ergomagazin für menschen mit energie • 1/2006

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ergo : Magazin für Menschen mit Energie • 1/2006 ENERGIEEFFIZIENZ Stadtwerke Witten starten die Energiesparoffensive 2006 STROMERZEUGUNG Immer mehr deutsche Kraftwerke werden mit Erdgas befeuert ZEITMANAGEMENT Schluss mit der Hektik

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ergo:Magazin für Menschen mit Energie • 1/2006

ENERGIEEFFIZIENZStadtwerke Witten starten dieEnergiesparoffensive 2006

STROMERZEUGUNGImmer mehr deutsche Kraftwerke werden mit Erdgas befeuert

ZEITMANAGEMENT

Schluss mit derHektik

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ergo: Ausgabe 1/2006

4 IMPULSEEditorial • ergo: verlost Probierpakete mit sechs Top-Weinen • Stadtwerke der ewmr planen ein eigenes Kohle-kraftwerk • Dritte Erdgas-Tankstelle auf ewmr-Gebiet •3 Fragen an Prof. Dr. Michael Schreckenberg zu richtigemVerhalten im Stau • E-News

6 BRENNPUNKTZeitmanagement: Wie man es schafft, wieder Herr überseine eigene Zeit zu werden.Interview: „Zeitmanagement-Papst“ Lothar J. Seiwertüber Zeitfresser und andere unangenehme Erscheinungen.

10 MARKTEnergieeffizienz: Die Stadtwerke Witten haben dieEnergiesparoffensive 2006 gestartet und helfen Privat- wieGewerbekunden, ihr Portemonnaie zu schonen.Telekommunikation: TMR bietet Privat- und Geschäfts-kunden im Mittleren Ruhrgebiet Full Service rund um Te-lefonie und Datendienste.Stromerzeugung: Im Energiemix wird Strom aus Gas-kraftwerken künftig eine deutlich größere Rolle spielen.

16 TRENDSGenuss: Spezialitäten wie Capuccino und Latte Macchiatohaben dem guten alten Filterkaffee den Rang abgelaufen.Auch in Unternehmen stehen immer mehr Espressoma-schinen. Tipps für ungetrübten Kaffee-Genuss.

18 KURZ & GUTBerdis Business: Eigentore zur WM • Welcher Strom-Mixkommt aus der Steckdose? • Erfinderische Energie: Derelektrische Fahrstuhl • Thermografie entlarvt Wärmelecks• Teststrecke für Fracht-Rohrpost CargoCap • Impressum

6 Ständig getrieben von der Zeit – muss das sein?

14 Dampfturbinenwie diese habenHochkonjunktur,denn in Deutsch-land entstehen eineReihe neuer GuD-Kaftwerke.

10 Legen Sie den Schalter um, sparen Sie Energie und bares Geld – die Energie-sparoffensive der Stadtwerke Witten unterstützt Sie dabei.

16 Genuss pur:Kaffeespeziali-täten erobernden Markt –und immer

mehr Firmen.

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4 IMPULSE

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„Nanu?“, werden Sie vielleicht gedachthaben, „die ergo: sah doch irgendwie an-ders aus?“

Völlig richtig. Nach etwa fünf Jahren fan-den wir, dass es Zeit wäre für ein frischesKleid. So haben wir das Magazin ein we-nig überarbeitet – und hoffen natürlich,dass es Ihnen gefällt. Lob, Kritik und An-regungen nehmen wir gern entgegen. Nut-zen Sie dafür zum Beispiel einfach unserAntwortfax.

Also einfach Kosmetik? Ganz sichernicht. Zwar bleiben wir im Großen undGanzen beim bewährten Themenmix, derdem Leser-Feedback zufolge sehr gut an-kommt. An der einen oder anderen Stellehaben wir aber dennoch ein wenig Fein-justierung vorgenommen.

Die Anregungen dazu haben wir aus denErgebnissen der Leserbefragung gewonnen.Denn wir möchten, dass die ergo: Ihnenweiterhin eine möglichst spannende Mi-schung aus Information und Unterhaltungbietet. Ist uns das gelungen? Urteilen Sieselbst!

Ihre ergo:-Redaktion

Gemeinsam mit einem Konsorti-um von Stadtwerken plant die Ener-gie- und Wasserversorgung MittleresRuhrgebiet (ewmr) ein neues Stein-kohlekraftwerk. „Ein möglicherStandort für das Kraftwerk mit einerLeistung von mindestens 1.100 Me-gawatt ist das Ruhrgebiet“, so ewmr-Geschäftsführer Bernd Wilmert.

An dem rund eine MilliardeEuro teuren Projekt beteiligten sich20 Stadtwerke aus Deutschland,den Niederlanden, Österreich undder Schweiz. Die Standort-Entschei-dung soll noch im Frühjahr fallen.

Das Kraftwerk soll 2011 ans Netz ge-hen.

Die ewmr baut derzeit ge-meinsam mit 27 weiteren Stadtwer-ken bereits ein Gas-und-Dampf-Kraftwerk in Hamm-Uentrop. „Nachder Fertigstellung 2007 werden wir30 Prozent unseres Strombedarfs ausdiesem Kraftwerk beziehen“, so Wil-mert.

Diesen Anteil will die Koopera-tion der Stadtwerke Bochum, Herneund Witten durch die Beteiligungam geplanten Kohlekraftwerk nocheinmal deutlich erhöhen. «

Stadtwerke planen eigenes Kohlekraftwerk

Ein rassiger Spanier und ein tro-ckener, feinfruchtiger Riesling: Das

sind die Sieger des diesjährigen Wein-Tests auf dem Internetportal rewirpower.de. Die

hochkarätig besetzte Jury hatte keine leichte Aufgabe. Aus 72 Weinen, die Händ-ler aus der Region eingereicht hatten, galt es, die besten herauszuschmecken.Der Clou: Die vorzüglichen Tropfen kosten nicht mehr als sechs Euro. Einzi-ges Bewertungskriterium war der Trinkgenuss.

Die sieben Wein-Experten, darunter Sommelier-Weltmeister Markus del Mo-nego und VOX-Fernsehkoch Frank Buchholz, kürten den 2004er „Bobal y Tem-pranillo“ vom Weingut Bodegas Palmera zum besten Rotwein. Bei den Weißenüberzeugte ein Produkt aus dem Rheingau: der 2004er Eser Gutsriesling.

Der rewirpower.de-Test fand ein breites Echo in den Medien: WAZ und WDRberichteten ausführlich über die Aktion. Auch die Probierpakete mit den Top-Weinen waren im Nu ausverkauft – ein Kontingent von immerhin rund 11.000Flaschen. Mehr Infos auf www.rewirpower.de. «

Exklusiv für ergo:-Leser gibt es noch eine letzte Chance, die Testsieger selbst zu ver-kosten. Unter allen Einsendern verlosen wir sechs Probierpakete mit den besten dreiRot- und Weißweinen. Einfach das Antwortfax ausfüllen und bis zum 15. Februar 2006zurücksenden. Viel Glück!

Top-Weine zu gewinnen

EDITORIAL

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IMPULSE 5

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3 Fragen an …… Prof. Dr. Michael Schreckenberg, Leiter des LehrstuhlsPhysik von Transport und Verkehr der Universität Duis-burg-Essen, der in der Studie SURVIVE das Verhaltenvon Autofahrern im Stau unter die Lupe nahm.

