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Das zukünftige Europäische Vertragsrecht aus der Sicht eines internationalen Anwalts Rechtsanwalt Prof. Dr. Eckhard Flohr 08. Februar 2011 Universität Passau

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Das zukünftige Europäische Vertragsrecht aus der Sicht eines internationalen Anwalts

Rechtsanwalt Prof. Dr. Eckhard Flohr

08. Februar 2011 Universität Passau

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Main-Arbeitsfelder internationaler Anwaltstätigkeit (Rechtsgebiete)

• Internationales Privatrecht• Internationales Gesellschaftsrecht• Internationales Handelsrecht• Internationales Vertriebsrecht• Internationales Kartellrecht• Internationales Steuerrecht

Sub-Arbeitsfelder internationaler Anwaltstätigkeit (Rechtsgebiete)

• Internationales Familienrecht• Internationales Erbrecht

Main-Arbeitsfelder internationaler Anwaltstätigkeit (Beratungsgegenstand)

• M&A Verhandlungen (Unternehmensverkauf)• IPO Beratungen (Börsengang)

Facetten internationaler Anwaltstätigkeit

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Internationalität der Rechtsfragen

• nicht nur im Verhältnis Deutschland – Vereinigte Staaten• sondern auch im Verhältnis

– Deutschland – Österreich– Deutschland – Schweiz– innerhalb der Staaten der EU

• zunehmende Bedeutung: chinesischer Markt

Internationalität der Rechtsfragen

• aber auch bei nationalen Fragestellungen• wie z.B. Verträge US-amerikanischen subsidiaries in Deutschland• oder Lizenz-/Vertriebsverträge mit chinesischen Unternehmen für

Warenlieferungen nach Deutschland

Facetten internationaler Anwaltstätigkeit

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Ausschließliches Tätigkeitsfeld der Großkanzleien wie:

• BEITEN BURKHARDT• Bird & Bird• Graf von Westphalen• Freshfields Bruckhaus Deringer• Linklaters• Taylor Wessing• Osborne Clarke• SJ Berwin• Orrick Hölters & Elsing• Baker & McKenzie• CMS Hasche Sigle• Noerr LLP• Gleiss Lutz• Field Fisher Waterhouse• DLA Piper

Internationale Beratungstätigkeit: ausschließliche „Spielwiese“ der sog. Big Five?

Internationale Beratungstätigkeit

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Internationale Beratungstätigkeit im Nischenbereich (Anwalts-Boutiquen)

• Markenrecht• Patentrecht• Steuerrecht• internationales Vertragsrecht• Vertriebsrecht (insbesondere internationales Franchise-Recht)

Nischenbereiche – ausgeklammert von Großkanzleien?

internationale Beratungstätigkeit in Spezialgebieten: „playing field“ mittelständischer Kanzleien/Einzelanwälte

damit auch: zukünftiges europäisches Vertragsrecht für Nischenkanzleien von Bedeutung

Internationale Beratungstätigkeit im sog. „Nischenbereich“

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Derzeitiger Rechtsrahmen

• EU-Richtlinien(Adressat: EU-Staaten mit Verpflichtung zur nationalen Umsetzung)

• EU-Gruppenfreistellungsverordnungen(unmittelbare Anwendung im jeweiligen EU-Vertragsstaat)

– EU-Gruppenfreistellungsverordnung für Vertikale Vertriebsbindungen (Vertikal-GVO)

– Leitlinien für horizontale Zusammenarbeit• Entscheidungen des EuGH

(z.B. Entscheidung des EuGH vom 28.01.1986, NJW 1986, 1415 – Pronuptia)

Vorrang des EU-Rechts vor nationalem Recht

• Beachtung in der Gerichtspraxis• Beachtung in der Vertragspraxis

Rechtsrahmen für die Vertragsgestaltung in Europa

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Commission on European Contract Law (Lando-Kommission)

UNIDROIT-Arbeitsgruppen

• Principles for International Commercial Contracts• UNIDROIT-Guidelines for Master Franchise Contracts

Académie des Privatiser Européens (Gandolfi-Gruppe)

Ius Commune Casebooks for the Common Law of Europe (Casebook Project)

European Group on Tort Law (Tilburg/Wien-Group)

