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Handbuch XSozial-BA-SGB II
Grundsicherung für Arbeitsuchende
Version 2.1
Stand: Juli 2012
Handbuch XSozial-BA-SGB-II
Grundsicherung für Arbeitsuchende
Impressum
Titel: Handbuch zur Datenlieferung über XSozial-BA-SGB II
Herausgeber: Bundesagentur für Arbeit
Statistik
Nürnberg
Erstellungsdatum: 09.07.2012
Autor(en): Matthias Wolff
Joachim Fritz
Sylvie Breuer
Weiterführende statistische Informationen:
Internet http://statistik.arbeitsagentur.de
Rückfragen an: Matthias Wolff
Telefon 0911 179 6519
E-Mail [email protected]
© Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg, 2012
Für nichtgewerbliche Zwecke sind Vervielfältigung und unentgeltliche Verbreitung,
auch auszugsweise, mit genauer Quellenangabe gestattet.
Die Verbreitung, auch auszugsweise, über elektronische Systeme/Datenträger
bedarf der vorherigen Zustimmung.
Alle übrigen Rechte vorbehalten.
Handbuch XSozial-BA-SGB-II
Grundsicherung für Arbeitsuchende
Übersicht der einzelnen Teile des Handbuchs XSozial-BA-SGB-II
Das Handbuch XSozial ist modular aufgebaut und besteht aktuell aus sechs themenspezifi-
schen Dokumenten. Diese Struktur vereinfacht zum einen die Pflege und Weiterentwicklung
- Änderungen in den verschiedenen Teilprozessen erfolgen in der Regel zu unterschiedli-
chen Zeiten, so dass Anpassungen häufig nur an einem Modul erforderlich sind - und er-
leichtert zum anderen den Nutzern die Arbeit durch die Möglichkeit einer Adressaten-
gerechten Nutzung - nicht jedes Modul ist für jeden Nutzer relevant.
Im Folgenden sind die einzelnen aktuell existierenden Module aufgelistet. Das vorliegende
Handbuch ist rot hervorgehoben.
A) Handbuch – Grundlagen der Datenübermittlung
B) Handbuch – Grundsicherung für Arbeitsuchende
C) Handbuch – Arbeitslose und Arbeitsuchende
D) Handbuch – Förderstatistik
E) Handbuch – Ausbildungsstellenmarkt
F) Handbuch – Widersprüche und Klagen im SGB II
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Grundsicherung für Arbeitsuchende
Änderungsverzeichnis
Änderungen in Version 2.1
Ergänzung und Präzisierung von Hinweisen und Erläuterungen, z.T. Umstrukturierung der
Darstellung
Kap. 2.2.3:
Ergänzungen zum Merkmal „Besonderer Personenkreis“
Kap. 2.2.7:
Ergänzung von Regeln für die Ermittlung von neu festgestellten Sanktionen
Aktualisierung der Auswertungsregeln
Kap. 3.7.2:
Ergänzungen bei der Ermittlung von neu festgestellten Sanktionen
Kap. 4:
Aktualisierung des gesamten Kapitels aufgrund der Neugestaltung des Plausibilisie-
rungskonzeptes
→ Änderungen sind grün markiert
Handbuch XSozial-BA-SGB-II
Grundsicherung für Arbeitsuchende
Inhaltsverzeichnis
1 Einführung .................................................................................................................... 1
1.1 Gegenstand der Statistik .......................................................................................... 1
1.2 Zweck und Ziel der Statistik ..................................................................................... 1
1.3 Gesetzlicher Auftrag ................................................................................................. 2
2 Grundlagen zur Datenübermittlung ............................................................................ 3
2.1 Definitionen ............................................................................................................... 3
2.1.1 Erhebungsgegenstand.......................................................................................... 3
2.2 Melderegeln ............................................................................................................... 4
2.2.1 Historisierte Lieferung von Daten zur Leistungsgewährung ............................. 4
2.2.2 Modul 2 „Bedarfsgemeinschaft“ .......................................................................... 5
2.2.3 Modul 3 „Personendaten“ .................................................................................... 6
2.2.4 Modul 4 „Bedarf“ ..................................................................................................10
2.2.5 Modul 5 „Einkommen“ .........................................................................................10
2.2.6 Modul 7 „Anspruch“ ............................................................................................12
2.2.7 Modul 8 „Sanktionen“ ..........................................................................................12
2.2.8 Modul 18 „Bildung und Teilhabe“ .......................................................................13
3 DWH-Auswertungslogik der Statistik der Grundsicherung für Arbeitsuchende ....14
3.1 Eindeutige Identifizierung der Bedarfsgemeinschaft ............................................14
3.2 Eindeutige Identifizierung der Person ....................................................................15
3.3 Auswertungsregeln für Bedarfsgemeinschaften ...................................................16
3.3.1 BG-Typisierung ....................................................................................................17
3.4 Auswertungsregeln für Leistungsberechtigte nach § 7 SGB II ............................22
3.4.1 Erwerbsfähigkeit ..................................................................................................23
3.4.2 Weitere Personenmerkmale ................................................................................23
3.5 Auswertungsregeln für Bewegungen .....................................................................24
3.6 Auswertungsregeln für Einkommen .......................................................................27
3.7 Auswertungsregeln für Sanktionen ........................................................................28
3.7.1 Bestand an Sanktionen ........................................................................................28
3.7.2 Neu festgestellte Sanktionen...............................................................................29
3.8 Auswertungsregeln für Bedarfe ..............................................................................31
3.9 Auswertungsregeln für Leistungs-/Zahlungsanspruch ........................................34
3.9.1 Leistungsanspruch ..............................................................................................36
3.9.2 Zahlungsanspruch ...............................................................................................43
3.10 Auswertungsregeln für Wohnsituation ..................................................................45
3.10.1 Stamminformationen zur Wohnung ....................................................................45
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Grundsicherung für Arbeitsuchende
3.10.2 Kosteninformationen zur Wohnung ....................................................................46
4 Plausibilisierung ..........................................................................................................48
4.1 Eckwerte ...................................................................................................................48
4.2 Strukturinformationen .............................................................................................49
4.2.1 Bewegungen .........................................................................................................50
4.2.2 Einkommen ...........................................................................................................51
4.2.3 Leistungsanspruch ..............................................................................................52
4.2.4 Zahlungsanspruch ...............................................................................................52
4.2.5 Sanktionen ............................................................................................................53
4.2.6 Wohnsituation ......................................................................................................53
5 Weiterführende Informationen ...................................................................................54
6 Glossar .........................................................................................................................56
Handbuch XSozial-BA-SGB-II
Grundsicherung für Arbeitsuchende
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1 Einführung
1.1 Gegenstand der Statistik
In der Statistik der Grundsicherung für Arbeitsuchende nach dem SGB II, auch Leistungssta-
tistik nach dem SGB II genannt, werden Angaben zu Personen und Bedarfsgemeinschaften,
die passive Leistungen i.S. d. §§ 19 bis 29 SGB II beziehen, abgebildet. Relevante
Messgrößen und Kennzahlen sind:
Bestände und Bewegungen (Zu- und Abgänge) von gemeldeten Personen und
Bedarfsgemeinschaften nach dem SGB II
SGB II-Hilfequoten, welche den Anteil der SGB-II-Leistungsempfängern an bestimm-
ten Teilgruppen der Gesamtbevölkerung darstellen
Verweildauern von Personen und Bedarfsgemeinschaften im SGB II-Leistungsbezug
monetäre Größen wie Bedarfe, Leistungen und Einkommen sowie Sanktionen.
Zur besseren Analyse der Personen und der Bedarfsgemeinschaften werden zusätzlich
Merkmale und Gliederungsdimensionen verwendet. Personen werden z.B. nach allgemeinen
soziodemographischen Merkmalen oder nach berufsbezogenen Merkmalen gegliedert. Be-
darfsgemeinschaften werden unter anderem nach den Merkmalen der in ihr lebenden Per-
sonen gegliedert.
Die statistische Ermittlung der Bestandsdaten zur Grundsicherung für Arbeitsuchende erfolgt
zum statistischen Stichtag. Finanzinformationen (Bedarfe, Leistungen, …) werden wie im
operativen System kalendermonatlich betrachtet. Deshalb wird in der Statistik zur Grundsi-
cherung für Arbeitsuchende über die kalendermonatlichen Finanzinformationen der sich zum
Stichtag im Bestand befindlichen Personen bzw. Bedarfsgemeinschaften berichtet. Informa-
tionen über Zugang oder Abgang (Bewegungen) entstehen aus der Betrachtung des Zeit-
raums zwischen zwei Stichtagen, dem sog. Berichtsmonat.
Die Erhebung der Daten erfolgt unter der Berücksichtigung des Schutzes der Sozialdaten
gemäß § 35 SGB I und SGB X (§§ 67 ff SGB X) sowie unter der Geheimhaltungspflicht ge-
mäß Bundesstatistikgesetz (§ 16 BStatG).
1.2 Zweck und Ziel der Statistik
Statistische Auswertungen zur Grundsicherung für Arbeitsuchende dienen als Planungs- und
Entscheidungsgrundlage für das politisch-administrative System auf allen Ebenen. Sie leis-
ten einen Beitrag zur Beobachtung der Entwicklung des sozialen Sicherungssystems sowie
der sozialen Lage der Bevölkerung in Abhängigkeit von Erwerbschancen am Arbeitsmarkt.
Die Ergebnisse dieser Statistik werden vor allem von Trägern der Grundsicherung, der Bun-
desagentur für Arbeit, Bundes- und Landesministerien, Kommunen und andere Verwaltun-
gen, Politik, Verbänden, Forschungsinstituten, Wissenschaft, Öffentlichkeit und Medien so-
wie von den statistischen Ämtern und Stellen des Bundes, der Länder und der Kommunen
verwendet.
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Grundsicherung für Arbeitsuchende
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1.3 Gesetzlicher Auftrag
Die Kapitel 6 und 7 des SGB II (§§ 50 bis 55) regeln die Datenübermittlung, den Daten-
schutz, die Statistik sowie die Forschung im Bereich der Grundsicherung für Arbeitsuchende
nach SGB II.
Nach § 50 SGB II Abs. 1 sind „die Bundesagentur, die kommunalen Träger, die zugelasse-
nen Träger, gemeinsame Einrichtungen, die für die Bekämpfung von Leistungsmissbrauch
und illegaler Beschäftigung zuständigen Stellen und mit der Wahrnehmung von Aufgaben
beauftragte Dritte verpflichtet sich gegenseitig die Sozialdaten zu übermitteln, soweit dies zur
Erfüllung der Aufgaben nach SGB II oder SGB III erforderlich ist“.
Zu diesen Erfordernissen zählt nach § 53 SGB II in Verbindung mit §§ 280-281 SGB III die
Erstellung von Statistiken zur Grundsicherung durch die Bundesagentur für Arbeit.
Die für die Statistik notwendigen Daten sind in dem § 51a und dem § 51b SGB II bzw. der
zugehörigen Rechtsverordnung festgelegt und von jedem Träger der Grundsicherung für
Arbeitsuchende zu erfassen und der Bundesagentur zum jeweiligen statistischen Stichtag zu
übermitteln.
Die Daten der zugelassenen kommunalen Träger (zkT) und die kommunalen Daten von
Kommunen mit Trägern mit geteilter Aufgabenwahrnehmung werden per Datenübermitt-
lungsstandard XSozial-BA-SGB II übertragen.
Handbuch XSozial-BA-SGB-II
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2 Grundlagen zur Datenübermittlung
In diesem Abschnitt werden die wichtigsten Grundlagen zur Datenübermittlung der Statistik
im Bereich Grundsicherung für Arbeitsuchende über XSozial-BA-SGB II an die Statistik der
Bundesagentur für Arbeit (BA) benannt und erläutert. Des Weiteren werden häufig verwen-
dete Begrifflichkeiten und Melderegeln beschrieben.
2.1 Definitionen
2.1.1 Erhebungsgegenstand
Die Erhebungsgesamtheit umfasst alle erwerbsfähigen Leistungsberechtigten, die Leis-
tungsansprüche gemäß dem SGB II haben und alle mit erwerbsfähigen Leistungsberechtig-
ten in Bedarfsgemeinschaften lebenden Personen. Dies schließt auch Personen im nicht
erwerbsfähigen Alter mit ein, insbesondere Kinder und Jugendliche.
Zusätzlich werden aus Gründen der sozialberichterstatterischen Vollständigkeit Informatio-
nen über unverheiratete minderjährigen Kinder von Mitgliedern einer Bedarfsgemeinschaft
auch dann erhoben, wenn sie ihren Lebensunterhalt aus eigenem Einkommen oder Vermö-
gen aufbringen können, also leistungsrechtlich nicht zur Bedarfsgemeinschaft gehören, aber
mit dieser zusammen in einem gemeinsamen Haushalt leben.
Im Rahmen der Statistik der Grundsicherung für Arbeitsuchende werden je nach Betrach-
tungsebene zwei Arten von Erhebungseinheiten bzw. Merkmalsträgern unterschieden:
zum einen die Personen, die im Rechtskreis des SGB II erfasst werden,
zum anderen die Bedarfsgemeinschaften, in denen diese Personen leben.
Auf der Ebene der Personen werden zunächst alle Berechtigten, die Leistungen zur Grund-
sicherung für Arbeitsuchende beanspruchen können, erfasst. Sie werden unterschieden in
erwerbsfähige Leistungsberechtigte (eLb) (§ 7 Abs. 1 SGB II) und nicht erwerbsfähige
Leistungsberechtigte (nEf) (§ 7 Abs. 2 und Abs. 3 SGB II). Generell gilt eine Person dann
als hilfebedürftig nach § 9 SGB II, wenn sie den eigenen Lebensunterhalt und den der mit ihr
in einer Bedarfsgemeinschaft lebenden Personen nicht aus eigenen Mitteln, insbesondere
nicht durch Aufnahme einer zumutbaren Arbeit oder aus Einkommen und Vermögen sichern
kann.
Erwerbsfähige Leistungsberechtigte sind Personen im Alter zwischen 15 Jahren und der Re-
gelaltersgrenze nach § 7a SGB II, die erwerbsfähig und hilfebedürftig sind. Die Erwerbsfä-
higkeit hängt neben dem Alter auch von der individuellen gesundheitlichen Leistungsfähigkeit
und dem Fehlen rechtlicher Einschränkungen ab. Erwerbsfähige Leistungsberechtigte müs-
sen in der Lage sein, mindestens 3 Stunden täglich unter den üblichen Bedingungen des
allgemeinen Arbeitsmarktes erwerbstätig zu sein (§ 8 SGB II).
In die Gruppe der nicht erwerbsfähigen Leistungsberechtigten fallen vorrangig Kinder und
Jugendliche unter 15 Jahren und Personen, die aus rechtlichen oder gesundheitlichen Grün-
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Grundsicherung für Arbeitsuchende
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den dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen, aber mit einem erwerbsfähigen Leis-
tungsberechtigten in einer Bedarfsgemeinschaft leben.
Zur Bedarfsgemeinschaft gehören grundsätzlich alle erwerbsfähigen Leistungsberechtigten
mit Ehegatten/Partnern sowie unverheiratete Kinder, „wenn sie das 25. Lebensjahr noch
nicht vollendet haben, soweit sie die Leistungen zur Sicherung ihres Lebensunterhaltes nicht
aus eigenem Einkommen oder Vermögen beschaffen können“ (§ 7 Abs. 3 Nr. 4 SGB II). Die
Bedarfsgemeinschaft zeichnet sich dadurch aus, dass bei allen Mitgliedern der wechselseiti-
ge Wille, Verantwortung füreinander zu tragen und füreinander einzustehen, angenommen
werden kann (§ 7 Abs. 3a SGB II); von jedem Mitglied kann erwartet werden, dass es sein
individuelles Einkommen und Vermögen zur Deckung des Bedarfs aller Mitglieder der Be-
darfsgemeinschaft einsetzt.
Unverheiratete Kinder unter 25 Jahren in Familien werden im rechtlichen Sinn nur dann als
Mitglieder der Bedarfsgemeinschaft bezeichnet, wenn sie ihren Lebensunterhalt nicht aus
eigenem Einkommen oder Vermögen aufbringen können. Aufgrund des besonderen statisti-
schen Interesses am Personenkreis der minderjährigen Kinder im Umfeld des SGB II werden
sie derzeit als Personen in Bedarfsgemeinschaften mit gezählt.
2.2 Melderegeln
Um eine gute Qualität der zu liefernden Daten zu garantieren, müssen einige Regeln zur
Datenübermittlung beachtet werden. Die ersten Festlegungen zur Meldungsbearbeitung sind
die Lieferarten. Diese werden in dem Handbuch „Grundlagen der Datenübermittlung“ erläu-
tert. In dem vorliegenden Kapitel werden die wesentlichen Informationen zur Bearbeitung der
einzelnen Module bereitgestellt.
2.2.1 Historisierte Lieferung von Daten zur Leistungsgewährung
2.2.1.1 Datenbasis und Meldungen
Es werden auf Basis des aktuellen Datenstandes (Statistik-Stichtag) vier Meldungen nach
dem gleichen Schema generiert:
o T-3: Alle Fälle für den Kalendermonat von vor drei Monaten (nur Grundsicherung)
o T-2: Alle Fälle für den Kalendermonat von vor zwei Monaten (nur Grundsicherung)
o T-1: Alle Fälle für den Kalendermonat von vor einem Monat (nur Grundsicherung)
o T0: Alle Fälle für den Kalendermonat des aktuellen Stichtages (Grundsicherung
und Fallmanagement).
Dieses Verfahren erfordert, dass Sachverhalte, die sich seit dem Stichtag ihrer Erstmeldung
nicht geändert haben, in den nachfolgenden Meldungen in gleicher Form wieder gemeldet
werden müssen. Eine spätere Nicht-Meldung ist gleichbedeutend mit einer Stornierung einer
früheren Meldung.
