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e-paper: 10949596 24. APRIL 2015 FREITAG ORTSGESPRÄCH SOEST Elisa, Diana, Sarah und Sarah verbrachten einen spannenden Tag bei der Soester Feuerwehr. Betreut wurden sie bei diesem praxisnahen Tag von Jens Hüttenschmidt. Foto: Dahm 30 Meter über der Feuerwache Vier Mädchen erlebten einen aufregenden Vormittag bei der Feuerwehr SOEST Nur im Büro sitzen und anderen über die Schulter schauen? Dazu sagten Sarah, Eli- sa, Diana und Sarah „Nein. Dan- ke“. Die vier Mädchen verbrach- ten ihren „Girls´ Day“ bei der Soester Feuerwehr. „Der Tag war toll“, schwärmten die vier, als es gegen Mittag zurück nach Hause ging. Am Morgen hatten Feuer- wehrmann und amtierendes Jägerken Jens Hütten- schmidt, Oliver Moj und Mar- tin Vanhoof die Mädchen an der Feuerwehrwache am Flo- riansweg empfangen. Unter- stützung erhielten sie darü- ber hinaus von Bördekönigin Robyn Churchill. Zuerst ging es in die Kleider- kammer der Jugendfeuer- wehr, wo die Mädchen zünf- tig eingekleidet wurden. „Na- türlich haben wir als erstes auch die Wache vorgestellt und erzählt, wie die Feuer- wehr so arbeitet. Dabei ha- ben wir uns auch die Fahrzeu- ge und die Technik ange- schaut“, berichtete Jens Hüt- tenschmidt. Anschließend stand ein Besuch der Leitstel- le am Hubertus-Schwartz- Ring auf dem Programm, wo die Mädchen auf weitere 15 Mädchen trafen, die hier ih- ren Girls’ Day absolvierten. „Was passiert, wenn jemand die 112 wählt, wurde hier er- läutert. Spannend wurde es für die Mädchen, als sie durch den Atemschutz- Übungsraum gehen und so- gar krabbeln durften. Auf dem Weg zurück zum Floriansweg machten die Feu- erwehrmänner mit den Mäd- chen noch einen kleinen Aus- flug: In Hiddingsen ging es mit Martinshorn über die Fel- der. Zurück im Floriansweg ging es mit der Drehleiter in luftige 30 Meter Höhe. „Das war das Beste“, schwärmt Sa- rah. „Zuerst wollte ich bei der Polizei den Girls’ Day ma- chen, aber das hat nicht ge- klappt. Ich dachte, hier bei der Feuerwehr ist es auch cool, loszufahren und Men- schen zu helfen“, sagte Sarah. Ob die vier jetzt zur Jugend- feuerwehr gehen? „Mal se- hen“, sagen sie abwägend. Aber der Tag bei der Feuer- wehr war aufregend. agu Logistische Meisterleistung „Girls“ und „Boys“ bei Hasbro SOEST Durch die riesigen Hallen der Warenannahme und des Lagers der Firma Has- bro am Overweg sausen zahl- reiche Gabelstabler hin und her. Beladen sind sie mit gro- ßen Paketen, die sie aus dem Container holen, der gerade entladen wird. „Heute mor- gen um neun wurde mit der Entladung begonnen, schät- zungsweise um die Mittags- zeit wird das Ausladen been- det sein“, erklärt Karl-Heinz Jäschke von der Warenein- gangsleitung bei Hasbro. Zwölf Schüler hören ihm zu: Sechs Mädchen und sechs Jungen. Sie nahmen gestern am Girls’ Day beziehungswei- se Boys’ Day im Logistikzen- trum Hasbro teil. 5585 Kartons waren just am Morgen eingetroffen. Der In- halt aus Fernost: Kleine Juras- sic-Park-Dinosaurier, die auf Knopfdruck brüllen. Arbeit im Lager und im Büro Zuerst wurde den Jungs das Lager vorgestellt, während die Mädchen die Arbeit im Büro kennenlernten. Zur Halbzeit wurde dann ge- tauscht, und den Mädchen er- klärt, wie Lagerlogistik funk- tioniert. „Zwei Berufe kön- nen die Schülerinnen und Schüler heute Morgen ken- nenlernen: Die Fachkraft für Lagerlogistik und Kaufmann/- frau für