European Centre of Tort and Insurance Law (ECTIL)

Common Core of European Private Law Project (Trento-Projekt)

European Tort Law Project (von Bar-Projekt)

Projekte der Privatrechtsvereinheitlichung in Europa

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Study Group on a European Civil Code (ECC-Study-Group)

Society of European Contract Law (SECOLA)

Europäische Forschungsgruppe zum geltenden Gemeinschaftsprivatrecht (Acqis-Gruppe)

Principles of European Law/Common Frame of Reference (CFR)

International Chamber of Commerce (ICC)

• Draft of a Model Franchise Contract• Draft of a Model Master Franchise Contract

Projekte der Privatrechtsvereinheitlichung in Europa

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„Dschungel“ der Projekte zur Privatrechtsvereinheitlichung = Erschwernis für den beratenden Anwalt

Denn: unterschiedlicher Anwendungsbereich der einzelnen Vereinheitlichungs-projekte

Projekte der Privatrechtsvereinheitlichung in Europa

ProjektAnwendungsbereich

Lando Kommission UNIDROIT Gandolfi-Gruppe

sachlich alle Verträge (auch Verbraucherverträge)

ausschließlich Handelsverträge

alle Verträge (auch Verbraucherverträge)

geographisch EU-Raum weltweit EU-Raum

Sachverhalt nationale und internationale Sachverhalte

nur internationale Sachverhalte

nationale und internationale Sachverhalte

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Expertengruppe für das Europäische Vertragsrecht – Einsetzung durch die EU-Kommission am 26. April/21. Mai 2010(18 Vertragsrechtsexperten, 13 Professoren, 2 Rechtsanwälte, 1 Notarin und 2 Verbrauchervertreter)

Vertreter Deutschlands in der EU-Kommission zum Europäischen Vertragsrecht

• Prof. Dr. Hans Schulte-Nölke (Universität Osnabrück)• Prof. Dr. Christian von Bar (Universität Osnabrück)

weitere Mitglieder aus folgenden EU-Staaten:

• Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Niederlande, Luxemburg, Belgien, Schweden, Estland, Polen, Ungarn und Rumänien

bis Mai 2011: monatliche Tagung

Projekt Europäisches Vertragsrecht

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Aufgaben der EU-Expertengruppe für einen gemeinsamen Referenzrahmen zum Europäischen Vertragsrecht(Beschluss der EU-Kommission vom 26. April 2010, ABl. EU L105/109 vom27.04.2010)

• Schaffung eines kohärenten Europäischen Vertragsrechts• Erstellung eines gemeinsamen Referenzrahmens zur Verbesserung der Qualität

und Kohärenz des Vertragsrechts innerhalb der EU• Vorlage eines gemeinsamen Referenzrahmens für das Europäische Vertragsrecht

– einschließlich Verbraucher- und Handelsvertretervertragsrecht• Festlegung der Teile des gemeinsamen Referenzrahmens, mit unmittelbaren oder

mittelbaren Belang für das Europäische Vertragsrecht• Gliederung, Änderung und Ergänzung des Entwurfs des gemeinsamen

Referenzrahmens unter Berücksichtigung wissenschaftlicher Untersuchungen und des Besitzstandes der EU

• Beratung der EU-Kommission bei der Auswahl der Teile des gemeinsamen Referenzrahmens mit unmittelbarem oder mittelbarem Belang für das Europäische Vertragsrecht

Projekt Europäisches Vertragsrecht

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Vorstellung des Grünbuch „Europäisches Vertragsrecht“ durch die EU-Kommission am 01.07.2010 (KOM-2010 348/3))

Ziel des Grünbuchs: Vereinfachung des Vertragsrechts innerhalb der EU

Vorstellung von 7 Optionen zum zukünftigen Europäischen Vertragsrecht

Europäische Konsultationen bis zum 31. Januar 2011

danach: Festlegung der umzusetzenden Optionen

Zeitablauf: derzeit noch nicht vorhersehbar

Projekt Europäisches VertragsrechtGrünbuch „Europäisches Vertragsrecht“

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Veröffentlichung unverbindlicher Mustervertragsklauseln zur allgemeinen Verwendung im europäischen Binnenmarkt im Internet

