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e-paper: 1094959624. APRIL 2015FREITAG ORTSGESPRÄCH SOEST

Elisa, Diana, Sarah und Sarah verbrachten einen spannenden Tag bei der Soester Feuerwehr. Betreut wurden sie bei diesem praxisnahenTag von Jens Hüttenschmidt. � Foto: Dahm

30 Meter über der FeuerwacheVier Mädchen erlebten einen aufregenden Vormittag bei der Feuerwehr

SOEST � Nur im Büro sitzen undanderen über die Schulterschauen? Dazu sagten Sarah, Eli-sa, Diana und Sarah „Nein. Dan-ke“. Die vier Mädchen verbrach-ten ihren „Girls´ Day“ bei derSoester Feuerwehr. „Der Tagwar toll“, schwärmten die vier,als es gegen Mittag zurück nachHause ging.

Am Morgen hatten Feuer-wehrmann und amtierendesJägerken Jens Hütten-schmidt, Oliver Moj und Mar-tin Vanhoof die Mädchen ander Feuerwehrwache am Flo-

riansweg empfangen. Unter-stützung erhielten sie darü-ber hinaus von BördeköniginRobyn Churchill.

Zuerst ging es in die Kleider-kammer der Jugendfeuer-wehr, wo die Mädchen zünf-tig eingekleidet wurden. „Na-türlich haben wir als erstesauch die Wache vorgestelltund erzählt, wie die Feuer-wehr so arbeitet. Dabei ha-ben wir uns auch die Fahrzeu-ge und die Technik ange-schaut“, berichtete Jens Hüt-tenschmidt. Anschließendstand ein Besuch der Leitstel-

le am Hubertus-Schwartz-Ring auf dem Programm, wodie Mädchen auf weitere 15Mädchen trafen, die hier ih-ren Girls’ Day absolvierten.„Was passiert, wenn jemanddie 112 wählt, wurde hier er-läutert. Spannend wurde esfür die Mädchen, als siedurch den Atemschutz-Übungsraum gehen und so-gar krabbeln durften.

Auf dem Weg zurück zumFloriansweg machten die Feu-erwehrmänner mit den Mäd-chen noch einen kleinen Aus-flug: In Hiddingsen ging es

mit Martinshorn über die Fel-der. Zurück im Florianswegging es mit der Drehleiter inluftige 30 Meter Höhe. „Daswar das Beste“, schwärmt Sa-rah. „Zuerst wollte ich bei derPolizei den Girls’ Day ma-chen, aber das hat nicht ge-klappt. Ich dachte, hier beider Feuerwehr ist es auchcool, loszufahren und Men-schen zu helfen“, sagte Sarah.Ob die vier jetzt zur Jugend-feuerwehr gehen? „Mal se-hen“, sagen sie abwägend.Aber der Tag bei der Feuer-wehr war aufregend. � agu

LogistischeMeisterleistung

„Girls“ und „Boys“ bei HasbroSOEST � Durch die riesigenHallen der Warenannahmeund des Lagers der Firma Has-bro am Overweg sausen zahl-reiche Gabelstabler hin undher. Beladen sind sie mit gro-ßen Paketen, die sie aus demContainer holen, der geradeentladen wird. „Heute mor-gen um neun wurde mit derEntladung begonnen, schät-zungsweise um die Mittags-zeit wird das Ausladen been-det sein“, erklärt Karl-HeinzJäschke von der Warenein-gangsleitung bei Hasbro.Zwölf Schüler hören ihm zu:Sechs Mädchen und sechsJungen. Sie nahmen gesternam Girls’ Day beziehungswei-se Boys’ Day im Logistikzen-trum Hasbro teil.

5585 Kartons waren just amMorgen eingetroffen. Der In-halt aus Fernost: Kleine Juras-sic-Park-Dinosaurier, die aufKnopfdruck brüllen.

Arbeit im Lagerund im Büro

Zuerst wurde den Jungs dasLager vorgestellt, währenddie Mädchen die Arbeit imBüro kennenlernten. ZurHalbzeit wurde dann ge-tauscht, und den Mädchen er-klärt, wie Lagerlogistik funk-tioniert. „Zwei Berufe kön-nen die Schülerinnen undSchüler heute Morgen ken-nenlernen: Die Fachkraft fürLagerlogistik und Kaufmann/-frau für Büromanagement“,erklärte Elina Beke, die alsAuszubildende den letztge-nannten Beruf seit einem

Jahr bei Hasbro erlernt undihn jetzt den „Girls“ und„Boys“ vorstellt.

