erfahrungen bei der bestimmung des sojagehaltes in frischwürsten
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286 Bericht: Spezielle analytisehe lV[ethoden.
sich un te r Berficksichtigung einer die Gewiirzzus~tze erfassenden Kon- s t an t e (0,6 bzw. 0,4) der Gehal t an Sojakeimmasse zu
Sk - - (D 0,6) - 8 in Leber- u n d B lu twurs t Sk ~ (D 0,4) �9 8 in Bier-, Jagd- u n d Brfihwurst .
Der F a k t o r 8 errechnet sich aus dem durchsehni t t l ichen Gehalt der Sojakeimmasse an N-freien Ex t r ak t s to f f en und dem durchschni~tl iehen Wassergehal t der Keimmasse . Bei e inem Gehal t ether Wur s t yon 20% Sojakeimmasse ist m i t Rficksicht au f die FehlermSgl ichkei ten mit einer Schwankungsbre i t e yon ~= 5% (absolut) zu reehnen, so dal~ zur ~ b e r - pr i i fung noeh eine zweite Methode heranzuziehen ist.
Die Aufsch lu6methode beruh t auf der Fes ts te l lung, da{~ beim Auf- schlul~ sojahal t iger Wiirs te mi t alkoholischer Kal i lauge nach M A u grol~e Mengen eines gelblichen Ri icks tandes zuri ickbleiben.
Bet st~rkefreien Wiirsten wird folgenderma~en verfuhren: 25 g der rein zer- klemer~en Probe werden naeh Zerreiben mit 50 ml AufschluBreagens (80 g KOH -~ 80ml Wasser ~ 850 ml 96~oiger Alkohol) ia einem E~LE~Er]~R-Kolben yon 500 ml, Inhal~ 2 bis 21~ Std am Riiekflul~ auf dem Wasserbad erhi~zt. Nach Filtrieren durch Glasfrittetiegel 1G2 wird 3m~l mit je 10 ml WasehlSsuag (48~oiger Alkohol), 3real mit je 10 ml absolutem Alkohol und 3m~l mi~ 5 ml ~ther gewasehen. Der l~tickstand soll m5glichst sehon mit der ersten Wasehl(isung aus dem Kolben gespiilt seth. Er wird bet 105 ~ zur Gewichtskonstanz getroeknet. Es ist dana
SK -- (Rfieks~and - - Gewiirzkorrektur). 39 Die Gewfirzkorrektur be~r~gt bet Leber- und Blutwurst 0,085, bet Bier-, Jagd- und Briihwfirsten 0,05.
Bet st~rkehaltigen Wfirs~en kann die.St~rke naeh MA~O~E~ bestimmt werden: Der dabei ermittel~e Polarisationswert wird dureh eine Korrektur P {0,37 je 1 ~ beriicksichtigt. Dann ist
SK -- (Rtickstand Gewiirzkorrektur - - P)- 39 Als Wasehflfissigkeit dien~ im Falle starkehaltiger Wfirste eine Mischung von
100 ml AufschluBreagens mit 30 ml Wasser. Die Reproduzierbarkeit wird a]s gu~ bezeiehnet. Schwankungen yon relativ • 20% sollen unbeanstandet bleiben.
Die A n w e n d u n g des Verfahrens au f andere Zus~tze erfordert andere Fak to ren , die jeweils neu e rmi t te l t werden miissen. Ebenso di i rf ten die F a k t o r e n fiir Zusi~tze wie Sojaext rak t ionsmehl nicht ohne weiteres an- zuwenden sein. L. ACKER.
Erfahrungen bet der Bestimmung des Sojagehaltes in Frischwiirsten te i l t V. HAMA~N i mit. An Probehers te l lungen yon verschiedenen Wtir- s ten mi t 20% Sojaquel lmasse wird die Brauchbarke i t der Differenz- methode von 1~. HOSSE (unverSffentl icht) u n d der Aufschlu6methode yon E. BoH~ u n d O. STu~z (siehe obenstehendes Referat) i iberpriift . Die beste ( Ibe re ins t immung mfl dem theoret ischem Wer t wurde bet Leber- wiirs ten und anderen .Wi i r s t en mi t einheit l ichem, feinvertefl tem Wurs t - gu t erhal ten, ws bet Jagd- u n d Zungenwurs t die hSchs tenAbweichun- gen (bis zu 21~o relat iv) auf t ra ten . Die E i n h a l t u n g einer Toleranz yon
