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Alle Vorgänge – ob vom Mensch oder von der Natur verursacht – haben Auswirkungen auf die Umwelt. Die Auswirkungen auf die sechs Umwelt- bereiche Boden, Wasser, Luft, Ressour- cen (Naturvorräte), Pflanzen und Tiere, Menschen (Gesundheit) können sehr weit reichen. Das zeigt das Schema unten am Beispiel grillieren. Stellen Sie selbst auf gleiche Art die Wirkungen einer anderen Tätigkeit dar. Beispiele: abwaschen, kochen, heizen, Kartoffeln anbauen, telefonieren, am Computer arbeiten, Zug/Mofa/Velo fahren. Schauen Sie sich die Collage an (siehe Arbeitsblatt 1.1 – Teil 2). Welche Umweltprobleme erkennen Sie? Sammeln Sie gemeinsam Begriffe. Warum entstehen Umweltbelastungen? Was sind die Folgen dieser Umweltbelastungen? Ordnen Sie den Umweltproblemen die richtigen Ursachen und Wirkungen zu (siehe Arbeitsblatt 1.1 – Teil 3). Schneiden Sie die Kärtchen aus, ordnen Sie sie und kleben Sie sie auf ein neues Blatt auf. Sammeln Sie während einer Woche aktuelle Zeitungsartikel zu Umweltfragen. a) Erstellen Sie eine Hitliste: Über welche Umweltthemen wird am meisten berichtet? b) Erstellen sie zu mindestens fünf Umweltproblemen eine Tabelle mit folgenden Titeln: Pro- blem, Ursachen, Wirkungen, Lösungsmöglichkeiten. Einige Umweltprobleme wurden in den letzten Jahren ganz oder teilwei- se gelöst. Sammeln Sie in einem Lexi- kon oder im Internet Informationen zu einem der rechts aufgeführten Themen, fertigen Sie sich Notizen an und berich- ten Sie der Klasse. Halten Sie sich an folgende Punkte: a) Beschreiben Sie das Problem sowie Ursache und Wirkung. b) Wie konnte das Problem oder ein Teil davon gelöst werden? c) Welcher Teil des Problems wurde nicht gelöst? Welche Folgeprobleme ergeben sich? Welches Umweltproblem macht Ihnen persönlich am meisten Sorgen? Wie könnte man es Ihrer Meinung nach lösen? Schreiben Sie einen kurzen Text. Halten Sie sich ebenfalls an die unter 5. genannten Punkte. Heutige Umweltprobleme Arbeitsblatt 1.1 – Teil 1 Boden Sauerstoff Schadstoffe, CO2 Schadstoffe, CO 2 Trinkwasser Abwasser Düngemittel, Energie Nährstoffe Nahrung Fleisch Holz Wasser Luft grillieren Ressourcen Mensch Pflanzen/Tiere Sauerstoff Asche (Nährstoffe) Saurer Regen Schwefeldioxid FCKW Protokoll von Montreal Ozonloch Kehrichtmenge Recycling von Verpackungen (Glas, Alu usw.) Gewässerverschmutzung Phosphate Kläranlagen Luftschadstoffe Kehrichtverbrennung Stickoxide Katalysator © BAFU/hepverlag | Die Zukunft in der Tasche

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Page 1: Die Zukunft in der Tasche. Arbeitsblätter - bafu.admin.ch€¦ · Problem Ursachen Wirkung 1) Luftverschmutzung a) die Menschen verbrauchen viel und immer mehr Energie und Materialien

Alle Vorgänge – ob vom Mensch oder von der Natur verursacht – haben Auswirkungen auf die Umwelt. Die Auswirkungen auf die sechs Umwelt-bereiche Boden, Wasser, Luft, Ressour-cen (Naturvorräte), Pflanzen und Tiere, Menschen (Gesundheit) können sehr weit reichen. Das zeigt das Schema unten am Beispiel grillieren. Stellen Sie selbst auf gleiche Art die Wirkungen einer anderen Tätigkeit dar. Beispiele: abwaschen, kochen, heizen, Kartoffeln anbauen, telefonieren, am Computer arbeiten, Zug/Mofa/Velo fahren.

Schauen Sie sich die Collage an (siehe Arbeitsblatt 1.1 – Teil 2). Welche Umweltprobleme erkennen Sie? Sammeln Sie gemeinsam Begriffe.

Warum entstehen Umweltbelastungen? Was sind die Folgen dieser Umweltbelastungen? Ordnen Sie den Umweltproblemen die richtigen Ursachen und Wirkungen zu (siehe Arbeitsblatt 1.1 – Teil 3). Schneiden Sie die Kärtchen aus, ordnen Sie sie und kleben Sie sie auf ein neues Blatt auf.

Sammeln Sie während einer Woche aktuelle Zeitungsartikel zu Umweltfragen.a) Erstellen Sie eine Hitliste: Über welche Umweltthemen wird am meisten berichtet?b) Erstellen sie zu mindestens fünf Umweltproblemen eine Tabelle mit folgenden Titeln: Pro-blem, Ursachen, Wirkungen, Lösungsmöglichkeiten.

Einige Umweltprobleme wurden in den letzten Jahren ganz oder teilwei-se gelöst. Sammeln Sie in einem Lexi-kon oder im Internet Informationen zu einem der rechts aufgeführten Themen, fertigen Sie sich Notizen an und berich-ten Sie der Klasse. Halten Sie sich an folgende Punkte:a) Beschreiben Sie das Problem sowie

Ursache und Wirkung.b) Wie konnte das Problem oder ein Teil

davon gelöst werden?c) Welcher Teil des Problems wurde

nicht gelöst? Welche Folgeprobleme ergeben sich?

Welches Umweltproblem macht Ihnen persönlich am meisten Sorgen? Wie könnte man es Ihrer Meinung nach lösen? Schreiben Sie einen kurzen Text. Halten Sie sich ebenfalls an die unter 5. genannten Punkte.

Heutige Umweltprobleme

Arbeitsblatt 1.1 – Teil 1

Boden

Sauerstoff

Schadstoffe, CO2

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Trinkwasser

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Ressourcen

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Saurer Regen

Schwefeldioxid

FCKW

Protokoll vonMontreal

Ozonloch

Kehrichtmenge

Recyclingvon Verpackungen

(Glas, Alu usw.)

Gewässerverschmutzung

Phosphate

Kläranlagen

Luftschadstoffe

Kehrichtverbrennung

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Heutige Umweltprobleme

Arbeitsblatt 1.1 – Teil 2

Fotos: BAFU/AURA, Ahmadi© B

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Problem Ursachen Wirkung

1) Luftverschmutzung a) die Menschen verbrauchen viel und immer mehr Energie und Materialien

A) • Krebs und Schädigung des Erbguts bei Mensch und Tier

• politische Proteste gegen Uranbergwerke,

AKW- und Endlager-Standorte

2) Klimaerwärmung b) Treibhausgase: CO2 aus Verbrennung von Erdöl, Kohle und Erdgas, Methan aus Bergbau und Landwirtschaft, Lachgas aus Landwirtschaft

B) • Fruchtbarkeit der Böden und Ernteertragnehmen ab• über die Nahrung nehmen die MenschenSchadstoffe auf

3) Abbau der Ozonschicht (Ozonloch)

c) • Abfall aus Atomkraftwerken, Waffen-produktion, Forschung und Medizin• schädigen Menschen und Natur

C) • weniger Raum für Natur ––––> Tier- und Pflanzenarten sterben aus• Veränderung der Landschaft

4) Radioaktiver Abfall d) • Belastung durch Stoffe aus Düngern, Pflanzenschutzmitteln und Autoabgasen, die direkt oder über die Luft in den Boden gelangen• Böden werden abgetragen (Erosion)

D) • knappe Rohstoffe ––––> steigende Preise• politische Streitigkeiten, Kriege um Vorräte• Klimaerwärmung durch Verbrennung von Erdöl, Erdgas, Kohle• Recycling wird z.B. für einige Metalle wirtschaftlich interessant

5) Verbrauch von Boden-schätzen (Ressourcen), die sich nicht erneuern

e) • Arbeits- und Freizeitverkehr wächst• Wohnfläche pro Person nimmt zu

E) • Polareis und Gletscher schmelzen ––––> Meeres- spiegel steigt, Überschwemmungen• mehr extreme Wetterereignisse: Unwetter, Hitzewellen, Dürren• Tier- und Pflanzenarten sterben aus• Abwandern der Bevölkerung, Flüchtlinge

6) Zunahme der bebauten Fläche(Häuser, Strassen)

f) • Dünger und Pflanzenschutzmittel aus der Landwirtschaft• Rückstände von Medikamenten

F) dünne Ozonschicht lässt mehr Ultraviolett- strahlung (UV-B) durch ––––> mehr Sonnenbrand, Hautkrebs, Augenleiden

7) Naturkatastrophen g) Gase, welche die Ozonschicht abbauen. Sie werden zum Teil für Kühlschränke und Baumaterialien verwendet.

G) Schäden an Strassen, Häusern und anderen Bauten ––––> Kosten für Reparatur

8) Verschmutzung von Gewässern

h) Abgase aus der Verbrennung: Verkehr, Heizungen und Industrie

H) • in grösseren Tieren sammeln sich Schadstoffe an, die sie mit der Nahrung aufgenommen haben (Konzentration entlang der Nahrungskette)• über das Trinkwasser nehmen die Menschen Schadstoffe auf• das Gleichgewicht der verschiedenen Tier- und Pflan-zenarten kann durch Düngerrückstände gestört werden

9) Verschlechterung der Böden

i) • Klimaerwärmung führt öfter zu starken Regenfällen und Unwettern, zudem tauen die früher ständig gefrorenen Böden (Permafrost) auf ––––> Hangrutschungen• Häuser werden auch an gefährdeten Stellen gebaut

I) • Erkrankungen von Atemwegen, Herz und Kreislauf, Krebs• Schäden an Gebäuden, Wäldern und Ackerpflanzen

Arbeitsblatt 1.1 – Teil 3

Heutige Umweltprobleme

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Wie wirkt sich der Konsum auf die Umwelt aus?Unsere Konsumgewohnheiten und die Art, in der wir Güter und Dienstleistungen nutzen, beeinträch-tigen die Umwelt. Auch die Wahl des Wohn- und Arbeitsorts, der Freizeitgestaltung und Ferien wirkt sich auf unsere Umwelt aus. Unsere Entscheidungen hängen von mehreren Kriterien ab: vom Umfeld (beispielsweise von der Raumplanung und der Verkehrsinfrastruktur), von unserem Budget, den Preisen und von der Lebensweise.Die Haushalte entscheiden darüber, welche Güter und Dienstleistungen sie konsumieren. Sie sind folg-lich ein wichtiges Element in den Produktions- und Konsumabläufen. Ihre Entscheidungen beeinflussen den Druck auf die Umwelt mehr oder weniger direkt. Der Einzelne mag nur wenig zur Umweltbelastung beitragen, aber die von der gesamten Bevölkerung ausgehende Belastung ist erheblich.Nach dem Bericht «Umwelt Schweiz 2007» (BAFU/BFS 2007, S. 54/55)

a) Nennen Sie einige Beispiele, welche Konsumentscheide Sie treffen.b) Erläutern Sie anhand dieser Beispiele, wie Ihre Konsumentscheide zustande kommen. Benennen Sie die Phasen Ihres Entscheids.

Erklären Sie, wie sich Raumplanung, Verkehrsinfrastruktur, Budget, Preise und Lebensweise auf die Konsumgewohnheiten auswirken. Halten Sie Ihre Ergebnisse stichwortartig fest.

a) «Ich alleine kann ja doch nichts tun.» Stimmt diese Aussage Ihrer Meinung nach?b) Welche Vor- und Nachteile würde eine stärkere Berücksichtigung der Umwelt in unseren Entscheidungen nach sich ziehen?

Das VerursacherprinzipDas Verursacherprinzip sieht vor, dass der Verursacher einer Umweltbelastung die Kosten dafür trägt: Wer verschmutzt, zahlt. Umweltkosten umfassen einerseits die erforderlichen Schutzmassnahmen, andererseits gilt es, die externen Kosten zu decken. Externe Kosten sind die nicht direkt zuweisbaren Umweltkosten durch Nutzeneinbussen und Reparaturen. Dazu zählen beispielsweise Gesundheitskos-ten durch Luftbelastung und Lärm oder Risiken aufgrund des Klimawandels. Die externen Kosten der Umweltbelastungen in der Schweiz werden für das Jahr 2001 auf mindestens 8,9 Milliarden Franken geschätzt. Zählt man die nicht durch die Verursacher gedeckten Staatsausgaben und die nicht gedeckten externen Kosten zusammen, so ergibt sich für das Jahr 2001 im Umweltbereich eine Deckungslücke von bis zu 20,9 Milliarden Franken. Als Verursacher fallen vor allem die Bereiche Verkehr, Energie und Landwirtschaft ins Gewicht. Die Konsumenten tragen zu diesen Kosten insbesondere durch Mobilität, Wohnen und Lebensmittelkonsum bei.Nach BAFU/BFS 2007, S. 59

a) Erklären Sie Ihrem Partner/Ihrer Partnerin die Begriffe Verursacherprinzip und externe Kosten.b) Finden Sie heraus, wie das Prinzip in anderen Ihnen bekannten Sprachen genannt wird.c) Nennen Sie Bereiche, wo das Verursacherprinzip eingeführt wurde. Nutzen Sie Ihre Erfahrung oder recherchieren Sie. Stellen Sie anschliessend Ihre Ergebnisse kurz vor.d) Bringt das Verursacherprinzip eine gerechte Lösung für Umweltprobleme? Verfassen Sie einen Text, in dem Sie Pro und Kontra abwägen und eine persönliche Schlussfolgerung ziehen. Berücksichtigen Sie dabei folgende Punkte: Wer ist genau der «Verursacher» – Hersteller oder Konsument? Welche Umweltprobleme könnten mit dem Verursacherprinzip angegangen wer-den? Welche Nachteile brächte eine breitere Anwendung mit sich?

