Komfortabler Fernzugriff Videokonferenzen kollaboratives Arbeiten
HOME-OFFICESichere Verbindungen mit Wireguard aufsetzen S 28
Videokonferenzen mit Jitsi organisieren S 22
Programme uumlbers Netz bedienen mit X2go S 16
Kollaborativ im Office arbeiten mit Nextcloud Daten sicher austauschen S 34 42
Ubuntu 2004 LTS mit ZFS und neuer Optik S 50
Mit Long-Term-Support ZFS fuumlr Root und einem frischen Theme kombiniert Canonical innovative Techniken und bewaumlhrte Tools
Android-Geraumlte koppelnSmartphone und Tablet nahtlos in den Desktop einbinden S 62
Programmieren mit JuliaJunge Skriptsprache mit vielen innovativen Konzepten S 88
ARC
OLI
NU
X
JULI
A
TRI
DEN
T
AN
DRO
ID
FED
ORA
32
U
BUN
TU 2
004
H
OM
E-O
FFIC
E
06 wwwlinux-userdeEUR 595 EUR 670 EUR 1190 EUR 700 EUR 795 EUR 795Deutschland Oumlsterreich Schweiz Benelux Spanien Italien 4 195111 005955 06
Trident wechselt von BSD auf Linux S 82
Der Qt-Desktop Lumina findet mit Void Linux einen neuen stabilen Unterbau
Android-Apps fuumlr Arch-Anwender S 70
Informationen aus Wiki und Forum auf dem Smartphone oder Tablet abrufen
Arch
-App
s fuumlr
And
roid
A
ndro
id-G
eraumlt
e
Arco
Linu
x 20
3
Jul
ia
Tri
dent
F
edor
a 32
U
bunt
u 20
04
LTS
H
ome-
Off
ice
Fedora 32 Grundsolides
Maintenance-Release S 56
06 2020
06 2
020 COMMUNITY-EDITION
Frei kopieren und beliebig weiter verteilen
Editorial
wwwlinux-user062020 3
Sehr geehrte Leserinnen und Leser
beinahe seit meinem ersten Arbeitstag bei LinuxUser vor rund 20 Jahren war die Konkurrenz zwischen dem Betriebs-system aus Redmond und dem freien Betriebssystem zwischen Microsoft Win-dows und Linux ein Teil meines Alltags Die jungen Rebellen aus der Community ruumlttelten dabei mit groszligem Eifer am Thron des etablierten Herrschers uumlber Server und Desktops
Dabei nahm der US-Software-Gigant Linux schon sehr fruumlh als Konkurrenz wahr wie die sogenannten Halloween- Dokumente belegen Verstieg sich der fruumlhere CEO Steve Ballmer seiner-zeit noch zur Aussage es handele sich bei Linux um ein Krebsgeschwuumlr zeigt er sich in juumlngerer Vergangenheit etwas einsichtiger und wohlwollender
Dabei handelt es sich aber wohl kei-neswegs um Altersweisheit da greift
schlicht die Erkenntnis dass der laumlstige Gegner einfach nicht kleinzukriegen ist Das Unternehmen hat schon laumlngst die Strategie gewechselt und begann Partnerschaften und Kooperationen Mit dem Kauf von Github erwarb es sogar einen wichtigen Baustein der Infrastruk-tur auf dem viele freie Projekte fuszligen Das sahen und sehen viele Mitglieder der Community durchaus kritisch Zu guter Letzt entwickelt Microsoft sogar eine eigene Linux-Variante
Bis vor Kurzem hat auch unsere Re-daktion Microsoft-Produkte nur aus kri-tischer Distanz beobachtet Das aumlndert sich mit dieser Ausgabe Die Rechner fuumlr das Layout und den Umbruch der Arti-kel haben wir von MacOS auf Windows umgestellt Der Grund ist vergleichs-weise banal Nach der Uumlbernahme der Objekte LinuxUser Raspberry Pi Geek und Linux-Magazin durch den Fuumlrther Verlag Computec Media gehoumlrt das zu den notwendigen Maszlignahmen um die Infrastruktur auf eine einheitliche Basis zu stellen
Mit dem Wechsel gehen einige kleine aber durchaus sichtbare Aumlnderungen im Layout einher In erster Linie betreffen sie aber Schriften Alle Standardelemente wie die Verweise auf Links Infos oder Downloads haben wir ansonsten unver-
Wachsame Kooperation
Andreas BohleStellv Chefredakteur
aumlndert beibehalten Wie Sie diese am besten nutzen lesen Sie im README ab Seite 96
Auf unseren Arbeitsrechnern laumluft weiterhin Linux und in unserem Work-flow spielen freie Tools auch kuumlnftig die tragende Rolle Ebenfalls nicht aumlndern wird sich dass wir das Tun von Microsoft kritisch aber unideologisch begleiten ndash sei es aus der Ferne oder wie eben seit Neuestem ganz aus der Naumlhe
Herzliche Gruumlszlige
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44445
4 wwwlinux-userde 062020
06
Heft-DVD
ArcoLinux 203 8
Alle groszligen Linux-Distributionen bieten Gnome KDE oder XFCE als Desktop ArcoLinuxB-Xtended hingegen stellt Tiling-Fenstermanager wie Herbstluftwm Awesome oder Bspwm in den Vorder-grund
Aktuelles
News Software 14
Kompakter Webserver Alaya 32 Data- Grid-Software Dagri 16 Passwort-Migrator Pass-import 30 SQLite-Importhelfer Sqlitebiter 0321
16 Mit einem Programm und einem Server-Dienst holen Sie sich ein-
zelne Applikationen oder den komplet-ten Desktop eines PCs uumlbers Netzwerk
62 Der Datenaustausch zwischen Linux-PCs und Mobilgeraumlten
mit Android ist alles andere als trivial Wir stellen die drei besten Tools dafuumlr vor
34 In der Corona-Krise haben vie-le Teams ihre Buumlroaufgaben ins
Netz verlagert Dazu gehoumlrt die Arbeit an Office-Formaten Wir stellen Suiten vor die einen gemeinsamen Zugriff auf Texte Folien und Praumlsentationen erlauben
50 Mit ZFS on Root und einem Ausbau
des Snap-Sortiments peilt Canonical weiterhin den Business-Desktop an ndash ein Trend von dem auch Heim-anwender profitieren
Schwerpunkt
X2go16
Das Installieren eines Pakets und das Aktivieren eines Server-Diensts genuumlgen um mit X2go grafische Programme oder den kompletten Desktop eines entfernten Rechners lokal zu nutzen
Videokonferenzen mit Jitsi 22
Auch in Zeiten von Home Office gehoumlren regelmaumlszligige Meetings in vielen Firmen zum Pflichtprogramm Jitsi erlaubt es ohne groszligen Aufwand einen eigenen Videokonferenzserver zu betreiben
Schwerpunkt
VPN mit Wireguard 28
Die direkt in den Linux-Kernel integrierte VPN-Software Wireguard erlaubt den Aufbau von sicheren Verbindungen zu anderen Rechnern mit Bordmitteln Wir testen was Sie dabei beachten sollten
Kollaboratives Office 34
Kollaboratives Arbeiten gestaltet sich mit herkoumlmmlichen Buumlrosuiten eher muumlhsam Dem helfen dezentrale Loumlsungen fuumlr die Teamarbeit an Office-Dokumenten ab
Nextcloud 42
Nextcloud demonstriert eindrucksvoll dass das Aufsetzen eines vollwertigen Groupware-Servers weder langwierig noch kompliziert sein muss
wwwlinux-user062020 5
74 OpenSuse bietet mit einem Firewall-Modul einen zusaumltz-
lichen Schutz fuumlr die Daten auf dem Rechner Wir zeigen wie das funktioniert
88 Flexibel und flott ndash so preisen die Entwickler die Program-
miersprache Julia an Wir testen ob das Versprechen in der Praxis haumllt
56 Mit einem grundsoliden Release versucht das Fedora-
Projekt nach zahlreichen Ausfluumlgen in neue Techniken das Community-System wieder etwas mehr zu konsolidieren
82 Mit dem Wechsel von PCBSD zu Void Linux verschafft sich
die Distribution Trident mit dem Lumina- Desktop einen neuen stabilen Unterbau der zusaumltzlich mit ZFS on Root eine inno-vative Funktion bereitstellt
Praxis
Ubuntu 200450
Ubuntu 2004 LTS kommt im neuen Kleid und mit mehr Leistung auf die Platte Als Experiment wird die ZFS-Unterstuumltzung weiter ausgebaut
Fedora 32 56
Fedora 32 bringt Fortschritte bei der Speichernutzung und beim Trimmen von SSDs geht aber bei der Modularisierung einen Schritt zuruumlck Insgesamt bewegt sich die Distribution nun eher in ruhigeren Fahrwassern
Android-Geraumlte anbinden 62
Der Datentausch zwischen Android-Gerauml-ten und Linux-PCs klappt eher schlecht denn recht Wir stellen die drei praktika-belsten Loumlsungen dafuumlr vor
Praxis
Arch-Apps fuumlr Android 70
Streikt der Rechner oder ist er waumlhrend der Installation des Betriebssystem nicht verfuumlgbar helfen praktische Android- Apps dabei das Wissen der Arch-Community aus Wiki und Forum anzuzapfen
NetzampSystem
Trident 82
Das aus der BSD-Welt stammende Projekt Trident mit Lumina-Desktop hat Void Linux als neuen Unterbau ausgewaumlhlt
Know-how
Julia 88
Die relativ junge Programmiersprache Julia verspricht die Flexibilitaumlt interpretierter Sprachen wie Python mit der Geschwin-digkeit von C zu vereinen
Service
Editorial 3
Impressum 6
EventsAutorenInserenten 7
IT-Profimarkt 94
README 96
Vorschau 97
Heft-DVD-Inhalt 98
Ea
OpenSuse-Tipps Firewall 74
OpenSuse-Systeme starten nach der Installation erst einmal voumlllig zugeknoumlpft Damit lokale Dienste wie ein installiertes MoinMoin- Wiki fuumlr andere Rechner erreich-bar werden muumlssen Sie erst einmal die richtigen Ports der Firewall oumlffnen
LINUXeasy
Ein Unternehmen der MARQUARD MEDIA GROUP AG Verleger Juumlrg Marquard
RedaktionVerlag Redaktionsanschrift Verlagsanschrift Redaktion LinuxUser Computec Media GmbH Putzbrunner Straszlige 71 Dr -Mack-Straszlige 83 81739 Muumlnchen 90762 Fuumlrth Telefon (0911) 2872-110 Telefon (0911) 2872-100 E-Mail redaktionlinux-userde Web wwwlinux-userde
Geschaumlftsfuumlhrer Christian Muumlller Rainer Rosenbusch
Chefredakteur Joumlrg Luther (jlu v i S d P) BrandEditorial Director jlutherlinux-userde Stellv Chefredakteur Andreas Bohle (agr) abohlelinux-userde Redaktion Christoph Langner (cla) clangnerlinux-userde Thomas Leichtenstern (tle) tleichtensternlinux-userde Linux-Community Andreas Bohle (agr) abohlelinux-communityde Datentraumlger Thomas Leichtenstern (tle) cdredaktionlinux-userde
Staumlndige Mitarbeiter Erik Baumlrwaldt Karsten Guumlnther Peter Kreuszligel Claudia Meindl Tim Schuumlrmann Daniel Tibi Ferdinand Thommes Uwe Vollbracht
Titel amp Layout Elgin Grabe Titelmotiv Maxim Popov 123RF Bildnachweis 123RF Freeimages und andere
Sprachlektorat Astrid Hillmer-Bruer
Produktion Vertrieb Martin Closmann (Ltg) martinclosmanncomputecde Abonnement Uwe Houmlnig uwehoenigcomputecde
Anzeigen Verantwortlich fuumlr den Anzeigenteil Judith Gratias-Klamt Es gilt die Anzeigenpreisliste vom 01012020
Mediaberatung DACH Bernhard Nusser bernhardnussercomputecde Tel (0911) 2872-254 Fax (0911) 2872-241
Mediaberatung UKUSA Brian Osborn bosbornlinuxnewmediacom
New Business Viktor Eippert (Project Manager)
E-Commerce amp Affiliate Daniel Waadt (Head of E-Commerce amp Affiliate) Veronika Maucher Andreas Szedlak Frank Stoumlwer
Abo Die Abwicklung (Rechnungsstellung Zahlungsabwicklung und Versand) erfolgt uumlber unser Partnerunternehmen DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH Leserservice Computec 20080 Hamburg Deutschland Einzelhefte und Abo- Bestellung httpshopcomputecde
Leserservice Ihre Ansprechpartner fuumlr Reklamationen und Ersatzbestellungen Deutschland E-Mail computecdpvde Tel (0911) 99 39 90 98 Fax (01805) 861 80 02 (014 euromin aus dem Festnetz max 042 euromin aus dem Mobilnetz)
Oumlsterreich Schweiz E-Mail computecdpvde
und weitere Laumlnder Tel +49 911 99399098 Fax +49 1805 8618002
Supportzeiten Montag 0700 ndash 2000 Uhr Dienstag ndash Freitag 0730 ndash 2000 Uhr Samstag 0900 ndash 1400 Uhr
Pressevertrieb DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH Am Baumwall 11 20459 Hamburg httpwwwdpvde
Druck Ipress Center Central Europe Plc Naacutedas utca 8 2600 Vaacutec Ungarn
ISSN 1615-4444
Service Impressum
6 wwwlinux-userde 062020
Deutschland 4PlayERS AREAMOBILE BUFFED GAMESWORLD GAMESZONE GOLEM LINUX-COMMUNITY
LINUX-MAGAZIN LINUXUSER MAKING GAMES N-ZONE GAMES AKTUELL PC GAMES PC GAMES HARDWARE PC Games MMORE PLAY 4 Raspberry Pi Geek SFT VIDEOGAMESZONE WIDESCREEN
Marquard Media Polska CKMPL KOZACZEKPL PAPILOTPL SHOPPIEGO ZEBERKAPL
Marquard Media Hungary JOY JOY-NAPOK INSTYLE SHOPPIEGO APA EacuteVA GYEREKLEacuteLEK FAMIILYHU RUNNER`S WORLD
(1) Die No-Media-Ausgabe erhalten Sie ausschlieszliglich in unserem Webshop unter httpshopcomputecde die Auslieferung erfolgt versandkostenfrei
(2) Nur erhaumlltlich in Verbindung mit einem Jahresabonnement der Printausgabe von LinuxUser
Internet httpwwwlinux-userde
News und Archiv httpwwwlinux-communityde
Facebook httpwwwfacebookcomlinuxuserde
Schuumller- und Studentenermaumlszligigung 20 Prozent gegen Vorlage eines Schuumller ausweises oder einer aktuellen Immatrikulationsbescheinigung Der aktuelle Nachweis ist bei Verlaumln-gerung neu zu erbringen Andere Abo-Formen Ermaumlszligigungen im Ausland etc auf Anfrage Adressaumlnderungen bitte umgehend beim Kundenservice mitteilen da Nachsendeauftraumlge bei der Post nicht fuumlr Zeitschriften gelten
ABONNEMENT
Mini-Abo (3 Ausgaben) Deutschland Oumlsterreich Ausland
No-Media-Ausgabe 1 1190 euro 1190 euro 1190 euro
DVD-Ausgabe 1690 euro 1690 euro 1690 euro
Jahres-Abo (12 Ausgaben)Deutschland
Oumlsterreich Ausland
No-Media-Ausgabe 1 6060 euro 6830 euro 8100 euro
DVD-Ausgabe 8670 euro 9500 euro 9930 euro
Jahres-DVD zum Abo 2 670 euro 670 euro 670 euro
Preise Digital Deutschland Oumlsterreich Ausland
Heft-PDF Einzelausgaben Digital
599 euro 599 euro 599 euro
Digital-Abo (12 Ausgaben) 4860 euro 4860 euro 4860 euro
Kombi Digital + Print (No-Media-Ausgabe 12 Ausgaben)
7260 euro 8030 euro 9300 euro
Kombi Digital + Print (DVD-Ausgabe 12 Ausgaben)
9870 euro 10700 euro 11130 euro
Rechtliche Informationen
COMPUTEC MEDIA ist nicht verantwortlich fuumlr die inhaltliche Richtigkeit der Anzeigen und uumlbernimmt keinerlei Verantwortung fuumlr in Anzeigen dargestellte Produkte und Dienstleistun-gen Die Veroumlffentlichung von Anzeigen setzt nicht die Billigung der angebotenen Produkte und Service-Leistungen durch COMPUTEC MEDIA voraus
Haben Sie Beschwerden zu einem unserer Anzeigenkunden seinen Produkten oder Dienst-leistungen dann bitten wir Sie uns das schriftlich mitzuteilen Schreiben Sie unter Angabe des Magazins in dem die Anzeige erschienen ist inklusive der Ausgabe und der Seiten-nummer an
CMS Media Services Annett Heinze Verlagsanschrift (siehe oben links)
Linux ist ein eingetragenes Warenzeichen von Linus Torvalds und wird von uns mit seiner freundlichen Genehmigung genutzt raquoUnixlaquo verwenden wir als Sammelbegriff fuumlr die Gruppe der Unix-aumlhnlichen Betriebssysteme (wie beispielsweise HPUX FreeBSD Solaris ua) nicht als Bezeichnung fuumlr das Trademark raquoUNIXlaquo der Open Group Der Linux-Pinguin wurde von Larry Ewing mit dem Pixelgrafikprogramm raquoThe GIMPlaquo erstellt
Eine Haftung fuumlr die Richtigkeit von Veroumlffentlichungen kann ndash trotz sorgfaumlltiger Pruumlfung durch die Redaktion ndash vom Verlag nicht uumlbernommen werden
Mit der Einsendung von Manuskripten oder Leserbriefen gibt der Verfasser seine Ein-willigung zur Veroumlffentlichung in einer Publikation der COMPUTEC MEDIA Fuumlr unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung uumlbernommen
Autoreninformationen finden Sie unter httpwwwlinux-userdeAutorenhinweise
Die Redaktion behaumllt sich vor Einsendungen zu kuumlrzen und zu uumlberarbeiten Das exklusive Urheber- und Verwertungsrecht fuumlr angenommene Manuskripte liegt beim Verlag Es darf kein Teil des Inhalts ohne schriftliche Genehmigung des Verlags in irgendeiner Form verviel-faumlltigt oder verbreitet werden
LinuxUser Community Edition
LinuxUser gibt es auch als Community Edition Das ist eine rund 32-seitige PDF-Datei mit Artikeln aus der aktuellen Ausgabe die kurz vor Veroumlffentlichung des gedruckten Heftes erscheint
Die kostenlose Community-Edition steht unter einer Creative-Commons-Lizenz die es er-laubt bdquodas Werk zu vervielfaumlltigen zu verbreiten und oumlffentlich zugaumlnglich machenldquo Sie duumlrfen die LinuxUser Community-Edition also beliebig kopieren gedruckt oder als Datei an Freunde und Bekannte weitergeben auf Ihre Website stellen ndash oder was immer ihnen sonst dazu einfaumlllt Lediglich bearbeiten veraumlndern oder kommerziell nutzen duumlrfen Sie sie nicht Darum bitten wir Sie im Sinn des bdquofair useldquo Weitere Informationen finden Sie unter httplinux-userdeCE
Probleme mit den Datentraumlgern
Falls es bei der Nutzung der Heft-DVDs zu Problemen kommt die auf einen defekten Daten-traumlger schlieszligen lassen dann schicken Sie bitte eine E-Mail mit einer genauen Fehlerbe-schreibung an die Adresse computecdpvde Wir senden Ihnen dann umgehend kostenfrei einen Ersatzdatentraumlger zu
wwwlinux-user062020 97
Vorschauauf 072020Die naumlchste Ausgabe erscheint am 18062020
Netzwerk im Griff
Durch die derzeitige Notwendigkeit im Home-Office zu arbeiten stehen viele An-wender vor der Herausforderung ein Ge-raumlt in eine neue Netzwerkumgebung zu integrieren Ein modernes Linux- System unterstuumltzt Sie dabei mit zahlreichen Funktionen Wir schauen in der kommen-den Ausgabe wie gut die automatische Integration in LAN WLAN und WWAN klappt welche Vorteile neue Netzwerk-manager beim Wechsel zwischen Netzen bieten und wie Sie Ihren Rechner je nach Situation am besten vor Zugriffen von auszligen schuumltzen
Shell-Prozesse tunen
Die Shell gehoumlrt zu den zentralen Werk-zeugen eines Linux-Systems Mit ihr er-ledigen Sie einfache Aufgaben oder pro-grammieren komplexe Applikationen Wir zeigen Ihnen wie Sie beim Erstellen der Skripte effizient gestalten und so die Ressourcen schonen Dabei zeigen wir wie die Techniken ineinandergreifen
Multimedia-Konverter
Nicht jede Multimedia-Datei ist mit jedem Geraumlt kompatibel Statt sich durch die Op-tionen der Kommandozeilen-Tools zum Konvertieren zu kaumlmpfen nutzen Sie lie-ber Mystiq mit dem Sie in wenigen Klicks mehrere Dateien auf einmal umwandeln Unser Workshop zeigt was Sie beim Ein-satz der Software beachten sollten
Die
Red
aktio
n be
haumllt
sich
vor
Th
emen
zu
aumlnde
rn o
der z
u st
reic
hen
copy aleksanderdn123RF
Heft als DVD-Editionbull 108 Seiten Tests und Workshops zu
Soft- und Hardwarebull 2 DVDs mit Top-Distributionen sowie
der Software zu den Artikeln Mit bis zu 18 GByte Software das Komplettpaket das Unmengen an Downloads spart
bull Preisguumlnstige Heft variante ohne Datentraumlger fuumlr Leser mit Breitband- Internet-Anschluss
bull Artikelumfang identisch mit der DVD-Edition 108 Seiten Tests und Work-shops zu aktueller Soft- und Hardware
bull Uumlber 30 Seiten ausgewaumlhlte Artikel und Inhaltsverzeichnis als PDF-Datei
bull Unter CC-Lizenz Frei kopieren und beliebig weiter verteilen
bull Jeden Monat kostenlos per E-Mail oder zum Download
Heft als No-Media-Edition Community-Edition-PDF
Jederzeit gratis her-unterladen unterhttpwwwlinux-userdeCE
DVD-Edition (850 Euro) oder No-Media-Edition (595 Euro) Einfach und bequem versandkostenfrei bestellen unterhttpwwwlinux-userdebestellen
Aktuelles Angetestet
14 wwwlinux-userde 062020
SeitenschubserDer kompakte Webserver
Alaya 32 schont die Systemressourcen
TabellenbauerMithilfe von Dagri 16 lassen
sich Daten einfach tabellarisch verwalten
Als schlanker Webserver fuumlr das LAN eignet sich Alaya das Sie mangels ver-fuumlgbarer Pakete allerdings aus den Quel-len kompilieren muumlssen Nach der Instal-lation laumluft Alaya standardmaumlszligig in einer Chroot-Umgebung die Sie beim Start vorgeben
Die Konfiguration erfolgt wahlweise via Aufrufparameter oder uumlber die Konfi-gurationsdatei etcalayaconf fuumlr die das Quellarchiv ein Beispiel enthaumllt Den Zugriff auf Dateien oder CGI-Skripte au-szligerhalb der Chroot-Umgebung richten Sie uumlber virtuelle Pfade ein Der Zugang
auf den Server laumlsst sich uumlber die integrierte Benut-zerverwaltung beschraumln-ken Alaya bietet Schnitt-stellen zur lokalen Benut-zerverwaltung via PAM Passwd oder Shadow
Die verwendete Au-thentifizierungsmethode geben Sie mit ‑A vor oder tragen sie in die Konfigu-rationsdatei ein Dort hin-terlegen Sie auch die
Schluumlssel fuumlr die HTTPS-Verschluumlsselung Neben SSL unterstuumltzt Alaya TLS bis zur Version 12 In der Konfiguration legen Sie uumlber Allow- und Deny-Eintraumlge fest welche Anwender generell auf den Web-server zugreifen duumlrfen Mittels soge-nannter Events geben Sie auszligerdem vor wie Alaya auf bestimmte Clients HTTP-Header oder Verbindungsmethoden re-agieren soll So laumlsst sich etwa ein Skript ausfuumlhren sobald sich ein bestimmter Benutzer mit Alaya verbindet Die Bei-spielkonfiguration liefert eine rudimen-taumlre Dokumentation zu allen Event-Typen inklusive eines Anwendungsbeispiels
Je nach Art der Kompilierung bietet Alaya auch einen rudimentaumlren Proxy- Dienst auf SOCKS-4-Basis Waumlhrend der Server selbst bereits IPv6 unterstuumltzt steht die Proxy-Funktion nur fuumlr IPv4 zur Verfuumlgung Daneben unterstuumltzt Alaya WebDAV es gibt dabei jedoch Probleme mit Windows-Clients
Sie brauchen nicht unbedingt ein ressour-cenfressendes Spreadsheet um Informa-tionen in einer Tabellenstruktur zu ver-walten Mit Dagri steht dafuumlr ein einfa-ches schlankes Werkzeug zur Verfuumlgung Dessen Entwickler sehen es allerdings eher als Data-Grid-Loumlsung weswegen es nur die wichtigsten Kalkulationsfunktio-nen bietet wie etwa das Summieren von Spalten und Zeilen Als Tcl Tk-Skript ist
Dagri sofort einsatzbereit lediglich SQ Lite 3 muss zum Einrichten der Dagri -Datenbank im System vor-handen sein
Beim Start oumlffnet das Tool eine uumlbersichtliche Oberflaumlche mit einem Uumlberschrifts- und einem Datenfeld Hier fuumlgen Sie nach Bedarf weitere Zei-len und Spalten hinzu und befuumlllen sie mit Da-ten So bauen Sie mit we-nigen Handgriffen eine komplexe Gitterstruktur auf Symbolleisten am lin-
ken und oberen Fensterrand gewaumlhren schnellen Zugriff auf alle Funktionen Die Gitterstrukturen lassen sich in der Arbeits oberflaumlche beliebig positionieren darin markierte Inhalte verschieben Sie mit wenigen Mausklicks
Die Breite eine Felds haumlngt von dessen Typ ab Datenfelder sind standardmaumlszligig nur 12 Zeichen breit Uumlberschriften koumln-nen bis zu 40 Zeichen enthalten In den Einstellungen passen Sie diese Werte je nach Bedarf an waumlhlen eine Schriftart und stellen die Anzeige auf eine deut-sche Lokalisierung um
Zum Weiterverarbeiten der Daten ex-portieren Sie sie in die Formate CSV HTML oder XML Beim Import unterstuumltzt Dagri nur SQLite das native Speicherfor-mat ist eine SQLite-3-Datenbankdatei Die Dokumentation von Dagri faumlllt recht mager aus Eine rudimentaumlre Online-Hilfe verweist lediglich auf die wichtigsten Tas-tenkuumlrzel eine Manpage fehlt
Lizenz GPLv3 MMMmmQuelle http github com ColumPaget Alaya
Lizenz BSD MMMmmQuelle http www jmos net software dagri shtml
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44446
AktuellesAngetestet
X23
Fernschule-Weber_1-8qindd 1 010914 1437
SchluumlsseldienstDas in Python geschriebene Pass-import 30 hilft beim Migrieren von Credentials
DatensaugerMit Sqlitebiter 0321
uumlbertragen Sie Daten in eine SQLite-Datenbank
Der Konsolen-Passwortmanager Pass er-freut sich mittlerweile groszliger Beliebtheit Beim Aufsetzen steht man jedoch vor der muumlhseligen Aufgabe erst einmal alle Passwoumlrter uumlbertragen zu muumlssen Hier kommt die in Python implementierte Er-weiterung Pass-import ins Spiel Damit lassen sich Passwoumlrter aus drei Dutzend verschiedenen Programmen uumlberneh-men beispielsweise aus diversen Kee-Pass-Derivaten Chrome Firefox oder dem NetworkManager Beim Import ver-steht Pass-import neben CSV JSON und XML auch einige proprietaumlre Formate wie etwa KDBX (KeePass) und Keychain (Apple) Eine Liste aller unterstuumltzten Pro-gramme finden Sie auf der Github-Seite der Erweiterung
Pass-import integriert sich als Unterbe-fehl in die Pass-Struktur Mit dem Kom-mando pass import Datei uumlbernehmen Sie exportierte Daten wobei das Tool Format und Quellprogramm selbststaumln-dig erkennt Es uumlberschreibt existierende Passwoumlrter nur dann wenn Sie das mit dem Parameter ‑f erzwingen Mit ‑C konvertiert Pass-import unguumlltige Zeichen im Pfadnamen eigenstaumln-dig Eine Uumlbersicht aller Funktionen bietet die Manpage Das mitge-lieferte Tool Pimport konvertiert Passwort-dateien ins KDBX- oder CSV-Format Eine ent-sprechende Anleitung mit zahlreichen Bei-spielen liefert die zu-gehoumlrige Manpage
Mit Sqlitebiter uumlbernehmen Sie tabella-risch strukturierte Inhalte in eine S Q Lite-Datenbank zu den unterstuumltzten Quell-formaten zaumlhlen Excel Markdown LTSV CSV JSON und Google Sheets
Sie konfigurieren Sqlitebiter uumlber Auf-rufparameter wobei das Tool zwischen Optionen Unterbefehlen und Argumen-ten unterscheidet Mithilfe von Optionen legen Sie fest ob die Daten an eine be-stehende Datenbank angefuumlgt werden sollen ob der Datentyp der Spalte an-hand der Kopfzeile ermittelt wird oder fuumlr welche Spalten das Tool Indizes er-zeugt Uumlber Unterbefehle geben Sie die zu verwendende Datenquelle an wie beispielsweise eine Datei (file) eine Pipe (stdin) Google Sheets (gs) oder eine Seite im Netz (url)
Das Quellformat definieren Sie bei file und url mittels des Arguments ‑f der Parameter ‑‑encoding legt die Kodie-rung fest Beim Unterbefehl url koumlnnen Sie einen Proxy angeben Mit dem Argu-ment ‑r haben Sie bei file die Moumlglich-keit komplette Verzeichnisse in die Da-tenbank zu uumlbernehmen Mit den Argu-menten ‑‑exclude und ‑‑pattern be-schraumlnken Sie die Verarbeitung auf bestimmte Dateinamen oder -typen
Uumlber den Unterbefehl configure setzen Sie das Standard-Encoding und gegebenenfalls einen zu verwendenden HTTP- Proxy Mit dem Unterbe-fehl completion erzeugt Sqlitebiter eine Autocom-pletion-Konfiguration fuumlr die Profildateien der Bash oder der Zsh (jlu) n
Lizenz GPLv3 MMMMmQuelle https github com roddhjav pass-import
Lizenz MIT MMMmmQuelle https github com thombashi sqlitebiter
16 wwwlinux-userde 062020
thinspEntfernte Desktop-Rechner lokal verwenden
In Verbindung bleibenX2go dient als eine einfach zu bedie-nende quelloffene Software fuumlr den Fern-zugriff auf grafische Programme 1 Als Uumlbertragungsbasis nutzt es eine SSH- Verbindung Besitzt der entfernte Rech-ner einen SSH-Zugang dann genuumlgt es im X2go-Client die IP-Adresse und die Login-Daten des Remote-Rechners anzugeben
Dort startet X2go die Anwendung fuumlr die Remote-Bedienung und zusaumltzlich das Programm Nxproxy einen im Hinter-grund laufenden unsichtbaren X-Server mit dem sich die Remote-Programme an-stelle des normalen X-Servers verbinden Nxproxy komprimiert und puffert die in den Programmfenstern dargestellten Inhalte bevor es sie an den Client auf einem anderen Rechner uumlbertraumlgt 2
Bereitstellung
Serverseitig gilt es die Pakete x2goserver und wenn fuumlr die Distribution vorhan-den x2goserver-xsession inklusive Abhaumln-gigkeiten zu installieren (siehe Kasten X2go-Pakete)
Ein mit systemctl enable x2goser‑ver zu aktivierender Server-Dienst gehoumlrt zum Bestandteil der serverseitigen Soft-ware wird zum Aufbau einer Verbindung aber nicht zwingend benoumltigt Seine Auf-gabe besteht darin verwaiste Sitzungen zu beenden Diese ermitteln Sie mit dem Aufruf x2golistsessions in dessen Aus-gabe der Text zwischen der ersten und zweiten Pipe (|) den Session-Namen an-gibt Den uumlbergeben Sie anschlieszligend dem Kommando x2goterminate‑sessi‑
Das Installieren eines Pakets
und das Aktivieren eines Ser-
ver-Diensts genuumlgen um mit
X2go grafische Programme
oder den kompletten Desk-
top eines entfernten Rech-
ners lokal zu nutzen
Peter Kreuszligel
copy R
omol
o Ta
vani
123
RF
README
X2go laumlsst sich wie kommerzielle Terminal-
server auf einem zentralen Rechner installie-
ren auf dem viele Benutzer parallel arbeiten
Doch da der Zugriff auf den Server auch uumlber
eine SSH-Verbindung praktisch einrichtungs-
frei funktioniert bietet sich eine Installation
auf einzelnen Arbeitsplatzrechnern an
X2go-Pakete
Debian Ubuntu Fedora und Arch Linux halten
X2go-Pakete fuumlr Client und Server in den offi-
ziellen Repositories vor Die X2go-Entwickler
stellen jedoch aktuellere Pakete sowie Win-
dows- und MacOS-Clients zur Verfuumlgung
Unter OpenSuse funktionierten im Test nur
die Pakete der X2go-Entwickler Arch-Linux-
Anwender finden die optionale Komponente
x2godesktopsharing zum Spiegeln einer lau-
fenden Desktop-Sitzung im AUR
SchwerpunktX2go
wwwlinux-user062020 17
on als Parameter um die fragliche Sitzung zu beenden
Eine Verbindung (Sitzung) zu einem entfernten Rechner mit installiertem X2go-Server legen Sie im X2go-Client mit Sitzung | Neue Sitzung an 3 Der sich oumlff-nende Dialog mit seinen fuumlnf Reitern faumlllt zwar umfangreich aus doch in aller Regel genuumlgt es eine uumlberschaubare Anzahl an Parametern anzupassen Im ersten Reiter Sitzung tragen Sie unter Host die Netz-adresse ein unter Login den Benutzer-namen des Users auf dem entfernten Rechner ndash im Grunde analog zur Anmel-dung an einer SSH-Konsole
SSH nutzt in der Standardkonfigura-tion ein Login mit Benutzername und Passwort alternativ kommt eine Schluumls-seldatei zum Einsatz X2go arbeitet mit beidem auf Wunsch sogar mit einer Ker-beros-5-Authentifizierung Die entspre-chenden Optionen finden Sie im Dialog Neue Sitzung Auch die Verbindung uumlber einen Proxy-Server fuumlr die SSH-Verbin-dung bietet die Software an zum Bei-spiel um SSH auf einem HTTP-Port durch eine Firewall zu tunneln Da X2go alle Daten uumlber eine gewoumlhnliche SSH-Ver-bindung uumlbertraumlgt verwenden Sie dieselben Parameter wie bei einem SSH-Konsolen-Login
X2go laumlsst sich einfach installieren und erfordert bis auf das Aktivieren des Diensts auf der Server-Seite und der Log-in-Daten im Client keine Konfiguration Am schnellsten richten Sie Telearbeits-plaumltze ein indem Sie die Software auf allen Arbeitsplatzrechnern installieren und diese so zum X2go-Server aufruumlsten
Alternativ erlaubt es die Software ei-nen zentralen X2go-Server fuumlr viele Be-nutzer einzurichten Auch hier gestaltet sich der administrative Aufwand fuumlr den Fernzugriff gering Neben der Installation von X2go richten Sie dafuumlr lediglich Be-nutzerkonten und SSH-Zugaumlnge fuumlr alle Teilnehmer ein Nicht ganz so leicht faumlllt es aber die Ressourcenanforderungen fuumlr mehrere Benutzer einzuschaumltzen und zu gewaumlhrleisten
Fernbedient
Die Sitzungsart unten im Dialog Sitzungs-voreinstellungen legt fest welche Anwen-dung nach dem Aufbau der Verbindung
startet Zum Testen genuumlgt es hier zu-naumlchst die Option Anwendung zu waumlhlen und als Befehl usrbinxterm einzu-geben Xterm gehoumlrt fest zu X-Windows und steht unter jedem Linux-System mit grafischer Oberflaumlche bereit
Nach dem Schlieszligen des Dialogs oumlffnet sich ganz rechts im X2go-Client-Fenster ein grauer Kasten Ein Klick darauf waumlhlt die Sitzung aus die daraufhin als Log-in-Dialog im blauen Hauptbereich des Fensters erscheint Die Eingabe des Pass-
1 Das Programmfenster des X2go-Clients fuumlr den Fernzugriff bildet optisch ein Log-in-Schirm am lokalen Rechner nach Serverseitig gilt es lediglich Programmpakete zu installieren und den Serverdienst zu aktivieren
2 Normale Programme kooperieren mit dem lokalen X-Server per X2go uumlbertragene dagegen mit dem unsichtbaren NX-Proxy Er verhaumllt sich dem Programm gegenuumlber wie ein normaler X-Server uumlbertraumlgt die Daten jedoch komprimiert an den NX-Client auf dem zugreifenden Rechner der sie dort in einem Programmfenster anzeigt
Schwerpunkt X2go
18 wwwlinux-userde 062020
worts und ein Klick auf Ok starten die Ver-bindung Der hellgraue Kasten zeigt nun den Status als aktiv sowie einige Details wie die Startzeit der Sitzung
Im sich oumlffnenden X-Term-Fenster ge-ben Sie nicht nur Konsolenbefehle ein sondern starten daraus auch grafische Programme 4 Wer keine Beruumlhrungs-aumlngste im Umgang mit dem Terminal hat dem steht der Remote-Rechner bereits uneingeschraumlnkt zur Verfuumlgung Die klei-nen Buttons unten im Kasten der aktiven Sitzung ermoumlglichen es Ordner zu teilen sowie die Sitzung zu pausieren oder zu beenden Pausierte Verbindungen lassen sich auch von anderen Rechnern uumlber-nehmen zum Beispiel um laufende Pro-gramme von einem Desktop-Rechner auf einen Laptop zu bdquoteleportierenldquo
Um die Einstellungen einer Sitzung zu veraumlndern beenden Sie diese mit einem Klick auf Abbrechen Danach erscheint die Sitzung wieder als graue Box rechts im Client-Fenster Ein Klick auf das Hambur-ger-Icon rechts unten in den Boxen oumlffnet erneut die SitzungsvoreinstellungenX2go stellt auf Wunsch auch ein grafi-sches Startmenuuml fuumlr Remote-Programme
bereit Nach Auswahl von Veroumlffentlichte Anwendungen aus der Sitzungsart er-scheint es unten im Kasten der aktiven Sitzung ganz links als kreisfoumlrmiges Icon 5 Es zeigt analog zum lokalen Linux-Startmenuuml Eintraumlge fuumlr die im Ord-ner etcx2goapplications enthalte-nen Programmstarter (desktop-Dateien)
Dieses Verzeichnis muumlssen Sie nach der Installation von X2go als root von Hand anlegen Entweder kopieren Sie die Pro-gramme die das Remote-Startmenuuml ent-halten soll aus usrshareapplicati‑ons hinein oder Sie legen statt des Ord-ners einen gleichnamigen symbolischen Link auf usrshareapplications an Damit steht das ganze Startmenuuml des entfernten Rechners auf dem Client zur Verfuumlgung
Waumlhlen Sie als Sitzungsart die Option Veroumlffentlichte Anwendungen so startet nach dem Verbindungsaufbau kein Pro-gramm Sie waumlhlen selbst eines aus dem Remote-Startmenuuml Die X2go-Sitzung bleibt nach Beenden aller Remote-An-wendungen offen waumlhrend sie sich bei der Sitzungsart Anwendung schlieszligt sobald Sie das Programm beenden
Desktop-UmgebungX2go uumlbertraumlgt aber nicht nur einzelne Programme sondern auf Wunsch auch ganze Desktop-Umgebungen Allerdings stammt der virtuelle X-Server Nxproxy von X11 R69 aus dem Jahr 2005 ab und kennt keine 3D-Beschleunigung (Xorg- Erweiterung Xcomposite oder GLX) Die Remote-Desktop-Umgebung muss also zumindest einen Fallback-Modus anbie-ten der ohne diese sonst laumlngst selbst-verstaumlndlichen Funktionen des X-Servers zurechtkommt
Waumlhrend die nicht besonders aktuelle Dokumentation hier wenig Hoffnung macht funktionierte es im Test trotz-dem mit KDE Plasma 5 LXDE LXQt Mate und IceWM nicht jedoch mit Gnome 3 Zum Starten einer Remote-Desktop-Sit-zung waumlhlen Sie im Dialog Sitzungsvor-einstellungen unter Sitzungsart die ge-wuumlnschte Desktop-Umgebung aus
Es erleichtert das Miteinander von remote und lokal ausgefuumlhrten Program-men einzelne Fenster statt des ganzen entfernten Desktops zu uumlbertragen Die Remote-Programmfenster integrieren
3 Fuumlr einen X2go-Zugang uumlber DSL genuumlgt auf der Client-Seite meist das Anpassen weniger Parameter etwa des Hostnamens des Benutzernamens oder eines nicht stan-dardmaumlszligigen SSH-Ports
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44456
SchwerpunktX2go
wwwlinux-user062020 19
sich nahtlos in die lokale Umgebung ein unhandlich groszliges Fenster mit der Ar-beitsflaumlche entfaumlllt Auch die Zwischen-ablage funktioniert zwischen lokalen und entfernten Programmen in beide Richtungen Unter Ein-Ausgabe in den Sitzungsvoreinstellungen des Clients kann man bei Bedarf das Clipboard-Sharing einschraumlnken Laumluft auf dem Client-Rech-ner KDE laumlsst sich allerdings die Fenster-groumlszlige nicht durch Ziehen mit der Maus veraumlndern ndash ein offenbar schon lange be-stehendes Problem
Wer lieber gefuumlhlt direkt vor dem ent-fernten Rechner sitzen will und keine lo-kalen Programme benutzen moumlchte der stellt im Reiter Ein-Ausgabe der X2go- Client-Konfiguration unter Display die Optionen Vollbild oder Ganzen Bildschirm und die Nummer eines angeschlossenen Bildschirms ein [Strg]+[Alt]+[F] wechselt im laufenden Betrieb zwischen Vollbild und Fensterdarstellung Benoumltigen Sie im Einzelfenstermodus Zugriff auf die auf dem entfernten Desktop abgelegten Dateien so genuumlgt es den gewuumlnschten Ordner des entfernten Rechners per X2go permanent auf dem lokalen Computer einzubinden 6 Die meisten Dateimana-ger oumlffnen ohnehin entfernte Objekte uumlber das SFTP-Protokoll
Alternativ zum Remote-Start einzelner Programme oder einer Desktop-Sitzung spiegelt X2go eine bereits laufende X-Window-Sessions auf einen entfernten Rechner Das erfordert jedoch zusaumltzlich das Paket x2goserver-desktopsharing auf dem Server und x2godesktopsharing auf dem Client Aumlhnlich wie bei VPN beim Windows-Desktop-Sharing oder dem proprietaumlren Teamviewer duumlrfen Sie fest-legen ob der entfernte Benutzer dabei den Desktop nur zu sehen bekommt oder auch mit Maus und Keyboard bedienen darf X2go laumlsst sich also auch fuumlr exter-nen Support nutzen
Soll der entfernte Rechner nicht rund um die Uhr laufen dann gehoumlrt ein Ver-fahren zum Starten aus der Ferne mit ins Home-Office-Paket Die meistgenutzte Loumlsung dafuumlr ist Wake on LAN (WoL) bei dem die Netzwerkkarte einen ausge-schalteten nicht vom Stromnetz getrenn-ten Rechner einschaltet Die standardmauml-szligig meist deaktivierte Funktion schalten Sie mit dem Kommando ethtool ‑s in‑terface wol g ein Sollte die Software
auf Ihrem Rechner fehlen finden Sie das gleichnamige Paket in den Repositories der verwendeten Distribution Diesen Be-fehl muumlssen Sie nach jedem Neustart er-neut ausfuumlhren entweder per Systemd oder Udev-Regel Die Arch-Linux-Wiki- Seite nennt Details
Zuumlgig
Schon das unter Linux noch immer uumlber-wiegend genutzte grafische X-Window- Grundsystem erweist sich als netzwerk-faumlhig Wegen der zahlreichen Roundtrips zwischen Client und Server geraumlt aller-
5 Aktivieren Sie unter Sitzungsart den Punkt Veroumlffentlichte Anwendungen stellt der linke Button im Sitzungskasten (rot markiert) ein grafisches Startmenuuml zur Verfuumlgung
4 Die Fenster aller im per X2go vom Remote-Rechner uumlbertragenen Xterm-Fenster ge-starteten Programme erscheinen auf dem Client-Bildschirm
Schwerpunkt X2go
20 wwwlinux-userde 062020
dings bei einer DSL-Verbindung jedes Aufklappen eines Menuumls zur Geduldspro-be Praktisch laumlsst sich die Netzwerktrans-parenz von X also nur innerhalb eines lokalen Netzwerks vernuumlnftig nutzen
X2go mindert die Latenz um ein Vielfa-ches und verringert die Menge der uumlber-
tragenen Daten Im Test verwendete der Autor mit der Buumlrosuite LibreOffice sowie Grafikprogrammen wie Gimp oder Ink-scape die Einstellung ADSL im Reiter Ver-bindung von X2go Dabei fielen pro Stun-de weniger als 100 MByte an Daten an Uumlbertragungsgeschwindigkeiten uumlber
250 kbit s traten nicht auf 7 eine schnelle DSL-Verbindung erfordert die Arbeit mit X2go also nicht Als Ursache ansatzweise spuumlrbarer das fluumlssige Arbei-ten jedoch nicht stoumlrender Traumlgheiten identifizierte der Autor eher Netzlatenzen als einen Durchsatzengpass
QualitaumltBei der Darstellungsqualitaumlt fiel kein Un-terschied zu lokal laufenden Program-men auf Auch die Bedienung etwa beim Scrollen von Inhalten oder dem Ausklap-pen von Menuumls erschien unauffaumlllig al-lenfalls kleine Blitzer an den hereinge-scrollten Bereichen stoumlrten die Darstel-lung marginal Beim Oumlffnen mancher Dia-loge erschien gelegentlich fuumlr einen Mo-ment ein Fensterrahmen noch ohne In-halt Mit kleinen Einschraumlnken wirkt die Bedienung der Programme also aumlhnlich fluumlssig wie beim lokalen Arbeiten
Traumlger erwies sich die Bedienung bei einer Verbindung uumlber mobiles LTE Doch auch mit der Einstellung Modem fuumlr die Verbindungsgeschwindigkeit erscheint die Reaktion noch angemessen vor allem bei GTK-Programmen Qt- KDE-Programme reagieren beim Ausklappen von Menuumls allerdings traumlger Der Unterschied zwi-schen einer 3G- und 4G-Mobilfunkverbin-dung faumlllt beim Aufbau des Fensters ei-nes neu gestarteten Programms spuumlrbar auf bei der Reaktion auf Klicks hingegen kaum Erst bei 2G-Verbindungen dauert es Sekunden bis ein ganzes Fenster voll-staumlndig erscheint
Bild Ton und DruckWie der Name Nxproxy des Schatten-Dis-play-Servers vermuten laumlsst stammt X2go von der letzten quelloffenen Versi-on der Desktop-Sharing-Software NX der Firma NoMachine aus dem Jahr 2005 ab Programme wie Blender die OpenGL voraussetzen funktionieren mit X2go nicht Dafuumlr arbeitet die Software mit dem heute allgegenwaumlrtigen Sound-Sys-tem Pulseaudio zusammen Der offene SSH-Port genuumlgt um Bild und Ton zu uumlbertragen sofern Sie die standardmaumlszligig gesetzte Option Benutze Port-Weiterlei-tung uumlber Tunnel nicht deaktivieren
Prinzipiell ist das Linux-Drucksystem CUPS zwar netzwerkfaumlhig doch es waumlre
6 In den Sitzungsvoreinstellungen waumlhlen Sie die Ordner des Client-Rechners zur Freigabe Auf dem Server laufende Programme finden diese unter mediadisk im Home-Verzeichnis
7 Bei ADSL als Verbindungsgeschwindigkeit fallen bei X2go-Uumlbertragungsraten an die auch maumlszligig schnelle Internet-Anschluumlsse nicht uumlberfordern
SchwerpunktX2go
wwwlinux-user062020 21
kaum praktikabel eigene Drucker im Fir-mennetzwerk freizugeben damit dort laufende Programme auf die heimische Hardware zugreifen Auch dafuumlr bietet X2go eine Loumlsung Am einfachsten laumlsst sie sich nutzen wenn auf dem X2go-Ser-ver ebenfalls ein CUPS-Server laumluft Hier muumlssen Sie keinen Zugriff auf die physi-schen Drucker im Netz des entfernten Rechners (die Firmendrucker) einrichten
Stattdessen genuumlgt es nach dem Ein-richten der Pakete x2goserver-printing und cups-x2go dort einen CUPS-X2go-Printer hinzuzufuumlgen Im CUPS-Wizard fuumlr neue Drucker finden Sie ihn im Auswahl-feld Marke unter Generic Drucken Sie mit einem per X2go uumlbertragenen Pro-gramm auf diesen virtuellen Drucker dann uumlbermittelt die Software den Druckauftrag an den CUPS-Server des
Clients Ein Auswahldialog erlaubt die Auswahl eines lokalen Geraumlts 8
FazitX2go uumlbertraumlgt die Fenster grafischer Programme mit ertraumlglicher Latenz und geringem Datenvolumen uumlber DSL-An-schluumlsse und ndash bedingt ndash auch uumlber mo-bile Internet-Zugaumlnge Voraussetzung ist ein gegebenenfalls durch die Firewall geleiteter SSH-Zugang Weitere Ports braucht X2go weder zum Uumlbertragen von Sound noch zum Drucken (tle) n
Uumlber 100 Schulungsthemen aus allen
Bereichen freier Software Houmlchstes Niveau
Wunderschoumln Hilfsbereite offene
Atmosphaumlre So fuumlhlt sich OpenSource an
wwwLINUXHOTELde
Fo
to
joch
enta
ck
co
m
8 Per X2go uumlbertragene Pro-gramme drucken bei Bedarf auch auf dem Drucker des Clients
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44456
70 wwwlinux-userde 062020
Praktische Android-Apps fuumlr Arch- und Manjaro-Nutzer
Apps fuumlr ArchDas Arch-Projekt pflegt neben der ei-gentlichen Distribution auch ein eigenes Forum sowie ein sehr ausfuumlhrliches und anerkannt gutes Wiki Das Forum bietet der internationalen und vielspra-chigen Arch-Community ein Zuhause und auch das Wiki gibt es in mehreren Sprachen wobei die englische Ausgabe bei Weitem die meisten und ausfuumlhrlichs-ten Artikel beinhaltet Die deutschspra-chige Arch-Gemeinschaft geht dabei je-
doch wie auch andere Laumlnder-Communi-ties einen eigenen Weg und betreibt ein eigenstaumlndiges Forum sowie ein gesondertes Wiki Die Foren und Wikis liefern besonders Ein- und Umsteigern wertvolle Hilfe und viele Anregungen Aber auch waumlhrend des Betriebs beruhigt es die aumluszligerst hilfsbereite Arch-Commu-nity im Hintergrund zu wissen Streikt das System oder kommt man mit einem Problem nicht weiter ist die Loumlsung oft
Streikt der Rechner oder ist
er waumlhrend der Installation
nicht verfuumlgbar helfen prak-
tische Android-Apps das Wis-
sen der Arch-Community aus
Wiki und Forum anzuzapfen
Christoph Langner
README
Arch Linux verzichtet bewusst auf eine
grafische Installationsroutine Stattdessen
leitet ein Wiki-Artikel den Anwender Schritt
fuumlr Schritt durch das Setup des Systems
Nuumltzliche Apps erleichtern dabei den Zugriff
auf die von der Arch-Gemeinschaft bereit-
gestellten Hilfen
Open Source fuumlr Android
In den Paketquellen der groszligen Linux-Dis-
tributionen findet sich in der Regel nur
solche Software deren Lizenz es erlaubt sie
frei fuumlr jeden Zweck zu nutzen sie beliebig
weiterzuverbreiten sowie sie zu untersuchen
und an die eigenen Beduumlrfnisse anzupas-
sen Entsprechende freie Software gibt es
auch fuumlr Android doch im Getoumlse des Play
Stores gehen diese Software-Perlen schnell
unter Zudem erfordert Googles App-Market
das Vorhandensein des Google-Dienste-
Frame works was Nutzer von Google-freien
Android-Geraumlten ausschlieszligt Wer auch
unter Android freie Software bevorzugt
sollte sich daher den Open-Source-Market
F-Droid naumlher ansehen Die Plattform er-
laubt Entwicklern von Open-Source-Apps
ihre Programme fuumlr eine groszlige Gruppe von
Anwendern zu veroumlffentlichen Aumlhnlich wie
bei Googles Play Store laumlsst sich der Index
durchsuchen und erlaubt Anwendungen per
Fingerzeig zu installieren und aktuell zu hal-
ten Alle hier vorgestellten Apps finden sich
auch im F-Droid-Store
PraxisArch-Apps fuumlr Android
wwwlinux-user062020 71
im Wiki zu finden oder ein freundlicher Helfer aus dem Forum gibt wertvolle Tipps wie man sein System wieder flott bekommt Mit der besten Online-Hilfe kommt man allerdings trotzdem nicht weiter wenn der Rechner komplett streikt In solch einer Situation bietet die Arch-Community praktische Apps fuumlr Smartphones und Tablets mit Android
ArchWiki ViewerDer ArchWiki Viewer macht genau das was der Name schon vermuten laumlsst Die kostenlose App bringt das Arch-Wiki auf das Smartphone Alternativ gibt es die Open-Source-App auch im auf freie Software spezialisierten F-Droid-Mar-ket Der Viewer oumlffnet automatisch die englischsprachige Hauptseite des Arch-Wikis 1 Die Funktionen beschraumln-ken sich bislang noch auf das Noumltigste Uumlber die Lupe durchsuchen Sie das Wiki 2 in den Einstellungen laumlsst sich die Schriftgroumlszlige anpassen
Fuumlr die Zukunft angedacht sind noch die Unterstuumltzung anderer Sprachen sowie ein Dark-Mode-Skin fuumlr Anwender die eher dunkel eingefaumlrbte Anwendungen bevorzugen Ideal waumlre ein Offline-Mo-dus der die Inhalte des Arch-Wikis kom-plett oder in Teilen herunterlaumldt sodass man auch ohne eine Netzverbindung das Wiki zur Hand hat Bislang fehlt auch noch die Moumlglichkeit Lesezeichen fuumlr wichtige Seiten zu setzen Der ArchWiki Viewer wird derzeit noch regelmaumlszligig ak-tualisiert sodass die Funktionswuumlnsche vermutlich fruumlher oder spaumlter umgesetzt werden
Archlinux ForumsNicht immer findet sich allerdings im Wiki die Loumlsung zum vorliegenden Problem In solchen Faumlllen steht die Arch-Community mit tatkraumlftiger Hilfe und viel Know-how zur Seite Die Betrei-ber des Arch-Forums achten zwar darauf dass die Seite auch auf Smartphones
1 Der kostenlose ArchWiki Viewer bringt das Wiki der Arch-Linux-Community direkt auf Android-Mobilgeraumlte
2 Die Suche unterstuumltzt unterschiedliche Sprachen Das deutsche Arch-Wiki bleibt allerdings auszligen vor
3 Die App Archlinux Forums erleichtert den Zugriff von unterwegs auf die offiziel-len Arch-Linux-Foren
Praxis Arch-Apps fuumlr Android
72 wwwlinux-userde 062020
mit kleineren Bildschirmen funktioniert doch wesentlich mehr Komfort bietet der Zugang uumlber die Android-App Arch-linux Forums Wie der ArchWiki Viewer steht sie unter einer Open-Source-Lizenz allerdings fehlt aktuell noch ein Eintrag im F-Droid-Store
Nach dem Start zeigt Archlinux Forums eine Uumlbersicht aller Unterforen an 3 Mit einem Fingerzeig auf das Icon rechts unten im blauen Kasten der von links aufgezogenen Seitenleiste loggen Sie sich mit Ihrem Account im Forum ein Danach erhalten Sie Zugriff auf Ihre bereits veroumlffentlichten Beitraumlge und Nachrichten sowie abonnierte Diskus-sionsfaumlden Waumlhlen Sie eines der Foren an erlaubt die App das Schreiben von neuen Beitraumlgen 4 Dazu tippen Sie auf das Plus-Icon rechts unten im Bildschirm
Die uumlber das Zahnrad-Icon aufgerufe-nen Einstellungsmoumlglichkeiten beschraumln-ken sich aktuell auf die Auswahl unter-schiedlicher Themes Ein wichtiges Detail findet sich allerdings im Unterpunkt API
home server Aumlndern Sie hier die Adresse des API-Servers von https bbs archlinux org auf https bbs archlinux de dann erhalten Sie Zugriff auf das deutsch-sprachige Forum Im Test funktionierte das Browsen im Forum der deutschen Arch-Community ohne Einschraumlnkungen der Login und somit das Veroumlffentlichen neuer Beitraumlge klappte jedoch nicht
Dynamisches DuoMit ArchPackages und AURdroid gibt es zwei sehr aumlhnliche Anwen-dungen die bei der Recherche in den Arch-Linux-Paketquellen helfen Arch-Packages beschraumlnkt sich dabei auf die offiziellen Paketquellen AURdroid kon-zentriert sich stattdessen auf die Koch-rezepte des Arch User Repositories AUR Die Funktionsweise ist bei beiden Werk-zeugen dieselbe Unter Keywords geben Sie einen Suchbegriff ein Darunter haben Sie die Moumlglichkeit die Suche auf den Namen beziehungsweise die
4 Nach dem Einloggen ins Arch-Portal erlaubt Archlinux Forums das Veroumlffent-lichen neuer Beitraumlge
5 ArchPackages liefert Informationen zu Paketen aus den offiziellen Soft-ware-Quellen von Arch Linux
6 Die App AURdroid gleicht ArchPacka-ges bis ins Detail integriert allerdings das Arch User Repository
PraxisArch-Apps fuumlr Android
wwwlinux-user062020 73
Beschreibung zu beschraumlnken oder nur Pakete aus ausgewaumlhlten Repositories anzuzeigen 5
Die Oberflaumlche von AURdroid gleicht der von ArchPackages bis in kleinste De-tails ndash kein Wunder stammen doch beide Anwendungen vom selben Entwickler Aumlhnlich wie beim Web-Frontend des AUR-Portal gibt es verschiedene Filter um die Suche im Repository zu steuern Zudem bietet die App eine Reihe von Sortiermoumlglichkeiten 6
Fuumlr beide Anwendungen gibt es noch eine Reihe von Verbesserungsvorschlauml-gen Es fehlt zum Beispiel die Moumlglich-keit Lesezeichen zu setzen oder Pakete uumlber das Smartphone herunterzuladen So lieszlige sich ein System reparieren des-sen Paketverwaltung aus dem Tritt ge-kommen ist und das nicht mehr ins Netz kommt Interessierte Entwickler haben uumlber das Github-Repository des Entwick-lers die Moumlglichkeit den Apps neue Funktionen hinzuzufuumlgen
FazitEs mag befremdlich klingen Android- Apps fuumlr Linux-Distributionen zu ent-wickeln doch die gut in den Arch-Li-nux-Kosmos integrierten Apps erleich-tern besonders bei den ersten Schritten und im Problemfall das Leben Das hilft insbesondere Ein- und Umsteigern wei-ter die so das Wiki mit dem Installations-leitfaden sowie die Hilfe der Arch-Com-munity immer zur Hand haben (cla) n
TIPP
Kleiner Tipp am Rande Im AUR finden sich
immer wieder brandneue Anwendungen
fuumlr den Linux-Desktop die noch kaum
jemand kennt Stellen Sie in AURdroid die
Sortierreihenfolge auf Last updated dann
lassen sich solche neuen Software-Perlen
schnell aus der Flut der Veroumlffentlichungen
herausfiltern
MAGAZIN 33 RabattTESTEN SIE JETZT 3 AUSGABEN FUumlR 1790 euro
OHNE DVD 1390 euro
SICHERN SIE SICH JETZT IHR GESCHENK Ubuntu Spezial oder LinuxUser Spezial im Wert von 1280 euro
ODER
Nur fuumlr kurze Zeit
Telefon 0911 9939 90 98Fax 01805 861 80 02E-Mail computecdpvde
Einfach bequem online bestellen shoplinux-magazindeLM_1-2_q_Miniabo_AKTION-2019_neuindd 1 270420 1615
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44290
NetzampSystem Trident
82 wwwlinux-userde 062020
Projekt Trident vereint BSD-Desktop mit Void Linux als Unterbau
Uumlber den TellerrandBei einem Fork also der Gruumlndung eines neuen Projekts aus dem Quellcode eines bestehenden scheiden sich die Geister Die einen verfluchen es als Ursache fuumlr den fehlenden Erfolg von Linux auf dem Desktop die anderen sehen in dieser Form des erneuten Mischens das Salz in der Linux-Suppe Dabei spielt es eigent-lich keine Rolle ob es sich um ein kleines Projekt auf Github handelt oder um die Wiederauferstehung von LibreOffice aus den Ruinen von OpenOffice
Von BSD zu LinuxEs geht aber auch anders herum wie das Beispiel von Ffmpeg und des wegen Un-stimmigkeiten unter dessen Entwicklern entstandenen Libav zeigt Zunaumlchst war der Fork mit dem Namen Libav recht erfolgreich doch kehrten mit der Zeit unter anderem Debian und Ubuntu zu-ruumlck zu Ffmpeg Heute ist die Bibliothek Libav nur noch wenig verbreitet
Der Fork um den es in diesem Artikel geht gehoumlrt zu den eher ungewoumlhn-lichen Varianten da er die Grenzen von Betriebssystemen uumlberschreitet Die Ge-schichte begann mit PCBSD Dessen Ziel war es auf der Grundlage von FreeBSD ein einsteigerfreundliches System mit praktikabler grafischer Oberflaumlche bereit-zustellen
2016 wurde das von der Firma iXsys-tems entwickelte Projekt in TrueOS um-benannt wobei es eine PCBSD-Variante unter diesem Namen fuumlr Server bereits seit Jahren gab Was Klarheit schaffen sollte verwirrte also eher Um das Chaos komplett zu machen richtete sich TrueOS 2018 neu aus Das Projekt Trident soll sich kuumlnftig um den
Das aus der BSD-Welt
stammende Projekt Trident
mit dem Lumina-Desktop hat
Void Linux als neuen Unter-
bau ausgewaumlhlt
Ferdinand Thommes
README
Das Projekt Trident wechselt aus der BSD-
Welt auf Linux und entschied sich fuumlr das
schlanke Void Linux als Unterbau In Kom-
bination mit ZFS on Root ergibt sich so eine
interessante Kombination
Listing 1binsh
setxkbmap de
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 83
BSD-Desktop insgesamt kuumlmmern waumlh-rend TrueOS sich an FreeBSD orientiert und nur dessen Desktop-Pakete unter-stuumltzt aber einem schnellen Zyklus folgt und alle sechs Monate erscheint
Das Projekt Trident dagegen beschloss nach rund einem Jahr Entwicklung im Oktober 2019 von der Plattform BSD zu einer Linux-Distribution als Basis zu wechseln Die Wahl fiel auf die leicht-gewichtige unabhaumlngige Rolling-Re-lease-Distribution Void Linux Der Grund fuumlr den Umstieg von BSD auf Linux lag hauptsaumlchlich in der besseren Hardware-Unterstuumltzung fuumlr ein dem Desktop zugewandtes Projekt
Die Distribution Void Linux erstellt alle Pakete im eigenen Build-System und ver-wendet den Paketmanager XBPS zum In-stallieren als Init-System dient Runit Fuumlr alle Pakete besteht die Moumlglich-keit sie auf Basis von Musl statt der GNU-C-Bibliothek (Glibc) zu installieren LibreSSL ersetzt optional OpenSSL
Das Beste beider WeltenTrident kombiniert Void Linux mit ZFS on Root aus der BSD-Welt Von dort stammt auch das schlanke Lumina Desk-top Environment kurz Lumina Das Lizenzproblem das den Einsatz von ZFS unter Linux meist verhindert loumlsen die Entwickler indem Sie das Kernel-Modul nicht direkt ausliefern sondern per DKMS zur Laufzeit erstellen und einbinden
Dabei kommt ZFS on Linux 082 unter Kernel 5418 zum Einsatz Waumlhrend des Tests verlieszlig das Projekt die Beta-Phase und veroumlffentlichte die Version 10 Es zeigte sich aber dass das Release noch nicht in allen Punkten uumlberzeugt
Kein Live-ImageDas Abbild von der Webseite des Pro-jekts ist ein Net-Installer mit rund 500 MByte ein Live-Image gibt es derzeit nicht Fuumlr einen Test installieren Sie das Image in Virtualbox oder VMware Dafuumlr sollten Sie mindestens 2 GByte RAM sowie 10 GByte Platz auf der virtuellen Platte bereitstellen
Beim Booten des Images erscheint eine Nachricht dass noch nicht alles wie gewuumlnscht funktioniert Verstaumlndlich denn immerhin haben die Entwickler
die Plattform komplett gewechselt Es braucht noch viele Tests auf einer moumlg-lichst breiten Basis bis alles passt
Auf dem ThinkpadIm Test kam Trident auf einem Thinkpad zum Einsatz Gleich nach dem Start vom Boot-Medium landen Sie zum Vorbe-reiten der eigentlichen Installation im Terminal Die Software fragt zunaumlchst den Status des Netzwerks ab Das gelang im Test allerdings erst nach mehreren Scans Dann erkannte sie das Ethernet Gleiches galt fuumlr das WLAN Bei der Ein-gabe des Passworts gilt es zu beachten dass zu diesem Zeitpunkt eine englische Tastaturbelegung eingestellt ist bei der einige Tasten anders belegt sind
1 Der Bootloader rEFInd eine auf UEFI- Installationen speziali-sierte Grub-Alternative kann multiple Installa-tionen verschiedener Betriebssysteme verwal-ten und eine interaktive EFI-Shell oumlffnen
2 Trident setzt auf XBPS fuumlr das Paketmanagement Mit Octoxbps installieren Sie einen grafischen Paketmanager im Stil von Synaptic nach der im Test dazu diente XFCE und KDE Plasma zu integrieren
NetzampSystem Trident
84 wwwlinux-userde 062020
Vor Beginn der Installation empfiehlt der Assistent den Rechner am besten mit UEFI zu booten da sonst einige Funk-tionen wie das ZFS-Bootmenuuml oder die Verschluumlsselung nicht bereitstehen Sie sollten diesen Hinweis beherzigen da Sie sonst unter anderem die Moumlglichkeit ver-schenken Snapshots aus dem Bootmenuuml zu starten
Glibc oder MuslKlappt der Zugang zum Netz steht die Entscheidung an ob Sie ein System
mit Standardpaketen und einer Glibc oder eine leichtgewichtige Installation ohne proprietaumlre Pakete mit Musl haben moumlchten Warum die beiden Varianten jeweils mit der entsprechenden C-Stan-dard-Bibliothek fest verknuumlpft waren erschlieszligt sich uns nicht ndash vor allem deshalb weil das System in einem wei-teren Schritt vier verschiedene Varianten anbietet von Void uumlber Server und Lite hin zu Full Hier sind Lite und Full die als einzige einen Desktop aufweisen nicht vollstaumlndig implementiert und somit als experimentell anzusehen Wir entschie-den uns trotzdem fuumlr die ausgewachsene Version um zu sehen wie viel Arbeit der grafischen Variante noch bevorsteht
Flott installiert
Das Net-Install-Image bietet sich bei einem Rolling Release wie Void als be-vorzugte Methode an da das Setup dabei alle Pakete auf den neuesten Stand bringt Die Installation laumluft zuumlgig ab und brauchte auf einem fuumlnf Jahre alten Thinkpad in einem flotten Netz-werk gut zehn Minuten Die meiste Zeit beanspruchte dabei DKMS zum Bau der Module fuumlr ZFS und Wireguard
Die Distribution verschluumlsselt das Home des Users bei der Installation automatisch das Passwort des Users ent-schluumlsselt beim Einloggen zusaumltzlich die Partition Um dabei ein Systemlayout im BSD-Stil beizubehalten wird das Home als usrhome eingebunden bei home handelt es sich um einen Symlink darauf
Bootmanager rEFIndWenn Sie das System nach der Installa-tion neu starten begruumlszligt Sie rEFInd statt des gewohnten Grub 1 Beim ersten Rundgang durch die Oberflaumlche stellen Sie unter Umstaumlnden fest dass die vorinstallierte Auswahl an Software nicht allzu uumlppig ausfaumlllt im Vergleich zu
4 Als Mail-Client verwendet Trident die mit Qt entwickelte Anwendung Trojitaacute die als Protokoll nur IMAP unterstuumltzt Um klassische POP3-Postfaumlcher abzurufen waumlre etwa Thunderbird als Alternative gefragt
Listing 2 xbps‑install octoxbps kde‑cli‑tools trident‑update ‑check ampamp trident‑update ‑update
3 Luminas Dateimanager Insight bietet einen beschraumlnkten Funktionsumfang und bietet keinen 2-Fenster-Betrieb Natuumlrlich stehen bei Bedarf noch andere Dateimanager mit zusaumltzlichen Funktionen bereit
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 85
anderen Systemen Immerhin finden Sie unter anderem LibreOffice Firefox und ein Qt-Terminal vor was fuumlr den Anfang oft ausreicht
Doch zunaumlchst zum Wichtigsten Stellen Sie als Erstes das Tastaturlay-out auf Deutsch um Dazu geben Sie im Qt-Terminal das Kommando sudo xbps‑install setxkbmap ein Der Befehl setxkbmap de stellt dann das Layout um Damit Sie das nicht nach jedem Reboot wiederholen muumlssen legen Sie ein klei-nes Skript in den Autostart-Bereich den Sie im Menuuml unter Preferences | Desktop Settings finden Das Skript nennen Sie setxkbmapsh oder aumlhnlich und befuumlllen es mit dem Inhalt aus Listing 1
Haben Sie dem Skript mit chmod +x setxkbmapsh die passenden Rechte gegeben legen Sie es im Autostart ab indem Sie dort zu Binary wechseln das Skript markieren und oben auf Save kli-cken Jetzt bleibt das Tastaturlayout nach einem Neustart erhalten
Paketmanager XBPSDer bei Void entwickelte Paketmanager XBPS erinnert an Pacman von Arch Linux Der Befehl zum Aktualisieren des Void- Unterbaus lautet xbps‑install ‑Su Wollen Sie vor dem Aktualisieren des Systems automatisch einen ZFS-Snap-shot erstellen verwenden Sie anstelle dieses Kommandos das aus der ersten Zeile von Listing 2
Ziehen Sie einen grafischen Paket-manager vor greifen Sie zur zwar spar-tanischen aber funktionellen Software
Octoxbps die Sie uumlber XBPS nachziehen (Listing 2 zweite Zeile) und anschlieszligend aus dem Menuuml starten 2
Keine SchoumlnheitUumlber den Lumina-Desktop laumlsst sich trefflich streiten Er ist funktional schnell durchgehend zu konfigurieren und bringt bereits eine begrenzte Anzahl von Apps mit 3 Nach einer gewissen Einge-woumlhnung geht die Arbeit damit einiger-maszligen flott von der Hand 4
5 XFCE in der aktuellen Version 414 ist eine gute Alternative wenn Lumina zu spartanisch erscheint
6 Der voreingestellte Dark-Look harmoniert unter XFCE gut mit den in dunklen Brauntoumlnen gehaltenen Icons der Anwendungen
Listing 3$ sudo cp usrsharexsessionsxfcedesktop etcsddm‑sessions
$ sudo cp usrsharexsessionsplasmadesktop etcsddm‑sessions
NetzampSystem Trident
86 wwwlinux-userde 062020
Eines ist der in C++ und Qt5 geschriebe-ne Desktop aber wahrlich nicht grafisch ansprechend Wie bei Linux uumlblich ha-ben Sie aber die Wahl Gefaumlllt Ihnen die Optik nicht installieren Sie einfach eine andere Desktop-Umgebung
Andere DesktopsWir haben Plasma als auch XFCE 5 nachinstalliert Letzteres richten Sie auf der Kommandozeile mit xbps‑install xfce4 ein In Octoxbps tragen Sie Xfce4 ins Suchfeld ein und markieren die gelis-teten Apps Ein Klick auf + Install im Kon-
textmenuuml bereitet alles vor ein Klick auf den Haken oben in der Menuumlleiste stoumlszligt den Prozess an Um XFCE in den Log-in-Manager SDDM einzufuumlgen nutzen Sie den Befehl aus der ersten Zeile von Listing 3 Beim naumlchsten Login duumlrfen Sie dann XFCE auswaumlhlen 6
Der Weg zu einem KDE-Plasma-Desk-top 7 verlaumluft aumlhnlich der entsprechen-de Befehl lautet xbps‑install kde5 Hier sollten Sie zusaumltzlich kde5-baseapps und dolphin installieren Ohne die KDE5-Basis-Anwendungen fehlen unter anderem Kate KWrite und Konsole Gra-fisch verfahren Sie analog zu XFCE 8
Danach folgt wieder das Einbinden in SDDM (Listing 3 zweite Zeile) Sie finden dann zwei Eintraumlge fuumlr Plasma vor Einer davon sollte eine Wayland-Sitzung star-ten was im Test aber nicht klappte
Bei beiden Desktop-Metapaketen feh-len derzeit noch einige Anwendungen die Sie aber bei Bedarf gezielt nachin-stallieren Wir fanden XFCE als Desktop fuumlr Trident ideal denn die Eleganz von Plasma kommt derzeit noch nicht zur Geltung Waumlhrend der Tests erkannte das System externe Geraumlte nicht automa-tisch es war noumltig diese per Mount-Be-fehl einzubinden
Erstaunt hat der hohe Verbrauch an Hauptspeicher nach dem Start Mit Lumina waren es rund 720 MByte bei XFCE und Plasma jeweils um 850 MByte Zum Vergleich Unter Debian bdquoUnstableldquo reichen Plasma rund 650 MByte 9
ZFS gut integriertUm die Vorteile von ZFS zu nutzen ins-besondere die Snapshots bedarf es zwingend der Kommandozeile Trident hat waumlhrend der Installation bereits mehrere ZFS-Pools angelegt die Sie sich mit zfs list ansehen Beim Start des Systems booten Sie standardmaumlszligig in tridentpool ROOT initial wobei trident-pool der bei der Installation standard-maumlszligig vergebene Name ist
Trident erzeugt automatisch vor jedem Upgrade des Systems einen
7 Plasma wirkt unter Trident im Vergleich zu XFCE etwas behaumlbig Zudem sind einige wichtige Apps noch nicht im Metapaket KDE5 integriert
8 Trident benutzt den langfristig unterstuumltzten Kernel 5418 als stabile Unterlage Die Installation von Plasma brachte zudem einige Qt-Entwicklungswerkzeuge mit an Bord
Listing 4
$ sudo zfs snapshot tridentpoolROOTinitialsnap2
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 87
inkrementellen Snapshot Das ermoumlg-licht es bei Problemen auf den vorhe-rigen Stand zuruumlckzurollen Sie duumlrfen daruumlber hinaus jederzeit einen Snapshot des Gesamtsystems oder von einzelnen Pools erstellen Dazu dient ein Befehl wie der aus Listing 4 Den Namen hinter dem Klammeraffen ndash im Beispiel snap2 ndash vergeben Sie er sollte moumlglichst aus-sagekraumlftig sein um ihn im Bootmanager spaumlter leicht zu identifizieren 0
Wenn Sie beim naumlchsten Neustart nicht den eigentlichen ZFS-Pool star-ten moumlchten sondern einen Snapshot dann wechseln Sie im zweiten Schritt des Boot-Vorgangs per [Esc] in das Boot-menuuml Ein Druck auf [Alt]+[A] foumlrdert dort die vorhandenen Snapshots zutage Dokumentationsmaterial zu ZFS buumlndelt eine Seite bei Wikibooks
FazitTrident funktionierte im Test einwand-frei aus dem Terminal heraus Grafische Desktops ndash egal ob Lumina ein nachin-stalliertes Plasma oder XFCE ndash weisen derzeit noch Defizite auf Das war den Entwicklern bewusst als sie dem aktu-ellen Abbild trotzdem die Versionsnum-
mer 10 verliehen Diese Haltung deutet die Zielrichtung des Projekts an Die Kom-mandozeile bleibt bei Trident vermutlich fuumlr ZFS auch kuumlnftig die einzige Loumlsung
Trident ist ein interessantes Projekt Wer es derzeit zum taumlglichen Begleiter machen moumlchte sollte vielleicht schon einmal Void oder Arch Linux konfiguriert haben und darf mit der Kommandozeile nicht auf Kriegsfuszlig stehen Die Kombi-nation aus der leichtgewichtigen Distri-bution Void Linux und dem aus der BSD-Welt uumlberkommenen ZFS verleihen dem Projekt viel Potenzial Es scheint ideal fuumlr Anwender die Ubuntu nicht moumlgen aber trotzdem ZFS on Root voreingestellt nutzen moumlchten (agr) n
9 Die Speicherauslastung von Trident faumlllt unter allen getesteten Desktops houmlher aus als erwartet Vermutlich legen die Entwickler an dieser Stelle noch Hand an um das System weiter zu optimieren
0 ZFS on Root gehoumlrt zu den herausragenden Beigaben von Trident Die Befehle zum Einsatz der Funktionen entsprechen denen von ZFS unter anderen Umgebungen
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr43932
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl43932
96
README
Der Mensch lebt nicht vom Text allein Zu jedem Artikel in LinuxUser gehoumlrt eine Reihe von Zusatzinformationen die das bloszlige Narrativ um weiterfuumlhrende Inhalte ergaumlnzen Manche davon inteshygrieren sich direkt in den Textfluss andere stehen als gesonderte grafische Elemente in der sogenannten Marginalspalte also dem teilweise freien Bereich an der rechshyten beziehungsweise linken Seitenkante
Typografische KonventionenEine blaue Einfaumlrbung hebt Verweise auf Tabellen und Kaumlsten hervor siehe Kasten Kastentitel Die Kursivierung signalisiert hier wie in vielen anderen Faumlllen eine symbolische Bezeichnung in einem Codeshybrocken koumlnnte das etwa so aussehen
$ cat bdquoEinTextbrockenldquo gtgt Ausgabetxt
Der bdquoUmbruchhakenldquo am Ende der ersten Zeile des Codes verweist hier darauf dass es sich in diesem Fall eigentlich um eine einzige Eingabezeile handelt die nur aus Platzgruumlnden im Druck umgebrochen werden musste
Die Kursivierung kann neben Platzhalshytern auch andere Elemente bezeichnen wie Paketnamen und Benutzerkonten etwa build-essential und root Aber auch Menuumlpunkte drucken wir kursiv ab wobei in Menuumlfolgen eine Pipe die einshyzelnen Elemente trennt Sonstiges | Text-kodierung | Unicode
Gelegentlich begegnen Ihnen in den Artikeln auch orangefarbig hinterlegte Textstellen Sie verweisen auf ein Glossar das den markierten Begriff kurz erlaumlutert Sie finden den Glossartext dann in einer der Marginalspalten
Tasten und TastenfolgenEin Buchstabe oder eine Buchstabenshyfolge in eckigen Klammern wie [Esc] steht symbolisch fuumlr einen Tastendruck Dabei dient als Schreibweise grundsaumltzshylich die Beschriftung der Tasten einer deutschen Tastatur Ein Druck auf [T] erzeugt also ein kleines bdquotldquo die Kombishynation [Umschalt]+[T] ein groszliges bdquoTldquo
Das Pluszeichen zwischen Tasten sigshynalisiert dabei dass man sie gleichzeitig druumlcken muss ein Komma dagegen dass sie nacheinander betaumltigt werden muumlsshysen Das allseits beliebte Copy amp Paste gelingt also mit [Strg]+[C] [Strg]+[V]
Lesen Sie etwas von der SupershyTaste dann handelt es sich dabei um die eigentshylich korrekte Bezeichnung jener Taste die in MicrosoftshyUmgebungen bdquoWindowsshyTasshyteldquo heiszligt und auf der bei den meisten Tasshytaturen das entsprechende Logo prangt
Infos und DownloadsAn einzelnen Stellen im Text finden sie das Zeichen das auf eine weiterfuumlhshyrende Information verweist Um an die Links zum Artikel zu gelangen blaumlttern Sie ans Ende des Artikels wo Sie einen Kasten Weitere Infos und interessante Links finden Entweder tippen Sie die dort angegebene URL wwwlinux‑userdeqrNummer in einen Webbrowser ein ndash das fuumlhrt Sie auf eine Webseite mit allen Links zum Artikel ndash oder Sie scannen mit
In jedem LinuxUser-Artikel liefern eine Reihe von speziellen Auszeichnungen
und grafischen Elementen wichtige Zusatzinformationen zum Text
copy M
aksi
m S
hebe
ko 1
23R
F
Beispiel fuumlr Heft-DVD-Inhalt LUOrdner
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44447
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44447
dem Smartphone oder Tablet den im Kasten abgedruckten QRshyCode ein und surfen so direkt zur Seite mit den Links
Analog funktioniert der Kasten Dateien zum Artikel herunterladen unter mit der URL wwwlinux‑userdedlNummer Er bringt Sie auf eine Webseite die auf inteshyressante Downloads zum Artikel verweist (Das Exemplar unten links dient nur als Beispiel und fuumlhrt ins Nirgendwo)
Heft-DVDDie preisguumlnstigere NoshyMediashyEdition von LinuxUser kommt ohne Datentraumlger doch die meisten Leser bevorzugen die am Kiosk erhaumlltliche Ausgabe mit HeftshyDVD Bei Artikeln zu denen Inhalte auf der DVD gehoumlren finden Sie auf der ersshyten Doppelseite einen grauen bdquoHalbkreis mit Lochldquo (siehe oben) der eine optische Disk symbolisiert Der Text darunter beshyzeichnet den zugehoumlrigen DVDshyInhalt und nennt gegebenenfalls auch das Verzeichnis in dem sich dieser auf dem Datentraumlger befindet (jlu) n
Glossar Naumlhere Definition zum Verstaumlndnis
eines Begriffs oder einer Abkuumlrzung
Service Heft-DVD-Inhalt
98 wwwlinux-userde
Neues auf der Heft-DVD
Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar
stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50
bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS
Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-
tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version
Bleeding Edge Fedora 32
Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-
men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos
Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204
Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken
sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n
Sicher und anonym Tails 45
Editorial
wwwlinux-user062020 3
Sehr geehrte Leserinnen und Leser
beinahe seit meinem ersten Arbeitstag bei LinuxUser vor rund 20 Jahren war die Konkurrenz zwischen dem Betriebs-system aus Redmond und dem freien Betriebssystem zwischen Microsoft Win-dows und Linux ein Teil meines Alltags Die jungen Rebellen aus der Community ruumlttelten dabei mit groszligem Eifer am Thron des etablierten Herrschers uumlber Server und Desktops
Dabei nahm der US-Software-Gigant Linux schon sehr fruumlh als Konkurrenz wahr wie die sogenannten Halloween- Dokumente belegen Verstieg sich der fruumlhere CEO Steve Ballmer seiner-zeit noch zur Aussage es handele sich bei Linux um ein Krebsgeschwuumlr zeigt er sich in juumlngerer Vergangenheit etwas einsichtiger und wohlwollender
Dabei handelt es sich aber wohl kei-neswegs um Altersweisheit da greift
schlicht die Erkenntnis dass der laumlstige Gegner einfach nicht kleinzukriegen ist Das Unternehmen hat schon laumlngst die Strategie gewechselt und begann Partnerschaften und Kooperationen Mit dem Kauf von Github erwarb es sogar einen wichtigen Baustein der Infrastruk-tur auf dem viele freie Projekte fuszligen Das sahen und sehen viele Mitglieder der Community durchaus kritisch Zu guter Letzt entwickelt Microsoft sogar eine eigene Linux-Variante
Bis vor Kurzem hat auch unsere Re-daktion Microsoft-Produkte nur aus kri-tischer Distanz beobachtet Das aumlndert sich mit dieser Ausgabe Die Rechner fuumlr das Layout und den Umbruch der Arti-kel haben wir von MacOS auf Windows umgestellt Der Grund ist vergleichs-weise banal Nach der Uumlbernahme der Objekte LinuxUser Raspberry Pi Geek und Linux-Magazin durch den Fuumlrther Verlag Computec Media gehoumlrt das zu den notwendigen Maszlignahmen um die Infrastruktur auf eine einheitliche Basis zu stellen
Mit dem Wechsel gehen einige kleine aber durchaus sichtbare Aumlnderungen im Layout einher In erster Linie betreffen sie aber Schriften Alle Standardelemente wie die Verweise auf Links Infos oder Downloads haben wir ansonsten unver-
Wachsame Kooperation
Andreas BohleStellv Chefredakteur
aumlndert beibehalten Wie Sie diese am besten nutzen lesen Sie im README ab Seite 96
Auf unseren Arbeitsrechnern laumluft weiterhin Linux und in unserem Work-flow spielen freie Tools auch kuumlnftig die tragende Rolle Ebenfalls nicht aumlndern wird sich dass wir das Tun von Microsoft kritisch aber unideologisch begleiten ndash sei es aus der Ferne oder wie eben seit Neuestem ganz aus der Naumlhe
Herzliche Gruumlszlige
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44445
4 wwwlinux-userde 062020
06
Heft-DVD
ArcoLinux 203 8
Alle groszligen Linux-Distributionen bieten Gnome KDE oder XFCE als Desktop ArcoLinuxB-Xtended hingegen stellt Tiling-Fenstermanager wie Herbstluftwm Awesome oder Bspwm in den Vorder-grund
Aktuelles
News Software 14
Kompakter Webserver Alaya 32 Data- Grid-Software Dagri 16 Passwort-Migrator Pass-import 30 SQLite-Importhelfer Sqlitebiter 0321
16 Mit einem Programm und einem Server-Dienst holen Sie sich ein-
zelne Applikationen oder den komplet-ten Desktop eines PCs uumlbers Netzwerk
62 Der Datenaustausch zwischen Linux-PCs und Mobilgeraumlten
mit Android ist alles andere als trivial Wir stellen die drei besten Tools dafuumlr vor
34 In der Corona-Krise haben vie-le Teams ihre Buumlroaufgaben ins
Netz verlagert Dazu gehoumlrt die Arbeit an Office-Formaten Wir stellen Suiten vor die einen gemeinsamen Zugriff auf Texte Folien und Praumlsentationen erlauben
50 Mit ZFS on Root und einem Ausbau
des Snap-Sortiments peilt Canonical weiterhin den Business-Desktop an ndash ein Trend von dem auch Heim-anwender profitieren
Schwerpunkt
X2go16
Das Installieren eines Pakets und das Aktivieren eines Server-Diensts genuumlgen um mit X2go grafische Programme oder den kompletten Desktop eines entfernten Rechners lokal zu nutzen
Videokonferenzen mit Jitsi 22
Auch in Zeiten von Home Office gehoumlren regelmaumlszligige Meetings in vielen Firmen zum Pflichtprogramm Jitsi erlaubt es ohne groszligen Aufwand einen eigenen Videokonferenzserver zu betreiben
Schwerpunkt
VPN mit Wireguard 28
Die direkt in den Linux-Kernel integrierte VPN-Software Wireguard erlaubt den Aufbau von sicheren Verbindungen zu anderen Rechnern mit Bordmitteln Wir testen was Sie dabei beachten sollten
Kollaboratives Office 34
Kollaboratives Arbeiten gestaltet sich mit herkoumlmmlichen Buumlrosuiten eher muumlhsam Dem helfen dezentrale Loumlsungen fuumlr die Teamarbeit an Office-Dokumenten ab
Nextcloud 42
Nextcloud demonstriert eindrucksvoll dass das Aufsetzen eines vollwertigen Groupware-Servers weder langwierig noch kompliziert sein muss
wwwlinux-user062020 5
74 OpenSuse bietet mit einem Firewall-Modul einen zusaumltz-
lichen Schutz fuumlr die Daten auf dem Rechner Wir zeigen wie das funktioniert
88 Flexibel und flott ndash so preisen die Entwickler die Program-
miersprache Julia an Wir testen ob das Versprechen in der Praxis haumllt
56 Mit einem grundsoliden Release versucht das Fedora-
Projekt nach zahlreichen Ausfluumlgen in neue Techniken das Community-System wieder etwas mehr zu konsolidieren
82 Mit dem Wechsel von PCBSD zu Void Linux verschafft sich
die Distribution Trident mit dem Lumina- Desktop einen neuen stabilen Unterbau der zusaumltzlich mit ZFS on Root eine inno-vative Funktion bereitstellt
Praxis
Ubuntu 200450
Ubuntu 2004 LTS kommt im neuen Kleid und mit mehr Leistung auf die Platte Als Experiment wird die ZFS-Unterstuumltzung weiter ausgebaut
Fedora 32 56
Fedora 32 bringt Fortschritte bei der Speichernutzung und beim Trimmen von SSDs geht aber bei der Modularisierung einen Schritt zuruumlck Insgesamt bewegt sich die Distribution nun eher in ruhigeren Fahrwassern
Android-Geraumlte anbinden 62
Der Datentausch zwischen Android-Gerauml-ten und Linux-PCs klappt eher schlecht denn recht Wir stellen die drei praktika-belsten Loumlsungen dafuumlr vor
Praxis
Arch-Apps fuumlr Android 70
Streikt der Rechner oder ist er waumlhrend der Installation des Betriebssystem nicht verfuumlgbar helfen praktische Android- Apps dabei das Wissen der Arch-Community aus Wiki und Forum anzuzapfen
NetzampSystem
Trident 82
Das aus der BSD-Welt stammende Projekt Trident mit Lumina-Desktop hat Void Linux als neuen Unterbau ausgewaumlhlt
Know-how
Julia 88
Die relativ junge Programmiersprache Julia verspricht die Flexibilitaumlt interpretierter Sprachen wie Python mit der Geschwin-digkeit von C zu vereinen
Service
Editorial 3
Impressum 6
EventsAutorenInserenten 7
IT-Profimarkt 94
README 96
Vorschau 97
Heft-DVD-Inhalt 98
Ea
OpenSuse-Tipps Firewall 74
OpenSuse-Systeme starten nach der Installation erst einmal voumlllig zugeknoumlpft Damit lokale Dienste wie ein installiertes MoinMoin- Wiki fuumlr andere Rechner erreich-bar werden muumlssen Sie erst einmal die richtigen Ports der Firewall oumlffnen
LINUXeasy
Ein Unternehmen der MARQUARD MEDIA GROUP AG Verleger Juumlrg Marquard
RedaktionVerlag Redaktionsanschrift Verlagsanschrift Redaktion LinuxUser Computec Media GmbH Putzbrunner Straszlige 71 Dr -Mack-Straszlige 83 81739 Muumlnchen 90762 Fuumlrth Telefon (0911) 2872-110 Telefon (0911) 2872-100 E-Mail redaktionlinux-userde Web wwwlinux-userde
Geschaumlftsfuumlhrer Christian Muumlller Rainer Rosenbusch
Chefredakteur Joumlrg Luther (jlu v i S d P) BrandEditorial Director jlutherlinux-userde Stellv Chefredakteur Andreas Bohle (agr) abohlelinux-userde Redaktion Christoph Langner (cla) clangnerlinux-userde Thomas Leichtenstern (tle) tleichtensternlinux-userde Linux-Community Andreas Bohle (agr) abohlelinux-communityde Datentraumlger Thomas Leichtenstern (tle) cdredaktionlinux-userde
Staumlndige Mitarbeiter Erik Baumlrwaldt Karsten Guumlnther Peter Kreuszligel Claudia Meindl Tim Schuumlrmann Daniel Tibi Ferdinand Thommes Uwe Vollbracht
Titel amp Layout Elgin Grabe Titelmotiv Maxim Popov 123RF Bildnachweis 123RF Freeimages und andere
Sprachlektorat Astrid Hillmer-Bruer
Produktion Vertrieb Martin Closmann (Ltg) martinclosmanncomputecde Abonnement Uwe Houmlnig uwehoenigcomputecde
Anzeigen Verantwortlich fuumlr den Anzeigenteil Judith Gratias-Klamt Es gilt die Anzeigenpreisliste vom 01012020
Mediaberatung DACH Bernhard Nusser bernhardnussercomputecde Tel (0911) 2872-254 Fax (0911) 2872-241
Mediaberatung UKUSA Brian Osborn bosbornlinuxnewmediacom
New Business Viktor Eippert (Project Manager)
E-Commerce amp Affiliate Daniel Waadt (Head of E-Commerce amp Affiliate) Veronika Maucher Andreas Szedlak Frank Stoumlwer
Abo Die Abwicklung (Rechnungsstellung Zahlungsabwicklung und Versand) erfolgt uumlber unser Partnerunternehmen DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH Leserservice Computec 20080 Hamburg Deutschland Einzelhefte und Abo- Bestellung httpshopcomputecde
Leserservice Ihre Ansprechpartner fuumlr Reklamationen und Ersatzbestellungen Deutschland E-Mail computecdpvde Tel (0911) 99 39 90 98 Fax (01805) 861 80 02 (014 euromin aus dem Festnetz max 042 euromin aus dem Mobilnetz)
Oumlsterreich Schweiz E-Mail computecdpvde
und weitere Laumlnder Tel +49 911 99399098 Fax +49 1805 8618002
Supportzeiten Montag 0700 ndash 2000 Uhr Dienstag ndash Freitag 0730 ndash 2000 Uhr Samstag 0900 ndash 1400 Uhr
Pressevertrieb DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH Am Baumwall 11 20459 Hamburg httpwwwdpvde
Druck Ipress Center Central Europe Plc Naacutedas utca 8 2600 Vaacutec Ungarn
ISSN 1615-4444
Service Impressum
6 wwwlinux-userde 062020
Deutschland 4PlayERS AREAMOBILE BUFFED GAMESWORLD GAMESZONE GOLEM LINUX-COMMUNITY
LINUX-MAGAZIN LINUXUSER MAKING GAMES N-ZONE GAMES AKTUELL PC GAMES PC GAMES HARDWARE PC Games MMORE PLAY 4 Raspberry Pi Geek SFT VIDEOGAMESZONE WIDESCREEN
Marquard Media Polska CKMPL KOZACZEKPL PAPILOTPL SHOPPIEGO ZEBERKAPL
Marquard Media Hungary JOY JOY-NAPOK INSTYLE SHOPPIEGO APA EacuteVA GYEREKLEacuteLEK FAMIILYHU RUNNER`S WORLD
(1) Die No-Media-Ausgabe erhalten Sie ausschlieszliglich in unserem Webshop unter httpshopcomputecde die Auslieferung erfolgt versandkostenfrei
(2) Nur erhaumlltlich in Verbindung mit einem Jahresabonnement der Printausgabe von LinuxUser
Internet httpwwwlinux-userde
News und Archiv httpwwwlinux-communityde
Facebook httpwwwfacebookcomlinuxuserde
Schuumller- und Studentenermaumlszligigung 20 Prozent gegen Vorlage eines Schuumller ausweises oder einer aktuellen Immatrikulationsbescheinigung Der aktuelle Nachweis ist bei Verlaumln-gerung neu zu erbringen Andere Abo-Formen Ermaumlszligigungen im Ausland etc auf Anfrage Adressaumlnderungen bitte umgehend beim Kundenservice mitteilen da Nachsendeauftraumlge bei der Post nicht fuumlr Zeitschriften gelten
ABONNEMENT
Mini-Abo (3 Ausgaben) Deutschland Oumlsterreich Ausland
No-Media-Ausgabe 1 1190 euro 1190 euro 1190 euro
DVD-Ausgabe 1690 euro 1690 euro 1690 euro
Jahres-Abo (12 Ausgaben)Deutschland
Oumlsterreich Ausland
No-Media-Ausgabe 1 6060 euro 6830 euro 8100 euro
DVD-Ausgabe 8670 euro 9500 euro 9930 euro
Jahres-DVD zum Abo 2 670 euro 670 euro 670 euro
Preise Digital Deutschland Oumlsterreich Ausland
Heft-PDF Einzelausgaben Digital
599 euro 599 euro 599 euro
Digital-Abo (12 Ausgaben) 4860 euro 4860 euro 4860 euro
Kombi Digital + Print (No-Media-Ausgabe 12 Ausgaben)
7260 euro 8030 euro 9300 euro
Kombi Digital + Print (DVD-Ausgabe 12 Ausgaben)
9870 euro 10700 euro 11130 euro
Rechtliche Informationen
COMPUTEC MEDIA ist nicht verantwortlich fuumlr die inhaltliche Richtigkeit der Anzeigen und uumlbernimmt keinerlei Verantwortung fuumlr in Anzeigen dargestellte Produkte und Dienstleistun-gen Die Veroumlffentlichung von Anzeigen setzt nicht die Billigung der angebotenen Produkte und Service-Leistungen durch COMPUTEC MEDIA voraus
Haben Sie Beschwerden zu einem unserer Anzeigenkunden seinen Produkten oder Dienst-leistungen dann bitten wir Sie uns das schriftlich mitzuteilen Schreiben Sie unter Angabe des Magazins in dem die Anzeige erschienen ist inklusive der Ausgabe und der Seiten-nummer an
CMS Media Services Annett Heinze Verlagsanschrift (siehe oben links)
Linux ist ein eingetragenes Warenzeichen von Linus Torvalds und wird von uns mit seiner freundlichen Genehmigung genutzt raquoUnixlaquo verwenden wir als Sammelbegriff fuumlr die Gruppe der Unix-aumlhnlichen Betriebssysteme (wie beispielsweise HPUX FreeBSD Solaris ua) nicht als Bezeichnung fuumlr das Trademark raquoUNIXlaquo der Open Group Der Linux-Pinguin wurde von Larry Ewing mit dem Pixelgrafikprogramm raquoThe GIMPlaquo erstellt
Eine Haftung fuumlr die Richtigkeit von Veroumlffentlichungen kann ndash trotz sorgfaumlltiger Pruumlfung durch die Redaktion ndash vom Verlag nicht uumlbernommen werden
Mit der Einsendung von Manuskripten oder Leserbriefen gibt der Verfasser seine Ein-willigung zur Veroumlffentlichung in einer Publikation der COMPUTEC MEDIA Fuumlr unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung uumlbernommen
Autoreninformationen finden Sie unter httpwwwlinux-userdeAutorenhinweise
Die Redaktion behaumllt sich vor Einsendungen zu kuumlrzen und zu uumlberarbeiten Das exklusive Urheber- und Verwertungsrecht fuumlr angenommene Manuskripte liegt beim Verlag Es darf kein Teil des Inhalts ohne schriftliche Genehmigung des Verlags in irgendeiner Form verviel-faumlltigt oder verbreitet werden
LinuxUser Community Edition
LinuxUser gibt es auch als Community Edition Das ist eine rund 32-seitige PDF-Datei mit Artikeln aus der aktuellen Ausgabe die kurz vor Veroumlffentlichung des gedruckten Heftes erscheint
Die kostenlose Community-Edition steht unter einer Creative-Commons-Lizenz die es er-laubt bdquodas Werk zu vervielfaumlltigen zu verbreiten und oumlffentlich zugaumlnglich machenldquo Sie duumlrfen die LinuxUser Community-Edition also beliebig kopieren gedruckt oder als Datei an Freunde und Bekannte weitergeben auf Ihre Website stellen ndash oder was immer ihnen sonst dazu einfaumlllt Lediglich bearbeiten veraumlndern oder kommerziell nutzen duumlrfen Sie sie nicht Darum bitten wir Sie im Sinn des bdquofair useldquo Weitere Informationen finden Sie unter httplinux-userdeCE
Probleme mit den Datentraumlgern
Falls es bei der Nutzung der Heft-DVDs zu Problemen kommt die auf einen defekten Daten-traumlger schlieszligen lassen dann schicken Sie bitte eine E-Mail mit einer genauen Fehlerbe-schreibung an die Adresse computecdpvde Wir senden Ihnen dann umgehend kostenfrei einen Ersatzdatentraumlger zu
wwwlinux-user062020 97
Vorschauauf 072020Die naumlchste Ausgabe erscheint am 18062020
Netzwerk im Griff
Durch die derzeitige Notwendigkeit im Home-Office zu arbeiten stehen viele An-wender vor der Herausforderung ein Ge-raumlt in eine neue Netzwerkumgebung zu integrieren Ein modernes Linux- System unterstuumltzt Sie dabei mit zahlreichen Funktionen Wir schauen in der kommen-den Ausgabe wie gut die automatische Integration in LAN WLAN und WWAN klappt welche Vorteile neue Netzwerk-manager beim Wechsel zwischen Netzen bieten und wie Sie Ihren Rechner je nach Situation am besten vor Zugriffen von auszligen schuumltzen
Shell-Prozesse tunen
Die Shell gehoumlrt zu den zentralen Werk-zeugen eines Linux-Systems Mit ihr er-ledigen Sie einfache Aufgaben oder pro-grammieren komplexe Applikationen Wir zeigen Ihnen wie Sie beim Erstellen der Skripte effizient gestalten und so die Ressourcen schonen Dabei zeigen wir wie die Techniken ineinandergreifen
Multimedia-Konverter
Nicht jede Multimedia-Datei ist mit jedem Geraumlt kompatibel Statt sich durch die Op-tionen der Kommandozeilen-Tools zum Konvertieren zu kaumlmpfen nutzen Sie lie-ber Mystiq mit dem Sie in wenigen Klicks mehrere Dateien auf einmal umwandeln Unser Workshop zeigt was Sie beim Ein-satz der Software beachten sollten
Die
Red
aktio
n be
haumllt
sich
vor
Th
emen
zu
aumlnde
rn o
der z
u st
reic
hen
copy aleksanderdn123RF
Heft als DVD-Editionbull 108 Seiten Tests und Workshops zu
Soft- und Hardwarebull 2 DVDs mit Top-Distributionen sowie
der Software zu den Artikeln Mit bis zu 18 GByte Software das Komplettpaket das Unmengen an Downloads spart
bull Preisguumlnstige Heft variante ohne Datentraumlger fuumlr Leser mit Breitband- Internet-Anschluss
bull Artikelumfang identisch mit der DVD-Edition 108 Seiten Tests und Work-shops zu aktueller Soft- und Hardware
bull Uumlber 30 Seiten ausgewaumlhlte Artikel und Inhaltsverzeichnis als PDF-Datei
bull Unter CC-Lizenz Frei kopieren und beliebig weiter verteilen
bull Jeden Monat kostenlos per E-Mail oder zum Download
Heft als No-Media-Edition Community-Edition-PDF
Jederzeit gratis her-unterladen unterhttpwwwlinux-userdeCE
DVD-Edition (850 Euro) oder No-Media-Edition (595 Euro) Einfach und bequem versandkostenfrei bestellen unterhttpwwwlinux-userdebestellen
Aktuelles Angetestet
14 wwwlinux-userde 062020
SeitenschubserDer kompakte Webserver
Alaya 32 schont die Systemressourcen
TabellenbauerMithilfe von Dagri 16 lassen
sich Daten einfach tabellarisch verwalten
Als schlanker Webserver fuumlr das LAN eignet sich Alaya das Sie mangels ver-fuumlgbarer Pakete allerdings aus den Quel-len kompilieren muumlssen Nach der Instal-lation laumluft Alaya standardmaumlszligig in einer Chroot-Umgebung die Sie beim Start vorgeben
Die Konfiguration erfolgt wahlweise via Aufrufparameter oder uumlber die Konfi-gurationsdatei etcalayaconf fuumlr die das Quellarchiv ein Beispiel enthaumllt Den Zugriff auf Dateien oder CGI-Skripte au-szligerhalb der Chroot-Umgebung richten Sie uumlber virtuelle Pfade ein Der Zugang
auf den Server laumlsst sich uumlber die integrierte Benut-zerverwaltung beschraumln-ken Alaya bietet Schnitt-stellen zur lokalen Benut-zerverwaltung via PAM Passwd oder Shadow
Die verwendete Au-thentifizierungsmethode geben Sie mit ‑A vor oder tragen sie in die Konfigu-rationsdatei ein Dort hin-terlegen Sie auch die
Schluumlssel fuumlr die HTTPS-Verschluumlsselung Neben SSL unterstuumltzt Alaya TLS bis zur Version 12 In der Konfiguration legen Sie uumlber Allow- und Deny-Eintraumlge fest welche Anwender generell auf den Web-server zugreifen duumlrfen Mittels soge-nannter Events geben Sie auszligerdem vor wie Alaya auf bestimmte Clients HTTP-Header oder Verbindungsmethoden re-agieren soll So laumlsst sich etwa ein Skript ausfuumlhren sobald sich ein bestimmter Benutzer mit Alaya verbindet Die Bei-spielkonfiguration liefert eine rudimen-taumlre Dokumentation zu allen Event-Typen inklusive eines Anwendungsbeispiels
Je nach Art der Kompilierung bietet Alaya auch einen rudimentaumlren Proxy- Dienst auf SOCKS-4-Basis Waumlhrend der Server selbst bereits IPv6 unterstuumltzt steht die Proxy-Funktion nur fuumlr IPv4 zur Verfuumlgung Daneben unterstuumltzt Alaya WebDAV es gibt dabei jedoch Probleme mit Windows-Clients
Sie brauchen nicht unbedingt ein ressour-cenfressendes Spreadsheet um Informa-tionen in einer Tabellenstruktur zu ver-walten Mit Dagri steht dafuumlr ein einfa-ches schlankes Werkzeug zur Verfuumlgung Dessen Entwickler sehen es allerdings eher als Data-Grid-Loumlsung weswegen es nur die wichtigsten Kalkulationsfunktio-nen bietet wie etwa das Summieren von Spalten und Zeilen Als Tcl Tk-Skript ist
Dagri sofort einsatzbereit lediglich SQ Lite 3 muss zum Einrichten der Dagri -Datenbank im System vor-handen sein
Beim Start oumlffnet das Tool eine uumlbersichtliche Oberflaumlche mit einem Uumlberschrifts- und einem Datenfeld Hier fuumlgen Sie nach Bedarf weitere Zei-len und Spalten hinzu und befuumlllen sie mit Da-ten So bauen Sie mit we-nigen Handgriffen eine komplexe Gitterstruktur auf Symbolleisten am lin-
ken und oberen Fensterrand gewaumlhren schnellen Zugriff auf alle Funktionen Die Gitterstrukturen lassen sich in der Arbeits oberflaumlche beliebig positionieren darin markierte Inhalte verschieben Sie mit wenigen Mausklicks
Die Breite eine Felds haumlngt von dessen Typ ab Datenfelder sind standardmaumlszligig nur 12 Zeichen breit Uumlberschriften koumln-nen bis zu 40 Zeichen enthalten In den Einstellungen passen Sie diese Werte je nach Bedarf an waumlhlen eine Schriftart und stellen die Anzeige auf eine deut-sche Lokalisierung um
Zum Weiterverarbeiten der Daten ex-portieren Sie sie in die Formate CSV HTML oder XML Beim Import unterstuumltzt Dagri nur SQLite das native Speicherfor-mat ist eine SQLite-3-Datenbankdatei Die Dokumentation von Dagri faumlllt recht mager aus Eine rudimentaumlre Online-Hilfe verweist lediglich auf die wichtigsten Tas-tenkuumlrzel eine Manpage fehlt
Lizenz GPLv3 MMMmmQuelle http github com ColumPaget Alaya
Lizenz BSD MMMmmQuelle http www jmos net software dagri shtml
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44446
AktuellesAngetestet
X23
Fernschule-Weber_1-8qindd 1 010914 1437
SchluumlsseldienstDas in Python geschriebene Pass-import 30 hilft beim Migrieren von Credentials
DatensaugerMit Sqlitebiter 0321
uumlbertragen Sie Daten in eine SQLite-Datenbank
Der Konsolen-Passwortmanager Pass er-freut sich mittlerweile groszliger Beliebtheit Beim Aufsetzen steht man jedoch vor der muumlhseligen Aufgabe erst einmal alle Passwoumlrter uumlbertragen zu muumlssen Hier kommt die in Python implementierte Er-weiterung Pass-import ins Spiel Damit lassen sich Passwoumlrter aus drei Dutzend verschiedenen Programmen uumlberneh-men beispielsweise aus diversen Kee-Pass-Derivaten Chrome Firefox oder dem NetworkManager Beim Import ver-steht Pass-import neben CSV JSON und XML auch einige proprietaumlre Formate wie etwa KDBX (KeePass) und Keychain (Apple) Eine Liste aller unterstuumltzten Pro-gramme finden Sie auf der Github-Seite der Erweiterung
Pass-import integriert sich als Unterbe-fehl in die Pass-Struktur Mit dem Kom-mando pass import Datei uumlbernehmen Sie exportierte Daten wobei das Tool Format und Quellprogramm selbststaumln-dig erkennt Es uumlberschreibt existierende Passwoumlrter nur dann wenn Sie das mit dem Parameter ‑f erzwingen Mit ‑C konvertiert Pass-import unguumlltige Zeichen im Pfadnamen eigenstaumln-dig Eine Uumlbersicht aller Funktionen bietet die Manpage Das mitge-lieferte Tool Pimport konvertiert Passwort-dateien ins KDBX- oder CSV-Format Eine ent-sprechende Anleitung mit zahlreichen Bei-spielen liefert die zu-gehoumlrige Manpage
Mit Sqlitebiter uumlbernehmen Sie tabella-risch strukturierte Inhalte in eine S Q Lite-Datenbank zu den unterstuumltzten Quell-formaten zaumlhlen Excel Markdown LTSV CSV JSON und Google Sheets
Sie konfigurieren Sqlitebiter uumlber Auf-rufparameter wobei das Tool zwischen Optionen Unterbefehlen und Argumen-ten unterscheidet Mithilfe von Optionen legen Sie fest ob die Daten an eine be-stehende Datenbank angefuumlgt werden sollen ob der Datentyp der Spalte an-hand der Kopfzeile ermittelt wird oder fuumlr welche Spalten das Tool Indizes er-zeugt Uumlber Unterbefehle geben Sie die zu verwendende Datenquelle an wie beispielsweise eine Datei (file) eine Pipe (stdin) Google Sheets (gs) oder eine Seite im Netz (url)
Das Quellformat definieren Sie bei file und url mittels des Arguments ‑f der Parameter ‑‑encoding legt die Kodie-rung fest Beim Unterbefehl url koumlnnen Sie einen Proxy angeben Mit dem Argu-ment ‑r haben Sie bei file die Moumlglich-keit komplette Verzeichnisse in die Da-tenbank zu uumlbernehmen Mit den Argu-menten ‑‑exclude und ‑‑pattern be-schraumlnken Sie die Verarbeitung auf bestimmte Dateinamen oder -typen
Uumlber den Unterbefehl configure setzen Sie das Standard-Encoding und gegebenenfalls einen zu verwendenden HTTP- Proxy Mit dem Unterbe-fehl completion erzeugt Sqlitebiter eine Autocom-pletion-Konfiguration fuumlr die Profildateien der Bash oder der Zsh (jlu) n
Lizenz GPLv3 MMMMmQuelle https github com roddhjav pass-import
Lizenz MIT MMMmmQuelle https github com thombashi sqlitebiter
16 wwwlinux-userde 062020
thinspEntfernte Desktop-Rechner lokal verwenden
In Verbindung bleibenX2go dient als eine einfach zu bedie-nende quelloffene Software fuumlr den Fern-zugriff auf grafische Programme 1 Als Uumlbertragungsbasis nutzt es eine SSH- Verbindung Besitzt der entfernte Rech-ner einen SSH-Zugang dann genuumlgt es im X2go-Client die IP-Adresse und die Login-Daten des Remote-Rechners anzugeben
Dort startet X2go die Anwendung fuumlr die Remote-Bedienung und zusaumltzlich das Programm Nxproxy einen im Hinter-grund laufenden unsichtbaren X-Server mit dem sich die Remote-Programme an-stelle des normalen X-Servers verbinden Nxproxy komprimiert und puffert die in den Programmfenstern dargestellten Inhalte bevor es sie an den Client auf einem anderen Rechner uumlbertraumlgt 2
Bereitstellung
Serverseitig gilt es die Pakete x2goserver und wenn fuumlr die Distribution vorhan-den x2goserver-xsession inklusive Abhaumln-gigkeiten zu installieren (siehe Kasten X2go-Pakete)
Ein mit systemctl enable x2goser‑ver zu aktivierender Server-Dienst gehoumlrt zum Bestandteil der serverseitigen Soft-ware wird zum Aufbau einer Verbindung aber nicht zwingend benoumltigt Seine Auf-gabe besteht darin verwaiste Sitzungen zu beenden Diese ermitteln Sie mit dem Aufruf x2golistsessions in dessen Aus-gabe der Text zwischen der ersten und zweiten Pipe (|) den Session-Namen an-gibt Den uumlbergeben Sie anschlieszligend dem Kommando x2goterminate‑sessi‑
Das Installieren eines Pakets
und das Aktivieren eines Ser-
ver-Diensts genuumlgen um mit
X2go grafische Programme
oder den kompletten Desk-
top eines entfernten Rech-
ners lokal zu nutzen
Peter Kreuszligel
copy R
omol
o Ta
vani
123
RF
README
X2go laumlsst sich wie kommerzielle Terminal-
server auf einem zentralen Rechner installie-
ren auf dem viele Benutzer parallel arbeiten
Doch da der Zugriff auf den Server auch uumlber
eine SSH-Verbindung praktisch einrichtungs-
frei funktioniert bietet sich eine Installation
auf einzelnen Arbeitsplatzrechnern an
X2go-Pakete
Debian Ubuntu Fedora und Arch Linux halten
X2go-Pakete fuumlr Client und Server in den offi-
ziellen Repositories vor Die X2go-Entwickler
stellen jedoch aktuellere Pakete sowie Win-
dows- und MacOS-Clients zur Verfuumlgung
Unter OpenSuse funktionierten im Test nur
die Pakete der X2go-Entwickler Arch-Linux-
Anwender finden die optionale Komponente
x2godesktopsharing zum Spiegeln einer lau-
fenden Desktop-Sitzung im AUR
SchwerpunktX2go
wwwlinux-user062020 17
on als Parameter um die fragliche Sitzung zu beenden
Eine Verbindung (Sitzung) zu einem entfernten Rechner mit installiertem X2go-Server legen Sie im X2go-Client mit Sitzung | Neue Sitzung an 3 Der sich oumlff-nende Dialog mit seinen fuumlnf Reitern faumlllt zwar umfangreich aus doch in aller Regel genuumlgt es eine uumlberschaubare Anzahl an Parametern anzupassen Im ersten Reiter Sitzung tragen Sie unter Host die Netz-adresse ein unter Login den Benutzer-namen des Users auf dem entfernten Rechner ndash im Grunde analog zur Anmel-dung an einer SSH-Konsole
SSH nutzt in der Standardkonfigura-tion ein Login mit Benutzername und Passwort alternativ kommt eine Schluumls-seldatei zum Einsatz X2go arbeitet mit beidem auf Wunsch sogar mit einer Ker-beros-5-Authentifizierung Die entspre-chenden Optionen finden Sie im Dialog Neue Sitzung Auch die Verbindung uumlber einen Proxy-Server fuumlr die SSH-Verbin-dung bietet die Software an zum Bei-spiel um SSH auf einem HTTP-Port durch eine Firewall zu tunneln Da X2go alle Daten uumlber eine gewoumlhnliche SSH-Ver-bindung uumlbertraumlgt verwenden Sie dieselben Parameter wie bei einem SSH-Konsolen-Login
X2go laumlsst sich einfach installieren und erfordert bis auf das Aktivieren des Diensts auf der Server-Seite und der Log-in-Daten im Client keine Konfiguration Am schnellsten richten Sie Telearbeits-plaumltze ein indem Sie die Software auf allen Arbeitsplatzrechnern installieren und diese so zum X2go-Server aufruumlsten
Alternativ erlaubt es die Software ei-nen zentralen X2go-Server fuumlr viele Be-nutzer einzurichten Auch hier gestaltet sich der administrative Aufwand fuumlr den Fernzugriff gering Neben der Installation von X2go richten Sie dafuumlr lediglich Be-nutzerkonten und SSH-Zugaumlnge fuumlr alle Teilnehmer ein Nicht ganz so leicht faumlllt es aber die Ressourcenanforderungen fuumlr mehrere Benutzer einzuschaumltzen und zu gewaumlhrleisten
Fernbedient
Die Sitzungsart unten im Dialog Sitzungs-voreinstellungen legt fest welche Anwen-dung nach dem Aufbau der Verbindung
startet Zum Testen genuumlgt es hier zu-naumlchst die Option Anwendung zu waumlhlen und als Befehl usrbinxterm einzu-geben Xterm gehoumlrt fest zu X-Windows und steht unter jedem Linux-System mit grafischer Oberflaumlche bereit
Nach dem Schlieszligen des Dialogs oumlffnet sich ganz rechts im X2go-Client-Fenster ein grauer Kasten Ein Klick darauf waumlhlt die Sitzung aus die daraufhin als Log-in-Dialog im blauen Hauptbereich des Fensters erscheint Die Eingabe des Pass-
1 Das Programmfenster des X2go-Clients fuumlr den Fernzugriff bildet optisch ein Log-in-Schirm am lokalen Rechner nach Serverseitig gilt es lediglich Programmpakete zu installieren und den Serverdienst zu aktivieren
2 Normale Programme kooperieren mit dem lokalen X-Server per X2go uumlbertragene dagegen mit dem unsichtbaren NX-Proxy Er verhaumllt sich dem Programm gegenuumlber wie ein normaler X-Server uumlbertraumlgt die Daten jedoch komprimiert an den NX-Client auf dem zugreifenden Rechner der sie dort in einem Programmfenster anzeigt
Schwerpunkt X2go
18 wwwlinux-userde 062020
worts und ein Klick auf Ok starten die Ver-bindung Der hellgraue Kasten zeigt nun den Status als aktiv sowie einige Details wie die Startzeit der Sitzung
Im sich oumlffnenden X-Term-Fenster ge-ben Sie nicht nur Konsolenbefehle ein sondern starten daraus auch grafische Programme 4 Wer keine Beruumlhrungs-aumlngste im Umgang mit dem Terminal hat dem steht der Remote-Rechner bereits uneingeschraumlnkt zur Verfuumlgung Die klei-nen Buttons unten im Kasten der aktiven Sitzung ermoumlglichen es Ordner zu teilen sowie die Sitzung zu pausieren oder zu beenden Pausierte Verbindungen lassen sich auch von anderen Rechnern uumlber-nehmen zum Beispiel um laufende Pro-gramme von einem Desktop-Rechner auf einen Laptop zu bdquoteleportierenldquo
Um die Einstellungen einer Sitzung zu veraumlndern beenden Sie diese mit einem Klick auf Abbrechen Danach erscheint die Sitzung wieder als graue Box rechts im Client-Fenster Ein Klick auf das Hambur-ger-Icon rechts unten in den Boxen oumlffnet erneut die SitzungsvoreinstellungenX2go stellt auf Wunsch auch ein grafi-sches Startmenuuml fuumlr Remote-Programme
bereit Nach Auswahl von Veroumlffentlichte Anwendungen aus der Sitzungsart er-scheint es unten im Kasten der aktiven Sitzung ganz links als kreisfoumlrmiges Icon 5 Es zeigt analog zum lokalen Linux-Startmenuuml Eintraumlge fuumlr die im Ord-ner etcx2goapplications enthalte-nen Programmstarter (desktop-Dateien)
Dieses Verzeichnis muumlssen Sie nach der Installation von X2go als root von Hand anlegen Entweder kopieren Sie die Pro-gramme die das Remote-Startmenuuml ent-halten soll aus usrshareapplicati‑ons hinein oder Sie legen statt des Ord-ners einen gleichnamigen symbolischen Link auf usrshareapplications an Damit steht das ganze Startmenuuml des entfernten Rechners auf dem Client zur Verfuumlgung
Waumlhlen Sie als Sitzungsart die Option Veroumlffentlichte Anwendungen so startet nach dem Verbindungsaufbau kein Pro-gramm Sie waumlhlen selbst eines aus dem Remote-Startmenuuml Die X2go-Sitzung bleibt nach Beenden aller Remote-An-wendungen offen waumlhrend sie sich bei der Sitzungsart Anwendung schlieszligt sobald Sie das Programm beenden
Desktop-UmgebungX2go uumlbertraumlgt aber nicht nur einzelne Programme sondern auf Wunsch auch ganze Desktop-Umgebungen Allerdings stammt der virtuelle X-Server Nxproxy von X11 R69 aus dem Jahr 2005 ab und kennt keine 3D-Beschleunigung (Xorg- Erweiterung Xcomposite oder GLX) Die Remote-Desktop-Umgebung muss also zumindest einen Fallback-Modus anbie-ten der ohne diese sonst laumlngst selbst-verstaumlndlichen Funktionen des X-Servers zurechtkommt
Waumlhrend die nicht besonders aktuelle Dokumentation hier wenig Hoffnung macht funktionierte es im Test trotz-dem mit KDE Plasma 5 LXDE LXQt Mate und IceWM nicht jedoch mit Gnome 3 Zum Starten einer Remote-Desktop-Sit-zung waumlhlen Sie im Dialog Sitzungsvor-einstellungen unter Sitzungsart die ge-wuumlnschte Desktop-Umgebung aus
Es erleichtert das Miteinander von remote und lokal ausgefuumlhrten Program-men einzelne Fenster statt des ganzen entfernten Desktops zu uumlbertragen Die Remote-Programmfenster integrieren
3 Fuumlr einen X2go-Zugang uumlber DSL genuumlgt auf der Client-Seite meist das Anpassen weniger Parameter etwa des Hostnamens des Benutzernamens oder eines nicht stan-dardmaumlszligigen SSH-Ports
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44456
SchwerpunktX2go
wwwlinux-user062020 19
sich nahtlos in die lokale Umgebung ein unhandlich groszliges Fenster mit der Ar-beitsflaumlche entfaumlllt Auch die Zwischen-ablage funktioniert zwischen lokalen und entfernten Programmen in beide Richtungen Unter Ein-Ausgabe in den Sitzungsvoreinstellungen des Clients kann man bei Bedarf das Clipboard-Sharing einschraumlnken Laumluft auf dem Client-Rech-ner KDE laumlsst sich allerdings die Fenster-groumlszlige nicht durch Ziehen mit der Maus veraumlndern ndash ein offenbar schon lange be-stehendes Problem
Wer lieber gefuumlhlt direkt vor dem ent-fernten Rechner sitzen will und keine lo-kalen Programme benutzen moumlchte der stellt im Reiter Ein-Ausgabe der X2go- Client-Konfiguration unter Display die Optionen Vollbild oder Ganzen Bildschirm und die Nummer eines angeschlossenen Bildschirms ein [Strg]+[Alt]+[F] wechselt im laufenden Betrieb zwischen Vollbild und Fensterdarstellung Benoumltigen Sie im Einzelfenstermodus Zugriff auf die auf dem entfernten Desktop abgelegten Dateien so genuumlgt es den gewuumlnschten Ordner des entfernten Rechners per X2go permanent auf dem lokalen Computer einzubinden 6 Die meisten Dateimana-ger oumlffnen ohnehin entfernte Objekte uumlber das SFTP-Protokoll
Alternativ zum Remote-Start einzelner Programme oder einer Desktop-Sitzung spiegelt X2go eine bereits laufende X-Window-Sessions auf einen entfernten Rechner Das erfordert jedoch zusaumltzlich das Paket x2goserver-desktopsharing auf dem Server und x2godesktopsharing auf dem Client Aumlhnlich wie bei VPN beim Windows-Desktop-Sharing oder dem proprietaumlren Teamviewer duumlrfen Sie fest-legen ob der entfernte Benutzer dabei den Desktop nur zu sehen bekommt oder auch mit Maus und Keyboard bedienen darf X2go laumlsst sich also auch fuumlr exter-nen Support nutzen
Soll der entfernte Rechner nicht rund um die Uhr laufen dann gehoumlrt ein Ver-fahren zum Starten aus der Ferne mit ins Home-Office-Paket Die meistgenutzte Loumlsung dafuumlr ist Wake on LAN (WoL) bei dem die Netzwerkkarte einen ausge-schalteten nicht vom Stromnetz getrenn-ten Rechner einschaltet Die standardmauml-szligig meist deaktivierte Funktion schalten Sie mit dem Kommando ethtool ‑s in‑terface wol g ein Sollte die Software
auf Ihrem Rechner fehlen finden Sie das gleichnamige Paket in den Repositories der verwendeten Distribution Diesen Be-fehl muumlssen Sie nach jedem Neustart er-neut ausfuumlhren entweder per Systemd oder Udev-Regel Die Arch-Linux-Wiki- Seite nennt Details
Zuumlgig
Schon das unter Linux noch immer uumlber-wiegend genutzte grafische X-Window- Grundsystem erweist sich als netzwerk-faumlhig Wegen der zahlreichen Roundtrips zwischen Client und Server geraumlt aller-
5 Aktivieren Sie unter Sitzungsart den Punkt Veroumlffentlichte Anwendungen stellt der linke Button im Sitzungskasten (rot markiert) ein grafisches Startmenuuml zur Verfuumlgung
4 Die Fenster aller im per X2go vom Remote-Rechner uumlbertragenen Xterm-Fenster ge-starteten Programme erscheinen auf dem Client-Bildschirm
Schwerpunkt X2go
20 wwwlinux-userde 062020
dings bei einer DSL-Verbindung jedes Aufklappen eines Menuumls zur Geduldspro-be Praktisch laumlsst sich die Netzwerktrans-parenz von X also nur innerhalb eines lokalen Netzwerks vernuumlnftig nutzen
X2go mindert die Latenz um ein Vielfa-ches und verringert die Menge der uumlber-
tragenen Daten Im Test verwendete der Autor mit der Buumlrosuite LibreOffice sowie Grafikprogrammen wie Gimp oder Ink-scape die Einstellung ADSL im Reiter Ver-bindung von X2go Dabei fielen pro Stun-de weniger als 100 MByte an Daten an Uumlbertragungsgeschwindigkeiten uumlber
250 kbit s traten nicht auf 7 eine schnelle DSL-Verbindung erfordert die Arbeit mit X2go also nicht Als Ursache ansatzweise spuumlrbarer das fluumlssige Arbei-ten jedoch nicht stoumlrender Traumlgheiten identifizierte der Autor eher Netzlatenzen als einen Durchsatzengpass
QualitaumltBei der Darstellungsqualitaumlt fiel kein Un-terschied zu lokal laufenden Program-men auf Auch die Bedienung etwa beim Scrollen von Inhalten oder dem Ausklap-pen von Menuumls erschien unauffaumlllig al-lenfalls kleine Blitzer an den hereinge-scrollten Bereichen stoumlrten die Darstel-lung marginal Beim Oumlffnen mancher Dia-loge erschien gelegentlich fuumlr einen Mo-ment ein Fensterrahmen noch ohne In-halt Mit kleinen Einschraumlnken wirkt die Bedienung der Programme also aumlhnlich fluumlssig wie beim lokalen Arbeiten
Traumlger erwies sich die Bedienung bei einer Verbindung uumlber mobiles LTE Doch auch mit der Einstellung Modem fuumlr die Verbindungsgeschwindigkeit erscheint die Reaktion noch angemessen vor allem bei GTK-Programmen Qt- KDE-Programme reagieren beim Ausklappen von Menuumls allerdings traumlger Der Unterschied zwi-schen einer 3G- und 4G-Mobilfunkverbin-dung faumlllt beim Aufbau des Fensters ei-nes neu gestarteten Programms spuumlrbar auf bei der Reaktion auf Klicks hingegen kaum Erst bei 2G-Verbindungen dauert es Sekunden bis ein ganzes Fenster voll-staumlndig erscheint
Bild Ton und DruckWie der Name Nxproxy des Schatten-Dis-play-Servers vermuten laumlsst stammt X2go von der letzten quelloffenen Versi-on der Desktop-Sharing-Software NX der Firma NoMachine aus dem Jahr 2005 ab Programme wie Blender die OpenGL voraussetzen funktionieren mit X2go nicht Dafuumlr arbeitet die Software mit dem heute allgegenwaumlrtigen Sound-Sys-tem Pulseaudio zusammen Der offene SSH-Port genuumlgt um Bild und Ton zu uumlbertragen sofern Sie die standardmaumlszligig gesetzte Option Benutze Port-Weiterlei-tung uumlber Tunnel nicht deaktivieren
Prinzipiell ist das Linux-Drucksystem CUPS zwar netzwerkfaumlhig doch es waumlre
6 In den Sitzungsvoreinstellungen waumlhlen Sie die Ordner des Client-Rechners zur Freigabe Auf dem Server laufende Programme finden diese unter mediadisk im Home-Verzeichnis
7 Bei ADSL als Verbindungsgeschwindigkeit fallen bei X2go-Uumlbertragungsraten an die auch maumlszligig schnelle Internet-Anschluumlsse nicht uumlberfordern
SchwerpunktX2go
wwwlinux-user062020 21
kaum praktikabel eigene Drucker im Fir-mennetzwerk freizugeben damit dort laufende Programme auf die heimische Hardware zugreifen Auch dafuumlr bietet X2go eine Loumlsung Am einfachsten laumlsst sie sich nutzen wenn auf dem X2go-Ser-ver ebenfalls ein CUPS-Server laumluft Hier muumlssen Sie keinen Zugriff auf die physi-schen Drucker im Netz des entfernten Rechners (die Firmendrucker) einrichten
Stattdessen genuumlgt es nach dem Ein-richten der Pakete x2goserver-printing und cups-x2go dort einen CUPS-X2go-Printer hinzuzufuumlgen Im CUPS-Wizard fuumlr neue Drucker finden Sie ihn im Auswahl-feld Marke unter Generic Drucken Sie mit einem per X2go uumlbertragenen Pro-gramm auf diesen virtuellen Drucker dann uumlbermittelt die Software den Druckauftrag an den CUPS-Server des
Clients Ein Auswahldialog erlaubt die Auswahl eines lokalen Geraumlts 8
FazitX2go uumlbertraumlgt die Fenster grafischer Programme mit ertraumlglicher Latenz und geringem Datenvolumen uumlber DSL-An-schluumlsse und ndash bedingt ndash auch uumlber mo-bile Internet-Zugaumlnge Voraussetzung ist ein gegebenenfalls durch die Firewall geleiteter SSH-Zugang Weitere Ports braucht X2go weder zum Uumlbertragen von Sound noch zum Drucken (tle) n
Uumlber 100 Schulungsthemen aus allen
Bereichen freier Software Houmlchstes Niveau
Wunderschoumln Hilfsbereite offene
Atmosphaumlre So fuumlhlt sich OpenSource an
wwwLINUXHOTELde
Fo
to
joch
enta
ck
co
m
8 Per X2go uumlbertragene Pro-gramme drucken bei Bedarf auch auf dem Drucker des Clients
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44456
70 wwwlinux-userde 062020
Praktische Android-Apps fuumlr Arch- und Manjaro-Nutzer
Apps fuumlr ArchDas Arch-Projekt pflegt neben der ei-gentlichen Distribution auch ein eigenes Forum sowie ein sehr ausfuumlhrliches und anerkannt gutes Wiki Das Forum bietet der internationalen und vielspra-chigen Arch-Community ein Zuhause und auch das Wiki gibt es in mehreren Sprachen wobei die englische Ausgabe bei Weitem die meisten und ausfuumlhrlichs-ten Artikel beinhaltet Die deutschspra-chige Arch-Gemeinschaft geht dabei je-
doch wie auch andere Laumlnder-Communi-ties einen eigenen Weg und betreibt ein eigenstaumlndiges Forum sowie ein gesondertes Wiki Die Foren und Wikis liefern besonders Ein- und Umsteigern wertvolle Hilfe und viele Anregungen Aber auch waumlhrend des Betriebs beruhigt es die aumluszligerst hilfsbereite Arch-Commu-nity im Hintergrund zu wissen Streikt das System oder kommt man mit einem Problem nicht weiter ist die Loumlsung oft
Streikt der Rechner oder ist
er waumlhrend der Installation
nicht verfuumlgbar helfen prak-
tische Android-Apps das Wis-
sen der Arch-Community aus
Wiki und Forum anzuzapfen
Christoph Langner
README
Arch Linux verzichtet bewusst auf eine
grafische Installationsroutine Stattdessen
leitet ein Wiki-Artikel den Anwender Schritt
fuumlr Schritt durch das Setup des Systems
Nuumltzliche Apps erleichtern dabei den Zugriff
auf die von der Arch-Gemeinschaft bereit-
gestellten Hilfen
Open Source fuumlr Android
In den Paketquellen der groszligen Linux-Dis-
tributionen findet sich in der Regel nur
solche Software deren Lizenz es erlaubt sie
frei fuumlr jeden Zweck zu nutzen sie beliebig
weiterzuverbreiten sowie sie zu untersuchen
und an die eigenen Beduumlrfnisse anzupas-
sen Entsprechende freie Software gibt es
auch fuumlr Android doch im Getoumlse des Play
Stores gehen diese Software-Perlen schnell
unter Zudem erfordert Googles App-Market
das Vorhandensein des Google-Dienste-
Frame works was Nutzer von Google-freien
Android-Geraumlten ausschlieszligt Wer auch
unter Android freie Software bevorzugt
sollte sich daher den Open-Source-Market
F-Droid naumlher ansehen Die Plattform er-
laubt Entwicklern von Open-Source-Apps
ihre Programme fuumlr eine groszlige Gruppe von
Anwendern zu veroumlffentlichen Aumlhnlich wie
bei Googles Play Store laumlsst sich der Index
