fachkurs private kontrolle - wasserversorgung.zh.ch · 1 kanton zürich baudirektion awel amt für...
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1
Kanton Zürich
Baudirektion
AWEL Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft
Abfallwirtschaft und Betriebe
Altlasten
Fachkurs Private Kontrolle
im Fachbereich 3.10 gemäss BBV I
(Entsorgung beim Bauen auf belasteten Standorten)
14. März 2018
Katharina Fischer, Martin Schwarz, Jasmin Mertens
Fachkurs Private Kontrolle
2
Sektion Altlasten
Inhaltsübersicht
1. Begrüssung / Einführung private Kontrolle Jasmin Mertens
2. Rahmenbedingungen und Entsorgung im Kanton Zürich Jasmin Mertens
3. Abläufe / Vorgehen, Formulare Jasmin Mertens
4. Controlling Jasmin Mertens
30’ Pause
5. Fachteil Boden Martin Schwarz
6. Fachteil Neobiota Kathrin Fischer
7. Demonstration Altlasten-Informations-System (ALIS) Jasmin Mertens
8. Verschiedenes / zusätzliche Fragen Alle
3
Sektion Altlasten
Schaffung der notwendigen Kapazität für das
«Altlastenprogramm» durch externe Ressourcen
• Vereinfachung des abfallrechtlichen Vollzugs auf
„nur“ belasteten Standorten
• Aufbau der Privaten Kontrolle (PK) durch „externe
Beauftragte/Befugte gemäss PK“ (Altlastenberater)
• Start: 1. Januar 2012
Wieso eine Private Kontrolle?
PK
4
Sektion Altlasten
Optimierung Geschäftsabläufe
KbS-Nieten-
Verfahren
Kataster weitergehendeAltlastenbearbeitung
SanierungKugel-fänge
ordent-liches
Verfahren
abge-kürztes
Verfahren
abfall-rechtl.
Verfahren
altlastenrechtliche Verfahren
Bauen + Entsorgen
PK
5
Sektion AltlastenWann Private Kontrolle?
Abfallrechtlicher Vollzug von belastetem
Aushub
- Von belasteten
Standorten
- Belastet mit
Neophyten
- Bodenaushub von
belasteten Standorten
Voraussetzung Belastete Standorte
gem.
Art. 5 Abs. 4 Bst. a oder
Art. 8 Abs. 2 Bst. c AltlV
Asiatische
Knötericharten
und/ oder
Essigbaum
Eintrag im PBV und KbS
oder Neophyten
Hinweiskarte
Zuständigkeit AWEL
(vereinfachter Vollzug)
AWEL AWEL
Das kommunale
Bodenverschiebungs-
verfahren entfällt!
PK PK PK
6
Sektion Altlasten
Inhaltsübersicht
1. Begrüssung / Einführung private Kontrolle Jasmin Mertens
2. Rahmenbedingungen und Entsorgung im Kanton Zürich Jasmin Mertens
3. Abläufe / Vorgehen, Formulare Jasmin Mertens
4. Controlling Jasmin Mertens
30’ Pause
5. Fachteil Boden Martin Schwarz
6. Fachteil Neobiota Kathrin Fischer
7. Demonstration Altlasten-Informations-System (ALIS) Jasmin Mertens
8. Verschiedenes / zusätzliche Fragen Alle
7
Sektion Altlasten
Wichtige gesetzliche Grundlagen• Bundesgesetz über den Umweltschutz (Umweltschutzgesetz, USG)
• Verordnung über die Vermeidung und die Entsorgung von Abfällen (Abfallverordnung, VVEA)
• Verordnung über die Sanierung von belasteten Standorten (Altlasten-Verordnung, AltlV)
• Verordnung über Belastungen des Bodens (VBBo)
• Verordnung über den Umgang mit Organismen in der Umwelt (Freisetzungsverordnung, FrSV)
• Kantonales Abfallgesetz (AbfG)
• Gesetz über die Raumplanung und das öffentliche Baurecht (Planungs- und Baugesetz)
• Bauverfahrensverordnung (BVV)
• Verordnung über die ordentlichen technischen und übrigen Anforderungen an Bauten, Anlagen, Ausstattungen und Ausrüstungen (Besondere Bauverordnung I; BBV I)
Rahmenbedingungen
8
Sektion Altlasten
Bauverfahrensverordnung (BVV)
Zuständigkeiten und Koordination
§ 7. Die im Anhang zu dieser Verordnung genannten Vorhaben bedürfen neben oder anstelle der baurechtlichen Bewilligung der örtlichen Baubehörde (§318 PBG) der Beurteilung (Bewilligung, Konzession oder Genehmigung) anderer, namentlich kantonaler Stellen.
…
9
Sektion Altlasten
Anhang Bauverfahrensverordnung (BVV)
Erforderliche Beurteilungen durch kantonale Stellen(§§ 7, 8 und 19)
Bauten und Anlagen in besonderer Lage
…
1.7 in Bezug auf belastete Standorte
1.7.1 in einem Perimeter gemäss Kataster der belasteten Standorte
1.7.2 in einem Perimeter mit biologischen Belastungen gemäss Art. 15 Abs. 3 der Freisetzungsverordnung, insbesondere Pflanzenbestände von asiatischen Knötericharten oder Essigbaum
10
Sektion Altlasten
Besondere Bauverordnung I (BBV I)
Private Kontrolle
A. Geltungsbereich und Grundsatz
§ 4. 1 Im Anhang zur Verordnung werden Bereiche
bezeichnet, die primär der privaten Kontrolle
unterstehen.2 Diese Kontrolle wird durch private Fachleute
ausgeübt; sie bestätigen unterschriftlich […], dass
ein Projekt den massgebenden Bestimmungen
entspricht […]
Dies bedeutet:
Vertretung des Kantons mit den gleichen Pflichten!
Meldung an Kanton falls Bauherrschaft den Bestimmungen
nicht Folge leistet!
11
Sektion Altlasten
Anhang Besondere Bauverordnung I (BBV I)
3. Der Privaten Kontrolle werden hinsichtlich Projekt und
Ausführung unterstellt:
3.10 (Fachbereich Entsorgung beim Bauen auf
belasteten Standorten)
a. die Bestimmungen über die Vermeidung und
Entsorgung von Abfällen sowie über die Behandlung
und Verwertung bestimmter Abfälle ([…]),
b. die Bestimmungen über Erstellung und Änderungen
von Bauten und Anlagen auf belasteten Standorten
([…]).
12
Sektion Altlasten
Anhang Besondere Bauverordnung I (BBV I)
2. Als Richtlinien und Normalien sind zu beachten
2.6 Abfallentsorgung
2.61 Empfehlung SIA 430, Ausgabe 1993, Entsorgung von
Bauabfällen bei Neubau-, Umbau- und Abbrucharbeiten
(Norm SN 509 430)
2.62 Behandlungsregel für verschmutzte Bauabfälle und
Aushub- und Ausbruchmaterial im Hinblick auf die
Verwertung, Februar 2017
13
Behandlungsregel des Kanton Zürich:
Betrachtungsperimeter
Seit Februar 2017
Verschmutzung
durch KbS-
relevante
Betriebsprozesse
14
Behandlungsregel des Kanton Zürich:
Behandlungsquoten und Verwertung
Schwach und wenig
verschmutztes Material: ist
möglichst vollständig zu
verwerten (100%). Wenn dies
nicht möglich ist, ist mittels
Behandlung eine
Verwertungsquote von
mindestens 50 % zu erreichen.
Lehm
Kies
kiesiges >3.1,
3.2-Material
inkl. Beton:
100% verwerten,
ggf. behandeln
Nicht
Bestandteil
kiesiges >3.2,
B-Material inkl. Beton: 100%
verwerten, ggf.
behandeln
Stark verschmutztes und durch
gefährliche Stoffe
verunreinigtes Material:
vollständig (100 %) zu
behandeln
Körnigkeit
(Feinkornanteil)
Verschmutzungsgrad
1
2
3
4
Anh. 3 Ziff. 1 Anh. 3 Ziff. 2 Anh. 5 Ziff. 2 Anh. 5 Ziff. 3,4,5 und [S]
[U] [T] [I] [ R]
15
Sektion Altlasten
Altlasten-Verordnung
Art. 3 Erstellung und Änderung von Bauten und Anlagen
Belastete Standorte dürfen durch die Erstellung oder Änderung
von Bauten und Anlagen nur verändert werden, wenn:
a. sie nicht sanierungsbedürftig sind und durch das
Vorhaben nicht sanierungsbedürftig werden; oder
b. ihre spätere Sanierung durch das Vorhaben nicht
wesentlich erschwert wird oder sie, soweit sie durch das
Vorhaben verändert werden, gleichzeitig saniert werden.