Im Jahr 2009 nahm die Fir-ma Hasbro zum ersten Malam „Girls’ Day“ teil, im Jahr2012 waren beim „Boys’ Day“erstmals Jungs dabei. Nachzweijähriger Pause warenjetzt wieder Mädchen undJungen eingeladen in Firmen-abläufe und Berufe hineinzu-schnuppern.

Teilnahme war Schülernfreigestellt

„Meine Mutter hat mir dazugeraten, am Boys’ Day teilzu-nehmen“, erzählt Nico vonder Lippetalschule in Herz-feld. Den Schülern dort seifreigestellt gewesen, teilzu-nehmen oder nicht. Auf demInternetportal des „Girls’ Day/ Boys’ Day“ war Nico auf dieFirma Hasbro aufmerksamgeworden. „Die zwölf Stellenwaren innerhalb von zwei,drei Tagen weg“, sagte ElinaBeke. Nico interessiert sichdafür, wie so eine Firma funk-tioniert, die Spielwaren undSpiele in ganz Deutschlandverteilt. Hasbro beliefert dieKette Müller, Toys’r’us, Kar-stadt und Amazon.

Christina, Justine und Celi-na kommen von der Pauli-Hauptschule. Warum sie sichbei der Firma „Hasbro“ be-worben haben: „Wegen derSpielsachen kennen wir dieseFirma. Die haben wir schließ-lich alle zu Hause“, sagte Jus-tine. Wer hat schließlich keinMonopoly im Schrank? � agu

Wissenschaft zeigt sich ganz praktischErstmals bietet die FH auch den „Boys´ Day“ an / 13 Angebote für Jungs und Mädchen

SOEST � Die drei technischenFachbereiche der Fachhoch-schule Soest sind beim Girls´Day schon seit Jahren äußerstbeliebt. 85 Jugendliche ab der8. Klasse hatten sich ange-meldet, die aus 13 Angebotender drei Fachbereiche wählenkonnten. In diesem Jahr gingdie FH neue Wege und hatteerstmals auch Jungs zum„Boys’ Day“ eingeladen.

In der dpm-Werkstatt (De-sign- and Projectmanage-ment) des Fachbereichs Ma-schinenbau-Automatisie-rungstechnik wurden 13Jungs kreativ, gestalteten undvermarkteten ihr eigenesProdukt, das sie aus Legostei-nen gebaut hatten. „Zuerstentwickelt man eine Idee.Wer ist die Zielgruppe? Wiekann ich mein Produkt desig-nen, bewerben und verkau-fen?“, erläuterte Dozent Do-minic Glinka. Ausgedachthatten sich diese AufgabeMitarbeiter der StudiengängeDesign- und Projektmanage-ment sowie Technische Re-daktion und Projektmanage-ment. Jonas, Bastian und Bensind ganz begeistert vomBoys’ Day in der FH. „Dasdient auch zur Berufsorien-tierung“, sagen Bastian vonder Lippetalschule und Jonasvon der Hansa-Realschule.

In den Fachbereichen Agrar-

wirtschaft, Elektrische Ener-gietechnik, Maschinenbau-automatisierungstechnik, imFraunhofer Anwendungszen-trum sowie im Wissenschaft-lichen Zentrum Frühpädago-gik (für die Jungs) ging es fürdie Schülerinnen und Schü-ler teilweise ganz praktischzur Sache: In der Kfz-Werk-statt Maschinenbau lerntendie Mädchen, einen Fahrrad-reifen zu flicken. Auch Tech-nik, aber gleichzeitig auchPraxis. In der Agrarwirtschafterhielten die Besucher Ein-

blick in eine Imkerei. Derweilstellte der Versuch im Labordie Schülerinnen auf eineharte Probe: Herz und Lungevom Schwein wurde die Be-

deutung des Sauerstoffs fürden Organismus untersucht.Beim Event „Essen mit Ge-nuss“ ging es um Ge-schmacksrichtungen.

