digitales arbeiten 4 - ig metall baden-württemberg€¦ · aber viele neue elemente definieren...
TRANSCRIPT
1 © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart
Digitales Arbeiten 4.0 Transformation der Arbeitswelt im Kontext disruptiver Veränderungen
Prof. Dr.-Ing. Prof. e. h. Wilhelm Bauer Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO, Stuttgart
Maschinenbaudialog 2016 Stuttgart, 27. Juli 2016
2 © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart
Treiber der Transformation der Arbeit Die Schwerpunkte der Arbeit haben sich verlagert
Technologie und
Digitales
Business und
Geschäftsmodelle
Mensch und
Gesellschaft
Arbeiten 4.0
3 © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart
Interne Herausforderungen
Externe Herausforderungen
Herausforderungen für die Organisation Externe und interne Herausforderungen
Demografie Digitalisierung
Inter-nationalisierung
Neue Wettbewerber Qualifizierung Vielfalt
Führung und Kultur
Flexibilisierung der Arbeit
+
4 © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart
50 40 30 20 10 0 50 40 30 20 10
Industrie 4.0 als Revolution der Arbeitsgestaltung?! Studie zur Ermittlung des heutigen Umsetzungsstands von Industrie 4.0
Quelle: Ingenics AG/Fraunhofer IAO, 2016; N = 401
Wie wird das Thema Industrie 4.0 in Ihrem Unternehmen diskutiert?
Angst/Ablehnung Interesse/Beteiligung Median
Onlinebefragung für Entscheider in Produktionsunternehmen
Befragungszeitraum: 06.04.-30.06.2016 Rücklauf: 844 auswertbare Fragebögen
(zum Vergleich: 518 im Jahr 2014)
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
5 © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart
Fähigkeit stark ausgeprägt
11%
Fähigkeit muss erarbeitet werden
35%
Fähigkeit vorhanden
54%
+ 22% Zustimmung im Vergleich zu 2014 (29%)
+ 5% Zustimmung bei »Fähigkeit stark ausgeprägt«
im Vergleich zu 2014 (6%)
+ 15% Zustimmung bei »Fähigkeit vorhanden« im Vergleich zu 2014 (39%)
Heutiger Umsetzungsstand von Industrie 4.0 Strategisches Vorgehen führt zu ersten Erfolgen
Gibt es eine Industrie 4.0-Strategie im Unternehmen?
Wo würden Sie Ihr Unternehmen hinsichtlich Industrie 4.0-Fähigkeit einordnen?
Quelle: Ingenics AG/Fraunhofer IAO, 2016; N = 601; N = 605
0% 20% 40% 60% 80% 100%
ja nein
6 © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart
Hemmnisse von Industrie 4.0 (Top 10) Unsicherheit hinsichtlich monetären Mehrwerts und Kompetenzdefizite
Quelle: Ingenics AG/Fraunhofer IAO, 2016; N = 441
Welche der folgenden Themenbereiche sehen Sie für die Implementierung von (IT)Innovationen in der Produktion?
0% 10% 30% 40% 20% 50% 60% 70%
Unklarheit wirtschaftlicher Nutzen
Fehlendes Fachwissen bzw. -kräfte
Fehlende technische Voraussetzungen
Fehlende Fähigkeit zur Veränderung in der Organisation
Fehlende Normen und Standards
Arbeitnehmervertretung
Altersstruktur innerhalb des Unternehmens
Schutz mitarbeiterbezogener Daten
Schutz von Unternehmensdaten
Rechtliche Themen
63%
58%
41%
39%
37%
28%
26%
26%
26%
17%
7 © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart
Nutzenpotenziale von Industrie 4.0 Der Mehrwert erschließt sich Unternehmen mehr und mehr
Quelle: Ingenics AG/Fraunhofer IAO, 2016; N = 127; N = 469
Welcher weitere Nutzen konnte in Ihrem Unternehmen durch die Umsetzung von Industrie 4.0-Lösungen bereits nachgewiesen werden?