1616
Art. 3: Definition Bauabfälle, Aushub- und Ausbruchmaterial
Art. 16: Die Bauherrschaft muss der zuständigen Behörde
Angaben zu Art, Qualität und Menge der anfallenden
Bauabfälle machen.
Art. 17: regelt die Trennung sämtlicher Bauabfälle;
Gebäudesubstanz; Boden und Aushub (chemische und
biologische Belastungen)
Art. 18: regelt den Umgang mit abgetragenem Unter- und
Oberboden
Art. 19: regelt Aushub- und Ausbruchmaterial
Verordnung über die Vermeidung und die Entsorgung von Abfällen (VVEA)
17
18
AWEL
unverschmutzt:
Ziel: Verwertung!
Dient der Verfüllung von Kiesgruben
Chemisch belastet:
Stammt aus belasteten Standorten
biologisch belastet:
Japanknöterich / Essigbaum …..
Aushub:
Baubew
illig
ungsverf
ahre
n
19
20
AWEL / AW 2018
Chemisch belastet
bei belasteten Standorten
Biologisch belastet:
Japanknöterich / Essigbaum …..
Physikalisch belastet
Boden:
Ziel: Boden wieder verwerten!
(Aufwertung von degenerierten
Böden)
Baubew
illig
ungsverf
ahre
n
21
22
Schadstoffabklärung
(Ermittlung)
Rückbauplanung
Rückbau / Triage
Verwertung / Entsorgung
Bausubstanz
Baubew
illig
ungsverf
ahre
n
23
Zuständigkeiten Private Kontrolle
Fachbereiche 3.10 und 3.11
PK Fachbereich 3.10 (Entsorgung beim Bauen auf belasteten
Standorten) ist zuständig bei:
- Aushub- und Ausbruchmaterial von belasteten Standorten gemäss
Art. 19 VVEA.
- Mineralische Abfälle aus dem Abbruch von Bauwerken gemäss
Art. 20 VVEA über belasteten Standorten. D.h. Beton- und
Mischabbruch, der durch KbS-relevante Betriebsprozesse
verschmutzt wurde.
Übriges Abbruchmaterial
fällt unter Fachbereich 3.11 PK 3.10
24
Bauabfälle im Sinne der VVEA:
Ziel:
Mit einer richtigen Lenkung
einen möglichst hohen Anteil
der Verwertung zuführen
25
Bauabfälle
Art. 16 Art. 17
Art. 18 Art. 19
Angaben zur Entsorgung der BauabfälleTrennung der Abfälle
Ober- und Unterboden Aushub
26
Das neue
Zusatzformular
für Bauabfälle
hilft alle die
Bauabfälle
richtig zu
lenken
A. Gebäudesubstanz
B. Aushub Untergrund
C. Abgetragener Boden
D. Neophyten
27
…. als Bestandteil des Baubewilligungs-
verfahrens
Gebäude-
substanz
Boden- Sauber
- Belastet
Aushub- Sauber
- Belastet «Belastete
Standorte
und
Altlasten
(inkl.
Neobiota)»
Meldeblatt
Bodenver-
schiebungen
Deklaration
Verwertung
Boden
Zusatzformular
«Entsorgung
Bauabfälle»
Deklaration
Aushub
Untergrund
Checkliste
Gebäude-
schadstoffe
etc...
Bericht PK/
Entsorgungs-
konzept
28
Entsorgung: Abfallkategorien gemäss VVEA
Bis 2015
(TVA/AushubR)
Neue VVEA
(1.1.2016)
Zugehöriger
Deponietyp
VVEA
Benennung
(gemäss
BAFU und
LVA)
LVA-Code und
–Klassierung
Aushub- und
Ausbruchmate-
rial
Unverschmutzt
(U)
Anh. 3 Ziff. 1 A Unverschmutzt 17 05 06 [-]
Tolerierbar
(T)
Anh. 3 Ziff. 2 B Schwach
verschmutzt
17 05 94 [-]
Inertstoff
(I)
Anh. 5 Ziff. 2 B Wenig
verschmutzt
17 05 97 [ak]
Reststoff
(RS)
Anh. 5 Ziff. 3 C Stark
verschmutzt
-
(kein 17 05 91
[akb])
Schlacke
(zu READ)
Anh. 5 Ziff. 4 D Stark
verschmutzt
17 05 91 [akb](aber nur KF-
Material)
Reaktorstoff
(READ)
Anh. 5 Ziff. 5 E Stark
verschmutzt
17 05 91 [akb]
Sonderabfall
(> READ)
--
(alles >
VVEA)
Es gibt keine
Deponie
Sonderabfall
(> E)
17 05 05 [S]
29
Entsorgung: Abfallkategorien gemäss VVEA
Bis 2015
(TVA/AushubR)
Neue VVEA
(1.1.2016)
Zugehöriger
Deponietyp
VVEA
Benennung
(gemäss
BAFU und
LVA)
LVA-Code und
–Klassierung
Aushub- und
Ausbruchmate-
rial
LVA-Code
und –
Klassierung
Boden
Unverschmutzt
(U)
Anh. 3 Ziff. 1 A Unverschmutzt 17 05 06 [-] 17 05 04 [-]
Tolerierbar
(T)
Anh. 3 Ziff. 2 B Schwach
verschmutzt
17 05 94 [-] 17 05 93 [-]
Inertstoff
(I)
Anh. 5 Ziff. 2 B Wenig
verschmutzt
17 05 97 [ak] 17 05 96 [ak]
Reststoff
(RS)
Anh. 5 Ziff. 3 C Stark
verschmutzt
-
(kein 17 05 91
[akb])
17 05 90 [akb]
Schlacke
(zu READ)
Anh. 5 Ziff. 4 D Stark
verschmutzt
17 05 91 [akb](aber nur KF-
Material)
17 05 90 [akb]
Reaktorstoff
(READ)
Anh. 5 Ziff. 5 E Stark
verschmutzt
17 05 91 [akb] 17 05 90 [akb]
Sonderabfall
(> READ)
--
(alles >
VVEA)
Es gibt keine
Deponie
Sonderabfall
(> E)
17 05 05 [S] 17 05 03 [S]
30
Sektion Altlasten
Inhaltsübersicht
1. Begrüssung / Einführung private Kontrolle Jasmin Mertens
2. Rahmenbedingungen und Entsorgung im Kanton Zürich Jasmin Mertens
3. Abläufe / Vorgehen, Formulare Jasmin Mertens
4. Controlling Jasmin Mertens
30’ Pause
5. Fachteil Boden Martin Schwarz
6. Fachteil Neobiota Kathrin Fischer
7. Demonstration Altlasten-Informations-System (ALIS) Jasmin Mertens
8. Verschiedenes / zusätzliche Fragen Alle
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Sektion Altlasten
Planung
Abfallrechtliches Verfahren
Bauherrschaft:
Ich will bauen!
Neobiota?
KbS-Eintrag?
ja
Befugte Fachperson:
Zusatzformular
«Belastete Standorte und
Altlasten (inkl.
Neobiota)»,
Bestätigung Art.3 AltlV
Falls
Zusatzformular
fehlt: Sistierung
Baugesuch und
Verzögerung
Bewilligung!