Konsum und Umwelt im Clinch

Arbeitsblatt 1.2©

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Arbeitsblatt 1.3

Wie beurteilen Schweizerinnen und Schweizer die Bedeutung des Themas Umwelt? Eine jährlich durchgeführte Befragung erhebt jeweils die drängendsten Sorgen der Bevölkerung. Beschreiben Sie den Verlauf der Umfragewerte des Sorgenbarometers.

Bei der Erhebung im August 2008 waren Arbeitslosigkeit, Gesundheit/Krankenkassen, AHV/Altersvorsorge und Inflation/Teuerung mit jeweils über 30 % Nennungen die Hauptsorgen der Schweizer Bevölkerung. Wie beurteilen Sie den Einfluss der folgenden Ereignisse und Entwick-lungen auf die Umfragewerte des Themas Umwelt? 1) Brand des Reaktors von Tschernobyl (Russland), Verschmutzung des Rheins nach dem Brand von Schweizerhalle (beide 1986), 2) Rezession (Mitte der 90er-Jahre), 3) Debatte zur Volksabstimmung über die ökologische Steuer-reform (2000), 4) Publikation des deutlich warnenden Weltklimaberichts (2007).

a) Erstellen Sie ein Sorgenbarometer Ihres persönlichen Umfelds (Familie, Schule, Firma).b) Vergleichen Sie Ihre Resultate mit den Schweizer Durchschnittswerten (Balkendiagramm oben).c) Erstellen Sie einen Schlussbericht mit folgenden Inhalten: Thema, Vorgehen, Ergebnisse, Kritik der eigenen Arbeit.

Umweltanliegen an der Urne: das Abstimmungsverhalten der Schweizer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger.a) Erstellen Sie eine tabellarische Übersicht, welche Umweltanliegen bei Abstimmungen ange-nommen, welche abgelehnt wurden. Informationen finden Sie auf der Internetsite der Schwei-zerischen Eidgenossenschaft (www.admin.ch > Chronologie)b) Welche Schlussfolgerungen ziehen Sie daraus?

Ist die Schweiz umweltbewusst?

Umweltschutz als wichtigstes Problem

Quelle: Credit Suisse / gfs.bern, Sorgenbarometer, September 2008 (N= jeweils ca. 1000)

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Was uns unsere Umwelt bedeutet – Gesellschaft und Umwelt

Lernkontrolle Kapitel 1©

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Nennen Sie die sechs Bereiche der Umwelt.

1. 4.

2. 5.

3. 6.

Wie wirkt sich die Fleischherstellung (von der Aufzucht der Tiere bis zum Essen des Fleischs) auf die Umwelt aus? Zeichnen Sie ein Schema. Berücksichtigen Sie Ressourcen, Schadstoffe, Lärm.

Zählen Sie sieben Umweltprobleme auf.

1. 5.

2. 6.

3. 7.

4.

Nennen Sie Ursachen und Folgen von vier Umweltproblemen.

Problem Ursache Folgen

Nennen Sie fünf Faktoren, welche unsere Konsumentscheide beeinflussen!

a) Definieren Sie das Verursacherprinzip. b) Zählen Sie Vor- und Nachteile des Prinzips auf.c) Sollte das Verursacherprinzip vermehrt angewendet werden? Argumentieren Sie.

Sind die Schweizerinnen und Schweizer umweltbewusst?

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Wie viele Handys werden in der Schweiz benutzt?a) 7,4 Millionen b) 6,1 Millionen c) 4,7 Millionen d) 3,1 Millionen

Wie viel wird durchschnittlich für Gespräche mit dem Handy ausgegeben (pro Handy und pro Jahr)?a) 120 Franken b) 280 Franken c) 460 Franken d) 640 Franken

Wie lange bleibt ein Handy durchschnittlich in Betrieb?a) 6–9 Monate b) 1–2 Jahre c) 2–3 Jahre d) 3–4 Jahre

Wie viele Handys werden in Europa pro Jahr ausrangiert?a) 10 Millionen b) 50 Millionen c) 100 Millionen d) 200 Millionen

Wie viele Handys werden in der Schweiz rezykliert?a) 5 von 100 b) 15 von 100 c) 50 von 100 d) 80 von 100

Welche Stoffe sind in einem Handy enthalten? (Mehrere Antworten möglich.)a) Gold b) Platin c) Kupfer d) Blei e) Uran f) Arsen g) Helium h) Kunststoffe

Wo werden die meisten Mobiltelefone hergestellt?a) China b) Nigeria c) Finnland d) Japan

Wie lange wird durchschnittlich in den Fabriken gearbeitet, die Teile für Handys herstellen?a) 8 Stunden b) 8 1⁄2 Stunden c) 9 Stunden d) 9 3⁄4 Stunden

Wie viel verdient eine Arbeiterin in einer Handyfabrik pro Monat?a) 75–150 Franken b) 150–300 Franken c) 300–500 Franken d) 500–1000 Franken

Was ist das Teuerste beim Handy (über die ganze Betriebszeit)?a) das Gerät selbst b) die Entsorgungsgebühren c) die Verbindungskosten (Gespräche, SMS, …) d) die Stromkosten fürs Ladegerät

Wo bringt man ein altes Handy zum Recycling?a) Entsorgungsstation b) Fussballstadion c) Abfallsack d) Handyverkäufer

Beantworten Sie die folgenden Fragen in Stichworten.a) Es gibt Angebote, bei denen Handys gratis zu haben sind. Warum ist das möglich?

b) Weshalb werden Handys nicht mehr benutzt, auch wenn sie noch funktionieren?

c) Warum sollten ausrangierte Handys rezykliert werden? Nennen Sie zwei Gründe.

Das Handyquiz

Arbeitsblatt 2.1©

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Realität in Europa• Im Jahr 2006 wurden in der Schweiz 4,7 Milliarden Franken fürs Telefonieren im Mobilfunk-

netz ausgegeben. Damit sind die Umsätze für Handygespräche erstmals höher als jene für Festnetzgespräche. Im gleichen Jahr gab es 7 418 000 Mobiltelefonteilnehmer/-innen (Abonnemente oder Prepaidkarten). Somit besitzt durchschnittlich jede/-r Einwohner/-in der Schweiz ein Handy.

• Jedes Jahr werden allein in Europa 100 Millionen Handys ausrangiert. Oft wurden sie nur für ein oder zwei Jahre genutzt. Das Mobiltelefon ist ein Modeartikel, der ersetzt wird, bevor er kaputt ist.

• In der Schweiz werden nur 15 von 100 Handys rezykliert. Die übrigen bleiben irgendwo in einer Schublade liegen, weil die Besitzer/-innen nicht wissen, was damit zu tun ist. Dabei ent-hält das Handy eine Vielzahl wertvoller Rohstoffe wie Gold, Silber, Kupfer, Aluminium, Kobalt, Blei und Arsen. Die im Handy enthaltenen Stoffe belasten die Umwelt, wenn das Gerät nicht richtig entsorgt wird.

• Ausser dem Kunststoff können alle im Handy enthaltenen Materialien rezykliert werden. Das Recycling wird je zur Hälfte aus dem Verkauf der zurückgewonnenen Rohstoffe und einer Gebühr finanziert, die man schon beim Kauf des Handys bezahlt (vorgezogene Recycling-gebühr vRG). Deshalb sind die Verkäufer verpflichtet, gebrauchte Geräte kostenlos entgegen-zunehmen.

Realität in Asien• Wie auch andere elektronische Geräte wird ein Grossteil der Handys in Südostasien produ-

ziert, die Hälfte in China.• 80 % der Angestellten in der Produktion sind Frauen. Der Grossteil der Angestellten ist zwi-

schen 16 und 25 Jahre alt.• Die Arbeitszeiten in den Elektronikfabriken sind sehr lang. Gemäss einer Studie beträgt die

Durchschnittsarbeitszeit in Guandong (China) 9,7 Stunden pro Tag. Jede fünfte Arbeiterin muss mehr als 12 Stunden täglich arbeiten. Jede zwanzigste musste schon bis zu 24 Stunden durcharbeiten.

• Die Löhne in Guandong bewegen sich zwischen 500 und 1000 Yuan (75–150 Franken) pro Monat. Für Verpflegung an den Arbeitstagen und für eine sehr einfache Massenunterkunft sorgt meist die Fabrik.

• Wenn jemand einen Fehler bei der Arbeit macht oder am Arbeitsplatz einschläft, drohen unbezahltes Nachsitzen oder hohe Bussen.

Infoblatt 2.1

Mobiltelefonteilnehmer/-innen pro 100 Einwohner/-innen der Schweiz

Quelle: BAKOM 2008

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64,3

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84,0 84,6

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98,8

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Das Handyquiz

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Lebensgeschichte eines Handys. Beschreiben Sie, was auf dem Bild geschieht. Notieren Sie zu jedem Bild Ihre Vermutungen.

a) Benennen Sie die vier auf den Bildern dargestellten Lebensabschnitte.b) Welche positiven und negativen Aspekte können Sie den vier Lebensabschnitten zuordnen?

Wählen Sie, ausgehend von einem der vier Bilder, einen Lebensabschnitt eines Handys aus und erstellen Sie in Gruppenarbeit ein Poster. Gehen Sie in folgenden Schritten vor:a) Recherchieren Sie nach Fakten für diesen Lebensabschnitt und stellen Sie Ihre Ergebnisse zusammen.b) Notieren Sie Vor- und Nachteile der jetzigen Situation. Berücksichtigen Sie dabei die drei Aspekte der Nachhaltigkeit: Wirtschaft, Gesellschaft, Umwelt.c) Formulieren Sie aufgrund Ihrer Erkenntnisse Vorschläge zur Verbesserung der Situation im gewählten Lebensabschnitt.d) Notieren Sie kurze Tipps für den Umgang der Konsumenten/-innen mit dem Handy, die den gewählten Lebensabschnitt betreffen.e) Präsentieren Sie Ihr Poster!

Die ganze Welt im Handy

Arbeitsblatt 2.2

Chuquicamata, Chile Guandong, China

Oberhelfenschwil, Schweiz Regensdorf, Schweiz

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Fotos: Bolivar, Liu, Ahmadi, Immark

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a) Markieren Sie in den Sprechblasen, ob die Behauptungen Ihrer Meinung nach richtig oder falsch sind.b) Lesen Sie zu jeder Aufgabe den Text auf dem Infoblatt 2.3.c) Entscheiden Sie, ob die Behauptung richtig oder falsch ist.d) Formulieren Sie aus dem Ergebnis der Ökobilanz Einkaufs- und Verhaltenstipps.

«Verpackungen aus Karton und Papier sind immer umweltscho-nender als solche aus Kunststoff, weil sie aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen.»

Ihre Meinung (√ = richtig, X = falsch)

«Einweg-PET-Flaschen sind leichter und deshalb innerhalb der Schweiz umweltfreundlicher als Mehrweg-Glasflaschen.»

Ihre Meinung (√ = richtig, X = falsch)

«Recyclingpapier braucht für die Herstellung mehr Energie als weisses, weil es zuerst ent-bleicht werden muss.»

Ihre Meinung (√ = richtig, X = falsch)

«Wenn ich den billigsten

Kühlschrank kaufe, spareich viel Geld.»

Ihre Meinung (√ = richtig, X = falsch)

«Recycling von Blechdosen und von Aluminiumverpackungen lohnt sich nicht. Die Mengen sind zu klein, der Transport- und der Reinigungs-aufwand zu gross.»

Ihre Meinung (√ = richtig, X = falsch)

«Frisches Gemüse ist immer bes-

ser als konserviertes, da die Verarbei-tung viel Energie braucht.»

Ihre Meinung (√ = richtig, X = falsch)

«Wegwerfbecher aus nach-wachsenden Rohstoffen sind für die Umwelt die beste Lösung bei Grossanlässen. Der Abfall lässt sich nämlich kompostieren.»

Ihre Meinung (√ = richtig, X = falsch)

«Eine Person, die allein im Auto zur Arbeit fährt, verursacht mehr Umweltbelastung als 6 Zugpendler/ -innen.»

Ihre Meinung (√ = richtig, X = falsch)

Behauptung Ergebnis Ökobilanz (Fazit und Begründung in Stichworten)

Arbeitsblatt 2.3

Fakten statt Märchen – Ökobilanzen schaffen Klarheit

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Fakten statt Märchen – Ökobilanzen schaffen Klarheit (Teil 1)Die folgenden Angaben stützen sich auf Ökobilanzen. Eine Ökobilanz misst und bewertet die gesamte Umweltbelastung eines Produkts. Masseinheit in diesen Beispielen sind Umweltbelastungspunkte (UBP).

Rein vom Verpackungsmaterial her wäre Karton (ca. 2600 UBP/kg) weniger umweltbelastend als Kunststoff (ca. 5600 UBP/kg). Am Beispiel einer Reisverpackung lässt sich jedoch das Gegenteil aufzei-gen. Reis ist in Kunststoffbeuteln und in Kartonverpackungen erhält-lich. Berücksichtigt man Verpa-ckung und Transport, so ergeben sich 43 UBP für den Beutel und 107 UBP für die Kartonverpackung. Der Grund liegt im Verpackungs-gewicht: Für den Beutel werden lediglich 7,5 g des Kunststoffs Poly-ethylen benötigt, während die Kar-tonverpackung 39 g auf die Waage bringt. Als Faustregel kann man deshalb festhalten: Je leichter eine (Einweg-)Verpackung, desto weni-ger belastet sie die Umwelt.Mittels Recycling kann die Umwelt-belastung der Kartonverpackung reduziert werden. Dann wären es 78 statt 107 UBP.

