standpunkte - handelskammer hamburg · 3.3 wirtschafts- und strukturpolitik 14 3.4 reform der...
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Standpunkte
Wirtschaftspolitische Herausforderungen annehmen
Forderungen der Handelskammer Hamburg
an den Bundestag und die Bundesregierung 2009 bis 2013
Wirtschaftspolitische Herausforderungen annehmen
Forderungen der Handelskammer Hamburgan den Bundestag und die Bundesregierung 2009 bis 2013
Handelskammer Hamburg
Geschäftsbereich Wirtschaftspolitik
Bearbeitung: Dr. Malte Heyne, Dr. Günther Klemm
Adolphsplatz 1 | 20457 Hamburg | Postfach 11 14 49 | 20414 Hamburg
Telefon 040 36138-549
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Titelbild: www.mediaserver.hamburg.de
Stand: August 2009
Unsere Handelskammer hat den gesetzlichen Auftrag, die Gesamtinteressen der gewerblichen
Wirtschaft in Hamburg gegenüber der Politik und der Verwaltung auf regionaler, nationaler und
europäischer Ebene zu vertreten. Gewicht verleihen uns über 147 000 Mitgliedsunternehmen mit
knapp 800 000 Beschäftigten, unsere Stimme sind die über 700 Unternehmerinnen und Unter-
nehmer, die sich als gewählte Vertreter in unseren Gremien engagieren. Die anstehenden Wahlen
zum Bundestag und die sich anschließende Bildung der Bundesregierung bieten uns erneut Anlass,
den Parteien sowie insbesondere den Hamburger Abgeordneten Forderungen der Hamburger
Wirtschaft für die neue Legislaturperiode an die Hand zu geben.
Im Jahr 2009 befindet sich die Weltwirtschaft in einer tiefen Rezession, Deutschland ist als
Exportnation besonders betroffen. Unabhängig von den tagesaktuellen Herausforderungen der
Wirtschafts- und Finanzkrise besteht in unserem Land aus Sicht des Wirtschaftsstandortes
Hamburg darüber hinaus weiterhin erheblicher wirtschaftspolitischer Handlungsbedarf. Die
Kammerorganisation insgesamt hat mit den „Wirtschaftspolitischen Positionen“ des Deutschen
Industrie- und Handelskammertages die Forderungen der deutschen Wirtschaft, insbesondere zur
Steuer- und Finanzpolitik, zum Thema Arbeitsmarkt und Soziales, zum Ausbau der Infrastruktur
und zum Bürokratieabbau vorgelegt, die auch wir uns zu Eigen machen.
Mit dem vorliegenden Papier möchten wir spezifische Forderungen aus Sicht des Wirtschafts-
standortes Hamburg an die Bundespolitik adressieren. Dazu zählen insbesondere die Sicherung der
seewärtigen und landseitigen Erreichbarkeit des Hamburger Hafens, die wegen der Hamburger
Schlüsselrolle für den deutschen Außenhandel auch von nationaler Bedeutung ist, die Stärkung
Hamburgs als nordeuropäische Logistikdrehscheibe, die Bekämpfung protektionistischer Tenden-
zen, die Schaffung günstiger Rahmenbedingungen für die zentralen Wirtschaftsschwerpunkte des
Standortes und eine wachstumsfördernde Reform der föderalen Finanzordnung.
HANDELSKAMMER HAMBURG
Frank Horch Prof. Dr. Hans-Jörg Schmidt-Trenz
Präses Hauptgeschäftsführer
Vorwort
Wirtschaftspolitische Herausforderungen annehmen 5
1 Einleitung 7
2 Forderungen auf einen Blick 8
3 Forderungen an die Bundespolitik 9
3.1 Verkehrs- und Hafenpolitik 9
3.2 Außenwirtschaftspolitik 12
3.3 Wirtschafts- und Strukturpolitik 14
3.4 Reform der föderalen Finanzordnung 16
3.5 Energie- und Umweltpolitik 18
3.6 Bildungspolitik 20
4 Schlussappell 22
Inhaltsverzeichnis
Wirtschaftspolitische Herausforderungen annehmen 7
Die Bundestagswahl 2009 steht unter schwie-
rigen Vorzeichen. Das Zusammentreffen von
konjunktureller Schwäche, Finanzmarktkrise
und strukturellen Problemen in einzelnen
Branchen hat zu einem ungeahnten wirt-
schaftlichen Abschwung geführt. In beispiel-
losem Ausmaß greift der Staat in die Finanz-
märkte ein und legt gewaltige Konjunktur-
programme auf – auch mit der Gefahr, sich zu
übernehmen.
Zwar gibt es zum staatlichen Rettungsschirm
für den Finanzsektor keine Alternative, denn
der Zusammenbruch systemrelevanter Ban-
ken und der Kreditversorgung der Volkswirt-
schaft würde für die Gesellschaft insgesamt
deutlich teurer werden. Konsens besteht
auch darüber, dass Konjunkturprogramme in
der aktuellen Wirtschaftskrise deren Auswir-
kungen abmildern können und grundsätzlich
erforderlich sind, unabhängig von manchen
Mängeln im Detail. Die damit einhergehende
höhere Verschuldung ist dann noch vertret-
bar, wenn die Mittel investiv eingesetzt und
vor allem die Schulden bei besserer wirt-
schaftlicher Situation wieder zurückgezahlt
werden. Beim Umfang von Konjunkturpro-
grammen sind aber auch Maß und Mitte
angesagt, um einer übermäßigen Steigerung
der staatlichen Zinslasten durch höhere
Verschuldung und Inflationsgefahren zu
begegnen.