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2.2.1.2 Zu meldende Fälle
In den jeweiligen Meldungen müssen alle Leistungsfälle (Bedarfsgemeinschaften) mit ihren
Mitgliedern enthalten sein, in denen für den jeweiligen Betrachtungszeitraum mindestens
eine Person einen Leistungsanspruch einschließlich der Leistungen für Bildung und Teilhabe
(ohne Sanktionen) größer Null Euro hatte. Der Betrachtungszeitraum erstreckt sich im Be-
reich der Grundsicherung für Arbeitsuchende grundsätzlich auf den Kalendermonat, weil die
gesamte SGB II-Leistungsgewährung auf Kalendermonaten basiert.
Der Zahlmonat (Merkmal 2.8) im Modul 2 „Bedarfsgemeinschaften“, der Anspruchsmonat
(Merkmal 7.9) im Modul 7 „Anspruch“ sowie der Bedarfsmonat (Merkmal 18.5) im Modul 18
„Bildung und Teilhabe“ bezeichnen den betrachteten Kalendermonat. Das ist der Kalender-
monat, in dem der jeweilige Stichtag liegt. Beispiel: Mit der T-2-Meldung im März 2010 für
den Januar 2010 werden nur Bedarfsgemeinschaften mit dem Zahlmonat „201001“ in Modul
2 und nur Personen mit dem Anspruchsmonat „201001“ in Modul 7 geliefert. Datensätze mit
einem anderen Zahl- oder Anspruchsmonat können inkl. aller korrespondierenden übrigen
Module (3 „Personendaten“, 4 „Bedarfe“, 5 „Einkommen“, 8 „Sanktionen“) nicht berücksich-
tigt werden.
2.2.1.3 Nachbewilligungen, Abmeldungen und Stornierungen
Wird ein Fall nachträglich bewilligt, d.h. es werden Leistungen für einen bereits vergangenen
Monat bewilligt, so kann dieser Fall maximal vier Monate nachträglich in die statistische Mel-
dung aufgenommen werden. Werden beispielsweise im Januar Leistungen beantragt und die
Bewilligung erfolgt erst im Februar, weil z.B. wichtige Unterlagen erst verspätet nachgereicht
wurden, so wurde der Fall in der T0-Meldung im Januar noch nicht mitgeliefert. Zum Stichtag
Februar ist aber bekannt, dass auch im Januar schon ein Leistungsanspruch bestand. Der
Fall ist daher im Februar mit der T-1-Meldung für Januar und, wenn weiterhin ein Leistungs-
anspruch besteht, auch in der T0-Meldung für Februar über XSozial-BA-SGB II zu liefern.
Bei Abmeldungen muss unterschieden werden, ob einzelne Personen eine bestehende BG
verlassen (z.B. bei Trennungen von Partnerschaften) oder die ganze Bedarfsgemeinschaft
aus dem Leistungsbezug ausscheidet (z.B. durch ausreichendes Einkommen bei Arbeitsauf-
nahme). Bei Abmeldungen einzelner Personen muss nur ein personenbezogener Abmelde-
grund im Modul 7 „Anspruch“ angegeben werden. Bei Abmeldung der ganzen BG muss zu-
sätzlich ein BG-Abmeldegrund im Modul 2 „Bedarfsgemeinschaft“ erfasst werden.
Wird ein Fall nachträglich eingestellt. d.h. der Fall wurde bereits für einen Monat als gültiger
Fall gemeldet, und im Nachgang wird festgestellt, dass doch Gründe bestehen, die gegen
eine Fortzahlung von SGB II-Leistungen sprechen, so ist dieser Fall für den vergangenen
Monat nicht mehr zu liefern. Diese Art der Nichtlieferung entspricht einer Stornierung.
2.2.2 Modul 2 „Bedarfsgemeinschaft“
Im Modul 2 sollen alle Bedarfsgemeinschaften erfasst werden, deren Mitglieder im Betrach-
tungszeitraum (Kalendermonat) hilfebedürftig i. S. d. SGB II waren. Besondere Aufmerksam-
keit dieser neu bewilligten, laufenden und abgemeldeten Fälle gilt dem Bewilligungszeitraum.
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Bei Abmeldungen von Bedarfsgemeinschaften der gesamten Bedarfsgemeinschaft sind die
Angabe des Endes des Bewilligungszeitraums und der Einstellungsgrund notwendig.
Großes Interesse besteht an der statistischen Darstellung der Wohnverhältnisse von leis-
tungsberechtigten Personen. Aus diesem Grund müssen im Modul 2 auch Angaben zur
Wohnung erfasst werden. Mindestens für alle Bedarfsgemeinschaften, die einen Bedarf für
Kosten der Unterkunft und Heizung gelten machen, sind die Wohnungsinformationen zu er-
heben und zu melden. Die Kennzeichnung der Merkmale zur Wohnungsinformation in der
Datensatzbeschreibung als Kannfelder bedeutet damit nicht, dass es sich um freiwillige An-
gaben handelt. Wichtig ist an dieser Stelle, dass sich diese Informationen auf die komplette
Wohnung beziehen und nicht nur auf den Teil der Wohnung, der von den BG-Mitgliedern
bewohnt wird.
2.2.3 Modul 3 „Personendaten“
Im Modul 3 werden die personenbezogenen Daten aller beim SGB II-Träger betreuten Per-
sonen gemeldet. Schwerpunkt sind die Identifizierungsmerkmale einer Person (z.B. Kunden-
nummer, Name, Vorname, Sozialversicherungsnummer, Adresse) sowie die soziodemogra-
phischen Merkmale wie Alter, Geschlecht, Staatsangehörigkeit usw.
Es ist zu beachten, dass je nach Lieferart bestimmte Melderegeln im Modul 3 bestehen, sie-
he dazu „Handbuch XSozial-BA-SGB II: Grundlagen der Datenübermittlung“.
Hinweise zum Feld 3.38 „Besonderer Personenkreis“:
Für Auswertungen hinsichtlich Bedarfsgemeinschaften und deren Mitglieder ist es wichtig,
dass für alle im Bereich der Grundsicherung für Arbeitsuchende relevanten Personen ein
Personendatensatz in Modul 3 vorliegt. Dazu gehören folgende Personengruppen:
Personen mit Anspruch auf Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts
Personen ohne Anspruch auf Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts, die aber
mit anderen leistungsberechtigten Personen in einer Bedarfsgemeinschaft leben
minderjährige, unverheiratete Kinder, die die Leistungen zur Sicherung ihres Lebensun-
terhalts aus eigenem Einkommen oder Vermögen beschaffen können
Personen, die keinen Anspruch auf Leistungen nach dem SGB II erhalten, aber dennoch
aufgrund ihrer familiären Beziehung zu anderen Personen (z.B. Lebenspartner) in einer Be-
darfsgemeinschaft leben, sind als besonderer Personenkreis (Feld 3.38) zu kennzeichnen.
Das gilt auch für Personen, die passive Leistungen nur aufgrund bestimmter Sonderregelun-
gen im SGB II erhalten. Dazu zählen Auszubildende nach § 7 Abs. 5 SGB II, die nach § 27
SGB II Leistungen nach dem SGB II erhalten, sowie Personen, die Zuschüsse zur Kranken-
bzw. Pflegeversicherung erhalten, um Hilfebedürftigkeit zu vermeiden. Für die beiden zuletzt
genannten Gruppen besteht zudem eine Abhängigkeit zur Meldung der Bedarfe in Modul 4:
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Wenn im Feld 3.38 Ausprägung dann im Feld 4.5 mindestens eine Ausprägung
01 Zuschuss zur KV und / oder
PV um Hilfebedürftigkeit zu
vermeiden
157
158
160
Zuschuss KV zur Vermeidung von Hil-
febedürftigkeit
Zuschuss PV zur Vermeidung von Hil-
febedürftigkeit
Zusatzbeitrag KV zur Vermeidung von
Hilfebedürftigkeit
02
Leistungen für Auszubil-
dende nach § 27 SGB II
140 / 240
111
112
114
115
201 / 202
231
235
236
237
238
239
243
Zuschuss zu KdU für Auszubildende
Mehrbedarf Schwangerschaft
Mehrbedarf Alleinerziehend
Mehrbedarf Ernährung
unabweisbarer, laufender Mehrbedarf
Regelbedarf (ALG II oder Sozialgeld)
Wohnungsgrundkosten
Heizkosten
Betriebskosten
sonstige einmalige Nebenkosten
Wohnungsbeschaffungskosten
Mietschulden
Instandhaltung / Reparatur bei selbst
bewohntem Wohneigentum
Hinweise zum Feld 3.26 „Stellung / Rolle in der Bedarfsgemeinschaft“:
Bevollmächtigter / erwerbsfähiger Leistungsberechtigter nach § 7 Abs. 3 Nr. 1 SGB II
(Bv/eLb)
Der Bevollmächtigte ist der Repräsentant der Bedarfsgemeinschaft (BG) gegenüber dem
Träger. In der Regel ist er auch der Antragssteller und Zahlungsempfänger, der die Leistun-
gen der Bedarfsgemeinschaft bezieht.
Der Bv/eLb muss erwerbsfähig und zwischen 15 Jahren und der Regelaltersgrenze nach
§ 7a SGB II alt sein. Nicht Erwerbsfähige (z.B. Kinder unter 15 Jahren) können die Rolle
Bv/eLb nicht bekommen. Pro Bedarfsgemeinschaft darf es höchstens einen Bv/eLb geben.
Bv/eLb
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Befinden sich erwerbsfähige Eltern und mindestens ein erwerbsfähiges unverheiratetes Kind
unter 25 Jahren in der Bedarfsgemeinschaft, so wird die Rolle des Bv/eLb stets an ein El-
ternteil vergeben. Das soll auch der Fall sein, wenn das Kind der Antragsteller ist. Wenn es
in der Bedarfsgemeinschaft keinen Elternteil gibt, können auch erwerbsfähige Kinder im Alter
von 15 bis unter 25 Jahren die Rolle Bv/eLb bekommen.
Partner des Bevollmächtigten / erwerbsfähigen Leistungsberechtigten nach § 7 Abs. 3
Nr. 3 SGB II (Partner)
Lebt der Bevollmächtigte mit einem Partner in einer Bedarfsgemeinschaft, so bekommt die-
ser die Rolle Partner. Diese Rolle kann nur dann vergeben werden, wenn es in der Bedarfs-
gemeinschaft einen Bv/eLb gibt.
Der Partner muss nicht unbedingt erwerbsfähig sein. Ein nicht erwerbsfähiger Partner, der
mit einem Bv/eLb zusammen in einer Bedarfsgemeinschaft lebt, bekommt ebenfalls die Rolle
Partner (und nicht die Rolle ETUK-Partner).
Unverheiratetes Kind unter 25 Jahren nach § 7 Abs. 3 Nr. 4 SGB II
Üblicherweise unterteilt man die unverheirateten Kinder unter 25 Jahren noch einmal in zwei
Gruppen: minderjährige unverheiratete Kinder (MUK) und volljährige unverheiratet Kinder
unter 25 Jahren (VU25). Diese Unterteilung gibt es in XSozial-BA-SGB II nicht. Für die bei-
den im Folgenden erläuterten Untergruppen ist daher stets die Rolle „Unverheiratetes Kind
unter 25 Jahren nach § 7 Abs. 3 Nr. 4 SGB II“ zu verwenden. Die Unterteilung in diese bei-
den Gruppen wird bei der Auswertung anhand des Alters des Kindes vorgenommen.
Speziell für die Ermittlung des BG-Typs wird die Unterteilung der Kinder in diese beiden
Gruppen benötigt. Bei der Ermittlung der Anzahl der Kinder von Alleinerziehenden-BG sowie
Partner-BG werden VU25 nicht berücksichtigt. D.h. bei Alleinerziehenden-BG bzw. Partner-
BG mit Kindern bezieht sich die Information zu den Kindern nur auf minderjährige Kinder. So
wird auch der Mehrbedarf für Alleinerziehende nur für minderjährige Kinder gewährt.
Personen unter 18 Jahren, die verheiratet sind, bekommen hingegen die Rolle Bv/eLb oder
Partner, auch wenn sie mit ihren Eltern in einer Wohnung leben. In diesem Fall bilden die
Eltern sowie das verheiratete Kind mit seinem Partner jeweils eine eigene Bedarfsgemein-
schaft.
Minderjähriges unverheiratetes Kind (MUK)
Hierbei handelt es sich um Kinder unter 18 Jahren, die zusammen mit ihren Eltern in ei-
ner Bedarfsgemeinschaft leben und nicht verheiratet sind.
In XSozial-BA-SGB II gibt es keine separate Rolle für MUK. Daher können MUK nur an-
hand der Rolle „unverheiratetes Kind unter 25 Jahren nach § 7 Abs. 3 Nr. 4 SGB II“ und
der Abgrenzung „Alter < 18 Jahre“ ermittelt werden.
MUK
Partner
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Volljähriges unverheiratetes Kind unter 25 Jahre (VU25)
Kinder zwischen 18 bis unter 25 Jahren, die zusammen mit ihren Eltern in einer BG le-
ben und nicht verheiratet sind, zählen zu dieser Kategorie.
In XSozial-BA-SGB II gibt es keine separate Rolle für VU25. Daher können VU25 nur
anhand der Rolle „unverheiratetes Kind unter 25 Jahren nach § 7 Abs. 3 Nr. 4 SGB II“
und der Abgrenzung „18 Jahre ≤ Alter < 25 Jahre“ ermittelt werden.
Nicht erwerbsfähiger Elternteil eines unverheirateten erwerbsfähigen Leistungsbe-
rechtigten unter 25 Jahren nach § 7 Abs. 3 Nr. 2 SGB II (ETUK)
Die Rolle ETUK (nicht erwerbsfähiger Elternteil eines unverheirateten erwerbsfähigen leis-
tungsberechtigten Kindes unter 25 Jahren) wird vergeben, wenn die Eltern nicht erwerbsfä-
hig sind, aber mit einem erwerbsfähigen unverheirateten Kind unter 25 Jahre zusammen in
einer Bedarfsgemeinschaft leben. Voraussetzung für die Vergabe der Rolle ist also zum ei-
nen, dass der/die in der BG lebende(n) Elternteil(e) nicht erwerbsfähig ist (sind), zum ande-
ren, dass es mindestens ein erwerbsfähiges unverheiratetes Kind in der Bedarfsgemein-
schaft gibt. Gäbe es kein erwerbsfähiges Kind in der BG, würden die Personen keine Leis-
tungen nach dem SGB II beanspruchen können. Es muss mindestens eine Person in der
Bedarfsgemeinschaft erwerbsfähig sein, sonst sind die Voraussetzung für Leistungen nach
dem SGB II nicht erfüllt. Lebt also ein Kind unter 15 Jahren mit seinen nicht erwerbsfähigen
Eltern zusammen, so ist diese Familie nicht leistungsberechtigt nach dem SGB II. Mit dem
15. Geburtstag des Kindes ändert sich (in der Regel) die Situation. Das Kind ist dann er-
werbsfähig. Somit fallen sowohl das Kind als auch dessen nicht erwerbsfähige Eltern unter
die Regelungen des SGB II.
Nicht erwerbsfähiger Partner des Elternteils eines unverheirateten erwerbsfähigen
Leistungsberechtigten unter 25 Jahren nach § 7 Abs. 3 Nr. 2 SGB II (ETUK-Partner)
Der ETUK-Partner ist der Partner eines ETUK, also der nicht erwerbsfähige Partner des
ebenfalls nicht erwerbsfähigen Elternteils eines unverheirateten erwerbsfähigen Kindes. Vo-
raussetzung für die Vergabe der Rolle ist, dass sowohl der Elternteil als auch der Partner
nicht erwerbsfähig sind und dass es mindestens ein erwerbsfähiges unverheiratetes Kind in
der BG gibt. Gäbe es kein erwerbsfähiges Kind in der BG, würden die Personen keine Leis-
tungen nach dem SGB II beanspruchen können.
Der ETUK-Partner ist kein Elternteil des unverheirateten erwerbsfähigen Kindes.
ETUK-Partner
ETUK
VU25
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2.2.4 Modul 4 „Bedarf“
Im Modul “Bedarf“ werden die personenbezogenen Bedarfsarten aus der Gewährung der
passiven Leistungen (i. S. d. §§ 19 bis 27 SGB II) der Leistungsberechtigten gemeldet. Dabei
sind alle Bedarfe zu melden, die in den Betrachtungszeitraum (Kalendermonat) hineinrei-
chen. Wird eine Person beispielsweise im Kalendermonat noch vor dem statistischen Stich-
tag abgemeldet, so sind deren Bedarfe entsprechend zu beenden. Die Bedarfsphasen sind
aber dennoch in der entsprechenden Zeitscheibe zu melden, um korrekte Gültigkeitszeit-
räume von Personen ermitteln zu können.
Schwerpunkte sind Art und Höhe des jeweiligen Bedarfes sowie Beginn und - soweit bekannt
- Ende des Bedarfszeitraumes. Die Schlüsselnummern zu den einzelnen Bedarfsarten sind
in der Datensatzbeschreibung, Feld 4.5 unter „Merkmalsausprägungen“ genannt.
Bedarfe für Leistungen für Bildung und Teilhabe nach § 28 SGB II werden nicht über Modul 4
abgebildet.
2.2.5 Modul 5 „Einkommen“
2.2.5.1 Grundsatz:
In diesem Modul werden personengebundene Daten zu Einkommen i. S. d. § 11 gemeldet.