Büromanagement“, erklärte Elina Beke, die als Auszubildende den letztge- nannten Beruf seit einem Jahr bei Hasbro erlernt und ihn jetzt den „Girls“ und „Boys“ vorstellt. Im Jahr 2009 nahm die Fir- ma Hasbro zum ersten Mal am „Girls’ Day“ teil, im Jahr 2012 waren beim „Boys’ Day“ erstmals Jungs dabei. Nach zweijähriger Pause waren jetzt wieder Mädchen und Jungen eingeladen in Firmen- abläufe und Berufe hineinzu- schnuppern. Teilnahme war Schülern freigestellt „Meine Mutter hat mir dazu geraten, am Boys’ Day teilzu- nehmen“, erzählt Nico von der Lippetalschule in Herz- feld. Den Schülern dort sei freigestellt gewesen, teilzu- nehmen oder nicht. Auf dem Internetportal des „Girls’ Day / Boys’ Day“ war Nico auf die Firma Hasbro aufmerksam geworden. „Die zwölf Stellen waren innerhalb von zwei, drei Tagen weg“, sagte Elina Beke. Nico interessiert sich dafür, wie so eine Firma funk- tioniert, die Spielwaren und Spiele in ganz Deutschland verteilt. Hasbro beliefert die Kette Müller, Toys’r’us, Kar- stadt und Amazon. Christina, Justine und Celi- na kommen von der Pauli- Hauptschule. Warum sie sich bei der Firma „Hasbro“ be- worben haben: „Wegen der Spielsachen kennen wir diese Firma. Die haben wir schließ- lich alle zu Hause“, sagte Jus- tine. Wer hat schließlich kein Monopoly im Schrank? agu Wissenschaft zeigt sich ganz praktisch Erstmals bietet die FH auch den „Boys´ Day“ an / 13 Angebote für Jungs und Mädchen SOEST Die drei technischen Fachbereiche der Fachhoch- schule Soest sind beim Girls´ Day schon seit Jahren äußerst beliebt. 85 Jugendliche ab der 8. Klasse hatten sich ange- meldet, die aus 13 Angeboten der drei Fachbereiche wählen konnten. In diesem Jahr ging die FH neue Wege und hatte erstmals auch Jungs zum „Boys’ Day“ eingeladen. In der dpm-Werkstatt (De- sign- and Projectmanage- ment) des Fachbereichs Ma- schinenbau-Automatisie- rungstechnik wurden 13 Jungs kreativ, gestalteten und vermarkteten ihr eigenes Produkt, das sie aus Legostei- nen gebaut hatten. „Zuerst entwickelt man eine Idee. Wer ist die Zielgruppe? Wie kann ich mein Produkt desig- nen, bewerben und verkau- fen?“, erläuterte Dozent Do- minic Glinka. Ausgedacht hatten sich diese Aufgabe Mitarbeiter der Studiengänge Design- und Projektmanage- ment sowie Technische Re- daktion und Projektmanage- ment. Jonas, Bastian und Ben sind ganz begeistert vom Boys’ Day in der FH. „Das dient auch zur Berufsorien- tierung“, sagen Bastian von der Lippetalschule und Jonas von der Hansa-Realschule. In den Fachbereichen Agrar- wirtschaft, Elektrische Ener- gietechnik, Maschinenbau- automatisierungstechnik, im Fraunhofer Anwendungszen- trum sowie im Wissenschaft- lichen Zentrum Frühpädago- gik (für die Jungs) ging es für die Schülerinnen und Schü- ler teilweise ganz praktisch zur Sache: In der Kfz-Werk- statt Maschinenbau lernten die Mädchen, einen Fahrrad- reifen zu flicken. Auch Tech- nik, aber gleichzeitig auch Praxis. In der Agrarwirtschaft erhielten die Besucher Ein- blick in eine Imkerei. Derweil stellte der Versuch im Labor die Schülerinnen auf eine harte Probe: Herz und Lunge vom Schwein wurde die Be- deutung des Sauerstoffs für den Organismus untersucht. Beim Event „Essen mit Ge- nuss“ ging es um Ge- schmacksrichtungen. Sehr wissenschaftlich ging es im Fraunhofer Anwen- dungszentrum zu. Dr. Bernd Ahrens führte Victoria und Michelle in die Welt der Phy- sik, der