für die vanillinbestimmung in vanille-extrakten

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282 Bericht: Spezielle analytisehe Methoden. Fill' die Vanillinbestimmung in Vanille-Extrakten benfitzt Cm LAGI"rEAU 1 die colorimetrische A.O.A.C.-Methode 2 mit dem Reagens yon FOLI~ und DE~IS (Phosphow01fram-phosphomolybd~tns~ure). Die Reaktion ist nicht spezifisch ftir Vanillin; ~thylvanillin reagiert ebenfalls mit blauer Farbe. Anisaldehyd und Piperonal geben ebenfalls F~rbungen, die allerdings so schwach sind, dab der Einflug dieser Substanzen innerhalb der anMytisehen Schwankungen der Methode bleibt. Wenn such Xthylvanillin in Vanilleextrakten nicht vorkommt, so ist abet die Tat- sache, dab es in gleieher Weise wie Vanillin reagiert, bei der Untersuchung yon Vanillinzucker zu beachten. Ftir den genannten Zweek hat sich die Methode nach den Erfahrungen des Verf. bewghrt. -- Zur Unterscheidung zwisehen Vanillin und f4"thylvanillin (als Fglsehungsmittel) wird die Papierchromatographie herangezogen (aufsteigendes Veffahren). Als LSsungsmittel dient bei 22 ~ C mit Ammoniak ge- s~ttigtes n-Butanol, die Laufstrecke betri~gt 240 mm, die Breite des Papiers (What- man 1) 90 ram. Es wurden jeweils 3 Flecken (davon zwei ftir die Vergleiehssubstan- zen) aufgetragen. Zur Entwicklung diente Benzidinclflorhydratl6sung oder eine alkoholisehe L6sung yon 2,4-Dinitrophenylhydrazinhydroehlorid, jedoeh vdrd dem ersten Reagens der Vorzug gegeben. Die R~-Werge werden ffir Whatman Nr. 1 bei 18--20 ~ C mit 0,42--0,43 fiir Vanillin, 0,55 fiir Xthylvanillin und 0,89 ftir Piperonal angegeben. Trotz der geringfiigigen Untersehiede ira Rf-Wert sollen die tPleeken yon Vanillin und J~thylvanillin deutlich voneinander abgesetzt sein. L. Acx~. Zur Bestimmung yon Phenolphthalein in sehokolade~ihnlichen Erzeugnissen empfehlen S. DO~I~NBm~G,M. HU]~AC~EIr und I. LYsYJ 8 eine potentiometrische Titra- tion in nichtwiiflrigen L6sungsmitteln. Verf. modifizieren hierzu die ffir die Bestim- mung yon Phenolen yon M. L. Moss, J. H. ELLIOT und R. T. HALL 4 vorgesehlagene Methode; als L5sungsmittel wird eine Mischung yon 15% ~thylendiamin und 85% Pyridin gew~hlt. -- Arbeitsweise. Eine bestimmte Menge der Probe, die ungefi~hr 80--100 mg Phenolphthalein enthi~lt, wird in einem Gooc~-Tiegel durch dreimaliges Extrahieren mit jeweils 5 ml Tetraehlorkohlenstoff entfettet, das Phenolphthalein mit Hilfe eines Triehters unter sehwaehem Saugen dreimal mit je 5 ml Aceton in eine Glcm~xRD-Flasche extrahiert und auf dem Wasserbad yore L5sungsmittel befreit. Man ktihlt ab, ftigt 25 ml Pyridin (Kp 114--115 ~ C) und 5 ml wasserfreies Athylen- diamin (D 0,90) zu, mischt mit Hilfe eines Rtihrers dureh und gibt weiter 3 Tropfen IndicatorlSsung zu (1 g Thymolb]au in 100 ml Pyridin). Nach Einschalten der Elektroden titriert man mit folgender MaB15sung: 1,25 g metallisches Natrium werden in 100 ml Athanolamin gelSst und mit Pyridin auf 500 ml aufgef/fllt. Der Titer wird gegen Benzoesgure eingestellt. Man l~tgt die MaB16sung zungchst unter Rtihren aus einer Bfirette, die tiber der mittleren Offnung der GRIG)CA~D-Flasehe angebracht wurde, bis zum Farbumschlag yon Gelb nach Grfinlichgelb zuflieBen. Der abgelesene Wert ergibt den Blindwert. Zur Bestimmung des Endpunkts verf~hrt man so, dab man gegen Ende der Titration naeh Zugabe yon jeweils 0,1 ml der Titra- tionsfliissigkeit die entslorechende Potentialdifferenz abliest. Die gr6Bte Differenz er- gibt den Endpunkt. Der Gehalt an Phenolphthalein ergibt sich aus den verbrauchten ml Titrationsfliissigkeit (Endpunktblindwert) • 0,0159. Verff. beschreiben ferner ausftihrlieh die zur Bestimmung notwendige Apparatur. In einer T~belle werden die Werte verschiedener Untersuchungsreihen mit den nach 1 Ann. Falsificat. Fraudes 46, 432--437 (1953). 20fficiulMethods ofAnalysis oftheAssociation of OfficialAgriculturalChemists, 6. Aufl. 1945, S. 366. 3 j. Amer. pharmae. Assoc., sci. Edit. 43, 418--420 (1954). Ex-Lax., Inc., Brooklyn, N.Y. (USA). Analyt. Chemistry 20, 784 (1948).