Eindringlich zu warnen ist aber davor, dass
sich der Staat dazu verleiten lässt, in großem
Stil Unternehmen der Realwirtschaft retten
zu wollen. Eine zeitlich begrenzte staatliche
Beteiligung an einem Unternehmen, das eine
gute Prognose für die Behauptung im Wett-
bewerb hat, kann dann sinnvoll sein, wenn es
um die Sicherung und Stärkung der Zen-
tralität des Wirtschaftstandortes geht. Hin-
derlich jedoch sind strukturerhaltende Maß-
nahmen. Firmen, die wegen fehlender nach-
haltiger Perspektiven in Bedrängnis geraten,
quasi flächendeckend zu helfen, würde den
Staat nicht nur finanziell überfordern, es
würde auch den Strukturwandel verfälschen,
der eine der großen Stärken der Marktwirt-
schaft ist.
Gerade jetzt ist die Orientierung an den
ordnungspolitischen Leitlinien der Sozialen
Marktwirtschaft unverzichtbar. Der Staat ist
für verlässliche Rahmenbedingungen verant-
wortlich. Er kann aber nur Schiedsrichter,
nicht Akteur sein. Für die Soziale Marktwirt-
schaft gilt zugleich die Maxime, dass wirt-
schaftliche Freiheit zwingend moralischer
Normen bedarf. Vorbild des unternehme-
rischen Handelns sollten deshalb auch die
Prinzipien des „Ehrbaren Kaufmanns“ sein:
Anstand, Ehrlichkeit, Verlässlichkeit und Ver-
antwortung.
Unabhängig von den wirtschaftspolitischen
Aufgaben zur Überwindung der Krise muss
die künftige Bundesregierung notwendige
Strukturreformen auf dem Arbeitsmarkt und
in den Sozialsystemen vorantreiben. Deutsch-
land braucht zudem ein einfaches, transpa-
rentes und international wettbewerbsfähiges
Steuersystem. Ebenso müssen die Heraus-
forderungen des demografischen Wandels
angegangen und die entsprechenden Wei-
chen in der Zuwanderungs-, Familien- und
Weiterbildungspolitik gestellt werden. In der
Verkehrs- und Umweltpolitik sind Infrastruk-
turkapazitäten zu erweitern und übermäßige
Belastungen für Unternehmen zu vermeiden.
Der ansatzweise begonnene Weg des Büro-
kratieabbaus muss verstärkt weitergegangen
werden.
Ergänzend zu diesen Forderungen der Kam-
merorganisation1) formuliert die Hamburger
Wirtschaft mit dem vorgelegten Standpunkt-
papier ihre spezifischen Forderungen für die
kommende Legislaturperiode in der Verkehrs-
und Hafenpolitik, der Außenwirtschaftspo-
litik, der Strukturpolitik, zur Reform der
föderalen Finanzordnung, der Energie- und
Umweltpolitik sowie in der Bildungspolitik.
1. Einleitung
1) Siehe „Wirtschaftspolitische Positionen 2009 der IHK-Orga-
nisation – Verantwortliches Regierungshandeln in Krisenzei-
ten: 10 Eckpfeiler für ein Reformprogramm“
Wirtschaftspolitische Herausforderungen annehmen8
Verkehrs- und Hafenpolitik
• Verfahren zur Fahrrinnenanpassung
von Unter- und Außenelbe zügig
abschließen (Seite 10)
• Leistungsfähige Hinterlandverbindungen
für den Hamburger Hafen schaffen (10)
• Potenziale der Binnenwasserstraße
Mittel- und Oberelbe nutzen (10)
• Freien und fairen Wettbewerb zwischen
den deutschen und europäischen Häfen
garantieren (10)
• Bundesverkehrswegeplanung
flexibilisieren und zeitgerechte
Finanzierung sicherstellen (10)
• Straßeninfrastruktur anforderungsgerecht
weiterentwickeln (11)
• Schienenwege gezielt ertüchtigen (11)
• Achse in den Ostseeraum durch feste
Fehmarnbelt-Querung stärken (11)
• Flughafen Hamburg bedarfsgerecht
ausbauen (11)
Außenwirtschaftspolitik
• Welthandelsrunde (Doha-Runde) zum
Abschluss bringen (12)
• Reform der handelspolitischen
Schutzinstrumente vorantreiben (12)
• Übermäßigen Aufwand im Container-
verkehr mit den USA (100-prozentiges
Container-Screening) vermeiden (12)
• Strategie zur Entwicklung des
Ostseeraums konzipieren (13)
Wirtschafts- und Strukturpolitik
• Nationale Bedeutung der „Maritimen
Technologien“ fördern (14)
• Querschnittsfunktion der Logistik
stärken (14)
• Industrielle Basis der Hamburger
Wirtschaft stärken, Luftfahrtindustrie
weiter unterstützen (14)
• Gewerbeflächenausgleich im
Baugesetzbuch des Bundes verankern (15)
Reform der föderalen Finanzordnung
• Größere Anreize zur nachhaltigen
Stärkung der Wirtschafts- und Finanzkraft
der Länder schaffen (16)
• Finanzausgleichsfunktion zwischen
Bund und Ländern auf die vertikale Ebene
verlagern (16)
• Finanzielle Eigenverantwortung der
Länder und Gemeinden stärken (17)
Energie- und Umweltpolitik
• Energieversorgungssicherheit
gewährleisten (18)
• Laufzeitverkürzung der Kernkraftwerke
zurücknehmen (18)
• Potenziale der erneuerbaren Energien
nutzen und Netzkapazitäten schaffen (18)
• CO2-Emissionshandel wettbewerbsfähig
und fair ausgestalten (18)
• Politische Alleingänge bei Vorgaben zum
maritimen Klimaschutz vermeiden (19)
Bildungspolitik
• Bundeseinheitliche Bildungsstandards
herstellen (20)
• Ausbildungspakt verlängern (21)
• Neue Berufe zulassen (21)
2. Forderungen auf einen Blick
Nachfolgend sind die Einzelforderungen aufgeführt, welche die Hamburger Wirtschaft an Bundes-
regierung und Bundestag in der kommenden Legislaturperiode richten.
