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ANALYSEN HANDELSKAMMER-FACHKRÄFTEMONITOR HAMBURG 2015 Ein Online-Prognosetool für den Arbeitsmarkt

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ANALYSEN

HANDELSKAMMER-FACHKRÄFTEMONITOR HAMBURG2015

Ein Online-Prognosetool für den Arbeitsmarkt

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HANDELSKAMMER-FACHKRÄFTEMONITOR HAMBURG2015

Ein Online-Prognosetool für den Arbeitsmarkt

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Herausgeber:Handelskammer Hamburg WifOR GmbHAdolphsplatz 1 | 20457 Hamburg Rheinstraße 22 | 64283 DarmstadtPostfach 11 14 49 | 20414 Hamburg Telefon +49 6151 50155-0Telefon 040 36138-138 | Fax 040 36138-401 Fax +49 6151 [email protected] | www.hk24.de [email protected]

Bearbeitung:Dr. Torsten König, Julian Peters Dr. Sandra Hofmann, Elena Fürst, Susanne [email protected] [email protected] 040 36138-138 | Fax 040 36138-401 Telefon 06151 50155-12

Alle Grafiken © Handelskammer HamburgFoto [M]: Daniel Sumesgutner; kartoxjm, Aleksandr Bryliaev/Fotolia.comHerstellung: Wertdruck GmbH & Co. KG, Hamburg

September 2015

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Laut aktueller Konjunkturbefragung der Handelskam-mer Hamburg sehen knapp 30 Prozent der befragtenHamburger Unternehmen im Fachkräftemangel einesder größten Geschäftsrisiken für die kommenden zwölfMonate. Die Lösung dieser Frage wird mit darüber ent-scheiden, ob unser Land, unsere Stadt und ihre Unter-nehmen wettbewerbsfähig bleiben. Daher ist es begrü-ßenswert, dass der Hamburger Senat gemeinsam mitden Kammern, Verbänden und Gewerkschaften das„Aktionsbündnis Bildung und Beschäftigung Hamburg– Hamburger Fachkräftenetzwerk“ aufgelegt hat. EinBeitrag der Handelskammer Hamburg zum Aktions-bündnis ist der im Internet frei zugängliche „Fachkräf-temonitor Hamburg“ (www.hk24.de/demografie).

Mit dieser interaktiven Webanwendung kann jederindividuell analysieren, wie sich Fachkräfteangebotund -nachfrage in Hamburg bezogen auf bestimmteBranchen und Berufsgruppen bis zum Jahr 2030voraussichtlich entwickeln werden. Darüber hinaus istder Fachkräftemonitor ein kraftvolles Planungsinstru-ment, mit dem Entscheidungsträger in Politik und Verwaltung ihre Maßnahmen zur Verringerung desFachkräftemangels auf Basis valider Prognosen sinn-voll gestalten können. Prioritäten im Bereich Bildungkönnen dort gesetzt werden, wo der Bedarf am größ-ten ist.

Beim Fachkräftemonitor Hamburg wird insgesamtein Fachkräftepotenzial von rund 800 000 Personen,darunter etwa 60 000 akademisch Qualifizierte, auself Branchen in zehn akademischen und 35 beruflichqualifizierten Gruppen betrachtet. Das Tool wird jähr-lich aktualisiert und basiert auf allgemein zugäng -lichen Statistiken sowie auf den Ergebnissen der vier-teljährlichen Konjunkturumfragen der HandelskammerHamburg. Auch wissenschaftlich fundierte Prognosen,wie sie der Fachkräftemonitor bietet, können künftigeEntwicklungen angesichts gegenwärtig nicht abseh-barer Ereignisse immer nur mit einer gewissen Wahr-scheinlichkeit abbilden. Maßnahmen, die heute etwa

bei der Berufsausbildung, der Hochschulplanung oderder Gestaltung der Zuwanderung ergriffen werden,lassen sich erst mit Zeitverzögerung bei den jährlichenAktualisierungen des Fachkräftemonitors berücksich-tigen.

Alles in allem hilft der Fachkräftemonitor Hamburg,einen klareren Blick in die Zukunft zu werfen. DieZukunft muss aber nicht so wie im Prognosemodelleintreten. Wir in Hamburg haben es selbst in der Hand,Maßnahmen zu ergreifen, um die Zukunft zum Bes -seren hin zu gestalten.