Welcher wirtschaftliche Nutzen konnte in Ihrem Unternehmen durch die Umsetzung von Industrie 4.0-Lösungen bereits nachgewiesen werden?
Durchlaufzeit-reduzierung um
Steigerung der Prozessqualität um
Kostensenkung um
Umsatzsteigerung um
Transparenz von Zustandsdaten
Bessere Informations-bereitstellung
Effizientere Prozesse
Verbesserte Ergonomie/ Dokumentation/ Rechtssicherheit
Andere
0% 5% 15% 10% 0% 10% 30% 20% 40% 60% 50%
14,5%
13,0%
10,0%
7,9 %
49 %
49 %
46 %
23 %
5 %
8 © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart
Umsetzungsstand von Technologieanwendungen Zunehmende Vernetzung und echtzeitfähige Kommunikation
In welchen Technologiebereichen haben Sie bereits Anwendungen umgesetzt?
Quelle: Ingenics AG/Fraunhofer IAO, 2016; N = 557; Technologiefelder nach agiplan-Studie »Erschließen der Potenziale der Anwendung von ‚Industrie 4.0‘ im Mittelstand«
Vernetzte und intelligente Sensorik
Innovative Mensch-Maschine-Schnittstellen
Echtzeitfähige und/oder selbst-optimierende Kommunikation
Big Data, Cloud, Echtzeit-Simulationen
Vernetzte Aktoren
Nutzung intelligenter Embedded Systems
0% 10% 20% 30%
13%
13%
20%
24%
25%
27%
9 © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart
Konkrete nächste Schritte in Richtung Industrie 4.0 Grundverständnis schaffen und den schnellen Einstieg finden
Was sind die nächsten Schritte in Ihrem Unternehmen in Bezug auf Industrie 4.0?
Quelle: Ingenics AG/Fraunhofer IAO, 2016; N = 498
Information zum Thema
Marktbeobachtung
Schaffung unternehmensweiter Voraussetzungen für Industrie 4.0 (Datenqualität, Standards)
Qualifizierung der Mitarbeiter
Schnelle Realisierung von Pilotanwendungen
Bildung einer Industrie 4.0-Projektorganisation
Bewertung und Skalierung von Industrie 4.0 Best Practices in Unternehmen
Sensibilisierung der betrieblichen Entscheidungsgremien
Roll-out bestehender Best Practices
Aufbau eines Umsetzungsnetzwerks
0% 20% 30% 10% 40% 50%
47%
41%
41%
36%
35%
30%
27%
25%
21%
20%
10 © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart
Auswirkungen auf Unternehmens-/Projektteamstruktur Zahlreiche Bereiche involviert – Strukturen bislang unverändert
Welche Unternehmensbereiche waren im Projektteam beteiligt?
Quelle: Ingenics AG/Fraunhofer IAO, 2016; N = 557; N = 413
Haben Sie aufgrund der I4.0-Aktivitäten Ihre Unternehmensstruktur angepasst?
