halbzeit 2019 industrie im abschwung – …...4 6 8 10 12 14 q1 2009 q1 2010 q1 2011 q1 2012 q1...
TRANSCRIPT
Halbzeit 2019 Industrie im Abschwung – Handelskonflikte im Fokus
KfW Research Juni 2019
Halbzeit 2019 2
Internationales Umfeld Derzeit kein gutes Klima für Exporte
Etwa die Hälfte der US-Importe aus China mit Sonderzöllen belegt (Zollsätze in Prozent in Klammern; Importwerte auf Basis von 2017)
− Keine Lösung im Handelskonflikt zwischen USA und China in Sicht
US-Sonderzölle aktuell auf ca. 50 % der Importe aus China (Wert etwa 250 Mrd. USD); Sonderzölle auf übrige Importe aus China wiederholt angedroht Chinesische Vergeltungszölle betreffen US-Exporte im Wert von etwa 110 Mrd. USD (ca. 70 % der chinesischen Importe aus den USA); Spielraum für weitere Zölle daher beschränkt Vergeltungsmaßnahmen in Form von Export-beschränkungen (seltene Erden etc.), Behinderung von US-Unternehmen oder Aufruf zum Boykott von US-Produkten möglich
− EU und Japan vor allem von Autozöllen bedroht Zollandrohungen werden auch als Mittel zur Durchsetzung von allgemeinen US-Interessen eingesetzt (bspw. ggü. Mexiko)
− Protektionismus erhöht Unsicherheit weltweit Das bremst die Investitionstätigkeit und trägt so zur Schwäche der Industrie und Weltwirtschaft bei
Halbzeit 2019 3
Handelskonflikt zwischen den USA und China eskaliert; Protektionismus stiftet weltweit Unsicherheit
US-Handelskrieg an mehreren Fronten
Quelle: Bown C. and M. Kolb, Trump’s Trade War Timeline: An Up-to-Date Guide
Stahl / AluminiumV. a. Maschinen, mechanische und elektrische Geräte/Anlagen (1. Phase)V. a. Maschinen, mechanische und elektrische Geräte/Anlagen (2. Phase)V. a. Konsumgüter, ZwischengüterRestliche Importgüter
März 2018: 3 Mrd. USD (25 % / 10 %)
Juli 2018: 34 Mrd. USD (25 %) August 2018: 16 Mrd. USD (25 %)
Sep. 2018: 200 Mrd. USD (10 % ; seit Mai 25 %)
250 Mrd. USD (noch ohne Sonderzölle, aber angedroht)
Halbzeit 2019 4
Einteilung Industrieländer (IL) sowie Entwicklungs- und Schwellenländer (EL/SL) nach IMF-Klassifikation. Quellen: IWF (World Economic Outlook, April 2019), KfW Research
Industrieländer für größeren Teil des Dynamikverlustes verantwortlich
Reales BIP (Prozent ggü. Vorjahr)
Beiträge zur Veränderung der globalen Wachstumsdynamik (in Prozentpunkten)
Schwaches Jahr für die globale Konjunktur
0
1
2
3
4
5
Welt Industrie-länder
Entwicklungs- u.Schwellenländer
2018 Prognose 2019 Prognose 2020
− Für Weltwirtschaft niedrigste Wachstumsrate seit der globalen Rezession 2009 erwartet BIP-Prognose 2019: 3,3 %; 2020: 3,5 % Abwärtsrisiken überwiegen nach wie vor
− Dynamikverlust in Industrieländern in diesem
Jahr abgeschlossen BIP-Prognose 2019: 1,8 %; 2020: 1,8 %
Divergenter Konjunkturtrend in der Eurozone und den USA im nächsten Jahr
− Entwicklungs- und Schwellenländer verlieren temporär deutlich an Schwung BIP-Prognose 2019: 4,3 %; 2020: 4,6 % Große Schwellenländer (insbes. Argentinien, Türkei) durchschreiten Rezessionstief in diesem Jahr
-0,4-0,3-0,2-0,1
00,10,20,3
2019 2020Entwicklungs- und Schwellenländer Industrieländer