Hat eine Person kein Einkommen, muss dieses Modul für die betreffende Person nicht gelie-
fert werden. Andernfalls müssen die Daten zu sämtlichen Einkommen geliefert werden, die
für die Person im aktuellen Monat für die Bedarfsdeckung berücksichtigt werden. Gefragt
sind Anzahl, Art (z. B. Einkommen aus Erwerbstätigkeit), die Höhen des jeweiligen Einkom-
mens auf verschiedenen Stufen (s. Kap. 2.2.5.2) sowie Beginn und - soweit zur Zeit der Lie-
ferung bekannt - Ende des Berücksichtigungszeitraums. Sämtliche zu meldenden Einkom-
mensarten sind dem Katalog der Merkmalsausprägungen im Tabellenblatt "Anlagen" zu ent-
nehmen. Liegen für eine Person mehrere Einkommen gleicher Einkommensart vor (z.B.
mehrere Einkommen aus Erwerbstätigkeit), darf nur ein Datensatz für diese Einkom-
mensart geliefert werden. Die Beträge ergeben sich aus der Summe der einzelnen Einkom-
men der jeweiligen Einkommensart auf den verschiedenen Stufen. Als Beginndatum wird
das Beginndatum des zuerst berücksichtigten Einkommens gemeldet, als Endedatum das
Endedatum des zuletzt berücksichtigten Einkommens.
2.2.5.2 Stufen der Einkommensberechnung:
Nach § 11 SGB II gelten alle Einnahmen in Geld und Geldeswert als Einkommen und sind
grundsätzlich zu berücksichtigen. Ausgenommen davon sind nach § 11a SGB II sogenannte
privilegierte Einkommen. Hierbei handelt es sich um Leistungen zur Grundsicherung nach
SGB II, Grundrenten nach dem Bundesversorgungsgesetz sowie einer Reihe von anderen
Leistungen, wie z.B. bestimmte Entschädigungsleistungen und Zuwendungen der freien
Wohlfahrtspflege. Im Zuge der Bedürftigkeitsprüfung lassen sich verschiedene Einkommens-
stufen unterscheiden:
Das zu berücksichtigende Einkommen (Feld 5.11) entspricht dem Gesamteinkommen
ohne privilegiertes Einkommen einer Person, d.h. der Summe sämtlicher zu berücksichti-
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Grundsicherung für Arbeitsuchende
- 11 -
gender Einkommen einer Einkommensart die zur Bedarfsdeckung herangezogen werden
können. Auch das Einkommen von Kindern fließt - soweit es ihren Gesamtbedarf nicht ab-
deckt oder überschreitet - in die Bedürftigkeitsprüfung ein (Bruttoeinkommen).
Das verfügbare Einkommen (Feld 5.6) entspricht dem um die Absetzungsbeträge nach
§ 11b Abs. 1 Nr. 1 und 2 SGB II reduzierten zu berücksichtigenden Einkommen einer Ein-
kommensart, über das Leistungsberechtigte verfügen können (Nettoeinkommen).
Das um die Absetzungs- bzw. Freibeträge (§3 11a Abs. 1 Nr. 3-8, Abs. 2 und 3) verminderte
verfügbare Einkommen wird als anrechenbares Einkommen (Feld 5.5 Schlüssel 015) be-
zeichnet. Das anrechenbare Einkommen einer Person zeigt an, wie viel leistungsminderndes
Einkommen diese Person in die BG einbringt. Die Summe aller anrechenbaren Einkommen
der Personen einer BG ergibt das anrechenbare Einkommen der BG.
Ausgehend davon wird das angerechnete Einkommen pro Person ermittelt. Hierzu wird
über alle Mitglieder der BG nach der sogenannten Bedarfsanteilsmethode die Summe aller
Einnahmen anhand der Anteile jeder Person am Gesamtbedarf der BG verteilt. Auf Perso-
nenebene stellt das anrechenbare Einkommen den Einkommensbetrag einer Person dar,
den diese in die Bedarfsgemeinschaft einbringt, während das angerechnete Einkommen den
Betrag darstellt, um den der Anspruch einer Person gekürzt wird. Das Einkommen von Kin-
dern bleibt von dieser „horizontalen Verteilung“ mit Ausnahme des bedarfsübersteigenden
Einkommens aus Kindergeld ausgeschlossen.
2.2.5.3 Melderegeln zu Einkommensarten und Einkommensbeträgen:
Die Art des Einkommens wird in Feld 5.5 angegeben. Je Einkommensart wird nur ein Daten-
satz verarbeitet. In Feld 5.10 muss daher die Anzahl der jeweiligen Einkommensart angege-
ben werden. Hat zum Beispiel eine Person in einem Monat Einkommen aus zwei nicht selb-
ständigen Tätigkeiten (Einkommensart 014), so wird in dem Datensatz zu dieser Einkom-
mensart der Zähler in Feld 5.10 auf "2" gesetzt.
Zu den Einkommensarten 003-014 (alle außer anrechenbares Einkommen) wird in Feld 5.11
die Höhe des zu berücksichtigenden Einkommens und in Feld 5.6 die Höhe des verfügbaren
Einkommens angegeben. Wenn mehrere Einkommen einer Einkommensart vorliegen, wer-
den die Einzelbeträge auf jeder Einkommensstufe addiert, d.h. in den Feldern 5.6 sowie 5.11
wird der jeweilige Gesamtbetrag als Summe der Einzeleinkommen der Einkommensart ein-
getragen.
Für jede Person, für die ein Einkommenssachverhalt gemeldet wird, muss außerdem ein
gesonderter Datensatz zum anrechenbaren Einkommen gemeldet werden. Da das anre-
chenbare Einkommen nicht nach Einkommensarten gemeldet wird, wird es hier als geson-
derte Einkommensart betrachtet, welche in einem extra Datensatz zu melden ist. Die Ein-
kommensart (Feld 5.5) lautet 015 und die Anzahl der Einkommen (Feld 5.10) ist stets mit 1
anzugeben. Als Beginndatum wird das des zuerst berücksichtigten Einkommens gemeldet,
als Endedatum das des zuletzt berücksichtigten Einkommens.
Handbuch XSozial-BA-SGB-II
Grundsicherung für Arbeitsuchende
- 12 -
Die Einkommensart 013 „Einkommensüberhang“ ist nur von den kommunalen Trägern
mit geteilter Aufgabenwahrnehmung zu melden, weil bei Ihnen die Leistungen erst nach
der Ermittlung der Bundesleistungen durch die BA separat berechnet werden, wohingegen
bei den zkT die Ermittlung der Bundes- sowie der Kommunalleistungen in einer gemeinsa-
men Berechnung erfolgt.
2.2.6 Modul 7 „Anspruch“
Im Bereich Ansprüche werden die Daten zur tatsächlichen Leistungsberechnung erfasst.
Für die Meldung des im Berichtsmonat geltenden Anspruchs jeder leistungsberechtigten
Person gilt die besondere Beachtung dem aktuellen Anspruchsmonat. D.h. es werden genau
die Leistungs- bzw. Zahlungsansprüche in Modul 7, die für den betrachteten Kalendermonat
anfallen.
Die Anspruchsinformationen aus Modul 7 hängen sehr eng mit den Informationen zu Bedar-
fen in Modul 4 zusammen. In Modul 4 wird dargestellt, für welche Leistungen eine Person
grundsätzlich Bedarf hat. Unter Berücksichtigung des Einkommens und Vermögens der Be-
darfsgemeinschaft ergibt sich dann der individuelle Leistungsanspruch aus Modul 7. Auf-
grund dieses engen Zusammenhangs ist darauf zu achten, dass in Modul 7 nur Leistungen
für Bedarfe berücksichtigt werden dürfen, die auch in Modul 4 gemeldet werden.
Leistungen für Bildung und Teilhabe nach § 28 SGB II werden nicht über Modul 7 abgebildet.
Abmeldungen von Personen sind durch die Angabe des Einstellungsgrundes zu kennzeich-
nen.
2.2.7 Modul 8 „Sanktionen“
Sobald Sanktionen gegenüber Personen des Rechtskreises SGB II durch den jeweiligen
Träger ausgesprochen werden, ist dies im Modul 8 zu protokollieren. Wenn Sanktionen i. S.
d. §§ 31, 31a, 31b und 32 SGB II verhängt werden, dann sind die Beginn- und Endzeitpunkte
(maximal 3 Monate später nach § 31b SGB II) der Sanktionen sowie deren Höhe zu melden.
Für weitergehende Analysen der Sanktionen ist es wichtig, dass auch der Sanktionsgrund
(Feld 8.6) angegeben wird.
Meldung von Zeiträumen:
Für die Meldung von Sanktionszeiträumen sind zwei verschiedene Möglichkeiten zulässig.
Bei der ersten Möglichkeit wird der komplette dreimonatige Sanktionszeitraum gemeldet.
Beispiel: Meldung einer Sanktion, die sich vom 01.04.2012 bis 30.06.2012 erstreckt.
April-Meldung: Feld 8.8 (Beginn) = 01.04.2012, Feld 8.9 (Ende) = 30.06.2012
Mai-Meldung: Feld 8.8 (Beginn) = 01.04.2012, Feld 8.9 (Ende) = 30.06.2012
Juni-Meldung: Feld 8.8 (Beginn) = 01.04.2012, Feld 8.9 (Ende) = 30.06.2012
Die andere Möglichkeit sieht die Meldung von Monatsstücken vor. D.h. der Sanktionszeit-
raum wird auf die betroffenen Kalendermonate aufgeteilt.
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Grundsicherung für Arbeitsuchende
- 13 -
April-Meldung: Feld 8.8 (Beginn) = 01.04.2012, Feld 8.9 (Ende) = 30.04.2012
Mai-Meldung: Feld 8.8 (Beginn) = 01.05.2012, Feld 8.9 (Ende) = 31.05.2012
Juni-Meldung: Feld 8.8 (Beginn) = 01.06.2012, Feld 8.9 (Ende) = 30.06.2012
Eine solche Art der Meldung kann beispielsweise dann relevant sein, wenn sich der monatli-
che Sanktionsbetrag ändert. Bei Sanktionen, die sich aufgrund einer Sperrzeit im SGB III
ergeben, liegt der Beginn nicht zwingend auf dem Monatsersten. Daraus können sich für die
verschiedenen Monatsstücke einer Sanktion unterschiedliche Sanktionsbeträge ergeben.
April-Meldung:
Feld 8.8 (Beginn) = 10.04.2012, Feld 8.9 (Ende) = 30.04.2012, Feld 8.7 (Betrag) = 20€
Mai-Meldung:
Feld 8.8 (Beginn) = 01.05.2012, Feld 8.9 (Ende) = 31.05.2012, Feld 8.7 (Betrag) = 30€
Juni-Meldung:
Feld 8.8 (Beginn) = 01.06.2012, Feld 8.9 (Ende) = 30.06.2012, Feld 8.7 (Betrag) = 30€
Juli-Meldung:
Feld 8.8 (Beginn) = 01.07.2012, Feld 8.9 (Ende) = 09.07.2012, Feld 8.7 (Betrag) = 10€
2.2.8 Modul 18 „Bildung und Teilhabe“
In Modul 18 „Bildung und Teilhabe“ werden sowohl die Bedarfe als auch die Leistungsan-
sprüche nach den verschiedenen Leistungsarten des § 28 SGB II personenbezogen unter
Angabe der Kunden- und Bedarfsgemeinschaftsnummer erfasst. Die Informationen werden
monatsbezogen gemeldet. Ausschlaggebend ist dabei, für welchen Zeitraum die Bedarfe
und der sich durch Einkommensanrechnung ergebende Leistungsanspruch anfallen, unab-
hängig davon, zu welchem Zeitpunkt die Zahlung (z.B. Abrechnung mit dem Träger) erfolgt.
Für jeden Bedarfsmonat werden die im betrachteten Kalendermonat tatsächlich anfallenden
Aufwendungen gemeldet.
Die Leistungen für Schulausflüge (§ 28 Abs. 2 Nr. 1 SGB II), mehrtägige Klassenfahrten (§
28 Abs. 2 Nr. 2 SGB II) sowie der persönliche Schulbedarf (§ 28 Abs. 3 SGB II) gelten als
einmalige Leistungen. D.h. sie fallen in der Regel nur für einen Monat an. Entsprechend
werden diese Leistungen für eine Person auch nur in einem Monat gemeldet.
Alle anderen Leistungen gelten als laufende Leistungen. D.h. deren Gewährung erfolgt für
mehrere Monate. Dementsprechend werden diese Leistungen für eine Person auch über
mehrere Monate hinweg gemeldet. Speziell der Bedarf für die Teilhabe am sozialen und kul-
turellen Leben wird als laufender Bedarf verstanden. Eine einmalige Ausgabe eines Gut-
scheins von 60 Euro resultiert z.B. in einen monatlich geltend gemachten Bedarf von 10 Euro
für sechs Monate. Ein Jahresmitgliedsbeitrag von 15 Euro resultiert in einen monatlich gel-
tend gemachten Bedarf von 10 Euro im ersten und 5 Euro im zweiten Monat.
Handbuch XSozial-BA-SGB-II
Grundsicherung für Arbeitsuchende
- 14 -
3 DWH-Auswertungslogik der Statistik der Grundsiche-
rung für Arbeitsuchende
Die Eckwerte für die Leistungsstatistik in der Grundsicherung für Arbeitsuchende sind die
Bedarfsgemeinschaft (BG), die Personen in den BGs, welche noch untergliedert werden in
erwerbsfähige Leistungsberechtigte (eLb) und in nicht erwerbsfähige Leistungsberech-
tigte (nEf). Hierbei werden sowohl die Bestände als auch die Bewegungen ermittelt. Für die
Bestände und Bewegungen auf Bundes- und auf Trägerebene gilt das Stock-Flow-Modell.
Bestandneu = Bestandalt + Zugänge - Abgänge
In der Leistungsstatistik sind aber auch die monetären Größen wie Bedarf, Einkommen,
Sanktionen Leistungen und Zahlen sehr wichtig.
Für den Bereich „Wohnsituation“ sind einerseits Informationen bedeutend, die die Wohnver-
hältnisse von Bedarfsgemeinschaften beschreiben, wie beispielsweise die Wohnungsgröße,
das Jahr der Bezugsfertigkeit, die Art der Unterkunft, die Anzahl der Mitglieder der Woh-
nungsgemeinschaft sowie der Haushaltsgemeinschaft. Andererseits sind natürlich auch die
Kosteninformationen zur Wohnung von Bedeutung.
Im Folgenden werden die Auswertungsregeln für die Eckwerte der Grundsicherung für Ar-
beitsuchende detailliert dargestellt.
3.1 Eindeutige Identifizierung der Bedarfsgemeinschaft
Für eine korrekte Abbildung der Hilfebedürftigkeit muss jede BG eindeutig identifiziert wer-
den können. Werden BG-Nummern nicht korrekt geführt oder Dummy-BG-Nummern ver-
wendet, werden weitere Angaben zu Rate gezogen. Für die Identifizierung von BG werden
folgende Attribute herangezogen:
Trägernummer
BG-Nummer
Aktenzeichen (lokaler Ordnungsbegriff)
Lieferdatei-ID (Jede zum Stichtag gemeldete XML-Datei erhält eine eigene Lieferda-
tei-ID, so dass Bedarfsgemeinschaften, die in allen vier Zeitscheiben geliefert wur-
den, unterschieden werden können.)
Nach bestimmten Regeln werden die Bedarfsgemeinschaften nun dahingehend untersucht,
ob zwei gemeldete Bedarfsgemeinschaften eigentlich nur eine Bedarfsgemeinschaft darstel-
len bzw. ob mehrere Familien, die unterschiedliche Bedarfsgemeinschaften darstellen müss-
ten, unter der gleichen Bedarfsgemeinschaft geführt werden. So kann es dazu kommen,
dass zwei Bedarfsgemeinschaften zu einer zusammengefasst werden oder dass eine Be-
darfsgemeinschaft in zwei unterschiedliche Bedarfsgemeinschaften aufgeteilt wird.
Handbuch XSozial-BA-SGB-II
Grundsicherung für Arbeitsuchende
- 15 -
Die Verknüpfung der eindeutig identifizierten Bedarfsgemeinschaften zu den anderen Modu-
len findet schließlich über die Attribute BG-Nummer, Trägernummer und Aktenzeichen statt.
3.2 Eindeutige Identifizierung der Person
Die Identifizierung von leistungsberechtigten Personen nach SGB II ist im § 51a SGB II wie
folgt festgelegt:
„Jeder Person, die Leistungen nach diesem Gesetz bezieht, wird einmalig eine eindeutige,
von der Bundesagentur oder im Auftrag der Bundesagentur von den zugelassenen kommu-
nalen Trägern vergebene Kundennummer zugeteilt. Die Kundennummer ist vom Träger der
Grundsicherung für Arbeitsuchende als Identifikationsmerkmal zu nutzen und dient aus-
schließlich diesem Zweck sowie den Zwecken nach § 51b Absatz 3. Soweit vorhanden, ist
die schon beim Vorbezug von Leistungen nach dem Dritten Buch Sozialgesetzbuch verge-
bene Kundennummer der Bundesagentur zu verwenden. Die Kundennummer bleibt der je-
weiligen Person auch zugeordnet, wenn sie den Träger wechselt. Bei erneuter Leistung nach
längerer Zeit ohne Inanspruchnahme von Leistungen nach diesem Buch oder nach dem Drit-
ten Buch wird eine neue Kundennummer vergeben. Diese Regelungen gelten entsprechend
auch für Bedarfsgemeinschaften. Als Bedarfsgemeinschaft im Sinne dieser Vorschrift gelten
auch ein oder mehrere Kinder eines Haushalts, die nach § 7 Absatz 2 Satz 3 Leistungen
erhalten. Bei der Übermittlung der Daten verwenden die Träger eine eindeutige, von der
Bundesagentur vergebene Trägernummer.“
Weil dem Träger häufig bei Neukunden die alte Kundennummer nicht vorliegt, wird für die-
sen Kunden vorerst eine Dummy-Kundennummer vergeben. Teilt der Kunde dem Träger
seine bisherige Kundennummer mit, wird diese vom Träger im System geändert. Aufgrund
der Tatsache, dass sich Kundennummern ändern können, ist eine eindeutige Identifizierung
der Kunden erforderlich. Folgende Attribute werden für die Personenidentifizierung herange-
zogen:
Trägernummer
BG-Nummer
Kundennummer
Aktenzeichen (lokaler Ordnungsbegriff)
Nachname
Vorname
Geburtsdatum
Sozialversicherungsnummer
Geschlecht
Handbuch XSozial-BA-SGB-II
Grundsicherung für Arbeitsuchende
- 16 -
Nach bestimmten Regeln werden die Kunden nun dahingehend untersucht, ob zwei gemel-
dete Personen eigentlich nur eine Person darstellen bzw. ob es sich bei einem gemeldeten
Kunden eigentlich um zwei verschiedene Kunden handelt. So kann es dazu kommen, dass
zwei Kunden zu einem zusammengefasst werden oder dass ein Kunde in zwei unterschiedli-
che Kunden getrennt wird.