Die Ökobilanzen von Alumini-um und Weissblech je mit und ohne Recyclinganteil verdeutlichen, dass sich das Recycling von Metall und anderen Stoffen lohnt, und zwar trotz Reinigungs- und Transportaufwand. Zudem werden dadurch die Kehricht-verbrennungsanlagen entlastet.

Die Ökobilanz für kohlensäurehaltige Getränke zeigt, dass bis zu einer Trans-portdistanz von ca. 150 km zwischen Fabrik und Laden die Mehrwegglasfla-sche auf dem ersten Platz liegt, wobei der Unterschied zur Mehrweg-PET-Flasche sehr klein ist (PET ist die Abkürzung für Polyethylenterephthalat).Zwischen 150 und 350 km Transportdis-tanz liegt die Mehrweg-PET-Flasche vorn und erst ab 350 km die Einweg-PET-Fla-sche. Aber muss simples Wasser wirk-lich von so weit her kommen? Das Gute liegt in diesem Fall sehr nahe: Trinkwasser kommt in der Schweiz frei Haus geliefert aus dem Hahn und ist selbst mit Kohlen-säuregerät bis zu 13-mal weniger umwelt-belastend als gekauftes Mineralwasser.

Am Beispiel von Bohnen lässt sich zei-gen, dass die Aussage nicht immer stimmt. In einer Ökobilanzstudie wurde die Um-weltbelastung von 1 kg Bohnen unter Berücksichtigung von Anbau, Verpackung, Transport und Kochprozess berechnet. Das Resultat: Wenn die frischen Bohnen aus der Region stammen und während der Saison gekauft werden, sind sie bezogen auf die Umwelt top. Ausserhalb der Saison hinge-gen belasten frische Bohnen aus beheizten Gewächshäusern oder per Flugzeug impor-tierte Ware aus wärmeren Weltgegenden die Umwelt doppelt so stark wie Konserven. Die bei Konserven notwenigen Verarbei-tungsschritte (Erhitzen, Frosten, Verpacken) fallen nicht so stark ins Gewicht.

Recycling

Weissblech mit 80% Recyclinganteil

1,3

Weissblech, neu aus Erz gewonnen

2,1

Aluminium 100% Recycling

4,9

Aluminium, neu aus Erz gewonnen

12

| | | | | | | 0 2 4 6 8 10 12

UBP/g

Kohlesäurehaltiges Getränk 1 Liter, Verpackung, Transport (100 km), Entsorgung/Recycling

Kunststoffflasche, Mehrweg, für Kohlensäuregerät

14

Glasflasche Mehrweg

110

PET-Flasche Mehrweg

120

PET-Flasche Einweg

180

| | | | 0 50 100 150

Umweltbelastungspunkte

Bohnen 1 kg tischfertig gekocht, Anbau, Verpackung und Transport

Bohnen, frisch, aus der Region, Freilandanbau

1370

Bohnen, Dose

2050

Dörrbohnen aus China

2050

Bohnen, Tiefkühlbeutel

2070

Bohnen, frisch, aus der Region, Gewächshaus

4140

Bohnen, frisch, aus Ägypten, Freilandanbau

4780

| | | | | | 0 1000 2000 3000 4000 5000

Umweltbelastungspunkte

Infoblatt 2.3 – Teil 1

© BAFU

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Der Vergleich der Werke zeigt, dass neben der Wahl der Papiersorte auch das Herstel-lungsverfahren eine wichtige Komponente ist. Die Unter-schiede reichen bis zu Faktor drei. Entscheidend sind Roh-stoffe und Energie. Die Bereit-stellung von Rohstoffen aus Holz belastet die Umwelt mehr, als wenn Altpapier verwen-det wird. Günstige Wahl der Energiequelle und Effi-zienz in deren Nutzung reduzieren die Umweltbelastung. Fazit: Recyc-lingpapier ist auch im schlech-teren Fall weniger umweltbe-lastend als Neupapier.

Der Mehrwegbecher und das Glas schneiden klar am besten ab. Bei den Einwegbechern belastet der schlechtes-te die Umwelt doppelt so stark wie der beste. Entscheidend ist in der Regel das Gewicht, und ein Stück weit das Mate-rial. Auch hier zeigt die Ökobilanz ein erstaunli-ches Resultat: Der kom-postierbare Becher aus natürlichen Rohstoffen (Polymilchsäuren) schneidet in diesem Vergleich eher schlecht ab. Das liegt daran, dass der Grundstoff für den Becher aus intensiver Landwirtschaft stammt, die sehr umweltbelastend ist. 40 % der Umweltbelastung stammen vom Maisanbau in den USA, weitere 40 % von der Herstellung der Poly-milchsäure aus dem Mais. Die restlichen Belastungen ergeben sich aus Becherherstellung und Transporten. Hingegen ist es für die Ökobilanz unbedeutend, ob der Becher kompostiert oder in einer Schweizer Kehrichtverbrennungsanlage entsorgt wird.Die Mehrwegbecher resp. -gläser sind sehr umweltschonend, auch wenn in der Ökobilanz berücksichtigt wird, dass sie abgewaschen werden müssen. Die angegebenen UBP-Zahlen beziehen sich auf einen privaten Anlass. Wenn an einem Grossanlass professionell abgewaschen wird, reduziert sich die Belastung auf 5 bis 10 UBP beim Becher und auf 7 UBP beim Glas – das ist fünf- bis zehnmal besser als bei einem Einwegbecher.

Die «Energieetikette» gibt Auskunft über den Stromverbrauch von Haus-haltgeräten. Ein Kühlschrank der Kate-gorie A+ braucht nur halb so viel Strom wie ein Kühlschrank der Kategorie B. Vom geringeren Verbrauch profitiert auch die Umwelt. Berechnen Sie die Gesamtkosten:

Quelle: www.topten.ch

Das Beispiel zeigt, dass sich umwelt- und budgetschonendes Verhalten decken können.

Eine Person, die mit einem durchschnittlich ausgelaste-ten Schweizer Regionalzug fährt, verursacht 52 UBP/km. Eine allein in einem durch-schnittlichen Auto fahrende Person verursacht 355 UBP/km. Rechnen und vergleichen Sie:

6 Personen * 52 UBP/km

= UBP/km

Weitere Zahlenvergleiche zum Thema Verkehrsmittel sind zu finden auf Infoblatt 3.3.

Fakten statt Märchen – Ökobilanzen schaffen Klarheit (Teil 2)Die folgenden Angaben stützen sich auf Ökobilanzen. Eine Ökobilanz misst und bewertet die gesamte Umweltbelastung eines Produkts. Masseinheit in diesen Beispielen sind Umweltbelastungspunkte (UBP).

Kühlschrank Kategorie A+

Kühlschrank Kategorie B

Kaufpreis 830 Fr. 780 Fr.

Kaufpreis 177 kWh pro Jahr

357 kWh pro Jahr

Stromkosten für 15 Jahre Lebensdauer (Strompreis: 20 Rp. pro kWh)

Fr. Fr.

Total Fr. Fr.

Trinkbecher

Kunststoffbecher (PP), 35 Gramm, Mehrweg (50-mal gebraucht)

11

Trinkglas, 200 Gramm, Mehrweg (450-mal gebraucht)

12

Kartonbecher, 7,5 Granm, Einweg

31

Kunststoffbecher (PET), 7 Gramm, Einweg

42

Becher aus nachwachsenden Rohstoffen, 6,8 Gramm, Einweg, Entsorgung auf dem Kompost

47

Kunststoffbecher (PS), 11 Gramm, Einweg

63

ı | | | | | | 0 10 20 30 40 50 60

Umweltbelastungspunke

Papier

Recyclingpapier Fabrik A

868

Recyclingpapier Fabrik B

1752

Recyclingpapier Fabrik C

1830

Recyclingpapier Fabrik D

2460

ı | | | | | 0 500 1000 1500 2000 2500

Umweltbelastungspunke

© BAFU

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Daten: Carbotech

Infoblatt 2.3 – Teil 2

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ChipsDer Beutel belastet die Umwelt rund sechsmal weniger als das Kartonrohr. Das Kartonrohr ist eine aufwendige und schwere Verpackung. Das Gewicht ist neunmal grösser als das des Poly-ethylenbeutels. Ausserdem enthält das Rohr rund 30-mal mehr Aluminium als der Beutel. Die Gewinnung von Aluminium ist sehr energieaufwendig, zudem kann es in dieser Form, das heisst im Verbund mit Karton und als angeklebter Boden, kaum rezykliert werden.Beim abgebildeten Produkt ist nicht nur die Verpackung problematisch, sondern auch die Trans-portwege sind problematisch. Die «Mr. Potato Crisps» machen eine Weltreise, bevor sie verspeist werden: Die Kartoffeln stammen aus den USA oder aus Deutschland, werden in Malaysia ver-arbeitet und verpackt, um dann endlich in die Schweiz transportiert zu werden. Das bedeutet Transportdistanzen von bis zu 25 000 Kilometern. Das Konkurrenzprodukt «Pringles» wird in Belgien hergestellt, «Poppits» wie auch die «Chill Chips» aus deutschen Rohstoffen in Deutsch-land. Die meisten Chips im Beutel hingegen werden in der Schweiz aus Schweizer Kartoffeln hergestellt.

MenüDie Unterschiede zwischen den Menüs sind gross. Das bestplatzierte Menü belastet die Umwelt sechsmal weniger als das am schlechtesten platzierte. Entscheidend ist das Fleisch. Es enthält zwar wertvolle Nährstoffe, doch seine Herstellung belastet die Umwelt viel stärker als die Her-stellung von pflanzlichen Nahrungsmitteln. Denn ein Masttier frisst in seinem Leben zehnmal so viel Nahrung wie es wiegt. Anders gesagt: 90 % der Nährstoffe gehen bei der Fleischproduktion verloren. Wenn die Tiernahrung, die oft aus Getreide oder Soja besteht, direkt für die Ernährung von Menschen eingesetzt würde, könnten damit insgesamt mehr Menschen ernährt werden als mit Fleisch.Zwischen den verschiedenen Masttierarten gibt es wiederum grosse Unterschiede. Einerseits in der Fütterung: Während Kälber vor allem intensives Futter (Milch, Aufzuchtsfutter) benöti-

gen, fressen Rinder zum grössten Teil Gras. Die negativen Umweltauswirkungen pro kg Kalbfleisch sind wesentlich grösser als bei Rindfleisch. Andererseits unterscheiden sich die Tierarten bei der Umwandlung des Fut-ters in Fleisch: Hühner verwerten ihr Futter besser als Schweine, und diese wiederum besser als Kalb und Rind.Es spielt zudem eine Rolle, ob Gemüse und Salat aus Freilandanbau stammen oder aus einem Treibhaus, das beheizt wird. Saisonge-müse schont die Umwelt.

So wird meine Mittagspause umweltfreundlicher

Infoblatt 2.4

Chips Verpackung und Transport, ohne Chipsherstellung, berechnet für je 100 Gramm Chips

Kartonrohr

380

Beutel

62

ı | | | | | | | | 0 50 100 150 200 250 300 350 400

Umweltbelastungspunke

Daten: Carbotech

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Menü

Spätzlipfanne mit Pilzen und Gemüse, Salat (Saisongemüse)

1400

Spätzlipfanne mit Pilzen und Gemüse, Salat (Treibhausgemüse)

1700

Pouletragout mit Nudeln und Bohnen (Saisongemüse)

3800

Pouletragout mit Nudeln und Bohnen (Treibhausgemüse)

4700

Kalbsragout mit Reis und Karotte

8000

ı | | | | | | | |0 1000 2000 3000 4000 5000 6000 7000 8000

Umweltbelastungspunke

Daten: Carbotech

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Welche Chips belasten die Umwelt weniger?

Beutel Kartonrohr

Welche Materialien wurden für die Verpackung verwendet?

Vergleichen Sie das Gewicht der beiden Verpa-

ckungen

Wo wurde das Produkt hergestellt?

Woher stammen die Kartoffeln für die Chips?

Wodurch belastet das Produkt die Umwelt?

Zählen Sie auf!

Die Umweltrangliste

1 = besseres Produkt für die Umwelt,

2 = schlechteres Produkt

Umweltbelastungspunkte

siehe Lösungsblatt

Mein Fazit

Was beschäftigt mich am meisten? Was

schliesse ich daraus? Was habe ich gelernt?

Welches Menü belastet die Umwelt weniger?

Kalbsragout

mit Reis und

Karotten

Spätzlipfanne

mit Pilzen und

Gemüse, Salat

(Saison)

Spätzlipfanne

mit Pilzen und

Gemüse, Salat

(Treibhaus)

Pouletragout

mit Nudeln

und Bohnen

(Saison)

Pouletragout

mit Nudeln

und Bohnen

(Treibhaus)

Wodurch belastet das Menü die

Umwelt? Zählen Sie auf!

Die Umweltrangliste

1 = bestes Produkt für die Um-

welt, 2 = zweitbestes usw.

Umweltbelastungspunkte

siehe Lösungsblatt

Mein Fazit

Was beschäftigt mich am meis-

ten? Was schliesse ich daraus?

Was habe ich gelernt?

Vergleichen Sie die Anzahl Umweltbelastungspunkte von Chipsverpackungen und Menüs.

Was stellen Sie fest?

So wird meine Mittagspause umweltfreundlicher

Arbeitsblatt 2.4©

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Fotos: Schor, Ahmadi

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Bringen Sie Ihre Lieblingsrezepte mit. Wählen Sie in Ihrer Vierergruppe ein Gericht aus und besorgen Sie die Zutaten.