durchsuchen und erlaubt Anwendungen per
Fingerzeig zu installieren und aktuell zu hal-
ten Alle hier vorgestellten Apps finden sich
auch im F-Droid-Store
PraxisArch-Apps fuumlr Android
wwwlinux-user062020 71
im Wiki zu finden oder ein freundlicher Helfer aus dem Forum gibt wertvolle Tipps wie man sein System wieder flott bekommt Mit der besten Online-Hilfe kommt man allerdings trotzdem nicht weiter wenn der Rechner komplett streikt In solch einer Situation bietet die Arch-Community praktische Apps fuumlr Smartphones und Tablets mit Android
ArchWiki ViewerDer ArchWiki Viewer macht genau das was der Name schon vermuten laumlsst Die kostenlose App bringt das Arch-Wiki auf das Smartphone Alternativ gibt es die Open-Source-App auch im auf freie Software spezialisierten F-Droid-Mar-ket Der Viewer oumlffnet automatisch die englischsprachige Hauptseite des Arch-Wikis 1 Die Funktionen beschraumln-ken sich bislang noch auf das Noumltigste Uumlber die Lupe durchsuchen Sie das Wiki 2 in den Einstellungen laumlsst sich die Schriftgroumlszlige anpassen
Fuumlr die Zukunft angedacht sind noch die Unterstuumltzung anderer Sprachen sowie ein Dark-Mode-Skin fuumlr Anwender die eher dunkel eingefaumlrbte Anwendungen bevorzugen Ideal waumlre ein Offline-Mo-dus der die Inhalte des Arch-Wikis kom-plett oder in Teilen herunterlaumldt sodass man auch ohne eine Netzverbindung das Wiki zur Hand hat Bislang fehlt auch noch die Moumlglichkeit Lesezeichen fuumlr wichtige Seiten zu setzen Der ArchWiki Viewer wird derzeit noch regelmaumlszligig ak-tualisiert sodass die Funktionswuumlnsche vermutlich fruumlher oder spaumlter umgesetzt werden
Archlinux ForumsNicht immer findet sich allerdings im Wiki die Loumlsung zum vorliegenden Problem In solchen Faumlllen steht die Arch-Community mit tatkraumlftiger Hilfe und viel Know-how zur Seite Die Betrei-ber des Arch-Forums achten zwar darauf dass die Seite auch auf Smartphones
1 Der kostenlose ArchWiki Viewer bringt das Wiki der Arch-Linux-Community direkt auf Android-Mobilgeraumlte
2 Die Suche unterstuumltzt unterschiedliche Sprachen Das deutsche Arch-Wiki bleibt allerdings auszligen vor
3 Die App Archlinux Forums erleichtert den Zugriff von unterwegs auf die offiziel-len Arch-Linux-Foren
Praxis Arch-Apps fuumlr Android
72 wwwlinux-userde 062020
mit kleineren Bildschirmen funktioniert doch wesentlich mehr Komfort bietet der Zugang uumlber die Android-App Arch-linux Forums Wie der ArchWiki Viewer steht sie unter einer Open-Source-Lizenz allerdings fehlt aktuell noch ein Eintrag im F-Droid-Store
Nach dem Start zeigt Archlinux Forums eine Uumlbersicht aller Unterforen an 3 Mit einem Fingerzeig auf das Icon rechts unten im blauen Kasten der von links aufgezogenen Seitenleiste loggen Sie sich mit Ihrem Account im Forum ein Danach erhalten Sie Zugriff auf Ihre bereits veroumlffentlichten Beitraumlge und Nachrichten sowie abonnierte Diskus-sionsfaumlden Waumlhlen Sie eines der Foren an erlaubt die App das Schreiben von neuen Beitraumlgen 4 Dazu tippen Sie auf das Plus-Icon rechts unten im Bildschirm
Die uumlber das Zahnrad-Icon aufgerufe-nen Einstellungsmoumlglichkeiten beschraumln-ken sich aktuell auf die Auswahl unter-schiedlicher Themes Ein wichtiges Detail findet sich allerdings im Unterpunkt API
home server Aumlndern Sie hier die Adresse des API-Servers von https bbs archlinux org auf https bbs archlinux de dann erhalten Sie Zugriff auf das deutsch-sprachige Forum Im Test funktionierte das Browsen im Forum der deutschen Arch-Community ohne Einschraumlnkungen der Login und somit das Veroumlffentlichen neuer Beitraumlge klappte jedoch nicht
Dynamisches DuoMit ArchPackages und AURdroid gibt es zwei sehr aumlhnliche Anwen-dungen die bei der Recherche in den Arch-Linux-Paketquellen helfen Arch-Packages beschraumlnkt sich dabei auf die offiziellen Paketquellen AURdroid kon-zentriert sich stattdessen auf die Koch-rezepte des Arch User Repositories AUR Die Funktionsweise ist bei beiden Werk-zeugen dieselbe Unter Keywords geben Sie einen Suchbegriff ein Darunter haben Sie die Moumlglichkeit die Suche auf den Namen beziehungsweise die
4 Nach dem Einloggen ins Arch-Portal erlaubt Archlinux Forums das Veroumlffent-lichen neuer Beitraumlge
5 ArchPackages liefert Informationen zu Paketen aus den offiziellen Soft-ware-Quellen von Arch Linux
6 Die App AURdroid gleicht ArchPacka-ges bis ins Detail integriert allerdings das Arch User Repository
PraxisArch-Apps fuumlr Android
wwwlinux-user062020 73
Beschreibung zu beschraumlnken oder nur Pakete aus ausgewaumlhlten Repositories anzuzeigen 5
Die Oberflaumlche von AURdroid gleicht der von ArchPackages bis in kleinste De-tails ndash kein Wunder stammen doch beide Anwendungen vom selben Entwickler Aumlhnlich wie beim Web-Frontend des AUR-Portal gibt es verschiedene Filter um die Suche im Repository zu steuern Zudem bietet die App eine Reihe von Sortiermoumlglichkeiten 6
Fuumlr beide Anwendungen gibt es noch eine Reihe von Verbesserungsvorschlauml-gen Es fehlt zum Beispiel die Moumlglich-keit Lesezeichen zu setzen oder Pakete uumlber das Smartphone herunterzuladen So lieszlige sich ein System reparieren des-sen Paketverwaltung aus dem Tritt ge-kommen ist und das nicht mehr ins Netz kommt Interessierte Entwickler haben uumlber das Github-Repository des Entwick-lers die Moumlglichkeit den Apps neue Funktionen hinzuzufuumlgen
FazitEs mag befremdlich klingen Android- Apps fuumlr Linux-Distributionen zu ent-wickeln doch die gut in den Arch-Li-nux-Kosmos integrierten Apps erleich-tern besonders bei den ersten Schritten und im Problemfall das Leben Das hilft insbesondere Ein- und Umsteigern wei-ter die so das Wiki mit dem Installations-leitfaden sowie die Hilfe der Arch-Com-munity immer zur Hand haben (cla) n
TIPP
Kleiner Tipp am Rande Im AUR finden sich
immer wieder brandneue Anwendungen
fuumlr den Linux-Desktop die noch kaum
jemand kennt Stellen Sie in AURdroid die
Sortierreihenfolge auf Last updated dann
lassen sich solche neuen Software-Perlen
schnell aus der Flut der Veroumlffentlichungen
herausfiltern
MAGAZIN 33 RabattTESTEN SIE JETZT 3 AUSGABEN FUumlR 1790 euro
OHNE DVD 1390 euro
SICHERN SIE SICH JETZT IHR GESCHENK Ubuntu Spezial oder LinuxUser Spezial im Wert von 1280 euro
ODER
Nur fuumlr kurze Zeit
Telefon 0911 9939 90 98Fax 01805 861 80 02E-Mail computecdpvde
Einfach bequem online bestellen shoplinux-magazindeLM_1-2_q_Miniabo_AKTION-2019_neuindd 1 270420 1615
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44290
NetzampSystem Trident
82 wwwlinux-userde 062020
Projekt Trident vereint BSD-Desktop mit Void Linux als Unterbau
Uumlber den TellerrandBei einem Fork also der Gruumlndung eines neuen Projekts aus dem Quellcode eines bestehenden scheiden sich die Geister Die einen verfluchen es als Ursache fuumlr den fehlenden Erfolg von Linux auf dem Desktop die anderen sehen in dieser Form des erneuten Mischens das Salz in der Linux-Suppe Dabei spielt es eigent-lich keine Rolle ob es sich um ein kleines Projekt auf Github handelt oder um die Wiederauferstehung von LibreOffice aus den Ruinen von OpenOffice
Von BSD zu LinuxEs geht aber auch anders herum wie das Beispiel von Ffmpeg und des wegen Un-stimmigkeiten unter dessen Entwicklern entstandenen Libav zeigt Zunaumlchst war der Fork mit dem Namen Libav recht erfolgreich doch kehrten mit der Zeit unter anderem Debian und Ubuntu zu-ruumlck zu Ffmpeg Heute ist die Bibliothek Libav nur noch wenig verbreitet
Der Fork um den es in diesem Artikel geht gehoumlrt zu den eher ungewoumlhn-lichen Varianten da er die Grenzen von Betriebssystemen uumlberschreitet Die Ge-schichte begann mit PCBSD Dessen Ziel war es auf der Grundlage von FreeBSD ein einsteigerfreundliches System mit praktikabler grafischer Oberflaumlche bereit-zustellen
2016 wurde das von der Firma iXsys-tems entwickelte Projekt in TrueOS um-benannt wobei es eine PCBSD-Variante unter diesem Namen fuumlr Server bereits seit Jahren gab Was Klarheit schaffen sollte verwirrte also eher Um das Chaos komplett zu machen richtete sich TrueOS 2018 neu aus Das Projekt Trident soll sich kuumlnftig um den
Das aus der BSD-Welt
stammende Projekt Trident
mit dem Lumina-Desktop hat
Void Linux als neuen Unter-
bau ausgewaumlhlt
Ferdinand Thommes
README
Das Projekt Trident wechselt aus der BSD-
Welt auf Linux und entschied sich fuumlr das
schlanke Void Linux als Unterbau In Kom-
bination mit ZFS on Root ergibt sich so eine
interessante Kombination
Listing 1binsh
setxkbmap de
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 83
BSD-Desktop insgesamt kuumlmmern waumlh-rend TrueOS sich an FreeBSD orientiert und nur dessen Desktop-Pakete unter-stuumltzt aber einem schnellen Zyklus folgt und alle sechs Monate erscheint
Das Projekt Trident dagegen beschloss nach rund einem Jahr Entwicklung im Oktober 2019 von der Plattform BSD zu einer Linux-Distribution als Basis zu wechseln Die Wahl fiel auf die leicht-gewichtige unabhaumlngige Rolling-Re-lease-Distribution Void Linux Der Grund fuumlr den Umstieg von BSD auf Linux lag hauptsaumlchlich in der besseren Hardware-Unterstuumltzung fuumlr ein dem Desktop zugewandtes Projekt
Die Distribution Void Linux erstellt alle Pakete im eigenen Build-System und ver-wendet den Paketmanager XBPS zum In-stallieren als Init-System dient Runit Fuumlr alle Pakete besteht die Moumlglich-keit sie auf Basis von Musl statt der GNU-C-Bibliothek (Glibc) zu installieren LibreSSL ersetzt optional OpenSSL
Das Beste beider WeltenTrident kombiniert Void Linux mit ZFS on Root aus der BSD-Welt Von dort stammt auch das schlanke Lumina Desk-top Environment kurz Lumina Das Lizenzproblem das den Einsatz von ZFS unter Linux meist verhindert loumlsen die Entwickler indem Sie das Kernel-Modul nicht direkt ausliefern sondern per DKMS zur Laufzeit erstellen und einbinden
Dabei kommt ZFS on Linux 082 unter Kernel 5418 zum Einsatz Waumlhrend des Tests verlieszlig das Projekt die Beta-Phase und veroumlffentlichte die Version 10 Es zeigte sich aber dass das Release noch nicht in allen Punkten uumlberzeugt
Kein Live-ImageDas Abbild von der Webseite des Pro-jekts ist ein Net-Installer mit rund 500 MByte ein Live-Image gibt es derzeit nicht Fuumlr einen Test installieren Sie das Image in Virtualbox oder VMware Dafuumlr sollten Sie mindestens 2 GByte RAM sowie 10 GByte Platz auf der virtuellen Platte bereitstellen
Beim Booten des Images erscheint eine Nachricht dass noch nicht alles wie gewuumlnscht funktioniert Verstaumlndlich denn immerhin haben die Entwickler
die Plattform komplett gewechselt Es braucht noch viele Tests auf einer moumlg-lichst breiten Basis bis alles passt
Auf dem ThinkpadIm Test kam Trident auf einem Thinkpad zum Einsatz Gleich nach dem Start vom Boot-Medium landen Sie zum Vorbe-reiten der eigentlichen Installation im Terminal Die Software fragt zunaumlchst den Status des Netzwerks ab Das gelang im Test allerdings erst nach mehreren Scans Dann erkannte sie das Ethernet Gleiches galt fuumlr das WLAN Bei der Ein-gabe des Passworts gilt es zu beachten dass zu diesem Zeitpunkt eine englische Tastaturbelegung eingestellt ist bei der einige Tasten anders belegt sind
1 Der Bootloader rEFInd eine auf UEFI- Installationen speziali-sierte Grub-Alternative kann multiple Installa-tionen verschiedener Betriebssysteme verwal-ten und eine interaktive EFI-Shell oumlffnen
2 Trident setzt auf XBPS fuumlr das Paketmanagement Mit Octoxbps installieren Sie einen grafischen Paketmanager im Stil von Synaptic nach der im Test dazu diente XFCE und KDE Plasma zu integrieren
NetzampSystem Trident
84 wwwlinux-userde 062020
Vor Beginn der Installation empfiehlt der Assistent den Rechner am besten mit UEFI zu booten da sonst einige Funk-tionen wie das ZFS-Bootmenuuml oder die Verschluumlsselung nicht bereitstehen Sie sollten diesen Hinweis beherzigen da Sie sonst unter anderem die Moumlglichkeit ver-schenken Snapshots aus dem Bootmenuuml zu starten
Glibc oder MuslKlappt der Zugang zum Netz steht die Entscheidung an ob Sie ein System
mit Standardpaketen und einer Glibc oder eine leichtgewichtige Installation ohne proprietaumlre Pakete mit Musl haben moumlchten Warum die beiden Varianten jeweils mit der entsprechenden C-Stan-dard-Bibliothek fest verknuumlpft waren erschlieszligt sich uns nicht ndash vor allem deshalb weil das System in einem wei-teren Schritt vier verschiedene Varianten anbietet von Void uumlber Server und Lite hin zu Full Hier sind Lite und Full die als einzige einen Desktop aufweisen nicht vollstaumlndig implementiert und somit als experimentell anzusehen Wir entschie-den uns trotzdem fuumlr die ausgewachsene Version um zu sehen wie viel Arbeit der grafischen Variante noch bevorsteht
Flott installiert
Das Net-Install-Image bietet sich bei einem Rolling Release wie Void als be-vorzugte Methode an da das Setup dabei alle Pakete auf den neuesten Stand bringt Die Installation laumluft zuumlgig ab und brauchte auf einem fuumlnf Jahre alten Thinkpad in einem flotten Netz-werk gut zehn Minuten Die meiste Zeit beanspruchte dabei DKMS zum Bau der Module fuumlr ZFS und Wireguard
Die Distribution verschluumlsselt das Home des Users bei der Installation automatisch das Passwort des Users ent-schluumlsselt beim Einloggen zusaumltzlich die Partition Um dabei ein Systemlayout im BSD-Stil beizubehalten wird das Home als usrhome eingebunden bei home handelt es sich um einen Symlink darauf
Bootmanager rEFIndWenn Sie das System nach der Installa-tion neu starten begruumlszligt Sie rEFInd statt des gewohnten Grub 1 Beim ersten Rundgang durch die Oberflaumlche stellen Sie unter Umstaumlnden fest dass die vorinstallierte Auswahl an Software nicht allzu uumlppig ausfaumlllt im Vergleich zu
4 Als Mail-Client verwendet Trident die mit Qt entwickelte Anwendung Trojitaacute die als Protokoll nur IMAP unterstuumltzt Um klassische POP3-Postfaumlcher abzurufen waumlre etwa Thunderbird als Alternative gefragt
Listing 2 xbps‑install octoxbps kde‑cli‑tools trident‑update ‑check ampamp trident‑update ‑update
3 Luminas Dateimanager Insight bietet einen beschraumlnkten Funktionsumfang und bietet keinen 2-Fenster-Betrieb Natuumlrlich stehen bei Bedarf noch andere Dateimanager mit zusaumltzlichen Funktionen bereit
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 85
anderen Systemen Immerhin finden Sie unter anderem LibreOffice Firefox und ein Qt-Terminal vor was fuumlr den Anfang oft ausreicht
Doch zunaumlchst zum Wichtigsten Stellen Sie als Erstes das Tastaturlay-out auf Deutsch um Dazu geben Sie im Qt-Terminal das Kommando sudo xbps‑install setxkbmap ein Der Befehl setxkbmap de stellt dann das Layout um Damit Sie das nicht nach jedem Reboot wiederholen muumlssen legen Sie ein klei-nes Skript in den Autostart-Bereich den Sie im Menuuml unter Preferences | Desktop Settings finden Das Skript nennen Sie setxkbmapsh oder aumlhnlich und befuumlllen es mit dem Inhalt aus Listing 1
Haben Sie dem Skript mit chmod +x setxkbmapsh die passenden Rechte gegeben legen Sie es im Autostart ab indem Sie dort zu Binary wechseln das Skript markieren und oben auf Save kli-cken Jetzt bleibt das Tastaturlayout nach einem Neustart erhalten
Paketmanager XBPSDer bei Void entwickelte Paketmanager XBPS erinnert an Pacman von Arch Linux Der Befehl zum Aktualisieren des Void- Unterbaus lautet xbps‑install ‑Su Wollen Sie vor dem Aktualisieren des Systems automatisch einen ZFS-Snap-shot erstellen verwenden Sie anstelle dieses Kommandos das aus der ersten Zeile von Listing 2
Ziehen Sie einen grafischen Paket-manager vor greifen Sie zur zwar spar-tanischen aber funktionellen Software
Octoxbps die Sie uumlber XBPS nachziehen (Listing 2 zweite Zeile) und anschlieszligend aus dem Menuuml starten 2
Keine SchoumlnheitUumlber den Lumina-Desktop laumlsst sich trefflich streiten Er ist funktional schnell durchgehend zu konfigurieren und bringt bereits eine begrenzte Anzahl von Apps mit 3 Nach einer gewissen Einge-woumlhnung geht die Arbeit damit einiger-maszligen flott von der Hand 4
5 XFCE in der aktuellen Version 414 ist eine gute Alternative wenn Lumina zu spartanisch erscheint
6 Der voreingestellte Dark-Look harmoniert unter XFCE gut mit den in dunklen Brauntoumlnen gehaltenen Icons der Anwendungen
Listing 3$ sudo cp usrsharexsessionsxfcedesktop etcsddm‑sessions
$ sudo cp usrsharexsessionsplasmadesktop etcsddm‑sessions
NetzampSystem Trident
86 wwwlinux-userde 062020
Eines ist der in C++ und Qt5 geschriebe-ne Desktop aber wahrlich nicht grafisch ansprechend Wie bei Linux uumlblich ha-ben Sie aber die Wahl Gefaumlllt Ihnen die Optik nicht installieren Sie einfach eine andere Desktop-Umgebung
Andere DesktopsWir haben Plasma als auch XFCE 5 nachinstalliert Letzteres richten Sie auf der Kommandozeile mit xbps‑install xfce4 ein In Octoxbps tragen Sie Xfce4 ins Suchfeld ein und markieren die gelis-teten Apps Ein Klick auf + Install im Kon-
textmenuuml bereitet alles vor ein Klick auf den Haken oben in der Menuumlleiste stoumlszligt den Prozess an Um XFCE in den Log-in-Manager SDDM einzufuumlgen nutzen Sie den Befehl aus der ersten Zeile von Listing 3 Beim naumlchsten Login duumlrfen Sie dann XFCE auswaumlhlen 6
Der Weg zu einem KDE-Plasma-Desk-top 7 verlaumluft aumlhnlich der entsprechen-de Befehl lautet xbps‑install kde5 Hier sollten Sie zusaumltzlich kde5-baseapps und dolphin installieren Ohne die KDE5-Basis-Anwendungen fehlen unter anderem Kate KWrite und Konsole Gra-fisch verfahren Sie analog zu XFCE 8
Danach folgt wieder das Einbinden in SDDM (Listing 3 zweite Zeile) Sie finden dann zwei Eintraumlge fuumlr Plasma vor Einer davon sollte eine Wayland-Sitzung star-ten was im Test aber nicht klappte
Bei beiden Desktop-Metapaketen feh-len derzeit noch einige Anwendungen die Sie aber bei Bedarf gezielt nachin-stallieren Wir fanden XFCE als Desktop fuumlr Trident ideal denn die Eleganz von Plasma kommt derzeit noch nicht zur Geltung Waumlhrend der Tests erkannte das System externe Geraumlte nicht automa-tisch es war noumltig diese per Mount-Be-fehl einzubinden
Erstaunt hat der hohe Verbrauch an Hauptspeicher nach dem Start Mit Lumina waren es rund 720 MByte bei XFCE und Plasma jeweils um 850 MByte Zum Vergleich Unter Debian bdquoUnstableldquo reichen Plasma rund 650 MByte 9
ZFS gut integriertUm die Vorteile von ZFS zu nutzen ins-besondere die Snapshots bedarf es zwingend der Kommandozeile Trident hat waumlhrend der Installation bereits mehrere ZFS-Pools angelegt die Sie sich mit zfs list ansehen Beim Start des Systems booten Sie standardmaumlszligig in tridentpool ROOT initial wobei trident-pool der bei der Installation standard-maumlszligig vergebene Name ist
Trident erzeugt automatisch vor jedem Upgrade des Systems einen
7 Plasma wirkt unter Trident im Vergleich zu XFCE etwas behaumlbig Zudem sind einige wichtige Apps noch nicht im Metapaket KDE5 integriert
8 Trident benutzt den langfristig unterstuumltzten Kernel 5418 als stabile Unterlage Die Installation von Plasma brachte zudem einige Qt-Entwicklungswerkzeuge mit an Bord
Listing 4
$ sudo zfs snapshot tridentpoolROOTinitialsnap2
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 87
inkrementellen Snapshot Das ermoumlg-licht es bei Problemen auf den vorhe-rigen Stand zuruumlckzurollen Sie duumlrfen daruumlber hinaus jederzeit einen Snapshot des Gesamtsystems oder von einzelnen Pools erstellen Dazu dient ein Befehl wie der aus Listing 4 Den Namen hinter dem Klammeraffen ndash im Beispiel snap2 ndash vergeben Sie er sollte moumlglichst aus-sagekraumlftig sein um ihn im Bootmanager spaumlter leicht zu identifizieren 0
Wenn Sie beim naumlchsten Neustart nicht den eigentlichen ZFS-Pool star-ten moumlchten sondern einen Snapshot dann wechseln Sie im zweiten Schritt des Boot-Vorgangs per [Esc] in das Boot-menuuml Ein Druck auf [Alt]+[A] foumlrdert dort die vorhandenen Snapshots zutage Dokumentationsmaterial zu ZFS buumlndelt eine Seite bei Wikibooks
FazitTrident funktionierte im Test einwand-frei aus dem Terminal heraus Grafische Desktops ndash egal ob Lumina ein nachin-stalliertes Plasma oder XFCE ndash weisen derzeit noch Defizite auf Das war den Entwicklern bewusst als sie dem aktu-ellen Abbild trotzdem die Versionsnum-
mer 10 verliehen Diese Haltung deutet die Zielrichtung des Projekts an Die Kom-mandozeile bleibt bei Trident vermutlich fuumlr ZFS auch kuumlnftig die einzige Loumlsung
Trident ist ein interessantes Projekt Wer es derzeit zum taumlglichen Begleiter machen moumlchte sollte vielleicht schon einmal Void oder Arch Linux konfiguriert haben und darf mit der Kommandozeile nicht auf Kriegsfuszlig stehen Die Kombi-nation aus der leichtgewichtigen Distri-bution Void Linux und dem aus der BSD-Welt uumlberkommenen ZFS verleihen dem Projekt viel Potenzial Es scheint ideal fuumlr Anwender die Ubuntu nicht moumlgen aber trotzdem ZFS on Root voreingestellt nutzen moumlchten (agr) n
9 Die Speicherauslastung von Trident faumlllt unter allen getesteten Desktops houmlher aus als erwartet Vermutlich legen die Entwickler an dieser Stelle noch Hand an um das System weiter zu optimieren
0 ZFS on Root gehoumlrt zu den herausragenden Beigaben von Trident Die Befehle zum Einsatz der Funktionen entsprechen denen von ZFS unter anderen Umgebungen
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr43932
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl43932
96
README
Der Mensch lebt nicht vom Text allein Zu jedem Artikel in LinuxUser gehoumlrt eine Reihe von Zusatzinformationen die das bloszlige Narrativ um weiterfuumlhrende Inhalte ergaumlnzen Manche davon inteshygrieren sich direkt in den Textfluss andere stehen als gesonderte grafische Elemente in der sogenannten Marginalspalte also dem teilweise freien Bereich an der rechshyten beziehungsweise linken Seitenkante
Typografische KonventionenEine blaue Einfaumlrbung hebt Verweise auf Tabellen und Kaumlsten hervor siehe Kasten Kastentitel Die Kursivierung signalisiert hier wie in vielen anderen Faumlllen eine symbolische Bezeichnung in einem Codeshybrocken koumlnnte das etwa so aussehen
$ cat bdquoEinTextbrockenldquo gtgt Ausgabetxt
Der bdquoUmbruchhakenldquo am Ende der ersten Zeile des Codes verweist hier darauf dass es sich in diesem Fall eigentlich um eine einzige Eingabezeile handelt die nur aus Platzgruumlnden im Druck umgebrochen werden musste
Die Kursivierung kann neben Platzhalshytern auch andere Elemente bezeichnen wie Paketnamen und Benutzerkonten etwa build-essential und root Aber auch Menuumlpunkte drucken wir kursiv ab wobei in Menuumlfolgen eine Pipe die einshyzelnen Elemente trennt Sonstiges | Text-kodierung | Unicode
Gelegentlich begegnen Ihnen in den Artikeln auch orangefarbig hinterlegte Textstellen Sie verweisen auf ein Glossar das den markierten Begriff kurz erlaumlutert Sie finden den Glossartext dann in einer der Marginalspalten
Tasten und TastenfolgenEin Buchstabe oder eine Buchstabenshyfolge in eckigen Klammern wie [Esc] steht symbolisch fuumlr einen Tastendruck Dabei dient als Schreibweise grundsaumltzshylich die Beschriftung der Tasten einer deutschen Tastatur Ein Druck auf [T] erzeugt also ein kleines bdquotldquo die Kombishynation [Umschalt]+[T] ein groszliges bdquoTldquo
Das Pluszeichen zwischen Tasten sigshynalisiert dabei dass man sie gleichzeitig druumlcken muss ein Komma dagegen dass sie nacheinander betaumltigt werden muumlsshysen Das allseits beliebte Copy amp Paste gelingt also mit [Strg]+[C] [Strg]+[V]
Lesen Sie etwas von der SupershyTaste dann handelt es sich dabei um die eigentshylich korrekte Bezeichnung jener Taste die in MicrosoftshyUmgebungen bdquoWindowsshyTasshyteldquo heiszligt und auf der bei den meisten Tasshytaturen das entsprechende Logo prangt
Infos und DownloadsAn einzelnen Stellen im Text finden sie das Zeichen das auf eine weiterfuumlhshyrende Information verweist Um an die Links zum Artikel zu gelangen blaumlttern Sie ans Ende des Artikels wo Sie einen Kasten Weitere Infos und interessante Links finden Entweder tippen Sie die dort angegebene URL wwwlinux‑userdeqrNummer in einen Webbrowser ein ndash das fuumlhrt Sie auf eine Webseite mit allen Links zum Artikel ndash oder Sie scannen mit
In jedem LinuxUser-Artikel liefern eine Reihe von speziellen Auszeichnungen
und grafischen Elementen wichtige Zusatzinformationen zum Text
copy M
aksi
m S
hebe
ko 1
23R
F
Beispiel fuumlr Heft-DVD-Inhalt LUOrdner
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44447
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44447
dem Smartphone oder Tablet den im Kasten abgedruckten QRshyCode ein und surfen so direkt zur Seite mit den Links
Analog funktioniert der Kasten Dateien zum Artikel herunterladen unter mit der URL wwwlinux‑userdedlNummer Er bringt Sie auf eine Webseite die auf inteshyressante Downloads zum Artikel verweist (Das Exemplar unten links dient nur als Beispiel und fuumlhrt ins Nirgendwo)
Heft-DVDDie preisguumlnstigere NoshyMediashyEdition von LinuxUser kommt ohne Datentraumlger doch die meisten Leser bevorzugen die am Kiosk erhaumlltliche Ausgabe mit HeftshyDVD Bei Artikeln zu denen Inhalte auf der DVD gehoumlren finden Sie auf der ersshyten Doppelseite einen grauen bdquoHalbkreis mit Lochldquo (siehe oben) der eine optische Disk symbolisiert Der Text darunter beshyzeichnet den zugehoumlrigen DVDshyInhalt und nennt gegebenenfalls auch das Verzeichnis in dem sich dieser auf dem Datentraumlger befindet (jlu) n
Glossar Naumlhere Definition zum Verstaumlndnis
eines Begriffs oder einer Abkuumlrzung
Service Heft-DVD-Inhalt
98 wwwlinux-userde
Neues auf der Heft-DVD
Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar
stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50
bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS
Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-
tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version
Bleeding Edge Fedora 32
Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-
men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos
Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204
Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken
sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n
Sicher und anonym Tails 45
4 wwwlinux-userde 062020
06
Heft-DVD
ArcoLinux 203 8
Alle groszligen Linux-Distributionen bieten Gnome KDE oder XFCE als Desktop ArcoLinuxB-Xtended hingegen stellt Tiling-Fenstermanager wie Herbstluftwm Awesome oder Bspwm in den Vorder-grund
Aktuelles
News Software 14
Kompakter Webserver Alaya 32 Data- Grid-Software Dagri 16 Passwort-Migrator Pass-import 30 SQLite-Importhelfer Sqlitebiter 0321
16 Mit einem Programm und einem Server-Dienst holen Sie sich ein-
zelne Applikationen oder den komplet-ten Desktop eines PCs uumlbers Netzwerk
62 Der Datenaustausch zwischen Linux-PCs und Mobilgeraumlten
mit Android ist alles andere als trivial Wir stellen die drei besten Tools dafuumlr vor
34 In der Corona-Krise haben vie-le Teams ihre Buumlroaufgaben ins
Netz verlagert Dazu gehoumlrt die Arbeit an Office-Formaten Wir stellen Suiten vor die einen gemeinsamen Zugriff auf Texte Folien und Praumlsentationen erlauben
50 Mit ZFS on Root und einem Ausbau
des Snap-Sortiments peilt Canonical weiterhin den Business-Desktop an ndash ein Trend von dem auch Heim-anwender profitieren
Schwerpunkt
X2go16
Das Installieren eines Pakets und das Aktivieren eines Server-Diensts genuumlgen um mit X2go grafische Programme oder den kompletten Desktop eines entfernten Rechners lokal zu nutzen
Videokonferenzen mit Jitsi 22
Auch in Zeiten von Home Office gehoumlren regelmaumlszligige Meetings in vielen Firmen zum Pflichtprogramm Jitsi erlaubt es ohne groszligen Aufwand einen eigenen Videokonferenzserver zu betreiben
Schwerpunkt
VPN mit Wireguard 28
Die direkt in den Linux-Kernel integrierte VPN-Software Wireguard erlaubt den Aufbau von sicheren Verbindungen zu anderen Rechnern mit Bordmitteln Wir testen was Sie dabei beachten sollten
Kollaboratives Office 34
Kollaboratives Arbeiten gestaltet sich mit herkoumlmmlichen Buumlrosuiten eher muumlhsam Dem helfen dezentrale Loumlsungen fuumlr die Teamarbeit an Office-Dokumenten ab
Nextcloud 42
Nextcloud demonstriert eindrucksvoll dass das Aufsetzen eines vollwertigen Groupware-Servers weder langwierig noch kompliziert sein muss
wwwlinux-user062020 5
74 OpenSuse bietet mit einem Firewall-Modul einen zusaumltz-
lichen Schutz fuumlr die Daten auf dem Rechner Wir zeigen wie das funktioniert
88 Flexibel und flott ndash so preisen die Entwickler die Program-
miersprache Julia an Wir testen ob das Versprechen in der Praxis haumllt
56 Mit einem grundsoliden Release versucht das Fedora-
Projekt nach zahlreichen Ausfluumlgen in neue Techniken das Community-System wieder etwas mehr zu konsolidieren
82 Mit dem Wechsel von PCBSD zu Void Linux verschafft sich
die Distribution Trident mit dem Lumina- Desktop einen neuen stabilen Unterbau der zusaumltzlich mit ZFS on Root eine inno-vative Funktion bereitstellt
Praxis
Ubuntu 200450
Ubuntu 2004 LTS kommt im neuen Kleid und mit mehr Leistung auf die Platte Als Experiment wird die ZFS-Unterstuumltzung weiter ausgebaut
Fedora 32 56
Fedora 32 bringt Fortschritte bei der Speichernutzung und beim Trimmen von SSDs geht aber bei der Modularisierung einen Schritt zuruumlck Insgesamt bewegt sich die Distribution nun eher in ruhigeren Fahrwassern
Android-Geraumlte anbinden 62
Der Datentausch zwischen Android-Gerauml-ten und Linux-PCs klappt eher schlecht denn recht Wir stellen die drei praktika-belsten Loumlsungen dafuumlr vor
Praxis
Arch-Apps fuumlr Android 70
Streikt der Rechner oder ist er waumlhrend der Installation des Betriebssystem nicht verfuumlgbar helfen praktische Android- Apps dabei das Wissen der Arch-Community aus Wiki und Forum anzuzapfen
NetzampSystem
Trident 82
Das aus der BSD-Welt stammende Projekt Trident mit Lumina-Desktop hat Void Linux als neuen Unterbau ausgewaumlhlt
Know-how
Julia 88
Die relativ junge Programmiersprache Julia verspricht die Flexibilitaumlt interpretierter Sprachen wie Python mit der Geschwin-digkeit von C zu vereinen
Service
Editorial 3
Impressum 6
EventsAutorenInserenten 7
IT-Profimarkt 94
README 96
Vorschau 97
Heft-DVD-Inhalt 98
Ea
OpenSuse-Tipps Firewall 74
OpenSuse-Systeme starten nach der Installation erst einmal voumlllig zugeknoumlpft Damit lokale Dienste wie ein installiertes MoinMoin- Wiki fuumlr andere Rechner erreich-bar werden muumlssen Sie erst einmal die richtigen Ports der Firewall oumlffnen
LINUXeasy
Ein Unternehmen der MARQUARD MEDIA GROUP AG Verleger Juumlrg Marquard
RedaktionVerlag Redaktionsanschrift Verlagsanschrift Redaktion LinuxUser Computec Media GmbH Putzbrunner Straszlige 71 Dr -Mack-Straszlige 83 81739 Muumlnchen 90762 Fuumlrth Telefon (0911) 2872-110 Telefon (0911) 2872-100 E-Mail redaktionlinux-userde Web wwwlinux-userde
Geschaumlftsfuumlhrer Christian Muumlller Rainer Rosenbusch
Chefredakteur Joumlrg Luther (jlu v i S d P) BrandEditorial Director jlutherlinux-userde Stellv Chefredakteur Andreas Bohle (agr) abohlelinux-userde Redaktion Christoph Langner (cla) clangnerlinux-userde Thomas Leichtenstern (tle) tleichtensternlinux-userde Linux-Community Andreas Bohle (agr) abohlelinux-communityde Datentraumlger Thomas Leichtenstern (tle) cdredaktionlinux-userde
Staumlndige Mitarbeiter Erik Baumlrwaldt Karsten Guumlnther Peter Kreuszligel Claudia Meindl Tim Schuumlrmann Daniel Tibi Ferdinand Thommes Uwe Vollbracht
Titel amp Layout Elgin Grabe Titelmotiv Maxim Popov 123RF Bildnachweis 123RF Freeimages und andere
Sprachlektorat Astrid Hillmer-Bruer
Produktion Vertrieb Martin Closmann (Ltg) martinclosmanncomputecde Abonnement Uwe Houmlnig uwehoenigcomputecde
Anzeigen Verantwortlich fuumlr den Anzeigenteil Judith Gratias-Klamt Es gilt die Anzeigenpreisliste vom 01012020
Mediaberatung DACH Bernhard Nusser bernhardnussercomputecde Tel (0911) 2872-254 Fax (0911) 2872-241
Mediaberatung UKUSA Brian Osborn bosbornlinuxnewmediacom
New Business Viktor Eippert (Project Manager)
E-Commerce amp Affiliate Daniel Waadt (Head of E-Commerce amp Affiliate) Veronika Maucher Andreas Szedlak Frank Stoumlwer
Abo Die Abwicklung (Rechnungsstellung Zahlungsabwicklung und Versand) erfolgt uumlber unser Partnerunternehmen DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH Leserservice Computec 20080 Hamburg Deutschland Einzelhefte und Abo- Bestellung httpshopcomputecde
Leserservice Ihre Ansprechpartner fuumlr Reklamationen und Ersatzbestellungen Deutschland E-Mail computecdpvde Tel (0911) 99 39 90 98 Fax (01805) 861 80 02 (014 euromin aus dem Festnetz max 042 euromin aus dem Mobilnetz)
Oumlsterreich Schweiz E-Mail computecdpvde
und weitere Laumlnder Tel +49 911 99399098 Fax +49 1805 8618002
Supportzeiten Montag 0700 ndash 2000 Uhr Dienstag ndash Freitag 0730 ndash 2000 Uhr Samstag 0900 ndash 1400 Uhr
Pressevertrieb DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH Am Baumwall 11 20459 Hamburg httpwwwdpvde
Druck Ipress Center Central Europe Plc Naacutedas utca 8 2600 Vaacutec Ungarn
ISSN 1615-4444
Service Impressum
6 wwwlinux-userde 062020
Deutschland 4PlayERS AREAMOBILE BUFFED GAMESWORLD GAMESZONE GOLEM LINUX-COMMUNITY
LINUX-MAGAZIN LINUXUSER MAKING GAMES N-ZONE GAMES AKTUELL PC GAMES PC GAMES HARDWARE PC Games MMORE PLAY 4 Raspberry Pi Geek SFT VIDEOGAMESZONE WIDESCREEN
Marquard Media Polska CKMPL KOZACZEKPL PAPILOTPL SHOPPIEGO ZEBERKAPL
Marquard Media Hungary JOY JOY-NAPOK INSTYLE SHOPPIEGO APA EacuteVA GYEREKLEacuteLEK FAMIILYHU RUNNER`S WORLD
(1) Die No-Media-Ausgabe erhalten Sie ausschlieszliglich in unserem Webshop unter httpshopcomputecde die Auslieferung erfolgt versandkostenfrei
(2) Nur erhaumlltlich in Verbindung mit einem Jahresabonnement der Printausgabe von LinuxUser
Internet httpwwwlinux-userde
News und Archiv httpwwwlinux-communityde
Facebook httpwwwfacebookcomlinuxuserde
Schuumller- und Studentenermaumlszligigung 20 Prozent gegen Vorlage eines Schuumller ausweises oder einer aktuellen Immatrikulationsbescheinigung Der aktuelle Nachweis ist bei Verlaumln-gerung neu zu erbringen Andere Abo-Formen Ermaumlszligigungen im Ausland etc auf Anfrage Adressaumlnderungen bitte umgehend beim Kundenservice mitteilen da Nachsendeauftraumlge bei der Post nicht fuumlr Zeitschriften gelten
ABONNEMENT
Mini-Abo (3 Ausgaben) Deutschland Oumlsterreich Ausland
No-Media-Ausgabe 1 1190 euro 1190 euro 1190 euro
DVD-Ausgabe 1690 euro 1690 euro 1690 euro
Jahres-Abo (12 Ausgaben)Deutschland
Oumlsterreich Ausland
No-Media-Ausgabe 1 6060 euro 6830 euro 8100 euro
DVD-Ausgabe 8670 euro 9500 euro 9930 euro
Jahres-DVD zum Abo 2 670 euro 670 euro 670 euro
Preise Digital Deutschland Oumlsterreich Ausland
Heft-PDF Einzelausgaben Digital
599 euro 599 euro 599 euro
Digital-Abo (12 Ausgaben) 4860 euro 4860 euro 4860 euro
Kombi Digital + Print (No-Media-Ausgabe 12 Ausgaben)
7260 euro 8030 euro 9300 euro
Kombi Digital + Print (DVD-Ausgabe 12 Ausgaben)
9870 euro 10700 euro 11130 euro
Rechtliche Informationen
COMPUTEC MEDIA ist nicht verantwortlich fuumlr die inhaltliche Richtigkeit der Anzeigen und uumlbernimmt keinerlei Verantwortung fuumlr in Anzeigen dargestellte Produkte und Dienstleistun-gen Die Veroumlffentlichung von Anzeigen setzt nicht die Billigung der angebotenen Produkte und Service-Leistungen durch COMPUTEC MEDIA voraus
Haben Sie Beschwerden zu einem unserer Anzeigenkunden seinen Produkten oder Dienst-leistungen dann bitten wir Sie uns das schriftlich mitzuteilen Schreiben Sie unter Angabe des Magazins in dem die Anzeige erschienen ist inklusive der Ausgabe und der Seiten-nummer an
CMS Media Services Annett Heinze Verlagsanschrift (siehe oben links)
Linux ist ein eingetragenes Warenzeichen von Linus Torvalds und wird von uns mit seiner freundlichen Genehmigung genutzt raquoUnixlaquo verwenden wir als Sammelbegriff fuumlr die Gruppe der Unix-aumlhnlichen Betriebssysteme (wie beispielsweise HPUX FreeBSD Solaris ua) nicht als Bezeichnung fuumlr das Trademark raquoUNIXlaquo der Open Group Der Linux-Pinguin wurde von Larry Ewing mit dem Pixelgrafikprogramm raquoThe GIMPlaquo erstellt
Eine Haftung fuumlr die Richtigkeit von Veroumlffentlichungen kann ndash trotz sorgfaumlltiger Pruumlfung durch die Redaktion ndash vom Verlag nicht uumlbernommen werden
Mit der Einsendung von Manuskripten oder Leserbriefen gibt der Verfasser seine Ein-willigung zur Veroumlffentlichung in einer Publikation der COMPUTEC MEDIA Fuumlr unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung uumlbernommen
Autoreninformationen finden Sie unter httpwwwlinux-userdeAutorenhinweise
Die Redaktion behaumllt sich vor Einsendungen zu kuumlrzen und zu uumlberarbeiten Das exklusive Urheber- und Verwertungsrecht fuumlr angenommene Manuskripte liegt beim Verlag Es darf kein Teil des Inhalts ohne schriftliche Genehmigung des Verlags in irgendeiner Form verviel-faumlltigt oder verbreitet werden
LinuxUser Community Edition
LinuxUser gibt es auch als Community Edition Das ist eine rund 32-seitige PDF-Datei mit Artikeln aus der aktuellen Ausgabe die kurz vor Veroumlffentlichung des gedruckten Heftes erscheint
Die kostenlose Community-Edition steht unter einer Creative-Commons-Lizenz die es er-laubt bdquodas Werk zu vervielfaumlltigen zu verbreiten und oumlffentlich zugaumlnglich machenldquo Sie duumlrfen die LinuxUser Community-Edition also beliebig kopieren gedruckt oder als Datei an Freunde und Bekannte weitergeben auf Ihre Website stellen ndash oder was immer ihnen sonst dazu einfaumlllt Lediglich bearbeiten veraumlndern oder kommerziell nutzen duumlrfen Sie sie nicht Darum bitten wir Sie im Sinn des bdquofair useldquo Weitere Informationen finden Sie unter httplinux-userdeCE
Probleme mit den Datentraumlgern
Falls es bei der Nutzung der Heft-DVDs zu Problemen kommt die auf einen defekten Daten-traumlger schlieszligen lassen dann schicken Sie bitte eine E-Mail mit einer genauen Fehlerbe-schreibung an die Adresse computecdpvde Wir senden Ihnen dann umgehend kostenfrei einen Ersatzdatentraumlger zu
wwwlinux-user062020 97
Vorschauauf 072020Die naumlchste Ausgabe erscheint am 18062020
Netzwerk im Griff
Durch die derzeitige Notwendigkeit im Home-Office zu arbeiten stehen viele An-wender vor der Herausforderung ein Ge-raumlt in eine neue Netzwerkumgebung zu integrieren Ein modernes Linux- System unterstuumltzt Sie dabei mit zahlreichen Funktionen Wir schauen in der kommen-den Ausgabe wie gut die automatische Integration in LAN WLAN und WWAN klappt welche Vorteile neue Netzwerk-manager beim Wechsel zwischen Netzen bieten und wie Sie Ihren Rechner je nach Situation am besten vor Zugriffen von auszligen schuumltzen
Shell-Prozesse tunen
Die Shell gehoumlrt zu den zentralen Werk-zeugen eines Linux-Systems Mit ihr er-ledigen Sie einfache Aufgaben oder pro-grammieren komplexe Applikationen Wir zeigen Ihnen wie Sie beim Erstellen der Skripte effizient gestalten und so die Ressourcen schonen Dabei zeigen wir wie die Techniken ineinandergreifen
Multimedia-Konverter
Nicht jede Multimedia-Datei ist mit jedem Geraumlt kompatibel Statt sich durch die Op-tionen der Kommandozeilen-Tools zum Konvertieren zu kaumlmpfen nutzen Sie lie-ber Mystiq mit dem Sie in wenigen Klicks mehrere Dateien auf einmal umwandeln Unser Workshop zeigt was Sie beim Ein-satz der Software beachten sollten
Die
Red
aktio
n be
haumllt
sich
vor
Th
emen
zu
aumlnde
rn o
der z
u st
reic
hen
copy aleksanderdn123RF
Heft als DVD-Editionbull 108 Seiten Tests und Workshops zu
Soft- und Hardwarebull 2 DVDs mit Top-Distributionen sowie
der Software zu den Artikeln Mit bis zu 18 GByte Software das Komplettpaket das Unmengen an Downloads spart
bull Preisguumlnstige Heft variante ohne Datentraumlger fuumlr Leser mit Breitband- Internet-Anschluss
bull Artikelumfang identisch mit der DVD-Edition 108 Seiten Tests und Work-shops zu aktueller Soft- und Hardware
bull Uumlber 30 Seiten ausgewaumlhlte Artikel und Inhaltsverzeichnis als PDF-Datei
bull Unter CC-Lizenz Frei kopieren und beliebig weiter verteilen
bull Jeden Monat kostenlos per E-Mail oder zum Download
Heft als No-Media-Edition Community-Edition-PDF
Jederzeit gratis her-unterladen unterhttpwwwlinux-userdeCE
DVD-Edition (850 Euro) oder No-Media-Edition (595 Euro) Einfach und bequem versandkostenfrei bestellen unterhttpwwwlinux-userdebestellen
Aktuelles Angetestet
14 wwwlinux-userde 062020
SeitenschubserDer kompakte Webserver
Alaya 32 schont die Systemressourcen
TabellenbauerMithilfe von Dagri 16 lassen
sich Daten einfach tabellarisch verwalten
Als schlanker Webserver fuumlr das LAN eignet sich Alaya das Sie mangels ver-fuumlgbarer Pakete allerdings aus den Quel-len kompilieren muumlssen Nach der Instal-lation laumluft Alaya standardmaumlszligig in einer Chroot-Umgebung die Sie beim Start vorgeben
Die Konfiguration erfolgt wahlweise via Aufrufparameter oder uumlber die Konfi-gurationsdatei etcalayaconf fuumlr die das Quellarchiv ein Beispiel enthaumllt Den Zugriff auf Dateien oder CGI-Skripte au-szligerhalb der Chroot-Umgebung richten Sie uumlber virtuelle Pfade ein Der Zugang
auf den Server laumlsst sich uumlber die integrierte Benut-zerverwaltung beschraumln-ken Alaya bietet Schnitt-stellen zur lokalen Benut-zerverwaltung via PAM Passwd oder Shadow
Die verwendete Au-thentifizierungsmethode geben Sie mit ‑A vor oder tragen sie in die Konfigu-rationsdatei ein Dort hin-terlegen Sie auch die
Schluumlssel fuumlr die HTTPS-Verschluumlsselung Neben SSL unterstuumltzt Alaya TLS bis zur Version 12 In der Konfiguration legen Sie uumlber Allow- und Deny-Eintraumlge fest welche Anwender generell auf den Web-server zugreifen duumlrfen Mittels soge-nannter Events geben Sie auszligerdem vor wie Alaya auf bestimmte Clients HTTP-Header oder Verbindungsmethoden re-agieren soll So laumlsst sich etwa ein Skript ausfuumlhren sobald sich ein bestimmter Benutzer mit Alaya verbindet Die Bei-spielkonfiguration liefert eine rudimen-taumlre Dokumentation zu allen Event-Typen inklusive eines Anwendungsbeispiels
Je nach Art der Kompilierung bietet Alaya auch einen rudimentaumlren Proxy- Dienst auf SOCKS-4-Basis Waumlhrend der Server selbst bereits IPv6 unterstuumltzt steht die Proxy-Funktion nur fuumlr IPv4 zur Verfuumlgung Daneben unterstuumltzt Alaya WebDAV es gibt dabei jedoch Probleme mit Windows-Clients
Sie brauchen nicht unbedingt ein ressour-cenfressendes Spreadsheet um Informa-tionen in einer Tabellenstruktur zu ver-walten Mit Dagri steht dafuumlr ein einfa-ches schlankes Werkzeug zur Verfuumlgung Dessen Entwickler sehen es allerdings eher als Data-Grid-Loumlsung weswegen es nur die wichtigsten Kalkulationsfunktio-nen bietet wie etwa das Summieren von Spalten und Zeilen Als Tcl Tk-Skript ist
Dagri sofort einsatzbereit lediglich SQ Lite 3 muss zum Einrichten der Dagri -Datenbank im System vor-handen sein
Beim Start oumlffnet das Tool eine uumlbersichtliche Oberflaumlche mit einem Uumlberschrifts- und einem Datenfeld Hier fuumlgen Sie nach Bedarf weitere Zei-len und Spalten hinzu und befuumlllen sie mit Da-ten So bauen Sie mit we-nigen Handgriffen eine komplexe Gitterstruktur auf Symbolleisten am lin-
ken und oberen Fensterrand gewaumlhren schnellen Zugriff auf alle Funktionen Die Gitterstrukturen lassen sich in der Arbeits oberflaumlche beliebig positionieren darin markierte Inhalte verschieben Sie mit wenigen Mausklicks
Die Breite eine Felds haumlngt von dessen Typ ab Datenfelder sind standardmaumlszligig nur 12 Zeichen breit Uumlberschriften koumln-nen bis zu 40 Zeichen enthalten In den Einstellungen passen Sie diese Werte je nach Bedarf an waumlhlen eine Schriftart und stellen die Anzeige auf eine deut-sche Lokalisierung um
Zum Weiterverarbeiten der Daten ex-portieren Sie sie in die Formate CSV HTML oder XML Beim Import unterstuumltzt Dagri nur SQLite das native Speicherfor-mat ist eine SQLite-3-Datenbankdatei Die Dokumentation von Dagri faumlllt recht mager aus Eine rudimentaumlre Online-Hilfe verweist lediglich auf die wichtigsten Tas-tenkuumlrzel eine Manpage fehlt
Lizenz GPLv3 MMMmmQuelle http github com ColumPaget Alaya
Lizenz BSD MMMmmQuelle http www jmos net software dagri shtml
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44446
AktuellesAngetestet
X23
Fernschule-Weber_1-8qindd 1 010914 1437
SchluumlsseldienstDas in Python geschriebene Pass-import 30 hilft beim Migrieren von Credentials
DatensaugerMit Sqlitebiter 0321
uumlbertragen Sie Daten in eine SQLite-Datenbank
Der Konsolen-Passwortmanager Pass er-freut sich mittlerweile groszliger Beliebtheit Beim Aufsetzen steht man jedoch vor der muumlhseligen Aufgabe erst einmal alle Passwoumlrter uumlbertragen zu muumlssen Hier kommt die in Python implementierte Er-weiterung Pass-import ins Spiel Damit lassen sich Passwoumlrter aus drei Dutzend verschiedenen Programmen uumlberneh-men beispielsweise aus diversen Kee-Pass-Derivaten Chrome Firefox oder dem NetworkManager Beim Import ver-steht Pass-import neben CSV JSON und XML auch einige proprietaumlre Formate wie etwa KDBX (KeePass) und Keychain (Apple) Eine Liste aller unterstuumltzten Pro-gramme finden Sie auf der Github-Seite der Erweiterung
Pass-import integriert sich als Unterbe-fehl in die Pass-Struktur Mit dem Kom-mando pass import Datei uumlbernehmen Sie exportierte Daten wobei das Tool Format und Quellprogramm selbststaumln-dig erkennt Es uumlberschreibt existierende Passwoumlrter nur dann wenn Sie das mit dem Parameter ‑f erzwingen Mit ‑C konvertiert Pass-import unguumlltige Zeichen im Pfadnamen eigenstaumln-dig Eine Uumlbersicht aller Funktionen bietet die Manpage Das mitge-lieferte Tool Pimport konvertiert Passwort-dateien ins KDBX- oder CSV-Format Eine ent-sprechende Anleitung mit zahlreichen Bei-spielen liefert die zu-gehoumlrige Manpage
Mit Sqlitebiter uumlbernehmen Sie tabella-risch strukturierte Inhalte in eine S Q Lite-Datenbank zu den unterstuumltzten Quell-formaten zaumlhlen Excel Markdown LTSV CSV JSON und Google Sheets
Sie konfigurieren Sqlitebiter uumlber Auf-rufparameter wobei das Tool zwischen Optionen Unterbefehlen und Argumen-ten unterscheidet Mithilfe von Optionen legen Sie fest ob die Daten an eine be-stehende Datenbank angefuumlgt werden sollen ob der Datentyp der Spalte an-hand der Kopfzeile ermittelt wird oder fuumlr welche Spalten das Tool Indizes er-zeugt Uumlber Unterbefehle geben Sie die zu verwendende Datenquelle an wie beispielsweise eine Datei (file) eine Pipe (stdin) Google Sheets (gs) oder eine Seite im Netz (url)
Das Quellformat definieren Sie bei file und url mittels des Arguments ‑f der Parameter ‑‑encoding legt die Kodie-rung fest Beim Unterbefehl url koumlnnen Sie einen Proxy angeben Mit dem Argu-ment ‑r haben Sie bei file die Moumlglich-keit komplette Verzeichnisse in die Da-tenbank zu uumlbernehmen Mit den Argu-menten ‑‑exclude und ‑‑pattern be-schraumlnken Sie die Verarbeitung auf bestimmte Dateinamen oder -typen
Uumlber den Unterbefehl configure setzen Sie das Standard-Encoding und gegebenenfalls einen zu verwendenden HTTP- Proxy Mit dem Unterbe-fehl completion erzeugt Sqlitebiter eine Autocom-pletion-Konfiguration fuumlr die Profildateien der Bash oder der Zsh (jlu) n
Lizenz GPLv3 MMMMmQuelle https github com roddhjav pass-import
Lizenz MIT MMMmmQuelle https github com thombashi sqlitebiter
16 wwwlinux-userde 062020
thinspEntfernte Desktop-Rechner lokal verwenden
In Verbindung bleibenX2go dient als eine einfach zu bedie-nende quelloffene Software fuumlr den Fern-zugriff auf grafische Programme 1 Als Uumlbertragungsbasis nutzt es eine SSH- Verbindung Besitzt der entfernte Rech-ner einen SSH-Zugang dann genuumlgt es im X2go-Client die IP-Adresse und die Login-Daten des Remote-Rechners anzugeben
Dort startet X2go die Anwendung fuumlr die Remote-Bedienung und zusaumltzlich das Programm Nxproxy einen im Hinter-grund laufenden unsichtbaren X-Server mit dem sich die Remote-Programme an-stelle des normalen X-Servers verbinden Nxproxy komprimiert und puffert die in den Programmfenstern dargestellten Inhalte bevor es sie an den Client auf einem anderen Rechner uumlbertraumlgt 2
Bereitstellung
Serverseitig gilt es die Pakete x2goserver und wenn fuumlr die Distribution vorhan-den x2goserver-xsession inklusive Abhaumln-gigkeiten zu installieren (siehe Kasten X2go-Pakete)
Ein mit systemctl enable x2goser‑ver zu aktivierender Server-Dienst gehoumlrt zum Bestandteil der serverseitigen Soft-ware wird zum Aufbau einer Verbindung aber nicht zwingend benoumltigt Seine Auf-gabe besteht darin verwaiste Sitzungen zu beenden Diese ermitteln Sie mit dem Aufruf x2golistsessions in dessen Aus-gabe der Text zwischen der ersten und zweiten Pipe (|) den Session-Namen an-gibt Den uumlbergeben Sie anschlieszligend dem Kommando x2goterminate‑sessi‑
Das Installieren eines Pakets
und das Aktivieren eines Ser-
ver-Diensts genuumlgen um mit
X2go grafische Programme
oder den kompletten Desk-
top eines entfernten Rech-
ners lokal zu nutzen
Peter Kreuszligel
copy R
omol
o Ta
vani
123
RF
README
X2go laumlsst sich wie kommerzielle Terminal-
server auf einem zentralen Rechner installie-
ren auf dem viele Benutzer parallel arbeiten
Doch da der Zugriff auf den Server auch uumlber
eine SSH-Verbindung praktisch einrichtungs-
frei funktioniert bietet sich eine Installation
auf einzelnen Arbeitsplatzrechnern an
X2go-Pakete
Debian Ubuntu Fedora und Arch Linux halten
X2go-Pakete fuumlr Client und Server in den offi-
ziellen Repositories vor Die X2go-Entwickler
stellen jedoch aktuellere Pakete sowie Win-
dows- und MacOS-Clients zur Verfuumlgung
Unter OpenSuse funktionierten im Test nur
die Pakete der X2go-Entwickler Arch-Linux-
Anwender finden die optionale Komponente
x2godesktopsharing zum Spiegeln einer lau-
fenden Desktop-Sitzung im AUR
SchwerpunktX2go
wwwlinux-user062020 17
on als Parameter um die fragliche Sitzung zu beenden
Eine Verbindung (Sitzung) zu einem entfernten Rechner mit installiertem X2go-Server legen Sie im X2go-Client mit Sitzung | Neue Sitzung an 3 Der sich oumlff-nende Dialog mit seinen fuumlnf Reitern faumlllt zwar umfangreich aus doch in aller Regel genuumlgt es eine uumlberschaubare Anzahl an Parametern anzupassen Im ersten Reiter Sitzung tragen Sie unter Host die Netz-adresse ein unter Login den Benutzer-namen des Users auf dem entfernten Rechner ndash im Grunde analog zur Anmel-dung an einer SSH-Konsole
SSH nutzt in der Standardkonfigura-tion ein Login mit Benutzername und Passwort alternativ kommt eine Schluumls-seldatei zum Einsatz X2go arbeitet mit beidem auf Wunsch sogar mit einer Ker-beros-5-Authentifizierung Die entspre-chenden Optionen finden Sie im Dialog Neue Sitzung Auch die Verbindung uumlber einen Proxy-Server fuumlr die SSH-Verbin-dung bietet die Software an zum Bei-spiel um SSH auf einem HTTP-Port durch eine Firewall zu tunneln Da X2go alle Daten uumlber eine gewoumlhnliche SSH-Ver-bindung uumlbertraumlgt verwenden Sie dieselben Parameter wie bei einem SSH-Konsolen-Login
X2go laumlsst sich einfach installieren und erfordert bis auf das Aktivieren des Diensts auf der Server-Seite und der Log-in-Daten im Client keine Konfiguration Am schnellsten richten Sie Telearbeits-plaumltze ein indem Sie die Software auf allen Arbeitsplatzrechnern installieren und diese so zum X2go-Server aufruumlsten
Alternativ erlaubt es die Software ei-nen zentralen X2go-Server fuumlr viele Be-nutzer einzurichten Auch hier gestaltet sich der administrative Aufwand fuumlr den Fernzugriff gering Neben der Installation von X2go richten Sie dafuumlr lediglich Be-nutzerkonten und SSH-Zugaumlnge fuumlr alle Teilnehmer ein Nicht ganz so leicht faumlllt es aber die Ressourcenanforderungen fuumlr mehrere Benutzer einzuschaumltzen und zu gewaumlhrleisten
Fernbedient
Die Sitzungsart unten im Dialog Sitzungs-voreinstellungen legt fest welche Anwen-dung nach dem Aufbau der Verbindung
startet Zum Testen genuumlgt es hier zu-naumlchst die Option Anwendung zu waumlhlen und als Befehl usrbinxterm einzu-geben Xterm gehoumlrt fest zu X-Windows und steht unter jedem Linux-System mit grafischer Oberflaumlche bereit
Nach dem Schlieszligen des Dialogs oumlffnet sich ganz rechts im X2go-Client-Fenster ein grauer Kasten Ein Klick darauf waumlhlt die Sitzung aus die daraufhin als Log-in-Dialog im blauen Hauptbereich des Fensters erscheint Die Eingabe des Pass-
1 Das Programmfenster des X2go-Clients fuumlr den Fernzugriff bildet optisch ein Log-in-Schirm am lokalen Rechner nach Serverseitig gilt es lediglich Programmpakete zu installieren und den Serverdienst zu aktivieren
2 Normale Programme kooperieren mit dem lokalen X-Server per X2go uumlbertragene dagegen mit dem unsichtbaren NX-Proxy Er verhaumllt sich dem Programm gegenuumlber wie ein normaler X-Server uumlbertraumlgt die Daten jedoch komprimiert an den NX-Client auf dem zugreifenden Rechner der sie dort in einem Programmfenster anzeigt
Schwerpunkt X2go
18 wwwlinux-userde 062020
worts und ein Klick auf Ok starten die Ver-bindung Der hellgraue Kasten zeigt nun den Status als aktiv sowie einige Details wie die Startzeit der Sitzung
Im sich oumlffnenden X-Term-Fenster ge-ben Sie nicht nur Konsolenbefehle ein sondern starten daraus auch grafische Programme 4 Wer keine Beruumlhrungs-aumlngste im Umgang mit dem Terminal hat dem steht der Remote-Rechner bereits uneingeschraumlnkt zur Verfuumlgung Die klei-nen Buttons unten im Kasten der aktiven Sitzung ermoumlglichen es Ordner zu teilen sowie die Sitzung zu pausieren oder zu beenden Pausierte Verbindungen lassen sich auch von anderen Rechnern uumlber-nehmen zum Beispiel um laufende Pro-gramme von einem Desktop-Rechner auf einen Laptop zu bdquoteleportierenldquo
Um die Einstellungen einer Sitzung zu veraumlndern beenden Sie diese mit einem Klick auf Abbrechen Danach erscheint die Sitzung wieder als graue Box rechts im Client-Fenster Ein Klick auf das Hambur-ger-Icon rechts unten in den Boxen oumlffnet erneut die SitzungsvoreinstellungenX2go stellt auf Wunsch auch ein grafi-sches Startmenuuml fuumlr Remote-Programme
bereit Nach Auswahl von Veroumlffentlichte Anwendungen aus der Sitzungsart er-scheint es unten im Kasten der aktiven Sitzung ganz links als kreisfoumlrmiges Icon 5 Es zeigt analog zum lokalen Linux-Startmenuuml Eintraumlge fuumlr die im Ord-ner etcx2goapplications enthalte-nen Programmstarter (desktop-Dateien)
Dieses Verzeichnis muumlssen Sie nach der Installation von X2go als root von Hand anlegen Entweder kopieren Sie die Pro-gramme die das Remote-Startmenuuml ent-halten soll aus usrshareapplicati‑ons hinein oder Sie legen statt des Ord-ners einen gleichnamigen symbolischen Link auf usrshareapplications an Damit steht das ganze Startmenuuml des entfernten Rechners auf dem Client zur Verfuumlgung
Waumlhlen Sie als Sitzungsart die Option Veroumlffentlichte Anwendungen so startet nach dem Verbindungsaufbau kein Pro-gramm Sie waumlhlen selbst eines aus dem Remote-Startmenuuml Die X2go-Sitzung bleibt nach Beenden aller Remote-An-wendungen offen waumlhrend sie sich bei der Sitzungsart Anwendung schlieszligt sobald Sie das Programm beenden
Desktop-UmgebungX2go uumlbertraumlgt aber nicht nur einzelne Programme sondern auf Wunsch auch ganze Desktop-Umgebungen Allerdings stammt der virtuelle X-Server Nxproxy von X11 R69 aus dem Jahr 2005 ab und kennt keine 3D-Beschleunigung (Xorg- Erweiterung Xcomposite oder GLX) Die Remote-Desktop-Umgebung muss also zumindest einen Fallback-Modus anbie-ten der ohne diese sonst laumlngst selbst-verstaumlndlichen Funktionen des X-Servers zurechtkommt
Waumlhrend die nicht besonders aktuelle Dokumentation hier wenig Hoffnung macht funktionierte es im Test trotz-dem mit KDE Plasma 5 LXDE LXQt Mate und IceWM nicht jedoch mit Gnome 3 Zum Starten einer Remote-Desktop-Sit-zung waumlhlen Sie im Dialog Sitzungsvor-einstellungen unter Sitzungsart die ge-wuumlnschte Desktop-Umgebung aus
Es erleichtert das Miteinander von remote und lokal ausgefuumlhrten Program-men einzelne Fenster statt des ganzen entfernten Desktops zu uumlbertragen Die Remote-Programmfenster integrieren
3 Fuumlr einen X2go-Zugang uumlber DSL genuumlgt auf der Client-Seite meist das Anpassen weniger Parameter etwa des Hostnamens des Benutzernamens oder eines nicht stan-dardmaumlszligigen SSH-Ports
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44456
SchwerpunktX2go
wwwlinux-user062020 19
sich nahtlos in die lokale Umgebung ein unhandlich groszliges Fenster mit der Ar-beitsflaumlche entfaumlllt Auch die Zwischen-ablage funktioniert zwischen lokalen und entfernten Programmen in beide Richtungen Unter Ein-Ausgabe in den Sitzungsvoreinstellungen des Clients kann man bei Bedarf das Clipboard-Sharing einschraumlnken Laumluft auf dem Client-Rech-ner KDE laumlsst sich allerdings die Fenster-groumlszlige nicht durch Ziehen mit der Maus veraumlndern ndash ein offenbar schon lange be-stehendes Problem
Wer lieber gefuumlhlt direkt vor dem ent-fernten Rechner sitzen will und keine lo-kalen Programme benutzen moumlchte der stellt im Reiter Ein-Ausgabe der X2go- Client-Konfiguration unter Display die Optionen Vollbild oder Ganzen Bildschirm und die Nummer eines angeschlossenen Bildschirms ein [Strg]+[Alt]+[F] wechselt im laufenden Betrieb zwischen Vollbild und Fensterdarstellung Benoumltigen Sie im Einzelfenstermodus Zugriff auf die auf dem entfernten Desktop abgelegten Dateien so genuumlgt es den gewuumlnschten Ordner des entfernten Rechners per X2go permanent auf dem lokalen Computer einzubinden 6 Die meisten Dateimana-ger oumlffnen ohnehin entfernte Objekte uumlber das SFTP-Protokoll
Alternativ zum Remote-Start einzelner Programme oder einer Desktop-Sitzung spiegelt X2go eine bereits laufende X-Window-Sessions auf einen entfernten Rechner Das erfordert jedoch zusaumltzlich das Paket x2goserver-desktopsharing auf dem Server und x2godesktopsharing auf dem Client Aumlhnlich wie bei VPN beim Windows-Desktop-Sharing oder dem proprietaumlren Teamviewer duumlrfen Sie fest-legen ob der entfernte Benutzer dabei den Desktop nur zu sehen bekommt oder auch mit Maus und Keyboard bedienen darf X2go laumlsst sich also auch fuumlr exter-nen Support nutzen
Soll der entfernte Rechner nicht rund um die Uhr laufen dann gehoumlrt ein Ver-fahren zum Starten aus der Ferne mit ins Home-Office-Paket Die meistgenutzte Loumlsung dafuumlr ist Wake on LAN (WoL) bei dem die Netzwerkkarte einen ausge-schalteten nicht vom Stromnetz getrenn-ten Rechner einschaltet Die standardmauml-szligig meist deaktivierte Funktion schalten Sie mit dem Kommando ethtool ‑s in‑terface wol g ein Sollte die Software
auf Ihrem Rechner fehlen finden Sie das gleichnamige Paket in den Repositories der verwendeten Distribution Diesen Be-fehl muumlssen Sie nach jedem Neustart er-neut ausfuumlhren entweder per Systemd oder Udev-Regel Die Arch-Linux-Wiki- Seite nennt Details
Zuumlgig
Schon das unter Linux noch immer uumlber-wiegend genutzte grafische X-Window- Grundsystem erweist sich als netzwerk-faumlhig Wegen der zahlreichen Roundtrips zwischen Client und Server geraumlt aller-
5 Aktivieren Sie unter Sitzungsart den Punkt Veroumlffentlichte Anwendungen stellt der linke Button im Sitzungskasten (rot markiert) ein grafisches Startmenuuml zur Verfuumlgung
4 Die Fenster aller im per X2go vom Remote-Rechner uumlbertragenen Xterm-Fenster ge-starteten Programme erscheinen auf dem Client-Bildschirm
Schwerpunkt X2go
20 wwwlinux-userde 062020
dings bei einer DSL-Verbindung jedes Aufklappen eines Menuumls zur Geduldspro-be Praktisch laumlsst sich die Netzwerktrans-parenz von X also nur innerhalb eines lokalen Netzwerks vernuumlnftig nutzen
X2go mindert die Latenz um ein Vielfa-ches und verringert die Menge der uumlber-
tragenen Daten Im Test verwendete der Autor mit der Buumlrosuite LibreOffice sowie Grafikprogrammen wie Gimp oder Ink-scape die Einstellung ADSL im Reiter Ver-bindung von X2go Dabei fielen pro Stun-de weniger als 100 MByte an Daten an Uumlbertragungsgeschwindigkeiten uumlber
250 kbit s traten nicht auf 7 eine schnelle DSL-Verbindung erfordert die Arbeit mit X2go also nicht Als Ursache ansatzweise spuumlrbarer das fluumlssige Arbei-ten jedoch nicht stoumlrender Traumlgheiten identifizierte der Autor eher Netzlatenzen als einen Durchsatzengpass
QualitaumltBei der Darstellungsqualitaumlt fiel kein Un-terschied zu lokal laufenden Program-men auf Auch die Bedienung etwa beim Scrollen von Inhalten oder dem Ausklap-pen von Menuumls erschien unauffaumlllig al-lenfalls kleine Blitzer an den hereinge-scrollten Bereichen stoumlrten die Darstel-lung marginal Beim Oumlffnen mancher Dia-loge erschien gelegentlich fuumlr einen Mo-ment ein Fensterrahmen noch ohne In-halt Mit kleinen Einschraumlnken wirkt die Bedienung der Programme also aumlhnlich fluumlssig wie beim lokalen Arbeiten
Traumlger erwies sich die Bedienung bei einer Verbindung uumlber mobiles LTE Doch auch mit der Einstellung Modem fuumlr die Verbindungsgeschwindigkeit erscheint die Reaktion noch angemessen vor allem bei GTK-Programmen Qt- KDE-Programme reagieren beim Ausklappen von Menuumls allerdings traumlger Der Unterschied zwi-schen einer 3G- und 4G-Mobilfunkverbin-dung faumlllt beim Aufbau des Fensters ei-nes neu gestarteten Programms spuumlrbar auf bei der Reaktion auf Klicks hingegen kaum Erst bei 2G-Verbindungen dauert es Sekunden bis ein ganzes Fenster voll-staumlndig erscheint
Bild Ton und DruckWie der Name Nxproxy des Schatten-Dis-play-Servers vermuten laumlsst stammt X2go von der letzten quelloffenen Versi-on der Desktop-Sharing-Software NX der Firma NoMachine aus dem Jahr 2005 ab Programme wie Blender die OpenGL voraussetzen funktionieren mit X2go nicht Dafuumlr arbeitet die Software mit dem heute allgegenwaumlrtigen Sound-Sys-tem Pulseaudio zusammen Der offene SSH-Port genuumlgt um Bild und Ton zu uumlbertragen sofern Sie die standardmaumlszligig gesetzte Option Benutze Port-Weiterlei-tung uumlber Tunnel nicht deaktivieren
Prinzipiell ist das Linux-Drucksystem CUPS zwar netzwerkfaumlhig doch es waumlre
6 In den Sitzungsvoreinstellungen waumlhlen Sie die Ordner des Client-Rechners zur Freigabe Auf dem Server laufende Programme finden diese unter mediadisk im Home-Verzeichnis
7 Bei ADSL als Verbindungsgeschwindigkeit fallen bei X2go-Uumlbertragungsraten an die auch maumlszligig schnelle Internet-Anschluumlsse nicht uumlberfordern
SchwerpunktX2go
wwwlinux-user062020 21
kaum praktikabel eigene Drucker im Fir-mennetzwerk freizugeben damit dort laufende Programme auf die heimische Hardware zugreifen Auch dafuumlr bietet X2go eine Loumlsung Am einfachsten laumlsst sie sich nutzen wenn auf dem X2go-Ser-ver ebenfalls ein CUPS-Server laumluft Hier muumlssen Sie keinen Zugriff auf die physi-schen Drucker im Netz des entfernten Rechners (die Firmendrucker) einrichten
Stattdessen genuumlgt es nach dem Ein-richten der Pakete x2goserver-printing und cups-x2go dort einen CUPS-X2go-Printer hinzuzufuumlgen Im CUPS-Wizard fuumlr neue Drucker finden Sie ihn im Auswahl-feld Marke unter Generic Drucken Sie mit einem per X2go uumlbertragenen Pro-gramm auf diesen virtuellen Drucker dann uumlbermittelt die Software den Druckauftrag an den CUPS-Server des
Clients Ein Auswahldialog erlaubt die Auswahl eines lokalen Geraumlts 8
FazitX2go uumlbertraumlgt die Fenster grafischer Programme mit ertraumlglicher Latenz und geringem Datenvolumen uumlber DSL-An-schluumlsse und ndash bedingt ndash auch uumlber mo-bile Internet-Zugaumlnge Voraussetzung ist ein gegebenenfalls durch die Firewall geleiteter SSH-Zugang Weitere Ports braucht X2go weder zum Uumlbertragen von Sound noch zum Drucken (tle) n
Uumlber 100 Schulungsthemen aus allen
Bereichen freier Software Houmlchstes Niveau
Wunderschoumln Hilfsbereite offene
Atmosphaumlre So fuumlhlt sich OpenSource an
wwwLINUXHOTELde
Fo
to
joch
enta
ck
co
m
8 Per X2go uumlbertragene Pro-gramme drucken bei Bedarf auch auf dem Drucker des Clients
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44456
70 wwwlinux-userde 062020
Praktische Android-Apps fuumlr Arch- und Manjaro-Nutzer
Apps fuumlr ArchDas Arch-Projekt pflegt neben der ei-gentlichen Distribution auch ein eigenes Forum sowie ein sehr ausfuumlhrliches und anerkannt gutes Wiki Das Forum bietet der internationalen und vielspra-chigen Arch-Community ein Zuhause und auch das Wiki gibt es in mehreren Sprachen wobei die englische Ausgabe bei Weitem die meisten und ausfuumlhrlichs-ten Artikel beinhaltet Die deutschspra-chige Arch-Gemeinschaft geht dabei je-
doch wie auch andere Laumlnder-Communi-ties einen eigenen Weg und betreibt ein eigenstaumlndiges Forum sowie ein gesondertes Wiki Die Foren und Wikis liefern besonders Ein- und Umsteigern wertvolle Hilfe und viele Anregungen Aber auch waumlhrend des Betriebs beruhigt es die aumluszligerst hilfsbereite Arch-Commu-nity im Hintergrund zu wissen Streikt das System oder kommt man mit einem Problem nicht weiter ist die Loumlsung oft
Streikt der Rechner oder ist
er waumlhrend der Installation
nicht verfuumlgbar helfen prak-
tische Android-Apps das Wis-
sen der Arch-Community aus
Wiki und Forum anzuzapfen
Christoph Langner
README
Arch Linux verzichtet bewusst auf eine
grafische Installationsroutine Stattdessen
leitet ein Wiki-Artikel den Anwender Schritt
fuumlr Schritt durch das Setup des Systems
Nuumltzliche Apps erleichtern dabei den Zugriff
auf die von der Arch-Gemeinschaft bereit-
gestellten Hilfen
Open Source fuumlr Android
In den Paketquellen der groszligen Linux-Dis-
tributionen findet sich in der Regel nur
solche Software deren Lizenz es erlaubt sie
frei fuumlr jeden Zweck zu nutzen sie beliebig
weiterzuverbreiten sowie sie zu untersuchen
und an die eigenen Beduumlrfnisse anzupas-
sen Entsprechende freie Software gibt es
auch fuumlr Android doch im Getoumlse des Play
Stores gehen diese Software-Perlen schnell
unter Zudem erfordert Googles App-Market
das Vorhandensein des Google-Dienste-
Frame works was Nutzer von Google-freien
Android-Geraumlten ausschlieszligt Wer auch
unter Android freie Software bevorzugt
sollte sich daher den Open-Source-Market
F-Droid naumlher ansehen Die Plattform er-
laubt Entwicklern von Open-Source-Apps
ihre Programme fuumlr eine groszlige Gruppe von
Anwendern zu veroumlffentlichen Aumlhnlich wie
bei Googles Play Store laumlsst sich der Index
durchsuchen und erlaubt Anwendungen per
Fingerzeig zu installieren und aktuell zu hal-
ten Alle hier vorgestellten Apps finden sich
auch im F-Droid-Store
PraxisArch-Apps fuumlr Android
wwwlinux-user062020 71
im Wiki zu finden oder ein freundlicher Helfer aus dem Forum gibt wertvolle Tipps wie man sein System wieder flott bekommt Mit der besten Online-Hilfe kommt man allerdings trotzdem nicht weiter wenn der Rechner komplett streikt In solch einer Situation bietet die Arch-Community praktische Apps fuumlr Smartphones und Tablets mit Android
ArchWiki ViewerDer ArchWiki Viewer macht genau das was der Name schon vermuten laumlsst Die kostenlose App bringt das Arch-Wiki auf das Smartphone Alternativ gibt es die Open-Source-App auch im auf freie Software spezialisierten F-Droid-Mar-ket Der Viewer oumlffnet automatisch die englischsprachige Hauptseite des Arch-Wikis 1 Die Funktionen beschraumln-ken sich bislang noch auf das Noumltigste Uumlber die Lupe durchsuchen Sie das Wiki 2 in den Einstellungen laumlsst sich die Schriftgroumlszlige anpassen
Fuumlr die Zukunft angedacht sind noch die Unterstuumltzung anderer Sprachen sowie ein Dark-Mode-Skin fuumlr Anwender die eher dunkel eingefaumlrbte Anwendungen bevorzugen Ideal waumlre ein Offline-Mo-dus der die Inhalte des Arch-Wikis kom-plett oder in Teilen herunterlaumldt sodass man auch ohne eine Netzverbindung das Wiki zur Hand hat Bislang fehlt auch noch die Moumlglichkeit Lesezeichen fuumlr wichtige Seiten zu setzen Der ArchWiki Viewer wird derzeit noch regelmaumlszligig ak-tualisiert sodass die Funktionswuumlnsche vermutlich fruumlher oder spaumlter umgesetzt werden
Archlinux ForumsNicht immer findet sich allerdings im Wiki die Loumlsung zum vorliegenden Problem In solchen Faumlllen steht die Arch-Community mit tatkraumlftiger Hilfe und viel Know-how zur Seite Die Betrei-ber des Arch-Forums achten zwar darauf dass die Seite auch auf Smartphones
1 Der kostenlose ArchWiki Viewer bringt das Wiki der Arch-Linux-Community direkt auf Android-Mobilgeraumlte
2 Die Suche unterstuumltzt unterschiedliche Sprachen Das deutsche Arch-Wiki bleibt allerdings auszligen vor
3 Die App Archlinux Forums erleichtert den Zugriff von unterwegs auf die offiziel-len Arch-Linux-Foren
Praxis Arch-Apps fuumlr Android
72 wwwlinux-userde 062020
mit kleineren Bildschirmen funktioniert doch wesentlich mehr Komfort bietet der Zugang uumlber die Android-App Arch-linux Forums Wie der ArchWiki Viewer steht sie unter einer Open-Source-Lizenz allerdings fehlt aktuell noch ein Eintrag im F-Droid-Store
Nach dem Start zeigt Archlinux Forums eine Uumlbersicht aller Unterforen an 3 Mit einem Fingerzeig auf das Icon rechts unten im blauen Kasten der von links aufgezogenen Seitenleiste loggen Sie sich mit Ihrem Account im Forum ein Danach erhalten Sie Zugriff auf Ihre bereits veroumlffentlichten Beitraumlge und Nachrichten sowie abonnierte Diskus-sionsfaumlden Waumlhlen Sie eines der Foren an erlaubt die App das Schreiben von neuen Beitraumlgen 4 Dazu tippen Sie auf das Plus-Icon rechts unten im Bildschirm
Die uumlber das Zahnrad-Icon aufgerufe-nen Einstellungsmoumlglichkeiten beschraumln-ken sich aktuell auf die Auswahl unter-schiedlicher Themes Ein wichtiges Detail findet sich allerdings im Unterpunkt API
home server Aumlndern Sie hier die Adresse des API-Servers von https bbs archlinux org auf https bbs archlinux de dann erhalten Sie Zugriff auf das deutsch-sprachige Forum Im Test funktionierte das Browsen im Forum der deutschen Arch-Community ohne Einschraumlnkungen der Login und somit das Veroumlffentlichen neuer Beitraumlge klappte jedoch nicht
Dynamisches DuoMit ArchPackages und AURdroid gibt es zwei sehr aumlhnliche Anwen-dungen die bei der Recherche in den Arch-Linux-Paketquellen helfen Arch-Packages beschraumlnkt sich dabei auf die offiziellen Paketquellen AURdroid kon-zentriert sich stattdessen auf die Koch-rezepte des Arch User Repositories AUR Die Funktionsweise ist bei beiden Werk-zeugen dieselbe Unter Keywords geben Sie einen Suchbegriff ein Darunter haben Sie die Moumlglichkeit die Suche auf den Namen beziehungsweise die
4 Nach dem Einloggen ins Arch-Portal erlaubt Archlinux Forums das Veroumlffent-lichen neuer Beitraumlge
5 ArchPackages liefert Informationen zu Paketen aus den offiziellen Soft-ware-Quellen von Arch Linux
6 Die App AURdroid gleicht ArchPacka-ges bis ins Detail integriert allerdings das Arch User Repository
PraxisArch-Apps fuumlr Android
wwwlinux-user062020 73
Beschreibung zu beschraumlnken oder nur Pakete aus ausgewaumlhlten Repositories anzuzeigen 5
Die Oberflaumlche von AURdroid gleicht der von ArchPackages bis in kleinste De-tails ndash kein Wunder stammen doch beide Anwendungen vom selben Entwickler Aumlhnlich wie beim Web-Frontend des AUR-Portal gibt es verschiedene Filter um die Suche im Repository zu steuern Zudem bietet die App eine Reihe von Sortiermoumlglichkeiten 6
Fuumlr beide Anwendungen gibt es noch eine Reihe von Verbesserungsvorschlauml-gen Es fehlt zum Beispiel die Moumlglich-keit Lesezeichen zu setzen oder Pakete uumlber das Smartphone herunterzuladen So lieszlige sich ein System reparieren des-sen Paketverwaltung aus dem Tritt ge-kommen ist und das nicht mehr ins Netz kommt Interessierte Entwickler haben uumlber das Github-Repository des Entwick-lers die Moumlglichkeit den Apps neue Funktionen hinzuzufuumlgen
FazitEs mag befremdlich klingen Android- Apps fuumlr Linux-Distributionen zu ent-wickeln doch die gut in den Arch-Li-nux-Kosmos integrierten Apps erleich-tern besonders bei den ersten Schritten und im Problemfall das Leben Das hilft insbesondere Ein- und Umsteigern wei-ter die so das Wiki mit dem Installations-leitfaden sowie die Hilfe der Arch-Com-munity immer zur Hand haben (cla) n
TIPP
Kleiner Tipp am Rande Im AUR finden sich
immer wieder brandneue Anwendungen
fuumlr den Linux-Desktop die noch kaum
jemand kennt Stellen Sie in AURdroid die
Sortierreihenfolge auf Last updated dann
lassen sich solche neuen Software-Perlen
schnell aus der Flut der Veroumlffentlichungen
herausfiltern
MAGAZIN 33 RabattTESTEN SIE JETZT 3 AUSGABEN FUumlR 1790 euro
OHNE DVD 1390 euro
SICHERN SIE SICH JETZT IHR GESCHENK Ubuntu Spezial oder LinuxUser Spezial im Wert von 1280 euro
ODER
Nur fuumlr kurze Zeit
Telefon 0911 9939 90 98Fax 01805 861 80 02E-Mail computecdpvde
Einfach bequem online bestellen shoplinux-magazindeLM_1-2_q_Miniabo_AKTION-2019_neuindd 1 270420 1615
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44290
NetzampSystem Trident
82 wwwlinux-userde 062020
Projekt Trident vereint BSD-Desktop mit Void Linux als Unterbau
Uumlber den TellerrandBei einem Fork also der Gruumlndung eines neuen Projekts aus dem Quellcode eines bestehenden scheiden sich die Geister Die einen verfluchen es als Ursache fuumlr den fehlenden Erfolg von Linux auf dem Desktop die anderen sehen in dieser Form des erneuten Mischens das Salz in der Linux-Suppe Dabei spielt es eigent-lich keine Rolle ob es sich um ein kleines Projekt auf Github handelt oder um die Wiederauferstehung von LibreOffice aus den Ruinen von OpenOffice
Von BSD zu LinuxEs geht aber auch anders herum wie das Beispiel von Ffmpeg und des wegen Un-stimmigkeiten unter dessen Entwicklern entstandenen Libav zeigt Zunaumlchst war der Fork mit dem Namen Libav recht erfolgreich doch kehrten mit der Zeit unter anderem Debian und Ubuntu zu-ruumlck zu Ffmpeg Heute ist die Bibliothek Libav nur noch wenig verbreitet
Der Fork um den es in diesem Artikel geht gehoumlrt zu den eher ungewoumlhn-lichen Varianten da er die Grenzen von Betriebssystemen uumlberschreitet Die Ge-schichte begann mit PCBSD Dessen Ziel war es auf der Grundlage von FreeBSD ein einsteigerfreundliches System mit praktikabler grafischer Oberflaumlche bereit-zustellen
2016 wurde das von der Firma iXsys-tems entwickelte Projekt in TrueOS um-benannt wobei es eine PCBSD-Variante unter diesem Namen fuumlr Server bereits seit Jahren gab Was Klarheit schaffen sollte verwirrte also eher Um das Chaos komplett zu machen richtete sich TrueOS 2018 neu aus Das Projekt Trident soll sich kuumlnftig um den
Das aus der BSD-Welt
stammende Projekt Trident
mit dem Lumina-Desktop hat
Void Linux als neuen Unter-
bau ausgewaumlhlt
Ferdinand Thommes
README
Das Projekt Trident wechselt aus der BSD-
Welt auf Linux und entschied sich fuumlr das
schlanke Void Linux als Unterbau In Kom-
bination mit ZFS on Root ergibt sich so eine
interessante Kombination
Listing 1binsh
setxkbmap de
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 83
BSD-Desktop insgesamt kuumlmmern waumlh-rend TrueOS sich an FreeBSD orientiert und nur dessen Desktop-Pakete unter-stuumltzt aber einem schnellen Zyklus folgt und alle sechs Monate erscheint
Das Projekt Trident dagegen beschloss nach rund einem Jahr Entwicklung im Oktober 2019 von der Plattform BSD zu einer Linux-Distribution als Basis zu wechseln Die Wahl fiel auf die leicht-gewichtige unabhaumlngige Rolling-Re-lease-Distribution Void Linux Der Grund fuumlr den Umstieg von BSD auf Linux lag hauptsaumlchlich in der besseren Hardware-Unterstuumltzung fuumlr ein dem Desktop zugewandtes Projekt
Die Distribution Void Linux erstellt alle Pakete im eigenen Build-System und ver-wendet den Paketmanager XBPS zum In-stallieren als Init-System dient Runit Fuumlr alle Pakete besteht die Moumlglich-keit sie auf Basis von Musl statt der GNU-C-Bibliothek (Glibc) zu installieren LibreSSL ersetzt optional OpenSSL
Das Beste beider WeltenTrident kombiniert Void Linux mit ZFS on Root aus der BSD-Welt Von dort stammt auch das schlanke Lumina Desk-top Environment kurz Lumina Das Lizenzproblem das den Einsatz von ZFS unter Linux meist verhindert loumlsen die Entwickler indem Sie das Kernel-Modul nicht direkt ausliefern sondern per DKMS zur Laufzeit erstellen und einbinden
Dabei kommt ZFS on Linux 082 unter Kernel 5418 zum Einsatz Waumlhrend des Tests verlieszlig das Projekt die Beta-Phase und veroumlffentlichte die Version 10 Es zeigte sich aber dass das Release noch nicht in allen Punkten uumlberzeugt
Kein Live-ImageDas Abbild von der Webseite des Pro-jekts ist ein Net-Installer mit rund 500 MByte ein Live-Image gibt es derzeit nicht Fuumlr einen Test installieren Sie das Image in Virtualbox oder VMware Dafuumlr sollten Sie mindestens 2 GByte RAM sowie 10 GByte Platz auf der virtuellen Platte bereitstellen
Beim Booten des Images erscheint eine Nachricht dass noch nicht alles wie gewuumlnscht funktioniert Verstaumlndlich denn immerhin haben die Entwickler
die Plattform komplett gewechselt Es braucht noch viele Tests auf einer moumlg-lichst breiten Basis bis alles passt
Auf dem ThinkpadIm Test kam Trident auf einem Thinkpad zum Einsatz Gleich nach dem Start vom Boot-Medium landen Sie zum Vorbe-reiten der eigentlichen Installation im Terminal Die Software fragt zunaumlchst den Status des Netzwerks ab Das gelang im Test allerdings erst nach mehreren Scans Dann erkannte sie das Ethernet Gleiches galt fuumlr das WLAN Bei der Ein-gabe des Passworts gilt es zu beachten dass zu diesem Zeitpunkt eine englische Tastaturbelegung eingestellt ist bei der einige Tasten anders belegt sind
1 Der Bootloader rEFInd eine auf UEFI- Installationen speziali-sierte Grub-Alternative kann multiple Installa-tionen verschiedener Betriebssysteme verwal-ten und eine interaktive EFI-Shell oumlffnen
2 Trident setzt auf XBPS fuumlr das Paketmanagement Mit Octoxbps installieren Sie einen grafischen Paketmanager im Stil von Synaptic nach der im Test dazu diente XFCE und KDE Plasma zu integrieren
NetzampSystem Trident
84 wwwlinux-userde 062020
Vor Beginn der Installation empfiehlt der Assistent den Rechner am besten mit UEFI zu booten da sonst einige Funk-tionen wie das ZFS-Bootmenuuml oder die Verschluumlsselung nicht bereitstehen Sie sollten diesen Hinweis beherzigen da Sie sonst unter anderem die Moumlglichkeit ver-schenken Snapshots aus dem Bootmenuuml zu starten
Glibc oder MuslKlappt der Zugang zum Netz steht die Entscheidung an ob Sie ein System
mit Standardpaketen und einer Glibc oder eine leichtgewichtige Installation ohne proprietaumlre Pakete mit Musl haben moumlchten Warum die beiden Varianten jeweils mit der entsprechenden C-Stan-dard-Bibliothek fest verknuumlpft waren erschlieszligt sich uns nicht ndash vor allem deshalb weil das System in einem wei-teren Schritt vier verschiedene Varianten anbietet von Void uumlber Server und Lite hin zu Full Hier sind Lite und Full die als einzige einen Desktop aufweisen nicht vollstaumlndig implementiert und somit als experimentell anzusehen Wir entschie-den uns trotzdem fuumlr die ausgewachsene Version um zu sehen wie viel Arbeit der grafischen Variante noch bevorsteht
Flott installiert
Das Net-Install-Image bietet sich bei einem Rolling Release wie Void als be-vorzugte Methode an da das Setup dabei alle Pakete auf den neuesten Stand bringt Die Installation laumluft zuumlgig ab und brauchte auf einem fuumlnf Jahre alten Thinkpad in einem flotten Netz-werk gut zehn Minuten Die meiste Zeit beanspruchte dabei DKMS zum Bau der Module fuumlr ZFS und Wireguard
Die Distribution verschluumlsselt das Home des Users bei der Installation automatisch das Passwort des Users ent-schluumlsselt beim Einloggen zusaumltzlich die Partition Um dabei ein Systemlayout im BSD-Stil beizubehalten wird das Home als usrhome eingebunden bei home handelt es sich um einen Symlink darauf
Bootmanager rEFIndWenn Sie das System nach der Installa-tion neu starten begruumlszligt Sie rEFInd statt des gewohnten Grub 1 Beim ersten Rundgang durch die Oberflaumlche stellen Sie unter Umstaumlnden fest dass die vorinstallierte Auswahl an Software nicht allzu uumlppig ausfaumlllt im Vergleich zu
4 Als Mail-Client verwendet Trident die mit Qt entwickelte Anwendung Trojitaacute die als Protokoll nur IMAP unterstuumltzt Um klassische POP3-Postfaumlcher abzurufen waumlre etwa Thunderbird als Alternative gefragt
Listing 2 xbps‑install octoxbps kde‑cli‑tools trident‑update ‑check ampamp trident‑update ‑update
3 Luminas Dateimanager Insight bietet einen beschraumlnkten Funktionsumfang und bietet keinen 2-Fenster-Betrieb Natuumlrlich stehen bei Bedarf noch andere Dateimanager mit zusaumltzlichen Funktionen bereit
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 85
anderen Systemen Immerhin finden Sie unter anderem LibreOffice Firefox und ein Qt-Terminal vor was fuumlr den Anfang oft ausreicht
Doch zunaumlchst zum Wichtigsten Stellen Sie als Erstes das Tastaturlay-out auf Deutsch um Dazu geben Sie im Qt-Terminal das Kommando sudo xbps‑install setxkbmap ein Der Befehl setxkbmap de stellt dann das Layout um Damit Sie das nicht nach jedem Reboot wiederholen muumlssen legen Sie ein klei-nes Skript in den Autostart-Bereich den Sie im Menuuml unter Preferences | Desktop Settings finden Das Skript nennen Sie setxkbmapsh oder aumlhnlich und befuumlllen es mit dem Inhalt aus Listing 1
Haben Sie dem Skript mit chmod +x setxkbmapsh die passenden Rechte gegeben legen Sie es im Autostart ab indem Sie dort zu Binary wechseln das Skript markieren und oben auf Save kli-cken Jetzt bleibt das Tastaturlayout nach einem Neustart erhalten
Paketmanager XBPSDer bei Void entwickelte Paketmanager XBPS erinnert an Pacman von Arch Linux Der Befehl zum Aktualisieren des Void- Unterbaus lautet xbps‑install ‑Su Wollen Sie vor dem Aktualisieren des Systems automatisch einen ZFS-Snap-shot erstellen verwenden Sie anstelle dieses Kommandos das aus der ersten Zeile von Listing 2
Ziehen Sie einen grafischen Paket-manager vor greifen Sie zur zwar spar-tanischen aber funktionellen Software
Octoxbps die Sie uumlber XBPS nachziehen (Listing 2 zweite Zeile) und anschlieszligend aus dem Menuuml starten 2
Keine SchoumlnheitUumlber den Lumina-Desktop laumlsst sich trefflich streiten Er ist funktional schnell durchgehend zu konfigurieren und bringt bereits eine begrenzte Anzahl von Apps mit 3 Nach einer gewissen Einge-woumlhnung geht die Arbeit damit einiger-maszligen flott von der Hand 4
5 XFCE in der aktuellen Version 414 ist eine gute Alternative wenn Lumina zu spartanisch erscheint
6 Der voreingestellte Dark-Look harmoniert unter XFCE gut mit den in dunklen Brauntoumlnen gehaltenen Icons der Anwendungen
Listing 3$ sudo cp usrsharexsessionsxfcedesktop etcsddm‑sessions
$ sudo cp usrsharexsessionsplasmadesktop etcsddm‑sessions
NetzampSystem Trident
86 wwwlinux-userde 062020
Eines ist der in C++ und Qt5 geschriebe-ne Desktop aber wahrlich nicht grafisch ansprechend Wie bei Linux uumlblich ha-ben Sie aber die Wahl Gefaumlllt Ihnen die Optik nicht installieren Sie einfach eine andere Desktop-Umgebung
Andere DesktopsWir haben Plasma als auch XFCE 5 nachinstalliert Letzteres richten Sie auf der Kommandozeile mit xbps‑install xfce4 ein In Octoxbps tragen Sie Xfce4 ins Suchfeld ein und markieren die gelis-teten Apps Ein Klick auf + Install im Kon-
textmenuuml bereitet alles vor ein Klick auf den Haken oben in der Menuumlleiste stoumlszligt den Prozess an Um XFCE in den Log-in-Manager SDDM einzufuumlgen nutzen Sie den Befehl aus der ersten Zeile von Listing 3 Beim naumlchsten Login duumlrfen Sie dann XFCE auswaumlhlen 6
Der Weg zu einem KDE-Plasma-Desk-top 7 verlaumluft aumlhnlich der entsprechen-de Befehl lautet xbps‑install kde5 Hier sollten Sie zusaumltzlich kde5-baseapps und dolphin installieren Ohne die KDE5-Basis-Anwendungen fehlen unter anderem Kate KWrite und Konsole Gra-fisch verfahren Sie analog zu XFCE 8
Danach folgt wieder das Einbinden in SDDM (Listing 3 zweite Zeile) Sie finden dann zwei Eintraumlge fuumlr Plasma vor Einer davon sollte eine Wayland-Sitzung star-ten was im Test aber nicht klappte
Bei beiden Desktop-Metapaketen feh-len derzeit noch einige Anwendungen die Sie aber bei Bedarf gezielt nachin-stallieren Wir fanden XFCE als Desktop fuumlr Trident ideal denn die Eleganz von Plasma kommt derzeit noch nicht zur Geltung Waumlhrend der Tests erkannte das System externe Geraumlte nicht automa-tisch es war noumltig diese per Mount-Be-fehl einzubinden
Erstaunt hat der hohe Verbrauch an Hauptspeicher nach dem Start Mit Lumina waren es rund 720 MByte bei XFCE und Plasma jeweils um 850 MByte Zum Vergleich Unter Debian bdquoUnstableldquo reichen Plasma rund 650 MByte 9
ZFS gut integriertUm die Vorteile von ZFS zu nutzen ins-besondere die Snapshots bedarf es zwingend der Kommandozeile Trident hat waumlhrend der Installation bereits mehrere ZFS-Pools angelegt die Sie sich mit zfs list ansehen Beim Start des Systems booten Sie standardmaumlszligig in tridentpool ROOT initial wobei trident-pool der bei der Installation standard-maumlszligig vergebene Name ist
Trident erzeugt automatisch vor jedem Upgrade des Systems einen
7 Plasma wirkt unter Trident im Vergleich zu XFCE etwas behaumlbig Zudem sind einige wichtige Apps noch nicht im Metapaket KDE5 integriert
8 Trident benutzt den langfristig unterstuumltzten Kernel 5418 als stabile Unterlage Die Installation von Plasma brachte zudem einige Qt-Entwicklungswerkzeuge mit an Bord
Listing 4
$ sudo zfs snapshot tridentpoolROOTinitialsnap2
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 87
inkrementellen Snapshot Das ermoumlg-licht es bei Problemen auf den vorhe-rigen Stand zuruumlckzurollen Sie duumlrfen daruumlber hinaus jederzeit einen Snapshot des Gesamtsystems oder von einzelnen Pools erstellen Dazu dient ein Befehl wie der aus Listing 4 Den Namen hinter dem Klammeraffen ndash im Beispiel snap2 ndash vergeben Sie er sollte moumlglichst aus-sagekraumlftig sein um ihn im Bootmanager spaumlter leicht zu identifizieren 0
Wenn Sie beim naumlchsten Neustart nicht den eigentlichen ZFS-Pool star-ten moumlchten sondern einen Snapshot dann wechseln Sie im zweiten Schritt des Boot-Vorgangs per [Esc] in das Boot-menuuml Ein Druck auf [Alt]+[A] foumlrdert dort die vorhandenen Snapshots zutage Dokumentationsmaterial zu ZFS buumlndelt eine Seite bei Wikibooks
FazitTrident funktionierte im Test einwand-frei aus dem Terminal heraus Grafische Desktops ndash egal ob Lumina ein nachin-stalliertes Plasma oder XFCE ndash weisen derzeit noch Defizite auf Das war den Entwicklern bewusst als sie dem aktu-ellen Abbild trotzdem die Versionsnum-
mer 10 verliehen Diese Haltung deutet die Zielrichtung des Projekts an Die Kom-mandozeile bleibt bei Trident vermutlich fuumlr ZFS auch kuumlnftig die einzige Loumlsung
Trident ist ein interessantes Projekt Wer es derzeit zum taumlglichen Begleiter machen moumlchte sollte vielleicht schon einmal Void oder Arch Linux konfiguriert haben und darf mit der Kommandozeile nicht auf Kriegsfuszlig stehen Die Kombi-nation aus der leichtgewichtigen Distri-bution Void Linux und dem aus der BSD-Welt uumlberkommenen ZFS verleihen dem Projekt viel Potenzial Es scheint ideal fuumlr Anwender die Ubuntu nicht moumlgen aber trotzdem ZFS on Root voreingestellt nutzen moumlchten (agr) n
9 Die Speicherauslastung von Trident faumlllt unter allen getesteten Desktops houmlher aus als erwartet Vermutlich legen die Entwickler an dieser Stelle noch Hand an um das System weiter zu optimieren
0 ZFS on Root gehoumlrt zu den herausragenden Beigaben von Trident Die Befehle zum Einsatz der Funktionen entsprechen denen von ZFS unter anderen Umgebungen
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr43932
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl43932
96
README
Der Mensch lebt nicht vom Text allein Zu jedem Artikel in LinuxUser gehoumlrt eine Reihe von Zusatzinformationen die das bloszlige Narrativ um weiterfuumlhrende Inhalte ergaumlnzen Manche davon inteshygrieren sich direkt in den Textfluss andere stehen als gesonderte grafische Elemente in der sogenannten Marginalspalte also dem teilweise freien Bereich an der rechshyten beziehungsweise linken Seitenkante
Typografische KonventionenEine blaue Einfaumlrbung hebt Verweise auf Tabellen und Kaumlsten hervor siehe Kasten Kastentitel Die Kursivierung signalisiert hier wie in vielen anderen Faumlllen eine symbolische Bezeichnung in einem Codeshybrocken koumlnnte das etwa so aussehen
$ cat bdquoEinTextbrockenldquo gtgt Ausgabetxt
Der bdquoUmbruchhakenldquo am Ende der ersten Zeile des Codes verweist hier darauf dass es sich in diesem Fall eigentlich um eine einzige Eingabezeile handelt die nur aus Platzgruumlnden im Druck umgebrochen werden musste
Die Kursivierung kann neben Platzhalshytern auch andere Elemente bezeichnen wie Paketnamen und Benutzerkonten etwa build-essential und root Aber auch Menuumlpunkte drucken wir kursiv ab wobei in Menuumlfolgen eine Pipe die einshyzelnen Elemente trennt Sonstiges | Text-kodierung | Unicode
Gelegentlich begegnen Ihnen in den Artikeln auch orangefarbig hinterlegte Textstellen Sie verweisen auf ein Glossar das den markierten Begriff kurz erlaumlutert Sie finden den Glossartext dann in einer der Marginalspalten
Tasten und TastenfolgenEin Buchstabe oder eine Buchstabenshyfolge in eckigen Klammern wie [Esc] steht symbolisch fuumlr einen Tastendruck Dabei dient als Schreibweise grundsaumltzshylich die Beschriftung der Tasten einer deutschen Tastatur Ein Druck auf [T] erzeugt also ein kleines bdquotldquo die Kombishynation [Umschalt]+[T] ein groszliges bdquoTldquo
Das Pluszeichen zwischen Tasten sigshynalisiert dabei dass man sie gleichzeitig druumlcken muss ein Komma dagegen dass sie nacheinander betaumltigt werden muumlsshysen Das allseits beliebte Copy amp Paste gelingt also mit [Strg]+[C] [Strg]+[V]
Lesen Sie etwas von der SupershyTaste dann handelt es sich dabei um die eigentshylich korrekte Bezeichnung jener Taste die in MicrosoftshyUmgebungen bdquoWindowsshyTasshyteldquo heiszligt und auf der bei den meisten Tasshytaturen das entsprechende Logo prangt
Infos und DownloadsAn einzelnen Stellen im Text finden sie das Zeichen das auf eine weiterfuumlhshyrende Information verweist Um an die Links zum Artikel zu gelangen blaumlttern Sie ans Ende des Artikels wo Sie einen Kasten Weitere Infos und interessante Links finden Entweder tippen Sie die dort angegebene URL wwwlinux‑userdeqrNummer in einen Webbrowser ein ndash das fuumlhrt Sie auf eine Webseite mit allen Links zum Artikel ndash oder Sie scannen mit
In jedem LinuxUser-Artikel liefern eine Reihe von speziellen Auszeichnungen
und grafischen Elementen wichtige Zusatzinformationen zum Text
copy M
aksi
m S
hebe
ko 1
23R
F
Beispiel fuumlr Heft-DVD-Inhalt LUOrdner
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44447
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44447
dem Smartphone oder Tablet den im Kasten abgedruckten QRshyCode ein und surfen so direkt zur Seite mit den Links
Analog funktioniert der Kasten Dateien zum Artikel herunterladen unter mit der URL wwwlinux‑userdedlNummer Er bringt Sie auf eine Webseite die auf inteshyressante Downloads zum Artikel verweist (Das Exemplar unten links dient nur als Beispiel und fuumlhrt ins Nirgendwo)
Heft-DVDDie preisguumlnstigere NoshyMediashyEdition von LinuxUser kommt ohne Datentraumlger doch die meisten Leser bevorzugen die am Kiosk erhaumlltliche Ausgabe mit HeftshyDVD Bei Artikeln zu denen Inhalte auf der DVD gehoumlren finden Sie auf der ersshyten Doppelseite einen grauen bdquoHalbkreis mit Lochldquo (siehe oben) der eine optische Disk symbolisiert Der Text darunter beshyzeichnet den zugehoumlrigen DVDshyInhalt und nennt gegebenenfalls auch das Verzeichnis in dem sich dieser auf dem Datentraumlger befindet (jlu) n
Glossar Naumlhere Definition zum Verstaumlndnis
eines Begriffs oder einer Abkuumlrzung
Service Heft-DVD-Inhalt
98 wwwlinux-userde
Neues auf der Heft-DVD
Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar
stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50
bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS
Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-
tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version
Bleeding Edge Fedora 32
Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-
men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos
Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204
Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken
sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n
Sicher und anonym Tails 45
wwwlinux-user062020 5
74 OpenSuse bietet mit einem Firewall-Modul einen zusaumltz-
lichen Schutz fuumlr die Daten auf dem Rechner Wir zeigen wie das funktioniert
88 Flexibel und flott ndash so preisen die Entwickler die Program-
miersprache Julia an Wir testen ob das Versprechen in der Praxis haumllt
56 Mit einem grundsoliden Release versucht das Fedora-
Projekt nach zahlreichen Ausfluumlgen in neue Techniken das Community-System wieder etwas mehr zu konsolidieren
82 Mit dem Wechsel von PCBSD zu Void Linux verschafft sich
die Distribution Trident mit dem Lumina- Desktop einen neuen stabilen Unterbau der zusaumltzlich mit ZFS on Root eine inno-vative Funktion bereitstellt
Praxis
Ubuntu 200450
Ubuntu 2004 LTS kommt im neuen Kleid und mit mehr Leistung auf die Platte Als Experiment wird die ZFS-Unterstuumltzung weiter ausgebaut
Fedora 32 56
Fedora 32 bringt Fortschritte bei der Speichernutzung und beim Trimmen von SSDs geht aber bei der Modularisierung einen Schritt zuruumlck Insgesamt bewegt sich die Distribution nun eher in ruhigeren Fahrwassern
Android-Geraumlte anbinden 62
Der Datentausch zwischen Android-Gerauml-ten und Linux-PCs klappt eher schlecht denn recht Wir stellen die drei praktika-belsten Loumlsungen dafuumlr vor
Praxis
Arch-Apps fuumlr Android 70
Streikt der Rechner oder ist er waumlhrend der Installation des Betriebssystem nicht verfuumlgbar helfen praktische Android- Apps dabei das Wissen der Arch-Community aus Wiki und Forum anzuzapfen
NetzampSystem
Trident 82
Das aus der BSD-Welt stammende Projekt Trident mit Lumina-Desktop hat Void Linux als neuen Unterbau ausgewaumlhlt
Know-how
Julia 88
Die relativ junge Programmiersprache Julia verspricht die Flexibilitaumlt interpretierter Sprachen wie Python mit der Geschwin-digkeit von C zu vereinen
Service
Editorial 3
Impressum 6
EventsAutorenInserenten 7
IT-Profimarkt 94
README 96
Vorschau 97
Heft-DVD-Inhalt 98
Ea
OpenSuse-Tipps Firewall 74
OpenSuse-Systeme starten nach der Installation erst einmal voumlllig zugeknoumlpft Damit lokale Dienste wie ein installiertes MoinMoin- Wiki fuumlr andere Rechner erreich-bar werden muumlssen Sie erst einmal die richtigen Ports der Firewall oumlffnen
LINUXeasy
Ein Unternehmen der MARQUARD MEDIA GROUP AG Verleger Juumlrg Marquard
RedaktionVerlag Redaktionsanschrift Verlagsanschrift Redaktion LinuxUser Computec Media GmbH Putzbrunner Straszlige 71 Dr -Mack-Straszlige 83 81739 Muumlnchen 90762 Fuumlrth Telefon (0911) 2872-110 Telefon (0911) 2872-100 E-Mail redaktionlinux-userde Web wwwlinux-userde
Geschaumlftsfuumlhrer Christian Muumlller Rainer Rosenbusch
Chefredakteur Joumlrg Luther (jlu v i S d P) BrandEditorial Director jlutherlinux-userde Stellv Chefredakteur Andreas Bohle (agr) abohlelinux-userde Redaktion Christoph Langner (cla) clangnerlinux-userde Thomas Leichtenstern (tle) tleichtensternlinux-userde Linux-Community Andreas Bohle (agr) abohlelinux-communityde Datentraumlger Thomas Leichtenstern (tle) cdredaktionlinux-userde
Staumlndige Mitarbeiter Erik Baumlrwaldt Karsten Guumlnther Peter Kreuszligel Claudia Meindl Tim Schuumlrmann Daniel Tibi Ferdinand Thommes Uwe Vollbracht
Titel amp Layout Elgin Grabe Titelmotiv Maxim Popov 123RF Bildnachweis 123RF Freeimages und andere
Sprachlektorat Astrid Hillmer-Bruer
Produktion Vertrieb Martin Closmann (Ltg) martinclosmanncomputecde Abonnement Uwe Houmlnig uwehoenigcomputecde
Anzeigen Verantwortlich fuumlr den Anzeigenteil Judith Gratias-Klamt Es gilt die Anzeigenpreisliste vom 01012020
Mediaberatung DACH Bernhard Nusser bernhardnussercomputecde Tel (0911) 2872-254 Fax (0911) 2872-241
Mediaberatung UKUSA Brian Osborn bosbornlinuxnewmediacom
New Business Viktor Eippert (Project Manager)
E-Commerce amp Affiliate Daniel Waadt (Head of E-Commerce amp Affiliate) Veronika Maucher Andreas Szedlak Frank Stoumlwer
Abo Die Abwicklung (Rechnungsstellung Zahlungsabwicklung und Versand) erfolgt uumlber unser Partnerunternehmen DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH Leserservice Computec 20080 Hamburg Deutschland Einzelhefte und Abo- Bestellung httpshopcomputecde
Leserservice Ihre Ansprechpartner fuumlr Reklamationen und Ersatzbestellungen Deutschland E-Mail computecdpvde Tel (0911) 99 39 90 98 Fax (01805) 861 80 02 (014 euromin aus dem Festnetz max 042 euromin aus dem Mobilnetz)
Oumlsterreich Schweiz E-Mail computecdpvde
und weitere Laumlnder Tel +49 911 99399098 Fax +49 1805 8618002
Supportzeiten Montag 0700 ndash 2000 Uhr Dienstag ndash Freitag 0730 ndash 2000 Uhr Samstag 0900 ndash 1400 Uhr
Pressevertrieb DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH Am Baumwall 11 20459 Hamburg httpwwwdpvde
Druck Ipress Center Central Europe Plc Naacutedas utca 8 2600 Vaacutec Ungarn
ISSN 1615-4444
Service Impressum
6 wwwlinux-userde 062020
Deutschland 4PlayERS AREAMOBILE BUFFED GAMESWORLD GAMESZONE GOLEM LINUX-COMMUNITY
LINUX-MAGAZIN LINUXUSER MAKING GAMES N-ZONE GAMES AKTUELL PC GAMES PC GAMES HARDWARE PC Games MMORE PLAY 4 Raspberry Pi Geek SFT VIDEOGAMESZONE WIDESCREEN
Marquard Media Polska CKMPL KOZACZEKPL PAPILOTPL SHOPPIEGO ZEBERKAPL
Marquard Media Hungary JOY JOY-NAPOK INSTYLE SHOPPIEGO APA EacuteVA GYEREKLEacuteLEK FAMIILYHU RUNNER`S WORLD
(1) Die No-Media-Ausgabe erhalten Sie ausschlieszliglich in unserem Webshop unter httpshopcomputecde die Auslieferung erfolgt versandkostenfrei
(2) Nur erhaumlltlich in Verbindung mit einem Jahresabonnement der Printausgabe von LinuxUser
Internet httpwwwlinux-userde
News und Archiv httpwwwlinux-communityde
Facebook httpwwwfacebookcomlinuxuserde
Schuumller- und Studentenermaumlszligigung 20 Prozent gegen Vorlage eines Schuumller ausweises oder einer aktuellen Immatrikulationsbescheinigung Der aktuelle Nachweis ist bei Verlaumln-gerung neu zu erbringen Andere Abo-Formen Ermaumlszligigungen im Ausland etc auf Anfrage Adressaumlnderungen bitte umgehend beim Kundenservice mitteilen da Nachsendeauftraumlge bei der Post nicht fuumlr Zeitschriften gelten
ABONNEMENT
Mini-Abo (3 Ausgaben) Deutschland Oumlsterreich Ausland
No-Media-Ausgabe 1 1190 euro 1190 euro 1190 euro
DVD-Ausgabe 1690 euro 1690 euro 1690 euro
Jahres-Abo (12 Ausgaben)Deutschland
Oumlsterreich Ausland
No-Media-Ausgabe 1 6060 euro 6830 euro 8100 euro
DVD-Ausgabe 8670 euro 9500 euro 9930 euro
Jahres-DVD zum Abo 2 670 euro 670 euro 670 euro
Preise Digital Deutschland Oumlsterreich Ausland
Heft-PDF Einzelausgaben Digital
599 euro 599 euro 599 euro
Digital-Abo (12 Ausgaben) 4860 euro 4860 euro 4860 euro
Kombi Digital + Print (No-Media-Ausgabe 12 Ausgaben)
7260 euro 8030 euro 9300 euro
Kombi Digital + Print (DVD-Ausgabe 12 Ausgaben)
9870 euro 10700 euro 11130 euro
Rechtliche Informationen
COMPUTEC MEDIA ist nicht verantwortlich fuumlr die inhaltliche Richtigkeit der Anzeigen und uumlbernimmt keinerlei Verantwortung fuumlr in Anzeigen dargestellte Produkte und Dienstleistun-gen Die Veroumlffentlichung von Anzeigen setzt nicht die Billigung der angebotenen Produkte und Service-Leistungen durch COMPUTEC MEDIA voraus
Haben Sie Beschwerden zu einem unserer Anzeigenkunden seinen Produkten oder Dienst-leistungen dann bitten wir Sie uns das schriftlich mitzuteilen Schreiben Sie unter Angabe des Magazins in dem die Anzeige erschienen ist inklusive der Ausgabe und der Seiten-nummer an
CMS Media Services Annett Heinze Verlagsanschrift (siehe oben links)
Linux ist ein eingetragenes Warenzeichen von Linus Torvalds und wird von uns mit seiner freundlichen Genehmigung genutzt raquoUnixlaquo verwenden wir als Sammelbegriff fuumlr die Gruppe der Unix-aumlhnlichen Betriebssysteme (wie beispielsweise HPUX FreeBSD Solaris ua) nicht als Bezeichnung fuumlr das Trademark raquoUNIXlaquo der Open Group Der Linux-Pinguin wurde von Larry Ewing mit dem Pixelgrafikprogramm raquoThe GIMPlaquo erstellt
Eine Haftung fuumlr die Richtigkeit von Veroumlffentlichungen kann ndash trotz sorgfaumlltiger Pruumlfung durch die Redaktion ndash vom Verlag nicht uumlbernommen werden
Mit der Einsendung von Manuskripten oder Leserbriefen gibt der Verfasser seine Ein-willigung zur Veroumlffentlichung in einer Publikation der COMPUTEC MEDIA Fuumlr unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung uumlbernommen
Autoreninformationen finden Sie unter httpwwwlinux-userdeAutorenhinweise
Die Redaktion behaumllt sich vor Einsendungen zu kuumlrzen und zu uumlberarbeiten Das exklusive Urheber- und Verwertungsrecht fuumlr angenommene Manuskripte liegt beim Verlag Es darf kein Teil des Inhalts ohne schriftliche Genehmigung des Verlags in irgendeiner Form verviel-faumlltigt oder verbreitet werden
LinuxUser Community Edition
LinuxUser gibt es auch als Community Edition Das ist eine rund 32-seitige PDF-Datei mit Artikeln aus der aktuellen Ausgabe die kurz vor Veroumlffentlichung des gedruckten Heftes erscheint
Die kostenlose Community-Edition steht unter einer Creative-Commons-Lizenz die es er-laubt bdquodas Werk zu vervielfaumlltigen zu verbreiten und oumlffentlich zugaumlnglich machenldquo Sie duumlrfen die LinuxUser Community-Edition also beliebig kopieren gedruckt oder als Datei an Freunde und Bekannte weitergeben auf Ihre Website stellen ndash oder was immer ihnen sonst dazu einfaumlllt Lediglich bearbeiten veraumlndern oder kommerziell nutzen duumlrfen Sie sie nicht Darum bitten wir Sie im Sinn des bdquofair useldquo Weitere Informationen finden Sie unter httplinux-userdeCE
Probleme mit den Datentraumlgern
Falls es bei der Nutzung der Heft-DVDs zu Problemen kommt die auf einen defekten Daten-traumlger schlieszligen lassen dann schicken Sie bitte eine E-Mail mit einer genauen Fehlerbe-schreibung an die Adresse computecdpvde Wir senden Ihnen dann umgehend kostenfrei einen Ersatzdatentraumlger zu
wwwlinux-user062020 97
Vorschauauf 072020Die naumlchste Ausgabe erscheint am 18062020
Netzwerk im Griff
Durch die derzeitige Notwendigkeit im Home-Office zu arbeiten stehen viele An-wender vor der Herausforderung ein Ge-raumlt in eine neue Netzwerkumgebung zu integrieren Ein modernes Linux- System unterstuumltzt Sie dabei mit zahlreichen Funktionen Wir schauen in der kommen-den Ausgabe wie gut die automatische Integration in LAN WLAN und WWAN klappt welche Vorteile neue Netzwerk-manager beim Wechsel zwischen Netzen bieten und wie Sie Ihren Rechner je nach Situation am besten vor Zugriffen von auszligen schuumltzen
Shell-Prozesse tunen
Die Shell gehoumlrt zu den zentralen Werk-zeugen eines Linux-Systems Mit ihr er-ledigen Sie einfache Aufgaben oder pro-grammieren komplexe Applikationen Wir zeigen Ihnen wie Sie beim Erstellen der Skripte effizient gestalten und so die Ressourcen schonen Dabei zeigen wir wie die Techniken ineinandergreifen
Multimedia-Konverter
Nicht jede Multimedia-Datei ist mit jedem Geraumlt kompatibel Statt sich durch die Op-tionen der Kommandozeilen-Tools zum Konvertieren zu kaumlmpfen nutzen Sie lie-ber Mystiq mit dem Sie in wenigen Klicks mehrere Dateien auf einmal umwandeln Unser Workshop zeigt was Sie beim Ein-satz der Software beachten sollten
Die
Red
aktio
n be
haumllt
sich
vor
Th
emen
zu
aumlnde
rn o
der z
u st
reic
hen
copy aleksanderdn123RF
Heft als DVD-Editionbull 108 Seiten Tests und Workshops zu
Soft- und Hardwarebull 2 DVDs mit Top-Distributionen sowie
der Software zu den Artikeln Mit bis zu 18 GByte Software das Komplettpaket das Unmengen an Downloads spart
bull Preisguumlnstige Heft variante ohne Datentraumlger fuumlr Leser mit Breitband- Internet-Anschluss
bull Artikelumfang identisch mit der DVD-Edition 108 Seiten Tests und Work-shops zu aktueller Soft- und Hardware
bull Uumlber 30 Seiten ausgewaumlhlte Artikel und Inhaltsverzeichnis als PDF-Datei
bull Unter CC-Lizenz Frei kopieren und beliebig weiter verteilen
bull Jeden Monat kostenlos per E-Mail oder zum Download
Heft als No-Media-Edition Community-Edition-PDF
Jederzeit gratis her-unterladen unterhttpwwwlinux-userdeCE
DVD-Edition (850 Euro) oder No-Media-Edition (595 Euro) Einfach und bequem versandkostenfrei bestellen unterhttpwwwlinux-userdebestellen
Aktuelles Angetestet
14 wwwlinux-userde 062020
SeitenschubserDer kompakte Webserver
Alaya 32 schont die Systemressourcen
TabellenbauerMithilfe von Dagri 16 lassen
sich Daten einfach tabellarisch verwalten
Als schlanker Webserver fuumlr das LAN eignet sich Alaya das Sie mangels ver-fuumlgbarer Pakete allerdings aus den Quel-len kompilieren muumlssen Nach der Instal-lation laumluft Alaya standardmaumlszligig in einer Chroot-Umgebung die Sie beim Start vorgeben
Die Konfiguration erfolgt wahlweise via Aufrufparameter oder uumlber die Konfi-gurationsdatei etcalayaconf fuumlr die das Quellarchiv ein Beispiel enthaumllt Den Zugriff auf Dateien oder CGI-Skripte au-szligerhalb der Chroot-Umgebung richten Sie uumlber virtuelle Pfade ein Der Zugang
auf den Server laumlsst sich uumlber die integrierte Benut-zerverwaltung beschraumln-ken Alaya bietet Schnitt-stellen zur lokalen Benut-zerverwaltung via PAM Passwd oder Shadow
Die verwendete Au-thentifizierungsmethode geben Sie mit ‑A vor oder tragen sie in die Konfigu-rationsdatei ein Dort hin-terlegen Sie auch die
Schluumlssel fuumlr die HTTPS-Verschluumlsselung Neben SSL unterstuumltzt Alaya TLS bis zur Version 12 In der Konfiguration legen Sie uumlber Allow- und Deny-Eintraumlge fest welche Anwender generell auf den Web-server zugreifen duumlrfen Mittels soge-nannter Events geben Sie auszligerdem vor wie Alaya auf bestimmte Clients HTTP-Header oder Verbindungsmethoden re-agieren soll So laumlsst sich etwa ein Skript ausfuumlhren sobald sich ein bestimmter Benutzer mit Alaya verbindet Die Bei-spielkonfiguration liefert eine rudimen-taumlre Dokumentation zu allen Event-Typen inklusive eines Anwendungsbeispiels
Je nach Art der Kompilierung bietet Alaya auch einen rudimentaumlren Proxy- Dienst auf SOCKS-4-Basis Waumlhrend der Server selbst bereits IPv6 unterstuumltzt steht die Proxy-Funktion nur fuumlr IPv4 zur Verfuumlgung Daneben unterstuumltzt Alaya WebDAV es gibt dabei jedoch Probleme mit Windows-Clients
Sie brauchen nicht unbedingt ein ressour-cenfressendes Spreadsheet um Informa-tionen in einer Tabellenstruktur zu ver-walten Mit Dagri steht dafuumlr ein einfa-ches schlankes Werkzeug zur Verfuumlgung Dessen Entwickler sehen es allerdings eher als Data-Grid-Loumlsung weswegen es nur die wichtigsten Kalkulationsfunktio-nen bietet wie etwa das Summieren von Spalten und Zeilen Als Tcl Tk-Skript ist
Dagri sofort einsatzbereit lediglich SQ Lite 3 muss zum Einrichten der Dagri -Datenbank im System vor-handen sein
Beim Start oumlffnet das Tool eine uumlbersichtliche Oberflaumlche mit einem Uumlberschrifts- und einem Datenfeld Hier fuumlgen Sie nach Bedarf weitere Zei-len und Spalten hinzu und befuumlllen sie mit Da-ten So bauen Sie mit we-nigen Handgriffen eine komplexe Gitterstruktur auf Symbolleisten am lin-
ken und oberen Fensterrand gewaumlhren schnellen Zugriff auf alle Funktionen Die Gitterstrukturen lassen sich in der Arbeits oberflaumlche beliebig positionieren darin markierte Inhalte verschieben Sie mit wenigen Mausklicks
Die Breite eine Felds haumlngt von dessen Typ ab Datenfelder sind standardmaumlszligig nur 12 Zeichen breit Uumlberschriften koumln-nen bis zu 40 Zeichen enthalten In den Einstellungen passen Sie diese Werte je nach Bedarf an waumlhlen eine Schriftart und stellen die Anzeige auf eine deut-sche Lokalisierung um
Zum Weiterverarbeiten der Daten ex-portieren Sie sie in die Formate CSV HTML oder XML Beim Import unterstuumltzt Dagri nur SQLite das native Speicherfor-mat ist eine SQLite-3-Datenbankdatei Die Dokumentation von Dagri faumlllt recht mager aus Eine rudimentaumlre Online-Hilfe verweist lediglich auf die wichtigsten Tas-tenkuumlrzel eine Manpage fehlt
Lizenz GPLv3 MMMmmQuelle http github com ColumPaget Alaya
Lizenz BSD MMMmmQuelle http www jmos net software dagri shtml
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44446
AktuellesAngetestet
X23
Fernschule-Weber_1-8qindd 1 010914 1437
SchluumlsseldienstDas in Python geschriebene Pass-import 30 hilft beim Migrieren von Credentials
DatensaugerMit Sqlitebiter 0321
uumlbertragen Sie Daten in eine SQLite-Datenbank
Der Konsolen-Passwortmanager Pass er-freut sich mittlerweile groszliger Beliebtheit Beim Aufsetzen steht man jedoch vor der muumlhseligen Aufgabe erst einmal alle Passwoumlrter uumlbertragen zu muumlssen Hier kommt die in Python implementierte Er-weiterung Pass-import ins Spiel Damit lassen sich Passwoumlrter aus drei Dutzend verschiedenen Programmen uumlberneh-men beispielsweise aus diversen Kee-Pass-Derivaten Chrome Firefox oder dem NetworkManager Beim Import ver-steht Pass-import neben CSV JSON und XML auch einige proprietaumlre Formate wie etwa KDBX (KeePass) und Keychain (Apple) Eine Liste aller unterstuumltzten Pro-gramme finden Sie auf der Github-Seite der Erweiterung
Pass-import integriert sich als Unterbe-fehl in die Pass-Struktur Mit dem Kom-mando pass import Datei uumlbernehmen Sie exportierte Daten wobei das Tool Format und Quellprogramm selbststaumln-dig erkennt Es uumlberschreibt existierende Passwoumlrter nur dann wenn Sie das mit dem Parameter ‑f erzwingen Mit ‑C konvertiert Pass-import unguumlltige Zeichen im Pfadnamen eigenstaumln-dig Eine Uumlbersicht aller Funktionen bietet die Manpage Das mitge-lieferte Tool Pimport konvertiert Passwort-dateien ins KDBX- oder CSV-Format Eine ent-sprechende Anleitung mit zahlreichen Bei-spielen liefert die zu-gehoumlrige Manpage
Mit Sqlitebiter uumlbernehmen Sie tabella-risch strukturierte Inhalte in eine S Q Lite-Datenbank zu den unterstuumltzten Quell-formaten zaumlhlen Excel Markdown LTSV CSV JSON und Google Sheets
Sie konfigurieren Sqlitebiter uumlber Auf-rufparameter wobei das Tool zwischen Optionen Unterbefehlen und Argumen-ten unterscheidet Mithilfe von Optionen legen Sie fest ob die Daten an eine be-stehende Datenbank angefuumlgt werden sollen ob der Datentyp der Spalte an-hand der Kopfzeile ermittelt wird oder fuumlr welche Spalten das Tool Indizes er-zeugt Uumlber Unterbefehle geben Sie die zu verwendende Datenquelle an wie beispielsweise eine Datei (file) eine Pipe (stdin) Google Sheets (gs) oder eine Seite im Netz (url)
Das Quellformat definieren Sie bei file und url mittels des Arguments ‑f der Parameter ‑‑encoding legt die Kodie-rung fest Beim Unterbefehl url koumlnnen Sie einen Proxy angeben Mit dem Argu-ment ‑r haben Sie bei file die Moumlglich-keit komplette Verzeichnisse in die Da-tenbank zu uumlbernehmen Mit den Argu-menten ‑‑exclude und ‑‑pattern be-schraumlnken Sie die Verarbeitung auf bestimmte Dateinamen oder -typen
Uumlber den Unterbefehl configure setzen Sie das Standard-Encoding und gegebenenfalls einen zu verwendenden HTTP- Proxy Mit dem Unterbe-fehl completion erzeugt Sqlitebiter eine Autocom-pletion-Konfiguration fuumlr die Profildateien der Bash oder der Zsh (jlu) n
Lizenz GPLv3 MMMMmQuelle https github com roddhjav pass-import
Lizenz MIT MMMmmQuelle https github com thombashi sqlitebiter
16 wwwlinux-userde 062020
thinspEntfernte Desktop-Rechner lokal verwenden
In Verbindung bleibenX2go dient als eine einfach zu bedie-nende quelloffene Software fuumlr den Fern-zugriff auf grafische Programme 1 Als Uumlbertragungsbasis nutzt es eine SSH- Verbindung Besitzt der entfernte Rech-ner einen SSH-Zugang dann genuumlgt es im X2go-Client die IP-Adresse und die Login-Daten des Remote-Rechners anzugeben
Dort startet X2go die Anwendung fuumlr die Remote-Bedienung und zusaumltzlich das Programm Nxproxy einen im Hinter-grund laufenden unsichtbaren X-Server mit dem sich die Remote-Programme an-stelle des normalen X-Servers verbinden Nxproxy komprimiert und puffert die in den Programmfenstern dargestellten Inhalte bevor es sie an den Client auf einem anderen Rechner uumlbertraumlgt 2
Bereitstellung
Serverseitig gilt es die Pakete x2goserver und wenn fuumlr die Distribution vorhan-den x2goserver-xsession inklusive Abhaumln-gigkeiten zu installieren (siehe Kasten X2go-Pakete)
Ein mit systemctl enable x2goser‑ver zu aktivierender Server-Dienst gehoumlrt zum Bestandteil der serverseitigen Soft-ware wird zum Aufbau einer Verbindung aber nicht zwingend benoumltigt Seine Auf-gabe besteht darin verwaiste Sitzungen zu beenden Diese ermitteln Sie mit dem Aufruf x2golistsessions in dessen Aus-gabe der Text zwischen der ersten und zweiten Pipe (|) den Session-Namen an-gibt Den uumlbergeben Sie anschlieszligend dem Kommando x2goterminate‑sessi‑