Halbzeit 2019 5
Quellen: OECD, RWI/ISL; KfW Research
Auslandsnachfrage für Deutschland als Exportnation besonders wichtig
Handel, Geschäftsklima und Investitionen (l. S.: Veränd. ggü. Vj. in Prozent; r.S.: Index)
Verarbeitendes Gewerbe der OECD+BRIICS aus deutscher Sicht* (0=7-Jahres-Durchschnitt)
Handel und Investitionen im Zentrum der Aufmerksamkeit
99
100
100
101
101
102
-4-202468
10
Jan2015
Sep2015
Mai2016
Jan2017
Sep2017
Mai2018
Jan2019
◄ RWI/ISL-Container- umschlag-Index*
◄ OECD Bruttoanlage- investitionen
► OECD Geschäftsklima
-3-2-10123
Jun.12
Feb.13
Okt.13
Jun.14
Feb.15
Okt.15
Jun.16
Feb.17
Okt.17
Jun.18
Feb.19
* Ohne Deutschland, Produktion zu konstanten Preisen, Veränd. ggü. Vjm., dt. Exportgewichte, gleitender Durchschnitt von 3 Monaten, 0,1-normiert
− Kraftloser Welthandel Geschäftsklima, Investitionen und Welthandel sind enttäuschend in das Jahr gestartet
− Verarbeitendes Gewerbe vom Dynamikverlust stärker in Mitleidenschaft gezogen Globale Einkaufsmanagerindizes sind für das Verarbeitende Gewerbe stärker gesunken als für die Dienstleistungen
− Noch kein robustes Signal über Erholung der Auslandsnachfrage aus deutscher Sicht
Konjunktur im Verarbeitenden Gewerbe der Exportzielländer Deutschlands zumindest bis Jahresbeginn 2019 mit Abwärtstrend
Quellen: OECD, IMF, nationale Statistiken; KfW Research
* Gleitender Drei-Monatsdurchschnitt
Halbzeit 2019 6
Schwächelnder Industriesektor und Handelskrieg belasten Stimmung und Investitionsaussichten
Importe (Mrd. USD)
Investitionen, Produktion und Unternehmensstimmung
US-Konjunktur in Schwächephase
− Indikatoren des Unternehmenssektors im Abwärtstrend Rückläufige Produktion und sinkende Stimmung weisen auf weiter zurückgehende Dynamik der Unternehmensinvestitionen hin
− Handelskrieg verursacht Unsicherheit und
schwächt Exportwirtschaft PMI-Teilindex zu den Exportaufträgen stärker gesunken als Gesamtindex (Ø April/Mai: 50,3)
Sinkende US-Importe aus China werden durch steigende Einfuhren aus dem Rest der Welt kompensiert
− Gesamtkonjunktur verliert 2019 und 2020 an Dynamik BIP-Prognose 2019: 2,5 %, 2020: 2,0 % (zum Vergleich 2018: 2,9 %)
35
45
55
65
-4-202468
10
2013 2015 2017 2019
Unternehmens- investitionen (Prozent ggü. Vj.) ◄
Industrieproduktion (Prozent ggü. Vj.)* ◄
PMI Verarbeitendes Gewerbe (Salden-Prozent)* ►
* Werte für Q2/19: ohne Juni
Quellen: BEA, Federal Reserve, ISM, KfW Research
30
40
50
60
140
150
160
170
180
190
Jan 18 Jun 18 Nov 18 Apr 19
Gesamt (ohne China) ◄
Nur aus China ►
Halbzeit 2019 7
Wirtschaft verliert gegenüber 2018 in diesem und im nächsten Jahr an Schwung China kämpft mit Konjunkturabschwung
Ex- und Importe (Januar bis Mai, Veränderung ggü. Vorjahreszeitraum, Mrd. USD) − Viele Konjunkturindikatoren rückläufig
Produktion, Investitionen und Einzelhandelsumsätze unter teilweise großen Schwankungen im Abwärtstrend Unternehmensstimmung (PMIs) im Verarbeitenden Gewerbe nur noch im neutralen Bereich