Handelskammer Hamburg

Fritz Horst Melsheimer Prof. Dr. Hans-Jörg Schmidt-Trenz

Präses Hauptgeschäftsführer

Vorwort

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Handelskammer-Fachkräftemonitor Hamburg © Handelskammer Hamburg 2015

Prognose 2030: Die Fachkräftelücke öffnet sich weiter

Laut Handelskammer-Fachkräftemonitor Hamburg (HK-Fachkräftemonitor Hamburg) könnten der HamburgerWirtschaft bis zum Jahr 2030 voraussichtlich 97 0001

Fachkräfte weniger zur Verfügung stehen als heute. Wäh-rend für das Jahr 2015 von einem Fachkräfteengpass vonetwa 19 000 Personen ausgegangen wird, könnte dieserbis zum Jahr 2030 auf rund 55 000 Personen ansteigen.Bereits in den kommenden fünf Jahren könnte es zueinem Rückgang des Angebotspotenzials2 um 4 Prozentvon 846 000 Personen im Jahr 2015 auf etwa 811 000Personen im Jahr 2020 kommen. Gleichzeitig wird miteiner im Zeitverlauf rückläufigen Fachkräftenachfrage derUnternehmen3 gerechnet. Im Vergleich zum Angebots-potenzial dürfte der Rückgang des Nachfragepotenzialsgeringer ausfallen, woraus steigende Fachkräfteengpässe4

resultieren. Neben dem erwarteten Engpass an ausgebil-

deten Technikern dürfte es Hamburg insbesondere anKaufleuten fehlen.

Zur Sicherung seines Wachstums benötigt der Wirt-schaftsstandort Hamburg ein ausreichend hohes undqualifiziertes Fachkräftepotenzial. Das Angebot an qua-lifizierten Arbeitnehmern wird aufgrund des fortschrei-tenden demografischen Wandels abnehmen. Die Folge isteine wachsende Fachkräftelücke, die Unternehmen kurz-und mittelfristig vor große Herausforderungen stellt.

Darüber hinaus beeinflussen weitere Entwicklungen,wie etwa die zunehmende Verlagerung von Ausbil-dungsanfängern aus kaufmännischen hin zu techni-schen Berufen und der immer höhere Akademisierungs-grad, die Zusammensetzung des Fachkräftepotenzials.

2010 2015 2020 2025 2030

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AngebotspotenzialNachfragepotenzialNachfragepotenzial-Trend

Jahr

Abbildung 1: Entwicklung des Angebots- und Nachfragepotenzials aller Fachkräfte bis zum Jahr 2030 in Hamburg

1 Alle im Folgenden aufgeführten Fachkräftezahlen resultieren aus derBerechnungsmethodik des HK-Fachkräftemonitors Hamburg und könnenunter www.fachkraeftemonitor-hamburg.de eingesehen werden.Zu beachten ist, dass es sich bei den aufgeführten Werten stets umgerundete Werte handelt. Mögliche Abweichungen in den Ergebnissensind rundungsbedingt.

2 Das Angebotspotenzial setzt sich aus dem Bestand an sozialversiche-rungspflichtig Beschäftigten, ausschließlich geringfügig Beschäftigtenund Arbeitslosen sowie der Studien- und Ausbildungsabsolventenzusammen.

3 Die Fachkräftenachfrage der Unternehmen (Nachfragepotenzial) spiegeltden Fachkräftebedarf Hamburger Unternehmen wider. Dieser bestehtaus einem gedeckten Teil (Summe aus sozialversicherungspflichtigund ausschließlich geringfügig entlohnt Beschäftigten) und einemungedeckten Teil (demografiebedingter Ersatzbedarf sowie konjunktur-und strukturbedingter Ergänzungsbedarf).

4 Die Differenz aus Nachfrage- und Angebotspotenzial stellt den Fach-kräftebedarf dar. Ist die Differenz positiv, liegt ein Fachkräfteengpass(Nachfrage der Unternehmen übersteigt das Angebot an Fachkräften)vor, andernfalls ein Fachkräfteüberschuss.

