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Page 1: Die Biuret-Reaktion von Caseinen

1. Auf Lebensmittel und Gesundheitspflege bezfigliche 439

elektrode GM 4242. Die TRrationsdauer soil 3--5 rain nicht fibersehreiten. Die Berechnung des Alkaliti~tsgrades ergibt sieh durch Division der Milliliter S~ure ,~lureh 2. DOglS ~clEILIGMANN

Die Bestimmung des Zinkgehaltes in Camembertkiise, der zur Beurteilung eines etwaigen unzul~ssigen Gebrauchs yon Formen und Ffilltrichtern aus Zink bei der Herstellung dient, nimmt W. SC]~WABE 1 in folgender Weise vor: Aus einem 125 g-K~se werden die Randschichten so abgesehnitten, dab 20 g resultieren. Nach grfindlichem Durchmischen werden davon 10g in ein Porzellanverasehungs- scla~lchen eingewogen, fiber Nacht bei 105 ~ C getrocknet und dann fiber kleiner Flamme eines Teclu-Brenners verscbmort unter Vermeidung yon Entflammen oder Verbrennen. Der verkoblte SchaleIfiuhalt wird mit etwas Wasser befeuehtet, mit Hflfe eines Gl~sstabes zerdrfickt und nach Troeknen 1 Std bei 500--600~ C im Muffelofen verascht. Geringe Kohlenreste kSmlen unberficksiehtigt bleiben. Man gibt nun 10 ml 25~ Phosphorsi~ure und 5 ml Wasser hinzu, erw~rmt auf dem Wasserbad bis zur vollst~ndigen LSsung und filtriert in ein Becherglas. Das etwa 60--70 ml betragende Filtrat wird nach Zugabe yon 1 ml 3% igem Wasserstoff- peroxyd mit 25 ml F~linngsreagens (19,5 g Kalinmrhodanid und 12,5 g Quecksilber- (II)-chlorid mit Wasser zu 500 ml gelSst) versetzt. Nach mindestens zweistfindigem Stehen wird durch Glasfiltertiegel G 4 abfiltriert. Man w~scht dreimal mit je 10 ml eines Waschwassers, das in 500 m] 10 ml des F~llungsreagenses enthi~lt, darauf ein- real mit 10 ml Methanol und trocknet bei 105 ~ C im Trockensehrank. Das Gewicht des Niedersehlags, mit dem Faktor 1,322 multipliziert, ergibt den ZinkgehMt in Milligr~mmen je 100 g Kase. L. AC~Ea

Die Biuret-Reaktion yon Caseinen ist yon R. Scl~oBm~, W. NICLAUS und W. Cm~IST 2 studiert worden. Die CaseinlSsung wird auf folgende Weise gewonnen: 25 ml Vollmileh werden mit 5 ml einer 10O/oigen w~Brigen LSsung von ~thylen- 4iamintetraaeetat (neutral gegen Phenolphthalein) versetzt und zu 50 ml aufgeffillt. Davon werden 30 ml mit 10 ml Amylalkohol in einem Zentrifugenglas 1 rain fang kr~ftig geschfittelt und dann zentrifugiert. Von der klaren, fiberstehenden LSsung werden je 10 ml in zwei Zentrifugengl~sern auf ~- 4 ~ C abgekfihlt und mit je 2,5 ml eines gleiehtemperierten Gemischs yon 2 ml Aeetatpuffer (0,5 n, pE 4,5) und 0,5 ml I n Essigs~ure versetzt. Der Caseinniederschlag wird abzentrifugiert, dreimal mit Wasser gewaschen, dann in dem einen Glase mit 2 ml 0,25 n Natronlauge gelSst und in einen 25 ml-Me~kolben fibergeffihrt. Diese L6sung dien~ zur Stickstoffbestim- mung nach KJELD&tIL ui2d zur Biuretreaktion. Der Caseinniedersehlag im zweiten Zentrifugenglas ~drd naeh dreimaligem Waschen mit Aceton zur Trockengewichts- bestimmung verwendet. Die Biuretreaktion wurde nach der Vorschrift yon A. g~LLER, R . L . GREIF und W. ]~ECK~ANN a durchgeffihrt: In 2 Zentrifugenglaser (50 ml) gibt man je 2 ml der NatriumeaseinatlSsung, 8 ml 3~ Natronlauge und 0,25 ml eine r L6sung yon 20 mg CuSOt �9 5 H~O in 1000 ml Wasser. Man schfittelt 15real urn, zentrffugiert naeh 20 min ]angem Stehen und mil~t die Extinktion der klaren LSsung bei 560 m#. - - Die erh~ltenen Extinktionen wurden zu den Stick- stoffwerten des Caseins in Beziehung gesetzt. Die dabei beobachteten Abweichungen ]agen ~ul~erh~lb der Fehlergrenze der Methode und zeigten, dal~ die Caseine yon Mflchen versehiedener Provenienzen versehieden stark reagieren, was m5glieher- weise auf eine Uneinheitlichkeit der Caseine zuriiekgeht. Lactose st5rt die Reaktion,

1 Dtsch. Lebensmittel-Rdsch. ~1, 245---249 (1955). Bad Sehwartau/ 2 Mflchwissenschaft 10, 238~242 (1955). Staatl. Mflchwirtseh. Forsch.-Anst.,

W~ngen/AUg. 3 j . biol. Chemistry 176, 1421 (1948).

