die bestimmung von aneurin (vitamin b1) in lebensmitteln und vitaminpräparaten

1
Auf Lebensmittel und Gesundheitspflegebeziigliche. 461 man noeh 2-3 Minuten. Die filtrierte, violette L6sung wird mit einer Ver- gleiehslOsung eolorimetriert. An Stelle einer (nicht ]0estandigen) Vergleiehs- l(isung aus FleisGhpulver mit 94% Eiweil3 wird eine anorganisehe Ver- gleichsl6sung aus 2,1 ml 15%iger L0sung yon CuSQ. 5 H20 , 0,4ml 40~oiger Liisung yon Co (NO3)~ 6 H20 und l0 ml dest. Wasser vorgesehlagen. Die Ergebnisse weichen nieht mehr als 4% yon den nach tier KJ~LDAHL-Methode erhaltenen ab. Das Verfahren ist, jedoeh einfaeher und sehnelier. L. AexEn. Die LumineseenzanaIyse zur Untersuchung roher und kiiehenm~iBig zu- bereiteter Fisehe sehlagen A.A. ADA~OVX und Ss. JE. SPEKTOR ~ vor: Die Untersuehung im UV-Licht gibt je naeh dem Frischezustand versehie- done Farberscheinungen, wobei aueh der gekoehte Fisch die fiir seinen Zustand vor der Zubereitung charakteristisehen Bilder zeigt. Die Kiemen des frischen Fisehes leuchten kaum, ebensowenig die Muskeln, die ira Schnitt eine grtinlich-blaaliehe F~irbung zeigen. Genau so verh~ilt sich friseher Fiseh gekocht. L~nger gelagerte, abet noch el3bare Fisehe leuehten mit inten- sivem weii3em Licht. Bei ersten Anzeichen des Verderbens weisen die Schnittflachen dutch die Muskeln leuchtende, kanariengelbe Fleeken auf. Bei verdorbenem Fiseh erscheinen die Kiemen rotleuehtend, wahrend die Muskeln leuehtend orange Stellen zeigen. Gefrorene Fisehe liefern etwas abweichende Luminescenzbilder. L. ACK~R. Die Bestimmung yon Aneurin (Vitamin B1) in Lebensmitteln und u minpr~iparaten liefert nach G. VXSTAG~ ~ manchmal zu hohe Werte, wenn man bei der Thio.ahrommethode den aus biologischem Material erhaltenen Extrakt unmittelbar ausschiittelt; andererseits erhalt man bei Gegenwart yon Proteinen und Polysacchariden zu niedrige Werte, wenn man das Aneurin zuerst an Fullererde adsorbiert. Es wird nun ein Verfahren vor- geschlagen, nach dem Aneurin quantitativ aus dem Fullererdeadsorbat zuriiekgewonnen werden kann. Dazu wird das Adsorbat eine Stunde mit heiBem Methanol extrahiert. Naeh Abdampfen des Methanols ira Vakuum wird der Rtickstand in 10 ml leicht angesauertem Wasser aufgenommen.Die Oxydation und Aussehiittetung des gebildeten Thiochroms erfolgt in be- kannter Weise. Die fiir die Bestimmung eingewogene Menge an Adsorbat soil etwa 2,5 g enthalten. Da auf diese Weise eine Trennung yon Lacto- flavin nieht m(3glich ist, mul~ in allen Fallen, bei denen mit einem nennens- werten Gehalt an Laktoflavin zu reehnen ist, dessen Wirkung dadurch ausgeschaltet werden, da$ gleichzeitig eine zweite Probe angesetzt wird, die zur Zerstiirung des Aneurins 16-20 Stunden mit Natriumbisulfit bei Fit ~ 4,5 stehenbleibt und dann in gleicher Weise behandelt wird. Vom Adsorbat muff dann jedoch eine grbBere Menge eingewogen werden entspre- chend der zu erwartenden geringeren Fluorescenz. Diese Fluorescenz wird dann in Abzug gebracht. L. ACKER. x Hygiene und Sunit~tswesen (russ.) 1~ Nr. 4, 41 (1947); durch Chem. ZbL Akad. Verl. 118, 1341 (1947). 2~agyar Gybgyszer6sztudom~nyi Tarsas~g Ertesitbje 20, 115 (1944); dureh Chem. Zbl. 115, II, 969 (1944).