Vorlage eines wahlweisen verbindlichen oder nicht verbindlichen Bezugsrahmens (Toolbox), als Zugriffsmöglichkeit für den Gesetzgeber in der EU bei der Erarbeit-ung neuer Rechtsvorschriften

Einführung eines 28. Regimes als fakultatives Europäisches Vertragsrecht

Abgabe einer Empfehlung zum Vertragsrecht verbunden mit der Aufforderung an die Mitgliedsstaaten zur Aufnahme eines Europäischen Vertragsrechts in die nationalen Rechtsordnungen

Rechtsangleichung durch Harmonisierung des einzelstaatlichen Vertragsrechts

• durch Richtlinien zur Umsetzung im nationalen Recht• durch Verordnungen zur unmittelbaren Anwendung im jeweiligen

EU-Vertragsland

Einführung eines Europäischen Zivilgesetzbuches

Projekt Europäisches Vertragsrecht7 Optionen der EU-Kommission entsprechend dem Grünbuch

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Optionen 1-3: „zahnlose“ Optionen ohne Umsetzungschance

letzte Option (Europäisches Zivilgesetzbuch): keine Realisierung mangels Kompetenz des EU-Gesetzgebers

realistisch: Abgabe einer Empfehlung zum Vertragsrecht – also Möglichkeit der Parteien zum Rückgriff auf ein Europäisches Vertragsrechtinstrument aus Gründen der Verhältnismäßigkeit und bei grenzüberschreitenden Rechtsgeschäften(RÖSLER EuZW 2011, 1)

also: EU-Verordnung mit einem fakultativen Europäischen Vertragsrecht?

Projekt Europäisches Vertragsrecht – Umsetzungsmöglichkeiten?

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Senkung der Transaktionskosten bei grenzüberschreitenden Marktbeziehungen/ Verträgen aufgrund divergierender nationaler Vertragsrechtsordnungen

Beseitigung von Rechtsunsicherheit Stärkung des Vertrauens der Verbraucher (nicht auch der Unternehmer?) in den

Binnenmarkt

Standardisierungsvorteile bei internationalen (europäischen) Verträgen aufgrund

zentraler Regelsetzung

bannen der Gefahr einer Überregulierung im Vertragsrecht (Verbraucherschutz nicht mehr primäres Mittel der EU zur Angleichung des internationalen Vertragsrechts)

Test des europäischen Vertragsrechts am Markt – aufzeigen von Änderungsbedarf durch den Markt

dauerhafter Wettbewerb zwischen optionalem europäischen Vertragsrecht und nationalen Vertragsrechten zur Verhinderung einer Zementierung des Vertragsrechts

Chancen eines optionalen Europäischen Vertragsrechts

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zentrale Regelsetzung nachteilig? Keine Weiterentwicklung des nationalen Vertragsrechts (Verkümmerung des nationalen Vertragsrechts?)

direkte und indirekte Transformationskosten? Rechtsunsicherheit während der Anpassung der Vertragsbeziehungen und bis zur Auslegung der neuen Regelungen des europäischen Vertragsrechts durch die Rechtsprechung?

Beibehaltung des zwingenden nationalen Rechts und damit Nebeneinander von optionalem europäischem Vertragsrecht und zwingendem nationalem Recht(z.B. deliktische Haftung oder Bereicherungsrecht)

Risiken eines optionalen Europäischen VertragsrechtsBedarf für ein solches Instrument in der Praxis?

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adäquate Regelungsstruktur – eigenständige Kodifikation und nicht nur Aufzählung abstrakter Prinzipien oder Zusammenstellung von Mustervertragsklauseln entsprech-end den Principles of European Contract Law oder denen des Draft Common Frame of Reference

innerstaatliche Geltung und Geltung inter partes: bei innerstaatlichen Rechtsgeschäften wählbare Option und bei grenzüberschreitenden Transaktionen kollisionsrechtliche Rechtswahl

Anpassung des optionalen Europäischen Vertragsrechts an die Bedürfnisses des Einzelfalls? Geboten aufgrund Anerkennung der Privatautonomie im EU-Recht

Risiken eines optionalen Europäischen VertragsrechtsCharakteristika eines optionalen Europäischen Vertragsrechts

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Akzeptanz des europäischen Vertragsrechts?