Welche Zutaten belasten die Umwelt am meisten? Errechnen Sie für das benötigte Fleisch und das Gemüse (nur Hauptgang) die Umweltbelastungspunkte. Gehen Sie so vor:a) Zeichnen Sie für jede Zutat eine Tabelle, in die Sie die Eigenschaften und Verarbeitungs-schritte des Produkts gemäss den Angaben auf unten stehender Tabelle eintragen (z.B. Freiland Bio, aus der Region, frisch, Plastikfolie, Frischprodukt).b) Wägen Sie jede Zutat ab. Multiplizieren Sie das Gewicht des Nahrungsmittels (ohne Verpa-ckung, in Kilogramm!) mit den UBP pro Kilogramm und tragen Sie die Angaben in die Tabelle ein. c) Addieren Sie die Punkte für jede Zutat und addieren Sie die UBP aller Zutaten.

Vergleichen Sie Ihr Ergebnis mit den Ergebnissen der anderen Gruppen. Gibt es Unterschiede? Worauf sind sie zurückzuführen?

Notieren Sie Ihre Schlussfolgerungen für Ihren persönlichen Nahrungsmittelkonsum.

GemüseBereich des Lebenswegs

Eigenschaft des Produkts UBP pro Kilogramm Gemüse (ohne Verpackung)

Anbau Freiland IPGewächshaus beheiztFreiland Bio

814 1 847

417

Transporte(bis zum Verkauf)

RegionSchweizLastwagentransport (EU)Schiffstransport (Übersee) Flugtransport (Übersee)

59 117 187 341

9 658

Verarbeitung und Verkauf

frischkühlentiefkühlenerhitzen (z.B. Konserven-dose)

73 391

1 422 368

Verpackung PapierPlastikfoliePlastikdoseKartonGlasMetall

47 15 50 42

376 291

Konsum(Heimtransport, Aufbewahren, Kochen, Abwa-schen)

Frischproduktgekühltes Produkttiefgekühltes Produkterhitztes Produkt

476 430 670 408

FleischBereich des Lebenswegs

UBP pro Kilogramm Fleisch (ohne Verpackung)

Herstellung Fleisch gemischt IPFleisch gemischt BioGeflügelfleisch IPGeflügelfleisch BioKalbfleisch IPKalbfleisch BioLammfleisch IPLammfleisch BioRindfleisch IPRindfleisch BioSchweinefleisch IPSchweinefleisch Bio

19 392 16 859 12 018 10 822 31 824 27 293 22 163 17 757 25 262 22 111 17 053 14 684

Transporte(bis zum Verkauf)

RegionSchweizLastwagentransport (EU)Schiffstransport (Übersee) Flugtransport (Übersee)

59 117 187 341

9 658

Verarbeitung und Verkauf

kühlentiefkühlenerhitzen (z.B. Konserven-dose)

857 1 312 4 682

Verpackung PapierPlastikfoliePlastikvakuumverpackungPlastikdoseStyroporKartonGlasMetall

47 11 59 43 23 56

376 185

Konsum(Heimtransport, Aufbewahren, Kochen, Abwa-schen)

gekühltes Produkttiefgekühltes Produkterhitztes Produkt

388 1 138

356

Ökobilanz am Mittagstisch

Arbeitsblatt 2.5

Quellen: Jungbluth 2000, Jungbluth et al. 2009© B

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LegendeBio: Produkt aus biologischer Landwirtschaft gemäss Richtlinien von Bio Suisse (Knospe).IP (integrierte Produktion): IP beschreitet einen Mittelweg zwischen her-kömmlicher (konventioneller) und biologischer Landwirtschaft. Dünger und Schädlingsbekämpfungsmittel werden zurückhaltend eingesetzt. IP ist der heutige Produktionsstandard in der Schweiz.

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Arbeitsblatt 2.6 – Teil 1

a) Woher stammen Ihre Kleider? Informieren Sie sich anhand der Kleideretikette.b) Aus welchem Material bestehen Ihre Kleider? Erstellen Sie in der Klasse eine Liste der Materialien. c) Ordnen Sie Ihre Liste: Welche Materialien sind Kunstfasern, welche Naturfasern?d) Vergleichen Sie Baumwolle und Kunstfasern. Zeichnen Sie eine Tabelle. Berücksichtigen Sie die folgenden Eigen-schaften: Tragkomfort, Hautverträglichkeit, Saugfähigkeit, Trocknungseigenschaften, Rohstoffe, Kosten.

Von der Baumwollpflanze zum T-Shirt: Auf Teil 2 dieses Arbeitsblatts sind die Arbeitsschritte in Bildern dargestellt.a) Ordnen Sie die folgenden Texte den Bildern zu.

A) Die Stoffe werden maschinell mit dekorativen Mustern bestickt.B) Ungefähr acht Wochen nach der Blüte platzen die Kapseln und ein weisser Busch quillt heraus.C) In der Spinnmaschine wird aus den Baumwollfasern Garn gezwirnt.D) Diese Bio-Baumwollsträucher in Indien werden in Handarbeit angebaut. Die Pflanzen benötigen viel Sonne und Wasser.E) Baumwolle wird auch weisses Gold genannt. Nach der Ernte ist die «Schatzkammer» voll. Aus der Welternte könnte man 60 Milliarden T-Shirts produzieren.F) Das fertige Bio-T-Shirt im Schaufenster.G) Die Entkörnungsmaschine trennt die Fasern mittels Stahlkämmen von den Kapselteilen. Aus 100 kg Rohbaumwolle können 40 kg Fasern gewonnen werden.H) Aus den gebleichten und gefärbten Garnen werden Stoffbahnen gewoben.I) In der Spinnerei werden die Ballen zerpflückt und nochmals gereinigt. Die Kardierungsmaschine ordnet die einzelnen Fasern und fasst sie zu Kardierbändern zusammen.J) Da nicht alle Kapseln gleichzeitig reif sind, wird in mehreren Durchgängen geerntet.K) Das Nähen der Kleidungsstücke ist Handarbeit.L) Die gekämmte Baumwolle wird zu Ballen gepresst und in die Spinnerei transportiert.

b) Finden Sie für jeden Text mit Bild (Aufgabe a) ein Stichwort als Titel.c) Vergleichen Sie Ihre Ergebnisse mit Ihrem Partner/Ihrer Partnerin.

Ordnen Sie die folgenden Begriffe entweder dem biologischen oder dem nicht biologischen (konventionellen) Anbau zu:Monokultur, Nützlinge und natürliche Pflanzenschutzmittel, chemisch-synthetischer Dünger, Entlaubungsmittel, Kompost und Mist, chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel, Mischkultur und Fruchtfolge.

nicht biologisch (konventionell) biologisch

Stellen Sie in einem Text die Argumente für den konventionellen und den biologischen Baumwollanbau zusammen. Beziehen Sie dabei die Bereiche Umwelt (inkl. Gesundheit), Wirtschaft und Gesellschaft mit ein. Ziehen Sie am Schluss Ihr persönliches Fazit.

Die negativen Auswirkungen des konventionellen Baumwollanbaus zeigen sich eindrücklich am Fall des Aralsees in Zentralasien. Recherchieren Sie im Internet und beantworten Sie die folgenden Fragen:a) Wie konnte es dazu kommen, dass der ehemals viertgrösste See der Welt seit 1960 2⁄3 seiner Fläche und 3⁄4 seines Volumens verloren hat? b) Mit welchen Schwierigkeiten haben die Anwohner des beinahe ausgetrockneten Sees heute zu kämpfen? c) Sehen Sie Lösungsmöglichkeiten?

Woher kommt eigentlich mein T-Shirt? (Teil 1)

© B

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Woher kommt eigentlich mein T-Shirt? (Teil 2)

Arbeitsblatt 2.6 – Teil 2

© BAFU

/hepverlag | Die Zukunft in der Tasche

Fotos: Remei AG

1.Titel:

PassenderText:

2. 3. 4.

5. 6. 7. 8.

9. 10. 11. 12.

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Blühende RegionIn der südspanischen Provinz Almería bedecken bei El Ejido schmutzigweisse Plastikplanen einen Küstenstreifen von 350 km2 Fläche. Unter diesem «Meer aus Plastik» gedeihen ganzjährig Obst und Gemüse für den Norden Europas: Tomaten, Peperoni, Gurken, Zucchini, Melonen und Erdbeeren. 80 % der spanischen Gemüseexporte stammen aus der sonnenverwöhnten Gegend, die zu den trockensten Europas gehört. Die staatlich und später von der EU geförderte Intensiv-landwirtschaft hat aus vielen armen andalusischen Bauern reiche Landwirtschaftproduzenten gemacht. Die Region blüht.

Schatten in der SonnenstubeDas ganzjährig produzierte Billiggemüse hat seine Schattenseiten. Hauptsächlich wegen der hocheffizienten Agrarproduktion wird in Almería doppelt so viel Wasser verbraucht, wie aus erneuerbaren Quellen vorhanden ist. Entsprechend sank in den vergangenen Jahrzehnten der Grundwasserspiegel. Anstatt des mittlerweile versalzten Grundwassers wird nun Wasser aus tiefen Gesteinsschichten hochgepumpt oder energieintensiv Meerwasser entsalzt. Zudem wer-den durch intensiven Düngemittel- und Pestizideinsatz die Böden stark belastet. Die meist aus Nordafrika stammenden Plantagenarbeiter leiden unter menschenunwürdigen Arbeits- und Lebensbedingungen.

WasserimportWenn Tomaten oder anderes Gemüse aus Südspanien in die Schweiz eingeführt werden, dann importieren wir vor allem eines: Wasser. Der Anbau von 1 kg Tomaten benötigt in Spanien im Durchschnitt 88 Liter Wasser (Spannbreite von 56 bis 110 Litern je nach Region, Jahreszeit, Anbau- und Bewässerungsverfahren). Da jede/-r Europäer/-in jährlich rund 10 kg Gemüse aus Südspanien konsumiert, werden somit bis zu 1000 Liter Wasser pro Kopf in Spanien verbraucht. Im Prinzip importieren wir mit dem Gemüse also Wasser aus einem Trockengebiet.

Gemüse aus Almería: Trockengebiet exportiert Wasser

Infoblatt 2.7

Quelle: UNEP/GRID – Sioux Falls

Januar 1974 Juli 2004

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Betrachten Sie die beiden Bilder auf dem Infoblatt 2.7. Welche Landschaftsveränderungen stellen Sie fest?

Erstellen Sie eine Tabelle zu den positiven und negativen Auswirkungen des Gemüseanbaus. Betrachten Sie die Bereiche Wirtschaft, Soziales und Umwelt (inkl. Gesundheit).

Die Umweltbelastung des Tomatenanbaus unterscheidet sich nach Herkunft und Saison. Wie die Bewertung mit Umweltbelastungspunkten (UBP) zeigt, fallen vor allem der Wasserver-brauch im trockenen Südspanien (Almería), der Transport aus dem Ausland sowie die Beheizung der Gewächshäuser negativ ins Gewicht. Vergleichen Sie die Angaben in der Tabelle.a) Welche Rolle spielt die Verwendung von Wasser in Trockengebieten im Verhältnis zum gesam-ten Anbau? b) Vergleichen Sie die Umweltbelastung von Transporten aus Spanien mit der Belastung durch die Beheizung von Gewächshäusern in der Schweiz.c) Beschreiben Sie das Verhältnis von herkömmlichem und biologischem Anbau (Daten jeweils zu GH früh).

Die Rolle des Konsumenten und der Konsumentin. Welche Tomaten kaufen Sie zu welcher Jahreszeit?

Anbautyp Begründung

a) Frühling

b) Sommer

c) Herbst

d) Winter

Gemüse aus Almería: Trockengebiet exportiert Wasser

Arbeitsblatt 2.7©

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Umweltbelastung des Tomatenanbaus

Quelle: BAFU

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BP

06)

pro

Kil

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om

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Schweiz IPGH spät

Schweiz IPGH früh

Schweiz BioFreiland

Schweiz BioGH früh

NiederlandeGH früh

Spanien GHunbeheizt

AlmeríaFreiland

Grundwasser

AlmeríaFreiland

entsalztesMeerwasser

5000

4500

4000

3500

3000

2500

2000

1500

1000

500

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06)

pro

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Tom

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Anbau BeheizungInfrastrukturund Maschineneinasatz

Transport Bewässerung

LegendeGH = Gewächshausfrüh = Ernte Mai bis Junispät = Ernte Juli bis AugustFreiland = Ernte August bis OktoberIP = Integrierte Produktion. IP be-schreitet einen Mittelweg zwischen herkömmlicher (konventioneller) und biologischer Landwirtschaft. Dünger und Schädlingsbekämp-fungsmittel werden zurückhaltend eingesetzt. IP ist der heutige Pro-duktionsstandard in der Schweiz.Bio = Produkt aus biologischer Landwirtschaft gemäss Richtlinien von Bio Suisse (Knospe)

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Suchen Sie Beispiele von Werbung aus Zeitungen und Zeitschriften, die sich besonders an Jugendliche richtet. Untersuchen Sie dann, mit welchen Mitteln Jugendliche angesprochen werden. Zeichnen Sie eine Tabelle nach folgendem Schema und halten Sie Ihre Resultate darin fest.

Marke/Produkt Blickfang Stimmung Zielgruppe Eindruck

Wofür wird geworben? Womit wird Aufmerk-samkeit geweckt?(Bild eines Filmstars, Wörter der Jugendspra-che, peppiges Schriftbild, knallige Farben …)

Welche Eindrücke, Ge-fühle und Werte sollen mit dem Produkt/der Marke verbunden werden?(Spass, Erfolg, Lebensfreude …)

Wer genau soll ange-sprochen werden?(Alter, Geschlecht, Charakter …)

Fühlen Sie sich per-sönlich angesprochen? Warum? Warum nicht?

a) In der Werbung werden oft Prominente, meist Film- oder Popstars, eingesetzt. Weshalb? b) Wählen Sie einen Star und überlegen Sie sich, wofür er oder sie Werbung machen könnte und wofür nicht. c) Welcher Star könnte sich für die Umwelt stark machen? Machen Sie einen Vorschlag und nen-nen Sie Gründe. Beispiele: Biobaumwolle, Handyrecycling, saisonale Produkte, Velo/öffentlicher Verkehr statt Auto.