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440 Bericht: Spezielle analytische Methoden

anorganisehe Salze st6ren erst von 10% des Caseingehaltes an. Peptone machen sieh ebenfalls erst yon dieser Konzentration an bemerkbar. L. ACTOR

Die MSgliehkeiten zur Erkennung der Alterung des Hiihnereis haben H. HADO~ und R. JVNGKU~Z 1 mit Hilfe der Methode yon A. JA~KE und L. JII~AK 2 studlert. Sie halten dieses Verfahren, das yon der Tatsache Gebraueh maeht, dab sieh die Brechungsindiees yon Dotter und Eiklar w~hrend der Alterung ~ndern und die Menge des anorganischen Phosphats zunimmt, fiir brauchbar. Allerdings kommen sie zu etwas h6heren Werten fiir anorganisches Phosphat in frisehen Eiern. Bei der colorimetrischen Bestimmung yon Phosphat empfehlen sie zur Reduktion des Ammoniumphosphormolybdats an Stelle yon Hydroehinon p-Methylamino- phenolsulfat (Photo-Rex), weft bei Verwendung yon ttydrochinon die Intensit~t der F~rbung sieh innerhalb kurzer Zeit stark ver~ndert und offenbar aueh veto Licht abh~ngig ist. - - Aus/i~hrung. In einem 50 ml-Mel3kolben verdiinnt man 2 ml Eiklal- (bei alten gelagerten Eiern 1 ml) mit Wasser auf 12 ml und versetzt naeheinander unter Umschwenken mit je 2,5 ml 5%iger Ammoniummolybdat]6sung, n Schwefel- sgure und Photo-Rexl6sung (0,25 g Photo-Rex werden in 100 ml 15%iger Kalium- metabisulfitl6sung gel6st und filtriert). Nach 30 rain Stehen bei 20 ~ C versetzt man die stark triibe, blaue Flfissigkeit mit 12,5 ml Pufferl6sung (L6sungsgemisch yon 7,5 g Na2SO 3 in 50 ml Wasser mit 209 ml 20%iger Na2CO3-LSsung ), worauf sie sieh kl~rt, Man fiillt zur Marke auf, fi]triert durch einen Wattebausch und miBt die Farb- intensit~t in] Fil trat mit Tilter S 61 des Stufenphotometers gegen eine Blindpr0be der Reagentien. L. ACKER

Zur Bestimmung des Fleisehgehaltes in Suppenpriiparaten verSffentliehen S, DANiVACHE~ und M. STAVB a eine Methode, die auf der Bestimmung des unlSslichen Fleischproteins beruht. - - Arbeitsweise. 20 g Substanz werden in einem Zentrifugen- glas (170• ram) mehrere Male dureh Verriihren mit Ather entfettet, jewefls zentrifugiert, mit Alkohol und dann bis zur Chloridfreiheit mit kaltem Wasser aus- gewaschen, wobei ebenfalls jeweils zentrifugiert wird. Der I~iickstand wird zun~chst im Wasserbad, dann bei 103 ~ C und anschlie~end im Vakuum, zuletzt mit Hilfe yon Phosphorpentoxyd, getrocknet. Nach Verreiben und abermaligem Trocknen des Riiekstandes wird der Stiekstoffgehalt bestimmt und bei gleichzeitiger Unter- suchung des zur tIerstellung verwendeten Fleisehes der Fleisehzusatz, bezogen auf die Trockensubstanz des fleisehha]tigen Pr~par~tes, nach einer angegebenen Formel bereehnet. Die Genauigkeit wird mit 1% angegeben. Steht das zur Her- steliung verwendete Fleiseh night zur Verffigung, so kann nur der Anteil an unlSs- liehem Fleischprotein festgestellt werden. Noch anhaftende Gemiise- und Mehlres~e stSren die Bestimmung night. Bei proteinhaltigen Mehlzus~tzen wird eine Schl~mm- analyse empfohlen. W~hrend der Stickstoffgehalt der verschiedensten Fleischsorten ann~hernd konstant ist (15,5%), ist der Gehalt an unlSslichem Protein sehr ver- schieden, so betrug er bei Hiihnerfleisch 55%, bei Ochsensehwanzfleisch 42%, bei Sehinken 30% und bei SchiidkrStenfleisch 25,3%. Do~m HEILIGMANN

Papierelektrophoretisehe Untersuehungen fiber EiweiBverderbnis bei Fisehen und Krebsen hat E. RAmiE ~ mit einem Ger~t naeh C.vo~ HOLT, ]~. D. VOIGT und

1 Mitt. Gebiete Lebensmittelunters. Hyg. (Bern) 46, 168--177 (1955). Lab. VSK, Basel (Schweiz).

2 Biochem. Z. ~71, 309 (1934). Mitt. Gebiete Lebensmittelunters. Hyg. (Bern) 46, 163--167 (1955). KantonMes

Lab. Ziirich (Schweiz.) Arch. Fischereiwiss. 6, 199--218 (1955). Univ. und Bd.-Forseh.-Anst. Fischerei,

Hamburg.


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