„Ins Lenkrad beißen und ausharren“Auf der Autobahn vor mir geht nichts mehr. Was soll ich tun?Bleiben Sie tunlichst dort, wo Sie sind, auch, wenn das schwerfällt. Psychologisch ist ein Stau wie eine Gefangenschaft: Manversucht zu fliehen. Wenn Sie an der nächsten Ausfahrt abfah-ren und nehmen Ihre eigene Umleitung, sind Sie aber in der Re-gel nicht schneller am Ziel, sondern langsamer. Wer im Stau stehttut gut daran, ins Lenkrad zu beißen und auszuharren. Sie könn-ten natürlich auch vorbeugend dafür sorgen, dass Sie erst gar nichtin einen Stau geraten.

Zum Beispiel, indem ich Verkehrsnachrichten höre und von vornhe-rein eine andere Route wähle?Das ist ein Weg, ein anderer wäre, sich unsere Webseite www.autobahn.nrw.de vor der Fahrt anzusehen. Unsere sehr genau-en Prognosen helfen dabei, die Fahrt zu planen.

Kann ich nervige Staus so ganz vermeiden? Das Wann und Wo einer Fahrt ist entscheidend, aber auch daseigene Fahrverhalten hat Einfluss. Wären alle Autofahrer koope-rativ und würden homogen mitfließen, wäre der Verkehr zehnbis 20 Prozent flüssiger. Das ist wie bei einem Spiel, bei dem al-le helfen, ein Ziel zu erreichen. Leider wird dem Spiel so auchder Reiz genommen. Autofahrer sind absolute Egoisten. Sie wol-len immer Erster sein, vorwärts kommen und nutzen jede Lü-cke. Das bringt am Ende wenig. Später sehen Sie vor sich denselben roten Wagen, den Sie lange vorher überholt hatten.

E-NEWS

Energiehunger steigt weiterNoch nie hat die Menschheit so viel Ener-gie verbraucht wie 2004: Der weltweite Pri-märenergie-Verbrauch entsprach einemÖläquivalent von 424 Millionen Tonnen,4,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Das gehtaus der „BP-Weltenergiestatistik 2005“ her-vor. Treibende Kraft für den neuerlichenAnstieg ist das starke Wirtschaftswachstumin vielen Teilen der Erde, vor allem in Chi-na. Zugleich nahm der weltweite Kohlen-dioxidausstoß weit stärker zu als je zuvor.Von den großen Wirtschaftsnationenwies lediglich Deutschland geringereEmissionen auf als 2003. Hauptgrund: dasschwache Wirtschaftswachstum.

„Fotovoltaik-Weltmeister“In Deutschland hat die Nutzung erneuer-barer Energie in den vergangenen Jahrenso stark zugenommen wie in keinem an-

deren Land. Seit1998 hat sich derAnteil erneuerbarerEnergien am Strom-verbrauch verdop-pelt. Deutschlandist mittlerweile „Fo-tovoltaik-Weltmeis-ter“ – ein Titel, denbis dato Japan innehatte. Gut ein Fünf-tel der weltweit ins-

tallierten Fotovoltaik-Kapazität findet sichin Deutschland, bei Windkraft ist es sogarein Drittel.

Neue Kraftwerke für weniger CO2

Mehr als 13,8 Millionen Tonnen Kohlen-dioxid sollen in NRW bis 2012 künftig ein-gespart werden. Möglich macht dies dasKraftwerks-Erneuerungsprogramm desLandes. Laut Landesenergieministeriumwerden die CO2-Emissionen auf diesemWege um elf Prozent verringert. Die Hälf-te der Anlagen aus dem Programm liegtim Ruhrgebiet, darunter auch das GuD-Kraftwerk in Hamm, an dessen Bau dieewmr beteiligt ist.

Die massiv gestiegenen Benzinpreise ha-ben Fahrzeugen mit Erdgas-Antrieb in denvergangenen Monaten einen weiteren Schubbeschert. Mit der Zahl der Erdgasautos steigtauch die Nachfrage nach dem alternativenKraftstoff. Die Stadtwerke der ewmr tragendem gestiegenen Bedarf Rechnung: In Wat-tenscheid haben sie gerade die dritte Erdgas-tankstelle auf ewmr-Gebiet eröffnet: an derAral-Tankstelle an der Berliner Straße 96. Be-reits im November wurde die Kapazität derErdgastankstelle am Crengeldanz in Wittenerweitert. Der dritte Erdgas-Standort derewmr: die Shell-Tankstelle an der Herner Stra-ße 463 in Bochum, an der Stadtgrenze zuHerne. «

ewmr eröffnet ihre dritteErdgastankstelle

Seit 2002 bietendie Stadtwerkeder ewmr Erdgasals Kraftstoff fürFahrzeuge an.

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6 BRENNPUNKT

Der Tag geht vorbei, und wieder stelltsich dieses beklemmende Gefühl ein:Nichts ist erledigt. Immer ist etwas

dazwischengekommen. Immer hat irgendje-mand gestört. Tausenderlei war erst zu regeln,alles ganz eilig und unaufschiebbar. Ja, unddann noch diese Besprechung, die einfachkein Ende nehmen wollte ... Aber um diewirklich wichtigen Dingen kümmere ichmich ganz bestimmt gleich morgen!

Wer kennt diesen Druck nicht aus eige-ner Erfahrung? Fast zwei Drittel aller Mana-ger leider unter Stress. Dies ergab eine Um-frage unter 19.000 Angestellten in zwölf eu-ropäischen Ländern. „Anhaltender Druckwirkt sich auf die Produktivität aus“, warntMichael Kristen vom PersonaldienstleisterKelly Services, der die Studie in Auftrag ge-geben hatte.

Überall lauern sie, die tückischen Zeitfres-ser. „50 bis 60 Prozent verbringen wir mitdringenden, aber nicht wichtigen Sachen“,erklärt Lothar J. Seiwert, Deutschlands füh-render Zeitmanagement-Trainer und Co-Au-tor des Bestsellers „Simplify your life“.„Wenn aber wichtige Dinge dringend wer-den, dann haben Sie ein Problem. Dennwenn man Wichtiges schnell macht, bleibtdie Qualität auf der Strecke.“

Unangenehmes werde allzu gerne auf dielange Bank geschoben, bis es sprichwörtlich

brennt und der Termindruck eine Hauruck-Aktion verlangt. Wer meint, nur unter Stresszur Höchstform auflaufen zu können, machesich gewaltig etwas vor.

Was aber ist wirklich wichtig? In dieserFrage liegt der Schlüssel, um sich eines gu-ten Teils hausgemachter Hektik zu entledi-gen. Wenn Konzerne sich auf ihre Kernkom-petenzen besinnen und zweitrangige Ge-schäftsfelder aufgeben, so müssen sich Füh-rungskräfte fragen: Was ist das Wesentliche,das mein Unternehmen, meine Abteilungoder auch mich persönlich weiterbringt?

Die Antwort wird natürlich individuellunterschiedlich ausfallen: der Kontakt zuKunden, die Führung von Mitarbeitern, dieWeiterentwicklung der Unternehmensstrate-gie, vielleicht auch ein bestimmtes Projektoder die eigene Qualifizierung.