Ist es Ihnen auch schon passiert, dass Sie nur drei Sachen einkaufen wollten, dann aber mit vollen Taschen aus dem Laden kamen? Dann haben die Shopdesigner ihre Arbeit gut gemacht. Läden einzurichten und Waren zu präsentieren, erfordert Wissen und Erfahrung – da wird nichts dem Zufall überlassen.a) In Supermärkten folgt die Anordnung von Warengruppen wie Gemüse, Fleisch, Milchpro-dukten, Haushaltsartikeln, Snacks und Süssigkeiten klaren Prinzipien. Zeichnen Sie eine Skizze eines Ladens, den Sie gut kennen. b) Vergleichen Sie mit der Skizze Ihres Partners/Ihrer Partnerin. Halten Sie Gemeinsamkeiten und Unterschiede fest. c) Die Ladeneinrichtung soll die Kunden lange im Laden behalten und zu möglichst vielen unge-planten Käufen verleiten. Wie wird dieses Ziel erreicht?

Die Illustration rechts zeigt unsere Gewohnheiten bei der Suche im Regal. Stellen Sie sich vor, Sie müss-ten ein Regal einrichten.a) In welcher Zone würden Sie Produkte platzieren, die neu im Sortiment sind?b) Wo würden Sie die teureren Produkte hinstellen, wo die billigen?

Notieren Sie, welchen weiteren Massnahmen der Shopdesigner Sie schon begegnet sind. Denken Sie an die folgenden Punkte: Musik, Durchsagen, Hinweisschilder, Wareninseln, Kassen-zone usw.

Wie können wir der Beeinflussung entgegenwirken? Machen Sie eine Liste mit Tipps.

Ist Werbung eine nützliche Orientierungshilfe oder führt sie die Leute an der Nase herum? Diskussion Werbefachfrau gegen Konsumentenschützer: Übernehmen Sie eine der beiden Rollen, Ihr Partner/Ihre Partnerin die andere. Sammeln Sie zunächst Argumente, diskutieren Sie miteinander. Versuchen Sie, zu einer gemeinsamen Lösung zu finden, was Werbung darf und was nicht.

Kaufe ich oder lasse ich mich kaufen?

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Vorne,Besuchshäufigkeit 20%

Mitte,Besuchshäufigkeit 14%

Hinten,Besuchshäufigkeit 17%

Reckzone,Sichtbarkeit –30%

Sichtzone

Greifzone

Bückzone,Sichtbarkeit –20%

Quelle: NZZ Folio 11 / 2006

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a) Notieren Sie, welche Gefühle Sie beim Einkaufen empfinden. Beschreiben Sie auch, wie Sie sich nachher fühlen. Tauschen Sie sich dann mit Ihrem Partner/Ihrer Partnerin aus.b) In einer Umfage gaben 86 % der Jugendlichen (14- bis 24-Jährige) Shopping als bedeutende Freizeitbeschäftigung an. Warum ist der Einkaufsbummel für junge Leute so wichtig? Zählen Sie Gründe auf.c) Weshalb achten viele Jugendliche beim Einkaufen von Kleidung, Kosmetik und Elektronik auf die Marke? Notieren Sie Gründe.d) Nicht immer ist der Kauf eines Produktes nötig: Zählen Sie andere Möglichkeiten auf, wie man bestimmte Produkte nutzen kann. Beispiel: Eine DVD kann man sich von Freunden/-innen leihen.

Nicht immer geht es beim Shopping um das, was wir kaufen, sondern um das Gefühl, das beim Kauf empfunden wird. Beantworten Sie die folgenden Fragen und berechnen Sie nachher mithilfe der Angaben der Lehrperson Ihr Punktetotal.

Selbsttest: Bin ich kaufsüchtig? Ja Nein

A) Denken Sie oft ans Einkaufen?

B) Kreisen Ihre Gedanken während des Tagesablaufs immer öfters ums Einkaufen?

C) Können Sie stundenlang in Katalogen blättern?

D) Fühlen Sie oft einen unwiderstehlichen Drang, einkaufen zu gehen?

E) Fühlen Sie sich beim Einkaufen begeistert, überglücklich, in Hochstimmung, befriedigt, erregt,

bedeutend oder einfach besser?

F) Kaufen Sie Dinge, die Sie schon haben oder gar nicht brauchen?

G) Kaufen Sie oft Sonderangebote und ärgern sich danach?

H) Ist es für Sie wichtiger, eine Ware zu kaufen als sie nachher zu brauchen?

I) Müssen Sie einkaufen, solange noch Geld verfügbar ist?

J) Kommt es vor, dass Sie sich fest vornehmen, nicht einkaufen zu gehen, und dann schlagen

alle guten Vorsätze fehl?

K) Haben Sie nach dem Kauf ein schlechtes Gewissen und trauen sich nicht, die gekauften Dinge

anderen zu zeigen?

Mein Total: _____ Punkte.

Mein Beschluss:

Quelle: Prof. Dr. Alfred Gebert, Fachhochschule des Bundes, Münster.

Kaufsucht ist eine Tatsache, von der Jugendliche besonders stark betroffen sind. Lesen Sie den Artikel, den Ihnen die Lehrperson verteilt. Beantworten Sie danach folgende Fragen schriftlich:a) Wann wird jemand als kaufsüchtig bezeichnet?b) Was sind die Ursachen und die Folgen von Kaufsucht? Betrachten Sie die persönliche wie auch die gesellschaftliche Ebene.c) Weshalb sind besonders Jugendliche davon betroffen?d) Mit welchen Massnahmen kann Kaufsucht überwunden werden? Betrachten Sie die persönliche wie auch die gesellschaftliche Ebene.

Von der Kauflust zur Kaufsucht

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Foto: BAFU/AURA

Page 23: Die Zukunft in der Tasche. Arbeitsblätter - bafu.admin.ch€¦ · Problem Ursachen Wirkung 1) Luftverschmutzung a) die Menschen verbrauchen viel und immer mehr Energie und Materialien

Zählen Sie drei wichtige Bestandteile des Handys auf.

1. 2. 3.

Zählen Sie fünf Materialien (Metalle und andere Stoffe) auf, die in einem Handy enthalten sind.

1. 4.

2. 5.

3.

In welchem Land werden die meisten Handys hergestellt?

Warum sollte ein Handy rezykliert werden. Zählen Sie zwei Gründe auf!

1.

2.

Ihre Familie will sich eine neue Waschmaschine kaufen. Sie hat ein günstiges Modell entdeckt. Worauf sollte sie achten, wenn sie die Umwelt schonen möchte?

Als Mittagsmenü werden Spaghetti mit Tomatensauce oder Rösti mit Kalbs- geschnetzeltem angeboten. a) Welches Menü belastet die Umwelt weniger? b) Begründen Sie Ihre Ansicht.

Bis aus Baumwolle ein fertiges T-Shirt wird, sind zahlreiche Arbeitsschritte nötig. a) Zählen Sie fünf wichtige Arbeitsschritte in der richtigen Reihenfolge auf. b) Vergleichen Sie den nichtbiologischen (konventionellen) und den biologischen Anbau miteinander (Stichworte in einer Tabelle).

Zum Anbau von 1 kg Tomaten werden in Spanien durchschnittlich 88 Liter Wasser benötigt. a) Welche Folgen hat der Gemüseanbau für den Wasserhaushalt in einer sehr trockenen Region wie Almería? Beschreiben Sie. b) Welche weiteren Vor- und Nachteile bringt der Gemüseanbau in Almería? Erstellen Sie eine Stichwortliste.

Welche der folgenden Punkte müssen zutreffen, damit eine Person als «kaufsüchtig» bezeichnet werden kann? Kreuzen Sie an. Die Person … a) … geht dreimal pro Woche einkaufen. b) … gibt sehr viel Geld aus. c) … wird sehr nervös, wenn sie daran gehindert wird, etwas zu kaufen. d) … verspürt nach dem Kauf selten Freude an der gekauften Ware. e) … sammelt immer die gleichen Gegenstände in verschiedenen Variationen (z.B. Kuscheltiere, Modellautos)

Was wir nicht in Kauf nehmen müssen – Konsum und Umwelt (Teil 1)

Lernkontrolle Kapitel 2 – Teil 1©

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Welche Vor- und Nachteile bringt der Handyboom mit sich? Berücksichtigen Sie die Bereiche Rohstoffe, Herstellung, Konsum und Entsorgung.

Ihr Freund/Ihre Freundin will sich im Winter Himbeeren kaufen. a) Zu welchem Produkt raten Sie ihm/ihr? b) Begründen Sie Ihren Ratschlag.

Ihre Bekannten essen gerne Fleisch, möchten aber Ihren Nahrungsmittelkonsum nachhal- tiger gestalten. Was können Sie ihnen empfehlen?

Durch Änderung des Verhaltens können wir die Umweltbelastung unseres Nahrungskon- sums vermindern. Nennen Sie sieben Tipps in Stichworten.

Wie spricht Werbung Jugendliche an? Zählen Sie drei Stilmittel auf, die in gedruckten Medien eingesetzt werden.

Zählen Sie fünf Tricks auf, die im Supermarkt den Umsatz fördern sollen.

Nennen Sie in Stichworten Ursachen und Folgen von Kaufsucht. Betrachten Sie dabei die persönliche wie auch die gesellschaftliche Ebene.

Die Schweiz kann ihren Nahrungsmittelbedarf nur rund zur Hälfte aus einheimischen Produkten decken. a) Was ist problematisch daran? Listen Sie Stichworte auf. b) Welche Punkte müssen beachtet werden, wenn der Nahrungsmittelimport nach den Grundsätzen der Nachhaltigkeit erfolgen soll? Berücksichtigen Sie die Aspekte Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft.

Was wir nicht in Kauf nehmen müssen – Konsum und Umwelt (Teil 2)

Lernkontrolle Kapitel 2 – Teil 2©

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Fahrzeug(jeweils besetzt mit 1 Person, ÖV mit durch-schnittlicher Auslastung)

Velo Motorisiertes Zweirad (bitte wählen: Mofa/Kleinmotor-rad, Roller oder Elektroroller)

Öffentlicher Verkehr (ÖV) (Regionalzug und/oder Tram/Bus)

Auto (1 Person)

ZeitWie viel Zeit würden Sie mit dem Fahrzeug für die Stre-cke benötigen (Minuten)?

KostenDurchschnittskosten*: Auto 72 Rp./km, Velo 15 Rp./km, Mofa 23 Rp./km, Roller 28 Rp./km, ÖV siehe Angaben der Anbieter

Meine Schätzung: UmweltbelastungWelches Fahrzeug belastet die Umwelt am wenigsten? (1 = bestes Fahrzeug, 2 = zweitbestes usw.)

Ursachen der UmweltbelastungNotieren Sie, wie das Verkehrsmittel die Umwelt belastet.

Tatsächliche Umwelt- belastung= Streckenlänge in km * Umweltbelastungspunkte pro km (UBP/km/p, gemäss Infoblatt 3.3)

Meine Meinunga) War Ihre Schätzung richtig?b) Welches Verkehrsmittel würden Sie für diese Stre-cke wählen?c) Weshalb? (Stichworte)

Intelligent mobil sein: mein Schul-/Arbeitsweg

Arbeitsblatt 3.1

Ungefähre Weglänge meines Schul-/Arbeitswegs (Hin- und Rückweg) Kilometer

*) Die Kostenangaben sind sehr grobe Näherungswerte.

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Fahrzeug Auto (besetzt mit 2 Personen)

Auto (besetzt mit 4 Personen)

Fernreisezug (durchschnittliche Auslastung)

Flugzeug (durchschnittliche Auslastung)

ZeitWie viel Zeit würden Sie mit dem Fahrzeug für die Stre-cke benötigen (Stunden)?

KostenDurchschnittskosten*: Auto 72 Rp./km, Motorrad 55 Rp./km, Zug/Flugzeug siehe Angaben der Anbieter

Meine Schätzung: UmweltbelastungWelches Fahrzeug belastet die Umwelt am wenigsten? (1 = bestes Fahrzeug, 2 = zweitbestes usw.)

Ursachen der UmweltbelastungNotieren Sie, wie das Verkehrsmittel die Umwelt belastet.

Tatsächliche Umwelt- belastung= Streckenlänge in km *Umweltbelastungspunkte pro km (UBP/km/p, gemäss Infoblatt 3.3)

Meine Meinunga) War Ihre Schätzung richtig?b) Welches Verkehrsmittel würden Sie für diese Stre-cke wählen?c) Weshalb? (Stichworte)

Intelligent mobil sein: meine Ferien

Mein Reiseziel: Ungefähre Reisedistanz, Hin- und Rückweg Kilometer

*) Die Kostenangaben sind sehr grobe Näherungswerte.

Arbeitsblatt 3.2

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Nahverkehr: Hitliste der Verkehrsmittel

Quelle: Carbotech/EMPA/BAFU

0 50 100 150 200 250 300 350

10Velo

Elektroroller

Regionalzug Schweiz

Trolleybus

Tram

Linienbus Schweiz

Roller (4-Takt-Motor)

Auto (1,6 Personen = Durchschnittsauslastung)

Mofa (Kleinmotorrad)

Auto (1 Person)

Passagierflugzeug interkontinental

Fernreisezug Schweiz

Fernreisezug Europa

Reisebus

Auto (4 Personen)

Auto (3 Personen)

Passagierflugzeug Europa

Auto (2 Personen)

Motorrad (1 Person)

Auto (1,6 Personen = Durchschnittsauslastung)

51

52

61

63

148

195

223

275

355

0 50 100 150 200 UBP/km/p

UBP/km/p

79

27

70

70

93

122

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180

215

223

Fernverkehr: Hitliste der Verkehrsmittel

Die Umweltbelastungspunkte (UBP) wurden – wo nicht anders vermerkt – mit einer durchschnittlichen Personenauslastung berechnet. «/p» bedeutet, dass die Angaben pro Person zu verstehen sind.