Baugesuch mit
Zusatzformular
«Belastete
Standorte/Neobiota»
AWEL/AW/Al:
Prüfung/
Dossier ALIS/
Verfügung mit
Bewilligung
BAKU/Leitstelle:
Bewilligung
Baudirektion
Baubewilligung,
Baufreigabe
durch Gemeinde
Bauausführung
33
Sektion Altlasten
Vorbereitung Bauausführung / Entsorgung
Abfallrechtliches Verfahren
AWEL/AW/Al:
Eröffnung „Entsorgung“
in ALIS
Übergabe Datenhoheit
Befugte Fachperson:
Erstellung Entsorgungs-
konzept
Einholen Abnahme-
garantien
AWEL/AW/Al:
Automatische Meldung an
AWEL/AW/Al,
Controlling
PK
Erfassung in ALIS:
Güterflussdaten (SOLL),
Entsorgungskonzept /
Abnahmegarantien PK
!Entsorgungskonzept:
Meldung an
kommunale
Baubehörde
Baufreigabe Baufreigabe
durch Gemeinde
X
34
Sektion Altlasten
Bauausführung / Entsorgung
Abfallrechtliches Verfahren
Begleitung Aushub
und
Entsorgung
AWEL/AW/Al:
Registrierung
Bau- / Aushubbeginn
Controlling
(Baustellenkontrolle)PK
Befugte Fachperson:
Meldung Baubeginn
im ALIS
Registrierung
Abschluss Aushub
und Entsorgung
Abschluss
Aushub und
Entsorgung
Baubeginn /
Aushubbeginn
Meldung Abschluss
im ALIS
35
Sektion Altlasten
Abschluss
Abfallrechtliches Verfahren
AWEL/AW/Al:
Controlling
Frist / Verwertungsregel
PK
Befugte Fachperson:
Erfassung Güterfluss-
daten (IST) in ALIS
Ende
Abschluss
Aushub und
Entsorgung PK
Stellungnahme
und Erstellung
Schlussverfügung
Kopien an Gemeinde,
Altlastenberater
Ausfüllen Formular
„Schlussbericht“
Anträge:
Änderung, Löschung,
Entlassung
aus „Katastern“
Controlling
(Prüfung Schlussbericht)
Nachführung „Kataster“
PK
36
Sektion Altlasten
Standard-Verfügung zur Bewilligung des Baugesuchs
Verfügungstexte je nach Einträgen im KbS, PBV, Neobiota
WebGIS
Verfügung
Beispiel Eintrag im KbS und im PBV und Neobiota:Der vom Bauvorhaben betroffene Bereich ist im Kataster der belasteten Standorte (KbS), im
Prüfperimeter für Bodenverschiebungen (PBV) sowie im Neophyten WEB-GIS eingetragen oder
durch eine Fachperson als Neophytenstandort eines Essigbaums oder Asiatischen
Staudenknöterichs bestätigt worden. Beim Standort sind gemäss Art. 5 Abs. 4 Bst. a der
Altlasten-Verordnung (AltlV) keine schädlichen oder lästigen Einwirkungen zu erwarten, oder er
wurde von der Baudirektion gemäss Art. 8 Abs. 2 Bst. c AltlV als weder überwachungs- noch
sanierungsbedürftig beurteilt.
Das Bauvorhaben ist im Sinne von §§ 4 ff. der Besonderen Bauverordnung I vom 6. Mai 1981
(BBV I) in Verbindung mit Anhang 3.10 BBV I durch eine(n) befugte(n) Altlastenberater/in zu
begleiten und überwachen zu lassen. Die Bauherrschaft hat damit [Name befugte Fachperson]
beauftragt.
Es gelten die Allgemeinen Nebenbestimmungen für das Bauen auf belasteten Standorten,
Stand 24. Februar 2017.
Der Umgang mit abgetragenem Boden bei Bauvorhaben auf Flächen mit Belastungshinweisen
ist in der "Wegleitung Bodenaushub" geregelt. Diese ist zu beachten.
37
Sektion Altlasten
Beispiel Eintrag im KbS und im PBV und Neobiota:
Dem Bauvorhaben wird in abfall- und altlastenrechtlicher Hinsicht als Grundlage für die
Baubewilligung und Baufreigabe unter folgenden Nebenbestimmungen (Stand Februar 2017)
zugestimmt:
Nebenbestimmungen im Dispositiv als pdf (s. Ausdruck), auch unter:
AWEL > Altlasten > Bauen auf belasteten Standorten > Überblick
Fristen und Rahmenbedingungen sind in den Nebenbestimmungen festgehalten:
- Einreichen Entsorgungskonzept: mindestens 1 Monat vor Baubeginn
- Einreichen Abnahmegarantien: im ALIS speichern VOR Abtransport
- Eingabe Güterflussdaten: bis 4 Wochen nach Abschluss der abfall- und altlastenrelevanten Bauarbeiten
- Einreichen Schlussbericht: spätestens 6 Monate nach Abschluss der abfall- und altlastenrelevanten
Bauarbeiten
- Wechsel des befugten Altlastenberaters innerhalb von 3 Tagen melden!
Verfügung Dispositiv
38
Sektion Altlasten
Prüfung:
• Standort „nur“ belastet?
• Anforderungen gemäss Art. 3 AltlV eingehalten?
• Speziell kontaminiertes Material / Handhabung?
• Besondere Vorkommnisse während Bauvorhaben?
• Einwirkungen auf Schutzgüter während Bauvorhaben?
• Abweichungen aufgrund Unvorhergesehenem?
Ausstiegsszenarien
PK
Unvorhergesehenes oder Ausstieg aus privater
Kontrolle bitte direkt melden!
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Sektion AltlastenFormulare:
1) Zusatzformular
zum kommunalen Baugesuchsformular
40
Sektion Altlasten
Zusatzformular
Inhalt:
• Allgemeine Angaben: Bauherrschaft / Vertretung,
Bauvorhaben, befugte Fachperson
• Angaben zu belasteten Standorten
• Bagatellkriterien
• Angaben zum Prüfperimeter für Bodenverschiebungen
• Angaben zu Neobiota
Das Zusatzformular ist für sämtliche Bauvorhaben auf
belasteten Standorten und/oder mit Neobiota belasteten
Standorten auszufüllen und bei der Gemeinde einzureichen.
41
Sektion Altlasten
Ausfüllen Zusatzformular: Seite 1, unten
0056/I.0023-002
Heinrich Weber AG, ehemalige Waschmaschinenfabrik
X
X
PK
PK
42
Sektion Altlasten
Ausfüllen Zusatzformular: Seite 2, oben
43
Sektion Altlasten
Ausfüllen Zusatzformular: Seite 2, unten
8424 Embrach 14.01.2016
8400 Winterthur 14.01.2016
44
Sektion AltlastenFormulare
2) Schlussbericht
• Download unter www.altlasten.zh.ch (> Bauen auf belasteten
Standorten > Private Kontrolle; bzw. direkte Eingabe im ALIS)
• Immer ausfüllen, nicht nur bei Geschäften mit Privater Kontrolle
• Ausführlicher Schlussbericht als Ergänzung, falls erforderlich
• Auswahlfelder und Freitextfelder
• Beilagen
Das Formular übernimmt möglichst viele Daten direkt aus ALIS
45
Sektion Altlasten
Formular Schlussbericht, Seite 2
46
Sektion Altlasten
Formular Schlussbericht, Seite 2
47
Sektion Altlasten
Formular Schlussbericht, Seite 3
48
Sektion Altlasten
Formular Schlussbericht, Seite 3
49
Sektion Altlasten
Inhaltsübersicht
1. Begrüssung / Einführung private Kontrolle Jasmin Mertens
2. Rahmenbedingungen und Entsorgung im Kanton Zürich Jasmin Mertens
3. Abläufe / Vorgehen, Formulare Jasmin Mertens
4. Controlling Jasmin Mertens
30’ Pause
5. Fachteil Boden Martin Schwarz
6. Fachteil Neobiota Kathrin Fischer
7. Demonstration Altlasten-Informations-System (ALIS) Jasmin Mertens
8. Verschiedenes / zusätzliche Fragen Alle
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Sektion AltlastenControlling
Bei der Arbeit im Rahmen der Privaten Kontrolle stehen Ihnen
zur Verfügung:
Das PK Inspektorat und Sekretariat bildet die Grundlage für
das erforderliche Controlling des abfallrechtlichen Vollzugs mit
Privater Kontrolle.
PK Sekretariat
PK Inspektorat
PK Inspektorin Stv-Inspektor
Anna
Mele
Jasmin
Mertens
Jörg
Stolz
51
Sektion Altlasten
Controlling, Inhalt
• Start des Geschäftes (Eingangsprüfung)
• Überwachung Geschäft (Ablauf und Baustellenkontrolle)
• Abschluss des Geschäftes (Schlussbericht,
Nachführung KbS)
• Beurteilung der PK-Arbeit (Beurteilungs-System,
Massnahmen)
53
Sektion Altlasten
Controlling, Inhalt
Überwachung Geschäft
Meilensteine im Bauablauf
• Beginn und Ende der relevanten Bauabschnitte sowie weitere
wichtige Projektabschnitte sind dem Sekretariat zu melden.
Dokumentation
• Es ist ein Triage- und ein Probenjournal zu führen.
• Falls Sondierungen ausgeführt werden, ist ein Sondierplan zu
erstellen.