Das Installieren eines Pakets
und das Aktivieren eines Ser-
ver-Diensts genuumlgen um mit
X2go grafische Programme
oder den kompletten Desk-
top eines entfernten Rech-
ners lokal zu nutzen
Peter Kreuszligel
copy R
omol
o Ta
vani
123
RF
README
X2go laumlsst sich wie kommerzielle Terminal-
server auf einem zentralen Rechner installie-
ren auf dem viele Benutzer parallel arbeiten
Doch da der Zugriff auf den Server auch uumlber
eine SSH-Verbindung praktisch einrichtungs-
frei funktioniert bietet sich eine Installation
auf einzelnen Arbeitsplatzrechnern an
X2go-Pakete
Debian Ubuntu Fedora und Arch Linux halten
X2go-Pakete fuumlr Client und Server in den offi-
ziellen Repositories vor Die X2go-Entwickler
stellen jedoch aktuellere Pakete sowie Win-
dows- und MacOS-Clients zur Verfuumlgung
Unter OpenSuse funktionierten im Test nur
die Pakete der X2go-Entwickler Arch-Linux-
Anwender finden die optionale Komponente
x2godesktopsharing zum Spiegeln einer lau-
fenden Desktop-Sitzung im AUR
SchwerpunktX2go
wwwlinux-user062020 17
on als Parameter um die fragliche Sitzung zu beenden
Eine Verbindung (Sitzung) zu einem entfernten Rechner mit installiertem X2go-Server legen Sie im X2go-Client mit Sitzung | Neue Sitzung an 3 Der sich oumlff-nende Dialog mit seinen fuumlnf Reitern faumlllt zwar umfangreich aus doch in aller Regel genuumlgt es eine uumlberschaubare Anzahl an Parametern anzupassen Im ersten Reiter Sitzung tragen Sie unter Host die Netz-adresse ein unter Login den Benutzer-namen des Users auf dem entfernten Rechner ndash im Grunde analog zur Anmel-dung an einer SSH-Konsole
SSH nutzt in der Standardkonfigura-tion ein Login mit Benutzername und Passwort alternativ kommt eine Schluumls-seldatei zum Einsatz X2go arbeitet mit beidem auf Wunsch sogar mit einer Ker-beros-5-Authentifizierung Die entspre-chenden Optionen finden Sie im Dialog Neue Sitzung Auch die Verbindung uumlber einen Proxy-Server fuumlr die SSH-Verbin-dung bietet die Software an zum Bei-spiel um SSH auf einem HTTP-Port durch eine Firewall zu tunneln Da X2go alle Daten uumlber eine gewoumlhnliche SSH-Ver-bindung uumlbertraumlgt verwenden Sie dieselben Parameter wie bei einem SSH-Konsolen-Login
X2go laumlsst sich einfach installieren und erfordert bis auf das Aktivieren des Diensts auf der Server-Seite und der Log-in-Daten im Client keine Konfiguration Am schnellsten richten Sie Telearbeits-plaumltze ein indem Sie die Software auf allen Arbeitsplatzrechnern installieren und diese so zum X2go-Server aufruumlsten
Alternativ erlaubt es die Software ei-nen zentralen X2go-Server fuumlr viele Be-nutzer einzurichten Auch hier gestaltet sich der administrative Aufwand fuumlr den Fernzugriff gering Neben der Installation von X2go richten Sie dafuumlr lediglich Be-nutzerkonten und SSH-Zugaumlnge fuumlr alle Teilnehmer ein Nicht ganz so leicht faumlllt es aber die Ressourcenanforderungen fuumlr mehrere Benutzer einzuschaumltzen und zu gewaumlhrleisten
Fernbedient
Die Sitzungsart unten im Dialog Sitzungs-voreinstellungen legt fest welche Anwen-dung nach dem Aufbau der Verbindung
startet Zum Testen genuumlgt es hier zu-naumlchst die Option Anwendung zu waumlhlen und als Befehl usrbinxterm einzu-geben Xterm gehoumlrt fest zu X-Windows und steht unter jedem Linux-System mit grafischer Oberflaumlche bereit
Nach dem Schlieszligen des Dialogs oumlffnet sich ganz rechts im X2go-Client-Fenster ein grauer Kasten Ein Klick darauf waumlhlt die Sitzung aus die daraufhin als Log-in-Dialog im blauen Hauptbereich des Fensters erscheint Die Eingabe des Pass-
1 Das Programmfenster des X2go-Clients fuumlr den Fernzugriff bildet optisch ein Log-in-Schirm am lokalen Rechner nach Serverseitig gilt es lediglich Programmpakete zu installieren und den Serverdienst zu aktivieren
2 Normale Programme kooperieren mit dem lokalen X-Server per X2go uumlbertragene dagegen mit dem unsichtbaren NX-Proxy Er verhaumllt sich dem Programm gegenuumlber wie ein normaler X-Server uumlbertraumlgt die Daten jedoch komprimiert an den NX-Client auf dem zugreifenden Rechner der sie dort in einem Programmfenster anzeigt
Schwerpunkt X2go
18 wwwlinux-userde 062020
worts und ein Klick auf Ok starten die Ver-bindung Der hellgraue Kasten zeigt nun den Status als aktiv sowie einige Details wie die Startzeit der Sitzung
Im sich oumlffnenden X-Term-Fenster ge-ben Sie nicht nur Konsolenbefehle ein sondern starten daraus auch grafische Programme 4 Wer keine Beruumlhrungs-aumlngste im Umgang mit dem Terminal hat dem steht der Remote-Rechner bereits uneingeschraumlnkt zur Verfuumlgung Die klei-nen Buttons unten im Kasten der aktiven Sitzung ermoumlglichen es Ordner zu teilen sowie die Sitzung zu pausieren oder zu beenden Pausierte Verbindungen lassen sich auch von anderen Rechnern uumlber-nehmen zum Beispiel um laufende Pro-gramme von einem Desktop-Rechner auf einen Laptop zu bdquoteleportierenldquo
Um die Einstellungen einer Sitzung zu veraumlndern beenden Sie diese mit einem Klick auf Abbrechen Danach erscheint die Sitzung wieder als graue Box rechts im Client-Fenster Ein Klick auf das Hambur-ger-Icon rechts unten in den Boxen oumlffnet erneut die SitzungsvoreinstellungenX2go stellt auf Wunsch auch ein grafi-sches Startmenuuml fuumlr Remote-Programme
bereit Nach Auswahl von Veroumlffentlichte Anwendungen aus der Sitzungsart er-scheint es unten im Kasten der aktiven Sitzung ganz links als kreisfoumlrmiges Icon 5 Es zeigt analog zum lokalen Linux-Startmenuuml Eintraumlge fuumlr die im Ord-ner etcx2goapplications enthalte-nen Programmstarter (desktop-Dateien)
Dieses Verzeichnis muumlssen Sie nach der Installation von X2go als root von Hand anlegen Entweder kopieren Sie die Pro-gramme die das Remote-Startmenuuml ent-halten soll aus usrshareapplicati‑ons hinein oder Sie legen statt des Ord-ners einen gleichnamigen symbolischen Link auf usrshareapplications an Damit steht das ganze Startmenuuml des entfernten Rechners auf dem Client zur Verfuumlgung
Waumlhlen Sie als Sitzungsart die Option Veroumlffentlichte Anwendungen so startet nach dem Verbindungsaufbau kein Pro-gramm Sie waumlhlen selbst eines aus dem Remote-Startmenuuml Die X2go-Sitzung bleibt nach Beenden aller Remote-An-wendungen offen waumlhrend sie sich bei der Sitzungsart Anwendung schlieszligt sobald Sie das Programm beenden
Desktop-UmgebungX2go uumlbertraumlgt aber nicht nur einzelne Programme sondern auf Wunsch auch ganze Desktop-Umgebungen Allerdings stammt der virtuelle X-Server Nxproxy von X11 R69 aus dem Jahr 2005 ab und kennt keine 3D-Beschleunigung (Xorg- Erweiterung Xcomposite oder GLX) Die Remote-Desktop-Umgebung muss also zumindest einen Fallback-Modus anbie-ten der ohne diese sonst laumlngst selbst-verstaumlndlichen Funktionen des X-Servers zurechtkommt
Waumlhrend die nicht besonders aktuelle Dokumentation hier wenig Hoffnung macht funktionierte es im Test trotz-dem mit KDE Plasma 5 LXDE LXQt Mate und IceWM nicht jedoch mit Gnome 3 Zum Starten einer Remote-Desktop-Sit-zung waumlhlen Sie im Dialog Sitzungsvor-einstellungen unter Sitzungsart die ge-wuumlnschte Desktop-Umgebung aus
Es erleichtert das Miteinander von remote und lokal ausgefuumlhrten Program-men einzelne Fenster statt des ganzen entfernten Desktops zu uumlbertragen Die Remote-Programmfenster integrieren
3 Fuumlr einen X2go-Zugang uumlber DSL genuumlgt auf der Client-Seite meist das Anpassen weniger Parameter etwa des Hostnamens des Benutzernamens oder eines nicht stan-dardmaumlszligigen SSH-Ports
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44456
SchwerpunktX2go
wwwlinux-user062020 19
sich nahtlos in die lokale Umgebung ein unhandlich groszliges Fenster mit der Ar-beitsflaumlche entfaumlllt Auch die Zwischen-ablage funktioniert zwischen lokalen und entfernten Programmen in beide Richtungen Unter Ein-Ausgabe in den Sitzungsvoreinstellungen des Clients kann man bei Bedarf das Clipboard-Sharing einschraumlnken Laumluft auf dem Client-Rech-ner KDE laumlsst sich allerdings die Fenster-groumlszlige nicht durch Ziehen mit der Maus veraumlndern ndash ein offenbar schon lange be-stehendes Problem
Wer lieber gefuumlhlt direkt vor dem ent-fernten Rechner sitzen will und keine lo-kalen Programme benutzen moumlchte der stellt im Reiter Ein-Ausgabe der X2go- Client-Konfiguration unter Display die Optionen Vollbild oder Ganzen Bildschirm und die Nummer eines angeschlossenen Bildschirms ein [Strg]+[Alt]+[F] wechselt im laufenden Betrieb zwischen Vollbild und Fensterdarstellung Benoumltigen Sie im Einzelfenstermodus Zugriff auf die auf dem entfernten Desktop abgelegten Dateien so genuumlgt es den gewuumlnschten Ordner des entfernten Rechners per X2go permanent auf dem lokalen Computer einzubinden 6 Die meisten Dateimana-ger oumlffnen ohnehin entfernte Objekte uumlber das SFTP-Protokoll
Alternativ zum Remote-Start einzelner Programme oder einer Desktop-Sitzung spiegelt X2go eine bereits laufende X-Window-Sessions auf einen entfernten Rechner Das erfordert jedoch zusaumltzlich das Paket x2goserver-desktopsharing auf dem Server und x2godesktopsharing auf dem Client Aumlhnlich wie bei VPN beim Windows-Desktop-Sharing oder dem proprietaumlren Teamviewer duumlrfen Sie fest-legen ob der entfernte Benutzer dabei den Desktop nur zu sehen bekommt oder auch mit Maus und Keyboard bedienen darf X2go laumlsst sich also auch fuumlr exter-nen Support nutzen
Soll der entfernte Rechner nicht rund um die Uhr laufen dann gehoumlrt ein Ver-fahren zum Starten aus der Ferne mit ins Home-Office-Paket Die meistgenutzte Loumlsung dafuumlr ist Wake on LAN (WoL) bei dem die Netzwerkkarte einen ausge-schalteten nicht vom Stromnetz getrenn-ten Rechner einschaltet Die standardmauml-szligig meist deaktivierte Funktion schalten Sie mit dem Kommando ethtool ‑s in‑terface wol g ein Sollte die Software
auf Ihrem Rechner fehlen finden Sie das gleichnamige Paket in den Repositories der verwendeten Distribution Diesen Be-fehl muumlssen Sie nach jedem Neustart er-neut ausfuumlhren entweder per Systemd oder Udev-Regel Die Arch-Linux-Wiki- Seite nennt Details
Zuumlgig
Schon das unter Linux noch immer uumlber-wiegend genutzte grafische X-Window- Grundsystem erweist sich als netzwerk-faumlhig Wegen der zahlreichen Roundtrips zwischen Client und Server geraumlt aller-
5 Aktivieren Sie unter Sitzungsart den Punkt Veroumlffentlichte Anwendungen stellt der linke Button im Sitzungskasten (rot markiert) ein grafisches Startmenuuml zur Verfuumlgung
4 Die Fenster aller im per X2go vom Remote-Rechner uumlbertragenen Xterm-Fenster ge-starteten Programme erscheinen auf dem Client-Bildschirm
Schwerpunkt X2go
20 wwwlinux-userde 062020
dings bei einer DSL-Verbindung jedes Aufklappen eines Menuumls zur Geduldspro-be Praktisch laumlsst sich die Netzwerktrans-parenz von X also nur innerhalb eines lokalen Netzwerks vernuumlnftig nutzen
X2go mindert die Latenz um ein Vielfa-ches und verringert die Menge der uumlber-
tragenen Daten Im Test verwendete der Autor mit der Buumlrosuite LibreOffice sowie Grafikprogrammen wie Gimp oder Ink-scape die Einstellung ADSL im Reiter Ver-bindung von X2go Dabei fielen pro Stun-de weniger als 100 MByte an Daten an Uumlbertragungsgeschwindigkeiten uumlber
250 kbit s traten nicht auf 7 eine schnelle DSL-Verbindung erfordert die Arbeit mit X2go also nicht Als Ursache ansatzweise spuumlrbarer das fluumlssige Arbei-ten jedoch nicht stoumlrender Traumlgheiten identifizierte der Autor eher Netzlatenzen als einen Durchsatzengpass
QualitaumltBei der Darstellungsqualitaumlt fiel kein Un-terschied zu lokal laufenden Program-men auf Auch die Bedienung etwa beim Scrollen von Inhalten oder dem Ausklap-pen von Menuumls erschien unauffaumlllig al-lenfalls kleine Blitzer an den hereinge-scrollten Bereichen stoumlrten die Darstel-lung marginal Beim Oumlffnen mancher Dia-loge erschien gelegentlich fuumlr einen Mo-ment ein Fensterrahmen noch ohne In-halt Mit kleinen Einschraumlnken wirkt die Bedienung der Programme also aumlhnlich fluumlssig wie beim lokalen Arbeiten
Traumlger erwies sich die Bedienung bei einer Verbindung uumlber mobiles LTE Doch auch mit der Einstellung Modem fuumlr die Verbindungsgeschwindigkeit erscheint die Reaktion noch angemessen vor allem bei GTK-Programmen Qt- KDE-Programme reagieren beim Ausklappen von Menuumls allerdings traumlger Der Unterschied zwi-schen einer 3G- und 4G-Mobilfunkverbin-dung faumlllt beim Aufbau des Fensters ei-nes neu gestarteten Programms spuumlrbar auf bei der Reaktion auf Klicks hingegen kaum Erst bei 2G-Verbindungen dauert es Sekunden bis ein ganzes Fenster voll-staumlndig erscheint
Bild Ton und DruckWie der Name Nxproxy des Schatten-Dis-play-Servers vermuten laumlsst stammt X2go von der letzten quelloffenen Versi-on der Desktop-Sharing-Software NX der Firma NoMachine aus dem Jahr 2005 ab Programme wie Blender die OpenGL voraussetzen funktionieren mit X2go nicht Dafuumlr arbeitet die Software mit dem heute allgegenwaumlrtigen Sound-Sys-tem Pulseaudio zusammen Der offene SSH-Port genuumlgt um Bild und Ton zu uumlbertragen sofern Sie die standardmaumlszligig gesetzte Option Benutze Port-Weiterlei-tung uumlber Tunnel nicht deaktivieren
Prinzipiell ist das Linux-Drucksystem CUPS zwar netzwerkfaumlhig doch es waumlre
6 In den Sitzungsvoreinstellungen waumlhlen Sie die Ordner des Client-Rechners zur Freigabe Auf dem Server laufende Programme finden diese unter mediadisk im Home-Verzeichnis
7 Bei ADSL als Verbindungsgeschwindigkeit fallen bei X2go-Uumlbertragungsraten an die auch maumlszligig schnelle Internet-Anschluumlsse nicht uumlberfordern
SchwerpunktX2go
wwwlinux-user062020 21
kaum praktikabel eigene Drucker im Fir-mennetzwerk freizugeben damit dort laufende Programme auf die heimische Hardware zugreifen Auch dafuumlr bietet X2go eine Loumlsung Am einfachsten laumlsst sie sich nutzen wenn auf dem X2go-Ser-ver ebenfalls ein CUPS-Server laumluft Hier muumlssen Sie keinen Zugriff auf die physi-schen Drucker im Netz des entfernten Rechners (die Firmendrucker) einrichten
Stattdessen genuumlgt es nach dem Ein-richten der Pakete x2goserver-printing und cups-x2go dort einen CUPS-X2go-Printer hinzuzufuumlgen Im CUPS-Wizard fuumlr neue Drucker finden Sie ihn im Auswahl-feld Marke unter Generic Drucken Sie mit einem per X2go uumlbertragenen Pro-gramm auf diesen virtuellen Drucker dann uumlbermittelt die Software den Druckauftrag an den CUPS-Server des
Clients Ein Auswahldialog erlaubt die Auswahl eines lokalen Geraumlts 8
FazitX2go uumlbertraumlgt die Fenster grafischer Programme mit ertraumlglicher Latenz und geringem Datenvolumen uumlber DSL-An-schluumlsse und ndash bedingt ndash auch uumlber mo-bile Internet-Zugaumlnge Voraussetzung ist ein gegebenenfalls durch die Firewall geleiteter SSH-Zugang Weitere Ports braucht X2go weder zum Uumlbertragen von Sound noch zum Drucken (tle) n
Uumlber 100 Schulungsthemen aus allen
Bereichen freier Software Houmlchstes Niveau
Wunderschoumln Hilfsbereite offene
Atmosphaumlre So fuumlhlt sich OpenSource an
wwwLINUXHOTELde
Fo
to
joch
enta
ck
co
m
8 Per X2go uumlbertragene Pro-gramme drucken bei Bedarf auch auf dem Drucker des Clients
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44456
70 wwwlinux-userde 062020
Praktische Android-Apps fuumlr Arch- und Manjaro-Nutzer
Apps fuumlr ArchDas Arch-Projekt pflegt neben der ei-gentlichen Distribution auch ein eigenes Forum sowie ein sehr ausfuumlhrliches und anerkannt gutes Wiki Das Forum bietet der internationalen und vielspra-chigen Arch-Community ein Zuhause und auch das Wiki gibt es in mehreren Sprachen wobei die englische Ausgabe bei Weitem die meisten und ausfuumlhrlichs-ten Artikel beinhaltet Die deutschspra-chige Arch-Gemeinschaft geht dabei je-
doch wie auch andere Laumlnder-Communi-ties einen eigenen Weg und betreibt ein eigenstaumlndiges Forum sowie ein gesondertes Wiki Die Foren und Wikis liefern besonders Ein- und Umsteigern wertvolle Hilfe und viele Anregungen Aber auch waumlhrend des Betriebs beruhigt es die aumluszligerst hilfsbereite Arch-Commu-nity im Hintergrund zu wissen Streikt das System oder kommt man mit einem Problem nicht weiter ist die Loumlsung oft
Streikt der Rechner oder ist
er waumlhrend der Installation
nicht verfuumlgbar helfen prak-
tische Android-Apps das Wis-
sen der Arch-Community aus
Wiki und Forum anzuzapfen
Christoph Langner
README
Arch Linux verzichtet bewusst auf eine
grafische Installationsroutine Stattdessen
leitet ein Wiki-Artikel den Anwender Schritt
fuumlr Schritt durch das Setup des Systems
Nuumltzliche Apps erleichtern dabei den Zugriff
auf die von der Arch-Gemeinschaft bereit-
gestellten Hilfen
Open Source fuumlr Android
In den Paketquellen der groszligen Linux-Dis-
tributionen findet sich in der Regel nur
solche Software deren Lizenz es erlaubt sie
frei fuumlr jeden Zweck zu nutzen sie beliebig
weiterzuverbreiten sowie sie zu untersuchen
und an die eigenen Beduumlrfnisse anzupas-
sen Entsprechende freie Software gibt es
auch fuumlr Android doch im Getoumlse des Play
Stores gehen diese Software-Perlen schnell
unter Zudem erfordert Googles App-Market
das Vorhandensein des Google-Dienste-
Frame works was Nutzer von Google-freien
Android-Geraumlten ausschlieszligt Wer auch
unter Android freie Software bevorzugt
sollte sich daher den Open-Source-Market
F-Droid naumlher ansehen Die Plattform er-
laubt Entwicklern von Open-Source-Apps
ihre Programme fuumlr eine groszlige Gruppe von
Anwendern zu veroumlffentlichen Aumlhnlich wie
bei Googles Play Store laumlsst sich der Index
durchsuchen und erlaubt Anwendungen per
Fingerzeig zu installieren und aktuell zu hal-
ten Alle hier vorgestellten Apps finden sich
auch im F-Droid-Store
PraxisArch-Apps fuumlr Android
wwwlinux-user062020 71
im Wiki zu finden oder ein freundlicher Helfer aus dem Forum gibt wertvolle Tipps wie man sein System wieder flott bekommt Mit der besten Online-Hilfe kommt man allerdings trotzdem nicht weiter wenn der Rechner komplett streikt In solch einer Situation bietet die Arch-Community praktische Apps fuumlr Smartphones und Tablets mit Android
ArchWiki ViewerDer ArchWiki Viewer macht genau das was der Name schon vermuten laumlsst Die kostenlose App bringt das Arch-Wiki auf das Smartphone Alternativ gibt es die Open-Source-App auch im auf freie Software spezialisierten F-Droid-Mar-ket Der Viewer oumlffnet automatisch die englischsprachige Hauptseite des Arch-Wikis 1 Die Funktionen beschraumln-ken sich bislang noch auf das Noumltigste Uumlber die Lupe durchsuchen Sie das Wiki 2 in den Einstellungen laumlsst sich die Schriftgroumlszlige anpassen
Fuumlr die Zukunft angedacht sind noch die Unterstuumltzung anderer Sprachen sowie ein Dark-Mode-Skin fuumlr Anwender die eher dunkel eingefaumlrbte Anwendungen bevorzugen Ideal waumlre ein Offline-Mo-dus der die Inhalte des Arch-Wikis kom-plett oder in Teilen herunterlaumldt sodass man auch ohne eine Netzverbindung das Wiki zur Hand hat Bislang fehlt auch noch die Moumlglichkeit Lesezeichen fuumlr wichtige Seiten zu setzen Der ArchWiki Viewer wird derzeit noch regelmaumlszligig ak-tualisiert sodass die Funktionswuumlnsche vermutlich fruumlher oder spaumlter umgesetzt werden
Archlinux ForumsNicht immer findet sich allerdings im Wiki die Loumlsung zum vorliegenden Problem In solchen Faumlllen steht die Arch-Community mit tatkraumlftiger Hilfe und viel Know-how zur Seite Die Betrei-ber des Arch-Forums achten zwar darauf dass die Seite auch auf Smartphones
1 Der kostenlose ArchWiki Viewer bringt das Wiki der Arch-Linux-Community direkt auf Android-Mobilgeraumlte
2 Die Suche unterstuumltzt unterschiedliche Sprachen Das deutsche Arch-Wiki bleibt allerdings auszligen vor
3 Die App Archlinux Forums erleichtert den Zugriff von unterwegs auf die offiziel-len Arch-Linux-Foren
Praxis Arch-Apps fuumlr Android
72 wwwlinux-userde 062020
mit kleineren Bildschirmen funktioniert doch wesentlich mehr Komfort bietet der Zugang uumlber die Android-App Arch-linux Forums Wie der ArchWiki Viewer steht sie unter einer Open-Source-Lizenz allerdings fehlt aktuell noch ein Eintrag im F-Droid-Store
Nach dem Start zeigt Archlinux Forums eine Uumlbersicht aller Unterforen an 3 Mit einem Fingerzeig auf das Icon rechts unten im blauen Kasten der von links aufgezogenen Seitenleiste loggen Sie sich mit Ihrem Account im Forum ein Danach erhalten Sie Zugriff auf Ihre bereits veroumlffentlichten Beitraumlge und Nachrichten sowie abonnierte Diskus-sionsfaumlden Waumlhlen Sie eines der Foren an erlaubt die App das Schreiben von neuen Beitraumlgen 4 Dazu tippen Sie auf das Plus-Icon rechts unten im Bildschirm
Die uumlber das Zahnrad-Icon aufgerufe-nen Einstellungsmoumlglichkeiten beschraumln-ken sich aktuell auf die Auswahl unter-schiedlicher Themes Ein wichtiges Detail findet sich allerdings im Unterpunkt API
home server Aumlndern Sie hier die Adresse des API-Servers von https bbs archlinux org auf https bbs archlinux de dann erhalten Sie Zugriff auf das deutsch-sprachige Forum Im Test funktionierte das Browsen im Forum der deutschen Arch-Community ohne Einschraumlnkungen der Login und somit das Veroumlffentlichen neuer Beitraumlge klappte jedoch nicht
Dynamisches DuoMit ArchPackages und AURdroid gibt es zwei sehr aumlhnliche Anwen-dungen die bei der Recherche in den Arch-Linux-Paketquellen helfen Arch-Packages beschraumlnkt sich dabei auf die offiziellen Paketquellen AURdroid kon-zentriert sich stattdessen auf die Koch-rezepte des Arch User Repositories AUR Die Funktionsweise ist bei beiden Werk-zeugen dieselbe Unter Keywords geben Sie einen Suchbegriff ein Darunter haben Sie die Moumlglichkeit die Suche auf den Namen beziehungsweise die
4 Nach dem Einloggen ins Arch-Portal erlaubt Archlinux Forums das Veroumlffent-lichen neuer Beitraumlge
5 ArchPackages liefert Informationen zu Paketen aus den offiziellen Soft-ware-Quellen von Arch Linux
6 Die App AURdroid gleicht ArchPacka-ges bis ins Detail integriert allerdings das Arch User Repository
PraxisArch-Apps fuumlr Android
wwwlinux-user062020 73
Beschreibung zu beschraumlnken oder nur Pakete aus ausgewaumlhlten Repositories anzuzeigen 5
Die Oberflaumlche von AURdroid gleicht der von ArchPackages bis in kleinste De-tails ndash kein Wunder stammen doch beide Anwendungen vom selben Entwickler Aumlhnlich wie beim Web-Frontend des AUR-Portal gibt es verschiedene Filter um die Suche im Repository zu steuern Zudem bietet die App eine Reihe von Sortiermoumlglichkeiten 6
Fuumlr beide Anwendungen gibt es noch eine Reihe von Verbesserungsvorschlauml-gen Es fehlt zum Beispiel die Moumlglich-keit Lesezeichen zu setzen oder Pakete uumlber das Smartphone herunterzuladen So lieszlige sich ein System reparieren des-sen Paketverwaltung aus dem Tritt ge-kommen ist und das nicht mehr ins Netz kommt Interessierte Entwickler haben uumlber das Github-Repository des Entwick-lers die Moumlglichkeit den Apps neue Funktionen hinzuzufuumlgen
FazitEs mag befremdlich klingen Android- Apps fuumlr Linux-Distributionen zu ent-wickeln doch die gut in den Arch-Li-nux-Kosmos integrierten Apps erleich-tern besonders bei den ersten Schritten und im Problemfall das Leben Das hilft insbesondere Ein- und Umsteigern wei-ter die so das Wiki mit dem Installations-leitfaden sowie die Hilfe der Arch-Com-munity immer zur Hand haben (cla) n
TIPP
Kleiner Tipp am Rande Im AUR finden sich
immer wieder brandneue Anwendungen
fuumlr den Linux-Desktop die noch kaum
jemand kennt Stellen Sie in AURdroid die
Sortierreihenfolge auf Last updated dann
lassen sich solche neuen Software-Perlen
schnell aus der Flut der Veroumlffentlichungen
herausfiltern
MAGAZIN 33 RabattTESTEN SIE JETZT 3 AUSGABEN FUumlR 1790 euro
OHNE DVD 1390 euro
SICHERN SIE SICH JETZT IHR GESCHENK Ubuntu Spezial oder LinuxUser Spezial im Wert von 1280 euro
ODER
Nur fuumlr kurze Zeit
Telefon 0911 9939 90 98Fax 01805 861 80 02E-Mail computecdpvde
Einfach bequem online bestellen shoplinux-magazindeLM_1-2_q_Miniabo_AKTION-2019_neuindd 1 270420 1615
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44290
NetzampSystem Trident
82 wwwlinux-userde 062020
Projekt Trident vereint BSD-Desktop mit Void Linux als Unterbau
Uumlber den TellerrandBei einem Fork also der Gruumlndung eines neuen Projekts aus dem Quellcode eines bestehenden scheiden sich die Geister Die einen verfluchen es als Ursache fuumlr den fehlenden Erfolg von Linux auf dem Desktop die anderen sehen in dieser Form des erneuten Mischens das Salz in der Linux-Suppe Dabei spielt es eigent-lich keine Rolle ob es sich um ein kleines Projekt auf Github handelt oder um die Wiederauferstehung von LibreOffice aus den Ruinen von OpenOffice
Von BSD zu LinuxEs geht aber auch anders herum wie das Beispiel von Ffmpeg und des wegen Un-stimmigkeiten unter dessen Entwicklern entstandenen Libav zeigt Zunaumlchst war der Fork mit dem Namen Libav recht erfolgreich doch kehrten mit der Zeit unter anderem Debian und Ubuntu zu-ruumlck zu Ffmpeg Heute ist die Bibliothek Libav nur noch wenig verbreitet
Der Fork um den es in diesem Artikel geht gehoumlrt zu den eher ungewoumlhn-lichen Varianten da er die Grenzen von Betriebssystemen uumlberschreitet Die Ge-schichte begann mit PCBSD Dessen Ziel war es auf der Grundlage von FreeBSD ein einsteigerfreundliches System mit praktikabler grafischer Oberflaumlche bereit-zustellen
2016 wurde das von der Firma iXsys-tems entwickelte Projekt in TrueOS um-benannt wobei es eine PCBSD-Variante unter diesem Namen fuumlr Server bereits seit Jahren gab Was Klarheit schaffen sollte verwirrte also eher Um das Chaos komplett zu machen richtete sich TrueOS 2018 neu aus Das Projekt Trident soll sich kuumlnftig um den
Das aus der BSD-Welt
stammende Projekt Trident
mit dem Lumina-Desktop hat
Void Linux als neuen Unter-
bau ausgewaumlhlt
Ferdinand Thommes
README
Das Projekt Trident wechselt aus der BSD-
Welt auf Linux und entschied sich fuumlr das
schlanke Void Linux als Unterbau In Kom-
bination mit ZFS on Root ergibt sich so eine
interessante Kombination
Listing 1binsh
setxkbmap de
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 83
BSD-Desktop insgesamt kuumlmmern waumlh-rend TrueOS sich an FreeBSD orientiert und nur dessen Desktop-Pakete unter-stuumltzt aber einem schnellen Zyklus folgt und alle sechs Monate erscheint
Das Projekt Trident dagegen beschloss nach rund einem Jahr Entwicklung im Oktober 2019 von der Plattform BSD zu einer Linux-Distribution als Basis zu wechseln Die Wahl fiel auf die leicht-gewichtige unabhaumlngige Rolling-Re-lease-Distribution Void Linux Der Grund fuumlr den Umstieg von BSD auf Linux lag hauptsaumlchlich in der besseren Hardware-Unterstuumltzung fuumlr ein dem Desktop zugewandtes Projekt
Die Distribution Void Linux erstellt alle Pakete im eigenen Build-System und ver-wendet den Paketmanager XBPS zum In-stallieren als Init-System dient Runit Fuumlr alle Pakete besteht die Moumlglich-keit sie auf Basis von Musl statt der GNU-C-Bibliothek (Glibc) zu installieren LibreSSL ersetzt optional OpenSSL
Das Beste beider WeltenTrident kombiniert Void Linux mit ZFS on Root aus der BSD-Welt Von dort stammt auch das schlanke Lumina Desk-top Environment kurz Lumina Das Lizenzproblem das den Einsatz von ZFS unter Linux meist verhindert loumlsen die Entwickler indem Sie das Kernel-Modul nicht direkt ausliefern sondern per DKMS zur Laufzeit erstellen und einbinden
Dabei kommt ZFS on Linux 082 unter Kernel 5418 zum Einsatz Waumlhrend des Tests verlieszlig das Projekt die Beta-Phase und veroumlffentlichte die Version 10 Es zeigte sich aber dass das Release noch nicht in allen Punkten uumlberzeugt
Kein Live-ImageDas Abbild von der Webseite des Pro-jekts ist ein Net-Installer mit rund 500 MByte ein Live-Image gibt es derzeit nicht Fuumlr einen Test installieren Sie das Image in Virtualbox oder VMware Dafuumlr sollten Sie mindestens 2 GByte RAM sowie 10 GByte Platz auf der virtuellen Platte bereitstellen
Beim Booten des Images erscheint eine Nachricht dass noch nicht alles wie gewuumlnscht funktioniert Verstaumlndlich denn immerhin haben die Entwickler
die Plattform komplett gewechselt Es braucht noch viele Tests auf einer moumlg-lichst breiten Basis bis alles passt
Auf dem ThinkpadIm Test kam Trident auf einem Thinkpad zum Einsatz Gleich nach dem Start vom Boot-Medium landen Sie zum Vorbe-reiten der eigentlichen Installation im Terminal Die Software fragt zunaumlchst den Status des Netzwerks ab Das gelang im Test allerdings erst nach mehreren Scans Dann erkannte sie das Ethernet Gleiches galt fuumlr das WLAN Bei der Ein-gabe des Passworts gilt es zu beachten dass zu diesem Zeitpunkt eine englische Tastaturbelegung eingestellt ist bei der einige Tasten anders belegt sind
1 Der Bootloader rEFInd eine auf UEFI- Installationen speziali-sierte Grub-Alternative kann multiple Installa-tionen verschiedener Betriebssysteme verwal-ten und eine interaktive EFI-Shell oumlffnen
2 Trident setzt auf XBPS fuumlr das Paketmanagement Mit Octoxbps installieren Sie einen grafischen Paketmanager im Stil von Synaptic nach der im Test dazu diente XFCE und KDE Plasma zu integrieren
NetzampSystem Trident
84 wwwlinux-userde 062020
Vor Beginn der Installation empfiehlt der Assistent den Rechner am besten mit UEFI zu booten da sonst einige Funk-tionen wie das ZFS-Bootmenuuml oder die Verschluumlsselung nicht bereitstehen Sie sollten diesen Hinweis beherzigen da Sie sonst unter anderem die Moumlglichkeit ver-schenken Snapshots aus dem Bootmenuuml zu starten
Glibc oder MuslKlappt der Zugang zum Netz steht die Entscheidung an ob Sie ein System
mit Standardpaketen und einer Glibc oder eine leichtgewichtige Installation ohne proprietaumlre Pakete mit Musl haben moumlchten Warum die beiden Varianten jeweils mit der entsprechenden C-Stan-dard-Bibliothek fest verknuumlpft waren erschlieszligt sich uns nicht ndash vor allem deshalb weil das System in einem wei-teren Schritt vier verschiedene Varianten anbietet von Void uumlber Server und Lite hin zu Full Hier sind Lite und Full die als einzige einen Desktop aufweisen nicht vollstaumlndig implementiert und somit als experimentell anzusehen Wir entschie-den uns trotzdem fuumlr die ausgewachsene Version um zu sehen wie viel Arbeit der grafischen Variante noch bevorsteht
Flott installiert
Das Net-Install-Image bietet sich bei einem Rolling Release wie Void als be-vorzugte Methode an da das Setup dabei alle Pakete auf den neuesten Stand bringt Die Installation laumluft zuumlgig ab und brauchte auf einem fuumlnf Jahre alten Thinkpad in einem flotten Netz-werk gut zehn Minuten Die meiste Zeit beanspruchte dabei DKMS zum Bau der Module fuumlr ZFS und Wireguard
Die Distribution verschluumlsselt das Home des Users bei der Installation automatisch das Passwort des Users ent-schluumlsselt beim Einloggen zusaumltzlich die Partition Um dabei ein Systemlayout im BSD-Stil beizubehalten wird das Home als usrhome eingebunden bei home handelt es sich um einen Symlink darauf
Bootmanager rEFIndWenn Sie das System nach der Installa-tion neu starten begruumlszligt Sie rEFInd statt des gewohnten Grub 1 Beim ersten Rundgang durch die Oberflaumlche stellen Sie unter Umstaumlnden fest dass die vorinstallierte Auswahl an Software nicht allzu uumlppig ausfaumlllt im Vergleich zu
4 Als Mail-Client verwendet Trident die mit Qt entwickelte Anwendung Trojitaacute die als Protokoll nur IMAP unterstuumltzt Um klassische POP3-Postfaumlcher abzurufen waumlre etwa Thunderbird als Alternative gefragt
Listing 2 xbps‑install octoxbps kde‑cli‑tools trident‑update ‑check ampamp trident‑update ‑update
3 Luminas Dateimanager Insight bietet einen beschraumlnkten Funktionsumfang und bietet keinen 2-Fenster-Betrieb Natuumlrlich stehen bei Bedarf noch andere Dateimanager mit zusaumltzlichen Funktionen bereit
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 85
anderen Systemen Immerhin finden Sie unter anderem LibreOffice Firefox und ein Qt-Terminal vor was fuumlr den Anfang oft ausreicht
Doch zunaumlchst zum Wichtigsten Stellen Sie als Erstes das Tastaturlay-out auf Deutsch um Dazu geben Sie im Qt-Terminal das Kommando sudo xbps‑install setxkbmap ein Der Befehl setxkbmap de stellt dann das Layout um Damit Sie das nicht nach jedem Reboot wiederholen muumlssen legen Sie ein klei-nes Skript in den Autostart-Bereich den Sie im Menuuml unter Preferences | Desktop Settings finden Das Skript nennen Sie setxkbmapsh oder aumlhnlich und befuumlllen es mit dem Inhalt aus Listing 1
Haben Sie dem Skript mit chmod +x setxkbmapsh die passenden Rechte gegeben legen Sie es im Autostart ab indem Sie dort zu Binary wechseln das Skript markieren und oben auf Save kli-cken Jetzt bleibt das Tastaturlayout nach einem Neustart erhalten
Paketmanager XBPSDer bei Void entwickelte Paketmanager XBPS erinnert an Pacman von Arch Linux Der Befehl zum Aktualisieren des Void- Unterbaus lautet xbps‑install ‑Su Wollen Sie vor dem Aktualisieren des Systems automatisch einen ZFS-Snap-shot erstellen verwenden Sie anstelle dieses Kommandos das aus der ersten Zeile von Listing 2
Ziehen Sie einen grafischen Paket-manager vor greifen Sie zur zwar spar-tanischen aber funktionellen Software
Octoxbps die Sie uumlber XBPS nachziehen (Listing 2 zweite Zeile) und anschlieszligend aus dem Menuuml starten 2
Keine SchoumlnheitUumlber den Lumina-Desktop laumlsst sich trefflich streiten Er ist funktional schnell durchgehend zu konfigurieren und bringt bereits eine begrenzte Anzahl von Apps mit 3 Nach einer gewissen Einge-woumlhnung geht die Arbeit damit einiger-maszligen flott von der Hand 4
5 XFCE in der aktuellen Version 414 ist eine gute Alternative wenn Lumina zu spartanisch erscheint
6 Der voreingestellte Dark-Look harmoniert unter XFCE gut mit den in dunklen Brauntoumlnen gehaltenen Icons der Anwendungen
Listing 3$ sudo cp usrsharexsessionsxfcedesktop etcsddm‑sessions
$ sudo cp usrsharexsessionsplasmadesktop etcsddm‑sessions
NetzampSystem Trident
86 wwwlinux-userde 062020
Eines ist der in C++ und Qt5 geschriebe-ne Desktop aber wahrlich nicht grafisch ansprechend Wie bei Linux uumlblich ha-ben Sie aber die Wahl Gefaumlllt Ihnen die Optik nicht installieren Sie einfach eine andere Desktop-Umgebung
Andere DesktopsWir haben Plasma als auch XFCE 5 nachinstalliert Letzteres richten Sie auf der Kommandozeile mit xbps‑install xfce4 ein In Octoxbps tragen Sie Xfce4 ins Suchfeld ein und markieren die gelis-teten Apps Ein Klick auf + Install im Kon-
textmenuuml bereitet alles vor ein Klick auf den Haken oben in der Menuumlleiste stoumlszligt den Prozess an Um XFCE in den Log-in-Manager SDDM einzufuumlgen nutzen Sie den Befehl aus der ersten Zeile von Listing 3 Beim naumlchsten Login duumlrfen Sie dann XFCE auswaumlhlen 6
Der Weg zu einem KDE-Plasma-Desk-top 7 verlaumluft aumlhnlich der entsprechen-de Befehl lautet xbps‑install kde5 Hier sollten Sie zusaumltzlich kde5-baseapps und dolphin installieren Ohne die KDE5-Basis-Anwendungen fehlen unter anderem Kate KWrite und Konsole Gra-fisch verfahren Sie analog zu XFCE 8
Danach folgt wieder das Einbinden in SDDM (Listing 3 zweite Zeile) Sie finden dann zwei Eintraumlge fuumlr Plasma vor Einer davon sollte eine Wayland-Sitzung star-ten was im Test aber nicht klappte
Bei beiden Desktop-Metapaketen feh-len derzeit noch einige Anwendungen die Sie aber bei Bedarf gezielt nachin-stallieren Wir fanden XFCE als Desktop fuumlr Trident ideal denn die Eleganz von Plasma kommt derzeit noch nicht zur Geltung Waumlhrend der Tests erkannte das System externe Geraumlte nicht automa-tisch es war noumltig diese per Mount-Be-fehl einzubinden
Erstaunt hat der hohe Verbrauch an Hauptspeicher nach dem Start Mit Lumina waren es rund 720 MByte bei XFCE und Plasma jeweils um 850 MByte Zum Vergleich Unter Debian bdquoUnstableldquo reichen Plasma rund 650 MByte 9
ZFS gut integriertUm die Vorteile von ZFS zu nutzen ins-besondere die Snapshots bedarf es zwingend der Kommandozeile Trident hat waumlhrend der Installation bereits mehrere ZFS-Pools angelegt die Sie sich mit zfs list ansehen Beim Start des Systems booten Sie standardmaumlszligig in tridentpool ROOT initial wobei trident-pool der bei der Installation standard-maumlszligig vergebene Name ist
Trident erzeugt automatisch vor jedem Upgrade des Systems einen
7 Plasma wirkt unter Trident im Vergleich zu XFCE etwas behaumlbig Zudem sind einige wichtige Apps noch nicht im Metapaket KDE5 integriert
8 Trident benutzt den langfristig unterstuumltzten Kernel 5418 als stabile Unterlage Die Installation von Plasma brachte zudem einige Qt-Entwicklungswerkzeuge mit an Bord
Listing 4
$ sudo zfs snapshot tridentpoolROOTinitialsnap2
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 87
inkrementellen Snapshot Das ermoumlg-licht es bei Problemen auf den vorhe-rigen Stand zuruumlckzurollen Sie duumlrfen daruumlber hinaus jederzeit einen Snapshot des Gesamtsystems oder von einzelnen Pools erstellen Dazu dient ein Befehl wie der aus Listing 4 Den Namen hinter dem Klammeraffen ndash im Beispiel snap2 ndash vergeben Sie er sollte moumlglichst aus-sagekraumlftig sein um ihn im Bootmanager spaumlter leicht zu identifizieren 0
Wenn Sie beim naumlchsten Neustart nicht den eigentlichen ZFS-Pool star-ten moumlchten sondern einen Snapshot dann wechseln Sie im zweiten Schritt des Boot-Vorgangs per [Esc] in das Boot-menuuml Ein Druck auf [Alt]+[A] foumlrdert dort die vorhandenen Snapshots zutage Dokumentationsmaterial zu ZFS buumlndelt eine Seite bei Wikibooks
FazitTrident funktionierte im Test einwand-frei aus dem Terminal heraus Grafische Desktops ndash egal ob Lumina ein nachin-stalliertes Plasma oder XFCE ndash weisen derzeit noch Defizite auf Das war den Entwicklern bewusst als sie dem aktu-ellen Abbild trotzdem die Versionsnum-
mer 10 verliehen Diese Haltung deutet die Zielrichtung des Projekts an Die Kom-mandozeile bleibt bei Trident vermutlich fuumlr ZFS auch kuumlnftig die einzige Loumlsung
Trident ist ein interessantes Projekt Wer es derzeit zum taumlglichen Begleiter machen moumlchte sollte vielleicht schon einmal Void oder Arch Linux konfiguriert haben und darf mit der Kommandozeile nicht auf Kriegsfuszlig stehen Die Kombi-nation aus der leichtgewichtigen Distri-bution Void Linux und dem aus der BSD-Welt uumlberkommenen ZFS verleihen dem Projekt viel Potenzial Es scheint ideal fuumlr Anwender die Ubuntu nicht moumlgen aber trotzdem ZFS on Root voreingestellt nutzen moumlchten (agr) n
9 Die Speicherauslastung von Trident faumlllt unter allen getesteten Desktops houmlher aus als erwartet Vermutlich legen die Entwickler an dieser Stelle noch Hand an um das System weiter zu optimieren
0 ZFS on Root gehoumlrt zu den herausragenden Beigaben von Trident Die Befehle zum Einsatz der Funktionen entsprechen denen von ZFS unter anderen Umgebungen
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr43932
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl43932
96
README
Der Mensch lebt nicht vom Text allein Zu jedem Artikel in LinuxUser gehoumlrt eine Reihe von Zusatzinformationen die das bloszlige Narrativ um weiterfuumlhrende Inhalte ergaumlnzen Manche davon inteshygrieren sich direkt in den Textfluss andere stehen als gesonderte grafische Elemente in der sogenannten Marginalspalte also dem teilweise freien Bereich an der rechshyten beziehungsweise linken Seitenkante
Typografische KonventionenEine blaue Einfaumlrbung hebt Verweise auf Tabellen und Kaumlsten hervor siehe Kasten Kastentitel Die Kursivierung signalisiert hier wie in vielen anderen Faumlllen eine symbolische Bezeichnung in einem Codeshybrocken koumlnnte das etwa so aussehen
$ cat bdquoEinTextbrockenldquo gtgt Ausgabetxt
Der bdquoUmbruchhakenldquo am Ende der ersten Zeile des Codes verweist hier darauf dass es sich in diesem Fall eigentlich um eine einzige Eingabezeile handelt die nur aus Platzgruumlnden im Druck umgebrochen werden musste
Die Kursivierung kann neben Platzhalshytern auch andere Elemente bezeichnen wie Paketnamen und Benutzerkonten etwa build-essential und root Aber auch Menuumlpunkte drucken wir kursiv ab wobei in Menuumlfolgen eine Pipe die einshyzelnen Elemente trennt Sonstiges | Text-kodierung | Unicode
Gelegentlich begegnen Ihnen in den Artikeln auch orangefarbig hinterlegte Textstellen Sie verweisen auf ein Glossar das den markierten Begriff kurz erlaumlutert Sie finden den Glossartext dann in einer der Marginalspalten
Tasten und TastenfolgenEin Buchstabe oder eine Buchstabenshyfolge in eckigen Klammern wie [Esc] steht symbolisch fuumlr einen Tastendruck Dabei dient als Schreibweise grundsaumltzshylich die Beschriftung der Tasten einer deutschen Tastatur Ein Druck auf [T] erzeugt also ein kleines bdquotldquo die Kombishynation [Umschalt]+[T] ein groszliges bdquoTldquo
Das Pluszeichen zwischen Tasten sigshynalisiert dabei dass man sie gleichzeitig druumlcken muss ein Komma dagegen dass sie nacheinander betaumltigt werden muumlsshysen Das allseits beliebte Copy amp Paste gelingt also mit [Strg]+[C] [Strg]+[V]
Lesen Sie etwas von der SupershyTaste dann handelt es sich dabei um die eigentshylich korrekte Bezeichnung jener Taste die in MicrosoftshyUmgebungen bdquoWindowsshyTasshyteldquo heiszligt und auf der bei den meisten Tasshytaturen das entsprechende Logo prangt
Infos und DownloadsAn einzelnen Stellen im Text finden sie das Zeichen das auf eine weiterfuumlhshyrende Information verweist Um an die Links zum Artikel zu gelangen blaumlttern Sie ans Ende des Artikels wo Sie einen Kasten Weitere Infos und interessante Links finden Entweder tippen Sie die dort angegebene URL wwwlinux‑userdeqrNummer in einen Webbrowser ein ndash das fuumlhrt Sie auf eine Webseite mit allen Links zum Artikel ndash oder Sie scannen mit
In jedem LinuxUser-Artikel liefern eine Reihe von speziellen Auszeichnungen
und grafischen Elementen wichtige Zusatzinformationen zum Text
copy M
aksi
m S
hebe
ko 1
23R
F
Beispiel fuumlr Heft-DVD-Inhalt LUOrdner
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44447
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44447
dem Smartphone oder Tablet den im Kasten abgedruckten QRshyCode ein und surfen so direkt zur Seite mit den Links
Analog funktioniert der Kasten Dateien zum Artikel herunterladen unter mit der URL wwwlinux‑userdedlNummer Er bringt Sie auf eine Webseite die auf inteshyressante Downloads zum Artikel verweist (Das Exemplar unten links dient nur als Beispiel und fuumlhrt ins Nirgendwo)
Heft-DVDDie preisguumlnstigere NoshyMediashyEdition von LinuxUser kommt ohne Datentraumlger doch die meisten Leser bevorzugen die am Kiosk erhaumlltliche Ausgabe mit HeftshyDVD Bei Artikeln zu denen Inhalte auf der DVD gehoumlren finden Sie auf der ersshyten Doppelseite einen grauen bdquoHalbkreis mit Lochldquo (siehe oben) der eine optische Disk symbolisiert Der Text darunter beshyzeichnet den zugehoumlrigen DVDshyInhalt und nennt gegebenenfalls auch das Verzeichnis in dem sich dieser auf dem Datentraumlger befindet (jlu) n
Glossar Naumlhere Definition zum Verstaumlndnis
eines Begriffs oder einer Abkuumlrzung
Service Heft-DVD-Inhalt
98 wwwlinux-userde
Neues auf der Heft-DVD
Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar
stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50
bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS
Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-
tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version
Bleeding Edge Fedora 32
Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-
men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos
Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204
Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken
sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n
Sicher und anonym Tails 45
Ein Unternehmen der MARQUARD MEDIA GROUP AG Verleger Juumlrg Marquard
RedaktionVerlag Redaktionsanschrift Verlagsanschrift Redaktion LinuxUser Computec Media GmbH Putzbrunner Straszlige 71 Dr -Mack-Straszlige 83 81739 Muumlnchen 90762 Fuumlrth Telefon (0911) 2872-110 Telefon (0911) 2872-100 E-Mail redaktionlinux-userde Web wwwlinux-userde
Geschaumlftsfuumlhrer Christian Muumlller Rainer Rosenbusch
Chefredakteur Joumlrg Luther (jlu v i S d P) BrandEditorial Director jlutherlinux-userde Stellv Chefredakteur Andreas Bohle (agr) abohlelinux-userde Redaktion Christoph Langner (cla) clangnerlinux-userde Thomas Leichtenstern (tle) tleichtensternlinux-userde Linux-Community Andreas Bohle (agr) abohlelinux-communityde Datentraumlger Thomas Leichtenstern (tle) cdredaktionlinux-userde
Staumlndige Mitarbeiter Erik Baumlrwaldt Karsten Guumlnther Peter Kreuszligel Claudia Meindl Tim Schuumlrmann Daniel Tibi Ferdinand Thommes Uwe Vollbracht
Titel amp Layout Elgin Grabe Titelmotiv Maxim Popov 123RF Bildnachweis 123RF Freeimages und andere
Sprachlektorat Astrid Hillmer-Bruer
Produktion Vertrieb Martin Closmann (Ltg) martinclosmanncomputecde Abonnement Uwe Houmlnig uwehoenigcomputecde
Anzeigen Verantwortlich fuumlr den Anzeigenteil Judith Gratias-Klamt Es gilt die Anzeigenpreisliste vom 01012020
Mediaberatung DACH Bernhard Nusser bernhardnussercomputecde Tel (0911) 2872-254 Fax (0911) 2872-241
Mediaberatung UKUSA Brian Osborn bosbornlinuxnewmediacom
New Business Viktor Eippert (Project Manager)
E-Commerce amp Affiliate Daniel Waadt (Head of E-Commerce amp Affiliate) Veronika Maucher Andreas Szedlak Frank Stoumlwer
Abo Die Abwicklung (Rechnungsstellung Zahlungsabwicklung und Versand) erfolgt uumlber unser Partnerunternehmen DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH Leserservice Computec 20080 Hamburg Deutschland Einzelhefte und Abo- Bestellung httpshopcomputecde
Leserservice Ihre Ansprechpartner fuumlr Reklamationen und Ersatzbestellungen Deutschland E-Mail computecdpvde Tel (0911) 99 39 90 98 Fax (01805) 861 80 02 (014 euromin aus dem Festnetz max 042 euromin aus dem Mobilnetz)
Oumlsterreich Schweiz E-Mail computecdpvde
und weitere Laumlnder Tel +49 911 99399098 Fax +49 1805 8618002
Supportzeiten Montag 0700 ndash 2000 Uhr Dienstag ndash Freitag 0730 ndash 2000 Uhr Samstag 0900 ndash 1400 Uhr
Pressevertrieb DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH Am Baumwall 11 20459 Hamburg httpwwwdpvde
Druck Ipress Center Central Europe Plc Naacutedas utca 8 2600 Vaacutec Ungarn
ISSN 1615-4444
Service Impressum
6 wwwlinux-userde 062020
Deutschland 4PlayERS AREAMOBILE BUFFED GAMESWORLD GAMESZONE GOLEM LINUX-COMMUNITY
LINUX-MAGAZIN LINUXUSER MAKING GAMES N-ZONE GAMES AKTUELL PC GAMES PC GAMES HARDWARE PC Games MMORE PLAY 4 Raspberry Pi Geek SFT VIDEOGAMESZONE WIDESCREEN
Marquard Media Polska CKMPL KOZACZEKPL PAPILOTPL SHOPPIEGO ZEBERKAPL
Marquard Media Hungary JOY JOY-NAPOK INSTYLE SHOPPIEGO APA EacuteVA GYEREKLEacuteLEK FAMIILYHU RUNNER`S WORLD
(1) Die No-Media-Ausgabe erhalten Sie ausschlieszliglich in unserem Webshop unter httpshopcomputecde die Auslieferung erfolgt versandkostenfrei
(2) Nur erhaumlltlich in Verbindung mit einem Jahresabonnement der Printausgabe von LinuxUser
Internet httpwwwlinux-userde
News und Archiv httpwwwlinux-communityde
Facebook httpwwwfacebookcomlinuxuserde
Schuumller- und Studentenermaumlszligigung 20 Prozent gegen Vorlage eines Schuumller ausweises oder einer aktuellen Immatrikulationsbescheinigung Der aktuelle Nachweis ist bei Verlaumln-gerung neu zu erbringen Andere Abo-Formen Ermaumlszligigungen im Ausland etc auf Anfrage Adressaumlnderungen bitte umgehend beim Kundenservice mitteilen da Nachsendeauftraumlge bei der Post nicht fuumlr Zeitschriften gelten
ABONNEMENT
Mini-Abo (3 Ausgaben) Deutschland Oumlsterreich Ausland
No-Media-Ausgabe 1 1190 euro 1190 euro 1190 euro
DVD-Ausgabe 1690 euro 1690 euro 1690 euro
Jahres-Abo (12 Ausgaben)Deutschland
Oumlsterreich Ausland
No-Media-Ausgabe 1 6060 euro 6830 euro 8100 euro
DVD-Ausgabe 8670 euro 9500 euro 9930 euro
Jahres-DVD zum Abo 2 670 euro 670 euro 670 euro
Preise Digital Deutschland Oumlsterreich Ausland
Heft-PDF Einzelausgaben Digital
599 euro 599 euro 599 euro
Digital-Abo (12 Ausgaben) 4860 euro 4860 euro 4860 euro
Kombi Digital + Print (No-Media-Ausgabe 12 Ausgaben)
7260 euro 8030 euro 9300 euro
Kombi Digital + Print (DVD-Ausgabe 12 Ausgaben)
9870 euro 10700 euro 11130 euro
Rechtliche Informationen
COMPUTEC MEDIA ist nicht verantwortlich fuumlr die inhaltliche Richtigkeit der Anzeigen und uumlbernimmt keinerlei Verantwortung fuumlr in Anzeigen dargestellte Produkte und Dienstleistun-gen Die Veroumlffentlichung von Anzeigen setzt nicht die Billigung der angebotenen Produkte und Service-Leistungen durch COMPUTEC MEDIA voraus
Haben Sie Beschwerden zu einem unserer Anzeigenkunden seinen Produkten oder Dienst-leistungen dann bitten wir Sie uns das schriftlich mitzuteilen Schreiben Sie unter Angabe des Magazins in dem die Anzeige erschienen ist inklusive der Ausgabe und der Seiten-nummer an
CMS Media Services Annett Heinze Verlagsanschrift (siehe oben links)
Linux ist ein eingetragenes Warenzeichen von Linus Torvalds und wird von uns mit seiner freundlichen Genehmigung genutzt raquoUnixlaquo verwenden wir als Sammelbegriff fuumlr die Gruppe der Unix-aumlhnlichen Betriebssysteme (wie beispielsweise HPUX FreeBSD Solaris ua) nicht als Bezeichnung fuumlr das Trademark raquoUNIXlaquo der Open Group Der Linux-Pinguin wurde von Larry Ewing mit dem Pixelgrafikprogramm raquoThe GIMPlaquo erstellt
Eine Haftung fuumlr die Richtigkeit von Veroumlffentlichungen kann ndash trotz sorgfaumlltiger Pruumlfung durch die Redaktion ndash vom Verlag nicht uumlbernommen werden
Mit der Einsendung von Manuskripten oder Leserbriefen gibt der Verfasser seine Ein-willigung zur Veroumlffentlichung in einer Publikation der COMPUTEC MEDIA Fuumlr unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung uumlbernommen
Autoreninformationen finden Sie unter httpwwwlinux-userdeAutorenhinweise
Die Redaktion behaumllt sich vor Einsendungen zu kuumlrzen und zu uumlberarbeiten Das exklusive Urheber- und Verwertungsrecht fuumlr angenommene Manuskripte liegt beim Verlag Es darf kein Teil des Inhalts ohne schriftliche Genehmigung des Verlags in irgendeiner Form verviel-faumlltigt oder verbreitet werden
LinuxUser Community Edition
LinuxUser gibt es auch als Community Edition Das ist eine rund 32-seitige PDF-Datei mit Artikeln aus der aktuellen Ausgabe die kurz vor Veroumlffentlichung des gedruckten Heftes erscheint
Die kostenlose Community-Edition steht unter einer Creative-Commons-Lizenz die es er-laubt bdquodas Werk zu vervielfaumlltigen zu verbreiten und oumlffentlich zugaumlnglich machenldquo Sie duumlrfen die LinuxUser Community-Edition also beliebig kopieren gedruckt oder als Datei an Freunde und Bekannte weitergeben auf Ihre Website stellen ndash oder was immer ihnen sonst dazu einfaumlllt Lediglich bearbeiten veraumlndern oder kommerziell nutzen duumlrfen Sie sie nicht Darum bitten wir Sie im Sinn des bdquofair useldquo Weitere Informationen finden Sie unter httplinux-userdeCE
Probleme mit den Datentraumlgern
Falls es bei der Nutzung der Heft-DVDs zu Problemen kommt die auf einen defekten Daten-traumlger schlieszligen lassen dann schicken Sie bitte eine E-Mail mit einer genauen Fehlerbe-schreibung an die Adresse computecdpvde Wir senden Ihnen dann umgehend kostenfrei einen Ersatzdatentraumlger zu
wwwlinux-user062020 97
Vorschauauf 072020Die naumlchste Ausgabe erscheint am 18062020
Netzwerk im Griff
Durch die derzeitige Notwendigkeit im Home-Office zu arbeiten stehen viele An-wender vor der Herausforderung ein Ge-raumlt in eine neue Netzwerkumgebung zu integrieren Ein modernes Linux- System unterstuumltzt Sie dabei mit zahlreichen Funktionen Wir schauen in der kommen-den Ausgabe wie gut die automatische Integration in LAN WLAN und WWAN klappt welche Vorteile neue Netzwerk-manager beim Wechsel zwischen Netzen bieten und wie Sie Ihren Rechner je nach Situation am besten vor Zugriffen von auszligen schuumltzen
Shell-Prozesse tunen
Die Shell gehoumlrt zu den zentralen Werk-zeugen eines Linux-Systems Mit ihr er-ledigen Sie einfache Aufgaben oder pro-grammieren komplexe Applikationen Wir zeigen Ihnen wie Sie beim Erstellen der Skripte effizient gestalten und so die Ressourcen schonen Dabei zeigen wir wie die Techniken ineinandergreifen
Multimedia-Konverter
Nicht jede Multimedia-Datei ist mit jedem Geraumlt kompatibel Statt sich durch die Op-tionen der Kommandozeilen-Tools zum Konvertieren zu kaumlmpfen nutzen Sie lie-ber Mystiq mit dem Sie in wenigen Klicks mehrere Dateien auf einmal umwandeln Unser Workshop zeigt was Sie beim Ein-satz der Software beachten sollten
Die
Red
aktio
n be
haumllt
sich
vor
Th
emen
zu
aumlnde
rn o
der z
u st
reic
hen
copy aleksanderdn123RF
Heft als DVD-Editionbull 108 Seiten Tests und Workshops zu
Soft- und Hardwarebull 2 DVDs mit Top-Distributionen sowie
der Software zu den Artikeln Mit bis zu 18 GByte Software das Komplettpaket das Unmengen an Downloads spart
bull Preisguumlnstige Heft variante ohne Datentraumlger fuumlr Leser mit Breitband- Internet-Anschluss
bull Artikelumfang identisch mit der DVD-Edition 108 Seiten Tests und Work-shops zu aktueller Soft- und Hardware
bull Uumlber 30 Seiten ausgewaumlhlte Artikel und Inhaltsverzeichnis als PDF-Datei
bull Unter CC-Lizenz Frei kopieren und beliebig weiter verteilen
bull Jeden Monat kostenlos per E-Mail oder zum Download
Heft als No-Media-Edition Community-Edition-PDF
Jederzeit gratis her-unterladen unterhttpwwwlinux-userdeCE
DVD-Edition (850 Euro) oder No-Media-Edition (595 Euro) Einfach und bequem versandkostenfrei bestellen unterhttpwwwlinux-userdebestellen
Aktuelles Angetestet
14 wwwlinux-userde 062020
SeitenschubserDer kompakte Webserver
Alaya 32 schont die Systemressourcen
TabellenbauerMithilfe von Dagri 16 lassen
sich Daten einfach tabellarisch verwalten
Als schlanker Webserver fuumlr das LAN eignet sich Alaya das Sie mangels ver-fuumlgbarer Pakete allerdings aus den Quel-len kompilieren muumlssen Nach der Instal-lation laumluft Alaya standardmaumlszligig in einer Chroot-Umgebung die Sie beim Start vorgeben
Die Konfiguration erfolgt wahlweise via Aufrufparameter oder uumlber die Konfi-gurationsdatei etcalayaconf fuumlr die das Quellarchiv ein Beispiel enthaumllt Den Zugriff auf Dateien oder CGI-Skripte au-szligerhalb der Chroot-Umgebung richten Sie uumlber virtuelle Pfade ein Der Zugang
auf den Server laumlsst sich uumlber die integrierte Benut-zerverwaltung beschraumln-ken Alaya bietet Schnitt-stellen zur lokalen Benut-zerverwaltung via PAM Passwd oder Shadow
Die verwendete Au-thentifizierungsmethode geben Sie mit ‑A vor oder tragen sie in die Konfigu-rationsdatei ein Dort hin-terlegen Sie auch die
Schluumlssel fuumlr die HTTPS-Verschluumlsselung Neben SSL unterstuumltzt Alaya TLS bis zur Version 12 In der Konfiguration legen Sie uumlber Allow- und Deny-Eintraumlge fest welche Anwender generell auf den Web-server zugreifen duumlrfen Mittels soge-nannter Events geben Sie auszligerdem vor wie Alaya auf bestimmte Clients HTTP-Header oder Verbindungsmethoden re-agieren soll So laumlsst sich etwa ein Skript ausfuumlhren sobald sich ein bestimmter Benutzer mit Alaya verbindet Die Bei-spielkonfiguration liefert eine rudimen-taumlre Dokumentation zu allen Event-Typen inklusive eines Anwendungsbeispiels
Je nach Art der Kompilierung bietet Alaya auch einen rudimentaumlren Proxy- Dienst auf SOCKS-4-Basis Waumlhrend der Server selbst bereits IPv6 unterstuumltzt steht die Proxy-Funktion nur fuumlr IPv4 zur Verfuumlgung Daneben unterstuumltzt Alaya WebDAV es gibt dabei jedoch Probleme mit Windows-Clients
Sie brauchen nicht unbedingt ein ressour-cenfressendes Spreadsheet um Informa-tionen in einer Tabellenstruktur zu ver-walten Mit Dagri steht dafuumlr ein einfa-ches schlankes Werkzeug zur Verfuumlgung Dessen Entwickler sehen es allerdings eher als Data-Grid-Loumlsung weswegen es nur die wichtigsten Kalkulationsfunktio-nen bietet wie etwa das Summieren von Spalten und Zeilen Als Tcl Tk-Skript ist
Dagri sofort einsatzbereit lediglich SQ Lite 3 muss zum Einrichten der Dagri -Datenbank im System vor-handen sein
Beim Start oumlffnet das Tool eine uumlbersichtliche Oberflaumlche mit einem Uumlberschrifts- und einem Datenfeld Hier fuumlgen Sie nach Bedarf weitere Zei-len und Spalten hinzu und befuumlllen sie mit Da-ten So bauen Sie mit we-nigen Handgriffen eine komplexe Gitterstruktur auf Symbolleisten am lin-
ken und oberen Fensterrand gewaumlhren schnellen Zugriff auf alle Funktionen Die Gitterstrukturen lassen sich in der Arbeits oberflaumlche beliebig positionieren darin markierte Inhalte verschieben Sie mit wenigen Mausklicks
Die Breite eine Felds haumlngt von dessen Typ ab Datenfelder sind standardmaumlszligig nur 12 Zeichen breit Uumlberschriften koumln-nen bis zu 40 Zeichen enthalten In den Einstellungen passen Sie diese Werte je nach Bedarf an waumlhlen eine Schriftart und stellen die Anzeige auf eine deut-sche Lokalisierung um
Zum Weiterverarbeiten der Daten ex-portieren Sie sie in die Formate CSV HTML oder XML Beim Import unterstuumltzt Dagri nur SQLite das native Speicherfor-mat ist eine SQLite-3-Datenbankdatei Die Dokumentation von Dagri faumlllt recht mager aus Eine rudimentaumlre Online-Hilfe verweist lediglich auf die wichtigsten Tas-tenkuumlrzel eine Manpage fehlt
Lizenz GPLv3 MMMmmQuelle http github com ColumPaget Alaya
Lizenz BSD MMMmmQuelle http www jmos net software dagri shtml
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44446
AktuellesAngetestet
X23
Fernschule-Weber_1-8qindd 1 010914 1437
SchluumlsseldienstDas in Python geschriebene Pass-import 30 hilft beim Migrieren von Credentials
DatensaugerMit Sqlitebiter 0321
uumlbertragen Sie Daten in eine SQLite-Datenbank
Der Konsolen-Passwortmanager Pass er-freut sich mittlerweile groszliger Beliebtheit Beim Aufsetzen steht man jedoch vor der muumlhseligen Aufgabe erst einmal alle Passwoumlrter uumlbertragen zu muumlssen Hier kommt die in Python implementierte Er-weiterung Pass-import ins Spiel Damit lassen sich Passwoumlrter aus drei Dutzend verschiedenen Programmen uumlberneh-men beispielsweise aus diversen Kee-Pass-Derivaten Chrome Firefox oder dem NetworkManager Beim Import ver-steht Pass-import neben CSV JSON und XML auch einige proprietaumlre Formate wie etwa KDBX (KeePass) und Keychain (Apple) Eine Liste aller unterstuumltzten Pro-gramme finden Sie auf der Github-Seite der Erweiterung
Pass-import integriert sich als Unterbe-fehl in die Pass-Struktur Mit dem Kom-mando pass import Datei uumlbernehmen Sie exportierte Daten wobei das Tool Format und Quellprogramm selbststaumln-dig erkennt Es uumlberschreibt existierende Passwoumlrter nur dann wenn Sie das mit dem Parameter ‑f erzwingen Mit ‑C konvertiert Pass-import unguumlltige Zeichen im Pfadnamen eigenstaumln-dig Eine Uumlbersicht aller Funktionen bietet die Manpage Das mitge-lieferte Tool Pimport konvertiert Passwort-dateien ins KDBX- oder CSV-Format Eine ent-sprechende Anleitung mit zahlreichen Bei-spielen liefert die zu-gehoumlrige Manpage
Mit Sqlitebiter uumlbernehmen Sie tabella-risch strukturierte Inhalte in eine S Q Lite-Datenbank zu den unterstuumltzten Quell-formaten zaumlhlen Excel Markdown LTSV CSV JSON und Google Sheets
Sie konfigurieren Sqlitebiter uumlber Auf-rufparameter wobei das Tool zwischen Optionen Unterbefehlen und Argumen-ten unterscheidet Mithilfe von Optionen legen Sie fest ob die Daten an eine be-stehende Datenbank angefuumlgt werden sollen ob der Datentyp der Spalte an-hand der Kopfzeile ermittelt wird oder fuumlr welche Spalten das Tool Indizes er-zeugt Uumlber Unterbefehle geben Sie die zu verwendende Datenquelle an wie beispielsweise eine Datei (file) eine Pipe (stdin) Google Sheets (gs) oder eine Seite im Netz (url)
Das Quellformat definieren Sie bei file und url mittels des Arguments ‑f der Parameter ‑‑encoding legt die Kodie-rung fest Beim Unterbefehl url koumlnnen Sie einen Proxy angeben Mit dem Argu-ment ‑r haben Sie bei file die Moumlglich-keit komplette Verzeichnisse in die Da-tenbank zu uumlbernehmen Mit den Argu-menten ‑‑exclude und ‑‑pattern be-schraumlnken Sie die Verarbeitung auf bestimmte Dateinamen oder -typen
Uumlber den Unterbefehl configure setzen Sie das Standard-Encoding und gegebenenfalls einen zu verwendenden HTTP- Proxy Mit dem Unterbe-fehl completion erzeugt Sqlitebiter eine Autocom-pletion-Konfiguration fuumlr die Profildateien der Bash oder der Zsh (jlu) n
Lizenz GPLv3 MMMMmQuelle https github com roddhjav pass-import
Lizenz MIT MMMmmQuelle https github com thombashi sqlitebiter
16 wwwlinux-userde 062020
thinspEntfernte Desktop-Rechner lokal verwenden
In Verbindung bleibenX2go dient als eine einfach zu bedie-nende quelloffene Software fuumlr den Fern-zugriff auf grafische Programme 1 Als Uumlbertragungsbasis nutzt es eine SSH- Verbindung Besitzt der entfernte Rech-ner einen SSH-Zugang dann genuumlgt es im X2go-Client die IP-Adresse und die Login-Daten des Remote-Rechners anzugeben
Dort startet X2go die Anwendung fuumlr die Remote-Bedienung und zusaumltzlich das Programm Nxproxy einen im Hinter-grund laufenden unsichtbaren X-Server mit dem sich die Remote-Programme an-stelle des normalen X-Servers verbinden Nxproxy komprimiert und puffert die in den Programmfenstern dargestellten Inhalte bevor es sie an den Client auf einem anderen Rechner uumlbertraumlgt 2
Bereitstellung
Serverseitig gilt es die Pakete x2goserver und wenn fuumlr die Distribution vorhan-den x2goserver-xsession inklusive Abhaumln-gigkeiten zu installieren (siehe Kasten X2go-Pakete)
Ein mit systemctl enable x2goser‑ver zu aktivierender Server-Dienst gehoumlrt zum Bestandteil der serverseitigen Soft-ware wird zum Aufbau einer Verbindung aber nicht zwingend benoumltigt Seine Auf-gabe besteht darin verwaiste Sitzungen zu beenden Diese ermitteln Sie mit dem Aufruf x2golistsessions in dessen Aus-gabe der Text zwischen der ersten und zweiten Pipe (|) den Session-Namen an-gibt Den uumlbergeben Sie anschlieszligend dem Kommando x2goterminate‑sessi‑
Das Installieren eines Pakets
und das Aktivieren eines Ser-
ver-Diensts genuumlgen um mit
X2go grafische Programme
oder den kompletten Desk-
top eines entfernten Rech-
ners lokal zu nutzen
Peter Kreuszligel
copy R
omol
o Ta
vani
123
RF
README
X2go laumlsst sich wie kommerzielle Terminal-
server auf einem zentralen Rechner installie-
ren auf dem viele Benutzer parallel arbeiten
Doch da der Zugriff auf den Server auch uumlber
eine SSH-Verbindung praktisch einrichtungs-
frei funktioniert bietet sich eine Installation
auf einzelnen Arbeitsplatzrechnern an
X2go-Pakete
Debian Ubuntu Fedora und Arch Linux halten
X2go-Pakete fuumlr Client und Server in den offi-
ziellen Repositories vor Die X2go-Entwickler
stellen jedoch aktuellere Pakete sowie Win-
dows- und MacOS-Clients zur Verfuumlgung
Unter OpenSuse funktionierten im Test nur
die Pakete der X2go-Entwickler Arch-Linux-
Anwender finden die optionale Komponente
x2godesktopsharing zum Spiegeln einer lau-
fenden Desktop-Sitzung im AUR
SchwerpunktX2go
wwwlinux-user062020 17
on als Parameter um die fragliche Sitzung zu beenden
Eine Verbindung (Sitzung) zu einem entfernten Rechner mit installiertem X2go-Server legen Sie im X2go-Client mit Sitzung | Neue Sitzung an 3 Der sich oumlff-nende Dialog mit seinen fuumlnf Reitern faumlllt zwar umfangreich aus doch in aller Regel genuumlgt es eine uumlberschaubare Anzahl an Parametern anzupassen Im ersten Reiter Sitzung tragen Sie unter Host die Netz-adresse ein unter Login den Benutzer-namen des Users auf dem entfernten Rechner ndash im Grunde analog zur Anmel-dung an einer SSH-Konsole
SSH nutzt in der Standardkonfigura-tion ein Login mit Benutzername und Passwort alternativ kommt eine Schluumls-seldatei zum Einsatz X2go arbeitet mit beidem auf Wunsch sogar mit einer Ker-beros-5-Authentifizierung Die entspre-chenden Optionen finden Sie im Dialog Neue Sitzung Auch die Verbindung uumlber einen Proxy-Server fuumlr die SSH-Verbin-dung bietet die Software an zum Bei-spiel um SSH auf einem HTTP-Port durch eine Firewall zu tunneln Da X2go alle Daten uumlber eine gewoumlhnliche SSH-Ver-bindung uumlbertraumlgt verwenden Sie dieselben Parameter wie bei einem SSH-Konsolen-Login
X2go laumlsst sich einfach installieren und erfordert bis auf das Aktivieren des Diensts auf der Server-Seite und der Log-in-Daten im Client keine Konfiguration Am schnellsten richten Sie Telearbeits-plaumltze ein indem Sie die Software auf allen Arbeitsplatzrechnern installieren und diese so zum X2go-Server aufruumlsten
Alternativ erlaubt es die Software ei-nen zentralen X2go-Server fuumlr viele Be-nutzer einzurichten Auch hier gestaltet sich der administrative Aufwand fuumlr den Fernzugriff gering Neben der Installation von X2go richten Sie dafuumlr lediglich Be-nutzerkonten und SSH-Zugaumlnge fuumlr alle Teilnehmer ein Nicht ganz so leicht faumlllt es aber die Ressourcenanforderungen fuumlr mehrere Benutzer einzuschaumltzen und zu gewaumlhrleisten
Fernbedient
Die Sitzungsart unten im Dialog Sitzungs-voreinstellungen legt fest welche Anwen-dung nach dem Aufbau der Verbindung
startet Zum Testen genuumlgt es hier zu-naumlchst die Option Anwendung zu waumlhlen und als Befehl usrbinxterm einzu-geben Xterm gehoumlrt fest zu X-Windows und steht unter jedem Linux-System mit grafischer Oberflaumlche bereit
Nach dem Schlieszligen des Dialogs oumlffnet sich ganz rechts im X2go-Client-Fenster ein grauer Kasten Ein Klick darauf waumlhlt die Sitzung aus die daraufhin als Log-in-Dialog im blauen Hauptbereich des Fensters erscheint Die Eingabe des Pass-
1 Das Programmfenster des X2go-Clients fuumlr den Fernzugriff bildet optisch ein Log-in-Schirm am lokalen Rechner nach Serverseitig gilt es lediglich Programmpakete zu installieren und den Serverdienst zu aktivieren
2 Normale Programme kooperieren mit dem lokalen X-Server per X2go uumlbertragene dagegen mit dem unsichtbaren NX-Proxy Er verhaumllt sich dem Programm gegenuumlber wie ein normaler X-Server uumlbertraumlgt die Daten jedoch komprimiert an den NX-Client auf dem zugreifenden Rechner der sie dort in einem Programmfenster anzeigt
Schwerpunkt X2go
18 wwwlinux-userde 062020
worts und ein Klick auf Ok starten die Ver-bindung Der hellgraue Kasten zeigt nun den Status als aktiv sowie einige Details wie die Startzeit der Sitzung
Im sich oumlffnenden X-Term-Fenster ge-ben Sie nicht nur Konsolenbefehle ein sondern starten daraus auch grafische Programme 4 Wer keine Beruumlhrungs-aumlngste im Umgang mit dem Terminal hat dem steht der Remote-Rechner bereits uneingeschraumlnkt zur Verfuumlgung Die klei-nen Buttons unten im Kasten der aktiven Sitzung ermoumlglichen es Ordner zu teilen sowie die Sitzung zu pausieren oder zu beenden Pausierte Verbindungen lassen sich auch von anderen Rechnern uumlber-nehmen zum Beispiel um laufende Pro-gramme von einem Desktop-Rechner auf einen Laptop zu bdquoteleportierenldquo
Um die Einstellungen einer Sitzung zu veraumlndern beenden Sie diese mit einem Klick auf Abbrechen Danach erscheint die Sitzung wieder als graue Box rechts im Client-Fenster Ein Klick auf das Hambur-ger-Icon rechts unten in den Boxen oumlffnet erneut die SitzungsvoreinstellungenX2go stellt auf Wunsch auch ein grafi-sches Startmenuuml fuumlr Remote-Programme
bereit Nach Auswahl von Veroumlffentlichte Anwendungen aus der Sitzungsart er-scheint es unten im Kasten der aktiven Sitzung ganz links als kreisfoumlrmiges Icon 5 Es zeigt analog zum lokalen Linux-Startmenuuml Eintraumlge fuumlr die im Ord-ner etcx2goapplications enthalte-nen Programmstarter (desktop-Dateien)
Dieses Verzeichnis muumlssen Sie nach der Installation von X2go als root von Hand anlegen Entweder kopieren Sie die Pro-gramme die das Remote-Startmenuuml ent-halten soll aus usrshareapplicati‑ons hinein oder Sie legen statt des Ord-ners einen gleichnamigen symbolischen Link auf usrshareapplications an Damit steht das ganze Startmenuuml des entfernten Rechners auf dem Client zur Verfuumlgung
Waumlhlen Sie als Sitzungsart die Option Veroumlffentlichte Anwendungen so startet nach dem Verbindungsaufbau kein Pro-gramm Sie waumlhlen selbst eines aus dem Remote-Startmenuuml Die X2go-Sitzung bleibt nach Beenden aller Remote-An-wendungen offen waumlhrend sie sich bei der Sitzungsart Anwendung schlieszligt sobald Sie das Programm beenden
Desktop-UmgebungX2go uumlbertraumlgt aber nicht nur einzelne Programme sondern auf Wunsch auch ganze Desktop-Umgebungen Allerdings stammt der virtuelle X-Server Nxproxy von X11 R69 aus dem Jahr 2005 ab und kennt keine 3D-Beschleunigung (Xorg- Erweiterung Xcomposite oder GLX) Die Remote-Desktop-Umgebung muss also zumindest einen Fallback-Modus anbie-ten der ohne diese sonst laumlngst selbst-verstaumlndlichen Funktionen des X-Servers zurechtkommt
Waumlhrend die nicht besonders aktuelle Dokumentation hier wenig Hoffnung macht funktionierte es im Test trotz-dem mit KDE Plasma 5 LXDE LXQt Mate und IceWM nicht jedoch mit Gnome 3 Zum Starten einer Remote-Desktop-Sit-zung waumlhlen Sie im Dialog Sitzungsvor-einstellungen unter Sitzungsart die ge-wuumlnschte Desktop-Umgebung aus
Es erleichtert das Miteinander von remote und lokal ausgefuumlhrten Program-men einzelne Fenster statt des ganzen entfernten Desktops zu uumlbertragen Die Remote-Programmfenster integrieren
3 Fuumlr einen X2go-Zugang uumlber DSL genuumlgt auf der Client-Seite meist das Anpassen weniger Parameter etwa des Hostnamens des Benutzernamens oder eines nicht stan-dardmaumlszligigen SSH-Ports
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44456
SchwerpunktX2go
wwwlinux-user062020 19
sich nahtlos in die lokale Umgebung ein unhandlich groszliges Fenster mit der Ar-beitsflaumlche entfaumlllt Auch die Zwischen-ablage funktioniert zwischen lokalen und entfernten Programmen in beide Richtungen Unter Ein-Ausgabe in den Sitzungsvoreinstellungen des Clients kann man bei Bedarf das Clipboard-Sharing einschraumlnken Laumluft auf dem Client-Rech-ner KDE laumlsst sich allerdings die Fenster-groumlszlige nicht durch Ziehen mit der Maus veraumlndern ndash ein offenbar schon lange be-stehendes Problem
Wer lieber gefuumlhlt direkt vor dem ent-fernten Rechner sitzen will und keine lo-kalen Programme benutzen moumlchte der stellt im Reiter Ein-Ausgabe der X2go- Client-Konfiguration unter Display die Optionen Vollbild oder Ganzen Bildschirm und die Nummer eines angeschlossenen Bildschirms ein [Strg]+[Alt]+[F] wechselt im laufenden Betrieb zwischen Vollbild und Fensterdarstellung Benoumltigen Sie im Einzelfenstermodus Zugriff auf die auf dem entfernten Desktop abgelegten Dateien so genuumlgt es den gewuumlnschten Ordner des entfernten Rechners per X2go permanent auf dem lokalen Computer einzubinden 6 Die meisten Dateimana-ger oumlffnen ohnehin entfernte Objekte uumlber das SFTP-Protokoll
Alternativ zum Remote-Start einzelner Programme oder einer Desktop-Sitzung spiegelt X2go eine bereits laufende X-Window-Sessions auf einen entfernten Rechner Das erfordert jedoch zusaumltzlich das Paket x2goserver-desktopsharing auf dem Server und x2godesktopsharing auf dem Client Aumlhnlich wie bei VPN beim Windows-Desktop-Sharing oder dem proprietaumlren Teamviewer duumlrfen Sie fest-legen ob der entfernte Benutzer dabei den Desktop nur zu sehen bekommt oder auch mit Maus und Keyboard bedienen darf X2go laumlsst sich also auch fuumlr exter-nen Support nutzen
Soll der entfernte Rechner nicht rund um die Uhr laufen dann gehoumlrt ein Ver-fahren zum Starten aus der Ferne mit ins Home-Office-Paket Die meistgenutzte Loumlsung dafuumlr ist Wake on LAN (WoL) bei dem die Netzwerkkarte einen ausge-schalteten nicht vom Stromnetz getrenn-ten Rechner einschaltet Die standardmauml-szligig meist deaktivierte Funktion schalten Sie mit dem Kommando ethtool ‑s in‑terface wol g ein Sollte die Software
auf Ihrem Rechner fehlen finden Sie das gleichnamige Paket in den Repositories der verwendeten Distribution Diesen Be-fehl muumlssen Sie nach jedem Neustart er-neut ausfuumlhren entweder per Systemd oder Udev-Regel Die Arch-Linux-Wiki- Seite nennt Details
Zuumlgig
Schon das unter Linux noch immer uumlber-wiegend genutzte grafische X-Window- Grundsystem erweist sich als netzwerk-faumlhig Wegen der zahlreichen Roundtrips zwischen Client und Server geraumlt aller-
5 Aktivieren Sie unter Sitzungsart den Punkt Veroumlffentlichte Anwendungen stellt der linke Button im Sitzungskasten (rot markiert) ein grafisches Startmenuuml zur Verfuumlgung
4 Die Fenster aller im per X2go vom Remote-Rechner uumlbertragenen Xterm-Fenster ge-starteten Programme erscheinen auf dem Client-Bildschirm
Schwerpunkt X2go
20 wwwlinux-userde 062020
dings bei einer DSL-Verbindung jedes Aufklappen eines Menuumls zur Geduldspro-be Praktisch laumlsst sich die Netzwerktrans-parenz von X also nur innerhalb eines lokalen Netzwerks vernuumlnftig nutzen
X2go mindert die Latenz um ein Vielfa-ches und verringert die Menge der uumlber-
tragenen Daten Im Test verwendete der Autor mit der Buumlrosuite LibreOffice sowie Grafikprogrammen wie Gimp oder Ink-scape die Einstellung ADSL im Reiter Ver-bindung von X2go Dabei fielen pro Stun-de weniger als 100 MByte an Daten an Uumlbertragungsgeschwindigkeiten uumlber
250 kbit s traten nicht auf 7 eine schnelle DSL-Verbindung erfordert die Arbeit mit X2go also nicht Als Ursache ansatzweise spuumlrbarer das fluumlssige Arbei-ten jedoch nicht stoumlrender Traumlgheiten identifizierte der Autor eher Netzlatenzen als einen Durchsatzengpass
QualitaumltBei der Darstellungsqualitaumlt fiel kein Un-terschied zu lokal laufenden Program-men auf Auch die Bedienung etwa beim Scrollen von Inhalten oder dem Ausklap-pen von Menuumls erschien unauffaumlllig al-lenfalls kleine Blitzer an den hereinge-scrollten Bereichen stoumlrten die Darstel-lung marginal Beim Oumlffnen mancher Dia-loge erschien gelegentlich fuumlr einen Mo-ment ein Fensterrahmen noch ohne In-halt Mit kleinen Einschraumlnken wirkt die Bedienung der Programme also aumlhnlich fluumlssig wie beim lokalen Arbeiten
Traumlger erwies sich die Bedienung bei einer Verbindung uumlber mobiles LTE Doch auch mit der Einstellung Modem fuumlr die Verbindungsgeschwindigkeit erscheint die Reaktion noch angemessen vor allem bei GTK-Programmen Qt- KDE-Programme reagieren beim Ausklappen von Menuumls allerdings traumlger Der Unterschied zwi-schen einer 3G- und 4G-Mobilfunkverbin-dung faumlllt beim Aufbau des Fensters ei-nes neu gestarteten Programms spuumlrbar auf bei der Reaktion auf Klicks hingegen kaum Erst bei 2G-Verbindungen dauert es Sekunden bis ein ganzes Fenster voll-staumlndig erscheint
Bild Ton und DruckWie der Name Nxproxy des Schatten-Dis-play-Servers vermuten laumlsst stammt X2go von der letzten quelloffenen Versi-on der Desktop-Sharing-Software NX der Firma NoMachine aus dem Jahr 2005 ab Programme wie Blender die OpenGL voraussetzen funktionieren mit X2go nicht Dafuumlr arbeitet die Software mit dem heute allgegenwaumlrtigen Sound-Sys-tem Pulseaudio zusammen Der offene SSH-Port genuumlgt um Bild und Ton zu uumlbertragen sofern Sie die standardmaumlszligig gesetzte Option Benutze Port-Weiterlei-tung uumlber Tunnel nicht deaktivieren
Prinzipiell ist das Linux-Drucksystem CUPS zwar netzwerkfaumlhig doch es waumlre
6 In den Sitzungsvoreinstellungen waumlhlen Sie die Ordner des Client-Rechners zur Freigabe Auf dem Server laufende Programme finden diese unter mediadisk im Home-Verzeichnis
7 Bei ADSL als Verbindungsgeschwindigkeit fallen bei X2go-Uumlbertragungsraten an die auch maumlszligig schnelle Internet-Anschluumlsse nicht uumlberfordern
SchwerpunktX2go
wwwlinux-user062020 21
kaum praktikabel eigene Drucker im Fir-mennetzwerk freizugeben damit dort laufende Programme auf die heimische Hardware zugreifen Auch dafuumlr bietet X2go eine Loumlsung Am einfachsten laumlsst sie sich nutzen wenn auf dem X2go-Ser-ver ebenfalls ein CUPS-Server laumluft Hier muumlssen Sie keinen Zugriff auf die physi-schen Drucker im Netz des entfernten Rechners (die Firmendrucker) einrichten
Stattdessen genuumlgt es nach dem Ein-richten der Pakete x2goserver-printing und cups-x2go dort einen CUPS-X2go-Printer hinzuzufuumlgen Im CUPS-Wizard fuumlr neue Drucker finden Sie ihn im Auswahl-feld Marke unter Generic Drucken Sie mit einem per X2go uumlbertragenen Pro-gramm auf diesen virtuellen Drucker dann uumlbermittelt die Software den Druckauftrag an den CUPS-Server des
Clients Ein Auswahldialog erlaubt die Auswahl eines lokalen Geraumlts 8
FazitX2go uumlbertraumlgt die Fenster grafischer Programme mit ertraumlglicher Latenz und geringem Datenvolumen uumlber DSL-An-schluumlsse und ndash bedingt ndash auch uumlber mo-bile Internet-Zugaumlnge Voraussetzung ist ein gegebenenfalls durch die Firewall geleiteter SSH-Zugang Weitere Ports braucht X2go weder zum Uumlbertragen von Sound noch zum Drucken (tle) n
Uumlber 100 Schulungsthemen aus allen
Bereichen freier Software Houmlchstes Niveau
Wunderschoumln Hilfsbereite offene
Atmosphaumlre So fuumlhlt sich OpenSource an
wwwLINUXHOTELde
Fo
to
joch
enta
ck
co
m
8 Per X2go uumlbertragene Pro-gramme drucken bei Bedarf auch auf dem Drucker des Clients
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44456
70 wwwlinux-userde 062020
Praktische Android-Apps fuumlr Arch- und Manjaro-Nutzer
Apps fuumlr ArchDas Arch-Projekt pflegt neben der ei-gentlichen Distribution auch ein eigenes Forum sowie ein sehr ausfuumlhrliches und anerkannt gutes Wiki Das Forum bietet der internationalen und vielspra-chigen Arch-Community ein Zuhause und auch das Wiki gibt es in mehreren Sprachen wobei die englische Ausgabe bei Weitem die meisten und ausfuumlhrlichs-ten Artikel beinhaltet Die deutschspra-chige Arch-Gemeinschaft geht dabei je-
doch wie auch andere Laumlnder-Communi-ties einen eigenen Weg und betreibt ein eigenstaumlndiges Forum sowie ein gesondertes Wiki Die Foren und Wikis liefern besonders Ein- und Umsteigern wertvolle Hilfe und viele Anregungen Aber auch waumlhrend des Betriebs beruhigt es die aumluszligerst hilfsbereite Arch-Commu-nity im Hintergrund zu wissen Streikt das System oder kommt man mit einem Problem nicht weiter ist die Loumlsung oft
Streikt der Rechner oder ist
er waumlhrend der Installation
nicht verfuumlgbar helfen prak-
tische Android-Apps das Wis-
sen der Arch-Community aus
Wiki und Forum anzuzapfen
Christoph Langner
README
Arch Linux verzichtet bewusst auf eine
grafische Installationsroutine Stattdessen
leitet ein Wiki-Artikel den Anwender Schritt
fuumlr Schritt durch das Setup des Systems
Nuumltzliche Apps erleichtern dabei den Zugriff
auf die von der Arch-Gemeinschaft bereit-
gestellten Hilfen
Open Source fuumlr Android
In den Paketquellen der groszligen Linux-Dis-
tributionen findet sich in der Regel nur
solche Software deren Lizenz es erlaubt sie
frei fuumlr jeden Zweck zu nutzen sie beliebig
weiterzuverbreiten sowie sie zu untersuchen
und an die eigenen Beduumlrfnisse anzupas-
sen Entsprechende freie Software gibt es
auch fuumlr Android doch im Getoumlse des Play
Stores gehen diese Software-Perlen schnell
unter Zudem erfordert Googles App-Market
das Vorhandensein des Google-Dienste-
Frame works was Nutzer von Google-freien
Android-Geraumlten ausschlieszligt Wer auch
unter Android freie Software bevorzugt
sollte sich daher den Open-Source-Market
F-Droid naumlher ansehen Die Plattform er-
laubt Entwicklern von Open-Source-Apps
ihre Programme fuumlr eine groszlige Gruppe von
Anwendern zu veroumlffentlichen Aumlhnlich wie
bei Googles Play Store laumlsst sich der Index
durchsuchen und erlaubt Anwendungen per
Fingerzeig zu installieren und aktuell zu hal-
ten Alle hier vorgestellten Apps finden sich
auch im F-Droid-Store
PraxisArch-Apps fuumlr Android
wwwlinux-user062020 71
im Wiki zu finden oder ein freundlicher Helfer aus dem Forum gibt wertvolle Tipps wie man sein System wieder flott bekommt Mit der besten Online-Hilfe kommt man allerdings trotzdem nicht weiter wenn der Rechner komplett streikt In solch einer Situation bietet die Arch-Community praktische Apps fuumlr Smartphones und Tablets mit Android
ArchWiki ViewerDer ArchWiki Viewer macht genau das was der Name schon vermuten laumlsst Die kostenlose App bringt das Arch-Wiki auf das Smartphone Alternativ gibt es die Open-Source-App auch im auf freie Software spezialisierten F-Droid-Mar-ket Der Viewer oumlffnet automatisch die englischsprachige Hauptseite des Arch-Wikis 1 Die Funktionen beschraumln-ken sich bislang noch auf das Noumltigste Uumlber die Lupe durchsuchen Sie das Wiki 2 in den Einstellungen laumlsst sich die Schriftgroumlszlige anpassen
Fuumlr die Zukunft angedacht sind noch die Unterstuumltzung anderer Sprachen sowie ein Dark-Mode-Skin fuumlr Anwender die eher dunkel eingefaumlrbte Anwendungen bevorzugen Ideal waumlre ein Offline-Mo-dus der die Inhalte des Arch-Wikis kom-plett oder in Teilen herunterlaumldt sodass man auch ohne eine Netzverbindung das Wiki zur Hand hat Bislang fehlt auch noch die Moumlglichkeit Lesezeichen fuumlr wichtige Seiten zu setzen Der ArchWiki Viewer wird derzeit noch regelmaumlszligig ak-tualisiert sodass die Funktionswuumlnsche vermutlich fruumlher oder spaumlter umgesetzt werden
Archlinux ForumsNicht immer findet sich allerdings im Wiki die Loumlsung zum vorliegenden Problem In solchen Faumlllen steht die Arch-Community mit tatkraumlftiger Hilfe und viel Know-how zur Seite Die Betrei-ber des Arch-Forums achten zwar darauf dass die Seite auch auf Smartphones
1 Der kostenlose ArchWiki Viewer bringt das Wiki der Arch-Linux-Community direkt auf Android-Mobilgeraumlte
2 Die Suche unterstuumltzt unterschiedliche Sprachen Das deutsche Arch-Wiki bleibt allerdings auszligen vor
3 Die App Archlinux Forums erleichtert den Zugriff von unterwegs auf die offiziel-len Arch-Linux-Foren
Praxis Arch-Apps fuumlr Android
72 wwwlinux-userde 062020
mit kleineren Bildschirmen funktioniert doch wesentlich mehr Komfort bietet der Zugang uumlber die Android-App Arch-linux Forums Wie der ArchWiki Viewer steht sie unter einer Open-Source-Lizenz allerdings fehlt aktuell noch ein Eintrag im F-Droid-Store
Nach dem Start zeigt Archlinux Forums eine Uumlbersicht aller Unterforen an 3 Mit einem Fingerzeig auf das Icon rechts unten im blauen Kasten der von links aufgezogenen Seitenleiste loggen Sie sich mit Ihrem Account im Forum ein Danach erhalten Sie Zugriff auf Ihre bereits veroumlffentlichten Beitraumlge und Nachrichten sowie abonnierte Diskus-sionsfaumlden Waumlhlen Sie eines der Foren an erlaubt die App das Schreiben von neuen Beitraumlgen 4 Dazu tippen Sie auf das Plus-Icon rechts unten im Bildschirm
Die uumlber das Zahnrad-Icon aufgerufe-nen Einstellungsmoumlglichkeiten beschraumln-ken sich aktuell auf die Auswahl unter-schiedlicher Themes Ein wichtiges Detail findet sich allerdings im Unterpunkt API
home server Aumlndern Sie hier die Adresse des API-Servers von https bbs archlinux org auf https bbs archlinux de dann erhalten Sie Zugriff auf das deutsch-sprachige Forum Im Test funktionierte das Browsen im Forum der deutschen Arch-Community ohne Einschraumlnkungen der Login und somit das Veroumlffentlichen neuer Beitraumlge klappte jedoch nicht
Dynamisches DuoMit ArchPackages und AURdroid gibt es zwei sehr aumlhnliche Anwen-dungen die bei der Recherche in den Arch-Linux-Paketquellen helfen Arch-Packages beschraumlnkt sich dabei auf die offiziellen Paketquellen AURdroid kon-zentriert sich stattdessen auf die Koch-rezepte des Arch User Repositories AUR Die Funktionsweise ist bei beiden Werk-zeugen dieselbe Unter Keywords geben Sie einen Suchbegriff ein Darunter haben Sie die Moumlglichkeit die Suche auf den Namen beziehungsweise die
4 Nach dem Einloggen ins Arch-Portal erlaubt Archlinux Forums das Veroumlffent-lichen neuer Beitraumlge
5 ArchPackages liefert Informationen zu Paketen aus den offiziellen Soft-ware-Quellen von Arch Linux
6 Die App AURdroid gleicht ArchPacka-ges bis ins Detail integriert allerdings das Arch User Repository
PraxisArch-Apps fuumlr Android
wwwlinux-user062020 73
Beschreibung zu beschraumlnken oder nur Pakete aus ausgewaumlhlten Repositories anzuzeigen 5
Die Oberflaumlche von AURdroid gleicht der von ArchPackages bis in kleinste De-tails ndash kein Wunder stammen doch beide Anwendungen vom selben Entwickler Aumlhnlich wie beim Web-Frontend des AUR-Portal gibt es verschiedene Filter um die Suche im Repository zu steuern Zudem bietet die App eine Reihe von Sortiermoumlglichkeiten 6
Fuumlr beide Anwendungen gibt es noch eine Reihe von Verbesserungsvorschlauml-gen Es fehlt zum Beispiel die Moumlglich-keit Lesezeichen zu setzen oder Pakete uumlber das Smartphone herunterzuladen So lieszlige sich ein System reparieren des-sen Paketverwaltung aus dem Tritt ge-kommen ist und das nicht mehr ins Netz kommt Interessierte Entwickler haben uumlber das Github-Repository des Entwick-lers die Moumlglichkeit den Apps neue Funktionen hinzuzufuumlgen
FazitEs mag befremdlich klingen Android- Apps fuumlr Linux-Distributionen zu ent-wickeln doch die gut in den Arch-Li-nux-Kosmos integrierten Apps erleich-tern besonders bei den ersten Schritten und im Problemfall das Leben Das hilft insbesondere Ein- und Umsteigern wei-ter die so das Wiki mit dem Installations-leitfaden sowie die Hilfe der Arch-Com-munity immer zur Hand haben (cla) n
TIPP
Kleiner Tipp am Rande Im AUR finden sich
immer wieder brandneue Anwendungen
fuumlr den Linux-Desktop die noch kaum
jemand kennt Stellen Sie in AURdroid die
Sortierreihenfolge auf Last updated dann
lassen sich solche neuen Software-Perlen
schnell aus der Flut der Veroumlffentlichungen
herausfiltern
MAGAZIN 33 RabattTESTEN SIE JETZT 3 AUSGABEN FUumlR 1790 euro
OHNE DVD 1390 euro
SICHERN SIE SICH JETZT IHR GESCHENK Ubuntu Spezial oder LinuxUser Spezial im Wert von 1280 euro
ODER
Nur fuumlr kurze Zeit
Telefon 0911 9939 90 98Fax 01805 861 80 02E-Mail computecdpvde
Einfach bequem online bestellen shoplinux-magazindeLM_1-2_q_Miniabo_AKTION-2019_neuindd 1 270420 1615
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44290
NetzampSystem Trident
82 wwwlinux-userde 062020
Projekt Trident vereint BSD-Desktop mit Void Linux als Unterbau
Uumlber den TellerrandBei einem Fork also der Gruumlndung eines neuen Projekts aus dem Quellcode eines bestehenden scheiden sich die Geister Die einen verfluchen es als Ursache fuumlr den fehlenden Erfolg von Linux auf dem Desktop die anderen sehen in dieser Form des erneuten Mischens das Salz in der Linux-Suppe Dabei spielt es eigent-lich keine Rolle ob es sich um ein kleines Projekt auf Github handelt oder um die Wiederauferstehung von LibreOffice aus den Ruinen von OpenOffice
Von BSD zu LinuxEs geht aber auch anders herum wie das Beispiel von Ffmpeg und des wegen Un-stimmigkeiten unter dessen Entwicklern entstandenen Libav zeigt Zunaumlchst war der Fork mit dem Namen Libav recht erfolgreich doch kehrten mit der Zeit unter anderem Debian und Ubuntu zu-ruumlck zu Ffmpeg Heute ist die Bibliothek Libav nur noch wenig verbreitet
Der Fork um den es in diesem Artikel geht gehoumlrt zu den eher ungewoumlhn-lichen Varianten da er die Grenzen von Betriebssystemen uumlberschreitet Die Ge-schichte begann mit PCBSD Dessen Ziel war es auf der Grundlage von FreeBSD ein einsteigerfreundliches System mit praktikabler grafischer Oberflaumlche bereit-zustellen
2016 wurde das von der Firma iXsys-tems entwickelte Projekt in TrueOS um-benannt wobei es eine PCBSD-Variante unter diesem Namen fuumlr Server bereits seit Jahren gab Was Klarheit schaffen sollte verwirrte also eher Um das Chaos komplett zu machen richtete sich TrueOS 2018 neu aus Das Projekt Trident soll sich kuumlnftig um den
Das aus der BSD-Welt
stammende Projekt Trident
mit dem Lumina-Desktop hat
Void Linux als neuen Unter-
bau ausgewaumlhlt
Ferdinand Thommes
README
Das Projekt Trident wechselt aus der BSD-
Welt auf Linux und entschied sich fuumlr das
schlanke Void Linux als Unterbau In Kom-
bination mit ZFS on Root ergibt sich so eine
interessante Kombination
Listing 1binsh
setxkbmap de
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 83
BSD-Desktop insgesamt kuumlmmern waumlh-rend TrueOS sich an FreeBSD orientiert und nur dessen Desktop-Pakete unter-stuumltzt aber einem schnellen Zyklus folgt und alle sechs Monate erscheint
Das Projekt Trident dagegen beschloss nach rund einem Jahr Entwicklung im Oktober 2019 von der Plattform BSD zu einer Linux-Distribution als Basis zu wechseln Die Wahl fiel auf die leicht-gewichtige unabhaumlngige Rolling-Re-lease-Distribution Void Linux Der Grund fuumlr den Umstieg von BSD auf Linux lag hauptsaumlchlich in der besseren Hardware-Unterstuumltzung fuumlr ein dem Desktop zugewandtes Projekt
Die Distribution Void Linux erstellt alle Pakete im eigenen Build-System und ver-wendet den Paketmanager XBPS zum In-stallieren als Init-System dient Runit Fuumlr alle Pakete besteht die Moumlglich-keit sie auf Basis von Musl statt der GNU-C-Bibliothek (Glibc) zu installieren LibreSSL ersetzt optional OpenSSL
Das Beste beider WeltenTrident kombiniert Void Linux mit ZFS on Root aus der BSD-Welt Von dort stammt auch das schlanke Lumina Desk-top Environment kurz Lumina Das Lizenzproblem das den Einsatz von ZFS unter Linux meist verhindert loumlsen die Entwickler indem Sie das Kernel-Modul nicht direkt ausliefern sondern per DKMS zur Laufzeit erstellen und einbinden
Dabei kommt ZFS on Linux 082 unter Kernel 5418 zum Einsatz Waumlhrend des Tests verlieszlig das Projekt die Beta-Phase und veroumlffentlichte die Version 10 Es zeigte sich aber dass das Release noch nicht in allen Punkten uumlberzeugt
Kein Live-ImageDas Abbild von der Webseite des Pro-jekts ist ein Net-Installer mit rund 500 MByte ein Live-Image gibt es derzeit nicht Fuumlr einen Test installieren Sie das Image in Virtualbox oder VMware Dafuumlr sollten Sie mindestens 2 GByte RAM sowie 10 GByte Platz auf der virtuellen Platte bereitstellen
Beim Booten des Images erscheint eine Nachricht dass noch nicht alles wie gewuumlnscht funktioniert Verstaumlndlich denn immerhin haben die Entwickler
die Plattform komplett gewechselt Es braucht noch viele Tests auf einer moumlg-lichst breiten Basis bis alles passt
Auf dem ThinkpadIm Test kam Trident auf einem Thinkpad zum Einsatz Gleich nach dem Start vom Boot-Medium landen Sie zum Vorbe-reiten der eigentlichen Installation im Terminal Die Software fragt zunaumlchst den Status des Netzwerks ab Das gelang im Test allerdings erst nach mehreren Scans Dann erkannte sie das Ethernet Gleiches galt fuumlr das WLAN Bei der Ein-gabe des Passworts gilt es zu beachten dass zu diesem Zeitpunkt eine englische Tastaturbelegung eingestellt ist bei der einige Tasten anders belegt sind
1 Der Bootloader rEFInd eine auf UEFI- Installationen speziali-sierte Grub-Alternative kann multiple Installa-tionen verschiedener Betriebssysteme verwal-ten und eine interaktive EFI-Shell oumlffnen
2 Trident setzt auf XBPS fuumlr das Paketmanagement Mit Octoxbps installieren Sie einen grafischen Paketmanager im Stil von Synaptic nach der im Test dazu diente XFCE und KDE Plasma zu integrieren
NetzampSystem Trident
84 wwwlinux-userde 062020
Vor Beginn der Installation empfiehlt der Assistent den Rechner am besten mit UEFI zu booten da sonst einige Funk-tionen wie das ZFS-Bootmenuuml oder die Verschluumlsselung nicht bereitstehen Sie sollten diesen Hinweis beherzigen da Sie sonst unter anderem die Moumlglichkeit ver-schenken Snapshots aus dem Bootmenuuml zu starten
Glibc oder MuslKlappt der Zugang zum Netz steht die Entscheidung an ob Sie ein System
mit Standardpaketen und einer Glibc oder eine leichtgewichtige Installation ohne proprietaumlre Pakete mit Musl haben moumlchten Warum die beiden Varianten jeweils mit der entsprechenden C-Stan-dard-Bibliothek fest verknuumlpft waren erschlieszligt sich uns nicht ndash vor allem deshalb weil das System in einem wei-teren Schritt vier verschiedene Varianten anbietet von Void uumlber Server und Lite hin zu Full Hier sind Lite und Full die als einzige einen Desktop aufweisen nicht vollstaumlndig implementiert und somit als experimentell anzusehen Wir entschie-den uns trotzdem fuumlr die ausgewachsene Version um zu sehen wie viel Arbeit der grafischen Variante noch bevorsteht
Flott installiert
Das Net-Install-Image bietet sich bei einem Rolling Release wie Void als be-vorzugte Methode an da das Setup dabei alle Pakete auf den neuesten Stand bringt Die Installation laumluft zuumlgig ab und brauchte auf einem fuumlnf Jahre alten Thinkpad in einem flotten Netz-werk gut zehn Minuten Die meiste Zeit beanspruchte dabei DKMS zum Bau der Module fuumlr ZFS und Wireguard
Die Distribution verschluumlsselt das Home des Users bei der Installation automatisch das Passwort des Users ent-schluumlsselt beim Einloggen zusaumltzlich die Partition Um dabei ein Systemlayout im BSD-Stil beizubehalten wird das Home als usrhome eingebunden bei home handelt es sich um einen Symlink darauf
Bootmanager rEFIndWenn Sie das System nach der Installa-tion neu starten begruumlszligt Sie rEFInd statt des gewohnten Grub 1 Beim ersten Rundgang durch die Oberflaumlche stellen Sie unter Umstaumlnden fest dass die vorinstallierte Auswahl an Software nicht allzu uumlppig ausfaumlllt im Vergleich zu
4 Als Mail-Client verwendet Trident die mit Qt entwickelte Anwendung Trojitaacute die als Protokoll nur IMAP unterstuumltzt Um klassische POP3-Postfaumlcher abzurufen waumlre etwa Thunderbird als Alternative gefragt
Listing 2 xbps‑install octoxbps kde‑cli‑tools trident‑update ‑check ampamp trident‑update ‑update
3 Luminas Dateimanager Insight bietet einen beschraumlnkten Funktionsumfang und bietet keinen 2-Fenster-Betrieb Natuumlrlich stehen bei Bedarf noch andere Dateimanager mit zusaumltzlichen Funktionen bereit
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 85
anderen Systemen Immerhin finden Sie unter anderem LibreOffice Firefox und ein Qt-Terminal vor was fuumlr den Anfang oft ausreicht
Doch zunaumlchst zum Wichtigsten Stellen Sie als Erstes das Tastaturlay-out auf Deutsch um Dazu geben Sie im Qt-Terminal das Kommando sudo xbps‑install setxkbmap ein Der Befehl setxkbmap de stellt dann das Layout um Damit Sie das nicht nach jedem Reboot wiederholen muumlssen legen Sie ein klei-nes Skript in den Autostart-Bereich den Sie im Menuuml unter Preferences | Desktop Settings finden Das Skript nennen Sie setxkbmapsh oder aumlhnlich und befuumlllen es mit dem Inhalt aus Listing 1
Haben Sie dem Skript mit chmod +x setxkbmapsh die passenden Rechte gegeben legen Sie es im Autostart ab indem Sie dort zu Binary wechseln das Skript markieren und oben auf Save kli-cken Jetzt bleibt das Tastaturlayout nach einem Neustart erhalten
Paketmanager XBPSDer bei Void entwickelte Paketmanager XBPS erinnert an Pacman von Arch Linux Der Befehl zum Aktualisieren des Void- Unterbaus lautet xbps‑install ‑Su Wollen Sie vor dem Aktualisieren des Systems automatisch einen ZFS-Snap-shot erstellen verwenden Sie anstelle dieses Kommandos das aus der ersten Zeile von Listing 2
Ziehen Sie einen grafischen Paket-manager vor greifen Sie zur zwar spar-tanischen aber funktionellen Software
Octoxbps die Sie uumlber XBPS nachziehen (Listing 2 zweite Zeile) und anschlieszligend aus dem Menuuml starten 2
Keine SchoumlnheitUumlber den Lumina-Desktop laumlsst sich trefflich streiten Er ist funktional schnell durchgehend zu konfigurieren und bringt bereits eine begrenzte Anzahl von Apps mit 3 Nach einer gewissen Einge-woumlhnung geht die Arbeit damit einiger-maszligen flott von der Hand 4
5 XFCE in der aktuellen Version 414 ist eine gute Alternative wenn Lumina zu spartanisch erscheint
6 Der voreingestellte Dark-Look harmoniert unter XFCE gut mit den in dunklen Brauntoumlnen gehaltenen Icons der Anwendungen
Listing 3$ sudo cp usrsharexsessionsxfcedesktop etcsddm‑sessions
$ sudo cp usrsharexsessionsplasmadesktop etcsddm‑sessions
NetzampSystem Trident
86 wwwlinux-userde 062020
Eines ist der in C++ und Qt5 geschriebe-ne Desktop aber wahrlich nicht grafisch ansprechend Wie bei Linux uumlblich ha-ben Sie aber die Wahl Gefaumlllt Ihnen die Optik nicht installieren Sie einfach eine andere Desktop-Umgebung
Andere DesktopsWir haben Plasma als auch XFCE 5 nachinstalliert Letzteres richten Sie auf der Kommandozeile mit xbps‑install xfce4 ein In Octoxbps tragen Sie Xfce4 ins Suchfeld ein und markieren die gelis-teten Apps Ein Klick auf + Install im Kon-
textmenuuml bereitet alles vor ein Klick auf den Haken oben in der Menuumlleiste stoumlszligt den Prozess an Um XFCE in den Log-in-Manager SDDM einzufuumlgen nutzen Sie den Befehl aus der ersten Zeile von Listing 3 Beim naumlchsten Login duumlrfen Sie dann XFCE auswaumlhlen 6
Der Weg zu einem KDE-Plasma-Desk-top 7 verlaumluft aumlhnlich der entsprechen-de Befehl lautet xbps‑install kde5 Hier sollten Sie zusaumltzlich kde5-baseapps und dolphin installieren Ohne die KDE5-Basis-Anwendungen fehlen unter anderem Kate KWrite und Konsole Gra-fisch verfahren Sie analog zu XFCE 8
Danach folgt wieder das Einbinden in SDDM (Listing 3 zweite Zeile) Sie finden dann zwei Eintraumlge fuumlr Plasma vor Einer davon sollte eine Wayland-Sitzung star-ten was im Test aber nicht klappte
Bei beiden Desktop-Metapaketen feh-len derzeit noch einige Anwendungen die Sie aber bei Bedarf gezielt nachin-stallieren Wir fanden XFCE als Desktop fuumlr Trident ideal denn die Eleganz von Plasma kommt derzeit noch nicht zur Geltung Waumlhrend der Tests erkannte das System externe Geraumlte nicht automa-tisch es war noumltig diese per Mount-Be-fehl einzubinden
Erstaunt hat der hohe Verbrauch an Hauptspeicher nach dem Start Mit Lumina waren es rund 720 MByte bei XFCE und Plasma jeweils um 850 MByte Zum Vergleich Unter Debian bdquoUnstableldquo reichen Plasma rund 650 MByte 9
ZFS gut integriertUm die Vorteile von ZFS zu nutzen ins-besondere die Snapshots bedarf es zwingend der Kommandozeile Trident hat waumlhrend der Installation bereits mehrere ZFS-Pools angelegt die Sie sich mit zfs list ansehen Beim Start des Systems booten Sie standardmaumlszligig in tridentpool ROOT initial wobei trident-pool der bei der Installation standard-maumlszligig vergebene Name ist
Trident erzeugt automatisch vor jedem Upgrade des Systems einen
7 Plasma wirkt unter Trident im Vergleich zu XFCE etwas behaumlbig Zudem sind einige wichtige Apps noch nicht im Metapaket KDE5 integriert
8 Trident benutzt den langfristig unterstuumltzten Kernel 5418 als stabile Unterlage Die Installation von Plasma brachte zudem einige Qt-Entwicklungswerkzeuge mit an Bord
Listing 4
$ sudo zfs snapshot tridentpoolROOTinitialsnap2
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 87
inkrementellen Snapshot Das ermoumlg-licht es bei Problemen auf den vorhe-rigen Stand zuruumlckzurollen Sie duumlrfen daruumlber hinaus jederzeit einen Snapshot des Gesamtsystems oder von einzelnen Pools erstellen Dazu dient ein Befehl wie der aus Listing 4 Den Namen hinter dem Klammeraffen ndash im Beispiel snap2 ndash vergeben Sie er sollte moumlglichst aus-sagekraumlftig sein um ihn im Bootmanager spaumlter leicht zu identifizieren 0
Wenn Sie beim naumlchsten Neustart nicht den eigentlichen ZFS-Pool star-ten moumlchten sondern einen Snapshot dann wechseln Sie im zweiten Schritt des Boot-Vorgangs per [Esc] in das Boot-menuuml Ein Druck auf [Alt]+[A] foumlrdert dort die vorhandenen Snapshots zutage Dokumentationsmaterial zu ZFS buumlndelt eine Seite bei Wikibooks
FazitTrident funktionierte im Test einwand-frei aus dem Terminal heraus Grafische Desktops ndash egal ob Lumina ein nachin-stalliertes Plasma oder XFCE ndash weisen derzeit noch Defizite auf Das war den Entwicklern bewusst als sie dem aktu-ellen Abbild trotzdem die Versionsnum-
mer 10 verliehen Diese Haltung deutet die Zielrichtung des Projekts an Die Kom-mandozeile bleibt bei Trident vermutlich fuumlr ZFS auch kuumlnftig die einzige Loumlsung
Trident ist ein interessantes Projekt Wer es derzeit zum taumlglichen Begleiter machen moumlchte sollte vielleicht schon einmal Void oder Arch Linux konfiguriert haben und darf mit der Kommandozeile nicht auf Kriegsfuszlig stehen Die Kombi-nation aus der leichtgewichtigen Distri-bution Void Linux und dem aus der BSD-Welt uumlberkommenen ZFS verleihen dem Projekt viel Potenzial Es scheint ideal fuumlr Anwender die Ubuntu nicht moumlgen aber trotzdem ZFS on Root voreingestellt nutzen moumlchten (agr) n
9 Die Speicherauslastung von Trident faumlllt unter allen getesteten Desktops houmlher aus als erwartet Vermutlich legen die Entwickler an dieser Stelle noch Hand an um das System weiter zu optimieren
0 ZFS on Root gehoumlrt zu den herausragenden Beigaben von Trident Die Befehle zum Einsatz der Funktionen entsprechen denen von ZFS unter anderen Umgebungen
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr43932
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl43932
96
README
Der Mensch lebt nicht vom Text allein Zu jedem Artikel in LinuxUser gehoumlrt eine Reihe von Zusatzinformationen die das bloszlige Narrativ um weiterfuumlhrende Inhalte ergaumlnzen Manche davon inteshygrieren sich direkt in den Textfluss andere stehen als gesonderte grafische Elemente in der sogenannten Marginalspalte also dem teilweise freien Bereich an der rechshyten beziehungsweise linken Seitenkante
Typografische KonventionenEine blaue Einfaumlrbung hebt Verweise auf Tabellen und Kaumlsten hervor siehe Kasten Kastentitel Die Kursivierung signalisiert hier wie in vielen anderen Faumlllen eine symbolische Bezeichnung in einem Codeshybrocken koumlnnte das etwa so aussehen
$ cat bdquoEinTextbrockenldquo gtgt Ausgabetxt
Der bdquoUmbruchhakenldquo am Ende der ersten Zeile des Codes verweist hier darauf dass es sich in diesem Fall eigentlich um eine einzige Eingabezeile handelt die nur aus Platzgruumlnden im Druck umgebrochen werden musste
Die Kursivierung kann neben Platzhalshytern auch andere Elemente bezeichnen wie Paketnamen und Benutzerkonten etwa build-essential und root Aber auch Menuumlpunkte drucken wir kursiv ab wobei in Menuumlfolgen eine Pipe die einshyzelnen Elemente trennt Sonstiges | Text-kodierung | Unicode
Gelegentlich begegnen Ihnen in den Artikeln auch orangefarbig hinterlegte Textstellen Sie verweisen auf ein Glossar das den markierten Begriff kurz erlaumlutert Sie finden den Glossartext dann in einer der Marginalspalten
Tasten und TastenfolgenEin Buchstabe oder eine Buchstabenshyfolge in eckigen Klammern wie [Esc] steht symbolisch fuumlr einen Tastendruck Dabei dient als Schreibweise grundsaumltzshylich die Beschriftung der Tasten einer deutschen Tastatur Ein Druck auf [T] erzeugt also ein kleines bdquotldquo die Kombishynation [Umschalt]+[T] ein groszliges bdquoTldquo
Das Pluszeichen zwischen Tasten sigshynalisiert dabei dass man sie gleichzeitig druumlcken muss ein Komma dagegen dass sie nacheinander betaumltigt werden muumlsshysen Das allseits beliebte Copy amp Paste gelingt also mit [Strg]+[C] [Strg]+[V]
Lesen Sie etwas von der SupershyTaste dann handelt es sich dabei um die eigentshylich korrekte Bezeichnung jener Taste die in MicrosoftshyUmgebungen bdquoWindowsshyTasshyteldquo heiszligt und auf der bei den meisten Tasshytaturen das entsprechende Logo prangt
Infos und DownloadsAn einzelnen Stellen im Text finden sie das Zeichen das auf eine weiterfuumlhshyrende Information verweist Um an die Links zum Artikel zu gelangen blaumlttern Sie ans Ende des Artikels wo Sie einen Kasten Weitere Infos und interessante Links finden Entweder tippen Sie die dort angegebene URL wwwlinux‑userdeqrNummer in einen Webbrowser ein ndash das fuumlhrt Sie auf eine Webseite mit allen Links zum Artikel ndash oder Sie scannen mit
In jedem LinuxUser-Artikel liefern eine Reihe von speziellen Auszeichnungen
und grafischen Elementen wichtige Zusatzinformationen zum Text
copy M
aksi
m S
hebe
ko 1
23R
F
Beispiel fuumlr Heft-DVD-Inhalt LUOrdner
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44447
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44447
dem Smartphone oder Tablet den im Kasten abgedruckten QRshyCode ein und surfen so direkt zur Seite mit den Links
Analog funktioniert der Kasten Dateien zum Artikel herunterladen unter mit der URL wwwlinux‑userdedlNummer Er bringt Sie auf eine Webseite die auf inteshyressante Downloads zum Artikel verweist (Das Exemplar unten links dient nur als Beispiel und fuumlhrt ins Nirgendwo)
Heft-DVDDie preisguumlnstigere NoshyMediashyEdition von LinuxUser kommt ohne Datentraumlger doch die meisten Leser bevorzugen die am Kiosk erhaumlltliche Ausgabe mit HeftshyDVD Bei Artikeln zu denen Inhalte auf der DVD gehoumlren finden Sie auf der ersshyten Doppelseite einen grauen bdquoHalbkreis mit Lochldquo (siehe oben) der eine optische Disk symbolisiert Der Text darunter beshyzeichnet den zugehoumlrigen DVDshyInhalt und nennt gegebenenfalls auch das Verzeichnis in dem sich dieser auf dem Datentraumlger befindet (jlu) n
Glossar Naumlhere Definition zum Verstaumlndnis
eines Begriffs oder einer Abkuumlrzung
Service Heft-DVD-Inhalt
98 wwwlinux-userde
Neues auf der Heft-DVD
Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar
stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50
bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS
Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-
tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version
Bleeding Edge Fedora 32
Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-
men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos
Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204
Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken
sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n
Sicher und anonym Tails 45
wwwlinux-user062020 97
Vorschauauf 072020Die naumlchste Ausgabe erscheint am 18062020
Netzwerk im Griff
Durch die derzeitige Notwendigkeit im Home-Office zu arbeiten stehen viele An-wender vor der Herausforderung ein Ge-raumlt in eine neue Netzwerkumgebung zu integrieren Ein modernes Linux- System unterstuumltzt Sie dabei mit zahlreichen Funktionen Wir schauen in der kommen-den Ausgabe wie gut die automatische Integration in LAN WLAN und WWAN klappt welche Vorteile neue Netzwerk-manager beim Wechsel zwischen Netzen bieten und wie Sie Ihren Rechner je nach Situation am besten vor Zugriffen von auszligen schuumltzen
Shell-Prozesse tunen
Die Shell gehoumlrt zu den zentralen Werk-zeugen eines Linux-Systems Mit ihr er-ledigen Sie einfache Aufgaben oder pro-grammieren komplexe Applikationen Wir zeigen Ihnen wie Sie beim Erstellen der Skripte effizient gestalten und so die Ressourcen schonen Dabei zeigen wir wie die Techniken ineinandergreifen
Multimedia-Konverter
Nicht jede Multimedia-Datei ist mit jedem Geraumlt kompatibel Statt sich durch die Op-tionen der Kommandozeilen-Tools zum Konvertieren zu kaumlmpfen nutzen Sie lie-ber Mystiq mit dem Sie in wenigen Klicks mehrere Dateien auf einmal umwandeln Unser Workshop zeigt was Sie beim Ein-satz der Software beachten sollten
Die
Red
aktio
n be
haumllt
sich
vor
Th
emen
zu
aumlnde
rn o
der z
u st
reic
hen
copy aleksanderdn123RF
Heft als DVD-Editionbull 108 Seiten Tests und Workshops zu
Soft- und Hardwarebull 2 DVDs mit Top-Distributionen sowie
der Software zu den Artikeln Mit bis zu 18 GByte Software das Komplettpaket das Unmengen an Downloads spart
bull Preisguumlnstige Heft variante ohne Datentraumlger fuumlr Leser mit Breitband- Internet-Anschluss
bull Artikelumfang identisch mit der DVD-Edition 108 Seiten Tests und Work-shops zu aktueller Soft- und Hardware
bull Uumlber 30 Seiten ausgewaumlhlte Artikel und Inhaltsverzeichnis als PDF-Datei
bull Unter CC-Lizenz Frei kopieren und beliebig weiter verteilen
bull Jeden Monat kostenlos per E-Mail oder zum Download
Heft als No-Media-Edition Community-Edition-PDF
Jederzeit gratis her-unterladen unterhttpwwwlinux-userdeCE
DVD-Edition (850 Euro) oder No-Media-Edition (595 Euro) Einfach und bequem versandkostenfrei bestellen unterhttpwwwlinux-userdebestellen
Aktuelles Angetestet
14 wwwlinux-userde 062020
SeitenschubserDer kompakte Webserver
Alaya 32 schont die Systemressourcen
TabellenbauerMithilfe von Dagri 16 lassen
sich Daten einfach tabellarisch verwalten
Als schlanker Webserver fuumlr das LAN eignet sich Alaya das Sie mangels ver-fuumlgbarer Pakete allerdings aus den Quel-len kompilieren muumlssen Nach der Instal-lation laumluft Alaya standardmaumlszligig in einer Chroot-Umgebung die Sie beim Start vorgeben
Die Konfiguration erfolgt wahlweise via Aufrufparameter oder uumlber die Konfi-gurationsdatei etcalayaconf fuumlr die das Quellarchiv ein Beispiel enthaumllt Den Zugriff auf Dateien oder CGI-Skripte au-szligerhalb der Chroot-Umgebung richten Sie uumlber virtuelle Pfade ein Der Zugang
auf den Server laumlsst sich uumlber die integrierte Benut-zerverwaltung beschraumln-ken Alaya bietet Schnitt-stellen zur lokalen Benut-zerverwaltung via PAM Passwd oder Shadow
Die verwendete Au-thentifizierungsmethode geben Sie mit ‑A vor oder tragen sie in die Konfigu-rationsdatei ein Dort hin-terlegen Sie auch die
Schluumlssel fuumlr die HTTPS-Verschluumlsselung Neben SSL unterstuumltzt Alaya TLS bis zur Version 12 In der Konfiguration legen Sie uumlber Allow- und Deny-Eintraumlge fest welche Anwender generell auf den Web-server zugreifen duumlrfen Mittels soge-nannter Events geben Sie auszligerdem vor wie Alaya auf bestimmte Clients HTTP-Header oder Verbindungsmethoden re-agieren soll So laumlsst sich etwa ein Skript ausfuumlhren sobald sich ein bestimmter Benutzer mit Alaya verbindet Die Bei-spielkonfiguration liefert eine rudimen-taumlre Dokumentation zu allen Event-Typen inklusive eines Anwendungsbeispiels
Je nach Art der Kompilierung bietet Alaya auch einen rudimentaumlren Proxy- Dienst auf SOCKS-4-Basis Waumlhrend der Server selbst bereits IPv6 unterstuumltzt steht die Proxy-Funktion nur fuumlr IPv4 zur Verfuumlgung Daneben unterstuumltzt Alaya WebDAV es gibt dabei jedoch Probleme mit Windows-Clients
Sie brauchen nicht unbedingt ein ressour-cenfressendes Spreadsheet um Informa-tionen in einer Tabellenstruktur zu ver-walten Mit Dagri steht dafuumlr ein einfa-ches schlankes Werkzeug zur Verfuumlgung Dessen Entwickler sehen es allerdings eher als Data-Grid-Loumlsung weswegen es nur die wichtigsten Kalkulationsfunktio-nen bietet wie etwa das Summieren von Spalten und Zeilen Als Tcl Tk-Skript ist
Dagri sofort einsatzbereit lediglich SQ Lite 3 muss zum Einrichten der Dagri -Datenbank im System vor-handen sein
Beim Start oumlffnet das Tool eine uumlbersichtliche Oberflaumlche mit einem Uumlberschrifts- und einem Datenfeld Hier fuumlgen Sie nach Bedarf weitere Zei-len und Spalten hinzu und befuumlllen sie mit Da-ten So bauen Sie mit we-nigen Handgriffen eine komplexe Gitterstruktur auf Symbolleisten am lin-
ken und oberen Fensterrand gewaumlhren schnellen Zugriff auf alle Funktionen Die Gitterstrukturen lassen sich in der Arbeits oberflaumlche beliebig positionieren darin markierte Inhalte verschieben Sie mit wenigen Mausklicks
Die Breite eine Felds haumlngt von dessen Typ ab Datenfelder sind standardmaumlszligig nur 12 Zeichen breit Uumlberschriften koumln-nen bis zu 40 Zeichen enthalten In den Einstellungen passen Sie diese Werte je nach Bedarf an waumlhlen eine Schriftart und stellen die Anzeige auf eine deut-sche Lokalisierung um
Zum Weiterverarbeiten der Daten ex-portieren Sie sie in die Formate CSV HTML oder XML Beim Import unterstuumltzt Dagri nur SQLite das native Speicherfor-mat ist eine SQLite-3-Datenbankdatei Die Dokumentation von Dagri faumlllt recht mager aus Eine rudimentaumlre Online-Hilfe verweist lediglich auf die wichtigsten Tas-tenkuumlrzel eine Manpage fehlt
Lizenz GPLv3 MMMmmQuelle http github com ColumPaget Alaya
Lizenz BSD MMMmmQuelle http www jmos net software dagri shtml
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44446
AktuellesAngetestet
X23
Fernschule-Weber_1-8qindd 1 010914 1437
SchluumlsseldienstDas in Python geschriebene Pass-import 30 hilft beim Migrieren von Credentials
DatensaugerMit Sqlitebiter 0321
uumlbertragen Sie Daten in eine SQLite-Datenbank
Der Konsolen-Passwortmanager Pass er-freut sich mittlerweile groszliger Beliebtheit Beim Aufsetzen steht man jedoch vor der muumlhseligen Aufgabe erst einmal alle Passwoumlrter uumlbertragen zu muumlssen Hier kommt die in Python implementierte Er-weiterung Pass-import ins Spiel Damit lassen sich Passwoumlrter aus drei Dutzend verschiedenen Programmen uumlberneh-men beispielsweise aus diversen Kee-Pass-Derivaten Chrome Firefox oder dem NetworkManager Beim Import ver-steht Pass-import neben CSV JSON und XML auch einige proprietaumlre Formate wie etwa KDBX (KeePass) und Keychain (Apple) Eine Liste aller unterstuumltzten Pro-gramme finden Sie auf der Github-Seite der Erweiterung