Die Verknüpfung der eindeutig identifizierten Personen zu den anderen Modulen findet über
die Attribute Kundennummer, BG-Nummer, Trägernummer und Aktenzeichen statt.
3.3 Auswertungsregeln für Bedarfsgemeinschaften
Die Zugehörigkeit zu einer Bedarfsgemeinschaft ist im SGB II im § 7 Abs. 3 geregelt. Die
Prüfung, ob in der Datenlieferung via Datenübermittlungsstandard XSozial-BA-SGB II eine
statistisch gültige Bedarfsgemeinschaft vorliegt, wird anhand folgender Kriterien überprüft.
a) Für Modul 2 „Bedarfsgemeinschaft“ gelten folgende Plausibilitäten:
Merkmal Bezeichnung Ausprägung
2.8 Zahlmonat = Aktueller Berichtsmonat
2.26
Beginn Bewilligungszeitraum
≤
Zähl-/Stichtag
2.10
2.11
Ende Bewilligungszeitraum
Einstellungsgrund
=
≠
Leer
06-08, 11, 12, 16-20, 22-24,
27-31, 33-42
und
Oder
2.10 Ende Bewilligungszeitraum ≥ Zähl-/Stichtag
UND
b) Für Modul 3 „Personendaten“ gelten folgende Plausibilitäten:
Für dieselbe Person der Bedarfsgemeinschaft müssen Personendaten vorliegen
Merkmal Bezeichnung Ausprägung
3.2 Bedarfsgemeinschafts-ID = in Modul 2 gültig vorhanden
3.38 Besonderer Personenkreis = leer
UND
c) Für Modul 4 „Bedarf“ gelten folgende Plausibilitäten:
Für dieselbe Person der Bedarfsgemeinschaft muss ein gültiger Regelsatzbedarf vorliegen
Handbuch XSozial-BA-SGB-II
Grundsicherung für Arbeitsuchende
- 17 -
Merkmal Bezeichnung Ausprägung
4.2 Bedarfsgemeinschafts-ID = in Modul 3 gültig vorhanden
4.5 Bedarfsart = 101, 102, 201 oder 202
4.7 Beginn Bedarf ≤ Zähl-/Stichtag
4.8 Ende Bedarf ≥
=
Zähl-/Stichtag
Leer
oder
UND
d) Für Modul 7 „Anspruch“ gelten folgende Plausibilitäten:
Für mindestens eine Person der Bedarfsgemeinschaft muss ein Anspruch vorliegen
Merkmal Bezeichnung Ausprägung
7.2 Bedarfsgemeinschafts-ID = in Modul 2 gültig vorhanden
7.7 Anspruchsmonat = Aktueller Berichtsmonat
7.9 Leistungsanspruch ohne Sank-
tion
> 0
Wenn Bedingungen a) bis d) erfüllt sind, dann ist die Bedarfsgemeinschaft statistisch
gültig.
3.3.1 BG-Typisierung
Die BG-Typisierung ist eine Einteilung aller Bedarfsgemeinschaften nach der Art und Weise
wie deren Mitglieder zueinander in Beziehung stehen. Im Folgenden wird zuerst dargestellt,
welche BG-Typen grundsätzlich unterschieden werden und wie diese inhaltlich bestimmt
sind. Ein zentrales Merkmal, das dafür herangezogen wird, ist die Rolle / Stellung in der Be-
darfsgemeinschaft. Im Kapitel 2.2.3 sind die einzelnen Rollen in der Bedarfsgemeinschaft
detailliert beschrieben. Im Folgenden wird dargestellt, wie der BG-Typ anhand der vorliegen-
den Informationen statistisch ermittelt wird.
Erläuterungen zu den BG-Typen:
Single-BG:
Bei Single-BG handelt es sich um Bedarfsgemeinschaften, die nur aus einer Person beste-
hen. Diese Person hat in der Regel die Rolle Bv/eLb, das gilt auch für den Fall, dass die Per-
son noch minderjährig ist. Voraussetzung für diese Konstellation ist aber ein Mindestalter
von 15 Jahren.
Konstellation:
1 Bv/eLb
Handbuch XSozial-BA-SGB-II
Grundsicherung für Arbeitsuchende
- 18 -
Alleinerziehende BG:
Bei Alleinerziehenden BG leben ein Erwachsener und mindestens ein minderjähriges unver-
heiratetes Kind zusammen in einer Bedarfsgemeinschaft. Der Elternteil hat in der Regel die
Rolle Bv/eLb oder ETUK inne. Sowohl die MUK als auch die VU25 werden in XSozial mit der
Rolle „unverheiratetes Kind unter 25 Jahren“ gemeldet. Über das Geburtsdatum werden die
minderjährigen Kinder ermittelt. Nur die minderjährigen Kinder sind ausschlaggebend für die
Anzahl der Kinder in der Alleinerziehenden BG. Alle VU25, die ebenfalls in dieser BG leben,
erhalten den gleichen BG-Typ „Alleinerziehende BG“ wie die anderen BG-Mitglieder, aber sie
erhöhen die Anzahl der Kinder nicht. Die nachfolgenden Beispiele führen so etwa zur Zuord-
nung „Alleinerziehende BG mit 2 Kindern“.
Konstellationen:
Partner-BG ohne Kinder:
Bei einer Partner-BG ohne Kinder leben der Bv/eLb und sein Partner zusammen in einer
Bedarfsgemeinschaft. Die Information über die Kinder bezieht sich auch hier nur auf minder-
jährige Kinder. Es können also durchaus unverheiratete Kinder im Alter zwischen 18 und 25
Jahren Mitglieder dieser BG sein.
Konstellationen:
Bv/eLb
Bv/eLb
VU25
VU25
Partner
Partner
1
2
MUK
Bv/eLb Bv/eLb
MUK
MUK
MUK
VU25
VU25
1 2 ETUK
MUK
MUK
VU25
VU25
3
Handbuch XSozial-BA-SGB-II
Grundsicherung für Arbeitsuchende
- 19 -
Partner-BG mit Kindern:
Leben der Bv/eLb bzw. ETUK und sein Partner zusammen mit minderjährigen unverheirate-
ten Kindern in einer Bedarfsgemeinschaft, so handelt es sich um eine Partner-BG mit Kin-
dern. Auch bei diesem BG-Typ gilt, dass sich die Information über die Anzahl der Kinder nur
auf die minderjährigen Kinder bezieht. Volljährige unverheiratete Kinder unter 25 Jahren
können auch Mitglieder dieser BG sein, sie erhöhen aber die Anzahl der Kinder nicht.
Konstellationen:
VU25
Bv/eLb
Bv/eLb
VU25
VU25
Partner
Partner
MUK
MUK
MUK
MUK
1
2
MUK
MUK
ETUK ETUK
VU25
VU25
3
VU25
MUK
MUK
ETUK ETUK-Partner 4
Handbuch XSozial-BA-SGB-II
Grundsicherung für Arbeitsuchende
- 20 -
Sonstige BG:
Unter den BG-Typ Sonstige fallen alle Konstellationen, die nicht den anderen BG-Typen
(Single-BG, Alleinerziehende BG, Partner-BG mit/ohne Kinder) zugeordnet werden können.
Den Hauptanteil dieser Kategorie bildet die Konstellation, dass ein alleinerziehender Eltern-
teil mit mindestens einem volljährigen unverheirateten Kind unter 25 Jahren in einer BG lebt.
Da keine minderjährigen Kinder vorhanden sind, ist es keine Alleinerziehenden-BG. Eine
Single-BG ist es ebenfalls nicht, da mehrere leistungsberechtigte Personen darin leben.
Konstellationen:
Keine Zuordnung möglich:
Unter die Kategorie „Keine Zuordnung möglich“ fallen alle Bedarfsgemeinschaften, bei denen
für mindestens eine Person entweder keine gültige Rolle/Stellung in der BG vorhanden ist
oder keine gültige Altersangabe anhand des Geburtsdatums ermittelt werden kann. Eine
Ausnahme stellen hierbei nur BG-Konstellationen mit einer Person dar, für die keine Angabe
zur Rolle vorliegt. Auch ohne diese Information kann der korrekte BG-Typ Single-BG ermit-
telt werden.
Ermittlung des BG-Typs:
Für die Typisierung der Bedarfsgemeinschaften sind die Anzahl der Personen in der BG, die
Beziehungen der Personen in der BG untereinander (Feld 3.26 „Stellung/Rolle in der Be-
darfsgemeinschaft“) und das Alter der Personen (über Feld 3.18 „Geburtsdatum“ ermittelt)
ausschlaggebend. Bei der Ermittlung des BG-Typs zum Stichtag werden alle gültigen Perso-
nen einschließlich der Personen des besonderen Personenkreises berücksichtigt.
Bei den Alleinerziehenden- bzw. Partnerschafts-Typen mit und ohne Kindern bezieht sich die
Kinder-Information jeweils auf minderjährige Kinder. Volljährige Kinder in der BG werden für
die Berechnung der Anzahl der (minderjährigen) Kinder in der BG nicht mit berücksichtigt. In
einer Partner-BG ohne Kinder können demnach volljährige Kinder leben, in einer Alleinerzie-
henden BG oder Partner-BG mit z.B. 1 Kind können neben dem minderjährigen Kind weitere
volljährige Kinder leben.
Es werden vier BG-Haupttypen unterschieden, die sich nach der Anzahl der minderjährigen
Kinder in der BG und dem Alter der Personen in der BG weiter untergliedern.
Bv/eLb
VU25
VU25
ETUK
VU25
VU25
1 2
Handbuch XSozial-BA-SGB-II
Grundsicherung für Arbeitsuchende
- 21 -
BG-Typ Bezeichnung
Anzahl
Perso-
nen
gesamt
Anzahl Personen
mit Rolle Bv/eLb,
Partner, ETUK1
oder ETUK-
Partner1
Anzahl
MUK
unter
18 Jah-
ren
Anzahl
Personen
zwischen
18 und 24
Jahren
Anzahl
Perso-
nen
über 18
Jahren
Single-BG unter 18 Jahren 1 1 - 0 0
Single-BG 18 bis unter 25 Jahren 1 - - 1 1
Single-BG 25 Jahre und älter 1 - - 0 1
Alleinerziehenden BG unter 18
Jahren mit 1 Kind >1 1 1 0 0
Alleinerziehenden BG unter 18
Jahren mit 2 Kindern >1 1 2 0 0
Alleinerziehenden BG unter 18
Jahren mit 3 Kindern und mehr >1 1 ≥ 3 0 0
Alleinerziehenden BG über 18
Jahren mit 1 Kind >1 1 1 - -
Alleinerziehenden BG über 18
Jahren mit 2 Kindern >1 1 2 - -
Alleinerziehenden BG über 18
Jahren mit 3 Kindern >1 1 3 - -
Alleinerziehenden BG über 18
Jahren mit 4 Kindern >1 1 4 - -
Alleinerziehenden BG über 18
Jahren mit 5 Kindern und mehr >1 1 ≥ 5 - -
Partner-BG ohne Kinder >1 2 0 - -
Partner-BG mit 1 Kind >1 2 1 - -
Partner-BG mit 2 Kindern >1 2 2 - -
Partner-BG mit 3 Kindern >1 2 3 - -
Partner-BG mit 4 Kindern >1 2 4 - -
Partner-BG mit 5 Kindern und
mehr >1 2 ≥ 5 - -
1 An dieser Stelle der BG-Typ-Ermittlung werden nur ETUK und ETUK-Partner über 25 Jahre berücksichtigt. Bei
jüngeren Personen mit dieser Rolle wird von einer fehlerhaften Rollenangabe ausgegangen.
Handbuch XSozial-BA-SGB-II
Grundsicherung für Arbeitsuchende
- 22 -
Zusätzlich gibt es folgende Ausprägungen des BG-Typs:
BG-Typ Bezeichnung Beschreibung
Sonstige BG
Alle BG mit vollständig gültigen Angaben von allen Personen in
der BG zum Alter und deren Rolle in der BG, die nach obiger Ty-
pisierung keinem BG-Typ zugeordnet werden können (z.B. Allein-
erziehende mit ausschließlich volljährigen Kindern)
ODER
Mindestens eine Person in der BG mit der Rolle ETUK oder
ETUK-Partner und einem Alter jünger als 25 Jahre
Keine Zuordnung möglich
Mindestens eine Person in der BG ohne gültige Angabe zum Alter
oder zur Rolle in der BG.
Ausnahmen:
1. Anzahl Personen gesamt = 1 UND Rolle = unbekannt / ungül-
tig UND Alter ≥ 18 Jahre UND Alter < 25 Jahre -> BG-Typ:
Single-BG 18 bis unter 25 Jahren
2. Anzahl Personen gesamt = 1 UND Rolle = unbekannt / ungül-
tig UND Alter ≥ 25 Jahre -> BG-Typ: Single-BG 25 Jahre und
älter
3.4 Auswertungsregeln für Leistungsberechtigte nach § 7 SGB II
Hier wird überprüft, ob die gemeldete Person einen Bedarf hat und ob sie Leistung nach dem
SGB II erhält. Nur wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, dann wird die Person in der Sta-
tistik als berechtigte Person registriert.
a) Für Modul 3 „Personendaten“ gelten folgende Plausibilitäten:
Merkmal Bezeichnung Ausprägung
3.2 Bedarfsgemeinschafts-ID = Gültige Bedarfsgemeinschaft
3.38 Besonderer Personenkreis = leer
UND
b) Für Modul 4 „Bedarf“ gelten folgende Plausibilitäten:
Ein Regelsatzbedarf muss vorliegen
Merkmal Bezeichnung Ausprägung
4.1 Kundennummer = in Modul 3 gültig vorhanden
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Grundsicherung für Arbeitsuchende
- 23 -
4.2 Bedarfsgemeinschafts-ID = in Modul 3 gültig vorhanden
4.5 Bedarfsart = 101, 102, 201 oder 202
4.7 Beginn Bedarf ≤ Zähl-/Stichtag
4.8 Ende Bedarf ≥
=
Zähl-/Stichtag
Leer
oder
UND
c) Für Modul 7 „Anspruch“ gelten folgende Plausibilitäten:
Merkmal Bezeichnung Ausprägung
7.1 Kundennummer = in Modul 3 gültig vorhanden
7.2 Bedarfsgemeinschafts-ID = in Modul 3 gültig vorhanden
7.7 Anspruchsmonat = Aktueller Berichtsmonat
Bedingungen a) bis c) müssen erfüllt sein, damit es sich statistisch um eine berechtigte
Person nach § 7 SGB II handelt.
Eine Differenzierung, in welche Unterkategorie der Leistungsberechtigte einzustufen ist, wird
durch die folgenden Plausibilitätsprüfungen festgestellt.
3.4.1 Erwerbsfähigkeit
Die leistungsberechtigten Personen nach § 7 SGB II kann man in die erwerbsfähigen und
nicht erwerbsfähigen Leistungsberechtigten einteilen. Die Unterscheidung erfolgt anhand des
Alters und des gemeldeten Regelbedarfs.
Alter zum Betrachtungszeitpunkt
Alter < 15 Jahre oder
Alter >= Altersgrenze nach
§ 7a SGB II
Alter >= 15 Jahre und
Alter < Altersgrenze nach
§ 7a SGB II
Regelsatzbedarf
ALG II nicht erwerbsfähig erwerbsfähig
SOG nicht erwerbsfähig nicht erwerbsfähig
3.4.2 Weitere Personenmerkmale
Im Kapitel 3.3.1 wurde beschrieben, wie anhand der Personenkonstellation innerhalb einer
Bedarfsgemeinschaft sowie dem Alter und der Rolle der einzelnen BG-Mitglieder der BG-Typ
ermittelt wird. Diese Information wird allerdings nicht nur auf Ebene der Bedarfsgemeinschaf-
Handbuch XSozial-BA-SGB-II
Grundsicherung für Arbeitsuchende
- 24 -
ten ausgewertet, sondern kann auch auf Personenebene verwendet werden. Jeder Person
einer Bedarfsgemeinschaft kann der entsprechende BG-Typ zugeordnet werden. Dement-
sprechend können Aussagen darüber getroffen werden, wie viele Personen z.B. in Partner-
BG leben.
Ein weiteres Personenmerkmal, das aus dem BG-Typ abgeleitet wird, ist der Alleinerziehen-
den-Status. Alle Personen, die in einer Alleinerziehenden-BG (siehe BG-Typisierung) leben
und nicht die Rolle MUK oder VU25 besitzen, zählen als alleinerziehend.
3.5 Auswertungsregeln für Bewegungen
Im Gegensatz zu den Beständen an Personen bzw. an Bedarfsgemeinschaften können Be-
wegungen nicht auf dem klassischem Weg geprüft werden, weil sie nicht geliefert werden
sondern aus den verschiedenen Bestandsdaten ermittelt werden.