An diese erste Frage ist indes noch einezweite gekoppelt: Welche Tätigkeiten kannich getrost an andere abtreten? Muss ich diePräsentation selbst ausarbeiten, muss ich die-sen Verwaltungskram wirklich selbst erledi-gen, muss ich mir für etwas Zeit nehmen,von dem ich schon jetzt weiß, dass es nichtsbringt? Lothar J. Seiwert bringt es auf denPunkt: „Die meisten Manager priorisieren ih-re Termine statt sich Zeit für ihre Prioritätenzu nehmen.“

Wege aus derZeitfalle

Management Sein Geld schlecht anzulegen – das will sich niemand

leisten. Ein anderes ebenso knappes wie kostbares Gut verflüchtigt sich

jeden Tag ohne sichtbaren Nutzen: die eigene Zeit. Doch es gibt Manage-

ment-Techniken, wertvolle Stunden und Minuten zu gewinnen. Durch

Konzentration aufs Wesentliche.

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BRENNPUNKT 7

Also gilt es, zunächst einmal Selbstana-lyse zu betreiben und Wichtiges von Unwich-tigem zu trennen. Anders gesagt: Es geht da-rum, sich Ziele zu setzen – und nach diesenauch zu leben. Was sich so leicht liest, erfor-dert im Business-Alltag Mut und konsequen-tes Handeln. Das fängt damit an, sich Zeit-fenster für Wichtiges zu schaffen – und sichdann unter keinen Umständen stören zu las-sen. „Terminieren oder eliminieren“, lautetdie Formel von Rolf Meier, Mitverfasser desManager-Ratgebers „Zeitmanagement“.

Er unterscheidet zwischen drei Kategorien:A-Aufgaben sind sehr wichtige, die man nurselbst erledigen kann. B-Tätigkeiten habenmittlere Bedeutung und sind nicht dringend.Unter die C-Kategorie fällt der „tägliche Klein-kram“, den man guten Gewissens delegierenoder schlicht auch weglassen kann. Für dieTagesplanung empfiehlt Meier, sich nur einbis zwei A-Aufgaben vorzunehmen. Was un-ter „C“ noch nicht gleich aussortiert oder ab-gegeben wurde, solle man allenfalls in Leis-tungstiefs bearbeiten.

Apropos: Den ganzen Tag „full power“kann niemand fahren. Die meisten Men-schen schaffen morgens deutlich mehr alsnachmittags. Es liegt also nahe, den wich-tigeren und anspruchsvolleren Tätigkeiten

» Ein gutes Mittel gegen

die Managerkrankheit:

Stecke mehr Zeit in

deine Arbeit als Arbeit

in deine Zeit. «Friedrich Dürrenmatt

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8 BRENNPUNKT

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während jener Phase nachzugehen, in derman hellwach und am leistungsfähigsten ist.Allerdings sollte man sich auch nicht zu vielvornehmen. Oft rühren Zeitprobleme aus dereigenen Fehleinschätzung, wie schnell maneinzelne Aufgaben bewältigt. Gerne zu nied-rig angesetzt wird das Zeitbudget für (elek-tronische) Post und Verwaltungsroutine.Aber auch die Vorbereitung etwa auf einewichtige Sitzung ist nicht „mal eben“ erle-digt.

Systematische Selbstbeobachtung ist hierder erste Schritt zu einem geschärften Zeit-bewusstsein. Wer festhält, wie lange er füreinzelne Tätigkeiten braucht, gewinnt An-haltspunkte dafür, wie viel er tatsächlichschultern kann. Das ist mitunter weniger alsgehofft – aber in jedem Fall eine wertvolleErkenntnis für ein künftiges realistisches Zeit-budget. Man sollte sich freilich keinen allzurosigen Illusionen hingeben, wie viel von sei-nem Tag man sich tatsächlich frei einteilenkann.

„Höchstens 60 Prozent der gesamten Zeitverplanen“, empfiehlt Rolf Meier. Denn eskommt immer wieder Unvorhergesehenesdazwischen, das schlecht vertagt werdenkann. Nur Robinson auf seiner einsamen In-sel konnte sich seine Zeit wirklich frei gestal-ten. Zumindest bis Freitag.

So lästig sich in die Länge ziehende Mee-tings auch sein mögen – sich ihnen durchFernbleiben ganz zu entziehen, ist kein Pa-tentrezept. Doch auch für dieses Problem gibtes Lösungsansätze, die im Wesentlichen aufeffektiver Selbstorganisation bauen.

„Wie oft gehen Sie zu Konferenzen, oh-ne zu wissen, was Sie erwartet und was Sieerreichen wollen?“ legt Ute Elisabeth Herwig,Erfinderin der „ZeitDiät“-Methode zumStressabbau, den Finger in die Wunde. KeinTreffen ohne Tagesordnung, lautet ihr Tipp.Diskussionen, die vom Thema weg ins Ufer-lose abgleiten, muss man schleunigst auf denrichtigen Pfad zurückführen oder notfalls ab-brechen.

Um die grundsätzliche Zeitplanung zu er-leichtern, ja im Grunde erst zu ermöglichen,gibt es nicht nur Techniken, sondern auchTechnik. Welches Werkzeug das optimale ist,muss jeder Anwender selbst für sich entschei-den: der PDA, der Blackberry oder ganz klas-sisch das gebundene Notizbuch oder die Lo-seblattsammlung. Papier oder Elektronikhaben ihre Stärken und Schwächen.

„In den letzten Jahren entscheiden sichimmer mehr professionelle Nutzer nach ei-

Fünf goldene Regeln, um Zeit zu gewinnen

Vorbereiten Am besten am Abend zuvor den folgenden Tag – schriftlich! – planen.

Prioritäten setzen Wichtiges zuerst tun – Unwichtiges lassen!

Delegieren Was kann jemand anderes besser erledigen als ich?

Abschirmen Nicht immer für alle erreichbar seinwollen. Wichtige Dinge brauchen Ruhe.

Nein sagen Zeit-Diebe wie unangemeldeten Besuch oder unnötige Telefonanfragen freundlich abwehren.

» Es gibt Diebe, die von den Gesetzen

nicht bestraft werden und doch dem

Menschen das Kostbarste stehlen:

die Zeit. «Napoleon I. Bonaparte

nigem Experimentieren, die beiden Weltenzu kombinieren“, hat Zeitmanagement-Coach und Ratgeberautor Holger Wöltje fest-gestellt.

Der handgerechte Computer erfordertzwar eine längere Einarbeitungszeit, und sei-ne Software gibt schon Strukturen vor. Da-für können PDAs durch ihre Vernetzbarkeitund den möglichen Datenabgleich bei derAdress- und Terminverwaltung, durch ihreVolltextsuchfunktion und Sicherung perBackup diese Nachteile aber wieder wettma-chen. Ein Zeitplaner auf Papier kennt dage-gen keinen leeren Akku und bietet dem Nut-zer alle kreativen Freiheiten fürs Sortierenund Skizzieren.

Egal, welchem Helfer man eher vertraut:Der Weg aus Zeitfallen führt über nichts an-deres als konsequentes Selbstmanagement.Der erste Schritt dazu passiert im Kopf. «

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ergo: Was sind Ihre persönlichen Zeitfresser?