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Handelskammer-Fachkräftemonitor Hamburg © Handelskammer Hamburg 2015

monitor Hamburg von 43,7 Jahren im Jahr 2015 aufvoraussichtlich 45,2 Jahre im Jahr 2020 ansteigen.Demzufolge verzeichnet die Branche Beratende undwirtschaftsnahe Dienstleistungen mit 44,4 Jahren dasderzeit höchste Durchschnittsalter. Entsprechend derProjektionen sind die Fachkräfte im Gastgewerbe amjüngsten, dort wird ein Durchschnittsalter von 42,7Jahren ausgewiesen. Im Zeitverlauf bis zum Jahr 2030wird erwartet, dass insbesondere Fachkräfte im Wirt-schaftszweig Einzelhandel überdurchschnittlich starkaltern: Dort könnte das Durchschnittsalter von heute42,9 auf 49,1 Jahre ansteigen. Das Durchschnittsalteraller Hamburger Wirtschaftszweige wird im Jahr 2030durch den HK-Fachkräftemonitor Hamburg auf 47,6Jahre projiziert.

Frauenanteil variiert zum Teil stark zwischenden Hamburger Wirtschaftszweigen

Durch eine Erhöhung des Frauenanteils in einigenBranchen könnten in Hamburg ungenutzte Fachkräf-tepotenziale erschlossen werden. Insbesondere dieWirtschaftszweige Baugewerbe (circa 23 Prozent),Industrie6 (circa 33 Prozent), Verkehr, Transport undLagerei (circa 34 Prozent) sowie Information und Kom-munikation (circa 40 Prozent) weisen im Jahr 2015 imVergleich zu allen anderen Wirtschaftszweigen nied-rige Frauenquoten auf. Der Frauenanteil in allen Wirt-schaftszweigen beläuft sich auf etwa 50 Prozent. Einüberdurchschnittlicher Frauenanteil lässt sich u. a. beiden Wirtschaftszweigen Finanz- und Versicherungs-dienstleistungen (etwa 54 Prozent), Einzelhandel (circa59 Prozent) und Gastgewerbe (circa 59 Prozent) fest-stellen. Mit etwa 68 Prozent sind im WirtschaftszweigÖffentliche Dienstleistungen relativ betrachtet diemeisten Frauen beschäftigt.

Das Fachkräftepotenzial: Qualifikationen,Durchschnittsalter, Frauenanteil

Das Fachkräfteangebotspotenzial in Hamburgnach Qualifikationen

Das Fachkräfteangebotspotenzial in Hamburg wird –entsprechend den Projektionen des HK-Fachkräftemo-nitors Hamburg – im Jahr 2015 von beruflich Qualifi-zierten, insbesondere mit kaufmännischer Ausrichtung,dominiert. Insgesamt haben etwa 70 Prozent des Fach-kräftepotenzials eine kaufmännische Ausbildungabsolviert. Lediglich rund 8 Prozent des Angebotspo-tenzials sind Akademiker5. Bei den beruflich Qualifizier-ten hat etwa jede dritte Fachkraft (ca. 33 Prozent) eineWeiterbildung zum Meister, zum Fachwirt oder zumFachkaufmann absolviert und gilt damit als beruflichhochqualifiziert.

Durchschnittsalter steigt in Hamburgbis zum Jahr 2020 voraussichtlich imSchnitt um 1,5 Jahre

Das Durchschnittsalter der Fachkräfte in allen Ham-burger Wirtschaftszweigen könnte laut HK-Fachkräfte-

Abbildung 2: Angebotspotenzial nach Qualifikationen

in Hamburg im Jahr 2015

5 Die Einteilung der Berufe in der Klassifikation der Berufe 2010 nach Tätig-keiten und Anforderungsniveaus sowie die Nichtberücksichtigung einzelnerakademischer Berufe im HK-Fachkräftemonitor machen die Vergleichbar-keit zu anderen offiziellen Statistiken (etwa der BA) nur bedingt möglich.

6 Der Wirtschaftszweig Industrie umfasst im HK-FachkräftemonitorHamburg die Branchen Bergbau und Gewinnung von Steinen undErden (B), Verarbeitendes Gewerbe (C), Energieversorgung (D) sowieWasserversorgung, Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigungvon Umweltverschmutzungen.

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Handelskammer-Fachkräftemonitor Hamburg © Handelskammer Hamburg 2015

Abbildung 3: Durchschnittsalter in Hamburger Wirtschaftszweigen im Jahr 2015 und 2030

Abbildung 4: Frauenquote in Hamburger Wirtschaftszweigen im Jahr 2015 und 2030

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Handelskammer-Fachkräftemonitor Hamburg © Handelskammer Hamburg 2015

Engpass 2015: Es fehlen insbesondereFachkräfte mit beruflicher Ausbildung

Der Fachkräfteengpass stellt bereits im Jahr 2015Hamburger Unternehmen vor Herausforderungen. Ins-gesamt dürften rund 5 400 Akademiker und annähernd13 000 beruflich Qualifizierte weniger zur Verfügungstehen, als von den Unternehmen benötigt werden.