54
Sektion AltlastenControlling, Inhalt
Überwachung Geschäft
Kontrolle Entsorgungskonzept und Abnahmegarantien
(Keine Genehmigung durch AWEL mehr, aber Kontrolle)
• Enthält das Konzept ein Organigramm?
• Ist das Dekontaminationsziel definiert? Wie erfolgt der Nachweis?
• Sind Angaben zu Abfallart und -mengen vorhanden und sind diese
plausibel?
• Fällt bei den Aushubarbeiten Bodenaushub an?
• Müssen Neobiota entsorgt werden?
• Sind die Unterschriften des PK-Gutachters sowie des Bauherrn
vorhanden?
• Sind die Abnahmegarantien vollständig und entsprechen den
Angaben im Entsorgungskonzept?
• Sind die Vorgaben der Behandlungsregel eingehalten?
55
Sektion Altlasten
Controlling, Inhalt
Überwachung Geschäft
• Inhaltsverzeichnis
Entsorgungskonzept
Befugten Fachpersonen
steht ein Muster-
Inhaltsverzeichnis für
das Entsorgungskonzept
auf www.altlasten.zh.ch
(> Bauen auf belasteten
Standorten > vom
Baugesuch zum
Schlussbericht) zur
Verfügung.
56
Sektion Altlasten
Controlling, Inhalt
Überwachung Geschäft
Baubegleitung/ Baustellenkontrolle
• Werden die altlasten- und abfallrechtlichen Vorgaben korrekt
umgesetzt?
• Wird ein Triage- bzw. ein Probenjournal geführt?
• Sind die Triagehaufen angeschrieben?
• Sind die stark belasteten entsiegelten Flächen und Triagehaufen
abgedeckt?
• Sind die erforderlichen Bewilligungen für die zu entsorgenden,
belasteten Materialien vorhanden?
• Wird die Verschleppung von Neophyten verhindert?
• Entspricht das neu zugeführte Material den gesetzlichen Vorgaben?
Die Inspektoren überprüfen die Arbeit der PK auf der Baustelle im
obigen Sinne stichprobenweise (angemeldet oder unangemeldet).
57
Sektion AltlastenControlling, Inhalt
Abschluss des Geschäftes, Schlussbericht
Der Schlussbericht (SB) wird nach folgenden Kriterien beurteilt:
• Termingerechte Eingabe des SB? Falls noch kein SB eingegangen
ist => Mahnung
• Eingangsprüfung: sind die Projektangaben vollständig und korrekt?
• Sind Angaben bezüglich Art der entsorgten Materialien vorhanden
(Aushub / Boden / Neobiota)?
• Wurde die Behandlungsregel eingehalten?
• Sind unvorhergesehene Ereignisse aufgetreten und wurden diese
dem AWEL rechtzeitig kommuniziert?
• Sind Angaben zur Nachführung von KbS, PBV oder Neophyten
WEB-GIS vorhanden?
• Enthält der SB die erforderlichen Beilagen?
• Ist die erforderliche Unterschrift des PK Gutachters vorhanden?
58
Sektion Altlasten
Controlling, Inhalt
Aufsicht
Beurteilung der Arbeit der befugten Fachpersonen in der
Privaten Kontrolle
• Die laufende, projektbegleitende Kontrolle der Arbeit der befugten
Fachpersonen erfolgt durch das Inspektorat basierend auf einem
vorgegebenen Beurteilungs-System.
• Diese Kontrolle beinhaltet eine Beurteilung der entsprechenden
Arbeiten anhand von definierten Kriterien (s. Ausdruck; pdf zu
finden unter: AWEL Altlasten > Bauen auf belasteten Standorten >
Private Kontrolle).
(Analog zu bestehenden Beurteilungs-Systemen bei der PK)
59
Sektion Altlasten
Gewichtung
Entsorgungskonzept und Abnahmegarantien:
Organigramm liegt vor
Bauabfälle und Entsorgungswege werden angegeben
Massnahmen zu Art. 3 AltlV und/oder Art. 15 FrSV
Unterschrift von befugter Fachperson und Bauherrn
Abnahmegarantien gemäss Behandlungsregel
1
1
3
1
3
Dateneingabe in ALIS:
Entsorgungskonzept und Abnahmegarantien in ALIS hochgeladen
Rechtzeitige Meldung von Meilensteinen
Güterflussdaten und Schlussbericht vorhanden
2
1
1
Schlussbericht:
Nachvollziehbarkeit und Vollständigkeit
Güterflussdaten und Behandlungsregel
Grundlagen für KbS Nachtrag
Unterschrift PK-befugte Person
2
3
2
1
Bewertung Punkte % von % bis
gut 10 75 100
befriedigend 5 50 74.9
ungenügend 0 0 49.9
PK - Controlling Rating (neu)
Anteil in Gesamtbewertung (wenn Baustellenkontrolle gemacht wird): 48%
60
Sektion Altlasten
Gewichtung
Baustellenkontrolle:Allgemeiner Eindruck
Korrekte Triage
Übersicht abgeführtes Material
Behandlungsregel ist eingehalten
Einhaltung Art. 3 AltlV/ Art. 15 FrSV, Verschleppung
Neophyten wird verhindert
1
2
2
3
3
(wenn keine Baustellenkontrolle gemacht wird, besteht das Endergebnis aus den Blöcken «Entsorgung», «Datenvollständigkeit» und Schlussbericht»)
Anteil in Gesamtbewertung: 52%
Eigener, separater Block
PK - Controlling Rating (neu)
Bewertung Punkte % von % bis
gut 10 75 100
befriedigend 5 50 74.9
ungenügend 0 0 49.9
61
Sektion AltlastenPK – ControllingAuswertung 2017
62
Sektion Altlasten
Rating spiegelt alle Prüfpunkte wider Transparenz
Baustellenkontrolle ausschlaggebend für Gesamtwertung,
Sofortmassnahmen (Baustopp) falls Art. 3 AltlV/Art. 15 FrSV
nicht eingehalten werden
Feedback an PK Befugte jeweils am Anfang des
darauffolgenden Jahres (Sammlung und Zusammenfassung
der Wertungen über ein Jahr), Verbesserungspotential wird
aufgezeigt
Direkte Mitteilung falls Gesamtbeurteilung eines
Projekts <50% («schlecht»): Gespräch im AWEL
PK - Controlling Zusammenfassung
63
Sektion Altlasten
Inhaltsübersicht
1. Begrüssung / Einführung private Kontrolle Jasmin Mertens
2. Rahmenbedingungen und Entsorgung im Kanton Zürich Jasmin Mertens
3. Abläufe / Vorgehen, Formulare Jasmin Mertens
4. Controlling Jasmin Mertens
30’ Pause
5. Fachteil Boden Martin Schwarz
6. Fachteil Neobiota Kathrin Fischer
7. Demonstration Altlasten-Informations-System (ALIS) Jasmin Mertens
8. Verschiedenes / zusätzliche Fragen Alle
64
Belastungen durch Abfälle …
Ablagerungsstandorte Betriebsstandorte Unfallstandorte
Belastete Standorte
65
Schiessanlagen
Siedlungszentren Industrielle Emittenten
Verkehr
Schrebergärten
Rebberge
…und durch diffuse Stoffeinträge
66
Flächen mit Belastungshinweisen
Prüfperimeter für Bodenverschiebungen
(PBV)
Kataster der belasteten Standorte (KbS)
ca. 20% der Zürcher Böden über
Bundes-Beurteilungswerte belastet.
Bei Belastungshinweisen:
Messung vor Verschiebung,
ggf. umweltgerecht entsorgen
Ressource Boden erhalten:
gesunden Boden wiederverwerten
67
Was als Boden gilt
Art. 7 Umweltschutzgesetz:
Boden = oberste, unversiegelte Erdschicht,
in der Pflanzen wachsen können.
nicht zum Boden gehört:
Untergrund (C-Horizont, Muttergestein)
Locker- oder Festgestein, meist grau
Unterboden(B-Horizont, Roterde, Stockerde, zweiter Stich)
reicht meist bis in eine Tiefe von 50 bis 150 cm,
weniger biologische Aktivität, durchwurzelt und verwittert,
oft heller: gelbbraun bis rostbraun
Oberboden (A-Horizont, Humus)
meist 5 – 40 cm mächtig, biologisch aktiv, meist dunkelbraun
68
Umgang mit Bodenbelastungen
Verordnung über Belastungen des Bodens (VBBo 1998)
regelt Umgang mit Boden und Beurteilung der Belastung
Konkretisierung in Wegleitung Bodenaushub (BUWAL
2003).