3.1 Verkehrs- und Hafenpolitik
Der Hamburger Hafen ist der Kern des Lo-
gistikstandortes Hamburg. Seine günstige
verkehrsgeografische Lage macht ihn zur
Drehscheibe der Handels- und Verkehrsströ-
me in Nordeuropa. Mit einem Güterumschlag
von gut 140 Millionen Tonnen oder 9,7 Mil-
lionen Containern (TEU) im Jahr 2008 ist er
der größte deutsche Seehafen und einer der
bedeutendsten Warenumschlagsplätze der
Welt. Für den besonders dynamisch wach-
senden Containerumschlag gehen Prognosen
annähernd von einer Verdoppelung bis zum
Jahr 2015 und einer Verdreifachung bis zum
Jahr 2025 aus. Der Hamburger Hafen über-
nimmt dabei eine nationale Aufgabe: Über 50
Prozent des gesamten seeseitigen deutschen
Außenhandels werden über deutsche See-
häfen verschifft, davon rund die Hälfte
über Hamburg. Auf einen leistungsfähigen
und erreichbaren Hamburger Hafen ist daher
ein Großteil der außenhandelsorientierten
deutschen Wirtschaft zwingend angewiesen.
Auch wenn die aktuelle Konjunkturkrise
derzeit eine „Wachstumsdelle“ im Hafenum-
schlag verursacht, wird die Globalisierung
und die damit verbundene Zunahme des
internationalen Handels weitergehen und zu
langfristig hohen Wachstumsraten insbeson-
dere im Containerumschlag führen. Vor allem
bei der Bewältigung der Seehafen-Hinter-
landverkehre ist dieses Wachstum mit großen
Herausforderungen verbunden. Die zentrale
Rolle, die Hamburg als Überseehafen und
Logistikdrehscheibe zwischen Europa und
Asien einnimmt, muss sich auch in einem
anforderungsgerechten Ausbau der gesam-
ten Infrastruktur, einschließlich überregio-
naler Maßnahmen, widerspiegeln.
Wirtschaftspolitische Herausforderungen annehmen 9
3. Forderungen an die Bundespolitik
Seewärtiger deutscher Außenhandel über deutsche Seehäfen
Quelle: Flottenkommando, Destatis, Europäische Kommission, ISL, eigene Berechnungen, Placo Seeverkehrsprognose 2025 © Handelskammer Hamburg 2009
(Prognose 2025, mengenmäßig)(mengenmäßig, Durchschnitt der Jahre 2002-2007)
52 % über deutsche Häfen
57 % über deutsche Häfen
48 %über nicht-deutsche Häfen
43 %über nicht-deutscheHäfen
davon Hafen Hamburg 28 %
davon Hafen Hamburg 25 %
Konkret fordert die Hamburger Wirtschaft:
• Verfahren zur Fahrrinnenanpassungvon Unter- und Außenelbe zügigabschließen
Der zügige Ausbau der Fahrrinne von Unter-
und Außenelbe für den Schiffstyp, der den in-
terkontinentalen Seeverkehr der kommenden
Dekade dominiert, ist zwingend notwendig.
Das laufende Planfeststellungsverfahren muss
rasch abgeschlossen werden, damit die ver-
tiefte Fahrrinne der Schifffahrt spätestens im
Jahr 2010 zur Verfügung steht. Bislang füh-
ren die bestehenden Tiefgangsrestriktionen
auf Unter- und Außenelbe im internationalen
Containerverkehr zu einer Unterauslastung
der Schiffe und zu Verzögerungen bei den
Schiffsabfahrten. Diese erheblichen Beein-
trächtigungen gefährden die Attraktivität
des größten deutschen Seehafens. Durch die
konjunkturelle Krise wird im Übrigen der
Einsatz großer Schiffseinheiten noch be-
schleunigt, da bei diesen geringere Trans-
portstückkosten entstehen.
• Leistungsfähige Hinterland-verbindungen für den HamburgerHafen schaffen
Zur Verbesserung der Infrastruktur haben
sich die norddeutschen Küstenwirtschafts-
und Verkehrsminister im Zuge der sogenann-
ten „19+-Liste“ im Jahr 2007 auf prioritäre
Maßnahmen zur Verbesserung der Hinterlan-
danbindungen der deutschen Seehäfen ver-
ständigt. Diese Infrastrukturprojekte müssen
zügig realisiert und deren zeitgerechte Fi-
nanzierung sichergestellt werden. Hierfür ist
eine langfristige Verstetigung der Mittel un-
verzichtbar, was auch im Nationalen Hafen-
konzept der Bundesregierung zu verankern
ist. Von besonderer Bedeutung ist dabei eine
zügige Planung, Finanzierung und Realisie-
rung der „Hafenquerspange“ (A 252), die den
Hamburger Hafen mit den Bundesautobah-
nen A 1 und A 7 verbindet.
• Potenziale der BinnenwasserstraßeMittel- und Oberelbe nutzen
Die umweltschonende Verlagerung von Ver-
kehren von der Straße auf den Wasserweg
setzt voraus, dass die Bundesregierung die
infrastrukturellen Rahmenbedingungen für
die Elbschifffahrt deutlich verbessert. Es ist
Aufgabe des Bundes, dass auf der Mittel- und
Oberelbe eine Fahrrinnentiefe von mindes-
tens 1,60 m an 345 Tagen im Jahr zur Verfü-
gung steht. Für ausreichende und stabile
Schifffahrtsverhältnisse auf Mittel- und
Oberelbe ist daher neben den laufenden
Unterhaltungsmaßnahmen insbesondere für
die Gewässerabschnitte bei Dömitz und
Coswig die Niedrigwasserregulierung zu voll-
enden.
