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Schwefel-Nutzungseffizienz bei deutschen Weizensorten Ester Paladey, Simone Seling und Meinolf G. Lindhauer, Detmold, Karl-Heinz Mühling, Kiel Kurzfassung Die Maßnahmen zur Reinhaltung der Luft spiegeln sich seit der 1980´er Jahre in deutlich abnehmenden SO 2 -Emissionen wider. Auf Grund dessen liegt mittlerweile ein Augenmerk der Anbauberatung auf einer ausreichenden Schwefel (S)-Versorgung der Böden auch bei weniger schwefelbedürftigen Kulturen, wie dem Weizen. Da die S-haltigen Aminosäuren unerlässlich für die Kleberfunktionalität und damit die Backqualität des Weizens sind, ist eine ausreichende S- Versorgung nicht nur für die Ertragsbildung sondern auch für dessen Qualität wichtig. Die Beschäftigung mit der S-Effizienz von Weizensorten kann daher durchaus wertvoll für die Qualitätsweizenzüchtung sein. Dabei ist nicht nur die Aufnahme-Effizienz sondern insbesondere die Nutzungs-Effizienz zu betrachten, d.h. das Vermögen der Pflanze die aufgenommenen S- Mengen effizient zu verwerten. Vor diesem Hintergrund wurde der Frage nachgegangen, ob neuere Sorten eine höhere S-Nutzungseffizienz aufweisen als ältere. Dazu wurden bisher 20 Weizensorten aus dem Zulassungszeitraum von 1966-2008 von jeweils drei Standorten des Erntejahres 2008 untersucht. Da im Rahmen dieser Arbeit auch Aspekte der Backqualität betrachtet werden sollten, wurde in einem Vorversuch geprüft, in welchem Zusammenhang die S-Gehalte der Mehltype 550 mit dem des ganzen Korns stehen. Es zeigte sich, dass der S-Gehalt der über einen Standardmahlversuch hergestellten Mehltype 550 zu etwa 95% dem des Ganzkornes entspricht. Unter Berücksichtigung von Kornertrag und S-Gehalt wird die S-Nutzungseffizienz charakterisiert. Es deutet sich an, dass das Cluster der neueren Sorten in der Tendenz eine höhere S-Nutzungseffizienz aufweist als der älteren. Die während des Vortrages gezeigte Präsentation können Sie h i e r einsehen. Anschriften der Verfasser(in): Ester Paladey, Dr. Simone Seling und Prof. Dr. Meinolf G. Lindhauer, Max Rubner-Institut, Institut für Sicherheit und Qualität bei Getreide Postfach 1354 32703 Detmold Karl-Heinz Mühling Institut für Pflanzenernährung und Bodenkunde, Christian-Abrecht-Universität Kiel Hermann-Rodewald-Str. 2 24118 Kiel

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Page 1: Ester Paladey, Simone Seling und Meinolf G. Lindhauer ... · PDF fileSchwefel-Nutzungseffizienz bei deutschen Weizensorten Ester Paladey, Simone Seling und Meinolf G. Lindhauer, Detmold,

Schwefel-Nutzungseffizienz bei deutschen Weizensorten

Ester Paladey, Simone Seling und Meinolf G. Lindhauer, Detmold, Karl-Heinz Mühling, Kiel

Kurzfassung Die Maßnahmen zur Reinhaltung der Luft spiegeln sich seit der 1980´er Jahre in deutlich abnehmenden SO2-Emissionen wider. Auf Grund dessen liegt mittlerweile ein Augenmerk der Anbauberatung auf einer ausreichenden Schwefel (S)-Versorgung der Böden auch bei weniger schwefelbedürftigen Kulturen, wie dem Weizen. Da die S-haltigen Aminosäuren unerlässlich für die Kleberfunktionalität und damit die Backqualität des Weizens sind, ist eine ausreichende S-Versorgung nicht nur für die Ertragsbildung sondern auch für dessen Qualität wichtig. Die Beschäftigung mit der S-Effizienz von Weizensorten kann daher durchaus wertvoll für die Qualitätsweizenzüchtung sein. Dabei ist nicht nur die Aufnahme-Effizienz sondern insbesondere die Nutzungs-Effizienz zu betrachten, d.h. das Vermögen der Pflanze die aufgenommenen S-Mengen effizient zu verwerten. Vor diesem Hintergrund wurde der Frage nachgegangen, ob neuere Sorten eine höhere S-Nutzungseffizienz aufweisen als ältere. Dazu wurden bisher 20 Weizensorten aus dem Zulassungszeitraum von 1966-2008 von jeweils drei Standorten des Erntejahres 2008 untersucht. Da im Rahmen dieser Arbeit auch Aspekte der Backqualität betrachtet werden sollten, wurde in einem Vorversuch geprüft, in welchem Zusammenhang die S-Gehalte der Mehltype 550 mit dem des ganzen Korns stehen. Es zeigte sich, dass der S-Gehalt der über einen Standardmahlversuch hergestellten Mehltype 550 zu etwa 95% dem des Ganzkornes entspricht. Unter Berücksichtigung von Kornertrag und S-Gehalt wird die S-Nutzungseffizienz charakterisiert. Es deutet sich an, dass das Cluster der neueren Sorten in der Tendenz eine höhere S-Nutzungseffizienz aufweist als der älteren. Die während des Vortrages gezeigte Präsentation können Sie h i e r einsehen. Anschriften der Verfasser(in): Ester Paladey, Dr. Simone Seling und Prof. Dr. Meinolf G. Lindhauer, Max Rubner-Institut, Institut für Sicherheit und Qualität bei Getreide Postfach 1354 32703 Detmold Karl-Heinz Mühling Institut für Pflanzenernährung und Bodenkunde, Christian-Abrecht-Universität Kiel Hermann-Rodewald-Str. 2 24118 Kiel