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282 Bericht: Spezielle analytisehe Methoden.

Fill' die Vanillinbestimmung in Vanille-Extrakten benfitzt Cm LAGI"rEAU 1 die colorimetrische A.O.A.C.-Methode 2 mit dem Reagens yon FOLI~ und DE~IS (Phosphow01fram-phosphomolybd~tns~ure). Die Reaktion ist nicht spezifisch ftir Vanillin; ~thylvanil l in reagiert ebenfalls mit blauer Farbe. Anisaldehyd und Piperonal geben ebenfalls F~rbungen, die allerdings so schwach sind, dab der Einflug dieser Substanzen innerhalb der anMytisehen Schwankungen der Methode bleibt. Wenn such Xthylvanillin in Vanilleextrakten nicht vorkommt, so ist abet die Tat- sache, dab es in gleieher Weise wie Vanillin reagiert, bei der Untersuchung yon Vanillinzucker zu beachten. Ftir den genannten Zweek hat sich die Methode nach den Erfahrungen des Verf. bewghrt. - - Zur Unterscheidung zwisehen Vanillin und f4"thylvanillin (als Fglsehungsmittel) wird die Papierchromatographie herangezogen (aufsteigendes Veffahren). Als LSsungsmittel dient bei 22 ~ C mit Ammoniak ge- s~ttigtes n-Butanol, die Laufstrecke betri~gt 240 mm, die Breite des Papiers (What- man 1) 90 ram. Es wurden jeweils 3 Flecken (davon zwei ftir die Vergleiehssubstan- zen) aufgetragen. Zur Entwicklung diente Benzidinclflorhydratl6sung oder eine alkoholisehe L6sung yon 2,4-Dinitrophenylhydrazinhydroehlorid, jedoeh vdrd dem ersten Reagens der Vorzug gegeben. Die R~-Werge werden ffir Whatman Nr. 1 bei 18--20 ~ C mit 0,42--0,43 fiir Vanillin, 0,55 fiir Xthylvanillin und 0,89 ftir Piperonal angegeben. Trotz der geringfiigigen Untersehiede ira Rf-Wert sollen die tPleeken yon Vanillin und J~thylvanillin deutlich voneinander abgesetzt sein. L. A c x ~ .

Zur Bestimmung yon Phenolphthalein in sehokolade~ihnlichen Erzeugnissen empfehlen S. DO~I~NBm~G, M. HU]~AC~EIr und I. LYsYJ 8 eine potentiometrische Titra- tion in nichtwiiflrigen L6sungsmitteln. Verf. modifizieren hierzu die ffir die Bestim- mung yon Phenolen yon M. L. Moss, J . H. ELLIOT und R. T. HALL 4 vorgesehlagene Methode; als L5sungsmittel wird eine Mischung yon 15% ~thylendiamin und 85% Pyridin gew~hlt. - - Arbeitsweise. Eine bestimmte Menge der Probe, die ungefi~hr 80--100 mg Phenolphthalein enthi~lt, wird in einem Gooc~-Tiegel durch dreimaliges Extrahieren mit jeweils 5 ml Tetraehlorkohlenstoff entfettet, das Phenolphthalein mi t Hilfe eines Triehters unter sehwaehem Saugen dreimal mit je 5 ml Aceton in eine Glcm~xRD-Flasche extrahiert und auf dem Wasserbad yore L5sungsmittel befreit. Man ktihlt ab, ftigt 25 ml Pyridin (Kp 114--115 ~ C) und 5 ml wasserfreies Athylen- diamin (D 0,90) zu, mischt mit Hilfe eines Rtihrers dureh und gibt weiter 3 Tropfen IndicatorlSsung zu (1 g Thymolb]au in 100 ml Pyridin). Nach Einschalten der Elektroden ti tr iert man mit folgender MaB15sung: 1,25 g metallisches Natr ium werden in 100 ml Athanolamin gelSst und mit Pyridin auf 500 ml aufgef/fllt. Der Titer wird gegen Benzoesgure eingestellt. Man l~tgt die MaB16sung zungchst unter Rtihren aus einer Bfirette, die tiber der mittleren Offnung der GRIG)CA~D-Flasehe angebracht wurde, bis zum Farbumschlag yon Gelb nach Grfinlichgelb zuflieBen. Der abgelesene Wert ergibt den Blindwert. Zur Bestimmung des Endpunkts verf~hrt man so, dab man gegen Ende der Titration naeh Zugabe yon jeweils 0,1 ml der Titra- tionsfliissigkeit die entslorechende Potentialdifferenz abliest. Die gr6Bte Differenz er- gibt den Endpunkt. Der Gehalt an Phenolphthalein ergibt sich aus den verbrauchten ml Titrationsfliissigkeit (Endpunktblindwert) • 0,0159.

Verff. beschreiben ferner ausftihrlieh die zur Bestimmung notwendige Apparatur. In einer T~belle werden die Werte verschiedener Untersuchungsreihen mit den nach

1 Ann. Falsificat. Fraudes 46, 432--437 (1953). 20fficiulMethods ofAnalysis oftheAssociat ion of OfficialAgriculturalChemists,

6. Aufl. 1945, S. 366. 3 j . Amer. pharmae. Assoc., sci. Edit. 43, 418--420 (1954). Ex-Lax., Inc.,

Brooklyn, N.Y. (USA). Analyt. Chemistry 20, 784 (1948).