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Alles Psychose oder was? Diagnostik und Therapie psychotischer Störungen bei Menschen mit geistiger Behinderung Dr. med. Emmanuel Liapakis Fliedner Krankenhaus Ratingen

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Alles Psychose oder was? Diagnostik und Therapie psychotischer Störungen bei

Menschen mit geistiger Behinderung

Dr. med. Emmanuel Liapakis Fliedner Krankenhaus Ratingen

Aufbau

•Allgemeines •Epidemiologische Daten •Diagnostische Herausforderungen •Psychosen aus dem schizophrenen Formenkreis •Definition •Ursachen •Einteilung der Symptome •Die Leitsymptome nach ICD 10 •Der psychopathologische Befund •Klinische Subtypen •Diagnostik •Differentialdiagnostik •Therapie

Prävalenz von psychischen Störungen bei Menschen mit GB

• lt. WHO: 3 – 4 mal erhöhtes Risiko an einer psychischen Krankheit zu leiden • traumatische Erfahrung ca. 60-90% Möller 2003, Deb et al. 2001, Reynolds 1997 National Institute for Mental Health 2005

Psychische Störung (allgemein)

Prävalenz Normalbevölkerung (%)

Prävalenz Menschen mit GB (%)

Anzahl der Menschen mit GB (n)

Psychische Störung allgemein

22,1 10 - 60 210.000 – 1.260.000

Demenz Alzheimer Typ 2 11 – 24 225.875 – 495.000

Schizophrene Psychose 0,5 – 1 3 - 4 63.000 – 84.000

Depression 2 1,3 – 3,7 27.000 – 73.500

Bipolare Störung 1 4 84.000

Zwangsstörungen 1 1 – 3,5 21.000 – 73.500

Persönlichkeitsstörungen 10 – 13 22 – 27 462.000 – 567.000

Strukturelle und methodologische Besonderheiten in der Diagnostik bei GB

•Besondere Merkmale •Interpretation der Auffälligkeiten •Diagnostisch-methodische Probleme

Besondere Merkmale

• Einschränkungen in der Kommunikation - Vermindertes Sprachverständnis - Verminderter sprachlicher Ausdruck - Dysarthrien - Individueller Jargon/Neologismen • Einschränkung in der Introspektionsfähigkeit - Beantwortung der Fragen nach sozialer Erwünschtheit - Fremdanamnese unabdingbar • Einschränkung der Kooperationsbereitschaft - Angst - Fehlende Einsicht in die eigene Erkrankung und die Notwendigkeit

einer Untersuchung Schmidt und Meir, 2. überarbeite Auflage 2013

Interpretation der Auffälligkeiten

• Beschwerden häufig unspezifisch • Auffälligkeiten häufig nur in einem Setting zu beobachten • Klassische psychische Symptome können hervorgerufen werden

durch körperliche Beschwerden

• Missdeutung entwicklungsspezifischer Symptome wie z.B. Zu-sich-selbst-Sprechen, Phantasiespiele, Phantasiegefährten als psychotische Symptome

Schmidt und Meir, 2. überarbeite Auflage 2013

Diagnostisch methodische Probleme

• Erhöhte Basisrate auffälligen Verhaltens - Auffälligkeiten, ohne dass eine behandlungsbedürftige

Erkrankung vorliegt (Unruhe) Seidel, 2000

• Diagnostic overshadowing - Psychopathologische Phänomene werden fälschlicherweise

dem „üblichen Verhaltensrepertoire“ zugeordnet Sturmey, 1999

• Baseline exaggeration - Der Beginn einer psychischen Erkrankung kann vorbestehende

Verhaltensauffälligkeiten quantitativ verstärken Sovner, 1986

Diagnostisch methodische Probleme

• Underreporting - Durch Minderung des Sprachverständnisses und der Sprach-

/Sprechfähigkeiten können psychopathologische Phänomene nicht oder nur unzureichend mitgeteilt werden (Zwangsphänomene, Störungen der Ich-Grenze)

• Cognitive disintegration - In Stresssituationen kann es zu Unterbrechung des

Informationsprozesses kommen, was sich als bizarres Verhalten und psychotische Symptomatik darstellen kann