• Freien und fairen Wettbewerbzwischen den deutschen undeuropäischen Häfen garantieren
Der intensive Wettbewerb zwischen den
Nordseehäfen ermöglicht der Wirtschaft ei-
nen qualitativ hochwertigen und gleichzeitig
kostengünstigen Zugang zum interkontinen-
talen Seeverkehr. Hafenübergreifende Ko-
operationen auf unternehmerischer Ebene,
wie sie beispielsweise bereits zwischen Um-
schlagsunternehmen in Bremerhaven und
Hamburg oder Hamburg und Lübeck existie-
ren, folgen den Anforderungen des Marktes
und stärken die deutsche Wettbewerbspositi-
on. Zugunsten eines fairen Wettbewerbs zwi-
schen den Häfen ist es zugleich notwendig,
die Beihilfepraxis in den europäischen See-
häfen einer stärkeren Kontrolle durch die EU-
Kommission zu unterziehen. Dies gilt nicht
nur für hafenbezogene Dienstleistungen,
sondern auch für Trassenentgelte im Schie-
nenhinterlandverkehr.
• Bundesverkehrswegeplanungflexibilisieren und zeitgerechteFinanzierung sicherstellen
Der Anteil der Verkehrsausgaben am Bundes-
haushalt sollte mindestens festgeschrieben
und nicht – wie in der Vergangenheit gesche-
hen – kontinuierlich durch Maut-Einnahmen
ersetzt werden. Der „Königsteiner Schlüssel“,
der die Aufteilung der Länderanteile bei
gemeinsamen Finanzierungen regelt, sollte
flexibilisiert werden, indem mindestens 25
Prozent des Investitionsbedarfs für Infra-
strukturprojekte von nationaler Bedeutung
reserviert werden. Darüber hinaus sollte das
Wirtschaftspolitische Herausforderungen annehmen10
Verkehrsinfrastrukturbeschleunigungsgesetz
auf alle länderübergreifenden Projekte ange-
wendet werden.
• Straßeninfrastruktur anforderungs-gerecht weiterentwickeln
Zur Stärkung der Logistikfunktion Hamburgs
insgesamt gilt es, das Autobahnnetz in Nord-
deutschland vordringlich auszubauen. Neben
einer westlichen Elbquerung durch die A 20
ist eine östliche Querung der Elbe im Zuge
des Ausbaus der A 21 – auch angesichts der
wachsenden Transitverkehre in Folge der fes-
ten Fehmarnbelt-Querung – ebenfalls zeit-
nah zu realisieren. Eine zügige Fertigstellung
der A 26 Hamburg-Stade, der A 14 Schwerin-
Magdeburg und der A 39 Lüneburg-Wolfs-
burg sind ebenfalls sicherzustellen.
• Schienenwege gezielt ertüchtigen
Der Bau der sogenannten Y-Trasse im Korri-
dor zwischen Hamburg, Bremen und Hanno-
ver ist erforderlich, um Personenfern- und
Güterverkehre auf diesen Strecken zu ent-
koppeln. Durch die Verlagerung der schnellen
Personenfernverkehre auf die neue Strecke
würden auf den vorhandenen Strecken drin-
gend benötigte Kapazitäten für den Regio-
nal- sowie Güterverkehr (insbesondere im
Seehafenhinterlandverkehr) frei. Unabhängig
vom Bau der Y-Trasse ist der dreigleisige Aus-
bau der Bahnstrecke zwischen Stelle und
Lüneburg in Angriff zu nehmen. Darüber hin-
aus sind Planung und Bau eines zweiten
Gleispaares zwischen Hamburg und Ahrens-
burg sowie eines dritten Gleises bis Bad
Oldesloe voranzutreiben, da es durch die
gemeinsame Nutzung dieser Strecke für den
schienengebundenen Personennahverkehr
sowie den Güter- und Personenfernverkehr
derzeit am Knoten Hamburg zu erheblichen
Behinderungen kommt.
• Achse in den Ostseeraum durch festeFehmarnbelt-Querung stärken
Die feste Querung über den Fehmarnbelt ist
in enger Kooperation mit Dänemark zügig zu
realisieren. Die Ausweisung und der Ausbau
der Trasse Hamburg-Kopenhagen-Stockholm
als schienen gebundene Hochgeschwindig-
keitsstrecke ist anzustreben. Zudem ist ein
zeitnaher und anforderungsgerechter Ausbau
der Straßen-Hinterlandanbindung (Ausbau
der Fehmarnsundbrücke im Profil der Feh-
marnbeltquerung, Ausbau der A 1 Hamburg-
Lübeck-Puttgarden) zwingend notwendig,
um die (Mehr-)Verkehre aufnehmen und
abwickeln zu können.
• Flughafen Hamburg bedarfsgerechtausbauen
Mit dem Flughafenkonzept der Bundesre-
gierung wird der wachsenden volkswirt-
schaftlichen Bedeutung des Luftverkehrs
Rechnung getragen. Das klare Bekenntnis zur
bedarfsorientierten Weiterentwicklung der
wichtigsten deutschen Verkehrsflughäfen ist
uneingeschränkt zu begrüßen. Ein anfor-
derungsgerechter Ausbau des Flughafens
Hamburg ist erforderlich, um die Zukunfts-
fähigkeit des Luftverkehrsstandortes Nord-
deutschland zu sichern. Die im Flughafen-
konzept erwähnten zusätzlichen Auflagen
bei Planfeststellungs- und Genehmigungs-
verfahren müssen daher zurückgenommen
werden, um erhebliche wirtschaftliche Nach-
teile, insbesondere mit Blick auf die interna-
tionale Konkurrenzfähigkeit der deutschen
Flughäfen, zu vermeiden.
Wirtschaftspolitische Herausforderungen annehmen 11
3.2 Außenwirtschaftspolitik
Die Hamburger Wirtschaft ist in hohem Maß
in die internationale Arbeitsteilung einge-
bunden. Dies ist auf besondere Kompetenzen
des Standorts im Außenhandel, in der Logis-
tik, in der maritimen Industrie und in den in-
ternational orientierten Dienstleistungen
zurückzuführen. Hier übernimmt Hamburg
Servicefunktionen für die gesamte deutsche
Wirtschaft.