Seiwert: Meine drei größten sind erstens E-Mails, zweitens E-Mails und drittens E-Mails. Damit bin ich leider nicht alleine. Zweibis drei Stunden verbringen Manager imDurchschnitt damit, E-Mails zu sichten undzu beantworten. Das hängt natürlich mit dergestiegenen Erwartungshaltung der Umweltzusammen, die heutzutage eine schnelle Ant-wort erwartet. In unserer High-Speed-Gesell-

schaft will jeder alles sofort. In den USA gibtes bereits eine neue Krankheit, die aus demZeitdruck entstanden ist: „Hurrysickness“.

ergo: Wie viel Stress ist selbstgemacht?

Seiwert: Viel! 90 Prozent unserer Zeit rea-gieren wir auf das, was an uns herangetragenwird, statt selbst aktiv zu handeln. NehmenSie als Beispiel die Terminplanung. Bei vie-len Managern läuft das ab wie in einer Zahn-arztpraxis: Wo ist das nächste freie Kästchenim Kalender? Wie oft höre ich „Meine Ter-mine macht meine Sekretärin“! Und dann istman von morgens bis abends verplant undwundert sich, dass man für die wichtigenDinge keine Zeitfenster mehr offen hat.

ergo: Wie entgeht man der Gefahr, die wichti-gen Aufgaben aus den Augen zu verlieren?

Seiwert: Das ist vor allem eine Sache der ei-genen Einstellung. Viele wachen erst auf undverändern etwas, wenn’s richtig weh tut. Wirkönnen uns nicht um alles kümmern, wirmüssen uns konzentrieren. Vielen fällt es un-glaublich schwer, etwas abzulehnen. Aber wirmüssen bei einigen dringenden, aber un-wichtigen Dingen lernen, einfach mal Neinzu sagen. «

„Man muss lernen, Nein zu sagen“Interview Prof. Dr. Lothar J. Seiwert zum Zeitfresser E-Mails, selbst ge-

machtem Stress – und Chancen, „Hurrysickness“ zu vermeiden.

Professor Dr. Lothar J. Seiwert gilt als „Zeit-management-Papst“ in Deutschland. An sei-nen Seminaren haben mehr als 300.000Menschen teilgenommen. Aus seiner Federstammen zahlreiche Bestseller, u. a. „MehrZeit für das Wesentliche“, „Das neue 1x1des Zeitmanagement“, „Wenn Du es eilighast, gehe langsam“, „Das Bumerang-Prin-zip: Mehr Zeit fürs Glück“ und „Die Bären-Strategie“. Infos im Web: www.seiwert.de.

Die Zeit besser nutzenWas sind die typischen Zeitsünden? Undwie lassen sie sich vermeiden? Der ergo:-Leserservice gibt praktische Antwortenauf diese Fragen und liefert wertvolleTipps für besseres „Time Management“.In Kooperation mit dem renommiertenSeiwert Institut, Heidelberg, bieten wir Ih-nen einen kompakten Wegweiser zumehr Zeitsouveränität:» Welcher Zeit-Typ sind Sie?» Wie Sie eigene Stärken und Schwächen

beim Umgang mit der Zeit erkennen» Mit welchen Strategien Sie Ihre Zeit

besser einteilen und nutzen » Wie Sie effizient planen – nicht nur im

Beruf, sondern auch Ihre „Lebenszeit“

Den für ergo:-Leserkostenlosen Servicekönnen Sie mit demAntwortfax anfordern,das diesem Heft bei-liegt.

LESERSERVICE

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10 MARKT Energie

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Energiedetektive machen WäEnergieeffizienz Die Stadtwerke Witten unterstützen ihre Kunden beim Sparen. Im Rahmen

der Energiesparoffensive 2006 fahnden die Experten des Unternehmens unter anderem nach

Wärmelecks und geben Ratschläge für eine effiziente Nutzung von Gas, Wasser sowie Strom.

Schnee, Frost, ungemütliche Tage: In derkalten Jahreszeit fällt der Griff zum Ther-mostat leicht, um drinnen für ein Wohl-

fühl-Klima zu sorgen. Etwa ein Drittel desjährlichen Energieverbrauchs wird inDeutschland zur Beheizung von Gebäudenverwendet. Hier liegt ein großes Energieein-sparpotenzial, das die Stadtwerke Witten mitder Energiesparoffensive 2006 ihren Kundenverdeutlichen wollen. Gerade Gewerbekun-den können durch eine bewusste Energie-nutzung nicht nur die Umwelt schonen, son-dern auch die Betriebskosten deutlich sen-

ken. Einfache Maßnahmen reichen oft schonaus, um den Verbrauch um zehn Prozent zureduzieren. „Unsere Kunden können sich anuns wenden und einen individuellen Vor-Ort-Beratungstermin auch nach Feierabendoder am Wochenende vereinbaren“, erklärtDipl.-Ing. Nikolaos Amanatidis von denStadtwerken Witten.

So ermitteln die Energieexperten in Zu-sammenarbeit mit der VerbraucherzentraleNRW wahre Stromschleudern. Denn wer spa-ren will, sollte wissen, welches Gerät über-durchschnittlich viel Elektrizität verbraucht.

Amanatidis: „Deshalb verleihen wir Energie-kostenmessgeräte, mit denen sich der Strom-verbrauch einzelner Geräte aufklären lässt.“

Beim Thema Wärme ist das Einsparpoten-zial am größten. Wer auf die richtige Hei-zung setzt, kann nicht nur Geld sparen: Miteinem Förderprogramm unterstützt der Wit-tener Energieversorger Umrüstungswillige,beispielsweise bei der Umstellung einer Hei-zung auf Erdgas. Gewerbekunden erhalteneinen Zuschuss von 250 Euro pro beheizterWohneinheit (WE) oder alternativ fünf Euro

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MARKT Energie 11

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pro Kilowatt. „Der Maximalzuschuss pro Ge-werbe liegt bei 1.250 Euro“, erklärt NikolaosAmanatidis. Voraussetzung: Für die WE müs-sen bei den Stadtwerken Witten angemelde-te Stromzählermesseinrichtungen für Haus-halts- oder Gewerbestrom bestehen. 2006fördern die Stadtwerke auch die Anschaffungeines Erdgastrockners mit 100 Euro.

Ähnliches gilt für Solarthermie. Den Ein-bau entsprechender Solaranlagen in Verbin-dung mit einer elektrischen Wärmepumpeoder einer Erdgasheizung bezuschussen dieStadtwerke einmalig mit 75 Euro pro Qua-

dratmeter für die gesamte Kollektorfläche.Die Förderungsobergrenze liegt bei 500 Europro Anlage.

Das Zauberwort heißt: Wärmedämmung.Eine neue Heizungsanlage, kombiniert miteiner zeitgemäßen Isolierung, kann sogar biszu 40 Prozent Heizkosten sparen. Mit mo-dernen Geräten fahnden die Wittener Fach-leute mithilfe der Thermografie nach Wär-melecks (siehe auch S. 19). Die Oberflächen-temperatur eines Gebäudes wird dabei miteiner Infrarotkamera gemessen. Im Farbdis-play und am Ausdruck der Aufnahme kön-

nen komplizierte technische Zusammenhän-ge einfach dargestellt werden. Zeigt das Dis-play hellrote Stellen, ist dies ein Indiz dafür,dass besonders viel Wärme an dieser Stelleverloren geht. Blaue Bereiche sind gut iso-liert. Aus der Bildanalyse können die Fachleu-te Maßnahmen zur Sanierung der Schadens-quellen ableiten. Auch besonders schwer zu-gängliche oder mit bloßem Auge nicht sicht-bare Schadstellen in Wandritzen, an Dächernoder im Fundament werden mittels Thermo-grafie leicht erkannt.