Welche Fälle werden als Bewegung (Zugang / Abgang) berücksichtigt
a) Abgänge: Fälle, die im Vormonat im Bestand waren, aber im aktuellen Berichtsmonat
nicht mehr im Bestand sind
Zugänge: Fälle, die im Vormonat nicht im Bestand waren, aber im aktuellen Berichtsmo-
nat im Bestand sind
(gleichbedeutend mit dem bisherigen Messkonzepte „Minihistorie“)
b) Zugänge / Abgänge: Fälle, die zwischen zwei Stichtagen zu- und wieder abgehen und
weder im Vormonat noch im aktuellen Monat im Bestand sind
Stichtag Vormonat
Aktueller Stichtag
Abgang im aktuel-len Berichtsmonat
Zugang im aktuel-len Berichtsmonat
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Grundsicherung für Arbeitsuchende
- 25 -
c) Zugänge / Abgänge: Fälle, die sowohl im Vormonat als auch im aktuellen Berichtsmonat
im Bestand sind, bei denen aber eine zeitliche Unterbrechung von mindestens einem Tag
vorliegt
Welche Kriterien müssen bei Bewegungen erfüllt sein?
Dieselben Auswertungsregeln, die für Personen und Bedarfsgemeinschaften zum Stichtag
gelten müssen (siehe Kapitel 3.3 und 3.4), müssen zu jedem beliebigen Zeitpunkt x erfüllt
sein, damit der Fall zum Zeitpunkt x als gültig erachtet wird.
Sind eine oder mehr Bedingungen zum Zeitpunkt x+1 (am nächsten Tag) nicht erfüllt, so ist
die Person ab dem Zeitpunkt x+1 nicht mehr gültig, also kein Bestandsfall mehr. Es wird ein
Abgang zum Zeitpunkt x gezählt.
Waren die Bedingungen zum Zeitpunkt x-1 (Vortag) noch nicht erfüllt, wohl aber zum Zeit-
punkt x, so wird der Fall als Zugang zum Zeitpunkt x gezählt.
Stichtag Vormonat
Aktueller Stichtag
Abgang im aktuel-len Berichtsmonat
Zugang im aktuel-len Berichtsmonat
Stichtag Vormonat
Aktueller Stichtag
Abgang im aktuel-len Berichtsmonat
Zugang im aktuel-len Berichtsmonat
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- 26 -
Beispiel: Bedarfsgemeinschaft mit einer Person
Was ermitteln die Dimensionen „Vorbezug“ und „Anschlussbezug“?
Für alle Abgänge wird geprüft, ob ein Anschlussbezug vorliegt. Bei der Ermittlung der Di-
mension „Anschlussbezug“ wird auf Daten mit kleinerer oder keiner Wartezeit zurückgegrif-
fen. Für eine Person, die im betrachteten Berichtsmonat abgeht, wird in den T-2-, T-1- und
T0-Daten der folgenden Monate geschaut, ob die Person erneut als Bestandsfall gemeldet
wird.
Für alle Zugänge wird geprüft, ob bereits ein Vorbezug vorlag. Bei der Ermittlung der Dimen-
sion „Vorbezug“ wird auf Basis der Daten mit drei Monaten Wartezeit der vergangenen Mo-
nate geschaut, ob eine im Berichtsmonat zugegangene Person bereits vorher als Leistungs-
fall im Bestand war.
Beispiel: Anschlussbezug
BM – 1
Mai
T-3
BM
Juni
T-3
BM + 1
Juli
T-2
BM + 2
August
T-1
BM + 3
September
T0
ST ST ST ST ST
Abgang im BM Juni mit Anschlussbezug > 2 Monate / <= 3 Monate
Monats-erster
Monats-letzter
Bewilligungszeitraum Modul 2
Personendatensatz Modul 3
Regelsatzbedarf Modul 4
Leistungsanspruch Modul 7
ST
Gültigkeitszeitraum der Person
Abgang Zugang
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- 27 -
Beispiel: Vorbezug
3.6 Auswertungsregeln für Einkommen
Auswertungsregel:
Bei der Erstellung von Ergebnissen zum Einkommen werden nur die Einkommen von Perso-
nen berücksichtigt, die einen individuellen Leistungsanspruch haben (Leistungsanspruch vor
Sanktionen > 0).
Damit werden nur Einkommen berücksichtigt, die im vollen Umfang für die Verringerung der
Hilfebedürftigkeit der gesamten BG eingesetzt werden müssen. Dieses Vorgehen schließt
Kinder, die ihren Bedarf aus eigenem Einkommen (z.B. Kindergeld, Unterhalt) vollständig
decken können, aus. Während diese im Sinne einer umfassenden Sozialberichterstattung für
die strukturelle Darstellung der Bedarfsgemeinschaft als Bestandsfall gezählt werden, wird
aus sachlogischen Gründen deren Einkommen bei der Berichterstattung über die Einkom-
mensverhältnisse leistungsberechtigter Personen sowie dem Haushaltsbudget auf BG-
Ebene nicht berücksichtigt.
a) Grundvoraussetzung ist eine berechtigte Person in einer gültigen Bedarfsgemein-
schaft im betrachteten Berichtsmonat
UND
b) Für Modul 5 „Einkommen“ gelten folgende Plausibilitäten:
Merkmal Bezeichnung Ausprägung
5.3 Kundennummer = in Modul 3 vorhanden
5.5 Art des Einkommens = 003, 004, 005, 006, 007, 008,
009, 011, 012, 013 oder 014
BM – 3
Mai
T-3
BM - 2
Juni
T-3
BM - 1
Juli
T-3
BM
August
T-3
BM + 1
September
T-2
ST ST ST ST ST
Zugang im BM August mit Vorbezug > 2 Mona-te / <= 3 Monate
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- 28 -
5.11 Betrag des zu berücksichtigen-
den Einkommens
> 0
5.6 Betrag des verfügbaren Ein-
kommens
> 0
5.7 Beginndatum ≤
≠
Zähl-/Stichtag
Leer
und
5.8 Endedatum ≥
=
Zähl-/Stichtag
Leer
oder
UND
Merkmal Bezeichnung Ausprägung
5.3 Kundennummer = in Modul 3 vorhanden
5.5 Art des Einkommens = 015
5.11 Betrag des zu berücksichtigen-
den Einkommens
= Betrag des verfügbaren Ein-
kommens
5.6 Betrag des verfügbaren Ein-
kommens
≥ 0
5.7 Beginndatum ≤
≠
Zähl-/Stichtag
Leer
und
5.8 Endedatum ≥
=
Zähl-/Stichtag
Leer
oder
Damit gültiges Einkommen vorliegt müssen die die Bedingungen a) und b) gemeinsam
erfüllt sein.
3.7 Auswertungsregeln für Sanktionen
3.7.1 Bestand an Sanktionen
a) Grundvoraussetzung ist eine berechtigte Person in einer gültigen Bedarfsgemein-
schaft im betrachteten Berichtsmonat
UND
b) Für Modul 8 „Sanktionen“ gelten folgende Plausibilitäten:
Merkmal Bezeichnung Ausprägung
8.1 Kundennummer = in Modul 3 vorhanden
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Grundsicherung für Arbeitsuchende
- 29 -
8.2 Bedarfsgemeinschafts-ID = in Modul 3 vorhanden
8.6 Grund der Sanktion = Gültig belegt
8.7 Monatlicher Sanktionsbetrag ≥ 0
8.8 Beginn der Sanktion ≤
>
≠
Zähl-/Stichtag
Zähl-/Stichtag – 3 Monate
Leer
und
und
8.9 Ende der Sanktion ≤
≥
Beginn der Sanktion + 3 Mo-
nate
Zähl-/Stichtag
und
Gültige Sanktionen liegen vor wenn die Bedingungen a) und b) erfüllt sind.
3.7.2 Neu festgestellte Sanktionen
Der im Modul 8 über die Felder Beginn und Ende der Sanktion definierte Sanktionszeitraum
ist ausschlaggebend für die Ermittlung von neu festgestellten Sanktionen (Zugang von Sank-
tionen). Dafür wird eine definierte Regel angewendet, die nachfolgend dargestellt ist. Im Ka-
pitel 2.2.7 sind zwei verschiedene Varianten dargestellt, wie der Sanktionszeitraum in Mo-
dul 8 gemeldet werden kann. Speziell bei der Meldung des Sanktionszeitraums in Monats-
stücken hätte das zur Folge, dass jedes Monatsstück nach der unten definierten Regel als
neu festgestellte Sanktion gezählt wird. Zur Sicherstellung einer korrekten Zählung neu fest-
gestellter Sanktionen ist es daher notwendig, eine Verschmelzung der Sanktionsmonatsstü-
cke vorzunehmen. Dazu werden folgende Regeln angewendet:
Verschmelzung von Sanktionsphasen, die in verschiedenen Monaten geliefert werden
Verschmelzung nur für Sanktionen mit gleichen Identifizierungsmerkmalen Trägernum-
mer, Kundennummer, Sanktionsgrund
Verschmelzung von lückenlos aneinander passenden Phasen:
Beginn der neuen Sanktion = Ende der bisherigen Sanktion + 1 Tag
Verschmelzung einer neu gelieferten Phase mit einer bestehenden Phase nur dann,
wenn in der neu gelieferten Phase der Sanktionsbeginn und das Sanktionsende inner-
halb eines Kalendermonats liegen
Verschmelzung von Sanktionsphasen soll nur stattfinden, wenn die Dauer der Sanktion
dadurch nicht größer als 92 Tage wird
Könnte die neue Sanktionsphase mit mehreren bestehenden Sanktionsphasen ver-
schmolzen werden, wähle die bestehende Sanktion mit dem kleinsten Beginndatum aus
Liegen mehrere neue Sanktionsphasen vor, die mit einer bestehenden Sanktionsphase
verschmolzen werden könnten, wähle die neue Phase zur Verschmelzung aus, die das
größte Endedatum hat
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Grundsicherung für Arbeitsuchende
- 30 -
Das Ergebnis der Verschmelzung ist dann eine Sanktion, die durch einen durchgängigen
Sanktionszeitraum dargestellt wird.
Beispiel:
Feld 8.8 (Beginn) = 10.04.2012, Feld 8.9 (Ende) = 30.04.2012
Feld 8.8 (Beginn) = 01.05.2012, Feld 8.9 (Ende) = 31.05.2012
Feld 8.8 (Beginn) = 01.06.2012, Feld 8.9 (Ende) = 30.06.2012
Feld 8.8 (Beginn) = 01.07.2012, Feld 8.9 (Ende) = 09.07.2012
Die vier vorliegenden Sanktionsstücke werden zu einer Sanktion verschmolzen:
Beginn der Sanktion: 10.04.2012, Ende der Sanktion: 09.07.2012
Die Verschmelzung findet nur für Sanktionen statt, die in Monatsstücken gemeldet werden.
Alle anderen Sanktionen, die mit regulärem, dreimonatigem Sanktionszeitraum gemeldet
werden, sind von dieser Regelung nicht betroffen. Alle regulär gelieferten Sanktionen und
alle verschmolzenen Sanktionen bilden die Grundlage für die Ermittlung von neu festgestell-
ten Sanktionen.
a) Grundvoraussetzung ist eine berechtigte Person in einer gültigen Bedarfsgemein-
schaft im betrachteten Berichtsmonat
UND
b) Für Modul 8 „Sanktionen“ gelten folgende Plausibilitäten:
Merkmal Bezeichnung Ausprägung
8.1 Kundennummer = in Modul 3 vorhanden
8.2 Bedarfsgemeinschafts-ID = in Modul 3 vorhanden
8.6 Grund der Sanktion = Gültig belegt
8.7 Monatlicher Sanktionsbetrag ≥ 0
8.8 Beginn der Sanktion >
≤
≠
Zähl-/Stichtag Vormonat
Zähl-/Stichtag aktuell
Leer
und
und
8.9 Ende der Sanktion ≤ Beginn der Sanktion + 3 Mo-
nate
ODER
c) Neu festgestellte Sanktionen bei nachträglicher Meldung der Sanktion
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Grundsicherung für Arbeitsuchende
- 31 -
Die unter a) und b) dargestellten Regeln greifen immer dann, wenn der Sanktionsbe-
ginn bei erstmaliger Meldung der Sanktion im aktuell betrachteten Berichtsmonat
liegt, also beispielsweise:
Meldung Oktober: Sanktionszeitraum 01.10. - 31.12.
Meldung November: Sanktionszeitraum 01.10. - 31.12.
Meldung Dezember: Sanktionszeitraum 01.10. - 31.12.
In diesem Beispielfall wird im Oktober der Zugang dieser Sanktion gezählt, das Zu-
gangsdatum ist der 01.10..
Es kann aber sein, dass eine Sanktion erst nachträglich gemeldet. Dann beginnt die
Sanktion vor dem aktuell betrachteten Berichtsmonat:
Meldung Oktober: Sanktionszeitraum 01.09. - 30.11.
Meldung November: Sanktionszeitraum 01.09. - 30.11.
Auch für diese nachträglich gemeldete Sanktion soll ein Zugang gezählt werden. Da
aber das Zugangsdatum der Sanktion (01.09.) nicht im aktuellen Berichtsmonat liegt,
sondern eigentlich im Vormonat, muss ein „künstlicher Zugang“ gezählt werden. Die
Sanktion wird deshalb im Berichtsmonat Oktober als Zugang gezählt, weil das der
frühest mögliche Zeitpunkt zur Zählung dieser nachträglich gemeldeten Sanktion ist.
Gültige neu festgestellte Sanktionen liegen vor, wenn die Bedingungen a) und b) oder c)
erfüllt sind.
3.8 Auswertungsregeln für Bedarfe
Bei der statistischen Ermittlung von Bedarfen werden nur die Bedarfe von Personen berück-
sichtigt, die einen individuellen Leistungsanspruch haben (Leistungsanspruch vor Sanktionen
> 0).
Damit werden nur jene Bedarfe berücksichtigt, die in den Bedarf der gesamten Bedarfsge-
meinschaft einfließen. Dieses Vorgehen schließt Kinder, die ihren Bedarf aus eigenem Ein-
kommen (z.B. Kindergeld, Unterhalt) vollständig decken können, aus. Während diese im
Sinne einer umfassenden Sozialberichterstattung für die strukturelle Darstellung der Be-
darfsgemeinschaft als Bestandsfall gezählt werden, wird aus sachlogischen Gründen deren
Bedarf bei der Berichterstattung über die Bedarfsverhältnisse leistungsberechtigter Personen
sowie dem Haushaltsbudget auf BG-Ebene nicht berücksichtigt.
Pro berechtigte Person sollen für die Statistik der Grundsicherung für Arbeitsuchende alle
gültigen Bedarfe nach folgenden Regeln den Bedarfsgruppen zugeordnet werden:
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Grundsicherung für Arbeitsuchende
- 32 -
Gesamtbedarfe Ermittlung aus folgenden Bedarfsarten
Regelbedarf Betrag der Bedarfsart:
101 - Arbeitslosengeld II (Alg II),
201 - Alg II als Darlehen,
102 - Sozialgeld,
202 - Sozialgeld als Darlehen
Mehrbedarf Summe der Beträge der Bedarfsarten:
111 - Schwangerschaft,
112 - Alleinerziehend,
113 - Behinderung,
114 - Ernährung,
115 - unabweisbarer, laufender Bedarf,
116 - dezentrale Warmwassererzeugung,
Auszahlung als Darlehen:
211 - Schwangerschaft,
212 - Alleinerziehend,
213 - Behinderung,
214 - Ernährung,
215 - unabweisbarer, laufender Bedarf,
216 - dezentrale Warmwassererzeugung
Laufende Kosten der Unterkunft Summe der Beträge der Bedarfsarten:
131 - Wohnungsgrundkosten,
135 - Heizkosten,
136 - Betriebskosten
Auszahlung als Darlehen:
231 - Wohnungsgrundkosten,
235 - Heizkosten,
236 - Betriebskosten
Einmalige Kosten der Unterkunft Summe der Beträge der Bedarfsarten:
138 - Wohnungsbeschaffungskosten
139 - Mietschulden,
143 - Instandhaltung/Reparatur bei selbst bewohntem
Wohneigentum,
Auszahlung als Darlehen:
238 - Wohnungsbeschaffungskosten,
239 - Mietschulden,
143 - Instandhaltung/Reparatur bei selbst bewohntem
Wohneigentum
Einmalige Nachzahlungen Summe der Beträge der Bedarfsarten:
137 - sonstige einmalige Nebenkosten,
Auszahlung als Darlehen:
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Grundsicherung für Arbeitsuchende
- 33 -
237 - sonstige einmalige Nebenkosten
Gesonderte zu erbringende Leistungen
(kommunal)
Summe der Beträge der Bedarfsarten:
121 - Erstausstattung Wohnung,
122 - Erstausstattung Bekleidung, bei Schwanger-
schaft und Geburt
123 - mehrtägige Klassenfahrt2
Auszahlung als Darlehen:
221 - Erstausstattung Wohnung,
222 - Erstausstattung Bekleidung, bei Schwanger-
schaft und Geburt
223 - mehrtägige Klassenfahrt2
Gesondert zu erbringende Leistungen
(Bund)
Summe der Beträge der Bedarfsarten:
124 - Orthopädische Schuhe/therapeutische Geräte,
Auszahlung als Darlehen:
224 - Orthopädische Schuhe/therapeutische Geräte
Sozialversicherungsbeiträge Summe der Beträge der Bedarfsarten:
151 - Rentenversicherungsbeitrag3,
152 - Krankenversicherungsbeitrag,
153 - Pflegeversicherungsbeitrag,
154 - Zuschuss Rentenversicherung bei freiwilliger
oder privater Versicherung bzw. Pflichtversicherung für
Landwirte3,
155 - Zuschuss Krankenversicherung bei privater und
freiwilliger Versicherung,
156 - Zuschuss Pflegeversicherung bei privater Versi-
cherung,
157 - Zuschuss Krankenversicherung zur Vermeidung
von Hilfebedürftigkeit,
158 - Zuschuss Pflegeversicherung zur Vermeidung
von Hilfebedürftigkeit,
159 - Zusatzbeitrag zur Krankenversicherung4,
160 - Zusatzbeitrag zur Krankenversicherung zur
Vermeidung von Hilfebedürftigkeit
Leistungen nach § 24 Abs. 1 SGB II 271 - einmaliger unabweisbarer Bedarf
2 Mehrtägige Klassenfahrten nach § 23 Abs. 3 SGB II (a.F.) wurden mit dem Gesetz zur Ermittlung von Regelbe-
darfen und zur Änderung des SGB II und SGB XII durch die Leistung nach § 28 Abs. 2 Nr. 2 SGB II abgelöst. Der Vollständigkeit halber werden der Bedarf bzw. die Leistung weiterhin aufgeführt.