Quelle: Carbotech/EMPA/BAFU

0 50 100 150 200 250 300 350

10Velo

Elektroroller

Regionalzug Schweiz

Trolleybus

Tram

Linienbus Schweiz

Roller (4-Takt-Motor)

Auto (1,6 Personen = Durchschnittsauslastung)

Mofa (Kleinmotorrad)

Auto (1 Person)

Passagierflugzeug interkontinental

Fernreisezug Schweiz

Fernreisezug Europa

Reisebus

Auto (4 Personen)

Auto (3 Personen)

Passagierflugzeug Europa

Auto (2 Personen)

Motorrad (1 Person)

Auto (1,6 Personen = Durchschnittsauslastung)

51

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61

63

148

195

223

275

355

0 50 100 150 200 UBP/km/p

UBP/km/p

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Gute Argumente fürs VeloJede achte Autofahrt endet nach einem Kilometer, fast jede zweite ist weniger lang als fünf Kilometer. Gerade diese Fahrten sind besonders umweltbelastend. Denn bei noch kaltem Motor werden hundert- bis tausendmal mehr Luftschadstoffe ausgestossen als bei warmem Motor. Fortbewegung mittels Muskel-kraft könnte den Schadstoffausstoss beträchtlich senken. Zu Fuss gehen, Velo, Trottinett oder Skateboard fahren ist zudem gesund – ein Plus in Zeiten der Bewegungsarmut. Bis zu einer Strecke von einigen Kilometern ist das Velo in der Stadt auch das schnellste Verkehrsmittel. Und obendrein kostengünstig: Wird ein Arbeitsweg von täglich zehn Kilometern fünfmal pro Woche mit einem Zweirad statt mit einem Auto zurückgelegt, ist ein Qualitätsfahrrad bereits nach einem Jahr amortisiert. Mit dem Training auf dem Arbeitsweg kann man sich Zeit und Geld fürs Fitnesszentrum sparen.Quelle: BAFU/VCS

Wie alle besser fahren könnten

Infoblatt 3.3

Foto: BAFU/AURA

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a) Betrachten Sie die Hitliste der Verkehrsmittel (Infoblatt 3.3). Welche Angaben entsprechen nicht Ihren Erwartungen?b) Eine begeisterte Autofahrerin streitet sich mit einem ebenso begeisterten Velofan und Nut-zer des öffentlichen Verkehrs über die beste Verkehrsmittelwahl zum Einkaufen, für den Weg zur Arbeit, für die Ferien. Schlüpfen Sie in eine Rolle und spielen Sie mit Ihrem Partner/Ihrer Partnerin die Szene durch. Die Hitliste der Verkehrsmittel kann Ihnen dabei behilflich sein.c) Welche Argumente haben Sie bei der Diskussion benutzt? Erstellen Sie eine Liste.d) Welche Tipps könnten Sie jemandem geben, der zwar nicht ganz aufs Auto verzichten, aber doch seine Umweltbelastung reduzieren möchte.

Lesen Sie den Text «Gute Argumente fürs Velo» (Infoblatt 3.3).a) Finden Sie in Gruppenarbeit Ideen, wie das Velofahren gefördert werden könnte.b) Entwerfen Sie Werbung, welche die Leute dazu bringt, mehr Velo zu fahren (z. B. Plakat, Ra-diospot, Video, Zeitungsinserat). Stellen Sie das Resultat der Klasse vor.

Nehmen Sie die in den Sprechblasen unten aufgeführten Ideen oder Produkte zur Reduktion der Umweltbelastung des Verkehrs unter die Lupe. Erarbeiten Sie in Partnerarbeit einen Kurz-vortrag.a) Was ist mit dem Begriff gemeint?b) Welche Vor- und Nachteile sind damit verbunden?c) Wie schätzen Sie die Realisierungschancen ein?

Arbeitsblatt 3.3

Wie alle besser fahren könnten

Bonus/Malus beimAutokauf oder bei den

Fahrzeugsteuern

Verteuerung der Treibstoffe

Langsamverkehr

Autofreie Tage

Carsharing

Mitfahrzentrale

Elektroauto

Hochgeschwindigkeitszug

Road Pricing

Wohnort <-> Arbeitsort

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1950 2007

Wohnbevölkerung der Schweiz 4 717 000 7 594 000

Gesamtverkehr in der Schweiz pro Jahr 14 798 000 000 pkm 120 715 000 000 pkm

Durchschnittlich total mit motorisierten Ver-

kehrsmitteln zurückgelegte Strecke

pro Kopf und Jahr

km km

Öffentlicher Verkehr

(Bahn, Tram, Busse, Schiffe, Flugzeuge)

8 398 000 000 pkm 27 448 000 000 pkm

Anteil des öffentlichen Verkehrs am Gesamt-

verkehr % %

Privater Strassenverkehr 6 400 000 000 pkm 93 267 000 000 pkm

Anteil des privaten Strassenverkehrs

am Gesamtverkehr

%

%

Langsamverkehr (diese Zahlen sind nicht

in obigen Gesamtverkehrszahlen enthalten)

Velo 1 527 000 000 pkm 1 973 000 000 pkm

Durchschnittlich per Velo zurückgelegte

Strecke pro Kopf und Jahr

km

km

Zu Fuss 7 814 000 000 pkm 5 324 000 000 pkm

Durchschnittlich zu Fuss zurückgelegte

Strecke pro Kopf und Jahr

km

km

Die Zahlen beziehen sich auf das Verkehrsaufkommen innerhalb der Schweiz. pkm = Personenkilometer: Ein Tram befördert 60 Personen 1 km weit ––> 60 Personenkilometer. Quelle: Litra, www.litra.ch

Die Tabelle vergleicht den Personenverkehr in der Schweiz von 1950 und 2007.a) Vervollständigen Sie die fehlenden Zahlen. b) Beschreiben Sie die Entwicklung von 1950 bis 2007. Um wie viel hat die pro Kopf zurückge-legte Strecke zugenommen? c) Wie haben sich die Anteile des öffentlichen Verkehrs und des privaten Strassenverkehrs ent-wickelt?d) Wie hat sich der Langsamverkehr (Velo, zu Fuss) verändert?

Notieren Sie aus Ihrer eigenen Erfahrung jeweils mehrere Gründe füra) die allgemeine Verkehrszunahme. b) die Abnahme des Anteils des öffentlichen Verkehrs seit 1950.c) den abnehmenden Langsamverkehr.

Was sind die Vor- und Nachteile heutiger Mobilität?a) Erstellen Sie eine Stichworttabelle. Mögliche Bereiche: Komfort, Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt (Gesundheit). b) Vergleichen Sie: Wer profitiert von den Vorteilen der Mobilität? Wer trägt die Nachteile?

Schreiben Sie einen Text zum Thema Mobilität. Beantworten Sie darin folgende Fragen: Was heisst Mobilität für Sie persönlich? Was haben Mobilität und Freiheit miteinander zu tun? Wo liegen Ihrer Meinung nach die Grenzen der Mobilität?

Mobilität ohne Grenzen?

Arbeitsblatt 3.4©

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Emissionen des Verkehrs«Seit dem Jahr 2000 sind die CO2-Emissionen des Verkehrs weit-gehend konstant geblieben. 2004 betrugen sie 34 % aller CO2-Emissionen der Schweiz*. Seit 1985 sind die Emissionen von Koh-lenwasserstoffen, NOX und PM10 zurückgegangen. Sie müssen weiter gesenkt werden, namentlich durch die Anwendung neuer Technologien. Der Verkehr, insbesondere der Strassenverkehr, ist die Hauptursache der Lärmbelastung.»Quelle: Umwelt Schweiz 2007 (BFS/BAFU 2007, 36/39)

* Entspricht 15,4 Mio. Tonnen CO2, ohne Berücksichtigung des interna- tionalen Flugverkehrs (3,4 Mio. Tonnen). Die Aufteilung der Verkehrs- emissionen ist aus der Grafik ersichtlich.

Im obigen Text sind verschiedene Emissionen erwähnt, die der Verkehr verursacht.a) Notieren Sie sich alle Umweltbelastungsfaktoren aus dem Text. b) Sammeln Sie in Partnerarbeit Informationen über die erwähnten Emissionen: Art der Emis-sion, wichtigste Emissionsquellen, Umweltwirkungen, Möglichkeiten zur Reduktion der Schad-stoffe.

Externe Kosten des VerkehrsUnternehmen und Privatpersonen wählen ihren Verkehrsträger in erster Linie auf Grundlage der variab-len Kosten aus, die ihnen selbst entstehen (Ausgaben für Treibstoff, Billett- oder Versandpreise, Wartung des Fahrzeugs). Die Fixkosten (Versicherung, Fahrzeugabschreibung, Abonnemente) sowie die externen Kosten hingegen werden oft nicht ausreichend berücksichtigt. Letztere werden von Dritten getragen, in der Regel von der Gesellschaft und den künftigen Generationen. Zu den externen Kosten gehören die Auswirkungen auf Umwelt (Klima, Natur und Landschaft, Lärm u.a.) und Gesundheit sowie Unfallfol-gekosten und Schäden an Gebäuden. Für das Jahr 2005 werden die externen Gesamtkosten auf 8,5 Mil- liarden Franken beziffert, wobei 8 Milliarden Franken auf den Strassenverkehr und 0,5 Milliarden auf den Schienenverkehr entfallen. Auch beim Güterverkehr sind die externen Kosten auf der Schiene erheb-lich niedriger als auf der Strasse. Allerdings werden 20 % der externen Kosten des Strassenschwerverkehrs durch die LSVA* kompensiert. Die Folge mangelnder Kostenwahrheit sind Verkehrsstrukturen, die die Umwelt belasten, wirtschaftlich mässig effizient sind und die Gemeinschaft teuer zu stehen kommen.Quelle: Umwelt Schweiz 2007 (BFS/BAFU 2007, 40/42)

* LSVA: leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe

Erklären Sie nach der Lektüre Ihrem Partner/Ihrer Partne-rin, was unter «externe Kosten» zu verstehen ist.

a) Versuchen Sie aus dem Zusammenhang zu ergründen, was «Kostenwahrheit» bedeutet und erklären Sie Ihrem Partner/Ihrer Partnerin den Begriff. b) Wie würde sich eine stärkere Kostenwahrheit im Verkehr Ihrer Meinung nach auswirken? Halten Sie stichwortartig Wirkungen und Begründungen fest.

Verkehr und Umwelt

Arbeitsblatt 3.5

Externe Kosten des Verkehrs (pro Transporteinheit)

Personenverkehr

Strasse

6 Rp./pkm

Schiene

1,6 Rp./pkm

Güterverkehr

Strasse

12 Rp./tkm

Schiene

1,8 Rp./tkm

| | | | | | | 0 2 4 6 8 10 12

pkm = Personenkilometer, tkm = Tonnenkilometer

Quelle: ARE/BAFU 2008

CO2-Belastung durch den Verkehr (2004, ohne internat. Flugverkehr, Zahlen gerundet)

Quelle: ARE/BAFU 2008

Bahn 1%Schifffahrt 1%

Motorräder 1% Nationaler Flugverkehr 2% Tanktourismus 3%

Lieferwagen 8%

Lastwagen/Busse 13%

Personenwagen 72%

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Beantworten Sie die folgenden Fragen schriftlich. Vergleichen Sie Ihre Ergebnisse mit Ihrem Partner/Ihrer Partnerin und in der Klasse.

a) Wie verbringen Sie Ihre Woche? Teilen Sie die Zeit in Arbeit, Schule (inkl. Hausaufgaben), Essen, Schlaf, Hausarbeit (notwendige Einkäufe, Waschen, Putzen usw.), weitere Verpflich-tungen und Freizeit ein. Wie viele Stunden sind Freizeit? b) Wie verbringen Sie Ihre Freizeit? Erstellen Sie ein Kreisdiagramm! c) Wie verbrachten Ihre Grosseltern Ihre Freizeit? Fragen Sie nach!d) Was hat sich an der zur Verfügung stehenden Freizeit und deren Gestaltung gegenüber frü-her verändert? Nennen Sie aufgrund des Diagramms und aufgrund Ihrer eigenen Erfahrungen Tatsachen und Tendenzen. e) Welche Rolle spielt die Mobilität bei der Freizeitgestaltung? Nennen Sie aufgrund des Dia-gramms und aufgrund Ihrer eigenen Erfahrungen Tatsachen und Tendenzen.

Lesen Sie den Artikel «Der ökologische Fussabdruck des Freizeitmenschen» sorgfältig durch und beantworten Sie die Fragen in Stichworten. a) Was hat dazu geführt, dass wir heute Freizeit haben?b) Was bestimmt unser Freizeitverhalten?c) Durch welche Trends wird das Mobilitätsverhalten in der Freizeit beeinflusst?d) Welche Bedürfnisse möchten Sie persönlich in Ihrer Freizeit befriedigen?e) Welche Vor- und Nachteile bringt die Zunahme der Freizeit? Unterscheiden Sie nach den Bereichen Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt.

Wie können wir unsere Freizeit umweltschonender gestalten?a) Sammeln Sie Ideen und halten Sie sie fest.b) Diskutieren Sie Vor- und Nachteile der Ideen mit verteilten Rollen. Mögliche Rollen: Wirt-schaftsvertreter/-in, Vertreter/-in Umweltorganisation, Besitzer/-in von Freizeitanlagen, Berg-bahnen und Hotels, kritische/-r Anwohner/-in (Vergnügungsmeile/Freizeitpark), Konsument/Touristin, Eltern von Jugendlichen.