Elektronen-Mikro- skope, der Proben- und Mate- rialanalyse und der anorgani- schen Werkstoffe ein. Span- nend war dabei für die Mäd- chen, eines ihrer ausgerisse- nen Haare in einer 300 000- fachen Vergrößerung be- trachten zu können. Aber später Physik studieren? „Wir glauben eher nicht“, sagten die beiden vorsichtig. agu Ganz praktische Technik: Fabian zeigt Johanna und Jeenisa, wie man einen Fahrradschlauch repariert. Foto: Dahm Boys’-Day an der FH: David (vorne) und Tobias, Jannis, Luca haben eine Krabben-Burger-Drohne gebaut. Foto: Dahm Ortsgespräch GIRLS´ DAY / BOYS‘ DAY Karl-Heinz Jäschke erklärte den Mädchen die logistische Arbeit in der Firma Hasbro. Foto: Dahm Nadin und Thalya hatten keine Angst vor Öl und Schmiere: Sie verbrachten ihren Girls´ Day im Ford- center am Schloitweg. Foto: Dahm 20 Jugendliche zu Besuch im Kreishaus Welche Ausbildungschancen gibt es in der Kreisverwaltung? KREIS SOEST 20 Jugendliche warfen gestern beim bundes- weiten Girls‘ und Boys‘ Day einen Blick hinter die Kulis- sen der Kreisverwaltung. Mit dabei waren 15 Mädchen und fünf Jungen in neun verschie- denen Abteilungen. Abteilungsleiterin Personal, Ricarda Oberreuter, zeigte sich bei der Begrüßung er- freut darüber, dass auch wie- der mehrere Jungen einen Einblick in die Verwaltung bekommen wollen. „In den Ausbildungsberufen des all- gemeinen Verwaltungsdiens- tes setzen sich häufig Mäd- chen in den Auswahlverfah- ren durch. Wir werben daher intensiv um mehr männli- chen Nachwuchs für diese Ausbildungszweige“, betonte sie. Die Jugendlichen hatten Gelegenheit, in den Berei- chen Natur- und Landschafts- schutz, Bauen, Immissions- schutz, Liegenschaftskataster und Vermessung, GIS, Sozia- les, Gesundheit, Schule und im Rettungszentrum Berufs- felder der Kreisverwaltung kennenzulernen. Nachmit- tags moderierte Gleichstel- lungsbeauftragte Petra Nagel eine Infoveranstaltung. Eva- Maria Rudolphi stellte dabei auch die Jugend- und Auszu- bildendenvertretung der Kreisverwaltung Soest vor. Ausbildungsleiterin Christia- ne Kirk und Elmar Diemel er- klärten, welche Ausbildungs- und Praktikumsmöglichkei- ten beim Kreis bestehen. Bildergalerie zum Thema auf www.soester-anzeiger.de @ Firmen öffnen ihre Türen Girls’ Day sehr beliebt bei den Mädchen KREIS SOEST Der Girls’ Day – und seit einiger Zeit auch der Boys’ Day – ist inzwischen fest etabliert. Am Girls’ Day öffnen Unternehmen, Betrie- be und Hochschulen in ganz Deutschland ihre Türen für Schülerinnen und Schüler von der 5. bis zur 10. Klasse. Die Mädchen lernen dort Aus- bildungsberufe und Studien- gänge in IT, Handwerk, Na- turwissenschaften und Tech- nik kennen, in denen Frauen bisher eher selten vertreten sind und die als klassische Männerdomäne gelten. Oder sie begegnen weiblichen Vor- bildern in Führungspositio- nen aus Wirtschaft und Poli- tik. Der Girls’ Day – Mädchen- zukunftstag ist das größte Be- rufsorientierungsprojekt für Schülerinnen weltweit. Seit dem Start der Aktion in Deutschland im Jahr 2001 ha- ben etwa 1,5 Millionen Mäd- chen teilgenommen. Über die offizielle Website www.girls-day.de kann man sich eine interessante Stelle suchen und sich dort bewer- ben. Die Firmen, Unis und Unternehmen stellen ihre Angebote dort vor. Der Girls´ Day findet immer Ende April statt. Im Chemielabor untersuchten die Schülerinnen Milch. Dabei ging es auch um das Event „Essen mit Ge- nuss“. Foto: Dahm