− Fiskalische, regulatorische und geldpolitische Gegenmaßnahmen eingeleitet Senkung der Mindestreservesätze, Steuersenkungen, regulatorische Erleichterungen bei der Kreditvergabe, Ausweitung Staatsnachfrage
BIP-Prognose 2019/2020: 6,3 % / 6,2 %
− Im Handelsstreit mit den USA teilweise Umlenkungen der Handelsströme sichtbar
Quellen: CEIC, KfW Research
Anlageinvestitionen (kumuliert ytd, Prozent ggü. Vorjahr)
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Jan 18 Sep 18 Mai 19
Verarbeitendes GewerbePrivatSOE*
*State owned enterprises
-25
-20
-15
-10
-5
0
5
10
15
20
Exporte Importe
Gesamt (ohne USA)Nur in die bzw. aus den USA
Halbzeit 2019 8
US-Notenbank vor Leitzinssenkungen, EZB hält sich alle Optionen offen Fed/EZB: Geldpolitik wird schon wieder expansiver
-1
0
1
2
3
4
5
6
7
99 01 03 05 07 09 11 13 15 17 19
Fed (ab 12/08, oberer Rand des Zinsbandes)
EZB (Einlagensatz)
Schwächere Konjunktur drückt auch auf Leitzinsen − Federal Reserve
durchwachsene Konjunkturdaten, nachlassender Fiskalstimulus, kaum Inflation und anhaltende Abwärtsrisiken (Handelskonflikte) sind der Mix, der für Leitzinssenkungen spricht Leitzinssenkungen wären Versicherungsschritte gegen stärkeres Abgleiten der US-Wirtschaft
− Europäische Zentralbank Schwächere Konjunktur hat EZB dieses Jahr auf falschem Fuß erwischt Leitzinserhöhungen auf absehbare Zeit vom Tisch, „Forward Guidance“ wurde angepasst EZB hält sich zwar alle Optionen offen, bei aber wieder soliderer Konjunktur dürfte Geldpolitik vorerst unverändert bleiben
Quellen: Bloomberg, KfW Research
Halbzeit 2019 9
Eurozone Guter Jahresstart ist keine Trendwende
10
Quellen: KfW Research (Prognosestand: 6. Juni 2019), Eurostat
Wachstumsbelebung zu Jahresbeginn nicht nachhaltig
Eurozone: Konjunkturelle Aussichten bleiben dürftig
BIP und Wachstumsbeiträge der Komponenten (Prozent gegenüber Vorjahr, preisbereinigt)
1,6
-0,9
-0,2
1,4
2,1 1,9 2,4
1,9
1,1 1,5
-2,5
-1,5
-0,5
0,5
1,5
2,5
3,5
2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019P 2020P
Konsum Bruttoinvestitionen Außenbeitrag BIP
− Im ersten Quartal Verdopplung des Wachstums Nicht nachhaltig: begünstigt durch Nachholeffekt auf dem Automarkt, milde Witterung im Winter
− Handels- und europapolitische Konflikte lasten erheblich auf der Unternehmensstimmung Zyklische Abkühlung in international vernetzter Industrie wird durch politische Unsicherheiten (no-deal Brexit?, Eskalation Handelskrieg?, Italien?) verlängert und vertieft
− Widerstandsfähigkeit der Binnenwirtschaft entscheidend Heimische Nachfrage steht durch gute Lage am Arbeitsmarkt, aufwärts gerichtete Reallöhne und merklichen fiskalischen Impuls auf soliden Füßen Geldpolitik bleibt länger locker als gedacht: Günstige Finanzierungsbedingungen wichtige Stütze für Unternehmensinvestitionen in unsicherem Umfeld
Halbzeit 2019
Halbzeit 2019 11
Industrie durch die Bank in der Rezession, aber Dienstleistern gelingt Abkopplung
Wirtschaft der Währungsunion gespalten
Quellen: KfW Research, Thomson Reuters Datastream, Markit, Eurostat
40
45
50
55
60
65
70
2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