Sturmey, 1999

Abhilfe

• Erfahrenes, multiprofessionelles Team • Lange und unter verschiedenen Punkten durchgeführte Beobachtung • Operationalisierte Diagnostik: z.B. syndromgeleiteter Ansatz

Schanze, 2005

Mindeststandards der psychiatrischen Untersuchung • Setting • Einplanen mehrerer Sitzungen zusammen mit Bezugspersonen • Schaffung eines reizarmen Milieus • Bereitstellen behinderungsgerechter Beschäftigungsangebote

• Anamnese • Ausführliche Erhebung der lebensgeschichtlichen Entwicklung des Klienten • Anfordern der Befundberichte über Voruntersuchungen sowie von beschreibenden

Berichten aus den Betreuungseinrichtungen (insbes. Schule, Werkstatt) • Differenzierte Erhebung der aktuellen Problemsituation, deren

Erscheinungsformen, Bedingungen und auslösenden Faktoren einschließlich der familiären und lebensgeschichtlichen Kontextbedingungen

• Befunde • Psychopathologischer Befund (aus dem direkten Kontakt sowie in

Zusammenfassung der Wahrnehmungen aus den anderen Untersuchungssituationen)

• Körperliche Untersuchung

Psychosen aus dem schizophrenen Formenkreis

• Benennung von Eugen Bleuler 1911, Schweizer Psychiater • Zusammengesetzt aus den Wörtern: Schizo [griechisch] spalt..., gespalten, zersplittern Phrenos [griechisch] der Geist, das Bewusstsein, das

Zwerchfell

Abschaffung des Begriffes Dementia praecox (Kraepelin 1898)

Was ist Schizophrenie?

• Vielgestaltige psychopathologische Querschnittsbilder • im Allgemeinen durch grundlegende und charakteristische

Störungen von Denken und Wahrnehmung sowie inadäquate oder verflachte Affekte gekennzeichnet

• Bewusstseinsklarheit und intellektuellen Fähigkeiten in der Regel nicht beeinträchtigt

• im Laufe der Zeit kognitive Defizite • Nachweisliche körperliche Ursachen fehlen • Neue Klassifikationssysteme (DSM V, ICD 10) verlangen die

Erfüllung bestimmter Kriterien

Definition

in rund 3/4 aller Erkrankungsfälle Prodromalphase (uncharakteristische Störungen im Bereich von Kognition, Affekt und sozialem Verhalten)

20%: Eine Episode, Vollremission

40%: Mehrere Episoden, ausreichende Remission

30%: Mehrere Episoden, Residuum

10%: Eine/ wenige Episode(n), chron. progred. CAVE: Suizidversuche bei 18-55%, Suizid bei 10%

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Schizophrene Krankheitsverläufe

• Multifaktorielle Entstehung Genetische Vulnerabilität Vulnerabilitäts-Stress-Modell Neurotransmitter Hypothese Perinatale Schädigungen „Hypofrontalität“ Toxische Faktoren

Ursachen

Die psychiatrische Untersuchung

Anamnese Krankheitsanamnese - derzeitige Beschwerden - zeitliche Abfolge u. Verlauf - spezielle Anamnese Biographie Soziale Anamnese Medizinische Anamnese Familienanamnese Fremdanamnese

Befund psychopathologischer Befund internistisch/neurologischer Befund

Zusatzbefunde EEG Bildgebung (z.B. CCT, MRT, PET) Blut- u. Liquordiagnostik

Diagnose

Der psychopathologische Befund

• Bewusstseinsstörungen • Störungen der Orientierung • Kognitive Störungen • Gedächtnisstörungen • Formale Denkstörungen • Befürchtungen und Zwänge • Wahn • Sinnestäuschungen • Ich-Störungen • Störungen des Affektes • Antrieb/Psychomotorik • Beurteilung der Suizidalität • Zirkadiane Besonderheiten

Der psychopathologische Befund

• Sozialer Rückzug • Soziale Umtriebigkeit • Aggressivität • Suizidalität • Selbstbeschädigung • Mangel an Krankheitsgefühl • Mangel an Krankheitseinsicht • Ablehnung der Behandlung • Pflegebedürftigkeit • Schlaf- und Vigilanzstörungen • Appetitstörungen