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e-paper: 1094959624. APRIL 2015FREITAG ORTSGESPRÄCH SOEST

Elisa, Diana, Sarah und Sarah verbrachten einen spannenden Tag bei der Soester Feuerwehr. Betreut wurden sie bei diesem praxisnahenTag von Jens Hüttenschmidt. � Foto: Dahm

30 Meter über der FeuerwacheVier Mädchen erlebten einen aufregenden Vormittag bei der Feuerwehr

SOEST � Nur im Büro sitzen undanderen über die Schulterschauen? Dazu sagten Sarah, Eli-sa, Diana und Sarah „Nein. Dan-ke“. Die vier Mädchen verbrach-ten ihren „Girls´ Day“ bei derSoester Feuerwehr. „Der Tagwar toll“, schwärmten die vier,als es gegen Mittag zurück nachHause ging.

Am Morgen hatten Feuer-wehrmann und amtierendesJägerken Jens Hütten-schmidt, Oliver Moj und Mar-tin Vanhoof die Mädchen ander Feuerwehrwache am Flo-

riansweg empfangen. Unter-stützung erhielten sie darü-ber hinaus von BördeköniginRobyn Churchill.

Zuerst ging es in die Kleider-kammer der Jugendfeuer-wehr, wo die Mädchen zünf-tig eingekleidet wurden. „Na-türlich haben wir als erstesauch die Wache vorgestelltund erzählt, wie die Feuer-wehr so arbeitet. Dabei ha-ben wir uns auch die Fahrzeu-ge und die Technik ange-schaut“, berichtete Jens Hüt-tenschmidt. Anschließendstand ein Besuch der Leitstel-

le am Hubertus-Schwartz-Ring auf dem Programm, wodie Mädchen auf weitere 15Mädchen trafen, die hier ih-ren Girls’ Day absolvierten.„Was passiert, wenn jemanddie 112 wählt, wurde hier er-läutert. Spannend wurde esfür die Mädchen, als siedurch den Atemschutz-Übungsraum gehen und so-gar krabbeln durften.

Auf dem Weg zurück zumFloriansweg machten die Feu-erwehrmänner mit den Mäd-chen noch einen kleinen Aus-flug: In Hiddingsen ging es

mit Martinshorn über die Fel-der. Zurück im Florianswegging es mit der Drehleiter inluftige 30 Meter Höhe. „Daswar das Beste“, schwärmt Sa-rah. „Zuerst wollte ich bei derPolizei den Girls’ Day ma-chen, aber das hat nicht ge-klappt. Ich dachte, hier beider Feuerwehr ist es auchcool, loszufahren und Men-schen zu helfen“, sagte Sarah.Ob die vier jetzt zur Jugend-feuerwehr gehen? „Mal se-hen“, sagen sie abwägend.Aber der Tag bei der Feuer-wehr war aufregend. � agu

LogistischeMeisterleistung

„Girls“ und „Boys“ bei HasbroSOEST � Durch die riesigenHallen der Warenannahmeund des Lagers der Firma Has-bro am Overweg sausen zahl-reiche Gabelstabler hin undher. Beladen sind sie mit gro-ßen Paketen, die sie aus demContainer holen, der geradeentladen wird. „Heute mor-gen um neun wurde mit derEntladung begonnen, schät-zungsweise um die Mittags-zeit wird das Ausladen been-det sein“, erklärt Karl-HeinzJäschke von der Warenein-gangsleitung bei Hasbro.Zwölf Schüler hören ihm zu:Sechs Mädchen und sechsJungen. Sie nahmen gesternam Girls’ Day beziehungswei-se Boys’ Day im Logistikzen-trum Hasbro teil.

5585 Kartons waren just amMorgen eingetroffen. Der In-halt aus Fernost: Kleine Juras-sic-Park-Dinosaurier, die aufKnopfdruck brüllen.

Arbeit im Lagerund im Büro

Zuerst wurde den Jungs dasLager vorgestellt, währenddie Mädchen die Arbeit imBüro kennenlernten. ZurHalbzeit wurde dann ge-tauscht, und den Mädchen er-klärt, wie Lagerlogistik funk-tioniert. „Zwei Berufe kön-nen die Schülerinnen undSchüler heute Morgen ken-nenlernen: Die Fachkraft fürLagerlogistik und Kaufmann/-frau für Büromanagement“,erklärte Elina Beke, die alsAuszubildende den letztge-nannten Beruf seit einem

Jahr bei Hasbro erlernt undihn jetzt den „Girls“ und„Boys“ vorstellt.