Verarbeitendes Gewerbe Dienstleistungen
Stimmung der Einkaufsmanager in der Industrie weiterhin desolat, bei den Dienstleistern ordentlich (PMI; 50=neutral)
Industrieproduktion fällt 2018 tief ins Minus, nur wenig Verbesserung seit Jahresbeginn (Veränderung in Prozent; 3MMA)
-1,8 %
-2,2 %
-1,6 %
-2,4 %
-1,3 % -1,2 %
-2,8 %
-0,6 %
-1,9 %
0,1 %
-4 %
-3 %
-2 %
-1 %
0 %
1 %
EZ DE FR IT ES
Dez. 2018 gg. Dez. 2017 April 2019 gg. Dez. 2017
Halbzeit 2019 12
Nachfrage nach europäischen Gütern weltweit im Rückwärtsgang
Gegenwind vom Außenhandel Ursache der Industrieschwäche
* In Klammern: Anteil an den Exporten der EZ insgesamt Quellen: KfW Research, Eurostat, EU Kommission, Thomson Reuters Datastream
Warenexporte der EZ in die wichtigsten Märkte: Tristesse hält im ersten Quartal an (Preis- und saisonbereinigt, Verlaufswachstum in Prozent; 3MMA)
8,9 %
5,6 %
-1,4 %
0,9 %
-3,8 %
8,2 % 8,6 %
0,1%
-2,1 %
3,5 %
-2,7 %
-1,5 %
-5 %
-3 %
-1 %
1 %
3 %
5 %
7 %
9 %
11 %
2017 2018 2019 Q1USA (14,1 %)* UK (12,1 %)
China ohne HK (7,4 %) Dyn. Länder Asiens (6,0 %)
Brexit-Effekt, nicht nachhaltig
-15
-10
-5
0
5
10
15
Jan 2018 Apr 2018 Jul 2018 Okt 2018 Jan 2019 Apr 2019
Auftragsbestand insgesamt Auftragsbestand, Exporte
Dürftige Auslandsnachfrage lässt Auftragspolster schmelzen (Industrieumfrage EU Kommission, Nettosalden)
Halbzeit 2019 13
Quellen: KfW Research, Eurostat, AMECO
Verbesserungen am Arbeitsmarkt halten an, Fiskalpolitik sorgt für Rückhalt
Binnenwirtschaft bleibt gut unterstützt
Arbeitslosenquote auf 10-Jahrestief, Beschäftigung auf Rekordniveau
7,8
140.000
145.000
150.000
155.000
160.000
165.000
0
2
4
6
8
10
12
14
Q12009
Q12010
Q12011
Q12012
Q12013
Q12014
Q12015
Q12016
Q12017
Q12018
Q12019
◄ Arbeitslosenquote Beschäftigung (1.000 Personen)►
Fiskalpolitik: 2019 leicht expansiv, 2020 neutral (Veränderung Budgetsaldos, in Prozent des BIP)
0,4
0,8
0,6 0,6
-0,2
0,0
0,2
-0,9
1,0
-0,3
-1
-0,5
0
0,5
1
EZ Deutschland Frankreich Italien Spanien
2019 2020
Expansiv
Restriktiv
Halbzeit 2019 14
Quellen: KfW Research, Thomson Reuters Datastream
Unterstützung für die Investitionsbereitschaft kommt von der weiter guten Kapazitätsauslastung und den niedrigen Zinsen
Trotz Unsicherheit: Unternehmensinvestitionen wachsen (noch)
Kapazitätsauslastung noch überdurchschnittlich (Verarbeitendes Gewerbe, Eurozone, in Prozent)
Finanzmärkte erwarten lange Periode expansiver Geldpolitik – das drückt die Zinsen (hier: 10-jährige Staatsanleihen)
65
70
75
80
85
Q42008
Q42009
Q42010
Q42011
Q42012
Q42013
Q42014
Q42015
Q42016
Q42017
Q42018 -1
0
1
2
3
4
5
6
7
8
Jun 12 Jun 13 Jun 14 Jun 15 Jun 16 Jun 17 Jun 18 Jun 19
Deutschland Frankreich Italien Spanien
Risikoaufschläge verteuern Finanzierung in und für Italien
Halbzeit 2019 15
Deutschland Nach kräftigem Aufschwung Einschwenken auf Potenzialwachstum
Halbzeit 2019 16
Quellen: KfW Research (Prognosestand: 23.Mai 2019), Destatis
Kräftiger Kalendereffekt überzeichnet Konjunkturdynamik im kommenden Jahr
Deutschland: Abschwung 2019, moderate Erholung 2020