Verfahren im Kanton ZH:
ausserhalb Flächen des KbS/belastete Standorte:
«Bodenverschiebungsverfahren» teil des
kommunalen Baubewilligungsverfahren
Bauvorhaben auf belasteten Standorten gemäss AltlV:
Bodenbelastungen werden im Rahmen des
«Altlastenverfahrens« nach Vorgaben der VBBo
beurteilt und gegebenenfalls behoben
69
Massgebendes Verfahren
Kommunales Baubewilligungsverfahren
Fachperson für Bodenverschiebungen:
• Meldeblatt zu Bodenverschiebung
• Abnahmegarantie belasteter Boden
• Dokumentation nach Bodenverschiebung Fachstelle Bodenschutz
Gemeinde
PBV
Kantonales Verfahren
Falls Boden relevant:
Beurteilung nach VBBo oder Fachperson für
Bodenverschiebungen beiziehen:
• Entsorgungskonzept (inkl. Boden)
• Abnahmegarantie (inkl. Boden)
• Schlussbericht (inkl. Boden)
Sektion Altlasten
FaBo: Nachführung PBV
KbS
(+PBV)
In der Regel kantonales Verfahren PK
KbS
70
,Boden’-Aufgaben Altlastenberater
Gesetzeskonforme Verwertung und Entsorgung von abgetragenem Boden aus belasteten Standorten
• Belastung erfassen & beurteilen
• Belastungshinweise sammeln
• Bodenuntersuchung
• Verwertung & Entsorgung regeln
• Verwertung / Entsorgung in Entsorgungskonzept aufzeigen
• Korrekte Triage von Bodenmaterial sicherstellen
• Verwertung, Entsorgung & Restbelastungen dokumentieren
• Festhalten Bodenflüsse in ALIS/Schlussbericht
• Ausweisen verbleibender Restbelastung
71
Bodenbelastung erfassen & beurteilen
Art. 12 AltlV: Schutz vor Belastungen des Bodens Abs. 2:• Böden, die nach Absatz 1 nicht sanierungsbedürftig sind, obwohl sie
belastete Standorte oder Teile davon sind, und Einwirkungen von
belasteten Standorten auf Böden werden gemäss der Verordnung
vom 1. Juli 1998 über Belastungen des Bodens beurteilt.
Beprobung gemäss Handbuch „Probenahme und Probenvorbereitung
für Schadstoffuntersuchungen in Böden“ (BUWAL 2003)
• Belastungshinweise sammeln & beachten
• Probenahmekonzept an Nutzung/Schutzgüter/
Wirkungspfad anpassen
• Bodenbelastung horizontal und vertikal eingrenzen
• Zielführende Analytik wählen
72
Belastungshinweise - Prüfperimeter für
Bodenverschiebungen (PBV)
Detailkarte Belastungshinweise
Diverse Hinweise
Korrosionsschutzobjekte
Schiessanlagen
Waffenplätze
Gartenanlagen und Gärtnereien
Spezialkulturen
Verkehrsträger
Altbaugebiete
Ausgewählte Nutzungszonen
Belasteter Standort (KbS)
Leitstoffe
individuell
Cd, Cr, Pb, Zn (PAK, PCB)
Pb (Cd, Sb, Cu, Ni, Zn, PAK)
Pb (…)
Cd, Cu, Pb, Zn, PAK (…)
Cu (Cd, Pb, Zn)
Pb, PAK, Cu (Cd, Zn)
Cd, Cu, Pb, Zn, PAK
Cd, Cu, Pb, Zn, PAK (…)
individuell
73
A
BC
D
Gleichmässige Belastung, z.B. Rebbergparzelle
1 Mischprobe gesamte Fläche
Stratifizierung (grosse Fläche, unterschiedliche
Belastungshinweise/Nutzung/Abtrag)
A
BC
D
20 – 25 Einstiche pro Mischprobe
20 – 25 Einstiche pro Mischprobe
Bodenbelastung erfassen
1 Mischprobe pro Teilfläche
74
Linienproben in zunehmendem Abstand von der Quelle bis Belastung < RW
Horizontaler Gradient, z.B. bei Strasse, Metallbaute
Bodenbelastung eingrenzen
Flächen-Mischproben schichtweise von oben nach unten bis Belastung < RW
Vertikaler Gradient
0 – 20 cm
20 – 40 cm
40 – 60 cm
Auf belasteten Standorten Belastungsgradient häufig von unten nach oben !
75
Natürlich gewachsene Böden:
Schichtweise Untersuchung (0-20 cm, 20-40 cm …)
von oben nach unten bis Belastungsgrenze
Anthropogene Böden oder bei Hinweis auf Belastung
des Untergrunds:
Alle Schichten untersuchen
Vorgehen:
Alle Schichten gleichzeitig beproben
Analysen je nach Ausmass der Belastung
Unterbodenbelastung erfassen
76
Verwertung / Entsorgung von abgetragenem
Boden nach VVEA
Art. 18 VVEA:
1) Abgetragener Boden ist möglichst vollständig zu verwerten,
wenn era. sich aufgrund seiner Eigenschaften für die vorgesehene
Verwertung eignet
b. die Richtwerte gemäss Anhängen 1 und 2 VBBo einhält
c. weder Fremdstoffe noch gebietsfremde Organismen enthält
2) Bei der Verwertung ist mit dem Ober- und Unterboden gemäss
den Artikeln 6 und 7 der VBBo umzugehen• Sachgerechter Bodenabtrag
• Ober- und Unterboden getrennt abtragen und lagern
• Bei Auftrag keine neuen physikalischen, chemischen und
biologischen Belastungen schaffen
77
Belastung Definition Bezeichnung Verwertung
RichtwertBodenfruchtbarkeit langfristig gewährleistet
unbelastet Uneingeschränkt
Richtwert < Messwert Prüfwert
Bodenfruchtbarkeit nicht langfristig gewährleistet aber keine Nutzungs-einschränkung
schwach belastet
Vor Ort oder auf nachweislich gleichartig belasteten Flächen
> PrüfwertMögliche Nutzungsgefährdung
stark belastet
Nicht zulässig (Bei Abtrag zwingend VVEA-konforme Entsorgung)> Sanierungswert
Konkrete Nutzungsgefährdung
Bodenbelastung und –Verwertung
(VBBo, Wegleitung Bodenaushub)
78
Beurteilung des Bodens bezüglich: Aufbereitung, Analytik,
Beurteilungswerte nach:
• Bodenbelastung
• Verwertung (z.B. Bodenrekultivierung)
• Ablagerung Deponie Typ A
• Gefahrenabwehr bei stark belasteten
Böden
VBBo
(Beurteilungswerte nach
,Wegleitung Bodenaushub‘ oder
‚Handbuch Gefährdungs-
abschätzung‘, falls nicht in VBBo)
• Ablagerung Deponie Typ B – E
,Analysenmethoden im Abfall- und
Altlastenbereich’ (BAFU 2013),
VVEA
Analytik nach VBBo oder VVEA?