Sehr wissenschaftlich ging

es im Fraunhofer Anwen-dungszentrum zu. Dr. BerndAhrens führte Victoria undMichelle in die Welt der Phy-sik, der Elektronen-Mikro-skope, der Proben- und Mate-rialanalyse und der anorgani-schen Werkstoffe ein. Span-nend war dabei für die Mäd-chen, eines ihrer ausgerisse-nen Haare in einer 300 000-fachen Vergrößerung be-trachten zu können. Aberspäter Physik studieren? „Wirglauben eher nicht“, sagtendie beiden vorsichtig. � agu

Ganz praktische Technik: Fabian zeigt Johanna und Jeenisa, wieman einen Fahrradschlauch repariert. � Foto: Dahm

Boys’-Day an der FH: David (vorne) und Tobias, Jannis, Luca habeneine Krabben-Burger-Drohne gebaut. � Foto: Dahm

Ortsgespräch

GIRLS´ DAY /BOYS‘ DAY

Karl-Heinz Jäschke erklärte den Mädchen die logistische Arbeit in der Firma Hasbro. � Foto: Dahm

Nadin und Thalya hatten keine Angst vor Öl und Schmiere: Sie verbrachten ihren Girls´ Day im Ford-center am Schloitweg. � Foto: Dahm

20 Jugendliche zu Besuch im KreishausWelche Ausbildungschancen gibt es in der Kreisverwaltung?

KREIS SOEST � 20 Jugendlichewarfen gestern beim bundes-weiten Girls‘ und Boys‘ Dayeinen Blick hinter die Kulis-sen der Kreisverwaltung. Mitdabei waren 15 Mädchen undfünf Jungen in neun verschie-denen Abteilungen.

Abteilungsleiterin Personal,Ricarda Oberreuter, zeigtesich bei der Begrüßung er-freut darüber, dass auch wie-der mehrere Jungen einenEinblick in die Verwaltungbekommen wollen. „In den

Ausbildungsberufen des all-gemeinen Verwaltungsdiens-tes setzen sich häufig Mäd-chen in den Auswahlverfah-ren durch. Wir werben daherintensiv um mehr männli-chen Nachwuchs für dieseAusbildungszweige“, betontesie. Die Jugendlichen hattenGelegenheit, in den Berei-chen Natur- und Landschafts-schutz, Bauen, Immissions-schutz, Liegenschaftskatasterund Vermessung, GIS, Sozia-les, Gesundheit, Schule und

im Rettungszentrum Berufs-felder der Kreisverwaltungkennenzulernen. Nachmit-tags moderierte Gleichstel-lungsbeauftragte Petra Nageleine Infoveranstaltung. Eva-Maria Rudolphi stellte dabeiauch die Jugend- und Auszu-bildendenvertretung derKreisverwaltung Soest vor.Ausbildungsleiterin Christia-ne Kirk und Elmar Diemel er-klärten, welche Ausbildungs-und Praktikumsmöglichkei-ten beim Kreis bestehen.

Bildergaleriezum Thema auf

www.soester-anzeiger.de@

Firmenöffnen ihre

TürenGirls’ Day sehr beliebt

bei den MädchenKREIS SOEST � Der Girls’ Day– und seit einiger Zeit auchder Boys’ Day – ist inzwischenfest etabliert. Am Girls’ Dayöffnen Unternehmen, Betrie-be und Hochschulen in ganzDeutschland ihre Türen fürSchülerinnen und Schülervon der 5. bis zur 10. Klasse.Die Mädchen lernen dort Aus-bildungsberufe und Studien-gänge in IT, Handwerk, Na-turwissenschaften und Tech-nik kennen, in denen Frauenbisher eher selten vertretensind und die als klassischeMännerdomäne gelten. Odersie begegnen weiblichen Vor-bildern in Führungspositio-nen aus Wirtschaft und Poli-tik. Der Girls’ Day – Mädchen-zukunftstag ist das größte Be-rufsorientierungsprojekt fürSchülerinnen weltweit. Seitdem Start der Aktion inDeutschland im Jahr 2001 ha-ben etwa 1,5 Millionen Mäd-chen teilgenommen.

Über die offizielle Websitewww.girls-day.de kann mansich eine interessante Stellesuchen und sich dort bewer-ben. Die Firmen, Unis undUnternehmen stellen ihreAngebote dort vor. Der Girls´Day findet immer Ende Aprilstatt.

Im Chemielabor untersuchten die Schülerinnen Milch. Dabei ging es auch um das Event „Essen mit Ge-nuss“. � Foto: Dahm

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