BIP und Wachstumsbeiträge der Komponenten (Prozent gegenüber Vorjahr, preisbereinigt) − Anhaltend solide Binnennachfrage
Reallöhne und Beschäftigung steigen bei weiter günstigen Finanzierungsmöglichkeiten Vor allem Konsum und Wohnbauten bleiben konjunkturelle Stützen
− Schwächerer Welthandel hinterlässt Spuren Weniger Schub von Exporten, Importe wachsen relativ stärker
− Vier Arbeitstage mehr überzeichnen Erholung Kalenderbereinigt entspricht das Wachstumstempo 2020 nur knapp dem Potenzial von rund 1,5 %
− Weniger Anreize für Erweiterungsinvestitionen Kapazitätsauslastung lässt von hohem Niveau her kommend zunächst nach und stabilisiert sich dann
3,7
0,5
0,5
2,2 1,7
2,2
2,2
1,4 0,8
1,8
-2
-1
0
1
2
3
4
2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019P 2020P
Konsum Bruttoinvestitionen Außenbeitrag BIP
Halbzeit 2019 17
Flaue Weltkonjunktur und Handelskonflikte belasten
Industrierezession geht über Herstellung von Autos hinaus
Quellen: KfW Research, Destatis, Feri
96
98
100
102
104
2017 2018 2019
Gesamtwirtschaft IndustrieBau Dienstleistungen
Bau und Dienstleistungen tragen Wachstum (Bruttowertschöpfung der Hauptwirtschaftsbereiche ; preisbereinigter Index; 1. Vierteljahr 2018=100)
Paradebranchen der Exportwirtschaft im Sinkflug (Industrieproduktion in ausgesuchten Branchen; preisbereinigter Index : Januar 2018=100; 3MMA)
88
90
92
94
96
98
100
102
104
2017 2018 2019
Industrie insgesamt AutoindustrieMaschinenbau Chemie
Halbzeit 2019 18
Quellen: KfW Research, Destatis, Bundesagentur für Arbeit (Angaben zu Ausländern beziehen sich auf den Stand im März des jeweiligen Jahres)
Im Gesamtjahr 2019 dürfte die Arbeitslosigkeit erneut niedriger sein als im Vorjahr
Robuster Arbeitsmarkt bewahrt vor Rezession
Die Beschäftigung wächst weiter (◄ Prozent der Erwerbspersonen; Prozent ggü. Vorjahr ►)
0,3
1,4
1,2
0,6
0,8 0,9
1,3 1,4
1,3
0,9
0
0,2
0,4
0,6
0,8
1
1,2
1,4
1,6
1,8
3,5
4
4,5
5
5,5
6
6,5
7
7,5
8
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019p
◄ Arbeitslosenquote Beschäftigungswachstum ►
Zuwanderer lindern Fachkräftemangel (◄ Prozent; 1.000 Personen ►)
8
111
185
139
196
260
291
337
367
336
0
100
200
300
400
0
15
30
45
60
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
◄ Anteil Ausländer am Beschäftigungszuwachs insgesamt
Absoluter Beschäftigungsanstieg Ausländer ggü. Vorjahr (März)►
160
183
200 215
245 248
278 285 286 290
150
200
250
300
350
400
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019P
Baufertigstellungen Baugenehmigungen
Halbzeit 2019 19
Quellen: KfW Research, Destatis
Baufirmen stoßen an Kapazitätsgrenzen, Fachkräftemangel bremst. Neubau entkoppelt sich weiter von aufgestauten Baugenehmigungen und Auftragsbeständen
Weniger Wachstumsimpulse vom Wohnungsneubau
Baufertigstellungen bleiben unter geschätztem Bedarf (1.000 Wohnungen)
Neues Hoch beim Auftragsbestand im Wohnungsbau (Volumenindex 2015=100, jeweils 1. Vierteljahr)
56
67
76 80 82
92
113
140 144
167
50
75
100
125
150
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
Auftragseingang 1. Vj.Auftragsbestand 1. Vj.