1 Z. Lebensmittel-Un%ers. u. Forseh. 88, 509 (1948).
1. Auf Lebensmittel und Gesundheitspflege beziigliche. 287
25 ~/o (relativ) ist ~ bei Anwendung dieser Methoden erforderlich. Die Diffe- renzmethode kann dabei nut als orientierende Vorpriifung gewertet werden, der sich im Verdachtsfalle die Aufschlul~methode anzusehliel~en hat, L. ACKER.
Eine einfache und genaueBestimmung yon Vitamin B~ geben K. GRATZL und E. G~-TzL-Cz~RMAK 1 an. ]:hr Vcrfahren, eine G/s wird mit einer prak~isch vitamin-Bl-frci gemachten Reinkultur yon Saccharomyces ellipsoideus durchgeffihr~. :Nach Zugabe des aneurin- haltigen Extraktes aus :dem zu:' Un~ersuchenden G~rte,ist dann die Ge- schwindigkeit der Kohlens/s ein Mal~ fiir die vorhandene Ancurinmenge, da die Cocarboxylase ausschlieBlich aus dem zugefiigten Vitamin Bx gebildet werden mul l (
Did App~ratalr (siche Abb. 1) besteht aus dem ] eigentlichen G~rgef/iB (G) und einem seitlichen Ansatzrohr (A). Der zum Verschlul~ yon G dienende Stopfen daft mtr bis zur oberen ]%ingmarke (M) eingedrfickt Werden. Da s G/irgef/~l~ soll bis zum oberen l%and des Ansatzrohres einschlieBlich des unteren Steigrohrschenkels 7 ml betragen. Der fibrige Raum bis zur Marke M miBt 10 ml, w/ihrcnd das Steigrohr ]2 ml fal~g. Das Steigrohr is t kalibriert oder mit einer Millime~erskala verschen.
Die Stammkultur wird alle 8 Tage in Kultur ' kSlbchcn, die 10 ml KATz~sLso,w-N/ihrboden (NB) mit Bierwiirze enthalten, fibergeimpft. Diese Acht- tagekulturen werden in 2 oder 3 Zw61fstunden- " kulturen mit KATZNELSo~-NB ohne Bierwiirze vitamin-B~-frei gemacht. An NS~hrbSden werden ben6tigt : NB nach KATZNELSO~ : ] ,0 g KH2PO 4, Xbb. 1. :
0,3 g MgSO~, 0,1 g NaC1. 0,1 g CaC12, 30,0 g Pepton, ~ = l~ingmarke, �9 " G = G ~ r g e f ~ B ,
100,0g Glucose, 1000 ml Aqua dest, NB nach H~AO : x = Ansatzring, 0,5 g M:gS04, 2,0 g NHaN03, 5,0 g KH2P0 ~, 100 g I~ = K l e i n k a l i b r i g e s
Glucose, 1000 rnl Aqua dest. Ansatzrohr.
Jeder Apparat wird mit 14,5 ml HAA~-NB, 2,5 ml Hefesuspension und mit ] ml Test-AneurinlSsung (enthaltend 1 y, 0,1 ~, und 0,01 y Aneurin), bzw~ ,] ml des zu untersuchenden Extraktes beschickt, Dabei verf/~hrt man so, dab man fiir 8 Apparate das neunfache der angcgebenen Mengen in ein grofSes Becherglas zusammengieBt und davon mit~els Bfirette je ein Viertel in kleinere Becherglfi.ser fiillt. Dann entfallen: auf ein kleines Becherglas je 2,25 ml an Aneurintestmenge und Extrakt . Nach Zugabe dieser Mengen werden die Bechergl/~ser 1 bis 11/2 Stunden im Thcrmostaten bei 35 ~ aufbewahrt; da.mit die Here das Aneurin auf- nchmen und in Cocarboxylasc umwa~nde]n kann, Danach werdcn aus jedem Beeherglas jc 2 Apparate besehickt, indem man aus einer Biirette
Mikrochemie vereinigt mit Mikrochimica Acta 33, 253 (1947).