Pass-import integriert sich als Unterbe-fehl in die Pass-Struktur Mit dem Kom-mando pass import Datei uumlbernehmen Sie exportierte Daten wobei das Tool Format und Quellprogramm selbststaumln-dig erkennt Es uumlberschreibt existierende Passwoumlrter nur dann wenn Sie das mit dem Parameter ‑f erzwingen Mit ‑C konvertiert Pass-import unguumlltige Zeichen im Pfadnamen eigenstaumln-dig Eine Uumlbersicht aller Funktionen bietet die Manpage Das mitge-lieferte Tool Pimport konvertiert Passwort-dateien ins KDBX- oder CSV-Format Eine ent-sprechende Anleitung mit zahlreichen Bei-spielen liefert die zu-gehoumlrige Manpage
Mit Sqlitebiter uumlbernehmen Sie tabella-risch strukturierte Inhalte in eine S Q Lite-Datenbank zu den unterstuumltzten Quell-formaten zaumlhlen Excel Markdown LTSV CSV JSON und Google Sheets
Sie konfigurieren Sqlitebiter uumlber Auf-rufparameter wobei das Tool zwischen Optionen Unterbefehlen und Argumen-ten unterscheidet Mithilfe von Optionen legen Sie fest ob die Daten an eine be-stehende Datenbank angefuumlgt werden sollen ob der Datentyp der Spalte an-hand der Kopfzeile ermittelt wird oder fuumlr welche Spalten das Tool Indizes er-zeugt Uumlber Unterbefehle geben Sie die zu verwendende Datenquelle an wie beispielsweise eine Datei (file) eine Pipe (stdin) Google Sheets (gs) oder eine Seite im Netz (url)
Das Quellformat definieren Sie bei file und url mittels des Arguments ‑f der Parameter ‑‑encoding legt die Kodie-rung fest Beim Unterbefehl url koumlnnen Sie einen Proxy angeben Mit dem Argu-ment ‑r haben Sie bei file die Moumlglich-keit komplette Verzeichnisse in die Da-tenbank zu uumlbernehmen Mit den Argu-menten ‑‑exclude und ‑‑pattern be-schraumlnken Sie die Verarbeitung auf bestimmte Dateinamen oder -typen
Uumlber den Unterbefehl configure setzen Sie das Standard-Encoding und gegebenenfalls einen zu verwendenden HTTP- Proxy Mit dem Unterbe-fehl completion erzeugt Sqlitebiter eine Autocom-pletion-Konfiguration fuumlr die Profildateien der Bash oder der Zsh (jlu) n
Lizenz GPLv3 MMMMmQuelle https github com roddhjav pass-import
Lizenz MIT MMMmmQuelle https github com thombashi sqlitebiter
16 wwwlinux-userde 062020
thinspEntfernte Desktop-Rechner lokal verwenden
In Verbindung bleibenX2go dient als eine einfach zu bedie-nende quelloffene Software fuumlr den Fern-zugriff auf grafische Programme 1 Als Uumlbertragungsbasis nutzt es eine SSH- Verbindung Besitzt der entfernte Rech-ner einen SSH-Zugang dann genuumlgt es im X2go-Client die IP-Adresse und die Login-Daten des Remote-Rechners anzugeben
Dort startet X2go die Anwendung fuumlr die Remote-Bedienung und zusaumltzlich das Programm Nxproxy einen im Hinter-grund laufenden unsichtbaren X-Server mit dem sich die Remote-Programme an-stelle des normalen X-Servers verbinden Nxproxy komprimiert und puffert die in den Programmfenstern dargestellten Inhalte bevor es sie an den Client auf einem anderen Rechner uumlbertraumlgt 2
Bereitstellung
Serverseitig gilt es die Pakete x2goserver und wenn fuumlr die Distribution vorhan-den x2goserver-xsession inklusive Abhaumln-gigkeiten zu installieren (siehe Kasten X2go-Pakete)
Ein mit systemctl enable x2goser‑ver zu aktivierender Server-Dienst gehoumlrt zum Bestandteil der serverseitigen Soft-ware wird zum Aufbau einer Verbindung aber nicht zwingend benoumltigt Seine Auf-gabe besteht darin verwaiste Sitzungen zu beenden Diese ermitteln Sie mit dem Aufruf x2golistsessions in dessen Aus-gabe der Text zwischen der ersten und zweiten Pipe (|) den Session-Namen an-gibt Den uumlbergeben Sie anschlieszligend dem Kommando x2goterminate‑sessi‑
Das Installieren eines Pakets
und das Aktivieren eines Ser-
ver-Diensts genuumlgen um mit
X2go grafische Programme
oder den kompletten Desk-
top eines entfernten Rech-
ners lokal zu nutzen
Peter Kreuszligel
copy R
omol
o Ta
vani
123
RF
README
X2go laumlsst sich wie kommerzielle Terminal-
server auf einem zentralen Rechner installie-
ren auf dem viele Benutzer parallel arbeiten
Doch da der Zugriff auf den Server auch uumlber
eine SSH-Verbindung praktisch einrichtungs-
frei funktioniert bietet sich eine Installation
auf einzelnen Arbeitsplatzrechnern an
X2go-Pakete
Debian Ubuntu Fedora und Arch Linux halten
X2go-Pakete fuumlr Client und Server in den offi-
ziellen Repositories vor Die X2go-Entwickler
stellen jedoch aktuellere Pakete sowie Win-
dows- und MacOS-Clients zur Verfuumlgung
Unter OpenSuse funktionierten im Test nur
die Pakete der X2go-Entwickler Arch-Linux-
Anwender finden die optionale Komponente
x2godesktopsharing zum Spiegeln einer lau-
fenden Desktop-Sitzung im AUR
SchwerpunktX2go
wwwlinux-user062020 17
on als Parameter um die fragliche Sitzung zu beenden
Eine Verbindung (Sitzung) zu einem entfernten Rechner mit installiertem X2go-Server legen Sie im X2go-Client mit Sitzung | Neue Sitzung an 3 Der sich oumlff-nende Dialog mit seinen fuumlnf Reitern faumlllt zwar umfangreich aus doch in aller Regel genuumlgt es eine uumlberschaubare Anzahl an Parametern anzupassen Im ersten Reiter Sitzung tragen Sie unter Host die Netz-adresse ein unter Login den Benutzer-namen des Users auf dem entfernten Rechner ndash im Grunde analog zur Anmel-dung an einer SSH-Konsole
SSH nutzt in der Standardkonfigura-tion ein Login mit Benutzername und Passwort alternativ kommt eine Schluumls-seldatei zum Einsatz X2go arbeitet mit beidem auf Wunsch sogar mit einer Ker-beros-5-Authentifizierung Die entspre-chenden Optionen finden Sie im Dialog Neue Sitzung Auch die Verbindung uumlber einen Proxy-Server fuumlr die SSH-Verbin-dung bietet die Software an zum Bei-spiel um SSH auf einem HTTP-Port durch eine Firewall zu tunneln Da X2go alle Daten uumlber eine gewoumlhnliche SSH-Ver-bindung uumlbertraumlgt verwenden Sie dieselben Parameter wie bei einem SSH-Konsolen-Login
X2go laumlsst sich einfach installieren und erfordert bis auf das Aktivieren des Diensts auf der Server-Seite und der Log-in-Daten im Client keine Konfiguration Am schnellsten richten Sie Telearbeits-plaumltze ein indem Sie die Software auf allen Arbeitsplatzrechnern installieren und diese so zum X2go-Server aufruumlsten
Alternativ erlaubt es die Software ei-nen zentralen X2go-Server fuumlr viele Be-nutzer einzurichten Auch hier gestaltet sich der administrative Aufwand fuumlr den Fernzugriff gering Neben der Installation von X2go richten Sie dafuumlr lediglich Be-nutzerkonten und SSH-Zugaumlnge fuumlr alle Teilnehmer ein Nicht ganz so leicht faumlllt es aber die Ressourcenanforderungen fuumlr mehrere Benutzer einzuschaumltzen und zu gewaumlhrleisten
Fernbedient
Die Sitzungsart unten im Dialog Sitzungs-voreinstellungen legt fest welche Anwen-dung nach dem Aufbau der Verbindung
startet Zum Testen genuumlgt es hier zu-naumlchst die Option Anwendung zu waumlhlen und als Befehl usrbinxterm einzu-geben Xterm gehoumlrt fest zu X-Windows und steht unter jedem Linux-System mit grafischer Oberflaumlche bereit
Nach dem Schlieszligen des Dialogs oumlffnet sich ganz rechts im X2go-Client-Fenster ein grauer Kasten Ein Klick darauf waumlhlt die Sitzung aus die daraufhin als Log-in-Dialog im blauen Hauptbereich des Fensters erscheint Die Eingabe des Pass-
1 Das Programmfenster des X2go-Clients fuumlr den Fernzugriff bildet optisch ein Log-in-Schirm am lokalen Rechner nach Serverseitig gilt es lediglich Programmpakete zu installieren und den Serverdienst zu aktivieren
2 Normale Programme kooperieren mit dem lokalen X-Server per X2go uumlbertragene dagegen mit dem unsichtbaren NX-Proxy Er verhaumllt sich dem Programm gegenuumlber wie ein normaler X-Server uumlbertraumlgt die Daten jedoch komprimiert an den NX-Client auf dem zugreifenden Rechner der sie dort in einem Programmfenster anzeigt
Schwerpunkt X2go
18 wwwlinux-userde 062020
worts und ein Klick auf Ok starten die Ver-bindung Der hellgraue Kasten zeigt nun den Status als aktiv sowie einige Details wie die Startzeit der Sitzung
Im sich oumlffnenden X-Term-Fenster ge-ben Sie nicht nur Konsolenbefehle ein sondern starten daraus auch grafische Programme 4 Wer keine Beruumlhrungs-aumlngste im Umgang mit dem Terminal hat dem steht der Remote-Rechner bereits uneingeschraumlnkt zur Verfuumlgung Die klei-nen Buttons unten im Kasten der aktiven Sitzung ermoumlglichen es Ordner zu teilen sowie die Sitzung zu pausieren oder zu beenden Pausierte Verbindungen lassen sich auch von anderen Rechnern uumlber-nehmen zum Beispiel um laufende Pro-gramme von einem Desktop-Rechner auf einen Laptop zu bdquoteleportierenldquo
Um die Einstellungen einer Sitzung zu veraumlndern beenden Sie diese mit einem Klick auf Abbrechen Danach erscheint die Sitzung wieder als graue Box rechts im Client-Fenster Ein Klick auf das Hambur-ger-Icon rechts unten in den Boxen oumlffnet erneut die SitzungsvoreinstellungenX2go stellt auf Wunsch auch ein grafi-sches Startmenuuml fuumlr Remote-Programme
bereit Nach Auswahl von Veroumlffentlichte Anwendungen aus der Sitzungsart er-scheint es unten im Kasten der aktiven Sitzung ganz links als kreisfoumlrmiges Icon 5 Es zeigt analog zum lokalen Linux-Startmenuuml Eintraumlge fuumlr die im Ord-ner etcx2goapplications enthalte-nen Programmstarter (desktop-Dateien)
Dieses Verzeichnis muumlssen Sie nach der Installation von X2go als root von Hand anlegen Entweder kopieren Sie die Pro-gramme die das Remote-Startmenuuml ent-halten soll aus usrshareapplicati‑ons hinein oder Sie legen statt des Ord-ners einen gleichnamigen symbolischen Link auf usrshareapplications an Damit steht das ganze Startmenuuml des entfernten Rechners auf dem Client zur Verfuumlgung
Waumlhlen Sie als Sitzungsart die Option Veroumlffentlichte Anwendungen so startet nach dem Verbindungsaufbau kein Pro-gramm Sie waumlhlen selbst eines aus dem Remote-Startmenuuml Die X2go-Sitzung bleibt nach Beenden aller Remote-An-wendungen offen waumlhrend sie sich bei der Sitzungsart Anwendung schlieszligt sobald Sie das Programm beenden
Desktop-UmgebungX2go uumlbertraumlgt aber nicht nur einzelne Programme sondern auf Wunsch auch ganze Desktop-Umgebungen Allerdings stammt der virtuelle X-Server Nxproxy von X11 R69 aus dem Jahr 2005 ab und kennt keine 3D-Beschleunigung (Xorg- Erweiterung Xcomposite oder GLX) Die Remote-Desktop-Umgebung muss also zumindest einen Fallback-Modus anbie-ten der ohne diese sonst laumlngst selbst-verstaumlndlichen Funktionen des X-Servers zurechtkommt
Waumlhrend die nicht besonders aktuelle Dokumentation hier wenig Hoffnung macht funktionierte es im Test trotz-dem mit KDE Plasma 5 LXDE LXQt Mate und IceWM nicht jedoch mit Gnome 3 Zum Starten einer Remote-Desktop-Sit-zung waumlhlen Sie im Dialog Sitzungsvor-einstellungen unter Sitzungsart die ge-wuumlnschte Desktop-Umgebung aus
Es erleichtert das Miteinander von remote und lokal ausgefuumlhrten Program-men einzelne Fenster statt des ganzen entfernten Desktops zu uumlbertragen Die Remote-Programmfenster integrieren
3 Fuumlr einen X2go-Zugang uumlber DSL genuumlgt auf der Client-Seite meist das Anpassen weniger Parameter etwa des Hostnamens des Benutzernamens oder eines nicht stan-dardmaumlszligigen SSH-Ports
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44456
SchwerpunktX2go
wwwlinux-user062020 19
sich nahtlos in die lokale Umgebung ein unhandlich groszliges Fenster mit der Ar-beitsflaumlche entfaumlllt Auch die Zwischen-ablage funktioniert zwischen lokalen und entfernten Programmen in beide Richtungen Unter Ein-Ausgabe in den Sitzungsvoreinstellungen des Clients kann man bei Bedarf das Clipboard-Sharing einschraumlnken Laumluft auf dem Client-Rech-ner KDE laumlsst sich allerdings die Fenster-groumlszlige nicht durch Ziehen mit der Maus veraumlndern ndash ein offenbar schon lange be-stehendes Problem
Wer lieber gefuumlhlt direkt vor dem ent-fernten Rechner sitzen will und keine lo-kalen Programme benutzen moumlchte der stellt im Reiter Ein-Ausgabe der X2go- Client-Konfiguration unter Display die Optionen Vollbild oder Ganzen Bildschirm und die Nummer eines angeschlossenen Bildschirms ein [Strg]+[Alt]+[F] wechselt im laufenden Betrieb zwischen Vollbild und Fensterdarstellung Benoumltigen Sie im Einzelfenstermodus Zugriff auf die auf dem entfernten Desktop abgelegten Dateien so genuumlgt es den gewuumlnschten Ordner des entfernten Rechners per X2go permanent auf dem lokalen Computer einzubinden 6 Die meisten Dateimana-ger oumlffnen ohnehin entfernte Objekte uumlber das SFTP-Protokoll
Alternativ zum Remote-Start einzelner Programme oder einer Desktop-Sitzung spiegelt X2go eine bereits laufende X-Window-Sessions auf einen entfernten Rechner Das erfordert jedoch zusaumltzlich das Paket x2goserver-desktopsharing auf dem Server und x2godesktopsharing auf dem Client Aumlhnlich wie bei VPN beim Windows-Desktop-Sharing oder dem proprietaumlren Teamviewer duumlrfen Sie fest-legen ob der entfernte Benutzer dabei den Desktop nur zu sehen bekommt oder auch mit Maus und Keyboard bedienen darf X2go laumlsst sich also auch fuumlr exter-nen Support nutzen
Soll der entfernte Rechner nicht rund um die Uhr laufen dann gehoumlrt ein Ver-fahren zum Starten aus der Ferne mit ins Home-Office-Paket Die meistgenutzte Loumlsung dafuumlr ist Wake on LAN (WoL) bei dem die Netzwerkkarte einen ausge-schalteten nicht vom Stromnetz getrenn-ten Rechner einschaltet Die standardmauml-szligig meist deaktivierte Funktion schalten Sie mit dem Kommando ethtool ‑s in‑terface wol g ein Sollte die Software
auf Ihrem Rechner fehlen finden Sie das gleichnamige Paket in den Repositories der verwendeten Distribution Diesen Be-fehl muumlssen Sie nach jedem Neustart er-neut ausfuumlhren entweder per Systemd oder Udev-Regel Die Arch-Linux-Wiki- Seite nennt Details
Zuumlgig
Schon das unter Linux noch immer uumlber-wiegend genutzte grafische X-Window- Grundsystem erweist sich als netzwerk-faumlhig Wegen der zahlreichen Roundtrips zwischen Client und Server geraumlt aller-
5 Aktivieren Sie unter Sitzungsart den Punkt Veroumlffentlichte Anwendungen stellt der linke Button im Sitzungskasten (rot markiert) ein grafisches Startmenuuml zur Verfuumlgung
4 Die Fenster aller im per X2go vom Remote-Rechner uumlbertragenen Xterm-Fenster ge-starteten Programme erscheinen auf dem Client-Bildschirm
Schwerpunkt X2go
20 wwwlinux-userde 062020
dings bei einer DSL-Verbindung jedes Aufklappen eines Menuumls zur Geduldspro-be Praktisch laumlsst sich die Netzwerktrans-parenz von X also nur innerhalb eines lokalen Netzwerks vernuumlnftig nutzen
X2go mindert die Latenz um ein Vielfa-ches und verringert die Menge der uumlber-
tragenen Daten Im Test verwendete der Autor mit der Buumlrosuite LibreOffice sowie Grafikprogrammen wie Gimp oder Ink-scape die Einstellung ADSL im Reiter Ver-bindung von X2go Dabei fielen pro Stun-de weniger als 100 MByte an Daten an Uumlbertragungsgeschwindigkeiten uumlber
250 kbit s traten nicht auf 7 eine schnelle DSL-Verbindung erfordert die Arbeit mit X2go also nicht Als Ursache ansatzweise spuumlrbarer das fluumlssige Arbei-ten jedoch nicht stoumlrender Traumlgheiten identifizierte der Autor eher Netzlatenzen als einen Durchsatzengpass
QualitaumltBei der Darstellungsqualitaumlt fiel kein Un-terschied zu lokal laufenden Program-men auf Auch die Bedienung etwa beim Scrollen von Inhalten oder dem Ausklap-pen von Menuumls erschien unauffaumlllig al-lenfalls kleine Blitzer an den hereinge-scrollten Bereichen stoumlrten die Darstel-lung marginal Beim Oumlffnen mancher Dia-loge erschien gelegentlich fuumlr einen Mo-ment ein Fensterrahmen noch ohne In-halt Mit kleinen Einschraumlnken wirkt die Bedienung der Programme also aumlhnlich fluumlssig wie beim lokalen Arbeiten
Traumlger erwies sich die Bedienung bei einer Verbindung uumlber mobiles LTE Doch auch mit der Einstellung Modem fuumlr die Verbindungsgeschwindigkeit erscheint die Reaktion noch angemessen vor allem bei GTK-Programmen Qt- KDE-Programme reagieren beim Ausklappen von Menuumls allerdings traumlger Der Unterschied zwi-schen einer 3G- und 4G-Mobilfunkverbin-dung faumlllt beim Aufbau des Fensters ei-nes neu gestarteten Programms spuumlrbar auf bei der Reaktion auf Klicks hingegen kaum Erst bei 2G-Verbindungen dauert es Sekunden bis ein ganzes Fenster voll-staumlndig erscheint
Bild Ton und DruckWie der Name Nxproxy des Schatten-Dis-play-Servers vermuten laumlsst stammt X2go von der letzten quelloffenen Versi-on der Desktop-Sharing-Software NX der Firma NoMachine aus dem Jahr 2005 ab Programme wie Blender die OpenGL voraussetzen funktionieren mit X2go nicht Dafuumlr arbeitet die Software mit dem heute allgegenwaumlrtigen Sound-Sys-tem Pulseaudio zusammen Der offene SSH-Port genuumlgt um Bild und Ton zu uumlbertragen sofern Sie die standardmaumlszligig gesetzte Option Benutze Port-Weiterlei-tung uumlber Tunnel nicht deaktivieren
Prinzipiell ist das Linux-Drucksystem CUPS zwar netzwerkfaumlhig doch es waumlre
6 In den Sitzungsvoreinstellungen waumlhlen Sie die Ordner des Client-Rechners zur Freigabe Auf dem Server laufende Programme finden diese unter mediadisk im Home-Verzeichnis
7 Bei ADSL als Verbindungsgeschwindigkeit fallen bei X2go-Uumlbertragungsraten an die auch maumlszligig schnelle Internet-Anschluumlsse nicht uumlberfordern
SchwerpunktX2go
wwwlinux-user062020 21
kaum praktikabel eigene Drucker im Fir-mennetzwerk freizugeben damit dort laufende Programme auf die heimische Hardware zugreifen Auch dafuumlr bietet X2go eine Loumlsung Am einfachsten laumlsst sie sich nutzen wenn auf dem X2go-Ser-ver ebenfalls ein CUPS-Server laumluft Hier muumlssen Sie keinen Zugriff auf die physi-schen Drucker im Netz des entfernten Rechners (die Firmendrucker) einrichten
Stattdessen genuumlgt es nach dem Ein-richten der Pakete x2goserver-printing und cups-x2go dort einen CUPS-X2go-Printer hinzuzufuumlgen Im CUPS-Wizard fuumlr neue Drucker finden Sie ihn im Auswahl-feld Marke unter Generic Drucken Sie mit einem per X2go uumlbertragenen Pro-gramm auf diesen virtuellen Drucker dann uumlbermittelt die Software den Druckauftrag an den CUPS-Server des
Clients Ein Auswahldialog erlaubt die Auswahl eines lokalen Geraumlts 8
FazitX2go uumlbertraumlgt die Fenster grafischer Programme mit ertraumlglicher Latenz und geringem Datenvolumen uumlber DSL-An-schluumlsse und ndash bedingt ndash auch uumlber mo-bile Internet-Zugaumlnge Voraussetzung ist ein gegebenenfalls durch die Firewall geleiteter SSH-Zugang Weitere Ports braucht X2go weder zum Uumlbertragen von Sound noch zum Drucken (tle) n
Uumlber 100 Schulungsthemen aus allen
Bereichen freier Software Houmlchstes Niveau
Wunderschoumln Hilfsbereite offene
Atmosphaumlre So fuumlhlt sich OpenSource an
wwwLINUXHOTELde
Fo
to
joch
enta
ck
co
m
8 Per X2go uumlbertragene Pro-gramme drucken bei Bedarf auch auf dem Drucker des Clients
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44456
70 wwwlinux-userde 062020
Praktische Android-Apps fuumlr Arch- und Manjaro-Nutzer
Apps fuumlr ArchDas Arch-Projekt pflegt neben der ei-gentlichen Distribution auch ein eigenes Forum sowie ein sehr ausfuumlhrliches und anerkannt gutes Wiki Das Forum bietet der internationalen und vielspra-chigen Arch-Community ein Zuhause und auch das Wiki gibt es in mehreren Sprachen wobei die englische Ausgabe bei Weitem die meisten und ausfuumlhrlichs-ten Artikel beinhaltet Die deutschspra-chige Arch-Gemeinschaft geht dabei je-
doch wie auch andere Laumlnder-Communi-ties einen eigenen Weg und betreibt ein eigenstaumlndiges Forum sowie ein gesondertes Wiki Die Foren und Wikis liefern besonders Ein- und Umsteigern wertvolle Hilfe und viele Anregungen Aber auch waumlhrend des Betriebs beruhigt es die aumluszligerst hilfsbereite Arch-Commu-nity im Hintergrund zu wissen Streikt das System oder kommt man mit einem Problem nicht weiter ist die Loumlsung oft
Streikt der Rechner oder ist
er waumlhrend der Installation
nicht verfuumlgbar helfen prak-
tische Android-Apps das Wis-
sen der Arch-Community aus
Wiki und Forum anzuzapfen
Christoph Langner
README
Arch Linux verzichtet bewusst auf eine
grafische Installationsroutine Stattdessen
leitet ein Wiki-Artikel den Anwender Schritt
fuumlr Schritt durch das Setup des Systems
Nuumltzliche Apps erleichtern dabei den Zugriff
auf die von der Arch-Gemeinschaft bereit-
gestellten Hilfen
Open Source fuumlr Android
In den Paketquellen der groszligen Linux-Dis-
tributionen findet sich in der Regel nur
solche Software deren Lizenz es erlaubt sie
frei fuumlr jeden Zweck zu nutzen sie beliebig
weiterzuverbreiten sowie sie zu untersuchen
und an die eigenen Beduumlrfnisse anzupas-
sen Entsprechende freie Software gibt es
auch fuumlr Android doch im Getoumlse des Play
Stores gehen diese Software-Perlen schnell
unter Zudem erfordert Googles App-Market
das Vorhandensein des Google-Dienste-
Frame works was Nutzer von Google-freien
Android-Geraumlten ausschlieszligt Wer auch
unter Android freie Software bevorzugt
sollte sich daher den Open-Source-Market
F-Droid naumlher ansehen Die Plattform er-
laubt Entwicklern von Open-Source-Apps
ihre Programme fuumlr eine groszlige Gruppe von
Anwendern zu veroumlffentlichen Aumlhnlich wie
bei Googles Play Store laumlsst sich der Index
durchsuchen und erlaubt Anwendungen per
Fingerzeig zu installieren und aktuell zu hal-
ten Alle hier vorgestellten Apps finden sich
auch im F-Droid-Store
PraxisArch-Apps fuumlr Android
wwwlinux-user062020 71
im Wiki zu finden oder ein freundlicher Helfer aus dem Forum gibt wertvolle Tipps wie man sein System wieder flott bekommt Mit der besten Online-Hilfe kommt man allerdings trotzdem nicht weiter wenn der Rechner komplett streikt In solch einer Situation bietet die Arch-Community praktische Apps fuumlr Smartphones und Tablets mit Android
ArchWiki ViewerDer ArchWiki Viewer macht genau das was der Name schon vermuten laumlsst Die kostenlose App bringt das Arch-Wiki auf das Smartphone Alternativ gibt es die Open-Source-App auch im auf freie Software spezialisierten F-Droid-Mar-ket Der Viewer oumlffnet automatisch die englischsprachige Hauptseite des Arch-Wikis 1 Die Funktionen beschraumln-ken sich bislang noch auf das Noumltigste Uumlber die Lupe durchsuchen Sie das Wiki 2 in den Einstellungen laumlsst sich die Schriftgroumlszlige anpassen
Fuumlr die Zukunft angedacht sind noch die Unterstuumltzung anderer Sprachen sowie ein Dark-Mode-Skin fuumlr Anwender die eher dunkel eingefaumlrbte Anwendungen bevorzugen Ideal waumlre ein Offline-Mo-dus der die Inhalte des Arch-Wikis kom-plett oder in Teilen herunterlaumldt sodass man auch ohne eine Netzverbindung das Wiki zur Hand hat Bislang fehlt auch noch die Moumlglichkeit Lesezeichen fuumlr wichtige Seiten zu setzen Der ArchWiki Viewer wird derzeit noch regelmaumlszligig ak-tualisiert sodass die Funktionswuumlnsche vermutlich fruumlher oder spaumlter umgesetzt werden
Archlinux ForumsNicht immer findet sich allerdings im Wiki die Loumlsung zum vorliegenden Problem In solchen Faumlllen steht die Arch-Community mit tatkraumlftiger Hilfe und viel Know-how zur Seite Die Betrei-ber des Arch-Forums achten zwar darauf dass die Seite auch auf Smartphones
1 Der kostenlose ArchWiki Viewer bringt das Wiki der Arch-Linux-Community direkt auf Android-Mobilgeraumlte
2 Die Suche unterstuumltzt unterschiedliche Sprachen Das deutsche Arch-Wiki bleibt allerdings auszligen vor
3 Die App Archlinux Forums erleichtert den Zugriff von unterwegs auf die offiziel-len Arch-Linux-Foren
Praxis Arch-Apps fuumlr Android
72 wwwlinux-userde 062020
mit kleineren Bildschirmen funktioniert doch wesentlich mehr Komfort bietet der Zugang uumlber die Android-App Arch-linux Forums Wie der ArchWiki Viewer steht sie unter einer Open-Source-Lizenz allerdings fehlt aktuell noch ein Eintrag im F-Droid-Store
Nach dem Start zeigt Archlinux Forums eine Uumlbersicht aller Unterforen an 3 Mit einem Fingerzeig auf das Icon rechts unten im blauen Kasten der von links aufgezogenen Seitenleiste loggen Sie sich mit Ihrem Account im Forum ein Danach erhalten Sie Zugriff auf Ihre bereits veroumlffentlichten Beitraumlge und Nachrichten sowie abonnierte Diskus-sionsfaumlden Waumlhlen Sie eines der Foren an erlaubt die App das Schreiben von neuen Beitraumlgen 4 Dazu tippen Sie auf das Plus-Icon rechts unten im Bildschirm
Die uumlber das Zahnrad-Icon aufgerufe-nen Einstellungsmoumlglichkeiten beschraumln-ken sich aktuell auf die Auswahl unter-schiedlicher Themes Ein wichtiges Detail findet sich allerdings im Unterpunkt API
home server Aumlndern Sie hier die Adresse des API-Servers von https bbs archlinux org auf https bbs archlinux de dann erhalten Sie Zugriff auf das deutsch-sprachige Forum Im Test funktionierte das Browsen im Forum der deutschen Arch-Community ohne Einschraumlnkungen der Login und somit das Veroumlffentlichen neuer Beitraumlge klappte jedoch nicht
Dynamisches DuoMit ArchPackages und AURdroid gibt es zwei sehr aumlhnliche Anwen-dungen die bei der Recherche in den Arch-Linux-Paketquellen helfen Arch-Packages beschraumlnkt sich dabei auf die offiziellen Paketquellen AURdroid kon-zentriert sich stattdessen auf die Koch-rezepte des Arch User Repositories AUR Die Funktionsweise ist bei beiden Werk-zeugen dieselbe Unter Keywords geben Sie einen Suchbegriff ein Darunter haben Sie die Moumlglichkeit die Suche auf den Namen beziehungsweise die
4 Nach dem Einloggen ins Arch-Portal erlaubt Archlinux Forums das Veroumlffent-lichen neuer Beitraumlge
5 ArchPackages liefert Informationen zu Paketen aus den offiziellen Soft-ware-Quellen von Arch Linux
6 Die App AURdroid gleicht ArchPacka-ges bis ins Detail integriert allerdings das Arch User Repository
PraxisArch-Apps fuumlr Android
wwwlinux-user062020 73
Beschreibung zu beschraumlnken oder nur Pakete aus ausgewaumlhlten Repositories anzuzeigen 5
Die Oberflaumlche von AURdroid gleicht der von ArchPackages bis in kleinste De-tails ndash kein Wunder stammen doch beide Anwendungen vom selben Entwickler Aumlhnlich wie beim Web-Frontend des AUR-Portal gibt es verschiedene Filter um die Suche im Repository zu steuern Zudem bietet die App eine Reihe von Sortiermoumlglichkeiten 6
Fuumlr beide Anwendungen gibt es noch eine Reihe von Verbesserungsvorschlauml-gen Es fehlt zum Beispiel die Moumlglich-keit Lesezeichen zu setzen oder Pakete uumlber das Smartphone herunterzuladen So lieszlige sich ein System reparieren des-sen Paketverwaltung aus dem Tritt ge-kommen ist und das nicht mehr ins Netz kommt Interessierte Entwickler haben uumlber das Github-Repository des Entwick-lers die Moumlglichkeit den Apps neue Funktionen hinzuzufuumlgen
FazitEs mag befremdlich klingen Android- Apps fuumlr Linux-Distributionen zu ent-wickeln doch die gut in den Arch-Li-nux-Kosmos integrierten Apps erleich-tern besonders bei den ersten Schritten und im Problemfall das Leben Das hilft insbesondere Ein- und Umsteigern wei-ter die so das Wiki mit dem Installations-leitfaden sowie die Hilfe der Arch-Com-munity immer zur Hand haben (cla) n
TIPP
Kleiner Tipp am Rande Im AUR finden sich
immer wieder brandneue Anwendungen
fuumlr den Linux-Desktop die noch kaum
jemand kennt Stellen Sie in AURdroid die
Sortierreihenfolge auf Last updated dann
lassen sich solche neuen Software-Perlen
schnell aus der Flut der Veroumlffentlichungen
herausfiltern
MAGAZIN 33 RabattTESTEN SIE JETZT 3 AUSGABEN FUumlR 1790 euro
OHNE DVD 1390 euro
SICHERN SIE SICH JETZT IHR GESCHENK Ubuntu Spezial oder LinuxUser Spezial im Wert von 1280 euro
ODER
Nur fuumlr kurze Zeit
Telefon 0911 9939 90 98Fax 01805 861 80 02E-Mail computecdpvde
Einfach bequem online bestellen shoplinux-magazindeLM_1-2_q_Miniabo_AKTION-2019_neuindd 1 270420 1615
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44290
NetzampSystem Trident
82 wwwlinux-userde 062020
Projekt Trident vereint BSD-Desktop mit Void Linux als Unterbau
Uumlber den TellerrandBei einem Fork also der Gruumlndung eines neuen Projekts aus dem Quellcode eines bestehenden scheiden sich die Geister Die einen verfluchen es als Ursache fuumlr den fehlenden Erfolg von Linux auf dem Desktop die anderen sehen in dieser Form des erneuten Mischens das Salz in der Linux-Suppe Dabei spielt es eigent-lich keine Rolle ob es sich um ein kleines Projekt auf Github handelt oder um die Wiederauferstehung von LibreOffice aus den Ruinen von OpenOffice
Von BSD zu LinuxEs geht aber auch anders herum wie das Beispiel von Ffmpeg und des wegen Un-stimmigkeiten unter dessen Entwicklern entstandenen Libav zeigt Zunaumlchst war der Fork mit dem Namen Libav recht erfolgreich doch kehrten mit der Zeit unter anderem Debian und Ubuntu zu-ruumlck zu Ffmpeg Heute ist die Bibliothek Libav nur noch wenig verbreitet
Der Fork um den es in diesem Artikel geht gehoumlrt zu den eher ungewoumlhn-lichen Varianten da er die Grenzen von Betriebssystemen uumlberschreitet Die Ge-schichte begann mit PCBSD Dessen Ziel war es auf der Grundlage von FreeBSD ein einsteigerfreundliches System mit praktikabler grafischer Oberflaumlche bereit-zustellen
2016 wurde das von der Firma iXsys-tems entwickelte Projekt in TrueOS um-benannt wobei es eine PCBSD-Variante unter diesem Namen fuumlr Server bereits seit Jahren gab Was Klarheit schaffen sollte verwirrte also eher Um das Chaos komplett zu machen richtete sich TrueOS 2018 neu aus Das Projekt Trident soll sich kuumlnftig um den
Das aus der BSD-Welt
stammende Projekt Trident
mit dem Lumina-Desktop hat
Void Linux als neuen Unter-
bau ausgewaumlhlt
Ferdinand Thommes
README
Das Projekt Trident wechselt aus der BSD-
Welt auf Linux und entschied sich fuumlr das
schlanke Void Linux als Unterbau In Kom-
bination mit ZFS on Root ergibt sich so eine
interessante Kombination
Listing 1binsh
setxkbmap de
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 83
BSD-Desktop insgesamt kuumlmmern waumlh-rend TrueOS sich an FreeBSD orientiert und nur dessen Desktop-Pakete unter-stuumltzt aber einem schnellen Zyklus folgt und alle sechs Monate erscheint
Das Projekt Trident dagegen beschloss nach rund einem Jahr Entwicklung im Oktober 2019 von der Plattform BSD zu einer Linux-Distribution als Basis zu wechseln Die Wahl fiel auf die leicht-gewichtige unabhaumlngige Rolling-Re-lease-Distribution Void Linux Der Grund fuumlr den Umstieg von BSD auf Linux lag hauptsaumlchlich in der besseren Hardware-Unterstuumltzung fuumlr ein dem Desktop zugewandtes Projekt
Die Distribution Void Linux erstellt alle Pakete im eigenen Build-System und ver-wendet den Paketmanager XBPS zum In-stallieren als Init-System dient Runit Fuumlr alle Pakete besteht die Moumlglich-keit sie auf Basis von Musl statt der GNU-C-Bibliothek (Glibc) zu installieren LibreSSL ersetzt optional OpenSSL
Das Beste beider WeltenTrident kombiniert Void Linux mit ZFS on Root aus der BSD-Welt Von dort stammt auch das schlanke Lumina Desk-top Environment kurz Lumina Das Lizenzproblem das den Einsatz von ZFS unter Linux meist verhindert loumlsen die Entwickler indem Sie das Kernel-Modul nicht direkt ausliefern sondern per DKMS zur Laufzeit erstellen und einbinden
Dabei kommt ZFS on Linux 082 unter Kernel 5418 zum Einsatz Waumlhrend des Tests verlieszlig das Projekt die Beta-Phase und veroumlffentlichte die Version 10 Es zeigte sich aber dass das Release noch nicht in allen Punkten uumlberzeugt
Kein Live-ImageDas Abbild von der Webseite des Pro-jekts ist ein Net-Installer mit rund 500 MByte ein Live-Image gibt es derzeit nicht Fuumlr einen Test installieren Sie das Image in Virtualbox oder VMware Dafuumlr sollten Sie mindestens 2 GByte RAM sowie 10 GByte Platz auf der virtuellen Platte bereitstellen
Beim Booten des Images erscheint eine Nachricht dass noch nicht alles wie gewuumlnscht funktioniert Verstaumlndlich denn immerhin haben die Entwickler
die Plattform komplett gewechselt Es braucht noch viele Tests auf einer moumlg-lichst breiten Basis bis alles passt
Auf dem ThinkpadIm Test kam Trident auf einem Thinkpad zum Einsatz Gleich nach dem Start vom Boot-Medium landen Sie zum Vorbe-reiten der eigentlichen Installation im Terminal Die Software fragt zunaumlchst den Status des Netzwerks ab Das gelang im Test allerdings erst nach mehreren Scans Dann erkannte sie das Ethernet Gleiches galt fuumlr das WLAN Bei der Ein-gabe des Passworts gilt es zu beachten dass zu diesem Zeitpunkt eine englische Tastaturbelegung eingestellt ist bei der einige Tasten anders belegt sind
1 Der Bootloader rEFInd eine auf UEFI- Installationen speziali-sierte Grub-Alternative kann multiple Installa-tionen verschiedener Betriebssysteme verwal-ten und eine interaktive EFI-Shell oumlffnen
2 Trident setzt auf XBPS fuumlr das Paketmanagement Mit Octoxbps installieren Sie einen grafischen Paketmanager im Stil von Synaptic nach der im Test dazu diente XFCE und KDE Plasma zu integrieren
NetzampSystem Trident
84 wwwlinux-userde 062020
Vor Beginn der Installation empfiehlt der Assistent den Rechner am besten mit UEFI zu booten da sonst einige Funk-tionen wie das ZFS-Bootmenuuml oder die Verschluumlsselung nicht bereitstehen Sie sollten diesen Hinweis beherzigen da Sie sonst unter anderem die Moumlglichkeit ver-schenken Snapshots aus dem Bootmenuuml zu starten
Glibc oder MuslKlappt der Zugang zum Netz steht die Entscheidung an ob Sie ein System
mit Standardpaketen und einer Glibc oder eine leichtgewichtige Installation ohne proprietaumlre Pakete mit Musl haben moumlchten Warum die beiden Varianten jeweils mit der entsprechenden C-Stan-dard-Bibliothek fest verknuumlpft waren erschlieszligt sich uns nicht ndash vor allem deshalb weil das System in einem wei-teren Schritt vier verschiedene Varianten anbietet von Void uumlber Server und Lite hin zu Full Hier sind Lite und Full die als einzige einen Desktop aufweisen nicht vollstaumlndig implementiert und somit als experimentell anzusehen Wir entschie-den uns trotzdem fuumlr die ausgewachsene Version um zu sehen wie viel Arbeit der grafischen Variante noch bevorsteht
Flott installiert
Das Net-Install-Image bietet sich bei einem Rolling Release wie Void als be-vorzugte Methode an da das Setup dabei alle Pakete auf den neuesten Stand bringt Die Installation laumluft zuumlgig ab und brauchte auf einem fuumlnf Jahre alten Thinkpad in einem flotten Netz-werk gut zehn Minuten Die meiste Zeit beanspruchte dabei DKMS zum Bau der Module fuumlr ZFS und Wireguard
Die Distribution verschluumlsselt das Home des Users bei der Installation automatisch das Passwort des Users ent-schluumlsselt beim Einloggen zusaumltzlich die Partition Um dabei ein Systemlayout im BSD-Stil beizubehalten wird das Home als usrhome eingebunden bei home handelt es sich um einen Symlink darauf
Bootmanager rEFIndWenn Sie das System nach der Installa-tion neu starten begruumlszligt Sie rEFInd statt des gewohnten Grub 1 Beim ersten Rundgang durch die Oberflaumlche stellen Sie unter Umstaumlnden fest dass die vorinstallierte Auswahl an Software nicht allzu uumlppig ausfaumlllt im Vergleich zu
4 Als Mail-Client verwendet Trident die mit Qt entwickelte Anwendung Trojitaacute die als Protokoll nur IMAP unterstuumltzt Um klassische POP3-Postfaumlcher abzurufen waumlre etwa Thunderbird als Alternative gefragt
Listing 2 xbps‑install octoxbps kde‑cli‑tools trident‑update ‑check ampamp trident‑update ‑update
3 Luminas Dateimanager Insight bietet einen beschraumlnkten Funktionsumfang und bietet keinen 2-Fenster-Betrieb Natuumlrlich stehen bei Bedarf noch andere Dateimanager mit zusaumltzlichen Funktionen bereit
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 85
anderen Systemen Immerhin finden Sie unter anderem LibreOffice Firefox und ein Qt-Terminal vor was fuumlr den Anfang oft ausreicht
Doch zunaumlchst zum Wichtigsten Stellen Sie als Erstes das Tastaturlay-out auf Deutsch um Dazu geben Sie im Qt-Terminal das Kommando sudo xbps‑install setxkbmap ein Der Befehl setxkbmap de stellt dann das Layout um Damit Sie das nicht nach jedem Reboot wiederholen muumlssen legen Sie ein klei-nes Skript in den Autostart-Bereich den Sie im Menuuml unter Preferences | Desktop Settings finden Das Skript nennen Sie setxkbmapsh oder aumlhnlich und befuumlllen es mit dem Inhalt aus Listing 1
Haben Sie dem Skript mit chmod +x setxkbmapsh die passenden Rechte gegeben legen Sie es im Autostart ab indem Sie dort zu Binary wechseln das Skript markieren und oben auf Save kli-cken Jetzt bleibt das Tastaturlayout nach einem Neustart erhalten
Paketmanager XBPSDer bei Void entwickelte Paketmanager XBPS erinnert an Pacman von Arch Linux Der Befehl zum Aktualisieren des Void- Unterbaus lautet xbps‑install ‑Su Wollen Sie vor dem Aktualisieren des Systems automatisch einen ZFS-Snap-shot erstellen verwenden Sie anstelle dieses Kommandos das aus der ersten Zeile von Listing 2
Ziehen Sie einen grafischen Paket-manager vor greifen Sie zur zwar spar-tanischen aber funktionellen Software
Octoxbps die Sie uumlber XBPS nachziehen (Listing 2 zweite Zeile) und anschlieszligend aus dem Menuuml starten 2
Keine SchoumlnheitUumlber den Lumina-Desktop laumlsst sich trefflich streiten Er ist funktional schnell durchgehend zu konfigurieren und bringt bereits eine begrenzte Anzahl von Apps mit 3 Nach einer gewissen Einge-woumlhnung geht die Arbeit damit einiger-maszligen flott von der Hand 4
5 XFCE in der aktuellen Version 414 ist eine gute Alternative wenn Lumina zu spartanisch erscheint
6 Der voreingestellte Dark-Look harmoniert unter XFCE gut mit den in dunklen Brauntoumlnen gehaltenen Icons der Anwendungen
Listing 3$ sudo cp usrsharexsessionsxfcedesktop etcsddm‑sessions
$ sudo cp usrsharexsessionsplasmadesktop etcsddm‑sessions
NetzampSystem Trident
86 wwwlinux-userde 062020
Eines ist der in C++ und Qt5 geschriebe-ne Desktop aber wahrlich nicht grafisch ansprechend Wie bei Linux uumlblich ha-ben Sie aber die Wahl Gefaumlllt Ihnen die Optik nicht installieren Sie einfach eine andere Desktop-Umgebung
Andere DesktopsWir haben Plasma als auch XFCE 5 nachinstalliert Letzteres richten Sie auf der Kommandozeile mit xbps‑install xfce4 ein In Octoxbps tragen Sie Xfce4 ins Suchfeld ein und markieren die gelis-teten Apps Ein Klick auf + Install im Kon-
textmenuuml bereitet alles vor ein Klick auf den Haken oben in der Menuumlleiste stoumlszligt den Prozess an Um XFCE in den Log-in-Manager SDDM einzufuumlgen nutzen Sie den Befehl aus der ersten Zeile von Listing 3 Beim naumlchsten Login duumlrfen Sie dann XFCE auswaumlhlen 6
Der Weg zu einem KDE-Plasma-Desk-top 7 verlaumluft aumlhnlich der entsprechen-de Befehl lautet xbps‑install kde5 Hier sollten Sie zusaumltzlich kde5-baseapps und dolphin installieren Ohne die KDE5-Basis-Anwendungen fehlen unter anderem Kate KWrite und Konsole Gra-fisch verfahren Sie analog zu XFCE 8
Danach folgt wieder das Einbinden in SDDM (Listing 3 zweite Zeile) Sie finden dann zwei Eintraumlge fuumlr Plasma vor Einer davon sollte eine Wayland-Sitzung star-ten was im Test aber nicht klappte
Bei beiden Desktop-Metapaketen feh-len derzeit noch einige Anwendungen die Sie aber bei Bedarf gezielt nachin-stallieren Wir fanden XFCE als Desktop fuumlr Trident ideal denn die Eleganz von Plasma kommt derzeit noch nicht zur Geltung Waumlhrend der Tests erkannte das System externe Geraumlte nicht automa-tisch es war noumltig diese per Mount-Be-fehl einzubinden
Erstaunt hat der hohe Verbrauch an Hauptspeicher nach dem Start Mit Lumina waren es rund 720 MByte bei XFCE und Plasma jeweils um 850 MByte Zum Vergleich Unter Debian bdquoUnstableldquo reichen Plasma rund 650 MByte 9
ZFS gut integriertUm die Vorteile von ZFS zu nutzen ins-besondere die Snapshots bedarf es zwingend der Kommandozeile Trident hat waumlhrend der Installation bereits mehrere ZFS-Pools angelegt die Sie sich mit zfs list ansehen Beim Start des Systems booten Sie standardmaumlszligig in tridentpool ROOT initial wobei trident-pool der bei der Installation standard-maumlszligig vergebene Name ist
Trident erzeugt automatisch vor jedem Upgrade des Systems einen
7 Plasma wirkt unter Trident im Vergleich zu XFCE etwas behaumlbig Zudem sind einige wichtige Apps noch nicht im Metapaket KDE5 integriert
8 Trident benutzt den langfristig unterstuumltzten Kernel 5418 als stabile Unterlage Die Installation von Plasma brachte zudem einige Qt-Entwicklungswerkzeuge mit an Bord
Listing 4
$ sudo zfs snapshot tridentpoolROOTinitialsnap2
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 87
inkrementellen Snapshot Das ermoumlg-licht es bei Problemen auf den vorhe-rigen Stand zuruumlckzurollen Sie duumlrfen daruumlber hinaus jederzeit einen Snapshot des Gesamtsystems oder von einzelnen Pools erstellen Dazu dient ein Befehl wie der aus Listing 4 Den Namen hinter dem Klammeraffen ndash im Beispiel snap2 ndash vergeben Sie er sollte moumlglichst aus-sagekraumlftig sein um ihn im Bootmanager spaumlter leicht zu identifizieren 0
Wenn Sie beim naumlchsten Neustart nicht den eigentlichen ZFS-Pool star-ten moumlchten sondern einen Snapshot dann wechseln Sie im zweiten Schritt des Boot-Vorgangs per [Esc] in das Boot-menuuml Ein Druck auf [Alt]+[A] foumlrdert dort die vorhandenen Snapshots zutage Dokumentationsmaterial zu ZFS buumlndelt eine Seite bei Wikibooks
FazitTrident funktionierte im Test einwand-frei aus dem Terminal heraus Grafische Desktops ndash egal ob Lumina ein nachin-stalliertes Plasma oder XFCE ndash weisen derzeit noch Defizite auf Das war den Entwicklern bewusst als sie dem aktu-ellen Abbild trotzdem die Versionsnum-
mer 10 verliehen Diese Haltung deutet die Zielrichtung des Projekts an Die Kom-mandozeile bleibt bei Trident vermutlich fuumlr ZFS auch kuumlnftig die einzige Loumlsung
Trident ist ein interessantes Projekt Wer es derzeit zum taumlglichen Begleiter machen moumlchte sollte vielleicht schon einmal Void oder Arch Linux konfiguriert haben und darf mit der Kommandozeile nicht auf Kriegsfuszlig stehen Die Kombi-nation aus der leichtgewichtigen Distri-bution Void Linux und dem aus der BSD-Welt uumlberkommenen ZFS verleihen dem Projekt viel Potenzial Es scheint ideal fuumlr Anwender die Ubuntu nicht moumlgen aber trotzdem ZFS on Root voreingestellt nutzen moumlchten (agr) n
9 Die Speicherauslastung von Trident faumlllt unter allen getesteten Desktops houmlher aus als erwartet Vermutlich legen die Entwickler an dieser Stelle noch Hand an um das System weiter zu optimieren
0 ZFS on Root gehoumlrt zu den herausragenden Beigaben von Trident Die Befehle zum Einsatz der Funktionen entsprechen denen von ZFS unter anderen Umgebungen
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr43932
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl43932
96
README
Der Mensch lebt nicht vom Text allein Zu jedem Artikel in LinuxUser gehoumlrt eine Reihe von Zusatzinformationen die das bloszlige Narrativ um weiterfuumlhrende Inhalte ergaumlnzen Manche davon inteshygrieren sich direkt in den Textfluss andere stehen als gesonderte grafische Elemente in der sogenannten Marginalspalte also dem teilweise freien Bereich an der rechshyten beziehungsweise linken Seitenkante
Typografische KonventionenEine blaue Einfaumlrbung hebt Verweise auf Tabellen und Kaumlsten hervor siehe Kasten Kastentitel Die Kursivierung signalisiert hier wie in vielen anderen Faumlllen eine symbolische Bezeichnung in einem Codeshybrocken koumlnnte das etwa so aussehen
$ cat bdquoEinTextbrockenldquo gtgt Ausgabetxt
Der bdquoUmbruchhakenldquo am Ende der ersten Zeile des Codes verweist hier darauf dass es sich in diesem Fall eigentlich um eine einzige Eingabezeile handelt die nur aus Platzgruumlnden im Druck umgebrochen werden musste
Die Kursivierung kann neben Platzhalshytern auch andere Elemente bezeichnen wie Paketnamen und Benutzerkonten etwa build-essential und root Aber auch Menuumlpunkte drucken wir kursiv ab wobei in Menuumlfolgen eine Pipe die einshyzelnen Elemente trennt Sonstiges | Text-kodierung | Unicode
Gelegentlich begegnen Ihnen in den Artikeln auch orangefarbig hinterlegte Textstellen Sie verweisen auf ein Glossar das den markierten Begriff kurz erlaumlutert Sie finden den Glossartext dann in einer der Marginalspalten
Tasten und TastenfolgenEin Buchstabe oder eine Buchstabenshyfolge in eckigen Klammern wie [Esc] steht symbolisch fuumlr einen Tastendruck Dabei dient als Schreibweise grundsaumltzshylich die Beschriftung der Tasten einer deutschen Tastatur Ein Druck auf [T] erzeugt also ein kleines bdquotldquo die Kombishynation [Umschalt]+[T] ein groszliges bdquoTldquo
Das Pluszeichen zwischen Tasten sigshynalisiert dabei dass man sie gleichzeitig druumlcken muss ein Komma dagegen dass sie nacheinander betaumltigt werden muumlsshysen Das allseits beliebte Copy amp Paste gelingt also mit [Strg]+[C] [Strg]+[V]
Lesen Sie etwas von der SupershyTaste dann handelt es sich dabei um die eigentshylich korrekte Bezeichnung jener Taste die in MicrosoftshyUmgebungen bdquoWindowsshyTasshyteldquo heiszligt und auf der bei den meisten Tasshytaturen das entsprechende Logo prangt
Infos und DownloadsAn einzelnen Stellen im Text finden sie das Zeichen das auf eine weiterfuumlhshyrende Information verweist Um an die Links zum Artikel zu gelangen blaumlttern Sie ans Ende des Artikels wo Sie einen Kasten Weitere Infos und interessante Links finden Entweder tippen Sie die dort angegebene URL wwwlinux‑userdeqrNummer in einen Webbrowser ein ndash das fuumlhrt Sie auf eine Webseite mit allen Links zum Artikel ndash oder Sie scannen mit
In jedem LinuxUser-Artikel liefern eine Reihe von speziellen Auszeichnungen
und grafischen Elementen wichtige Zusatzinformationen zum Text
copy M
aksi
m S
hebe
ko 1
23R
F
Beispiel fuumlr Heft-DVD-Inhalt LUOrdner
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44447
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44447
dem Smartphone oder Tablet den im Kasten abgedruckten QRshyCode ein und surfen so direkt zur Seite mit den Links
Analog funktioniert der Kasten Dateien zum Artikel herunterladen unter mit der URL wwwlinux‑userdedlNummer Er bringt Sie auf eine Webseite die auf inteshyressante Downloads zum Artikel verweist (Das Exemplar unten links dient nur als Beispiel und fuumlhrt ins Nirgendwo)
Heft-DVDDie preisguumlnstigere NoshyMediashyEdition von LinuxUser kommt ohne Datentraumlger doch die meisten Leser bevorzugen die am Kiosk erhaumlltliche Ausgabe mit HeftshyDVD Bei Artikeln zu denen Inhalte auf der DVD gehoumlren finden Sie auf der ersshyten Doppelseite einen grauen bdquoHalbkreis mit Lochldquo (siehe oben) der eine optische Disk symbolisiert Der Text darunter beshyzeichnet den zugehoumlrigen DVDshyInhalt und nennt gegebenenfalls auch das Verzeichnis in dem sich dieser auf dem Datentraumlger befindet (jlu) n
Glossar Naumlhere Definition zum Verstaumlndnis
eines Begriffs oder einer Abkuumlrzung
Service Heft-DVD-Inhalt
98 wwwlinux-userde
Neues auf der Heft-DVD
Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar
stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50
bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS
Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-
tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version
Bleeding Edge Fedora 32
Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-
men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos
Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204
Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken
sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n
Sicher und anonym Tails 45
Aktuelles Angetestet
14 wwwlinux-userde 062020
SeitenschubserDer kompakte Webserver
Alaya 32 schont die Systemressourcen
TabellenbauerMithilfe von Dagri 16 lassen
sich Daten einfach tabellarisch verwalten
Als schlanker Webserver fuumlr das LAN eignet sich Alaya das Sie mangels ver-fuumlgbarer Pakete allerdings aus den Quel-len kompilieren muumlssen Nach der Instal-lation laumluft Alaya standardmaumlszligig in einer Chroot-Umgebung die Sie beim Start vorgeben
Die Konfiguration erfolgt wahlweise via Aufrufparameter oder uumlber die Konfi-gurationsdatei etcalayaconf fuumlr die das Quellarchiv ein Beispiel enthaumllt Den Zugriff auf Dateien oder CGI-Skripte au-szligerhalb der Chroot-Umgebung richten Sie uumlber virtuelle Pfade ein Der Zugang
auf den Server laumlsst sich uumlber die integrierte Benut-zerverwaltung beschraumln-ken Alaya bietet Schnitt-stellen zur lokalen Benut-zerverwaltung via PAM Passwd oder Shadow
Die verwendete Au-thentifizierungsmethode geben Sie mit ‑A vor oder tragen sie in die Konfigu-rationsdatei ein Dort hin-terlegen Sie auch die
Schluumlssel fuumlr die HTTPS-Verschluumlsselung Neben SSL unterstuumltzt Alaya TLS bis zur Version 12 In der Konfiguration legen Sie uumlber Allow- und Deny-Eintraumlge fest welche Anwender generell auf den Web-server zugreifen duumlrfen Mittels soge-nannter Events geben Sie auszligerdem vor wie Alaya auf bestimmte Clients HTTP-Header oder Verbindungsmethoden re-agieren soll So laumlsst sich etwa ein Skript ausfuumlhren sobald sich ein bestimmter Benutzer mit Alaya verbindet Die Bei-spielkonfiguration liefert eine rudimen-taumlre Dokumentation zu allen Event-Typen inklusive eines Anwendungsbeispiels
Je nach Art der Kompilierung bietet Alaya auch einen rudimentaumlren Proxy- Dienst auf SOCKS-4-Basis Waumlhrend der Server selbst bereits IPv6 unterstuumltzt steht die Proxy-Funktion nur fuumlr IPv4 zur Verfuumlgung Daneben unterstuumltzt Alaya WebDAV es gibt dabei jedoch Probleme mit Windows-Clients
Sie brauchen nicht unbedingt ein ressour-cenfressendes Spreadsheet um Informa-tionen in einer Tabellenstruktur zu ver-walten Mit Dagri steht dafuumlr ein einfa-ches schlankes Werkzeug zur Verfuumlgung Dessen Entwickler sehen es allerdings eher als Data-Grid-Loumlsung weswegen es nur die wichtigsten Kalkulationsfunktio-nen bietet wie etwa das Summieren von Spalten und Zeilen Als Tcl Tk-Skript ist
Dagri sofort einsatzbereit lediglich SQ Lite 3 muss zum Einrichten der Dagri -Datenbank im System vor-handen sein
Beim Start oumlffnet das Tool eine uumlbersichtliche Oberflaumlche mit einem Uumlberschrifts- und einem Datenfeld Hier fuumlgen Sie nach Bedarf weitere Zei-len und Spalten hinzu und befuumlllen sie mit Da-ten So bauen Sie mit we-nigen Handgriffen eine komplexe Gitterstruktur auf Symbolleisten am lin-
ken und oberen Fensterrand gewaumlhren schnellen Zugriff auf alle Funktionen Die Gitterstrukturen lassen sich in der Arbeits oberflaumlche beliebig positionieren darin markierte Inhalte verschieben Sie mit wenigen Mausklicks
Die Breite eine Felds haumlngt von dessen Typ ab Datenfelder sind standardmaumlszligig nur 12 Zeichen breit Uumlberschriften koumln-nen bis zu 40 Zeichen enthalten In den Einstellungen passen Sie diese Werte je nach Bedarf an waumlhlen eine Schriftart und stellen die Anzeige auf eine deut-sche Lokalisierung um
Zum Weiterverarbeiten der Daten ex-portieren Sie sie in die Formate CSV HTML oder XML Beim Import unterstuumltzt Dagri nur SQLite das native Speicherfor-mat ist eine SQLite-3-Datenbankdatei Die Dokumentation von Dagri faumlllt recht mager aus Eine rudimentaumlre Online-Hilfe verweist lediglich auf die wichtigsten Tas-tenkuumlrzel eine Manpage fehlt
Lizenz GPLv3 MMMmmQuelle http github com ColumPaget Alaya
Lizenz BSD MMMmmQuelle http www jmos net software dagri shtml
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44446
AktuellesAngetestet
X23
Fernschule-Weber_1-8qindd 1 010914 1437
SchluumlsseldienstDas in Python geschriebene Pass-import 30 hilft beim Migrieren von Credentials
DatensaugerMit Sqlitebiter 0321
uumlbertragen Sie Daten in eine SQLite-Datenbank
Der Konsolen-Passwortmanager Pass er-freut sich mittlerweile groszliger Beliebtheit Beim Aufsetzen steht man jedoch vor der muumlhseligen Aufgabe erst einmal alle Passwoumlrter uumlbertragen zu muumlssen Hier kommt die in Python implementierte Er-weiterung Pass-import ins Spiel Damit lassen sich Passwoumlrter aus drei Dutzend verschiedenen Programmen uumlberneh-men beispielsweise aus diversen Kee-Pass-Derivaten Chrome Firefox oder dem NetworkManager Beim Import ver-steht Pass-import neben CSV JSON und XML auch einige proprietaumlre Formate wie etwa KDBX (KeePass) und Keychain (Apple) Eine Liste aller unterstuumltzten Pro-gramme finden Sie auf der Github-Seite der Erweiterung
Pass-import integriert sich als Unterbe-fehl in die Pass-Struktur Mit dem Kom-mando pass import Datei uumlbernehmen Sie exportierte Daten wobei das Tool Format und Quellprogramm selbststaumln-dig erkennt Es uumlberschreibt existierende Passwoumlrter nur dann wenn Sie das mit dem Parameter ‑f erzwingen Mit ‑C konvertiert Pass-import unguumlltige Zeichen im Pfadnamen eigenstaumln-dig Eine Uumlbersicht aller Funktionen bietet die Manpage Das mitge-lieferte Tool Pimport konvertiert Passwort-dateien ins KDBX- oder CSV-Format Eine ent-sprechende Anleitung mit zahlreichen Bei-spielen liefert die zu-gehoumlrige Manpage
Mit Sqlitebiter uumlbernehmen Sie tabella-risch strukturierte Inhalte in eine S Q Lite-Datenbank zu den unterstuumltzten Quell-formaten zaumlhlen Excel Markdown LTSV CSV JSON und Google Sheets
Sie konfigurieren Sqlitebiter uumlber Auf-rufparameter wobei das Tool zwischen Optionen Unterbefehlen und Argumen-ten unterscheidet Mithilfe von Optionen legen Sie fest ob die Daten an eine be-stehende Datenbank angefuumlgt werden sollen ob der Datentyp der Spalte an-hand der Kopfzeile ermittelt wird oder fuumlr welche Spalten das Tool Indizes er-zeugt Uumlber Unterbefehle geben Sie die zu verwendende Datenquelle an wie beispielsweise eine Datei (file) eine Pipe (stdin) Google Sheets (gs) oder eine Seite im Netz (url)
Das Quellformat definieren Sie bei file und url mittels des Arguments ‑f der Parameter ‑‑encoding legt die Kodie-rung fest Beim Unterbefehl url koumlnnen Sie einen Proxy angeben Mit dem Argu-ment ‑r haben Sie bei file die Moumlglich-keit komplette Verzeichnisse in die Da-tenbank zu uumlbernehmen Mit den Argu-menten ‑‑exclude und ‑‑pattern be-schraumlnken Sie die Verarbeitung auf bestimmte Dateinamen oder -typen
Uumlber den Unterbefehl configure setzen Sie das Standard-Encoding und gegebenenfalls einen zu verwendenden HTTP- Proxy Mit dem Unterbe-fehl completion erzeugt Sqlitebiter eine Autocom-pletion-Konfiguration fuumlr die Profildateien der Bash oder der Zsh (jlu) n
Lizenz GPLv3 MMMMmQuelle https github com roddhjav pass-import
Lizenz MIT MMMmmQuelle https github com thombashi sqlitebiter
16 wwwlinux-userde 062020
thinspEntfernte Desktop-Rechner lokal verwenden
In Verbindung bleibenX2go dient als eine einfach zu bedie-nende quelloffene Software fuumlr den Fern-zugriff auf grafische Programme 1 Als Uumlbertragungsbasis nutzt es eine SSH- Verbindung Besitzt der entfernte Rech-ner einen SSH-Zugang dann genuumlgt es im X2go-Client die IP-Adresse und die Login-Daten des Remote-Rechners anzugeben
Dort startet X2go die Anwendung fuumlr die Remote-Bedienung und zusaumltzlich das Programm Nxproxy einen im Hinter-grund laufenden unsichtbaren X-Server mit dem sich die Remote-Programme an-stelle des normalen X-Servers verbinden Nxproxy komprimiert und puffert die in den Programmfenstern dargestellten Inhalte bevor es sie an den Client auf einem anderen Rechner uumlbertraumlgt 2
Bereitstellung
Serverseitig gilt es die Pakete x2goserver und wenn fuumlr die Distribution vorhan-den x2goserver-xsession inklusive Abhaumln-gigkeiten zu installieren (siehe Kasten X2go-Pakete)
Ein mit systemctl enable x2goser‑ver zu aktivierender Server-Dienst gehoumlrt zum Bestandteil der serverseitigen Soft-ware wird zum Aufbau einer Verbindung aber nicht zwingend benoumltigt Seine Auf-gabe besteht darin verwaiste Sitzungen zu beenden Diese ermitteln Sie mit dem Aufruf x2golistsessions in dessen Aus-gabe der Text zwischen der ersten und zweiten Pipe (|) den Session-Namen an-gibt Den uumlbergeben Sie anschlieszligend dem Kommando x2goterminate‑sessi‑
Das Installieren eines Pakets
und das Aktivieren eines Ser-
ver-Diensts genuumlgen um mit
X2go grafische Programme
oder den kompletten Desk-
top eines entfernten Rech-
ners lokal zu nutzen
Peter Kreuszligel
copy R
omol
o Ta
vani
123
RF
README
X2go laumlsst sich wie kommerzielle Terminal-
server auf einem zentralen Rechner installie-
ren auf dem viele Benutzer parallel arbeiten
Doch da der Zugriff auf den Server auch uumlber
eine SSH-Verbindung praktisch einrichtungs-
frei funktioniert bietet sich eine Installation
auf einzelnen Arbeitsplatzrechnern an
X2go-Pakete
Debian Ubuntu Fedora und Arch Linux halten
X2go-Pakete fuumlr Client und Server in den offi-
ziellen Repositories vor Die X2go-Entwickler
stellen jedoch aktuellere Pakete sowie Win-
dows- und MacOS-Clients zur Verfuumlgung
Unter OpenSuse funktionierten im Test nur
die Pakete der X2go-Entwickler Arch-Linux-
Anwender finden die optionale Komponente
x2godesktopsharing zum Spiegeln einer lau-
fenden Desktop-Sitzung im AUR
SchwerpunktX2go
wwwlinux-user062020 17
on als Parameter um die fragliche Sitzung zu beenden
Eine Verbindung (Sitzung) zu einem entfernten Rechner mit installiertem X2go-Server legen Sie im X2go-Client mit Sitzung | Neue Sitzung an 3 Der sich oumlff-nende Dialog mit seinen fuumlnf Reitern faumlllt zwar umfangreich aus doch in aller Regel genuumlgt es eine uumlberschaubare Anzahl an Parametern anzupassen Im ersten Reiter Sitzung tragen Sie unter Host die Netz-adresse ein unter Login den Benutzer-namen des Users auf dem entfernten Rechner ndash im Grunde analog zur Anmel-dung an einer SSH-Konsole
SSH nutzt in der Standardkonfigura-tion ein Login mit Benutzername und Passwort alternativ kommt eine Schluumls-seldatei zum Einsatz X2go arbeitet mit beidem auf Wunsch sogar mit einer Ker-beros-5-Authentifizierung Die entspre-chenden Optionen finden Sie im Dialog Neue Sitzung Auch die Verbindung uumlber einen Proxy-Server fuumlr die SSH-Verbin-dung bietet die Software an zum Bei-spiel um SSH auf einem HTTP-Port durch eine Firewall zu tunneln Da X2go alle Daten uumlber eine gewoumlhnliche SSH-Ver-bindung uumlbertraumlgt verwenden Sie dieselben Parameter wie bei einem SSH-Konsolen-Login
X2go laumlsst sich einfach installieren und erfordert bis auf das Aktivieren des Diensts auf der Server-Seite und der Log-in-Daten im Client keine Konfiguration Am schnellsten richten Sie Telearbeits-plaumltze ein indem Sie die Software auf allen Arbeitsplatzrechnern installieren und diese so zum X2go-Server aufruumlsten
Alternativ erlaubt es die Software ei-nen zentralen X2go-Server fuumlr viele Be-nutzer einzurichten Auch hier gestaltet sich der administrative Aufwand fuumlr den Fernzugriff gering Neben der Installation von X2go richten Sie dafuumlr lediglich Be-nutzerkonten und SSH-Zugaumlnge fuumlr alle Teilnehmer ein Nicht ganz so leicht faumlllt es aber die Ressourcenanforderungen fuumlr mehrere Benutzer einzuschaumltzen und zu gewaumlhrleisten
Fernbedient
Die Sitzungsart unten im Dialog Sitzungs-voreinstellungen legt fest welche Anwen-dung nach dem Aufbau der Verbindung
startet Zum Testen genuumlgt es hier zu-naumlchst die Option Anwendung zu waumlhlen und als Befehl usrbinxterm einzu-geben Xterm gehoumlrt fest zu X-Windows und steht unter jedem Linux-System mit grafischer Oberflaumlche bereit
Nach dem Schlieszligen des Dialogs oumlffnet sich ganz rechts im X2go-Client-Fenster ein grauer Kasten Ein Klick darauf waumlhlt die Sitzung aus die daraufhin als Log-in-Dialog im blauen Hauptbereich des Fensters erscheint Die Eingabe des Pass-
1 Das Programmfenster des X2go-Clients fuumlr den Fernzugriff bildet optisch ein Log-in-Schirm am lokalen Rechner nach Serverseitig gilt es lediglich Programmpakete zu installieren und den Serverdienst zu aktivieren
2 Normale Programme kooperieren mit dem lokalen X-Server per X2go uumlbertragene dagegen mit dem unsichtbaren NX-Proxy Er verhaumllt sich dem Programm gegenuumlber wie ein normaler X-Server uumlbertraumlgt die Daten jedoch komprimiert an den NX-Client auf dem zugreifenden Rechner der sie dort in einem Programmfenster anzeigt
Schwerpunkt X2go
18 wwwlinux-userde 062020
worts und ein Klick auf Ok starten die Ver-bindung Der hellgraue Kasten zeigt nun den Status als aktiv sowie einige Details wie die Startzeit der Sitzung
Im sich oumlffnenden X-Term-Fenster ge-ben Sie nicht nur Konsolenbefehle ein sondern starten daraus auch grafische Programme 4 Wer keine Beruumlhrungs-aumlngste im Umgang mit dem Terminal hat dem steht der Remote-Rechner bereits uneingeschraumlnkt zur Verfuumlgung Die klei-nen Buttons unten im Kasten der aktiven Sitzung ermoumlglichen es Ordner zu teilen sowie die Sitzung zu pausieren oder zu beenden Pausierte Verbindungen lassen sich auch von anderen Rechnern uumlber-nehmen zum Beispiel um laufende Pro-gramme von einem Desktop-Rechner auf einen Laptop zu bdquoteleportierenldquo
Um die Einstellungen einer Sitzung zu veraumlndern beenden Sie diese mit einem Klick auf Abbrechen Danach erscheint die Sitzung wieder als graue Box rechts im Client-Fenster Ein Klick auf das Hambur-ger-Icon rechts unten in den Boxen oumlffnet erneut die SitzungsvoreinstellungenX2go stellt auf Wunsch auch ein grafi-sches Startmenuuml fuumlr Remote-Programme
bereit Nach Auswahl von Veroumlffentlichte Anwendungen aus der Sitzungsart er-scheint es unten im Kasten der aktiven Sitzung ganz links als kreisfoumlrmiges Icon 5 Es zeigt analog zum lokalen Linux-Startmenuuml Eintraumlge fuumlr die im Ord-ner etcx2goapplications enthalte-nen Programmstarter (desktop-Dateien)
Dieses Verzeichnis muumlssen Sie nach der Installation von X2go als root von Hand anlegen Entweder kopieren Sie die Pro-gramme die das Remote-Startmenuuml ent-halten soll aus usrshareapplicati‑ons hinein oder Sie legen statt des Ord-ners einen gleichnamigen symbolischen Link auf usrshareapplications an Damit steht das ganze Startmenuuml des entfernten Rechners auf dem Client zur Verfuumlgung
Waumlhlen Sie als Sitzungsart die Option Veroumlffentlichte Anwendungen so startet nach dem Verbindungsaufbau kein Pro-gramm Sie waumlhlen selbst eines aus dem Remote-Startmenuuml Die X2go-Sitzung bleibt nach Beenden aller Remote-An-wendungen offen waumlhrend sie sich bei der Sitzungsart Anwendung schlieszligt sobald Sie das Programm beenden
Desktop-UmgebungX2go uumlbertraumlgt aber nicht nur einzelne Programme sondern auf Wunsch auch ganze Desktop-Umgebungen Allerdings stammt der virtuelle X-Server Nxproxy von X11 R69 aus dem Jahr 2005 ab und kennt keine 3D-Beschleunigung (Xorg- Erweiterung Xcomposite oder GLX) Die Remote-Desktop-Umgebung muss also zumindest einen Fallback-Modus anbie-ten der ohne diese sonst laumlngst selbst-verstaumlndlichen Funktionen des X-Servers zurechtkommt
Waumlhrend die nicht besonders aktuelle Dokumentation hier wenig Hoffnung macht funktionierte es im Test trotz-dem mit KDE Plasma 5 LXDE LXQt Mate und IceWM nicht jedoch mit Gnome 3 Zum Starten einer Remote-Desktop-Sit-zung waumlhlen Sie im Dialog Sitzungsvor-einstellungen unter Sitzungsart die ge-wuumlnschte Desktop-Umgebung aus
Es erleichtert das Miteinander von remote und lokal ausgefuumlhrten Program-men einzelne Fenster statt des ganzen entfernten Desktops zu uumlbertragen Die Remote-Programmfenster integrieren
3 Fuumlr einen X2go-Zugang uumlber DSL genuumlgt auf der Client-Seite meist das Anpassen weniger Parameter etwa des Hostnamens des Benutzernamens oder eines nicht stan-dardmaumlszligigen SSH-Ports
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44456
SchwerpunktX2go
wwwlinux-user062020 19
sich nahtlos in die lokale Umgebung ein unhandlich groszliges Fenster mit der Ar-beitsflaumlche entfaumlllt Auch die Zwischen-ablage funktioniert zwischen lokalen und entfernten Programmen in beide Richtungen Unter Ein-Ausgabe in den Sitzungsvoreinstellungen des Clients kann man bei Bedarf das Clipboard-Sharing einschraumlnken Laumluft auf dem Client-Rech-ner KDE laumlsst sich allerdings die Fenster-groumlszlige nicht durch Ziehen mit der Maus veraumlndern ndash ein offenbar schon lange be-stehendes Problem
Wer lieber gefuumlhlt direkt vor dem ent-fernten Rechner sitzen will und keine lo-kalen Programme benutzen moumlchte der stellt im Reiter Ein-Ausgabe der X2go- Client-Konfiguration unter Display die Optionen Vollbild oder Ganzen Bildschirm und die Nummer eines angeschlossenen Bildschirms ein [Strg]+[Alt]+[F] wechselt im laufenden Betrieb zwischen Vollbild und Fensterdarstellung Benoumltigen Sie im Einzelfenstermodus Zugriff auf die auf dem entfernten Desktop abgelegten Dateien so genuumlgt es den gewuumlnschten Ordner des entfernten Rechners per X2go permanent auf dem lokalen Computer einzubinden 6 Die meisten Dateimana-ger oumlffnen ohnehin entfernte Objekte uumlber das SFTP-Protokoll
Alternativ zum Remote-Start einzelner Programme oder einer Desktop-Sitzung spiegelt X2go eine bereits laufende X-Window-Sessions auf einen entfernten Rechner Das erfordert jedoch zusaumltzlich das Paket x2goserver-desktopsharing auf dem Server und x2godesktopsharing auf dem Client Aumlhnlich wie bei VPN beim Windows-Desktop-Sharing oder dem proprietaumlren Teamviewer duumlrfen Sie fest-legen ob der entfernte Benutzer dabei den Desktop nur zu sehen bekommt oder auch mit Maus und Keyboard bedienen darf X2go laumlsst sich also auch fuumlr exter-nen Support nutzen
Soll der entfernte Rechner nicht rund um die Uhr laufen dann gehoumlrt ein Ver-fahren zum Starten aus der Ferne mit ins Home-Office-Paket Die meistgenutzte Loumlsung dafuumlr ist Wake on LAN (WoL) bei dem die Netzwerkkarte einen ausge-schalteten nicht vom Stromnetz getrenn-ten Rechner einschaltet Die standardmauml-szligig meist deaktivierte Funktion schalten Sie mit dem Kommando ethtool ‑s in‑terface wol g ein Sollte die Software
auf Ihrem Rechner fehlen finden Sie das gleichnamige Paket in den Repositories der verwendeten Distribution Diesen Be-fehl muumlssen Sie nach jedem Neustart er-neut ausfuumlhren entweder per Systemd oder Udev-Regel Die Arch-Linux-Wiki- Seite nennt Details
Zuumlgig
Schon das unter Linux noch immer uumlber-wiegend genutzte grafische X-Window- Grundsystem erweist sich als netzwerk-faumlhig Wegen der zahlreichen Roundtrips zwischen Client und Server geraumlt aller-
5 Aktivieren Sie unter Sitzungsart den Punkt Veroumlffentlichte Anwendungen stellt der linke Button im Sitzungskasten (rot markiert) ein grafisches Startmenuuml zur Verfuumlgung
4 Die Fenster aller im per X2go vom Remote-Rechner uumlbertragenen Xterm-Fenster ge-starteten Programme erscheinen auf dem Client-Bildschirm
Schwerpunkt X2go
20 wwwlinux-userde 062020
dings bei einer DSL-Verbindung jedes Aufklappen eines Menuumls zur Geduldspro-be Praktisch laumlsst sich die Netzwerktrans-parenz von X also nur innerhalb eines lokalen Netzwerks vernuumlnftig nutzen
X2go mindert die Latenz um ein Vielfa-ches und verringert die Menge der uumlber-
tragenen Daten Im Test verwendete der Autor mit der Buumlrosuite LibreOffice sowie Grafikprogrammen wie Gimp oder Ink-scape die Einstellung ADSL im Reiter Ver-bindung von X2go Dabei fielen pro Stun-de weniger als 100 MByte an Daten an Uumlbertragungsgeschwindigkeiten uumlber
250 kbit s traten nicht auf 7 eine schnelle DSL-Verbindung erfordert die Arbeit mit X2go also nicht Als Ursache ansatzweise spuumlrbarer das fluumlssige Arbei-ten jedoch nicht stoumlrender Traumlgheiten identifizierte der Autor eher Netzlatenzen als einen Durchsatzengpass
QualitaumltBei der Darstellungsqualitaumlt fiel kein Un-terschied zu lokal laufenden Program-men auf Auch die Bedienung etwa beim Scrollen von Inhalten oder dem Ausklap-pen von Menuumls erschien unauffaumlllig al-lenfalls kleine Blitzer an den hereinge-scrollten Bereichen stoumlrten die Darstel-lung marginal Beim Oumlffnen mancher Dia-loge erschien gelegentlich fuumlr einen Mo-ment ein Fensterrahmen noch ohne In-halt Mit kleinen Einschraumlnken wirkt die Bedienung der Programme also aumlhnlich fluumlssig wie beim lokalen Arbeiten
Traumlger erwies sich die Bedienung bei einer Verbindung uumlber mobiles LTE Doch auch mit der Einstellung Modem fuumlr die Verbindungsgeschwindigkeit erscheint die Reaktion noch angemessen vor allem bei GTK-Programmen Qt- KDE-Programme reagieren beim Ausklappen von Menuumls allerdings traumlger Der Unterschied zwi-schen einer 3G- und 4G-Mobilfunkverbin-dung faumlllt beim Aufbau des Fensters ei-nes neu gestarteten Programms spuumlrbar auf bei der Reaktion auf Klicks hingegen kaum Erst bei 2G-Verbindungen dauert es Sekunden bis ein ganzes Fenster voll-staumlndig erscheint
Bild Ton und DruckWie der Name Nxproxy des Schatten-Dis-play-Servers vermuten laumlsst stammt X2go von der letzten quelloffenen Versi-on der Desktop-Sharing-Software NX der Firma NoMachine aus dem Jahr 2005 ab Programme wie Blender die OpenGL voraussetzen funktionieren mit X2go nicht Dafuumlr arbeitet die Software mit dem heute allgegenwaumlrtigen Sound-Sys-tem Pulseaudio zusammen Der offene SSH-Port genuumlgt um Bild und Ton zu uumlbertragen sofern Sie die standardmaumlszligig gesetzte Option Benutze Port-Weiterlei-tung uumlber Tunnel nicht deaktivieren
Prinzipiell ist das Linux-Drucksystem CUPS zwar netzwerkfaumlhig doch es waumlre
6 In den Sitzungsvoreinstellungen waumlhlen Sie die Ordner des Client-Rechners zur Freigabe Auf dem Server laufende Programme finden diese unter mediadisk im Home-Verzeichnis
7 Bei ADSL als Verbindungsgeschwindigkeit fallen bei X2go-Uumlbertragungsraten an die auch maumlszligig schnelle Internet-Anschluumlsse nicht uumlberfordern
SchwerpunktX2go
wwwlinux-user062020 21
kaum praktikabel eigene Drucker im Fir-mennetzwerk freizugeben damit dort laufende Programme auf die heimische Hardware zugreifen Auch dafuumlr bietet X2go eine Loumlsung Am einfachsten laumlsst sie sich nutzen wenn auf dem X2go-Ser-ver ebenfalls ein CUPS-Server laumluft Hier muumlssen Sie keinen Zugriff auf die physi-schen Drucker im Netz des entfernten Rechners (die Firmendrucker) einrichten
Stattdessen genuumlgt es nach dem Ein-richten der Pakete x2goserver-printing und cups-x2go dort einen CUPS-X2go-Printer hinzuzufuumlgen Im CUPS-Wizard fuumlr neue Drucker finden Sie ihn im Auswahl-feld Marke unter Generic Drucken Sie mit einem per X2go uumlbertragenen Pro-gramm auf diesen virtuellen Drucker dann uumlbermittelt die Software den Druckauftrag an den CUPS-Server des
Clients Ein Auswahldialog erlaubt die Auswahl eines lokalen Geraumlts 8
FazitX2go uumlbertraumlgt die Fenster grafischer Programme mit ertraumlglicher Latenz und geringem Datenvolumen uumlber DSL-An-schluumlsse und ndash bedingt ndash auch uumlber mo-bile Internet-Zugaumlnge Voraussetzung ist ein gegebenenfalls durch die Firewall geleiteter SSH-Zugang Weitere Ports braucht X2go weder zum Uumlbertragen von Sound noch zum Drucken (tle) n
Uumlber 100 Schulungsthemen aus allen
Bereichen freier Software Houmlchstes Niveau
Wunderschoumln Hilfsbereite offene
Atmosphaumlre So fuumlhlt sich OpenSource an
wwwLINUXHOTELde
Fo
to
joch
enta
ck
co
m
8 Per X2go uumlbertragene Pro-gramme drucken bei Bedarf auch auf dem Drucker des Clients
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44456
70 wwwlinux-userde 062020
Praktische Android-Apps fuumlr Arch- und Manjaro-Nutzer
Apps fuumlr ArchDas Arch-Projekt pflegt neben der ei-gentlichen Distribution auch ein eigenes Forum sowie ein sehr ausfuumlhrliches und anerkannt gutes Wiki Das Forum bietet der internationalen und vielspra-chigen Arch-Community ein Zuhause und auch das Wiki gibt es in mehreren Sprachen wobei die englische Ausgabe bei Weitem die meisten und ausfuumlhrlichs-ten Artikel beinhaltet Die deutschspra-chige Arch-Gemeinschaft geht dabei je-
doch wie auch andere Laumlnder-Communi-ties einen eigenen Weg und betreibt ein eigenstaumlndiges Forum sowie ein gesondertes Wiki Die Foren und Wikis liefern besonders Ein- und Umsteigern wertvolle Hilfe und viele Anregungen Aber auch waumlhrend des Betriebs beruhigt es die aumluszligerst hilfsbereite Arch-Commu-nity im Hintergrund zu wissen Streikt das System oder kommt man mit einem Problem nicht weiter ist die Loumlsung oft
Streikt der Rechner oder ist
er waumlhrend der Installation
nicht verfuumlgbar helfen prak-
tische Android-Apps das Wis-
sen der Arch-Community aus
Wiki und Forum anzuzapfen
Christoph Langner
README
Arch Linux verzichtet bewusst auf eine
grafische Installationsroutine Stattdessen
leitet ein Wiki-Artikel den Anwender Schritt
fuumlr Schritt durch das Setup des Systems
Nuumltzliche Apps erleichtern dabei den Zugriff
auf die von der Arch-Gemeinschaft bereit-
gestellten Hilfen
Open Source fuumlr Android
In den Paketquellen der groszligen Linux-Dis-
tributionen findet sich in der Regel nur
solche Software deren Lizenz es erlaubt sie
frei fuumlr jeden Zweck zu nutzen sie beliebig
weiterzuverbreiten sowie sie zu untersuchen
und an die eigenen Beduumlrfnisse anzupas-
sen Entsprechende freie Software gibt es
auch fuumlr Android doch im Getoumlse des Play
Stores gehen diese Software-Perlen schnell
unter Zudem erfordert Googles App-Market
das Vorhandensein des Google-Dienste-
Frame works was Nutzer von Google-freien
Android-Geraumlten ausschlieszligt Wer auch
unter Android freie Software bevorzugt
sollte sich daher den Open-Source-Market
F-Droid naumlher ansehen Die Plattform er-
laubt Entwicklern von Open-Source-Apps
ihre Programme fuumlr eine groszlige Gruppe von
Anwendern zu veroumlffentlichen Aumlhnlich wie
bei Googles Play Store laumlsst sich der Index
durchsuchen und erlaubt Anwendungen per
Fingerzeig zu installieren und aktuell zu hal-
ten Alle hier vorgestellten Apps finden sich
auch im F-Droid-Store
PraxisArch-Apps fuumlr Android
wwwlinux-user062020 71
im Wiki zu finden oder ein freundlicher Helfer aus dem Forum gibt wertvolle Tipps wie man sein System wieder flott bekommt Mit der besten Online-Hilfe kommt man allerdings trotzdem nicht weiter wenn der Rechner komplett streikt In solch einer Situation bietet die Arch-Community praktische Apps fuumlr Smartphones und Tablets mit Android
ArchWiki ViewerDer ArchWiki Viewer macht genau das was der Name schon vermuten laumlsst Die kostenlose App bringt das Arch-Wiki auf das Smartphone Alternativ gibt es die Open-Source-App auch im auf freie Software spezialisierten F-Droid-Mar-ket Der Viewer oumlffnet automatisch die englischsprachige Hauptseite des Arch-Wikis 1 Die Funktionen beschraumln-ken sich bislang noch auf das Noumltigste Uumlber die Lupe durchsuchen Sie das Wiki 2 in den Einstellungen laumlsst sich die Schriftgroumlszlige anpassen
Fuumlr die Zukunft angedacht sind noch die Unterstuumltzung anderer Sprachen sowie ein Dark-Mode-Skin fuumlr Anwender die eher dunkel eingefaumlrbte Anwendungen bevorzugen Ideal waumlre ein Offline-Mo-dus der die Inhalte des Arch-Wikis kom-plett oder in Teilen herunterlaumldt sodass man auch ohne eine Netzverbindung das Wiki zur Hand hat Bislang fehlt auch noch die Moumlglichkeit Lesezeichen fuumlr wichtige Seiten zu setzen Der ArchWiki Viewer wird derzeit noch regelmaumlszligig ak-tualisiert sodass die Funktionswuumlnsche vermutlich fruumlher oder spaumlter umgesetzt werden
Archlinux ForumsNicht immer findet sich allerdings im Wiki die Loumlsung zum vorliegenden Problem In solchen Faumlllen steht die Arch-Community mit tatkraumlftiger Hilfe und viel Know-how zur Seite Die Betrei-ber des Arch-Forums achten zwar darauf dass die Seite auch auf Smartphones
1 Der kostenlose ArchWiki Viewer bringt das Wiki der Arch-Linux-Community direkt auf Android-Mobilgeraumlte
2 Die Suche unterstuumltzt unterschiedliche Sprachen Das deutsche Arch-Wiki bleibt allerdings auszligen vor
3 Die App Archlinux Forums erleichtert den Zugriff von unterwegs auf die offiziel-len Arch-Linux-Foren
Praxis Arch-Apps fuumlr Android
72 wwwlinux-userde 062020
mit kleineren Bildschirmen funktioniert doch wesentlich mehr Komfort bietet der Zugang uumlber die Android-App Arch-linux Forums Wie der ArchWiki Viewer steht sie unter einer Open-Source-Lizenz allerdings fehlt aktuell noch ein Eintrag im F-Droid-Store
Nach dem Start zeigt Archlinux Forums eine Uumlbersicht aller Unterforen an 3 Mit einem Fingerzeig auf das Icon rechts unten im blauen Kasten der von links aufgezogenen Seitenleiste loggen Sie sich mit Ihrem Account im Forum ein Danach erhalten Sie Zugriff auf Ihre bereits veroumlffentlichten Beitraumlge und Nachrichten sowie abonnierte Diskus-sionsfaumlden Waumlhlen Sie eines der Foren an erlaubt die App das Schreiben von neuen Beitraumlgen 4 Dazu tippen Sie auf das Plus-Icon rechts unten im Bildschirm
Die uumlber das Zahnrad-Icon aufgerufe-nen Einstellungsmoumlglichkeiten beschraumln-ken sich aktuell auf die Auswahl unter-schiedlicher Themes Ein wichtiges Detail findet sich allerdings im Unterpunkt API
home server Aumlndern Sie hier die Adresse des API-Servers von https bbs archlinux org auf https bbs archlinux de dann erhalten Sie Zugriff auf das deutsch-sprachige Forum Im Test funktionierte das Browsen im Forum der deutschen Arch-Community ohne Einschraumlnkungen der Login und somit das Veroumlffentlichen neuer Beitraumlge klappte jedoch nicht
Dynamisches DuoMit ArchPackages und AURdroid gibt es zwei sehr aumlhnliche Anwen-dungen die bei der Recherche in den Arch-Linux-Paketquellen helfen Arch-Packages beschraumlnkt sich dabei auf die offiziellen Paketquellen AURdroid kon-zentriert sich stattdessen auf die Koch-rezepte des Arch User Repositories AUR Die Funktionsweise ist bei beiden Werk-zeugen dieselbe Unter Keywords geben Sie einen Suchbegriff ein Darunter haben Sie die Moumlglichkeit die Suche auf den Namen beziehungsweise die
4 Nach dem Einloggen ins Arch-Portal erlaubt Archlinux Forums das Veroumlffent-lichen neuer Beitraumlge
5 ArchPackages liefert Informationen zu Paketen aus den offiziellen Soft-ware-Quellen von Arch Linux
6 Die App AURdroid gleicht ArchPacka-ges bis ins Detail integriert allerdings das Arch User Repository
PraxisArch-Apps fuumlr Android
wwwlinux-user062020 73
Beschreibung zu beschraumlnken oder nur Pakete aus ausgewaumlhlten Repositories anzuzeigen 5
Die Oberflaumlche von AURdroid gleicht der von ArchPackages bis in kleinste De-tails ndash kein Wunder stammen doch beide Anwendungen vom selben Entwickler Aumlhnlich wie beim Web-Frontend des AUR-Portal gibt es verschiedene Filter um die Suche im Repository zu steuern Zudem bietet die App eine Reihe von Sortiermoumlglichkeiten 6
Fuumlr beide Anwendungen gibt es noch eine Reihe von Verbesserungsvorschlauml-gen Es fehlt zum Beispiel die Moumlglich-keit Lesezeichen zu setzen oder Pakete uumlber das Smartphone herunterzuladen So lieszlige sich ein System reparieren des-sen Paketverwaltung aus dem Tritt ge-kommen ist und das nicht mehr ins Netz kommt Interessierte Entwickler haben uumlber das Github-Repository des Entwick-lers die Moumlglichkeit den Apps neue Funktionen hinzuzufuumlgen
FazitEs mag befremdlich klingen Android- Apps fuumlr Linux-Distributionen zu ent-wickeln doch die gut in den Arch-Li-nux-Kosmos integrierten Apps erleich-tern besonders bei den ersten Schritten und im Problemfall das Leben Das hilft insbesondere Ein- und Umsteigern wei-ter die so das Wiki mit dem Installations-leitfaden sowie die Hilfe der Arch-Com-munity immer zur Hand haben (cla) n
TIPP
Kleiner Tipp am Rande Im AUR finden sich
immer wieder brandneue Anwendungen
fuumlr den Linux-Desktop die noch kaum
jemand kennt Stellen Sie in AURdroid die
Sortierreihenfolge auf Last updated dann
lassen sich solche neuen Software-Perlen
schnell aus der Flut der Veroumlffentlichungen
herausfiltern
MAGAZIN 33 RabattTESTEN SIE JETZT 3 AUSGABEN FUumlR 1790 euro
OHNE DVD 1390 euro
SICHERN SIE SICH JETZT IHR GESCHENK Ubuntu Spezial oder LinuxUser Spezial im Wert von 1280 euro
ODER
Nur fuumlr kurze Zeit
Telefon 0911 9939 90 98Fax 01805 861 80 02E-Mail computecdpvde
Einfach bequem online bestellen shoplinux-magazindeLM_1-2_q_Miniabo_AKTION-2019_neuindd 1 270420 1615
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44290
NetzampSystem Trident
82 wwwlinux-userde 062020
Projekt Trident vereint BSD-Desktop mit Void Linux als Unterbau
Uumlber den TellerrandBei einem Fork also der Gruumlndung eines neuen Projekts aus dem Quellcode eines bestehenden scheiden sich die Geister Die einen verfluchen es als Ursache fuumlr den fehlenden Erfolg von Linux auf dem Desktop die anderen sehen in dieser Form des erneuten Mischens das Salz in der Linux-Suppe Dabei spielt es eigent-lich keine Rolle ob es sich um ein kleines Projekt auf Github handelt oder um die Wiederauferstehung von LibreOffice aus den Ruinen von OpenOffice
Von BSD zu LinuxEs geht aber auch anders herum wie das Beispiel von Ffmpeg und des wegen Un-stimmigkeiten unter dessen Entwicklern entstandenen Libav zeigt Zunaumlchst war der Fork mit dem Namen Libav recht erfolgreich doch kehrten mit der Zeit unter anderem Debian und Ubuntu zu-ruumlck zu Ffmpeg Heute ist die Bibliothek Libav nur noch wenig verbreitet
Der Fork um den es in diesem Artikel geht gehoumlrt zu den eher ungewoumlhn-lichen Varianten da er die Grenzen von Betriebssystemen uumlberschreitet Die Ge-schichte begann mit PCBSD Dessen Ziel war es auf der Grundlage von FreeBSD ein einsteigerfreundliches System mit praktikabler grafischer Oberflaumlche bereit-zustellen
2016 wurde das von der Firma iXsys-tems entwickelte Projekt in TrueOS um-benannt wobei es eine PCBSD-Variante unter diesem Namen fuumlr Server bereits seit Jahren gab Was Klarheit schaffen sollte verwirrte also eher Um das Chaos komplett zu machen richtete sich TrueOS 2018 neu aus Das Projekt Trident soll sich kuumlnftig um den
Das aus der BSD-Welt
stammende Projekt Trident
mit dem Lumina-Desktop hat
Void Linux als neuen Unter-
bau ausgewaumlhlt
Ferdinand Thommes
README
Das Projekt Trident wechselt aus der BSD-
Welt auf Linux und entschied sich fuumlr das
schlanke Void Linux als Unterbau In Kom-
bination mit ZFS on Root ergibt sich so eine
interessante Kombination
Listing 1binsh
setxkbmap de
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 83
BSD-Desktop insgesamt kuumlmmern waumlh-rend TrueOS sich an FreeBSD orientiert und nur dessen Desktop-Pakete unter-stuumltzt aber einem schnellen Zyklus folgt und alle sechs Monate erscheint
Das Projekt Trident dagegen beschloss nach rund einem Jahr Entwicklung im Oktober 2019 von der Plattform BSD zu einer Linux-Distribution als Basis zu wechseln Die Wahl fiel auf die leicht-gewichtige unabhaumlngige Rolling-Re-lease-Distribution Void Linux Der Grund fuumlr den Umstieg von BSD auf Linux lag hauptsaumlchlich in der besseren Hardware-Unterstuumltzung fuumlr ein dem Desktop zugewandtes Projekt
Die Distribution Void Linux erstellt alle Pakete im eigenen Build-System und ver-wendet den Paketmanager XBPS zum In-stallieren als Init-System dient Runit Fuumlr alle Pakete besteht die Moumlglich-keit sie auf Basis von Musl statt der GNU-C-Bibliothek (Glibc) zu installieren LibreSSL ersetzt optional OpenSSL
Das Beste beider WeltenTrident kombiniert Void Linux mit ZFS on Root aus der BSD-Welt Von dort stammt auch das schlanke Lumina Desk-top Environment kurz Lumina Das Lizenzproblem das den Einsatz von ZFS unter Linux meist verhindert loumlsen die Entwickler indem Sie das Kernel-Modul nicht direkt ausliefern sondern per DKMS zur Laufzeit erstellen und einbinden
Dabei kommt ZFS on Linux 082 unter Kernel 5418 zum Einsatz Waumlhrend des Tests verlieszlig das Projekt die Beta-Phase und veroumlffentlichte die Version 10 Es zeigte sich aber dass das Release noch nicht in allen Punkten uumlberzeugt
Kein Live-ImageDas Abbild von der Webseite des Pro-jekts ist ein Net-Installer mit rund 500 MByte ein Live-Image gibt es derzeit nicht Fuumlr einen Test installieren Sie das Image in Virtualbox oder VMware Dafuumlr sollten Sie mindestens 2 GByte RAM sowie 10 GByte Platz auf der virtuellen Platte bereitstellen
Beim Booten des Images erscheint eine Nachricht dass noch nicht alles wie gewuumlnscht funktioniert Verstaumlndlich denn immerhin haben die Entwickler
die Plattform komplett gewechselt Es braucht noch viele Tests auf einer moumlg-lichst breiten Basis bis alles passt
Auf dem ThinkpadIm Test kam Trident auf einem Thinkpad zum Einsatz Gleich nach dem Start vom Boot-Medium landen Sie zum Vorbe-reiten der eigentlichen Installation im Terminal Die Software fragt zunaumlchst den Status des Netzwerks ab Das gelang im Test allerdings erst nach mehreren Scans Dann erkannte sie das Ethernet Gleiches galt fuumlr das WLAN Bei der Ein-gabe des Passworts gilt es zu beachten dass zu diesem Zeitpunkt eine englische Tastaturbelegung eingestellt ist bei der einige Tasten anders belegt sind
1 Der Bootloader rEFInd eine auf UEFI- Installationen speziali-sierte Grub-Alternative kann multiple Installa-tionen verschiedener Betriebssysteme verwal-ten und eine interaktive EFI-Shell oumlffnen
2 Trident setzt auf XBPS fuumlr das Paketmanagement Mit Octoxbps installieren Sie einen grafischen Paketmanager im Stil von Synaptic nach der im Test dazu diente XFCE und KDE Plasma zu integrieren
NetzampSystem Trident
84 wwwlinux-userde 062020
Vor Beginn der Installation empfiehlt der Assistent den Rechner am besten mit UEFI zu booten da sonst einige Funk-tionen wie das ZFS-Bootmenuuml oder die Verschluumlsselung nicht bereitstehen Sie sollten diesen Hinweis beherzigen da Sie sonst unter anderem die Moumlglichkeit ver-schenken Snapshots aus dem Bootmenuuml zu starten
Glibc oder MuslKlappt der Zugang zum Netz steht die Entscheidung an ob Sie ein System
mit Standardpaketen und einer Glibc oder eine leichtgewichtige Installation ohne proprietaumlre Pakete mit Musl haben moumlchten Warum die beiden Varianten jeweils mit der entsprechenden C-Stan-dard-Bibliothek fest verknuumlpft waren erschlieszligt sich uns nicht ndash vor allem deshalb weil das System in einem wei-teren Schritt vier verschiedene Varianten anbietet von Void uumlber Server und Lite hin zu Full Hier sind Lite und Full die als einzige einen Desktop aufweisen nicht vollstaumlndig implementiert und somit als experimentell anzusehen Wir entschie-den uns trotzdem fuumlr die ausgewachsene Version um zu sehen wie viel Arbeit der grafischen Variante noch bevorsteht
Flott installiert
Das Net-Install-Image bietet sich bei einem Rolling Release wie Void als be-vorzugte Methode an da das Setup dabei alle Pakete auf den neuesten Stand bringt Die Installation laumluft zuumlgig ab und brauchte auf einem fuumlnf Jahre alten Thinkpad in einem flotten Netz-werk gut zehn Minuten Die meiste Zeit beanspruchte dabei DKMS zum Bau der Module fuumlr ZFS und Wireguard
Die Distribution verschluumlsselt das Home des Users bei der Installation automatisch das Passwort des Users ent-schluumlsselt beim Einloggen zusaumltzlich die Partition Um dabei ein Systemlayout im BSD-Stil beizubehalten wird das Home als usrhome eingebunden bei home handelt es sich um einen Symlink darauf
Bootmanager rEFIndWenn Sie das System nach der Installa-tion neu starten begruumlszligt Sie rEFInd statt des gewohnten Grub 1 Beim ersten Rundgang durch die Oberflaumlche stellen Sie unter Umstaumlnden fest dass die vorinstallierte Auswahl an Software nicht allzu uumlppig ausfaumlllt im Vergleich zu
4 Als Mail-Client verwendet Trident die mit Qt entwickelte Anwendung Trojitaacute die als Protokoll nur IMAP unterstuumltzt Um klassische POP3-Postfaumlcher abzurufen waumlre etwa Thunderbird als Alternative gefragt
Listing 2 xbps‑install octoxbps kde‑cli‑tools trident‑update ‑check ampamp trident‑update ‑update
3 Luminas Dateimanager Insight bietet einen beschraumlnkten Funktionsumfang und bietet keinen 2-Fenster-Betrieb Natuumlrlich stehen bei Bedarf noch andere Dateimanager mit zusaumltzlichen Funktionen bereit
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 85
anderen Systemen Immerhin finden Sie unter anderem LibreOffice Firefox und ein Qt-Terminal vor was fuumlr den Anfang oft ausreicht
Doch zunaumlchst zum Wichtigsten Stellen Sie als Erstes das Tastaturlay-out auf Deutsch um Dazu geben Sie im Qt-Terminal das Kommando sudo xbps‑install setxkbmap ein Der Befehl setxkbmap de stellt dann das Layout um Damit Sie das nicht nach jedem Reboot wiederholen muumlssen legen Sie ein klei-nes Skript in den Autostart-Bereich den Sie im Menuuml unter Preferences | Desktop Settings finden Das Skript nennen Sie setxkbmapsh oder aumlhnlich und befuumlllen es mit dem Inhalt aus Listing 1
Haben Sie dem Skript mit chmod +x setxkbmapsh die passenden Rechte gegeben legen Sie es im Autostart ab indem Sie dort zu Binary wechseln das Skript markieren und oben auf Save kli-cken Jetzt bleibt das Tastaturlayout nach einem Neustart erhalten
Paketmanager XBPSDer bei Void entwickelte Paketmanager XBPS erinnert an Pacman von Arch Linux Der Befehl zum Aktualisieren des Void- Unterbaus lautet xbps‑install ‑Su Wollen Sie vor dem Aktualisieren des Systems automatisch einen ZFS-Snap-shot erstellen verwenden Sie anstelle dieses Kommandos das aus der ersten Zeile von Listing 2
Ziehen Sie einen grafischen Paket-manager vor greifen Sie zur zwar spar-tanischen aber funktionellen Software
Octoxbps die Sie uumlber XBPS nachziehen (Listing 2 zweite Zeile) und anschlieszligend aus dem Menuuml starten 2
Keine SchoumlnheitUumlber den Lumina-Desktop laumlsst sich trefflich streiten Er ist funktional schnell durchgehend zu konfigurieren und bringt bereits eine begrenzte Anzahl von Apps mit 3 Nach einer gewissen Einge-woumlhnung geht die Arbeit damit einiger-maszligen flott von der Hand 4
5 XFCE in der aktuellen Version 414 ist eine gute Alternative wenn Lumina zu spartanisch erscheint
6 Der voreingestellte Dark-Look harmoniert unter XFCE gut mit den in dunklen Brauntoumlnen gehaltenen Icons der Anwendungen
Listing 3$ sudo cp usrsharexsessionsxfcedesktop etcsddm‑sessions
$ sudo cp usrsharexsessionsplasmadesktop etcsddm‑sessions
NetzampSystem Trident
86 wwwlinux-userde 062020
Eines ist der in C++ und Qt5 geschriebe-ne Desktop aber wahrlich nicht grafisch ansprechend Wie bei Linux uumlblich ha-ben Sie aber die Wahl Gefaumlllt Ihnen die Optik nicht installieren Sie einfach eine andere Desktop-Umgebung
Andere DesktopsWir haben Plasma als auch XFCE 5 nachinstalliert Letzteres richten Sie auf der Kommandozeile mit xbps‑install xfce4 ein In Octoxbps tragen Sie Xfce4 ins Suchfeld ein und markieren die gelis-teten Apps Ein Klick auf + Install im Kon-
textmenuuml bereitet alles vor ein Klick auf den Haken oben in der Menuumlleiste stoumlszligt den Prozess an Um XFCE in den Log-in-Manager SDDM einzufuumlgen nutzen Sie den Befehl aus der ersten Zeile von Listing 3 Beim naumlchsten Login duumlrfen Sie dann XFCE auswaumlhlen 6
Der Weg zu einem KDE-Plasma-Desk-top 7 verlaumluft aumlhnlich der entsprechen-de Befehl lautet xbps‑install kde5 Hier sollten Sie zusaumltzlich kde5-baseapps und dolphin installieren Ohne die KDE5-Basis-Anwendungen fehlen unter anderem Kate KWrite und Konsole Gra-fisch verfahren Sie analog zu XFCE 8
Danach folgt wieder das Einbinden in SDDM (Listing 3 zweite Zeile) Sie finden dann zwei Eintraumlge fuumlr Plasma vor Einer davon sollte eine Wayland-Sitzung star-ten was im Test aber nicht klappte
Bei beiden Desktop-Metapaketen feh-len derzeit noch einige Anwendungen die Sie aber bei Bedarf gezielt nachin-stallieren Wir fanden XFCE als Desktop fuumlr Trident ideal denn die Eleganz von Plasma kommt derzeit noch nicht zur Geltung Waumlhrend der Tests erkannte das System externe Geraumlte nicht automa-tisch es war noumltig diese per Mount-Be-fehl einzubinden
Erstaunt hat der hohe Verbrauch an Hauptspeicher nach dem Start Mit Lumina waren es rund 720 MByte bei XFCE und Plasma jeweils um 850 MByte Zum Vergleich Unter Debian bdquoUnstableldquo reichen Plasma rund 650 MByte 9
ZFS gut integriertUm die Vorteile von ZFS zu nutzen ins-besondere die Snapshots bedarf es zwingend der Kommandozeile Trident hat waumlhrend der Installation bereits mehrere ZFS-Pools angelegt die Sie sich mit zfs list ansehen Beim Start des Systems booten Sie standardmaumlszligig in tridentpool ROOT initial wobei trident-pool der bei der Installation standard-maumlszligig vergebene Name ist
Trident erzeugt automatisch vor jedem Upgrade des Systems einen
7 Plasma wirkt unter Trident im Vergleich zu XFCE etwas behaumlbig Zudem sind einige wichtige Apps noch nicht im Metapaket KDE5 integriert
8 Trident benutzt den langfristig unterstuumltzten Kernel 5418 als stabile Unterlage Die Installation von Plasma brachte zudem einige Qt-Entwicklungswerkzeuge mit an Bord
Listing 4
$ sudo zfs snapshot tridentpoolROOTinitialsnap2
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 87
inkrementellen Snapshot Das ermoumlg-licht es bei Problemen auf den vorhe-rigen Stand zuruumlckzurollen Sie duumlrfen daruumlber hinaus jederzeit einen Snapshot des Gesamtsystems oder von einzelnen Pools erstellen Dazu dient ein Befehl wie der aus Listing 4 Den Namen hinter dem Klammeraffen ndash im Beispiel snap2 ndash vergeben Sie er sollte moumlglichst aus-sagekraumlftig sein um ihn im Bootmanager spaumlter leicht zu identifizieren 0
Wenn Sie beim naumlchsten Neustart nicht den eigentlichen ZFS-Pool star-ten moumlchten sondern einen Snapshot dann wechseln Sie im zweiten Schritt des Boot-Vorgangs per [Esc] in das Boot-menuuml Ein Druck auf [Alt]+[A] foumlrdert dort die vorhandenen Snapshots zutage Dokumentationsmaterial zu ZFS buumlndelt eine Seite bei Wikibooks
FazitTrident funktionierte im Test einwand-frei aus dem Terminal heraus Grafische Desktops ndash egal ob Lumina ein nachin-stalliertes Plasma oder XFCE ndash weisen derzeit noch Defizite auf Das war den Entwicklern bewusst als sie dem aktu-ellen Abbild trotzdem die Versionsnum-
mer 10 verliehen Diese Haltung deutet die Zielrichtung des Projekts an Die Kom-mandozeile bleibt bei Trident vermutlich fuumlr ZFS auch kuumlnftig die einzige Loumlsung
Trident ist ein interessantes Projekt Wer es derzeit zum taumlglichen Begleiter machen moumlchte sollte vielleicht schon einmal Void oder Arch Linux konfiguriert haben und darf mit der Kommandozeile nicht auf Kriegsfuszlig stehen Die Kombi-nation aus der leichtgewichtigen Distri-bution Void Linux und dem aus der BSD-Welt uumlberkommenen ZFS verleihen dem Projekt viel Potenzial Es scheint ideal fuumlr Anwender die Ubuntu nicht moumlgen aber trotzdem ZFS on Root voreingestellt nutzen moumlchten (agr) n
9 Die Speicherauslastung von Trident faumlllt unter allen getesteten Desktops houmlher aus als erwartet Vermutlich legen die Entwickler an dieser Stelle noch Hand an um das System weiter zu optimieren
0 ZFS on Root gehoumlrt zu den herausragenden Beigaben von Trident Die Befehle zum Einsatz der Funktionen entsprechen denen von ZFS unter anderen Umgebungen
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr43932
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl43932
96
README
Der Mensch lebt nicht vom Text allein Zu jedem Artikel in LinuxUser gehoumlrt eine Reihe von Zusatzinformationen die das bloszlige Narrativ um weiterfuumlhrende Inhalte ergaumlnzen Manche davon inteshygrieren sich direkt in den Textfluss andere stehen als gesonderte grafische Elemente in der sogenannten Marginalspalte also dem teilweise freien Bereich an der rechshyten beziehungsweise linken Seitenkante
Typografische KonventionenEine blaue Einfaumlrbung hebt Verweise auf Tabellen und Kaumlsten hervor siehe Kasten Kastentitel Die Kursivierung signalisiert hier wie in vielen anderen Faumlllen eine symbolische Bezeichnung in einem Codeshybrocken koumlnnte das etwa so aussehen
$ cat bdquoEinTextbrockenldquo gtgt Ausgabetxt
Der bdquoUmbruchhakenldquo am Ende der ersten Zeile des Codes verweist hier darauf dass es sich in diesem Fall eigentlich um eine einzige Eingabezeile handelt die nur aus Platzgruumlnden im Druck umgebrochen werden musste
Die Kursivierung kann neben Platzhalshytern auch andere Elemente bezeichnen wie Paketnamen und Benutzerkonten etwa build-essential und root Aber auch Menuumlpunkte drucken wir kursiv ab wobei in Menuumlfolgen eine Pipe die einshyzelnen Elemente trennt Sonstiges | Text-kodierung | Unicode
Gelegentlich begegnen Ihnen in den Artikeln auch orangefarbig hinterlegte Textstellen Sie verweisen auf ein Glossar das den markierten Begriff kurz erlaumlutert Sie finden den Glossartext dann in einer der Marginalspalten
Tasten und TastenfolgenEin Buchstabe oder eine Buchstabenshyfolge in eckigen Klammern wie [Esc] steht symbolisch fuumlr einen Tastendruck Dabei dient als Schreibweise grundsaumltzshylich die Beschriftung der Tasten einer deutschen Tastatur Ein Druck auf [T] erzeugt also ein kleines bdquotldquo die Kombishynation [Umschalt]+[T] ein groszliges bdquoTldquo
Das Pluszeichen zwischen Tasten sigshynalisiert dabei dass man sie gleichzeitig druumlcken muss ein Komma dagegen dass sie nacheinander betaumltigt werden muumlsshysen Das allseits beliebte Copy amp Paste gelingt also mit [Strg]+[C] [Strg]+[V]
Lesen Sie etwas von der SupershyTaste dann handelt es sich dabei um die eigentshylich korrekte Bezeichnung jener Taste die in MicrosoftshyUmgebungen bdquoWindowsshyTasshyteldquo heiszligt und auf der bei den meisten Tasshytaturen das entsprechende Logo prangt
Infos und DownloadsAn einzelnen Stellen im Text finden sie das Zeichen das auf eine weiterfuumlhshyrende Information verweist Um an die Links zum Artikel zu gelangen blaumlttern Sie ans Ende des Artikels wo Sie einen Kasten Weitere Infos und interessante Links finden Entweder tippen Sie die dort angegebene URL wwwlinux‑userdeqrNummer in einen Webbrowser ein ndash das fuumlhrt Sie auf eine Webseite mit allen Links zum Artikel ndash oder Sie scannen mit
In jedem LinuxUser-Artikel liefern eine Reihe von speziellen Auszeichnungen
und grafischen Elementen wichtige Zusatzinformationen zum Text
copy M
aksi
m S
hebe
ko 1
23R
F
Beispiel fuumlr Heft-DVD-Inhalt LUOrdner
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44447
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44447
dem Smartphone oder Tablet den im Kasten abgedruckten QRshyCode ein und surfen so direkt zur Seite mit den Links
Analog funktioniert der Kasten Dateien zum Artikel herunterladen unter mit der URL wwwlinux‑userdedlNummer Er bringt Sie auf eine Webseite die auf inteshyressante Downloads zum Artikel verweist (Das Exemplar unten links dient nur als Beispiel und fuumlhrt ins Nirgendwo)
Heft-DVDDie preisguumlnstigere NoshyMediashyEdition von LinuxUser kommt ohne Datentraumlger doch die meisten Leser bevorzugen die am Kiosk erhaumlltliche Ausgabe mit HeftshyDVD Bei Artikeln zu denen Inhalte auf der DVD gehoumlren finden Sie auf der ersshyten Doppelseite einen grauen bdquoHalbkreis mit Lochldquo (siehe oben) der eine optische Disk symbolisiert Der Text darunter beshyzeichnet den zugehoumlrigen DVDshyInhalt und nennt gegebenenfalls auch das Verzeichnis in dem sich dieser auf dem Datentraumlger befindet (jlu) n
Glossar Naumlhere Definition zum Verstaumlndnis
eines Begriffs oder einer Abkuumlrzung
Service Heft-DVD-Inhalt
98 wwwlinux-userde
Neues auf der Heft-DVD
Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar
stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50
bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS
Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-
tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version
Bleeding Edge Fedora 32
Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-
men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos
Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204
Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken
sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n
Sicher und anonym Tails 45
AktuellesAngetestet
X23
Fernschule-Weber_1-8qindd 1 010914 1437
SchluumlsseldienstDas in Python geschriebene Pass-import 30 hilft beim Migrieren von Credentials
DatensaugerMit Sqlitebiter 0321
uumlbertragen Sie Daten in eine SQLite-Datenbank
Der Konsolen-Passwortmanager Pass er-freut sich mittlerweile groszliger Beliebtheit Beim Aufsetzen steht man jedoch vor der muumlhseligen Aufgabe erst einmal alle Passwoumlrter uumlbertragen zu muumlssen Hier kommt die in Python implementierte Er-weiterung Pass-import ins Spiel Damit lassen sich Passwoumlrter aus drei Dutzend verschiedenen Programmen uumlberneh-men beispielsweise aus diversen Kee-Pass-Derivaten Chrome Firefox oder dem NetworkManager Beim Import ver-steht Pass-import neben CSV JSON und XML auch einige proprietaumlre Formate wie etwa KDBX (KeePass) und Keychain (Apple) Eine Liste aller unterstuumltzten Pro-gramme finden Sie auf der Github-Seite der Erweiterung
Pass-import integriert sich als Unterbe-fehl in die Pass-Struktur Mit dem Kom-mando pass import Datei uumlbernehmen Sie exportierte Daten wobei das Tool Format und Quellprogramm selbststaumln-dig erkennt Es uumlberschreibt existierende Passwoumlrter nur dann wenn Sie das mit dem Parameter ‑f erzwingen Mit ‑C konvertiert Pass-import unguumlltige Zeichen im Pfadnamen eigenstaumln-dig Eine Uumlbersicht aller Funktionen bietet die Manpage Das mitge-lieferte Tool Pimport konvertiert Passwort-dateien ins KDBX- oder CSV-Format Eine ent-sprechende Anleitung mit zahlreichen Bei-spielen liefert die zu-gehoumlrige Manpage
Mit Sqlitebiter uumlbernehmen Sie tabella-risch strukturierte Inhalte in eine S Q Lite-Datenbank zu den unterstuumltzten Quell-formaten zaumlhlen Excel Markdown LTSV CSV JSON und Google Sheets
Sie konfigurieren Sqlitebiter uumlber Auf-rufparameter wobei das Tool zwischen Optionen Unterbefehlen und Argumen-ten unterscheidet Mithilfe von Optionen legen Sie fest ob die Daten an eine be-stehende Datenbank angefuumlgt werden sollen ob der Datentyp der Spalte an-hand der Kopfzeile ermittelt wird oder fuumlr welche Spalten das Tool Indizes er-zeugt Uumlber Unterbefehle geben Sie die zu verwendende Datenquelle an wie beispielsweise eine Datei (file) eine Pipe (stdin) Google Sheets (gs) oder eine Seite im Netz (url)
Das Quellformat definieren Sie bei file und url mittels des Arguments ‑f der Parameter ‑‑encoding legt die Kodie-rung fest Beim Unterbefehl url koumlnnen Sie einen Proxy angeben Mit dem Argu-ment ‑r haben Sie bei file die Moumlglich-keit komplette Verzeichnisse in die Da-tenbank zu uumlbernehmen Mit den Argu-menten ‑‑exclude und ‑‑pattern be-schraumlnken Sie die Verarbeitung auf bestimmte Dateinamen oder -typen
Uumlber den Unterbefehl configure setzen Sie das Standard-Encoding und gegebenenfalls einen zu verwendenden HTTP- Proxy Mit dem Unterbe-fehl completion erzeugt Sqlitebiter eine Autocom-pletion-Konfiguration fuumlr die Profildateien der Bash oder der Zsh (jlu) n
Lizenz GPLv3 MMMMmQuelle https github com roddhjav pass-import
Lizenz MIT MMMmmQuelle https github com thombashi sqlitebiter
16 wwwlinux-userde 062020
thinspEntfernte Desktop-Rechner lokal verwenden
In Verbindung bleibenX2go dient als eine einfach zu bedie-nende quelloffene Software fuumlr den Fern-zugriff auf grafische Programme 1 Als Uumlbertragungsbasis nutzt es eine SSH- Verbindung Besitzt der entfernte Rech-ner einen SSH-Zugang dann genuumlgt es im X2go-Client die IP-Adresse und die Login-Daten des Remote-Rechners anzugeben
Dort startet X2go die Anwendung fuumlr die Remote-Bedienung und zusaumltzlich das Programm Nxproxy einen im Hinter-grund laufenden unsichtbaren X-Server mit dem sich die Remote-Programme an-stelle des normalen X-Servers verbinden Nxproxy komprimiert und puffert die in den Programmfenstern dargestellten Inhalte bevor es sie an den Client auf einem anderen Rechner uumlbertraumlgt 2
Bereitstellung
Serverseitig gilt es die Pakete x2goserver und wenn fuumlr die Distribution vorhan-den x2goserver-xsession inklusive Abhaumln-gigkeiten zu installieren (siehe Kasten X2go-Pakete)
Ein mit systemctl enable x2goser‑ver zu aktivierender Server-Dienst gehoumlrt zum Bestandteil der serverseitigen Soft-ware wird zum Aufbau einer Verbindung aber nicht zwingend benoumltigt Seine Auf-gabe besteht darin verwaiste Sitzungen zu beenden Diese ermitteln Sie mit dem Aufruf x2golistsessions in dessen Aus-gabe der Text zwischen der ersten und zweiten Pipe (|) den Session-Namen an-gibt Den uumlbergeben Sie anschlieszligend dem Kommando x2goterminate‑sessi‑
Das Installieren eines Pakets
und das Aktivieren eines Ser-
ver-Diensts genuumlgen um mit
X2go grafische Programme
oder den kompletten Desk-
top eines entfernten Rech-
ners lokal zu nutzen
Peter Kreuszligel
copy R
omol
o Ta
vani
123
RF
README
X2go laumlsst sich wie kommerzielle Terminal-
server auf einem zentralen Rechner installie-
ren auf dem viele Benutzer parallel arbeiten
Doch da der Zugriff auf den Server auch uumlber
eine SSH-Verbindung praktisch einrichtungs-
frei funktioniert bietet sich eine Installation
auf einzelnen Arbeitsplatzrechnern an
X2go-Pakete
Debian Ubuntu Fedora und Arch Linux halten
X2go-Pakete fuumlr Client und Server in den offi-
ziellen Repositories vor Die X2go-Entwickler
stellen jedoch aktuellere Pakete sowie Win-
dows- und MacOS-Clients zur Verfuumlgung
Unter OpenSuse funktionierten im Test nur
die Pakete der X2go-Entwickler Arch-Linux-
Anwender finden die optionale Komponente
x2godesktopsharing zum Spiegeln einer lau-
fenden Desktop-Sitzung im AUR
SchwerpunktX2go
wwwlinux-user062020 17
on als Parameter um die fragliche Sitzung zu beenden
Eine Verbindung (Sitzung) zu einem entfernten Rechner mit installiertem X2go-Server legen Sie im X2go-Client mit Sitzung | Neue Sitzung an 3 Der sich oumlff-nende Dialog mit seinen fuumlnf Reitern faumlllt zwar umfangreich aus doch in aller Regel genuumlgt es eine uumlberschaubare Anzahl an Parametern anzupassen Im ersten Reiter Sitzung tragen Sie unter Host die Netz-adresse ein unter Login den Benutzer-namen des Users auf dem entfernten Rechner ndash im Grunde analog zur Anmel-dung an einer SSH-Konsole
SSH nutzt in der Standardkonfigura-tion ein Login mit Benutzername und Passwort alternativ kommt eine Schluumls-seldatei zum Einsatz X2go arbeitet mit beidem auf Wunsch sogar mit einer Ker-beros-5-Authentifizierung Die entspre-chenden Optionen finden Sie im Dialog Neue Sitzung Auch die Verbindung uumlber einen Proxy-Server fuumlr die SSH-Verbin-dung bietet die Software an zum Bei-spiel um SSH auf einem HTTP-Port durch eine Firewall zu tunneln Da X2go alle Daten uumlber eine gewoumlhnliche SSH-Ver-bindung uumlbertraumlgt verwenden Sie dieselben Parameter wie bei einem SSH-Konsolen-Login
X2go laumlsst sich einfach installieren und erfordert bis auf das Aktivieren des Diensts auf der Server-Seite und der Log-in-Daten im Client keine Konfiguration Am schnellsten richten Sie Telearbeits-plaumltze ein indem Sie die Software auf allen Arbeitsplatzrechnern installieren und diese so zum X2go-Server aufruumlsten
Alternativ erlaubt es die Software ei-nen zentralen X2go-Server fuumlr viele Be-nutzer einzurichten Auch hier gestaltet sich der administrative Aufwand fuumlr den Fernzugriff gering Neben der Installation von X2go richten Sie dafuumlr lediglich Be-nutzerkonten und SSH-Zugaumlnge fuumlr alle Teilnehmer ein Nicht ganz so leicht faumlllt es aber die Ressourcenanforderungen fuumlr mehrere Benutzer einzuschaumltzen und zu gewaumlhrleisten
Fernbedient
Die Sitzungsart unten im Dialog Sitzungs-voreinstellungen legt fest welche Anwen-dung nach dem Aufbau der Verbindung
startet Zum Testen genuumlgt es hier zu-naumlchst die Option Anwendung zu waumlhlen und als Befehl usrbinxterm einzu-geben Xterm gehoumlrt fest zu X-Windows und steht unter jedem Linux-System mit grafischer Oberflaumlche bereit
Nach dem Schlieszligen des Dialogs oumlffnet sich ganz rechts im X2go-Client-Fenster ein grauer Kasten Ein Klick darauf waumlhlt die Sitzung aus die daraufhin als Log-in-Dialog im blauen Hauptbereich des Fensters erscheint Die Eingabe des Pass-
1 Das Programmfenster des X2go-Clients fuumlr den Fernzugriff bildet optisch ein Log-in-Schirm am lokalen Rechner nach Serverseitig gilt es lediglich Programmpakete zu installieren und den Serverdienst zu aktivieren
2 Normale Programme kooperieren mit dem lokalen X-Server per X2go uumlbertragene dagegen mit dem unsichtbaren NX-Proxy Er verhaumllt sich dem Programm gegenuumlber wie ein normaler X-Server uumlbertraumlgt die Daten jedoch komprimiert an den NX-Client auf dem zugreifenden Rechner der sie dort in einem Programmfenster anzeigt
Schwerpunkt X2go
18 wwwlinux-userde 062020
worts und ein Klick auf Ok starten die Ver-bindung Der hellgraue Kasten zeigt nun den Status als aktiv sowie einige Details wie die Startzeit der Sitzung
Im sich oumlffnenden X-Term-Fenster ge-ben Sie nicht nur Konsolenbefehle ein sondern starten daraus auch grafische Programme 4 Wer keine Beruumlhrungs-aumlngste im Umgang mit dem Terminal hat dem steht der Remote-Rechner bereits uneingeschraumlnkt zur Verfuumlgung Die klei-nen Buttons unten im Kasten der aktiven Sitzung ermoumlglichen es Ordner zu teilen sowie die Sitzung zu pausieren oder zu beenden Pausierte Verbindungen lassen sich auch von anderen Rechnern uumlber-nehmen zum Beispiel um laufende Pro-gramme von einem Desktop-Rechner auf einen Laptop zu bdquoteleportierenldquo
Um die Einstellungen einer Sitzung zu veraumlndern beenden Sie diese mit einem Klick auf Abbrechen Danach erscheint die Sitzung wieder als graue Box rechts im Client-Fenster Ein Klick auf das Hambur-ger-Icon rechts unten in den Boxen oumlffnet erneut die SitzungsvoreinstellungenX2go stellt auf Wunsch auch ein grafi-sches Startmenuuml fuumlr Remote-Programme
bereit Nach Auswahl von Veroumlffentlichte Anwendungen aus der Sitzungsart er-scheint es unten im Kasten der aktiven Sitzung ganz links als kreisfoumlrmiges Icon 5 Es zeigt analog zum lokalen Linux-Startmenuuml Eintraumlge fuumlr die im Ord-ner etcx2goapplications enthalte-nen Programmstarter (desktop-Dateien)
Dieses Verzeichnis muumlssen Sie nach der Installation von X2go als root von Hand anlegen Entweder kopieren Sie die Pro-gramme die das Remote-Startmenuuml ent-halten soll aus usrshareapplicati‑ons hinein oder Sie legen statt des Ord-ners einen gleichnamigen symbolischen Link auf usrshareapplications an Damit steht das ganze Startmenuuml des entfernten Rechners auf dem Client zur Verfuumlgung
Waumlhlen Sie als Sitzungsart die Option Veroumlffentlichte Anwendungen so startet nach dem Verbindungsaufbau kein Pro-gramm Sie waumlhlen selbst eines aus dem Remote-Startmenuuml Die X2go-Sitzung bleibt nach Beenden aller Remote-An-wendungen offen waumlhrend sie sich bei der Sitzungsart Anwendung schlieszligt sobald Sie das Programm beenden
Desktop-UmgebungX2go uumlbertraumlgt aber nicht nur einzelne Programme sondern auf Wunsch auch ganze Desktop-Umgebungen Allerdings stammt der virtuelle X-Server Nxproxy von X11 R69 aus dem Jahr 2005 ab und kennt keine 3D-Beschleunigung (Xorg- Erweiterung Xcomposite oder GLX) Die Remote-Desktop-Umgebung muss also zumindest einen Fallback-Modus anbie-ten der ohne diese sonst laumlngst selbst-verstaumlndlichen Funktionen des X-Servers zurechtkommt
Waumlhrend die nicht besonders aktuelle Dokumentation hier wenig Hoffnung macht funktionierte es im Test trotz-dem mit KDE Plasma 5 LXDE LXQt Mate und IceWM nicht jedoch mit Gnome 3 Zum Starten einer Remote-Desktop-Sit-zung waumlhlen Sie im Dialog Sitzungsvor-einstellungen unter Sitzungsart die ge-wuumlnschte Desktop-Umgebung aus
Es erleichtert das Miteinander von remote und lokal ausgefuumlhrten Program-men einzelne Fenster statt des ganzen entfernten Desktops zu uumlbertragen Die Remote-Programmfenster integrieren
3 Fuumlr einen X2go-Zugang uumlber DSL genuumlgt auf der Client-Seite meist das Anpassen weniger Parameter etwa des Hostnamens des Benutzernamens oder eines nicht stan-dardmaumlszligigen SSH-Ports
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44456
SchwerpunktX2go
wwwlinux-user062020 19
sich nahtlos in die lokale Umgebung ein unhandlich groszliges Fenster mit der Ar-beitsflaumlche entfaumlllt Auch die Zwischen-ablage funktioniert zwischen lokalen und entfernten Programmen in beide Richtungen Unter Ein-Ausgabe in den Sitzungsvoreinstellungen des Clients kann man bei Bedarf das Clipboard-Sharing einschraumlnken Laumluft auf dem Client-Rech-ner KDE laumlsst sich allerdings die Fenster-groumlszlige nicht durch Ziehen mit der Maus veraumlndern ndash ein offenbar schon lange be-stehendes Problem
Wer lieber gefuumlhlt direkt vor dem ent-fernten Rechner sitzen will und keine lo-kalen Programme benutzen moumlchte der stellt im Reiter Ein-Ausgabe der X2go- Client-Konfiguration unter Display die Optionen Vollbild oder Ganzen Bildschirm und die Nummer eines angeschlossenen Bildschirms ein [Strg]+[Alt]+[F] wechselt im laufenden Betrieb zwischen Vollbild und Fensterdarstellung Benoumltigen Sie im Einzelfenstermodus Zugriff auf die auf dem entfernten Desktop abgelegten Dateien so genuumlgt es den gewuumlnschten Ordner des entfernten Rechners per X2go permanent auf dem lokalen Computer einzubinden 6 Die meisten Dateimana-ger oumlffnen ohnehin entfernte Objekte uumlber das SFTP-Protokoll