Trotz der gegenwärtigen Krise des Welthan-
dels wird sich die internationale Arbeitstei-
lung auf mittlere Sicht weiter intensivieren.
Ein beträchtlicher Teil des für unseren Wohl-
stand erforderlichen Wachstums wird auch in
Zukunft über eine zunehmende Internationa-
lisierung erreicht werden.
Dies erfordert faire Wettbewerbsbedingun-
gen auf dem Weltmarkt. Das Prinzip des
freien Welthandels und der ungehinderte
Zugang zu den Märkten sollten dabei Leit-
motive des Handelns sein.
Die Hamburger Wirtschaft erwartet insbe-
sondere Folgendes:
• Welthandelsrunde (Doha-Runde) zumAbschluss bringen
Die laufende Verhandlungsrunde der Welt-
handelsorganisation WTO (Doha-Runde) muss
zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht
werden. Dies ist die beste Garantie dafür,
dass neuer Protektionismus verhindert wird,
der Konsummöglichkeiten einschränkt sowie
die deutschen und Hamburger Exportinteres-
sen schädigt. Deutschland sollte – auch in-
nerhalb der Europäischen Union – eine Vor-
reiterrolle im Eintreten für offene Märkte
einnehmen. Der Abschluss weiterer bilatera-
ler Freihandelsabkommen ist nur der zweit-
beste Weg. Nicht zuletzt die EU-Agrarpolitik
muss von protektionistischen Elementen be-
freit werden – insbesondere dadurch, dass die
Subventionierung der europäischen Agrar-
wirtschaft reduziert und der EU-Binnenmarkt
für Agrarprodukte aus Drittländern stärker
geöffnet werden.
• Reform der handelspolitischenSchutzinstrumente vorantreiben
Die von der Europäischen Kommission an-
gewendeten Instrumente zur Abwehr von un-
fairen Handelspraktiken können zu leicht für
protektionistische Zwecke missbraucht wer-
den und bei bestimmten Produktgruppen zu
einer Marktabschottung führen. Sie sind für
den Außenhandelsstandort Hamburg, der
eine besondere Stärke beim Import hat,
tendenziell von Nachteil. So bestraft das
Antidumping-Instrumentarium in seiner ge-
genwärtigen Form Preisdifferenzierungen von
Drittländern, ohne dabei zu unterscheiden,
ob geschützte Marktpositionen ausgenutzt
werden oder ob es sich um legitime offensive
Maßnahmen zur Eroberung neuer Märkte
handelt. Die Reform der handelspolitischen
Schutzinstrumente muss mehr Transparenz
und Berechenbarkeit in die Verfahren brin-
gen, eine bessere Unterscheidbarkeit zwi-
schen fairen und unfairen Preisdifferen-
zierungen ermöglichen und die Interessen der
Importeure und Weiterverarbeiter stärker
berücksichtigen.
• Übermäßigen Aufwand im Container-verkehr mit den USA (100-prozentigesContainer-Screening) vermeiden
Eine wirksame Gefahren- und Terrorismusab-
wehr sollte den internationalen Geschäfts-
verkehr nicht über Gebühr behindern. Die
vom US-Gesetzgeber ab Mitte 2012 geplante
100-prozentige Durchleuchtung (Screening)
aller für die USA bestimmten Container in
Exporthäfen wie Hamburg ist abzulehnen.
Die geplanten gesetzlichen Vorgaben aus den
USA würden den transatlantischen Güterver-
kehr erheblich beeinträchtigen und Exporte
in die USA deutlich verteuern.
Der Ansatz einer 100-prozentigen Container-
durchleuchtung sollte durch stichproben-
artige Zollkontrollen auf Basis von Risiko-
analysen ersetzt werden, wie es auch das
„Framework of Standards to Secure and Faci-
litate Global Trade“ der Weltzollorganisation
(WCO) vorsieht.
Wirtschaftspolitische Herausforderungen annehmen12
• Strategie zur Entwicklung desOstseeraums konzipieren
Für den Standort Hamburg ist der Ostsee-
raum traditionell von herausragender Bedeu-
tung. Vor dem Hintergrund der Initiativen der
Europäischen Union, die Mittelmeerpolitik
stärker ins Blickfeld zu rücken, ist der rasche
Aufbau einer europäischen Ostseepolitik als
Gegengewicht dazu auch von bundesweiter
Relevanz. Deutschland braucht daher eine
alle Wirtschaftsbereiche umfassende Ostsee-
strategie, die auf den Prinzipien des freien
Handels basiert. Es sollte ein Ostseebeauf-
tragter nach dem Vorbild des Beauftragten
für deutsch-französische Beziehungen er-
nannt werden, der diese Strategie konzipiert
und auf EU-Ebene einbringt.
Wirtschaftspolitische Herausforderungen annehmen 13
Hamburger Anteil am deutschen Außenhandelmit ausgewählten Ländern in 2008 (in %)
Quelle: Statistisches Bundesamt © Handelskammer Hamburg 2009
0 2 4 6 8 10 12
Japan
Brasilien
Indien
Frankreich
USA
China
UK
Dänemark
Norwegen
Litauen
Russland
Insgesamt
6,78
9,95
11,97
12,97
3,86
8,07
5,02
5,13
3,98
3,99
4,12
4,77
3.3 Wirtschafts- und Struktur-politik
Der Wirtschaftsstandort Hamburg hat eine
Leuchtturmfunktion für Norddeutschland und
ist als Drehscheibe des deutschen Außenhan-
dels von nationaler Bedeutung. Der Anteil der
Hamburger Wirtschaftskraft am deutschen
Bruttoinlandsprodukt ist überproportional
hoch.
