global social work – regionale und lokale

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Global social work – Regionale und lokale Global social work – Regionale und lokale Herausforderungen der Armutszuwanderung aus Südosteuropa, Herausforderungen der Armutszuwanderung aus Südosteuropa, Fachhochschule Fachhochschule Dortmund, Februar 2014 Dortmund, Februar 2014 Arbeit und Mobilität von Roma Frauen in der Region Plovdiv Aneliya Avdzhieva, Promotionsstudentin der Sozialantrophology Unversität Plovdiv “Paisii Hilendarski”, Bulgarien

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Global social work – Regionale und lokale Herausforderungen der Armutszuwanderung aus Südosteuropa, Fachhochschule Dortmund, Februar 2014. Arbeit und Mobilität von Roma Frauen in der Region Plovdiv Aneliya Avdzhieva, Promotionsstudentin der Sozialantrophology - PowerPoint PPT Presentation

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Page 1: Global social work – Regionale und lokale

Global social work – Regionale und lokaleGlobal social work – Regionale und lokaleHerausforderungen der Armutszuwanderung aus Südosteuropa, Herausforderungen der Armutszuwanderung aus Südosteuropa,

FachhochschuleFachhochschule Dortmund, Februar 2014 Dortmund, Februar 2014

Arbeit und Mobilität von Roma Frauen in der Region Plovdiv

Aneliya Avdzhieva,

Promotionsstudentin der Sozialantrophology

Unversität Plovdiv “Paisii Hilendarski”, Bulgarien

Page 2: Global social work – Regionale und lokale

GliederungGliederung• Roma Community• Roma in Plovdiv – 4 segregierte Gebiete• Roma Frauen – Rolle, Arbeit, Image• Arbeitsmobilität von Romafrauen• Mobilität nach Südosteuropa (Türkei)• Motivationen und Konsequenzen• Wahrnehmung der Community• Einige Schlüsse

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Roma CommunityRoma Community

Roma in Bulgarien Roma in Plovdiv

• Zensus 2011 – 4,9% der Bulgarischen Bevölkerung

• Verwendung der Begriffe: Roma, Tzigani (Gypsies), Turks

• Verteilung– 56 Gruppen, abhängig von ihrer Profession

• Religion– 2 Hauptgruppen• Ethnische Variation• Netzwerke

• Zensus 2011 – offiziell 30.202 Roma

• Konfession• Ethnezität• Äußerliche

Determinanten – Selbstidentifikation vs. Fremdzuschreibung

Page 4: Global social work – Regionale und lokale

Roma in Plovdiv – 4 ethnisch segregierte Gebiete

Page 5: Global social work – Regionale und lokale

Hadzhi (Hadji) Hassan Mahala (Centre) – Das drittgrößte Romaghetto in Plovidiv. Mit einer Bevölkerung von ca. 8.000 Einwohnern, die sich selber als Türken bezeichnen.

Page 6: Global social work – Regionale und lokale

Hadzhi Hassan Mahala, 2010 Hadzhi Hassan Mahala, 2010 Eigene AufnahmenEigene Aufnahmen

Page 7: Global social work – Regionale und lokale

Sheker Mahala (Northwestern)Zweitgrößtes Romaghetto in Plovdiv mit einer Bevölkerung von 10.000 Menschen, von denen sich nur 2.000 als Roma bezeichnen. Der Rest bezeichnet sich als Türken.

Page 8: Global social work – Regionale und lokale

Harman Mahala (North District) Kleinstes Romagebiet in Plovidv, mit einer Bevölkerung von ca. 2.000

Page 9: Global social work – Regionale und lokale

Stolipinovo (Teil des Stadtteils Ost (Itztochen))unterscheidet sich von anderen Romagebieten in Bulgarien insofern als dass nur 5.000 Einwohner sich als Christen und Romanesssprachigen Roma ("Dassikane Roma”) bezeichnen, während die muslimische und türkischsprachige Mehrheit ihre türkischen Wurzeln betont ("Xoraxane Roma")”

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Stolipinovo, 2010, Eigene AufnahmenStolipinovo, 2010, Eigene Aufnahmen

Page 11: Global social work – Regionale und lokale

Stadt Land• Plovdiv• Arbeit im Dienst-

leistungssektor; Handel

• Zwei Dörfer in Maritza • Verwaltungsgebiete Dink

und Kalekovetz (Nördlicher Teil der Region Plovidiv)

• Arbeit in der LandwirtschaftDink

Plovdiv

Kalekovetz

Kalekovetz

Page 12: Global social work – Regionale und lokale

Einige empirische Daten Einige empirische Daten

Über Roma Frauen: •“Gefangen” in der Familie – “Eine gute Frau ist eine Hausfrau”•Geringe Bildung•Geringe Beschäftigungsrate•Frauen und Handel – meisten verkaufen und kaufen Frauen Waren auf dem Markt•Symoblische Grenzen: “Rein-Schmutzig”

Page 13: Global social work – Regionale und lokale

Männer Frauen• Geschlecht – Definiert

durch Kultur• Besitzt symbolische

Macht• Männliche Dominanz• Hat das Recht den

sozialen Raum zu besetzten

• Es wird erwarter, dass Männer arbeiten gehen und damit den Lebensunterhalt sichern

• Des Mannes Ehre ist seiner Frau Reinheit

• Geschlecht – Definiert durch Natur

• Besitz weder symbolisches Kapital noch Macht

• Weibliche Unterordnung• Ist an das Haus/ Dorf

gebunden• Frauen sollen Kinder zur

Welt bringen, und sich um den Haushalt kümmern

• Reinheit und Unreinheit bei Frauen (Scham)

Page 14: Global social work – Regionale und lokale

Arbeitsmobilität von Romafrauen Arbeitsmobilität von Romafrauen

Externe und interne Mobilität•Externe Mobilität bezieht sich auf das Überqueren von Staatsgrenzen und seiner charaktersitischen Konsequenzen. Sie läuft in zwei Richtungen– Westeuropa und Südosteuropa. •Interne Mobilität bezieht sich auf innerbulgarische Migration

Page 15: Global social work – Regionale und lokale

Arbeitsmobilität von Romafrauen Arbeitsmobilität von Romafrauen

• die marginalisierenden Zuschreibungen sind abhängig von dem Ziel (Westeuropa/Südosteuropa) der Arbeitsmobilität der Frauen.