Bodenuntersuchung
79
Analyse nach VBBo* Analyse VVEA konform
Fraktion < 2 mm Gesamtgehalte
2 molare HNO3 (Schwermetalle)z.B. Mikrowellendruckaufschluss (konz. HNO3,HCl/HNO3, …)
PCB: Σ 7 Kongenere PCB: Σ 6 Kongenere x 4.3
Bodenanalytik
Unterschiede VBBo vs. VVEA
*nur in akkreditiertem Labor (s. Agroscope/NaBo)
80
Schlussbericht - Teil Boden
• Ausgangslage vor Aushubbeginn
• Beschrieb Schadstoffbelastung horizontal und vertikal
• Kurzdokumentation der (Rückbau- und) Aushubarbeiten
• Triage belasteter Boden
• Ev. Zwischenlagerung, Verwertung vor Ort
• Materialentsorgung Güterflussdaten in ALIS
• Situation nach Abschluss der Arbeiten
• Total- / Teildekontamination / Restbelastung Boden
• Bemerkungen
• Auf ev. externe Wiederverwertung verweisen
• Restbelastungen Planbeilage
81
Plan mit Restbelastungen
Wichtig für PBV Entlassung und Gefährdungsabschätzung
Planinhalte:
• Bereiche ohne Belastung
• Bereiche ohne Restbelastung
• Bereiche mit verbleibender Belastung
• Aushubperimeter
• Bereiche ohne Boden (versiegelte Flächen)
• Gute kartografische Praxis
82
PBV Entlassung
• Bei Total- oder Teildekontamination möglich unter
Nachweis über Unbedenklichkeit des zugeführten
Materials
• Bei Teildekontamination: nur falls beträchtlicher
Anteil der Parzelle betroffen
• Keine Entlassung bei versiegelten Flächen
(PBV hat nur Rechtswirkung auf Flächen mit
Bodenmaterial)
• Einzelfallprüfung falls KbS-Eintrag bestehen bleibt
83
Nützliche Links
www.boden.zh.ch/bv
www.boden.zh.ch/fp
www.erdreich.zh.ch
Bodenverschiebungsseite der FaBo
Spezialauskünfte für Fachpersonen
für Bodenverschiebungen
Gemeinsamer Internetwegweiser
Sektion Altlasten und FaBo
Kantonale Verwaltung
84
Nützliche Links
BAFU Publikationen
• Wegleitung Bodenaushub
• Handbuch Probenahme
• Handbuch Gefährdungsabschätzung
Bundesverwaltung
Agroscope Nationale Bodenbeobachtung
• öffentliche Laborliste
85
Sektion Altlasten
Inhaltsübersicht
1. Begrüssung / Einführung private Kontrolle Jasmin Mertens
2. Rahmenbedingungen und Entsorgung im Kanton Zürich Jasmin Mertens
3. Abläufe / Vorgehen, Formulare Jasmin Mertens
4. Controlling Jasmin Mertens
30’ Pause
5. Fachteil Boden Martin Schwarz
6. Fachteil Neobiota Kathrin Fischer
7. Demonstration Altlasten-Informations-System (ALIS) Jasmin Mertens
8. Verschiedenes / zusätzliche Fragen Alle
86
Sektion Altlasten
Neophyten
= „neue Pflanzen“
Neozoen
= „neue Tiere“
Neobiota
= „neue Lebewesen“ = Lebewesen, die erst
nach 1492 nach Europa eingeführt wurden
Neobiota, Begriffserklärungen
87
Sektion Altlasten
10-er Regel:• 10 % aller Neophyten halten sich unbeständig (einzelne
Exemplare; wachsen und verschwinden wieder)
• 10 % davon etablieren sich dauerhaft (Einzelbestände)
• 10 % davon sind invasiv (ungebremste Vermehrung)
Im Kanton Zürich: ca. 20 invasive Arten
Fazit: Nur wenige Neobiota bereiten Probleme. Sie können z.B.
unsere Gesundheit bedrohen, Bachufer destabilisieren,
Bauten schädigen oder andere Arten verdrängen. Alle diese
Problemarten bezeichnet man als invasive Neobiota.
Nur invasive Neophyten sind ein Problem
88
Sektion Altlasten
• Absatz 2- Umgangsverbot: Verbot für Verkauf, Handel,
Vermehrung, Aussetzen… für Arten des Anhangs 2
• Absatz 3 - Auflagen für abgetragenen Boden, der
Arten des Anhangs 2 enthält: Verwerten an Entnahmeort
oder Entsorgen (keine Weiterverbreitung!)
• Anhang 2:
3 Tiere und 3 Wasserpflanzen
7 Landpflanzen:
Essigbaum, Aufrechte Ambrosia, Riesenbärenklau,
Drüsiges Springkraut, Amerikanische Goldruten,
Asiatische Staudenknöteriche, Schmalblättriges
Greiskraut
Art. 15 Freisetzungsverordnung
89
Sektion Altlasten
Essigbaum und Asiatische Knöteriche • BVV Anhang Ziffer 1.7.2 in einem Perimeter mit biologischen
Belastungen gemäss Art. 15 Abs. 3 der Freisetzungsverordnung,
insbesondere Pflanzenbestände von asiatischen Knötericharten oder
Essigbaum
• Zusatzformular bei der Gemeinde einreichen und befugten
Altlastenberater beiziehen
Übrige Pflanzen des Anhangs 2 • Aufrechte Ambrosia, Riesenbärenklau, Drüsiges Springkraut,
Amerikanische Goldruten, Schmalblättriges Greiskraut
• korrekter Umgang mit abgetragenem biologisch belastetem Boden in
Eigenverantwortung - > siehe Anleitung der AGIN zum Umgang
mit biologisch belastetem Aushub
Kanton Zürich
90
Sektion Altlasten
Bei Bauvorhaben mit Verdacht auf
eine Belastung mit Asiatischen
Knötericharten oder Essigbaum ist
eine Fachperson hinzuzuziehen
Beratung
Begleitung
Dokumentation
Fachperson
Fachperson vor Ort erforderlich
91
Sektion Altlasten
Asiatische
Knötericharten
Essigbaum
Asiatische Knötericharten & Essigbaum:
Warum diese Neophyten?
92
Sektion Altlasten
• Verbreitung geschieht
hauptsächlich vegetativ über
Ausläufer und Verfrachtung von
Rhizom- und Wurzelstücken
schwierig zu bekämpfen
Eine der Hauptursachen für die Verbreitungvon Asiatischen Knötericharten und
Essigbaum ist die Verschleppung mitBodenmaterial.
Asiatische Knötericharten & Essigbaum:
Warum diese Neophyten?
93
Sektion Altlasten
Asiatische Knötericharten und
der Essigbaum verursachen
Schäden:
• Schäden an Bauwerken
• Schäden an Uferdämmen
• Erhöhte Unterhaltskosten
• Verdrängung anderer Arten
Asiatische Knötericharten & Essigbaum:
Wieso diese Auflagen?
94
Sektion Altlasten
Bei biologischen Belastungen des Baugrundes gilt das analoge
Verfahren wie bei mit Abfällen belasteten Standorten:
• Vom Gesuchsteller muss das Zusatzformular „Belastete Standorte
und Altlasten“ eingereicht werden und eine Fachperson
beigezogen werden.
• Die Fachperson ist verpflichtet (Verfügung), biologische Belastung
mit Asiatischen Staudenknöterichen oder Essigbaum anzugeben
und vorschriftsgemäss zu entsorgen.
• Mögliche Varianten:
nur Neobiota
Neobiota und Eintrag im KbS
Neobiota und Eintrag im PBV
Neobiota und Eintrag im KbS und Eintrag im PBV
Überblick Verfahrensablauf
95
Sektion Altlasten
• Eigendeklaration (Bauherrschaft)
• Eintrag in der Hinweiskarte
Neophytenverbreitung (Abklärung
durch Gemeinden)
• Wissen aus Begehung des
Baugrundstückes (Fachperson)
Ja
1
Asiat.
Knöteriche/
Essigbaum auf
Grundstück?
Bauherrschaft:
Auftrag an
Altlastenberater
2
Abfallrechtliches Verfahren Neobiota
96
Sektion Altlasten
2
Ja
Fachperson:
Auftrag von
Bauherrschaft
Verifikation vor Ort:
Ist es tatsächlich eine der
fraglichen Problem-
pflanzen?
3
NeinZusatzformular
„Belastete Standorte und Altlasten“:
Verfahren abgeschlossenX
Abfallrechtliches Verfahren Neobiota
97
Sektion Altlasten
Abfallrechtliches
Verfahren Neobiota
3
Ja
Zusatzformular
„Belastete Standorte und Altlasten“
Wird der vorhandene
Bestand vom Bau-
vorhaben tangiert?
Altlastenberater:
Vor Ort
• Zusatzformular zum Kanton
• Verfahren abgeschlossen
4
• Abklären, ob Aushubperimeter den
Bestand tangiert (Achtung: effektive
Fläche grösser als oberirdischer,
sichtbarer Bestand)
Nein
X
98
Sektion Altlasten
Aushub betroffen?
Fall 2Fall 1
Aushubperimeter
Knöterich- bzw.
Essigbaumstandort
Aushubperimeter
Knöterich- bzw.
Essigbaumstandort
Fall 3
Aushubperimeter
Knöterich- bzw.
Essigbaumstandort
3 nicht betroffenteilweise betroffen
99
Sektion Altlasten
4
• Zusatzformular zum Kanton
• Verfahren ALIS
X
Zusatzformular
„Belastete Standorte und Altlasten“
Altlastenberater:
Vor Ort
Muss der anfallende
Aushub abgeführt
werden?