Der Freizeitmensch

Arbeitsblatt 3.6

Sinkende Arbeitszeit in der Schweiz

1850

4500

1920

2450

1950

2254

1995

1854

2000

1822

ı | | | | | 0 1000 2000 3000 4000 5000

Quelle: Hansruedi Müller, Freizeit und Tourismus, 2002

Zweck der Fahrten (2005, Durchschnittsdistanz 37,3 km/Person/Tag)

Quelle: ARE/BFS

Bahn 1%Tanktourismus 3%

Motorräder 1%Lastwagen/Busse 13%

Lieferwagen 8%Schifffahrt 1%

NationalerFlugverkehr 2%

Personenwagen 72%

Freizeitverkehr 44%

Einkaufsverkehr 11%

Gewerbsmässiger Verkehr 8%

Übrige 9%

Pendlerverkehr (Ausbildung) 4%

Pendlerverkehr (Arbeit) 24%

Personenwagen

Nationaler Flugverkehr

Schiffahrt

Lieferwagen

Lastwagen/Busse

Motorräder

Tanktoruismus

Bahn

Übirge

Gewerbsmässiger Verkehr

Freizeitverkehr

Einkaufsverkehr

Pendlerverkehr (Ausbildung)

Pendlerverkehr (Arbeit)

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Bringen Sie die folgenden Verkehrsmittel in die richtige Reihenfolge ihrer Umweltbelastung. Kleinste Belastung = 1, zweitkleinste = 2 usw.

Auto (besetzt mit 1 Person), Passagierflugzeug Europa, Fernreisezug Europa, Fernreisezug Schweiz, Reisebus, Auto (besetzt mit 4 Personen).

a) Wie lange ist die Strecke, die jeder Einwohner/jede Einwohnerin der Schweiz pro Jahr durchschnittlich zurücklegt?

(km oder Streckenvergleich angeben)b) Welches Verkehrsmittel benutzen die Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz am meis-ten?

c) Zählen Sie in Stichworten je drei Vor- und drei Nachteile des heutigen Verkehrs auf.

Vorteile Nachteile

a) «Ich kann unmöglich auf mein Auto verzichten.» Das sagt eine Person, die zum Einkaufen immer das Auto benutzt. Das Dorfzentrum ist 1,5 km entfernt. Welches Verkehrsmittel würden Sie der Person empfehlen? Notieren Sie die Worte, mit denen Sie die Person von Ihrem Vorschlag überzeugen würden (3 Sätze).

b) «Ich kann unmöglich auf mein Auto verzichten.» Das sagt eine Person, die täglich 25 km zum Arbeitsort fährt. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln würde die Fahrt durchschnittlich 12 Minu-ten länger dauern. Welches Verkehrsmittel würden Sie der Person empfehlen? Notieren Sie die Worte, mit denen Sie die Person von Ihrem Vorschlag überzeugen würden (3 Sätze).

Lernkontrolle Kapitel 3 – Teil 1

Womit alle besser fahren – Verkehr und Umwelt (Teil 1)

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Wählen Sie zwei der folgenden Massnahmen zur Reduktion der Umweltbelastung durch den Verkehr aus. Beschreiben Sie die Massnahme sowie deren Vor- und Nachteile in Stichworten.Carsharing, Mitfahrzentrale, Elektroauto, Hochgeschwindigkeitszug, Road Pricing, Wohnort <-> Arbeitsort, Bonus/Malus beim Autokauf oder bei den Fahrzeugsteuern, Verteuerung der Treib-stoffe, Langsamverkehr, autofreie Tage

Beschreiben Sie in Stichworten fünf Aspekte der Mobilitätsentwicklung in der Schweiz seit den 50er-Jahren.

Erläutern Sie Vor- und Nachteile heutiger Mobilität. Berücksichtigen Sie dabei die Aspekte Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt. Äussern Sie abschliessend kurz Ihre Meinung und Ihre Vorschläge für die Zukunft.

Emissionen und ihre Wirkungen. Ergänzen Sie die folgende Tabelle:

Art der Emission Umweltwirkungen Emissionsquelle (Verkehr)

Möglichkeiten zur Reduk- tion der Emissionen

CO2= 1

2

3

NOx= 1

2

1

2

PM10 (Particulate Matter

kleiner als 10 µm = Feinstaub)

1

2

Kohlenwasserstoffe,

stellvertretend z.B. Benzol

1

2

3

Lärm 1

2

3

a) Erklären Sie kurz, was der Begriff Kostenwahrheit bedeutet.b) Nennen Sie in Stichworten mögliche Wirkungen einer stärkeren Kostenwahrheit im Verkehr.

Welche Vor- und Nachteile bringt die Zunahme der Freizeit? Unterscheiden Sie nach den Bereichen Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt.

Lernkontrolle Kapitel 3 – Teil 2

Womit alle besser fahren – Verkehr und Umwelt (Teil 2)

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Erstellen Sie ein grobes Umweltschema einer Handyfabrik. Welche Rohstoffe und Energien sind notwendig? Welche Produkte und Schad-stoffe verlassen die Firma?

Lesen Sie den Text «Weniger Umweltbelastung ohne Komfortverlust» sorgfältig durch.a) Fassen Sie den Text schriftlich in drei, vier kurzen Sätzen zusammen und formulieren Sie im Schlusssatz einen Tipp an Handynutzer. b) Nennen Sie zwei Ziele, die mit der Studie erreicht wurden. c) Erklären Sie am Beispiel dieser Studie, was der Vorteil ist, wenn der gesamte Lebensweg eines Produktes betrachtet wird. d) Rund zehn Prozent des Stromverbrauchs in einem Haushalt wird für den Stand-by-Betrieb von Geräten verbraucht. So belasten wir die Umwelt unnötig und meist ohne dass es uns bewusst ist. Machen Sie sich im Schulzimmer, am Arbeitsplatz und zuhause auf die Suche nach Elektrogeräten, die nutzlos Strom verbrauchen. Berichten Sie von Ihren Entdeckungen!

Lesen Sie das Interview mit der Umweltexpertin Anna Wälty vom Bundesamt für Umwelt BAFU (siehe Infoblatt 4.1, Teil 1).a) Notieren Sie in Stichworten, welche Vorteile eine gesamthafte Betrach-tung eines Produktes mit sich bringt. b) Welche Faktoren tragen zu einer sachlicheren Umweltdiskussion bei, welche bewirken das Gegenteil? c) Wo sehen Sie weitere Möglichkeiten für den Einsatz von Ökobilanzen? Zählen Sie Ihre Ideen auf!

Lesen Sie das Interview mit dem Ökobilanzexperten Fredy Dinkel (siehe Infoblatt 4.1, Teil 2).a) Nennen Sie Qualitätsmerkmale seriöser Ökobilanzen. b) Skizzieren Sie aufgrund der genannten Beispiele in Stichworten mögliche Leistungen von Ökobilanzstudien. c) Bilden Ökobilanzstudien die Umweltbelastung richtig ab? Zählen Sie Argumente und Gegen-argumente auf.

Sind Biotreibstoffe die Lösung des Klimaproblems? Verfassen Sie zu dieser Frage eine Erörte-rung von 1 bis 2 Seiten Umfang. Stützen Sie sich bei der Argumentation auf die Zusammenfas-sung der Ökobilanzstudie zu Biotreibstoffen (die Sie von der Lehrperson erhalten) und ziehen Sie dann ein Fazit.

Arbeitsblatt 4.1

Ökobilanzen in der Praxis

Weniger Umweltbelastung ohne Komfortverlust

Ein schwedischer Mobiltelefonanbieter

hat anhand von Ökobilanzen berechnet,

in welcher Lebensphase die von ihm

angebotenen Handys die Umwelt am

stärksten belasten. Als Massstab diente

das Treibhausgas Kohlendioxid (CO2).

Die Lebenswegbetrachtung brachte an

den Tag, dass die grösste Belastung

nicht bei der Herstellung geschieht, son-

dern beim Gebrauch. 48 % der Gesamt-

belastung geht auf das Konto von Lade-

geräten, die auch nach dem Aufladen

in der Steckdose bleiben und unnötig

Strom brauchen. Gute Ladegeräte unter-

brechen die Stromzufuhr, sobald der

Handyakku geladen ist. Ohne Komfort-

verlust kann so die CO2-Belastung des

Handys halbiert werden. Bei anderen

Ladegeräten heisst es: Nach Gebrauch

Stecker ziehen!

Quelle: Umwelt (Magazin des BAFU), 3/2001

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«Die UBP-Methode bietet eine transparente und all-gemein verständliche Vergleichsmöglichkeit.»

Anna Wälty, Chefin der Sektion Konsumgüter und Ökobilanzen des Bundesamts für Umwelt BAFU

Frau Wälty, wie hat sich aus Ihrer Sicht die Bedeutung von Ökobilanzen für Entscheide von Verwaltungen und Unternehmen entwickelt?Vor 20, 30 Jahren hat man sich vor allem darüber Gedanken gemacht, wie man die Abfallmenge und den Ausstoss von Schad-stoffen reduzieren kann. In der Zwischenzeit hat es sich durchge-

setzt, dass ein Produkt oder eine Dienstleistung gesamthaft, also über den ganzen Lebensweg, betrachtet wird. Der Lebensweg eines Produkts beginnt mit der Gewinnung der Rohstoffe und endet mit der Entsorgung, wenn möglich mit dem Recycling. Denn nicht nur die Herstellung, auch der Gebrauch muss berücksichtigt werden. So können Verbesserungen dort vorgenommen werden, wo es der Umwelt am meisten nützt oder das Verhältnis zwischen Kosten und Umwelt-nutzen am günstigsten ist. Unternehmen haben mittlerweile erkannt, dass Umweltstudien nicht nur einfach gut fürs Image sind, sondern durch sparsamere Rohstoffnutzung und bessere Abläufe auch Kosten sparen helfen. Die Methode wird heute immer breiter angewandt.

Können Ökobilanzen dazu beitragen, dass sachlicher über Umweltfragen diskutiert wird?Die Diskussion über Umweltthemen berührt oft wirtschaftliche oder politische Interessen. Für ein Unternehmen beispielsweise steht viel auf dem Spiel, falls ein Produkt wegen seiner Umweltbelastung für negative Schlagzeilen sorgt. Ökobilanzen bewerten einen Sachverhalt aus Umweltsicht und liefern so eine bedeutende Entscheidungsgrundlage. Natürlich ist es wichtig, dass eine Ökobilanzstudie solid gemacht wird. Sie muss von realistischen Annahmen und einem sinnvollen Untersuchungsrahmen ausgehen. Der Vorteil der vom BAFU mitentwickelten Ökobi-lanzmethode ist, dass die auf dem Lebensweg entstehenden unterschiedlichen Umweltbelas-tungen in einer einzigen Zahl, den Umweltbelastungspunkten (UBP), ausgedrückt werden. Dies verhindert, dass die verschiedenen Umweltbelastungen gegeneinander ausgespielt werden. Resultat ist eine transparente und allgemein verständliche Vergleichsmöglichkeit.

In welchen Bereichen sollten Ihrer Meinung nach Ökobilanzen vermehrt zum Einsatz kommen?Das BAFU unterstützt den Einsatz von Ökobilanzen bei der Entwicklung von Produkten (Ökode-sign), bei Umweltlabels und bei der Beschaffung von Gütern und Dienstleistungen im Auftrag von Bund, Kantonen oder Gemeinden. Zudem arbeiten wir bei Ökobilanzstudien in Verwaltung und Wirtschaft mit. Ich begrüsse es sehr, dass die rechtlichen Bestimmungen seit 2008 eine positive ökologische Gesamtbilanz für die Förderung von Biotreibstoffen verlangen. Dies wird weiteren Anwendungen, z.B. für energieeffiziente Geräte oder für verbrauchsarme Fahrzeuge, einen neuen Schub verleihen.

Ökobilanzen in der Praxis – Interview 1

Infoblatt 4.1 – Teil 1

Foto: Gerber

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«Faszinierend finde ich die Suche nach Lösungen zur Verringerung der Umweltbelastung.»

Fredy Dinkel, Ökobilanzfachmann und Autor mehrerer Ökobilanzstudien in dieser Unterrichtseinheit.

Herr Dinkel, worin sehen Sie die wichtigste Bedeutung von Ökobilanzen?Die Ökobilanz ist heute die umfassendste Methode, die Umweltauswirkungen menschlicher Tätigkeit zu erfassen und zu bewerten. Sie kann verwendet werden, um öko-logische Verbesserungsmöglichkeiten bei Produkten oder Betrieben zu erkennen. Zudem können Produkte oder Dienstleistungen miteinander verglichen werden – eine gute Entscheidungsgrundlage für den umweltverträg-lichen Einkauf. Eine weitere Stärke der Ökobilanzierung besteht darin, dass die Auswirkungen in klaren Zahlen ausgewiesen werden. Die Resultate können mit Franken-beträgen verknüpft werden. So kann entschieden werden, wie das Geld am effizientesten eingesetzt wird.

Welche Qualitätskriterien muss eine Ökobilanzstudie erfül-len, damit sie vertrauenswürdig ist?Auf einem so komplexen Gebiet wie der Umwelt, bei dem ständig neue Erkenntnisse gewonnen werden, kann es kein einfaches Rezept geben. Entscheidend für die Vertrauens-würdigkeit ist, dass die Studie nachvollziehbar ist. Wichtige Grundlagen sowie Annahmen und Vorgehen müssen klar beschrieben sein. Natürlich gibt es auch Richtlinien und Normen (z.B. ISO 14 040), die eine gute Arbeitsgrundlage bilden und deren weitgehende Einhaltung zu einer ver-trauenswürdigen Ökobilanz gehören. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass dies allein noch keine Garantie für eine gute Ökobilanz ist. Unser Projektteam stellt sich deshalb bei jeder Ökobilanzstudie die Frage: «Wäre dasselbe Ergebnis entstanden, wenn wir die Studie für den Konkurrenten unseres Auftraggebers gemacht hätten?» Daraus ergibt sich eine kritische Sicht auf unsere eigene Arbeit und eine hohe Objektivität.

