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Die Gabe unter Fremdenin den westlichen
Industriegesellschaften
FU Berlin
Institut für Ethnologie
WS 2010/2011
Seminar: Die Gabe
Dozent: Prof. Dr. Dickhardt
Referentin: Christine Graf
Datum: 26.01.2011
Aufbau
1. Die „gift economy“ moderner Gesellschaften
1. Institutionalisiertes Geben
2. Die Gabe der Entwicklung
1. Definition
2. Disziplin des Gebens
3. Gabe der Entwicklung und Reziprozität
Kolonialzeit -> Postkolonialzeit -> Gegenwart
3. Fazit
1. Die „gift economy“ moderner GesellschaftenFrank Adloff und Steffen Sigmund
1. Inwieweit ist das zeitgenössische Geben in Reziprozitätsarrangements eingebettet?
2. Haben die Gaben agonistischen oder nicht agonistischen Charakter?
3. Kann man eine besondere Beziehung zwischen Gegebenem und Geber feststellen?
4. Sind die Gaben sozial eingebettet oder zielen sie auf allein ökonomische Aspekte?
1.1. Institutionalisiertes Geben bzw. Organisierte Philanthropie
3 Organisationsformen:
Stiftungen
Fund-Raising
Interorganisatorische
Reziprozitätsbeziehungen
„The theory of the gift is a
theory of human solidarity“ Douglas (1990:x)
What goes
around comes
around
“There is no reason why not to expect
philanthropic gifts (…) to range from
mainly strategic to purely altruistic,
expressive of an already existing
identity or social relation, symbolic in
establishing or constituting novel
identities and relations, or agonistic,
i.e. challenging entailed identities and
relations. Or, in other words, to richly
vary in the precise nature and degree
of their ‘civility’. “(Silber, 2001:398-399)
2. Die Gabe der Entwicklungvon Nathalie Karagianni (2005)
„Ist das, was wir anzubieten haben, über
was wir verfügen – wissenschaftlich
technologische Vervollkommnung – wirklich
immer ein Geschenk?“ Gadamer (1992)
2.1. Was ist die „Gabe der Entwicklung“?
„Foreign assistance does
at the global level what
Welfare institutions do at
the domestic level“ (Doty, 1996:129)
Institutionalisiertes Netz aus Gabe und Handel zwischen
ärmeren und wohlhabenderen Gesellschaften, hierbei wird eine
gemeinsame Welt der Ungleichheiten geschaffen.
2.2. Disziplin des Gebens
„Die ungleiche gemeinsame Welt, welche die
Entwicklungsbeziehungen prägt, wurde sowohl
von den Vorstellungen über Entwicklung
(Entwicklungstheorie), als auch von ihrer Praxis
(Entwicklungspolitik) geprägt.“(Karagianni,2005:283)
Eltern-Kind Metapher
„The industrialized world (…) can help the developping
countries (…) promote more rational ways of utilization“ (European Commission, 1978:11)
Politik der Zeit
„When World Bank
officials meet with
African peasants
(…), the peasants„
present reality is
conceived by them
as a past present
and by the World
Bank as a present
past“
(Boaventura de Sousa
Santos, 2001)
“Lastly, there are forms of credit
offered on such favourable terms
that they are tantamount to gifts.
Indeed, the richer countries are
beginning to give such aid as
outright gifts. This money goes
principally to the countries which
lack the raw materials and the
educational skills necessary for
development. These sums go to the
poorest“ (European Commission,
1979:91
… Trade not Aid
„Gib einem Hungernden einen Fisch, und er wird einmal satt,
lehre ihn Fischen, und er wird nie wieder hungern.“ aus China
3. Fazit : Gabe (?) der Entwicklung
Aspekt der Zeit
Explikationstabu
Beziehung Gebender - Gegebenes
Soziale Einbettung
Reziprozität
„Während sich die gemeinschaftliche
Welt, welche die Entwicklungs-
Beziehungen erzeugten, nach und
nach auflöst, bestehen die Probleme so
akut fort, wie sie bei ihrer Gründung
waren. Ungleichheit ist das
fortbestehende Kennzeichen für den
Austausch zwischen Gesellschaften“(Karagiannis, 2005:294)