Ist das Problem gesichtet, kann gehan-delt werden. Zahlreiche Beratungsmöglich-keiten gibt es bei den jährlich stattfinden-den „Wittener Energietagen“. Die Stadtwer-ke initiieren diese Messe einmal im Jahr ge-meinsam mit dem Wittener Elektro- und Gas-Handwerk sowie Herstellern von Niedrig-energie-Geräten.

Doch Sparmöglichkeiten bieten nicht nurImmobilien. Auch beim Autofahren lässt sichviel erreichen. Gewerbekunden, die ein Erd-gasfahrzeug neu kaufen oder einen Ge-brauchtwagen umrüsten lassen, erhalten kos-tenfrei 500 Kilogramm Erdgas. „Die Initiati-ve soll einen Beitrag leisten, durch sparsa-men Einsatz umweltfreundlicher Energienunsere Atmosphäre von vermeidbaren Schad-stoffen zu entlasten“, so Amanatidis. Den je-weiligen Jahresverbrauchsabrechnungen wer-den zur Information Faltblätter beigelegt, diezur Teilnahme an der Energiesparoffensiveanimieren. Beim Wettbewerb Energiespar-meister 2006 können Teilnehmer aus demBereich Privatkunden Energie sparende Haus-haltsgeräte gewinnen. Mit solchen Aussich-ten wird es selbst im Winter ganz warm umsHerz. «

KONTAKTStadtwerke WittenNikolaos Amanatidis, Peter RoßTel.: (02302) 9173 -335 oder [email protected]@stadtwerke-witten.de

Wärmelecks sichtbar

Das Energiesparpotenzial istam größten beim ThemaWärme. Mit einem speziellenFörderprogramm unterstüt-zen die Stadtwerke Wittendaher Maßnahmen zur Hei-zungserneuerung.

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12 MARKT Porträt

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Vitale VerbindungTelekommunikation Kaum etwas ist so komplex wie Informations-

technologie. TMR behält seit zehn Jahren den Überblick und löst

Probleme ganz nah am Kunden.

Die Bezeichnungen sind kryptisch –„SHDSL“, „WiMAX“ oder auch „struk-turierte Verkabelung“. „Das sind

schon komplexe Dinge“, sagt Frank Giesen.Der Mann muss es wissen, er ist Vertriebslei-ter bei der Telekommunikation MittleresRuhrgebiet (TMR). Ob ISDN-Anschluss, diestrukturierte Verkabelung eines Virtual Pri-vate Network (VPN), Drahtlosnetzwerke (W-LAN und WiMAX) oder breitbandige Inter-netzugänge wie SHDSL – TMR hat all das imAngebot. „Full Service“, sagt Frank Giesen.„Wir müssen nur wissen, wo die Anschluss-dose hin soll.“

Seit zehn Jahren bedient TMR Privat- undGeschäftskunden im Revier mit Dienstenrund um Sprach- und Datenkommunikation.Mit zwei Mitarbeitern und einem Leitungs-

netz aus Kupferkabeln hat das Unternehmendamals angefangen – ein „Startkapital“, dasihnen die Stadtwerke Bochum, Hattingen,Herne und Witten sowie die Sparkassen Bo-chum und Herne und die AVU mitgaben. Die-ses Polster hat TMR enorm erweitert. 22 Mit-arbeiter sind es heute, und TMR kann auf einGlasfasernetz mit 350 Kilometern Länge zu-

rückgreifen. „Wenn ein Anbieter in unsererRegion den Markt erschließen möchte, sindwir als Citynetzbetreiber natürlich der besteAnsprechpartner“, sagt Frank Giesen. So ka-men schon vor mehreren Jahren die Telekom-munikationsspezialisten QSC und Versatel aufTMR zu. Über QSC kann TMR seitdem spe-zielle Breitbandlösungen vornehmlich für Ge-schäftskunden anbieten und ist über die Part-nerschaft mit Versatel auch im Massenge-schäft mit privaten Endkunden vertreten.

Über die Jahre hat TMR es jedoch nichtversäumt, sich selbst ein eigenes Profil zu ge-ben, zumal die technischen Entwicklungen

» Full Service. Wir müssen nur noch wissen,

wo die Anschlussdose hin soll. «Frank Giesen, TMR-Vertriebsleiter

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MARKT Porträt 13

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den Anbietern einiges abverlangen. „DieMärkte gleichen sich an“, sagt Frank Giesen.Voice over IP (VoIP), die Telefonie über dasInternet, reißt derzeit die Grenzen ein zwi-schen den einst getrennten BereichenSprachtelefonie und Datendiensten. Gleich-zeitig werden Internetzugänge immer brei-ter, immer schneller und immer günstiger,und auch die herkömmliche Telefonie wirdmit Angeboten wie der „voiceflat“ in SachenKosten für die Kunden weit flacher und ver-gleichbarer, sprich: Produkte und Preise derAnbieter sind nahezu austauschbar. Um sowichtiger ist es, Flagge zu zeigen.

„Wir sind nah am Kunden“, sagt FrankGiesen. Theoretisch könne TMR ihre Servicesauch in München anbieten, so der Vertriebs-leiter, doch das Pfund, mit dem TMR wuche-re, sei die Nähe und der persönliche Kontaktzum Kunden. „Wenn etwas ausfällt, sind un-sere Techniker schnell vor Ort“, so Giesen.Keine Hotline muss bemüht werden, keinCall-Center ist zwischen Kunde und Dienst-leister geschaltet: „Unsere Kunden kennen ih-re Ansprechpartner.“ Und, noch wichtiger:

Die TMR-Mitarbeiter kennen ihre Klientel.„Gerade für Geschäftskunden, die eine guteund langfristige Partnerschaft möchten undindividuelle Probleme haben, sind kurze We-ge ein großer Vorteil“, weiß Giesen. Oben-drein könne TMR Dienstleistungen außer-halb der Norm anbieten, die sich größere An-bieter nicht leisten.

Giesen erzählt von einem Kunden, andessen Standort über die herkömmlichenKupferkabel keine schnelle Breitbandverbin-dung ins Internet möglich war. „Also instal-lieren wir eine Richtfunkverbindung“, erzähltGiesen. Problem gelöst.

Vor einer Weile hat TMR im Geschäftskun-denbereich einen weiteren Schritt voran ge-macht und im ehemaligen Rechenzentrumdes Thyssen-Krupp-Stahlwerks in Bochum-Mitte das so genannte Data Center eröffnet.„Unternehmen können hier ihre Internet-und Datendienste auslagern“, erläutert Gie-sen. Ob Web-Server oder digitales Archiv –die TMR-Server, verwoben mit neuester undredundanter Sicherheits- und Netzwerktech-

nologie, kümmern sich um Bits und Bytes al-ler Art.

Auch wenn die Daten- und Kommunika-tionsdienste immer weiter verschmelzenund neue Technologien den Markt immerschneller drehen, sieht sich TMR für die Zu-kunft gut aufgestellt. „Für die Kunden ist esgut zu wissen, dass ihr Gegenüber sich auchin hoch komplexe Anforderungen schnell hi-neindenken kann“, sagt Frank Giesen. «

KONTAKTTelekommunikation Mittleres RuhrgebietGmbHBrenscheder Str. 6244799 BochumTel.: (0234) 9603838Fax: (0234) 9603819www.tmr.de

Bietet Geschäftskunden individuelle Lösun-gen für spezielle Anforderungen: TMR-Vertriebsleiter Frank Giesen.