Alternativ zum Remote-Start einzelner Programme oder einer Desktop-Sitzung spiegelt X2go eine bereits laufende X-Window-Sessions auf einen entfernten Rechner Das erfordert jedoch zusaumltzlich das Paket x2goserver-desktopsharing auf dem Server und x2godesktopsharing auf dem Client Aumlhnlich wie bei VPN beim Windows-Desktop-Sharing oder dem proprietaumlren Teamviewer duumlrfen Sie fest-legen ob der entfernte Benutzer dabei den Desktop nur zu sehen bekommt oder auch mit Maus und Keyboard bedienen darf X2go laumlsst sich also auch fuumlr exter-nen Support nutzen
Soll der entfernte Rechner nicht rund um die Uhr laufen dann gehoumlrt ein Ver-fahren zum Starten aus der Ferne mit ins Home-Office-Paket Die meistgenutzte Loumlsung dafuumlr ist Wake on LAN (WoL) bei dem die Netzwerkkarte einen ausge-schalteten nicht vom Stromnetz getrenn-ten Rechner einschaltet Die standardmauml-szligig meist deaktivierte Funktion schalten Sie mit dem Kommando ethtool ‑s in‑terface wol g ein Sollte die Software
auf Ihrem Rechner fehlen finden Sie das gleichnamige Paket in den Repositories der verwendeten Distribution Diesen Be-fehl muumlssen Sie nach jedem Neustart er-neut ausfuumlhren entweder per Systemd oder Udev-Regel Die Arch-Linux-Wiki- Seite nennt Details
Zuumlgig
Schon das unter Linux noch immer uumlber-wiegend genutzte grafische X-Window- Grundsystem erweist sich als netzwerk-faumlhig Wegen der zahlreichen Roundtrips zwischen Client und Server geraumlt aller-
5 Aktivieren Sie unter Sitzungsart den Punkt Veroumlffentlichte Anwendungen stellt der linke Button im Sitzungskasten (rot markiert) ein grafisches Startmenuuml zur Verfuumlgung
4 Die Fenster aller im per X2go vom Remote-Rechner uumlbertragenen Xterm-Fenster ge-starteten Programme erscheinen auf dem Client-Bildschirm
Schwerpunkt X2go
20 wwwlinux-userde 062020
dings bei einer DSL-Verbindung jedes Aufklappen eines Menuumls zur Geduldspro-be Praktisch laumlsst sich die Netzwerktrans-parenz von X also nur innerhalb eines lokalen Netzwerks vernuumlnftig nutzen
X2go mindert die Latenz um ein Vielfa-ches und verringert die Menge der uumlber-
tragenen Daten Im Test verwendete der Autor mit der Buumlrosuite LibreOffice sowie Grafikprogrammen wie Gimp oder Ink-scape die Einstellung ADSL im Reiter Ver-bindung von X2go Dabei fielen pro Stun-de weniger als 100 MByte an Daten an Uumlbertragungsgeschwindigkeiten uumlber
250 kbit s traten nicht auf 7 eine schnelle DSL-Verbindung erfordert die Arbeit mit X2go also nicht Als Ursache ansatzweise spuumlrbarer das fluumlssige Arbei-ten jedoch nicht stoumlrender Traumlgheiten identifizierte der Autor eher Netzlatenzen als einen Durchsatzengpass
QualitaumltBei der Darstellungsqualitaumlt fiel kein Un-terschied zu lokal laufenden Program-men auf Auch die Bedienung etwa beim Scrollen von Inhalten oder dem Ausklap-pen von Menuumls erschien unauffaumlllig al-lenfalls kleine Blitzer an den hereinge-scrollten Bereichen stoumlrten die Darstel-lung marginal Beim Oumlffnen mancher Dia-loge erschien gelegentlich fuumlr einen Mo-ment ein Fensterrahmen noch ohne In-halt Mit kleinen Einschraumlnken wirkt die Bedienung der Programme also aumlhnlich fluumlssig wie beim lokalen Arbeiten
Traumlger erwies sich die Bedienung bei einer Verbindung uumlber mobiles LTE Doch auch mit der Einstellung Modem fuumlr die Verbindungsgeschwindigkeit erscheint die Reaktion noch angemessen vor allem bei GTK-Programmen Qt- KDE-Programme reagieren beim Ausklappen von Menuumls allerdings traumlger Der Unterschied zwi-schen einer 3G- und 4G-Mobilfunkverbin-dung faumlllt beim Aufbau des Fensters ei-nes neu gestarteten Programms spuumlrbar auf bei der Reaktion auf Klicks hingegen kaum Erst bei 2G-Verbindungen dauert es Sekunden bis ein ganzes Fenster voll-staumlndig erscheint
Bild Ton und DruckWie der Name Nxproxy des Schatten-Dis-play-Servers vermuten laumlsst stammt X2go von der letzten quelloffenen Versi-on der Desktop-Sharing-Software NX der Firma NoMachine aus dem Jahr 2005 ab Programme wie Blender die OpenGL voraussetzen funktionieren mit X2go nicht Dafuumlr arbeitet die Software mit dem heute allgegenwaumlrtigen Sound-Sys-tem Pulseaudio zusammen Der offene SSH-Port genuumlgt um Bild und Ton zu uumlbertragen sofern Sie die standardmaumlszligig gesetzte Option Benutze Port-Weiterlei-tung uumlber Tunnel nicht deaktivieren
Prinzipiell ist das Linux-Drucksystem CUPS zwar netzwerkfaumlhig doch es waumlre
6 In den Sitzungsvoreinstellungen waumlhlen Sie die Ordner des Client-Rechners zur Freigabe Auf dem Server laufende Programme finden diese unter mediadisk im Home-Verzeichnis
7 Bei ADSL als Verbindungsgeschwindigkeit fallen bei X2go-Uumlbertragungsraten an die auch maumlszligig schnelle Internet-Anschluumlsse nicht uumlberfordern
SchwerpunktX2go
wwwlinux-user062020 21
kaum praktikabel eigene Drucker im Fir-mennetzwerk freizugeben damit dort laufende Programme auf die heimische Hardware zugreifen Auch dafuumlr bietet X2go eine Loumlsung Am einfachsten laumlsst sie sich nutzen wenn auf dem X2go-Ser-ver ebenfalls ein CUPS-Server laumluft Hier muumlssen Sie keinen Zugriff auf die physi-schen Drucker im Netz des entfernten Rechners (die Firmendrucker) einrichten
Stattdessen genuumlgt es nach dem Ein-richten der Pakete x2goserver-printing und cups-x2go dort einen CUPS-X2go-Printer hinzuzufuumlgen Im CUPS-Wizard fuumlr neue Drucker finden Sie ihn im Auswahl-feld Marke unter Generic Drucken Sie mit einem per X2go uumlbertragenen Pro-gramm auf diesen virtuellen Drucker dann uumlbermittelt die Software den Druckauftrag an den CUPS-Server des
Clients Ein Auswahldialog erlaubt die Auswahl eines lokalen Geraumlts 8
FazitX2go uumlbertraumlgt die Fenster grafischer Programme mit ertraumlglicher Latenz und geringem Datenvolumen uumlber DSL-An-schluumlsse und ndash bedingt ndash auch uumlber mo-bile Internet-Zugaumlnge Voraussetzung ist ein gegebenenfalls durch die Firewall geleiteter SSH-Zugang Weitere Ports braucht X2go weder zum Uumlbertragen von Sound noch zum Drucken (tle) n
Uumlber 100 Schulungsthemen aus allen
Bereichen freier Software Houmlchstes Niveau
Wunderschoumln Hilfsbereite offene
Atmosphaumlre So fuumlhlt sich OpenSource an
wwwLINUXHOTELde
Fo
to
joch
enta
ck
co
m
8 Per X2go uumlbertragene Pro-gramme drucken bei Bedarf auch auf dem Drucker des Clients
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44456
70 wwwlinux-userde 062020
Praktische Android-Apps fuumlr Arch- und Manjaro-Nutzer
Apps fuumlr ArchDas Arch-Projekt pflegt neben der ei-gentlichen Distribution auch ein eigenes Forum sowie ein sehr ausfuumlhrliches und anerkannt gutes Wiki Das Forum bietet der internationalen und vielspra-chigen Arch-Community ein Zuhause und auch das Wiki gibt es in mehreren Sprachen wobei die englische Ausgabe bei Weitem die meisten und ausfuumlhrlichs-ten Artikel beinhaltet Die deutschspra-chige Arch-Gemeinschaft geht dabei je-
doch wie auch andere Laumlnder-Communi-ties einen eigenen Weg und betreibt ein eigenstaumlndiges Forum sowie ein gesondertes Wiki Die Foren und Wikis liefern besonders Ein- und Umsteigern wertvolle Hilfe und viele Anregungen Aber auch waumlhrend des Betriebs beruhigt es die aumluszligerst hilfsbereite Arch-Commu-nity im Hintergrund zu wissen Streikt das System oder kommt man mit einem Problem nicht weiter ist die Loumlsung oft
Streikt der Rechner oder ist
er waumlhrend der Installation
nicht verfuumlgbar helfen prak-
tische Android-Apps das Wis-
sen der Arch-Community aus
Wiki und Forum anzuzapfen
Christoph Langner
README
Arch Linux verzichtet bewusst auf eine
grafische Installationsroutine Stattdessen
leitet ein Wiki-Artikel den Anwender Schritt
fuumlr Schritt durch das Setup des Systems
Nuumltzliche Apps erleichtern dabei den Zugriff
auf die von der Arch-Gemeinschaft bereit-
gestellten Hilfen
Open Source fuumlr Android
In den Paketquellen der groszligen Linux-Dis-
tributionen findet sich in der Regel nur
solche Software deren Lizenz es erlaubt sie
frei fuumlr jeden Zweck zu nutzen sie beliebig
weiterzuverbreiten sowie sie zu untersuchen
und an die eigenen Beduumlrfnisse anzupas-
sen Entsprechende freie Software gibt es
auch fuumlr Android doch im Getoumlse des Play
Stores gehen diese Software-Perlen schnell
unter Zudem erfordert Googles App-Market
das Vorhandensein des Google-Dienste-
Frame works was Nutzer von Google-freien
Android-Geraumlten ausschlieszligt Wer auch
unter Android freie Software bevorzugt
sollte sich daher den Open-Source-Market
F-Droid naumlher ansehen Die Plattform er-
laubt Entwicklern von Open-Source-Apps
ihre Programme fuumlr eine groszlige Gruppe von
Anwendern zu veroumlffentlichen Aumlhnlich wie
bei Googles Play Store laumlsst sich der Index
durchsuchen und erlaubt Anwendungen per
Fingerzeig zu installieren und aktuell zu hal-
ten Alle hier vorgestellten Apps finden sich
auch im F-Droid-Store
PraxisArch-Apps fuumlr Android
wwwlinux-user062020 71
im Wiki zu finden oder ein freundlicher Helfer aus dem Forum gibt wertvolle Tipps wie man sein System wieder flott bekommt Mit der besten Online-Hilfe kommt man allerdings trotzdem nicht weiter wenn der Rechner komplett streikt In solch einer Situation bietet die Arch-Community praktische Apps fuumlr Smartphones und Tablets mit Android
ArchWiki ViewerDer ArchWiki Viewer macht genau das was der Name schon vermuten laumlsst Die kostenlose App bringt das Arch-Wiki auf das Smartphone Alternativ gibt es die Open-Source-App auch im auf freie Software spezialisierten F-Droid-Mar-ket Der Viewer oumlffnet automatisch die englischsprachige Hauptseite des Arch-Wikis 1 Die Funktionen beschraumln-ken sich bislang noch auf das Noumltigste Uumlber die Lupe durchsuchen Sie das Wiki 2 in den Einstellungen laumlsst sich die Schriftgroumlszlige anpassen
Fuumlr die Zukunft angedacht sind noch die Unterstuumltzung anderer Sprachen sowie ein Dark-Mode-Skin fuumlr Anwender die eher dunkel eingefaumlrbte Anwendungen bevorzugen Ideal waumlre ein Offline-Mo-dus der die Inhalte des Arch-Wikis kom-plett oder in Teilen herunterlaumldt sodass man auch ohne eine Netzverbindung das Wiki zur Hand hat Bislang fehlt auch noch die Moumlglichkeit Lesezeichen fuumlr wichtige Seiten zu setzen Der ArchWiki Viewer wird derzeit noch regelmaumlszligig ak-tualisiert sodass die Funktionswuumlnsche vermutlich fruumlher oder spaumlter umgesetzt werden
Archlinux ForumsNicht immer findet sich allerdings im Wiki die Loumlsung zum vorliegenden Problem In solchen Faumlllen steht die Arch-Community mit tatkraumlftiger Hilfe und viel Know-how zur Seite Die Betrei-ber des Arch-Forums achten zwar darauf dass die Seite auch auf Smartphones
1 Der kostenlose ArchWiki Viewer bringt das Wiki der Arch-Linux-Community direkt auf Android-Mobilgeraumlte
2 Die Suche unterstuumltzt unterschiedliche Sprachen Das deutsche Arch-Wiki bleibt allerdings auszligen vor
3 Die App Archlinux Forums erleichtert den Zugriff von unterwegs auf die offiziel-len Arch-Linux-Foren
Praxis Arch-Apps fuumlr Android
72 wwwlinux-userde 062020
mit kleineren Bildschirmen funktioniert doch wesentlich mehr Komfort bietet der Zugang uumlber die Android-App Arch-linux Forums Wie der ArchWiki Viewer steht sie unter einer Open-Source-Lizenz allerdings fehlt aktuell noch ein Eintrag im F-Droid-Store
Nach dem Start zeigt Archlinux Forums eine Uumlbersicht aller Unterforen an 3 Mit einem Fingerzeig auf das Icon rechts unten im blauen Kasten der von links aufgezogenen Seitenleiste loggen Sie sich mit Ihrem Account im Forum ein Danach erhalten Sie Zugriff auf Ihre bereits veroumlffentlichten Beitraumlge und Nachrichten sowie abonnierte Diskus-sionsfaumlden Waumlhlen Sie eines der Foren an erlaubt die App das Schreiben von neuen Beitraumlgen 4 Dazu tippen Sie auf das Plus-Icon rechts unten im Bildschirm
Die uumlber das Zahnrad-Icon aufgerufe-nen Einstellungsmoumlglichkeiten beschraumln-ken sich aktuell auf die Auswahl unter-schiedlicher Themes Ein wichtiges Detail findet sich allerdings im Unterpunkt API
home server Aumlndern Sie hier die Adresse des API-Servers von https bbs archlinux org auf https bbs archlinux de dann erhalten Sie Zugriff auf das deutsch-sprachige Forum Im Test funktionierte das Browsen im Forum der deutschen Arch-Community ohne Einschraumlnkungen der Login und somit das Veroumlffentlichen neuer Beitraumlge klappte jedoch nicht
Dynamisches DuoMit ArchPackages und AURdroid gibt es zwei sehr aumlhnliche Anwen-dungen die bei der Recherche in den Arch-Linux-Paketquellen helfen Arch-Packages beschraumlnkt sich dabei auf die offiziellen Paketquellen AURdroid kon-zentriert sich stattdessen auf die Koch-rezepte des Arch User Repositories AUR Die Funktionsweise ist bei beiden Werk-zeugen dieselbe Unter Keywords geben Sie einen Suchbegriff ein Darunter haben Sie die Moumlglichkeit die Suche auf den Namen beziehungsweise die
4 Nach dem Einloggen ins Arch-Portal erlaubt Archlinux Forums das Veroumlffent-lichen neuer Beitraumlge
5 ArchPackages liefert Informationen zu Paketen aus den offiziellen Soft-ware-Quellen von Arch Linux
6 Die App AURdroid gleicht ArchPacka-ges bis ins Detail integriert allerdings das Arch User Repository
PraxisArch-Apps fuumlr Android
wwwlinux-user062020 73
Beschreibung zu beschraumlnken oder nur Pakete aus ausgewaumlhlten Repositories anzuzeigen 5
Die Oberflaumlche von AURdroid gleicht der von ArchPackages bis in kleinste De-tails ndash kein Wunder stammen doch beide Anwendungen vom selben Entwickler Aumlhnlich wie beim Web-Frontend des AUR-Portal gibt es verschiedene Filter um die Suche im Repository zu steuern Zudem bietet die App eine Reihe von Sortiermoumlglichkeiten 6
Fuumlr beide Anwendungen gibt es noch eine Reihe von Verbesserungsvorschlauml-gen Es fehlt zum Beispiel die Moumlglich-keit Lesezeichen zu setzen oder Pakete uumlber das Smartphone herunterzuladen So lieszlige sich ein System reparieren des-sen Paketverwaltung aus dem Tritt ge-kommen ist und das nicht mehr ins Netz kommt Interessierte Entwickler haben uumlber das Github-Repository des Entwick-lers die Moumlglichkeit den Apps neue Funktionen hinzuzufuumlgen
FazitEs mag befremdlich klingen Android- Apps fuumlr Linux-Distributionen zu ent-wickeln doch die gut in den Arch-Li-nux-Kosmos integrierten Apps erleich-tern besonders bei den ersten Schritten und im Problemfall das Leben Das hilft insbesondere Ein- und Umsteigern wei-ter die so das Wiki mit dem Installations-leitfaden sowie die Hilfe der Arch-Com-munity immer zur Hand haben (cla) n
TIPP
Kleiner Tipp am Rande Im AUR finden sich
immer wieder brandneue Anwendungen
fuumlr den Linux-Desktop die noch kaum
jemand kennt Stellen Sie in AURdroid die
Sortierreihenfolge auf Last updated dann
lassen sich solche neuen Software-Perlen
schnell aus der Flut der Veroumlffentlichungen
herausfiltern
MAGAZIN 33 RabattTESTEN SIE JETZT 3 AUSGABEN FUumlR 1790 euro
OHNE DVD 1390 euro
SICHERN SIE SICH JETZT IHR GESCHENK Ubuntu Spezial oder LinuxUser Spezial im Wert von 1280 euro
ODER
Nur fuumlr kurze Zeit
Telefon 0911 9939 90 98Fax 01805 861 80 02E-Mail computecdpvde
Einfach bequem online bestellen shoplinux-magazindeLM_1-2_q_Miniabo_AKTION-2019_neuindd 1 270420 1615
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44290
NetzampSystem Trident
82 wwwlinux-userde 062020
Projekt Trident vereint BSD-Desktop mit Void Linux als Unterbau
Uumlber den TellerrandBei einem Fork also der Gruumlndung eines neuen Projekts aus dem Quellcode eines bestehenden scheiden sich die Geister Die einen verfluchen es als Ursache fuumlr den fehlenden Erfolg von Linux auf dem Desktop die anderen sehen in dieser Form des erneuten Mischens das Salz in der Linux-Suppe Dabei spielt es eigent-lich keine Rolle ob es sich um ein kleines Projekt auf Github handelt oder um die Wiederauferstehung von LibreOffice aus den Ruinen von OpenOffice
Von BSD zu LinuxEs geht aber auch anders herum wie das Beispiel von Ffmpeg und des wegen Un-stimmigkeiten unter dessen Entwicklern entstandenen Libav zeigt Zunaumlchst war der Fork mit dem Namen Libav recht erfolgreich doch kehrten mit der Zeit unter anderem Debian und Ubuntu zu-ruumlck zu Ffmpeg Heute ist die Bibliothek Libav nur noch wenig verbreitet
Der Fork um den es in diesem Artikel geht gehoumlrt zu den eher ungewoumlhn-lichen Varianten da er die Grenzen von Betriebssystemen uumlberschreitet Die Ge-schichte begann mit PCBSD Dessen Ziel war es auf der Grundlage von FreeBSD ein einsteigerfreundliches System mit praktikabler grafischer Oberflaumlche bereit-zustellen
2016 wurde das von der Firma iXsys-tems entwickelte Projekt in TrueOS um-benannt wobei es eine PCBSD-Variante unter diesem Namen fuumlr Server bereits seit Jahren gab Was Klarheit schaffen sollte verwirrte also eher Um das Chaos komplett zu machen richtete sich TrueOS 2018 neu aus Das Projekt Trident soll sich kuumlnftig um den
Das aus der BSD-Welt
stammende Projekt Trident
mit dem Lumina-Desktop hat
Void Linux als neuen Unter-
bau ausgewaumlhlt
Ferdinand Thommes
README
Das Projekt Trident wechselt aus der BSD-
Welt auf Linux und entschied sich fuumlr das
schlanke Void Linux als Unterbau In Kom-
bination mit ZFS on Root ergibt sich so eine
interessante Kombination
Listing 1binsh
setxkbmap de
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 83
BSD-Desktop insgesamt kuumlmmern waumlh-rend TrueOS sich an FreeBSD orientiert und nur dessen Desktop-Pakete unter-stuumltzt aber einem schnellen Zyklus folgt und alle sechs Monate erscheint
Das Projekt Trident dagegen beschloss nach rund einem Jahr Entwicklung im Oktober 2019 von der Plattform BSD zu einer Linux-Distribution als Basis zu wechseln Die Wahl fiel auf die leicht-gewichtige unabhaumlngige Rolling-Re-lease-Distribution Void Linux Der Grund fuumlr den Umstieg von BSD auf Linux lag hauptsaumlchlich in der besseren Hardware-Unterstuumltzung fuumlr ein dem Desktop zugewandtes Projekt
Die Distribution Void Linux erstellt alle Pakete im eigenen Build-System und ver-wendet den Paketmanager XBPS zum In-stallieren als Init-System dient Runit Fuumlr alle Pakete besteht die Moumlglich-keit sie auf Basis von Musl statt der GNU-C-Bibliothek (Glibc) zu installieren LibreSSL ersetzt optional OpenSSL
Das Beste beider WeltenTrident kombiniert Void Linux mit ZFS on Root aus der BSD-Welt Von dort stammt auch das schlanke Lumina Desk-top Environment kurz Lumina Das Lizenzproblem das den Einsatz von ZFS unter Linux meist verhindert loumlsen die Entwickler indem Sie das Kernel-Modul nicht direkt ausliefern sondern per DKMS zur Laufzeit erstellen und einbinden
Dabei kommt ZFS on Linux 082 unter Kernel 5418 zum Einsatz Waumlhrend des Tests verlieszlig das Projekt die Beta-Phase und veroumlffentlichte die Version 10 Es zeigte sich aber dass das Release noch nicht in allen Punkten uumlberzeugt
Kein Live-ImageDas Abbild von der Webseite des Pro-jekts ist ein Net-Installer mit rund 500 MByte ein Live-Image gibt es derzeit nicht Fuumlr einen Test installieren Sie das Image in Virtualbox oder VMware Dafuumlr sollten Sie mindestens 2 GByte RAM sowie 10 GByte Platz auf der virtuellen Platte bereitstellen
Beim Booten des Images erscheint eine Nachricht dass noch nicht alles wie gewuumlnscht funktioniert Verstaumlndlich denn immerhin haben die Entwickler
die Plattform komplett gewechselt Es braucht noch viele Tests auf einer moumlg-lichst breiten Basis bis alles passt
Auf dem ThinkpadIm Test kam Trident auf einem Thinkpad zum Einsatz Gleich nach dem Start vom Boot-Medium landen Sie zum Vorbe-reiten der eigentlichen Installation im Terminal Die Software fragt zunaumlchst den Status des Netzwerks ab Das gelang im Test allerdings erst nach mehreren Scans Dann erkannte sie das Ethernet Gleiches galt fuumlr das WLAN Bei der Ein-gabe des Passworts gilt es zu beachten dass zu diesem Zeitpunkt eine englische Tastaturbelegung eingestellt ist bei der einige Tasten anders belegt sind
1 Der Bootloader rEFInd eine auf UEFI- Installationen speziali-sierte Grub-Alternative kann multiple Installa-tionen verschiedener Betriebssysteme verwal-ten und eine interaktive EFI-Shell oumlffnen
2 Trident setzt auf XBPS fuumlr das Paketmanagement Mit Octoxbps installieren Sie einen grafischen Paketmanager im Stil von Synaptic nach der im Test dazu diente XFCE und KDE Plasma zu integrieren
NetzampSystem Trident
84 wwwlinux-userde 062020
Vor Beginn der Installation empfiehlt der Assistent den Rechner am besten mit UEFI zu booten da sonst einige Funk-tionen wie das ZFS-Bootmenuuml oder die Verschluumlsselung nicht bereitstehen Sie sollten diesen Hinweis beherzigen da Sie sonst unter anderem die Moumlglichkeit ver-schenken Snapshots aus dem Bootmenuuml zu starten
Glibc oder MuslKlappt der Zugang zum Netz steht die Entscheidung an ob Sie ein System
mit Standardpaketen und einer Glibc oder eine leichtgewichtige Installation ohne proprietaumlre Pakete mit Musl haben moumlchten Warum die beiden Varianten jeweils mit der entsprechenden C-Stan-dard-Bibliothek fest verknuumlpft waren erschlieszligt sich uns nicht ndash vor allem deshalb weil das System in einem wei-teren Schritt vier verschiedene Varianten anbietet von Void uumlber Server und Lite hin zu Full Hier sind Lite und Full die als einzige einen Desktop aufweisen nicht vollstaumlndig implementiert und somit als experimentell anzusehen Wir entschie-den uns trotzdem fuumlr die ausgewachsene Version um zu sehen wie viel Arbeit der grafischen Variante noch bevorsteht
Flott installiert
Das Net-Install-Image bietet sich bei einem Rolling Release wie Void als be-vorzugte Methode an da das Setup dabei alle Pakete auf den neuesten Stand bringt Die Installation laumluft zuumlgig ab und brauchte auf einem fuumlnf Jahre alten Thinkpad in einem flotten Netz-werk gut zehn Minuten Die meiste Zeit beanspruchte dabei DKMS zum Bau der Module fuumlr ZFS und Wireguard
Die Distribution verschluumlsselt das Home des Users bei der Installation automatisch das Passwort des Users ent-schluumlsselt beim Einloggen zusaumltzlich die Partition Um dabei ein Systemlayout im BSD-Stil beizubehalten wird das Home als usrhome eingebunden bei home handelt es sich um einen Symlink darauf
Bootmanager rEFIndWenn Sie das System nach der Installa-tion neu starten begruumlszligt Sie rEFInd statt des gewohnten Grub 1 Beim ersten Rundgang durch die Oberflaumlche stellen Sie unter Umstaumlnden fest dass die vorinstallierte Auswahl an Software nicht allzu uumlppig ausfaumlllt im Vergleich zu
4 Als Mail-Client verwendet Trident die mit Qt entwickelte Anwendung Trojitaacute die als Protokoll nur IMAP unterstuumltzt Um klassische POP3-Postfaumlcher abzurufen waumlre etwa Thunderbird als Alternative gefragt
Listing 2 xbps‑install octoxbps kde‑cli‑tools trident‑update ‑check ampamp trident‑update ‑update
3 Luminas Dateimanager Insight bietet einen beschraumlnkten Funktionsumfang und bietet keinen 2-Fenster-Betrieb Natuumlrlich stehen bei Bedarf noch andere Dateimanager mit zusaumltzlichen Funktionen bereit
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 85
anderen Systemen Immerhin finden Sie unter anderem LibreOffice Firefox und ein Qt-Terminal vor was fuumlr den Anfang oft ausreicht
Doch zunaumlchst zum Wichtigsten Stellen Sie als Erstes das Tastaturlay-out auf Deutsch um Dazu geben Sie im Qt-Terminal das Kommando sudo xbps‑install setxkbmap ein Der Befehl setxkbmap de stellt dann das Layout um Damit Sie das nicht nach jedem Reboot wiederholen muumlssen legen Sie ein klei-nes Skript in den Autostart-Bereich den Sie im Menuuml unter Preferences | Desktop Settings finden Das Skript nennen Sie setxkbmapsh oder aumlhnlich und befuumlllen es mit dem Inhalt aus Listing 1
Haben Sie dem Skript mit chmod +x setxkbmapsh die passenden Rechte gegeben legen Sie es im Autostart ab indem Sie dort zu Binary wechseln das Skript markieren und oben auf Save kli-cken Jetzt bleibt das Tastaturlayout nach einem Neustart erhalten
Paketmanager XBPSDer bei Void entwickelte Paketmanager XBPS erinnert an Pacman von Arch Linux Der Befehl zum Aktualisieren des Void- Unterbaus lautet xbps‑install ‑Su Wollen Sie vor dem Aktualisieren des Systems automatisch einen ZFS-Snap-shot erstellen verwenden Sie anstelle dieses Kommandos das aus der ersten Zeile von Listing 2
Ziehen Sie einen grafischen Paket-manager vor greifen Sie zur zwar spar-tanischen aber funktionellen Software
Octoxbps die Sie uumlber XBPS nachziehen (Listing 2 zweite Zeile) und anschlieszligend aus dem Menuuml starten 2
Keine SchoumlnheitUumlber den Lumina-Desktop laumlsst sich trefflich streiten Er ist funktional schnell durchgehend zu konfigurieren und bringt bereits eine begrenzte Anzahl von Apps mit 3 Nach einer gewissen Einge-woumlhnung geht die Arbeit damit einiger-maszligen flott von der Hand 4
5 XFCE in der aktuellen Version 414 ist eine gute Alternative wenn Lumina zu spartanisch erscheint
6 Der voreingestellte Dark-Look harmoniert unter XFCE gut mit den in dunklen Brauntoumlnen gehaltenen Icons der Anwendungen
Listing 3$ sudo cp usrsharexsessionsxfcedesktop etcsddm‑sessions
$ sudo cp usrsharexsessionsplasmadesktop etcsddm‑sessions
NetzampSystem Trident
86 wwwlinux-userde 062020
Eines ist der in C++ und Qt5 geschriebe-ne Desktop aber wahrlich nicht grafisch ansprechend Wie bei Linux uumlblich ha-ben Sie aber die Wahl Gefaumlllt Ihnen die Optik nicht installieren Sie einfach eine andere Desktop-Umgebung
Andere DesktopsWir haben Plasma als auch XFCE 5 nachinstalliert Letzteres richten Sie auf der Kommandozeile mit xbps‑install xfce4 ein In Octoxbps tragen Sie Xfce4 ins Suchfeld ein und markieren die gelis-teten Apps Ein Klick auf + Install im Kon-
textmenuuml bereitet alles vor ein Klick auf den Haken oben in der Menuumlleiste stoumlszligt den Prozess an Um XFCE in den Log-in-Manager SDDM einzufuumlgen nutzen Sie den Befehl aus der ersten Zeile von Listing 3 Beim naumlchsten Login duumlrfen Sie dann XFCE auswaumlhlen 6
Der Weg zu einem KDE-Plasma-Desk-top 7 verlaumluft aumlhnlich der entsprechen-de Befehl lautet xbps‑install kde5 Hier sollten Sie zusaumltzlich kde5-baseapps und dolphin installieren Ohne die KDE5-Basis-Anwendungen fehlen unter anderem Kate KWrite und Konsole Gra-fisch verfahren Sie analog zu XFCE 8
Danach folgt wieder das Einbinden in SDDM (Listing 3 zweite Zeile) Sie finden dann zwei Eintraumlge fuumlr Plasma vor Einer davon sollte eine Wayland-Sitzung star-ten was im Test aber nicht klappte
Bei beiden Desktop-Metapaketen feh-len derzeit noch einige Anwendungen die Sie aber bei Bedarf gezielt nachin-stallieren Wir fanden XFCE als Desktop fuumlr Trident ideal denn die Eleganz von Plasma kommt derzeit noch nicht zur Geltung Waumlhrend der Tests erkannte das System externe Geraumlte nicht automa-tisch es war noumltig diese per Mount-Be-fehl einzubinden
Erstaunt hat der hohe Verbrauch an Hauptspeicher nach dem Start Mit Lumina waren es rund 720 MByte bei XFCE und Plasma jeweils um 850 MByte Zum Vergleich Unter Debian bdquoUnstableldquo reichen Plasma rund 650 MByte 9
ZFS gut integriertUm die Vorteile von ZFS zu nutzen ins-besondere die Snapshots bedarf es zwingend der Kommandozeile Trident hat waumlhrend der Installation bereits mehrere ZFS-Pools angelegt die Sie sich mit zfs list ansehen Beim Start des Systems booten Sie standardmaumlszligig in tridentpool ROOT initial wobei trident-pool der bei der Installation standard-maumlszligig vergebene Name ist
Trident erzeugt automatisch vor jedem Upgrade des Systems einen
7 Plasma wirkt unter Trident im Vergleich zu XFCE etwas behaumlbig Zudem sind einige wichtige Apps noch nicht im Metapaket KDE5 integriert
8 Trident benutzt den langfristig unterstuumltzten Kernel 5418 als stabile Unterlage Die Installation von Plasma brachte zudem einige Qt-Entwicklungswerkzeuge mit an Bord
Listing 4
$ sudo zfs snapshot tridentpoolROOTinitialsnap2
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 87
inkrementellen Snapshot Das ermoumlg-licht es bei Problemen auf den vorhe-rigen Stand zuruumlckzurollen Sie duumlrfen daruumlber hinaus jederzeit einen Snapshot des Gesamtsystems oder von einzelnen Pools erstellen Dazu dient ein Befehl wie der aus Listing 4 Den Namen hinter dem Klammeraffen ndash im Beispiel snap2 ndash vergeben Sie er sollte moumlglichst aus-sagekraumlftig sein um ihn im Bootmanager spaumlter leicht zu identifizieren 0
Wenn Sie beim naumlchsten Neustart nicht den eigentlichen ZFS-Pool star-ten moumlchten sondern einen Snapshot dann wechseln Sie im zweiten Schritt des Boot-Vorgangs per [Esc] in das Boot-menuuml Ein Druck auf [Alt]+[A] foumlrdert dort die vorhandenen Snapshots zutage Dokumentationsmaterial zu ZFS buumlndelt eine Seite bei Wikibooks
FazitTrident funktionierte im Test einwand-frei aus dem Terminal heraus Grafische Desktops ndash egal ob Lumina ein nachin-stalliertes Plasma oder XFCE ndash weisen derzeit noch Defizite auf Das war den Entwicklern bewusst als sie dem aktu-ellen Abbild trotzdem die Versionsnum-
mer 10 verliehen Diese Haltung deutet die Zielrichtung des Projekts an Die Kom-mandozeile bleibt bei Trident vermutlich fuumlr ZFS auch kuumlnftig die einzige Loumlsung
Trident ist ein interessantes Projekt Wer es derzeit zum taumlglichen Begleiter machen moumlchte sollte vielleicht schon einmal Void oder Arch Linux konfiguriert haben und darf mit der Kommandozeile nicht auf Kriegsfuszlig stehen Die Kombi-nation aus der leichtgewichtigen Distri-bution Void Linux und dem aus der BSD-Welt uumlberkommenen ZFS verleihen dem Projekt viel Potenzial Es scheint ideal fuumlr Anwender die Ubuntu nicht moumlgen aber trotzdem ZFS on Root voreingestellt nutzen moumlchten (agr) n
9 Die Speicherauslastung von Trident faumlllt unter allen getesteten Desktops houmlher aus als erwartet Vermutlich legen die Entwickler an dieser Stelle noch Hand an um das System weiter zu optimieren
0 ZFS on Root gehoumlrt zu den herausragenden Beigaben von Trident Die Befehle zum Einsatz der Funktionen entsprechen denen von ZFS unter anderen Umgebungen
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr43932
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl43932
96
README
Der Mensch lebt nicht vom Text allein Zu jedem Artikel in LinuxUser gehoumlrt eine Reihe von Zusatzinformationen die das bloszlige Narrativ um weiterfuumlhrende Inhalte ergaumlnzen Manche davon inteshygrieren sich direkt in den Textfluss andere stehen als gesonderte grafische Elemente in der sogenannten Marginalspalte also dem teilweise freien Bereich an der rechshyten beziehungsweise linken Seitenkante
Typografische KonventionenEine blaue Einfaumlrbung hebt Verweise auf Tabellen und Kaumlsten hervor siehe Kasten Kastentitel Die Kursivierung signalisiert hier wie in vielen anderen Faumlllen eine symbolische Bezeichnung in einem Codeshybrocken koumlnnte das etwa so aussehen
$ cat bdquoEinTextbrockenldquo gtgt Ausgabetxt
Der bdquoUmbruchhakenldquo am Ende der ersten Zeile des Codes verweist hier darauf dass es sich in diesem Fall eigentlich um eine einzige Eingabezeile handelt die nur aus Platzgruumlnden im Druck umgebrochen werden musste
Die Kursivierung kann neben Platzhalshytern auch andere Elemente bezeichnen wie Paketnamen und Benutzerkonten etwa build-essential und root Aber auch Menuumlpunkte drucken wir kursiv ab wobei in Menuumlfolgen eine Pipe die einshyzelnen Elemente trennt Sonstiges | Text-kodierung | Unicode
Gelegentlich begegnen Ihnen in den Artikeln auch orangefarbig hinterlegte Textstellen Sie verweisen auf ein Glossar das den markierten Begriff kurz erlaumlutert Sie finden den Glossartext dann in einer der Marginalspalten
Tasten und TastenfolgenEin Buchstabe oder eine Buchstabenshyfolge in eckigen Klammern wie [Esc] steht symbolisch fuumlr einen Tastendruck Dabei dient als Schreibweise grundsaumltzshylich die Beschriftung der Tasten einer deutschen Tastatur Ein Druck auf [T] erzeugt also ein kleines bdquotldquo die Kombishynation [Umschalt]+[T] ein groszliges bdquoTldquo
Das Pluszeichen zwischen Tasten sigshynalisiert dabei dass man sie gleichzeitig druumlcken muss ein Komma dagegen dass sie nacheinander betaumltigt werden muumlsshysen Das allseits beliebte Copy amp Paste gelingt also mit [Strg]+[C] [Strg]+[V]
Lesen Sie etwas von der SupershyTaste dann handelt es sich dabei um die eigentshylich korrekte Bezeichnung jener Taste die in MicrosoftshyUmgebungen bdquoWindowsshyTasshyteldquo heiszligt und auf der bei den meisten Tasshytaturen das entsprechende Logo prangt
Infos und DownloadsAn einzelnen Stellen im Text finden sie das Zeichen das auf eine weiterfuumlhshyrende Information verweist Um an die Links zum Artikel zu gelangen blaumlttern Sie ans Ende des Artikels wo Sie einen Kasten Weitere Infos und interessante Links finden Entweder tippen Sie die dort angegebene URL wwwlinux‑userdeqrNummer in einen Webbrowser ein ndash das fuumlhrt Sie auf eine Webseite mit allen Links zum Artikel ndash oder Sie scannen mit
In jedem LinuxUser-Artikel liefern eine Reihe von speziellen Auszeichnungen
und grafischen Elementen wichtige Zusatzinformationen zum Text
copy M
aksi
m S
hebe
ko 1
23R
F
Beispiel fuumlr Heft-DVD-Inhalt LUOrdner
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44447
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44447
dem Smartphone oder Tablet den im Kasten abgedruckten QRshyCode ein und surfen so direkt zur Seite mit den Links
Analog funktioniert der Kasten Dateien zum Artikel herunterladen unter mit der URL wwwlinux‑userdedlNummer Er bringt Sie auf eine Webseite die auf inteshyressante Downloads zum Artikel verweist (Das Exemplar unten links dient nur als Beispiel und fuumlhrt ins Nirgendwo)
Heft-DVDDie preisguumlnstigere NoshyMediashyEdition von LinuxUser kommt ohne Datentraumlger doch die meisten Leser bevorzugen die am Kiosk erhaumlltliche Ausgabe mit HeftshyDVD Bei Artikeln zu denen Inhalte auf der DVD gehoumlren finden Sie auf der ersshyten Doppelseite einen grauen bdquoHalbkreis mit Lochldquo (siehe oben) der eine optische Disk symbolisiert Der Text darunter beshyzeichnet den zugehoumlrigen DVDshyInhalt und nennt gegebenenfalls auch das Verzeichnis in dem sich dieser auf dem Datentraumlger befindet (jlu) n
Glossar Naumlhere Definition zum Verstaumlndnis
eines Begriffs oder einer Abkuumlrzung
Service Heft-DVD-Inhalt
98 wwwlinux-userde
Neues auf der Heft-DVD
Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar
stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50
bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS
Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-
tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version
Bleeding Edge Fedora 32
Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-
men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos
Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204
Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken
sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n
Sicher und anonym Tails 45
16 wwwlinux-userde 062020
thinspEntfernte Desktop-Rechner lokal verwenden
In Verbindung bleibenX2go dient als eine einfach zu bedie-nende quelloffene Software fuumlr den Fern-zugriff auf grafische Programme 1 Als Uumlbertragungsbasis nutzt es eine SSH- Verbindung Besitzt der entfernte Rech-ner einen SSH-Zugang dann genuumlgt es im X2go-Client die IP-Adresse und die Login-Daten des Remote-Rechners anzugeben
Dort startet X2go die Anwendung fuumlr die Remote-Bedienung und zusaumltzlich das Programm Nxproxy einen im Hinter-grund laufenden unsichtbaren X-Server mit dem sich die Remote-Programme an-stelle des normalen X-Servers verbinden Nxproxy komprimiert und puffert die in den Programmfenstern dargestellten Inhalte bevor es sie an den Client auf einem anderen Rechner uumlbertraumlgt 2
Bereitstellung
Serverseitig gilt es die Pakete x2goserver und wenn fuumlr die Distribution vorhan-den x2goserver-xsession inklusive Abhaumln-gigkeiten zu installieren (siehe Kasten X2go-Pakete)
Ein mit systemctl enable x2goser‑ver zu aktivierender Server-Dienst gehoumlrt zum Bestandteil der serverseitigen Soft-ware wird zum Aufbau einer Verbindung aber nicht zwingend benoumltigt Seine Auf-gabe besteht darin verwaiste Sitzungen zu beenden Diese ermitteln Sie mit dem Aufruf x2golistsessions in dessen Aus-gabe der Text zwischen der ersten und zweiten Pipe (|) den Session-Namen an-gibt Den uumlbergeben Sie anschlieszligend dem Kommando x2goterminate‑sessi‑
Das Installieren eines Pakets
und das Aktivieren eines Ser-
ver-Diensts genuumlgen um mit
X2go grafische Programme
oder den kompletten Desk-
top eines entfernten Rech-
ners lokal zu nutzen
Peter Kreuszligel
copy R
omol
o Ta
vani
123
RF
README
X2go laumlsst sich wie kommerzielle Terminal-
server auf einem zentralen Rechner installie-
ren auf dem viele Benutzer parallel arbeiten
Doch da der Zugriff auf den Server auch uumlber
eine SSH-Verbindung praktisch einrichtungs-
frei funktioniert bietet sich eine Installation
auf einzelnen Arbeitsplatzrechnern an
X2go-Pakete
Debian Ubuntu Fedora und Arch Linux halten
X2go-Pakete fuumlr Client und Server in den offi-
ziellen Repositories vor Die X2go-Entwickler
stellen jedoch aktuellere Pakete sowie Win-
dows- und MacOS-Clients zur Verfuumlgung
Unter OpenSuse funktionierten im Test nur
die Pakete der X2go-Entwickler Arch-Linux-
Anwender finden die optionale Komponente
x2godesktopsharing zum Spiegeln einer lau-
fenden Desktop-Sitzung im AUR
SchwerpunktX2go
wwwlinux-user062020 17
on als Parameter um die fragliche Sitzung zu beenden
Eine Verbindung (Sitzung) zu einem entfernten Rechner mit installiertem X2go-Server legen Sie im X2go-Client mit Sitzung | Neue Sitzung an 3 Der sich oumlff-nende Dialog mit seinen fuumlnf Reitern faumlllt zwar umfangreich aus doch in aller Regel genuumlgt es eine uumlberschaubare Anzahl an Parametern anzupassen Im ersten Reiter Sitzung tragen Sie unter Host die Netz-adresse ein unter Login den Benutzer-namen des Users auf dem entfernten Rechner ndash im Grunde analog zur Anmel-dung an einer SSH-Konsole
SSH nutzt in der Standardkonfigura-tion ein Login mit Benutzername und Passwort alternativ kommt eine Schluumls-seldatei zum Einsatz X2go arbeitet mit beidem auf Wunsch sogar mit einer Ker-beros-5-Authentifizierung Die entspre-chenden Optionen finden Sie im Dialog Neue Sitzung Auch die Verbindung uumlber einen Proxy-Server fuumlr die SSH-Verbin-dung bietet die Software an zum Bei-spiel um SSH auf einem HTTP-Port durch eine Firewall zu tunneln Da X2go alle Daten uumlber eine gewoumlhnliche SSH-Ver-bindung uumlbertraumlgt verwenden Sie dieselben Parameter wie bei einem SSH-Konsolen-Login
X2go laumlsst sich einfach installieren und erfordert bis auf das Aktivieren des Diensts auf der Server-Seite und der Log-in-Daten im Client keine Konfiguration Am schnellsten richten Sie Telearbeits-plaumltze ein indem Sie die Software auf allen Arbeitsplatzrechnern installieren und diese so zum X2go-Server aufruumlsten
Alternativ erlaubt es die Software ei-nen zentralen X2go-Server fuumlr viele Be-nutzer einzurichten Auch hier gestaltet sich der administrative Aufwand fuumlr den Fernzugriff gering Neben der Installation von X2go richten Sie dafuumlr lediglich Be-nutzerkonten und SSH-Zugaumlnge fuumlr alle Teilnehmer ein Nicht ganz so leicht faumlllt es aber die Ressourcenanforderungen fuumlr mehrere Benutzer einzuschaumltzen und zu gewaumlhrleisten
Fernbedient
Die Sitzungsart unten im Dialog Sitzungs-voreinstellungen legt fest welche Anwen-dung nach dem Aufbau der Verbindung
startet Zum Testen genuumlgt es hier zu-naumlchst die Option Anwendung zu waumlhlen und als Befehl usrbinxterm einzu-geben Xterm gehoumlrt fest zu X-Windows und steht unter jedem Linux-System mit grafischer Oberflaumlche bereit
Nach dem Schlieszligen des Dialogs oumlffnet sich ganz rechts im X2go-Client-Fenster ein grauer Kasten Ein Klick darauf waumlhlt die Sitzung aus die daraufhin als Log-in-Dialog im blauen Hauptbereich des Fensters erscheint Die Eingabe des Pass-
1 Das Programmfenster des X2go-Clients fuumlr den Fernzugriff bildet optisch ein Log-in-Schirm am lokalen Rechner nach Serverseitig gilt es lediglich Programmpakete zu installieren und den Serverdienst zu aktivieren
2 Normale Programme kooperieren mit dem lokalen X-Server per X2go uumlbertragene dagegen mit dem unsichtbaren NX-Proxy Er verhaumllt sich dem Programm gegenuumlber wie ein normaler X-Server uumlbertraumlgt die Daten jedoch komprimiert an den NX-Client auf dem zugreifenden Rechner der sie dort in einem Programmfenster anzeigt
Schwerpunkt X2go
18 wwwlinux-userde 062020
worts und ein Klick auf Ok starten die Ver-bindung Der hellgraue Kasten zeigt nun den Status als aktiv sowie einige Details wie die Startzeit der Sitzung
Im sich oumlffnenden X-Term-Fenster ge-ben Sie nicht nur Konsolenbefehle ein sondern starten daraus auch grafische Programme 4 Wer keine Beruumlhrungs-aumlngste im Umgang mit dem Terminal hat dem steht der Remote-Rechner bereits uneingeschraumlnkt zur Verfuumlgung Die klei-nen Buttons unten im Kasten der aktiven Sitzung ermoumlglichen es Ordner zu teilen sowie die Sitzung zu pausieren oder zu beenden Pausierte Verbindungen lassen sich auch von anderen Rechnern uumlber-nehmen zum Beispiel um laufende Pro-gramme von einem Desktop-Rechner auf einen Laptop zu bdquoteleportierenldquo
Um die Einstellungen einer Sitzung zu veraumlndern beenden Sie diese mit einem Klick auf Abbrechen Danach erscheint die Sitzung wieder als graue Box rechts im Client-Fenster Ein Klick auf das Hambur-ger-Icon rechts unten in den Boxen oumlffnet erneut die SitzungsvoreinstellungenX2go stellt auf Wunsch auch ein grafi-sches Startmenuuml fuumlr Remote-Programme
bereit Nach Auswahl von Veroumlffentlichte Anwendungen aus der Sitzungsart er-scheint es unten im Kasten der aktiven Sitzung ganz links als kreisfoumlrmiges Icon 5 Es zeigt analog zum lokalen Linux-Startmenuuml Eintraumlge fuumlr die im Ord-ner etcx2goapplications enthalte-nen Programmstarter (desktop-Dateien)
Dieses Verzeichnis muumlssen Sie nach der Installation von X2go als root von Hand anlegen Entweder kopieren Sie die Pro-gramme die das Remote-Startmenuuml ent-halten soll aus usrshareapplicati‑ons hinein oder Sie legen statt des Ord-ners einen gleichnamigen symbolischen Link auf usrshareapplications an Damit steht das ganze Startmenuuml des entfernten Rechners auf dem Client zur Verfuumlgung
Waumlhlen Sie als Sitzungsart die Option Veroumlffentlichte Anwendungen so startet nach dem Verbindungsaufbau kein Pro-gramm Sie waumlhlen selbst eines aus dem Remote-Startmenuuml Die X2go-Sitzung bleibt nach Beenden aller Remote-An-wendungen offen waumlhrend sie sich bei der Sitzungsart Anwendung schlieszligt sobald Sie das Programm beenden
Desktop-UmgebungX2go uumlbertraumlgt aber nicht nur einzelne Programme sondern auf Wunsch auch ganze Desktop-Umgebungen Allerdings stammt der virtuelle X-Server Nxproxy von X11 R69 aus dem Jahr 2005 ab und kennt keine 3D-Beschleunigung (Xorg- Erweiterung Xcomposite oder GLX) Die Remote-Desktop-Umgebung muss also zumindest einen Fallback-Modus anbie-ten der ohne diese sonst laumlngst selbst-verstaumlndlichen Funktionen des X-Servers zurechtkommt
Waumlhrend die nicht besonders aktuelle Dokumentation hier wenig Hoffnung macht funktionierte es im Test trotz-dem mit KDE Plasma 5 LXDE LXQt Mate und IceWM nicht jedoch mit Gnome 3 Zum Starten einer Remote-Desktop-Sit-zung waumlhlen Sie im Dialog Sitzungsvor-einstellungen unter Sitzungsart die ge-wuumlnschte Desktop-Umgebung aus
Es erleichtert das Miteinander von remote und lokal ausgefuumlhrten Program-men einzelne Fenster statt des ganzen entfernten Desktops zu uumlbertragen Die Remote-Programmfenster integrieren
3 Fuumlr einen X2go-Zugang uumlber DSL genuumlgt auf der Client-Seite meist das Anpassen weniger Parameter etwa des Hostnamens des Benutzernamens oder eines nicht stan-dardmaumlszligigen SSH-Ports
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44456
SchwerpunktX2go
wwwlinux-user062020 19
sich nahtlos in die lokale Umgebung ein unhandlich groszliges Fenster mit der Ar-beitsflaumlche entfaumlllt Auch die Zwischen-ablage funktioniert zwischen lokalen und entfernten Programmen in beide Richtungen Unter Ein-Ausgabe in den Sitzungsvoreinstellungen des Clients kann man bei Bedarf das Clipboard-Sharing einschraumlnken Laumluft auf dem Client-Rech-ner KDE laumlsst sich allerdings die Fenster-groumlszlige nicht durch Ziehen mit der Maus veraumlndern ndash ein offenbar schon lange be-stehendes Problem
Wer lieber gefuumlhlt direkt vor dem ent-fernten Rechner sitzen will und keine lo-kalen Programme benutzen moumlchte der stellt im Reiter Ein-Ausgabe der X2go- Client-Konfiguration unter Display die Optionen Vollbild oder Ganzen Bildschirm und die Nummer eines angeschlossenen Bildschirms ein [Strg]+[Alt]+[F] wechselt im laufenden Betrieb zwischen Vollbild und Fensterdarstellung Benoumltigen Sie im Einzelfenstermodus Zugriff auf die auf dem entfernten Desktop abgelegten Dateien so genuumlgt es den gewuumlnschten Ordner des entfernten Rechners per X2go permanent auf dem lokalen Computer einzubinden 6 Die meisten Dateimana-ger oumlffnen ohnehin entfernte Objekte uumlber das SFTP-Protokoll
Alternativ zum Remote-Start einzelner Programme oder einer Desktop-Sitzung spiegelt X2go eine bereits laufende X-Window-Sessions auf einen entfernten Rechner Das erfordert jedoch zusaumltzlich das Paket x2goserver-desktopsharing auf dem Server und x2godesktopsharing auf dem Client Aumlhnlich wie bei VPN beim Windows-Desktop-Sharing oder dem proprietaumlren Teamviewer duumlrfen Sie fest-legen ob der entfernte Benutzer dabei den Desktop nur zu sehen bekommt oder auch mit Maus und Keyboard bedienen darf X2go laumlsst sich also auch fuumlr exter-nen Support nutzen
Soll der entfernte Rechner nicht rund um die Uhr laufen dann gehoumlrt ein Ver-fahren zum Starten aus der Ferne mit ins Home-Office-Paket Die meistgenutzte Loumlsung dafuumlr ist Wake on LAN (WoL) bei dem die Netzwerkkarte einen ausge-schalteten nicht vom Stromnetz getrenn-ten Rechner einschaltet Die standardmauml-szligig meist deaktivierte Funktion schalten Sie mit dem Kommando ethtool ‑s in‑terface wol g ein Sollte die Software
auf Ihrem Rechner fehlen finden Sie das gleichnamige Paket in den Repositories der verwendeten Distribution Diesen Be-fehl muumlssen Sie nach jedem Neustart er-neut ausfuumlhren entweder per Systemd oder Udev-Regel Die Arch-Linux-Wiki- Seite nennt Details
Zuumlgig
Schon das unter Linux noch immer uumlber-wiegend genutzte grafische X-Window- Grundsystem erweist sich als netzwerk-faumlhig Wegen der zahlreichen Roundtrips zwischen Client und Server geraumlt aller-
5 Aktivieren Sie unter Sitzungsart den Punkt Veroumlffentlichte Anwendungen stellt der linke Button im Sitzungskasten (rot markiert) ein grafisches Startmenuuml zur Verfuumlgung
4 Die Fenster aller im per X2go vom Remote-Rechner uumlbertragenen Xterm-Fenster ge-starteten Programme erscheinen auf dem Client-Bildschirm
Schwerpunkt X2go
20 wwwlinux-userde 062020
dings bei einer DSL-Verbindung jedes Aufklappen eines Menuumls zur Geduldspro-be Praktisch laumlsst sich die Netzwerktrans-parenz von X also nur innerhalb eines lokalen Netzwerks vernuumlnftig nutzen
X2go mindert die Latenz um ein Vielfa-ches und verringert die Menge der uumlber-
tragenen Daten Im Test verwendete der Autor mit der Buumlrosuite LibreOffice sowie Grafikprogrammen wie Gimp oder Ink-scape die Einstellung ADSL im Reiter Ver-bindung von X2go Dabei fielen pro Stun-de weniger als 100 MByte an Daten an Uumlbertragungsgeschwindigkeiten uumlber
250 kbit s traten nicht auf 7 eine schnelle DSL-Verbindung erfordert die Arbeit mit X2go also nicht Als Ursache ansatzweise spuumlrbarer das fluumlssige Arbei-ten jedoch nicht stoumlrender Traumlgheiten identifizierte der Autor eher Netzlatenzen als einen Durchsatzengpass
QualitaumltBei der Darstellungsqualitaumlt fiel kein Un-terschied zu lokal laufenden Program-men auf Auch die Bedienung etwa beim Scrollen von Inhalten oder dem Ausklap-pen von Menuumls erschien unauffaumlllig al-lenfalls kleine Blitzer an den hereinge-scrollten Bereichen stoumlrten die Darstel-lung marginal Beim Oumlffnen mancher Dia-loge erschien gelegentlich fuumlr einen Mo-ment ein Fensterrahmen noch ohne In-halt Mit kleinen Einschraumlnken wirkt die Bedienung der Programme also aumlhnlich fluumlssig wie beim lokalen Arbeiten
Traumlger erwies sich die Bedienung bei einer Verbindung uumlber mobiles LTE Doch auch mit der Einstellung Modem fuumlr die Verbindungsgeschwindigkeit erscheint die Reaktion noch angemessen vor allem bei GTK-Programmen Qt- KDE-Programme reagieren beim Ausklappen von Menuumls allerdings traumlger Der Unterschied zwi-schen einer 3G- und 4G-Mobilfunkverbin-dung faumlllt beim Aufbau des Fensters ei-nes neu gestarteten Programms spuumlrbar auf bei der Reaktion auf Klicks hingegen kaum Erst bei 2G-Verbindungen dauert es Sekunden bis ein ganzes Fenster voll-staumlndig erscheint
Bild Ton und DruckWie der Name Nxproxy des Schatten-Dis-play-Servers vermuten laumlsst stammt X2go von der letzten quelloffenen Versi-on der Desktop-Sharing-Software NX der Firma NoMachine aus dem Jahr 2005 ab Programme wie Blender die OpenGL voraussetzen funktionieren mit X2go nicht Dafuumlr arbeitet die Software mit dem heute allgegenwaumlrtigen Sound-Sys-tem Pulseaudio zusammen Der offene SSH-Port genuumlgt um Bild und Ton zu uumlbertragen sofern Sie die standardmaumlszligig gesetzte Option Benutze Port-Weiterlei-tung uumlber Tunnel nicht deaktivieren
Prinzipiell ist das Linux-Drucksystem CUPS zwar netzwerkfaumlhig doch es waumlre
6 In den Sitzungsvoreinstellungen waumlhlen Sie die Ordner des Client-Rechners zur Freigabe Auf dem Server laufende Programme finden diese unter mediadisk im Home-Verzeichnis
7 Bei ADSL als Verbindungsgeschwindigkeit fallen bei X2go-Uumlbertragungsraten an die auch maumlszligig schnelle Internet-Anschluumlsse nicht uumlberfordern
SchwerpunktX2go
wwwlinux-user062020 21
kaum praktikabel eigene Drucker im Fir-mennetzwerk freizugeben damit dort laufende Programme auf die heimische Hardware zugreifen Auch dafuumlr bietet X2go eine Loumlsung Am einfachsten laumlsst sie sich nutzen wenn auf dem X2go-Ser-ver ebenfalls ein CUPS-Server laumluft Hier muumlssen Sie keinen Zugriff auf die physi-schen Drucker im Netz des entfernten Rechners (die Firmendrucker) einrichten
Stattdessen genuumlgt es nach dem Ein-richten der Pakete x2goserver-printing und cups-x2go dort einen CUPS-X2go-Printer hinzuzufuumlgen Im CUPS-Wizard fuumlr neue Drucker finden Sie ihn im Auswahl-feld Marke unter Generic Drucken Sie mit einem per X2go uumlbertragenen Pro-gramm auf diesen virtuellen Drucker dann uumlbermittelt die Software den Druckauftrag an den CUPS-Server des
Clients Ein Auswahldialog erlaubt die Auswahl eines lokalen Geraumlts 8
FazitX2go uumlbertraumlgt die Fenster grafischer Programme mit ertraumlglicher Latenz und geringem Datenvolumen uumlber DSL-An-schluumlsse und ndash bedingt ndash auch uumlber mo-bile Internet-Zugaumlnge Voraussetzung ist ein gegebenenfalls durch die Firewall geleiteter SSH-Zugang Weitere Ports braucht X2go weder zum Uumlbertragen von Sound noch zum Drucken (tle) n
Uumlber 100 Schulungsthemen aus allen
Bereichen freier Software Houmlchstes Niveau
Wunderschoumln Hilfsbereite offene
Atmosphaumlre So fuumlhlt sich OpenSource an
wwwLINUXHOTELde
Fo
to
joch
enta
ck
co
m
8 Per X2go uumlbertragene Pro-gramme drucken bei Bedarf auch auf dem Drucker des Clients
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44456
70 wwwlinux-userde 062020
Praktische Android-Apps fuumlr Arch- und Manjaro-Nutzer
Apps fuumlr ArchDas Arch-Projekt pflegt neben der ei-gentlichen Distribution auch ein eigenes Forum sowie ein sehr ausfuumlhrliches und anerkannt gutes Wiki Das Forum bietet der internationalen und vielspra-chigen Arch-Community ein Zuhause und auch das Wiki gibt es in mehreren Sprachen wobei die englische Ausgabe bei Weitem die meisten und ausfuumlhrlichs-ten Artikel beinhaltet Die deutschspra-chige Arch-Gemeinschaft geht dabei je-
doch wie auch andere Laumlnder-Communi-ties einen eigenen Weg und betreibt ein eigenstaumlndiges Forum sowie ein gesondertes Wiki Die Foren und Wikis liefern besonders Ein- und Umsteigern wertvolle Hilfe und viele Anregungen Aber auch waumlhrend des Betriebs beruhigt es die aumluszligerst hilfsbereite Arch-Commu-nity im Hintergrund zu wissen Streikt das System oder kommt man mit einem Problem nicht weiter ist die Loumlsung oft
Streikt der Rechner oder ist
er waumlhrend der Installation
nicht verfuumlgbar helfen prak-
tische Android-Apps das Wis-
sen der Arch-Community aus
Wiki und Forum anzuzapfen
Christoph Langner
README
Arch Linux verzichtet bewusst auf eine
grafische Installationsroutine Stattdessen
leitet ein Wiki-Artikel den Anwender Schritt
fuumlr Schritt durch das Setup des Systems
Nuumltzliche Apps erleichtern dabei den Zugriff
auf die von der Arch-Gemeinschaft bereit-
gestellten Hilfen
Open Source fuumlr Android
In den Paketquellen der groszligen Linux-Dis-
tributionen findet sich in der Regel nur
solche Software deren Lizenz es erlaubt sie
frei fuumlr jeden Zweck zu nutzen sie beliebig
weiterzuverbreiten sowie sie zu untersuchen
und an die eigenen Beduumlrfnisse anzupas-
sen Entsprechende freie Software gibt es
auch fuumlr Android doch im Getoumlse des Play
Stores gehen diese Software-Perlen schnell
unter Zudem erfordert Googles App-Market
das Vorhandensein des Google-Dienste-
Frame works was Nutzer von Google-freien
Android-Geraumlten ausschlieszligt Wer auch
unter Android freie Software bevorzugt
sollte sich daher den Open-Source-Market
F-Droid naumlher ansehen Die Plattform er-
laubt Entwicklern von Open-Source-Apps
ihre Programme fuumlr eine groszlige Gruppe von
Anwendern zu veroumlffentlichen Aumlhnlich wie
bei Googles Play Store laumlsst sich der Index
durchsuchen und erlaubt Anwendungen per
Fingerzeig zu installieren und aktuell zu hal-
ten Alle hier vorgestellten Apps finden sich
auch im F-Droid-Store
PraxisArch-Apps fuumlr Android
wwwlinux-user062020 71
im Wiki zu finden oder ein freundlicher Helfer aus dem Forum gibt wertvolle Tipps wie man sein System wieder flott bekommt Mit der besten Online-Hilfe kommt man allerdings trotzdem nicht weiter wenn der Rechner komplett streikt In solch einer Situation bietet die Arch-Community praktische Apps fuumlr Smartphones und Tablets mit Android
ArchWiki ViewerDer ArchWiki Viewer macht genau das was der Name schon vermuten laumlsst Die kostenlose App bringt das Arch-Wiki auf das Smartphone Alternativ gibt es die Open-Source-App auch im auf freie Software spezialisierten F-Droid-Mar-ket Der Viewer oumlffnet automatisch die englischsprachige Hauptseite des Arch-Wikis 1 Die Funktionen beschraumln-ken sich bislang noch auf das Noumltigste Uumlber die Lupe durchsuchen Sie das Wiki 2 in den Einstellungen laumlsst sich die Schriftgroumlszlige anpassen
Fuumlr die Zukunft angedacht sind noch die Unterstuumltzung anderer Sprachen sowie ein Dark-Mode-Skin fuumlr Anwender die eher dunkel eingefaumlrbte Anwendungen bevorzugen Ideal waumlre ein Offline-Mo-dus der die Inhalte des Arch-Wikis kom-plett oder in Teilen herunterlaumldt sodass man auch ohne eine Netzverbindung das Wiki zur Hand hat Bislang fehlt auch noch die Moumlglichkeit Lesezeichen fuumlr wichtige Seiten zu setzen Der ArchWiki Viewer wird derzeit noch regelmaumlszligig ak-tualisiert sodass die Funktionswuumlnsche vermutlich fruumlher oder spaumlter umgesetzt werden
Archlinux ForumsNicht immer findet sich allerdings im Wiki die Loumlsung zum vorliegenden Problem In solchen Faumlllen steht die Arch-Community mit tatkraumlftiger Hilfe und viel Know-how zur Seite Die Betrei-ber des Arch-Forums achten zwar darauf dass die Seite auch auf Smartphones
1 Der kostenlose ArchWiki Viewer bringt das Wiki der Arch-Linux-Community direkt auf Android-Mobilgeraumlte
2 Die Suche unterstuumltzt unterschiedliche Sprachen Das deutsche Arch-Wiki bleibt allerdings auszligen vor
3 Die App Archlinux Forums erleichtert den Zugriff von unterwegs auf die offiziel-len Arch-Linux-Foren
Praxis Arch-Apps fuumlr Android
72 wwwlinux-userde 062020
mit kleineren Bildschirmen funktioniert doch wesentlich mehr Komfort bietet der Zugang uumlber die Android-App Arch-linux Forums Wie der ArchWiki Viewer steht sie unter einer Open-Source-Lizenz allerdings fehlt aktuell noch ein Eintrag im F-Droid-Store
Nach dem Start zeigt Archlinux Forums eine Uumlbersicht aller Unterforen an 3 Mit einem Fingerzeig auf das Icon rechts unten im blauen Kasten der von links aufgezogenen Seitenleiste loggen Sie sich mit Ihrem Account im Forum ein Danach erhalten Sie Zugriff auf Ihre bereits veroumlffentlichten Beitraumlge und Nachrichten sowie abonnierte Diskus-sionsfaumlden Waumlhlen Sie eines der Foren an erlaubt die App das Schreiben von neuen Beitraumlgen 4 Dazu tippen Sie auf das Plus-Icon rechts unten im Bildschirm
Die uumlber das Zahnrad-Icon aufgerufe-nen Einstellungsmoumlglichkeiten beschraumln-ken sich aktuell auf die Auswahl unter-schiedlicher Themes Ein wichtiges Detail findet sich allerdings im Unterpunkt API
home server Aumlndern Sie hier die Adresse des API-Servers von https bbs archlinux org auf https bbs archlinux de dann erhalten Sie Zugriff auf das deutsch-sprachige Forum Im Test funktionierte das Browsen im Forum der deutschen Arch-Community ohne Einschraumlnkungen der Login und somit das Veroumlffentlichen neuer Beitraumlge klappte jedoch nicht
Dynamisches DuoMit ArchPackages und AURdroid gibt es zwei sehr aumlhnliche Anwen-dungen die bei der Recherche in den Arch-Linux-Paketquellen helfen Arch-Packages beschraumlnkt sich dabei auf die offiziellen Paketquellen AURdroid kon-zentriert sich stattdessen auf die Koch-rezepte des Arch User Repositories AUR Die Funktionsweise ist bei beiden Werk-zeugen dieselbe Unter Keywords geben Sie einen Suchbegriff ein Darunter haben Sie die Moumlglichkeit die Suche auf den Namen beziehungsweise die
4 Nach dem Einloggen ins Arch-Portal erlaubt Archlinux Forums das Veroumlffent-lichen neuer Beitraumlge
5 ArchPackages liefert Informationen zu Paketen aus den offiziellen Soft-ware-Quellen von Arch Linux
6 Die App AURdroid gleicht ArchPacka-ges bis ins Detail integriert allerdings das Arch User Repository
PraxisArch-Apps fuumlr Android
wwwlinux-user062020 73
Beschreibung zu beschraumlnken oder nur Pakete aus ausgewaumlhlten Repositories anzuzeigen 5
Die Oberflaumlche von AURdroid gleicht der von ArchPackages bis in kleinste De-tails ndash kein Wunder stammen doch beide Anwendungen vom selben Entwickler Aumlhnlich wie beim Web-Frontend des AUR-Portal gibt es verschiedene Filter um die Suche im Repository zu steuern Zudem bietet die App eine Reihe von Sortiermoumlglichkeiten 6
Fuumlr beide Anwendungen gibt es noch eine Reihe von Verbesserungsvorschlauml-gen Es fehlt zum Beispiel die Moumlglich-keit Lesezeichen zu setzen oder Pakete uumlber das Smartphone herunterzuladen So lieszlige sich ein System reparieren des-sen Paketverwaltung aus dem Tritt ge-kommen ist und das nicht mehr ins Netz kommt Interessierte Entwickler haben uumlber das Github-Repository des Entwick-lers die Moumlglichkeit den Apps neue Funktionen hinzuzufuumlgen
FazitEs mag befremdlich klingen Android- Apps fuumlr Linux-Distributionen zu ent-wickeln doch die gut in den Arch-Li-nux-Kosmos integrierten Apps erleich-tern besonders bei den ersten Schritten und im Problemfall das Leben Das hilft insbesondere Ein- und Umsteigern wei-ter die so das Wiki mit dem Installations-leitfaden sowie die Hilfe der Arch-Com-munity immer zur Hand haben (cla) n
TIPP
Kleiner Tipp am Rande Im AUR finden sich
immer wieder brandneue Anwendungen
fuumlr den Linux-Desktop die noch kaum
jemand kennt Stellen Sie in AURdroid die
Sortierreihenfolge auf Last updated dann
lassen sich solche neuen Software-Perlen
schnell aus der Flut der Veroumlffentlichungen
herausfiltern
MAGAZIN 33 RabattTESTEN SIE JETZT 3 AUSGABEN FUumlR 1790 euro
OHNE DVD 1390 euro
SICHERN SIE SICH JETZT IHR GESCHENK Ubuntu Spezial oder LinuxUser Spezial im Wert von 1280 euro
ODER
Nur fuumlr kurze Zeit
Telefon 0911 9939 90 98Fax 01805 861 80 02E-Mail computecdpvde
Einfach bequem online bestellen shoplinux-magazindeLM_1-2_q_Miniabo_AKTION-2019_neuindd 1 270420 1615
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44290
NetzampSystem Trident
82 wwwlinux-userde 062020
Projekt Trident vereint BSD-Desktop mit Void Linux als Unterbau
Uumlber den TellerrandBei einem Fork also der Gruumlndung eines neuen Projekts aus dem Quellcode eines bestehenden scheiden sich die Geister Die einen verfluchen es als Ursache fuumlr den fehlenden Erfolg von Linux auf dem Desktop die anderen sehen in dieser Form des erneuten Mischens das Salz in der Linux-Suppe Dabei spielt es eigent-lich keine Rolle ob es sich um ein kleines Projekt auf Github handelt oder um die Wiederauferstehung von LibreOffice aus den Ruinen von OpenOffice
Von BSD zu LinuxEs geht aber auch anders herum wie das Beispiel von Ffmpeg und des wegen Un-stimmigkeiten unter dessen Entwicklern entstandenen Libav zeigt Zunaumlchst war der Fork mit dem Namen Libav recht erfolgreich doch kehrten mit der Zeit unter anderem Debian und Ubuntu zu-ruumlck zu Ffmpeg Heute ist die Bibliothek Libav nur noch wenig verbreitet
Der Fork um den es in diesem Artikel geht gehoumlrt zu den eher ungewoumlhn-lichen Varianten da er die Grenzen von Betriebssystemen uumlberschreitet Die Ge-schichte begann mit PCBSD Dessen Ziel war es auf der Grundlage von FreeBSD ein einsteigerfreundliches System mit praktikabler grafischer Oberflaumlche bereit-zustellen
2016 wurde das von der Firma iXsys-tems entwickelte Projekt in TrueOS um-benannt wobei es eine PCBSD-Variante unter diesem Namen fuumlr Server bereits seit Jahren gab Was Klarheit schaffen sollte verwirrte also eher Um das Chaos komplett zu machen richtete sich TrueOS 2018 neu aus Das Projekt Trident soll sich kuumlnftig um den
Das aus der BSD-Welt
stammende Projekt Trident
mit dem Lumina-Desktop hat
Void Linux als neuen Unter-
bau ausgewaumlhlt
Ferdinand Thommes
README
Das Projekt Trident wechselt aus der BSD-
Welt auf Linux und entschied sich fuumlr das
schlanke Void Linux als Unterbau In Kom-
bination mit ZFS on Root ergibt sich so eine
interessante Kombination
Listing 1binsh
setxkbmap de
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 83
BSD-Desktop insgesamt kuumlmmern waumlh-rend TrueOS sich an FreeBSD orientiert und nur dessen Desktop-Pakete unter-stuumltzt aber einem schnellen Zyklus folgt und alle sechs Monate erscheint
Das Projekt Trident dagegen beschloss nach rund einem Jahr Entwicklung im Oktober 2019 von der Plattform BSD zu einer Linux-Distribution als Basis zu wechseln Die Wahl fiel auf die leicht-gewichtige unabhaumlngige Rolling-Re-lease-Distribution Void Linux Der Grund fuumlr den Umstieg von BSD auf Linux lag hauptsaumlchlich in der besseren Hardware-Unterstuumltzung fuumlr ein dem Desktop zugewandtes Projekt
Die Distribution Void Linux erstellt alle Pakete im eigenen Build-System und ver-wendet den Paketmanager XBPS zum In-stallieren als Init-System dient Runit Fuumlr alle Pakete besteht die Moumlglich-keit sie auf Basis von Musl statt der GNU-C-Bibliothek (Glibc) zu installieren LibreSSL ersetzt optional OpenSSL
Das Beste beider WeltenTrident kombiniert Void Linux mit ZFS on Root aus der BSD-Welt Von dort stammt auch das schlanke Lumina Desk-top Environment kurz Lumina Das Lizenzproblem das den Einsatz von ZFS unter Linux meist verhindert loumlsen die Entwickler indem Sie das Kernel-Modul nicht direkt ausliefern sondern per DKMS zur Laufzeit erstellen und einbinden
Dabei kommt ZFS on Linux 082 unter Kernel 5418 zum Einsatz Waumlhrend des Tests verlieszlig das Projekt die Beta-Phase und veroumlffentlichte die Version 10 Es zeigte sich aber dass das Release noch nicht in allen Punkten uumlberzeugt
Kein Live-ImageDas Abbild von der Webseite des Pro-jekts ist ein Net-Installer mit rund 500 MByte ein Live-Image gibt es derzeit nicht Fuumlr einen Test installieren Sie das Image in Virtualbox oder VMware Dafuumlr sollten Sie mindestens 2 GByte RAM sowie 10 GByte Platz auf der virtuellen Platte bereitstellen
Beim Booten des Images erscheint eine Nachricht dass noch nicht alles wie gewuumlnscht funktioniert Verstaumlndlich denn immerhin haben die Entwickler
die Plattform komplett gewechselt Es braucht noch viele Tests auf einer moumlg-lichst breiten Basis bis alles passt
Auf dem ThinkpadIm Test kam Trident auf einem Thinkpad zum Einsatz Gleich nach dem Start vom Boot-Medium landen Sie zum Vorbe-reiten der eigentlichen Installation im Terminal Die Software fragt zunaumlchst den Status des Netzwerks ab Das gelang im Test allerdings erst nach mehreren Scans Dann erkannte sie das Ethernet Gleiches galt fuumlr das WLAN Bei der Ein-gabe des Passworts gilt es zu beachten dass zu diesem Zeitpunkt eine englische Tastaturbelegung eingestellt ist bei der einige Tasten anders belegt sind
1 Der Bootloader rEFInd eine auf UEFI- Installationen speziali-sierte Grub-Alternative kann multiple Installa-tionen verschiedener Betriebssysteme verwal-ten und eine interaktive EFI-Shell oumlffnen
2 Trident setzt auf XBPS fuumlr das Paketmanagement Mit Octoxbps installieren Sie einen grafischen Paketmanager im Stil von Synaptic nach der im Test dazu diente XFCE und KDE Plasma zu integrieren
NetzampSystem Trident
84 wwwlinux-userde 062020
Vor Beginn der Installation empfiehlt der Assistent den Rechner am besten mit UEFI zu booten da sonst einige Funk-tionen wie das ZFS-Bootmenuuml oder die Verschluumlsselung nicht bereitstehen Sie sollten diesen Hinweis beherzigen da Sie sonst unter anderem die Moumlglichkeit ver-schenken Snapshots aus dem Bootmenuuml zu starten
Glibc oder MuslKlappt der Zugang zum Netz steht die Entscheidung an ob Sie ein System
mit Standardpaketen und einer Glibc oder eine leichtgewichtige Installation ohne proprietaumlre Pakete mit Musl haben moumlchten Warum die beiden Varianten jeweils mit der entsprechenden C-Stan-dard-Bibliothek fest verknuumlpft waren erschlieszligt sich uns nicht ndash vor allem deshalb weil das System in einem wei-teren Schritt vier verschiedene Varianten anbietet von Void uumlber Server und Lite hin zu Full Hier sind Lite und Full die als einzige einen Desktop aufweisen nicht vollstaumlndig implementiert und somit als experimentell anzusehen Wir entschie-den uns trotzdem fuumlr die ausgewachsene Version um zu sehen wie viel Arbeit der grafischen Variante noch bevorsteht
Flott installiert
Das Net-Install-Image bietet sich bei einem Rolling Release wie Void als be-vorzugte Methode an da das Setup dabei alle Pakete auf den neuesten Stand bringt Die Installation laumluft zuumlgig ab und brauchte auf einem fuumlnf Jahre alten Thinkpad in einem flotten Netz-werk gut zehn Minuten Die meiste Zeit beanspruchte dabei DKMS zum Bau der Module fuumlr ZFS und Wireguard
Die Distribution verschluumlsselt das Home des Users bei der Installation automatisch das Passwort des Users ent-schluumlsselt beim Einloggen zusaumltzlich die Partition Um dabei ein Systemlayout im BSD-Stil beizubehalten wird das Home als usrhome eingebunden bei home handelt es sich um einen Symlink darauf
Bootmanager rEFIndWenn Sie das System nach der Installa-tion neu starten begruumlszligt Sie rEFInd statt des gewohnten Grub 1 Beim ersten Rundgang durch die Oberflaumlche stellen Sie unter Umstaumlnden fest dass die vorinstallierte Auswahl an Software nicht allzu uumlppig ausfaumlllt im Vergleich zu
4 Als Mail-Client verwendet Trident die mit Qt entwickelte Anwendung Trojitaacute die als Protokoll nur IMAP unterstuumltzt Um klassische POP3-Postfaumlcher abzurufen waumlre etwa Thunderbird als Alternative gefragt
Listing 2 xbps‑install octoxbps kde‑cli‑tools trident‑update ‑check ampamp trident‑update ‑update
3 Luminas Dateimanager Insight bietet einen beschraumlnkten Funktionsumfang und bietet keinen 2-Fenster-Betrieb Natuumlrlich stehen bei Bedarf noch andere Dateimanager mit zusaumltzlichen Funktionen bereit
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 85
anderen Systemen Immerhin finden Sie unter anderem LibreOffice Firefox und ein Qt-Terminal vor was fuumlr den Anfang oft ausreicht
Doch zunaumlchst zum Wichtigsten Stellen Sie als Erstes das Tastaturlay-out auf Deutsch um Dazu geben Sie im Qt-Terminal das Kommando sudo xbps‑install setxkbmap ein Der Befehl setxkbmap de stellt dann das Layout um Damit Sie das nicht nach jedem Reboot wiederholen muumlssen legen Sie ein klei-nes Skript in den Autostart-Bereich den Sie im Menuuml unter Preferences | Desktop Settings finden Das Skript nennen Sie setxkbmapsh oder aumlhnlich und befuumlllen es mit dem Inhalt aus Listing 1
Haben Sie dem Skript mit chmod +x setxkbmapsh die passenden Rechte gegeben legen Sie es im Autostart ab indem Sie dort zu Binary wechseln das Skript markieren und oben auf Save kli-cken Jetzt bleibt das Tastaturlayout nach einem Neustart erhalten
Paketmanager XBPSDer bei Void entwickelte Paketmanager XBPS erinnert an Pacman von Arch Linux Der Befehl zum Aktualisieren des Void- Unterbaus lautet xbps‑install ‑Su Wollen Sie vor dem Aktualisieren des Systems automatisch einen ZFS-Snap-shot erstellen verwenden Sie anstelle dieses Kommandos das aus der ersten Zeile von Listing 2
Ziehen Sie einen grafischen Paket-manager vor greifen Sie zur zwar spar-tanischen aber funktionellen Software
Octoxbps die Sie uumlber XBPS nachziehen (Listing 2 zweite Zeile) und anschlieszligend aus dem Menuuml starten 2
Keine SchoumlnheitUumlber den Lumina-Desktop laumlsst sich trefflich streiten Er ist funktional schnell durchgehend zu konfigurieren und bringt bereits eine begrenzte Anzahl von Apps mit 3 Nach einer gewissen Einge-woumlhnung geht die Arbeit damit einiger-maszligen flott von der Hand 4
5 XFCE in der aktuellen Version 414 ist eine gute Alternative wenn Lumina zu spartanisch erscheint
6 Der voreingestellte Dark-Look harmoniert unter XFCE gut mit den in dunklen Brauntoumlnen gehaltenen Icons der Anwendungen
Listing 3$ sudo cp usrsharexsessionsxfcedesktop etcsddm‑sessions
$ sudo cp usrsharexsessionsplasmadesktop etcsddm‑sessions
NetzampSystem Trident
86 wwwlinux-userde 062020
Eines ist der in C++ und Qt5 geschriebe-ne Desktop aber wahrlich nicht grafisch ansprechend Wie bei Linux uumlblich ha-ben Sie aber die Wahl Gefaumlllt Ihnen die Optik nicht installieren Sie einfach eine andere Desktop-Umgebung
Andere DesktopsWir haben Plasma als auch XFCE 5 nachinstalliert Letzteres richten Sie auf der Kommandozeile mit xbps‑install xfce4 ein In Octoxbps tragen Sie Xfce4 ins Suchfeld ein und markieren die gelis-teten Apps Ein Klick auf + Install im Kon-
textmenuuml bereitet alles vor ein Klick auf den Haken oben in der Menuumlleiste stoumlszligt den Prozess an Um XFCE in den Log-in-Manager SDDM einzufuumlgen nutzen Sie den Befehl aus der ersten Zeile von Listing 3 Beim naumlchsten Login duumlrfen Sie dann XFCE auswaumlhlen 6
Der Weg zu einem KDE-Plasma-Desk-top 7 verlaumluft aumlhnlich der entsprechen-de Befehl lautet xbps‑install kde5 Hier sollten Sie zusaumltzlich kde5-baseapps und dolphin installieren Ohne die KDE5-Basis-Anwendungen fehlen unter anderem Kate KWrite und Konsole Gra-fisch verfahren Sie analog zu XFCE 8
Danach folgt wieder das Einbinden in SDDM (Listing 3 zweite Zeile) Sie finden dann zwei Eintraumlge fuumlr Plasma vor Einer davon sollte eine Wayland-Sitzung star-ten was im Test aber nicht klappte
Bei beiden Desktop-Metapaketen feh-len derzeit noch einige Anwendungen die Sie aber bei Bedarf gezielt nachin-stallieren Wir fanden XFCE als Desktop fuumlr Trident ideal denn die Eleganz von Plasma kommt derzeit noch nicht zur Geltung Waumlhrend der Tests erkannte das System externe Geraumlte nicht automa-tisch es war noumltig diese per Mount-Be-fehl einzubinden
Erstaunt hat der hohe Verbrauch an Hauptspeicher nach dem Start Mit Lumina waren es rund 720 MByte bei XFCE und Plasma jeweils um 850 MByte Zum Vergleich Unter Debian bdquoUnstableldquo reichen Plasma rund 650 MByte 9
ZFS gut integriertUm die Vorteile von ZFS zu nutzen ins-besondere die Snapshots bedarf es zwingend der Kommandozeile Trident hat waumlhrend der Installation bereits mehrere ZFS-Pools angelegt die Sie sich mit zfs list ansehen Beim Start des Systems booten Sie standardmaumlszligig in tridentpool ROOT initial wobei trident-pool der bei der Installation standard-maumlszligig vergebene Name ist
Trident erzeugt automatisch vor jedem Upgrade des Systems einen
7 Plasma wirkt unter Trident im Vergleich zu XFCE etwas behaumlbig Zudem sind einige wichtige Apps noch nicht im Metapaket KDE5 integriert
8 Trident benutzt den langfristig unterstuumltzten Kernel 5418 als stabile Unterlage Die Installation von Plasma brachte zudem einige Qt-Entwicklungswerkzeuge mit an Bord
Listing 4
$ sudo zfs snapshot tridentpoolROOTinitialsnap2
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 87
inkrementellen Snapshot Das ermoumlg-licht es bei Problemen auf den vorhe-rigen Stand zuruumlckzurollen Sie duumlrfen daruumlber hinaus jederzeit einen Snapshot des Gesamtsystems oder von einzelnen Pools erstellen Dazu dient ein Befehl wie der aus Listing 4 Den Namen hinter dem Klammeraffen ndash im Beispiel snap2 ndash vergeben Sie er sollte moumlglichst aus-sagekraumlftig sein um ihn im Bootmanager spaumlter leicht zu identifizieren 0
Wenn Sie beim naumlchsten Neustart nicht den eigentlichen ZFS-Pool star-ten moumlchten sondern einen Snapshot dann wechseln Sie im zweiten Schritt des Boot-Vorgangs per [Esc] in das Boot-menuuml Ein Druck auf [Alt]+[A] foumlrdert dort die vorhandenen Snapshots zutage Dokumentationsmaterial zu ZFS buumlndelt eine Seite bei Wikibooks
FazitTrident funktionierte im Test einwand-frei aus dem Terminal heraus Grafische Desktops ndash egal ob Lumina ein nachin-stalliertes Plasma oder XFCE ndash weisen derzeit noch Defizite auf Das war den Entwicklern bewusst als sie dem aktu-ellen Abbild trotzdem die Versionsnum-
mer 10 verliehen Diese Haltung deutet die Zielrichtung des Projekts an Die Kom-mandozeile bleibt bei Trident vermutlich fuumlr ZFS auch kuumlnftig die einzige Loumlsung
Trident ist ein interessantes Projekt Wer es derzeit zum taumlglichen Begleiter machen moumlchte sollte vielleicht schon einmal Void oder Arch Linux konfiguriert haben und darf mit der Kommandozeile nicht auf Kriegsfuszlig stehen Die Kombi-nation aus der leichtgewichtigen Distri-bution Void Linux und dem aus der BSD-Welt uumlberkommenen ZFS verleihen dem Projekt viel Potenzial Es scheint ideal fuumlr Anwender die Ubuntu nicht moumlgen aber trotzdem ZFS on Root voreingestellt nutzen moumlchten (agr) n
9 Die Speicherauslastung von Trident faumlllt unter allen getesteten Desktops houmlher aus als erwartet Vermutlich legen die Entwickler an dieser Stelle noch Hand an um das System weiter zu optimieren
0 ZFS on Root gehoumlrt zu den herausragenden Beigaben von Trident Die Befehle zum Einsatz der Funktionen entsprechen denen von ZFS unter anderen Umgebungen
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr43932
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl43932
96
README
Der Mensch lebt nicht vom Text allein Zu jedem Artikel in LinuxUser gehoumlrt eine Reihe von Zusatzinformationen die das bloszlige Narrativ um weiterfuumlhrende Inhalte ergaumlnzen Manche davon inteshygrieren sich direkt in den Textfluss andere stehen als gesonderte grafische Elemente in der sogenannten Marginalspalte also dem teilweise freien Bereich an der rechshyten beziehungsweise linken Seitenkante
Typografische KonventionenEine blaue Einfaumlrbung hebt Verweise auf Tabellen und Kaumlsten hervor siehe Kasten Kastentitel Die Kursivierung signalisiert hier wie in vielen anderen Faumlllen eine symbolische Bezeichnung in einem Codeshybrocken koumlnnte das etwa so aussehen
$ cat bdquoEinTextbrockenldquo gtgt Ausgabetxt
Der bdquoUmbruchhakenldquo am Ende der ersten Zeile des Codes verweist hier darauf dass es sich in diesem Fall eigentlich um eine einzige Eingabezeile handelt die nur aus Platzgruumlnden im Druck umgebrochen werden musste
Die Kursivierung kann neben Platzhalshytern auch andere Elemente bezeichnen wie Paketnamen und Benutzerkonten etwa build-essential und root Aber auch Menuumlpunkte drucken wir kursiv ab wobei in Menuumlfolgen eine Pipe die einshyzelnen Elemente trennt Sonstiges | Text-kodierung | Unicode
Gelegentlich begegnen Ihnen in den Artikeln auch orangefarbig hinterlegte Textstellen Sie verweisen auf ein Glossar das den markierten Begriff kurz erlaumlutert Sie finden den Glossartext dann in einer der Marginalspalten
Tasten und TastenfolgenEin Buchstabe oder eine Buchstabenshyfolge in eckigen Klammern wie [Esc] steht symbolisch fuumlr einen Tastendruck Dabei dient als Schreibweise grundsaumltzshylich die Beschriftung der Tasten einer deutschen Tastatur Ein Druck auf [T] erzeugt also ein kleines bdquotldquo die Kombishynation [Umschalt]+[T] ein groszliges bdquoTldquo
Das Pluszeichen zwischen Tasten sigshynalisiert dabei dass man sie gleichzeitig druumlcken muss ein Komma dagegen dass sie nacheinander betaumltigt werden muumlsshysen Das allseits beliebte Copy amp Paste gelingt also mit [Strg]+[C] [Strg]+[V]
Lesen Sie etwas von der SupershyTaste dann handelt es sich dabei um die eigentshylich korrekte Bezeichnung jener Taste die in MicrosoftshyUmgebungen bdquoWindowsshyTasshyteldquo heiszligt und auf der bei den meisten Tasshytaturen das entsprechende Logo prangt
Infos und DownloadsAn einzelnen Stellen im Text finden sie das Zeichen das auf eine weiterfuumlhshyrende Information verweist Um an die Links zum Artikel zu gelangen blaumlttern Sie ans Ende des Artikels wo Sie einen Kasten Weitere Infos und interessante Links finden Entweder tippen Sie die dort angegebene URL wwwlinux‑userdeqrNummer in einen Webbrowser ein ndash das fuumlhrt Sie auf eine Webseite mit allen Links zum Artikel ndash oder Sie scannen mit
In jedem LinuxUser-Artikel liefern eine Reihe von speziellen Auszeichnungen
und grafischen Elementen wichtige Zusatzinformationen zum Text
copy M
aksi
m S
hebe
ko 1
23R
F
Beispiel fuumlr Heft-DVD-Inhalt LUOrdner
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44447
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44447
dem Smartphone oder Tablet den im Kasten abgedruckten QRshyCode ein und surfen so direkt zur Seite mit den Links
Analog funktioniert der Kasten Dateien zum Artikel herunterladen unter mit der URL wwwlinux‑userdedlNummer Er bringt Sie auf eine Webseite die auf inteshyressante Downloads zum Artikel verweist (Das Exemplar unten links dient nur als Beispiel und fuumlhrt ins Nirgendwo)
Heft-DVDDie preisguumlnstigere NoshyMediashyEdition von LinuxUser kommt ohne Datentraumlger doch die meisten Leser bevorzugen die am Kiosk erhaumlltliche Ausgabe mit HeftshyDVD Bei Artikeln zu denen Inhalte auf der DVD gehoumlren finden Sie auf der ersshyten Doppelseite einen grauen bdquoHalbkreis mit Lochldquo (siehe oben) der eine optische Disk symbolisiert Der Text darunter beshyzeichnet den zugehoumlrigen DVDshyInhalt und nennt gegebenenfalls auch das Verzeichnis in dem sich dieser auf dem Datentraumlger befindet (jlu) n
Glossar Naumlhere Definition zum Verstaumlndnis
eines Begriffs oder einer Abkuumlrzung
Service Heft-DVD-Inhalt
98 wwwlinux-userde
Neues auf der Heft-DVD
Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar
stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50
bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS
Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-
tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version
Bleeding Edge Fedora 32
Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-
men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos
Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204
Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken
sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n
Sicher und anonym Tails 45
SchwerpunktX2go
wwwlinux-user062020 17
on als Parameter um die fragliche Sitzung zu beenden
Eine Verbindung (Sitzung) zu einem entfernten Rechner mit installiertem X2go-Server legen Sie im X2go-Client mit Sitzung | Neue Sitzung an 3 Der sich oumlff-nende Dialog mit seinen fuumlnf Reitern faumlllt zwar umfangreich aus doch in aller Regel genuumlgt es eine uumlberschaubare Anzahl an Parametern anzupassen Im ersten Reiter Sitzung tragen Sie unter Host die Netz-adresse ein unter Login den Benutzer-namen des Users auf dem entfernten Rechner ndash im Grunde analog zur Anmel-dung an einer SSH-Konsole
SSH nutzt in der Standardkonfigura-tion ein Login mit Benutzername und Passwort alternativ kommt eine Schluumls-seldatei zum Einsatz X2go arbeitet mit beidem auf Wunsch sogar mit einer Ker-beros-5-Authentifizierung Die entspre-chenden Optionen finden Sie im Dialog Neue Sitzung Auch die Verbindung uumlber einen Proxy-Server fuumlr die SSH-Verbin-dung bietet die Software an zum Bei-spiel um SSH auf einem HTTP-Port durch eine Firewall zu tunneln Da X2go alle Daten uumlber eine gewoumlhnliche SSH-Ver-bindung uumlbertraumlgt verwenden Sie dieselben Parameter wie bei einem SSH-Konsolen-Login
X2go laumlsst sich einfach installieren und erfordert bis auf das Aktivieren des Diensts auf der Server-Seite und der Log-in-Daten im Client keine Konfiguration Am schnellsten richten Sie Telearbeits-plaumltze ein indem Sie die Software auf allen Arbeitsplatzrechnern installieren und diese so zum X2go-Server aufruumlsten
Alternativ erlaubt es die Software ei-nen zentralen X2go-Server fuumlr viele Be-nutzer einzurichten Auch hier gestaltet sich der administrative Aufwand fuumlr den Fernzugriff gering Neben der Installation von X2go richten Sie dafuumlr lediglich Be-nutzerkonten und SSH-Zugaumlnge fuumlr alle Teilnehmer ein Nicht ganz so leicht faumlllt es aber die Ressourcenanforderungen fuumlr mehrere Benutzer einzuschaumltzen und zu gewaumlhrleisten
Fernbedient
Die Sitzungsart unten im Dialog Sitzungs-voreinstellungen legt fest welche Anwen-dung nach dem Aufbau der Verbindung
startet Zum Testen genuumlgt es hier zu-naumlchst die Option Anwendung zu waumlhlen und als Befehl usrbinxterm einzu-geben Xterm gehoumlrt fest zu X-Windows und steht unter jedem Linux-System mit grafischer Oberflaumlche bereit
Nach dem Schlieszligen des Dialogs oumlffnet sich ganz rechts im X2go-Client-Fenster ein grauer Kasten Ein Klick darauf waumlhlt die Sitzung aus die daraufhin als Log-in-Dialog im blauen Hauptbereich des Fensters erscheint Die Eingabe des Pass-
1 Das Programmfenster des X2go-Clients fuumlr den Fernzugriff bildet optisch ein Log-in-Schirm am lokalen Rechner nach Serverseitig gilt es lediglich Programmpakete zu installieren und den Serverdienst zu aktivieren
2 Normale Programme kooperieren mit dem lokalen X-Server per X2go uumlbertragene dagegen mit dem unsichtbaren NX-Proxy Er verhaumllt sich dem Programm gegenuumlber wie ein normaler X-Server uumlbertraumlgt die Daten jedoch komprimiert an den NX-Client auf dem zugreifenden Rechner der sie dort in einem Programmfenster anzeigt
Schwerpunkt X2go
18 wwwlinux-userde 062020
worts und ein Klick auf Ok starten die Ver-bindung Der hellgraue Kasten zeigt nun den Status als aktiv sowie einige Details wie die Startzeit der Sitzung
Im sich oumlffnenden X-Term-Fenster ge-ben Sie nicht nur Konsolenbefehle ein sondern starten daraus auch grafische Programme 4 Wer keine Beruumlhrungs-aumlngste im Umgang mit dem Terminal hat dem steht der Remote-Rechner bereits uneingeschraumlnkt zur Verfuumlgung Die klei-nen Buttons unten im Kasten der aktiven Sitzung ermoumlglichen es Ordner zu teilen sowie die Sitzung zu pausieren oder zu beenden Pausierte Verbindungen lassen sich auch von anderen Rechnern uumlber-nehmen zum Beispiel um laufende Pro-gramme von einem Desktop-Rechner auf einen Laptop zu bdquoteleportierenldquo
Um die Einstellungen einer Sitzung zu veraumlndern beenden Sie diese mit einem Klick auf Abbrechen Danach erscheint die Sitzung wieder als graue Box rechts im Client-Fenster Ein Klick auf das Hambur-ger-Icon rechts unten in den Boxen oumlffnet erneut die SitzungsvoreinstellungenX2go stellt auf Wunsch auch ein grafi-sches Startmenuuml fuumlr Remote-Programme
bereit Nach Auswahl von Veroumlffentlichte Anwendungen aus der Sitzungsart er-scheint es unten im Kasten der aktiven Sitzung ganz links als kreisfoumlrmiges Icon 5 Es zeigt analog zum lokalen Linux-Startmenuuml Eintraumlge fuumlr die im Ord-ner etcx2goapplications enthalte-nen Programmstarter (desktop-Dateien)
Dieses Verzeichnis muumlssen Sie nach der Installation von X2go als root von Hand anlegen Entweder kopieren Sie die Pro-gramme die das Remote-Startmenuuml ent-halten soll aus usrshareapplicati‑ons hinein oder Sie legen statt des Ord-ners einen gleichnamigen symbolischen Link auf usrshareapplications an Damit steht das ganze Startmenuuml des entfernten Rechners auf dem Client zur Verfuumlgung
Waumlhlen Sie als Sitzungsart die Option Veroumlffentlichte Anwendungen so startet nach dem Verbindungsaufbau kein Pro-gramm Sie waumlhlen selbst eines aus dem Remote-Startmenuuml Die X2go-Sitzung bleibt nach Beenden aller Remote-An-wendungen offen waumlhrend sie sich bei der Sitzungsart Anwendung schlieszligt sobald Sie das Programm beenden
Desktop-UmgebungX2go uumlbertraumlgt aber nicht nur einzelne Programme sondern auf Wunsch auch ganze Desktop-Umgebungen Allerdings stammt der virtuelle X-Server Nxproxy von X11 R69 aus dem Jahr 2005 ab und kennt keine 3D-Beschleunigung (Xorg- Erweiterung Xcomposite oder GLX) Die Remote-Desktop-Umgebung muss also zumindest einen Fallback-Modus anbie-ten der ohne diese sonst laumlngst selbst-verstaumlndlichen Funktionen des X-Servers zurechtkommt
Waumlhrend die nicht besonders aktuelle Dokumentation hier wenig Hoffnung macht funktionierte es im Test trotz-dem mit KDE Plasma 5 LXDE LXQt Mate und IceWM nicht jedoch mit Gnome 3 Zum Starten einer Remote-Desktop-Sit-zung waumlhlen Sie im Dialog Sitzungsvor-einstellungen unter Sitzungsart die ge-wuumlnschte Desktop-Umgebung aus
Es erleichtert das Miteinander von remote und lokal ausgefuumlhrten Program-men einzelne Fenster statt des ganzen entfernten Desktops zu uumlbertragen Die Remote-Programmfenster integrieren
3 Fuumlr einen X2go-Zugang uumlber DSL genuumlgt auf der Client-Seite meist das Anpassen weniger Parameter etwa des Hostnamens des Benutzernamens oder eines nicht stan-dardmaumlszligigen SSH-Ports
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44456
SchwerpunktX2go
wwwlinux-user062020 19
sich nahtlos in die lokale Umgebung ein unhandlich groszliges Fenster mit der Ar-beitsflaumlche entfaumlllt Auch die Zwischen-ablage funktioniert zwischen lokalen und entfernten Programmen in beide Richtungen Unter Ein-Ausgabe in den Sitzungsvoreinstellungen des Clients kann man bei Bedarf das Clipboard-Sharing einschraumlnken Laumluft auf dem Client-Rech-ner KDE laumlsst sich allerdings die Fenster-groumlszlige nicht durch Ziehen mit der Maus veraumlndern ndash ein offenbar schon lange be-stehendes Problem
Wer lieber gefuumlhlt direkt vor dem ent-fernten Rechner sitzen will und keine lo-kalen Programme benutzen moumlchte der stellt im Reiter Ein-Ausgabe der X2go- Client-Konfiguration unter Display die Optionen Vollbild oder Ganzen Bildschirm und die Nummer eines angeschlossenen Bildschirms ein [Strg]+[Alt]+[F] wechselt im laufenden Betrieb zwischen Vollbild und Fensterdarstellung Benoumltigen Sie im Einzelfenstermodus Zugriff auf die auf dem entfernten Desktop abgelegten Dateien so genuumlgt es den gewuumlnschten Ordner des entfernten Rechners per X2go permanent auf dem lokalen Computer einzubinden 6 Die meisten Dateimana-ger oumlffnen ohnehin entfernte Objekte uumlber das SFTP-Protokoll
Alternativ zum Remote-Start einzelner Programme oder einer Desktop-Sitzung spiegelt X2go eine bereits laufende X-Window-Sessions auf einen entfernten Rechner Das erfordert jedoch zusaumltzlich das Paket x2goserver-desktopsharing auf dem Server und x2godesktopsharing auf dem Client Aumlhnlich wie bei VPN beim Windows-Desktop-Sharing oder dem proprietaumlren Teamviewer duumlrfen Sie fest-legen ob der entfernte Benutzer dabei den Desktop nur zu sehen bekommt oder auch mit Maus und Keyboard bedienen darf X2go laumlsst sich also auch fuumlr exter-nen Support nutzen
Soll der entfernte Rechner nicht rund um die Uhr laufen dann gehoumlrt ein Ver-fahren zum Starten aus der Ferne mit ins Home-Office-Paket Die meistgenutzte Loumlsung dafuumlr ist Wake on LAN (WoL) bei dem die Netzwerkkarte einen ausge-schalteten nicht vom Stromnetz getrenn-ten Rechner einschaltet Die standardmauml-szligig meist deaktivierte Funktion schalten Sie mit dem Kommando ethtool ‑s in‑terface wol g ein Sollte die Software
auf Ihrem Rechner fehlen finden Sie das gleichnamige Paket in den Repositories der verwendeten Distribution Diesen Be-fehl muumlssen Sie nach jedem Neustart er-neut ausfuumlhren entweder per Systemd oder Udev-Regel Die Arch-Linux-Wiki- Seite nennt Details
Zuumlgig
Schon das unter Linux noch immer uumlber-wiegend genutzte grafische X-Window- Grundsystem erweist sich als netzwerk-faumlhig Wegen der zahlreichen Roundtrips zwischen Client und Server geraumlt aller-
5 Aktivieren Sie unter Sitzungsart den Punkt Veroumlffentlichte Anwendungen stellt der linke Button im Sitzungskasten (rot markiert) ein grafisches Startmenuuml zur Verfuumlgung
4 Die Fenster aller im per X2go vom Remote-Rechner uumlbertragenen Xterm-Fenster ge-starteten Programme erscheinen auf dem Client-Bildschirm
Schwerpunkt X2go
20 wwwlinux-userde 062020
dings bei einer DSL-Verbindung jedes Aufklappen eines Menuumls zur Geduldspro-be Praktisch laumlsst sich die Netzwerktrans-parenz von X also nur innerhalb eines lokalen Netzwerks vernuumlnftig nutzen
X2go mindert die Latenz um ein Vielfa-ches und verringert die Menge der uumlber-
tragenen Daten Im Test verwendete der Autor mit der Buumlrosuite LibreOffice sowie Grafikprogrammen wie Gimp oder Ink-scape die Einstellung ADSL im Reiter Ver-bindung von X2go Dabei fielen pro Stun-de weniger als 100 MByte an Daten an Uumlbertragungsgeschwindigkeiten uumlber
250 kbit s traten nicht auf 7 eine schnelle DSL-Verbindung erfordert die Arbeit mit X2go also nicht Als Ursache ansatzweise spuumlrbarer das fluumlssige Arbei-ten jedoch nicht stoumlrender Traumlgheiten identifizierte der Autor eher Netzlatenzen als einen Durchsatzengpass
QualitaumltBei der Darstellungsqualitaumlt fiel kein Un-terschied zu lokal laufenden Program-men auf Auch die Bedienung etwa beim Scrollen von Inhalten oder dem Ausklap-pen von Menuumls erschien unauffaumlllig al-lenfalls kleine Blitzer an den hereinge-scrollten Bereichen stoumlrten die Darstel-lung marginal Beim Oumlffnen mancher Dia-loge erschien gelegentlich fuumlr einen Mo-ment ein Fensterrahmen noch ohne In-halt Mit kleinen Einschraumlnken wirkt die Bedienung der Programme also aumlhnlich fluumlssig wie beim lokalen Arbeiten
Traumlger erwies sich die Bedienung bei einer Verbindung uumlber mobiles LTE Doch auch mit der Einstellung Modem fuumlr die Verbindungsgeschwindigkeit erscheint die Reaktion noch angemessen vor allem bei GTK-Programmen Qt- KDE-Programme reagieren beim Ausklappen von Menuumls allerdings traumlger Der Unterschied zwi-schen einer 3G- und 4G-Mobilfunkverbin-dung faumlllt beim Aufbau des Fensters ei-nes neu gestarteten Programms spuumlrbar auf bei der Reaktion auf Klicks hingegen kaum Erst bei 2G-Verbindungen dauert es Sekunden bis ein ganzes Fenster voll-staumlndig erscheint
Bild Ton und DruckWie der Name Nxproxy des Schatten-Dis-play-Servers vermuten laumlsst stammt X2go von der letzten quelloffenen Versi-on der Desktop-Sharing-Software NX der Firma NoMachine aus dem Jahr 2005 ab Programme wie Blender die OpenGL voraussetzen funktionieren mit X2go nicht Dafuumlr arbeitet die Software mit dem heute allgegenwaumlrtigen Sound-Sys-tem Pulseaudio zusammen Der offene SSH-Port genuumlgt um Bild und Ton zu uumlbertragen sofern Sie die standardmaumlszligig gesetzte Option Benutze Port-Weiterlei-tung uumlber Tunnel nicht deaktivieren
Prinzipiell ist das Linux-Drucksystem CUPS zwar netzwerkfaumlhig doch es waumlre
6 In den Sitzungsvoreinstellungen waumlhlen Sie die Ordner des Client-Rechners zur Freigabe Auf dem Server laufende Programme finden diese unter mediadisk im Home-Verzeichnis
7 Bei ADSL als Verbindungsgeschwindigkeit fallen bei X2go-Uumlbertragungsraten an die auch maumlszligig schnelle Internet-Anschluumlsse nicht uumlberfordern
SchwerpunktX2go
wwwlinux-user062020 21
kaum praktikabel eigene Drucker im Fir-mennetzwerk freizugeben damit dort laufende Programme auf die heimische Hardware zugreifen Auch dafuumlr bietet X2go eine Loumlsung Am einfachsten laumlsst sie sich nutzen wenn auf dem X2go-Ser-ver ebenfalls ein CUPS-Server laumluft Hier muumlssen Sie keinen Zugriff auf die physi-schen Drucker im Netz des entfernten Rechners (die Firmendrucker) einrichten
Stattdessen genuumlgt es nach dem Ein-richten der Pakete x2goserver-printing und cups-x2go dort einen CUPS-X2go-Printer hinzuzufuumlgen Im CUPS-Wizard fuumlr neue Drucker finden Sie ihn im Auswahl-feld Marke unter Generic Drucken Sie mit einem per X2go uumlbertragenen Pro-gramm auf diesen virtuellen Drucker dann uumlbermittelt die Software den Druckauftrag an den CUPS-Server des
Clients Ein Auswahldialog erlaubt die Auswahl eines lokalen Geraumlts 8
FazitX2go uumlbertraumlgt die Fenster grafischer Programme mit ertraumlglicher Latenz und geringem Datenvolumen uumlber DSL-An-schluumlsse und ndash bedingt ndash auch uumlber mo-bile Internet-Zugaumlnge Voraussetzung ist ein gegebenenfalls durch die Firewall geleiteter SSH-Zugang Weitere Ports braucht X2go weder zum Uumlbertragen von Sound noch zum Drucken (tle) n
Uumlber 100 Schulungsthemen aus allen
Bereichen freier Software Houmlchstes Niveau
Wunderschoumln Hilfsbereite offene
Atmosphaumlre So fuumlhlt sich OpenSource an
wwwLINUXHOTELde
Fo
to
joch
enta
ck
co
m
8 Per X2go uumlbertragene Pro-gramme drucken bei Bedarf auch auf dem Drucker des Clients
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44456
70 wwwlinux-userde 062020
Praktische Android-Apps fuumlr Arch- und Manjaro-Nutzer
Apps fuumlr ArchDas Arch-Projekt pflegt neben der ei-gentlichen Distribution auch ein eigenes Forum sowie ein sehr ausfuumlhrliches und anerkannt gutes Wiki Das Forum bietet der internationalen und vielspra-chigen Arch-Community ein Zuhause und auch das Wiki gibt es in mehreren Sprachen wobei die englische Ausgabe bei Weitem die meisten und ausfuumlhrlichs-ten Artikel beinhaltet Die deutschspra-chige Arch-Gemeinschaft geht dabei je-
doch wie auch andere Laumlnder-Communi-ties einen eigenen Weg und betreibt ein eigenstaumlndiges Forum sowie ein gesondertes Wiki Die Foren und Wikis liefern besonders Ein- und Umsteigern wertvolle Hilfe und viele Anregungen Aber auch waumlhrend des Betriebs beruhigt es die aumluszligerst hilfsbereite Arch-Commu-nity im Hintergrund zu wissen Streikt das System oder kommt man mit einem Problem nicht weiter ist die Loumlsung oft
Streikt der Rechner oder ist
er waumlhrend der Installation
nicht verfuumlgbar helfen prak-
tische Android-Apps das Wis-
sen der Arch-Community aus
Wiki und Forum anzuzapfen
Christoph Langner
README
Arch Linux verzichtet bewusst auf eine
grafische Installationsroutine Stattdessen
leitet ein Wiki-Artikel den Anwender Schritt
fuumlr Schritt durch das Setup des Systems
Nuumltzliche Apps erleichtern dabei den Zugriff
auf die von der Arch-Gemeinschaft bereit-
gestellten Hilfen
Open Source fuumlr Android
In den Paketquellen der groszligen Linux-Dis-
tributionen findet sich in der Regel nur
solche Software deren Lizenz es erlaubt sie
frei fuumlr jeden Zweck zu nutzen sie beliebig
weiterzuverbreiten sowie sie zu untersuchen
und an die eigenen Beduumlrfnisse anzupas-
sen Entsprechende freie Software gibt es
auch fuumlr Android doch im Getoumlse des Play
Stores gehen diese Software-Perlen schnell
unter Zudem erfordert Googles App-Market
das Vorhandensein des Google-Dienste-
Frame works was Nutzer von Google-freien
Android-Geraumlten ausschlieszligt Wer auch
unter Android freie Software bevorzugt
sollte sich daher den Open-Source-Market
F-Droid naumlher ansehen Die Plattform er-
laubt Entwicklern von Open-Source-Apps
ihre Programme fuumlr eine groszlige Gruppe von
Anwendern zu veroumlffentlichen Aumlhnlich wie
bei Googles Play Store laumlsst sich der Index
durchsuchen und erlaubt Anwendungen per
Fingerzeig zu installieren und aktuell zu hal-
ten Alle hier vorgestellten Apps finden sich
auch im F-Droid-Store
PraxisArch-Apps fuumlr Android
wwwlinux-user062020 71
im Wiki zu finden oder ein freundlicher Helfer aus dem Forum gibt wertvolle Tipps wie man sein System wieder flott bekommt Mit der besten Online-Hilfe kommt man allerdings trotzdem nicht weiter wenn der Rechner komplett streikt In solch einer Situation bietet die Arch-Community praktische Apps fuumlr Smartphones und Tablets mit Android
ArchWiki ViewerDer ArchWiki Viewer macht genau das was der Name schon vermuten laumlsst Die kostenlose App bringt das Arch-Wiki auf das Smartphone Alternativ gibt es die Open-Source-App auch im auf freie Software spezialisierten F-Droid-Mar-ket Der Viewer oumlffnet automatisch die englischsprachige Hauptseite des Arch-Wikis 1 Die Funktionen beschraumln-ken sich bislang noch auf das Noumltigste Uumlber die Lupe durchsuchen Sie das Wiki 2 in den Einstellungen laumlsst sich die Schriftgroumlszlige anpassen
Fuumlr die Zukunft angedacht sind noch die Unterstuumltzung anderer Sprachen sowie ein Dark-Mode-Skin fuumlr Anwender die eher dunkel eingefaumlrbte Anwendungen bevorzugen Ideal waumlre ein Offline-Mo-dus der die Inhalte des Arch-Wikis kom-plett oder in Teilen herunterlaumldt sodass man auch ohne eine Netzverbindung das Wiki zur Hand hat Bislang fehlt auch noch die Moumlglichkeit Lesezeichen fuumlr wichtige Seiten zu setzen Der ArchWiki Viewer wird derzeit noch regelmaumlszligig ak-tualisiert sodass die Funktionswuumlnsche vermutlich fruumlher oder spaumlter umgesetzt werden
Archlinux ForumsNicht immer findet sich allerdings im Wiki die Loumlsung zum vorliegenden Problem In solchen Faumlllen steht die Arch-Community mit tatkraumlftiger Hilfe und viel Know-how zur Seite Die Betrei-ber des Arch-Forums achten zwar darauf dass die Seite auch auf Smartphones
1 Der kostenlose ArchWiki Viewer bringt das Wiki der Arch-Linux-Community direkt auf Android-Mobilgeraumlte
2 Die Suche unterstuumltzt unterschiedliche Sprachen Das deutsche Arch-Wiki bleibt allerdings auszligen vor
3 Die App Archlinux Forums erleichtert den Zugriff von unterwegs auf die offiziel-len Arch-Linux-Foren
Praxis Arch-Apps fuumlr Android
72 wwwlinux-userde 062020
mit kleineren Bildschirmen funktioniert doch wesentlich mehr Komfort bietet der Zugang uumlber die Android-App Arch-linux Forums Wie der ArchWiki Viewer steht sie unter einer Open-Source-Lizenz allerdings fehlt aktuell noch ein Eintrag im F-Droid-Store
Nach dem Start zeigt Archlinux Forums eine Uumlbersicht aller Unterforen an 3 Mit einem Fingerzeig auf das Icon rechts unten im blauen Kasten der von links aufgezogenen Seitenleiste loggen Sie sich mit Ihrem Account im Forum ein Danach erhalten Sie Zugriff auf Ihre bereits veroumlffentlichten Beitraumlge und Nachrichten sowie abonnierte Diskus-sionsfaumlden Waumlhlen Sie eines der Foren an erlaubt die App das Schreiben von neuen Beitraumlgen 4 Dazu tippen Sie auf das Plus-Icon rechts unten im Bildschirm
Die uumlber das Zahnrad-Icon aufgerufe-nen Einstellungsmoumlglichkeiten beschraumln-ken sich aktuell auf die Auswahl unter-schiedlicher Themes Ein wichtiges Detail findet sich allerdings im Unterpunkt API
home server Aumlndern Sie hier die Adresse des API-Servers von https bbs archlinux org auf https bbs archlinux de dann erhalten Sie Zugriff auf das deutsch-sprachige Forum Im Test funktionierte das Browsen im Forum der deutschen Arch-Community ohne Einschraumlnkungen der Login und somit das Veroumlffentlichen neuer Beitraumlge klappte jedoch nicht
Dynamisches DuoMit ArchPackages und AURdroid gibt es zwei sehr aumlhnliche Anwen-dungen die bei der Recherche in den Arch-Linux-Paketquellen helfen Arch-Packages beschraumlnkt sich dabei auf die offiziellen Paketquellen AURdroid kon-zentriert sich stattdessen auf die Koch-rezepte des Arch User Repositories AUR Die Funktionsweise ist bei beiden Werk-zeugen dieselbe Unter Keywords geben Sie einen Suchbegriff ein Darunter haben Sie die Moumlglichkeit die Suche auf den Namen beziehungsweise die
4 Nach dem Einloggen ins Arch-Portal erlaubt Archlinux Forums das Veroumlffent-lichen neuer Beitraumlge
5 ArchPackages liefert Informationen zu Paketen aus den offiziellen Soft-ware-Quellen von Arch Linux
6 Die App AURdroid gleicht ArchPacka-ges bis ins Detail integriert allerdings das Arch User Repository
PraxisArch-Apps fuumlr Android
wwwlinux-user062020 73
Beschreibung zu beschraumlnken oder nur Pakete aus ausgewaumlhlten Repositories anzuzeigen 5
Die Oberflaumlche von AURdroid gleicht der von ArchPackages bis in kleinste De-tails ndash kein Wunder stammen doch beide Anwendungen vom selben Entwickler Aumlhnlich wie beim Web-Frontend des AUR-Portal gibt es verschiedene Filter um die Suche im Repository zu steuern Zudem bietet die App eine Reihe von Sortiermoumlglichkeiten 6
Fuumlr beide Anwendungen gibt es noch eine Reihe von Verbesserungsvorschlauml-gen Es fehlt zum Beispiel die Moumlglich-keit Lesezeichen zu setzen oder Pakete uumlber das Smartphone herunterzuladen So lieszlige sich ein System reparieren des-sen Paketverwaltung aus dem Tritt ge-kommen ist und das nicht mehr ins Netz kommt Interessierte Entwickler haben uumlber das Github-Repository des Entwick-lers die Moumlglichkeit den Apps neue Funktionen hinzuzufuumlgen
FazitEs mag befremdlich klingen Android- Apps fuumlr Linux-Distributionen zu ent-wickeln doch die gut in den Arch-Li-nux-Kosmos integrierten Apps erleich-tern besonders bei den ersten Schritten und im Problemfall das Leben Das hilft insbesondere Ein- und Umsteigern wei-ter die so das Wiki mit dem Installations-leitfaden sowie die Hilfe der Arch-Com-munity immer zur Hand haben (cla) n
TIPP
Kleiner Tipp am Rande Im AUR finden sich
immer wieder brandneue Anwendungen
fuumlr den Linux-Desktop die noch kaum
jemand kennt Stellen Sie in AURdroid die
Sortierreihenfolge auf Last updated dann
lassen sich solche neuen Software-Perlen
schnell aus der Flut der Veroumlffentlichungen
herausfiltern
MAGAZIN 33 RabattTESTEN SIE JETZT 3 AUSGABEN FUumlR 1790 euro
OHNE DVD 1390 euro
SICHERN SIE SICH JETZT IHR GESCHENK Ubuntu Spezial oder LinuxUser Spezial im Wert von 1280 euro
ODER
Nur fuumlr kurze Zeit
Telefon 0911 9939 90 98Fax 01805 861 80 02E-Mail computecdpvde
Einfach bequem online bestellen shoplinux-magazindeLM_1-2_q_Miniabo_AKTION-2019_neuindd 1 270420 1615
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44290
NetzampSystem Trident
82 wwwlinux-userde 062020
Projekt Trident vereint BSD-Desktop mit Void Linux als Unterbau
Uumlber den TellerrandBei einem Fork also der Gruumlndung eines neuen Projekts aus dem Quellcode eines bestehenden scheiden sich die Geister Die einen verfluchen es als Ursache fuumlr den fehlenden Erfolg von Linux auf dem Desktop die anderen sehen in dieser Form des erneuten Mischens das Salz in der Linux-Suppe Dabei spielt es eigent-lich keine Rolle ob es sich um ein kleines Projekt auf Github handelt oder um die Wiederauferstehung von LibreOffice aus den Ruinen von OpenOffice
Von BSD zu LinuxEs geht aber auch anders herum wie das Beispiel von Ffmpeg und des wegen Un-stimmigkeiten unter dessen Entwicklern entstandenen Libav zeigt Zunaumlchst war der Fork mit dem Namen Libav recht erfolgreich doch kehrten mit der Zeit unter anderem Debian und Ubuntu zu-ruumlck zu Ffmpeg Heute ist die Bibliothek Libav nur noch wenig verbreitet
Der Fork um den es in diesem Artikel geht gehoumlrt zu den eher ungewoumlhn-lichen Varianten da er die Grenzen von Betriebssystemen uumlberschreitet Die Ge-schichte begann mit PCBSD Dessen Ziel war es auf der Grundlage von FreeBSD ein einsteigerfreundliches System mit praktikabler grafischer Oberflaumlche bereit-zustellen
2016 wurde das von der Firma iXsys-tems entwickelte Projekt in TrueOS um-benannt wobei es eine PCBSD-Variante unter diesem Namen fuumlr Server bereits seit Jahren gab Was Klarheit schaffen sollte verwirrte also eher Um das Chaos komplett zu machen richtete sich TrueOS 2018 neu aus Das Projekt Trident soll sich kuumlnftig um den
Das aus der BSD-Welt
stammende Projekt Trident
mit dem Lumina-Desktop hat
Void Linux als neuen Unter-
bau ausgewaumlhlt
Ferdinand Thommes
README
Das Projekt Trident wechselt aus der BSD-
Welt auf Linux und entschied sich fuumlr das
schlanke Void Linux als Unterbau In Kom-
bination mit ZFS on Root ergibt sich so eine
interessante Kombination
Listing 1binsh
setxkbmap de
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 83
BSD-Desktop insgesamt kuumlmmern waumlh-rend TrueOS sich an FreeBSD orientiert und nur dessen Desktop-Pakete unter-stuumltzt aber einem schnellen Zyklus folgt und alle sechs Monate erscheint
Das Projekt Trident dagegen beschloss nach rund einem Jahr Entwicklung im Oktober 2019 von der Plattform BSD zu einer Linux-Distribution als Basis zu wechseln Die Wahl fiel auf die leicht-gewichtige unabhaumlngige Rolling-Re-lease-Distribution Void Linux Der Grund fuumlr den Umstieg von BSD auf Linux lag hauptsaumlchlich in der besseren Hardware-Unterstuumltzung fuumlr ein dem Desktop zugewandtes Projekt
Die Distribution Void Linux erstellt alle Pakete im eigenen Build-System und ver-wendet den Paketmanager XBPS zum In-stallieren als Init-System dient Runit Fuumlr alle Pakete besteht die Moumlglich-keit sie auf Basis von Musl statt der GNU-C-Bibliothek (Glibc) zu installieren LibreSSL ersetzt optional OpenSSL
Das Beste beider WeltenTrident kombiniert Void Linux mit ZFS on Root aus der BSD-Welt Von dort stammt auch das schlanke Lumina Desk-top Environment kurz Lumina Das Lizenzproblem das den Einsatz von ZFS unter Linux meist verhindert loumlsen die Entwickler indem Sie das Kernel-Modul nicht direkt ausliefern sondern per DKMS zur Laufzeit erstellen und einbinden
Dabei kommt ZFS on Linux 082 unter Kernel 5418 zum Einsatz Waumlhrend des Tests verlieszlig das Projekt die Beta-Phase und veroumlffentlichte die Version 10 Es zeigte sich aber dass das Release noch nicht in allen Punkten uumlberzeugt
Kein Live-ImageDas Abbild von der Webseite des Pro-jekts ist ein Net-Installer mit rund 500 MByte ein Live-Image gibt es derzeit nicht Fuumlr einen Test installieren Sie das Image in Virtualbox oder VMware Dafuumlr sollten Sie mindestens 2 GByte RAM sowie 10 GByte Platz auf der virtuellen Platte bereitstellen
Beim Booten des Images erscheint eine Nachricht dass noch nicht alles wie gewuumlnscht funktioniert Verstaumlndlich denn immerhin haben die Entwickler
die Plattform komplett gewechselt Es braucht noch viele Tests auf einer moumlg-lichst breiten Basis bis alles passt
Auf dem ThinkpadIm Test kam Trident auf einem Thinkpad zum Einsatz Gleich nach dem Start vom Boot-Medium landen Sie zum Vorbe-reiten der eigentlichen Installation im Terminal Die Software fragt zunaumlchst den Status des Netzwerks ab Das gelang im Test allerdings erst nach mehreren Scans Dann erkannte sie das Ethernet Gleiches galt fuumlr das WLAN Bei der Ein-gabe des Passworts gilt es zu beachten dass zu diesem Zeitpunkt eine englische Tastaturbelegung eingestellt ist bei der einige Tasten anders belegt sind
1 Der Bootloader rEFInd eine auf UEFI- Installationen speziali-sierte Grub-Alternative kann multiple Installa-tionen verschiedener Betriebssysteme verwal-ten und eine interaktive EFI-Shell oumlffnen
2 Trident setzt auf XBPS fuumlr das Paketmanagement Mit Octoxbps installieren Sie einen grafischen Paketmanager im Stil von Synaptic nach der im Test dazu diente XFCE und KDE Plasma zu integrieren
NetzampSystem Trident
84 wwwlinux-userde 062020
Vor Beginn der Installation empfiehlt der Assistent den Rechner am besten mit UEFI zu booten da sonst einige Funk-tionen wie das ZFS-Bootmenuuml oder die Verschluumlsselung nicht bereitstehen Sie sollten diesen Hinweis beherzigen da Sie sonst unter anderem die Moumlglichkeit ver-schenken Snapshots aus dem Bootmenuuml zu starten
Glibc oder MuslKlappt der Zugang zum Netz steht die Entscheidung an ob Sie ein System
mit Standardpaketen und einer Glibc oder eine leichtgewichtige Installation ohne proprietaumlre Pakete mit Musl haben moumlchten Warum die beiden Varianten jeweils mit der entsprechenden C-Stan-dard-Bibliothek fest verknuumlpft waren erschlieszligt sich uns nicht ndash vor allem deshalb weil das System in einem wei-teren Schritt vier verschiedene Varianten anbietet von Void uumlber Server und Lite hin zu Full Hier sind Lite und Full die als einzige einen Desktop aufweisen nicht vollstaumlndig implementiert und somit als experimentell anzusehen Wir entschie-den uns trotzdem fuumlr die ausgewachsene Version um zu sehen wie viel Arbeit der grafischen Variante noch bevorsteht
Flott installiert
Das Net-Install-Image bietet sich bei einem Rolling Release wie Void als be-vorzugte Methode an da das Setup dabei alle Pakete auf den neuesten Stand bringt Die Installation laumluft zuumlgig ab und brauchte auf einem fuumlnf Jahre alten Thinkpad in einem flotten Netz-werk gut zehn Minuten Die meiste Zeit beanspruchte dabei DKMS zum Bau der Module fuumlr ZFS und Wireguard
Die Distribution verschluumlsselt das Home des Users bei der Installation automatisch das Passwort des Users ent-schluumlsselt beim Einloggen zusaumltzlich die Partition Um dabei ein Systemlayout im BSD-Stil beizubehalten wird das Home als usrhome eingebunden bei home handelt es sich um einen Symlink darauf
Bootmanager rEFIndWenn Sie das System nach der Installa-tion neu starten begruumlszligt Sie rEFInd statt des gewohnten Grub 1 Beim ersten Rundgang durch die Oberflaumlche stellen Sie unter Umstaumlnden fest dass die vorinstallierte Auswahl an Software nicht allzu uumlppig ausfaumlllt im Vergleich zu
4 Als Mail-Client verwendet Trident die mit Qt entwickelte Anwendung Trojitaacute die als Protokoll nur IMAP unterstuumltzt Um klassische POP3-Postfaumlcher abzurufen waumlre etwa Thunderbird als Alternative gefragt
Listing 2 xbps‑install octoxbps kde‑cli‑tools trident‑update ‑check ampamp trident‑update ‑update
3 Luminas Dateimanager Insight bietet einen beschraumlnkten Funktionsumfang und bietet keinen 2-Fenster-Betrieb Natuumlrlich stehen bei Bedarf noch andere Dateimanager mit zusaumltzlichen Funktionen bereit
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 85
anderen Systemen Immerhin finden Sie unter anderem LibreOffice Firefox und ein Qt-Terminal vor was fuumlr den Anfang oft ausreicht
Doch zunaumlchst zum Wichtigsten Stellen Sie als Erstes das Tastaturlay-out auf Deutsch um Dazu geben Sie im Qt-Terminal das Kommando sudo xbps‑install setxkbmap ein Der Befehl setxkbmap de stellt dann das Layout um Damit Sie das nicht nach jedem Reboot wiederholen muumlssen legen Sie ein klei-nes Skript in den Autostart-Bereich den Sie im Menuuml unter Preferences | Desktop Settings finden Das Skript nennen Sie setxkbmapsh oder aumlhnlich und befuumlllen es mit dem Inhalt aus Listing 1
Haben Sie dem Skript mit chmod +x setxkbmapsh die passenden Rechte gegeben legen Sie es im Autostart ab indem Sie dort zu Binary wechseln das Skript markieren und oben auf Save kli-cken Jetzt bleibt das Tastaturlayout nach einem Neustart erhalten
Paketmanager XBPSDer bei Void entwickelte Paketmanager XBPS erinnert an Pacman von Arch Linux Der Befehl zum Aktualisieren des Void- Unterbaus lautet xbps‑install ‑Su Wollen Sie vor dem Aktualisieren des Systems automatisch einen ZFS-Snap-shot erstellen verwenden Sie anstelle dieses Kommandos das aus der ersten Zeile von Listing 2
Ziehen Sie einen grafischen Paket-manager vor greifen Sie zur zwar spar-tanischen aber funktionellen Software
Octoxbps die Sie uumlber XBPS nachziehen (Listing 2 zweite Zeile) und anschlieszligend aus dem Menuuml starten 2
Keine SchoumlnheitUumlber den Lumina-Desktop laumlsst sich trefflich streiten Er ist funktional schnell durchgehend zu konfigurieren und bringt bereits eine begrenzte Anzahl von Apps mit 3 Nach einer gewissen Einge-woumlhnung geht die Arbeit damit einiger-maszligen flott von der Hand 4
