die bestimmung vonthiamin(aneurin) im weißbrotnaeh der thiochrom-methode

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284 Berieht: Spezielle analytische Methoden. DieBestimmung vonThiamin(Aneurin)imWeil~brot n aeh derThiochrom - methode in der Aasffihrungsform yon MAI~r C. D~W~A~ 1 behebt die Schwierigkeit, die d~durch entsteht, dab B~gleitstoffe mit Kaliumferri- cyanid ebenfalls fluorescierende Substanzen liefern und damit einen hOheren B1-GehMt vort~uschen. Diese Begleitstoffe werden erst beim enzym~tischen Aufschlu$ mit Papain oder Amylase freigeleg~, nicht je- doch hei Extraktion mit 2%iger Salzs~ure. Tro~zdem kann auf die enzy- matische B3handiung nicht verzichtet werden, da ein Tell des B 1 ws der Teigg~rung dutch die Here gebunden wird. Die vollst~ndige Ab- trennung des Aneurins gelingt durch saute Extraktion, an die sich eine Behandlung des Extrakts mit ,,Mylase P" bei p~ = 4 anschlieBt. Noch vorhandene geringe Mengen stOrender Stoffe werden durch eine Reini- gung an Kationenaustauschern entfernt. Die Gegenwart yon Methanol bei der Oxyd~tion mit Kaliumferricyanid soil eine Zerst6rung yon Aneurin dutch einen l~berschuB an Oxydationsmittelnverhindern. Der Gefahr der Zerst6rung kann auch dadurch wirksam begegnet werden, da$ man den Extrakt zu der vorher gemischten Oxydationsl6sung zu- laufen l~t. Verfahren: Das 1--2 Tage alte, in Seheiben gesehnittene Brot wird bei 45 ~ im Luftstrom getroeknet und gemahlen. Far eine Bestimmung sind zwei 5-gProben erforderlieh, yon denen eine mit 101 ml 2%iger S~lzsgure, dis andre mit 100 ml 2%iger Salzs/~ure -k 1 ml AneurinlSsung (1 rag Aneurinehlorhydrat in 100 m! 2%iger Salzsaure) versetzt wird. Naeh 24sttindigem Stehen (bei gelegentliehem Um- sehtitteln) werden die Extrakte durch Zentrifugieren und Filtrieren geklart. 50 ml der Filtrate werden naeh Zugabe yon 15 ml Aeetatpuffer mit 10%iger N~tronlauge auf pH 4,0--4,4 gebmeht. Naeh Zuftigen yon 0,2 g ,,Mylase P" 1/~Bt man 18 Std bei ungefahr 40 ~ stehen und filtriert ansehlieBend. Je 25 ml des Extrakts werden dUreh eine aus besonders aktiviertem Kationen-Austauscher (zeolite Deealso) bestehende Sgule (8 • 0,7 era) gesehiekt (Durehlaufzeit etwa 20 rain); mit 3real 5 ml Wasser wird nachgewasehen. Das Anenrin wird dann mit 25 ml (10 -b 10 -b 5) 25%iger KC1-LSsung in 0,1 n S~lzsaure herausgewasehen. F/Jr dis weitere Behandlung er- geben ~ich zwei M6gliehkeiten: ~) in Gegenwart yon Methanol: Zu 3 ml der so gewonnenen Elu~te werden 3 ml Methanol, 2 ml 30~oiger Natronlauge und 0,1 ml 5%ige KalinmferricyanidlSsung gegeben. Nach 1 rain ffigt man 25 ml wasserges~ttigtes Isobutanol hinzu, schtittelt 1 Std und l~l~t im Dunkeln absitzen. 15 ml der fiberstehenden Flfissigkeit werden in 1 ml Xthanol pipettiert (zur K!grung) und yon der Mischung 10 ml in eine Kiivette gegeben. Die Fluorescenz im UV-Lieht wird in einem photoelektrisehen Fluoro- meter mit 10 ml einer Standard-ChininsulfatlSsung (0,5 y Chininsulfat in 10 ml 0,1 n H~SOa) verglichen. Zugleich werden Blindbestimmungen ohne Kaliumferricyanid dm}chgeffihrt, um die stSrenden Stoffe zu e~fassen, die an: sich (also ohne Oxydation) tim UV-Licht fluorescieren. b) ohne Methanol: Zu einer Misehung aus 3 m130%iger ~Natronlauge und 0,05 m! 0,5%iger Kaliumferricyanidl6sung lgi~t man unter Umschtittein 3 ml des Einates zufliel~en und fiigt nach 1 rain 25 ml wassergesgttigtes Isobutanol zu. Nach 1 miniiti. gem Schiitteln wird zentrifugiert. 15 ml werden zu 1 ml Xthanol gegeben und dann wird, wie unter a) beschrieben, welter verfahren. Der Gehalt an Aneurin erreehnet sieh aus dem Vergleich der Fluorescenzst~rken der Proben mit und ohne Zusutz be- kann~er Mengen an Aneurinchlorhydrat. I~. ACKER. Austral. J. exper. Bio]. med. Sei. 27/207 (1949).