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14 MARKT Energie

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Bagger heben Baugruben aus, Rammentreiben Betonpfähle in die Erde: EinVierteljahr nach dem ersten Spaten-

stich ist das ehemalige DuPont-Gelände inHamm-Uentrop kaum wiederzuerkennen.Unter Hochdruck errichten Fachleute vonSiemens hier ein neues Gaskraftwerk mitkombiniertem Gas- und Dampfturbinenpro-zess (GuD) im Wert von rund 440 MillionenEuro. 2007 soll das hoch effiziente Kraftwerkmit einer Leistung von 800 Megawatt ansNetz gehen – genug Leistung für rund eineMillion Haushalte.

„Damit stemmen wir eine der größtenIndustrie-Investitionen derzeit in Deutsch-land“, sagt Martin Hector, Geschäftsführerder Trianel Power Kraftwerk Hamm-UentropGmbH (TPH), die das Projekt federführendleitet.

Auftraggeber sind 28 kommunale Versor-gungsunternehmen, darunter auch die Ener-gie- und Wasserversorgung Mittleres Ruhrge-biet (ewmr), die sich von der Gesamtkapazi-tät 150 Megawatt gesichert hat (ergo: berich-tete) und so künftig bis zu 30 Prozent ihresStrombedarfs abdecken will.

Dass so viele Stadtwerke und Regionalver-sorger gemeinsam ein Kraftwerk bauen, istnicht nur ein Novum in der Energiebranche.Es ist zugleich ein Beleg für die Attraktivitäteines Brennstoffs, der jahrzehntelang in derdeutschen Stromversorgung eher ein Schat-tendasein fristete: Erdgas.

„Der Anteil von Erdgas im Portfolio derdeutschen Stromerzeuger wird in den nächs-ten Jahren stark zulegen“, prognostiziert Mar-tin Hector. Im Jahr 2000 stammten laut ei-ner gemeinsamen Schätzung des Energiewirt-schaftlichen Instituts an der Universität zuKöln (EWI) und der Prognos AG kaum mehrals acht Prozent des im Inland erzeugtenStroms aus Gaskraftwerken, bis 2030 könn-ten es knapp 33 Prozent sein. Sichtbar wirddieser Trend auch an den Neuinvestitionen

Mehr Strom aus ErdgasStromerzeugung Erdgas wird künftig eine weit größere Rolle bei der Stromerzeugung

spielen als bislang. Die ewmr hat die Zeichen der Zeit erkannt – und investiert in ein hoch

effizientes GuD-Kraftwerk.

der Branche: Von den rund 20 Kraftwerken,die derzeit in Planung oder im Bau sind, sollimmerhin mehr als die Hälfte Erdgas verbren-nen (siehe Karte).

Vorbei also die Zeit, als Erdgas hinter demheimischen Kohlebergbau zurücksteckenmusste und steuerlich benachteiligt wurde.Wenn das Gaskraftwerk Hamm-Uentrop imHerbst 2007 planmäßig ans Netz geht, wirdes für fünf Jahre von der Erdgassteuer befreitsein. Mit gutem Grund: „Gaskraftwerke ha-ben in punkto Umweltschutz, Zuverlässigkeit

und – in vielerlei Hinsicht – auch bei derWirtschaftlichkeit Vorteile“, sagt MartinWeyand, Geschäftsführer beim Bundesver-band der deutschen Gas- und Wasserwirt-schaft (BGW) in Berlin.

So liegt zum Beispiel der Nutzungsgradeines modernen GuD-Kraftwerks, wie es der-zeit in Hamm-Uentrop entsteht, bei fast 58Prozent. Zum Vergleich: HerkömmlicheKohlekraftwerke bringen es laut TPH imDurchschnitt auf einen Nutzungsgrad von 38Prozent.

So soll das GuD-Kraftwerk in Hamm-Uentrop aussehen, wenn es 2007 ans Netz geht. DieStadtwerke der ewmr wollen künftig bis zu 30 Prozent ihres Strombedarfs über die hochmoderne Anlage decken.

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MARKT Energie 15

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Dieses Plus an Effizienz erfreut nicht nurdie Controller, sondern auch die Umwelt. Zu-dem stoßen Gas-Turbinen im Vergleich zu al-len anderen fossilen Anlagen die geringsteMenge Kohlendioxid aus.

Auch in der Anschaffung sind sie güns-tiger: Pro Kilowatt Leistung investiert das Tria-nel-Konsortium etwa 550 Euro – laut MartinHector etwa die Hälfte der Durchschnittskos-ten pro Kilowatt bei einem Steinkohlekraft-werk. Dass sich das neue GuD-Kraftwerk beiHamm-Uentrop in gerade einmal zwei Jah-

ren hochziehen lässt, ist ein weiteres Plus: Bisetwa ein Kohlekraftwerk ans Netz geht, ver-gehen laut TPH nach dem ersten Spatenstichim Durchschnitt 48 Monate.

Trotzdem haben auch andere Kraftwerk-stypen ihre spezifischen Vorteile und somitnach wie vor ihre Daseinsberechtigung. FürKohlekraftwerke etwa sprechen im Vergleichzum Erdgas die niedrigeren Brennstoffkosten:Vor allem Braun-, aber auch Steinkohle sindtrotz der steigenden Nachfrage aus anderenTeilen der Welt noch immer deutlich güns-

tiger als Erdgas. Je kontinuierlicher einKraftwerk also in Betrieb ist, desto stärkerkann Kohle als Brennstoff diesen Vorteil aus-spielen.

„GuD-Anlagen eignen sich daher vor al-lem im so genannten Mittel-Lastbereich, weilsie flexibler und effizienter sind“, sagt Mar-tin Weyand. Ein ausgewogener Energiemixist für den Fachmann daher die beste Garan-tie für eine sichere Energieversorgung. „Aufdie Mischung kommt es an.“ «

Weisweiler

Duisburg

Neurath

Hamburg

Lubmin

Boxberg

HürthSiegen

SaarbrückenKarlsruhe oder Heilbronn

Ingolstadt

Dettelsbach

Mainz/Wiesbaden

Lingen

Hamm (3 Kraftwerke)

Duisburg Herne

Neurath

Datteln

Weisweiler Niehl

Region Hamburg

Herdecke

(2 Kraftwerke)

Gas, GuD

Steinkohle

Braunkohle

in Planung

im Bau

optional

Brennstoff

Status

Quelle: Boston Consulting Group

Kraftwerksprojektein Deutschland

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TRENDS Lifestyle 17

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Dolce Vita im BüroGenuss Kaffee hat sich vom reinen Muntermacher zum Lifestyle-Produkt

gemausert. Auch Unternehmen setzen zunehmend auf Cappuccino & Co. –

zur Freude von Gästen und Mitarbeitern.

Einen Kaffee, bitte!“ – Noch vor ein paarJahren war bei dieser Order so gut wiesicher, was kommt: eine Tasse Filterkaf-

fee, schlicht und ergreifend, darunter eine Un-tertasse mit Deckchen. Doch was sich in Zei-ten des Wirtschaftswunders den Ruf als Lu-xus-Genussmittel erworben hat, gilt vielenKoffein-Konsumenten heute als provinziellund wenig schmackhaft. Deshalb heißt es im-mer öfter: „Einen Latte Macchiato, bitte!“.Oder Capuccino, Café au lait, Ristretto ...