5 XFCE in der aktuellen Version 414 ist eine gute Alternative wenn Lumina zu spartanisch erscheint
6 Der voreingestellte Dark-Look harmoniert unter XFCE gut mit den in dunklen Brauntoumlnen gehaltenen Icons der Anwendungen
Listing 3$ sudo cp usrsharexsessionsxfcedesktop etcsddm‑sessions
$ sudo cp usrsharexsessionsplasmadesktop etcsddm‑sessions
NetzampSystem Trident
86 wwwlinux-userde 062020
Eines ist der in C++ und Qt5 geschriebe-ne Desktop aber wahrlich nicht grafisch ansprechend Wie bei Linux uumlblich ha-ben Sie aber die Wahl Gefaumlllt Ihnen die Optik nicht installieren Sie einfach eine andere Desktop-Umgebung
Andere DesktopsWir haben Plasma als auch XFCE 5 nachinstalliert Letzteres richten Sie auf der Kommandozeile mit xbps‑install xfce4 ein In Octoxbps tragen Sie Xfce4 ins Suchfeld ein und markieren die gelis-teten Apps Ein Klick auf + Install im Kon-
textmenuuml bereitet alles vor ein Klick auf den Haken oben in der Menuumlleiste stoumlszligt den Prozess an Um XFCE in den Log-in-Manager SDDM einzufuumlgen nutzen Sie den Befehl aus der ersten Zeile von Listing 3 Beim naumlchsten Login duumlrfen Sie dann XFCE auswaumlhlen 6
Der Weg zu einem KDE-Plasma-Desk-top 7 verlaumluft aumlhnlich der entsprechen-de Befehl lautet xbps‑install kde5 Hier sollten Sie zusaumltzlich kde5-baseapps und dolphin installieren Ohne die KDE5-Basis-Anwendungen fehlen unter anderem Kate KWrite und Konsole Gra-fisch verfahren Sie analog zu XFCE 8
Danach folgt wieder das Einbinden in SDDM (Listing 3 zweite Zeile) Sie finden dann zwei Eintraumlge fuumlr Plasma vor Einer davon sollte eine Wayland-Sitzung star-ten was im Test aber nicht klappte
Bei beiden Desktop-Metapaketen feh-len derzeit noch einige Anwendungen die Sie aber bei Bedarf gezielt nachin-stallieren Wir fanden XFCE als Desktop fuumlr Trident ideal denn die Eleganz von Plasma kommt derzeit noch nicht zur Geltung Waumlhrend der Tests erkannte das System externe Geraumlte nicht automa-tisch es war noumltig diese per Mount-Be-fehl einzubinden
Erstaunt hat der hohe Verbrauch an Hauptspeicher nach dem Start Mit Lumina waren es rund 720 MByte bei XFCE und Plasma jeweils um 850 MByte Zum Vergleich Unter Debian bdquoUnstableldquo reichen Plasma rund 650 MByte 9
ZFS gut integriertUm die Vorteile von ZFS zu nutzen ins-besondere die Snapshots bedarf es zwingend der Kommandozeile Trident hat waumlhrend der Installation bereits mehrere ZFS-Pools angelegt die Sie sich mit zfs list ansehen Beim Start des Systems booten Sie standardmaumlszligig in tridentpool ROOT initial wobei trident-pool der bei der Installation standard-maumlszligig vergebene Name ist
Trident erzeugt automatisch vor jedem Upgrade des Systems einen
7 Plasma wirkt unter Trident im Vergleich zu XFCE etwas behaumlbig Zudem sind einige wichtige Apps noch nicht im Metapaket KDE5 integriert
8 Trident benutzt den langfristig unterstuumltzten Kernel 5418 als stabile Unterlage Die Installation von Plasma brachte zudem einige Qt-Entwicklungswerkzeuge mit an Bord
Listing 4
$ sudo zfs snapshot tridentpoolROOTinitialsnap2
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 87
inkrementellen Snapshot Das ermoumlg-licht es bei Problemen auf den vorhe-rigen Stand zuruumlckzurollen Sie duumlrfen daruumlber hinaus jederzeit einen Snapshot des Gesamtsystems oder von einzelnen Pools erstellen Dazu dient ein Befehl wie der aus Listing 4 Den Namen hinter dem Klammeraffen ndash im Beispiel snap2 ndash vergeben Sie er sollte moumlglichst aus-sagekraumlftig sein um ihn im Bootmanager spaumlter leicht zu identifizieren 0
Wenn Sie beim naumlchsten Neustart nicht den eigentlichen ZFS-Pool star-ten moumlchten sondern einen Snapshot dann wechseln Sie im zweiten Schritt des Boot-Vorgangs per [Esc] in das Boot-menuuml Ein Druck auf [Alt]+[A] foumlrdert dort die vorhandenen Snapshots zutage Dokumentationsmaterial zu ZFS buumlndelt eine Seite bei Wikibooks
FazitTrident funktionierte im Test einwand-frei aus dem Terminal heraus Grafische Desktops ndash egal ob Lumina ein nachin-stalliertes Plasma oder XFCE ndash weisen derzeit noch Defizite auf Das war den Entwicklern bewusst als sie dem aktu-ellen Abbild trotzdem die Versionsnum-
mer 10 verliehen Diese Haltung deutet die Zielrichtung des Projekts an Die Kom-mandozeile bleibt bei Trident vermutlich fuumlr ZFS auch kuumlnftig die einzige Loumlsung
Trident ist ein interessantes Projekt Wer es derzeit zum taumlglichen Begleiter machen moumlchte sollte vielleicht schon einmal Void oder Arch Linux konfiguriert haben und darf mit der Kommandozeile nicht auf Kriegsfuszlig stehen Die Kombi-nation aus der leichtgewichtigen Distri-bution Void Linux und dem aus der BSD-Welt uumlberkommenen ZFS verleihen dem Projekt viel Potenzial Es scheint ideal fuumlr Anwender die Ubuntu nicht moumlgen aber trotzdem ZFS on Root voreingestellt nutzen moumlchten (agr) n
9 Die Speicherauslastung von Trident faumlllt unter allen getesteten Desktops houmlher aus als erwartet Vermutlich legen die Entwickler an dieser Stelle noch Hand an um das System weiter zu optimieren
0 ZFS on Root gehoumlrt zu den herausragenden Beigaben von Trident Die Befehle zum Einsatz der Funktionen entsprechen denen von ZFS unter anderen Umgebungen
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr43932
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl43932
96
README
Der Mensch lebt nicht vom Text allein Zu jedem Artikel in LinuxUser gehoumlrt eine Reihe von Zusatzinformationen die das bloszlige Narrativ um weiterfuumlhrende Inhalte ergaumlnzen Manche davon inteshygrieren sich direkt in den Textfluss andere stehen als gesonderte grafische Elemente in der sogenannten Marginalspalte also dem teilweise freien Bereich an der rechshyten beziehungsweise linken Seitenkante
Typografische KonventionenEine blaue Einfaumlrbung hebt Verweise auf Tabellen und Kaumlsten hervor siehe Kasten Kastentitel Die Kursivierung signalisiert hier wie in vielen anderen Faumlllen eine symbolische Bezeichnung in einem Codeshybrocken koumlnnte das etwa so aussehen
$ cat bdquoEinTextbrockenldquo gtgt Ausgabetxt
Der bdquoUmbruchhakenldquo am Ende der ersten Zeile des Codes verweist hier darauf dass es sich in diesem Fall eigentlich um eine einzige Eingabezeile handelt die nur aus Platzgruumlnden im Druck umgebrochen werden musste
Die Kursivierung kann neben Platzhalshytern auch andere Elemente bezeichnen wie Paketnamen und Benutzerkonten etwa build-essential und root Aber auch Menuumlpunkte drucken wir kursiv ab wobei in Menuumlfolgen eine Pipe die einshyzelnen Elemente trennt Sonstiges | Text-kodierung | Unicode
Gelegentlich begegnen Ihnen in den Artikeln auch orangefarbig hinterlegte Textstellen Sie verweisen auf ein Glossar das den markierten Begriff kurz erlaumlutert Sie finden den Glossartext dann in einer der Marginalspalten
Tasten und TastenfolgenEin Buchstabe oder eine Buchstabenshyfolge in eckigen Klammern wie [Esc] steht symbolisch fuumlr einen Tastendruck Dabei dient als Schreibweise grundsaumltzshylich die Beschriftung der Tasten einer deutschen Tastatur Ein Druck auf [T] erzeugt also ein kleines bdquotldquo die Kombishynation [Umschalt]+[T] ein groszliges bdquoTldquo
Das Pluszeichen zwischen Tasten sigshynalisiert dabei dass man sie gleichzeitig druumlcken muss ein Komma dagegen dass sie nacheinander betaumltigt werden muumlsshysen Das allseits beliebte Copy amp Paste gelingt also mit [Strg]+[C] [Strg]+[V]
Lesen Sie etwas von der SupershyTaste dann handelt es sich dabei um die eigentshylich korrekte Bezeichnung jener Taste die in MicrosoftshyUmgebungen bdquoWindowsshyTasshyteldquo heiszligt und auf der bei den meisten Tasshytaturen das entsprechende Logo prangt
Infos und DownloadsAn einzelnen Stellen im Text finden sie das Zeichen das auf eine weiterfuumlhshyrende Information verweist Um an die Links zum Artikel zu gelangen blaumlttern Sie ans Ende des Artikels wo Sie einen Kasten Weitere Infos und interessante Links finden Entweder tippen Sie die dort angegebene URL wwwlinux‑userdeqrNummer in einen Webbrowser ein ndash das fuumlhrt Sie auf eine Webseite mit allen Links zum Artikel ndash oder Sie scannen mit
In jedem LinuxUser-Artikel liefern eine Reihe von speziellen Auszeichnungen
und grafischen Elementen wichtige Zusatzinformationen zum Text
copy M
aksi
m S
hebe
ko 1
23R
F
Beispiel fuumlr Heft-DVD-Inhalt LUOrdner
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44447
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44447
dem Smartphone oder Tablet den im Kasten abgedruckten QRshyCode ein und surfen so direkt zur Seite mit den Links
Analog funktioniert der Kasten Dateien zum Artikel herunterladen unter mit der URL wwwlinux‑userdedlNummer Er bringt Sie auf eine Webseite die auf inteshyressante Downloads zum Artikel verweist (Das Exemplar unten links dient nur als Beispiel und fuumlhrt ins Nirgendwo)
Heft-DVDDie preisguumlnstigere NoshyMediashyEdition von LinuxUser kommt ohne Datentraumlger doch die meisten Leser bevorzugen die am Kiosk erhaumlltliche Ausgabe mit HeftshyDVD Bei Artikeln zu denen Inhalte auf der DVD gehoumlren finden Sie auf der ersshyten Doppelseite einen grauen bdquoHalbkreis mit Lochldquo (siehe oben) der eine optische Disk symbolisiert Der Text darunter beshyzeichnet den zugehoumlrigen DVDshyInhalt und nennt gegebenenfalls auch das Verzeichnis in dem sich dieser auf dem Datentraumlger befindet (jlu) n
Glossar Naumlhere Definition zum Verstaumlndnis
eines Begriffs oder einer Abkuumlrzung
Service Heft-DVD-Inhalt
98 wwwlinux-userde
Neues auf der Heft-DVD
Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar
stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50
bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS
Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-
tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version
Bleeding Edge Fedora 32
Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-
men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos
Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204
Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken
sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n
Sicher und anonym Tails 45
Schwerpunkt X2go
18 wwwlinux-userde 062020
worts und ein Klick auf Ok starten die Ver-bindung Der hellgraue Kasten zeigt nun den Status als aktiv sowie einige Details wie die Startzeit der Sitzung
Im sich oumlffnenden X-Term-Fenster ge-ben Sie nicht nur Konsolenbefehle ein sondern starten daraus auch grafische Programme 4 Wer keine Beruumlhrungs-aumlngste im Umgang mit dem Terminal hat dem steht der Remote-Rechner bereits uneingeschraumlnkt zur Verfuumlgung Die klei-nen Buttons unten im Kasten der aktiven Sitzung ermoumlglichen es Ordner zu teilen sowie die Sitzung zu pausieren oder zu beenden Pausierte Verbindungen lassen sich auch von anderen Rechnern uumlber-nehmen zum Beispiel um laufende Pro-gramme von einem Desktop-Rechner auf einen Laptop zu bdquoteleportierenldquo
Um die Einstellungen einer Sitzung zu veraumlndern beenden Sie diese mit einem Klick auf Abbrechen Danach erscheint die Sitzung wieder als graue Box rechts im Client-Fenster Ein Klick auf das Hambur-ger-Icon rechts unten in den Boxen oumlffnet erneut die SitzungsvoreinstellungenX2go stellt auf Wunsch auch ein grafi-sches Startmenuuml fuumlr Remote-Programme
bereit Nach Auswahl von Veroumlffentlichte Anwendungen aus der Sitzungsart er-scheint es unten im Kasten der aktiven Sitzung ganz links als kreisfoumlrmiges Icon 5 Es zeigt analog zum lokalen Linux-Startmenuuml Eintraumlge fuumlr die im Ord-ner etcx2goapplications enthalte-nen Programmstarter (desktop-Dateien)
Dieses Verzeichnis muumlssen Sie nach der Installation von X2go als root von Hand anlegen Entweder kopieren Sie die Pro-gramme die das Remote-Startmenuuml ent-halten soll aus usrshareapplicati‑ons hinein oder Sie legen statt des Ord-ners einen gleichnamigen symbolischen Link auf usrshareapplications an Damit steht das ganze Startmenuuml des entfernten Rechners auf dem Client zur Verfuumlgung
Waumlhlen Sie als Sitzungsart die Option Veroumlffentlichte Anwendungen so startet nach dem Verbindungsaufbau kein Pro-gramm Sie waumlhlen selbst eines aus dem Remote-Startmenuuml Die X2go-Sitzung bleibt nach Beenden aller Remote-An-wendungen offen waumlhrend sie sich bei der Sitzungsart Anwendung schlieszligt sobald Sie das Programm beenden
Desktop-UmgebungX2go uumlbertraumlgt aber nicht nur einzelne Programme sondern auf Wunsch auch ganze Desktop-Umgebungen Allerdings stammt der virtuelle X-Server Nxproxy von X11 R69 aus dem Jahr 2005 ab und kennt keine 3D-Beschleunigung (Xorg- Erweiterung Xcomposite oder GLX) Die Remote-Desktop-Umgebung muss also zumindest einen Fallback-Modus anbie-ten der ohne diese sonst laumlngst selbst-verstaumlndlichen Funktionen des X-Servers zurechtkommt
Waumlhrend die nicht besonders aktuelle Dokumentation hier wenig Hoffnung macht funktionierte es im Test trotz-dem mit KDE Plasma 5 LXDE LXQt Mate und IceWM nicht jedoch mit Gnome 3 Zum Starten einer Remote-Desktop-Sit-zung waumlhlen Sie im Dialog Sitzungsvor-einstellungen unter Sitzungsart die ge-wuumlnschte Desktop-Umgebung aus
Es erleichtert das Miteinander von remote und lokal ausgefuumlhrten Program-men einzelne Fenster statt des ganzen entfernten Desktops zu uumlbertragen Die Remote-Programmfenster integrieren
3 Fuumlr einen X2go-Zugang uumlber DSL genuumlgt auf der Client-Seite meist das Anpassen weniger Parameter etwa des Hostnamens des Benutzernamens oder eines nicht stan-dardmaumlszligigen SSH-Ports
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44456
SchwerpunktX2go
wwwlinux-user062020 19
sich nahtlos in die lokale Umgebung ein unhandlich groszliges Fenster mit der Ar-beitsflaumlche entfaumlllt Auch die Zwischen-ablage funktioniert zwischen lokalen und entfernten Programmen in beide Richtungen Unter Ein-Ausgabe in den Sitzungsvoreinstellungen des Clients kann man bei Bedarf das Clipboard-Sharing einschraumlnken Laumluft auf dem Client-Rech-ner KDE laumlsst sich allerdings die Fenster-groumlszlige nicht durch Ziehen mit der Maus veraumlndern ndash ein offenbar schon lange be-stehendes Problem
Wer lieber gefuumlhlt direkt vor dem ent-fernten Rechner sitzen will und keine lo-kalen Programme benutzen moumlchte der stellt im Reiter Ein-Ausgabe der X2go- Client-Konfiguration unter Display die Optionen Vollbild oder Ganzen Bildschirm und die Nummer eines angeschlossenen Bildschirms ein [Strg]+[Alt]+[F] wechselt im laufenden Betrieb zwischen Vollbild und Fensterdarstellung Benoumltigen Sie im Einzelfenstermodus Zugriff auf die auf dem entfernten Desktop abgelegten Dateien so genuumlgt es den gewuumlnschten Ordner des entfernten Rechners per X2go permanent auf dem lokalen Computer einzubinden 6 Die meisten Dateimana-ger oumlffnen ohnehin entfernte Objekte uumlber das SFTP-Protokoll
Alternativ zum Remote-Start einzelner Programme oder einer Desktop-Sitzung spiegelt X2go eine bereits laufende X-Window-Sessions auf einen entfernten Rechner Das erfordert jedoch zusaumltzlich das Paket x2goserver-desktopsharing auf dem Server und x2godesktopsharing auf dem Client Aumlhnlich wie bei VPN beim Windows-Desktop-Sharing oder dem proprietaumlren Teamviewer duumlrfen Sie fest-legen ob der entfernte Benutzer dabei den Desktop nur zu sehen bekommt oder auch mit Maus und Keyboard bedienen darf X2go laumlsst sich also auch fuumlr exter-nen Support nutzen
Soll der entfernte Rechner nicht rund um die Uhr laufen dann gehoumlrt ein Ver-fahren zum Starten aus der Ferne mit ins Home-Office-Paket Die meistgenutzte Loumlsung dafuumlr ist Wake on LAN (WoL) bei dem die Netzwerkkarte einen ausge-schalteten nicht vom Stromnetz getrenn-ten Rechner einschaltet Die standardmauml-szligig meist deaktivierte Funktion schalten Sie mit dem Kommando ethtool ‑s in‑terface wol g ein Sollte die Software
auf Ihrem Rechner fehlen finden Sie das gleichnamige Paket in den Repositories der verwendeten Distribution Diesen Be-fehl muumlssen Sie nach jedem Neustart er-neut ausfuumlhren entweder per Systemd oder Udev-Regel Die Arch-Linux-Wiki- Seite nennt Details
Zuumlgig
Schon das unter Linux noch immer uumlber-wiegend genutzte grafische X-Window- Grundsystem erweist sich als netzwerk-faumlhig Wegen der zahlreichen Roundtrips zwischen Client und Server geraumlt aller-
5 Aktivieren Sie unter Sitzungsart den Punkt Veroumlffentlichte Anwendungen stellt der linke Button im Sitzungskasten (rot markiert) ein grafisches Startmenuuml zur Verfuumlgung
4 Die Fenster aller im per X2go vom Remote-Rechner uumlbertragenen Xterm-Fenster ge-starteten Programme erscheinen auf dem Client-Bildschirm
Schwerpunkt X2go
20 wwwlinux-userde 062020
dings bei einer DSL-Verbindung jedes Aufklappen eines Menuumls zur Geduldspro-be Praktisch laumlsst sich die Netzwerktrans-parenz von X also nur innerhalb eines lokalen Netzwerks vernuumlnftig nutzen
X2go mindert die Latenz um ein Vielfa-ches und verringert die Menge der uumlber-
tragenen Daten Im Test verwendete der Autor mit der Buumlrosuite LibreOffice sowie Grafikprogrammen wie Gimp oder Ink-scape die Einstellung ADSL im Reiter Ver-bindung von X2go Dabei fielen pro Stun-de weniger als 100 MByte an Daten an Uumlbertragungsgeschwindigkeiten uumlber
250 kbit s traten nicht auf 7 eine schnelle DSL-Verbindung erfordert die Arbeit mit X2go also nicht Als Ursache ansatzweise spuumlrbarer das fluumlssige Arbei-ten jedoch nicht stoumlrender Traumlgheiten identifizierte der Autor eher Netzlatenzen als einen Durchsatzengpass
QualitaumltBei der Darstellungsqualitaumlt fiel kein Un-terschied zu lokal laufenden Program-men auf Auch die Bedienung etwa beim Scrollen von Inhalten oder dem Ausklap-pen von Menuumls erschien unauffaumlllig al-lenfalls kleine Blitzer an den hereinge-scrollten Bereichen stoumlrten die Darstel-lung marginal Beim Oumlffnen mancher Dia-loge erschien gelegentlich fuumlr einen Mo-ment ein Fensterrahmen noch ohne In-halt Mit kleinen Einschraumlnken wirkt die Bedienung der Programme also aumlhnlich fluumlssig wie beim lokalen Arbeiten
Traumlger erwies sich die Bedienung bei einer Verbindung uumlber mobiles LTE Doch auch mit der Einstellung Modem fuumlr die Verbindungsgeschwindigkeit erscheint die Reaktion noch angemessen vor allem bei GTK-Programmen Qt- KDE-Programme reagieren beim Ausklappen von Menuumls allerdings traumlger Der Unterschied zwi-schen einer 3G- und 4G-Mobilfunkverbin-dung faumlllt beim Aufbau des Fensters ei-nes neu gestarteten Programms spuumlrbar auf bei der Reaktion auf Klicks hingegen kaum Erst bei 2G-Verbindungen dauert es Sekunden bis ein ganzes Fenster voll-staumlndig erscheint
Bild Ton und DruckWie der Name Nxproxy des Schatten-Dis-play-Servers vermuten laumlsst stammt X2go von der letzten quelloffenen Versi-on der Desktop-Sharing-Software NX der Firma NoMachine aus dem Jahr 2005 ab Programme wie Blender die OpenGL voraussetzen funktionieren mit X2go nicht Dafuumlr arbeitet die Software mit dem heute allgegenwaumlrtigen Sound-Sys-tem Pulseaudio zusammen Der offene SSH-Port genuumlgt um Bild und Ton zu uumlbertragen sofern Sie die standardmaumlszligig gesetzte Option Benutze Port-Weiterlei-tung uumlber Tunnel nicht deaktivieren
Prinzipiell ist das Linux-Drucksystem CUPS zwar netzwerkfaumlhig doch es waumlre
6 In den Sitzungsvoreinstellungen waumlhlen Sie die Ordner des Client-Rechners zur Freigabe Auf dem Server laufende Programme finden diese unter mediadisk im Home-Verzeichnis
7 Bei ADSL als Verbindungsgeschwindigkeit fallen bei X2go-Uumlbertragungsraten an die auch maumlszligig schnelle Internet-Anschluumlsse nicht uumlberfordern
SchwerpunktX2go
wwwlinux-user062020 21
kaum praktikabel eigene Drucker im Fir-mennetzwerk freizugeben damit dort laufende Programme auf die heimische Hardware zugreifen Auch dafuumlr bietet X2go eine Loumlsung Am einfachsten laumlsst sie sich nutzen wenn auf dem X2go-Ser-ver ebenfalls ein CUPS-Server laumluft Hier muumlssen Sie keinen Zugriff auf die physi-schen Drucker im Netz des entfernten Rechners (die Firmendrucker) einrichten
Stattdessen genuumlgt es nach dem Ein-richten der Pakete x2goserver-printing und cups-x2go dort einen CUPS-X2go-Printer hinzuzufuumlgen Im CUPS-Wizard fuumlr neue Drucker finden Sie ihn im Auswahl-feld Marke unter Generic Drucken Sie mit einem per X2go uumlbertragenen Pro-gramm auf diesen virtuellen Drucker dann uumlbermittelt die Software den Druckauftrag an den CUPS-Server des
Clients Ein Auswahldialog erlaubt die Auswahl eines lokalen Geraumlts 8
FazitX2go uumlbertraumlgt die Fenster grafischer Programme mit ertraumlglicher Latenz und geringem Datenvolumen uumlber DSL-An-schluumlsse und ndash bedingt ndash auch uumlber mo-bile Internet-Zugaumlnge Voraussetzung ist ein gegebenenfalls durch die Firewall geleiteter SSH-Zugang Weitere Ports braucht X2go weder zum Uumlbertragen von Sound noch zum Drucken (tle) n
Uumlber 100 Schulungsthemen aus allen
Bereichen freier Software Houmlchstes Niveau
Wunderschoumln Hilfsbereite offene
Atmosphaumlre So fuumlhlt sich OpenSource an
wwwLINUXHOTELde
Fo
to
joch
enta
ck
co
m
8 Per X2go uumlbertragene Pro-gramme drucken bei Bedarf auch auf dem Drucker des Clients
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44456
70 wwwlinux-userde 062020
Praktische Android-Apps fuumlr Arch- und Manjaro-Nutzer
Apps fuumlr ArchDas Arch-Projekt pflegt neben der ei-gentlichen Distribution auch ein eigenes Forum sowie ein sehr ausfuumlhrliches und anerkannt gutes Wiki Das Forum bietet der internationalen und vielspra-chigen Arch-Community ein Zuhause und auch das Wiki gibt es in mehreren Sprachen wobei die englische Ausgabe bei Weitem die meisten und ausfuumlhrlichs-ten Artikel beinhaltet Die deutschspra-chige Arch-Gemeinschaft geht dabei je-
doch wie auch andere Laumlnder-Communi-ties einen eigenen Weg und betreibt ein eigenstaumlndiges Forum sowie ein gesondertes Wiki Die Foren und Wikis liefern besonders Ein- und Umsteigern wertvolle Hilfe und viele Anregungen Aber auch waumlhrend des Betriebs beruhigt es die aumluszligerst hilfsbereite Arch-Commu-nity im Hintergrund zu wissen Streikt das System oder kommt man mit einem Problem nicht weiter ist die Loumlsung oft
Streikt der Rechner oder ist
er waumlhrend der Installation
nicht verfuumlgbar helfen prak-
tische Android-Apps das Wis-
sen der Arch-Community aus
Wiki und Forum anzuzapfen
Christoph Langner
README
Arch Linux verzichtet bewusst auf eine
grafische Installationsroutine Stattdessen
leitet ein Wiki-Artikel den Anwender Schritt
fuumlr Schritt durch das Setup des Systems
Nuumltzliche Apps erleichtern dabei den Zugriff
auf die von der Arch-Gemeinschaft bereit-
gestellten Hilfen
Open Source fuumlr Android
In den Paketquellen der groszligen Linux-Dis-
tributionen findet sich in der Regel nur
solche Software deren Lizenz es erlaubt sie
frei fuumlr jeden Zweck zu nutzen sie beliebig
weiterzuverbreiten sowie sie zu untersuchen
und an die eigenen Beduumlrfnisse anzupas-
sen Entsprechende freie Software gibt es
auch fuumlr Android doch im Getoumlse des Play
Stores gehen diese Software-Perlen schnell
unter Zudem erfordert Googles App-Market
das Vorhandensein des Google-Dienste-
Frame works was Nutzer von Google-freien
Android-Geraumlten ausschlieszligt Wer auch
unter Android freie Software bevorzugt
sollte sich daher den Open-Source-Market
F-Droid naumlher ansehen Die Plattform er-
laubt Entwicklern von Open-Source-Apps
ihre Programme fuumlr eine groszlige Gruppe von
Anwendern zu veroumlffentlichen Aumlhnlich wie
bei Googles Play Store laumlsst sich der Index
durchsuchen und erlaubt Anwendungen per
Fingerzeig zu installieren und aktuell zu hal-
ten Alle hier vorgestellten Apps finden sich
auch im F-Droid-Store
PraxisArch-Apps fuumlr Android
wwwlinux-user062020 71
im Wiki zu finden oder ein freundlicher Helfer aus dem Forum gibt wertvolle Tipps wie man sein System wieder flott bekommt Mit der besten Online-Hilfe kommt man allerdings trotzdem nicht weiter wenn der Rechner komplett streikt In solch einer Situation bietet die Arch-Community praktische Apps fuumlr Smartphones und Tablets mit Android
ArchWiki ViewerDer ArchWiki Viewer macht genau das was der Name schon vermuten laumlsst Die kostenlose App bringt das Arch-Wiki auf das Smartphone Alternativ gibt es die Open-Source-App auch im auf freie Software spezialisierten F-Droid-Mar-ket Der Viewer oumlffnet automatisch die englischsprachige Hauptseite des Arch-Wikis 1 Die Funktionen beschraumln-ken sich bislang noch auf das Noumltigste Uumlber die Lupe durchsuchen Sie das Wiki 2 in den Einstellungen laumlsst sich die Schriftgroumlszlige anpassen
Fuumlr die Zukunft angedacht sind noch die Unterstuumltzung anderer Sprachen sowie ein Dark-Mode-Skin fuumlr Anwender die eher dunkel eingefaumlrbte Anwendungen bevorzugen Ideal waumlre ein Offline-Mo-dus der die Inhalte des Arch-Wikis kom-plett oder in Teilen herunterlaumldt sodass man auch ohne eine Netzverbindung das Wiki zur Hand hat Bislang fehlt auch noch die Moumlglichkeit Lesezeichen fuumlr wichtige Seiten zu setzen Der ArchWiki Viewer wird derzeit noch regelmaumlszligig ak-tualisiert sodass die Funktionswuumlnsche vermutlich fruumlher oder spaumlter umgesetzt werden
Archlinux ForumsNicht immer findet sich allerdings im Wiki die Loumlsung zum vorliegenden Problem In solchen Faumlllen steht die Arch-Community mit tatkraumlftiger Hilfe und viel Know-how zur Seite Die Betrei-ber des Arch-Forums achten zwar darauf dass die Seite auch auf Smartphones
1 Der kostenlose ArchWiki Viewer bringt das Wiki der Arch-Linux-Community direkt auf Android-Mobilgeraumlte
2 Die Suche unterstuumltzt unterschiedliche Sprachen Das deutsche Arch-Wiki bleibt allerdings auszligen vor
3 Die App Archlinux Forums erleichtert den Zugriff von unterwegs auf die offiziel-len Arch-Linux-Foren
Praxis Arch-Apps fuumlr Android
72 wwwlinux-userde 062020
mit kleineren Bildschirmen funktioniert doch wesentlich mehr Komfort bietet der Zugang uumlber die Android-App Arch-linux Forums Wie der ArchWiki Viewer steht sie unter einer Open-Source-Lizenz allerdings fehlt aktuell noch ein Eintrag im F-Droid-Store
Nach dem Start zeigt Archlinux Forums eine Uumlbersicht aller Unterforen an 3 Mit einem Fingerzeig auf das Icon rechts unten im blauen Kasten der von links aufgezogenen Seitenleiste loggen Sie sich mit Ihrem Account im Forum ein Danach erhalten Sie Zugriff auf Ihre bereits veroumlffentlichten Beitraumlge und Nachrichten sowie abonnierte Diskus-sionsfaumlden Waumlhlen Sie eines der Foren an erlaubt die App das Schreiben von neuen Beitraumlgen 4 Dazu tippen Sie auf das Plus-Icon rechts unten im Bildschirm
Die uumlber das Zahnrad-Icon aufgerufe-nen Einstellungsmoumlglichkeiten beschraumln-ken sich aktuell auf die Auswahl unter-schiedlicher Themes Ein wichtiges Detail findet sich allerdings im Unterpunkt API
home server Aumlndern Sie hier die Adresse des API-Servers von https bbs archlinux org auf https bbs archlinux de dann erhalten Sie Zugriff auf das deutsch-sprachige Forum Im Test funktionierte das Browsen im Forum der deutschen Arch-Community ohne Einschraumlnkungen der Login und somit das Veroumlffentlichen neuer Beitraumlge klappte jedoch nicht
Dynamisches DuoMit ArchPackages und AURdroid gibt es zwei sehr aumlhnliche Anwen-dungen die bei der Recherche in den Arch-Linux-Paketquellen helfen Arch-Packages beschraumlnkt sich dabei auf die offiziellen Paketquellen AURdroid kon-zentriert sich stattdessen auf die Koch-rezepte des Arch User Repositories AUR Die Funktionsweise ist bei beiden Werk-zeugen dieselbe Unter Keywords geben Sie einen Suchbegriff ein Darunter haben Sie die Moumlglichkeit die Suche auf den Namen beziehungsweise die
4 Nach dem Einloggen ins Arch-Portal erlaubt Archlinux Forums das Veroumlffent-lichen neuer Beitraumlge
5 ArchPackages liefert Informationen zu Paketen aus den offiziellen Soft-ware-Quellen von Arch Linux
6 Die App AURdroid gleicht ArchPacka-ges bis ins Detail integriert allerdings das Arch User Repository
PraxisArch-Apps fuumlr Android
wwwlinux-user062020 73
Beschreibung zu beschraumlnken oder nur Pakete aus ausgewaumlhlten Repositories anzuzeigen 5
Die Oberflaumlche von AURdroid gleicht der von ArchPackages bis in kleinste De-tails ndash kein Wunder stammen doch beide Anwendungen vom selben Entwickler Aumlhnlich wie beim Web-Frontend des AUR-Portal gibt es verschiedene Filter um die Suche im Repository zu steuern Zudem bietet die App eine Reihe von Sortiermoumlglichkeiten 6
Fuumlr beide Anwendungen gibt es noch eine Reihe von Verbesserungsvorschlauml-gen Es fehlt zum Beispiel die Moumlglich-keit Lesezeichen zu setzen oder Pakete uumlber das Smartphone herunterzuladen So lieszlige sich ein System reparieren des-sen Paketverwaltung aus dem Tritt ge-kommen ist und das nicht mehr ins Netz kommt Interessierte Entwickler haben uumlber das Github-Repository des Entwick-lers die Moumlglichkeit den Apps neue Funktionen hinzuzufuumlgen
FazitEs mag befremdlich klingen Android- Apps fuumlr Linux-Distributionen zu ent-wickeln doch die gut in den Arch-Li-nux-Kosmos integrierten Apps erleich-tern besonders bei den ersten Schritten und im Problemfall das Leben Das hilft insbesondere Ein- und Umsteigern wei-ter die so das Wiki mit dem Installations-leitfaden sowie die Hilfe der Arch-Com-munity immer zur Hand haben (cla) n
TIPP
Kleiner Tipp am Rande Im AUR finden sich
immer wieder brandneue Anwendungen
fuumlr den Linux-Desktop die noch kaum
jemand kennt Stellen Sie in AURdroid die
Sortierreihenfolge auf Last updated dann
lassen sich solche neuen Software-Perlen
schnell aus der Flut der Veroumlffentlichungen
herausfiltern
MAGAZIN 33 RabattTESTEN SIE JETZT 3 AUSGABEN FUumlR 1790 euro
OHNE DVD 1390 euro
SICHERN SIE SICH JETZT IHR GESCHENK Ubuntu Spezial oder LinuxUser Spezial im Wert von 1280 euro
ODER
Nur fuumlr kurze Zeit
Telefon 0911 9939 90 98Fax 01805 861 80 02E-Mail computecdpvde
Einfach bequem online bestellen shoplinux-magazindeLM_1-2_q_Miniabo_AKTION-2019_neuindd 1 270420 1615
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44290
NetzampSystem Trident
82 wwwlinux-userde 062020
Projekt Trident vereint BSD-Desktop mit Void Linux als Unterbau
Uumlber den TellerrandBei einem Fork also der Gruumlndung eines neuen Projekts aus dem Quellcode eines bestehenden scheiden sich die Geister Die einen verfluchen es als Ursache fuumlr den fehlenden Erfolg von Linux auf dem Desktop die anderen sehen in dieser Form des erneuten Mischens das Salz in der Linux-Suppe Dabei spielt es eigent-lich keine Rolle ob es sich um ein kleines Projekt auf Github handelt oder um die Wiederauferstehung von LibreOffice aus den Ruinen von OpenOffice
Von BSD zu LinuxEs geht aber auch anders herum wie das Beispiel von Ffmpeg und des wegen Un-stimmigkeiten unter dessen Entwicklern entstandenen Libav zeigt Zunaumlchst war der Fork mit dem Namen Libav recht erfolgreich doch kehrten mit der Zeit unter anderem Debian und Ubuntu zu-ruumlck zu Ffmpeg Heute ist die Bibliothek Libav nur noch wenig verbreitet
Der Fork um den es in diesem Artikel geht gehoumlrt zu den eher ungewoumlhn-lichen Varianten da er die Grenzen von Betriebssystemen uumlberschreitet Die Ge-schichte begann mit PCBSD Dessen Ziel war es auf der Grundlage von FreeBSD ein einsteigerfreundliches System mit praktikabler grafischer Oberflaumlche bereit-zustellen
2016 wurde das von der Firma iXsys-tems entwickelte Projekt in TrueOS um-benannt wobei es eine PCBSD-Variante unter diesem Namen fuumlr Server bereits seit Jahren gab Was Klarheit schaffen sollte verwirrte also eher Um das Chaos komplett zu machen richtete sich TrueOS 2018 neu aus Das Projekt Trident soll sich kuumlnftig um den
Das aus der BSD-Welt
stammende Projekt Trident
mit dem Lumina-Desktop hat
Void Linux als neuen Unter-
bau ausgewaumlhlt
Ferdinand Thommes
README
Das Projekt Trident wechselt aus der BSD-
Welt auf Linux und entschied sich fuumlr das
schlanke Void Linux als Unterbau In Kom-
bination mit ZFS on Root ergibt sich so eine
interessante Kombination
Listing 1binsh
setxkbmap de
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 83
BSD-Desktop insgesamt kuumlmmern waumlh-rend TrueOS sich an FreeBSD orientiert und nur dessen Desktop-Pakete unter-stuumltzt aber einem schnellen Zyklus folgt und alle sechs Monate erscheint
Das Projekt Trident dagegen beschloss nach rund einem Jahr Entwicklung im Oktober 2019 von der Plattform BSD zu einer Linux-Distribution als Basis zu wechseln Die Wahl fiel auf die leicht-gewichtige unabhaumlngige Rolling-Re-lease-Distribution Void Linux Der Grund fuumlr den Umstieg von BSD auf Linux lag hauptsaumlchlich in der besseren Hardware-Unterstuumltzung fuumlr ein dem Desktop zugewandtes Projekt
Die Distribution Void Linux erstellt alle Pakete im eigenen Build-System und ver-wendet den Paketmanager XBPS zum In-stallieren als Init-System dient Runit Fuumlr alle Pakete besteht die Moumlglich-keit sie auf Basis von Musl statt der GNU-C-Bibliothek (Glibc) zu installieren LibreSSL ersetzt optional OpenSSL
Das Beste beider WeltenTrident kombiniert Void Linux mit ZFS on Root aus der BSD-Welt Von dort stammt auch das schlanke Lumina Desk-top Environment kurz Lumina Das Lizenzproblem das den Einsatz von ZFS unter Linux meist verhindert loumlsen die Entwickler indem Sie das Kernel-Modul nicht direkt ausliefern sondern per DKMS zur Laufzeit erstellen und einbinden
Dabei kommt ZFS on Linux 082 unter Kernel 5418 zum Einsatz Waumlhrend des Tests verlieszlig das Projekt die Beta-Phase und veroumlffentlichte die Version 10 Es zeigte sich aber dass das Release noch nicht in allen Punkten uumlberzeugt
Kein Live-ImageDas Abbild von der Webseite des Pro-jekts ist ein Net-Installer mit rund 500 MByte ein Live-Image gibt es derzeit nicht Fuumlr einen Test installieren Sie das Image in Virtualbox oder VMware Dafuumlr sollten Sie mindestens 2 GByte RAM sowie 10 GByte Platz auf der virtuellen Platte bereitstellen
Beim Booten des Images erscheint eine Nachricht dass noch nicht alles wie gewuumlnscht funktioniert Verstaumlndlich denn immerhin haben die Entwickler
die Plattform komplett gewechselt Es braucht noch viele Tests auf einer moumlg-lichst breiten Basis bis alles passt
Auf dem ThinkpadIm Test kam Trident auf einem Thinkpad zum Einsatz Gleich nach dem Start vom Boot-Medium landen Sie zum Vorbe-reiten der eigentlichen Installation im Terminal Die Software fragt zunaumlchst den Status des Netzwerks ab Das gelang im Test allerdings erst nach mehreren Scans Dann erkannte sie das Ethernet Gleiches galt fuumlr das WLAN Bei der Ein-gabe des Passworts gilt es zu beachten dass zu diesem Zeitpunkt eine englische Tastaturbelegung eingestellt ist bei der einige Tasten anders belegt sind
1 Der Bootloader rEFInd eine auf UEFI- Installationen speziali-sierte Grub-Alternative kann multiple Installa-tionen verschiedener Betriebssysteme verwal-ten und eine interaktive EFI-Shell oumlffnen
2 Trident setzt auf XBPS fuumlr das Paketmanagement Mit Octoxbps installieren Sie einen grafischen Paketmanager im Stil von Synaptic nach der im Test dazu diente XFCE und KDE Plasma zu integrieren
NetzampSystem Trident
84 wwwlinux-userde 062020
Vor Beginn der Installation empfiehlt der Assistent den Rechner am besten mit UEFI zu booten da sonst einige Funk-tionen wie das ZFS-Bootmenuuml oder die Verschluumlsselung nicht bereitstehen Sie sollten diesen Hinweis beherzigen da Sie sonst unter anderem die Moumlglichkeit ver-schenken Snapshots aus dem Bootmenuuml zu starten
Glibc oder MuslKlappt der Zugang zum Netz steht die Entscheidung an ob Sie ein System
mit Standardpaketen und einer Glibc oder eine leichtgewichtige Installation ohne proprietaumlre Pakete mit Musl haben moumlchten Warum die beiden Varianten jeweils mit der entsprechenden C-Stan-dard-Bibliothek fest verknuumlpft waren erschlieszligt sich uns nicht ndash vor allem deshalb weil das System in einem wei-teren Schritt vier verschiedene Varianten anbietet von Void uumlber Server und Lite hin zu Full Hier sind Lite und Full die als einzige einen Desktop aufweisen nicht vollstaumlndig implementiert und somit als experimentell anzusehen Wir entschie-den uns trotzdem fuumlr die ausgewachsene Version um zu sehen wie viel Arbeit der grafischen Variante noch bevorsteht
Flott installiert
Das Net-Install-Image bietet sich bei einem Rolling Release wie Void als be-vorzugte Methode an da das Setup dabei alle Pakete auf den neuesten Stand bringt Die Installation laumluft zuumlgig ab und brauchte auf einem fuumlnf Jahre alten Thinkpad in einem flotten Netz-werk gut zehn Minuten Die meiste Zeit beanspruchte dabei DKMS zum Bau der Module fuumlr ZFS und Wireguard
Die Distribution verschluumlsselt das Home des Users bei der Installation automatisch das Passwort des Users ent-schluumlsselt beim Einloggen zusaumltzlich die Partition Um dabei ein Systemlayout im BSD-Stil beizubehalten wird das Home als usrhome eingebunden bei home handelt es sich um einen Symlink darauf
Bootmanager rEFIndWenn Sie das System nach der Installa-tion neu starten begruumlszligt Sie rEFInd statt des gewohnten Grub 1 Beim ersten Rundgang durch die Oberflaumlche stellen Sie unter Umstaumlnden fest dass die vorinstallierte Auswahl an Software nicht allzu uumlppig ausfaumlllt im Vergleich zu
4 Als Mail-Client verwendet Trident die mit Qt entwickelte Anwendung Trojitaacute die als Protokoll nur IMAP unterstuumltzt Um klassische POP3-Postfaumlcher abzurufen waumlre etwa Thunderbird als Alternative gefragt
Listing 2 xbps‑install octoxbps kde‑cli‑tools trident‑update ‑check ampamp trident‑update ‑update
3 Luminas Dateimanager Insight bietet einen beschraumlnkten Funktionsumfang und bietet keinen 2-Fenster-Betrieb Natuumlrlich stehen bei Bedarf noch andere Dateimanager mit zusaumltzlichen Funktionen bereit
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 85
anderen Systemen Immerhin finden Sie unter anderem LibreOffice Firefox und ein Qt-Terminal vor was fuumlr den Anfang oft ausreicht
Doch zunaumlchst zum Wichtigsten Stellen Sie als Erstes das Tastaturlay-out auf Deutsch um Dazu geben Sie im Qt-Terminal das Kommando sudo xbps‑install setxkbmap ein Der Befehl setxkbmap de stellt dann das Layout um Damit Sie das nicht nach jedem Reboot wiederholen muumlssen legen Sie ein klei-nes Skript in den Autostart-Bereich den Sie im Menuuml unter Preferences | Desktop Settings finden Das Skript nennen Sie setxkbmapsh oder aumlhnlich und befuumlllen es mit dem Inhalt aus Listing 1
Haben Sie dem Skript mit chmod +x setxkbmapsh die passenden Rechte gegeben legen Sie es im Autostart ab indem Sie dort zu Binary wechseln das Skript markieren und oben auf Save kli-cken Jetzt bleibt das Tastaturlayout nach einem Neustart erhalten
Paketmanager XBPSDer bei Void entwickelte Paketmanager XBPS erinnert an Pacman von Arch Linux Der Befehl zum Aktualisieren des Void- Unterbaus lautet xbps‑install ‑Su Wollen Sie vor dem Aktualisieren des Systems automatisch einen ZFS-Snap-shot erstellen verwenden Sie anstelle dieses Kommandos das aus der ersten Zeile von Listing 2
Ziehen Sie einen grafischen Paket-manager vor greifen Sie zur zwar spar-tanischen aber funktionellen Software
Octoxbps die Sie uumlber XBPS nachziehen (Listing 2 zweite Zeile) und anschlieszligend aus dem Menuuml starten 2
Keine SchoumlnheitUumlber den Lumina-Desktop laumlsst sich trefflich streiten Er ist funktional schnell durchgehend zu konfigurieren und bringt bereits eine begrenzte Anzahl von Apps mit 3 Nach einer gewissen Einge-woumlhnung geht die Arbeit damit einiger-maszligen flott von der Hand 4
5 XFCE in der aktuellen Version 414 ist eine gute Alternative wenn Lumina zu spartanisch erscheint
6 Der voreingestellte Dark-Look harmoniert unter XFCE gut mit den in dunklen Brauntoumlnen gehaltenen Icons der Anwendungen
Listing 3$ sudo cp usrsharexsessionsxfcedesktop etcsddm‑sessions
$ sudo cp usrsharexsessionsplasmadesktop etcsddm‑sessions
NetzampSystem Trident
86 wwwlinux-userde 062020
Eines ist der in C++ und Qt5 geschriebe-ne Desktop aber wahrlich nicht grafisch ansprechend Wie bei Linux uumlblich ha-ben Sie aber die Wahl Gefaumlllt Ihnen die Optik nicht installieren Sie einfach eine andere Desktop-Umgebung
Andere DesktopsWir haben Plasma als auch XFCE 5 nachinstalliert Letzteres richten Sie auf der Kommandozeile mit xbps‑install xfce4 ein In Octoxbps tragen Sie Xfce4 ins Suchfeld ein und markieren die gelis-teten Apps Ein Klick auf + Install im Kon-
textmenuuml bereitet alles vor ein Klick auf den Haken oben in der Menuumlleiste stoumlszligt den Prozess an Um XFCE in den Log-in-Manager SDDM einzufuumlgen nutzen Sie den Befehl aus der ersten Zeile von Listing 3 Beim naumlchsten Login duumlrfen Sie dann XFCE auswaumlhlen 6
Der Weg zu einem KDE-Plasma-Desk-top 7 verlaumluft aumlhnlich der entsprechen-de Befehl lautet xbps‑install kde5 Hier sollten Sie zusaumltzlich kde5-baseapps und dolphin installieren Ohne die KDE5-Basis-Anwendungen fehlen unter anderem Kate KWrite und Konsole Gra-fisch verfahren Sie analog zu XFCE 8
Danach folgt wieder das Einbinden in SDDM (Listing 3 zweite Zeile) Sie finden dann zwei Eintraumlge fuumlr Plasma vor Einer davon sollte eine Wayland-Sitzung star-ten was im Test aber nicht klappte
Bei beiden Desktop-Metapaketen feh-len derzeit noch einige Anwendungen die Sie aber bei Bedarf gezielt nachin-stallieren Wir fanden XFCE als Desktop fuumlr Trident ideal denn die Eleganz von Plasma kommt derzeit noch nicht zur Geltung Waumlhrend der Tests erkannte das System externe Geraumlte nicht automa-tisch es war noumltig diese per Mount-Be-fehl einzubinden
Erstaunt hat der hohe Verbrauch an Hauptspeicher nach dem Start Mit Lumina waren es rund 720 MByte bei XFCE und Plasma jeweils um 850 MByte Zum Vergleich Unter Debian bdquoUnstableldquo reichen Plasma rund 650 MByte 9
ZFS gut integriertUm die Vorteile von ZFS zu nutzen ins-besondere die Snapshots bedarf es zwingend der Kommandozeile Trident hat waumlhrend der Installation bereits mehrere ZFS-Pools angelegt die Sie sich mit zfs list ansehen Beim Start des Systems booten Sie standardmaumlszligig in tridentpool ROOT initial wobei trident-pool der bei der Installation standard-maumlszligig vergebene Name ist
Trident erzeugt automatisch vor jedem Upgrade des Systems einen
7 Plasma wirkt unter Trident im Vergleich zu XFCE etwas behaumlbig Zudem sind einige wichtige Apps noch nicht im Metapaket KDE5 integriert
8 Trident benutzt den langfristig unterstuumltzten Kernel 5418 als stabile Unterlage Die Installation von Plasma brachte zudem einige Qt-Entwicklungswerkzeuge mit an Bord
Listing 4
$ sudo zfs snapshot tridentpoolROOTinitialsnap2
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 87
inkrementellen Snapshot Das ermoumlg-licht es bei Problemen auf den vorhe-rigen Stand zuruumlckzurollen Sie duumlrfen daruumlber hinaus jederzeit einen Snapshot des Gesamtsystems oder von einzelnen Pools erstellen Dazu dient ein Befehl wie der aus Listing 4 Den Namen hinter dem Klammeraffen ndash im Beispiel snap2 ndash vergeben Sie er sollte moumlglichst aus-sagekraumlftig sein um ihn im Bootmanager spaumlter leicht zu identifizieren 0
Wenn Sie beim naumlchsten Neustart nicht den eigentlichen ZFS-Pool star-ten moumlchten sondern einen Snapshot dann wechseln Sie im zweiten Schritt des Boot-Vorgangs per [Esc] in das Boot-menuuml Ein Druck auf [Alt]+[A] foumlrdert dort die vorhandenen Snapshots zutage Dokumentationsmaterial zu ZFS buumlndelt eine Seite bei Wikibooks
FazitTrident funktionierte im Test einwand-frei aus dem Terminal heraus Grafische Desktops ndash egal ob Lumina ein nachin-stalliertes Plasma oder XFCE ndash weisen derzeit noch Defizite auf Das war den Entwicklern bewusst als sie dem aktu-ellen Abbild trotzdem die Versionsnum-
mer 10 verliehen Diese Haltung deutet die Zielrichtung des Projekts an Die Kom-mandozeile bleibt bei Trident vermutlich fuumlr ZFS auch kuumlnftig die einzige Loumlsung
Trident ist ein interessantes Projekt Wer es derzeit zum taumlglichen Begleiter machen moumlchte sollte vielleicht schon einmal Void oder Arch Linux konfiguriert haben und darf mit der Kommandozeile nicht auf Kriegsfuszlig stehen Die Kombi-nation aus der leichtgewichtigen Distri-bution Void Linux und dem aus der BSD-Welt uumlberkommenen ZFS verleihen dem Projekt viel Potenzial Es scheint ideal fuumlr Anwender die Ubuntu nicht moumlgen aber trotzdem ZFS on Root voreingestellt nutzen moumlchten (agr) n
9 Die Speicherauslastung von Trident faumlllt unter allen getesteten Desktops houmlher aus als erwartet Vermutlich legen die Entwickler an dieser Stelle noch Hand an um das System weiter zu optimieren
0 ZFS on Root gehoumlrt zu den herausragenden Beigaben von Trident Die Befehle zum Einsatz der Funktionen entsprechen denen von ZFS unter anderen Umgebungen
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr43932
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl43932
96
README
Der Mensch lebt nicht vom Text allein Zu jedem Artikel in LinuxUser gehoumlrt eine Reihe von Zusatzinformationen die das bloszlige Narrativ um weiterfuumlhrende Inhalte ergaumlnzen Manche davon inteshygrieren sich direkt in den Textfluss andere stehen als gesonderte grafische Elemente in der sogenannten Marginalspalte also dem teilweise freien Bereich an der rechshyten beziehungsweise linken Seitenkante
Typografische KonventionenEine blaue Einfaumlrbung hebt Verweise auf Tabellen und Kaumlsten hervor siehe Kasten Kastentitel Die Kursivierung signalisiert hier wie in vielen anderen Faumlllen eine symbolische Bezeichnung in einem Codeshybrocken koumlnnte das etwa so aussehen
$ cat bdquoEinTextbrockenldquo gtgt Ausgabetxt
Der bdquoUmbruchhakenldquo am Ende der ersten Zeile des Codes verweist hier darauf dass es sich in diesem Fall eigentlich um eine einzige Eingabezeile handelt die nur aus Platzgruumlnden im Druck umgebrochen werden musste
Die Kursivierung kann neben Platzhalshytern auch andere Elemente bezeichnen wie Paketnamen und Benutzerkonten etwa build-essential und root Aber auch Menuumlpunkte drucken wir kursiv ab wobei in Menuumlfolgen eine Pipe die einshyzelnen Elemente trennt Sonstiges | Text-kodierung | Unicode
Gelegentlich begegnen Ihnen in den Artikeln auch orangefarbig hinterlegte Textstellen Sie verweisen auf ein Glossar das den markierten Begriff kurz erlaumlutert Sie finden den Glossartext dann in einer der Marginalspalten
Tasten und TastenfolgenEin Buchstabe oder eine Buchstabenshyfolge in eckigen Klammern wie [Esc] steht symbolisch fuumlr einen Tastendruck Dabei dient als Schreibweise grundsaumltzshylich die Beschriftung der Tasten einer deutschen Tastatur Ein Druck auf [T] erzeugt also ein kleines bdquotldquo die Kombishynation [Umschalt]+[T] ein groszliges bdquoTldquo
Das Pluszeichen zwischen Tasten sigshynalisiert dabei dass man sie gleichzeitig druumlcken muss ein Komma dagegen dass sie nacheinander betaumltigt werden muumlsshysen Das allseits beliebte Copy amp Paste gelingt also mit [Strg]+[C] [Strg]+[V]
Lesen Sie etwas von der SupershyTaste dann handelt es sich dabei um die eigentshylich korrekte Bezeichnung jener Taste die in MicrosoftshyUmgebungen bdquoWindowsshyTasshyteldquo heiszligt und auf der bei den meisten Tasshytaturen das entsprechende Logo prangt
Infos und DownloadsAn einzelnen Stellen im Text finden sie das Zeichen das auf eine weiterfuumlhshyrende Information verweist Um an die Links zum Artikel zu gelangen blaumlttern Sie ans Ende des Artikels wo Sie einen Kasten Weitere Infos und interessante Links finden Entweder tippen Sie die dort angegebene URL wwwlinux‑userdeqrNummer in einen Webbrowser ein ndash das fuumlhrt Sie auf eine Webseite mit allen Links zum Artikel ndash oder Sie scannen mit
In jedem LinuxUser-Artikel liefern eine Reihe von speziellen Auszeichnungen
und grafischen Elementen wichtige Zusatzinformationen zum Text
copy M
aksi
m S
hebe
ko 1
23R
F
Beispiel fuumlr Heft-DVD-Inhalt LUOrdner
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44447
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44447
dem Smartphone oder Tablet den im Kasten abgedruckten QRshyCode ein und surfen so direkt zur Seite mit den Links
Analog funktioniert der Kasten Dateien zum Artikel herunterladen unter mit der URL wwwlinux‑userdedlNummer Er bringt Sie auf eine Webseite die auf inteshyressante Downloads zum Artikel verweist (Das Exemplar unten links dient nur als Beispiel und fuumlhrt ins Nirgendwo)
Heft-DVDDie preisguumlnstigere NoshyMediashyEdition von LinuxUser kommt ohne Datentraumlger doch die meisten Leser bevorzugen die am Kiosk erhaumlltliche Ausgabe mit HeftshyDVD Bei Artikeln zu denen Inhalte auf der DVD gehoumlren finden Sie auf der ersshyten Doppelseite einen grauen bdquoHalbkreis mit Lochldquo (siehe oben) der eine optische Disk symbolisiert Der Text darunter beshyzeichnet den zugehoumlrigen DVDshyInhalt und nennt gegebenenfalls auch das Verzeichnis in dem sich dieser auf dem Datentraumlger befindet (jlu) n
Glossar Naumlhere Definition zum Verstaumlndnis
eines Begriffs oder einer Abkuumlrzung
Service Heft-DVD-Inhalt
98 wwwlinux-userde
Neues auf der Heft-DVD
Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar
stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50
bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS
Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-
tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version
Bleeding Edge Fedora 32
Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-
men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos
Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204
Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken
sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n
Sicher und anonym Tails 45
SchwerpunktX2go
wwwlinux-user062020 19
sich nahtlos in die lokale Umgebung ein unhandlich groszliges Fenster mit der Ar-beitsflaumlche entfaumlllt Auch die Zwischen-ablage funktioniert zwischen lokalen und entfernten Programmen in beide Richtungen Unter Ein-Ausgabe in den Sitzungsvoreinstellungen des Clients kann man bei Bedarf das Clipboard-Sharing einschraumlnken Laumluft auf dem Client-Rech-ner KDE laumlsst sich allerdings die Fenster-groumlszlige nicht durch Ziehen mit der Maus veraumlndern ndash ein offenbar schon lange be-stehendes Problem
Wer lieber gefuumlhlt direkt vor dem ent-fernten Rechner sitzen will und keine lo-kalen Programme benutzen moumlchte der stellt im Reiter Ein-Ausgabe der X2go- Client-Konfiguration unter Display die Optionen Vollbild oder Ganzen Bildschirm und die Nummer eines angeschlossenen Bildschirms ein [Strg]+[Alt]+[F] wechselt im laufenden Betrieb zwischen Vollbild und Fensterdarstellung Benoumltigen Sie im Einzelfenstermodus Zugriff auf die auf dem entfernten Desktop abgelegten Dateien so genuumlgt es den gewuumlnschten Ordner des entfernten Rechners per X2go permanent auf dem lokalen Computer einzubinden 6 Die meisten Dateimana-ger oumlffnen ohnehin entfernte Objekte uumlber das SFTP-Protokoll
Alternativ zum Remote-Start einzelner Programme oder einer Desktop-Sitzung spiegelt X2go eine bereits laufende X-Window-Sessions auf einen entfernten Rechner Das erfordert jedoch zusaumltzlich das Paket x2goserver-desktopsharing auf dem Server und x2godesktopsharing auf dem Client Aumlhnlich wie bei VPN beim Windows-Desktop-Sharing oder dem proprietaumlren Teamviewer duumlrfen Sie fest-legen ob der entfernte Benutzer dabei den Desktop nur zu sehen bekommt oder auch mit Maus und Keyboard bedienen darf X2go laumlsst sich also auch fuumlr exter-nen Support nutzen
Soll der entfernte Rechner nicht rund um die Uhr laufen dann gehoumlrt ein Ver-fahren zum Starten aus der Ferne mit ins Home-Office-Paket Die meistgenutzte Loumlsung dafuumlr ist Wake on LAN (WoL) bei dem die Netzwerkkarte einen ausge-schalteten nicht vom Stromnetz getrenn-ten Rechner einschaltet Die standardmauml-szligig meist deaktivierte Funktion schalten Sie mit dem Kommando ethtool ‑s in‑terface wol g ein Sollte die Software
auf Ihrem Rechner fehlen finden Sie das gleichnamige Paket in den Repositories der verwendeten Distribution Diesen Be-fehl muumlssen Sie nach jedem Neustart er-neut ausfuumlhren entweder per Systemd oder Udev-Regel Die Arch-Linux-Wiki- Seite nennt Details
Zuumlgig
Schon das unter Linux noch immer uumlber-wiegend genutzte grafische X-Window- Grundsystem erweist sich als netzwerk-faumlhig Wegen der zahlreichen Roundtrips zwischen Client und Server geraumlt aller-
5 Aktivieren Sie unter Sitzungsart den Punkt Veroumlffentlichte Anwendungen stellt der linke Button im Sitzungskasten (rot markiert) ein grafisches Startmenuuml zur Verfuumlgung
4 Die Fenster aller im per X2go vom Remote-Rechner uumlbertragenen Xterm-Fenster ge-starteten Programme erscheinen auf dem Client-Bildschirm
Schwerpunkt X2go
20 wwwlinux-userde 062020
dings bei einer DSL-Verbindung jedes Aufklappen eines Menuumls zur Geduldspro-be Praktisch laumlsst sich die Netzwerktrans-parenz von X also nur innerhalb eines lokalen Netzwerks vernuumlnftig nutzen
X2go mindert die Latenz um ein Vielfa-ches und verringert die Menge der uumlber-
tragenen Daten Im Test verwendete der Autor mit der Buumlrosuite LibreOffice sowie Grafikprogrammen wie Gimp oder Ink-scape die Einstellung ADSL im Reiter Ver-bindung von X2go Dabei fielen pro Stun-de weniger als 100 MByte an Daten an Uumlbertragungsgeschwindigkeiten uumlber
250 kbit s traten nicht auf 7 eine schnelle DSL-Verbindung erfordert die Arbeit mit X2go also nicht Als Ursache ansatzweise spuumlrbarer das fluumlssige Arbei-ten jedoch nicht stoumlrender Traumlgheiten identifizierte der Autor eher Netzlatenzen als einen Durchsatzengpass
QualitaumltBei der Darstellungsqualitaumlt fiel kein Un-terschied zu lokal laufenden Program-men auf Auch die Bedienung etwa beim Scrollen von Inhalten oder dem Ausklap-pen von Menuumls erschien unauffaumlllig al-lenfalls kleine Blitzer an den hereinge-scrollten Bereichen stoumlrten die Darstel-lung marginal Beim Oumlffnen mancher Dia-loge erschien gelegentlich fuumlr einen Mo-ment ein Fensterrahmen noch ohne In-halt Mit kleinen Einschraumlnken wirkt die Bedienung der Programme also aumlhnlich fluumlssig wie beim lokalen Arbeiten
Traumlger erwies sich die Bedienung bei einer Verbindung uumlber mobiles LTE Doch auch mit der Einstellung Modem fuumlr die Verbindungsgeschwindigkeit erscheint die Reaktion noch angemessen vor allem bei GTK-Programmen Qt- KDE-Programme reagieren beim Ausklappen von Menuumls allerdings traumlger Der Unterschied zwi-schen einer 3G- und 4G-Mobilfunkverbin-dung faumlllt beim Aufbau des Fensters ei-nes neu gestarteten Programms spuumlrbar auf bei der Reaktion auf Klicks hingegen kaum Erst bei 2G-Verbindungen dauert es Sekunden bis ein ganzes Fenster voll-staumlndig erscheint
Bild Ton und DruckWie der Name Nxproxy des Schatten-Dis-play-Servers vermuten laumlsst stammt X2go von der letzten quelloffenen Versi-on der Desktop-Sharing-Software NX der Firma NoMachine aus dem Jahr 2005 ab Programme wie Blender die OpenGL voraussetzen funktionieren mit X2go nicht Dafuumlr arbeitet die Software mit dem heute allgegenwaumlrtigen Sound-Sys-tem Pulseaudio zusammen Der offene SSH-Port genuumlgt um Bild und Ton zu uumlbertragen sofern Sie die standardmaumlszligig gesetzte Option Benutze Port-Weiterlei-tung uumlber Tunnel nicht deaktivieren
Prinzipiell ist das Linux-Drucksystem CUPS zwar netzwerkfaumlhig doch es waumlre
6 In den Sitzungsvoreinstellungen waumlhlen Sie die Ordner des Client-Rechners zur Freigabe Auf dem Server laufende Programme finden diese unter mediadisk im Home-Verzeichnis
7 Bei ADSL als Verbindungsgeschwindigkeit fallen bei X2go-Uumlbertragungsraten an die auch maumlszligig schnelle Internet-Anschluumlsse nicht uumlberfordern
SchwerpunktX2go
wwwlinux-user062020 21
kaum praktikabel eigene Drucker im Fir-mennetzwerk freizugeben damit dort laufende Programme auf die heimische Hardware zugreifen Auch dafuumlr bietet X2go eine Loumlsung Am einfachsten laumlsst sie sich nutzen wenn auf dem X2go-Ser-ver ebenfalls ein CUPS-Server laumluft Hier muumlssen Sie keinen Zugriff auf die physi-schen Drucker im Netz des entfernten Rechners (die Firmendrucker) einrichten
Stattdessen genuumlgt es nach dem Ein-richten der Pakete x2goserver-printing und cups-x2go dort einen CUPS-X2go-Printer hinzuzufuumlgen Im CUPS-Wizard fuumlr neue Drucker finden Sie ihn im Auswahl-feld Marke unter Generic Drucken Sie mit einem per X2go uumlbertragenen Pro-gramm auf diesen virtuellen Drucker dann uumlbermittelt die Software den Druckauftrag an den CUPS-Server des
Clients Ein Auswahldialog erlaubt die Auswahl eines lokalen Geraumlts 8
FazitX2go uumlbertraumlgt die Fenster grafischer Programme mit ertraumlglicher Latenz und geringem Datenvolumen uumlber DSL-An-schluumlsse und ndash bedingt ndash auch uumlber mo-bile Internet-Zugaumlnge Voraussetzung ist ein gegebenenfalls durch die Firewall geleiteter SSH-Zugang Weitere Ports braucht X2go weder zum Uumlbertragen von Sound noch zum Drucken (tle) n
Uumlber 100 Schulungsthemen aus allen
Bereichen freier Software Houmlchstes Niveau
Wunderschoumln Hilfsbereite offene
Atmosphaumlre So fuumlhlt sich OpenSource an
wwwLINUXHOTELde
Fo
to
joch
enta
ck
co
m
8 Per X2go uumlbertragene Pro-gramme drucken bei Bedarf auch auf dem Drucker des Clients
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44456
70 wwwlinux-userde 062020
Praktische Android-Apps fuumlr Arch- und Manjaro-Nutzer
Apps fuumlr ArchDas Arch-Projekt pflegt neben der ei-gentlichen Distribution auch ein eigenes Forum sowie ein sehr ausfuumlhrliches und anerkannt gutes Wiki Das Forum bietet der internationalen und vielspra-chigen Arch-Community ein Zuhause und auch das Wiki gibt es in mehreren Sprachen wobei die englische Ausgabe bei Weitem die meisten und ausfuumlhrlichs-ten Artikel beinhaltet Die deutschspra-chige Arch-Gemeinschaft geht dabei je-
doch wie auch andere Laumlnder-Communi-ties einen eigenen Weg und betreibt ein eigenstaumlndiges Forum sowie ein gesondertes Wiki Die Foren und Wikis liefern besonders Ein- und Umsteigern wertvolle Hilfe und viele Anregungen Aber auch waumlhrend des Betriebs beruhigt es die aumluszligerst hilfsbereite Arch-Commu-nity im Hintergrund zu wissen Streikt das System oder kommt man mit einem Problem nicht weiter ist die Loumlsung oft
Streikt der Rechner oder ist
er waumlhrend der Installation
nicht verfuumlgbar helfen prak-
tische Android-Apps das Wis-
sen der Arch-Community aus
Wiki und Forum anzuzapfen
Christoph Langner
README
Arch Linux verzichtet bewusst auf eine
grafische Installationsroutine Stattdessen
leitet ein Wiki-Artikel den Anwender Schritt
fuumlr Schritt durch das Setup des Systems
Nuumltzliche Apps erleichtern dabei den Zugriff
auf die von der Arch-Gemeinschaft bereit-
gestellten Hilfen
Open Source fuumlr Android
In den Paketquellen der groszligen Linux-Dis-
tributionen findet sich in der Regel nur
solche Software deren Lizenz es erlaubt sie
frei fuumlr jeden Zweck zu nutzen sie beliebig
weiterzuverbreiten sowie sie zu untersuchen
und an die eigenen Beduumlrfnisse anzupas-
sen Entsprechende freie Software gibt es
auch fuumlr Android doch im Getoumlse des Play
Stores gehen diese Software-Perlen schnell
unter Zudem erfordert Googles App-Market
das Vorhandensein des Google-Dienste-
Frame works was Nutzer von Google-freien
Android-Geraumlten ausschlieszligt Wer auch
unter Android freie Software bevorzugt
sollte sich daher den Open-Source-Market
F-Droid naumlher ansehen Die Plattform er-
laubt Entwicklern von Open-Source-Apps
ihre Programme fuumlr eine groszlige Gruppe von
Anwendern zu veroumlffentlichen Aumlhnlich wie
bei Googles Play Store laumlsst sich der Index
durchsuchen und erlaubt Anwendungen per
Fingerzeig zu installieren und aktuell zu hal-
ten Alle hier vorgestellten Apps finden sich
auch im F-Droid-Store
PraxisArch-Apps fuumlr Android
wwwlinux-user062020 71
im Wiki zu finden oder ein freundlicher Helfer aus dem Forum gibt wertvolle Tipps wie man sein System wieder flott bekommt Mit der besten Online-Hilfe kommt man allerdings trotzdem nicht weiter wenn der Rechner komplett streikt In solch einer Situation bietet die Arch-Community praktische Apps fuumlr Smartphones und Tablets mit Android
ArchWiki ViewerDer ArchWiki Viewer macht genau das was der Name schon vermuten laumlsst Die kostenlose App bringt das Arch-Wiki auf das Smartphone Alternativ gibt es die Open-Source-App auch im auf freie Software spezialisierten F-Droid-Mar-ket Der Viewer oumlffnet automatisch die englischsprachige Hauptseite des Arch-Wikis 1 Die Funktionen beschraumln-ken sich bislang noch auf das Noumltigste Uumlber die Lupe durchsuchen Sie das Wiki 2 in den Einstellungen laumlsst sich die Schriftgroumlszlige anpassen
Fuumlr die Zukunft angedacht sind noch die Unterstuumltzung anderer Sprachen sowie ein Dark-Mode-Skin fuumlr Anwender die eher dunkel eingefaumlrbte Anwendungen bevorzugen Ideal waumlre ein Offline-Mo-dus der die Inhalte des Arch-Wikis kom-plett oder in Teilen herunterlaumldt sodass man auch ohne eine Netzverbindung das Wiki zur Hand hat Bislang fehlt auch noch die Moumlglichkeit Lesezeichen fuumlr wichtige Seiten zu setzen Der ArchWiki Viewer wird derzeit noch regelmaumlszligig ak-tualisiert sodass die Funktionswuumlnsche vermutlich fruumlher oder spaumlter umgesetzt werden
Archlinux ForumsNicht immer findet sich allerdings im Wiki die Loumlsung zum vorliegenden Problem In solchen Faumlllen steht die Arch-Community mit tatkraumlftiger Hilfe und viel Know-how zur Seite Die Betrei-ber des Arch-Forums achten zwar darauf dass die Seite auch auf Smartphones
1 Der kostenlose ArchWiki Viewer bringt das Wiki der Arch-Linux-Community direkt auf Android-Mobilgeraumlte
2 Die Suche unterstuumltzt unterschiedliche Sprachen Das deutsche Arch-Wiki bleibt allerdings auszligen vor
3 Die App Archlinux Forums erleichtert den Zugriff von unterwegs auf die offiziel-len Arch-Linux-Foren
Praxis Arch-Apps fuumlr Android
72 wwwlinux-userde 062020
mit kleineren Bildschirmen funktioniert doch wesentlich mehr Komfort bietet der Zugang uumlber die Android-App Arch-linux Forums Wie der ArchWiki Viewer steht sie unter einer Open-Source-Lizenz allerdings fehlt aktuell noch ein Eintrag im F-Droid-Store
Nach dem Start zeigt Archlinux Forums eine Uumlbersicht aller Unterforen an 3 Mit einem Fingerzeig auf das Icon rechts unten im blauen Kasten der von links aufgezogenen Seitenleiste loggen Sie sich mit Ihrem Account im Forum ein Danach erhalten Sie Zugriff auf Ihre bereits veroumlffentlichten Beitraumlge und Nachrichten sowie abonnierte Diskus-sionsfaumlden Waumlhlen Sie eines der Foren an erlaubt die App das Schreiben von neuen Beitraumlgen 4 Dazu tippen Sie auf das Plus-Icon rechts unten im Bildschirm
Die uumlber das Zahnrad-Icon aufgerufe-nen Einstellungsmoumlglichkeiten beschraumln-ken sich aktuell auf die Auswahl unter-schiedlicher Themes Ein wichtiges Detail findet sich allerdings im Unterpunkt API
home server Aumlndern Sie hier die Adresse des API-Servers von https bbs archlinux org auf https bbs archlinux de dann erhalten Sie Zugriff auf das deutsch-sprachige Forum Im Test funktionierte das Browsen im Forum der deutschen Arch-Community ohne Einschraumlnkungen der Login und somit das Veroumlffentlichen neuer Beitraumlge klappte jedoch nicht
Dynamisches DuoMit ArchPackages und AURdroid gibt es zwei sehr aumlhnliche Anwen-dungen die bei der Recherche in den Arch-Linux-Paketquellen helfen Arch-Packages beschraumlnkt sich dabei auf die offiziellen Paketquellen AURdroid kon-zentriert sich stattdessen auf die Koch-rezepte des Arch User Repositories AUR Die Funktionsweise ist bei beiden Werk-zeugen dieselbe Unter Keywords geben Sie einen Suchbegriff ein Darunter haben Sie die Moumlglichkeit die Suche auf den Namen beziehungsweise die
4 Nach dem Einloggen ins Arch-Portal erlaubt Archlinux Forums das Veroumlffent-lichen neuer Beitraumlge
5 ArchPackages liefert Informationen zu Paketen aus den offiziellen Soft-ware-Quellen von Arch Linux
6 Die App AURdroid gleicht ArchPacka-ges bis ins Detail integriert allerdings das Arch User Repository
PraxisArch-Apps fuumlr Android
wwwlinux-user062020 73
Beschreibung zu beschraumlnken oder nur Pakete aus ausgewaumlhlten Repositories anzuzeigen 5
Die Oberflaumlche von AURdroid gleicht der von ArchPackages bis in kleinste De-tails ndash kein Wunder stammen doch beide Anwendungen vom selben Entwickler Aumlhnlich wie beim Web-Frontend des AUR-Portal gibt es verschiedene Filter um die Suche im Repository zu steuern Zudem bietet die App eine Reihe von Sortiermoumlglichkeiten 6
Fuumlr beide Anwendungen gibt es noch eine Reihe von Verbesserungsvorschlauml-gen Es fehlt zum Beispiel die Moumlglich-keit Lesezeichen zu setzen oder Pakete uumlber das Smartphone herunterzuladen So lieszlige sich ein System reparieren des-sen Paketverwaltung aus dem Tritt ge-kommen ist und das nicht mehr ins Netz kommt Interessierte Entwickler haben uumlber das Github-Repository des Entwick-lers die Moumlglichkeit den Apps neue Funktionen hinzuzufuumlgen
FazitEs mag befremdlich klingen Android- Apps fuumlr Linux-Distributionen zu ent-wickeln doch die gut in den Arch-Li-nux-Kosmos integrierten Apps erleich-tern besonders bei den ersten Schritten und im Problemfall das Leben Das hilft insbesondere Ein- und Umsteigern wei-ter die so das Wiki mit dem Installations-leitfaden sowie die Hilfe der Arch-Com-munity immer zur Hand haben (cla) n
TIPP
Kleiner Tipp am Rande Im AUR finden sich
immer wieder brandneue Anwendungen
fuumlr den Linux-Desktop die noch kaum
jemand kennt Stellen Sie in AURdroid die
Sortierreihenfolge auf Last updated dann
lassen sich solche neuen Software-Perlen
schnell aus der Flut der Veroumlffentlichungen
herausfiltern
MAGAZIN 33 RabattTESTEN SIE JETZT 3 AUSGABEN FUumlR 1790 euro
OHNE DVD 1390 euro
SICHERN SIE SICH JETZT IHR GESCHENK Ubuntu Spezial oder LinuxUser Spezial im Wert von 1280 euro
ODER
Nur fuumlr kurze Zeit
Telefon 0911 9939 90 98Fax 01805 861 80 02E-Mail computecdpvde
Einfach bequem online bestellen shoplinux-magazindeLM_1-2_q_Miniabo_AKTION-2019_neuindd 1 270420 1615
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44290
NetzampSystem Trident
82 wwwlinux-userde 062020
Projekt Trident vereint BSD-Desktop mit Void Linux als Unterbau
Uumlber den TellerrandBei einem Fork also der Gruumlndung eines neuen Projekts aus dem Quellcode eines bestehenden scheiden sich die Geister Die einen verfluchen es als Ursache fuumlr den fehlenden Erfolg von Linux auf dem Desktop die anderen sehen in dieser Form des erneuten Mischens das Salz in der Linux-Suppe Dabei spielt es eigent-lich keine Rolle ob es sich um ein kleines Projekt auf Github handelt oder um die Wiederauferstehung von LibreOffice aus den Ruinen von OpenOffice
Von BSD zu LinuxEs geht aber auch anders herum wie das Beispiel von Ffmpeg und des wegen Un-stimmigkeiten unter dessen Entwicklern entstandenen Libav zeigt Zunaumlchst war der Fork mit dem Namen Libav recht erfolgreich doch kehrten mit der Zeit unter anderem Debian und Ubuntu zu-ruumlck zu Ffmpeg Heute ist die Bibliothek Libav nur noch wenig verbreitet
Der Fork um den es in diesem Artikel geht gehoumlrt zu den eher ungewoumlhn-lichen Varianten da er die Grenzen von Betriebssystemen uumlberschreitet Die Ge-schichte begann mit PCBSD Dessen Ziel war es auf der Grundlage von FreeBSD ein einsteigerfreundliches System mit praktikabler grafischer Oberflaumlche bereit-zustellen
2016 wurde das von der Firma iXsys-tems entwickelte Projekt in TrueOS um-benannt wobei es eine PCBSD-Variante unter diesem Namen fuumlr Server bereits seit Jahren gab Was Klarheit schaffen sollte verwirrte also eher Um das Chaos komplett zu machen richtete sich TrueOS 2018 neu aus Das Projekt Trident soll sich kuumlnftig um den
Das aus der BSD-Welt
stammende Projekt Trident
mit dem Lumina-Desktop hat
Void Linux als neuen Unter-
bau ausgewaumlhlt
Ferdinand Thommes
README
Das Projekt Trident wechselt aus der BSD-
Welt auf Linux und entschied sich fuumlr das
schlanke Void Linux als Unterbau In Kom-
bination mit ZFS on Root ergibt sich so eine
interessante Kombination
Listing 1binsh
setxkbmap de
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 83
BSD-Desktop insgesamt kuumlmmern waumlh-rend TrueOS sich an FreeBSD orientiert und nur dessen Desktop-Pakete unter-stuumltzt aber einem schnellen Zyklus folgt und alle sechs Monate erscheint
Das Projekt Trident dagegen beschloss nach rund einem Jahr Entwicklung im Oktober 2019 von der Plattform BSD zu einer Linux-Distribution als Basis zu wechseln Die Wahl fiel auf die leicht-gewichtige unabhaumlngige Rolling-Re-lease-Distribution Void Linux Der Grund fuumlr den Umstieg von BSD auf Linux lag hauptsaumlchlich in der besseren Hardware-Unterstuumltzung fuumlr ein dem Desktop zugewandtes Projekt
Die Distribution Void Linux erstellt alle Pakete im eigenen Build-System und ver-wendet den Paketmanager XBPS zum In-stallieren als Init-System dient Runit Fuumlr alle Pakete besteht die Moumlglich-keit sie auf Basis von Musl statt der GNU-C-Bibliothek (Glibc) zu installieren LibreSSL ersetzt optional OpenSSL
Das Beste beider WeltenTrident kombiniert Void Linux mit ZFS on Root aus der BSD-Welt Von dort stammt auch das schlanke Lumina Desk-top Environment kurz Lumina Das Lizenzproblem das den Einsatz von ZFS unter Linux meist verhindert loumlsen die Entwickler indem Sie das Kernel-Modul nicht direkt ausliefern sondern per DKMS zur Laufzeit erstellen und einbinden
Dabei kommt ZFS on Linux 082 unter Kernel 5418 zum Einsatz Waumlhrend des Tests verlieszlig das Projekt die Beta-Phase und veroumlffentlichte die Version 10 Es zeigte sich aber dass das Release noch nicht in allen Punkten uumlberzeugt
Kein Live-ImageDas Abbild von der Webseite des Pro-jekts ist ein Net-Installer mit rund 500 MByte ein Live-Image gibt es derzeit nicht Fuumlr einen Test installieren Sie das Image in Virtualbox oder VMware Dafuumlr sollten Sie mindestens 2 GByte RAM sowie 10 GByte Platz auf der virtuellen Platte bereitstellen
Beim Booten des Images erscheint eine Nachricht dass noch nicht alles wie gewuumlnscht funktioniert Verstaumlndlich denn immerhin haben die Entwickler
die Plattform komplett gewechselt Es braucht noch viele Tests auf einer moumlg-lichst breiten Basis bis alles passt
Auf dem ThinkpadIm Test kam Trident auf einem Thinkpad zum Einsatz Gleich nach dem Start vom Boot-Medium landen Sie zum Vorbe-reiten der eigentlichen Installation im Terminal Die Software fragt zunaumlchst den Status des Netzwerks ab Das gelang im Test allerdings erst nach mehreren Scans Dann erkannte sie das Ethernet Gleiches galt fuumlr das WLAN Bei der Ein-gabe des Passworts gilt es zu beachten dass zu diesem Zeitpunkt eine englische Tastaturbelegung eingestellt ist bei der einige Tasten anders belegt sind
1 Der Bootloader rEFInd eine auf UEFI- Installationen speziali-sierte Grub-Alternative kann multiple Installa-tionen verschiedener Betriebssysteme verwal-ten und eine interaktive EFI-Shell oumlffnen
2 Trident setzt auf XBPS fuumlr das Paketmanagement Mit Octoxbps installieren Sie einen grafischen Paketmanager im Stil von Synaptic nach der im Test dazu diente XFCE und KDE Plasma zu integrieren
NetzampSystem Trident
84 wwwlinux-userde 062020
Vor Beginn der Installation empfiehlt der Assistent den Rechner am besten mit UEFI zu booten da sonst einige Funk-tionen wie das ZFS-Bootmenuuml oder die Verschluumlsselung nicht bereitstehen Sie sollten diesen Hinweis beherzigen da Sie sonst unter anderem die Moumlglichkeit ver-schenken Snapshots aus dem Bootmenuuml zu starten
Glibc oder MuslKlappt der Zugang zum Netz steht die Entscheidung an ob Sie ein System
mit Standardpaketen und einer Glibc oder eine leichtgewichtige Installation ohne proprietaumlre Pakete mit Musl haben moumlchten Warum die beiden Varianten jeweils mit der entsprechenden C-Stan-dard-Bibliothek fest verknuumlpft waren erschlieszligt sich uns nicht ndash vor allem deshalb weil das System in einem wei-teren Schritt vier verschiedene Varianten anbietet von Void uumlber Server und Lite hin zu Full Hier sind Lite und Full die als einzige einen Desktop aufweisen nicht vollstaumlndig implementiert und somit als experimentell anzusehen Wir entschie-den uns trotzdem fuumlr die ausgewachsene Version um zu sehen wie viel Arbeit der grafischen Variante noch bevorsteht
Flott installiert
Das Net-Install-Image bietet sich bei einem Rolling Release wie Void als be-vorzugte Methode an da das Setup dabei alle Pakete auf den neuesten Stand bringt Die Installation laumluft zuumlgig ab und brauchte auf einem fuumlnf Jahre alten Thinkpad in einem flotten Netz-werk gut zehn Minuten Die meiste Zeit beanspruchte dabei DKMS zum Bau der Module fuumlr ZFS und Wireguard
Die Distribution verschluumlsselt das Home des Users bei der Installation automatisch das Passwort des Users ent-schluumlsselt beim Einloggen zusaumltzlich die Partition Um dabei ein Systemlayout im BSD-Stil beizubehalten wird das Home als usrhome eingebunden bei home handelt es sich um einen Symlink darauf
Bootmanager rEFIndWenn Sie das System nach der Installa-tion neu starten begruumlszligt Sie rEFInd statt des gewohnten Grub 1 Beim ersten Rundgang durch die Oberflaumlche stellen Sie unter Umstaumlnden fest dass die vorinstallierte Auswahl an Software nicht allzu uumlppig ausfaumlllt im Vergleich zu
4 Als Mail-Client verwendet Trident die mit Qt entwickelte Anwendung Trojitaacute die als Protokoll nur IMAP unterstuumltzt Um klassische POP3-Postfaumlcher abzurufen waumlre etwa Thunderbird als Alternative gefragt
Listing 2 xbps‑install octoxbps kde‑cli‑tools trident‑update ‑check ampamp trident‑update ‑update
3 Luminas Dateimanager Insight bietet einen beschraumlnkten Funktionsumfang und bietet keinen 2-Fenster-Betrieb Natuumlrlich stehen bei Bedarf noch andere Dateimanager mit zusaumltzlichen Funktionen bereit
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 85
anderen Systemen Immerhin finden Sie unter anderem LibreOffice Firefox und ein Qt-Terminal vor was fuumlr den Anfang oft ausreicht
Doch zunaumlchst zum Wichtigsten Stellen Sie als Erstes das Tastaturlay-out auf Deutsch um Dazu geben Sie im Qt-Terminal das Kommando sudo xbps‑install setxkbmap ein Der Befehl setxkbmap de stellt dann das Layout um Damit Sie das nicht nach jedem Reboot wiederholen muumlssen legen Sie ein klei-nes Skript in den Autostart-Bereich den Sie im Menuuml unter Preferences | Desktop Settings finden Das Skript nennen Sie setxkbmapsh oder aumlhnlich und befuumlllen es mit dem Inhalt aus Listing 1
Haben Sie dem Skript mit chmod +x setxkbmapsh die passenden Rechte gegeben legen Sie es im Autostart ab indem Sie dort zu Binary wechseln das Skript markieren und oben auf Save kli-cken Jetzt bleibt das Tastaturlayout nach einem Neustart erhalten
Paketmanager XBPSDer bei Void entwickelte Paketmanager XBPS erinnert an Pacman von Arch Linux Der Befehl zum Aktualisieren des Void- Unterbaus lautet xbps‑install ‑Su Wollen Sie vor dem Aktualisieren des Systems automatisch einen ZFS-Snap-shot erstellen verwenden Sie anstelle dieses Kommandos das aus der ersten Zeile von Listing 2
Ziehen Sie einen grafischen Paket-manager vor greifen Sie zur zwar spar-tanischen aber funktionellen Software
Octoxbps die Sie uumlber XBPS nachziehen (Listing 2 zweite Zeile) und anschlieszligend aus dem Menuuml starten 2
Keine SchoumlnheitUumlber den Lumina-Desktop laumlsst sich trefflich streiten Er ist funktional schnell durchgehend zu konfigurieren und bringt bereits eine begrenzte Anzahl von Apps mit 3 Nach einer gewissen Einge-woumlhnung geht die Arbeit damit einiger-maszligen flott von der Hand 4
5 XFCE in der aktuellen Version 414 ist eine gute Alternative wenn Lumina zu spartanisch erscheint
6 Der voreingestellte Dark-Look harmoniert unter XFCE gut mit den in dunklen Brauntoumlnen gehaltenen Icons der Anwendungen
Listing 3$ sudo cp usrsharexsessionsxfcedesktop etcsddm‑sessions
$ sudo cp usrsharexsessionsplasmadesktop etcsddm‑sessions
NetzampSystem Trident
86 wwwlinux-userde 062020
Eines ist der in C++ und Qt5 geschriebe-ne Desktop aber wahrlich nicht grafisch ansprechend Wie bei Linux uumlblich ha-ben Sie aber die Wahl Gefaumlllt Ihnen die Optik nicht installieren Sie einfach eine andere Desktop-Umgebung
Andere DesktopsWir haben Plasma als auch XFCE 5 nachinstalliert Letzteres richten Sie auf der Kommandozeile mit xbps‑install xfce4 ein In Octoxbps tragen Sie Xfce4 ins Suchfeld ein und markieren die gelis-teten Apps Ein Klick auf + Install im Kon-
textmenuuml bereitet alles vor ein Klick auf den Haken oben in der Menuumlleiste stoumlszligt den Prozess an Um XFCE in den Log-in-Manager SDDM einzufuumlgen nutzen Sie den Befehl aus der ersten Zeile von Listing 3 Beim naumlchsten Login duumlrfen Sie dann XFCE auswaumlhlen 6
Der Weg zu einem KDE-Plasma-Desk-top 7 verlaumluft aumlhnlich der entsprechen-de Befehl lautet xbps‑install kde5 Hier sollten Sie zusaumltzlich kde5-baseapps und dolphin installieren Ohne die KDE5-Basis-Anwendungen fehlen unter anderem Kate KWrite und Konsole Gra-fisch verfahren Sie analog zu XFCE 8
Danach folgt wieder das Einbinden in SDDM (Listing 3 zweite Zeile) Sie finden dann zwei Eintraumlge fuumlr Plasma vor Einer davon sollte eine Wayland-Sitzung star-ten was im Test aber nicht klappte
Bei beiden Desktop-Metapaketen feh-len derzeit noch einige Anwendungen die Sie aber bei Bedarf gezielt nachin-stallieren Wir fanden XFCE als Desktop fuumlr Trident ideal denn die Eleganz von Plasma kommt derzeit noch nicht zur Geltung Waumlhrend der Tests erkannte das System externe Geraumlte nicht automa-tisch es war noumltig diese per Mount-Be-fehl einzubinden
Erstaunt hat der hohe Verbrauch an Hauptspeicher nach dem Start Mit Lumina waren es rund 720 MByte bei XFCE und Plasma jeweils um 850 MByte Zum Vergleich Unter Debian bdquoUnstableldquo reichen Plasma rund 650 MByte 9
ZFS gut integriertUm die Vorteile von ZFS zu nutzen ins-besondere die Snapshots bedarf es zwingend der Kommandozeile Trident hat waumlhrend der Installation bereits mehrere ZFS-Pools angelegt die Sie sich mit zfs list ansehen Beim Start des Systems booten Sie standardmaumlszligig in tridentpool ROOT initial wobei trident-pool der bei der Installation standard-maumlszligig vergebene Name ist
Trident erzeugt automatisch vor jedem Upgrade des Systems einen
7 Plasma wirkt unter Trident im Vergleich zu XFCE etwas behaumlbig Zudem sind einige wichtige Apps noch nicht im Metapaket KDE5 integriert
8 Trident benutzt den langfristig unterstuumltzten Kernel 5418 als stabile Unterlage Die Installation von Plasma brachte zudem einige Qt-Entwicklungswerkzeuge mit an Bord
Listing 4
$ sudo zfs snapshot tridentpoolROOTinitialsnap2
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 87
inkrementellen Snapshot Das ermoumlg-licht es bei Problemen auf den vorhe-rigen Stand zuruumlckzurollen Sie duumlrfen daruumlber hinaus jederzeit einen Snapshot des Gesamtsystems oder von einzelnen Pools erstellen Dazu dient ein Befehl wie der aus Listing 4 Den Namen hinter dem Klammeraffen ndash im Beispiel snap2 ndash vergeben Sie er sollte moumlglichst aus-sagekraumlftig sein um ihn im Bootmanager spaumlter leicht zu identifizieren 0
Wenn Sie beim naumlchsten Neustart nicht den eigentlichen ZFS-Pool star-ten moumlchten sondern einen Snapshot dann wechseln Sie im zweiten Schritt des Boot-Vorgangs per [Esc] in das Boot-menuuml Ein Druck auf [Alt]+[A] foumlrdert dort die vorhandenen Snapshots zutage Dokumentationsmaterial zu ZFS buumlndelt eine Seite bei Wikibooks
FazitTrident funktionierte im Test einwand-frei aus dem Terminal heraus Grafische Desktops ndash egal ob Lumina ein nachin-stalliertes Plasma oder XFCE ndash weisen derzeit noch Defizite auf Das war den Entwicklern bewusst als sie dem aktu-ellen Abbild trotzdem die Versionsnum-
mer 10 verliehen Diese Haltung deutet die Zielrichtung des Projekts an Die Kom-mandozeile bleibt bei Trident vermutlich fuumlr ZFS auch kuumlnftig die einzige Loumlsung
Trident ist ein interessantes Projekt Wer es derzeit zum taumlglichen Begleiter machen moumlchte sollte vielleicht schon einmal Void oder Arch Linux konfiguriert haben und darf mit der Kommandozeile nicht auf Kriegsfuszlig stehen Die Kombi-nation aus der leichtgewichtigen Distri-bution Void Linux und dem aus der BSD-Welt uumlberkommenen ZFS verleihen dem Projekt viel Potenzial Es scheint ideal fuumlr Anwender die Ubuntu nicht moumlgen aber trotzdem ZFS on Root voreingestellt nutzen moumlchten (agr) n
9 Die Speicherauslastung von Trident faumlllt unter allen getesteten Desktops houmlher aus als erwartet Vermutlich legen die Entwickler an dieser Stelle noch Hand an um das System weiter zu optimieren
0 ZFS on Root gehoumlrt zu den herausragenden Beigaben von Trident Die Befehle zum Einsatz der Funktionen entsprechen denen von ZFS unter anderen Umgebungen
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr43932
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl43932
96
README
Der Mensch lebt nicht vom Text allein Zu jedem Artikel in LinuxUser gehoumlrt eine Reihe von Zusatzinformationen die das bloszlige Narrativ um weiterfuumlhrende Inhalte ergaumlnzen Manche davon inteshygrieren sich direkt in den Textfluss andere stehen als gesonderte grafische Elemente in der sogenannten Marginalspalte also dem teilweise freien Bereich an der rechshyten beziehungsweise linken Seitenkante
Typografische KonventionenEine blaue Einfaumlrbung hebt Verweise auf Tabellen und Kaumlsten hervor siehe Kasten Kastentitel Die Kursivierung signalisiert hier wie in vielen anderen Faumlllen eine symbolische Bezeichnung in einem Codeshybrocken koumlnnte das etwa so aussehen
$ cat bdquoEinTextbrockenldquo gtgt Ausgabetxt
Der bdquoUmbruchhakenldquo am Ende der ersten Zeile des Codes verweist hier darauf dass es sich in diesem Fall eigentlich um eine einzige Eingabezeile handelt die nur aus Platzgruumlnden im Druck umgebrochen werden musste
Die Kursivierung kann neben Platzhalshytern auch andere Elemente bezeichnen wie Paketnamen und Benutzerkonten etwa build-essential und root Aber auch Menuumlpunkte drucken wir kursiv ab wobei in Menuumlfolgen eine Pipe die einshyzelnen Elemente trennt Sonstiges | Text-kodierung | Unicode
Gelegentlich begegnen Ihnen in den Artikeln auch orangefarbig hinterlegte Textstellen Sie verweisen auf ein Glossar das den markierten Begriff kurz erlaumlutert Sie finden den Glossartext dann in einer der Marginalspalten
Tasten und TastenfolgenEin Buchstabe oder eine Buchstabenshyfolge in eckigen Klammern wie [Esc] steht symbolisch fuumlr einen Tastendruck Dabei dient als Schreibweise grundsaumltzshylich die Beschriftung der Tasten einer deutschen Tastatur Ein Druck auf [T] erzeugt also ein kleines bdquotldquo die Kombishynation [Umschalt]+[T] ein groszliges bdquoTldquo
Das Pluszeichen zwischen Tasten sigshynalisiert dabei dass man sie gleichzeitig druumlcken muss ein Komma dagegen dass sie nacheinander betaumltigt werden muumlsshysen Das allseits beliebte Copy amp Paste gelingt also mit [Strg]+[C] [Strg]+[V]
Lesen Sie etwas von der SupershyTaste dann handelt es sich dabei um die eigentshylich korrekte Bezeichnung jener Taste die in MicrosoftshyUmgebungen bdquoWindowsshyTasshyteldquo heiszligt und auf der bei den meisten Tasshytaturen das entsprechende Logo prangt
Infos und DownloadsAn einzelnen Stellen im Text finden sie das Zeichen das auf eine weiterfuumlhshyrende Information verweist Um an die Links zum Artikel zu gelangen blaumlttern Sie ans Ende des Artikels wo Sie einen Kasten Weitere Infos und interessante Links finden Entweder tippen Sie die dort angegebene URL wwwlinux‑userdeqrNummer in einen Webbrowser ein ndash das fuumlhrt Sie auf eine Webseite mit allen Links zum Artikel ndash oder Sie scannen mit
In jedem LinuxUser-Artikel liefern eine Reihe von speziellen Auszeichnungen
und grafischen Elementen wichtige Zusatzinformationen zum Text
copy M
aksi
m S
hebe
ko 1
23R
F
Beispiel fuumlr Heft-DVD-Inhalt LUOrdner
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44447
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44447
dem Smartphone oder Tablet den im Kasten abgedruckten QRshyCode ein und surfen so direkt zur Seite mit den Links
Analog funktioniert der Kasten Dateien zum Artikel herunterladen unter mit der URL wwwlinux‑userdedlNummer Er bringt Sie auf eine Webseite die auf inteshyressante Downloads zum Artikel verweist (Das Exemplar unten links dient nur als Beispiel und fuumlhrt ins Nirgendwo)
Heft-DVDDie preisguumlnstigere NoshyMediashyEdition von LinuxUser kommt ohne Datentraumlger doch die meisten Leser bevorzugen die am Kiosk erhaumlltliche Ausgabe mit HeftshyDVD Bei Artikeln zu denen Inhalte auf der DVD gehoumlren finden Sie auf der ersshyten Doppelseite einen grauen bdquoHalbkreis mit Lochldquo (siehe oben) der eine optische Disk symbolisiert Der Text darunter beshyzeichnet den zugehoumlrigen DVDshyInhalt und nennt gegebenenfalls auch das Verzeichnis in dem sich dieser auf dem Datentraumlger befindet (jlu) n
Glossar Naumlhere Definition zum Verstaumlndnis
eines Begriffs oder einer Abkuumlrzung
Service Heft-DVD-Inhalt
98 wwwlinux-userde
Neues auf der Heft-DVD
Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar
stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50
bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS
Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-
tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version
Bleeding Edge Fedora 32
Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-
men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos
Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204
Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken
sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n
Sicher und anonym Tails 45
Schwerpunkt X2go
20 wwwlinux-userde 062020
dings bei einer DSL-Verbindung jedes Aufklappen eines Menuumls zur Geduldspro-be Praktisch laumlsst sich die Netzwerktrans-parenz von X also nur innerhalb eines lokalen Netzwerks vernuumlnftig nutzen
X2go mindert die Latenz um ein Vielfa-ches und verringert die Menge der uumlber-
tragenen Daten Im Test verwendete der Autor mit der Buumlrosuite LibreOffice sowie Grafikprogrammen wie Gimp oder Ink-scape die Einstellung ADSL im Reiter Ver-bindung von X2go Dabei fielen pro Stun-de weniger als 100 MByte an Daten an Uumlbertragungsgeschwindigkeiten uumlber
250 kbit s traten nicht auf 7 eine schnelle DSL-Verbindung erfordert die Arbeit mit X2go also nicht Als Ursache ansatzweise spuumlrbarer das fluumlssige Arbei-ten jedoch nicht stoumlrender Traumlgheiten identifizierte der Autor eher Netzlatenzen als einen Durchsatzengpass
QualitaumltBei der Darstellungsqualitaumlt fiel kein Un-terschied zu lokal laufenden Program-men auf Auch die Bedienung etwa beim Scrollen von Inhalten oder dem Ausklap-pen von Menuumls erschien unauffaumlllig al-lenfalls kleine Blitzer an den hereinge-scrollten Bereichen stoumlrten die Darstel-lung marginal Beim Oumlffnen mancher Dia-loge erschien gelegentlich fuumlr einen Mo-ment ein Fensterrahmen noch ohne In-halt Mit kleinen Einschraumlnken wirkt die Bedienung der Programme also aumlhnlich fluumlssig wie beim lokalen Arbeiten
Traumlger erwies sich die Bedienung bei einer Verbindung uumlber mobiles LTE Doch auch mit der Einstellung Modem fuumlr die Verbindungsgeschwindigkeit erscheint die Reaktion noch angemessen vor allem bei GTK-Programmen Qt- KDE-Programme reagieren beim Ausklappen von Menuumls allerdings traumlger Der Unterschied zwi-schen einer 3G- und 4G-Mobilfunkverbin-dung faumlllt beim Aufbau des Fensters ei-nes neu gestarteten Programms spuumlrbar auf bei der Reaktion auf Klicks hingegen kaum Erst bei 2G-Verbindungen dauert es Sekunden bis ein ganzes Fenster voll-staumlndig erscheint
Bild Ton und DruckWie der Name Nxproxy des Schatten-Dis-play-Servers vermuten laumlsst stammt X2go von der letzten quelloffenen Versi-on der Desktop-Sharing-Software NX der Firma NoMachine aus dem Jahr 2005 ab Programme wie Blender die OpenGL voraussetzen funktionieren mit X2go nicht Dafuumlr arbeitet die Software mit dem heute allgegenwaumlrtigen Sound-Sys-tem Pulseaudio zusammen Der offene SSH-Port genuumlgt um Bild und Ton zu uumlbertragen sofern Sie die standardmaumlszligig gesetzte Option Benutze Port-Weiterlei-tung uumlber Tunnel nicht deaktivieren
Prinzipiell ist das Linux-Drucksystem CUPS zwar netzwerkfaumlhig doch es waumlre
6 In den Sitzungsvoreinstellungen waumlhlen Sie die Ordner des Client-Rechners zur Freigabe Auf dem Server laufende Programme finden diese unter mediadisk im Home-Verzeichnis
7 Bei ADSL als Verbindungsgeschwindigkeit fallen bei X2go-Uumlbertragungsraten an die auch maumlszligig schnelle Internet-Anschluumlsse nicht uumlberfordern
SchwerpunktX2go
wwwlinux-user062020 21
kaum praktikabel eigene Drucker im Fir-mennetzwerk freizugeben damit dort laufende Programme auf die heimische Hardware zugreifen Auch dafuumlr bietet X2go eine Loumlsung Am einfachsten laumlsst sie sich nutzen wenn auf dem X2go-Ser-ver ebenfalls ein CUPS-Server laumluft Hier muumlssen Sie keinen Zugriff auf die physi-schen Drucker im Netz des entfernten Rechners (die Firmendrucker) einrichten
Stattdessen genuumlgt es nach dem Ein-richten der Pakete x2goserver-printing und cups-x2go dort einen CUPS-X2go-Printer hinzuzufuumlgen Im CUPS-Wizard fuumlr neue Drucker finden Sie ihn im Auswahl-feld Marke unter Generic Drucken Sie mit einem per X2go uumlbertragenen Pro-gramm auf diesen virtuellen Drucker dann uumlbermittelt die Software den Druckauftrag an den CUPS-Server des
Clients Ein Auswahldialog erlaubt die Auswahl eines lokalen Geraumlts 8
FazitX2go uumlbertraumlgt die Fenster grafischer Programme mit ertraumlglicher Latenz und geringem Datenvolumen uumlber DSL-An-schluumlsse und ndash bedingt ndash auch uumlber mo-bile Internet-Zugaumlnge Voraussetzung ist ein gegebenenfalls durch die Firewall geleiteter SSH-Zugang Weitere Ports braucht X2go weder zum Uumlbertragen von Sound noch zum Drucken (tle) n
Uumlber 100 Schulungsthemen aus allen
Bereichen freier Software Houmlchstes Niveau
Wunderschoumln Hilfsbereite offene
Atmosphaumlre So fuumlhlt sich OpenSource an
wwwLINUXHOTELde
Fo
to
joch
enta
ck
co
m
8 Per X2go uumlbertragene Pro-gramme drucken bei Bedarf auch auf dem Drucker des Clients
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44456
70 wwwlinux-userde 062020
Praktische Android-Apps fuumlr Arch- und Manjaro-Nutzer
Apps fuumlr ArchDas Arch-Projekt pflegt neben der ei-gentlichen Distribution auch ein eigenes Forum sowie ein sehr ausfuumlhrliches und anerkannt gutes Wiki Das Forum bietet der internationalen und vielspra-chigen Arch-Community ein Zuhause und auch das Wiki gibt es in mehreren Sprachen wobei die englische Ausgabe bei Weitem die meisten und ausfuumlhrlichs-ten Artikel beinhaltet Die deutschspra-chige Arch-Gemeinschaft geht dabei je-
doch wie auch andere Laumlnder-Communi-ties einen eigenen Weg und betreibt ein eigenstaumlndiges Forum sowie ein gesondertes Wiki Die Foren und Wikis liefern besonders Ein- und Umsteigern wertvolle Hilfe und viele Anregungen Aber auch waumlhrend des Betriebs beruhigt es die aumluszligerst hilfsbereite Arch-Commu-nity im Hintergrund zu wissen Streikt das System oder kommt man mit einem Problem nicht weiter ist die Loumlsung oft
Streikt der Rechner oder ist
er waumlhrend der Installation
nicht verfuumlgbar helfen prak-
tische Android-Apps das Wis-
sen der Arch-Community aus
Wiki und Forum anzuzapfen
Christoph Langner
README
Arch Linux verzichtet bewusst auf eine
grafische Installationsroutine Stattdessen
leitet ein Wiki-Artikel den Anwender Schritt
fuumlr Schritt durch das Setup des Systems
Nuumltzliche Apps erleichtern dabei den Zugriff
auf die von der Arch-Gemeinschaft bereit-
gestellten Hilfen
Open Source fuumlr Android
In den Paketquellen der groszligen Linux-Dis-
tributionen findet sich in der Regel nur
solche Software deren Lizenz es erlaubt sie
frei fuumlr jeden Zweck zu nutzen sie beliebig
weiterzuverbreiten sowie sie zu untersuchen
und an die eigenen Beduumlrfnisse anzupas-
sen Entsprechende freie Software gibt es
auch fuumlr Android doch im Getoumlse des Play
Stores gehen diese Software-Perlen schnell
unter Zudem erfordert Googles App-Market
das Vorhandensein des Google-Dienste-
Frame works was Nutzer von Google-freien
Android-Geraumlten ausschlieszligt Wer auch
unter Android freie Software bevorzugt
sollte sich daher den Open-Source-Market
F-Droid naumlher ansehen Die Plattform er-
laubt Entwicklern von Open-Source-Apps
ihre Programme fuumlr eine groszlige Gruppe von
Anwendern zu veroumlffentlichen Aumlhnlich wie
bei Googles Play Store laumlsst sich der Index
durchsuchen und erlaubt Anwendungen per
Fingerzeig zu installieren und aktuell zu hal-
ten Alle hier vorgestellten Apps finden sich
auch im F-Droid-Store
PraxisArch-Apps fuumlr Android
wwwlinux-user062020 71
im Wiki zu finden oder ein freundlicher Helfer aus dem Forum gibt wertvolle Tipps wie man sein System wieder flott bekommt Mit der besten Online-Hilfe kommt man allerdings trotzdem nicht weiter wenn der Rechner komplett streikt In solch einer Situation bietet die Arch-Community praktische Apps fuumlr Smartphones und Tablets mit Android
ArchWiki ViewerDer ArchWiki Viewer macht genau das was der Name schon vermuten laumlsst Die kostenlose App bringt das Arch-Wiki auf das Smartphone Alternativ gibt es die Open-Source-App auch im auf freie Software spezialisierten F-Droid-Mar-ket Der Viewer oumlffnet automatisch die englischsprachige Hauptseite des Arch-Wikis 1 Die Funktionen beschraumln-ken sich bislang noch auf das Noumltigste Uumlber die Lupe durchsuchen Sie das Wiki 2 in den Einstellungen laumlsst sich die Schriftgroumlszlige anpassen
Fuumlr die Zukunft angedacht sind noch die Unterstuumltzung anderer Sprachen sowie ein Dark-Mode-Skin fuumlr Anwender die eher dunkel eingefaumlrbte Anwendungen bevorzugen Ideal waumlre ein Offline-Mo-dus der die Inhalte des Arch-Wikis kom-plett oder in Teilen herunterlaumldt sodass man auch ohne eine Netzverbindung das Wiki zur Hand hat Bislang fehlt auch noch die Moumlglichkeit Lesezeichen fuumlr wichtige Seiten zu setzen Der ArchWiki Viewer wird derzeit noch regelmaumlszligig ak-tualisiert sodass die Funktionswuumlnsche vermutlich fruumlher oder spaumlter umgesetzt werden
Archlinux ForumsNicht immer findet sich allerdings im Wiki die Loumlsung zum vorliegenden Problem In solchen Faumlllen steht die Arch-Community mit tatkraumlftiger Hilfe und viel Know-how zur Seite Die Betrei-ber des Arch-Forums achten zwar darauf dass die Seite auch auf Smartphones
1 Der kostenlose ArchWiki Viewer bringt das Wiki der Arch-Linux-Community direkt auf Android-Mobilgeraumlte
2 Die Suche unterstuumltzt unterschiedliche Sprachen Das deutsche Arch-Wiki bleibt allerdings auszligen vor
3 Die App Archlinux Forums erleichtert den Zugriff von unterwegs auf die offiziel-len Arch-Linux-Foren
Praxis Arch-Apps fuumlr Android
72 wwwlinux-userde 062020
mit kleineren Bildschirmen funktioniert doch wesentlich mehr Komfort bietet der Zugang uumlber die Android-App Arch-linux Forums Wie der ArchWiki Viewer steht sie unter einer Open-Source-Lizenz allerdings fehlt aktuell noch ein Eintrag im F-Droid-Store
Nach dem Start zeigt Archlinux Forums eine Uumlbersicht aller Unterforen an 3 Mit einem Fingerzeig auf das Icon rechts unten im blauen Kasten der von links aufgezogenen Seitenleiste loggen Sie sich mit Ihrem Account im Forum ein Danach erhalten Sie Zugriff auf Ihre bereits veroumlffentlichten Beitraumlge und Nachrichten sowie abonnierte Diskus-sionsfaumlden Waumlhlen Sie eines der Foren an erlaubt die App das Schreiben von neuen Beitraumlgen 4 Dazu tippen Sie auf das Plus-Icon rechts unten im Bildschirm
Die uumlber das Zahnrad-Icon aufgerufe-nen Einstellungsmoumlglichkeiten beschraumln-ken sich aktuell auf die Auswahl unter-schiedlicher Themes Ein wichtiges Detail findet sich allerdings im Unterpunkt API
home server Aumlndern Sie hier die Adresse des API-Servers von https bbs archlinux org auf https bbs archlinux de dann erhalten Sie Zugriff auf das deutsch-sprachige Forum Im Test funktionierte das Browsen im Forum der deutschen Arch-Community ohne Einschraumlnkungen der Login und somit das Veroumlffentlichen neuer Beitraumlge klappte jedoch nicht
Dynamisches DuoMit ArchPackages und AURdroid gibt es zwei sehr aumlhnliche Anwen-dungen die bei der Recherche in den Arch-Linux-Paketquellen helfen Arch-Packages beschraumlnkt sich dabei auf die offiziellen Paketquellen AURdroid kon-zentriert sich stattdessen auf die Koch-rezepte des Arch User Repositories AUR Die Funktionsweise ist bei beiden Werk-zeugen dieselbe Unter Keywords geben Sie einen Suchbegriff ein Darunter haben Sie die Moumlglichkeit die Suche auf den Namen beziehungsweise die
4 Nach dem Einloggen ins Arch-Portal erlaubt Archlinux Forums das Veroumlffent-lichen neuer Beitraumlge
5 ArchPackages liefert Informationen zu Paketen aus den offiziellen Soft-ware-Quellen von Arch Linux
6 Die App AURdroid gleicht ArchPacka-ges bis ins Detail integriert allerdings das Arch User Repository
PraxisArch-Apps fuumlr Android
wwwlinux-user062020 73
Beschreibung zu beschraumlnken oder nur Pakete aus ausgewaumlhlten Repositories anzuzeigen 5
Die Oberflaumlche von AURdroid gleicht der von ArchPackages bis in kleinste De-tails ndash kein Wunder stammen doch beide Anwendungen vom selben Entwickler Aumlhnlich wie beim Web-Frontend des AUR-Portal gibt es verschiedene Filter um die Suche im Repository zu steuern Zudem bietet die App eine Reihe von Sortiermoumlglichkeiten 6
Fuumlr beide Anwendungen gibt es noch eine Reihe von Verbesserungsvorschlauml-gen Es fehlt zum Beispiel die Moumlglich-keit Lesezeichen zu setzen oder Pakete uumlber das Smartphone herunterzuladen So lieszlige sich ein System reparieren des-sen Paketverwaltung aus dem Tritt ge-kommen ist und das nicht mehr ins Netz kommt Interessierte Entwickler haben uumlber das Github-Repository des Entwick-lers die Moumlglichkeit den Apps neue Funktionen hinzuzufuumlgen
FazitEs mag befremdlich klingen Android- Apps fuumlr Linux-Distributionen zu ent-wickeln doch die gut in den Arch-Li-nux-Kosmos integrierten Apps erleich-tern besonders bei den ersten Schritten und im Problemfall das Leben Das hilft insbesondere Ein- und Umsteigern wei-ter die so das Wiki mit dem Installations-leitfaden sowie die Hilfe der Arch-Com-munity immer zur Hand haben (cla) n
TIPP
Kleiner Tipp am Rande Im AUR finden sich
immer wieder brandneue Anwendungen
fuumlr den Linux-Desktop die noch kaum
jemand kennt Stellen Sie in AURdroid die
Sortierreihenfolge auf Last updated dann
lassen sich solche neuen Software-Perlen
schnell aus der Flut der Veroumlffentlichungen
herausfiltern
MAGAZIN 33 RabattTESTEN SIE JETZT 3 AUSGABEN FUumlR 1790 euro
OHNE DVD 1390 euro
SICHERN SIE SICH JETZT IHR GESCHENK Ubuntu Spezial oder LinuxUser Spezial im Wert von 1280 euro
ODER
Nur fuumlr kurze Zeit
Telefon 0911 9939 90 98Fax 01805 861 80 02E-Mail computecdpvde
Einfach bequem online bestellen shoplinux-magazindeLM_1-2_q_Miniabo_AKTION-2019_neuindd 1 270420 1615
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44290
NetzampSystem Trident
82 wwwlinux-userde 062020
Projekt Trident vereint BSD-Desktop mit Void Linux als Unterbau
Uumlber den TellerrandBei einem Fork also der Gruumlndung eines neuen Projekts aus dem Quellcode eines bestehenden scheiden sich die Geister Die einen verfluchen es als Ursache fuumlr den fehlenden Erfolg von Linux auf dem Desktop die anderen sehen in dieser Form des erneuten Mischens das Salz in der Linux-Suppe Dabei spielt es eigent-lich keine Rolle ob es sich um ein kleines Projekt auf Github handelt oder um die Wiederauferstehung von LibreOffice aus den Ruinen von OpenOffice
Von BSD zu LinuxEs geht aber auch anders herum wie das Beispiel von Ffmpeg und des wegen Un-stimmigkeiten unter dessen Entwicklern entstandenen Libav zeigt Zunaumlchst war der Fork mit dem Namen Libav recht erfolgreich doch kehrten mit der Zeit unter anderem Debian und Ubuntu zu-ruumlck zu Ffmpeg Heute ist die Bibliothek Libav nur noch wenig verbreitet
Der Fork um den es in diesem Artikel geht gehoumlrt zu den eher ungewoumlhn-lichen Varianten da er die Grenzen von Betriebssystemen uumlberschreitet Die Ge-schichte begann mit PCBSD Dessen Ziel war es auf der Grundlage von FreeBSD ein einsteigerfreundliches System mit praktikabler grafischer Oberflaumlche bereit-zustellen
2016 wurde das von der Firma iXsys-tems entwickelte Projekt in TrueOS um-benannt wobei es eine PCBSD-Variante unter diesem Namen fuumlr Server bereits seit Jahren gab Was Klarheit schaffen sollte verwirrte also eher Um das Chaos komplett zu machen richtete sich TrueOS 2018 neu aus Das Projekt Trident soll sich kuumlnftig um den
Das aus der BSD-Welt
stammende Projekt Trident
mit dem Lumina-Desktop hat
Void Linux als neuen Unter-
bau ausgewaumlhlt
Ferdinand Thommes
README
Das Projekt Trident wechselt aus der BSD-
Welt auf Linux und entschied sich fuumlr das
schlanke Void Linux als Unterbau In Kom-
bination mit ZFS on Root ergibt sich so eine
interessante Kombination
Listing 1binsh
setxkbmap de
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 83
BSD-Desktop insgesamt kuumlmmern waumlh-rend TrueOS sich an FreeBSD orientiert und nur dessen Desktop-Pakete unter-stuumltzt aber einem schnellen Zyklus folgt und alle sechs Monate erscheint
Das Projekt Trident dagegen beschloss nach rund einem Jahr Entwicklung im Oktober 2019 von der Plattform BSD zu einer Linux-Distribution als Basis zu wechseln Die Wahl fiel auf die leicht-gewichtige unabhaumlngige Rolling-Re-lease-Distribution Void Linux Der Grund fuumlr den Umstieg von BSD auf Linux lag hauptsaumlchlich in der besseren Hardware-Unterstuumltzung fuumlr ein dem Desktop zugewandtes Projekt
Die Distribution Void Linux erstellt alle Pakete im eigenen Build-System und ver-wendet den Paketmanager XBPS zum In-stallieren als Init-System dient Runit Fuumlr alle Pakete besteht die Moumlglich-keit sie auf Basis von Musl statt der GNU-C-Bibliothek (Glibc) zu installieren LibreSSL ersetzt optional OpenSSL
Das Beste beider WeltenTrident kombiniert Void Linux mit ZFS on Root aus der BSD-Welt Von dort stammt auch das schlanke Lumina Desk-top Environment kurz Lumina Das Lizenzproblem das den Einsatz von ZFS unter Linux meist verhindert loumlsen die Entwickler indem Sie das Kernel-Modul nicht direkt ausliefern sondern per DKMS zur Laufzeit erstellen und einbinden
Dabei kommt ZFS on Linux 082 unter Kernel 5418 zum Einsatz Waumlhrend des Tests verlieszlig das Projekt die Beta-Phase und veroumlffentlichte die Version 10 Es zeigte sich aber dass das Release noch nicht in allen Punkten uumlberzeugt
Kein Live-ImageDas Abbild von der Webseite des Pro-jekts ist ein Net-Installer mit rund 500 MByte ein Live-Image gibt es derzeit nicht Fuumlr einen Test installieren Sie das Image in Virtualbox oder VMware Dafuumlr sollten Sie mindestens 2 GByte RAM sowie 10 GByte Platz auf der virtuellen Platte bereitstellen
Beim Booten des Images erscheint eine Nachricht dass noch nicht alles wie gewuumlnscht funktioniert Verstaumlndlich denn immerhin haben die Entwickler
die Plattform komplett gewechselt Es braucht noch viele Tests auf einer moumlg-lichst breiten Basis bis alles passt
Auf dem ThinkpadIm Test kam Trident auf einem Thinkpad zum Einsatz Gleich nach dem Start vom Boot-Medium landen Sie zum Vorbe-reiten der eigentlichen Installation im Terminal Die Software fragt zunaumlchst den Status des Netzwerks ab Das gelang im Test allerdings erst nach mehreren Scans Dann erkannte sie das Ethernet Gleiches galt fuumlr das WLAN Bei der Ein-gabe des Passworts gilt es zu beachten dass zu diesem Zeitpunkt eine englische Tastaturbelegung eingestellt ist bei der einige Tasten anders belegt sind
1 Der Bootloader rEFInd eine auf UEFI- Installationen speziali-sierte Grub-Alternative kann multiple Installa-tionen verschiedener Betriebssysteme verwal-ten und eine interaktive EFI-Shell oumlffnen
2 Trident setzt auf XBPS fuumlr das Paketmanagement Mit Octoxbps installieren Sie einen grafischen Paketmanager im Stil von Synaptic nach der im Test dazu diente XFCE und KDE Plasma zu integrieren
NetzampSystem Trident
84 wwwlinux-userde 062020
Vor Beginn der Installation empfiehlt der Assistent den Rechner am besten mit UEFI zu booten da sonst einige Funk-tionen wie das ZFS-Bootmenuuml oder die Verschluumlsselung nicht bereitstehen Sie sollten diesen Hinweis beherzigen da Sie sonst unter anderem die Moumlglichkeit ver-schenken Snapshots aus dem Bootmenuuml zu starten
Glibc oder MuslKlappt der Zugang zum Netz steht die Entscheidung an ob Sie ein System
mit Standardpaketen und einer Glibc oder eine leichtgewichtige Installation ohne proprietaumlre Pakete mit Musl haben moumlchten Warum die beiden Varianten jeweils mit der entsprechenden C-Stan-dard-Bibliothek fest verknuumlpft waren erschlieszligt sich uns nicht ndash vor allem deshalb weil das System in einem wei-teren Schritt vier verschiedene Varianten anbietet von Void uumlber Server und Lite hin zu Full Hier sind Lite und Full die als einzige einen Desktop aufweisen nicht vollstaumlndig implementiert und somit als experimentell anzusehen Wir entschie-den uns trotzdem fuumlr die ausgewachsene Version um zu sehen wie viel Arbeit der grafischen Variante noch bevorsteht
Flott installiert
Das Net-Install-Image bietet sich bei einem Rolling Release wie Void als be-vorzugte Methode an da das Setup dabei alle Pakete auf den neuesten Stand bringt Die Installation laumluft zuumlgig ab und brauchte auf einem fuumlnf Jahre alten Thinkpad in einem flotten Netz-werk gut zehn Minuten Die meiste Zeit beanspruchte dabei DKMS zum Bau der Module fuumlr ZFS und Wireguard
Die Distribution verschluumlsselt das Home des Users bei der Installation automatisch das Passwort des Users ent-schluumlsselt beim Einloggen zusaumltzlich die Partition Um dabei ein Systemlayout im BSD-Stil beizubehalten wird das Home als usrhome eingebunden bei home handelt es sich um einen Symlink darauf
Bootmanager rEFIndWenn Sie das System nach der Installa-tion neu starten begruumlszligt Sie rEFInd statt des gewohnten Grub 1 Beim ersten Rundgang durch die Oberflaumlche stellen Sie unter Umstaumlnden fest dass die vorinstallierte Auswahl an Software nicht allzu uumlppig ausfaumlllt im Vergleich zu
4 Als Mail-Client verwendet Trident die mit Qt entwickelte Anwendung Trojitaacute die als Protokoll nur IMAP unterstuumltzt Um klassische POP3-Postfaumlcher abzurufen waumlre etwa Thunderbird als Alternative gefragt
Listing 2 xbps‑install octoxbps kde‑cli‑tools trident‑update ‑check ampamp trident‑update ‑update
3 Luminas Dateimanager Insight bietet einen beschraumlnkten Funktionsumfang und bietet keinen 2-Fenster-Betrieb Natuumlrlich stehen bei Bedarf noch andere Dateimanager mit zusaumltzlichen Funktionen bereit
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 85
anderen Systemen Immerhin finden Sie unter anderem LibreOffice Firefox und ein Qt-Terminal vor was fuumlr den Anfang oft ausreicht
Doch zunaumlchst zum Wichtigsten Stellen Sie als Erstes das Tastaturlay-out auf Deutsch um Dazu geben Sie im Qt-Terminal das Kommando sudo xbps‑install setxkbmap ein Der Befehl setxkbmap de stellt dann das Layout um Damit Sie das nicht nach jedem Reboot wiederholen muumlssen legen Sie ein klei-nes Skript in den Autostart-Bereich den Sie im Menuuml unter Preferences | Desktop Settings finden Das Skript nennen Sie setxkbmapsh oder aumlhnlich und befuumlllen es mit dem Inhalt aus Listing 1
Haben Sie dem Skript mit chmod +x setxkbmapsh die passenden Rechte gegeben legen Sie es im Autostart ab indem Sie dort zu Binary wechseln das Skript markieren und oben auf Save kli-cken Jetzt bleibt das Tastaturlayout nach einem Neustart erhalten
Paketmanager XBPSDer bei Void entwickelte Paketmanager XBPS erinnert an Pacman von Arch Linux Der Befehl zum Aktualisieren des Void- Unterbaus lautet xbps‑install ‑Su Wollen Sie vor dem Aktualisieren des Systems automatisch einen ZFS-Snap-shot erstellen verwenden Sie anstelle dieses Kommandos das aus der ersten Zeile von Listing 2
Ziehen Sie einen grafischen Paket-manager vor greifen Sie zur zwar spar-tanischen aber funktionellen Software
Octoxbps die Sie uumlber XBPS nachziehen (Listing 2 zweite Zeile) und anschlieszligend aus dem Menuuml starten 2
Keine SchoumlnheitUumlber den Lumina-Desktop laumlsst sich trefflich streiten Er ist funktional schnell durchgehend zu konfigurieren und bringt bereits eine begrenzte Anzahl von Apps mit 3 Nach einer gewissen Einge-woumlhnung geht die Arbeit damit einiger-maszligen flott von der Hand 4
5 XFCE in der aktuellen Version 414 ist eine gute Alternative wenn Lumina zu spartanisch erscheint
6 Der voreingestellte Dark-Look harmoniert unter XFCE gut mit den in dunklen Brauntoumlnen gehaltenen Icons der Anwendungen
Listing 3$ sudo cp usrsharexsessionsxfcedesktop etcsddm‑sessions
$ sudo cp usrsharexsessionsplasmadesktop etcsddm‑sessions
NetzampSystem Trident
86 wwwlinux-userde 062020
Eines ist der in C++ und Qt5 geschriebe-ne Desktop aber wahrlich nicht grafisch ansprechend Wie bei Linux uumlblich ha-ben Sie aber die Wahl Gefaumlllt Ihnen die Optik nicht installieren Sie einfach eine andere Desktop-Umgebung
Andere DesktopsWir haben Plasma als auch XFCE 5 nachinstalliert Letzteres richten Sie auf der Kommandozeile mit xbps‑install xfce4 ein In Octoxbps tragen Sie Xfce4 ins Suchfeld ein und markieren die gelis-teten Apps Ein Klick auf + Install im Kon-
textmenuuml bereitet alles vor ein Klick auf den Haken oben in der Menuumlleiste stoumlszligt den Prozess an Um XFCE in den Log-in-Manager SDDM einzufuumlgen nutzen Sie den Befehl aus der ersten Zeile von Listing 3 Beim naumlchsten Login duumlrfen Sie dann XFCE auswaumlhlen 6
Der Weg zu einem KDE-Plasma-Desk-top 7 verlaumluft aumlhnlich der entsprechen-de Befehl lautet xbps‑install kde5 Hier sollten Sie zusaumltzlich kde5-baseapps und dolphin installieren Ohne die KDE5-Basis-Anwendungen fehlen unter anderem Kate KWrite und Konsole Gra-fisch verfahren Sie analog zu XFCE 8
Danach folgt wieder das Einbinden in SDDM (Listing 3 zweite Zeile) Sie finden dann zwei Eintraumlge fuumlr Plasma vor Einer davon sollte eine Wayland-Sitzung star-ten was im Test aber nicht klappte
Bei beiden Desktop-Metapaketen feh-len derzeit noch einige Anwendungen die Sie aber bei Bedarf gezielt nachin-stallieren Wir fanden XFCE als Desktop fuumlr Trident ideal denn die Eleganz von Plasma kommt derzeit noch nicht zur Geltung Waumlhrend der Tests erkannte das System externe Geraumlte nicht automa-tisch es war noumltig diese per Mount-Be-fehl einzubinden
Erstaunt hat der hohe Verbrauch an Hauptspeicher nach dem Start Mit Lumina waren es rund 720 MByte bei XFCE und Plasma jeweils um 850 MByte Zum Vergleich Unter Debian bdquoUnstableldquo reichen Plasma rund 650 MByte 9
ZFS gut integriertUm die Vorteile von ZFS zu nutzen ins-besondere die Snapshots bedarf es zwingend der Kommandozeile Trident hat waumlhrend der Installation bereits mehrere ZFS-Pools angelegt die Sie sich mit zfs list ansehen Beim Start des Systems booten Sie standardmaumlszligig in tridentpool ROOT initial wobei trident-pool der bei der Installation standard-maumlszligig vergebene Name ist
Trident erzeugt automatisch vor jedem Upgrade des Systems einen
7 Plasma wirkt unter Trident im Vergleich zu XFCE etwas behaumlbig Zudem sind einige wichtige Apps noch nicht im Metapaket KDE5 integriert
8 Trident benutzt den langfristig unterstuumltzten Kernel 5418 als stabile Unterlage Die Installation von Plasma brachte zudem einige Qt-Entwicklungswerkzeuge mit an Bord
Listing 4
$ sudo zfs snapshot tridentpoolROOTinitialsnap2
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 87
inkrementellen Snapshot Das ermoumlg-licht es bei Problemen auf den vorhe-rigen Stand zuruumlckzurollen Sie duumlrfen daruumlber hinaus jederzeit einen Snapshot des Gesamtsystems oder von einzelnen Pools erstellen Dazu dient ein Befehl wie der aus Listing 4 Den Namen hinter dem Klammeraffen ndash im Beispiel snap2 ndash vergeben Sie er sollte moumlglichst aus-sagekraumlftig sein um ihn im Bootmanager spaumlter leicht zu identifizieren 0
Wenn Sie beim naumlchsten Neustart nicht den eigentlichen ZFS-Pool star-ten moumlchten sondern einen Snapshot dann wechseln Sie im zweiten Schritt des Boot-Vorgangs per [Esc] in das Boot-menuuml Ein Druck auf [Alt]+[A] foumlrdert dort die vorhandenen Snapshots zutage Dokumentationsmaterial zu ZFS buumlndelt eine Seite bei Wikibooks