Prognose 2030: DemografischerWandel reduziert das Angebotspotenzial

Der HK-Fachkräftemonitor Hamburg projiziert, dass esin Hamburg bereits in den kommenden Jahren zueinem Rückgang des Fachkräfteangebotspotenzialskommen könnte. Aktuell wird ein Rückgang von etwa846 000 auf 749 000 Personen im Jahr 2030 erwartet,womit ein Engpass im Jahr 2030 von rund 55 000Fachkräften einhergehen würde. Während der Engpassheute vor allem durch die konjunkturelle Entwicklunggeprägt ist, dürfte der künftig größte Einflussfaktor derdemografische Wandel sein.

Abbildung 5: Engpass- und Überschussentwicklungen nach Qualifikationen im Zeitverlauf bis zum Jahr 2030

Fachkräfteengpässe in Hamburg

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Handelskammer-Fachkräftemonitor Hamburg © Handelskammer Hamburg 2015

Beruflich Qualifizierte: Heute fehlenTechniker und Kaufleute, morgenhauptsächlich Kaufleute

Für das Jahr 2015 wird durch den HK-Fachkräftemo-nitor Hamburg ein Engpass7 in Berufen, die eine tech-nische Berufsausbildung erfordern, von etwa 3 Prozentbzw. 6 000 Personen projiziert, im kaufmännischenBereich wird ein Engpass von rund 1 Prozent bzw.7 000 Fachkräften erwartet. Bis zum Jahr 2030 könntesich diese Situation – unter anderem aufgrund desRückgangs an Fachkräften mit kaufmännischer Qua -lifikation – nach derzeitigem Kenntnisstand derartändern, dass der Engpass an Kaufleuten mit nahezu43 000 Personen bzw. 8 Prozent fast neunmal so hochausfallen könnte wie es bei den technisch qualifiziertenFachkräften (5 000 Personen bzw. 3 Prozent) der Fallsein dürfte.

Akademisch Qualifizierte

Aktuell dürfte der Engpass an Akademikern in Hamburgetwa 8 Prozent bzw. 5 400 Personen betragen, darunterrund 1 700 fehlende Informatiker – hier beträgt derrelative Engpass fast 12 Prozent. Außerdem fehlenvoraussichtlich etwa 600 bzw. 14 Prozent Elektro -in genieure. In den kommenden Jahren dürfte das An gebotspotenzial an Akademikern voraussichtlich ingleichem Maße wie das Nachfragepotenzial steigen,sodass der Fachkräfteengpass bis zum Jahr 2030 relativkonstant bleiben dürfte.

Engpässe nach Wirtschaftszweigen

Hamburgs beschäftigungsstärkste Wirtschaftszweigesind laut HK-Fachkräftemonitor Hamburg im Jahr2015 die Öffentlichen Dienstleistungen (rund 124 000Fachkräfte) sowie die Personenbezogenen und sonsti-gen Dienstleistungen (etwa 98 000 Fachkräfte). Wäh-rend in den Öffentlichen Dienstleistungen ein Über-schuss von etwa 2 000 Fachkräften erwartet wird,dürfte bei den Personenbezogenen und sonstigenDienstleistungen dagegen ein Engpass von etwa 9 000Fachkräften vorherrschen. Dies ist der absolut größteEngpass im Vergleich aller betrachteten Wirtschafts-zweige.

7 Der relative Fachkräfteengpass ist definiert als Anteil des absolutenFachkräfteengpasses am Nachfragepotenzial. Diese Größe bezieht dieAnzahl der Personen, die in einem bestimmten Beruf/einer bestimmtenBranche nachgefragt werden, mit ein und eignet sich insbesondere dazu,Fachkräfteengpässe unterschiedlicher Berufsgruppen oder Branchenzu vergleichen. So ist es wahrscheinlich, dass der absolute Fachkräfte-engpass in großen Berufsgruppen/Branchen höher ausfällt als inkleinen Berufsgruppen/Branchen. Ein Beispiel: Absolut betrachtet istder Fachkräfteengpass bei beruflich kaufmännisch Qualifizierten mit7 000 Personen höher als jener von Akademikern mit 5 400 Personen.Wird die Anzahl der nachgefragten Fachkräfte der jeweiligen Qualifi-kation mit einbezogen, so resultiert mit 8,2 Prozent ein höherer relativerEngpass bei akademisch Qualifizierten im Vergleich zu beruflich kauf-männisch Qualifizierten mit 1,2 Prozent.