Wahn

Unkorrigierbar falsche Beurteilung der Realität, die erfahrungsunabhängig auftritt und an der mit subjektiver Gewissheit festgehalten wird

Steht in Widerspruch zur Wirklichkeit und zur Überzeugung der Mitmenschen

Bildquelle: www.nichtlustig.de

Wahrnehmungsstörungen

akustisch (imperativ, dialogisierend, kommentierend, beleidigend; Akoasmen)

optisch olfaktorisch gustatorisch taktil Zönesthäsien

Bildquelle: cartoonstock.com

Wahrnehmungen, ohne dass eine nachweisbare externe Reizgrundlage vorliegt

Gedankeneingebung Gedankenentzug Gedankenausbreitung Depersonalisation Derealisation Fremdbeeinflussungserleben

Ich-Störungen

Bildquelle: evensi.com

Erlebensweisen, bei denen es zu Störungen der Ich-Umwelt-Grenze im Sinne einer Störung des personalen Einheitserlebens („Ich-Erleben“) kommt

Störungen des formalen Denkens

Zerfahrenheit Vorbeireden Umständliches Denken, Weitschweifigkeit Gedankenabreißen Ideenflucht Eingeengtes Denken

Bildquelle: Heilpraxisnet.de

Störungen der Affektivität

Affektarmut Affektstarrheit Affektverflachung Affektlabilität, Affektinkontinenz Gereiztheit, Aggressivität Ambivalenz Läppischer Affekt Parathymie

Bildquelle: Psylex.de

Störungen der Psychomotorik und des Antriebs

Antriebsarmut Antriebshemmung Stupor Antriebssteigerung katatone Erregung Raptus Mutismus vs. Logorrhoe Agitiertheit

Bildquelle: psychisch-erkrankte.de

Die Leitsymptome nach ICD-10

1. Gedankeneingebung, -entzug, -ausbreitung. 2. Kontrollwahn, Beeinflussungswahn, Fremdbeeinflussungserleben; Gefühl des Gemachten bzgl. Körperbewegungen, Gedanken, Tätigkeiten oder Empfindungen, Wahnwahrnehmungen. 3. Kommentierende oder dialogische Stimmen. 4. Anhaltender, kulturell unangemessener oder völlig unrealistischer Wahn (bizarrer Wahn). 5. Sonstige Halluzinationen. 6. Gedankenabreißen in den Gedankenfluss. 7. Katatone Symptome wie Erregung, Haltungsstereotypien, Negativismus oder Stupor. 8. Negative Symptome wie auffällige Apathie, Sprachverarmung, verflachter oder inadäquater Affekte.

Die Leitsymptome nach ICD-10

Mindestens ein eindeutiges Symptom (zwei oder mehr, wenn weniger eindeutig) der Gruppen 1–4 oder mindestens zwei Symptome der Gruppen 5–8. Diese Symptome müssen fast ständig während eines Monats oder länger deutlich vorhanden gewesen sein. Eine organische Erkrankung muss ausgeschlossen sein!

Einteilung der Symptome

• Positivsymptome Wahn Halluzinationen Ich - Störungen

• Negativsymptome Die 6 „A“´s Alogie Apathie Aufmerksamkeitsstörung Affektverflachung Anhedonie Asozialität

Klinische Subtypen

• Paranoid – halluzinatorischer Subtyp • Katatoner Typ • Hebephrener Typ • Residualtyp • Schizophrenia simplex

Die klassischen Symptome der Schizophrenie finden sich in gleicher, akzentuierter Weise bei Menschen mit geistiger Behinderung (DEB et al. 2001): • Störungen des formalen und inhaltlichen Denkens (chaotisches,

desorganisiertes Denken und paranoider Wahn) • Störungen der Wahrnehmung (akustische Halluzinationen) • Veränderung des Affekts (Verflachung) • Auffälligkeiten des Verhaltens (bizarres und/oder aggressives und schwer

autoaggressives Verhalten; Rückzug und sog. Negativsymptomatik). CHERRY et al. (2000) stellten bei erwachsenen schwer- und schwerstbehinderten Heimbewohnern mit der Diagnose Schizophrenie anhand eines standardisierten Verfahrens (DASH-II) folgende Symptome fest: • Störungen des Realitätsbezugs: Halluzinationen, Wahnwahrnehmungen • Desorganisation der Sprache und des Denkens • Negativsymptomatik mit Affektverflachung, Rückzug • Andere Symptome wie selbstverletzende Verhaltensweisen,

Fremdaggressivität.