Zeitgemäße Wirtschaftspolitik hat erkannt,
dass die gezielte Förderung von Wachstums-
zentren eine positive Entwicklung in nachge-
lagerten Bereichen auslöst. Dieser Ansatz hat
vor dem Hintergrund, dass die Hamburger
Wirtschaft eng mit den anderen Bundeslän-
dern auch außerhalb der norddeutschen Küs-
tenregion verflochten ist, auch eine bundes-
politische Dimension. Damit der Standort
Hamburg dieser Bedeutung gerecht werden
kann, sollten Hamburger Stärken auch bun-
despolitisch durch wachstums- und innova-
tionsfreundliche Rahmenbedingungen geför-
dert werden.
Die Hamburger Wirtschaft fordert im Einzel-
nen:
• Nationale Bedeutung der „MaritimenTechnologien“ fördern
Die maritime Wirtschaft gehört zu den Kern-
bereichen der Hamburger Wirtschaft. Um die
Interessen der Branche zu bündeln und die
Zusammenarbeit mit der Wissenschaft zu
strukturieren, ist in Hamburg die Gründung
einer Cluster-Initiative „Maritime Industrie“
geplant. In den übrigen norddeutschen Bun-
desländern bestehen vergleichbare Aktivitä-
ten. Dieser mittelständisch geprägte Sektor
mit bundesweit insgesamt 400 000 unmittel-
bar Beschäftigten und einem Umsatzvolu-
men von 54,4 Milliarden Euro zählt zu einem
wichtigen Wirtschaftszweig in Deutschland.
Jeder vierte EU-Arbeitsplatz dieses Sektors
befindet sich in Deutschland. Die deutsche
Schiffbau- und Offshore-Zulieferindustrie
liegt – gemessen am Export – weltweit auf
dem ersten Platz. Deren Firmensitze und Pro-
duktionsstandorte liegen zu einem wesent-
lichen Teil außerhalb der norddeutschen
Küstenregion.
Ein bundesweites Cluster „Maritime Techno-
logien“ würde die internationale Wettbe-
werbsfähigkeit deutscher Unternehmen deut-
lich steigern. Der Aufbau eines solchen Netz-
werkes sollte daher bundespolitisch flankiert
werden.
Damit verbinden wir auch die Erwartungs-
haltung, dass sich die Bundesregierung im In-
teresse der heimischen maritimen Wirtschaft
für faire Bedingungen im Wettbewerb auf
den europäischen und globalen Märkten
einsetzt.
• Querschnittsfunktion der Logistikstärken
Mit einem Anteil von fast 11 Prozent an der
Bruttowertschöpfung ist die Bedeutung der
Logistikbranche in Hamburg etwa doppelt so
hoch wie im Bundesdurchschnitt.
Hamburger Logistikfirmen haben für viele
Unternehmen eine Querschnittsfunktion. Da-
mit diese Funktion nachhaltig erfüllt werden
kann, sind verkehrsfreundliche Rahmen-
bedingungen zu schaffen und Infrastruktur-
projekte konsequent zu realisieren.
• Industrielle Basis der HamburgerWirtschaft stärken, Luftfahrtindustrieweiter unterstützen
Die Industrie ist Ausgangspunkt der Wert-
schöpfungskette und wichtiger Auftraggeber
für nachgelagerte Branchen. Vom Umsatzvo-
lumen her ist Hamburg der wichtigste Indus-
triestandort in Deutschland. Mit dem Mas-
terplan Industrie haben Hamburger Senat
und Hamburger Wirtschaft der Bedeutung
dieser Branche Rechnung getragen und ge-
meinsam die notwendigen Rahmenbedin-
gungen für eine erfolgreiche Entwicklung des
produzierenden Gewerbes in Hamburg ver-
einbart. Dieser Ansatz sollte Vorbild für eine
nationale Politik für die Industrie sein.
Die Luftfahrtindustrie gehört dabei zu den
wichtigsten Branchen der Hamburger Indus-
trie. Die Metropolregion Hamburg ist nach
Seattle und Toulouse der weltweit drittgröß-
te Standort für Bau, Ausrüstung und Wartung
ziviler Flugzeuge mit einer mittelständischen
Wirtschaftspolitische Herausforderungen annehmen14
Zulieferindustrie. Der Erfolg beim Spitzen-
clusterwettbewerb der Bundesregierung un-
terstreicht die Zukunftsfähigkeit dieser
Branche. Die Forschungsaktivitäten der Un-
ternehmen müssen etwa durch die Fort-
führung des Luftfahrtforschungsprogramms
weiter unterstützt werden. Auf europäischer
Ebene ist für faire Wettbewerbsbedingungen
auf dem internationalen Luftfahrtsektor zu
sorgen.
• Gewerbeflächenausgleich imBaugesetzbuch des Bundes verankern
Gerade in Metropolen wie Hamburg sind die
gewachsenen Industrie- und Gewerbegebiete
unverzichtbare Standorte vor allem für das
Verarbeitende Gewerbe, das Baugewerbe,
den Großhandel sowie das Verkehrsgewerbe.
Aber diese Gebiete, meist verkehrsgünstig
gelegen, unterliegen einem hohen Umnut-
zungsdruck und gehen zu oft für eine emit-
tierende Nutzung verloren. Gleichzeitig sinkt
die politische Bereitschaft, neue Gewer-
beflächen auszuweisen. Bei begründeten
Entwicklungsanforderungen existierender In-
dustrie- und Gewerbegebiete in Richtung
Wohnungs- und Bürobau muss daher eine
entsprechende Neuausweisung von Indus-
trie- und Gewerbeflächen in gleicher Größe-
nordnung an anderer Stelle erfolgen. Nach
dem Vorbild des Grün- und Naturflächenaus-
gleichs muss ein Gewerbeflächenausgleich
für entsprechende Planungen in Metropol-
regionen im Baugesetzbuch des Bundes ver-
ankert werden.