Geschätzter jährlicher Bedarf an neuen Wohnungen: 350.000 bis 400.000
Halbzeit 2019 20
Quellen: KfW Research, Destatis
Investitionsquote noch immer kaum höher als im Allzeittief 2009
Unternehmensinvestitionen: trotz Aufschwung nur wenig Dynamik
Unternehmensinvestitionen (Prozent des BIP) − Zahlreiche internationale Risiken dämpfen
Unternehmen agieren bei Entscheidungen zu Investitionen schon seit Jahren vorsichtig. Trotz lange weit überdurchschnittlicher Auslastung der Kapazitäten sind die Investitionen im jüngsten Aufschwung nur relativ moderat expandiert.
− Investitionsquote in der Spätphase früherer Zyklen erheblich höher Unternehmensinvestitionen 2018: 12,2 % des BIP. Dagegen Investitionsquote 2000: 14,1 % des BIP, 2008: 13,3 % des BIP. Hätte die Investitionsquote im vergangenen Jahr auf dem Niveau von 2000 (2008) gelegen, so wären die Investitionsausgaben der Unternehmen um 65 Mrd. (37 Mrd.) EUR höher ausgefallen.
11
12
13
14
15
16
1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020
Unternehmensinvestitionen
21
Brexit: EU-Austritt ohne Abkommen
− Britisches Unterhaus findet keine Mehrheit für Austrittsabkommen, aber auch für keine Alternative bis zum Fristende am 31. Oktober 2019.
− Mit Rücktritt von Theresa May ist Wahrscheinlichkeit für harten Brexit gestiegen.
− Schwerste Schäden aber dank Notfallmaßnahmen vermeidbar.
Handelskrieg: USA erhöhen Autozölle
− US-Protektionismus primär gegen China gerichtet; EU aber auch direkt durch Autozölle gefährdet.
− Autoimporte wurden von US-Regierung als Bedrohung für die nationale Sicherheit deklariert. Scheitern die Verhandlungen über ein Handelsabkommen droht eine Anhebung der US-Autozölle innerhalb einer Frist bis 13. November.
Streit über italienischen Staatshaushalt eskaliert
− Italien ist mit geplantem Staatshaushalt und gewünschten Steuersenkungen (flat-tax) auf Konfrontationskurs mit den EU-Fiskalregeln.
− Streit dürfte sich weiter zuspitzen, bevor im Oktober der Haushalt für 2020 eingereicht werden muss.
− Bei Eskalation drohen steigende Zinsen und Finanzmarktturbulenzen; Unsicherheit durch Wechsel des EZB Präsidenten zusätzlich erhöht.
Industrierezession erfasst die Binnenwirtschaft
− Solide Binnennachfrage dank kontinuierlichen Beschäftigungs- und Lohnwachstums ist bisher ein Stabilitätsanker für die deutsche Konjunktur.
− Falls die Industrierezession noch deutlich länger anhält, könnte die positive Arbeitsmarktdynamik jedoch abreißen und der Abschwung auch Handel und Dienstleistungen stärker erfassen.
Wie heiß wird der Herbst? Manches könnte schieflaufen …
Abwärtsrisiken bedrohen die erwartete Konjunkturentwicklung
Halbzeit 2019
Halbzeit 2019 22
Quellen: IWF, KfW Research
Übersicht
Konjunkturprognosen
Welt
Industrie-länder
USA
Japan
EZ
D
EL/SL
China
2018 3,6 2,2 2,9 0,8 1,9 1,4 4,5 6,6
2019 3,3 1,8 2,5 0,5 1,1 0,8 4,3 6,3
2020 3,5 1,8 2,0 0,6 1,5 1,8 4,6 6,2
BIP (Veränderung ggü. Vorjahr in Prozent, preisbereinigt)