… und bei Menschen mit geistiger Behinderung?

Diagnostik

• Diagnosestellung anhand der vorhandenen Diagnosekriterien

• Aufgrund der eingeschränkten kognitiven und verbalen Fähigkeiten lassen sich Wahnphänomene, Halluzinationen und Ich-Störungen nur schwer explorieren

• Die Diagnostik schizophrener Psychosen bezieht sich auf die explorierbaren Äußerungen des Patienten sowie auf die Beobachtung seines Verhaltens und immer auch auf aktuelle und anamnestische Fremdberichte/Fremdanamnese (Eltern, Helfer, Betreuer).

• Ausschluss organischer Störung

Diagnostik

• Grundsätzlich • im klinischen Alltag: syndrom-orientierter Ansatz (Clarke 2001) • Plötzliche Veränderungen – veränderte Verhaltensweisen – neue Verhaltensweisen

• Neu aufgetretene Bewegungsstereotypien • Neu aufgetretene ängstlich anmutende Verhaltensmuster (infolge Bedrohungs-

oder Verfolgungserlebens) • Zuhalten bzw. Verletzen von Augen und Ohren (Hinweis auf akustische oder

optische Halluzinationen) • Zunehmende Konzentrationsstörungen • Verlust bisheriger Fähigkeiten und Fertigkeiten • ehemals als anregend, auffordernd, aktivierend erlebte Angebote werden

abgelehnt oder bleiben ohne Reaktion • plötzliche Zunahme extremer Verhaltensweisen (z.B. Schlafstörungen, Schreien,

Aggressionen, stuporöser Rückzug, Mutismus)

• Sozialer Rückzug kann das einzige beobachtbare Symptom einer schizophrenen Psychose sein

Differentialdiagnosen

• Psychotische Symptome bei hirnorganischen Störungen

• Psychotische Symptome bei Depressionen

• Psychotische Symptome im Rahmen von (akuten) Belastungsreaktionen

• Psychotische Symptome bei Persönlichkeitsstörungen

• Psychotische Symptome durch Drogen

• Psychotische Symptome bei speziellen Syndromen (z.B. Prader-Willi-Syndrom)

• Wahnhafte Störungen

Prävalenz und Vulnerabilität

• Erklärung für hohe Prävalenzrate für psychische Krankheiten bei Menschen mit Intelligenzminderung?

• Nicht alleine durch die ZNS Schädigung zu erklären • Vulnerabilitätskonzept −Psychosoziale Einflüsse frühkindliche Traumatisierung individuelle Vulnerabilität eingeschränkte Fähigkeit innerpsychische Konflikte zu bewältigen

deutlich höhere Rate an Retraumatisierungspotential psychische Dekompensation Gestaltung des sozialen Milieus − Individuelle Resilienz Erwerb von Kompetenzen und Erlernen von Coping Strategien

Elemente der Schizophreniebehandlung:

Rehabilitation

Überstimulation Unterstimulation

Psycho-therapie

Sozio-therapie

Pharmakotherapie

Zusammenfassung

• Schizophrene Störungen bei Menschen mit geistiger Behinderung stellen sowohl eine besondere diagnostische als auch therapeutische Herausforderung dar

• Von außerordentlicher Wichtigkeit ist die Anamnese im Zeitverlauf unter Hinzuziehen aller verfügbaren Betreuungs- und Bezugspersonen

• Insbesondere neu aufgetretene, aber auch sich allmählich über lange Zeit verändernde Verhaltensweisen geben wertvolle diagnostische Hinweise

• Auch bei unklarer Diagnose erscheint ein Therapieversuch gerechtfertigt: bei Erfolg ist das Vorliegen einer schizophrenen Störung wahrscheinlicher, da eine ausschließliche Pharmakotherapie von Verhaltensstörungen bei geistiger Behinderung nur wenig aussichtsreich ist

Medikamentöse Behandlung

• Positivsymptome sollten mit hochpotenten (atypischen) Neuroleptika behandelt werden