Wirtschaftspolitische Herausforderungen annehmen 15
Überproportionale Wirtschaftskraft am Standort Hamburg (in %)
Quelle: Handelskammer Hamburg © Handelskammer Hamburg 2009
4,0
3,5
3,0
2,5
2,0
1,5
1,0
0,5
0
Hamburger Anteil Anteil der Hamburger Bevölkerung am bundesdeutschen BIP an der Bundesbevölkerung (2008) (2008)
2,15 %
3,59 %
3.4 Reform der föderalenFinanzordnung
Die Ergebnisse der Föderalismusreform II – im
Wesentlichen die sogenannte „Schulden-
bremse“ und Zinshilfen für hoch verschuldete
Länder – sind ein erster Schritt zur Verbesse-
rung des föderalen Finanzsystems. Trotzdem
bleibt die grundlegende Reform der föderalen
Finanzordnung eine zentrale politische Auf-
gabe der nächsten Jahre. Die heutige Finanz-
ordnung – insbesondere die Steuerzerlegung
und die Finanzausgleichsmechanismen – of-
fenbart erhebliche Schwächen:
• Ein intransparentes und nur im Kontext der
primären Steuerzerlegung halbwegs nach-
vollziehbares Ausgleichssystem,
• Zerlegungsmechanismen bei der Einkom-
men- und Umsatzsteuer, die nicht an den
Orten der Wertschöpfung anknüpfen,
• starke negative Anreizeffekte bezüglich
der Erzielung von eigenen Einnahmen so-
wohl für die Geber- als auch für die Neh-
merländer im Länderfinanzausgleich und
• die häufige Missachtung des Konnexitäts-
prinzips, nach dem die Kosten für die Erfül-
lung einer Aufgabe von der Gebiets-
körperschaft zu tragen sind, die über Art
und Intensität der Aufgabenerfüllung ent-
scheidet (keine aufgabengerechte Finanz-
verteilung).
Eine Reform der föderalen Finanzordnung
muss deshalb insbesondere Anreize für Bund,
Länder und Kommunen setzen, ihre Wirt-
schafts- und Finanzkraft nachhaltig zu stär-
ken und damit einen wichtigen Baustein
dafür zu liefern, dass Deutschland wieder auf
einen höheren Wachstumspfad gelangt. Die
daraus resultierenden höheren Steuerein-
nahmen wären ein wesentlicher Beitrag zur
mittel- und langfristigen Konsolidierung der
öffentlichen Haushalte.
Im Einzelnen geht es vor allem um Folgendes:
• Größere Anreize zur nachhaltigenStärkung der Wirtschafts- undFinanzkraft der Länder schaffen
Notwendig ist eine Neuausrichtung und Ver-
einfachung der deutschen Finanzordnung
mit dem Ziel, größere Anreize zur nachhal-
tigen Stärkung der Wirtschafts- und Finanz-
kraft zu schaffen. Vornehmlich gilt es, das
originäre Finanzaufkommen der Länder maß-
geblich an die regionale Wertschöpfung
anzuknüpfen. Damit wird den Ländern der
Anreiz gegeben, ordnungspolitisch und ad-
ministrativ die eigenen Finanzquellen zu
pflegen und strukturpolitisch in Maßnahmen
zur Steigerung der Wirtschaftskraft zu in-
vestieren. Sie profitieren unmittelbar von den
daraus resultierenden Mehreinnahmen. Dies
wiederum würde entscheidende Impulse für
mehr Wirtschaftswachstum und Arbeits-
plätze in Deutschland setzen. Haushalts-
strukturpolitik wäre so aus sich selbst heraus
Haushaltssanierungspolitik.
• Finanzausgleichsfunktion zwischenBund und Ländern auf die vertikaleEbene verlagern
Die Finanzausgleichsfunktion sollte, wie in
der EU und anderen föderalen Staaten, aus-
schließlich auf die vertikale Ebene zwischen
Bund und Ländern verlagert werden. Durch
einen von Bund und Ländern finanzierten
vertikalen Strukturfonds ist auf das grund-
gesetzliche Ziel der Gleichwertigkeit der
Lebensverhältnisse verbunden mit gleichen
Wettbewerbsbedingungen hinzuwirken. Die
Vergabe der Mittel aus diesem Fonds sollte
die unterschiedliche Ausgangssituation der
Bundesländer berücksichtigen und mit der
Auflage des investiven Einsatzes für den
Strukturwandel verknüpft werden, um die
Wachstumskräfte der Länder zu stärken. Ziel
muss es sein, die schwachen Regionen an
die Dynamik der starken heranzuführen, die
Gleichwertigkeit der Lebensbedingungen also
nicht konsumtiv, sondern investiv zu erzeu-
gen.
Wirtschaftspolitische Herausforderungen annehmen16
• Finanzielle Eigenverantwortung derLänder und Gemeinden stärken
Zur Stärkung der finanziellen Eigenverant-
wortung der Länder und Gemeinden sollten
diese mehr Gestaltungsspielräume bei einzel-
nen Steuern erhalten. Dabei bliebe eine ein-
heitliche Steuerbemessungsgrundlage und
ein einheitlicher Basistarif im gesamten Bun-
desgebiet erhalten, da der Bund die Steuer-
hoheit behalten würde (gebundenes Trennsys-
tem). Um den Ländern erforderliche Anreize
für eine standortstärkende Finanz- und Wirt-
schaftspolitik zu geben, sollte die – bislang
am Wohnortprinzip orientierte – Zerlegung
der Lohnsteuer maßgeblich auch vom Ort der
Wertschöpfung (Bruttoinlandsprodukt) be-
stimmt werden.