Im Jahr 2009 nahm die Fir-ma Hasbro zum ersten Malam „Girls’ Day“ teil, im Jahr2012 waren beim „Boys’ Day“erstmals Jungs dabei. Nachzweijähriger Pause warenjetzt wieder Mädchen undJungen eingeladen in Firmen-abläufe und Berufe hineinzu-schnuppern.

Teilnahme war Schülernfreigestellt

„Meine Mutter hat mir dazugeraten, am Boys’ Day teilzu-nehmen“, erzählt Nico vonder Lippetalschule in Herz-feld. Den Schülern dort seifreigestellt gewesen, teilzu-nehmen oder nicht. Auf demInternetportal des „Girls’ Day/ Boys’ Day“ war Nico auf dieFirma Hasbro aufmerksamgeworden. „Die zwölf Stellenwaren innerhalb von zwei,drei Tagen weg“, sagte ElinaBeke. Nico interessiert sichdafür, wie so eine Firma funk-tioniert, die Spielwaren undSpiele in ganz Deutschlandverteilt. Hasbro beliefert dieKette Müller, Toys’r’us, Kar-stadt und Amazon.

Christina, Justine und Celi-na kommen von der Pauli-Hauptschule. Warum sie sichbei der Firma „Hasbro“ be-worben haben: „Wegen derSpielsachen kennen wir dieseFirma. Die haben wir schließ-lich alle zu Hause“, sagte Jus-tine. Wer hat schließlich keinMonopoly im Schrank? � agu

Wissenschaft zeigt sich ganz praktischErstmals bietet die FH auch den „Boys´ Day“ an / 13 Angebote für Jungs und Mädchen

SOEST � Die drei technischenFachbereiche der Fachhoch-schule Soest sind beim Girls´Day schon seit Jahren äußerstbeliebt. 85 Jugendliche ab der8. Klasse hatten sich ange-meldet, die aus 13 Angebotender drei Fachbereiche wählenkonnten. In diesem Jahr gingdie FH neue Wege und hatteerstmals auch Jungs zum„Boys’ Day“ eingeladen.

In der dpm-Werkstatt (De-sign- and Projectmanage-ment) des Fachbereichs Ma-schinenbau-Automatisie-rungstechnik wurden 13Jungs kreativ, gestalteten undvermarkteten ihr eigenesProdukt, das sie aus Legostei-nen gebaut hatten. „Zuerstentwickelt man eine Idee.Wer ist die Zielgruppe? Wiekann ich mein Produkt desig-nen, bewerben und verkau-fen?“, erläuterte Dozent Do-minic Glinka. Ausgedachthatten sich diese AufgabeMitarbeiter der StudiengängeDesign- und Projektmanage-ment sowie Technische Re-daktion und Projektmanage-ment. Jonas, Bastian und Bensind ganz begeistert vomBoys’ Day in der FH. „Dasdient auch zur Berufsorien-tierung“, sagen Bastian vonder Lippetalschule und Jonasvon der Hansa-Realschule.

In den Fachbereichen Agrar-

wirtschaft, Elektrische Ener-gietechnik, Maschinenbau-automatisierungstechnik, imFraunhofer Anwendungszen-trum sowie im Wissenschaft-lichen Zentrum Frühpädago-gik (für die Jungs) ging es fürdie Schülerinnen und Schü-ler teilweise ganz praktischzur Sache: In der Kfz-Werk-statt Maschinenbau lerntendie Mädchen, einen Fahrrad-reifen zu flicken. Auch Tech-nik, aber gleichzeitig auchPraxis. In der Agrarwirtschafterhielten die Besucher Ein-

blick in eine Imkerei. Derweilstellte der Versuch im Labordie Schülerinnen auf eineharte Probe: Herz und Lungevom Schwein wurde die Be-

deutung des Sauerstoffs fürden Organismus untersucht.Beim Event „Essen mit Ge-nuss“ ging es um Ge-schmacksrichtungen.