Der Trend schlägt sich auch statistisch nie-der: 2005 tranken die Deutschen außer Hauserstmals häufiger solche Spezialitäten als dieherkömmliche Variante. Die feinen Heißge-tränke halten Einzug in immer mehr Gastro-nomien, aber auch in Privathaushalte – undUnternehmen. Denn: „Kaffee ist die Visiten-karte eines Unternehmens: Das erste Getränk,das man Gästen anbietet, und das erste, dasdie Mitarbeiter an ihrem Arbeitstag konsu-mieren“, sagt Michael Müller vom Kaffeema-schinen-Hersteller „Melitta SystemService“(MSS).

Kaffee, der vom stundenlangen Stehen-lassen auf der Heizplatte bitter geworden ist,kommt weder bei Gästen noch bei Mitarbei-tern gut an – zumal die wählerischer werden:„Der Trend ist eindeutig: Beim Kaffee wollendie Leute Vielfalt – auch im Büro“, weiß Mi-chael Wiese von „Kaffee Partner“. Die Gas-tronomie mit ihrer immer größeren Auswahlan Kaffee-Spezialitäten weckt auch im Job dieLust auf Neues, bestätigen Unternehmens-Ausstatter wie „MMS“ und „Kaffee Partner“unisono.

90 Prozent der Geräte, die „Kaffee Partner“verkauft, brühen Kaffee-Spezialitäten wieLatte Macchiato, Schümli oder Espresso Tas-se für Tasse frisch auf, können daneben aberimmer auch klassischen Filterkaffee herstel-len. Die Spezialitäten machten mittlerweileauch in Büro und Betrieb einen Anteil von40 bis 50 Prozent des Konsums aus, schätztWiese.

Viele Unternehmen behalten ihre Filterkaf-fee-Maschinen und schaffen die Automatenfür Kaffee-Spezialitäten zusätzlich an. „DieSpezialitäten kommen on top“, so Müller.„Sie kommen immer da zum Einsatz, wo Fir-men ihren Gästen und Mitarbeitern etwasGutes tun wollen.“

Auch Mitarbeiter tun sich immer häufi-ger zusammen, um sich in Eigeninitiative „LaDolce Vita“ ins Büro zu holen. Rat dafür gibtes unter anderem von der Stiftung Warentest,die in ihrem Dezember-Heft Espressomaschi-nen für den Haushaltsgebrauch von 60 bis1000 Euro vorstellt.

Michael Müller von „MMS“ warnt jedochvor der Nutzung von Haushalts-Kaffeema-schinen in Unternehmen, wie sie in vielenTeeküchen zu finden sind. Solche Maschinenkönnen im Dauerbetrieb ein Sicherheitsrisi-ko darstellen.

Gewerbemaschinen, die auch mit vielKaffeedurst problemlos klarkommen, habenfreilich ihren Preis: Los geht es bei etwa 250Euro. Am anderen Ende der Preisskala findetman den Ferrari in Sachen Kaffeemaschinen:einen Vollautomaten für 5.000 bis 6.000Euro, der 180 einzelne Tassen Kaffee-Spezia-litäten, Teewasser oder Kakao pro Stunde zu-bereiten kann.

Wer die Anschaffungskosten scheut,kann stattdessen mieten. „Kaffee Partner“ et-wa überlässt seinen Kunden die Maschinenfür eine Nutzungsgebühr von 12 bis 16 Centpro Tasse, je nach Ausstattung.

Doch ganz gleich, wie man ihn zuberei-tet: Kaffee ist heute mehr denn je ein Life-style-Produkt – das man entgegen früherenWarnungen übrigens ohne schlechtes Gewis-sen genießen kann: Der entwässernde Effekt,der dem Kaffee häufig nachgesagt wurde, be-steht laut Deutscher Gesellschaft für Ernäh-rung beim üblichen Konsum von rund vierTassen nicht. Also: „Noch einen Cappucci-no, bitte!“ «

„Nicht in den Kühlschrank!“Diplom-Kaffee-Sommelier Michael Glissaus Köln gibt Tipps für die Kaffeezube-reitung:

» Am besten schmeckt Kaffee, der frischgeröstet in kleinen Mengen im Fach-geschäft gekauft wurde.

» Die Wahl der Kaffeesorte hängt vomindividuellen Geschmack ab. In denmeisten Fällen ist „Arabica“-Kaffeeaber besser als „Robusta“-Kaffee – erist angenehmer und milder im Ge-schmack, enthält weniger Reiz- undGerbstoffe und nur ein Drittel des Kof-feins.

» Kaffeepulver sollte nicht lange gelagert,nicht im Kühlschrank aufbewahrt undnicht eingefroren werden.

» Beim Aufbrühen von Hand sollte dasWasser nach dem Aufkochen bis auf90 Grad abkühlen, bevor es über dasKaffeepulver gegossen wird.

» Zur Herstellung von Espresso ist einDruck von acht bis zehn bar erforder-lich, um ein optimales Getränk mit ty-pischer „Crema“ zuerzeugen.

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Der elektrische FahrstuhlSie sind die Pulsadern der Hochhäuser:Aufzüge. Ohne Lift bliebe einem beim Er-klimmen schnell die Luft weg. Die New Yor-ker Skyline wäre ohne die Erfindung deselektrischen Fahrstuhls undenkbar.

Den Grundstein moderner Personenauf-züge legte ein Deutscher: Werner von Sie-mens präsentierte 1880 auf einer Ausstel-lung in Mannheim den ersten elektrischenAufzug. Im Baugewerbe löste der Erfinderund Unternehmer damit einen wahren Hö-henrausch aus.

Angefangen hatte die bequeme Erobe-rung der höheren Etagen bereits im Jahr-hundert zuvor, aristokratisch-gemütlich:1743 ließ der französische Monarch LouisXV. für seine Mätresse Madame de Pompa-dour einen Flaschenzug bauen, über dendie Angebetete auf einem Stuhl sitzend mitder Muskelkraft zweier Diener vom Erdge-schoss in das erste Obergeschoss des Pari-ser Schlosses gelangte.

Gut 100 Jahre später, 1850, konstruierteder amerikanische Mechaniker Elisha GravenOtis einen Aufzug mit Dampfantrieb. Spä-ter kamen hydraulische Fahrstühle hinzu.

Beide Techniken waren allerdings unsicher,unzuverlässig und wurden vornehmlich zumTransport von Lasten genutzt.

Den Durchbruch im vertikalen Personen-transport brachte erst die Siemens-Erfin-dung. 500 Meter in der Minute schaffenmoderne Aufzüge heute. Und, so die Statis-tik: Der Aufzug ist das sicherste Transport-mittel der Welt …

ERFINDERISCHE ENERGIE

Stadtwerke-Stromwird jetzt zum „guten

Bekannten“: Die Stadtwer-ke Witten geben seit dem 15. De-

zember auf ihren Rechnungen an, welchenEnergiemix sie verwenden, und bieten da-durch mehr Transparenz. Denn die Kun-den kennen künftig die Herkunft desStroms, mit dem der Fernseher oder dieMaschine läuft.