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Verteilung des Fachkräfteengpassesüber Hamburger Wirtschaftszweige

Im Jahr 2015 werden voraussichtlich die Wirtschafts-zweige Personenbezogene und sonstige Dienstleistun-gen (ca. 8 Prozent), die Beratenden und wirtschafts-nahen Dienstleistungen (ca. 7 Prozent) sowie das Gast-gewerbe (ca. 3 Prozent) die größten relativen Engpässeaufweisen. In Anbetracht des absoluten Engpassesdürfte auch der Einzelhandel (rund 1 800 Personenbzw. ca. 2 Prozent) zu den Wirtschaftszweigen mit den

Abbildung 6: Branchen mit den größten relativen Engpässen in Hamburg im Jahr 2015 (oben) und 2030 (unten)

Fachkräfteengpässe in einzelnen Wirtschaftszweigen in Hamburg

höchsten Fachkräfteengpässen zählen. Im Zeitverlaufbis zum Jahr 2030 scheinen nach aktuellem Kenntnis-stand dieselben Wirtschaftszweige besonders vonFachkräfteengpässen betroffen zu sein wie heute. Derprojizierte Fachkräfteengpass im Wirtschaftszweig Personenbezogene und sonstige Dienstleistungen wirdauf etwa 12 Prozent bzw. 11 500 Personen beziffert.Darüber hinaus könnten im Wirtschaftszweig Be -ratende und wirtschaftsnahe Dienstleistungen rund11 Prozent bzw. 10 000 Personen sowie im Einzelhandeletwa 8 Prozent bzw. 5 900 Fachkräfte fehlen.

Industrie

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Handelskammer-Fachkräftemonitor Hamburg © Handelskammer Hamburg 2015

Fachkräftesituation in der HamburgerIndustrie

Die Hamburger Industrie scheint über den gesamtenBetrachtungszeitraum zwischen den Jahren 2015 und2030 hinweg durch leicht steigende Fachkräfteeng-pässe gekennzeichnet zu sein. Während im Jahr 2015ein Angebotspotenzial von circa 80 200 Personen pro-jiziert wird, werden etwa 79 900 Personen nachgefragt.Daraus resultiert rechnerisch ein Fachkräfteüberschussvon rund 300 Personen. Mittelfristig bis zum Jahr 2020

Entwicklung von Angebots- und Nachfragepotenzial nach Wirtschaftszweigen

könnten das Angebotspotenzial voraussichtlich auf77000 Personen und das Nachfragepotenzial geringfügigauf annährend 79 500 Personen zurückgehen. Darauswürde sich ein Fachkräfteengpass von etwa 2 500 Per-sonen bzw. 3 Prozent ergeben. Bis zum Jahr 2030 schei-nen sowohl das Angebots- als auch das Nachfrage-potenzial weiter abzusinken: So wird voraussichtlich einFachkräfteangebotspotenzial von etwa 71 500 Personeneinem Nachfragepotenzial von rund 76 900 Personengegenüberstehen. Daraus würde ein Fachkräfteengpassvon 5 400 Personen bzw. 7 Prozent resultieren.

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AngebotspotenzialNachfragepotenzialNachfragepotenzial-Trend

Abbildung 7: Entwicklung des Angebots- und Nachfragepotenzials in der Hamburger Industrie bis zum Jahr 2030

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Handelskammer-Fachkräftemonitor Hamburg © Handelskammer Hamburg 2015

3 Prozent nicht vollständig gedeckt werden könnte,wird nach aktuellem Kenntnisstand für das Jahr 2020mit einem relativen Engpass von voraussichtlich circa4 Prozent (ca. 2 000 Personen) gerechnet. Langfristiggesehen wird erwartet, dass das Angebotspotenzial anFachkräften etwa gleich stark wie das Nachfrage-potenzial sinken könnte, sodass im Jahr 2030 einFachkräfteengpass von 1 700 Arbeitskräften bzw.4 Prozent möglich ist.