3 Durch das Haushaltsbegleitgesetz 2011 vom 9. Dezember 2010 abgeschafft. Der Vollständigkeit halber werden
der Bedarf bzw. die Leistung weiterhin aufgeführt.
4 Durch das GKV-Finanzierungsgesetz vom 22.12.2010 abgeschafft. Der Vollständigkeit halber werden der Be-
darf bzw. die Leistung weiterhin aufgeführt.
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Grundsicherung für Arbeitsuchende
- 34 -
Zuschlag Alg nach § 24 SGB II (a.F.) 141 - Zuschlag Alg5
Leistungen nach § 24a SGB II (a.F.) 142 - Zusätzliche Leistung für Schule/Leistungen für
Bildung und Teilhabe6
In obiger Liste sind auch Bedarfe enthalten, die in der derzeitig gültigen Version der XSozial-
Datensatzbeschreibung bereits nicht mehr gültig sind. Diese Bedarfe sind durch Kursivschrift
und eine entsprechende Fußnote markiert. Die Nennung erfolgt an dieser Stelle der Voll-
ständigkeit halber, da auch der auf diesen Bedarfen aufbauende Algorithmus zur Leistungs-
berechnung diese Bedarfe weiterhin berücksichtigt.
In der Auswertung werden alle Bedarfe berücksichtigt, die im Kalendermonat gültig sind.
Für laufende Bedarfe muss gelten:
(Beginn Bedarf <= Stichtag und (Ende Bedarf >= Monatserster oder leer)) oder (Beginn Be-
darf > Stichtag und <= Monatsletzter)
Zu den laufenden Bedarfen zählen: Regelleistung, Mehrbedarf, laufende Kosten der Unter-
kunft, Sozialversicherungsbeiträge, Zuschlag Alg nach § 24 SGB (a.F.).
Bei einmaligen Bedarfen muss gelten:
Monatserster <= Beginn Bedarf <= Monatsletzter
Zu den einmaligen Bedarfen zählen: gesondert zu erbringende Leistungen (kommu-
nal/Bund), einmalige Kosten der Unterkunft, einmalige Nachzahlungen, Leistungen nach §
24 Abs. 1 SGB II, Leistungen nach § 24a SGB II (a.F.).
3.9 Auswertungsregeln für Leistungs-/Zahlungsanspruch
Die Höhe der Leistungen zur Grundsicherung für Arbeitsuchende, die an SGB II-
Leistungsempfänger (Personen und Bedarfsgemeinschaften) durch die Träger ausgezahlt
werden, sind maßgebliche Informationen über die Kostenstruktur im SGB II insgesamt sowie
bei den einzelnen Trägern. Regionale Unterschiede in den Rahmenbedingungen zwischen
den Trägern und weiteren administrativen oder geographischen Einheiten – z.B. höhere
Mietkosten in Großstädten – können so aufgedeckt und dargestellt werden.
In den Daten der zugelassenen kommunalen Träger, die auf Basis des Datenstandards
XSozial-BA-SGB II an die Statistik der Bundesagentur für Arbeit übermittelt werden, sind die
Angaben über einzelne Leistungshöhen nicht direkt enthalten. Deshalb wendet die Statistik
ein Verfahren an, das basierend auf den Bedarfen (Modul 4) und dem Gesamtanspruch
(Modul 7) einer Person berechnet. D.h. zwischen diesen beiden Modulen besteht eine enge
5 Durch das Haushaltsbegleitgesetz 2011 vom 9. Dezember 2010 abgeschafft. Der Vollständigkeit halber werden
der Bedarf bzw. die Leistung weiterhin aufgeführt.
6 Der zusätzliche Schulbedarf nach § 24a SGB II (a.F.) wurden mit dem Gesetz zur Ermittlung von Regelbedarfen
und zur Änderung des SGB II und SGB XII durch die Leistung nach § 28 Abs. 3 SGB II abgelöst. Der Vollständig-keit halber werden der Bedarf bzw. die Leistung weiterhin aufgeführt.
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- 35 -
Abhängigkeit. Für alle Bedarfe, die in Modul 4 gemeldet werden, muss der sich unter Be-
rücksichtigung von Einkommen bzw. Sanktionen ergebende Leistungs- bzw. Zahlungsan-
spruch in Modul 7 in den Feldern 7.9 (Leistungsanspruch vor Sanktion - gesamt) und 7.10
(Leistungsanspruch nach Sanktion - gesamt) berücksichtigt werden. Ist dies nicht der Fall,
treten bei dem im Folgenden dargestellten Berechnungsalgorithmus Verzerrungen auf. Beim
Leistungsanspruch (Leistungsanspruch vor Sanktion) besteht die Besonderheit, dass der
sich ergebende Leistungsanspruch in Bundes- und Kommunalleistungen (Felder 7.14 und
7.15) unterteilt werden muss. Es ist wichtig, dass die Leistungen, die sich aus Bundesbedar-
fen ergeben, dem Leistungsanspruch für Bundesleistungen (Feld 7.14) und Leistungen, die
sich aus kommunalen Bedarfen ergeben, dem Leistungsanspruch für kommunale Leistungen
(Feld 7.15) zugeordnet werden. Der folgenden Tabelle kann die entsprechende Zuordnung
entnommen werden.
Bedarfsart Ausprägung lt.
Datensatz-
beschreibung
einmalig /
laufend
Bundesleistung / kommu-
nale Leistung
ALG II-Regelbedarf 101 / 201 laufend Bundesleistung
Sozialgeld-Regelbedarf 102 / 202 laufend Bundesleistung
Mehrbedarf Schwangerschaft 111 / 211 laufend Bundesleistung
Mehrbedarf Alleinerziehend 112 / 212 laufend Bundesleistung
Mehrbedarf Behinderung 113 / 213 laufend Bundesleistung
Mehrbedarf Ernährung 114 / 214 laufend Bundesleistung
unabweisbarer, laufender Mehrbe-
darf
115 / 215 laufend Bundesleistung
Mehrbedarf dezentrale Warmwas-
sererzeugung
116 / 216 laufend Bundesleistung
Erstausstattung Wohnung 121 / 221 einmalig kommunale Leistung
Erstausstattung Bekleidung, bei
Schwangerschaft und Geburt
122 / 222 einmalig kommunale Leistung
Orthopädische Schuhe / therapeuti-
sche Geräte
124 / 224 einmalig Bundesleistung
Wohnungsgrundkosten 131 / 231 laufend kommunale Leistung
Heizkosten 135 / 235 laufend kommunale Leistung
Betriebskosten 136 / 236 laufend kommunale Leistung
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- 36 -
sonstige einmalige Nebenkosten 137 / 237 einmalig kommunale Leistung
Wohnungsbeschaffungskosten 138 / 238 einmalig kommunale Leistung
Mietschulden 139 / 239 einmalig kommunale Leistung
Zuschuss zu KdU für Auszubildende 140 / 240 laufend kommunale Leistung
Instandhaltung / Reparatur bei selbst
bewohntem Wohneigentum
143 / 243 einmalig kommunale Leistung
einmaliger unabweisbarer Bedarf 271 einmalig Bundesleistung
KV-Beitrag 152 laufend Bundesleistung
RV-Beitrag 153 laufend Bundesleistung
Zuschuss KV bei privater oder frei-
williger Versicherung
155 laufend Bundesleistung
Zuschuss PV bei privater Versiche-
rung
156 laufend Bundesleistung
Zuschuss KV zur Vermeidung von
Hilfebedürftigkeit
157 laufend Bundesleistung
Zuschuss PV zur Vermeidung von
Hilfebedürftigkeit
158 laufend Bundesleistung
Zusatzbeitrag KV zur Vermeidung
von Hilfebedürftigkeit
160 laufend Bundesleistung
3.9.1 Leistungsanspruch
Unter dem Leistungsanspruch ist die Leistung vor Sanktionen zu verstehen. Der individuelle
Leistungsanspruch berechnet sich im Allgemeinen aus der Differenz der Bedarfe und des
angerechneten Einkommens einer Person.
Der Berechnungsalgorithmus für die Leistungsansprüche nach einzelnen Leistungsarten
basiert auf den einzelnen Bedarfen (Modul 4) und dem Gesamtanspruch vor Sanktion (Mo-
dul 7) einer Person.
Es werden die folgenden Leistungsarten ermittelt:
Regelleistung (Arbeitslosengeld II / Sozialgeld)
Mehrbedarfe
Laufende Kosten der Unterkunft
Einmalige Kosten der Unterkunft
Einmalige Nachzahlungen
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Grundsicherung für Arbeitsuchende
- 37 -
Gesondert zu erbringende Leistungen (kommunal)
Gesondert zu erbringende Leistungen (Bund)
Sozialversicherungsbeiträge
Leistungen nach § 24 Abs. 1 SGB II (unabweisbarer Bedarf)
(Zuschlag Alg nach § 24 SGB II (a.F.))7
(Leistungen nach § 24a SGB II (a.F.))8
Im Kapitel 3.8 „Auswertungsregeln für Bedarfe“ ist beschrieben, aus welchen Bedarfsarten
sich die einzelnen Leistungsarten zusammensetzen.
Die einzelnen Bedarfe aus Modul 4 werden nach den genannten Leistungsarten aufsum-
miert. Diese werden anschließend in einer bestimmten Reihenfolge vom Gesamtleistungs-
anspruch vor Sanktionen aus Modul 7 abgezogen. Beim Gesamtleistungsanspruch vor
Sanktionen wurden bereits alle angerechneten Einkommen berücksichtigt. Die Reihenfolge,
in der die Bedarfsgruppen abgezogen werden, ergibt sich aus § 19 Satz 3 SGB II. Der be-
sagt, dass bei der Einkommensanrechnung erst die Leistungen nach §§ 20, 21 und 23, da-
rüber hinaus die Leistungen nach § 22 gekürzt werden. Die Sozialversicherungsbeiträge, die
Leistungen nach § 24 Abs. 1 SGB II, der Zuschlag Alg nach § 24 SGB II (a.F.) sowie die
Leistungen nach § 24a SGB II (a.F.) werden nicht durch Einkommen gekürzt. Der im Modul
4 erfasste Bedarf kommt also im vollen Maße zur Auszahlung. Daher werden diese Bedarfs-
gruppen beim Berechnungsalgorithmus zuerst berücksichtigt, denn der Berechnungsalgo-
rithmus bildet die Kürzungsreihenfolge in umgekehrter Form ab. Nachdem vom Gesamtleis-
tungsanspruch vor Sanktionen alle Bedarfsgruppen abgezogen wurden, liegen nun die
Höhen der Leistungsansprüche nach den oben definierten Leistungsgruppen vor. Der Be-
rechnungsalgorithmus ist im Anschluss detailliert und schematisch dargestellt.
Die Vergleichbarkeit der Daten aus XSozial-BA-SGB II und dem BA-Fachverfahren zur Leis-
tungsgewährung nach dem SGB II (A2LL) ist gewährleistet.
Im Folgenden wird der Algorithmus zur Berechnung der einzelnen Leistungshöhen schema-
tisch dargestellt:
Abkürzungen:
LAOS = Leistungsanspruch ohne Sanktionen
LANS = Leistungsanspruch nach Sanktionen
Bed = Bedarf
Leist = berechnete Leistung / Leistungshöhe
SB = Sanktionsbetrag
7 Durch das Haushaltsbegleitgesetz 2011 vom 9. Dezember 2010 abgeschafft. Der Vollständigkeit halber werden
der Bedarf bzw. die Leistung weiterhin aufgeführt.
8 Der zusätzliche Schulbedarf nach § 24a SGB II (a.F.) wurden mit dem Gesetz zur Ermittlung von Regelbedarfen
und zur Änderung des SGB II und SGB XII durch die Leistung nach § 28 Abs. 3 SGB II abgelöst. Der Vollständig-keit halber werden der Bedarf bzw. die Leistung weiterhin aufgeführt.
Handbuch XSozial-BA-SGB-II
Grundsicherung für Arbeitsuchende
- 38 -
RL = Regelbedarf
MB = Mehrbedarfe
lKdU = laufende Kosten der Unterkunft
lKdU_sum = Summe der laufenden Kosten der Unterkunft (einschließlich der
Nachzahlungen für Heiz- und Betriebskosten)
eKdU = einmalige Kosten der Unterkunft
eKdU_sum = Summe der einmaligen Kosten der Unterkunft (einschließlich der
Nachzahlungen für Heiz- und Betriebskosten)
eNz = einmalige Nachzahlungen
sonstige_K = gesondert zu erbringende Leistungen (kommunal) nach § 24 Abs. 3 Nr. 1
und 2 SGB II
sonstige_B = gesondert zu erbringende Leistungen (Bund) nach § 24 Abs. 3 Nr. 3 SGB II
SV = Beiträge / Zuschüsse zur Sozialversicherung
uabwB = Leistungen nach § 24 Abs. 1 SGB II (unabweisbarer Bedarf)
(ZA = Zuschlag Alg nach § 24 SGB II (a.F.))9
(§24a = Leistung nach § 24a SGB II (a.F.))10
9 Durch das Haushaltsbegleitgesetz 2011 vom 9. Dezember 2010 abgeschafft. Der Vollständigkeit halber werden
der Bedarf bzw. die Leistung weiterhin aufgeführt.
10 Der zusätzliche Schulbedarf nach § 24a SGB II (a.F.) wurden mit dem Gesetz zur Ermittlung von Regelbedar-
fen und zur Änderung des SGB II und SGB XII durch die Leistung nach § 28 Abs. 3 SGB II abgelöst. Der Voll-ständigkeit halber werden der Bedarf bzw. die Leistung weiterhin aufgeführt.
Handbuch XSozial-BA-SGB-II
Grundsicherung für Arbeitsuchende
- 39 -
ja nein
ja nein
ja nein
ja nein
ja nein
Bed §24a = 0
LeistA §24a = 0 LAOS - Bed §24a > 0
LeistA §24a = Bed §24a
LeistA §24a = 0
LeistA uabw B = 0
LeistA SV = 0
LeistA ZA = 0
LeistA eKdU = 0
LeistA eNz = 0
LeistA sonstige_B = 0
LeistA sonstige_K = 0
LeistA lKdU = 0
LeistA MB = 0
LeistA RL = 0
LeistA uabw B = LAOS -
Bed §24a
LeistA SV = 0
LeistA ZA = 0
LeistA eKdU = 0
LeistA eNz = 0
LeistA sonstige_B = 0
LeistA sonstige_K = 0
LeistA lKdU = 0
LeistA MB = 0
LeistA RL = 0
LAOS = 0
Bed uabw B = 0
LeistA uabw B = 0LAOS - Bed §24a -
Bed uabw B > 0
LeistA uabw B = Bed
uabw B
LeistA §24a = LAOS
LeistA uabw B = 0
LeistA SV = 0
LeistA ZA = 0
LeistA eKdU = 0
LeistA eNz = 0
LeistA sonstige_B = 0
LeistA sonstige_K = 0
LeistA lKdU = 0
LeistA MB = 0
LeistA RL = 0
Handbuch XSozial-BA-SGB-II
Grundsicherung für Arbeitsuchende
- 40 -
ja nein
ja nein
ja nein
ja nein
ja nein
ja nein
LeistA ZA = 0
LeistA ZA = LAOS - Bed
§24a - Bed uabw B - Bed
SV
LeistA eKdU = 0
LeistA eNz = 0
LeistA sonstige_B = 0
LeistA sonstige_K = 0
LeistA lKdU = 0
LeistA MB = 0
LeistA RL = 0
LeistA eKdU = 0
LeistA eKdU = LAOS - Bed
§24a - Bed uabw B - Bed
SV - Bed ZA
LeistA eNz = 0
LeistA sonstige_B = 0
LeistA sonstige_K = 0
LeistA lKdU = 0
LeistA MB = 0
LeistA RL = 0
LeistA SV = LAOS - Bed
§24a - Bed uabw B
LeistA ZA = 0
LeistA eKdU = 0
LeistA eNz = 0
LeistA sonstige_B = 0
LeistA sonstige_K = 0
LeistA lKdU = 0
LeistA MB = 0
LeistA RL = 0
Bed eKdU = 0
LAOS - Bed §24a - Bed
uabw B - Bed SV - Bed ZA -
Bed eKdU > 0
LeistA eKdU = Bed eKdU
Bed ZA = 0
LAOS - Bed §24a - Bed
uabw B - Bed SV -
Bed ZA > 0
LeistA ZA = Bed ZA
Bed SV = 0
LeistA SV = 0LAOS - Bed §24a - Bed
uabw B - Bed SV > 0
LeistA SV = Bed SV
Handbuch XSozial-BA-SGB-II
Grundsicherung für Arbeitsuchende
- 41 -
ja nein
ja nein
ja nein
ja nein
ja nein
ja nein
LAOS - Bed §24a - Bed
uabw B - Bed SV - Bed ZA -
Bed eKdU - Bed eNz -
Bed sonstige_B -
Bed sonstige_K > 0
LeistA sonstige_K = LAOS -
Bed §24a - Bed uabw B -
Bed SV - Bed ZA - Bed
eKdU - Bed eNz - Bed
sonstige_B
LeistA lKdU = 0
LeistA MB = 0
LeistA RL = 0
LeistA eNz = 0
LeistA sonstige_B = 0
LeistA sonstige_B = Bed
sonstige_B
LAOS - Bed §24a - Bed
uabw B - Bed SV - Bed ZA -
Bed eKdU - Bed eNz -
Bed sonstige_B > 0
LeistA sonstige_B = LAOS -
Bed §24a - Bed uabw B -
Bed SV - Bed ZA - Bed
eKdU - Bed eNz
LeistA sonstige_K = 0
LeistA lKdU = 0
LeistA MB = 0
LeistA RL = 0
Bed eNz = 0
LAOS - Bed §24a - Bed
uabw B - Bed SV - Bed ZA -
Bed eKdU - Bed eNz > 0
LeistA eNz = Bed eNzLeistA eNz = LAOS - Bed
§24a - Bed uabw B - Bed
SV - Bed ZA - Bed eKdU
LeistA sonstige_B = 0
LeistA sonstige_K = 0
LeistA lKdU = 0
LeistA MB = 0
LeistA RL = 0
Bed sonstige_B = 0
Bed sonstige_K = 0
LeistA sonstige_K = 0
LeistA sonstige_K = Bed
sonstige_K
Handbuch XSozial-BA-SGB-II
Grundsicherung für Arbeitsuchende
- 42 -
ja nein
ja nein
ja nein
ja nein
ja nein
ja nein
LeistA RL = LAOS - Bed
§24a - Bed uabw B - Bed
SV - Bed ZA - Bed eKdU -
Bed eNz - Bed sonstige_B -
Bed sonstige_K - Bed lKdU -
Bed MB
Bed lKdU = 0
LeistA lKdU = 0
LeistA lKdU = Bed lKdU
LAOS - Bed §24a - Bed
uabw B - Bed SV - Bed ZA -
Bed eKdU - Bed eNz -
Bed sonstige_B -
Bed sonstige_K -
Bed lKdU > 0
LeistA lKdU = LAOS - Bed
§24a - Bed uabw B - Bed
SV - Bed ZA - Bed eKdU -
Bed eNz - Bed sonstige_B -
Bed sonstige_K
LeistA MB = 0
LeistA RL = 0
LeistA RL = Bed RL
LeistA MB = LAOS - Bed
§24a - Bed uabw B - Bed
SV - Bed ZA - Bed eKdU -
Bed eNz - Bed sonstige_B -
Bed sonstige_K - Bed lKdU
LeistA RL = 0
LAOS - Bed §24a - Bed
uabw B - Bed SV - Bed ZA -
Bed eKdU - Bed eNz -
Bed sonstige_B -
Bed sonstige_K -
Bed lKdU - Bed MB -
Bed RL > 0
LeistA MB = Bed MB
Bed RL = 0
LeistA RL = 0
LAOS - Bed §24a - Bed
uabw B - Bed SV - Bed ZA -
Bed eKdU - Bed eNz -
Bed sonstige_B -
Bed sonstige_K -
Bed lKdU - Bed MB > 0
Bed MB = 0
LeistA MB = 0
Handbuch XSozial-BA-SGB-II
Grundsicherung für Arbeitsuchende
- 43 -
Am Ende dieses ersten Teiles des Berechnungsalgorithmus liegen die Leistungsansprüche
nach Leistungsarten vor. Ein weiterer Berechnungsteil ist erforderlich, um für die einzelnen
Leistungsarten die Sanktionen zu berücksichtigen.