Ja
5
• «Am Entnahmeort einbauen» bedeutet an
der gleichen Stelle, wo das Material
entnommen wurde -> evtl. Baugrube
• Es darf kein neuer Bestand auf dem
Baugrundstück entstehen
Nein, Aushub kann am Entnahmeort
verwertet werden
Abfallrechtliches Verfahren Neobiota
100
Sektion Altlasten
X
Fachperson:
Vor Ort
Fachperson:
Abgetragener biologisch belasteter
Boden muss in zugelassener Kiesgrube oder
geeigneter Deponie unter Einhaltung
von besonderen Auflagen deponiert werden
5
Besteht gleichzeitig eine Belastung mit Abfällen (KbS) oder ein
Eintrag im PBV, darf das Material nicht in eine der eigentlich für
Neobiota geeigneten Kiesgruben entsorgt werden!
• Zusatzformular zum Kanton
• Verfahren ALIS
Abfallrechtliches Verfahren Neobiota
101
Sektion Altlasten
Hinweiskarte Neophytenverbreitung
WAS?
• Bestände von invasiven Neophyten
WER erfasst?
• Unterhaltsdienste der
Gemeinde und des Kantons
Gemeinden und des Kantons
• Interessierte Privatpersonen
102
Sektion AltlastenHinweiskarte Neophyten auf maps.zh.chdirekter link: https://maps.zh.ch?topic=Neo2publicZH
103
Sektion AltlastenHinweiskarte Neophyten: Filtern
104
Sektion Altlasten
„Private“ müssen eine Datenschutz-
vereinbarung unterzeichnen, um Daten in die
Hinweiskarte Neophyten eingeben zu können.
Hinweiskarte Neophyten: Registrierung
• Ansicht öffentlich
• Erfassung von Beobachtungen - > Registrierung
105
Sektion Altlasten
Japanischer
Staudenknöterich
Essigbaum
Erkennen der Asiatischen Knötericharten
und des Essigbaums
106
Sektion Altlasten
Asiatische Knötericharten
• 3 Arten plus Hybrid
• Können Reinbestände bilden
→ Verdrängung einheimischer Vegetation
• Die oberirdischen Teile sterben jeweils im
Herbst ab, die unterirdischen Teile bleiben
bestehen → Förderung der Erosion
• Die Wurzeln (Rhizome) wachsen bis zu 3 m
vertikal ins Erdreich → Kleinste Rhizome
können neue Bestände bilden
• Vermehrung und Verbreitung über Wurzel-
stücke oder mit Stängelstücken, die bei
feuchtem Wetter wieder anwachsen
Grosser Bestand im
Winter
Alles überwuchernder
Bestand
107
Sektion Altlasten
Das Problem an
der Wurzel packen
• Rhizome wachsen
50 cm pro Jahr
• Flächen verdoppeln
sich durchschnittlich
innerhalb von 5-10
Jahren
108
Sektion Altlasten
Rhizome innen rötlich-orange
109
Sektion Altlasten
Rhizome innen rötlich-orange
110
Sektion Altlasten
• 1823 als Zier- und Futterpflanze aus
Ostasien eingeführt
• 1-3 m hohe Staude mit kräftigen,
hohlen Stängeln
• Stängel bis über 2 cm dick, meist
dunkelrot angelaufen
• Blätter sind breit-eiförmig, max. 20 cm
lang, am Grunde rechtwinklig gestutzt,
7-20cm lang, lederig
• Kleine, weisse Blüten, Blütenstand
aufrecht
• Von den drei Knötericharten am
häufigsten zu sehen
Japanischer Staudenknöterich –Reynoutria japonica
111
Sektion Altlasten
Japanischer Staudenknöterich – Blatt
112
Sektion AltlastenJapanischer Staudenknöterich – Blüten aufrecht
113
Sektion AltlastenJapanischer Staudenknöterich – Stängel
114
Sektion Altlasten
Japanischer Staudenknöterich – im Winter
115
Sektion AltlastenJapanischer Staudenknöterich – Stängel im Winter
116
Sektion Altlasten
Im Frühling schlagen die winterharten,
unterirdischen Triebe sehr rasch wieder
aus (wie Spargelsprossen)
117
Sektion Altlasten
118
Sektion Altlasten
Sachalinknöterich –Reynoutria sachalinensis
• 1863 als Zier- und Futterpflanze
aus Ostasien eingeführt
• Bis zu 4 m hohe Staude
• Bis zu 40 cm lange Blätter,
am Grunde herzförmig abgerundet
• Blütenstand hängend
• Seltener als der Japanische
Staudenknöterich
Blatt des Japanischen
Staudenknöterichs
Blätter des Sachalinknöterichs
119
Sektion AltlastenHimalajaknöterich –Polygonum polystachyum
• Grosse 1-2 m hohe Staude
• Blätter bis zu 30 cm lang und etwa 10 cm breit
• Blattform: eiförmig lanzettlich
• Weisse oder rosa Blüten
• deutlich seltener als der Japanische
Staudenknöterich
120
Sektion Altlasten
Himalajaknöterich – Blüten
121
Sektion Altlasten
Bastard Knöterich –Reynoutria X bohemica
• Hybrid zwischen R.
japonica und R.
sachalinensis
• Merkmale zeigen eine
Zwischenform der
beiden Eltern
• Durch männliche und
weibliche Individuen
vertreten
122
Sektion Altlasten
Essigbaum – Rhus typhina
• Als Zierpflanze aus
Nordamerika eingeführt
• 5-8 m hoher Baum
123
Sektion Altlasten
Zweige und Äste sind
rotbraun filzig behaart
Essigbaum – Rhus typhina
124
Sektion Altlasten
Blätter wechselständig mit 5–15
Fiederpaaren, 30 bis 50 cm lang
Teilblätter lanzettlich, meist spitz
gezähnt, unterseits blaugrün,
zuerst behaart, später kahl
im Herbst rot gefärbt
Essigbaum – Rhus typhina
125
Sektion Altlasten
Blüten grünlich, 5zählig,
Durchmesser ca. 5 mm, in einer
schmalen, dichten, bis 20 cm
langen Rispe
Früchte kugelig, einsamig,
Durchmesser ca. 5 mm, leuchtend
rot behaart, einen kompakten,
kolbenartigen Fruchtstand bildend
Essigbaum – Rhus typhina
126
Sektion Altlasten
127
Sektion Altlasten
Essigbaum
Verwechslung mit Götterbaum
128
Sektion Altlasten
Essigbaum – Verwechslung Götterbaum
• Götterbaum hat gelblich-weisse Blüten
• Die 9-25 Teilblätter des Götterbaums sind gestielt, fast
ganzrandig und am Grund meist asymmetrisch (haben einen
„Daumen“)
Essigbaum- Teilblatt Götterbaum-
Teilblatt
Götterbaum- Blüte
Daumen
129
Sektion Altlasten
Götterbaum
130
Sektion Altlasten
Essigbaum – im Sommer
131
Sektion Altlasten
Essigbaum – im Herbst
132
Sektion Altlasten
Essigbaum – im Herbst
133
Sektion Altlasten
Essigbaum
Achtung
• Stockausschläge
• Wurzelbrut
134
Sektion Altlasten
1. Vorbereitung und Planung
2. Bauphase
3. Entsorgung
4. Nachkontrolle
Dokument „Anleitung zur Entsorgung von
biologisch belastetem Aushub (Neobiota)“
Konkretes Vorgehen der Fachpersonen
135
Sektion Altlasten
Quantifizierung der Menge des anfallenden abgetragenen
biologisch belasteten Bodens
Planung der Materialflüsse/Abnahmegarantien
möglichst keine Zwischenlager
Abnahmegarantien einholen
Menge muss dem Transportunternehmen sowie dem
Deponiebetreiber gemeldet werden
1. Vorbereitung und Planung
136
Sektion Altlasten
Markierung/Absperren des "Aushubperimeters"
Besichtigung der Baustelle
Entsorgungskonzept erstellen
Abnahmegarantie des Entsorgers beschaffen
1. Vorbereitung und Planung
keine Verschleppungen
keine Vermischungen
Die Bauunternehmung (Bauführer und Polier) ist klar anzuweisen, dass im abgesperrten Bereich nichts gemacht wird, wenn die Fachperson nicht vor Ort ist.
137
Sektion Altlasten
• Anwesenheit der Fachperson während gesamter
"Aushubphase" von biologisch belastetem Material
notwendig!
• Abgetragenen biologisch belasteten Boden
("Aushubmaterial") und Pflanzenmaterial von Anfang an
trennen.