Mit welchen Ökobilanzstudien konnten Sie im Lauf Ihrer Tätigkeit am meisten bewirken?Dabei denke ich spontan an drei Studien. Die erste habe ich vor knapp 20 Jahren zu Bau- und Isolationsmaterialien gemacht. 1990 wurde über das Thema oft pauschal disku-tiert. Es hiess zum Beispiel: «Kunststoffe sind schlecht für die Umwelt und damit heisst ökologisch bauen möglichst keine Kunststoffe verwenden.» Ich konnte damals zeigen, dass einerseits Kunststoffe wesentlich besser sind als ihr

Ruf und andererseits, dass die Art des Materials in diesem Falle nicht so wichtig ist. Entscheidend ist, dass ein Gebäu-de gut isoliert ist. Diese Studie hat mit vielen anderen dazu beigetragen, dass heute der Energieverbrauch und nicht Materialvorschriften als wichtig erachtet und umgesetzt werden (Minergiestandard).Ein anderes wichtiges Projekt war die Umweltberatung für die Landesausstellung Expo 02. Dabei wurden schon in der Planung Ökobilanzen eingesetzt, um Verbesserungs-möglichkeiten zu finden. Dies hat dazu geführt, dass die gesamten Umweltauswirkungen der Expo halbiert werden konnten. Mit der gesparten Energie könnte die Stadt Neu-enburg ein Jahr lang geheizt werden.Das dritte Thema betrifft die Beurteilung von Treibstoffen aus Biomasse. Als wir zu Beginn der 90er-Jahre die erste Bilanz zu diesem Thema machten, galten diese Treibstoffe allgemein als sehr ökologisch. Diese und weitere Studien haben nach und nach aufgezeigt, welche dieser Treibstof-fe ökologisch sinnvoll, welche problematisch sind und wo noch Verbesserungsmöglichkeiten bestehen. Ökobilanz-studien haben dazu beigetragen, dass zwischen den Treib-stoffarten genau unterschieden wird.

Was fasziniert Sie persönlich am Thema Ökobilanzen?

Es ist eine Illusion, zu meinen, dass wir je eine Methode haben werden, welche die komplexe Umwelt «richtig» beschreibt. Entsprechend wird es nie die «wahre» Ökobi-lanz geben. Spannend finde ich, dass die Methode ständig weiterentwickelt werden muss und dass es für eine gute Ökobilanz eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Untersuchungsgegenstand braucht. Daher ist jede Ökobi-lanz eine neue, spannende Herausforderung. Faszinierend finde ich auch die Suche nach kreativen Lösungen zur Ver-ringerung der Umweltbelastung.

Ökobilanzen in der Praxis – Interview 2

Infoblatt 4.1 – Teil 2

Foto: Carbotech

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Das Schema zeigt, was für die Ökobilanz

einer Mahlzeit alles berücksichtigt wird.a) Umkreisen Sie mit Rot die Bereiche, die in einer Untersuchung mit dem Titel «Spa-ghetti al dente: Ökobilanz des Energiever-brauchs von Gas-, Elektro- und Induktions-herden» untersucht werden müssten.b) Sie machen eine Vergleichsstudie «Pizza: zuhause oder auswärts?». Welche Bereiche betrachten Sie in Ihrer Ökobilanz? Bitte blau einkreisen.c) Sie möchten eine Knoblauchpresse aus Kunststoff mit einer solchen aus Metall vergleichen. Zählen Sie auf, welche Bereiche Sie für die Vergleichsstudie in Betracht ziehen würden (unabhängig vom abgebil-deten Schema).

Die folgende Tabelle zeigt die Stärke der Wirkung von drei Gasen, die den Treibhauseffekt/Klimawandel fördern. Der wissenschaftlich errechnete Faktor drückt die unterschiedliche Stärke der Wirkung aus. Die Umweltbelastungspunkte (UBP) geben die Unterschiede in der Belastung pro Gramm wieder. Vervollständigen Sie die Tabelle.

Stoff Faktor UBP pro Gramm

Kohlendioxid (CO2) 1 0,31

Methan (CH4) 23

Schwefelhexafluorid (SF6) 6900

a) Neben den Ergebnissen einer Ökobilanzstudie spielen bei Investitions- und Beschaffungs-entscheiden auch andere Faktoren eine Rolle. Welche Kriterien zieht die Inhaberin eines Kurier-dienstes in Betracht, wenn sie neue Fahrzeuge beschaffen möchte?b) Wodurch könnte der Umweltaspekt beim Entscheid mehr Gewicht bekommen? Notieren Sie Ihre Ideen.

Lesen Sie den Text zur Handyökobilanz (siehe Arbeitsblatt 4.1). Beantworten Sie die folgenden Fragen schriftlich in Stichworten. Das Infoblatt 4.2 gibt Ihnen die nötigen Informationen.a) Wie wurden die Systemgrenzen gesetzt?b) Welches ist die «funktionelle Einheit»?c) Welcher Bewertungsmassstab wurde benutzt?d) Wo sehen Sie problematische Punkte der Studie?

Wie eine Ökobilanz entsteht

Arbeitsblatt 4.2

Zubereitung

Mahlzeit

Entsorgung

Landwirtschaft

Lebensmittel-industrie

Lebensmittel-handel

Abwasser Abfall

Nahrungsmittel Küchengeräte Kochen / Licht Wasser

Getränke Gedeck Essen Licht

Spülgeräte Warmwasser/Licht Wasser

EnergiewirtschaftGas

ElektrizitätWasserwerk

HandelHaushaltswaren

HerstellerHaushaltsgeräte

Relevante Faktoren zur Berechnung einer Ökobilanz einer Mahlzeit

Quelle: Jungbluth 2000

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Phase Fragestellung Erläuterungen

Untersuchungs–rahmen, Ziel

Was genau soll untersucht

und verglichen werden

(funktionelle Einheit)?

Welche Bereiche und

Aspekte werden berück-

sichtigt und welche nicht

(Systemgrenzen)?

Untersuchungsgegenstände können Produkte, Pro-

zesse, Betriebe oder Standorte sein. Bei der Prüfung

von Varianten wird immer die Leistung, die erbracht

wird, verglichen: Die Vergleichsgrösse nennt man

«funktionelle Einheit».

Mögliche Ziele sind:

• Optimierung: In welchen Bereichen können Produkte,

Prozesse und Betriebe ökologisch verbessert werden?

• Variantenentscheid: Welche der möglichen Varianten

belastet die Umwelt am wenigsten?

• Leistungsausweis: Ökobilanzen können belegen, dass

sich z.B. ein Unternehmen für die Umwelt engagiert.

• Bewusstsein: Aussagen von Ökobilanzen können das

Umweltbewusstsein und das Verhalten beeinflussen.

Sachbilanz Wie viele Rohstoffe

braucht das untersuchte

Produkt auf dem Lebens-

weg und wie viele Schad-

stoffe setzt es frei?

In der Sachbilanz werden die benötigten Rohstoff- und

Energiemengen sowie die Emissionen jedes einzelnen

für die Herstellung eines Produktes benötigten Pro-

zesses erfasst. Das Erstellen von Sachbilanzen verlangt

die Erhebung detaillierter Umwelt- und Produktdaten.

Wirkungsab-schätzung

Welche Auswirkungen

haben die abgegebenen

Stoffe auf die Umwelt?

Wie werden die Umwelt-

wirkungen bewertet?

Jeder in der Sachbilanz bestimmte Stoff wird hin-

sichtlich seiner Umwelt- und Gesundheitswirkungen

bewertet. Dies kann auf mehrere Arten geschehen.

Es können verschiedene Stoffe mit gleicher Wirkung

zu Gruppen zusammengefasst werden, z.B. alle

Treib-hausgase zur Grösse «Treibhauspotenzial». Eine

weitere Bewertungsmethode ist die Methode der Um-

weltbelastungspunkte (UBP). Sie summiert sämtliche

Umweltwirkungen unter derselben Masseinheit. Die

Umweltbelastung wird in einer einzigen Zahl ausge-

drückt, die sich leicht vergleichen lässt.

Auswertung, Interpretation

und Handlungs-empfehlung

Welche Variante ist am

besten für die Umwelt?

Die Ökobilanz informiert, wie stark ein Prozess, ein Be-

trieb oder ein Produkt die Umwelt belastet und welche

Faktoren für die Belastung verantwortlich sind. Ein Ver-

gleich mit anderen Varianten zeigt auf, ob und wie sich

die Umweltbelastung reduzieren lässt. Aufgrund dieser

Informationen werden Entscheide gefällt.

Wie eine Ökobilanz entsteht

Infoblatt 4.2

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Was bedeutet die Abkürzung UBP?

Nennen Sie drei Ziele, die mit einer Ökobilanzstudie erreicht werden können.

a)

b)

c)

Benennen Sie die vier Arbeitsschritte einer Ökobilanzstudie.

a)

b)

c)

d)

Fassen Sie kurz die Aussage der Handystudie zusammen.

Welches ist der problematische Punkt der Handystudie? (Stichworte)

Nennen Sie drei Stärken von Ökobilanzen.

Fassen Sie in fünf Sätzen die Aussage der Biotreibstoff-Studie zusammen.

Was hinter den Zahlen steckt – Ökobilanzen

Lernkontrolle Kapitel 4

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Meine Beobachtung in unserem Schulhaus Was könnte verbessert werden? Wie ist das Ziel zu erreichen?

A) VerkehrsmittelWie kommen Lernende und Lehrpersonen in die Schule?

B) Essen und TrinkenQualität des Verpflegungsan-gebots im Hinblick auf die Umwelt

C) AbfälleUmgang mit Abfällen: Menge, Abfalltrennung, Liegenlassen

D) SchulmaterialEinsatz von Recyclingpapier, Einsparung von Materialien

E) BeleuchtungWerden sparsame Leuchtkörper eingesetzt? Wird dafür gesorgt, dass das Licht nicht unnötig brennt?

F) Heizung und WarmwasserGeht keine Heizenergie verloren (z.B. durch zu lange offen stehende Fenster, über-heizte Räume, Heizen von unbenutzten Räumen)?

© BAFU

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Die Schulhaus-Ökobilanz

Arbeitsblatt 5.1

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A) VerkehrsmittelMit welchen Verkehrsmitteln kommen die Schüler/-innen, Lehrpersonen und Arbeitnehmer/ -innen zur Schule beziehungsweise zum Arbeitsort? Wie begründen sie ihre Verkehrsmittel-wahl? Unter welchen Umständen würden die Befragten umsatteln? Mit welchen Massnahmen könnte die Mobilität umweltschonender gestaltet werden? Welche Ideen sind umsetzbar?

B) Essen und TrinkenGibt es Möglichkeiten, das Verpflegungsangebot umweltgerechter zu gestalten? Untersu-chungsbereiche: mehr saisongerechtes und regionales Gemüse, mehr fleischlose Gerichte in der Mensa/Kantine, Verwendung von Mehrweggeschirr (evtl. mit Depot). Was wären die Vor- und Nachteile der genannten Massnahmen? Was könnte dazu beitragen, dass die Massnahmen auf Akzeptanz stossen a) beim Personal, b) bei den Kunden/-innen, c) bei der Schul- oder Geschäfts-leitung? Besprechen Sie Ihre Beobachtungen und Vorschläge mit dem Küchenpersonal und/oder dem Verpflegungsservice.

C) AbfälleWie könnte die Abfallmenge reduziert werden? Wie könnte der Anteil der rezyklierten Mate-rialien erhöht werden? Wie kann das Liegenlassen von Abfall (Littering) reduziert werden? Was wären die Vor- und Nachteile der genannten Massnahmen? Was könnte dazu beitragen, dass die Massnahmen auf Akzeptanz stossen a) beim (Lehr-)Personal, b) bei den Lernenden resp. Kunden/-innen, c) bei der Schul- oder Geschäftsleitung?

D) SchulmaterialSuchen Sie die Zusammenarbeit mit der für den Materialeinkauf zuständigen Lehrperson resp. mit dem Rektorat. Wo könnte Material eingespart werden? Wo könnte eine umweltschonende Alternative eingesetzt werden? In welchen Bereichen könnte vermehrt Recyclingpapier einge-setzt werden? Welche Vorbehalte bestehen gegen Recyclingpapier? Wie könnte es beliebter gemacht werden?

E) BeleuchtungWas wird bereits getan zur Reduktion des Stromverbrauchs? Wo könnte das Licht öfter ausge-schaltet, wo könnten sparsame Beleuchtungskörper oder automatische Ausschalter eingesetzt werden? Gehen Sie selbst durch das Haus und besprechen Sie anschliessend Ihre Beobach-tungen und Vorschläge mit dem/der Hauswart/-in.

F) Heizung und WarmwasserSuchen Sie die Zusammenarbeit mit dem/der Hauswart/-in und sprechen Sie über Heizung und Warmwasser. Was sind die Vor- und Nachteile des momentan verwendeten Brennstoffs? Was wären die Vor- und Nachteile von Alternativen? Wo geht Wärme verloren? Wird im Sommer gekühlt? Gibt es Förderbeiträge zur Reduktion des Brennstoffverbrauchs (z.B. für Gebäudeiso-lation, Sonnenkollektoren)?

Anregungen für Arbeitsgruppen

Arbeitsblatt 5.2

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