0% 10% 30% 40% 20% 50% 60%
Produktion IT
Arbeitsvorbereitung Logistik
Projektmanagement Produktentwicklung
Betriebsmittelbau Personal Andere
0% 40% 60% 20% 80% 100%
ja nein
49%
45%
36%
31%
11 © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart
1955 Zukunft
Aufgaben von Produktions- und Wissensarbeitern wachsen weiter zusammen
Indirekte Tätigkeiten wachsen überproportional an im Verhältnis zu direkten
Routinetätigkeiten und einfache Fach- und Sacharbeit ersetzt durch Maschinen
Neue Formen der Kooperation und Kommunikation
Zunahme von Entscheidungsspielräumen und dispositiver Aufgaben
Neue Qualifikationsanforderungen: Digitalkompetenz in allen Bereichen
Beherrscher Kapitän Dirigent
heute
Wandel im Verhältnis von Mensch und Arbeitswelt Technik, Organisation und Mensch in einem neuen Dreiklang
12 © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart
Duale Organisation Flexibilität durch reale und digitale Durchmischung
Agile Teams Linienorganisation
Wissens-Plattform Standards und Shared Services
BUSINESS OPERATIONS
SUPPORT UND GOVERNANCE
13 © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart
Open Innovation als wichtiger Erfolgsfaktor Erfolgreich durch neue Kooperationsformen und digitale Arbeit
Fast and Open
Innovation
Industry On-Campus Kollaboration mit Hoch-schulen und Forschung
Excellerator Zusammenarbeit mit Start-
Ups
Coopetition Vernetzte
Wertschöpfungssysteme
Makerspace Nutzung von Kreativräu- men mit Design Thinking
Customer Interaction Interaktion mit Kunden für
Customer Exzellenz
Co-Working Temporäre Nutzung von on-demand Ressourcen
Innovationswerkstatt BW Gründungsnetzwerk BW
Business Innovation Engineering Center BW
14 © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart
Mensch und Technik – jeder hat seine Stärken Gemeinsam sind wir stark
Kraft
Wiederholbarkeit
Genauigkeit
Ausdauer, Ermüdungsfrei
Eindeutige Reaktionsmuster
Performanz, Multitaskingfähigkeit, ….
Kreativität
Beurteilungs- und Entscheidungsfähigkeit
Lösungskompetenz
Intuition
Gefühl, Emotion, Empfindung
Flexibilität und Anpassungsfähigkeit
Soziale Kompetenz
….
Der Mensch in der Rolle des Erfahrungsträgers, Entscheiders
und Koordinators!
15 © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart
Bereitschaft zum lebenslangen Lernen
Aktivere Bereitschaft an Problemlösungs- und Optimierungsprozessen
Stärkeres interdisziplinäres Denken und Handeln
Fähigkeit zum permanenten Austausch mit Maschinen und vernetzten Systemen
Höheres Systemwissen (Kenntnis des Gesamtprozesses und seiner Steuerung)
Beherrschung zunehmend komplexer Arbeitsinhalte
Fähigkeit zur Tätigkeit mit mehr indirekten Kontakten innerhalb und außerhalb des Unternehmens
Stärkere strukturelle Mitwirkung und Gestaltung von Innovationsprozessen
Stärkere Steuerung der Kommunikation
Zunehmende Koordination von Arbeitsabläufen
Fähigkeit, Entscheidungen eigenverantwortlicher zu treffen
Fähigkeit zur Tätigkeit mit weniger direkten unmittelbaren Kontaktdaten zu Kollegen der gleichen Schicht bzw. Linie
Verstärkter Aufbau sozialer Kompetenz
Industrie 4.0 – Erfordernis vieler neuer Kompetenzen Nicht nur Fachkompetenzen sind gefragt
Die Einführung von Industrie 4.0 erfordert vom Produktionsmitarbeiter folgende Kompetenzen:
Quelle: Ingenics AG/Fraunhofer IAO » Industrie 4.0 – Eine Revolution der Arbeitsgestaltung«, 2016; N = 349; *Zustimmungen 2014
86%*
75%*
77%*
75%*
72%*
71%*
61%*
65%*
68%*
60%*
53%*
55%*
43%*
0% 50% 100%
stimme (voll) zu teils/teils stimme (gar) nicht zu
16 © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart
TOP-Modell der Arbeit bleibt aber viele neue Elemente definieren Arbeiten 4.0 neu
Flexible Arbeitsmodelle
Nutzung von Erfahrungs- und Expertenwissen
Anspruchsvolle Aufgaben
Komplexe Tätigkeiten
Ergonomische Arbeitssysteme …
Sozial- und altersgemischte Teams
Digital- und Medien-qualifikation
Digitale Kommunikation
Entscheidungs- und Sozialkompetenz …
Agile Organisation
Collaboration
Multiple Kooperation
Führungsmodelle
Globale Wertschöpfung
…
Agile Arbeitswelten
Expertensysteme
Autonom inter-agierende Systeme
Neue Mensch- Technik- Schnittstellen
…
Arbeit4.0
TechnikMaschinen und Software
OrganisationStruktur, Raum, Zeit
PersonalIndividuum und Team
Arbeiten 4.0
17 © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart
Chancen und Gefahren für die Arbeit der Zukunft Den Spagat erfolgreich meistern
Chancen von Industrie 4.0
Gefahren von Industrie 4.0
Voraussetzungen für human-orientierte Arbeitsgestaltung in verschiedensten Dimensionen
Erhalt und Ausbau sozialpolitisch wünschenswerter Beschäftigung
Nutzung der Gestaltungspotenziale zur Steigerung der Attraktivität von Arbeit angesichts des wachsenden Fachkräftemangels
Weiterentwicklung des Industrie- und Wirtschaftsstandortes als Entwickler, Anbieter und Nutzer digitaler Prozessinnovationen
Weitere Teilung und Polarisierung von Arbeit
Weitere Entgrenzung und Flexibili-sierung von Arbeit – »Work-Life-Balance«?!