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AngebotspotenzialNachfragepotenzialNachfragepotenzial-Trend

Abbildung 8: Entwicklung des Angebots- und Nachfragepotenzials im Hamburger Wirtschaftszweig Verkehr, Transport und

Lagerei bis zum Jahr 2030

Fachkräftesituation im HamburgerGastgewerbe

Im Hamburger Gastgewerbe könnte im Laufe desBetrachtungszeitraums zwischen den Jahren 2015 und2030 der für das Jahr 2015 projizierte leichte Fachkräf-teengpass bestehen bleiben. Während im Jahr 2015die Nachfrage der Unternehmen durch das vorhan-dene Angebotspotenzial um etwa 1 300 Personen bzw.

Fachkräftesituation im HamburgerWirtschaftszweig Verkehr, Transportund Lagerei

Die Fachkräftesituation im Hamburger Wirtschafts-zweig Verkehr, Transport und Lagerei im Jahr 2015 lässtsich wie folgt charakterisieren: Das Angebotspotenzialbeläuft sich auf circa 78 400 Personen und unter-schreitet das Nachfragepotenzial der Unternehmen,

das auf etwa 79 100 Personen beziffert wird. Somitliegt ein Fachkräfteengpass von 700 Personen bzw.1 Prozent vor. Im Zeitverlauf werden nach aktuellemKenntnisstand sowohl das Angebots- als auch dasNachfragepotenzial eine leicht sinkende Tendenz auf-weisen. Langfristig bis 2030 könnten sich Angebots-und Nachfragepotenzial mit rund 67 500 bzw. 69 100Personen so entwickeln, dass sich der Engpass auf1 600 Fachkräfte bzw. 2 Prozent belaufen könnte.

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Handelskammer-Fachkräftemonitor Hamburg © Handelskammer Hamburg 2015

Fachkräftesituation im HamburgerWirtschaftszweig Information undKommunikation

Die Fachkräftesituation in Hamburgs WirtschaftszweigInformation und Kommunikation lässt sich im Jahr2015 wie folgt beschreiben: Das Angebotspotenzialliegt bei circa 85 100 Personen, sodass es das proji-zierte Nachfragepotenzial der Unternehmen, das eben-falls auf rund 85 100 Personen beziffert wird, vollstän-dig decken kann. Im Zeitverlauf wird nach derzeitigem

Kenntnisstand erwartet, dass das Angebotspotenzialeine leicht sinkende und das Nachfragepotenzial eineleicht steigende Tendenz aufweisen könnte. Mittel-fristig, bis zum Jahr 2020, müssen Hamburger Unter-nehmen in dieser Branche mit einem leichten Anstiegdes Fachkräfteengpasses rechnen. Langfristig, bis zumJahr 2030, könnten sich Angebots- und Nachfrage-potenzial mit rund 81 300 bzw. 87 600 Personen soentwickeln, dass sich der Engpass auf 6 300 Fachkräftebzw. 7 Prozent belaufen könnte.

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AngebotspotenzialNachfragepotenzialNachfragepotenzial-Trend

Abbildung 10: Entwicklung des Angebots- und Nachfragepotenzials im Hamburger Wirtschaftszweig Information und

Kommunikation bis zum Jahr 2030

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AngebotspotenzialNachfragepotenzialNachfragepotenzial-Trend

Abbildung 9: Entwicklung des Angebots- und Nachfragepotenzials im Hamburger Gastgewerbe bis zum Jahr 2030

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Handelskammer-Fachkräftemonitor Hamburg © Handelskammer Hamburg 2015

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AngebotspotenzialNachfragepotenzialNachfragepotenzial-Trend

Jahr

Abbildung 11: Entwicklung des Angebots- und Nachfragepotenzials im Hamburger Einzelhandel bis zum Jahr 2030

Fachkräftesituation im HamburgerEinzelhandel

Im Hamburger Einzelhandel dürfte sich im Zeitraumzwischen den Jahren 2015 und 2030 die Lage amArbeitsmarkt insgesamt zuspitzen, sodass voraussicht-lich mit steigenden Fachkräfteengpässen zu rechnensein wird. Während im Jahr 2015 die Nachfrage derUnternehmen das vorhandene Angebotspotenzial umetwa 1 800 Personen überschreiten könnte, wird für

das Jahr 2020, durch einen im Vergleich zum Nachfra-gepotenzial geringfügig schwächeren Rückgang desAngebotspotenzials, voraussichtlich mit einem Fach-kräfteengpass in Höhe von 3 400 Personen gerechnet.Langfristig gesehen wird erwartet, dass das Angebots-potenzial an Fachkräften etwa gleich stark wie dasNachfragepotenzial sinken dürfte, sodass sich im Jahr2030 ein Fachkräfteengpass von 5 900 Arbeitskräftenherausbilden könnte.