3.9.2 Zahlungsanspruch
Unter dem Zahlungsanspruch ist die Leistung nach Sanktionen zu verstehen. Der individuel-
le Zahlungsanspruch berechnet sich im Allgemeinen aus der Differenz der Leistungsansprü-
che und dem Sanktionsbetrag einer Person.
Handbuch XSozial-BA-SGB-II
Grundsicherung für Arbeitsuchende
- 44 -
ja
nein
ja nein
ja
nein
ja nein
ja
nein
ja nein
ja
nein
ja nein
ZahlA §24a = LeistA §24a
ZahlA uabw B = LeistA uabw B
ZahlA SV = LeistA SV
ZahlA ZA = LeistA ZA
ZahlA eKdU = LeistA eKdU
ZahlA eNz = LeistA eNz
ZahlA sonstige_B = LeistA sonstige_B
ZahlA sonstige_K = LeistA sonstige_K
ZahlA lKdU = LeistA lKdU
ZahlA MB = LeistA MB
ZahlA RL = LeistA RL
LeistA eKdU_sum = LeistA
eKdU + LeistA eNz
SB = LAOS - LANS > 0
ZahlA MB = 0ZahlA MB = LeistA MB -
(SB - LeistA ZA - LeistA
RL)
LeistA MB -
(SB - LeistA ZA -
LeistA RL) > 0
LeistA MB = 0
ZahlA RL = 0ZahlA RL = LeistA RL - (SB
- LeistA ZA)
LeistA ZA = 0
LeistA RL -
(SB - LeistA ZA) > 0
LeistA RL = 0
ZahlA ZA = 0ZahlA ZA = LeistA ZA - SB
LeistA ZA - SB > 0
ZahlA lKdU_sum = ZahlA
lKdU + ZahlA eNz
ZahlA lKdU = LeistA lKdU -
(SB - LeistA ZA - LeistA
RL - LeistA MB)
ZahlA lKdU = 0
LeistA lKdU = 0
LeistA lKdU -
(SB - LeistA ZA -
LeistA RL - LeistA MB) > 0
Handbuch XSozial-BA-SGB-II
Grundsicherung für Arbeitsuchende
- 45 -
Bei dem oben beschriebenen Verfahren handelt es sich um ein statistisches Konzept zur
Berechnung der Höhen der zu ermittelnden Leistungen. Da im operativen Berechnungsver-
fahren andere Kürzungsreihenfolgen möglich sind, sind Unterschiede zu den vor Ort ver-
buchten Beträgen dieser Leistungen möglich. Dennoch ist ein derartiges Vorgehen sinnvoll,
da durch die in Anlehnung an das BA-Verfahren A2LL zu Grunde gelegten Kürzungsreihen-
folgen eine Vergleichbarkeit in der Berichterstattung aus den beiden Systemen geschaf-
fen sowie zwischen den einzelnen SGB II-Trägern ermöglicht wird.
3.10 Auswertungsregeln für Wohnsituation
3.10.1 Stamminformationen zur Wohnung
Als Stamminformationen werden die Wohnungsgröße, die Art der Unterkunft und die Mitglie-
der der Wohnungsgemeinschaft bezeichnet. Basis für die Auswertung der Wohninformatio-
nen sind alle gültigen Bedarfsgemeinschaften.
Die Informationen zur Wohnsituation werden in der Regel auf Ebene der Haushalts-
gemeinschaft ausgegeben. Die Haushaltsgemeinschaft umfasst die Mitglieder der Be-
darfsgemeinschaft sowie alle mit diesen zusammen haushaltenden Personen. Die Haus-
haltsgemeinschaft besteht aus allen Personen, mit denen erwerbsfähige Leistungsberechtig-
te sich Wohnraum teilen und mit denen sie gemeinsam wirtschaften. Dazu zählen Verwandte
und Schwäger der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten sowie deren eigene Kinder, wenn
sie das 25. Lebensjahr vollendet haben oder ihren Lebensunterhalt aus eigenem Einkommen
oder Vermögen bestreiten können. Wird z.B. die Wohnungsgröße ausgewiesen, so bezieht
diese sich auf die Wohnfläche, die von allen Personen in der Haushaltsgemeinschaft be-
wohnt wird.
Wohnungsgröße:
Die Information zur Wohnungsgröße wird im Modul 2 (Bedarfsgemeinschaften) aus dem Feld
2.14 „Wohnungsgröße“ gewonnen. Die Angabe erfolgt in Quadratmetern.
Art der Unterkunft:
Die Art der Unterkunft wird auf Grundlage des Feldes 2.13 „Art Wohnungskosten“ ermittelt.
Es sind die Ausprägungen Miete, Wohneigentum und Kosten nach Tagessatz möglich.
Anzahl Mitglieder des Haushalts:
Gesamtheit der in einem Haushalt zusammen lebenden Personen; sie umfasst die Mitglieder
der Bedarfsgemeinschaft sowie alle mit dieser zusammen haushaltenden Personen. Für die-
se Kennzahl werden die Angaben aus dem Feld 2.12 „Anzahl der Mitglieder des Haushalts“
verwendet. Folgende Konsolidierungsregel wird darauf angewendet:
Wenn Feld 2.12 „Anzahl der Mitglieder des Haushalts“ ≤ Anzahl der BG-Mitglieder oder
Feld 2.12 „Anzahl der Mitglieder des Haushalts“ = leer,
Handbuch XSozial-BA-SGB-II
Grundsicherung für Arbeitsuchende
- 46 -
► Dann setze: Anzahl Mitglieder der Haushaltsgemeinschaft = Anzahl der BG-
Mitglieder
► Sonst: Anzahl Mitglieder der Haushaltsgemeinschaft = Feld 2.12 „Anzahl der Mit-
glieder des Haushalts“
3.10.2 Kosteninformationen zur Wohnung
Über XSozial-BA-SGB II werden die Informationen zu den tatsächlichen und anerkannten
Wohnungskosten gemeldet.
Unterkunftskosten:
Anhand des Feldes 2.16 werden die „anerkannten Wohnungsgrundkosten“, anhand des Fel-
des 2.28 die „tatsächlichen Wohnungsgrundkosten“ ermittelt und als monatliche Kosten aus-
gewiesen. Für die Unterkunftsarten Miete und Wohneigentum (Feld 2.13) werden über XSo-
zial-BA-SGB II bereits die monatlichen Kosten gemeldet. Bei Kosten nach Tagessatz werden
die täglich anfallenden Kosten gemeldet. In diesem Fall wird der Tageswert auf den Monats-
wert umgerechnet:
Kosten nach Tagessatz (monatlich)
= Kosten nach Tagessatz (täglich, laut Feld 2.16) * 30 Tage
Betriebskosten:
Die Informationen zu den Betriebskosten werden aus dem Feld 2.18 „anerkannte Betriebs-
kosten“ und aus dem Feld 2.30 „tatsächliche Betriebskosten“ gewonnen.
Heizkosten:
Die Grundlage für die Auswertungen über Heizkosten bilden die Felder 2.17 „anerkannte
Heizkosten“ und 2.29 „tatsächliche Heizkosten“.
Wohnungsbeschaffungskosten:
Die Wohnungsbeschaffungskosten (Kaution, Courtage, Umzugskosten) werden in XSozial-
BA-SGB II nicht im Modul 2 (Bedarfsgemeinschaften) erfasst. Diese Kosten werden nur über
Modul 4 (Bedarfe) als personenbezogene Bedarfe gemeldet. Zur Ermittlung der Kosten auf
Ebene der Bedarfsgemeinschaft werden daher alle Datensätze aus Modul 4 von den zur
Bedarfsgemeinschaft gehörenden Personen herangezogen, die
mit der Bedarfsart 138 / 238 „Wohnungsbeschaffungskosten“ gemeldet werden,
für die gilt: Erster des aktuellen Monats ≤ Beginn Bedarf ≤ Letzter des aktuellen Monats.
Die Wohnungsbeschaffungskosten liegen also nur auf Ebene der Bedarfsgemeinschaft vor,
nicht auf Ebene der Haushaltsgemeinschaft.
Sonstige einmalige Nebenkosten:
Die sonstigen einmaligen Nebenkosten werden in XSozial-BA-SGB II nicht im Modul 2 (Be-
darfsgemeinschaften) erfasst. Diese Kosten werden nur über Modul 4 (Bedarfe) als perso-
nenbezogene Bedarfe gemeldet. Zur Ermittlung der Kosten auf Ebene der Bedarfsgemein-
Handbuch XSozial-BA-SGB-II
Grundsicherung für Arbeitsuchende
- 47 -
schaft werden daher alle Datensätze aus Modul 4 von den zur Bedarfsgemeinschaft gehö-
renden Personen herangezogen, die
mit der Bedarfsart 137 / 237 „sonstige einmalige Nebenkosten“ gemeldet werden,
für die gilt: Erster des aktuellen Monats ≤ Beginn Bedarf ≤ Letzter des aktuellen Monats.
Die sonstigen einmaligen Nebenkosten liegen also nur auf Ebene der Bedarfsgemeinschaft
vor, nicht auf Ebene der Haushaltsgemeinschaft.
Beispiel: In einer Wohnung wohnen ein Ehepaar und deren 27-jähriger Sohn, der derzeit
noch sein Studium absolviert. Die Kosten der Wohnung sind: 400,- € Bruttokaltmiete,
100,- € Heizkosten und 100,- € Betriebskosten. Die Bedarfsgemeinschaft besteht nur
aus dem Ehepaar, der Sohn zählt nicht dazu.
Für die Übernahme der Kosten für die Unterkunft hat das folgende Auswirkung. Es existie-
ren die tatsächlichen Kosten die auf der Rechnung an die Haushaltsgemeinschaft ste-
hen. Im Datenübermittlungsstandard XSozial-BA-SGB II Version 3.0.1 werden diese In-
formationen benötigt.
Der SGB II-Träger kann eine Obergrenze für die Kosten der Unterkunft anhand der Woh-
nungsgröße festlegen, bis zu der er die Kosten anerkennt. Wenn die tatsächlichen Kosten
geringer sind als der Wert der Obergrenze dann entsprechen sie den anerkannten Kos-
ten. Wenn der Wert größer ist, dann wird nur der Wert der Obergrenze als anerkannt be-
zeichnet. Sowohl die anerkannten als auch die tatsächlichen Kosten für die Unterkunft
sind im Modul 2 „Bedarfsgemeinschaft“ einzutragen.
In diesem Beispiel legt der SGB II-Träger für einen Drei-Personen-Haushalt und eine
Wohnung der gemeldeten Größe eine Obergrenze von:
400,- € Bruttokaltmiete,
100,- € Heizkosten und
100,- € Betriebskosten
fest und erkennt somit für diese Konstellation nur 600,-€ an. Hier sind die tatsächlichen
gleich die anerkannten Kosten. Diese Werte sind in die Felder 2.16, 2.28, 2.17, 2.29, 2.18
und 2.30 zu füllen.
Die Auszahlung der Leistung erfolgt aber nach dem personengebundenen Bedarf. Für die
Bedarfsgemeinschaft im Beispiel bedeutet das: Die Höhe der tatsächlichen Auszahlung,
im Beispiel 600,- € geteilt durch drei Haushaltsmitglieder mal zwei Bedarfsgemein-
schaftsmitglieder gleich 400,- €, errechnet sich aus den personenbezogenen Bedarfen
in Modul 4 „Bedarfe“.
Handbuch XSozial-BA-SGB-II
Grundsicherung für Arbeitsuchende
- 48 -
4 Plausibilisierung
Seit Einführung des SGB II im Jahre 2005 erfolgt eine Berichterstattung über die Kenngrö-
ßen im Bereich der Grundsicherung für Arbeitsuchende. Während anfangs nur über Eckwer-
te zu Bestandsfällen von Bedarfsgemeinschaften (BG), erwerbsfähigen Leistungsberechtig-
ten (eLb) und nicht erwerbsfähigen Leistungsberechtigten (nEf) informiert wurde, wurde die
Berichterstattung im Laufe der Zeit um etliche weitere Strukturinformationen wie Bewegun-
gen und monetäre Größen ergänzt. Damit gerieten immer mehr Module der Datenlieferung
über XSozial-BA-SGB II sowie einzelne Merkmale stärker in den Fokus der statistischen Be-
trachtung. Im gleichen Zug stieg dadurch die Notwendigkeit, die Plausibilisierungsverfahren
auszubauen, die von der Statistik der Bundesagentur für Arbeit genutzt werden, um die Voll-
ständigkeit und Korrektheit der Daten zu prüfen. So werden heute neben den Eckwerten der
Grundsicherung für Arbeitsuchende die Daten zu Bewegungen, Leistungen, Zahlungen, Ein-
kommen, Sanktionen sowie zur Wohnsituation geprüft.
Die Datenlieferung über XSozial-BA-SGB II zur Grundsicherung für Arbeitsuchende erfolgt in
vier Zeitscheiben, die jeweils die Daten eines Wartezeitstandes (0, 1, 2 bzw. 3 Monate War-
tezeit) umfassen. Die Berichterstattung erfolgt auf Basis der Daten mit dreimonatiger Warte-
zeit. Die Daten der einzelnen Jobcenter werden aber nur dann berichterstattet, wenn sie im
Rahmen des Plausibilisierungsprozesses als plausibel eingestuft werden. Die Datenlieferun-
gen mit geringeren Wartezeitständen können hierfür als Frühindikator für Lieferprobleme und
Datenfehler genutzt werden. Wird beispielsweise bereits in der Datenlieferung der Zeitschei-
be T0 ein Fehler festgestellt, kann dieser von den Jobcentern in den folgenden Monaten kor-
rigiert werden, so dass die Datenlieferung der Zeitscheibe T-3 korrekt ist. Damit verringert
sich das Risiko von Datenausfällen für die Berichterstattung. Die Plausibilisierung findet da-
her für Eckwerte, Bewegungen, Leistungen, Zahlungen und Einkommen für alle vier Warte-
zeitstände statt.
Im Folgenden wird das jeweilige Vorgehen bei der Plausibilisierung dargestellt.
4.1 Eckwerte
Bei der Plausibilisierung der Eckwerte (Bestand an BGs, eLb, nEf und Personen) wird pro
betrachtete Größe je ein Fortschreibungswert pro Jobcenter ermittelt. Der Fortschreibungs-
wert ist das Ergebnis aus dem Vormonatswert des Jobcenters multipliziert mit dem Entwick-
lungsfaktor aller Jobcenter aus demselben SGB II-Typen. Dabei wird angenommen, dass
sich die Jobcenter eines SGB II-Typs im Zeitverlauf sehr ähnlich entwickeln. Für die Entwick-
lung innerhalb eines SGB II-Typs werden jedoch nur die Träger berücksichtigt, deren Daten
sich im Vergleich zum Vormonat nicht „zu stark“ verändern (Ausschluss von Ausreißern).