Sehr wissenschaftlich ging

es im Fraunhofer Anwen-dungszentrum zu. Dr. BerndAhrens führte Victoria undMichelle in die Welt der Phy-sik, der Elektronen-Mikro-skope, der Proben- und Mate-rialanalyse und der anorgani-schen Werkstoffe ein. Span-nend war dabei für die Mäd-chen, eines ihrer ausgerisse-nen Haare in einer 300 000-fachen Vergrößerung be-trachten zu können. Aberspäter Physik studieren? „Wirglauben eher nicht“, sagtendie beiden vorsichtig. � agu

Ganz praktische Technik: Fabian zeigt Johanna und Jeenisa, wieman einen Fahrradschlauch repariert. � Foto: Dahm

Boys’-Day an der FH: David (vorne) und Tobias, Jannis, Luca habeneine Krabben-Burger-Drohne gebaut. � Foto: Dahm

Ortsgespräch

GIRLS´ DAY /BOYS‘ DAY

Karl-Heinz Jäschke erklärte den Mädchen die logistische Arbeit in der Firma Hasbro. � Foto: Dahm

Nadin und Thalya hatten keine Angst vor Öl und Schmiere: Sie verbrachten ihren Girls´ Day im Ford-center am Schloitweg. � Foto: Dahm

20 Jugendliche zu Besuch im KreishausWelche Ausbildungschancen gibt es in der Kreisverwaltung?

KREIS SOEST � 20 Jugendlichewarfen gestern beim bundes-weiten Girls‘ und Boys‘ Dayeinen Blick hinter die Kulis-sen der Kreisverwaltung. Mitdabei waren 15 Mädchen undfünf Jungen in neun verschie-denen Abteilungen.

Abteilungsleiterin Personal,Ricarda Oberreuter, zeigtesich bei der Begrüßung er-freut darüber, dass auch wie-der mehrere Jungen einenEinblick in die Verwaltungbekommen wollen. „In den

Ausbildungsberufen des all-gemeinen Verwaltungsdiens-tes setzen sich häufig Mäd-chen in den Auswahlverfah-ren durch. Wir werben daherintensiv um mehr männli-chen Nachwuchs für dieseAusbildungszweige“, betontesie. Die Jugendlichen hattenGelegenheit, in den Berei-chen Natur- und Landschafts-schutz, Bauen, Immissions-schutz, Liegenschaftskatasterund Vermessung, GIS, Sozia-les, Gesundheit, Schule und

im Rettungszentrum Berufs-felder der Kreisverwaltungkennenzulernen. Nachmit-tags moderierte Gleichstel-lungsbeauftragte Petra Nageleine Infoveranstaltung. Eva-Maria Rudolphi stellte dabeiauch die Jugend- und Auszu-bildendenvertretung derKreisverwaltung Soest vor.Ausbildungsleiterin Christia-ne Kirk und Elmar Diemel er-klärten, welche Ausbildungs-und Praktikumsmöglichkei-ten beim Kreis bestehen.

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Firmenöffnen ihre

TürenGirls’ Day sehr beliebt

bei den MädchenKREIS SOEST � Der Girls’ Day– und seit einiger Zeit auchder Boys’ Day – ist inzwischenfest etabliert. Am Girls’ Dayöffnen Unternehmen, Betrie-be und Hochschulen in ganzDeutschland ihre Türen fürSchülerinnen und Schülervon der 5. bis zur 10. Klasse.Die Mädchen lernen dort Aus-bildungsberufe und Studien-gänge in IT, Handwerk, Na-turwissenschaften und Tech-nik kennen, in denen Frauenbisher eher selten vertretensind und die als klassischeMännerdomäne gelten. Odersie begegnen weiblichen Vor-bildern in Führungspositio-nen aus Wirtschaft und Poli-tik. Der Girls’ Day – Mädchen-zukunftstag ist das größte Be-rufsorientierungsprojekt fürSchülerinnen weltweit. Seitdem Start der Aktion inDeutschland im Jahr 2001 ha-ben etwa 1,5 Millionen Mäd-chen teilgenommen.

Über die offizielle Websitewww.girls-day.de kann mansich eine interessante Stellesuchen und sich dort bewer-ben. Die Firmen, Unis undUnternehmen stellen ihreAngebote dort vor. Der Girls´Day findet immer Ende Aprilstatt.

Im Chemielabor untersuchten die Schülerinnen Milch. Dabei ging es auch um das Event „Essen mit Ge-nuss“. � Foto: Dahm