FazitTrident funktionierte im Test einwand-frei aus dem Terminal heraus Grafische Desktops ndash egal ob Lumina ein nachin-stalliertes Plasma oder XFCE ndash weisen derzeit noch Defizite auf Das war den Entwicklern bewusst als sie dem aktu-ellen Abbild trotzdem die Versionsnum-
mer 10 verliehen Diese Haltung deutet die Zielrichtung des Projekts an Die Kom-mandozeile bleibt bei Trident vermutlich fuumlr ZFS auch kuumlnftig die einzige Loumlsung
Trident ist ein interessantes Projekt Wer es derzeit zum taumlglichen Begleiter machen moumlchte sollte vielleicht schon einmal Void oder Arch Linux konfiguriert haben und darf mit der Kommandozeile nicht auf Kriegsfuszlig stehen Die Kombi-nation aus der leichtgewichtigen Distri-bution Void Linux und dem aus der BSD-Welt uumlberkommenen ZFS verleihen dem Projekt viel Potenzial Es scheint ideal fuumlr Anwender die Ubuntu nicht moumlgen aber trotzdem ZFS on Root voreingestellt nutzen moumlchten (agr) n
9 Die Speicherauslastung von Trident faumlllt unter allen getesteten Desktops houmlher aus als erwartet Vermutlich legen die Entwickler an dieser Stelle noch Hand an um das System weiter zu optimieren
0 ZFS on Root gehoumlrt zu den herausragenden Beigaben von Trident Die Befehle zum Einsatz der Funktionen entsprechen denen von ZFS unter anderen Umgebungen
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr43932
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl43932
96
README
Der Mensch lebt nicht vom Text allein Zu jedem Artikel in LinuxUser gehoumlrt eine Reihe von Zusatzinformationen die das bloszlige Narrativ um weiterfuumlhrende Inhalte ergaumlnzen Manche davon inteshygrieren sich direkt in den Textfluss andere stehen als gesonderte grafische Elemente in der sogenannten Marginalspalte also dem teilweise freien Bereich an der rechshyten beziehungsweise linken Seitenkante
Typografische KonventionenEine blaue Einfaumlrbung hebt Verweise auf Tabellen und Kaumlsten hervor siehe Kasten Kastentitel Die Kursivierung signalisiert hier wie in vielen anderen Faumlllen eine symbolische Bezeichnung in einem Codeshybrocken koumlnnte das etwa so aussehen
$ cat bdquoEinTextbrockenldquo gtgt Ausgabetxt
Der bdquoUmbruchhakenldquo am Ende der ersten Zeile des Codes verweist hier darauf dass es sich in diesem Fall eigentlich um eine einzige Eingabezeile handelt die nur aus Platzgruumlnden im Druck umgebrochen werden musste
Die Kursivierung kann neben Platzhalshytern auch andere Elemente bezeichnen wie Paketnamen und Benutzerkonten etwa build-essential und root Aber auch Menuumlpunkte drucken wir kursiv ab wobei in Menuumlfolgen eine Pipe die einshyzelnen Elemente trennt Sonstiges | Text-kodierung | Unicode
Gelegentlich begegnen Ihnen in den Artikeln auch orangefarbig hinterlegte Textstellen Sie verweisen auf ein Glossar das den markierten Begriff kurz erlaumlutert Sie finden den Glossartext dann in einer der Marginalspalten
Tasten und TastenfolgenEin Buchstabe oder eine Buchstabenshyfolge in eckigen Klammern wie [Esc] steht symbolisch fuumlr einen Tastendruck Dabei dient als Schreibweise grundsaumltzshylich die Beschriftung der Tasten einer deutschen Tastatur Ein Druck auf [T] erzeugt also ein kleines bdquotldquo die Kombishynation [Umschalt]+[T] ein groszliges bdquoTldquo
Das Pluszeichen zwischen Tasten sigshynalisiert dabei dass man sie gleichzeitig druumlcken muss ein Komma dagegen dass sie nacheinander betaumltigt werden muumlsshysen Das allseits beliebte Copy amp Paste gelingt also mit [Strg]+[C] [Strg]+[V]
Lesen Sie etwas von der SupershyTaste dann handelt es sich dabei um die eigentshylich korrekte Bezeichnung jener Taste die in MicrosoftshyUmgebungen bdquoWindowsshyTasshyteldquo heiszligt und auf der bei den meisten Tasshytaturen das entsprechende Logo prangt
Infos und DownloadsAn einzelnen Stellen im Text finden sie das Zeichen das auf eine weiterfuumlhshyrende Information verweist Um an die Links zum Artikel zu gelangen blaumlttern Sie ans Ende des Artikels wo Sie einen Kasten Weitere Infos und interessante Links finden Entweder tippen Sie die dort angegebene URL wwwlinux‑userdeqrNummer in einen Webbrowser ein ndash das fuumlhrt Sie auf eine Webseite mit allen Links zum Artikel ndash oder Sie scannen mit
In jedem LinuxUser-Artikel liefern eine Reihe von speziellen Auszeichnungen
und grafischen Elementen wichtige Zusatzinformationen zum Text
copy M
aksi
m S
hebe
ko 1
23R
F
Beispiel fuumlr Heft-DVD-Inhalt LUOrdner
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44447
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44447
dem Smartphone oder Tablet den im Kasten abgedruckten QRshyCode ein und surfen so direkt zur Seite mit den Links
Analog funktioniert der Kasten Dateien zum Artikel herunterladen unter mit der URL wwwlinux‑userdedlNummer Er bringt Sie auf eine Webseite die auf inteshyressante Downloads zum Artikel verweist (Das Exemplar unten links dient nur als Beispiel und fuumlhrt ins Nirgendwo)
Heft-DVDDie preisguumlnstigere NoshyMediashyEdition von LinuxUser kommt ohne Datentraumlger doch die meisten Leser bevorzugen die am Kiosk erhaumlltliche Ausgabe mit HeftshyDVD Bei Artikeln zu denen Inhalte auf der DVD gehoumlren finden Sie auf der ersshyten Doppelseite einen grauen bdquoHalbkreis mit Lochldquo (siehe oben) der eine optische Disk symbolisiert Der Text darunter beshyzeichnet den zugehoumlrigen DVDshyInhalt und nennt gegebenenfalls auch das Verzeichnis in dem sich dieser auf dem Datentraumlger befindet (jlu) n
Glossar Naumlhere Definition zum Verstaumlndnis
eines Begriffs oder einer Abkuumlrzung
Service Heft-DVD-Inhalt
98 wwwlinux-userde
Neues auf der Heft-DVD
Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar
stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50
bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS
Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-
tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version
Bleeding Edge Fedora 32
Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-
men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos
Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204
Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken
sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n
Sicher und anonym Tails 45
SchwerpunktX2go
wwwlinux-user062020 21
kaum praktikabel eigene Drucker im Fir-mennetzwerk freizugeben damit dort laufende Programme auf die heimische Hardware zugreifen Auch dafuumlr bietet X2go eine Loumlsung Am einfachsten laumlsst sie sich nutzen wenn auf dem X2go-Ser-ver ebenfalls ein CUPS-Server laumluft Hier muumlssen Sie keinen Zugriff auf die physi-schen Drucker im Netz des entfernten Rechners (die Firmendrucker) einrichten
Stattdessen genuumlgt es nach dem Ein-richten der Pakete x2goserver-printing und cups-x2go dort einen CUPS-X2go-Printer hinzuzufuumlgen Im CUPS-Wizard fuumlr neue Drucker finden Sie ihn im Auswahl-feld Marke unter Generic Drucken Sie mit einem per X2go uumlbertragenen Pro-gramm auf diesen virtuellen Drucker dann uumlbermittelt die Software den Druckauftrag an den CUPS-Server des
Clients Ein Auswahldialog erlaubt die Auswahl eines lokalen Geraumlts 8
FazitX2go uumlbertraumlgt die Fenster grafischer Programme mit ertraumlglicher Latenz und geringem Datenvolumen uumlber DSL-An-schluumlsse und ndash bedingt ndash auch uumlber mo-bile Internet-Zugaumlnge Voraussetzung ist ein gegebenenfalls durch die Firewall geleiteter SSH-Zugang Weitere Ports braucht X2go weder zum Uumlbertragen von Sound noch zum Drucken (tle) n
Uumlber 100 Schulungsthemen aus allen
Bereichen freier Software Houmlchstes Niveau
Wunderschoumln Hilfsbereite offene
Atmosphaumlre So fuumlhlt sich OpenSource an
wwwLINUXHOTELde
Fo
to
joch
enta
ck
co
m
8 Per X2go uumlbertragene Pro-gramme drucken bei Bedarf auch auf dem Drucker des Clients
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44456
70 wwwlinux-userde 062020
Praktische Android-Apps fuumlr Arch- und Manjaro-Nutzer
Apps fuumlr ArchDas Arch-Projekt pflegt neben der ei-gentlichen Distribution auch ein eigenes Forum sowie ein sehr ausfuumlhrliches und anerkannt gutes Wiki Das Forum bietet der internationalen und vielspra-chigen Arch-Community ein Zuhause und auch das Wiki gibt es in mehreren Sprachen wobei die englische Ausgabe bei Weitem die meisten und ausfuumlhrlichs-ten Artikel beinhaltet Die deutschspra-chige Arch-Gemeinschaft geht dabei je-
doch wie auch andere Laumlnder-Communi-ties einen eigenen Weg und betreibt ein eigenstaumlndiges Forum sowie ein gesondertes Wiki Die Foren und Wikis liefern besonders Ein- und Umsteigern wertvolle Hilfe und viele Anregungen Aber auch waumlhrend des Betriebs beruhigt es die aumluszligerst hilfsbereite Arch-Commu-nity im Hintergrund zu wissen Streikt das System oder kommt man mit einem Problem nicht weiter ist die Loumlsung oft
Streikt der Rechner oder ist
er waumlhrend der Installation
nicht verfuumlgbar helfen prak-
tische Android-Apps das Wis-
sen der Arch-Community aus
Wiki und Forum anzuzapfen
Christoph Langner
README
Arch Linux verzichtet bewusst auf eine
grafische Installationsroutine Stattdessen
leitet ein Wiki-Artikel den Anwender Schritt
fuumlr Schritt durch das Setup des Systems
Nuumltzliche Apps erleichtern dabei den Zugriff
auf die von der Arch-Gemeinschaft bereit-
gestellten Hilfen
Open Source fuumlr Android
In den Paketquellen der groszligen Linux-Dis-
tributionen findet sich in der Regel nur
solche Software deren Lizenz es erlaubt sie
frei fuumlr jeden Zweck zu nutzen sie beliebig
weiterzuverbreiten sowie sie zu untersuchen
und an die eigenen Beduumlrfnisse anzupas-
sen Entsprechende freie Software gibt es
auch fuumlr Android doch im Getoumlse des Play
Stores gehen diese Software-Perlen schnell
unter Zudem erfordert Googles App-Market
das Vorhandensein des Google-Dienste-
Frame works was Nutzer von Google-freien
Android-Geraumlten ausschlieszligt Wer auch
unter Android freie Software bevorzugt
sollte sich daher den Open-Source-Market
F-Droid naumlher ansehen Die Plattform er-
laubt Entwicklern von Open-Source-Apps
ihre Programme fuumlr eine groszlige Gruppe von
Anwendern zu veroumlffentlichen Aumlhnlich wie
bei Googles Play Store laumlsst sich der Index
durchsuchen und erlaubt Anwendungen per
Fingerzeig zu installieren und aktuell zu hal-
ten Alle hier vorgestellten Apps finden sich
auch im F-Droid-Store
PraxisArch-Apps fuumlr Android
wwwlinux-user062020 71
im Wiki zu finden oder ein freundlicher Helfer aus dem Forum gibt wertvolle Tipps wie man sein System wieder flott bekommt Mit der besten Online-Hilfe kommt man allerdings trotzdem nicht weiter wenn der Rechner komplett streikt In solch einer Situation bietet die Arch-Community praktische Apps fuumlr Smartphones und Tablets mit Android
ArchWiki ViewerDer ArchWiki Viewer macht genau das was der Name schon vermuten laumlsst Die kostenlose App bringt das Arch-Wiki auf das Smartphone Alternativ gibt es die Open-Source-App auch im auf freie Software spezialisierten F-Droid-Mar-ket Der Viewer oumlffnet automatisch die englischsprachige Hauptseite des Arch-Wikis 1 Die Funktionen beschraumln-ken sich bislang noch auf das Noumltigste Uumlber die Lupe durchsuchen Sie das Wiki 2 in den Einstellungen laumlsst sich die Schriftgroumlszlige anpassen
Fuumlr die Zukunft angedacht sind noch die Unterstuumltzung anderer Sprachen sowie ein Dark-Mode-Skin fuumlr Anwender die eher dunkel eingefaumlrbte Anwendungen bevorzugen Ideal waumlre ein Offline-Mo-dus der die Inhalte des Arch-Wikis kom-plett oder in Teilen herunterlaumldt sodass man auch ohne eine Netzverbindung das Wiki zur Hand hat Bislang fehlt auch noch die Moumlglichkeit Lesezeichen fuumlr wichtige Seiten zu setzen Der ArchWiki Viewer wird derzeit noch regelmaumlszligig ak-tualisiert sodass die Funktionswuumlnsche vermutlich fruumlher oder spaumlter umgesetzt werden
Archlinux ForumsNicht immer findet sich allerdings im Wiki die Loumlsung zum vorliegenden Problem In solchen Faumlllen steht die Arch-Community mit tatkraumlftiger Hilfe und viel Know-how zur Seite Die Betrei-ber des Arch-Forums achten zwar darauf dass die Seite auch auf Smartphones
1 Der kostenlose ArchWiki Viewer bringt das Wiki der Arch-Linux-Community direkt auf Android-Mobilgeraumlte
2 Die Suche unterstuumltzt unterschiedliche Sprachen Das deutsche Arch-Wiki bleibt allerdings auszligen vor
3 Die App Archlinux Forums erleichtert den Zugriff von unterwegs auf die offiziel-len Arch-Linux-Foren
Praxis Arch-Apps fuumlr Android
72 wwwlinux-userde 062020
mit kleineren Bildschirmen funktioniert doch wesentlich mehr Komfort bietet der Zugang uumlber die Android-App Arch-linux Forums Wie der ArchWiki Viewer steht sie unter einer Open-Source-Lizenz allerdings fehlt aktuell noch ein Eintrag im F-Droid-Store
Nach dem Start zeigt Archlinux Forums eine Uumlbersicht aller Unterforen an 3 Mit einem Fingerzeig auf das Icon rechts unten im blauen Kasten der von links aufgezogenen Seitenleiste loggen Sie sich mit Ihrem Account im Forum ein Danach erhalten Sie Zugriff auf Ihre bereits veroumlffentlichten Beitraumlge und Nachrichten sowie abonnierte Diskus-sionsfaumlden Waumlhlen Sie eines der Foren an erlaubt die App das Schreiben von neuen Beitraumlgen 4 Dazu tippen Sie auf das Plus-Icon rechts unten im Bildschirm
Die uumlber das Zahnrad-Icon aufgerufe-nen Einstellungsmoumlglichkeiten beschraumln-ken sich aktuell auf die Auswahl unter-schiedlicher Themes Ein wichtiges Detail findet sich allerdings im Unterpunkt API
home server Aumlndern Sie hier die Adresse des API-Servers von https bbs archlinux org auf https bbs archlinux de dann erhalten Sie Zugriff auf das deutsch-sprachige Forum Im Test funktionierte das Browsen im Forum der deutschen Arch-Community ohne Einschraumlnkungen der Login und somit das Veroumlffentlichen neuer Beitraumlge klappte jedoch nicht
Dynamisches DuoMit ArchPackages und AURdroid gibt es zwei sehr aumlhnliche Anwen-dungen die bei der Recherche in den Arch-Linux-Paketquellen helfen Arch-Packages beschraumlnkt sich dabei auf die offiziellen Paketquellen AURdroid kon-zentriert sich stattdessen auf die Koch-rezepte des Arch User Repositories AUR Die Funktionsweise ist bei beiden Werk-zeugen dieselbe Unter Keywords geben Sie einen Suchbegriff ein Darunter haben Sie die Moumlglichkeit die Suche auf den Namen beziehungsweise die
4 Nach dem Einloggen ins Arch-Portal erlaubt Archlinux Forums das Veroumlffent-lichen neuer Beitraumlge
5 ArchPackages liefert Informationen zu Paketen aus den offiziellen Soft-ware-Quellen von Arch Linux
6 Die App AURdroid gleicht ArchPacka-ges bis ins Detail integriert allerdings das Arch User Repository
PraxisArch-Apps fuumlr Android
wwwlinux-user062020 73
Beschreibung zu beschraumlnken oder nur Pakete aus ausgewaumlhlten Repositories anzuzeigen 5
Die Oberflaumlche von AURdroid gleicht der von ArchPackages bis in kleinste De-tails ndash kein Wunder stammen doch beide Anwendungen vom selben Entwickler Aumlhnlich wie beim Web-Frontend des AUR-Portal gibt es verschiedene Filter um die Suche im Repository zu steuern Zudem bietet die App eine Reihe von Sortiermoumlglichkeiten 6
Fuumlr beide Anwendungen gibt es noch eine Reihe von Verbesserungsvorschlauml-gen Es fehlt zum Beispiel die Moumlglich-keit Lesezeichen zu setzen oder Pakete uumlber das Smartphone herunterzuladen So lieszlige sich ein System reparieren des-sen Paketverwaltung aus dem Tritt ge-kommen ist und das nicht mehr ins Netz kommt Interessierte Entwickler haben uumlber das Github-Repository des Entwick-lers die Moumlglichkeit den Apps neue Funktionen hinzuzufuumlgen
FazitEs mag befremdlich klingen Android- Apps fuumlr Linux-Distributionen zu ent-wickeln doch die gut in den Arch-Li-nux-Kosmos integrierten Apps erleich-tern besonders bei den ersten Schritten und im Problemfall das Leben Das hilft insbesondere Ein- und Umsteigern wei-ter die so das Wiki mit dem Installations-leitfaden sowie die Hilfe der Arch-Com-munity immer zur Hand haben (cla) n
TIPP
Kleiner Tipp am Rande Im AUR finden sich
immer wieder brandneue Anwendungen
fuumlr den Linux-Desktop die noch kaum
jemand kennt Stellen Sie in AURdroid die
Sortierreihenfolge auf Last updated dann
lassen sich solche neuen Software-Perlen
schnell aus der Flut der Veroumlffentlichungen
herausfiltern
MAGAZIN 33 RabattTESTEN SIE JETZT 3 AUSGABEN FUumlR 1790 euro
OHNE DVD 1390 euro
SICHERN SIE SICH JETZT IHR GESCHENK Ubuntu Spezial oder LinuxUser Spezial im Wert von 1280 euro
ODER
Nur fuumlr kurze Zeit
Telefon 0911 9939 90 98Fax 01805 861 80 02E-Mail computecdpvde
Einfach bequem online bestellen shoplinux-magazindeLM_1-2_q_Miniabo_AKTION-2019_neuindd 1 270420 1615
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44290
NetzampSystem Trident
82 wwwlinux-userde 062020
Projekt Trident vereint BSD-Desktop mit Void Linux als Unterbau
Uumlber den TellerrandBei einem Fork also der Gruumlndung eines neuen Projekts aus dem Quellcode eines bestehenden scheiden sich die Geister Die einen verfluchen es als Ursache fuumlr den fehlenden Erfolg von Linux auf dem Desktop die anderen sehen in dieser Form des erneuten Mischens das Salz in der Linux-Suppe Dabei spielt es eigent-lich keine Rolle ob es sich um ein kleines Projekt auf Github handelt oder um die Wiederauferstehung von LibreOffice aus den Ruinen von OpenOffice
Von BSD zu LinuxEs geht aber auch anders herum wie das Beispiel von Ffmpeg und des wegen Un-stimmigkeiten unter dessen Entwicklern entstandenen Libav zeigt Zunaumlchst war der Fork mit dem Namen Libav recht erfolgreich doch kehrten mit der Zeit unter anderem Debian und Ubuntu zu-ruumlck zu Ffmpeg Heute ist die Bibliothek Libav nur noch wenig verbreitet
Der Fork um den es in diesem Artikel geht gehoumlrt zu den eher ungewoumlhn-lichen Varianten da er die Grenzen von Betriebssystemen uumlberschreitet Die Ge-schichte begann mit PCBSD Dessen Ziel war es auf der Grundlage von FreeBSD ein einsteigerfreundliches System mit praktikabler grafischer Oberflaumlche bereit-zustellen
2016 wurde das von der Firma iXsys-tems entwickelte Projekt in TrueOS um-benannt wobei es eine PCBSD-Variante unter diesem Namen fuumlr Server bereits seit Jahren gab Was Klarheit schaffen sollte verwirrte also eher Um das Chaos komplett zu machen richtete sich TrueOS 2018 neu aus Das Projekt Trident soll sich kuumlnftig um den
Das aus der BSD-Welt
stammende Projekt Trident
mit dem Lumina-Desktop hat
Void Linux als neuen Unter-
bau ausgewaumlhlt
Ferdinand Thommes
README
Das Projekt Trident wechselt aus der BSD-
Welt auf Linux und entschied sich fuumlr das
schlanke Void Linux als Unterbau In Kom-
bination mit ZFS on Root ergibt sich so eine
interessante Kombination
Listing 1binsh
setxkbmap de
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 83
BSD-Desktop insgesamt kuumlmmern waumlh-rend TrueOS sich an FreeBSD orientiert und nur dessen Desktop-Pakete unter-stuumltzt aber einem schnellen Zyklus folgt und alle sechs Monate erscheint
Das Projekt Trident dagegen beschloss nach rund einem Jahr Entwicklung im Oktober 2019 von der Plattform BSD zu einer Linux-Distribution als Basis zu wechseln Die Wahl fiel auf die leicht-gewichtige unabhaumlngige Rolling-Re-lease-Distribution Void Linux Der Grund fuumlr den Umstieg von BSD auf Linux lag hauptsaumlchlich in der besseren Hardware-Unterstuumltzung fuumlr ein dem Desktop zugewandtes Projekt
Die Distribution Void Linux erstellt alle Pakete im eigenen Build-System und ver-wendet den Paketmanager XBPS zum In-stallieren als Init-System dient Runit Fuumlr alle Pakete besteht die Moumlglich-keit sie auf Basis von Musl statt der GNU-C-Bibliothek (Glibc) zu installieren LibreSSL ersetzt optional OpenSSL
Das Beste beider WeltenTrident kombiniert Void Linux mit ZFS on Root aus der BSD-Welt Von dort stammt auch das schlanke Lumina Desk-top Environment kurz Lumina Das Lizenzproblem das den Einsatz von ZFS unter Linux meist verhindert loumlsen die Entwickler indem Sie das Kernel-Modul nicht direkt ausliefern sondern per DKMS zur Laufzeit erstellen und einbinden
Dabei kommt ZFS on Linux 082 unter Kernel 5418 zum Einsatz Waumlhrend des Tests verlieszlig das Projekt die Beta-Phase und veroumlffentlichte die Version 10 Es zeigte sich aber dass das Release noch nicht in allen Punkten uumlberzeugt
Kein Live-ImageDas Abbild von der Webseite des Pro-jekts ist ein Net-Installer mit rund 500 MByte ein Live-Image gibt es derzeit nicht Fuumlr einen Test installieren Sie das Image in Virtualbox oder VMware Dafuumlr sollten Sie mindestens 2 GByte RAM sowie 10 GByte Platz auf der virtuellen Platte bereitstellen
Beim Booten des Images erscheint eine Nachricht dass noch nicht alles wie gewuumlnscht funktioniert Verstaumlndlich denn immerhin haben die Entwickler
die Plattform komplett gewechselt Es braucht noch viele Tests auf einer moumlg-lichst breiten Basis bis alles passt
Auf dem ThinkpadIm Test kam Trident auf einem Thinkpad zum Einsatz Gleich nach dem Start vom Boot-Medium landen Sie zum Vorbe-reiten der eigentlichen Installation im Terminal Die Software fragt zunaumlchst den Status des Netzwerks ab Das gelang im Test allerdings erst nach mehreren Scans Dann erkannte sie das Ethernet Gleiches galt fuumlr das WLAN Bei der Ein-gabe des Passworts gilt es zu beachten dass zu diesem Zeitpunkt eine englische Tastaturbelegung eingestellt ist bei der einige Tasten anders belegt sind
1 Der Bootloader rEFInd eine auf UEFI- Installationen speziali-sierte Grub-Alternative kann multiple Installa-tionen verschiedener Betriebssysteme verwal-ten und eine interaktive EFI-Shell oumlffnen
2 Trident setzt auf XBPS fuumlr das Paketmanagement Mit Octoxbps installieren Sie einen grafischen Paketmanager im Stil von Synaptic nach der im Test dazu diente XFCE und KDE Plasma zu integrieren
NetzampSystem Trident
84 wwwlinux-userde 062020
Vor Beginn der Installation empfiehlt der Assistent den Rechner am besten mit UEFI zu booten da sonst einige Funk-tionen wie das ZFS-Bootmenuuml oder die Verschluumlsselung nicht bereitstehen Sie sollten diesen Hinweis beherzigen da Sie sonst unter anderem die Moumlglichkeit ver-schenken Snapshots aus dem Bootmenuuml zu starten
Glibc oder MuslKlappt der Zugang zum Netz steht die Entscheidung an ob Sie ein System
mit Standardpaketen und einer Glibc oder eine leichtgewichtige Installation ohne proprietaumlre Pakete mit Musl haben moumlchten Warum die beiden Varianten jeweils mit der entsprechenden C-Stan-dard-Bibliothek fest verknuumlpft waren erschlieszligt sich uns nicht ndash vor allem deshalb weil das System in einem wei-teren Schritt vier verschiedene Varianten anbietet von Void uumlber Server und Lite hin zu Full Hier sind Lite und Full die als einzige einen Desktop aufweisen nicht vollstaumlndig implementiert und somit als experimentell anzusehen Wir entschie-den uns trotzdem fuumlr die ausgewachsene Version um zu sehen wie viel Arbeit der grafischen Variante noch bevorsteht
Flott installiert
Das Net-Install-Image bietet sich bei einem Rolling Release wie Void als be-vorzugte Methode an da das Setup dabei alle Pakete auf den neuesten Stand bringt Die Installation laumluft zuumlgig ab und brauchte auf einem fuumlnf Jahre alten Thinkpad in einem flotten Netz-werk gut zehn Minuten Die meiste Zeit beanspruchte dabei DKMS zum Bau der Module fuumlr ZFS und Wireguard
Die Distribution verschluumlsselt das Home des Users bei der Installation automatisch das Passwort des Users ent-schluumlsselt beim Einloggen zusaumltzlich die Partition Um dabei ein Systemlayout im BSD-Stil beizubehalten wird das Home als usrhome eingebunden bei home handelt es sich um einen Symlink darauf
Bootmanager rEFIndWenn Sie das System nach der Installa-tion neu starten begruumlszligt Sie rEFInd statt des gewohnten Grub 1 Beim ersten Rundgang durch die Oberflaumlche stellen Sie unter Umstaumlnden fest dass die vorinstallierte Auswahl an Software nicht allzu uumlppig ausfaumlllt im Vergleich zu
4 Als Mail-Client verwendet Trident die mit Qt entwickelte Anwendung Trojitaacute die als Protokoll nur IMAP unterstuumltzt Um klassische POP3-Postfaumlcher abzurufen waumlre etwa Thunderbird als Alternative gefragt
Listing 2 xbps‑install octoxbps kde‑cli‑tools trident‑update ‑check ampamp trident‑update ‑update
3 Luminas Dateimanager Insight bietet einen beschraumlnkten Funktionsumfang und bietet keinen 2-Fenster-Betrieb Natuumlrlich stehen bei Bedarf noch andere Dateimanager mit zusaumltzlichen Funktionen bereit
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 85
anderen Systemen Immerhin finden Sie unter anderem LibreOffice Firefox und ein Qt-Terminal vor was fuumlr den Anfang oft ausreicht
Doch zunaumlchst zum Wichtigsten Stellen Sie als Erstes das Tastaturlay-out auf Deutsch um Dazu geben Sie im Qt-Terminal das Kommando sudo xbps‑install setxkbmap ein Der Befehl setxkbmap de stellt dann das Layout um Damit Sie das nicht nach jedem Reboot wiederholen muumlssen legen Sie ein klei-nes Skript in den Autostart-Bereich den Sie im Menuuml unter Preferences | Desktop Settings finden Das Skript nennen Sie setxkbmapsh oder aumlhnlich und befuumlllen es mit dem Inhalt aus Listing 1
Haben Sie dem Skript mit chmod +x setxkbmapsh die passenden Rechte gegeben legen Sie es im Autostart ab indem Sie dort zu Binary wechseln das Skript markieren und oben auf Save kli-cken Jetzt bleibt das Tastaturlayout nach einem Neustart erhalten
Paketmanager XBPSDer bei Void entwickelte Paketmanager XBPS erinnert an Pacman von Arch Linux Der Befehl zum Aktualisieren des Void- Unterbaus lautet xbps‑install ‑Su Wollen Sie vor dem Aktualisieren des Systems automatisch einen ZFS-Snap-shot erstellen verwenden Sie anstelle dieses Kommandos das aus der ersten Zeile von Listing 2
Ziehen Sie einen grafischen Paket-manager vor greifen Sie zur zwar spar-tanischen aber funktionellen Software
Octoxbps die Sie uumlber XBPS nachziehen (Listing 2 zweite Zeile) und anschlieszligend aus dem Menuuml starten 2
Keine SchoumlnheitUumlber den Lumina-Desktop laumlsst sich trefflich streiten Er ist funktional schnell durchgehend zu konfigurieren und bringt bereits eine begrenzte Anzahl von Apps mit 3 Nach einer gewissen Einge-woumlhnung geht die Arbeit damit einiger-maszligen flott von der Hand 4
5 XFCE in der aktuellen Version 414 ist eine gute Alternative wenn Lumina zu spartanisch erscheint
6 Der voreingestellte Dark-Look harmoniert unter XFCE gut mit den in dunklen Brauntoumlnen gehaltenen Icons der Anwendungen
Listing 3$ sudo cp usrsharexsessionsxfcedesktop etcsddm‑sessions
$ sudo cp usrsharexsessionsplasmadesktop etcsddm‑sessions
NetzampSystem Trident
86 wwwlinux-userde 062020
Eines ist der in C++ und Qt5 geschriebe-ne Desktop aber wahrlich nicht grafisch ansprechend Wie bei Linux uumlblich ha-ben Sie aber die Wahl Gefaumlllt Ihnen die Optik nicht installieren Sie einfach eine andere Desktop-Umgebung
Andere DesktopsWir haben Plasma als auch XFCE 5 nachinstalliert Letzteres richten Sie auf der Kommandozeile mit xbps‑install xfce4 ein In Octoxbps tragen Sie Xfce4 ins Suchfeld ein und markieren die gelis-teten Apps Ein Klick auf + Install im Kon-
textmenuuml bereitet alles vor ein Klick auf den Haken oben in der Menuumlleiste stoumlszligt den Prozess an Um XFCE in den Log-in-Manager SDDM einzufuumlgen nutzen Sie den Befehl aus der ersten Zeile von Listing 3 Beim naumlchsten Login duumlrfen Sie dann XFCE auswaumlhlen 6
Der Weg zu einem KDE-Plasma-Desk-top 7 verlaumluft aumlhnlich der entsprechen-de Befehl lautet xbps‑install kde5 Hier sollten Sie zusaumltzlich kde5-baseapps und dolphin installieren Ohne die KDE5-Basis-Anwendungen fehlen unter anderem Kate KWrite und Konsole Gra-fisch verfahren Sie analog zu XFCE 8
Danach folgt wieder das Einbinden in SDDM (Listing 3 zweite Zeile) Sie finden dann zwei Eintraumlge fuumlr Plasma vor Einer davon sollte eine Wayland-Sitzung star-ten was im Test aber nicht klappte
Bei beiden Desktop-Metapaketen feh-len derzeit noch einige Anwendungen die Sie aber bei Bedarf gezielt nachin-stallieren Wir fanden XFCE als Desktop fuumlr Trident ideal denn die Eleganz von Plasma kommt derzeit noch nicht zur Geltung Waumlhrend der Tests erkannte das System externe Geraumlte nicht automa-tisch es war noumltig diese per Mount-Be-fehl einzubinden
Erstaunt hat der hohe Verbrauch an Hauptspeicher nach dem Start Mit Lumina waren es rund 720 MByte bei XFCE und Plasma jeweils um 850 MByte Zum Vergleich Unter Debian bdquoUnstableldquo reichen Plasma rund 650 MByte 9
ZFS gut integriertUm die Vorteile von ZFS zu nutzen ins-besondere die Snapshots bedarf es zwingend der Kommandozeile Trident hat waumlhrend der Installation bereits mehrere ZFS-Pools angelegt die Sie sich mit zfs list ansehen Beim Start des Systems booten Sie standardmaumlszligig in tridentpool ROOT initial wobei trident-pool der bei der Installation standard-maumlszligig vergebene Name ist
Trident erzeugt automatisch vor jedem Upgrade des Systems einen
7 Plasma wirkt unter Trident im Vergleich zu XFCE etwas behaumlbig Zudem sind einige wichtige Apps noch nicht im Metapaket KDE5 integriert
8 Trident benutzt den langfristig unterstuumltzten Kernel 5418 als stabile Unterlage Die Installation von Plasma brachte zudem einige Qt-Entwicklungswerkzeuge mit an Bord
Listing 4
$ sudo zfs snapshot tridentpoolROOTinitialsnap2
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 87
inkrementellen Snapshot Das ermoumlg-licht es bei Problemen auf den vorhe-rigen Stand zuruumlckzurollen Sie duumlrfen daruumlber hinaus jederzeit einen Snapshot des Gesamtsystems oder von einzelnen Pools erstellen Dazu dient ein Befehl wie der aus Listing 4 Den Namen hinter dem Klammeraffen ndash im Beispiel snap2 ndash vergeben Sie er sollte moumlglichst aus-sagekraumlftig sein um ihn im Bootmanager spaumlter leicht zu identifizieren 0
Wenn Sie beim naumlchsten Neustart nicht den eigentlichen ZFS-Pool star-ten moumlchten sondern einen Snapshot dann wechseln Sie im zweiten Schritt des Boot-Vorgangs per [Esc] in das Boot-menuuml Ein Druck auf [Alt]+[A] foumlrdert dort die vorhandenen Snapshots zutage Dokumentationsmaterial zu ZFS buumlndelt eine Seite bei Wikibooks
FazitTrident funktionierte im Test einwand-frei aus dem Terminal heraus Grafische Desktops ndash egal ob Lumina ein nachin-stalliertes Plasma oder XFCE ndash weisen derzeit noch Defizite auf Das war den Entwicklern bewusst als sie dem aktu-ellen Abbild trotzdem die Versionsnum-
mer 10 verliehen Diese Haltung deutet die Zielrichtung des Projekts an Die Kom-mandozeile bleibt bei Trident vermutlich fuumlr ZFS auch kuumlnftig die einzige Loumlsung
Trident ist ein interessantes Projekt Wer es derzeit zum taumlglichen Begleiter machen moumlchte sollte vielleicht schon einmal Void oder Arch Linux konfiguriert haben und darf mit der Kommandozeile nicht auf Kriegsfuszlig stehen Die Kombi-nation aus der leichtgewichtigen Distri-bution Void Linux und dem aus der BSD-Welt uumlberkommenen ZFS verleihen dem Projekt viel Potenzial Es scheint ideal fuumlr Anwender die Ubuntu nicht moumlgen aber trotzdem ZFS on Root voreingestellt nutzen moumlchten (agr) n
9 Die Speicherauslastung von Trident faumlllt unter allen getesteten Desktops houmlher aus als erwartet Vermutlich legen die Entwickler an dieser Stelle noch Hand an um das System weiter zu optimieren
0 ZFS on Root gehoumlrt zu den herausragenden Beigaben von Trident Die Befehle zum Einsatz der Funktionen entsprechen denen von ZFS unter anderen Umgebungen
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr43932
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl43932
96
README
Der Mensch lebt nicht vom Text allein Zu jedem Artikel in LinuxUser gehoumlrt eine Reihe von Zusatzinformationen die das bloszlige Narrativ um weiterfuumlhrende Inhalte ergaumlnzen Manche davon inteshygrieren sich direkt in den Textfluss andere stehen als gesonderte grafische Elemente in der sogenannten Marginalspalte also dem teilweise freien Bereich an der rechshyten beziehungsweise linken Seitenkante
Typografische KonventionenEine blaue Einfaumlrbung hebt Verweise auf Tabellen und Kaumlsten hervor siehe Kasten Kastentitel Die Kursivierung signalisiert hier wie in vielen anderen Faumlllen eine symbolische Bezeichnung in einem Codeshybrocken koumlnnte das etwa so aussehen
$ cat bdquoEinTextbrockenldquo gtgt Ausgabetxt
Der bdquoUmbruchhakenldquo am Ende der ersten Zeile des Codes verweist hier darauf dass es sich in diesem Fall eigentlich um eine einzige Eingabezeile handelt die nur aus Platzgruumlnden im Druck umgebrochen werden musste
Die Kursivierung kann neben Platzhalshytern auch andere Elemente bezeichnen wie Paketnamen und Benutzerkonten etwa build-essential und root Aber auch Menuumlpunkte drucken wir kursiv ab wobei in Menuumlfolgen eine Pipe die einshyzelnen Elemente trennt Sonstiges | Text-kodierung | Unicode
Gelegentlich begegnen Ihnen in den Artikeln auch orangefarbig hinterlegte Textstellen Sie verweisen auf ein Glossar das den markierten Begriff kurz erlaumlutert Sie finden den Glossartext dann in einer der Marginalspalten
Tasten und TastenfolgenEin Buchstabe oder eine Buchstabenshyfolge in eckigen Klammern wie [Esc] steht symbolisch fuumlr einen Tastendruck Dabei dient als Schreibweise grundsaumltzshylich die Beschriftung der Tasten einer deutschen Tastatur Ein Druck auf [T] erzeugt also ein kleines bdquotldquo die Kombishynation [Umschalt]+[T] ein groszliges bdquoTldquo
Das Pluszeichen zwischen Tasten sigshynalisiert dabei dass man sie gleichzeitig druumlcken muss ein Komma dagegen dass sie nacheinander betaumltigt werden muumlsshysen Das allseits beliebte Copy amp Paste gelingt also mit [Strg]+[C] [Strg]+[V]
Lesen Sie etwas von der SupershyTaste dann handelt es sich dabei um die eigentshylich korrekte Bezeichnung jener Taste die in MicrosoftshyUmgebungen bdquoWindowsshyTasshyteldquo heiszligt und auf der bei den meisten Tasshytaturen das entsprechende Logo prangt
Infos und DownloadsAn einzelnen Stellen im Text finden sie das Zeichen das auf eine weiterfuumlhshyrende Information verweist Um an die Links zum Artikel zu gelangen blaumlttern Sie ans Ende des Artikels wo Sie einen Kasten Weitere Infos und interessante Links finden Entweder tippen Sie die dort angegebene URL wwwlinux‑userdeqrNummer in einen Webbrowser ein ndash das fuumlhrt Sie auf eine Webseite mit allen Links zum Artikel ndash oder Sie scannen mit
In jedem LinuxUser-Artikel liefern eine Reihe von speziellen Auszeichnungen
und grafischen Elementen wichtige Zusatzinformationen zum Text
copy M
aksi
m S
hebe
ko 1
23R
F
Beispiel fuumlr Heft-DVD-Inhalt LUOrdner
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44447
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44447
dem Smartphone oder Tablet den im Kasten abgedruckten QRshyCode ein und surfen so direkt zur Seite mit den Links
Analog funktioniert der Kasten Dateien zum Artikel herunterladen unter mit der URL wwwlinux‑userdedlNummer Er bringt Sie auf eine Webseite die auf inteshyressante Downloads zum Artikel verweist (Das Exemplar unten links dient nur als Beispiel und fuumlhrt ins Nirgendwo)
Heft-DVDDie preisguumlnstigere NoshyMediashyEdition von LinuxUser kommt ohne Datentraumlger doch die meisten Leser bevorzugen die am Kiosk erhaumlltliche Ausgabe mit HeftshyDVD Bei Artikeln zu denen Inhalte auf der DVD gehoumlren finden Sie auf der ersshyten Doppelseite einen grauen bdquoHalbkreis mit Lochldquo (siehe oben) der eine optische Disk symbolisiert Der Text darunter beshyzeichnet den zugehoumlrigen DVDshyInhalt und nennt gegebenenfalls auch das Verzeichnis in dem sich dieser auf dem Datentraumlger befindet (jlu) n
Glossar Naumlhere Definition zum Verstaumlndnis
eines Begriffs oder einer Abkuumlrzung
Service Heft-DVD-Inhalt
98 wwwlinux-userde
Neues auf der Heft-DVD
Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar
stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50
bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS
Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-
tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version
Bleeding Edge Fedora 32
Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-
men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos
Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204
Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken
sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n
Sicher und anonym Tails 45
70 wwwlinux-userde 062020
Praktische Android-Apps fuumlr Arch- und Manjaro-Nutzer
Apps fuumlr ArchDas Arch-Projekt pflegt neben der ei-gentlichen Distribution auch ein eigenes Forum sowie ein sehr ausfuumlhrliches und anerkannt gutes Wiki Das Forum bietet der internationalen und vielspra-chigen Arch-Community ein Zuhause und auch das Wiki gibt es in mehreren Sprachen wobei die englische Ausgabe bei Weitem die meisten und ausfuumlhrlichs-ten Artikel beinhaltet Die deutschspra-chige Arch-Gemeinschaft geht dabei je-
doch wie auch andere Laumlnder-Communi-ties einen eigenen Weg und betreibt ein eigenstaumlndiges Forum sowie ein gesondertes Wiki Die Foren und Wikis liefern besonders Ein- und Umsteigern wertvolle Hilfe und viele Anregungen Aber auch waumlhrend des Betriebs beruhigt es die aumluszligerst hilfsbereite Arch-Commu-nity im Hintergrund zu wissen Streikt das System oder kommt man mit einem Problem nicht weiter ist die Loumlsung oft
Streikt der Rechner oder ist
er waumlhrend der Installation
nicht verfuumlgbar helfen prak-
tische Android-Apps das Wis-
sen der Arch-Community aus
Wiki und Forum anzuzapfen
Christoph Langner
README
Arch Linux verzichtet bewusst auf eine
grafische Installationsroutine Stattdessen
leitet ein Wiki-Artikel den Anwender Schritt
fuumlr Schritt durch das Setup des Systems
Nuumltzliche Apps erleichtern dabei den Zugriff
auf die von der Arch-Gemeinschaft bereit-
gestellten Hilfen
Open Source fuumlr Android
In den Paketquellen der groszligen Linux-Dis-
tributionen findet sich in der Regel nur
solche Software deren Lizenz es erlaubt sie
frei fuumlr jeden Zweck zu nutzen sie beliebig
weiterzuverbreiten sowie sie zu untersuchen
und an die eigenen Beduumlrfnisse anzupas-
sen Entsprechende freie Software gibt es
auch fuumlr Android doch im Getoumlse des Play
Stores gehen diese Software-Perlen schnell
unter Zudem erfordert Googles App-Market
das Vorhandensein des Google-Dienste-
Frame works was Nutzer von Google-freien
Android-Geraumlten ausschlieszligt Wer auch
unter Android freie Software bevorzugt
sollte sich daher den Open-Source-Market
F-Droid naumlher ansehen Die Plattform er-
laubt Entwicklern von Open-Source-Apps
ihre Programme fuumlr eine groszlige Gruppe von
Anwendern zu veroumlffentlichen Aumlhnlich wie
bei Googles Play Store laumlsst sich der Index
durchsuchen und erlaubt Anwendungen per
Fingerzeig zu installieren und aktuell zu hal-
ten Alle hier vorgestellten Apps finden sich
auch im F-Droid-Store
PraxisArch-Apps fuumlr Android
wwwlinux-user062020 71
im Wiki zu finden oder ein freundlicher Helfer aus dem Forum gibt wertvolle Tipps wie man sein System wieder flott bekommt Mit der besten Online-Hilfe kommt man allerdings trotzdem nicht weiter wenn der Rechner komplett streikt In solch einer Situation bietet die Arch-Community praktische Apps fuumlr Smartphones und Tablets mit Android
ArchWiki ViewerDer ArchWiki Viewer macht genau das was der Name schon vermuten laumlsst Die kostenlose App bringt das Arch-Wiki auf das Smartphone Alternativ gibt es die Open-Source-App auch im auf freie Software spezialisierten F-Droid-Mar-ket Der Viewer oumlffnet automatisch die englischsprachige Hauptseite des Arch-Wikis 1 Die Funktionen beschraumln-ken sich bislang noch auf das Noumltigste Uumlber die Lupe durchsuchen Sie das Wiki 2 in den Einstellungen laumlsst sich die Schriftgroumlszlige anpassen
Fuumlr die Zukunft angedacht sind noch die Unterstuumltzung anderer Sprachen sowie ein Dark-Mode-Skin fuumlr Anwender die eher dunkel eingefaumlrbte Anwendungen bevorzugen Ideal waumlre ein Offline-Mo-dus der die Inhalte des Arch-Wikis kom-plett oder in Teilen herunterlaumldt sodass man auch ohne eine Netzverbindung das Wiki zur Hand hat Bislang fehlt auch noch die Moumlglichkeit Lesezeichen fuumlr wichtige Seiten zu setzen Der ArchWiki Viewer wird derzeit noch regelmaumlszligig ak-tualisiert sodass die Funktionswuumlnsche vermutlich fruumlher oder spaumlter umgesetzt werden
Archlinux ForumsNicht immer findet sich allerdings im Wiki die Loumlsung zum vorliegenden Problem In solchen Faumlllen steht die Arch-Community mit tatkraumlftiger Hilfe und viel Know-how zur Seite Die Betrei-ber des Arch-Forums achten zwar darauf dass die Seite auch auf Smartphones
1 Der kostenlose ArchWiki Viewer bringt das Wiki der Arch-Linux-Community direkt auf Android-Mobilgeraumlte
2 Die Suche unterstuumltzt unterschiedliche Sprachen Das deutsche Arch-Wiki bleibt allerdings auszligen vor
3 Die App Archlinux Forums erleichtert den Zugriff von unterwegs auf die offiziel-len Arch-Linux-Foren
Praxis Arch-Apps fuumlr Android
72 wwwlinux-userde 062020
mit kleineren Bildschirmen funktioniert doch wesentlich mehr Komfort bietet der Zugang uumlber die Android-App Arch-linux Forums Wie der ArchWiki Viewer steht sie unter einer Open-Source-Lizenz allerdings fehlt aktuell noch ein Eintrag im F-Droid-Store
Nach dem Start zeigt Archlinux Forums eine Uumlbersicht aller Unterforen an 3 Mit einem Fingerzeig auf das Icon rechts unten im blauen Kasten der von links aufgezogenen Seitenleiste loggen Sie sich mit Ihrem Account im Forum ein Danach erhalten Sie Zugriff auf Ihre bereits veroumlffentlichten Beitraumlge und Nachrichten sowie abonnierte Diskus-sionsfaumlden Waumlhlen Sie eines der Foren an erlaubt die App das Schreiben von neuen Beitraumlgen 4 Dazu tippen Sie auf das Plus-Icon rechts unten im Bildschirm
Die uumlber das Zahnrad-Icon aufgerufe-nen Einstellungsmoumlglichkeiten beschraumln-ken sich aktuell auf die Auswahl unter-schiedlicher Themes Ein wichtiges Detail findet sich allerdings im Unterpunkt API
home server Aumlndern Sie hier die Adresse des API-Servers von https bbs archlinux org auf https bbs archlinux de dann erhalten Sie Zugriff auf das deutsch-sprachige Forum Im Test funktionierte das Browsen im Forum der deutschen Arch-Community ohne Einschraumlnkungen der Login und somit das Veroumlffentlichen neuer Beitraumlge klappte jedoch nicht
Dynamisches DuoMit ArchPackages und AURdroid gibt es zwei sehr aumlhnliche Anwen-dungen die bei der Recherche in den Arch-Linux-Paketquellen helfen Arch-Packages beschraumlnkt sich dabei auf die offiziellen Paketquellen AURdroid kon-zentriert sich stattdessen auf die Koch-rezepte des Arch User Repositories AUR Die Funktionsweise ist bei beiden Werk-zeugen dieselbe Unter Keywords geben Sie einen Suchbegriff ein Darunter haben Sie die Moumlglichkeit die Suche auf den Namen beziehungsweise die
4 Nach dem Einloggen ins Arch-Portal erlaubt Archlinux Forums das Veroumlffent-lichen neuer Beitraumlge
5 ArchPackages liefert Informationen zu Paketen aus den offiziellen Soft-ware-Quellen von Arch Linux
6 Die App AURdroid gleicht ArchPacka-ges bis ins Detail integriert allerdings das Arch User Repository
PraxisArch-Apps fuumlr Android
wwwlinux-user062020 73
Beschreibung zu beschraumlnken oder nur Pakete aus ausgewaumlhlten Repositories anzuzeigen 5
Die Oberflaumlche von AURdroid gleicht der von ArchPackages bis in kleinste De-tails ndash kein Wunder stammen doch beide Anwendungen vom selben Entwickler Aumlhnlich wie beim Web-Frontend des AUR-Portal gibt es verschiedene Filter um die Suche im Repository zu steuern Zudem bietet die App eine Reihe von Sortiermoumlglichkeiten 6
Fuumlr beide Anwendungen gibt es noch eine Reihe von Verbesserungsvorschlauml-gen Es fehlt zum Beispiel die Moumlglich-keit Lesezeichen zu setzen oder Pakete uumlber das Smartphone herunterzuladen So lieszlige sich ein System reparieren des-sen Paketverwaltung aus dem Tritt ge-kommen ist und das nicht mehr ins Netz kommt Interessierte Entwickler haben uumlber das Github-Repository des Entwick-lers die Moumlglichkeit den Apps neue Funktionen hinzuzufuumlgen
FazitEs mag befremdlich klingen Android- Apps fuumlr Linux-Distributionen zu ent-wickeln doch die gut in den Arch-Li-nux-Kosmos integrierten Apps erleich-tern besonders bei den ersten Schritten und im Problemfall das Leben Das hilft insbesondere Ein- und Umsteigern wei-ter die so das Wiki mit dem Installations-leitfaden sowie die Hilfe der Arch-Com-munity immer zur Hand haben (cla) n
TIPP
Kleiner Tipp am Rande Im AUR finden sich
immer wieder brandneue Anwendungen
fuumlr den Linux-Desktop die noch kaum
jemand kennt Stellen Sie in AURdroid die
Sortierreihenfolge auf Last updated dann
lassen sich solche neuen Software-Perlen
schnell aus der Flut der Veroumlffentlichungen
herausfiltern
MAGAZIN 33 RabattTESTEN SIE JETZT 3 AUSGABEN FUumlR 1790 euro
OHNE DVD 1390 euro
SICHERN SIE SICH JETZT IHR GESCHENK Ubuntu Spezial oder LinuxUser Spezial im Wert von 1280 euro
ODER
Nur fuumlr kurze Zeit
Telefon 0911 9939 90 98Fax 01805 861 80 02E-Mail computecdpvde
Einfach bequem online bestellen shoplinux-magazindeLM_1-2_q_Miniabo_AKTION-2019_neuindd 1 270420 1615
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44290
NetzampSystem Trident
82 wwwlinux-userde 062020
Projekt Trident vereint BSD-Desktop mit Void Linux als Unterbau
Uumlber den TellerrandBei einem Fork also der Gruumlndung eines neuen Projekts aus dem Quellcode eines bestehenden scheiden sich die Geister Die einen verfluchen es als Ursache fuumlr den fehlenden Erfolg von Linux auf dem Desktop die anderen sehen in dieser Form des erneuten Mischens das Salz in der Linux-Suppe Dabei spielt es eigent-lich keine Rolle ob es sich um ein kleines Projekt auf Github handelt oder um die Wiederauferstehung von LibreOffice aus den Ruinen von OpenOffice
Von BSD zu LinuxEs geht aber auch anders herum wie das Beispiel von Ffmpeg und des wegen Un-stimmigkeiten unter dessen Entwicklern entstandenen Libav zeigt Zunaumlchst war der Fork mit dem Namen Libav recht erfolgreich doch kehrten mit der Zeit unter anderem Debian und Ubuntu zu-ruumlck zu Ffmpeg Heute ist die Bibliothek Libav nur noch wenig verbreitet
Der Fork um den es in diesem Artikel geht gehoumlrt zu den eher ungewoumlhn-lichen Varianten da er die Grenzen von Betriebssystemen uumlberschreitet Die Ge-schichte begann mit PCBSD Dessen Ziel war es auf der Grundlage von FreeBSD ein einsteigerfreundliches System mit praktikabler grafischer Oberflaumlche bereit-zustellen
2016 wurde das von der Firma iXsys-tems entwickelte Projekt in TrueOS um-benannt wobei es eine PCBSD-Variante unter diesem Namen fuumlr Server bereits seit Jahren gab Was Klarheit schaffen sollte verwirrte also eher Um das Chaos komplett zu machen richtete sich TrueOS 2018 neu aus Das Projekt Trident soll sich kuumlnftig um den
Das aus der BSD-Welt
stammende Projekt Trident
mit dem Lumina-Desktop hat
Void Linux als neuen Unter-
bau ausgewaumlhlt
Ferdinand Thommes
README
Das Projekt Trident wechselt aus der BSD-
Welt auf Linux und entschied sich fuumlr das
schlanke Void Linux als Unterbau In Kom-
bination mit ZFS on Root ergibt sich so eine
interessante Kombination
Listing 1binsh
setxkbmap de
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 83
BSD-Desktop insgesamt kuumlmmern waumlh-rend TrueOS sich an FreeBSD orientiert und nur dessen Desktop-Pakete unter-stuumltzt aber einem schnellen Zyklus folgt und alle sechs Monate erscheint
Das Projekt Trident dagegen beschloss nach rund einem Jahr Entwicklung im Oktober 2019 von der Plattform BSD zu einer Linux-Distribution als Basis zu wechseln Die Wahl fiel auf die leicht-gewichtige unabhaumlngige Rolling-Re-lease-Distribution Void Linux Der Grund fuumlr den Umstieg von BSD auf Linux lag hauptsaumlchlich in der besseren Hardware-Unterstuumltzung fuumlr ein dem Desktop zugewandtes Projekt
Die Distribution Void Linux erstellt alle Pakete im eigenen Build-System und ver-wendet den Paketmanager XBPS zum In-stallieren als Init-System dient Runit Fuumlr alle Pakete besteht die Moumlglich-keit sie auf Basis von Musl statt der GNU-C-Bibliothek (Glibc) zu installieren LibreSSL ersetzt optional OpenSSL
Das Beste beider WeltenTrident kombiniert Void Linux mit ZFS on Root aus der BSD-Welt Von dort stammt auch das schlanke Lumina Desk-top Environment kurz Lumina Das Lizenzproblem das den Einsatz von ZFS unter Linux meist verhindert loumlsen die Entwickler indem Sie das Kernel-Modul nicht direkt ausliefern sondern per DKMS zur Laufzeit erstellen und einbinden
Dabei kommt ZFS on Linux 082 unter Kernel 5418 zum Einsatz Waumlhrend des Tests verlieszlig das Projekt die Beta-Phase und veroumlffentlichte die Version 10 Es zeigte sich aber dass das Release noch nicht in allen Punkten uumlberzeugt
Kein Live-ImageDas Abbild von der Webseite des Pro-jekts ist ein Net-Installer mit rund 500 MByte ein Live-Image gibt es derzeit nicht Fuumlr einen Test installieren Sie das Image in Virtualbox oder VMware Dafuumlr sollten Sie mindestens 2 GByte RAM sowie 10 GByte Platz auf der virtuellen Platte bereitstellen
Beim Booten des Images erscheint eine Nachricht dass noch nicht alles wie gewuumlnscht funktioniert Verstaumlndlich denn immerhin haben die Entwickler
die Plattform komplett gewechselt Es braucht noch viele Tests auf einer moumlg-lichst breiten Basis bis alles passt
Auf dem ThinkpadIm Test kam Trident auf einem Thinkpad zum Einsatz Gleich nach dem Start vom Boot-Medium landen Sie zum Vorbe-reiten der eigentlichen Installation im Terminal Die Software fragt zunaumlchst den Status des Netzwerks ab Das gelang im Test allerdings erst nach mehreren Scans Dann erkannte sie das Ethernet Gleiches galt fuumlr das WLAN Bei der Ein-gabe des Passworts gilt es zu beachten dass zu diesem Zeitpunkt eine englische Tastaturbelegung eingestellt ist bei der einige Tasten anders belegt sind
1 Der Bootloader rEFInd eine auf UEFI- Installationen speziali-sierte Grub-Alternative kann multiple Installa-tionen verschiedener Betriebssysteme verwal-ten und eine interaktive EFI-Shell oumlffnen
2 Trident setzt auf XBPS fuumlr das Paketmanagement Mit Octoxbps installieren Sie einen grafischen Paketmanager im Stil von Synaptic nach der im Test dazu diente XFCE und KDE Plasma zu integrieren
NetzampSystem Trident
84 wwwlinux-userde 062020
Vor Beginn der Installation empfiehlt der Assistent den Rechner am besten mit UEFI zu booten da sonst einige Funk-tionen wie das ZFS-Bootmenuuml oder die Verschluumlsselung nicht bereitstehen Sie sollten diesen Hinweis beherzigen da Sie sonst unter anderem die Moumlglichkeit ver-schenken Snapshots aus dem Bootmenuuml zu starten
Glibc oder MuslKlappt der Zugang zum Netz steht die Entscheidung an ob Sie ein System
mit Standardpaketen und einer Glibc oder eine leichtgewichtige Installation ohne proprietaumlre Pakete mit Musl haben moumlchten Warum die beiden Varianten jeweils mit der entsprechenden C-Stan-dard-Bibliothek fest verknuumlpft waren erschlieszligt sich uns nicht ndash vor allem deshalb weil das System in einem wei-teren Schritt vier verschiedene Varianten anbietet von Void uumlber Server und Lite hin zu Full Hier sind Lite und Full die als einzige einen Desktop aufweisen nicht vollstaumlndig implementiert und somit als experimentell anzusehen Wir entschie-den uns trotzdem fuumlr die ausgewachsene Version um zu sehen wie viel Arbeit der grafischen Variante noch bevorsteht
Flott installiert
Das Net-Install-Image bietet sich bei einem Rolling Release wie Void als be-vorzugte Methode an da das Setup dabei alle Pakete auf den neuesten Stand bringt Die Installation laumluft zuumlgig ab und brauchte auf einem fuumlnf Jahre alten Thinkpad in einem flotten Netz-werk gut zehn Minuten Die meiste Zeit beanspruchte dabei DKMS zum Bau der Module fuumlr ZFS und Wireguard
Die Distribution verschluumlsselt das Home des Users bei der Installation automatisch das Passwort des Users ent-schluumlsselt beim Einloggen zusaumltzlich die Partition Um dabei ein Systemlayout im BSD-Stil beizubehalten wird das Home als usrhome eingebunden bei home handelt es sich um einen Symlink darauf
Bootmanager rEFIndWenn Sie das System nach der Installa-tion neu starten begruumlszligt Sie rEFInd statt des gewohnten Grub 1 Beim ersten Rundgang durch die Oberflaumlche stellen Sie unter Umstaumlnden fest dass die vorinstallierte Auswahl an Software nicht allzu uumlppig ausfaumlllt im Vergleich zu
4 Als Mail-Client verwendet Trident die mit Qt entwickelte Anwendung Trojitaacute die als Protokoll nur IMAP unterstuumltzt Um klassische POP3-Postfaumlcher abzurufen waumlre etwa Thunderbird als Alternative gefragt
Listing 2 xbps‑install octoxbps kde‑cli‑tools trident‑update ‑check ampamp trident‑update ‑update
3 Luminas Dateimanager Insight bietet einen beschraumlnkten Funktionsumfang und bietet keinen 2-Fenster-Betrieb Natuumlrlich stehen bei Bedarf noch andere Dateimanager mit zusaumltzlichen Funktionen bereit
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 85
anderen Systemen Immerhin finden Sie unter anderem LibreOffice Firefox und ein Qt-Terminal vor was fuumlr den Anfang oft ausreicht
Doch zunaumlchst zum Wichtigsten Stellen Sie als Erstes das Tastaturlay-out auf Deutsch um Dazu geben Sie im Qt-Terminal das Kommando sudo xbps‑install setxkbmap ein Der Befehl setxkbmap de stellt dann das Layout um Damit Sie das nicht nach jedem Reboot wiederholen muumlssen legen Sie ein klei-nes Skript in den Autostart-Bereich den Sie im Menuuml unter Preferences | Desktop Settings finden Das Skript nennen Sie setxkbmapsh oder aumlhnlich und befuumlllen es mit dem Inhalt aus Listing 1
Haben Sie dem Skript mit chmod +x setxkbmapsh die passenden Rechte gegeben legen Sie es im Autostart ab indem Sie dort zu Binary wechseln das Skript markieren und oben auf Save kli-cken Jetzt bleibt das Tastaturlayout nach einem Neustart erhalten
Paketmanager XBPSDer bei Void entwickelte Paketmanager XBPS erinnert an Pacman von Arch Linux Der Befehl zum Aktualisieren des Void- Unterbaus lautet xbps‑install ‑Su Wollen Sie vor dem Aktualisieren des Systems automatisch einen ZFS-Snap-shot erstellen verwenden Sie anstelle dieses Kommandos das aus der ersten Zeile von Listing 2
Ziehen Sie einen grafischen Paket-manager vor greifen Sie zur zwar spar-tanischen aber funktionellen Software
Octoxbps die Sie uumlber XBPS nachziehen (Listing 2 zweite Zeile) und anschlieszligend aus dem Menuuml starten 2
Keine SchoumlnheitUumlber den Lumina-Desktop laumlsst sich trefflich streiten Er ist funktional schnell durchgehend zu konfigurieren und bringt bereits eine begrenzte Anzahl von Apps mit 3 Nach einer gewissen Einge-woumlhnung geht die Arbeit damit einiger-maszligen flott von der Hand 4
5 XFCE in der aktuellen Version 414 ist eine gute Alternative wenn Lumina zu spartanisch erscheint
6 Der voreingestellte Dark-Look harmoniert unter XFCE gut mit den in dunklen Brauntoumlnen gehaltenen Icons der Anwendungen
Listing 3$ sudo cp usrsharexsessionsxfcedesktop etcsddm‑sessions
$ sudo cp usrsharexsessionsplasmadesktop etcsddm‑sessions
NetzampSystem Trident
86 wwwlinux-userde 062020
Eines ist der in C++ und Qt5 geschriebe-ne Desktop aber wahrlich nicht grafisch ansprechend Wie bei Linux uumlblich ha-ben Sie aber die Wahl Gefaumlllt Ihnen die Optik nicht installieren Sie einfach eine andere Desktop-Umgebung
Andere DesktopsWir haben Plasma als auch XFCE 5 nachinstalliert Letzteres richten Sie auf der Kommandozeile mit xbps‑install xfce4 ein In Octoxbps tragen Sie Xfce4 ins Suchfeld ein und markieren die gelis-teten Apps Ein Klick auf + Install im Kon-
textmenuuml bereitet alles vor ein Klick auf den Haken oben in der Menuumlleiste stoumlszligt den Prozess an Um XFCE in den Log-in-Manager SDDM einzufuumlgen nutzen Sie den Befehl aus der ersten Zeile von Listing 3 Beim naumlchsten Login duumlrfen Sie dann XFCE auswaumlhlen 6
Der Weg zu einem KDE-Plasma-Desk-top 7 verlaumluft aumlhnlich der entsprechen-de Befehl lautet xbps‑install kde5 Hier sollten Sie zusaumltzlich kde5-baseapps und dolphin installieren Ohne die KDE5-Basis-Anwendungen fehlen unter anderem Kate KWrite und Konsole Gra-fisch verfahren Sie analog zu XFCE 8
Danach folgt wieder das Einbinden in SDDM (Listing 3 zweite Zeile) Sie finden dann zwei Eintraumlge fuumlr Plasma vor Einer davon sollte eine Wayland-Sitzung star-ten was im Test aber nicht klappte
Bei beiden Desktop-Metapaketen feh-len derzeit noch einige Anwendungen die Sie aber bei Bedarf gezielt nachin-stallieren Wir fanden XFCE als Desktop fuumlr Trident ideal denn die Eleganz von Plasma kommt derzeit noch nicht zur Geltung Waumlhrend der Tests erkannte das System externe Geraumlte nicht automa-tisch es war noumltig diese per Mount-Be-fehl einzubinden
Erstaunt hat der hohe Verbrauch an Hauptspeicher nach dem Start Mit Lumina waren es rund 720 MByte bei XFCE und Plasma jeweils um 850 MByte Zum Vergleich Unter Debian bdquoUnstableldquo reichen Plasma rund 650 MByte 9
ZFS gut integriertUm die Vorteile von ZFS zu nutzen ins-besondere die Snapshots bedarf es zwingend der Kommandozeile Trident hat waumlhrend der Installation bereits mehrere ZFS-Pools angelegt die Sie sich mit zfs list ansehen Beim Start des Systems booten Sie standardmaumlszligig in tridentpool ROOT initial wobei trident-pool der bei der Installation standard-maumlszligig vergebene Name ist
Trident erzeugt automatisch vor jedem Upgrade des Systems einen
7 Plasma wirkt unter Trident im Vergleich zu XFCE etwas behaumlbig Zudem sind einige wichtige Apps noch nicht im Metapaket KDE5 integriert
8 Trident benutzt den langfristig unterstuumltzten Kernel 5418 als stabile Unterlage Die Installation von Plasma brachte zudem einige Qt-Entwicklungswerkzeuge mit an Bord
Listing 4
$ sudo zfs snapshot tridentpoolROOTinitialsnap2
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 87
inkrementellen Snapshot Das ermoumlg-licht es bei Problemen auf den vorhe-rigen Stand zuruumlckzurollen Sie duumlrfen daruumlber hinaus jederzeit einen Snapshot des Gesamtsystems oder von einzelnen Pools erstellen Dazu dient ein Befehl wie der aus Listing 4 Den Namen hinter dem Klammeraffen ndash im Beispiel snap2 ndash vergeben Sie er sollte moumlglichst aus-sagekraumlftig sein um ihn im Bootmanager spaumlter leicht zu identifizieren 0
Wenn Sie beim naumlchsten Neustart nicht den eigentlichen ZFS-Pool star-ten moumlchten sondern einen Snapshot dann wechseln Sie im zweiten Schritt des Boot-Vorgangs per [Esc] in das Boot-menuuml Ein Druck auf [Alt]+[A] foumlrdert dort die vorhandenen Snapshots zutage Dokumentationsmaterial zu ZFS buumlndelt eine Seite bei Wikibooks
FazitTrident funktionierte im Test einwand-frei aus dem Terminal heraus Grafische Desktops ndash egal ob Lumina ein nachin-stalliertes Plasma oder XFCE ndash weisen derzeit noch Defizite auf Das war den Entwicklern bewusst als sie dem aktu-ellen Abbild trotzdem die Versionsnum-
mer 10 verliehen Diese Haltung deutet die Zielrichtung des Projekts an Die Kom-mandozeile bleibt bei Trident vermutlich fuumlr ZFS auch kuumlnftig die einzige Loumlsung
Trident ist ein interessantes Projekt Wer es derzeit zum taumlglichen Begleiter machen moumlchte sollte vielleicht schon einmal Void oder Arch Linux konfiguriert haben und darf mit der Kommandozeile nicht auf Kriegsfuszlig stehen Die Kombi-nation aus der leichtgewichtigen Distri-bution Void Linux und dem aus der BSD-Welt uumlberkommenen ZFS verleihen dem Projekt viel Potenzial Es scheint ideal fuumlr Anwender die Ubuntu nicht moumlgen aber trotzdem ZFS on Root voreingestellt nutzen moumlchten (agr) n
9 Die Speicherauslastung von Trident faumlllt unter allen getesteten Desktops houmlher aus als erwartet Vermutlich legen die Entwickler an dieser Stelle noch Hand an um das System weiter zu optimieren
0 ZFS on Root gehoumlrt zu den herausragenden Beigaben von Trident Die Befehle zum Einsatz der Funktionen entsprechen denen von ZFS unter anderen Umgebungen
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr43932
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl43932
96
README
Der Mensch lebt nicht vom Text allein Zu jedem Artikel in LinuxUser gehoumlrt eine Reihe von Zusatzinformationen die das bloszlige Narrativ um weiterfuumlhrende Inhalte ergaumlnzen Manche davon inteshygrieren sich direkt in den Textfluss andere stehen als gesonderte grafische Elemente in der sogenannten Marginalspalte also dem teilweise freien Bereich an der rechshyten beziehungsweise linken Seitenkante
Typografische KonventionenEine blaue Einfaumlrbung hebt Verweise auf Tabellen und Kaumlsten hervor siehe Kasten Kastentitel Die Kursivierung signalisiert hier wie in vielen anderen Faumlllen eine symbolische Bezeichnung in einem Codeshybrocken koumlnnte das etwa so aussehen
$ cat bdquoEinTextbrockenldquo gtgt Ausgabetxt
Der bdquoUmbruchhakenldquo am Ende der ersten Zeile des Codes verweist hier darauf dass es sich in diesem Fall eigentlich um eine einzige Eingabezeile handelt die nur aus Platzgruumlnden im Druck umgebrochen werden musste
Die Kursivierung kann neben Platzhalshytern auch andere Elemente bezeichnen wie Paketnamen und Benutzerkonten etwa build-essential und root Aber auch Menuumlpunkte drucken wir kursiv ab wobei in Menuumlfolgen eine Pipe die einshyzelnen Elemente trennt Sonstiges | Text-kodierung | Unicode
Gelegentlich begegnen Ihnen in den Artikeln auch orangefarbig hinterlegte Textstellen Sie verweisen auf ein Glossar das den markierten Begriff kurz erlaumlutert Sie finden den Glossartext dann in einer der Marginalspalten
Tasten und TastenfolgenEin Buchstabe oder eine Buchstabenshyfolge in eckigen Klammern wie [Esc] steht symbolisch fuumlr einen Tastendruck Dabei dient als Schreibweise grundsaumltzshylich die Beschriftung der Tasten einer deutschen Tastatur Ein Druck auf [T] erzeugt also ein kleines bdquotldquo die Kombishynation [Umschalt]+[T] ein groszliges bdquoTldquo
Das Pluszeichen zwischen Tasten sigshynalisiert dabei dass man sie gleichzeitig druumlcken muss ein Komma dagegen dass sie nacheinander betaumltigt werden muumlsshysen Das allseits beliebte Copy amp Paste gelingt also mit [Strg]+[C] [Strg]+[V]
Lesen Sie etwas von der SupershyTaste dann handelt es sich dabei um die eigentshylich korrekte Bezeichnung jener Taste die in MicrosoftshyUmgebungen bdquoWindowsshyTasshyteldquo heiszligt und auf der bei den meisten Tasshytaturen das entsprechende Logo prangt
Infos und DownloadsAn einzelnen Stellen im Text finden sie das Zeichen das auf eine weiterfuumlhshyrende Information verweist Um an die Links zum Artikel zu gelangen blaumlttern Sie ans Ende des Artikels wo Sie einen Kasten Weitere Infos und interessante Links finden Entweder tippen Sie die dort angegebene URL wwwlinux‑userdeqrNummer in einen Webbrowser ein ndash das fuumlhrt Sie auf eine Webseite mit allen Links zum Artikel ndash oder Sie scannen mit
In jedem LinuxUser-Artikel liefern eine Reihe von speziellen Auszeichnungen
und grafischen Elementen wichtige Zusatzinformationen zum Text
copy M
aksi
m S
hebe
ko 1
23R
F
Beispiel fuumlr Heft-DVD-Inhalt LUOrdner
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44447
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44447
dem Smartphone oder Tablet den im Kasten abgedruckten QRshyCode ein und surfen so direkt zur Seite mit den Links
Analog funktioniert der Kasten Dateien zum Artikel herunterladen unter mit der URL wwwlinux‑userdedlNummer Er bringt Sie auf eine Webseite die auf inteshyressante Downloads zum Artikel verweist (Das Exemplar unten links dient nur als Beispiel und fuumlhrt ins Nirgendwo)
Heft-DVDDie preisguumlnstigere NoshyMediashyEdition von LinuxUser kommt ohne Datentraumlger doch die meisten Leser bevorzugen die am Kiosk erhaumlltliche Ausgabe mit HeftshyDVD Bei Artikeln zu denen Inhalte auf der DVD gehoumlren finden Sie auf der ersshyten Doppelseite einen grauen bdquoHalbkreis mit Lochldquo (siehe oben) der eine optische Disk symbolisiert Der Text darunter beshyzeichnet den zugehoumlrigen DVDshyInhalt und nennt gegebenenfalls auch das Verzeichnis in dem sich dieser auf dem Datentraumlger befindet (jlu) n
Glossar Naumlhere Definition zum Verstaumlndnis
eines Begriffs oder einer Abkuumlrzung
Service Heft-DVD-Inhalt
98 wwwlinux-userde
Neues auf der Heft-DVD
Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar
stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50
bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS
Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-
tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version
Bleeding Edge Fedora 32
Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-
men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos
Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204
Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken
sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n
Sicher und anonym Tails 45
PraxisArch-Apps fuumlr Android
wwwlinux-user062020 71
im Wiki zu finden oder ein freundlicher Helfer aus dem Forum gibt wertvolle Tipps wie man sein System wieder flott bekommt Mit der besten Online-Hilfe kommt man allerdings trotzdem nicht weiter wenn der Rechner komplett streikt In solch einer Situation bietet die Arch-Community praktische Apps fuumlr Smartphones und Tablets mit Android
ArchWiki ViewerDer ArchWiki Viewer macht genau das was der Name schon vermuten laumlsst Die kostenlose App bringt das Arch-Wiki auf das Smartphone Alternativ gibt es die Open-Source-App auch im auf freie Software spezialisierten F-Droid-Mar-ket Der Viewer oumlffnet automatisch die englischsprachige Hauptseite des Arch-Wikis 1 Die Funktionen beschraumln-ken sich bislang noch auf das Noumltigste Uumlber die Lupe durchsuchen Sie das Wiki 2 in den Einstellungen laumlsst sich die Schriftgroumlszlige anpassen
Fuumlr die Zukunft angedacht sind noch die Unterstuumltzung anderer Sprachen sowie ein Dark-Mode-Skin fuumlr Anwender die eher dunkel eingefaumlrbte Anwendungen bevorzugen Ideal waumlre ein Offline-Mo-dus der die Inhalte des Arch-Wikis kom-plett oder in Teilen herunterlaumldt sodass man auch ohne eine Netzverbindung das Wiki zur Hand hat Bislang fehlt auch noch die Moumlglichkeit Lesezeichen fuumlr wichtige Seiten zu setzen Der ArchWiki Viewer wird derzeit noch regelmaumlszligig ak-tualisiert sodass die Funktionswuumlnsche vermutlich fruumlher oder spaumlter umgesetzt werden
Archlinux ForumsNicht immer findet sich allerdings im Wiki die Loumlsung zum vorliegenden Problem In solchen Faumlllen steht die Arch-Community mit tatkraumlftiger Hilfe und viel Know-how zur Seite Die Betrei-ber des Arch-Forums achten zwar darauf dass die Seite auch auf Smartphones
1 Der kostenlose ArchWiki Viewer bringt das Wiki der Arch-Linux-Community direkt auf Android-Mobilgeraumlte
2 Die Suche unterstuumltzt unterschiedliche Sprachen Das deutsche Arch-Wiki bleibt allerdings auszligen vor
3 Die App Archlinux Forums erleichtert den Zugriff von unterwegs auf die offiziel-len Arch-Linux-Foren
Praxis Arch-Apps fuumlr Android
72 wwwlinux-userde 062020
mit kleineren Bildschirmen funktioniert doch wesentlich mehr Komfort bietet der Zugang uumlber die Android-App Arch-linux Forums Wie der ArchWiki Viewer steht sie unter einer Open-Source-Lizenz allerdings fehlt aktuell noch ein Eintrag im F-Droid-Store
Nach dem Start zeigt Archlinux Forums eine Uumlbersicht aller Unterforen an 3 Mit einem Fingerzeig auf das Icon rechts unten im blauen Kasten der von links aufgezogenen Seitenleiste loggen Sie sich mit Ihrem Account im Forum ein Danach erhalten Sie Zugriff auf Ihre bereits veroumlffentlichten Beitraumlge und Nachrichten sowie abonnierte Diskus-sionsfaumlden Waumlhlen Sie eines der Foren an erlaubt die App das Schreiben von neuen Beitraumlgen 4 Dazu tippen Sie auf das Plus-Icon rechts unten im Bildschirm
Die uumlber das Zahnrad-Icon aufgerufe-nen Einstellungsmoumlglichkeiten beschraumln-ken sich aktuell auf die Auswahl unter-schiedlicher Themes Ein wichtiges Detail findet sich allerdings im Unterpunkt API
home server Aumlndern Sie hier die Adresse des API-Servers von https bbs archlinux org auf https bbs archlinux de dann erhalten Sie Zugriff auf das deutsch-sprachige Forum Im Test funktionierte das Browsen im Forum der deutschen Arch-Community ohne Einschraumlnkungen der Login und somit das Veroumlffentlichen neuer Beitraumlge klappte jedoch nicht
Dynamisches DuoMit ArchPackages und AURdroid gibt es zwei sehr aumlhnliche Anwen-dungen die bei der Recherche in den Arch-Linux-Paketquellen helfen Arch-Packages beschraumlnkt sich dabei auf die offiziellen Paketquellen AURdroid kon-zentriert sich stattdessen auf die Koch-rezepte des Arch User Repositories AUR Die Funktionsweise ist bei beiden Werk-zeugen dieselbe Unter Keywords geben Sie einen Suchbegriff ein Darunter haben Sie die Moumlglichkeit die Suche auf den Namen beziehungsweise die
4 Nach dem Einloggen ins Arch-Portal erlaubt Archlinux Forums das Veroumlffent-lichen neuer Beitraumlge
5 ArchPackages liefert Informationen zu Paketen aus den offiziellen Soft-ware-Quellen von Arch Linux
6 Die App AURdroid gleicht ArchPacka-ges bis ins Detail integriert allerdings das Arch User Repository
PraxisArch-Apps fuumlr Android
wwwlinux-user062020 73
Beschreibung zu beschraumlnken oder nur Pakete aus ausgewaumlhlten Repositories anzuzeigen 5
Die Oberflaumlche von AURdroid gleicht der von ArchPackages bis in kleinste De-tails ndash kein Wunder stammen doch beide Anwendungen vom selben Entwickler Aumlhnlich wie beim Web-Frontend des AUR-Portal gibt es verschiedene Filter um die Suche im Repository zu steuern Zudem bietet die App eine Reihe von Sortiermoumlglichkeiten 6
Fuumlr beide Anwendungen gibt es noch eine Reihe von Verbesserungsvorschlauml-gen Es fehlt zum Beispiel die Moumlglich-keit Lesezeichen zu setzen oder Pakete uumlber das Smartphone herunterzuladen So lieszlige sich ein System reparieren des-sen Paketverwaltung aus dem Tritt ge-kommen ist und das nicht mehr ins Netz kommt Interessierte Entwickler haben uumlber das Github-Repository des Entwick-lers die Moumlglichkeit den Apps neue Funktionen hinzuzufuumlgen
FazitEs mag befremdlich klingen Android- Apps fuumlr Linux-Distributionen zu ent-wickeln doch die gut in den Arch-Li-nux-Kosmos integrierten Apps erleich-tern besonders bei den ersten Schritten und im Problemfall das Leben Das hilft insbesondere Ein- und Umsteigern wei-ter die so das Wiki mit dem Installations-leitfaden sowie die Hilfe der Arch-Com-munity immer zur Hand haben (cla) n
TIPP
Kleiner Tipp am Rande Im AUR finden sich
immer wieder brandneue Anwendungen
fuumlr den Linux-Desktop die noch kaum
jemand kennt Stellen Sie in AURdroid die
Sortierreihenfolge auf Last updated dann
lassen sich solche neuen Software-Perlen
schnell aus der Flut der Veroumlffentlichungen
herausfiltern
MAGAZIN 33 RabattTESTEN SIE JETZT 3 AUSGABEN FUumlR 1790 euro
OHNE DVD 1390 euro
SICHERN SIE SICH JETZT IHR GESCHENK Ubuntu Spezial oder LinuxUser Spezial im Wert von 1280 euro
ODER
Nur fuumlr kurze Zeit
Telefon 0911 9939 90 98Fax 01805 861 80 02E-Mail computecdpvde
Einfach bequem online bestellen shoplinux-magazindeLM_1-2_q_Miniabo_AKTION-2019_neuindd 1 270420 1615
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44290
NetzampSystem Trident
82 wwwlinux-userde 062020
Projekt Trident vereint BSD-Desktop mit Void Linux als Unterbau
Uumlber den TellerrandBei einem Fork also der Gruumlndung eines neuen Projekts aus dem Quellcode eines bestehenden scheiden sich die Geister Die einen verfluchen es als Ursache fuumlr den fehlenden Erfolg von Linux auf dem Desktop die anderen sehen in dieser Form des erneuten Mischens das Salz in der Linux-Suppe Dabei spielt es eigent-lich keine Rolle ob es sich um ein kleines Projekt auf Github handelt oder um die Wiederauferstehung von LibreOffice aus den Ruinen von OpenOffice
Von BSD zu LinuxEs geht aber auch anders herum wie das Beispiel von Ffmpeg und des wegen Un-stimmigkeiten unter dessen Entwicklern entstandenen Libav zeigt Zunaumlchst war der Fork mit dem Namen Libav recht erfolgreich doch kehrten mit der Zeit unter anderem Debian und Ubuntu zu-ruumlck zu Ffmpeg Heute ist die Bibliothek Libav nur noch wenig verbreitet
Der Fork um den es in diesem Artikel geht gehoumlrt zu den eher ungewoumlhn-lichen Varianten da er die Grenzen von Betriebssystemen uumlberschreitet Die Ge-schichte begann mit PCBSD Dessen Ziel war es auf der Grundlage von FreeBSD ein einsteigerfreundliches System mit praktikabler grafischer Oberflaumlche bereit-zustellen
2016 wurde das von der Firma iXsys-tems entwickelte Projekt in TrueOS um-benannt wobei es eine PCBSD-Variante unter diesem Namen fuumlr Server bereits seit Jahren gab Was Klarheit schaffen sollte verwirrte also eher Um das Chaos komplett zu machen richtete sich TrueOS 2018 neu aus Das Projekt Trident soll sich kuumlnftig um den
Das aus der BSD-Welt
stammende Projekt Trident
mit dem Lumina-Desktop hat
Void Linux als neuen Unter-
bau ausgewaumlhlt
Ferdinand Thommes
README
Das Projekt Trident wechselt aus der BSD-
Welt auf Linux und entschied sich fuumlr das
schlanke Void Linux als Unterbau In Kom-
bination mit ZFS on Root ergibt sich so eine
interessante Kombination
Listing 1binsh
setxkbmap de
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 83
BSD-Desktop insgesamt kuumlmmern waumlh-rend TrueOS sich an FreeBSD orientiert und nur dessen Desktop-Pakete unter-stuumltzt aber einem schnellen Zyklus folgt und alle sechs Monate erscheint
Das Projekt Trident dagegen beschloss nach rund einem Jahr Entwicklung im Oktober 2019 von der Plattform BSD zu einer Linux-Distribution als Basis zu wechseln Die Wahl fiel auf die leicht-gewichtige unabhaumlngige Rolling-Re-lease-Distribution Void Linux Der Grund fuumlr den Umstieg von BSD auf Linux lag hauptsaumlchlich in der besseren Hardware-Unterstuumltzung fuumlr ein dem Desktop zugewandtes Projekt
Die Distribution Void Linux erstellt alle Pakete im eigenen Build-System und ver-wendet den Paketmanager XBPS zum In-stallieren als Init-System dient Runit Fuumlr alle Pakete besteht die Moumlglich-keit sie auf Basis von Musl statt der GNU-C-Bibliothek (Glibc) zu installieren LibreSSL ersetzt optional OpenSSL
Das Beste beider WeltenTrident kombiniert Void Linux mit ZFS on Root aus der BSD-Welt Von dort stammt auch das schlanke Lumina Desk-top Environment kurz Lumina Das Lizenzproblem das den Einsatz von ZFS unter Linux meist verhindert loumlsen die Entwickler indem Sie das Kernel-Modul nicht direkt ausliefern sondern per DKMS zur Laufzeit erstellen und einbinden
Dabei kommt ZFS on Linux 082 unter Kernel 5418 zum Einsatz Waumlhrend des Tests verlieszlig das Projekt die Beta-Phase und veroumlffentlichte die Version 10 Es zeigte sich aber dass das Release noch nicht in allen Punkten uumlberzeugt
Kein Live-ImageDas Abbild von der Webseite des Pro-jekts ist ein Net-Installer mit rund 500 MByte ein Live-Image gibt es derzeit nicht Fuumlr einen Test installieren Sie das Image in Virtualbox oder VMware Dafuumlr sollten Sie mindestens 2 GByte RAM sowie 10 GByte Platz auf der virtuellen Platte bereitstellen
Beim Booten des Images erscheint eine Nachricht dass noch nicht alles wie gewuumlnscht funktioniert Verstaumlndlich denn immerhin haben die Entwickler
die Plattform komplett gewechselt Es braucht noch viele Tests auf einer moumlg-lichst breiten Basis bis alles passt
Auf dem ThinkpadIm Test kam Trident auf einem Thinkpad zum Einsatz Gleich nach dem Start vom Boot-Medium landen Sie zum Vorbe-reiten der eigentlichen Installation im Terminal Die Software fragt zunaumlchst den Status des Netzwerks ab Das gelang im Test allerdings erst nach mehreren Scans Dann erkannte sie das Ethernet Gleiches galt fuumlr das WLAN Bei der Ein-gabe des Passworts gilt es zu beachten dass zu diesem Zeitpunkt eine englische Tastaturbelegung eingestellt ist bei der einige Tasten anders belegt sind
1 Der Bootloader rEFInd eine auf UEFI- Installationen speziali-sierte Grub-Alternative kann multiple Installa-tionen verschiedener Betriebssysteme verwal-ten und eine interaktive EFI-Shell oumlffnen
2 Trident setzt auf XBPS fuumlr das Paketmanagement Mit Octoxbps installieren Sie einen grafischen Paketmanager im Stil von Synaptic nach der im Test dazu diente XFCE und KDE Plasma zu integrieren
NetzampSystem Trident
84 wwwlinux-userde 062020
Vor Beginn der Installation empfiehlt der Assistent den Rechner am besten mit UEFI zu booten da sonst einige Funk-tionen wie das ZFS-Bootmenuuml oder die Verschluumlsselung nicht bereitstehen Sie sollten diesen Hinweis beherzigen da Sie sonst unter anderem die Moumlglichkeit ver-schenken Snapshots aus dem Bootmenuuml zu starten
Glibc oder MuslKlappt der Zugang zum Netz steht die Entscheidung an ob Sie ein System
mit Standardpaketen und einer Glibc oder eine leichtgewichtige Installation ohne proprietaumlre Pakete mit Musl haben moumlchten Warum die beiden Varianten jeweils mit der entsprechenden C-Stan-dard-Bibliothek fest verknuumlpft waren erschlieszligt sich uns nicht ndash vor allem deshalb weil das System in einem wei-teren Schritt vier verschiedene Varianten anbietet von Void uumlber Server und Lite hin zu Full Hier sind Lite und Full die als einzige einen Desktop aufweisen nicht vollstaumlndig implementiert und somit als experimentell anzusehen Wir entschie-den uns trotzdem fuumlr die ausgewachsene Version um zu sehen wie viel Arbeit der grafischen Variante noch bevorsteht
Flott installiert
Das Net-Install-Image bietet sich bei einem Rolling Release wie Void als be-vorzugte Methode an da das Setup dabei alle Pakete auf den neuesten Stand bringt Die Installation laumluft zuumlgig ab und brauchte auf einem fuumlnf Jahre alten Thinkpad in einem flotten Netz-werk gut zehn Minuten Die meiste Zeit beanspruchte dabei DKMS zum Bau der Module fuumlr ZFS und Wireguard
Die Distribution verschluumlsselt das Home des Users bei der Installation automatisch das Passwort des Users ent-schluumlsselt beim Einloggen zusaumltzlich die Partition Um dabei ein Systemlayout im BSD-Stil beizubehalten wird das Home als usrhome eingebunden bei home handelt es sich um einen Symlink darauf
Bootmanager rEFIndWenn Sie das System nach der Installa-tion neu starten begruumlszligt Sie rEFInd statt des gewohnten Grub 1 Beim ersten Rundgang durch die Oberflaumlche stellen Sie unter Umstaumlnden fest dass die vorinstallierte Auswahl an Software nicht allzu uumlppig ausfaumlllt im Vergleich zu
4 Als Mail-Client verwendet Trident die mit Qt entwickelte Anwendung Trojitaacute die als Protokoll nur IMAP unterstuumltzt Um klassische POP3-Postfaumlcher abzurufen waumlre etwa Thunderbird als Alternative gefragt
Listing 2 xbps‑install octoxbps kde‑cli‑tools trident‑update ‑check ampamp trident‑update ‑update
3 Luminas Dateimanager Insight bietet einen beschraumlnkten Funktionsumfang und bietet keinen 2-Fenster-Betrieb Natuumlrlich stehen bei Bedarf noch andere Dateimanager mit zusaumltzlichen Funktionen bereit
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 85
anderen Systemen Immerhin finden Sie unter anderem LibreOffice Firefox und ein Qt-Terminal vor was fuumlr den Anfang oft ausreicht
Doch zunaumlchst zum Wichtigsten Stellen Sie als Erstes das Tastaturlay-out auf Deutsch um Dazu geben Sie im Qt-Terminal das Kommando sudo xbps‑install setxkbmap ein Der Befehl setxkbmap de stellt dann das Layout um Damit Sie das nicht nach jedem Reboot wiederholen muumlssen legen Sie ein klei-nes Skript in den Autostart-Bereich den Sie im Menuuml unter Preferences | Desktop Settings finden Das Skript nennen Sie setxkbmapsh oder aumlhnlich und befuumlllen es mit dem Inhalt aus Listing 1
Haben Sie dem Skript mit chmod +x setxkbmapsh die passenden Rechte gegeben legen Sie es im Autostart ab indem Sie dort zu Binary wechseln das Skript markieren und oben auf Save kli-cken Jetzt bleibt das Tastaturlayout nach einem Neustart erhalten
Paketmanager XBPSDer bei Void entwickelte Paketmanager XBPS erinnert an Pacman von Arch Linux Der Befehl zum Aktualisieren des Void- Unterbaus lautet xbps‑install ‑Su Wollen Sie vor dem Aktualisieren des Systems automatisch einen ZFS-Snap-shot erstellen verwenden Sie anstelle dieses Kommandos das aus der ersten Zeile von Listing 2
Ziehen Sie einen grafischen Paket-manager vor greifen Sie zur zwar spar-tanischen aber funktionellen Software
Octoxbps die Sie uumlber XBPS nachziehen (Listing 2 zweite Zeile) und anschlieszligend aus dem Menuuml starten 2
Keine SchoumlnheitUumlber den Lumina-Desktop laumlsst sich trefflich streiten Er ist funktional schnell durchgehend zu konfigurieren und bringt bereits eine begrenzte Anzahl von Apps mit 3 Nach einer gewissen Einge-woumlhnung geht die Arbeit damit einiger-maszligen flott von der Hand 4
5 XFCE in der aktuellen Version 414 ist eine gute Alternative wenn Lumina zu spartanisch erscheint
6 Der voreingestellte Dark-Look harmoniert unter XFCE gut mit den in dunklen Brauntoumlnen gehaltenen Icons der Anwendungen
Listing 3$ sudo cp usrsharexsessionsxfcedesktop etcsddm‑sessions
$ sudo cp usrsharexsessionsplasmadesktop etcsddm‑sessions
NetzampSystem Trident
86 wwwlinux-userde 062020
Eines ist der in C++ und Qt5 geschriebe-ne Desktop aber wahrlich nicht grafisch ansprechend Wie bei Linux uumlblich ha-ben Sie aber die Wahl Gefaumlllt Ihnen die Optik nicht installieren Sie einfach eine andere Desktop-Umgebung
Andere DesktopsWir haben Plasma als auch XFCE 5 nachinstalliert Letzteres richten Sie auf der Kommandozeile mit xbps‑install xfce4 ein In Octoxbps tragen Sie Xfce4 ins Suchfeld ein und markieren die gelis-teten Apps Ein Klick auf + Install im Kon-
textmenuuml bereitet alles vor ein Klick auf den Haken oben in der Menuumlleiste stoumlszligt den Prozess an Um XFCE in den Log-in-Manager SDDM einzufuumlgen nutzen Sie den Befehl aus der ersten Zeile von Listing 3 Beim naumlchsten Login duumlrfen Sie dann XFCE auswaumlhlen 6
Der Weg zu einem KDE-Plasma-Desk-top 7 verlaumluft aumlhnlich der entsprechen-de Befehl lautet xbps‑install kde5 Hier sollten Sie zusaumltzlich kde5-baseapps und dolphin installieren Ohne die KDE5-Basis-Anwendungen fehlen unter anderem Kate KWrite und Konsole Gra-fisch verfahren Sie analog zu XFCE 8
Danach folgt wieder das Einbinden in SDDM (Listing 3 zweite Zeile) Sie finden dann zwei Eintraumlge fuumlr Plasma vor Einer davon sollte eine Wayland-Sitzung star-ten was im Test aber nicht klappte
Bei beiden Desktop-Metapaketen feh-len derzeit noch einige Anwendungen die Sie aber bei Bedarf gezielt nachin-stallieren Wir fanden XFCE als Desktop fuumlr Trident ideal denn die Eleganz von Plasma kommt derzeit noch nicht zur Geltung Waumlhrend der Tests erkannte das System externe Geraumlte nicht automa-tisch es war noumltig diese per Mount-Be-fehl einzubinden
Erstaunt hat der hohe Verbrauch an Hauptspeicher nach dem Start Mit Lumina waren es rund 720 MByte bei XFCE und Plasma jeweils um 850 MByte Zum Vergleich Unter Debian bdquoUnstableldquo reichen Plasma rund 650 MByte 9
ZFS gut integriertUm die Vorteile von ZFS zu nutzen ins-besondere die Snapshots bedarf es zwingend der Kommandozeile Trident hat waumlhrend der Installation bereits mehrere ZFS-Pools angelegt die Sie sich mit zfs list ansehen Beim Start des Systems booten Sie standardmaumlszligig in tridentpool ROOT initial wobei trident-pool der bei der Installation standard-maumlszligig vergebene Name ist
Trident erzeugt automatisch vor jedem Upgrade des Systems einen
7 Plasma wirkt unter Trident im Vergleich zu XFCE etwas behaumlbig Zudem sind einige wichtige Apps noch nicht im Metapaket KDE5 integriert
8 Trident benutzt den langfristig unterstuumltzten Kernel 5418 als stabile Unterlage Die Installation von Plasma brachte zudem einige Qt-Entwicklungswerkzeuge mit an Bord
Listing 4
$ sudo zfs snapshot tridentpoolROOTinitialsnap2
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 87
inkrementellen Snapshot Das ermoumlg-licht es bei Problemen auf den vorhe-rigen Stand zuruumlckzurollen Sie duumlrfen daruumlber hinaus jederzeit einen Snapshot des Gesamtsystems oder von einzelnen Pools erstellen Dazu dient ein Befehl wie der aus Listing 4 Den Namen hinter dem Klammeraffen ndash im Beispiel snap2 ndash vergeben Sie er sollte moumlglichst aus-sagekraumlftig sein um ihn im Bootmanager spaumlter leicht zu identifizieren 0
Wenn Sie beim naumlchsten Neustart nicht den eigentlichen ZFS-Pool star-ten moumlchten sondern einen Snapshot dann wechseln Sie im zweiten Schritt des Boot-Vorgangs per [Esc] in das Boot-menuuml Ein Druck auf [Alt]+[A] foumlrdert dort die vorhandenen Snapshots zutage Dokumentationsmaterial zu ZFS buumlndelt eine Seite bei Wikibooks
FazitTrident funktionierte im Test einwand-frei aus dem Terminal heraus Grafische Desktops ndash egal ob Lumina ein nachin-stalliertes Plasma oder XFCE ndash weisen derzeit noch Defizite auf Das war den Entwicklern bewusst als sie dem aktu-ellen Abbild trotzdem die Versionsnum-
mer 10 verliehen Diese Haltung deutet die Zielrichtung des Projekts an Die Kom-mandozeile bleibt bei Trident vermutlich fuumlr ZFS auch kuumlnftig die einzige Loumlsung
Trident ist ein interessantes Projekt Wer es derzeit zum taumlglichen Begleiter machen moumlchte sollte vielleicht schon einmal Void oder Arch Linux konfiguriert haben und darf mit der Kommandozeile nicht auf Kriegsfuszlig stehen Die Kombi-nation aus der leichtgewichtigen Distri-bution Void Linux und dem aus der BSD-Welt uumlberkommenen ZFS verleihen dem Projekt viel Potenzial Es scheint ideal fuumlr Anwender die Ubuntu nicht moumlgen aber trotzdem ZFS on Root voreingestellt nutzen moumlchten (agr) n
9 Die Speicherauslastung von Trident faumlllt unter allen getesteten Desktops houmlher aus als erwartet Vermutlich legen die Entwickler an dieser Stelle noch Hand an um das System weiter zu optimieren
0 ZFS on Root gehoumlrt zu den herausragenden Beigaben von Trident Die Befehle zum Einsatz der Funktionen entsprechen denen von ZFS unter anderen Umgebungen
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr43932
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl43932
96
README
Der Mensch lebt nicht vom Text allein Zu jedem Artikel in LinuxUser gehoumlrt eine Reihe von Zusatzinformationen die das bloszlige Narrativ um weiterfuumlhrende Inhalte ergaumlnzen Manche davon inteshygrieren sich direkt in den Textfluss andere stehen als gesonderte grafische Elemente in der sogenannten Marginalspalte also dem teilweise freien Bereich an der rechshyten beziehungsweise linken Seitenkante
Typografische KonventionenEine blaue Einfaumlrbung hebt Verweise auf Tabellen und Kaumlsten hervor siehe Kasten Kastentitel Die Kursivierung signalisiert hier wie in vielen anderen Faumlllen eine symbolische Bezeichnung in einem Codeshybrocken koumlnnte das etwa so aussehen
$ cat bdquoEinTextbrockenldquo gtgt Ausgabetxt
Der bdquoUmbruchhakenldquo am Ende der ersten Zeile des Codes verweist hier darauf dass es sich in diesem Fall eigentlich um eine einzige Eingabezeile handelt die nur aus Platzgruumlnden im Druck umgebrochen werden musste
Die Kursivierung kann neben Platzhalshytern auch andere Elemente bezeichnen wie Paketnamen und Benutzerkonten etwa build-essential und root Aber auch Menuumlpunkte drucken wir kursiv ab wobei in Menuumlfolgen eine Pipe die einshyzelnen Elemente trennt Sonstiges | Text-kodierung | Unicode
Gelegentlich begegnen Ihnen in den Artikeln auch orangefarbig hinterlegte Textstellen Sie verweisen auf ein Glossar das den markierten Begriff kurz erlaumlutert Sie finden den Glossartext dann in einer der Marginalspalten
Tasten und TastenfolgenEin Buchstabe oder eine Buchstabenshyfolge in eckigen Klammern wie [Esc] steht symbolisch fuumlr einen Tastendruck Dabei dient als Schreibweise grundsaumltzshylich die Beschriftung der Tasten einer deutschen Tastatur Ein Druck auf [T] erzeugt also ein kleines bdquotldquo die Kombishynation [Umschalt]+[T] ein groszliges bdquoTldquo
Das Pluszeichen zwischen Tasten sigshynalisiert dabei dass man sie gleichzeitig druumlcken muss ein Komma dagegen dass sie nacheinander betaumltigt werden muumlsshysen Das allseits beliebte Copy amp Paste gelingt also mit [Strg]+[C] [Strg]+[V]
Lesen Sie etwas von der SupershyTaste dann handelt es sich dabei um die eigentshylich korrekte Bezeichnung jener Taste die in MicrosoftshyUmgebungen bdquoWindowsshyTasshyteldquo heiszligt und auf der bei den meisten Tasshytaturen das entsprechende Logo prangt
Infos und DownloadsAn einzelnen Stellen im Text finden sie das Zeichen das auf eine weiterfuumlhshyrende Information verweist Um an die Links zum Artikel zu gelangen blaumlttern Sie ans Ende des Artikels wo Sie einen Kasten Weitere Infos und interessante Links finden Entweder tippen Sie die dort angegebene URL wwwlinux‑userdeqrNummer in einen Webbrowser ein ndash das fuumlhrt Sie auf eine Webseite mit allen Links zum Artikel ndash oder Sie scannen mit
In jedem LinuxUser-Artikel liefern eine Reihe von speziellen Auszeichnungen
und grafischen Elementen wichtige Zusatzinformationen zum Text
copy M
aksi
m S
hebe
ko 1
23R
F
Beispiel fuumlr Heft-DVD-Inhalt LUOrdner
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44447
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44447
dem Smartphone oder Tablet den im Kasten abgedruckten QRshyCode ein und surfen so direkt zur Seite mit den Links
Analog funktioniert der Kasten Dateien zum Artikel herunterladen unter mit der URL wwwlinux‑userdedlNummer Er bringt Sie auf eine Webseite die auf inteshyressante Downloads zum Artikel verweist (Das Exemplar unten links dient nur als Beispiel und fuumlhrt ins Nirgendwo)
Heft-DVDDie preisguumlnstigere NoshyMediashyEdition von LinuxUser kommt ohne Datentraumlger doch die meisten Leser bevorzugen die am Kiosk erhaumlltliche Ausgabe mit HeftshyDVD Bei Artikeln zu denen Inhalte auf der DVD gehoumlren finden Sie auf der ersshyten Doppelseite einen grauen bdquoHalbkreis mit Lochldquo (siehe oben) der eine optische Disk symbolisiert Der Text darunter beshyzeichnet den zugehoumlrigen DVDshyInhalt und nennt gegebenenfalls auch das Verzeichnis in dem sich dieser auf dem Datentraumlger befindet (jlu) n
Glossar Naumlhere Definition zum Verstaumlndnis
eines Begriffs oder einer Abkuumlrzung
Service Heft-DVD-Inhalt
98 wwwlinux-userde
Neues auf der Heft-DVD
Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar
stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50
bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS
Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-
tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version
Bleeding Edge Fedora 32
Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-
men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos
Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204
Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken
sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n
Sicher und anonym Tails 45
Praxis Arch-Apps fuumlr Android
72 wwwlinux-userde 062020
mit kleineren Bildschirmen funktioniert doch wesentlich mehr Komfort bietet der Zugang uumlber die Android-App Arch-linux Forums Wie der ArchWiki Viewer steht sie unter einer Open-Source-Lizenz allerdings fehlt aktuell noch ein Eintrag im F-Droid-Store
Nach dem Start zeigt Archlinux Forums eine Uumlbersicht aller Unterforen an 3 Mit einem Fingerzeig auf das Icon rechts unten im blauen Kasten der von links aufgezogenen Seitenleiste loggen Sie sich mit Ihrem Account im Forum ein Danach erhalten Sie Zugriff auf Ihre bereits veroumlffentlichten Beitraumlge und Nachrichten sowie abonnierte Diskus-sionsfaumlden Waumlhlen Sie eines der Foren an erlaubt die App das Schreiben von neuen Beitraumlgen 4 Dazu tippen Sie auf das Plus-Icon rechts unten im Bildschirm
Die uumlber das Zahnrad-Icon aufgerufe-nen Einstellungsmoumlglichkeiten beschraumln-ken sich aktuell auf die Auswahl unter-schiedlicher Themes Ein wichtiges Detail findet sich allerdings im Unterpunkt API
home server Aumlndern Sie hier die Adresse des API-Servers von https bbs archlinux org auf https bbs archlinux de dann erhalten Sie Zugriff auf das deutsch-sprachige Forum Im Test funktionierte das Browsen im Forum der deutschen Arch-Community ohne Einschraumlnkungen der Login und somit das Veroumlffentlichen neuer Beitraumlge klappte jedoch nicht
Dynamisches DuoMit ArchPackages und AURdroid gibt es zwei sehr aumlhnliche Anwen-dungen die bei der Recherche in den Arch-Linux-Paketquellen helfen Arch-Packages beschraumlnkt sich dabei auf die offiziellen Paketquellen AURdroid kon-zentriert sich stattdessen auf die Koch-rezepte des Arch User Repositories AUR Die Funktionsweise ist bei beiden Werk-zeugen dieselbe Unter Keywords geben Sie einen Suchbegriff ein Darunter haben Sie die Moumlglichkeit die Suche auf den Namen beziehungsweise die
4 Nach dem Einloggen ins Arch-Portal erlaubt Archlinux Forums das Veroumlffent-lichen neuer Beitraumlge
5 ArchPackages liefert Informationen zu Paketen aus den offiziellen Soft-ware-Quellen von Arch Linux
6 Die App AURdroid gleicht ArchPacka-ges bis ins Detail integriert allerdings das Arch User Repository
PraxisArch-Apps fuumlr Android
wwwlinux-user062020 73
Beschreibung zu beschraumlnken oder nur Pakete aus ausgewaumlhlten Repositories anzuzeigen 5
Die Oberflaumlche von AURdroid gleicht der von ArchPackages bis in kleinste De-tails ndash kein Wunder stammen doch beide Anwendungen vom selben Entwickler Aumlhnlich wie beim Web-Frontend des AUR-Portal gibt es verschiedene Filter um die Suche im Repository zu steuern Zudem bietet die App eine Reihe von Sortiermoumlglichkeiten 6
Fuumlr beide Anwendungen gibt es noch eine Reihe von Verbesserungsvorschlauml-gen Es fehlt zum Beispiel die Moumlglich-keit Lesezeichen zu setzen oder Pakete uumlber das Smartphone herunterzuladen So lieszlige sich ein System reparieren des-sen Paketverwaltung aus dem Tritt ge-kommen ist und das nicht mehr ins Netz kommt Interessierte Entwickler haben uumlber das Github-Repository des Entwick-lers die Moumlglichkeit den Apps neue Funktionen hinzuzufuumlgen
FazitEs mag befremdlich klingen Android- Apps fuumlr Linux-Distributionen zu ent-wickeln doch die gut in den Arch-Li-nux-Kosmos integrierten Apps erleich-tern besonders bei den ersten Schritten und im Problemfall das Leben Das hilft insbesondere Ein- und Umsteigern wei-ter die so das Wiki mit dem Installations-leitfaden sowie die Hilfe der Arch-Com-munity immer zur Hand haben (cla) n
TIPP
Kleiner Tipp am Rande Im AUR finden sich
immer wieder brandneue Anwendungen
fuumlr den Linux-Desktop die noch kaum
jemand kennt Stellen Sie in AURdroid die
Sortierreihenfolge auf Last updated dann
lassen sich solche neuen Software-Perlen
schnell aus der Flut der Veroumlffentlichungen
herausfiltern
MAGAZIN 33 RabattTESTEN SIE JETZT 3 AUSGABEN FUumlR 1790 euro
OHNE DVD 1390 euro
SICHERN SIE SICH JETZT IHR GESCHENK Ubuntu Spezial oder LinuxUser Spezial im Wert von 1280 euro
ODER
Nur fuumlr kurze Zeit
Telefon 0911 9939 90 98Fax 01805 861 80 02E-Mail computecdpvde
Einfach bequem online bestellen shoplinux-magazindeLM_1-2_q_Miniabo_AKTION-2019_neuindd 1 270420 1615
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44290
NetzampSystem Trident
82 wwwlinux-userde 062020
Projekt Trident vereint BSD-Desktop mit Void Linux als Unterbau
Uumlber den TellerrandBei einem Fork also der Gruumlndung eines neuen Projekts aus dem Quellcode eines bestehenden scheiden sich die Geister Die einen verfluchen es als Ursache fuumlr den fehlenden Erfolg von Linux auf dem Desktop die anderen sehen in dieser Form des erneuten Mischens das Salz in der Linux-Suppe Dabei spielt es eigent-lich keine Rolle ob es sich um ein kleines Projekt auf Github handelt oder um die Wiederauferstehung von LibreOffice aus den Ruinen von OpenOffice
Von BSD zu LinuxEs geht aber auch anders herum wie das Beispiel von Ffmpeg und des wegen Un-stimmigkeiten unter dessen Entwicklern entstandenen Libav zeigt Zunaumlchst war der Fork mit dem Namen Libav recht erfolgreich doch kehrten mit der Zeit unter anderem Debian und Ubuntu zu-ruumlck zu Ffmpeg Heute ist die Bibliothek Libav nur noch wenig verbreitet
Der Fork um den es in diesem Artikel geht gehoumlrt zu den eher ungewoumlhn-lichen Varianten da er die Grenzen von Betriebssystemen uumlberschreitet Die Ge-schichte begann mit PCBSD Dessen Ziel war es auf der Grundlage von FreeBSD ein einsteigerfreundliches System mit praktikabler grafischer Oberflaumlche bereit-zustellen
2016 wurde das von der Firma iXsys-tems entwickelte Projekt in TrueOS um-benannt wobei es eine PCBSD-Variante unter diesem Namen fuumlr Server bereits seit Jahren gab Was Klarheit schaffen sollte verwirrte also eher Um das Chaos komplett zu machen richtete sich TrueOS 2018 neu aus Das Projekt Trident soll sich kuumlnftig um den
Das aus der BSD-Welt
stammende Projekt Trident
mit dem Lumina-Desktop hat
Void Linux als neuen Unter-
bau ausgewaumlhlt
Ferdinand Thommes
README
Das Projekt Trident wechselt aus der BSD-
Welt auf Linux und entschied sich fuumlr das
schlanke Void Linux als Unterbau In Kom-
bination mit ZFS on Root ergibt sich so eine
interessante Kombination
Listing 1binsh
setxkbmap de
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 83
BSD-Desktop insgesamt kuumlmmern waumlh-rend TrueOS sich an FreeBSD orientiert und nur dessen Desktop-Pakete unter-stuumltzt aber einem schnellen Zyklus folgt und alle sechs Monate erscheint
Das Projekt Trident dagegen beschloss nach rund einem Jahr Entwicklung im Oktober 2019 von der Plattform BSD zu einer Linux-Distribution als Basis zu wechseln Die Wahl fiel auf die leicht-gewichtige unabhaumlngige Rolling-Re-lease-Distribution Void Linux Der Grund fuumlr den Umstieg von BSD auf Linux lag hauptsaumlchlich in der besseren Hardware-Unterstuumltzung fuumlr ein dem Desktop zugewandtes Projekt
Die Distribution Void Linux erstellt alle Pakete im eigenen Build-System und ver-wendet den Paketmanager XBPS zum In-stallieren als Init-System dient Runit Fuumlr alle Pakete besteht die Moumlglich-keit sie auf Basis von Musl statt der GNU-C-Bibliothek (Glibc) zu installieren LibreSSL ersetzt optional OpenSSL
Das Beste beider WeltenTrident kombiniert Void Linux mit ZFS on Root aus der BSD-Welt Von dort stammt auch das schlanke Lumina Desk-top Environment kurz Lumina Das Lizenzproblem das den Einsatz von ZFS unter Linux meist verhindert loumlsen die Entwickler indem Sie das Kernel-Modul nicht direkt ausliefern sondern per DKMS zur Laufzeit erstellen und einbinden
Dabei kommt ZFS on Linux 082 unter Kernel 5418 zum Einsatz Waumlhrend des Tests verlieszlig das Projekt die Beta-Phase und veroumlffentlichte die Version 10 Es zeigte sich aber dass das Release noch nicht in allen Punkten uumlberzeugt
Kein Live-ImageDas Abbild von der Webseite des Pro-jekts ist ein Net-Installer mit rund 500 MByte ein Live-Image gibt es derzeit nicht Fuumlr einen Test installieren Sie das Image in Virtualbox oder VMware Dafuumlr sollten Sie mindestens 2 GByte RAM sowie 10 GByte Platz auf der virtuellen Platte bereitstellen
Beim Booten des Images erscheint eine Nachricht dass noch nicht alles wie gewuumlnscht funktioniert Verstaumlndlich denn immerhin haben die Entwickler
die Plattform komplett gewechselt Es braucht noch viele Tests auf einer moumlg-lichst breiten Basis bis alles passt
Auf dem ThinkpadIm Test kam Trident auf einem Thinkpad zum Einsatz Gleich nach dem Start vom Boot-Medium landen Sie zum Vorbe-reiten der eigentlichen Installation im Terminal Die Software fragt zunaumlchst den Status des Netzwerks ab Das gelang im Test allerdings erst nach mehreren Scans Dann erkannte sie das Ethernet Gleiches galt fuumlr das WLAN Bei der Ein-gabe des Passworts gilt es zu beachten dass zu diesem Zeitpunkt eine englische Tastaturbelegung eingestellt ist bei der einige Tasten anders belegt sind
1 Der Bootloader rEFInd eine auf UEFI- Installationen speziali-sierte Grub-Alternative kann multiple Installa-tionen verschiedener Betriebssysteme verwal-ten und eine interaktive EFI-Shell oumlffnen
2 Trident setzt auf XBPS fuumlr das Paketmanagement Mit Octoxbps installieren Sie einen grafischen Paketmanager im Stil von Synaptic nach der im Test dazu diente XFCE und KDE Plasma zu integrieren
NetzampSystem Trident
84 wwwlinux-userde 062020
Vor Beginn der Installation empfiehlt der Assistent den Rechner am besten mit UEFI zu booten da sonst einige Funk-tionen wie das ZFS-Bootmenuuml oder die Verschluumlsselung nicht bereitstehen Sie sollten diesen Hinweis beherzigen da Sie sonst unter anderem die Moumlglichkeit ver-schenken Snapshots aus dem Bootmenuuml zu starten
Glibc oder MuslKlappt der Zugang zum Netz steht die Entscheidung an ob Sie ein System
mit Standardpaketen und einer Glibc oder eine leichtgewichtige Installation ohne proprietaumlre Pakete mit Musl haben moumlchten Warum die beiden Varianten jeweils mit der entsprechenden C-Stan-dard-Bibliothek fest verknuumlpft waren erschlieszligt sich uns nicht ndash vor allem deshalb weil das System in einem wei-teren Schritt vier verschiedene Varianten anbietet von Void uumlber Server und Lite hin zu Full Hier sind Lite und Full die als einzige einen Desktop aufweisen nicht vollstaumlndig implementiert und somit als experimentell anzusehen Wir entschie-den uns trotzdem fuumlr die ausgewachsene Version um zu sehen wie viel Arbeit der grafischen Variante noch bevorsteht
Flott installiert
Das Net-Install-Image bietet sich bei einem Rolling Release wie Void als be-vorzugte Methode an da das Setup dabei alle Pakete auf den neuesten Stand bringt Die Installation laumluft zuumlgig ab und brauchte auf einem fuumlnf Jahre alten Thinkpad in einem flotten Netz-werk gut zehn Minuten Die meiste Zeit beanspruchte dabei DKMS zum Bau der Module fuumlr ZFS und Wireguard
Die Distribution verschluumlsselt das Home des Users bei der Installation automatisch das Passwort des Users ent-schluumlsselt beim Einloggen zusaumltzlich die Partition Um dabei ein Systemlayout im BSD-Stil beizubehalten wird das Home als usrhome eingebunden bei home handelt es sich um einen Symlink darauf
Bootmanager rEFIndWenn Sie das System nach der Installa-tion neu starten begruumlszligt Sie rEFInd statt des gewohnten Grub 1 Beim ersten Rundgang durch die Oberflaumlche stellen Sie unter Umstaumlnden fest dass die vorinstallierte Auswahl an Software nicht allzu uumlppig ausfaumlllt im Vergleich zu
4 Als Mail-Client verwendet Trident die mit Qt entwickelte Anwendung Trojitaacute die als Protokoll nur IMAP unterstuumltzt Um klassische POP3-Postfaumlcher abzurufen waumlre etwa Thunderbird als Alternative gefragt
Listing 2 xbps‑install octoxbps kde‑cli‑tools trident‑update ‑check ampamp trident‑update ‑update
3 Luminas Dateimanager Insight bietet einen beschraumlnkten Funktionsumfang und bietet keinen 2-Fenster-Betrieb Natuumlrlich stehen bei Bedarf noch andere Dateimanager mit zusaumltzlichen Funktionen bereit
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 85
anderen Systemen Immerhin finden Sie unter anderem LibreOffice Firefox und ein Qt-Terminal vor was fuumlr den Anfang oft ausreicht
Doch zunaumlchst zum Wichtigsten Stellen Sie als Erstes das Tastaturlay-out auf Deutsch um Dazu geben Sie im Qt-Terminal das Kommando sudo xbps‑install setxkbmap ein Der Befehl setxkbmap de stellt dann das Layout um Damit Sie das nicht nach jedem Reboot wiederholen muumlssen legen Sie ein klei-nes Skript in den Autostart-Bereich den Sie im Menuuml unter Preferences | Desktop Settings finden Das Skript nennen Sie setxkbmapsh oder aumlhnlich und befuumlllen es mit dem Inhalt aus Listing 1
Haben Sie dem Skript mit chmod +x setxkbmapsh die passenden Rechte gegeben legen Sie es im Autostart ab indem Sie dort zu Binary wechseln das Skript markieren und oben auf Save kli-cken Jetzt bleibt das Tastaturlayout nach einem Neustart erhalten
Paketmanager XBPSDer bei Void entwickelte Paketmanager XBPS erinnert an Pacman von Arch Linux Der Befehl zum Aktualisieren des Void- Unterbaus lautet xbps‑install ‑Su Wollen Sie vor dem Aktualisieren des Systems automatisch einen ZFS-Snap-shot erstellen verwenden Sie anstelle dieses Kommandos das aus der ersten Zeile von Listing 2
Ziehen Sie einen grafischen Paket-manager vor greifen Sie zur zwar spar-tanischen aber funktionellen Software
Octoxbps die Sie uumlber XBPS nachziehen (Listing 2 zweite Zeile) und anschlieszligend aus dem Menuuml starten 2
Keine SchoumlnheitUumlber den Lumina-Desktop laumlsst sich trefflich streiten Er ist funktional schnell durchgehend zu konfigurieren und bringt bereits eine begrenzte Anzahl von Apps mit 3 Nach einer gewissen Einge-woumlhnung geht die Arbeit damit einiger-maszligen flott von der Hand 4
5 XFCE in der aktuellen Version 414 ist eine gute Alternative wenn Lumina zu spartanisch erscheint
6 Der voreingestellte Dark-Look harmoniert unter XFCE gut mit den in dunklen Brauntoumlnen gehaltenen Icons der Anwendungen
Listing 3$ sudo cp usrsharexsessionsxfcedesktop etcsddm‑sessions
$ sudo cp usrsharexsessionsplasmadesktop etcsddm‑sessions
NetzampSystem Trident
86 wwwlinux-userde 062020
Eines ist der in C++ und Qt5 geschriebe-ne Desktop aber wahrlich nicht grafisch ansprechend Wie bei Linux uumlblich ha-ben Sie aber die Wahl Gefaumlllt Ihnen die Optik nicht installieren Sie einfach eine andere Desktop-Umgebung
Andere DesktopsWir haben Plasma als auch XFCE 5 nachinstalliert Letzteres richten Sie auf der Kommandozeile mit xbps‑install xfce4 ein In Octoxbps tragen Sie Xfce4 ins Suchfeld ein und markieren die gelis-teten Apps Ein Klick auf + Install im Kon-
textmenuuml bereitet alles vor ein Klick auf den Haken oben in der Menuumlleiste stoumlszligt den Prozess an Um XFCE in den Log-in-Manager SDDM einzufuumlgen nutzen Sie den Befehl aus der ersten Zeile von Listing 3 Beim naumlchsten Login duumlrfen Sie dann XFCE auswaumlhlen 6
Der Weg zu einem KDE-Plasma-Desk-top 7 verlaumluft aumlhnlich der entsprechen-de Befehl lautet xbps‑install kde5 Hier sollten Sie zusaumltzlich kde5-baseapps und dolphin installieren Ohne die KDE5-Basis-Anwendungen fehlen unter anderem Kate KWrite und Konsole Gra-fisch verfahren Sie analog zu XFCE 8
Danach folgt wieder das Einbinden in SDDM (Listing 3 zweite Zeile) Sie finden dann zwei Eintraumlge fuumlr Plasma vor Einer davon sollte eine Wayland-Sitzung star-ten was im Test aber nicht klappte
Bei beiden Desktop-Metapaketen feh-len derzeit noch einige Anwendungen die Sie aber bei Bedarf gezielt nachin-stallieren Wir fanden XFCE als Desktop fuumlr Trident ideal denn die Eleganz von Plasma kommt derzeit noch nicht zur Geltung Waumlhrend der Tests erkannte das System externe Geraumlte nicht automa-tisch es war noumltig diese per Mount-Be-fehl einzubinden
Erstaunt hat der hohe Verbrauch an Hauptspeicher nach dem Start Mit Lumina waren es rund 720 MByte bei XFCE und Plasma jeweils um 850 MByte Zum Vergleich Unter Debian bdquoUnstableldquo reichen Plasma rund 650 MByte 9
ZFS gut integriertUm die Vorteile von ZFS zu nutzen ins-besondere die Snapshots bedarf es zwingend der Kommandozeile Trident hat waumlhrend der Installation bereits mehrere ZFS-Pools angelegt die Sie sich mit zfs list ansehen Beim Start des Systems booten Sie standardmaumlszligig in tridentpool ROOT initial wobei trident-pool der bei der Installation standard-maumlszligig vergebene Name ist
Trident erzeugt automatisch vor jedem Upgrade des Systems einen
7 Plasma wirkt unter Trident im Vergleich zu XFCE etwas behaumlbig Zudem sind einige wichtige Apps noch nicht im Metapaket KDE5 integriert
8 Trident benutzt den langfristig unterstuumltzten Kernel 5418 als stabile Unterlage Die Installation von Plasma brachte zudem einige Qt-Entwicklungswerkzeuge mit an Bord
Listing 4
$ sudo zfs snapshot tridentpoolROOTinitialsnap2
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 87
inkrementellen Snapshot Das ermoumlg-licht es bei Problemen auf den vorhe-rigen Stand zuruumlckzurollen Sie duumlrfen daruumlber hinaus jederzeit einen Snapshot des Gesamtsystems oder von einzelnen Pools erstellen Dazu dient ein Befehl wie der aus Listing 4 Den Namen hinter dem Klammeraffen ndash im Beispiel snap2 ndash vergeben Sie er sollte moumlglichst aus-sagekraumlftig sein um ihn im Bootmanager spaumlter leicht zu identifizieren 0
Wenn Sie beim naumlchsten Neustart nicht den eigentlichen ZFS-Pool star-ten moumlchten sondern einen Snapshot dann wechseln Sie im zweiten Schritt des Boot-Vorgangs per [Esc] in das Boot-menuuml Ein Druck auf [Alt]+[A] foumlrdert dort die vorhandenen Snapshots zutage Dokumentationsmaterial zu ZFS buumlndelt eine Seite bei Wikibooks
FazitTrident funktionierte im Test einwand-frei aus dem Terminal heraus Grafische Desktops ndash egal ob Lumina ein nachin-stalliertes Plasma oder XFCE ndash weisen derzeit noch Defizite auf Das war den Entwicklern bewusst als sie dem aktu-ellen Abbild trotzdem die Versionsnum-
mer 10 verliehen Diese Haltung deutet die Zielrichtung des Projekts an Die Kom-mandozeile bleibt bei Trident vermutlich fuumlr ZFS auch kuumlnftig die einzige Loumlsung
Trident ist ein interessantes Projekt Wer es derzeit zum taumlglichen Begleiter machen moumlchte sollte vielleicht schon einmal Void oder Arch Linux konfiguriert haben und darf mit der Kommandozeile nicht auf Kriegsfuszlig stehen Die Kombi-nation aus der leichtgewichtigen Distri-bution Void Linux und dem aus der BSD-Welt uumlberkommenen ZFS verleihen dem Projekt viel Potenzial Es scheint ideal fuumlr Anwender die Ubuntu nicht moumlgen aber trotzdem ZFS on Root voreingestellt nutzen moumlchten (agr) n
9 Die Speicherauslastung von Trident faumlllt unter allen getesteten Desktops houmlher aus als erwartet Vermutlich legen die Entwickler an dieser Stelle noch Hand an um das System weiter zu optimieren
0 ZFS on Root gehoumlrt zu den herausragenden Beigaben von Trident Die Befehle zum Einsatz der Funktionen entsprechen denen von ZFS unter anderen Umgebungen
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr43932
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl43932
96
README
Der Mensch lebt nicht vom Text allein Zu jedem Artikel in LinuxUser gehoumlrt eine Reihe von Zusatzinformationen die das bloszlige Narrativ um weiterfuumlhrende Inhalte ergaumlnzen Manche davon inteshygrieren sich direkt in den Textfluss andere stehen als gesonderte grafische Elemente in der sogenannten Marginalspalte also dem teilweise freien Bereich an der rechshyten beziehungsweise linken Seitenkante
Typografische KonventionenEine blaue Einfaumlrbung hebt Verweise auf Tabellen und Kaumlsten hervor siehe Kasten Kastentitel Die Kursivierung signalisiert hier wie in vielen anderen Faumlllen eine symbolische Bezeichnung in einem Codeshybrocken koumlnnte das etwa so aussehen
$ cat bdquoEinTextbrockenldquo gtgt Ausgabetxt
Der bdquoUmbruchhakenldquo am Ende der ersten Zeile des Codes verweist hier darauf dass es sich in diesem Fall eigentlich um eine einzige Eingabezeile handelt die nur aus Platzgruumlnden im Druck umgebrochen werden musste
Die Kursivierung kann neben Platzhalshytern auch andere Elemente bezeichnen wie Paketnamen und Benutzerkonten etwa build-essential und root Aber auch Menuumlpunkte drucken wir kursiv ab wobei in Menuumlfolgen eine Pipe die einshyzelnen Elemente trennt Sonstiges | Text-kodierung | Unicode
Gelegentlich begegnen Ihnen in den Artikeln auch orangefarbig hinterlegte Textstellen Sie verweisen auf ein Glossar das den markierten Begriff kurz erlaumlutert Sie finden den Glossartext dann in einer der Marginalspalten
Tasten und TastenfolgenEin Buchstabe oder eine Buchstabenshyfolge in eckigen Klammern wie [Esc] steht symbolisch fuumlr einen Tastendruck Dabei dient als Schreibweise grundsaumltzshylich die Beschriftung der Tasten einer deutschen Tastatur Ein Druck auf [T] erzeugt also ein kleines bdquotldquo die Kombishynation [Umschalt]+[T] ein groszliges bdquoTldquo
Das Pluszeichen zwischen Tasten sigshynalisiert dabei dass man sie gleichzeitig druumlcken muss ein Komma dagegen dass sie nacheinander betaumltigt werden muumlsshysen Das allseits beliebte Copy amp Paste gelingt also mit [Strg]+[C] [Strg]+[V]
Lesen Sie etwas von der SupershyTaste dann handelt es sich dabei um die eigentshylich korrekte Bezeichnung jener Taste die in MicrosoftshyUmgebungen bdquoWindowsshyTasshyteldquo heiszligt und auf der bei den meisten Tasshytaturen das entsprechende Logo prangt