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Handelskammer-Fachkräftemonitor Hamburg © Handelskammer Hamburg 2015

Durch die demografische Entwicklung werden Fach-kräfte knapp – nicht immer und überall, aber oftgerade dort, wo Unternehmen sie besonders brauchen.Das Anwerben und Qualifizieren von Fachkräftenbenötigt Zeit und bedeutet hohe Investitionen.

Der HK-Fachkräftemonitor Hamburg liefert einegute Informationsbasis für die Mitgliedsunternehmender Handelskammer Hamburg, für Entscheidungs-träger in Politik und Verwaltung sowie für Jugendlichevor der Berufswahl. Der HK-Fachkräftemonitor Ham-burg ist ein Instrument, um regionale Fachkräfteeng-pässe und -entwicklungen zu erkennen und Entschei-dungen rechtzeitig darauf ausrichten zu können. DieInternetanwendung ist unter www.fachkraeftemonitor-hamburg.de frei zugänglich und intuitiv verständlichund ermöglicht individuelle Einstellungen und Auswer-tungen.

Was analysiert der Handelskammer-Fachkräftemonitor Hamburg?

• Er zeigt das Angebots- und Nachfragepotenzial vonFachkräften in Hamburg bis in das Jahr 2030, wahl-weise auch nach einzelnen Wirtschaftszweigen undBerufsgruppen.

• Er wertet die Arbeitsmarktsituation von beruflichQualifizierten und Akademikern aus.

• Er gibt Aufschluss über das Durchschnittsalter sowieden Frauen- und Männeranteil in unterschiedlichenBranchen und Berufsgruppen.

• Er weist die Branchen und Berufsgruppen mit demhöchsten Fachkräfteengpass oder -überschuss aus.

Datenqualität

Die Prognosen basieren auf einem wissenschaftlichfundierten Modell und werden jährlich aktualisiert. Indas Prognosemodell fließen insbesondere auch dieErgebnisse der vierteljährlichen Konjunkturbefragun-gen der Handelskammer Hamburg ein und spiegelndamit die Einschätzungen der Unternehmerinnen undUnternehmer vor Ort wider.

Der Handelskammer-Fachkräftemonitor Hamburg

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Handelskammer-Fachkräftemonitor Hamburg © Handelskammer Hamburg 2015

Besteht überhaupt einFachkräfte engpass?

Der HK-Fachkräftemonitor Hamburg gibt dazu einefundierte Auskunft, da er die zeitliche Entwicklung,regionale und branchenbezogene Besonderheitensowie Berufsgruppen analysiert.

Haben Sie Fragen zur Fachkräftesituation in Hamburg?Können wir Sie bei der Fachkräftesicherung in IhremUnternehmen unterstützen? Bitte sprechen Sie uns an!

Handelskammer HamburgAdolphsplatz 1 | 20457 [email protected] | Telefon 040 36138-138www.hk24.de/demografie

Wie sieht die Fachkräftesituation in den einzel-

nen Berufsgruppen aus?

BERUFSGRUPPEN

Wie entwickeln sich das Angebots- und Nach-

fragepotenzial nach Fachkräften? Die Darstellung

in der Zeitspanne bis zum Jahr 2030 ermöglicht

Ihnen eine überlegte Entscheidung!

ZEIT

Wie sieht die Fachkräftesituation in Hamburg

ganz konkret aus?

REGION

Wie sieht die Fachkräftesituation im Detail in

Ihrer Branche aus? Die Branchenauswertung ist

auch als Ranking möglich!

BRANCHE

Verantwortung für das Gesamtprojekt: Der Handelskammer-Fachkräftemonitor Hamburg ist ein Projekt derHandelskammer Hamburg, entwickelt und umgesetzt vom Wirtschaftsforschungsinstitut WifOR aus Darmstadt.

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Weitere Informationen und die Broschüre zum Download finden Sie im Internet.