Zur Feststellung der Plausibilität der gelieferten Daten wird die Differenz zwischen dem ge-
meldeten Wert und dem Fortschreibungswert betrachtet. Wenn die Differenz einen positiven
bzw. negativen Grenzwert überschreitet, dann haben sich die Daten des jeweiligen Jobcen-
ters anders entwickelt als erwartet. In diesem Fall wird überprüft ob die Veränderungen auf
Handbuch XSozial-BA-SGB-II
Grundsicherung für Arbeitsuchende
- 49 -
technische bzw. lieferbedingte Fehler zurückzuführen sind. Ist dies der Fall, werden die Eck-
werte der Grundsicherung des Jobcenters als nicht plausibel eingestuft und durch die ent-
sprechenden Fortschreibungswerte ersetzt. Ansonsten gelten die Daten als plausibel.
Durch die Verwendung der Fortschreibungswerte werden lückenfreie und konsistente Zeit-
reihen sichergestellt.
4.2 Strukturinformationen
Grundlage für die Plausibilisierung der Strukturinformationen wie Bewegungen und monetäre
Größen ist die Einschätzung zur Plausibilität der Eckwerte. Für alle Wartezeitstände gilt,
dass diese Strukturinformationen als fehlerhaft angenommen werden, wenn bereits die Eck-
werte als unplausibel eingestuft wurden. Werden die Eckwerte als plausibel eingestuft, findet
eine gesonderte Plausibilisierung der Strukturinformationen statt. Das Vorgehen bei der
Plausibilisierung wurde für die Strukturinformationen Bewegungen, Einkommen, Leistungs-
und Zahlungsansprüche weitestgehend vereinheitlich.
Im Rahmen der Plausibilisierung dieser Strukturinformationen wird jeweils für jede betrachte-
te Größe ein Fortschreibungswert ermittelt. Der Fortschreibungswert ist das Ergebnis aus
dem Vormonatswert des Jobcenters multipliziert mit dem Entwicklungsfaktor aller Jobcenter
aus demselben SGB II-Typen. Dabei wird angenommen, dass sich die Jobcenter eines
SGB II-Typs im Zeitverlauf sehr ähnlich entwickeln. Für die Entwicklung innerhalb eines
SGB II-Typs werden jedoch nur die Träger berücksichtigt, deren Daten sich im Vergleich
zum Vormonat nicht „zu stark“ verändern (Ausschluss von Ausreißern).
Zur Feststellung der Plausibilität der gelieferten Daten wird die Differenz zwischen dem ge-
meldeten Wert und dem Fortschreibungswert betrachtet. Wenn die Differenz einen positiven
bzw. negativen Grenzwert überschreitet, dann haben sich die Daten des jeweiligen Jobcen-
ters anders entwickelt als erwartet.
Für die Validierung der Daten ohne bzw. mit einem oder zwei Monaten Wartezeit findet keine
weitere Prüfung der Daten statt. Die Daten des Jobcenters werden als auffällig markiert.
Für die Daten mit dreimonatiger Wartezeit ist es das Ziel festzustellen, ob die Veränderun-
gen auf technische bzw. lieferbedingte Fehler zurückzuführen sind. Ist dies der Fall, werden
die Daten eines Jobcenters als nicht plausibel eingestuft. Ansonsten gelten die Daten als
plausibel.
Die Einschätzung der Daten mit geringem Wartezeitstand als auffällig gilt daher als Frühindi-
kator, dass ggf. technische oder lieferbedingte Fehler zu verzerrten Daten führen. So kann
das betroffene Jobcenter bis zur Datenlieferung mit drei Monaten Wartezeit an der Prüfung
bzw. Korrektur der Daten arbeiten.
Handbuch XSozial-BA-SGB-II
Grundsicherung für Arbeitsuchende
- 50 -
Übersicht über die möglichen Plausibilitätseinschätzungen je Strukturinformation:
Struktur-
information WZ0 WZ1 WZ2 WZ3
Bewegungen
plausibel,
auffällig,
unplausibel (nur bei
unplausiblen Eck-
werten)
plausibel,
auffällig,
unplausibel (nur bei
unplausiblen Eck-
werten)
plausibel,
auffällig,
unplausibel (nur bei
unplausiblen Eckwer-
ten)
plausibel,
unplausibel
Einkommen
plausibel,
auffällig,
unplausibel (nur bei
unplausiblen Eck-
werten)
plausibel,
auffällig,
unplausibel (nur bei
unplausiblen Eck-
werten)
plausibel,
auffällig,
unplausibel (nur bei
unplausiblen Eckwer-
ten)
plausibel,
unplausibel
Leistungsan-
spruch
plausibel,
auffällig,
unplausibel (nur bei
unplausiblen Eck-
werten)
plausibel,
auffällig,
unplausibel (nur bei
unplausiblen Eck-
werten)
plausibel,
auffällig,
unplausibel (nur bei
unplausiblen Eckwer-
ten)
plausibel,
unplausibel
Zahlungsan-
spruch
plausibel,
auffällig,
unplausibel (nur bei
unplausiblen Eck-
werten)
plausibel,
auffällig,
unplausibel (nur bei
unplausiblen Eck-
werten)
plausibel,
auffällig,
unplausibel (nur bei
unplausiblen Eckwer-
ten)
plausibel,
unplausibel
Sanktionen - - - plausibel,
unplausibel
Wohnsituation - - - plausibel,
unplausibel
4.2.1 Bewegungen
Die Plausibilisierung der Bewegungen erfolgt getrennt für Bewegungen von Bedarfsgemein-
schaften und Bewegungen von Personen (erwerbsfähige und nicht erwerbsfähige Leistungs-
berechtigte).
Als Bewegungen von Bedarfsgemeinschaften werden Zu- und Abgänge von BGs ohne Vor-
bzw. Anschlussbezug von SGB II-Leistungen sowie Zu- und Abgänge mit einer Unterbre-
chung des Leistungsanspruchs von mehr als 7 Tagen betrachtet.
Als Bewegungen von Personen werden Zu- und Abgänge von erwerbsfähigen und nicht er-
werbsfähigen Leistungsberechtigten ohne Vor- bzw. Anschlussbezug von SGB II-Leistungen,
Handbuch XSozial-BA-SGB-II
Grundsicherung für Arbeitsuchende
- 51 -
mit einer Unterbrechung des Leistungsanspruchs von mehr als 7 Tagen sowie alle Träger-
wechsel von Personen betrachtet.
Grundlage für die Einschätzung der Plausibilität der Bewegungen ist die Einschätzung der
Plausibilität der Eckwerte (Bestand Bedarfsgemeinschaften, Personen, erwerbsfähige Leis-
tungsberechtigte, nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte) des aktuellen Berichtsmonats
und des Vormonats. Für alle Wartezeitstände gilt, dass die Bewegungen als fehlerhaft ange-
nommen werden, wenn bereits die Eckwerte des aktuellen Berichtsmonats oder des Vormo-
nats als unplausibel eingestuft wurden. Werden die Eckwerte des aktuellen Berichtsmonats
und des Vormonats als plausibel eingestuft, findet eine gesonderte Einschätzung der Plausi-
bilität für Bewegungen statt.
Folgende Größen werden bei der Plausibilisierung von Bewegungen berücksichtigt:
Anzahl Abgänge
Anzahl Zugänge
Abgangsrate (Abgänge / Bestand des Vormonats)
Zugangsrate (Zugänge / Bestand aktueller Monat)
Stock-Flow-Zusammenhang
Als Stock-Flow-Zusammenhang wird folgende Gleichung bezeichnet:
Bestand im aktuellen Berichtsmonat = Bestand im Vormonat + Zugänge - Abgänge.
Geringe Abweichungen des Stock-Flow-Zusammenhangs können auftreten. Für die Ein-
schätzung der Plausibilität der Bewegungen wird die Abweichung des Stock-Flow-
Zusammenhangs in Relation zu den Bestandszahlen (BGs bzw. Personen) des aktuellen
Berichtsmonats betrachtet.
Die Ergebnisse der Plausibilisierung werden dem jeweiligen Jobcenter in der Übersicht „xxxxx_LST_Bewegungen_jjjjmm“ zur Verfügung gestellt.
4.2.2 Einkommen
Grundlage für die Einschätzung der Plausibilität des Einkommens ist die Einschätzung der
Plausibilität der Eckwerte (Bestand Bedarfsgemeinschaften, Personen, erwerbsfähige Leis-
tungsberechtigte, nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte). Für alle Wartezeitstände gilt,
dass das Einkommen als fehlerhaft angenommen wird, wenn bereits die Eckwerte des aktu-
ellen Berichtsmonats als unplausibel eingestuft wurden. Werden die Eckwerte des aktuellen
Berichtsmonats als plausibel eingestuft, findet eine gesonderte Einschätzung der Plausibilität
des Einkommens statt.
Folgende Größen werden bei der Plausibilisierung der Einkommen berücksichtigt:
Summe des zu berücksichtigenden Einkommens
Anzahl Bedarfsgemeinschaften mit zu berücksichtigendem Einkommen
Anzahl Personen mit zu berücksichtigendem Einkommen
Summe des verfügbaren Einkommens
Anzahl Bedarfsgemeinschaften mit verfügbarem Einkommen
Handbuch XSozial-BA-SGB-II
Grundsicherung für Arbeitsuchende
- 52 -
Anzahl Personen mit verfügbarem Einkommen
Summe des anrechenbaren Einkommens
Anzahl Bedarfsgemeinschaften mit anrechenbarem Einkommen
Anzahl Personen mit anrechenbarem Einkommen
Relation der Summe des verfügbaren Einkommens zur Summe des zu berücksichtigen-
den Einkommens
Relation der Summe des anrechenbaren Einkommens zur Summe des zu berücksichti-
genden Einkommens
Erwerbstätigkeit: Anzahl abhängig Beschäftigte
Erwerbstätigkeit: Anzahl Selbständige
Die Ergebnisse der Plausibilisierung werden dem jeweiligen Jobcenter in der Übersicht „xxxxx_LST_Einkommen_jjjjmm“ zur Verfügung gestellt.
4.2.3 Leistungsanspruch
Beim Leistungsanspruch werden folgende Größen bei der Plausibilisierung berücksichtigt:
Höhe des laufenden Leistungsanspruchs für Personen
Höhe des Leistungsanspruchs ALG II-Regelbedarf für Personen
Höhe des Leistungsanspruchs Sozialgeld-Regelbedarf für Personen
Anzahl Personen mit laufendem Leistungsanspruch
Anzahl Personen mit Leistungsanspruch ALG II-Regelbedarf
Anzahl Personen mit Leistungsanspruch Sozialgeld-Regelbedarf
Anzahl Personen mit Leistungsanspruch Kosten für Unterkunft
Durchschnittlicher laufender Leistungsanspruch pro Person mit laufendem Leistungsan-
spruch
Höhe des laufenden Leistungsanspruchs für Bedarfsgemeinschaften
Anzahl Bedarfsgemeinschaften mit laufendem Leistungsanspruch
Durchschnittlicher laufender Leistungsanspruch pro Bedarfsgemeinschaft mit laufendem
Leistungsanspruch
Die Ergebnisse der Plausibilisierung werden dem jeweiligen Jobcenter in der Übersicht
„xxxxx_LST_Leistungen_jjjjmm“ zur Verfügung gestellt.
4.2.4 Zahlungsanspruch
Beim Zahlungsanspruch werden folgende Größen bei der Plausibilisierung berücksichtigt:
Höhe des Zahlungsanspruchs ALG II-Regelbedarf für Personen
Höhe des Zahlungsanspruchs Sozialgeld-Regelbedarf für Personen
Anzahl Personen mit Zahlungsanspruch ALG II-Regelbedarf
Anzahl Personen mit Zahlungsanspruch Sozialgeld-Regelbedarf
Anzahl Personen mit Zahlungsanspruch Kosten für Unterkunft
Durchschnittlicher Gesamtzahlungsanspruch pro Person mit Zahlungsanspruch
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Grundsicherung für Arbeitsuchende
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Durchschnittlicher Zahlungsanspruch ALG II-Regelbedarf pro Person mit Zahlungsan-
spruch ALG II-Regelbedarf
Anteil Personen mit Zahlungsanspruch Kosten für Unterkunft an allen Personen
Höhe des Zahlungsanspruchs ALG II-Regelbedarf für Bedarfsgemeinschaften
Höhe des Zahlungsanspruchs Sozialgeld-Regelbedarf für Bedarfsgemeinschaften
Durchschnittlicher Zahlungsanspruch ALG II-Regelbedarf pro Bedarfsgemeinschaft mit
Zahlungsanspruch ALG II-Regelbedarf
Die Ergebnisse der Plausibilisierung werden dem jeweiligen Jobcenter in der Übersicht
„xxxxx_LST_Zahlungen_jjjjmm“ zur Verfügung gestellt.
4.2.5 Sanktionen
Die Plausibilisierung von Sanktionen erfolgt nicht nach dem oben beschriebenen Vorgehen.
Bei Sanktionen werden folgende Indikatoren geprüft:
A: Plausibilität der Eckwerte mit dreimonatiger Wartezeit zum aktuellen Berichtsmo-
nat
B: Sanktionsquote der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten
C: Sanktionsquote der arbeitslosen erwerbsfähigen Leistungsberechtigten
In folgenden Fällen werden die gemeldeten Sanktionen der zugelassenen kommunalen Trä-
ger als fachlich nicht plausibel eingeschätzt und nicht veröffentlicht:
Plausibilitätskriterium A: Die Eckwerte mit dreimonatiger Wartezeit des Trägers zum aktu-
ellen Berichtsmonat wurden als fachlich nicht plausibel eingeschätzt.
Plausibilitätskriterium B: B < 1% oder B < durchschnittliche Sanktionsquote der eLb bei
allen nicht optierenden Trägern desselben Bundeslandes – 1
Plausibilitätskriterium C: C < durchschnittliche Sanktionsquote der arbeitslosen eLb bei
allen nicht optierenden Trägern desselben Bundeslandes – 1
Die Ergebnisse der Plausibilisierung werden dem jeweiligen Jobcenter in der Übersicht
„xxxxx_LST_Sanktionen_jjjjmm“ zur Verfügung gestellt.
4.2.6 Wohnsituation
Es wird der Anteil der „keine Angabe“-Fälle bei der Unterkunftsart und der Wohnfläche ge-prüft, er sollte 10 % nicht übersteigen. Zusätzlich werden durchschnittliche Quadratmeter-preise überprüft.
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Grundsicherung für Arbeitsuchende
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5 Weiterführende Informationen
Neben regelmäßig erscheinenden Printmedien (Amtliche Nachrichten der Bundesagentur für
Arbeit (ANBA)) enthalten die Internetseiten der Statistik der Bundesagentur für Arbeit fach-
lich und regional tief gegliederte Ergebnisse: http://statistik.arbeitsagentur.de.
Unter „Statistik nach Themen“ – „Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II)“ findet man
ausführliche Tabellen zur Grundsicherung für Arbeitsuchende oder direkt:
http://statistik.arbeitsagentur.de/Navigation/Statistik/Statistik-nach-Themen/Grundsicherung-
fuer-Arbeitsuchende-SGBII/Grundsicherung-fuer-Arbeitsuchende-SGBII-Nav.html
Ergänzt werden die monatlichen Ergebnisse durch Sonderberichte und Methodenberichte,
insbesondere im Rahmen der Statistik der Grundsicherung für Arbeitsuchende sind derzeit
erhältlich:
Sonderberichte (zu finden unter „Analytik“ – „Statistische Sonderberichte“) z. B.:
Grundsicherung für Arbeitsuchende: Erwerbstätige Arbeitslosengeld II-Bezieher: Be-
griff, Messung, Struktur und Entwicklung (Stand Dezember 2008)
Grundsicherung für Arbeitsuchende: Verweildauern von Hilfebedürftigen (Stand De-
zember 2008)
Grundsicherung für Arbeitsuchende: Bedarfe, Leistungen und Haushaltsbudget
Grundsicherung für Arbeitsuchende: Anrechenbare Einkommen und Erwerbstätigkeit
Grundsicherung für Arbeitsuchende: Sanktionen gegenüber erwerbsfähigen Hilfebe-
dürftigen
Grundsicherung für Arbeitsuchende: Wohnsituation und Wohnkosten
Methodenberichte (zu finden unter „Grundlagen“ – „Methodenberichte“) z. B.:
Integrierte Statistik zur Grundsicherung für Arbeitsuchende
Ausgleich operativ untererfasster Eckwerte auf Regionalebene in der Leistungsstatis-
tik SGB II
Übergänge von Arbeitslosen und erwerbsfähigen Hilfebedürftigen aus der Grundsi-
cherung für Arbeitsuchende in Beschäftigung 2008/2009
Statistik der Grundsicherung für Arbeitsuchende: Berechnung von Hilfequoten
Aktivierung im Rechtskreis SGB II
Zur Messung der Arbeitslosigkeit in der Grundsicherung für Arbeitsuchende nach
dem SGB II
Methodische Hinweise und weiterführende Informationen zum Verfahren XSozial-BA-SGB
II sind auf der Internetseite der Statistik der BA unter „Grundlagen“ - Datenstandard XSozial-
BA-SGB II abrufbar.
Handbuch XSozial-BA-SGB-II
Grundsicherung für Arbeitsuchende
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Für spezielle Fragestellungen und Auswertungswünsche steht das Datenzentrum der Sta-
tistik der Bundesagentur für Arbeit zur Verfügung:
Statistik
Bundesagentur für Arbeit
D-90327 Nürnberg
Tel.: +49 911/ 179 – 3632
Fax: +49 911/ 179 – 1131
mailto:[email protected]
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6 Glossar
Ein ausführliches Glossar ist im Internet zu finden:
http://statistik.arbeitsagentur.de/Navigation/Statistik/Grundlagen/Glossare/Glossare-Nav.html