gothisch-griechisches

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Gothisch-griechisches Author(s): Leo Meyer Source: Zeitschrift für vergleichende Sprachforschung auf dem Gebiete des Deutschen, Griechischen und Lateinischen, 6. Bd., 1. H. (1857), pp. 18-20 Published by: Vandenhoeck & Ruprecht (GmbH & Co. KG) Stable URL: http://www.jstor.org/stable/40845321 . Accessed: 19/05/2014 16:57 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . Vandenhoeck & Ruprecht (GmbH & Co. KG) is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Zeitschrift für vergleichende Sprachforschung auf dem Gebiete des Deutschen, Griechischen und Lateinischen. http://www.jstor.org This content downloaded from 194.29.185.71 on Mon, 19 May 2014 16:57:31 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

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Gothisch-griechischesAuthor(s): Leo MeyerSource: Zeitschrift für vergleichende Sprachforschung auf dem Gebiete des Deutschen,Griechischen und Lateinischen, 6. Bd., 1. H. (1857), pp. 18-20Published by: Vandenhoeck & Ruprecht (GmbH & Co. KG)Stable URL: http://www.jstor.org/stable/40845321 .

Accessed: 19/05/2014 16:57

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Page 2: Gothisch-griechisches

18 Leo Meyer

r¡v narçiSa yaïav ïxqrai Od. V, 26. 144; áaxi]&rjg arjv ncc-

TQÍõa yaïav ïxrjai, Od. V, 168; áaxrj&tjg ix6fir¡v èg narçíSa yaïav Od. IX, 79; èrti Vfjòg éjSaivev ¿fixing Od. XI, 535, wo es noch erklärt wird durch folgendes ovre ßeßhmivog o£é¿' %aï*(j) ovrs oiraúpêvog. Odyssee XIV, 255 heifst es von der schifffahrt ovdé rig vy¡üv nmiáv&r¡, ákl* áox)]déeg xai ávovaoi rjfiB&a.

Göttingen, am Johannistage 1856. dr. Leo Meyer.

Gothisch - griechisches. rimis und riquis.

Das goth. rimis findet sich nur einmal im Ulfilas, näm- lich Thess. II, 3, 12 in der Verbindung mi)? rimisa vaurk- jandans, fiera rjavxiag èçyaÇofAevoi, während an zwei an- dern stellen, wo tjavxia noch zu übersetzen war, es jedes- mal wieder anders gegeben ist, nämlich Tim. I, 2, 12 üvai iv rjGvxity durch visan in ]>eigainai, das man, da es sonst nicht vorkömmt, in >ahainai, das übrigens sonst auch nicht

belegt ist, von J?ahan = lat. tacere, ändert, und in dem unmittelbar vorhergehenden verse yvvf¡ iv r'Gv%íq pav&a- vixia durch qinô ïn hauï]>a galaisjai, wo man nach dem alt- nordischen hlio]>, das hören, aufmerksamkeit, in hliu)>a glaubt ändern zu müssen, von dem Ulfilas sonst nirgend weifs. Die bedeutung von rimis ergiebt sich also deutlich als „ruhe" und was die form anbetrifft, so gehört es ohne zweifei zu den gothischen durch das suffix is = skr. as gebildeten sächlichen Wörtern, wie auch schon anderweitig (d. z. I, 358) bemerkt ist. Noch unzweifelhafter ist diese bildung in riquis, das häufiger vorkömmt, sowohl für cxxo- rog Mth, VI, 23 und sonst, als für uxoria Mth. X, 27 und sonst; also in der bedeutung „finsternifs". Daneben besteht das adjectiv riquizeina, Mth. VI, 23 für axorewóv uní Efes. IV, 18 für èoxoriopévoi, und das zeitwort riquizjan in der

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gothisch-griechisches. 19

Verbindung sauïl riquizeij> Mk. XIII, 24 für ó jjfaoç <xxo- Tiad-iiaerai, die sonne wird sich verfinstern.