Die Stadtwerke informieren außerdemdarüber, wie der bundesdurchschnittlicheStrommix aussieht und welche Umweltbe-lastungen pro Kilowattstunde durch radio-aktiven Abfall und CO2-Emissionen ent-stehen. Die Angaben erfüllen die Richtli-nien des Energiewirtschaftsgesetzes.

„Der Energiemix gewinnt künftig an Be-deutung bei der Auswahl des Stromversor-gers. Wir können jetzt zeigen, wie umwelt-

schonend unsere Energie erzeugt wird“,sagt Dietmar Steffens, Vertriebsprokuristder Stadtwerke. Bei den Stadtwerken Wit-ten ist der Anteil der erneuerbaren Ener-gien nämlich mit 20 Prozent doppelt sohoch wie im Bundesdurchschnitt.

Der restliche ewmr-Strom stammt zu 50Prozent von fossilen Energieträgern (Bun-desdurchschnitt: 60 Prozent) und zu 30Prozent aus Kernkraft. Wer es noch um-weltschonender mag, kann bei den Stadt-werken auch Ökostrom aus 100 ProzentWasserkraft beziehen.

Sondervertragskunden, die monatlicheRechnungen erhalten, können die Infor-mationen einer Tabelle entnehmen. FürPrivatkunden werden die Angaben über dieStromerzeugung auf der Jahresabrechnungin Form von Diagrammen grafisch aufbe-reitet. «

Welcher Strom-Mix kommt aus der Steckdose?

18 KURZ & GUT

Kernkraft

erneuerbare Energien

fossile Energieträger

Energiemix derStadtwerke

Nicht ohne meinen AnwaltDas WM-Fieber steigt,und mit ihm die Begehr-lichkeiten. Wäre es nicht schön, zu-mindest ein wenig vom Glanz derFußballweltmeisterschaft auf das ei-gene Unternehmen umzuleiten? Die-se Frage stellen sich viele Marketing-Chefs und denken eifrig darübernach, wie das Großereignis für dieeigene Außendarstellung zu nutzenist.

Doch Vorsicht: Die FIFA verfolgtnicht nur hehre sportliche Ziele, son-dern auch alle Marketing-Sünder, diedie Lizenz- und Markenrechte desFußballweltverbandes verletzen. Ge-rade erst hat das Europäische Mar-kenamt ihn in seiner unnachgiebi-gen Haltung bestätigt. Nach Auskunftder FIFA sind demnach Eventmarkenwie „WM 2006“, „Fußball WM 2006“oder „Deutschland 2006“ einzig ih-ren offiziellen Partnern vorbehalten.

Die FIFA beschäftigt ein ganzesHeer an Juristen, um ihre Marken-rechte zu schützen. Eine Reihe vonProzessen sind anhängig. Bis MitteNovember hatte die FIFA in Zusam-menhang mit dem bevorstehendenGroßereignis 500 Rechtsverletzun-gen in über 25 Ländern gerügt.

Schon auf die Verlosung von Ein-trittskarten reagiert der Verband aller-gisch – auch dies dürfen nur dieSponsoren. Trotzdem kann sich Fuß-ball-affine Werbung für die Unter-nehmen außerhalb des Sponsoren-pools lohnen. Wegen der juristischenFallstricke ist der vorbeugendenGang zum Anwalt oder Hausjuristenindes Pflicht.

Christoph Berdi, Chefredakteur des

Magazins „absatzwirtschaft – Zeitschrift für

Marketing“. www.absatzwirtschaft.de

BERDIS BUSINESS

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KURZ & GUT 19

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ergo:Magazin für Menschen mit Energie

Herausgegeben von der Stadtwerke Witten GmbHPostfach 22 6058412 WittenInternet: www.stadtwerke-witten.de

Verantwortlich: Thomas LindnerTel.: (0 23 02) 91 73-5 35Fax.: (0 23 02) 91 73-3 [email protected]

Redaktionsteam: Thomas Lindner, DietmarSteffens, Helga Wilkens

Redaktionelle Mitarbeit, Grafik, Layout:Gestaltmanufaktur GmbH,Westenhellweg 52, 44137 Dortmund

Fotomitarbeit: Thomas Philipp, Guido Schiefer,Jens Sundheim

Abb. S. 4 u., S. 18 u. – SiemensAbb. S. 9 – Seiwert InstitutAbb. S. 14 – trianelAbb. S. 19 u. – CargoCap

IMPRESSUM

Teststrecke für Fracht-Rohrpost wird gebaut

Die CargoCaps nehmen Fahrt auf – wennzunächst auch nur im Kleinen: In einer still-gelegten Maschinenhalle in Bochum flitztseit Dezember ein erster Prototyp der kleinenFrachtkapseln durch eine Modellröhre imMaßstab 1:2.

Auf 1.200 Quadratmetern können Besu-cher aus Politik und Wirtschaft nun selbstbegutachten, was eines Tages wie eine unter-irdische Fracht-Rohrpost mit 36 Stundenkilo-metern durch das Ruhrgebiet gleiten soll (er-go: berichtete).

In den kommenden Wochen wollen For-scher der Ruhr-Uni Bochum (RUB) in der Hal-le ein ganzes Modell-Rohrpostsystem fertigstellen – komplett mit Energieversorgungs-

und Steuerungseinrichtungen für bis zu dreiTestkapseln.

„Die Wirtschaftlichkeit der CargoCaps istinzwischen per Gutachten bestätigt“, sagtProfessor Dietrich Stein, der geistige Vater derkleinen Drohnen. Ziel sei es nun, Investorenund Partner zu gewinnen, damit eines Tagesauch die richtigen CargoCaps die Straßen desRuhrgebiets entlasten können. «

KONTAKTProf. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbHDr. Britta Schoesser(0234) 5167 - [email protected]

Güter von derStraße unter dieErde: Diese Visionkönnte mit CargoCap Realität wer-den.

Infrarotbilder entlarven Wärmelecks

Energiesparen heißt auch Verschwen-dung stoppen, und Wärmelecks in Ge-bäuden sind zweifelsohne große Ener-

gieverschwender: Ob schlecht gedämmtesMauerwerk oder eine defekte Fensterdich-tung – gerade in der kalten Jahreszeit ma-chen sich Schwachstellen wie diese rasch imPortemonnaie bemerkbar. Abhilfe schafft dader Thermografie-Service der Stadtwerke Wit-ten speziell für Hauseigentümer: Mit moder-nen Infrarotkameras messen Experten dieOberflächentemperaturen der Wohngebäude.Wärmelecks werden so schnell entlarvt undlassen sich anschließend gezielt beheben.Der Service kostet 115 Euro (für Wohnhäu-ser mit bis zu sechs Wohneinheiten).

Die Aufnahmen sind eine gute Basis für ei-ne Energieberatung, wie sie die Verbraucher-zentrale NRW anbietet. Wer sein Haus im Rah-men von deren Sanierungsinitiative „San it“checken lässt und Beratung für mindestens140 Euro in Anspruch nimmt, erhält von denStadtwerken einen Rabatt von 20 Euro aufden Thermografie-Service. Individuelle Pake-te für größere Gebäude gibt es auf Anfrage.«

KONTAKTStadtwerke WittenNikolaos Amanatidis, Peter RoßTel.: (02302) 9173 -335 oder [email protected]@stadtwerke-witten.de

An welchen Stellen verpulvert Ihr HausEnergie? Die Messung der Oberflächen-temperatur macht es sichtbar.

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