Fehlen hinreichender Dispositionsmöglichkeiten durch den Markt

Einführung zwingenden Rechts?

Beibehaltung von Pendants zu grundlegenden Regelungen wie §§ 138, 242, 307 I BGB

Fortführung der Klauselkontrolle allgemeiner Geschäftsbedingungen: optionales europäisches Vertragsrecht als Leitbildfunktion für die AGB-Kontrolle?(so bereits BGH WRP 2004, 1378 – Citroen Vertragshändler: EU-Gruppenfreistell-ungsverordnung für Vertikale Vertriebsbindungen als Ordnungs- und Leitbild-funktion i.S.v. § 307 BGB)

Risiken eines optionalen Europäischen VertragsrechtsFragestellungen zur praktischen Umsetzung

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Vorteile eines optionalen europäischen Vertragsrechts

• Einheitlichkeit der Vertragsgestaltung?• Schaffung von Rechtssicherheit?• Loslösung von nationalen Rechtsordnungen und Hinwendung zu einem

innerhalb der EU den Bedürfnissen der jeweiligen Wirtschaft entsprechenden Vertragsrecht

• The Devil I know is better than the Devil I don‘t know: zukünftig überholte Aussage?

• Reduzierung der Vertragserrichtungskosten durch Entfallen von Anpassungsbe-darf des internationalen Vertrages an nationale Rechtsordnungen?

• Stärkung der Schiedsgerichte gegenüber der nationalen Gerichtsbarkeit?

Zukünftiges Europäisches Vertragsrecht aus der Sicht des Anwalts

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Nachteile eines optionalen europäischen Vertragsrechts

• Anwendung eines noch nicht durch Gerichte überprüften Vertragsrahmens?• Praktikabilität der vorgeschlagenen Regelungen?• Klärung des Verhältnisses des optionalen europäischen Vertragsrechts zu

zwingendem nationalem Recht?(AGB-Kontrolle/Verbraucherschutz)

• mangelnde Vorhersehbarkeit schiedsgerichtlicher Entscheidungen oder der der staatlichen Gerichtsbarkeit?

• grundsätzliche Neubearbeitung der Vertragsmuster?• Überwindung von Vorbehalten unter Vertragspartnern gegenüber einer

Rechtswahlklausel bei Unterzeichnung neuer auf optionalem europäischem Vertragsrecht beruhender Vertragsmuster?

• Anpassung bestehender Verträge – Übergangsfristen – bzw. Übergangsvor-schriften (arg. aus Art. 170 EGBGB)?

Zukünftiges Europäisches Vertragsrecht aus der Sicht des Anwalts

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optionales Europäisches Vertragsrecht – doch kein Vorteil?

Beibehaltung der den derzeitigen Rechtsbeziehungen innerhalb der EU zugrunde gelegten Vertragsmuster:

• Ausnutzung der Vertragsfreiheit• Anwendung anerkannter Grundsätze wie der von Treu und Glauben und

Sittenwidrigkeit• Vorhersehbarkeit einer AGB-Kontrolle gem. § 307 I 1 BGB (Billigkeits-

kontrolle) und § 307 I 2 BGB (Transparenzkontrolle)

also doch: weiterhin Schaffung eines „privatisierten“ europäischen Vertragsrechts durch Vertragsgestaltung international tätiger Anwälte?

Beibehaltung der Anwendung der lex mercatoria bei internationaler Vertragsgestalt-ung innerhalb der EU gegenüber einem optionalen Europäischen Vertragsrecht?

Bestimmung des Rechts der Wirtschaft durch nicht legislatives Recht?

Zukünftiges Europäisches Vertragsrecht aus der Sicht des Anwalts

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Notwendigkeit einer Anpassungsklausel im Vertrag

Vorbehalt der Vertragsanpassung (entsprechend Einführung/Änderung von EU-Gruppenfreistellungsverordnung)

Vereinbarung von Schiedsgerichten anstelle der staatlichen Gerichtsbarkeit

oder nur eine mögliche Überlegung de lege ferenda ohne Auswirkung auf die Vertragsgestaltung de lege lata?

Berücksichtigung zukünftigen Europäischen Vertrags-rechts bei der Vertragsgestaltung de lege lata

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Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit!

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