Denkwürdig ist, dafs wir beide genannten gothischen Wörter auch im griechischen finden, was, da der Zusam-

menhang nicht sogleich in die äugen springt, bis jetzt noch nicht erkannt scheint. Kimis, ruhe, gehört zu skr. ram, sich belustigen, sich erfreuen, fröhlich sein, das in Verbin-

dung mit mehreren präfixen (s. auch I, 359), wie â, upa-â, upa, vi, in der bedeutung „ausruhen, ablassen, aufhören" sehr gebräuchlich ist. Schon Benfey (wurzellexikon II, 10) erkannte, dafs dazu das griech. vcoXe^ç, rastlos, ohne auf-

hören, unablässig, gehöre, das in der adverbiellen form vw-

fapéç und vtoXsfAêojç auch bei Homer mehrfach vorkömmt. Aus dieser relativen Zusammensetzung können wir ein jenem goth. rimis genau entsprechendes sächliches **Aá¿<oc, ruhe, aufhören, mit Sicherheit folgern: denn wegen des w ist wohl kaum anzunehmen, dafs schon ein o vorgetreten, wie z. b. in ovovia = skr. nâma, woher vojvvfioç und sonst häufig sich ein vocal im griechischen vordrängte, also ein **uÂ.6[aoç anzusetzen sei, da ebensowohl vco als das gebräuchlichere vTj auf ein ursprüngliches skr. nâ = na, nicht, zurückkom- men. In Höfers Zeitschrift (H, 111 und 112) spricht Düntzer über unser wort, ohne der von Benfey gebotenen belehrung zu achten; er folgert ein **ò?>6f,ióg in der bedeutung „ver- derben". Jenes riquis, finsternifs, aber entspricht genau, wie schon Bopp (glossar 284) uns belehrt, dem skr. rajas, das m der bedeutung „staub" angegeben wird, aber in den veden und dann zum beispiel auch in der Zusammensetzung rajô-bala (für rajas-bala) die genau übereinstimmende be-

deutung „finsternifs" hat, sowie ihm dann auch skr. rajanî, f. nacht, noch zur seite steht. Den formen riquis - rajas aber entspricht im griechischen genau HQeßoc, finsternifs. Das lautverhältnifs von skr. j = g zu griech. ß ist ganz wie in skr. gam , goth. quiman , griech. ßaivo) ( aus ßotvjw, ßa/A/u)), lat. venio, oder skr. jîva = got. qiva (nom. qius), lebendig, griech. ßiog), lat. vîvus. Der vortritt eines vocals aber vor anlautenden consonanten ist, wie wir schon bemerk-

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20 Bugge

ten, im griechischen sehr gebräuchlich, so daft die darnach veränderten Wörter wohl einmal einer besondern Untersu- chung werth wären, wir finden ihn namentlich bei r und 1, die ja überall eine nahe Verwandtschaft zu den ve jalen zei- gen, so in èçvd-çó, roth, in verhältnifs zu skr. rudhirá, n. blut, nhd. roth, in iXayy = skr. laghú, leicht, lat. levis. Benfey spricht sich im wurzellexikon noch nicht entschie- den aus über '¿Qsßoc, er fragt 11,313, ob es unter der wurzel hvar, dhvar, einen platz finden dürfe oder etwa auch fremd sei.

Göttingen, den 8. Juli 1856. Leo Meyer.

Oskisches. ü or ss en hat in seinen oskischen beitragen (d. zeitschr.

V, 81 ff.) mehrere dankenswerthe berichtigungen besonders zur erklärung der tafel von Bantia geliefert; einiges von dem, was ich bei ihm für verfehlt ansehen muís, werde fch hier zu widerlegen versuchen. - Neuerdings hat Hu seh k e ein werk von den oskischen und sabellischen Sprachdenk- mälern herausgegeben. Es finden sich hie und da gute bemerkungen, man vermifst aber durchgängig feste méthode : der vei*fasser hat von den forderungen der jetzigen Sprach- wissenschaft gar keinen begriff. Alles weifs er - durch wilde, bodenlose etymologien - zu erklären. Und den- noch wagt dieser mann dem besonnenen, trefflichen Kirch- hoff gegenüber von willkürlichkeit der sprachlichen annah- men zu reden!! - Man wird von einem erklärer der oski- schen und sabellischen Sprachdenkmäler nicht verlangen, dafs er sich mit der Widerlegung der deutungen Huschkes aufhalte.

Berichtigungen zum vorigen artikel. S. 2. Ich habe zweifelnd mit Mommsen ekik (Momms.

taf. VIH. no. 5) als accus, sing, neutr. = hoc genommen.

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