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Der Tintenkiller Fehler sind lästig. Wer mit einem Kugelschreiber schreibt und Fehler macht hat Pech. Denn einmal auf dem Papier, lässt sich die Schrift nicht mehr entfernen. Es sei denn, man radiert sie weg, aber das sieht man, denn an der Stelle ist das Papier ganz dünn. Deshalb besser mit Füller – genauer mit blauer Tinte – schreiben. Warum? Weil man die mit einem Tintenkiller „wegkillern“ kann. Seit wann gibt es Tintenkiller? Bereits vor über hundert Jahren konnte man industriell hergestellte Mittel zum Entfernen von Tinte kaufen. Sie hatten schöne Namen wie „Tintentod“ oder „Radierwasser“. 1972 brachte dann die Firma Pelikan den ersten Tintenlöschstift auf den Markt. Er hieß Tintentiger. Wie ist ein Tintenkiller aufgebaut? In einem Tintenkiller ist ein kleiner mit einer Flüssigkeit getränkter Schwamm. Die Flüssigkeit riecht meist ein bisschen chemisch – nach Tintenkiller eben. Die helle Spitze des Tintenkillers saugt sich mit dieser Flüssigkeit voll. Fährt man mit der hellen Spitze über das mit blauer Tinte geschriebene Wort, verschwindet es wie von Geisterhand. An der anderen Seite des Tintenkillers ist ein blauer Stift, dessen Farbstoff nicht mit der Tintenkillerlösung reagiert. Mit diesem Stift kann man das „weggekillerte“ Wort überschreiben. Fehleh r Ti n t en k i ller Fehlehr Tintentiger

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Post on 14-Apr-2019

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Der TintenkillerFehler sind lästig. Wer mit einem Kugelschreiber schreibt und Fehler macht hat Pech. Denn einmal auf dem Papier, lässt sich die Schrift nicht mehr entfernen.

Es sei denn, man radiert sie weg, aber das sieht man, denn an der Stelle ist das Papier ganz dünn.

Deshalb besser mit Füller – genauer mit blauer Tinte – schreiben. Warum? Weil man die mit einem Tintenkiller „wegkillern“ kann.

Seit wann gibt es Tintenkiller? Bereits vor über hundert Jahren konnte man industriell hergestellte Mittel zum Entfernen von Tinte kaufen.

Sie hatten schöne Namen wie „Tintentod“ oder „Radierwasser“.

1972 brachte dann die Firma Pelikan den ersten Tintenlöschstift auf den Markt.

Er hieß Tintentiger.

Wie ist ein Tintenkiller aufgebaut?In einem Tintenkiller ist ein kleiner mit einer Flüssigkeit getränkter Schwamm. Die Flüssigkeit riecht meist ein bisschen chemisch – nach Tintenkiller eben.

Die helle Spitze des Tintenkillers saugt sich mit dieser Flüssigkeit voll.

Fährt man mit der hellen Spitze über das mit blauer Tinte geschriebene Wort, verschwindet es wie von Geisterhand.

An der anderen Seite des Tintenkillers ist ein blauer Stift, dessen Farbstoff nicht mit der Tintenkillerlösung reagiert. Mit diesem Stift kann man das „weggekillerte“ Wort überschreiben.

Fehleh rTi n

t enk i ll

er

Fehlehr

Tintentiger

Was ist der Trick beim Tintenkiller?Die Flüssigkeit in dem Tintenkiller ist eine Art Bleichmittel, genauer gesagt meistens Natriumsulfit.

Es gibt aber auch andere Substanzen, die man als Tintenkiller benutzen kann.

Wichtig: Eigentlich wird die Tinte nicht gelöscht, sie wird nur unsichtbar!

Dafür ist ein chemischer Effekt verantwortlich.

Tinten sind eine Mischung von organischen Farbstoffen in Wasser. Sie reflektieren Licht einer bestimmten Farbe und verschlucken gleichzeitig andersfarbiges Licht.

Bei blauer Tinte wird also nur blaues Licht zurückgeworfen, eben reflektiert.

Wenn man die Form der Tintenteilchen, der Moleküle, nur ein kleines bisschen verändert, verändert man das Spektrum des reflektierten Lichts.

Bei blauer Tinte ist das so:

Normalerweise sind die Tintenteilchen ganz flach, so wie ein Frisbee. Wenn diese flachen Teilchen mit dem Tintenkiller, zum Beispiel Natriumsulfit, zusammenkommen, bindet das Natriumsulfit in der Mitte der Scheibe. Dadurch wird aus dem flachen Tintenteilchen eine Art Pyramide und die reflektiert nicht

nur das blaue Licht, sondern alle Farben des Lichts und ist deshalb unsichtbar.

Das ist der Trick des Tintenkillers. Kann man gelöschte“ Tinte wieder sichtbar machen?Ja! Entweder man wartet ein paar Jahre, dann wird die „gelöschte“ Tinte, also das weggekillerte Wort, meist wieder sichtbar, weil der Tintenkiller nicht so stabil und deshalb weniger wirksam ist.

Oder man gibt im Labor eine Säure wie Salzsäure zu der „gelöschten“ Tintenlösung.

Da man Salzsäure aber meist nicht zu Hause hat (und Salzsäure nicht in die Hände von Kindern gehört), kann man es auch mit einigen Tropfen Essig(essenz) versuchen.

Sind Tintenkiller ungesund? Tintenkillerstifte sind gesundheitlich unbedenklich. Man sollte sie allerdings nicht essen oder daran lutschen, aber wer tut das schon.

Tintenkiller sind schließlich keine Nahrungsmittel, sondern Schreibutensilien.

Wenn du sehen möchtest, wie die Reaktion des Tintenkillers und der geschriebenen Tinte genau aussieht, kannst du dir hier mein Video dazu ansehen: https://www.youtube.com/watch?v=M-IZ1Xhybos

Viel Spaß!