• Achtung: biologisch belastetes Material nicht verschleppen
2. Bauphase ("Aushubphase")
138
Sektion Altlasten
Information der beteiligten Personen
Bauführer, Polier,
Baggerführer, Transporteure
Weitere beteiligte Arbeiter
2. Bauphase ("Aushubphase")
139
Sektion Altlasten
Vorbehandlung vor Ort
Asiatische Knötericharten: Entfernen des oberirdischen
Grüngutes. Aussortieren von Rhizomstücken mit einem
Durchmesser von mehr als 3 cm.
Essigbaum: Entfernen des oberirdischen
Pflanzenmaterials und des Wurzelstockes.
2. Bauphase ("Aushubphase")
Rhizome und Wurzeln in KVA
140
Sektion Altlasten
Ausmass der biologischen Belastung (Tiefe + Radius)
Asiatische Knötericharten:
Solange Rhizome gefunden werden
Erdmaterial biologisch belastet bis Tiefe von 3 Meter und in einem
Radius von 2-3 Meter um die Pflanze.
Essigbaum:
Die Wurzeln des Essigbaumes gehen nicht tiefer als 1 Meter, haben
aber eine ausgedehnte horizontale Verbreitung. Bei älteren Bäumen
zählt ein Radius von 10 Meter als biologisch belastet.
Abhängig von Bodenbeschaffenheit und Alter des Bestandes,
genaue Menge zeigt sich erst während der Arbeiten.
2. Bauphase ("Aushubphase")
141
Sektion Altlasten
Radius der biologischen Belastung
Abhängig von Bodenbeschaffenheit und Alter des
Bestandes, genaue Menge zeigt sich erst während der
Arbeiten
Knöterich- bzw.
Essigbaumstandort
Aushubperimeter
Biologisch belasteter Standort
+3 m (Knöterich) bzw.
+10 m (Essigbaum) Radius
Als biologisch belasteter Boden zu
entsorgen nach FrSV ( kein Mehr-
aushub vorgeschrieben)
2. Bauphase ("Aushubphase")
Empfehlung alles
zu entfernen
142
Sektion Altlasten
Tiefe der biologischen Belastung
Knötericharten: solange Rhizome vorhanden sind
2. Bauphase ("Aushubphase")
143
Sektion Altlasten
25.6.2010 14.9.2010
22.9.2010
Standort Nr. 9: 3.5 x 23 m ca. 220 m3
144
Sektion Altlasten
Standort Nr. 10 (1 x 1 m ca. 10 m3 )
145
Sektion Altlasten
Maschinen / Baggerführer genau instruieren
Verschleppung verhindern:
• Aushubperimeter nach Möglichkeit nicht befahren,
Baggermatratzen verwenden -> nach Benutzung reinigen
• Baggerschaufel, Dumper, Lastwagen usw. nicht überfüllen
• Möglichst keine Zwischenlager
-> belastetes Material direkt auf Lastwagen oder in Mulde
• Falls Zwischenlager unumgänglich
-> absperren/markieren
-> Massnahmen treffen, dass am Schluss kein
biologisch belastetes Material zurückbleibt
• Reinigung der Fahrzeuge/Maschinen/Werkzeuge
2. Bauphase ("Aushubphase")
146
Sektion Altlasten
3. Entsorgung
Transport
Entsorgung des biologisch belasteten Materials
• Keine Verschleppung: Material für KVA abdecken
• Lieferscheine mit Hinweis auf biologisch belastetes
Material, Pflanze angeben: Essigbaum oder Asiatischer
Staudenknöterich
• Deponie Typ A und B
• Zulässige Kiesgruben im Kanton ZH:
• http://www.fkb-zuerich.ch/de/Invasive_Neophyten
• Bodenwaschanlagen
• Überdeckung mit mind. 5 m oberhalb und seitlich (nach 10 Jahren
inaktiv)
-> Achtung Deponie Typ A erfüllen dieses Kriterium oft nicht
147
Sektion Altlasten3. Entsorgung
Entsorgung des Pflanzenmaterials
KVA
• Rhizome des Knöterichs
• Wurzelstock des Essigbaums inkl. dickste Wurzeln
• Wurzelstöcke anderer Sträucher/Bäume aus dem belasteten Bereich
Co-Vergärungsanlage mit Hygienisierungsschritt, thermophile
Feststoffvergärung, Platz- und Boxenkompostierung (keine
Feldrandkompostierung)
• Oberirdische Material des Knöterichs
• Oberirdisches Pflanzenmaterial mit Blüten, Samen des Essigbaums
Stamm und Äste des Essigbaums sind unproblematisch
Güterflussdaten in ALIS erfassenFormular Schlussbericht einreichen
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Sektion Altlasten
Sofern der Bestand in der Hinweiskarte Neophytenverbreitung als
«inaktiv/eliminiert» gekennzeichnet werden soll, muss in der
nächsten Vegetationsperiode (frühestens im Juni) oder nach
Absprache mit der Sektion Biosicherheit in einer Nachkontrolle
gezeigt werden, dass keine Asiatischen Knötericharten oder
Essigbäume nachwachsen.
Antrag inklusive Dokumentation per Mail an SBS
4. Nachführung Hinweiskarte
Neophyten / Nachkontrolle
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Sektion Altlasten
5. Schwierigkeiten Probleme
Gute Koordination mit Bauunternehmung vor Aushub ist oft
ausschlaggebend für eine erfolgreiche Entfernung der
Neophyten
Bevor Bauarbeiten beginnen Flächen mit Asiat.
Staudenknöterich / Essigbaum unbedingt markieren und
absperren
Diskussionen mit Bauherr, insbesondere wenn Bestand auf
Grundstücksgrenze liegt
-> Freisetzungsverordnung zielt darauf ab,
Weiterverbreitung mit belastetem Boden zu verhindern,
keine allgemeine Bekämpfungspflicht
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Sektion Altlasten
Weitere Informationen
http://extranet.kvu.ch/files/documentdownload/160601100921_Empfehlung_Abgetragener
_Boden_mit_invasiven_gebietsfremden_Pflanzen_V2_DE_definitiv20160329.pdf
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Sektion Altlasten
Weitere Informationen:www.neobiota.zh.ch: Infos rund um Neophyten
www.abfall.zh.ch: Infos rund um Abfall
www.baugesuche.zh.ch: Infos rund ums Bauen
Kontakt:[email protected],
Tel. Sekretariat 043 259 32 60
Kathrin Fischer 043 259 39 15
Weitere Informationen und Kontakt
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Sektion Altlasten
Inhaltsübersicht
1. Begrüssung / Einführung private Kontrolle Jasmin Mertens
2. Rahmenbedingungen und Entsorgung im Kanton Zürich Jasmin Mertens
3. Abläufe / Vorgehen, Formulare Jasmin Mertens
4. Controlling Jasmin Mertens
30’ Pause
5. Fachteil Boden Martin Schwarz
6. Fachteil Neobiota Kathrin Fischer
7. Demonstration Altlasten-Informations-System (ALIS) Jasmin Mertens
8. Verschiedenes / zusätzliche Fragen Alle
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Sektion Altlasten
Inhaltsübersicht
1. Begrüssung / Einführung private Kontrolle Jasmin Mertens
2. Rahmenbedingungen und Entsorgung im Kanton Zürich Jasmin Mertens
3. Abläufe / Vorgehen, Formulare Jasmin Mertens
4. Controlling Jasmin Mertens
30’ Pause
5. Fachteil Boden Martin Schwarz
6. Fachteil Neobiota Kathrin Fischer
7. Demonstration Altlasten-Informations-System (ALIS) Jasmin Mertens
8. Verschiedenes / zusätzliche Fragen Alle
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Sektion Altlasten
• März 2018: Anträge der Sektion Altlasten an die
Kommission „Private Kontrolle“
• Kommissionssitzung am 21. März 2018
• Danach: Erteilung Befugnis (Verfügung)
• Benachrichtigung der externen, befugten privaten
Fachpersonen gemäss PK (Altlastenberater)
• Veröffentlichung der ergänzten Liste der externen,
befugten privaten Fachpersonen gemäss PK
Wie geht‘s weiter?
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Sektion Altlasten
• Information Gemeinden (Gemeindeseminare)
• Schulungen Altlastenberater/innen
• Internetauftritt Sektion Altlasten mit Liste der „externen
Beauftragte/Befugte gemäss PK“
• „Wiederholungskurse“
Informationen zur Privaten Kontrolle
PK