• Psychomotorische Unruhe, Angstzustände, Schlafstörungen, aggressiv-gereizte Symptomatik: nieder- bis mittelpotente Neuroleptika, Benzodiazepine

• Impulshafte Handlungen: Antikonvulsiva • Negativsymptomatik: atypische Neuroleptika

• Besonderheiten in der Behandlung von Menschen mit geistiger Behinderung • Nebenwirkungsspektrum (Verschlechterung der Kognition durch Sedierung

und anticholinerge Substanzen) • Spezifische Begleiterkrankungen (Epilepsie)

Fleischer 2001

Psychoedukation

− Aufklärung des Betroffenen und seines Umfelds über die Erkrankung und deren Auswirkungen

− Vermittlung des Erkennens von Frühwarnsymptomen und der damit verbundenen Intensivierung bzw. Wiederaufnahme einer spezifischen Therapie

− Ziele frühzeitiges Erkennen von Exazerbationen rechtzeitige Behandlung Verkürzung der Erkrankungs- und Behandlungsdauer

Schanze 2001

Psychotherapie • Kognitive Verhaltenstherapie Techniken mit Schwerpunkt grundlegende Denkprozesse, verzerrte

Wahrnehmung und unrealistische Erwartungen, Einstellungen und Gefühle zu korrigieren

Typische Beispiele bei GB sind: Umgang mit Angst

• Angewandte Verhaltensanalyse Techniken nach Grundsätzen und Methoden der Verhaltensanalyse zum

Aufbau angepasster, funktionaler Fähigkeiten und zum Abbau von Problemverhalten

• Ziele: - die Flexibilität der Denkprozesse zu fördern - das Leiden durch psychotische Positivsymptome zu lindern - emotionale Störungen wie Depression, Angst und Hoffnungslosigkeit zu

reduzieren - dysfunktionale Schemata zu modifizieren - ein Verständnis von Psychose aufzubauen Rush and Frances 2000

Training sozialer Fertigkeiten

• basierend auf einer detaillierten Verhaltens- und Fähigkeitsanalyse

• in Gruppen- oder Einzelsitzungen • definierte Zielbearbeitung Strategien zur Stressreduktion positive Verstärker Rollenspiele Training verbaler und nicht-verbaler Kommunikation Verhaltensübungen bis zur Einübung komplexer Fertigkeiten im

Rahmen von Konversationen.

Psychosoziale Interventionen

• Vermeidung von Frustrations- und Überforderungssituationen

• Vermeidung von (unvorhergesehenen) Veränderungen

• Gewährleistung eines gleichmäßigen und adäquaten Belastungsniveaus

• Gewährleistung von beruflicher und sozialer Kontinuität

Weitere therapeutische Maßnahmen

• Kognitive Therapie (zB. Cogpack) • Ergotherapie • Bewegungstherapie

Stationäre Versorgung

• Pro Einrichtung durchschnittlich 18 Betten zur Verfügung • Größter stationärer Behandlungsbereich: Berlin Herzberge (32 Betten) • Kleinster stationärer Behandlungsbereich: Hamburg (12 Betten) • Ausgehend von 18 Betten: durchschnittlich 153,7 vollstationäre

Aufnahmen (Jahr 2002) • Einzugsbereiche der Abteilungen: 500.000 – 3.800.000 Einwohner Versorgungsdefizit! Nur ein kleiner Teil der Menschen mit geistiger Behinderung wird durch

Spezialbereiche versorgt. Die Mehrheit wird fast ausschließlich auf allgemeinpsychiatrischen

Stationen akutpsychiatrisch behandelt

• Spezialbereiche an psychiatrischen Krankenhäusern in NRW: Bedburg-Hau, Dortmund, Hemer, Langenfeld, Lippstadt, Münster, Warstein

Schanze 2005

Ambulante Versorgung

• Seit 2002 Zahl der Spezialambulanzen deutlich angewachsen

• Bundesweit ca. 6900 Klienten pro Quartal

• Sowohl Anbindung an psychiatrischen Kliniken mit und ohne stationären Spezialbereich

• Als auch in psychiatrischen Fachabteilungen an Allgemeinkrankenhäusern

Schanze 2005