Infos und DownloadsAn einzelnen Stellen im Text finden sie das Zeichen das auf eine weiterfuumlhshyrende Information verweist Um an die Links zum Artikel zu gelangen blaumlttern Sie ans Ende des Artikels wo Sie einen Kasten Weitere Infos und interessante Links finden Entweder tippen Sie die dort angegebene URL wwwlinux‑userdeqrNummer in einen Webbrowser ein ndash das fuumlhrt Sie auf eine Webseite mit allen Links zum Artikel ndash oder Sie scannen mit
In jedem LinuxUser-Artikel liefern eine Reihe von speziellen Auszeichnungen
und grafischen Elementen wichtige Zusatzinformationen zum Text
copy M
aksi
m S
hebe
ko 1
23R
F
Beispiel fuumlr Heft-DVD-Inhalt LUOrdner
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44447
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44447
dem Smartphone oder Tablet den im Kasten abgedruckten QRshyCode ein und surfen so direkt zur Seite mit den Links
Analog funktioniert der Kasten Dateien zum Artikel herunterladen unter mit der URL wwwlinux‑userdedlNummer Er bringt Sie auf eine Webseite die auf inteshyressante Downloads zum Artikel verweist (Das Exemplar unten links dient nur als Beispiel und fuumlhrt ins Nirgendwo)
Heft-DVDDie preisguumlnstigere NoshyMediashyEdition von LinuxUser kommt ohne Datentraumlger doch die meisten Leser bevorzugen die am Kiosk erhaumlltliche Ausgabe mit HeftshyDVD Bei Artikeln zu denen Inhalte auf der DVD gehoumlren finden Sie auf der ersshyten Doppelseite einen grauen bdquoHalbkreis mit Lochldquo (siehe oben) der eine optische Disk symbolisiert Der Text darunter beshyzeichnet den zugehoumlrigen DVDshyInhalt und nennt gegebenenfalls auch das Verzeichnis in dem sich dieser auf dem Datentraumlger befindet (jlu) n
Glossar Naumlhere Definition zum Verstaumlndnis
eines Begriffs oder einer Abkuumlrzung
Service Heft-DVD-Inhalt
98 wwwlinux-userde
Neues auf der Heft-DVD
Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar
stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50
bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS
Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-
tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version
Bleeding Edge Fedora 32
Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-
men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos
Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204
Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken
sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n
Sicher und anonym Tails 45
PraxisArch-Apps fuumlr Android
wwwlinux-user062020 73
Beschreibung zu beschraumlnken oder nur Pakete aus ausgewaumlhlten Repositories anzuzeigen 5
Die Oberflaumlche von AURdroid gleicht der von ArchPackages bis in kleinste De-tails ndash kein Wunder stammen doch beide Anwendungen vom selben Entwickler Aumlhnlich wie beim Web-Frontend des AUR-Portal gibt es verschiedene Filter um die Suche im Repository zu steuern Zudem bietet die App eine Reihe von Sortiermoumlglichkeiten 6
Fuumlr beide Anwendungen gibt es noch eine Reihe von Verbesserungsvorschlauml-gen Es fehlt zum Beispiel die Moumlglich-keit Lesezeichen zu setzen oder Pakete uumlber das Smartphone herunterzuladen So lieszlige sich ein System reparieren des-sen Paketverwaltung aus dem Tritt ge-kommen ist und das nicht mehr ins Netz kommt Interessierte Entwickler haben uumlber das Github-Repository des Entwick-lers die Moumlglichkeit den Apps neue Funktionen hinzuzufuumlgen
FazitEs mag befremdlich klingen Android- Apps fuumlr Linux-Distributionen zu ent-wickeln doch die gut in den Arch-Li-nux-Kosmos integrierten Apps erleich-tern besonders bei den ersten Schritten und im Problemfall das Leben Das hilft insbesondere Ein- und Umsteigern wei-ter die so das Wiki mit dem Installations-leitfaden sowie die Hilfe der Arch-Com-munity immer zur Hand haben (cla) n
TIPP
Kleiner Tipp am Rande Im AUR finden sich
immer wieder brandneue Anwendungen
fuumlr den Linux-Desktop die noch kaum
jemand kennt Stellen Sie in AURdroid die
Sortierreihenfolge auf Last updated dann
lassen sich solche neuen Software-Perlen
schnell aus der Flut der Veroumlffentlichungen
herausfiltern
MAGAZIN 33 RabattTESTEN SIE JETZT 3 AUSGABEN FUumlR 1790 euro
OHNE DVD 1390 euro
SICHERN SIE SICH JETZT IHR GESCHENK Ubuntu Spezial oder LinuxUser Spezial im Wert von 1280 euro
ODER
Nur fuumlr kurze Zeit
Telefon 0911 9939 90 98Fax 01805 861 80 02E-Mail computecdpvde
Einfach bequem online bestellen shoplinux-magazindeLM_1-2_q_Miniabo_AKTION-2019_neuindd 1 270420 1615
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44290
NetzampSystem Trident
82 wwwlinux-userde 062020
Projekt Trident vereint BSD-Desktop mit Void Linux als Unterbau
Uumlber den TellerrandBei einem Fork also der Gruumlndung eines neuen Projekts aus dem Quellcode eines bestehenden scheiden sich die Geister Die einen verfluchen es als Ursache fuumlr den fehlenden Erfolg von Linux auf dem Desktop die anderen sehen in dieser Form des erneuten Mischens das Salz in der Linux-Suppe Dabei spielt es eigent-lich keine Rolle ob es sich um ein kleines Projekt auf Github handelt oder um die Wiederauferstehung von LibreOffice aus den Ruinen von OpenOffice
Von BSD zu LinuxEs geht aber auch anders herum wie das Beispiel von Ffmpeg und des wegen Un-stimmigkeiten unter dessen Entwicklern entstandenen Libav zeigt Zunaumlchst war der Fork mit dem Namen Libav recht erfolgreich doch kehrten mit der Zeit unter anderem Debian und Ubuntu zu-ruumlck zu Ffmpeg Heute ist die Bibliothek Libav nur noch wenig verbreitet
Der Fork um den es in diesem Artikel geht gehoumlrt zu den eher ungewoumlhn-lichen Varianten da er die Grenzen von Betriebssystemen uumlberschreitet Die Ge-schichte begann mit PCBSD Dessen Ziel war es auf der Grundlage von FreeBSD ein einsteigerfreundliches System mit praktikabler grafischer Oberflaumlche bereit-zustellen
2016 wurde das von der Firma iXsys-tems entwickelte Projekt in TrueOS um-benannt wobei es eine PCBSD-Variante unter diesem Namen fuumlr Server bereits seit Jahren gab Was Klarheit schaffen sollte verwirrte also eher Um das Chaos komplett zu machen richtete sich TrueOS 2018 neu aus Das Projekt Trident soll sich kuumlnftig um den
Das aus der BSD-Welt
stammende Projekt Trident
mit dem Lumina-Desktop hat
Void Linux als neuen Unter-
bau ausgewaumlhlt
Ferdinand Thommes
README
Das Projekt Trident wechselt aus der BSD-
Welt auf Linux und entschied sich fuumlr das
schlanke Void Linux als Unterbau In Kom-
bination mit ZFS on Root ergibt sich so eine
interessante Kombination
Listing 1binsh
setxkbmap de
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 83
BSD-Desktop insgesamt kuumlmmern waumlh-rend TrueOS sich an FreeBSD orientiert und nur dessen Desktop-Pakete unter-stuumltzt aber einem schnellen Zyklus folgt und alle sechs Monate erscheint
Das Projekt Trident dagegen beschloss nach rund einem Jahr Entwicklung im Oktober 2019 von der Plattform BSD zu einer Linux-Distribution als Basis zu wechseln Die Wahl fiel auf die leicht-gewichtige unabhaumlngige Rolling-Re-lease-Distribution Void Linux Der Grund fuumlr den Umstieg von BSD auf Linux lag hauptsaumlchlich in der besseren Hardware-Unterstuumltzung fuumlr ein dem Desktop zugewandtes Projekt
Die Distribution Void Linux erstellt alle Pakete im eigenen Build-System und ver-wendet den Paketmanager XBPS zum In-stallieren als Init-System dient Runit Fuumlr alle Pakete besteht die Moumlglich-keit sie auf Basis von Musl statt der GNU-C-Bibliothek (Glibc) zu installieren LibreSSL ersetzt optional OpenSSL
Das Beste beider WeltenTrident kombiniert Void Linux mit ZFS on Root aus der BSD-Welt Von dort stammt auch das schlanke Lumina Desk-top Environment kurz Lumina Das Lizenzproblem das den Einsatz von ZFS unter Linux meist verhindert loumlsen die Entwickler indem Sie das Kernel-Modul nicht direkt ausliefern sondern per DKMS zur Laufzeit erstellen und einbinden
Dabei kommt ZFS on Linux 082 unter Kernel 5418 zum Einsatz Waumlhrend des Tests verlieszlig das Projekt die Beta-Phase und veroumlffentlichte die Version 10 Es zeigte sich aber dass das Release noch nicht in allen Punkten uumlberzeugt
Kein Live-ImageDas Abbild von der Webseite des Pro-jekts ist ein Net-Installer mit rund 500 MByte ein Live-Image gibt es derzeit nicht Fuumlr einen Test installieren Sie das Image in Virtualbox oder VMware Dafuumlr sollten Sie mindestens 2 GByte RAM sowie 10 GByte Platz auf der virtuellen Platte bereitstellen
Beim Booten des Images erscheint eine Nachricht dass noch nicht alles wie gewuumlnscht funktioniert Verstaumlndlich denn immerhin haben die Entwickler
die Plattform komplett gewechselt Es braucht noch viele Tests auf einer moumlg-lichst breiten Basis bis alles passt
Auf dem ThinkpadIm Test kam Trident auf einem Thinkpad zum Einsatz Gleich nach dem Start vom Boot-Medium landen Sie zum Vorbe-reiten der eigentlichen Installation im Terminal Die Software fragt zunaumlchst den Status des Netzwerks ab Das gelang im Test allerdings erst nach mehreren Scans Dann erkannte sie das Ethernet Gleiches galt fuumlr das WLAN Bei der Ein-gabe des Passworts gilt es zu beachten dass zu diesem Zeitpunkt eine englische Tastaturbelegung eingestellt ist bei der einige Tasten anders belegt sind
1 Der Bootloader rEFInd eine auf UEFI- Installationen speziali-sierte Grub-Alternative kann multiple Installa-tionen verschiedener Betriebssysteme verwal-ten und eine interaktive EFI-Shell oumlffnen
2 Trident setzt auf XBPS fuumlr das Paketmanagement Mit Octoxbps installieren Sie einen grafischen Paketmanager im Stil von Synaptic nach der im Test dazu diente XFCE und KDE Plasma zu integrieren
NetzampSystem Trident
84 wwwlinux-userde 062020
Vor Beginn der Installation empfiehlt der Assistent den Rechner am besten mit UEFI zu booten da sonst einige Funk-tionen wie das ZFS-Bootmenuuml oder die Verschluumlsselung nicht bereitstehen Sie sollten diesen Hinweis beherzigen da Sie sonst unter anderem die Moumlglichkeit ver-schenken Snapshots aus dem Bootmenuuml zu starten
Glibc oder MuslKlappt der Zugang zum Netz steht die Entscheidung an ob Sie ein System
mit Standardpaketen und einer Glibc oder eine leichtgewichtige Installation ohne proprietaumlre Pakete mit Musl haben moumlchten Warum die beiden Varianten jeweils mit der entsprechenden C-Stan-dard-Bibliothek fest verknuumlpft waren erschlieszligt sich uns nicht ndash vor allem deshalb weil das System in einem wei-teren Schritt vier verschiedene Varianten anbietet von Void uumlber Server und Lite hin zu Full Hier sind Lite und Full die als einzige einen Desktop aufweisen nicht vollstaumlndig implementiert und somit als experimentell anzusehen Wir entschie-den uns trotzdem fuumlr die ausgewachsene Version um zu sehen wie viel Arbeit der grafischen Variante noch bevorsteht
Flott installiert
Das Net-Install-Image bietet sich bei einem Rolling Release wie Void als be-vorzugte Methode an da das Setup dabei alle Pakete auf den neuesten Stand bringt Die Installation laumluft zuumlgig ab und brauchte auf einem fuumlnf Jahre alten Thinkpad in einem flotten Netz-werk gut zehn Minuten Die meiste Zeit beanspruchte dabei DKMS zum Bau der Module fuumlr ZFS und Wireguard
Die Distribution verschluumlsselt das Home des Users bei der Installation automatisch das Passwort des Users ent-schluumlsselt beim Einloggen zusaumltzlich die Partition Um dabei ein Systemlayout im BSD-Stil beizubehalten wird das Home als usrhome eingebunden bei home handelt es sich um einen Symlink darauf
Bootmanager rEFIndWenn Sie das System nach der Installa-tion neu starten begruumlszligt Sie rEFInd statt des gewohnten Grub 1 Beim ersten Rundgang durch die Oberflaumlche stellen Sie unter Umstaumlnden fest dass die vorinstallierte Auswahl an Software nicht allzu uumlppig ausfaumlllt im Vergleich zu
4 Als Mail-Client verwendet Trident die mit Qt entwickelte Anwendung Trojitaacute die als Protokoll nur IMAP unterstuumltzt Um klassische POP3-Postfaumlcher abzurufen waumlre etwa Thunderbird als Alternative gefragt
Listing 2 xbps‑install octoxbps kde‑cli‑tools trident‑update ‑check ampamp trident‑update ‑update
3 Luminas Dateimanager Insight bietet einen beschraumlnkten Funktionsumfang und bietet keinen 2-Fenster-Betrieb Natuumlrlich stehen bei Bedarf noch andere Dateimanager mit zusaumltzlichen Funktionen bereit
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 85
anderen Systemen Immerhin finden Sie unter anderem LibreOffice Firefox und ein Qt-Terminal vor was fuumlr den Anfang oft ausreicht
Doch zunaumlchst zum Wichtigsten Stellen Sie als Erstes das Tastaturlay-out auf Deutsch um Dazu geben Sie im Qt-Terminal das Kommando sudo xbps‑install setxkbmap ein Der Befehl setxkbmap de stellt dann das Layout um Damit Sie das nicht nach jedem Reboot wiederholen muumlssen legen Sie ein klei-nes Skript in den Autostart-Bereich den Sie im Menuuml unter Preferences | Desktop Settings finden Das Skript nennen Sie setxkbmapsh oder aumlhnlich und befuumlllen es mit dem Inhalt aus Listing 1
Haben Sie dem Skript mit chmod +x setxkbmapsh die passenden Rechte gegeben legen Sie es im Autostart ab indem Sie dort zu Binary wechseln das Skript markieren und oben auf Save kli-cken Jetzt bleibt das Tastaturlayout nach einem Neustart erhalten
Paketmanager XBPSDer bei Void entwickelte Paketmanager XBPS erinnert an Pacman von Arch Linux Der Befehl zum Aktualisieren des Void- Unterbaus lautet xbps‑install ‑Su Wollen Sie vor dem Aktualisieren des Systems automatisch einen ZFS-Snap-shot erstellen verwenden Sie anstelle dieses Kommandos das aus der ersten Zeile von Listing 2
Ziehen Sie einen grafischen Paket-manager vor greifen Sie zur zwar spar-tanischen aber funktionellen Software
Octoxbps die Sie uumlber XBPS nachziehen (Listing 2 zweite Zeile) und anschlieszligend aus dem Menuuml starten 2
Keine SchoumlnheitUumlber den Lumina-Desktop laumlsst sich trefflich streiten Er ist funktional schnell durchgehend zu konfigurieren und bringt bereits eine begrenzte Anzahl von Apps mit 3 Nach einer gewissen Einge-woumlhnung geht die Arbeit damit einiger-maszligen flott von der Hand 4
5 XFCE in der aktuellen Version 414 ist eine gute Alternative wenn Lumina zu spartanisch erscheint
6 Der voreingestellte Dark-Look harmoniert unter XFCE gut mit den in dunklen Brauntoumlnen gehaltenen Icons der Anwendungen
Listing 3$ sudo cp usrsharexsessionsxfcedesktop etcsddm‑sessions
$ sudo cp usrsharexsessionsplasmadesktop etcsddm‑sessions
NetzampSystem Trident
86 wwwlinux-userde 062020
Eines ist der in C++ und Qt5 geschriebe-ne Desktop aber wahrlich nicht grafisch ansprechend Wie bei Linux uumlblich ha-ben Sie aber die Wahl Gefaumlllt Ihnen die Optik nicht installieren Sie einfach eine andere Desktop-Umgebung
Andere DesktopsWir haben Plasma als auch XFCE 5 nachinstalliert Letzteres richten Sie auf der Kommandozeile mit xbps‑install xfce4 ein In Octoxbps tragen Sie Xfce4 ins Suchfeld ein und markieren die gelis-teten Apps Ein Klick auf + Install im Kon-
textmenuuml bereitet alles vor ein Klick auf den Haken oben in der Menuumlleiste stoumlszligt den Prozess an Um XFCE in den Log-in-Manager SDDM einzufuumlgen nutzen Sie den Befehl aus der ersten Zeile von Listing 3 Beim naumlchsten Login duumlrfen Sie dann XFCE auswaumlhlen 6
Der Weg zu einem KDE-Plasma-Desk-top 7 verlaumluft aumlhnlich der entsprechen-de Befehl lautet xbps‑install kde5 Hier sollten Sie zusaumltzlich kde5-baseapps und dolphin installieren Ohne die KDE5-Basis-Anwendungen fehlen unter anderem Kate KWrite und Konsole Gra-fisch verfahren Sie analog zu XFCE 8
Danach folgt wieder das Einbinden in SDDM (Listing 3 zweite Zeile) Sie finden dann zwei Eintraumlge fuumlr Plasma vor Einer davon sollte eine Wayland-Sitzung star-ten was im Test aber nicht klappte
Bei beiden Desktop-Metapaketen feh-len derzeit noch einige Anwendungen die Sie aber bei Bedarf gezielt nachin-stallieren Wir fanden XFCE als Desktop fuumlr Trident ideal denn die Eleganz von Plasma kommt derzeit noch nicht zur Geltung Waumlhrend der Tests erkannte das System externe Geraumlte nicht automa-tisch es war noumltig diese per Mount-Be-fehl einzubinden
Erstaunt hat der hohe Verbrauch an Hauptspeicher nach dem Start Mit Lumina waren es rund 720 MByte bei XFCE und Plasma jeweils um 850 MByte Zum Vergleich Unter Debian bdquoUnstableldquo reichen Plasma rund 650 MByte 9
ZFS gut integriertUm die Vorteile von ZFS zu nutzen ins-besondere die Snapshots bedarf es zwingend der Kommandozeile Trident hat waumlhrend der Installation bereits mehrere ZFS-Pools angelegt die Sie sich mit zfs list ansehen Beim Start des Systems booten Sie standardmaumlszligig in tridentpool ROOT initial wobei trident-pool der bei der Installation standard-maumlszligig vergebene Name ist
Trident erzeugt automatisch vor jedem Upgrade des Systems einen
7 Plasma wirkt unter Trident im Vergleich zu XFCE etwas behaumlbig Zudem sind einige wichtige Apps noch nicht im Metapaket KDE5 integriert
8 Trident benutzt den langfristig unterstuumltzten Kernel 5418 als stabile Unterlage Die Installation von Plasma brachte zudem einige Qt-Entwicklungswerkzeuge mit an Bord
Listing 4
$ sudo zfs snapshot tridentpoolROOTinitialsnap2
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 87
inkrementellen Snapshot Das ermoumlg-licht es bei Problemen auf den vorhe-rigen Stand zuruumlckzurollen Sie duumlrfen daruumlber hinaus jederzeit einen Snapshot des Gesamtsystems oder von einzelnen Pools erstellen Dazu dient ein Befehl wie der aus Listing 4 Den Namen hinter dem Klammeraffen ndash im Beispiel snap2 ndash vergeben Sie er sollte moumlglichst aus-sagekraumlftig sein um ihn im Bootmanager spaumlter leicht zu identifizieren 0
Wenn Sie beim naumlchsten Neustart nicht den eigentlichen ZFS-Pool star-ten moumlchten sondern einen Snapshot dann wechseln Sie im zweiten Schritt des Boot-Vorgangs per [Esc] in das Boot-menuuml Ein Druck auf [Alt]+[A] foumlrdert dort die vorhandenen Snapshots zutage Dokumentationsmaterial zu ZFS buumlndelt eine Seite bei Wikibooks
FazitTrident funktionierte im Test einwand-frei aus dem Terminal heraus Grafische Desktops ndash egal ob Lumina ein nachin-stalliertes Plasma oder XFCE ndash weisen derzeit noch Defizite auf Das war den Entwicklern bewusst als sie dem aktu-ellen Abbild trotzdem die Versionsnum-
mer 10 verliehen Diese Haltung deutet die Zielrichtung des Projekts an Die Kom-mandozeile bleibt bei Trident vermutlich fuumlr ZFS auch kuumlnftig die einzige Loumlsung
Trident ist ein interessantes Projekt Wer es derzeit zum taumlglichen Begleiter machen moumlchte sollte vielleicht schon einmal Void oder Arch Linux konfiguriert haben und darf mit der Kommandozeile nicht auf Kriegsfuszlig stehen Die Kombi-nation aus der leichtgewichtigen Distri-bution Void Linux und dem aus der BSD-Welt uumlberkommenen ZFS verleihen dem Projekt viel Potenzial Es scheint ideal fuumlr Anwender die Ubuntu nicht moumlgen aber trotzdem ZFS on Root voreingestellt nutzen moumlchten (agr) n
9 Die Speicherauslastung von Trident faumlllt unter allen getesteten Desktops houmlher aus als erwartet Vermutlich legen die Entwickler an dieser Stelle noch Hand an um das System weiter zu optimieren
0 ZFS on Root gehoumlrt zu den herausragenden Beigaben von Trident Die Befehle zum Einsatz der Funktionen entsprechen denen von ZFS unter anderen Umgebungen
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr43932
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl43932
96
README
Der Mensch lebt nicht vom Text allein Zu jedem Artikel in LinuxUser gehoumlrt eine Reihe von Zusatzinformationen die das bloszlige Narrativ um weiterfuumlhrende Inhalte ergaumlnzen Manche davon inteshygrieren sich direkt in den Textfluss andere stehen als gesonderte grafische Elemente in der sogenannten Marginalspalte also dem teilweise freien Bereich an der rechshyten beziehungsweise linken Seitenkante
Typografische KonventionenEine blaue Einfaumlrbung hebt Verweise auf Tabellen und Kaumlsten hervor siehe Kasten Kastentitel Die Kursivierung signalisiert hier wie in vielen anderen Faumlllen eine symbolische Bezeichnung in einem Codeshybrocken koumlnnte das etwa so aussehen
$ cat bdquoEinTextbrockenldquo gtgt Ausgabetxt
Der bdquoUmbruchhakenldquo am Ende der ersten Zeile des Codes verweist hier darauf dass es sich in diesem Fall eigentlich um eine einzige Eingabezeile handelt die nur aus Platzgruumlnden im Druck umgebrochen werden musste
Die Kursivierung kann neben Platzhalshytern auch andere Elemente bezeichnen wie Paketnamen und Benutzerkonten etwa build-essential und root Aber auch Menuumlpunkte drucken wir kursiv ab wobei in Menuumlfolgen eine Pipe die einshyzelnen Elemente trennt Sonstiges | Text-kodierung | Unicode
Gelegentlich begegnen Ihnen in den Artikeln auch orangefarbig hinterlegte Textstellen Sie verweisen auf ein Glossar das den markierten Begriff kurz erlaumlutert Sie finden den Glossartext dann in einer der Marginalspalten
Tasten und TastenfolgenEin Buchstabe oder eine Buchstabenshyfolge in eckigen Klammern wie [Esc] steht symbolisch fuumlr einen Tastendruck Dabei dient als Schreibweise grundsaumltzshylich die Beschriftung der Tasten einer deutschen Tastatur Ein Druck auf [T] erzeugt also ein kleines bdquotldquo die Kombishynation [Umschalt]+[T] ein groszliges bdquoTldquo
Das Pluszeichen zwischen Tasten sigshynalisiert dabei dass man sie gleichzeitig druumlcken muss ein Komma dagegen dass sie nacheinander betaumltigt werden muumlsshysen Das allseits beliebte Copy amp Paste gelingt also mit [Strg]+[C] [Strg]+[V]
Lesen Sie etwas von der SupershyTaste dann handelt es sich dabei um die eigentshylich korrekte Bezeichnung jener Taste die in MicrosoftshyUmgebungen bdquoWindowsshyTasshyteldquo heiszligt und auf der bei den meisten Tasshytaturen das entsprechende Logo prangt
Infos und DownloadsAn einzelnen Stellen im Text finden sie das Zeichen das auf eine weiterfuumlhshyrende Information verweist Um an die Links zum Artikel zu gelangen blaumlttern Sie ans Ende des Artikels wo Sie einen Kasten Weitere Infos und interessante Links finden Entweder tippen Sie die dort angegebene URL wwwlinux‑userdeqrNummer in einen Webbrowser ein ndash das fuumlhrt Sie auf eine Webseite mit allen Links zum Artikel ndash oder Sie scannen mit
In jedem LinuxUser-Artikel liefern eine Reihe von speziellen Auszeichnungen
und grafischen Elementen wichtige Zusatzinformationen zum Text
copy M
aksi
m S
hebe
ko 1
23R
F
Beispiel fuumlr Heft-DVD-Inhalt LUOrdner
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44447
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44447
dem Smartphone oder Tablet den im Kasten abgedruckten QRshyCode ein und surfen so direkt zur Seite mit den Links
Analog funktioniert der Kasten Dateien zum Artikel herunterladen unter mit der URL wwwlinux‑userdedlNummer Er bringt Sie auf eine Webseite die auf inteshyressante Downloads zum Artikel verweist (Das Exemplar unten links dient nur als Beispiel und fuumlhrt ins Nirgendwo)
Heft-DVDDie preisguumlnstigere NoshyMediashyEdition von LinuxUser kommt ohne Datentraumlger doch die meisten Leser bevorzugen die am Kiosk erhaumlltliche Ausgabe mit HeftshyDVD Bei Artikeln zu denen Inhalte auf der DVD gehoumlren finden Sie auf der ersshyten Doppelseite einen grauen bdquoHalbkreis mit Lochldquo (siehe oben) der eine optische Disk symbolisiert Der Text darunter beshyzeichnet den zugehoumlrigen DVDshyInhalt und nennt gegebenenfalls auch das Verzeichnis in dem sich dieser auf dem Datentraumlger befindet (jlu) n
Glossar Naumlhere Definition zum Verstaumlndnis
eines Begriffs oder einer Abkuumlrzung
Service Heft-DVD-Inhalt
98 wwwlinux-userde
Neues auf der Heft-DVD
Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar
stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50
bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS
Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-
tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version
Bleeding Edge Fedora 32
Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-
men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos
Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204
Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken
sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n
Sicher und anonym Tails 45
NetzampSystem Trident
82 wwwlinux-userde 062020
Projekt Trident vereint BSD-Desktop mit Void Linux als Unterbau
Uumlber den TellerrandBei einem Fork also der Gruumlndung eines neuen Projekts aus dem Quellcode eines bestehenden scheiden sich die Geister Die einen verfluchen es als Ursache fuumlr den fehlenden Erfolg von Linux auf dem Desktop die anderen sehen in dieser Form des erneuten Mischens das Salz in der Linux-Suppe Dabei spielt es eigent-lich keine Rolle ob es sich um ein kleines Projekt auf Github handelt oder um die Wiederauferstehung von LibreOffice aus den Ruinen von OpenOffice
Von BSD zu LinuxEs geht aber auch anders herum wie das Beispiel von Ffmpeg und des wegen Un-stimmigkeiten unter dessen Entwicklern entstandenen Libav zeigt Zunaumlchst war der Fork mit dem Namen Libav recht erfolgreich doch kehrten mit der Zeit unter anderem Debian und Ubuntu zu-ruumlck zu Ffmpeg Heute ist die Bibliothek Libav nur noch wenig verbreitet
Der Fork um den es in diesem Artikel geht gehoumlrt zu den eher ungewoumlhn-lichen Varianten da er die Grenzen von Betriebssystemen uumlberschreitet Die Ge-schichte begann mit PCBSD Dessen Ziel war es auf der Grundlage von FreeBSD ein einsteigerfreundliches System mit praktikabler grafischer Oberflaumlche bereit-zustellen
2016 wurde das von der Firma iXsys-tems entwickelte Projekt in TrueOS um-benannt wobei es eine PCBSD-Variante unter diesem Namen fuumlr Server bereits seit Jahren gab Was Klarheit schaffen sollte verwirrte also eher Um das Chaos komplett zu machen richtete sich TrueOS 2018 neu aus Das Projekt Trident soll sich kuumlnftig um den
Das aus der BSD-Welt
stammende Projekt Trident
mit dem Lumina-Desktop hat
Void Linux als neuen Unter-
bau ausgewaumlhlt
Ferdinand Thommes
README
Das Projekt Trident wechselt aus der BSD-
Welt auf Linux und entschied sich fuumlr das
schlanke Void Linux als Unterbau In Kom-
bination mit ZFS on Root ergibt sich so eine
interessante Kombination
Listing 1binsh
setxkbmap de
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 83
BSD-Desktop insgesamt kuumlmmern waumlh-rend TrueOS sich an FreeBSD orientiert und nur dessen Desktop-Pakete unter-stuumltzt aber einem schnellen Zyklus folgt und alle sechs Monate erscheint
Das Projekt Trident dagegen beschloss nach rund einem Jahr Entwicklung im Oktober 2019 von der Plattform BSD zu einer Linux-Distribution als Basis zu wechseln Die Wahl fiel auf die leicht-gewichtige unabhaumlngige Rolling-Re-lease-Distribution Void Linux Der Grund fuumlr den Umstieg von BSD auf Linux lag hauptsaumlchlich in der besseren Hardware-Unterstuumltzung fuumlr ein dem Desktop zugewandtes Projekt
Die Distribution Void Linux erstellt alle Pakete im eigenen Build-System und ver-wendet den Paketmanager XBPS zum In-stallieren als Init-System dient Runit Fuumlr alle Pakete besteht die Moumlglich-keit sie auf Basis von Musl statt der GNU-C-Bibliothek (Glibc) zu installieren LibreSSL ersetzt optional OpenSSL
Das Beste beider WeltenTrident kombiniert Void Linux mit ZFS on Root aus der BSD-Welt Von dort stammt auch das schlanke Lumina Desk-top Environment kurz Lumina Das Lizenzproblem das den Einsatz von ZFS unter Linux meist verhindert loumlsen die Entwickler indem Sie das Kernel-Modul nicht direkt ausliefern sondern per DKMS zur Laufzeit erstellen und einbinden
Dabei kommt ZFS on Linux 082 unter Kernel 5418 zum Einsatz Waumlhrend des Tests verlieszlig das Projekt die Beta-Phase und veroumlffentlichte die Version 10 Es zeigte sich aber dass das Release noch nicht in allen Punkten uumlberzeugt
Kein Live-ImageDas Abbild von der Webseite des Pro-jekts ist ein Net-Installer mit rund 500 MByte ein Live-Image gibt es derzeit nicht Fuumlr einen Test installieren Sie das Image in Virtualbox oder VMware Dafuumlr sollten Sie mindestens 2 GByte RAM sowie 10 GByte Platz auf der virtuellen Platte bereitstellen
Beim Booten des Images erscheint eine Nachricht dass noch nicht alles wie gewuumlnscht funktioniert Verstaumlndlich denn immerhin haben die Entwickler
die Plattform komplett gewechselt Es braucht noch viele Tests auf einer moumlg-lichst breiten Basis bis alles passt
Auf dem ThinkpadIm Test kam Trident auf einem Thinkpad zum Einsatz Gleich nach dem Start vom Boot-Medium landen Sie zum Vorbe-reiten der eigentlichen Installation im Terminal Die Software fragt zunaumlchst den Status des Netzwerks ab Das gelang im Test allerdings erst nach mehreren Scans Dann erkannte sie das Ethernet Gleiches galt fuumlr das WLAN Bei der Ein-gabe des Passworts gilt es zu beachten dass zu diesem Zeitpunkt eine englische Tastaturbelegung eingestellt ist bei der einige Tasten anders belegt sind
1 Der Bootloader rEFInd eine auf UEFI- Installationen speziali-sierte Grub-Alternative kann multiple Installa-tionen verschiedener Betriebssysteme verwal-ten und eine interaktive EFI-Shell oumlffnen
2 Trident setzt auf XBPS fuumlr das Paketmanagement Mit Octoxbps installieren Sie einen grafischen Paketmanager im Stil von Synaptic nach der im Test dazu diente XFCE und KDE Plasma zu integrieren
NetzampSystem Trident
84 wwwlinux-userde 062020
Vor Beginn der Installation empfiehlt der Assistent den Rechner am besten mit UEFI zu booten da sonst einige Funk-tionen wie das ZFS-Bootmenuuml oder die Verschluumlsselung nicht bereitstehen Sie sollten diesen Hinweis beherzigen da Sie sonst unter anderem die Moumlglichkeit ver-schenken Snapshots aus dem Bootmenuuml zu starten
Glibc oder MuslKlappt der Zugang zum Netz steht die Entscheidung an ob Sie ein System
mit Standardpaketen und einer Glibc oder eine leichtgewichtige Installation ohne proprietaumlre Pakete mit Musl haben moumlchten Warum die beiden Varianten jeweils mit der entsprechenden C-Stan-dard-Bibliothek fest verknuumlpft waren erschlieszligt sich uns nicht ndash vor allem deshalb weil das System in einem wei-teren Schritt vier verschiedene Varianten anbietet von Void uumlber Server und Lite hin zu Full Hier sind Lite und Full die als einzige einen Desktop aufweisen nicht vollstaumlndig implementiert und somit als experimentell anzusehen Wir entschie-den uns trotzdem fuumlr die ausgewachsene Version um zu sehen wie viel Arbeit der grafischen Variante noch bevorsteht
Flott installiert
Das Net-Install-Image bietet sich bei einem Rolling Release wie Void als be-vorzugte Methode an da das Setup dabei alle Pakete auf den neuesten Stand bringt Die Installation laumluft zuumlgig ab und brauchte auf einem fuumlnf Jahre alten Thinkpad in einem flotten Netz-werk gut zehn Minuten Die meiste Zeit beanspruchte dabei DKMS zum Bau der Module fuumlr ZFS und Wireguard
Die Distribution verschluumlsselt das Home des Users bei der Installation automatisch das Passwort des Users ent-schluumlsselt beim Einloggen zusaumltzlich die Partition Um dabei ein Systemlayout im BSD-Stil beizubehalten wird das Home als usrhome eingebunden bei home handelt es sich um einen Symlink darauf
Bootmanager rEFIndWenn Sie das System nach der Installa-tion neu starten begruumlszligt Sie rEFInd statt des gewohnten Grub 1 Beim ersten Rundgang durch die Oberflaumlche stellen Sie unter Umstaumlnden fest dass die vorinstallierte Auswahl an Software nicht allzu uumlppig ausfaumlllt im Vergleich zu
4 Als Mail-Client verwendet Trident die mit Qt entwickelte Anwendung Trojitaacute die als Protokoll nur IMAP unterstuumltzt Um klassische POP3-Postfaumlcher abzurufen waumlre etwa Thunderbird als Alternative gefragt
Listing 2 xbps‑install octoxbps kde‑cli‑tools trident‑update ‑check ampamp trident‑update ‑update
3 Luminas Dateimanager Insight bietet einen beschraumlnkten Funktionsumfang und bietet keinen 2-Fenster-Betrieb Natuumlrlich stehen bei Bedarf noch andere Dateimanager mit zusaumltzlichen Funktionen bereit
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 85
anderen Systemen Immerhin finden Sie unter anderem LibreOffice Firefox und ein Qt-Terminal vor was fuumlr den Anfang oft ausreicht
Doch zunaumlchst zum Wichtigsten Stellen Sie als Erstes das Tastaturlay-out auf Deutsch um Dazu geben Sie im Qt-Terminal das Kommando sudo xbps‑install setxkbmap ein Der Befehl setxkbmap de stellt dann das Layout um Damit Sie das nicht nach jedem Reboot wiederholen muumlssen legen Sie ein klei-nes Skript in den Autostart-Bereich den Sie im Menuuml unter Preferences | Desktop Settings finden Das Skript nennen Sie setxkbmapsh oder aumlhnlich und befuumlllen es mit dem Inhalt aus Listing 1
Haben Sie dem Skript mit chmod +x setxkbmapsh die passenden Rechte gegeben legen Sie es im Autostart ab indem Sie dort zu Binary wechseln das Skript markieren und oben auf Save kli-cken Jetzt bleibt das Tastaturlayout nach einem Neustart erhalten
Paketmanager XBPSDer bei Void entwickelte Paketmanager XBPS erinnert an Pacman von Arch Linux Der Befehl zum Aktualisieren des Void- Unterbaus lautet xbps‑install ‑Su Wollen Sie vor dem Aktualisieren des Systems automatisch einen ZFS-Snap-shot erstellen verwenden Sie anstelle dieses Kommandos das aus der ersten Zeile von Listing 2
Ziehen Sie einen grafischen Paket-manager vor greifen Sie zur zwar spar-tanischen aber funktionellen Software
Octoxbps die Sie uumlber XBPS nachziehen (Listing 2 zweite Zeile) und anschlieszligend aus dem Menuuml starten 2
Keine SchoumlnheitUumlber den Lumina-Desktop laumlsst sich trefflich streiten Er ist funktional schnell durchgehend zu konfigurieren und bringt bereits eine begrenzte Anzahl von Apps mit 3 Nach einer gewissen Einge-woumlhnung geht die Arbeit damit einiger-maszligen flott von der Hand 4
5 XFCE in der aktuellen Version 414 ist eine gute Alternative wenn Lumina zu spartanisch erscheint
6 Der voreingestellte Dark-Look harmoniert unter XFCE gut mit den in dunklen Brauntoumlnen gehaltenen Icons der Anwendungen
Listing 3$ sudo cp usrsharexsessionsxfcedesktop etcsddm‑sessions
$ sudo cp usrsharexsessionsplasmadesktop etcsddm‑sessions
NetzampSystem Trident
86 wwwlinux-userde 062020
Eines ist der in C++ und Qt5 geschriebe-ne Desktop aber wahrlich nicht grafisch ansprechend Wie bei Linux uumlblich ha-ben Sie aber die Wahl Gefaumlllt Ihnen die Optik nicht installieren Sie einfach eine andere Desktop-Umgebung
Andere DesktopsWir haben Plasma als auch XFCE 5 nachinstalliert Letzteres richten Sie auf der Kommandozeile mit xbps‑install xfce4 ein In Octoxbps tragen Sie Xfce4 ins Suchfeld ein und markieren die gelis-teten Apps Ein Klick auf + Install im Kon-
textmenuuml bereitet alles vor ein Klick auf den Haken oben in der Menuumlleiste stoumlszligt den Prozess an Um XFCE in den Log-in-Manager SDDM einzufuumlgen nutzen Sie den Befehl aus der ersten Zeile von Listing 3 Beim naumlchsten Login duumlrfen Sie dann XFCE auswaumlhlen 6
Der Weg zu einem KDE-Plasma-Desk-top 7 verlaumluft aumlhnlich der entsprechen-de Befehl lautet xbps‑install kde5 Hier sollten Sie zusaumltzlich kde5-baseapps und dolphin installieren Ohne die KDE5-Basis-Anwendungen fehlen unter anderem Kate KWrite und Konsole Gra-fisch verfahren Sie analog zu XFCE 8
Danach folgt wieder das Einbinden in SDDM (Listing 3 zweite Zeile) Sie finden dann zwei Eintraumlge fuumlr Plasma vor Einer davon sollte eine Wayland-Sitzung star-ten was im Test aber nicht klappte
Bei beiden Desktop-Metapaketen feh-len derzeit noch einige Anwendungen die Sie aber bei Bedarf gezielt nachin-stallieren Wir fanden XFCE als Desktop fuumlr Trident ideal denn die Eleganz von Plasma kommt derzeit noch nicht zur Geltung Waumlhrend der Tests erkannte das System externe Geraumlte nicht automa-tisch es war noumltig diese per Mount-Be-fehl einzubinden
Erstaunt hat der hohe Verbrauch an Hauptspeicher nach dem Start Mit Lumina waren es rund 720 MByte bei XFCE und Plasma jeweils um 850 MByte Zum Vergleich Unter Debian bdquoUnstableldquo reichen Plasma rund 650 MByte 9
ZFS gut integriertUm die Vorteile von ZFS zu nutzen ins-besondere die Snapshots bedarf es zwingend der Kommandozeile Trident hat waumlhrend der Installation bereits mehrere ZFS-Pools angelegt die Sie sich mit zfs list ansehen Beim Start des Systems booten Sie standardmaumlszligig in tridentpool ROOT initial wobei trident-pool der bei der Installation standard-maumlszligig vergebene Name ist
Trident erzeugt automatisch vor jedem Upgrade des Systems einen
7 Plasma wirkt unter Trident im Vergleich zu XFCE etwas behaumlbig Zudem sind einige wichtige Apps noch nicht im Metapaket KDE5 integriert
8 Trident benutzt den langfristig unterstuumltzten Kernel 5418 als stabile Unterlage Die Installation von Plasma brachte zudem einige Qt-Entwicklungswerkzeuge mit an Bord
Listing 4
$ sudo zfs snapshot tridentpoolROOTinitialsnap2
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 87
inkrementellen Snapshot Das ermoumlg-licht es bei Problemen auf den vorhe-rigen Stand zuruumlckzurollen Sie duumlrfen daruumlber hinaus jederzeit einen Snapshot des Gesamtsystems oder von einzelnen Pools erstellen Dazu dient ein Befehl wie der aus Listing 4 Den Namen hinter dem Klammeraffen ndash im Beispiel snap2 ndash vergeben Sie er sollte moumlglichst aus-sagekraumlftig sein um ihn im Bootmanager spaumlter leicht zu identifizieren 0
Wenn Sie beim naumlchsten Neustart nicht den eigentlichen ZFS-Pool star-ten moumlchten sondern einen Snapshot dann wechseln Sie im zweiten Schritt des Boot-Vorgangs per [Esc] in das Boot-menuuml Ein Druck auf [Alt]+[A] foumlrdert dort die vorhandenen Snapshots zutage Dokumentationsmaterial zu ZFS buumlndelt eine Seite bei Wikibooks
FazitTrident funktionierte im Test einwand-frei aus dem Terminal heraus Grafische Desktops ndash egal ob Lumina ein nachin-stalliertes Plasma oder XFCE ndash weisen derzeit noch Defizite auf Das war den Entwicklern bewusst als sie dem aktu-ellen Abbild trotzdem die Versionsnum-
mer 10 verliehen Diese Haltung deutet die Zielrichtung des Projekts an Die Kom-mandozeile bleibt bei Trident vermutlich fuumlr ZFS auch kuumlnftig die einzige Loumlsung
Trident ist ein interessantes Projekt Wer es derzeit zum taumlglichen Begleiter machen moumlchte sollte vielleicht schon einmal Void oder Arch Linux konfiguriert haben und darf mit der Kommandozeile nicht auf Kriegsfuszlig stehen Die Kombi-nation aus der leichtgewichtigen Distri-bution Void Linux und dem aus der BSD-Welt uumlberkommenen ZFS verleihen dem Projekt viel Potenzial Es scheint ideal fuumlr Anwender die Ubuntu nicht moumlgen aber trotzdem ZFS on Root voreingestellt nutzen moumlchten (agr) n
9 Die Speicherauslastung von Trident faumlllt unter allen getesteten Desktops houmlher aus als erwartet Vermutlich legen die Entwickler an dieser Stelle noch Hand an um das System weiter zu optimieren
0 ZFS on Root gehoumlrt zu den herausragenden Beigaben von Trident Die Befehle zum Einsatz der Funktionen entsprechen denen von ZFS unter anderen Umgebungen
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr43932
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl43932
96
README
Der Mensch lebt nicht vom Text allein Zu jedem Artikel in LinuxUser gehoumlrt eine Reihe von Zusatzinformationen die das bloszlige Narrativ um weiterfuumlhrende Inhalte ergaumlnzen Manche davon inteshygrieren sich direkt in den Textfluss andere stehen als gesonderte grafische Elemente in der sogenannten Marginalspalte also dem teilweise freien Bereich an der rechshyten beziehungsweise linken Seitenkante
Typografische KonventionenEine blaue Einfaumlrbung hebt Verweise auf Tabellen und Kaumlsten hervor siehe Kasten Kastentitel Die Kursivierung signalisiert hier wie in vielen anderen Faumlllen eine symbolische Bezeichnung in einem Codeshybrocken koumlnnte das etwa so aussehen
$ cat bdquoEinTextbrockenldquo gtgt Ausgabetxt
Der bdquoUmbruchhakenldquo am Ende der ersten Zeile des Codes verweist hier darauf dass es sich in diesem Fall eigentlich um eine einzige Eingabezeile handelt die nur aus Platzgruumlnden im Druck umgebrochen werden musste
Die Kursivierung kann neben Platzhalshytern auch andere Elemente bezeichnen wie Paketnamen und Benutzerkonten etwa build-essential und root Aber auch Menuumlpunkte drucken wir kursiv ab wobei in Menuumlfolgen eine Pipe die einshyzelnen Elemente trennt Sonstiges | Text-kodierung | Unicode
Gelegentlich begegnen Ihnen in den Artikeln auch orangefarbig hinterlegte Textstellen Sie verweisen auf ein Glossar das den markierten Begriff kurz erlaumlutert Sie finden den Glossartext dann in einer der Marginalspalten
Tasten und TastenfolgenEin Buchstabe oder eine Buchstabenshyfolge in eckigen Klammern wie [Esc] steht symbolisch fuumlr einen Tastendruck Dabei dient als Schreibweise grundsaumltzshylich die Beschriftung der Tasten einer deutschen Tastatur Ein Druck auf [T] erzeugt also ein kleines bdquotldquo die Kombishynation [Umschalt]+[T] ein groszliges bdquoTldquo
Das Pluszeichen zwischen Tasten sigshynalisiert dabei dass man sie gleichzeitig druumlcken muss ein Komma dagegen dass sie nacheinander betaumltigt werden muumlsshysen Das allseits beliebte Copy amp Paste gelingt also mit [Strg]+[C] [Strg]+[V]
Lesen Sie etwas von der SupershyTaste dann handelt es sich dabei um die eigentshylich korrekte Bezeichnung jener Taste die in MicrosoftshyUmgebungen bdquoWindowsshyTasshyteldquo heiszligt und auf der bei den meisten Tasshytaturen das entsprechende Logo prangt
Infos und DownloadsAn einzelnen Stellen im Text finden sie das Zeichen das auf eine weiterfuumlhshyrende Information verweist Um an die Links zum Artikel zu gelangen blaumlttern Sie ans Ende des Artikels wo Sie einen Kasten Weitere Infos und interessante Links finden Entweder tippen Sie die dort angegebene URL wwwlinux‑userdeqrNummer in einen Webbrowser ein ndash das fuumlhrt Sie auf eine Webseite mit allen Links zum Artikel ndash oder Sie scannen mit
In jedem LinuxUser-Artikel liefern eine Reihe von speziellen Auszeichnungen
und grafischen Elementen wichtige Zusatzinformationen zum Text
copy M
aksi
m S
hebe
ko 1
23R
F
Beispiel fuumlr Heft-DVD-Inhalt LUOrdner
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44447
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44447
dem Smartphone oder Tablet den im Kasten abgedruckten QRshyCode ein und surfen so direkt zur Seite mit den Links
Analog funktioniert der Kasten Dateien zum Artikel herunterladen unter mit der URL wwwlinux‑userdedlNummer Er bringt Sie auf eine Webseite die auf inteshyressante Downloads zum Artikel verweist (Das Exemplar unten links dient nur als Beispiel und fuumlhrt ins Nirgendwo)
Heft-DVDDie preisguumlnstigere NoshyMediashyEdition von LinuxUser kommt ohne Datentraumlger doch die meisten Leser bevorzugen die am Kiosk erhaumlltliche Ausgabe mit HeftshyDVD Bei Artikeln zu denen Inhalte auf der DVD gehoumlren finden Sie auf der ersshyten Doppelseite einen grauen bdquoHalbkreis mit Lochldquo (siehe oben) der eine optische Disk symbolisiert Der Text darunter beshyzeichnet den zugehoumlrigen DVDshyInhalt und nennt gegebenenfalls auch das Verzeichnis in dem sich dieser auf dem Datentraumlger befindet (jlu) n
Glossar Naumlhere Definition zum Verstaumlndnis
eines Begriffs oder einer Abkuumlrzung
Service Heft-DVD-Inhalt
98 wwwlinux-userde
Neues auf der Heft-DVD
Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar
stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50
bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS
Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-
tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version
Bleeding Edge Fedora 32
Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-
men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos
Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204
Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken
sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n
Sicher und anonym Tails 45
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 83
BSD-Desktop insgesamt kuumlmmern waumlh-rend TrueOS sich an FreeBSD orientiert und nur dessen Desktop-Pakete unter-stuumltzt aber einem schnellen Zyklus folgt und alle sechs Monate erscheint
Das Projekt Trident dagegen beschloss nach rund einem Jahr Entwicklung im Oktober 2019 von der Plattform BSD zu einer Linux-Distribution als Basis zu wechseln Die Wahl fiel auf die leicht-gewichtige unabhaumlngige Rolling-Re-lease-Distribution Void Linux Der Grund fuumlr den Umstieg von BSD auf Linux lag hauptsaumlchlich in der besseren Hardware-Unterstuumltzung fuumlr ein dem Desktop zugewandtes Projekt
Die Distribution Void Linux erstellt alle Pakete im eigenen Build-System und ver-wendet den Paketmanager XBPS zum In-stallieren als Init-System dient Runit Fuumlr alle Pakete besteht die Moumlglich-keit sie auf Basis von Musl statt der GNU-C-Bibliothek (Glibc) zu installieren LibreSSL ersetzt optional OpenSSL
Das Beste beider WeltenTrident kombiniert Void Linux mit ZFS on Root aus der BSD-Welt Von dort stammt auch das schlanke Lumina Desk-top Environment kurz Lumina Das Lizenzproblem das den Einsatz von ZFS unter Linux meist verhindert loumlsen die Entwickler indem Sie das Kernel-Modul nicht direkt ausliefern sondern per DKMS zur Laufzeit erstellen und einbinden
Dabei kommt ZFS on Linux 082 unter Kernel 5418 zum Einsatz Waumlhrend des Tests verlieszlig das Projekt die Beta-Phase und veroumlffentlichte die Version 10 Es zeigte sich aber dass das Release noch nicht in allen Punkten uumlberzeugt
Kein Live-ImageDas Abbild von der Webseite des Pro-jekts ist ein Net-Installer mit rund 500 MByte ein Live-Image gibt es derzeit nicht Fuumlr einen Test installieren Sie das Image in Virtualbox oder VMware Dafuumlr sollten Sie mindestens 2 GByte RAM sowie 10 GByte Platz auf der virtuellen Platte bereitstellen
Beim Booten des Images erscheint eine Nachricht dass noch nicht alles wie gewuumlnscht funktioniert Verstaumlndlich denn immerhin haben die Entwickler
die Plattform komplett gewechselt Es braucht noch viele Tests auf einer moumlg-lichst breiten Basis bis alles passt
Auf dem ThinkpadIm Test kam Trident auf einem Thinkpad zum Einsatz Gleich nach dem Start vom Boot-Medium landen Sie zum Vorbe-reiten der eigentlichen Installation im Terminal Die Software fragt zunaumlchst den Status des Netzwerks ab Das gelang im Test allerdings erst nach mehreren Scans Dann erkannte sie das Ethernet Gleiches galt fuumlr das WLAN Bei der Ein-gabe des Passworts gilt es zu beachten dass zu diesem Zeitpunkt eine englische Tastaturbelegung eingestellt ist bei der einige Tasten anders belegt sind
1 Der Bootloader rEFInd eine auf UEFI- Installationen speziali-sierte Grub-Alternative kann multiple Installa-tionen verschiedener Betriebssysteme verwal-ten und eine interaktive EFI-Shell oumlffnen
2 Trident setzt auf XBPS fuumlr das Paketmanagement Mit Octoxbps installieren Sie einen grafischen Paketmanager im Stil von Synaptic nach der im Test dazu diente XFCE und KDE Plasma zu integrieren
NetzampSystem Trident
84 wwwlinux-userde 062020
Vor Beginn der Installation empfiehlt der Assistent den Rechner am besten mit UEFI zu booten da sonst einige Funk-tionen wie das ZFS-Bootmenuuml oder die Verschluumlsselung nicht bereitstehen Sie sollten diesen Hinweis beherzigen da Sie sonst unter anderem die Moumlglichkeit ver-schenken Snapshots aus dem Bootmenuuml zu starten
Glibc oder MuslKlappt der Zugang zum Netz steht die Entscheidung an ob Sie ein System
mit Standardpaketen und einer Glibc oder eine leichtgewichtige Installation ohne proprietaumlre Pakete mit Musl haben moumlchten Warum die beiden Varianten jeweils mit der entsprechenden C-Stan-dard-Bibliothek fest verknuumlpft waren erschlieszligt sich uns nicht ndash vor allem deshalb weil das System in einem wei-teren Schritt vier verschiedene Varianten anbietet von Void uumlber Server und Lite hin zu Full Hier sind Lite und Full die als einzige einen Desktop aufweisen nicht vollstaumlndig implementiert und somit als experimentell anzusehen Wir entschie-den uns trotzdem fuumlr die ausgewachsene Version um zu sehen wie viel Arbeit der grafischen Variante noch bevorsteht
Flott installiert
Das Net-Install-Image bietet sich bei einem Rolling Release wie Void als be-vorzugte Methode an da das Setup dabei alle Pakete auf den neuesten Stand bringt Die Installation laumluft zuumlgig ab und brauchte auf einem fuumlnf Jahre alten Thinkpad in einem flotten Netz-werk gut zehn Minuten Die meiste Zeit beanspruchte dabei DKMS zum Bau der Module fuumlr ZFS und Wireguard
Die Distribution verschluumlsselt das Home des Users bei der Installation automatisch das Passwort des Users ent-schluumlsselt beim Einloggen zusaumltzlich die Partition Um dabei ein Systemlayout im BSD-Stil beizubehalten wird das Home als usrhome eingebunden bei home handelt es sich um einen Symlink darauf
Bootmanager rEFIndWenn Sie das System nach der Installa-tion neu starten begruumlszligt Sie rEFInd statt des gewohnten Grub 1 Beim ersten Rundgang durch die Oberflaumlche stellen Sie unter Umstaumlnden fest dass die vorinstallierte Auswahl an Software nicht allzu uumlppig ausfaumlllt im Vergleich zu
4 Als Mail-Client verwendet Trident die mit Qt entwickelte Anwendung Trojitaacute die als Protokoll nur IMAP unterstuumltzt Um klassische POP3-Postfaumlcher abzurufen waumlre etwa Thunderbird als Alternative gefragt
Listing 2 xbps‑install octoxbps kde‑cli‑tools trident‑update ‑check ampamp trident‑update ‑update
3 Luminas Dateimanager Insight bietet einen beschraumlnkten Funktionsumfang und bietet keinen 2-Fenster-Betrieb Natuumlrlich stehen bei Bedarf noch andere Dateimanager mit zusaumltzlichen Funktionen bereit
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 85
anderen Systemen Immerhin finden Sie unter anderem LibreOffice Firefox und ein Qt-Terminal vor was fuumlr den Anfang oft ausreicht
Doch zunaumlchst zum Wichtigsten Stellen Sie als Erstes das Tastaturlay-out auf Deutsch um Dazu geben Sie im Qt-Terminal das Kommando sudo xbps‑install setxkbmap ein Der Befehl setxkbmap de stellt dann das Layout um Damit Sie das nicht nach jedem Reboot wiederholen muumlssen legen Sie ein klei-nes Skript in den Autostart-Bereich den Sie im Menuuml unter Preferences | Desktop Settings finden Das Skript nennen Sie setxkbmapsh oder aumlhnlich und befuumlllen es mit dem Inhalt aus Listing 1
Haben Sie dem Skript mit chmod +x setxkbmapsh die passenden Rechte gegeben legen Sie es im Autostart ab indem Sie dort zu Binary wechseln das Skript markieren und oben auf Save kli-cken Jetzt bleibt das Tastaturlayout nach einem Neustart erhalten
Paketmanager XBPSDer bei Void entwickelte Paketmanager XBPS erinnert an Pacman von Arch Linux Der Befehl zum Aktualisieren des Void- Unterbaus lautet xbps‑install ‑Su Wollen Sie vor dem Aktualisieren des Systems automatisch einen ZFS-Snap-shot erstellen verwenden Sie anstelle dieses Kommandos das aus der ersten Zeile von Listing 2
Ziehen Sie einen grafischen Paket-manager vor greifen Sie zur zwar spar-tanischen aber funktionellen Software
Octoxbps die Sie uumlber XBPS nachziehen (Listing 2 zweite Zeile) und anschlieszligend aus dem Menuuml starten 2
Keine SchoumlnheitUumlber den Lumina-Desktop laumlsst sich trefflich streiten Er ist funktional schnell durchgehend zu konfigurieren und bringt bereits eine begrenzte Anzahl von Apps mit 3 Nach einer gewissen Einge-woumlhnung geht die Arbeit damit einiger-maszligen flott von der Hand 4
5 XFCE in der aktuellen Version 414 ist eine gute Alternative wenn Lumina zu spartanisch erscheint
6 Der voreingestellte Dark-Look harmoniert unter XFCE gut mit den in dunklen Brauntoumlnen gehaltenen Icons der Anwendungen
Listing 3$ sudo cp usrsharexsessionsxfcedesktop etcsddm‑sessions
$ sudo cp usrsharexsessionsplasmadesktop etcsddm‑sessions
NetzampSystem Trident
86 wwwlinux-userde 062020
Eines ist der in C++ und Qt5 geschriebe-ne Desktop aber wahrlich nicht grafisch ansprechend Wie bei Linux uumlblich ha-ben Sie aber die Wahl Gefaumlllt Ihnen die Optik nicht installieren Sie einfach eine andere Desktop-Umgebung
Andere DesktopsWir haben Plasma als auch XFCE 5 nachinstalliert Letzteres richten Sie auf der Kommandozeile mit xbps‑install xfce4 ein In Octoxbps tragen Sie Xfce4 ins Suchfeld ein und markieren die gelis-teten Apps Ein Klick auf + Install im Kon-
textmenuuml bereitet alles vor ein Klick auf den Haken oben in der Menuumlleiste stoumlszligt den Prozess an Um XFCE in den Log-in-Manager SDDM einzufuumlgen nutzen Sie den Befehl aus der ersten Zeile von Listing 3 Beim naumlchsten Login duumlrfen Sie dann XFCE auswaumlhlen 6
Der Weg zu einem KDE-Plasma-Desk-top 7 verlaumluft aumlhnlich der entsprechen-de Befehl lautet xbps‑install kde5 Hier sollten Sie zusaumltzlich kde5-baseapps und dolphin installieren Ohne die KDE5-Basis-Anwendungen fehlen unter anderem Kate KWrite und Konsole Gra-fisch verfahren Sie analog zu XFCE 8
Danach folgt wieder das Einbinden in SDDM (Listing 3 zweite Zeile) Sie finden dann zwei Eintraumlge fuumlr Plasma vor Einer davon sollte eine Wayland-Sitzung star-ten was im Test aber nicht klappte
Bei beiden Desktop-Metapaketen feh-len derzeit noch einige Anwendungen die Sie aber bei Bedarf gezielt nachin-stallieren Wir fanden XFCE als Desktop fuumlr Trident ideal denn die Eleganz von Plasma kommt derzeit noch nicht zur Geltung Waumlhrend der Tests erkannte das System externe Geraumlte nicht automa-tisch es war noumltig diese per Mount-Be-fehl einzubinden
Erstaunt hat der hohe Verbrauch an Hauptspeicher nach dem Start Mit Lumina waren es rund 720 MByte bei XFCE und Plasma jeweils um 850 MByte Zum Vergleich Unter Debian bdquoUnstableldquo reichen Plasma rund 650 MByte 9
ZFS gut integriertUm die Vorteile von ZFS zu nutzen ins-besondere die Snapshots bedarf es zwingend der Kommandozeile Trident hat waumlhrend der Installation bereits mehrere ZFS-Pools angelegt die Sie sich mit zfs list ansehen Beim Start des Systems booten Sie standardmaumlszligig in tridentpool ROOT initial wobei trident-pool der bei der Installation standard-maumlszligig vergebene Name ist
Trident erzeugt automatisch vor jedem Upgrade des Systems einen
7 Plasma wirkt unter Trident im Vergleich zu XFCE etwas behaumlbig Zudem sind einige wichtige Apps noch nicht im Metapaket KDE5 integriert
8 Trident benutzt den langfristig unterstuumltzten Kernel 5418 als stabile Unterlage Die Installation von Plasma brachte zudem einige Qt-Entwicklungswerkzeuge mit an Bord
Listing 4
$ sudo zfs snapshot tridentpoolROOTinitialsnap2
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 87
inkrementellen Snapshot Das ermoumlg-licht es bei Problemen auf den vorhe-rigen Stand zuruumlckzurollen Sie duumlrfen daruumlber hinaus jederzeit einen Snapshot des Gesamtsystems oder von einzelnen Pools erstellen Dazu dient ein Befehl wie der aus Listing 4 Den Namen hinter dem Klammeraffen ndash im Beispiel snap2 ndash vergeben Sie er sollte moumlglichst aus-sagekraumlftig sein um ihn im Bootmanager spaumlter leicht zu identifizieren 0
Wenn Sie beim naumlchsten Neustart nicht den eigentlichen ZFS-Pool star-ten moumlchten sondern einen Snapshot dann wechseln Sie im zweiten Schritt des Boot-Vorgangs per [Esc] in das Boot-menuuml Ein Druck auf [Alt]+[A] foumlrdert dort die vorhandenen Snapshots zutage Dokumentationsmaterial zu ZFS buumlndelt eine Seite bei Wikibooks
FazitTrident funktionierte im Test einwand-frei aus dem Terminal heraus Grafische Desktops ndash egal ob Lumina ein nachin-stalliertes Plasma oder XFCE ndash weisen derzeit noch Defizite auf Das war den Entwicklern bewusst als sie dem aktu-ellen Abbild trotzdem die Versionsnum-
mer 10 verliehen Diese Haltung deutet die Zielrichtung des Projekts an Die Kom-mandozeile bleibt bei Trident vermutlich fuumlr ZFS auch kuumlnftig die einzige Loumlsung
Trident ist ein interessantes Projekt Wer es derzeit zum taumlglichen Begleiter machen moumlchte sollte vielleicht schon einmal Void oder Arch Linux konfiguriert haben und darf mit der Kommandozeile nicht auf Kriegsfuszlig stehen Die Kombi-nation aus der leichtgewichtigen Distri-bution Void Linux und dem aus der BSD-Welt uumlberkommenen ZFS verleihen dem Projekt viel Potenzial Es scheint ideal fuumlr Anwender die Ubuntu nicht moumlgen aber trotzdem ZFS on Root voreingestellt nutzen moumlchten (agr) n
9 Die Speicherauslastung von Trident faumlllt unter allen getesteten Desktops houmlher aus als erwartet Vermutlich legen die Entwickler an dieser Stelle noch Hand an um das System weiter zu optimieren
0 ZFS on Root gehoumlrt zu den herausragenden Beigaben von Trident Die Befehle zum Einsatz der Funktionen entsprechen denen von ZFS unter anderen Umgebungen
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr43932
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl43932
96
README
Der Mensch lebt nicht vom Text allein Zu jedem Artikel in LinuxUser gehoumlrt eine Reihe von Zusatzinformationen die das bloszlige Narrativ um weiterfuumlhrende Inhalte ergaumlnzen Manche davon inteshygrieren sich direkt in den Textfluss andere stehen als gesonderte grafische Elemente in der sogenannten Marginalspalte also dem teilweise freien Bereich an der rechshyten beziehungsweise linken Seitenkante
Typografische KonventionenEine blaue Einfaumlrbung hebt Verweise auf Tabellen und Kaumlsten hervor siehe Kasten Kastentitel Die Kursivierung signalisiert hier wie in vielen anderen Faumlllen eine symbolische Bezeichnung in einem Codeshybrocken koumlnnte das etwa so aussehen
$ cat bdquoEinTextbrockenldquo gtgt Ausgabetxt
Der bdquoUmbruchhakenldquo am Ende der ersten Zeile des Codes verweist hier darauf dass es sich in diesem Fall eigentlich um eine einzige Eingabezeile handelt die nur aus Platzgruumlnden im Druck umgebrochen werden musste
Die Kursivierung kann neben Platzhalshytern auch andere Elemente bezeichnen wie Paketnamen und Benutzerkonten etwa build-essential und root Aber auch Menuumlpunkte drucken wir kursiv ab wobei in Menuumlfolgen eine Pipe die einshyzelnen Elemente trennt Sonstiges | Text-kodierung | Unicode
Gelegentlich begegnen Ihnen in den Artikeln auch orangefarbig hinterlegte Textstellen Sie verweisen auf ein Glossar das den markierten Begriff kurz erlaumlutert Sie finden den Glossartext dann in einer der Marginalspalten
Tasten und TastenfolgenEin Buchstabe oder eine Buchstabenshyfolge in eckigen Klammern wie [Esc] steht symbolisch fuumlr einen Tastendruck Dabei dient als Schreibweise grundsaumltzshylich die Beschriftung der Tasten einer deutschen Tastatur Ein Druck auf [T] erzeugt also ein kleines bdquotldquo die Kombishynation [Umschalt]+[T] ein groszliges bdquoTldquo
Das Pluszeichen zwischen Tasten sigshynalisiert dabei dass man sie gleichzeitig druumlcken muss ein Komma dagegen dass sie nacheinander betaumltigt werden muumlsshysen Das allseits beliebte Copy amp Paste gelingt also mit [Strg]+[C] [Strg]+[V]
Lesen Sie etwas von der SupershyTaste dann handelt es sich dabei um die eigentshylich korrekte Bezeichnung jener Taste die in MicrosoftshyUmgebungen bdquoWindowsshyTasshyteldquo heiszligt und auf der bei den meisten Tasshytaturen das entsprechende Logo prangt
Infos und DownloadsAn einzelnen Stellen im Text finden sie das Zeichen das auf eine weiterfuumlhshyrende Information verweist Um an die Links zum Artikel zu gelangen blaumlttern Sie ans Ende des Artikels wo Sie einen Kasten Weitere Infos und interessante Links finden Entweder tippen Sie die dort angegebene URL wwwlinux‑userdeqrNummer in einen Webbrowser ein ndash das fuumlhrt Sie auf eine Webseite mit allen Links zum Artikel ndash oder Sie scannen mit
In jedem LinuxUser-Artikel liefern eine Reihe von speziellen Auszeichnungen
und grafischen Elementen wichtige Zusatzinformationen zum Text
copy M
aksi
m S
hebe
ko 1
23R
F
Beispiel fuumlr Heft-DVD-Inhalt LUOrdner
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44447
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44447
dem Smartphone oder Tablet den im Kasten abgedruckten QRshyCode ein und surfen so direkt zur Seite mit den Links
Analog funktioniert der Kasten Dateien zum Artikel herunterladen unter mit der URL wwwlinux‑userdedlNummer Er bringt Sie auf eine Webseite die auf inteshyressante Downloads zum Artikel verweist (Das Exemplar unten links dient nur als Beispiel und fuumlhrt ins Nirgendwo)
Heft-DVDDie preisguumlnstigere NoshyMediashyEdition von LinuxUser kommt ohne Datentraumlger doch die meisten Leser bevorzugen die am Kiosk erhaumlltliche Ausgabe mit HeftshyDVD Bei Artikeln zu denen Inhalte auf der DVD gehoumlren finden Sie auf der ersshyten Doppelseite einen grauen bdquoHalbkreis mit Lochldquo (siehe oben) der eine optische Disk symbolisiert Der Text darunter beshyzeichnet den zugehoumlrigen DVDshyInhalt und nennt gegebenenfalls auch das Verzeichnis in dem sich dieser auf dem Datentraumlger befindet (jlu) n
Glossar Naumlhere Definition zum Verstaumlndnis
eines Begriffs oder einer Abkuumlrzung
Service Heft-DVD-Inhalt
98 wwwlinux-userde
Neues auf der Heft-DVD
Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar
stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50
bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS
Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-
tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version
Bleeding Edge Fedora 32
Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-
men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos
Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204
Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken
sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n
Sicher und anonym Tails 45
NetzampSystem Trident
84 wwwlinux-userde 062020
Vor Beginn der Installation empfiehlt der Assistent den Rechner am besten mit UEFI zu booten da sonst einige Funk-tionen wie das ZFS-Bootmenuuml oder die Verschluumlsselung nicht bereitstehen Sie sollten diesen Hinweis beherzigen da Sie sonst unter anderem die Moumlglichkeit ver-schenken Snapshots aus dem Bootmenuuml zu starten
Glibc oder MuslKlappt der Zugang zum Netz steht die Entscheidung an ob Sie ein System
mit Standardpaketen und einer Glibc oder eine leichtgewichtige Installation ohne proprietaumlre Pakete mit Musl haben moumlchten Warum die beiden Varianten jeweils mit der entsprechenden C-Stan-dard-Bibliothek fest verknuumlpft waren erschlieszligt sich uns nicht ndash vor allem deshalb weil das System in einem wei-teren Schritt vier verschiedene Varianten anbietet von Void uumlber Server und Lite hin zu Full Hier sind Lite und Full die als einzige einen Desktop aufweisen nicht vollstaumlndig implementiert und somit als experimentell anzusehen Wir entschie-den uns trotzdem fuumlr die ausgewachsene Version um zu sehen wie viel Arbeit der grafischen Variante noch bevorsteht
Flott installiert
Das Net-Install-Image bietet sich bei einem Rolling Release wie Void als be-vorzugte Methode an da das Setup dabei alle Pakete auf den neuesten Stand bringt Die Installation laumluft zuumlgig ab und brauchte auf einem fuumlnf Jahre alten Thinkpad in einem flotten Netz-werk gut zehn Minuten Die meiste Zeit beanspruchte dabei DKMS zum Bau der Module fuumlr ZFS und Wireguard
Die Distribution verschluumlsselt das Home des Users bei der Installation automatisch das Passwort des Users ent-schluumlsselt beim Einloggen zusaumltzlich die Partition Um dabei ein Systemlayout im BSD-Stil beizubehalten wird das Home als usrhome eingebunden bei home handelt es sich um einen Symlink darauf
Bootmanager rEFIndWenn Sie das System nach der Installa-tion neu starten begruumlszligt Sie rEFInd statt des gewohnten Grub 1 Beim ersten Rundgang durch die Oberflaumlche stellen Sie unter Umstaumlnden fest dass die vorinstallierte Auswahl an Software nicht allzu uumlppig ausfaumlllt im Vergleich zu
4 Als Mail-Client verwendet Trident die mit Qt entwickelte Anwendung Trojitaacute die als Protokoll nur IMAP unterstuumltzt Um klassische POP3-Postfaumlcher abzurufen waumlre etwa Thunderbird als Alternative gefragt
Listing 2 xbps‑install octoxbps kde‑cli‑tools trident‑update ‑check ampamp trident‑update ‑update
3 Luminas Dateimanager Insight bietet einen beschraumlnkten Funktionsumfang und bietet keinen 2-Fenster-Betrieb Natuumlrlich stehen bei Bedarf noch andere Dateimanager mit zusaumltzlichen Funktionen bereit
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 85
anderen Systemen Immerhin finden Sie unter anderem LibreOffice Firefox und ein Qt-Terminal vor was fuumlr den Anfang oft ausreicht
Doch zunaumlchst zum Wichtigsten Stellen Sie als Erstes das Tastaturlay-out auf Deutsch um Dazu geben Sie im Qt-Terminal das Kommando sudo xbps‑install setxkbmap ein Der Befehl setxkbmap de stellt dann das Layout um Damit Sie das nicht nach jedem Reboot wiederholen muumlssen legen Sie ein klei-nes Skript in den Autostart-Bereich den Sie im Menuuml unter Preferences | Desktop Settings finden Das Skript nennen Sie setxkbmapsh oder aumlhnlich und befuumlllen es mit dem Inhalt aus Listing 1
Haben Sie dem Skript mit chmod +x setxkbmapsh die passenden Rechte gegeben legen Sie es im Autostart ab indem Sie dort zu Binary wechseln das Skript markieren und oben auf Save kli-cken Jetzt bleibt das Tastaturlayout nach einem Neustart erhalten
Paketmanager XBPSDer bei Void entwickelte Paketmanager XBPS erinnert an Pacman von Arch Linux Der Befehl zum Aktualisieren des Void- Unterbaus lautet xbps‑install ‑Su Wollen Sie vor dem Aktualisieren des Systems automatisch einen ZFS-Snap-shot erstellen verwenden Sie anstelle dieses Kommandos das aus der ersten Zeile von Listing 2
Ziehen Sie einen grafischen Paket-manager vor greifen Sie zur zwar spar-tanischen aber funktionellen Software
Octoxbps die Sie uumlber XBPS nachziehen (Listing 2 zweite Zeile) und anschlieszligend aus dem Menuuml starten 2
Keine SchoumlnheitUumlber den Lumina-Desktop laumlsst sich trefflich streiten Er ist funktional schnell durchgehend zu konfigurieren und bringt bereits eine begrenzte Anzahl von Apps mit 3 Nach einer gewissen Einge-woumlhnung geht die Arbeit damit einiger-maszligen flott von der Hand 4
5 XFCE in der aktuellen Version 414 ist eine gute Alternative wenn Lumina zu spartanisch erscheint
6 Der voreingestellte Dark-Look harmoniert unter XFCE gut mit den in dunklen Brauntoumlnen gehaltenen Icons der Anwendungen
Listing 3$ sudo cp usrsharexsessionsxfcedesktop etcsddm‑sessions
$ sudo cp usrsharexsessionsplasmadesktop etcsddm‑sessions
NetzampSystem Trident
86 wwwlinux-userde 062020
Eines ist der in C++ und Qt5 geschriebe-ne Desktop aber wahrlich nicht grafisch ansprechend Wie bei Linux uumlblich ha-ben Sie aber die Wahl Gefaumlllt Ihnen die Optik nicht installieren Sie einfach eine andere Desktop-Umgebung
Andere DesktopsWir haben Plasma als auch XFCE 5 nachinstalliert Letzteres richten Sie auf der Kommandozeile mit xbps‑install xfce4 ein In Octoxbps tragen Sie Xfce4 ins Suchfeld ein und markieren die gelis-teten Apps Ein Klick auf + Install im Kon-
textmenuuml bereitet alles vor ein Klick auf den Haken oben in der Menuumlleiste stoumlszligt den Prozess an Um XFCE in den Log-in-Manager SDDM einzufuumlgen nutzen Sie den Befehl aus der ersten Zeile von Listing 3 Beim naumlchsten Login duumlrfen Sie dann XFCE auswaumlhlen 6
Der Weg zu einem KDE-Plasma-Desk-top 7 verlaumluft aumlhnlich der entsprechen-de Befehl lautet xbps‑install kde5 Hier sollten Sie zusaumltzlich kde5-baseapps und dolphin installieren Ohne die KDE5-Basis-Anwendungen fehlen unter anderem Kate KWrite und Konsole Gra-fisch verfahren Sie analog zu XFCE 8
Danach folgt wieder das Einbinden in SDDM (Listing 3 zweite Zeile) Sie finden dann zwei Eintraumlge fuumlr Plasma vor Einer davon sollte eine Wayland-Sitzung star-ten was im Test aber nicht klappte
Bei beiden Desktop-Metapaketen feh-len derzeit noch einige Anwendungen die Sie aber bei Bedarf gezielt nachin-stallieren Wir fanden XFCE als Desktop fuumlr Trident ideal denn die Eleganz von Plasma kommt derzeit noch nicht zur Geltung Waumlhrend der Tests erkannte das System externe Geraumlte nicht automa-tisch es war noumltig diese per Mount-Be-fehl einzubinden
Erstaunt hat der hohe Verbrauch an Hauptspeicher nach dem Start Mit Lumina waren es rund 720 MByte bei XFCE und Plasma jeweils um 850 MByte Zum Vergleich Unter Debian bdquoUnstableldquo reichen Plasma rund 650 MByte 9
ZFS gut integriertUm die Vorteile von ZFS zu nutzen ins-besondere die Snapshots bedarf es zwingend der Kommandozeile Trident hat waumlhrend der Installation bereits mehrere ZFS-Pools angelegt die Sie sich mit zfs list ansehen Beim Start des Systems booten Sie standardmaumlszligig in tridentpool ROOT initial wobei trident-pool der bei der Installation standard-maumlszligig vergebene Name ist
Trident erzeugt automatisch vor jedem Upgrade des Systems einen
7 Plasma wirkt unter Trident im Vergleich zu XFCE etwas behaumlbig Zudem sind einige wichtige Apps noch nicht im Metapaket KDE5 integriert
8 Trident benutzt den langfristig unterstuumltzten Kernel 5418 als stabile Unterlage Die Installation von Plasma brachte zudem einige Qt-Entwicklungswerkzeuge mit an Bord
Listing 4
$ sudo zfs snapshot tridentpoolROOTinitialsnap2
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 87
inkrementellen Snapshot Das ermoumlg-licht es bei Problemen auf den vorhe-rigen Stand zuruumlckzurollen Sie duumlrfen daruumlber hinaus jederzeit einen Snapshot des Gesamtsystems oder von einzelnen Pools erstellen Dazu dient ein Befehl wie der aus Listing 4 Den Namen hinter dem Klammeraffen ndash im Beispiel snap2 ndash vergeben Sie er sollte moumlglichst aus-sagekraumlftig sein um ihn im Bootmanager spaumlter leicht zu identifizieren 0
Wenn Sie beim naumlchsten Neustart nicht den eigentlichen ZFS-Pool star-ten moumlchten sondern einen Snapshot dann wechseln Sie im zweiten Schritt des Boot-Vorgangs per [Esc] in das Boot-menuuml Ein Druck auf [Alt]+[A] foumlrdert dort die vorhandenen Snapshots zutage Dokumentationsmaterial zu ZFS buumlndelt eine Seite bei Wikibooks
FazitTrident funktionierte im Test einwand-frei aus dem Terminal heraus Grafische Desktops ndash egal ob Lumina ein nachin-stalliertes Plasma oder XFCE ndash weisen derzeit noch Defizite auf Das war den Entwicklern bewusst als sie dem aktu-ellen Abbild trotzdem die Versionsnum-
mer 10 verliehen Diese Haltung deutet die Zielrichtung des Projekts an Die Kom-mandozeile bleibt bei Trident vermutlich fuumlr ZFS auch kuumlnftig die einzige Loumlsung
Trident ist ein interessantes Projekt Wer es derzeit zum taumlglichen Begleiter machen moumlchte sollte vielleicht schon einmal Void oder Arch Linux konfiguriert haben und darf mit der Kommandozeile nicht auf Kriegsfuszlig stehen Die Kombi-nation aus der leichtgewichtigen Distri-bution Void Linux und dem aus der BSD-Welt uumlberkommenen ZFS verleihen dem Projekt viel Potenzial Es scheint ideal fuumlr Anwender die Ubuntu nicht moumlgen aber trotzdem ZFS on Root voreingestellt nutzen moumlchten (agr) n
9 Die Speicherauslastung von Trident faumlllt unter allen getesteten Desktops houmlher aus als erwartet Vermutlich legen die Entwickler an dieser Stelle noch Hand an um das System weiter zu optimieren
0 ZFS on Root gehoumlrt zu den herausragenden Beigaben von Trident Die Befehle zum Einsatz der Funktionen entsprechen denen von ZFS unter anderen Umgebungen
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr43932
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl43932
96
README
Der Mensch lebt nicht vom Text allein Zu jedem Artikel in LinuxUser gehoumlrt eine Reihe von Zusatzinformationen die das bloszlige Narrativ um weiterfuumlhrende Inhalte ergaumlnzen Manche davon inteshygrieren sich direkt in den Textfluss andere stehen als gesonderte grafische Elemente in der sogenannten Marginalspalte also dem teilweise freien Bereich an der rechshyten beziehungsweise linken Seitenkante
Typografische KonventionenEine blaue Einfaumlrbung hebt Verweise auf Tabellen und Kaumlsten hervor siehe Kasten Kastentitel Die Kursivierung signalisiert hier wie in vielen anderen Faumlllen eine symbolische Bezeichnung in einem Codeshybrocken koumlnnte das etwa so aussehen
$ cat bdquoEinTextbrockenldquo gtgt Ausgabetxt
Der bdquoUmbruchhakenldquo am Ende der ersten Zeile des Codes verweist hier darauf dass es sich in diesem Fall eigentlich um eine einzige Eingabezeile handelt die nur aus Platzgruumlnden im Druck umgebrochen werden musste
Die Kursivierung kann neben Platzhalshytern auch andere Elemente bezeichnen wie Paketnamen und Benutzerkonten etwa build-essential und root Aber auch Menuumlpunkte drucken wir kursiv ab wobei in Menuumlfolgen eine Pipe die einshyzelnen Elemente trennt Sonstiges | Text-kodierung | Unicode
Gelegentlich begegnen Ihnen in den Artikeln auch orangefarbig hinterlegte Textstellen Sie verweisen auf ein Glossar das den markierten Begriff kurz erlaumlutert Sie finden den Glossartext dann in einer der Marginalspalten
Tasten und TastenfolgenEin Buchstabe oder eine Buchstabenshyfolge in eckigen Klammern wie [Esc] steht symbolisch fuumlr einen Tastendruck Dabei dient als Schreibweise grundsaumltzshylich die Beschriftung der Tasten einer deutschen Tastatur Ein Druck auf [T] erzeugt also ein kleines bdquotldquo die Kombishynation [Umschalt]+[T] ein groszliges bdquoTldquo
Das Pluszeichen zwischen Tasten sigshynalisiert dabei dass man sie gleichzeitig druumlcken muss ein Komma dagegen dass sie nacheinander betaumltigt werden muumlsshysen Das allseits beliebte Copy amp Paste gelingt also mit [Strg]+[C] [Strg]+[V]
Lesen Sie etwas von der SupershyTaste dann handelt es sich dabei um die eigentshylich korrekte Bezeichnung jener Taste die in MicrosoftshyUmgebungen bdquoWindowsshyTasshyteldquo heiszligt und auf der bei den meisten Tasshytaturen das entsprechende Logo prangt
Infos und DownloadsAn einzelnen Stellen im Text finden sie das Zeichen das auf eine weiterfuumlhshyrende Information verweist Um an die Links zum Artikel zu gelangen blaumlttern Sie ans Ende des Artikels wo Sie einen Kasten Weitere Infos und interessante Links finden Entweder tippen Sie die dort angegebene URL wwwlinux‑userdeqrNummer in einen Webbrowser ein ndash das fuumlhrt Sie auf eine Webseite mit allen Links zum Artikel ndash oder Sie scannen mit
In jedem LinuxUser-Artikel liefern eine Reihe von speziellen Auszeichnungen
und grafischen Elementen wichtige Zusatzinformationen zum Text
copy M
aksi
m S
hebe
ko 1
23R
F
Beispiel fuumlr Heft-DVD-Inhalt LUOrdner
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44447
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44447
dem Smartphone oder Tablet den im Kasten abgedruckten QRshyCode ein und surfen so direkt zur Seite mit den Links
Analog funktioniert der Kasten Dateien zum Artikel herunterladen unter mit der URL wwwlinux‑userdedlNummer Er bringt Sie auf eine Webseite die auf inteshyressante Downloads zum Artikel verweist (Das Exemplar unten links dient nur als Beispiel und fuumlhrt ins Nirgendwo)
Heft-DVDDie preisguumlnstigere NoshyMediashyEdition von LinuxUser kommt ohne Datentraumlger doch die meisten Leser bevorzugen die am Kiosk erhaumlltliche Ausgabe mit HeftshyDVD Bei Artikeln zu denen Inhalte auf der DVD gehoumlren finden Sie auf der ersshyten Doppelseite einen grauen bdquoHalbkreis mit Lochldquo (siehe oben) der eine optische Disk symbolisiert Der Text darunter beshyzeichnet den zugehoumlrigen DVDshyInhalt und nennt gegebenenfalls auch das Verzeichnis in dem sich dieser auf dem Datentraumlger befindet (jlu) n
Glossar Naumlhere Definition zum Verstaumlndnis
eines Begriffs oder einer Abkuumlrzung
Service Heft-DVD-Inhalt
98 wwwlinux-userde
Neues auf der Heft-DVD
Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar
stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50
bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS
Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-
tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version
Bleeding Edge Fedora 32
Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-
men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos
Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204
Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken
sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n
Sicher und anonym Tails 45
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 85
anderen Systemen Immerhin finden Sie unter anderem LibreOffice Firefox und ein Qt-Terminal vor was fuumlr den Anfang oft ausreicht
Doch zunaumlchst zum Wichtigsten Stellen Sie als Erstes das Tastaturlay-out auf Deutsch um Dazu geben Sie im Qt-Terminal das Kommando sudo xbps‑install setxkbmap ein Der Befehl setxkbmap de stellt dann das Layout um Damit Sie das nicht nach jedem Reboot wiederholen muumlssen legen Sie ein klei-nes Skript in den Autostart-Bereich den Sie im Menuuml unter Preferences | Desktop Settings finden Das Skript nennen Sie setxkbmapsh oder aumlhnlich und befuumlllen es mit dem Inhalt aus Listing 1
Haben Sie dem Skript mit chmod +x setxkbmapsh die passenden Rechte gegeben legen Sie es im Autostart ab indem Sie dort zu Binary wechseln das Skript markieren und oben auf Save kli-cken Jetzt bleibt das Tastaturlayout nach einem Neustart erhalten
Paketmanager XBPSDer bei Void entwickelte Paketmanager XBPS erinnert an Pacman von Arch Linux Der Befehl zum Aktualisieren des Void- Unterbaus lautet xbps‑install ‑Su Wollen Sie vor dem Aktualisieren des Systems automatisch einen ZFS-Snap-shot erstellen verwenden Sie anstelle dieses Kommandos das aus der ersten Zeile von Listing 2
Ziehen Sie einen grafischen Paket-manager vor greifen Sie zur zwar spar-tanischen aber funktionellen Software
Octoxbps die Sie uumlber XBPS nachziehen (Listing 2 zweite Zeile) und anschlieszligend aus dem Menuuml starten 2
Keine SchoumlnheitUumlber den Lumina-Desktop laumlsst sich trefflich streiten Er ist funktional schnell durchgehend zu konfigurieren und bringt bereits eine begrenzte Anzahl von Apps mit 3 Nach einer gewissen Einge-woumlhnung geht die Arbeit damit einiger-maszligen flott von der Hand 4
5 XFCE in der aktuellen Version 414 ist eine gute Alternative wenn Lumina zu spartanisch erscheint
6 Der voreingestellte Dark-Look harmoniert unter XFCE gut mit den in dunklen Brauntoumlnen gehaltenen Icons der Anwendungen
Listing 3$ sudo cp usrsharexsessionsxfcedesktop etcsddm‑sessions
$ sudo cp usrsharexsessionsplasmadesktop etcsddm‑sessions
NetzampSystem Trident
86 wwwlinux-userde 062020
Eines ist der in C++ und Qt5 geschriebe-ne Desktop aber wahrlich nicht grafisch ansprechend Wie bei Linux uumlblich ha-ben Sie aber die Wahl Gefaumlllt Ihnen die Optik nicht installieren Sie einfach eine andere Desktop-Umgebung
Andere DesktopsWir haben Plasma als auch XFCE 5 nachinstalliert Letzteres richten Sie auf der Kommandozeile mit xbps‑install xfce4 ein In Octoxbps tragen Sie Xfce4 ins Suchfeld ein und markieren die gelis-teten Apps Ein Klick auf + Install im Kon-
textmenuuml bereitet alles vor ein Klick auf den Haken oben in der Menuumlleiste stoumlszligt den Prozess an Um XFCE in den Log-in-Manager SDDM einzufuumlgen nutzen Sie den Befehl aus der ersten Zeile von Listing 3 Beim naumlchsten Login duumlrfen Sie dann XFCE auswaumlhlen 6
Der Weg zu einem KDE-Plasma-Desk-top 7 verlaumluft aumlhnlich der entsprechen-de Befehl lautet xbps‑install kde5 Hier sollten Sie zusaumltzlich kde5-baseapps und dolphin installieren Ohne die KDE5-Basis-Anwendungen fehlen unter anderem Kate KWrite und Konsole Gra-fisch verfahren Sie analog zu XFCE 8
Danach folgt wieder das Einbinden in SDDM (Listing 3 zweite Zeile) Sie finden dann zwei Eintraumlge fuumlr Plasma vor Einer davon sollte eine Wayland-Sitzung star-ten was im Test aber nicht klappte
Bei beiden Desktop-Metapaketen feh-len derzeit noch einige Anwendungen die Sie aber bei Bedarf gezielt nachin-stallieren Wir fanden XFCE als Desktop fuumlr Trident ideal denn die Eleganz von Plasma kommt derzeit noch nicht zur Geltung Waumlhrend der Tests erkannte das System externe Geraumlte nicht automa-tisch es war noumltig diese per Mount-Be-fehl einzubinden
Erstaunt hat der hohe Verbrauch an Hauptspeicher nach dem Start Mit Lumina waren es rund 720 MByte bei XFCE und Plasma jeweils um 850 MByte Zum Vergleich Unter Debian bdquoUnstableldquo reichen Plasma rund 650 MByte 9
ZFS gut integriertUm die Vorteile von ZFS zu nutzen ins-besondere die Snapshots bedarf es zwingend der Kommandozeile Trident hat waumlhrend der Installation bereits mehrere ZFS-Pools angelegt die Sie sich mit zfs list ansehen Beim Start des Systems booten Sie standardmaumlszligig in tridentpool ROOT initial wobei trident-pool der bei der Installation standard-maumlszligig vergebene Name ist
Trident erzeugt automatisch vor jedem Upgrade des Systems einen
7 Plasma wirkt unter Trident im Vergleich zu XFCE etwas behaumlbig Zudem sind einige wichtige Apps noch nicht im Metapaket KDE5 integriert
8 Trident benutzt den langfristig unterstuumltzten Kernel 5418 als stabile Unterlage Die Installation von Plasma brachte zudem einige Qt-Entwicklungswerkzeuge mit an Bord
Listing 4
$ sudo zfs snapshot tridentpoolROOTinitialsnap2
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 87
inkrementellen Snapshot Das ermoumlg-licht es bei Problemen auf den vorhe-rigen Stand zuruumlckzurollen Sie duumlrfen daruumlber hinaus jederzeit einen Snapshot des Gesamtsystems oder von einzelnen Pools erstellen Dazu dient ein Befehl wie der aus Listing 4 Den Namen hinter dem Klammeraffen ndash im Beispiel snap2 ndash vergeben Sie er sollte moumlglichst aus-sagekraumlftig sein um ihn im Bootmanager spaumlter leicht zu identifizieren 0
Wenn Sie beim naumlchsten Neustart nicht den eigentlichen ZFS-Pool star-ten moumlchten sondern einen Snapshot dann wechseln Sie im zweiten Schritt des Boot-Vorgangs per [Esc] in das Boot-menuuml Ein Druck auf [Alt]+[A] foumlrdert dort die vorhandenen Snapshots zutage Dokumentationsmaterial zu ZFS buumlndelt eine Seite bei Wikibooks
FazitTrident funktionierte im Test einwand-frei aus dem Terminal heraus Grafische Desktops ndash egal ob Lumina ein nachin-stalliertes Plasma oder XFCE ndash weisen derzeit noch Defizite auf Das war den Entwicklern bewusst als sie dem aktu-ellen Abbild trotzdem die Versionsnum-
mer 10 verliehen Diese Haltung deutet die Zielrichtung des Projekts an Die Kom-mandozeile bleibt bei Trident vermutlich fuumlr ZFS auch kuumlnftig die einzige Loumlsung
Trident ist ein interessantes Projekt Wer es derzeit zum taumlglichen Begleiter machen moumlchte sollte vielleicht schon einmal Void oder Arch Linux konfiguriert haben und darf mit der Kommandozeile nicht auf Kriegsfuszlig stehen Die Kombi-nation aus der leichtgewichtigen Distri-bution Void Linux und dem aus der BSD-Welt uumlberkommenen ZFS verleihen dem Projekt viel Potenzial Es scheint ideal fuumlr Anwender die Ubuntu nicht moumlgen aber trotzdem ZFS on Root voreingestellt nutzen moumlchten (agr) n
9 Die Speicherauslastung von Trident faumlllt unter allen getesteten Desktops houmlher aus als erwartet Vermutlich legen die Entwickler an dieser Stelle noch Hand an um das System weiter zu optimieren
0 ZFS on Root gehoumlrt zu den herausragenden Beigaben von Trident Die Befehle zum Einsatz der Funktionen entsprechen denen von ZFS unter anderen Umgebungen
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr43932
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl43932
96
README
Der Mensch lebt nicht vom Text allein Zu jedem Artikel in LinuxUser gehoumlrt eine Reihe von Zusatzinformationen die das bloszlige Narrativ um weiterfuumlhrende Inhalte ergaumlnzen Manche davon inteshygrieren sich direkt in den Textfluss andere stehen als gesonderte grafische Elemente in der sogenannten Marginalspalte also dem teilweise freien Bereich an der rechshyten beziehungsweise linken Seitenkante
Typografische KonventionenEine blaue Einfaumlrbung hebt Verweise auf Tabellen und Kaumlsten hervor siehe Kasten Kastentitel Die Kursivierung signalisiert hier wie in vielen anderen Faumlllen eine symbolische Bezeichnung in einem Codeshybrocken koumlnnte das etwa so aussehen
$ cat bdquoEinTextbrockenldquo gtgt Ausgabetxt
Der bdquoUmbruchhakenldquo am Ende der ersten Zeile des Codes verweist hier darauf dass es sich in diesem Fall eigentlich um eine einzige Eingabezeile handelt die nur aus Platzgruumlnden im Druck umgebrochen werden musste
Die Kursivierung kann neben Platzhalshytern auch andere Elemente bezeichnen wie Paketnamen und Benutzerkonten etwa build-essential und root Aber auch Menuumlpunkte drucken wir kursiv ab wobei in Menuumlfolgen eine Pipe die einshyzelnen Elemente trennt Sonstiges | Text-kodierung | Unicode
Gelegentlich begegnen Ihnen in den Artikeln auch orangefarbig hinterlegte Textstellen Sie verweisen auf ein Glossar das den markierten Begriff kurz erlaumlutert Sie finden den Glossartext dann in einer der Marginalspalten
Tasten und TastenfolgenEin Buchstabe oder eine Buchstabenshyfolge in eckigen Klammern wie [Esc] steht symbolisch fuumlr einen Tastendruck Dabei dient als Schreibweise grundsaumltzshylich die Beschriftung der Tasten einer deutschen Tastatur Ein Druck auf [T] erzeugt also ein kleines bdquotldquo die Kombishynation [Umschalt]+[T] ein groszliges bdquoTldquo
Das Pluszeichen zwischen Tasten sigshynalisiert dabei dass man sie gleichzeitig druumlcken muss ein Komma dagegen dass sie nacheinander betaumltigt werden muumlsshysen Das allseits beliebte Copy amp Paste gelingt also mit [Strg]+[C] [Strg]+[V]
Lesen Sie etwas von der SupershyTaste dann handelt es sich dabei um die eigentshylich korrekte Bezeichnung jener Taste die in MicrosoftshyUmgebungen bdquoWindowsshyTasshyteldquo heiszligt und auf der bei den meisten Tasshytaturen das entsprechende Logo prangt
Infos und DownloadsAn einzelnen Stellen im Text finden sie das Zeichen das auf eine weiterfuumlhshyrende Information verweist Um an die Links zum Artikel zu gelangen blaumlttern Sie ans Ende des Artikels wo Sie einen Kasten Weitere Infos und interessante Links finden Entweder tippen Sie die dort angegebene URL wwwlinux‑userdeqrNummer in einen Webbrowser ein ndash das fuumlhrt Sie auf eine Webseite mit allen Links zum Artikel ndash oder Sie scannen mit
In jedem LinuxUser-Artikel liefern eine Reihe von speziellen Auszeichnungen
und grafischen Elementen wichtige Zusatzinformationen zum Text
copy M
aksi
m S
hebe
ko 1
23R
F
Beispiel fuumlr Heft-DVD-Inhalt LUOrdner
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44447
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44447
dem Smartphone oder Tablet den im Kasten abgedruckten QRshyCode ein und surfen so direkt zur Seite mit den Links
Analog funktioniert der Kasten Dateien zum Artikel herunterladen unter mit der URL wwwlinux‑userdedlNummer Er bringt Sie auf eine Webseite die auf inteshyressante Downloads zum Artikel verweist (Das Exemplar unten links dient nur als Beispiel und fuumlhrt ins Nirgendwo)
Heft-DVDDie preisguumlnstigere NoshyMediashyEdition von LinuxUser kommt ohne Datentraumlger doch die meisten Leser bevorzugen die am Kiosk erhaumlltliche Ausgabe mit HeftshyDVD Bei Artikeln zu denen Inhalte auf der DVD gehoumlren finden Sie auf der ersshyten Doppelseite einen grauen bdquoHalbkreis mit Lochldquo (siehe oben) der eine optische Disk symbolisiert Der Text darunter beshyzeichnet den zugehoumlrigen DVDshyInhalt und nennt gegebenenfalls auch das Verzeichnis in dem sich dieser auf dem Datentraumlger befindet (jlu) n
Glossar Naumlhere Definition zum Verstaumlndnis
eines Begriffs oder einer Abkuumlrzung
Service Heft-DVD-Inhalt
98 wwwlinux-userde
Neues auf der Heft-DVD
Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar
stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50
bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS
Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-
tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version
Bleeding Edge Fedora 32
Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-
men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos
Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204
Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken
sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n
Sicher und anonym Tails 45
NetzampSystem Trident
86 wwwlinux-userde 062020
Eines ist der in C++ und Qt5 geschriebe-ne Desktop aber wahrlich nicht grafisch ansprechend Wie bei Linux uumlblich ha-ben Sie aber die Wahl Gefaumlllt Ihnen die Optik nicht installieren Sie einfach eine andere Desktop-Umgebung
Andere DesktopsWir haben Plasma als auch XFCE 5 nachinstalliert Letzteres richten Sie auf der Kommandozeile mit xbps‑install xfce4 ein In Octoxbps tragen Sie Xfce4 ins Suchfeld ein und markieren die gelis-teten Apps Ein Klick auf + Install im Kon-
textmenuuml bereitet alles vor ein Klick auf den Haken oben in der Menuumlleiste stoumlszligt den Prozess an Um XFCE in den Log-in-Manager SDDM einzufuumlgen nutzen Sie den Befehl aus der ersten Zeile von Listing 3 Beim naumlchsten Login duumlrfen Sie dann XFCE auswaumlhlen 6
Der Weg zu einem KDE-Plasma-Desk-top 7 verlaumluft aumlhnlich der entsprechen-de Befehl lautet xbps‑install kde5 Hier sollten Sie zusaumltzlich kde5-baseapps und dolphin installieren Ohne die KDE5-Basis-Anwendungen fehlen unter anderem Kate KWrite und Konsole Gra-fisch verfahren Sie analog zu XFCE 8
Danach folgt wieder das Einbinden in SDDM (Listing 3 zweite Zeile) Sie finden dann zwei Eintraumlge fuumlr Plasma vor Einer davon sollte eine Wayland-Sitzung star-ten was im Test aber nicht klappte
Bei beiden Desktop-Metapaketen feh-len derzeit noch einige Anwendungen die Sie aber bei Bedarf gezielt nachin-stallieren Wir fanden XFCE als Desktop fuumlr Trident ideal denn die Eleganz von Plasma kommt derzeit noch nicht zur Geltung Waumlhrend der Tests erkannte das System externe Geraumlte nicht automa-tisch es war noumltig diese per Mount-Be-fehl einzubinden
Erstaunt hat der hohe Verbrauch an Hauptspeicher nach dem Start Mit Lumina waren es rund 720 MByte bei XFCE und Plasma jeweils um 850 MByte Zum Vergleich Unter Debian bdquoUnstableldquo reichen Plasma rund 650 MByte 9
ZFS gut integriertUm die Vorteile von ZFS zu nutzen ins-besondere die Snapshots bedarf es zwingend der Kommandozeile Trident hat waumlhrend der Installation bereits mehrere ZFS-Pools angelegt die Sie sich mit zfs list ansehen Beim Start des Systems booten Sie standardmaumlszligig in tridentpool ROOT initial wobei trident-pool der bei der Installation standard-maumlszligig vergebene Name ist
Trident erzeugt automatisch vor jedem Upgrade des Systems einen
7 Plasma wirkt unter Trident im Vergleich zu XFCE etwas behaumlbig Zudem sind einige wichtige Apps noch nicht im Metapaket KDE5 integriert
8 Trident benutzt den langfristig unterstuumltzten Kernel 5418 als stabile Unterlage Die Installation von Plasma brachte zudem einige Qt-Entwicklungswerkzeuge mit an Bord
Listing 4
$ sudo zfs snapshot tridentpoolROOTinitialsnap2
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 87
inkrementellen Snapshot Das ermoumlg-licht es bei Problemen auf den vorhe-rigen Stand zuruumlckzurollen Sie duumlrfen daruumlber hinaus jederzeit einen Snapshot des Gesamtsystems oder von einzelnen Pools erstellen Dazu dient ein Befehl wie der aus Listing 4 Den Namen hinter dem Klammeraffen ndash im Beispiel snap2 ndash vergeben Sie er sollte moumlglichst aus-sagekraumlftig sein um ihn im Bootmanager spaumlter leicht zu identifizieren 0
Wenn Sie beim naumlchsten Neustart nicht den eigentlichen ZFS-Pool star-ten moumlchten sondern einen Snapshot dann wechseln Sie im zweiten Schritt des Boot-Vorgangs per [Esc] in das Boot-menuuml Ein Druck auf [Alt]+[A] foumlrdert dort die vorhandenen Snapshots zutage Dokumentationsmaterial zu ZFS buumlndelt eine Seite bei Wikibooks
FazitTrident funktionierte im Test einwand-frei aus dem Terminal heraus Grafische Desktops ndash egal ob Lumina ein nachin-stalliertes Plasma oder XFCE ndash weisen derzeit noch Defizite auf Das war den Entwicklern bewusst als sie dem aktu-ellen Abbild trotzdem die Versionsnum-
mer 10 verliehen Diese Haltung deutet die Zielrichtung des Projekts an Die Kom-mandozeile bleibt bei Trident vermutlich fuumlr ZFS auch kuumlnftig die einzige Loumlsung
Trident ist ein interessantes Projekt Wer es derzeit zum taumlglichen Begleiter machen moumlchte sollte vielleicht schon einmal Void oder Arch Linux konfiguriert haben und darf mit der Kommandozeile nicht auf Kriegsfuszlig stehen Die Kombi-nation aus der leichtgewichtigen Distri-bution Void Linux und dem aus der BSD-Welt uumlberkommenen ZFS verleihen dem Projekt viel Potenzial Es scheint ideal fuumlr Anwender die Ubuntu nicht moumlgen aber trotzdem ZFS on Root voreingestellt nutzen moumlchten (agr) n
9 Die Speicherauslastung von Trident faumlllt unter allen getesteten Desktops houmlher aus als erwartet Vermutlich legen die Entwickler an dieser Stelle noch Hand an um das System weiter zu optimieren
0 ZFS on Root gehoumlrt zu den herausragenden Beigaben von Trident Die Befehle zum Einsatz der Funktionen entsprechen denen von ZFS unter anderen Umgebungen
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr43932
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl43932
96
README
Der Mensch lebt nicht vom Text allein Zu jedem Artikel in LinuxUser gehoumlrt eine Reihe von Zusatzinformationen die das bloszlige Narrativ um weiterfuumlhrende Inhalte ergaumlnzen Manche davon inteshygrieren sich direkt in den Textfluss andere stehen als gesonderte grafische Elemente in der sogenannten Marginalspalte also dem teilweise freien Bereich an der rechshyten beziehungsweise linken Seitenkante
Typografische KonventionenEine blaue Einfaumlrbung hebt Verweise auf Tabellen und Kaumlsten hervor siehe Kasten Kastentitel Die Kursivierung signalisiert hier wie in vielen anderen Faumlllen eine symbolische Bezeichnung in einem Codeshybrocken koumlnnte das etwa so aussehen
$ cat bdquoEinTextbrockenldquo gtgt Ausgabetxt
Der bdquoUmbruchhakenldquo am Ende der ersten Zeile des Codes verweist hier darauf dass es sich in diesem Fall eigentlich um eine einzige Eingabezeile handelt die nur aus Platzgruumlnden im Druck umgebrochen werden musste
Die Kursivierung kann neben Platzhalshytern auch andere Elemente bezeichnen wie Paketnamen und Benutzerkonten etwa build-essential und root Aber auch Menuumlpunkte drucken wir kursiv ab wobei in Menuumlfolgen eine Pipe die einshyzelnen Elemente trennt Sonstiges | Text-kodierung | Unicode
Gelegentlich begegnen Ihnen in den Artikeln auch orangefarbig hinterlegte Textstellen Sie verweisen auf ein Glossar das den markierten Begriff kurz erlaumlutert Sie finden den Glossartext dann in einer der Marginalspalten
Tasten und TastenfolgenEin Buchstabe oder eine Buchstabenshyfolge in eckigen Klammern wie [Esc] steht symbolisch fuumlr einen Tastendruck Dabei dient als Schreibweise grundsaumltzshylich die Beschriftung der Tasten einer deutschen Tastatur Ein Druck auf [T] erzeugt also ein kleines bdquotldquo die Kombishynation [Umschalt]+[T] ein groszliges bdquoTldquo
Das Pluszeichen zwischen Tasten sigshynalisiert dabei dass man sie gleichzeitig druumlcken muss ein Komma dagegen dass sie nacheinander betaumltigt werden muumlsshysen Das allseits beliebte Copy amp Paste gelingt also mit [Strg]+[C] [Strg]+[V]
Lesen Sie etwas von der SupershyTaste dann handelt es sich dabei um die eigentshylich korrekte Bezeichnung jener Taste die in MicrosoftshyUmgebungen bdquoWindowsshyTasshyteldquo heiszligt und auf der bei den meisten Tasshytaturen das entsprechende Logo prangt
Infos und DownloadsAn einzelnen Stellen im Text finden sie das Zeichen das auf eine weiterfuumlhshyrende Information verweist Um an die Links zum Artikel zu gelangen blaumlttern Sie ans Ende des Artikels wo Sie einen Kasten Weitere Infos und interessante Links finden Entweder tippen Sie die dort angegebene URL wwwlinux‑userdeqrNummer in einen Webbrowser ein ndash das fuumlhrt Sie auf eine Webseite mit allen Links zum Artikel ndash oder Sie scannen mit
In jedem LinuxUser-Artikel liefern eine Reihe von speziellen Auszeichnungen
und grafischen Elementen wichtige Zusatzinformationen zum Text
copy M
aksi
m S
hebe
ko 1
23R
F
Beispiel fuumlr Heft-DVD-Inhalt LUOrdner
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44447
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44447
dem Smartphone oder Tablet den im Kasten abgedruckten QRshyCode ein und surfen so direkt zur Seite mit den Links
Analog funktioniert der Kasten Dateien zum Artikel herunterladen unter mit der URL wwwlinux‑userdedlNummer Er bringt Sie auf eine Webseite die auf inteshyressante Downloads zum Artikel verweist (Das Exemplar unten links dient nur als Beispiel und fuumlhrt ins Nirgendwo)
Heft-DVDDie preisguumlnstigere NoshyMediashyEdition von LinuxUser kommt ohne Datentraumlger doch die meisten Leser bevorzugen die am Kiosk erhaumlltliche Ausgabe mit HeftshyDVD Bei Artikeln zu denen Inhalte auf der DVD gehoumlren finden Sie auf der ersshyten Doppelseite einen grauen bdquoHalbkreis mit Lochldquo (siehe oben) der eine optische Disk symbolisiert Der Text darunter beshyzeichnet den zugehoumlrigen DVDshyInhalt und nennt gegebenenfalls auch das Verzeichnis in dem sich dieser auf dem Datentraumlger befindet (jlu) n
Glossar Naumlhere Definition zum Verstaumlndnis
eines Begriffs oder einer Abkuumlrzung
Service Heft-DVD-Inhalt
98 wwwlinux-userde
Neues auf der Heft-DVD
Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar
stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50
bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS
Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-
tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version
Bleeding Edge Fedora 32
Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-
men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos
Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204
Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken
sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n
Sicher und anonym Tails 45
NetzampSystemTrident
wwwlinux-user062020 87
inkrementellen Snapshot Das ermoumlg-licht es bei Problemen auf den vorhe-rigen Stand zuruumlckzurollen Sie duumlrfen daruumlber hinaus jederzeit einen Snapshot des Gesamtsystems oder von einzelnen Pools erstellen Dazu dient ein Befehl wie der aus Listing 4 Den Namen hinter dem Klammeraffen ndash im Beispiel snap2 ndash vergeben Sie er sollte moumlglichst aus-sagekraumlftig sein um ihn im Bootmanager spaumlter leicht zu identifizieren 0
Wenn Sie beim naumlchsten Neustart nicht den eigentlichen ZFS-Pool star-ten moumlchten sondern einen Snapshot dann wechseln Sie im zweiten Schritt des Boot-Vorgangs per [Esc] in das Boot-menuuml Ein Druck auf [Alt]+[A] foumlrdert dort die vorhandenen Snapshots zutage Dokumentationsmaterial zu ZFS buumlndelt eine Seite bei Wikibooks
FazitTrident funktionierte im Test einwand-frei aus dem Terminal heraus Grafische Desktops ndash egal ob Lumina ein nachin-stalliertes Plasma oder XFCE ndash weisen derzeit noch Defizite auf Das war den Entwicklern bewusst als sie dem aktu-ellen Abbild trotzdem die Versionsnum-
mer 10 verliehen Diese Haltung deutet die Zielrichtung des Projekts an Die Kom-mandozeile bleibt bei Trident vermutlich fuumlr ZFS auch kuumlnftig die einzige Loumlsung
Trident ist ein interessantes Projekt Wer es derzeit zum taumlglichen Begleiter machen moumlchte sollte vielleicht schon einmal Void oder Arch Linux konfiguriert haben und darf mit der Kommandozeile nicht auf Kriegsfuszlig stehen Die Kombi-nation aus der leichtgewichtigen Distri-bution Void Linux und dem aus der BSD-Welt uumlberkommenen ZFS verleihen dem Projekt viel Potenzial Es scheint ideal fuumlr Anwender die Ubuntu nicht moumlgen aber trotzdem ZFS on Root voreingestellt nutzen moumlchten (agr) n
9 Die Speicherauslastung von Trident faumlllt unter allen getesteten Desktops houmlher aus als erwartet Vermutlich legen die Entwickler an dieser Stelle noch Hand an um das System weiter zu optimieren
0 ZFS on Root gehoumlrt zu den herausragenden Beigaben von Trident Die Befehle zum Einsatz der Funktionen entsprechen denen von ZFS unter anderen Umgebungen
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr43932
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl43932
96
README
Der Mensch lebt nicht vom Text allein Zu jedem Artikel in LinuxUser gehoumlrt eine Reihe von Zusatzinformationen die das bloszlige Narrativ um weiterfuumlhrende Inhalte ergaumlnzen Manche davon inteshygrieren sich direkt in den Textfluss andere stehen als gesonderte grafische Elemente in der sogenannten Marginalspalte also dem teilweise freien Bereich an der rechshyten beziehungsweise linken Seitenkante
Typografische KonventionenEine blaue Einfaumlrbung hebt Verweise auf Tabellen und Kaumlsten hervor siehe Kasten Kastentitel Die Kursivierung signalisiert hier wie in vielen anderen Faumlllen eine symbolische Bezeichnung in einem Codeshybrocken koumlnnte das etwa so aussehen
$ cat bdquoEinTextbrockenldquo gtgt Ausgabetxt
Der bdquoUmbruchhakenldquo am Ende der ersten Zeile des Codes verweist hier darauf dass es sich in diesem Fall eigentlich um eine einzige Eingabezeile handelt die nur aus Platzgruumlnden im Druck umgebrochen werden musste
Die Kursivierung kann neben Platzhalshytern auch andere Elemente bezeichnen wie Paketnamen und Benutzerkonten etwa build-essential und root Aber auch Menuumlpunkte drucken wir kursiv ab wobei in Menuumlfolgen eine Pipe die einshyzelnen Elemente trennt Sonstiges | Text-kodierung | Unicode
Gelegentlich begegnen Ihnen in den Artikeln auch orangefarbig hinterlegte Textstellen Sie verweisen auf ein Glossar das den markierten Begriff kurz erlaumlutert Sie finden den Glossartext dann in einer der Marginalspalten
Tasten und TastenfolgenEin Buchstabe oder eine Buchstabenshyfolge in eckigen Klammern wie [Esc] steht symbolisch fuumlr einen Tastendruck Dabei dient als Schreibweise grundsaumltzshylich die Beschriftung der Tasten einer deutschen Tastatur Ein Druck auf [T] erzeugt also ein kleines bdquotldquo die Kombishynation [Umschalt]+[T] ein groszliges bdquoTldquo
Das Pluszeichen zwischen Tasten sigshynalisiert dabei dass man sie gleichzeitig druumlcken muss ein Komma dagegen dass sie nacheinander betaumltigt werden muumlsshysen Das allseits beliebte Copy amp Paste gelingt also mit [Strg]+[C] [Strg]+[V]
Lesen Sie etwas von der SupershyTaste dann handelt es sich dabei um die eigentshylich korrekte Bezeichnung jener Taste die in MicrosoftshyUmgebungen bdquoWindowsshyTasshyteldquo heiszligt und auf der bei den meisten Tasshytaturen das entsprechende Logo prangt
Infos und DownloadsAn einzelnen Stellen im Text finden sie das Zeichen das auf eine weiterfuumlhshyrende Information verweist Um an die Links zum Artikel zu gelangen blaumlttern Sie ans Ende des Artikels wo Sie einen Kasten Weitere Infos und interessante Links finden Entweder tippen Sie die dort angegebene URL wwwlinux‑userdeqrNummer in einen Webbrowser ein ndash das fuumlhrt Sie auf eine Webseite mit allen Links zum Artikel ndash oder Sie scannen mit
In jedem LinuxUser-Artikel liefern eine Reihe von speziellen Auszeichnungen
und grafischen Elementen wichtige Zusatzinformationen zum Text
copy M
aksi
m S
hebe
ko 1
23R
F
Beispiel fuumlr Heft-DVD-Inhalt LUOrdner
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44447
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44447
dem Smartphone oder Tablet den im Kasten abgedruckten QRshyCode ein und surfen so direkt zur Seite mit den Links
Analog funktioniert der Kasten Dateien zum Artikel herunterladen unter mit der URL wwwlinux‑userdedlNummer Er bringt Sie auf eine Webseite die auf inteshyressante Downloads zum Artikel verweist (Das Exemplar unten links dient nur als Beispiel und fuumlhrt ins Nirgendwo)
Heft-DVDDie preisguumlnstigere NoshyMediashyEdition von LinuxUser kommt ohne Datentraumlger doch die meisten Leser bevorzugen die am Kiosk erhaumlltliche Ausgabe mit HeftshyDVD Bei Artikeln zu denen Inhalte auf der DVD gehoumlren finden Sie auf der ersshyten Doppelseite einen grauen bdquoHalbkreis mit Lochldquo (siehe oben) der eine optische Disk symbolisiert Der Text darunter beshyzeichnet den zugehoumlrigen DVDshyInhalt und nennt gegebenenfalls auch das Verzeichnis in dem sich dieser auf dem Datentraumlger befindet (jlu) n
Glossar Naumlhere Definition zum Verstaumlndnis
eines Begriffs oder einer Abkuumlrzung
Service Heft-DVD-Inhalt
98 wwwlinux-userde
Neues auf der Heft-DVD
Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar
stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50
bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS
Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-
tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version
Bleeding Edge Fedora 32
Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-
men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos
Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204
Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken
sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n
Sicher und anonym Tails 45
96
README
Der Mensch lebt nicht vom Text allein Zu jedem Artikel in LinuxUser gehoumlrt eine Reihe von Zusatzinformationen die das bloszlige Narrativ um weiterfuumlhrende Inhalte ergaumlnzen Manche davon inteshygrieren sich direkt in den Textfluss andere stehen als gesonderte grafische Elemente in der sogenannten Marginalspalte also dem teilweise freien Bereich an der rechshyten beziehungsweise linken Seitenkante
Typografische KonventionenEine blaue Einfaumlrbung hebt Verweise auf Tabellen und Kaumlsten hervor siehe Kasten Kastentitel Die Kursivierung signalisiert hier wie in vielen anderen Faumlllen eine symbolische Bezeichnung in einem Codeshybrocken koumlnnte das etwa so aussehen
$ cat bdquoEinTextbrockenldquo gtgt Ausgabetxt
Der bdquoUmbruchhakenldquo am Ende der ersten Zeile des Codes verweist hier darauf dass es sich in diesem Fall eigentlich um eine einzige Eingabezeile handelt die nur aus Platzgruumlnden im Druck umgebrochen werden musste
Die Kursivierung kann neben Platzhalshytern auch andere Elemente bezeichnen wie Paketnamen und Benutzerkonten etwa build-essential und root Aber auch Menuumlpunkte drucken wir kursiv ab wobei in Menuumlfolgen eine Pipe die einshyzelnen Elemente trennt Sonstiges | Text-kodierung | Unicode
Gelegentlich begegnen Ihnen in den Artikeln auch orangefarbig hinterlegte Textstellen Sie verweisen auf ein Glossar das den markierten Begriff kurz erlaumlutert Sie finden den Glossartext dann in einer der Marginalspalten
Tasten und TastenfolgenEin Buchstabe oder eine Buchstabenshyfolge in eckigen Klammern wie [Esc] steht symbolisch fuumlr einen Tastendruck Dabei dient als Schreibweise grundsaumltzshylich die Beschriftung der Tasten einer deutschen Tastatur Ein Druck auf [T] erzeugt also ein kleines bdquotldquo die Kombishynation [Umschalt]+[T] ein groszliges bdquoTldquo
Das Pluszeichen zwischen Tasten sigshynalisiert dabei dass man sie gleichzeitig druumlcken muss ein Komma dagegen dass sie nacheinander betaumltigt werden muumlsshysen Das allseits beliebte Copy amp Paste gelingt also mit [Strg]+[C] [Strg]+[V]
Lesen Sie etwas von der SupershyTaste dann handelt es sich dabei um die eigentshylich korrekte Bezeichnung jener Taste die in MicrosoftshyUmgebungen bdquoWindowsshyTasshyteldquo heiszligt und auf der bei den meisten Tasshytaturen das entsprechende Logo prangt
Infos und DownloadsAn einzelnen Stellen im Text finden sie das Zeichen das auf eine weiterfuumlhshyrende Information verweist Um an die Links zum Artikel zu gelangen blaumlttern Sie ans Ende des Artikels wo Sie einen Kasten Weitere Infos und interessante Links finden Entweder tippen Sie die dort angegebene URL wwwlinux‑userdeqrNummer in einen Webbrowser ein ndash das fuumlhrt Sie auf eine Webseite mit allen Links zum Artikel ndash oder Sie scannen mit
In jedem LinuxUser-Artikel liefern eine Reihe von speziellen Auszeichnungen
und grafischen Elementen wichtige Zusatzinformationen zum Text
copy M
aksi
m S
hebe
ko 1
23R
F
Beispiel fuumlr Heft-DVD-Inhalt LUOrdner
Dateien zum Artikel herunterladen unterwwwlinux-userdedl44447
Weitere Infos und interessante Linkswwwlinux-userdeqr44447
dem Smartphone oder Tablet den im Kasten abgedruckten QRshyCode ein und surfen so direkt zur Seite mit den Links
Analog funktioniert der Kasten Dateien zum Artikel herunterladen unter mit der URL wwwlinux‑userdedlNummer Er bringt Sie auf eine Webseite die auf inteshyressante Downloads zum Artikel verweist (Das Exemplar unten links dient nur als Beispiel und fuumlhrt ins Nirgendwo)
Heft-DVDDie preisguumlnstigere NoshyMediashyEdition von LinuxUser kommt ohne Datentraumlger doch die meisten Leser bevorzugen die am Kiosk erhaumlltliche Ausgabe mit HeftshyDVD Bei Artikeln zu denen Inhalte auf der DVD gehoumlren finden Sie auf der ersshyten Doppelseite einen grauen bdquoHalbkreis mit Lochldquo (siehe oben) der eine optische Disk symbolisiert Der Text darunter beshyzeichnet den zugehoumlrigen DVDshyInhalt und nennt gegebenenfalls auch das Verzeichnis in dem sich dieser auf dem Datentraumlger befindet (jlu) n
Glossar Naumlhere Definition zum Verstaumlndnis
eines Begriffs oder einer Abkuumlrzung
Service Heft-DVD-Inhalt
98 wwwlinux-userde
Neues auf der Heft-DVD
Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar
stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50
bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS
Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-
tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version
Bleeding Edge Fedora 32
Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-
men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos
Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204
Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken
sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n
Sicher und anonym Tails 45
Service Heft-DVD-Inhalt
98 wwwlinux-userde
Neues auf der Heft-DVD
Mit Ubuntu 2004 alias bdquoFocal Fossaldquo erblick-te Ende April eine neue stabile Version mit Langzeitsupport bis April 2025 das Licht der Welt Neben neuen Farben und dem VPN Wireguard im Kernel integrierten die Entwickler auch ZFS weiter LTS-Versionen enthalten meist nur Neuerungen die sich uumlber den gesamten Support-Zeitraum pfle-gen lassen Entsprechend fallen sie zwar
stabil aus aber weniger interessant Wer Bleeding-Edge-Software bevorzugt greift deswegen besser zu den Nicht-LTS-Ver-sionen Sie starten die Desktop-Variante von Seite A der DVD den Server von Seite B Die originalen ISO-Images fin-den Sie jeweils im Verzeichnis isos Einen ausfuumlhrlichen Artikel zu bdquoFocal Fossaldquo finden Sie ab Seite 50
bdquoFocal Fossaldquo Ubuntu 2004 LTS
Das Ende April erschienene Fedora 32 nutzt als Basis den Kernel 56 und Gnome 336 Das neue EarlyOOM verhindert dass ein volllaufender Speicher das System einfriert Standardmaumlszligig uumlber einen Timer aktiviertes TRIM kommt dem Aufraumlumen auf SSDs ent-gegen Fuumlr Entwickler mit an Bord sind jetzt GCC 10 Ruby 27 und Python 38 Das veral-
tete Python 2 sortierten die Entwickler aus es steht aber noch als entsprechen-des Legacy-Paket zum Nachinstallieren bereit Sie booten die Distribution von Seite B der Heft-DVD Das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos Ein Artikel ab Seite 56 liefert Details zur neuen Version
Bleeding Edge Fedora 32
Das Arch-Linux-Derivat ArcoLinuxB wendet sich an Nutzer die auf Basis von ArcoLinux ihre eigene Distribution bauen moumlchten Das B im Namen der Edition steht also fuumlr bdquoBuildldquo Im Rahmen der Installation waumlhlen Sie einen Desktop aus und richten das Sys-tem dann entsprechend Ihrer Vorstellun-gen ein Aus den so gesetzten Einstellun-gen und zusaumltzlich installierten Program-
men erstellt das System dann mit dem hauseigenen Werkzeug BYOI (bdquoBuild your own ISOldquo) ein ISO-Image das Sie anschlieszligend fuumlr die Installation wei-terer Rechner verwenden Mehr dazu lesen Sie im Artikel ab Seite 8 Sie boo-ten die Distribution von Seite A der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos
Individuell ArcoLinuxB-Xtended 204
Die auf Debian basierende Distribution Tails erlaubt Ihnen via Tor das Internet anonymi-siert zu nutzen Die neue Version 45 laumluft auch bei aktivierter Secure- Boot- Funktion behebt einige Sicherheitsluumlcken und aktua-lisiert den Tor Browser der nun in Version 909 bereitsteht Aufgrund der mit diesem Release geschlossenen Sicherheitsluumlcken
sollten Anwender einer aumllteren Tails-Va-riante schnell auf die aktuelle Version umsteigen Diese Luumlcken betreffen in erster Linie den Firefox-Browser den der Tor Browser als Basis nutzt Sie boo-ten die Distribution von Seite B der Heft-DVD das zugehoumlrige ISO-Image finden Sie im Verzeichnis isos (tle) n
Sicher und anonym Tails 45