Steigende Anforderungen an subjektives Arbeitshandeln – Aufkommen neuer Belastungen
Datenschutz und Kontrollpotenzial sowie Regelungen und Praxis der Mitbestimmung
Unklare Anforderungen an die zukünftige Berufsbildung
Chancen durch Digitalisierung Gefahren durch Digitalisierung
18 © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart
Führung
Beschäftigung
Organisation
Arbeitsziel
Arbeitstätigkeiten
Arbeitsmittel
Arbeitsort
Qualifizierung
ARBEITEN 4.0
Mensch Gesundheit
Strategiefelder für Arbeiten 4.0 im Kontext der digitalen Transformation hin zu einer Wirtschaft 4.0
Mensch-Roboter-Kollaboration
Inhaltliche und zeitliche Flexibilität
Agile und flexible Kapazitätssteuerung
On-the-job
Mobiles und vernetztes Arbeiten
Diversity Gesellschaft
Individualisierbarer Arbeitsplatz
Flexible Beschäftigungsformen
Mobile Devices
19 © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart
Projekt »FUTURE WORK LAB« (FWL) Innovationslabor für Arbeit, Mensch und Technik am Standort Stuttgart
Anschubfinanzierung:
Demozentrum mit »Arbeitswelt der Zukunft-Parcours«
Parcours 2 »2025 Technik+«
Kompetenzentwicklungs- und Beratungszentrum »Fit für die Arbeit der Zukunft«
Modul 1 Modul 2 Modul 3 Modul 4 Modul 5 Modul X
Ideenzentrum für Arbeitsforschung »Work in Progress« Think Tank und geschützter Raum für Forschung und Innovation
rund um Arbeit und Mensch-Technik-Interaktion
»FU
TUR
E W
OR
K L
AB
«
Mögliche Value-Partner:
Unternehmen
als Ausrüster und Nutzer
Sozialpartner Verbände Kammern
Parcours 3 »2025 Mensch+« Parcours 1 »Heute+«
20 © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart
Stationen entlang der betrieblichen Wertschöpfung Demonstrator-Optionen im FUTURE WORK LAB
Industrial Engineering
Lager Interne Logistik
Vor-montage
End-montage
Prüfen After Sales / Service
Lager
Fertigung Waren-eingang Versand
Planung/Dispo
Dir
ekte
M
itar
bei
ter
Ind
irek
te
Mit
arb
eite
r
Kunde Instandhaltung
21 © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart
»Es ist nicht die stärkste Spezies die überlebt, auch nicht die intelligenteste, es ist diejenige, die sich am ehesten dem Wandel anpassen kann.«
Charles Darwin (1809 - 1882) englischer Naturforscher
22 © Fraunhofer IAO, IAT Universität Stuttgart
Kontakt
Prof. Dr.-Ing. Prof. e. h. Wilhelm Bauer Institutsleiter Fraunhofer IAO Nobelstraße 12 70569 Stuttgart Tel: +49 711 970-2090 [email protected] www.iao.fraunhofer.de