Upload: l-acker

Post on 10-Aug-2016

215 views

Category:

Documents


3 download

TRANSCRIPT

Auf Lebensmittel und Gesundheitspflege beziigliche. 461

man noeh 2-3 Minuten. Die filtrierte, violette L6sung wird mit einer Ver- gleiehslOsung eolorimetriert. An Stelle einer (nicht ]0estandigen) Vergleiehs- l(isung aus FleisGhpulver mit 94% Eiweil3 wird eine anorganisehe Ver- gleichsl6sung aus 2,1 ml 15%iger L0sung yon CuSQ. 5 H20 , 0,4ml 40~oiger Liisung yon Co (NO3) ~ �9 6 H20 und l0 ml dest. Wasser vorgesehlagen. Die Ergebnisse weichen nieht mehr als 4% yon den nach tier KJ~LDAHL-Methode erhaltenen ab. Das Verfahren ist, jedoeh einfaeher und sehnelier. L. AexEn.

Die LumineseenzanaIyse zur Untersuchung roher und kiiehenm~iBig zu- bereiteter Fisehe sehlagen A.A. ADA~OVX und Ss. JE. SPEKTOR ~ vor: Die Untersuehung im UV-Licht gibt je naeh dem Frischezustand versehie- done Farberscheinungen, wobei aueh der gekoehte Fisch die fiir seinen Zustand vor der Zubereitung charakteristisehen Bilder zeigt. Die Kiemen des frischen Fisehes leuchten kaum, ebensowenig die Muskeln, die ira Schnitt eine grtinlich-blaaliehe F~irbung zeigen. Genau so verh~ilt sich friseher Fiseh gekocht. L~nger gelagerte, abet noch el3bare Fisehe leuehten mit inten- sivem weii3em Licht. Bei ersten Anzeichen des Verderbens weisen die Schnittflachen dutch die Muskeln leuchtende, kanariengelbe Fleeken auf. Bei verdorbenem Fiseh erscheinen die Kiemen rotleuehtend, wahrend d i e Muskeln leuehtend orange Stellen zeigen. Gefrorene Fisehe liefern etwas abweichende Luminescenzbilder. L. ACK~R.

Die Bestimmung yon Aneurin (Vitamin B1) in Lebensmitteln und u minpr~iparaten liefert nach G. VXSTAG~ ~ manchmal zu hohe Werte, wenn man bei der Thio.ahrommethode den aus biologischem Material erhaltenen Extrakt unmittelbar ausschiittelt; andererseits erhalt man bei Gegenwart yon Proteinen und Polysacchariden zu niedrige Werte, wenn man das Aneurin zuerst an Fullererde adsorbiert. Es wird nun ein Verfahren vor- geschlagen, nach dem Aneurin quantitativ aus dem Fullererdeadsorbat zuriiekgewonnen werden kann. Dazu wird das Adsorbat eine Stunde mit heiBem Methanol extrahiert. Naeh Abdampfen des Methanols ira Vakuum wird der Rtickstand in 10 ml leicht angesauertem Wasser aufgenommen.Die Oxydation und Aussehiittetung des gebildeten Thiochroms erfolgt in be- kannter Weise. Die fiir die Bestimmung eingewogene Menge an Adsorbat soil etwa 2,5 g enthalten. Da auf diese Weise eine Trennung yon Lacto- flavin nieht m(3glich ist, mul~ in allen Fallen, bei denen mit einem nennens- werten Gehalt an Laktoflavin zu reehnen ist, dessen Wirkung dadurch ausgeschaltet werden, da$ gleichzeitig eine zweite Probe angesetzt wird, die zur Zerstiirung des Aneurins 16-20 Stunden mit Natriumbisulfit bei Fit ~ 4,5 stehenbleibt und dann in gleicher Weise behandelt wird. Vom Adsorbat muff dann jedoch eine grbBere Menge eingewogen werden entspre- chend der zu erwartenden geringeren Fluorescenz. Diese Fluorescenz wird dann in Abzug gebracht. L. ACKER.

x Hygiene und Sunit~tswesen (russ.) 1~ Nr. 4, 41 (1947); durch Chem. ZbL Akad. Verl. 118, 1341 (1947).

2 ~agyar Gybgyszer6sztudom~nyi Tarsas~g Ertesitbje 20, 115 (1944); dureh Chem. Zbl. 115, II, 969 (1944).