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Page 1: Die Bestimmung vonThiamin(Aneurin) im Weißbrotnaeh der Thiochrom-methode

284 Berieht: Spezielle analytische Methoden.

D i e B e s t i m m u n g vonThiamin(Aneurin) imWei l~brot n aeh derThiochrom - methode in der Aas f f ih rungs fo rm yon MAI~r C. D ~ W ~ A ~ 1 b e h e b t d ie Schwier igkei t , d ie d~durch en t s t eh t , dab B~glei ts toffe m i t Ka l iumfe r r i - c y a n i d ebenfa l l s f luoresc ierende Subs tanzen l iefern u n d d a m i t e inen hOheren B1-GehMt vor t~uschen . Diese Beglei ts toffe werden ers t b e i m enzym~t i schen Aufschlu$ m i t P a p a i n oder A myla se freigeleg~, n i ch t j e - doch hei E x t r a k t i o n m i t 2 % i g e r Salzs~ure. Tro~zdem k a n n auf die enzy- ma t i sche B3hand iung n i ch t v e r z i c h t e t werden, da e in Tell des B 1 ws de r Teigg~rung d u t c h d ie Here g e b u n d e n wird . Die vol ls t~ndige Ab- t r e n n u n g d e s Aneur ins ge l ingt durch sau te E x t r a k t i o n , an die sich eine Behand lung des E x t r a k t s m i t , ,Mylase P" bei p~ = 4 anschlieBt. Noch vo rhandene ger inge Mengen s tOrender Stoffe werden d u r c h eine Rein i - gung an K a t i o n e n a u s t a u s c h e r n en t fe rn t . Die Gegenwar t yon Methano l bei der O x y d ~ t i o n m i t K a l i u m f e r r i c y a n i d soil e ine Zers t6 rung yon Aneu r in d u t c h e inen l~berschuB an O x y d a t i o n s m i t t e l n v e r h i n d e r n . Der Gefahr der Ze r s t6 rung k a n n auch dadu rch w i rk sa m begegnet werden , da$ m a n den E x t r a k t zu der vorher gemisch ten Oxyda t ions l6sung zu- l au fen l ~ t .

Verfahren: Das 1--2 Tage alte, in Seheiben gesehnittene Brot wird bei 45 ~ im Luftstrom getroeknet und gemahlen. F a r eine Bestimmung sind zwei 5-gProben erforderlieh, yon denen eine mit 101 ml 2%iger S~lzsgure, dis andre mit 100 ml 2%iger Salzs/~ure -k 1 ml AneurinlSsung (1 rag Aneurinehlorhydrat in 100 m! 2%iger Salzsaure) versetzt wird. Naeh 24sttindigem Stehen (bei gelegentliehem Um- sehtitteln) werden die Extrakte durch Zentrifugieren und Filtrieren geklart. 50 ml der Filtrate werden naeh Zugabe yon 15 ml Aeetatpuffer mit 10%iger N~tronlauge auf pH 4,0--4,4 gebmeht. Naeh Zuftigen yon 0,2 g ,,Mylase P" 1/~Bt man 18 Std bei ungefahr 40 ~ stehen und filtriert ansehlieBend. Je 25 ml des Extrakts werden dUreh eine aus besonders aktiviertem Kationen-Austauscher (zeolite Deealso) bestehende Sgule (8 • 0,7 era) gesehiekt (Durehlaufzeit etwa 20 rain); mit 3real 5 ml Wasser wird nachgewasehen. Das Anenrin wird dann mit 25 ml (10 -b 10 -b 5) 25%iger KC1-LSsung in 0,1 n S~lzsaure herausgewasehen. F/Jr dis weitere Behandlung er- geben ~ich zwei M6gliehkeiten:

~) in Gegenwart yon Methanol: Zu 3 ml der so gewonnenen Elu~te werden 3 ml Methanol, 2 ml 30~oiger Natronlauge und 0,1 ml 5%ige KalinmferricyanidlSsung gegeben. Nach 1 rain ffigt man 25 ml wasserges~ttigtes Isobutanol hinzu, schtittelt 1 Std und l~l~t im Dunkeln absitzen. 15 ml der fiberstehenden Flfissigkeit werden in 1 ml Xthanol pipettiert (zur K!grung) und yon der Mischung 10 ml in eine Kiivette gegeben. Die Fluorescenz im UV-Lieht wird in einem photoelektrisehen Fluoro- meter mit 10 ml einer Standard-ChininsulfatlSsung (0,5 y Chininsulfat in 10 ml 0,1 n H~SOa) verglichen. Zugleich werden Blindbestimmungen ohne Kaliumferricyanid dm}chgeffihrt, um die stSrenden Stoffe zu e~fassen, die an: sich (also ohne Oxydation) tim UV-Licht fluorescieren.

b) ohne Methanol: Zu einer Misehung aus 3 m130%iger ~Natronlauge und 0,05 m! 0,5%iger Kaliumferricyanidl6sung lgi~t man unter Umschtittein 3 ml des Einates zufliel~en und fiigt nach 1 rain 25 ml wassergesgttigtes Isobutanol zu. Nach 1 miniiti. gem Schiitteln wird zentrifugiert. 15 ml werden zu 1 ml Xthanol gegeben und dann wird, wie unter a) beschrieben, welter verfahren. Der Gehalt an Aneurin erreehnet sieh aus dem Vergleich der Fluorescenzst~rken der Proben mit und ohne Zusutz be- kann~er Mengen an Aneurinchlorhydrat. I~. ACKER.

Austral. J. exper. Bio]. med. Sei. 27/207 (1949).