• Dies wiederum führt zu doppelter Diskriminierung und legitimiert ihren Status in der Familie und Roma Community.

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Mobilität nach Südosteruopa (Türkei)Mobilität nach Südosteruopa (Türkei)

• Wenn in die Türkei gereist wird, dann zum Handel.• Frauen, die die Grenze in Penisula überqueren

bewegen sich nach unterschiedlichen Modellen:

1. Individuelles Reisen mit öffentlichen Verkhersmitteln

2. Mit dem Auto, in Begleitung iher Familien.

Wenn ein Mann seine Frau begleitet, dann verteidigt er seine “Ehre” und untermauert seine Position in der Community.

Page 17: Global social work – Regionale und lokale

MotivationenMotivationen

• Symbolische Identifikation der Roma mit den Türken

• Temporäre Arbeitsmigration in die Türkei ist eine essentsielle Einnahmequelle.

Page 18: Global social work – Regionale und lokale

KonsequenzenKonsequenzen

• Trotz der Akzeptanz des Mobilitätsmodells erkennen sie auch die negativen Seiten dessen.

• Es bestehen immer Zweifel darüber, ob eine Frau nicht die Ehre der Familie beschmutzt hat. Aber trotz dieser Ungewissheit, wird sie im positiven Sinne toleriert.

Page 19: Global social work – Regionale und lokale

KonsequenzenKonsequenzen

• Fehlende Ähnlichkeit mit der Romakultur trägt zur negativen Bewertung der Arbeitsmigration von Romafrauen nach Westeuropa bei.

• Grenzübertritt Übertritt der Grenze zwischen “Rein” und “Schmutzig”

• Als Migrationszielgebiete geben die Interviewten Deutschland und Spanien an.

Page 20: Global social work – Regionale und lokale

KonsequenzenKonsequenzen• Die Gesprächspartner akzeptieren kollektiv und

auf Annahme, dass Frauen die alleine (also ohne Begleitung) reisen mit Prostitution in Berührung kommen, unabhängig davon, was die Frauen selbst sagen.

• Dieses Muster wird von Romavertretern nicht toleriert.

• Die einzige Ausnahme bilden migrierende Romafamilien: solch eine Mobilität wird als ehrenhaft gesehen und ist in der Roma Community kollektiv akzeptiert und legitim.

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KonsequenzenKonsequenzen

• Die Frauen die “in den Westen gehen” werden Teil der Frauen “zweiter Klasse”, die zwar nicht von der Gruppe ausgeschlossen sind, dennoch auf einer niedrigeren Stufe der sozialen Hierarchie stehen.

• Die “Frauen zweiter Klasse” werden als abnormal wahrgenommen und von den anderen verdammt. Moralische und ehrenhafte Tzigani meiden sie.

• Diese Norm trifft auch auf die Familie der Frauen zu.

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Meinungen der FrauenMeinungen der Frauen• ”…wenn sie eine gute Mutter gewesen wäre,

dann wäre sie nicht nach Deutschland gegangen – Sie ist eine Hure!” (Frau, 27 Jahre, Sheker Mahalla, 2010)

• “Weißt Du welche Art von Frauen zum Arbeiten in den Westen gehen? Dort arbeiten diese Frauen als Straßenprostituierte. Solche Frauen arbeiten im Westen.” (Frau, 51 Jahre, Stolipinovo, 2010)

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Gründe für die Mobilität von bulgarischen Romafrauen

Der Hauptgründe für die Mobilität von Romafrauen und für ihre Inklusion in einen anderen Mobilitätsstrom sind ökonomische Faktoren, persönliche Motivationen, der Versuch einem bestimmten Kontext zu entkommen oder die Suche nach einem besseren Leben.

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EinigeEinige SchlüsseSchlüsse

• Romafrauen aus der Region Plovdiv werden hauptsächlich mobil, weil sie arm sind und ihre Familie ernähren wollen.

• Die Arbeitsmigration zielt in die südosteuropäische Ecke der Türkei und in Westeuropa. Die Art der Arbeitsmigration unterscheidet sich im Hinblick auf die jeweilige Zielregion.

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• Grundsätzlich betreiben muslimische Tzigani Handel und wählen die Türkei als Zielregion – Gründe dafür sind ihre Identifikation mit den Türken und ihrer Sprache.

• Im Falle von Mobilität übertreten Frauen zwangsläufig die Grenze zwischen “Rein und Schmutzig” und damit verändert sich die soziale Position ihrer Familie in der Hierarchie der Roma Community. Sie werden zu Roma “zweiter Klasse”.

• Rolle der Netzwerke?

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Vielen Dank für Vielen Dank für Ihre AufmerksamkeitIhre Aufmerksamkeit

Aneliya Avdzhieva

Universität Plovdiv, Bulgarien

Fakultät für Ethnologie

Promotionsstudentin der Sozialantrophologie

E-Mail: [email protected]