Wirtschaftspolitische Herausforderungen annehmen 17
Hamburger Zahlungen im Länderfinanzausgleich(in Millionen Euro)
Quelle: Bundesministerium der Finanzen, Freie und Hansestadt Hamburg © Handelskammer Hamburg 2009
700
600
500
400
300
200
100
0
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008
556
268
197
656
578
383
623
368
447
3.5 Energie- und Umweltpolitik
Die Hamburger Grundstoffindustrie ist in be-
sonderem Maße von sicherer Energieversor-
gung zu wettbewerbsfähigen Preisen abhän-
gig. Im internationalen Strompreisvergleich
bestehen hier erhebliche Wettbewerbsnach-
teile gegenüber der ausländischen Konkur-
renz, da die Strompreise trotz Liberalisierung
des Strommarktes seit Dezember 2000 an-
steigen, wobei hier auch Steuern und Abga-
ben preistreibend wirken. Zugleich werden
durch die Stilllegung von konventionellen
Kraftwerken und von Kernkraftwerken allein
in Norddeutschland bis 2030 rund 91 Prozent
der aktuellen Kraftwerkskapazitäten in einer
Größenordnung von 17 000 Megawatt Leis-
tung entfallen und ein Neubau in gleicher
Größenordnung ist aus Gründen der politi-
schen und gesellschaftlichen Akzeptanz alles
andere als sicher.
Freiwilligkeit und Eigenverantwortung sind
unverzichtbare Antriebskräfte für eine konti-
nuierliche Verbesserung des Umweltschutzes.
Die Umweltpolitik der Bundesregierung sollte
daher vorrangig dem Ziel folgen, den freiwil-
ligen Umweltschutz der Wirtschaft zu unter-
stützen. Dies erfordert ein klar strukturiertes
Umweltrecht und verbesserte Anrechnungs-
möglichkeiten freiwillig erbrachter und zerti-
fizierter Leistungen bei Genehmigungs- und
Kontrollvorschriften.
Vor diesem energie- und umweltpolitischen
Hintergrund fordert die Hamburger Wirtschaft:
• Energieversorgungssicherheitgewährleisten
Energie muss langfristig planbar, zu wettbe-
werbsfähigen Preisen, umweltschonend und
sicher zur Verfügung stehen. Dazu bedarf es
eines ausgewogenen Energie-Mixes mit kon-
ventioneller Energie (einschließlich Kernen-
ergie) und regenerativer Energie. Wichtig ist
die bundespolitische Unterstützung für die
gesellschaftliche und lokale Akzeptanz zum
Neubau fossiler Kraftwerke mit höchsten Ef-
fizienz- und Umweltstandards, um die Ener-
gieversorgung zu gewährleisten.
• Laufzeitverkürzung der Kernkraftwerkezurücknehmen
Die Kernenergie muss als Überbrückungs-
technologie auch über das Jahr 2020 hinaus
im Energiemix genutzt werden. Schon um ei-
ne Stromlücke zu verhindern und die ehrgei-
zigen Klimaschutzziele zu sichern, muss die
Betriebsdauer von Kernkraftwerken voll aus-
geschöpft werden. Dabei ist sicherzustellen,
dass der Kostenvorteil entsprechender Lauf-
zeiten an die Energieverbraucher weiterge-
geben wird.
• Potenziale der erneuerbaren Energiennutzen und Netzkapazitäten schaffen
Die Windenergie-Technologie ist Wirtschafts-
faktor für ganz Norddeutschland. Die geplan-
ten Offshore-Windparks könnten zukünftig
einen nennenswerten Beitrag zur Energiever-
sorgung leisten. Um deren Energieertrag
auch wirtschaftlich optimal nutzen zu kön-
nen, ist ein adäquater Netzanschluss erfor-
derlich. Die Kosten für den erforderlichen
Netzausbau und den Regelenergieausgleich
sind dabei bundesweit auf die Nutzer um-
zulegen, um Wettbewerbsgleichheit zu ge-
währleisten.
• CO2-Emissionshandel wettbewerbsfähigund fair ausgestalten
Bei der EU-Festlegung der Sektoren und Teil-
sektoren, in denen das Risiko hoch ist, dass
Unternehmen ihren Standort in Länder ver-
legen, die nicht dem CO2-Emissionshandel
unterliegen („carbon leakage“), muss die im
internationalen Wettbewerb stehende ener-
gieintensive Industrie als sogenannter „ex-
posed sector“ umfassend berücksichtigt wer-
den. Gleichzeitig sollten die Erlöse aus dem
Emissionshandel in Deutschland teilweise
direkt der Industrie zur Förderung von In-
vestitionen in umweltschonende Techniken
zufließen.
Es ist entscheidend, dass für die durch den
Emissionshandel verursachten Strompreis-
steigerungen in besonders belasteten Sek-
toren – wie der Hamburger Grundstoffindus-
Wirtschaftspolitische Herausforderungen annehmen18
trie – eine adäquate Kompensation erfolgt,
wie sie die europäische Richtlinie vorsieht.
Hierfür ist auf Bundesebene zügig eine ent-
sprechende Regelung zu erlassen, um die
Wettbewerbsfähigkeit der betroffenen In-
dustriebranchen zu sichern.
• Politische Alleingänge bei Vorgabenzum maritimen Klimaschutz vermeiden
Das Vorhaben der EU, die Seeschifffahrt ab
2013 in den CO2-Emissionshandel einzube-
ziehen, wenn ihre Mitgliedsstaaten nicht im
Rahmen der International Maritime Orga-
nization (IMO) eine entsprechende Vereinba-
rung treffen, ist abzulehnen. Der Seeverkehr
ist der mit Abstand umweltfreundlichste
Transportweg. Gleichwohl ist auch die mari-
time Wirtschaft bereit, einen Beitrag zu den
weltweiten Herausforderungen des Klima-
wandels zu leisten. Politische Alleingänge in
Bezug auf Zielsetzung oder technische Vor-
gaben verpuffen jedoch vor dem Hintergrund
der weltweiten Ausrichtung der Schifffahrt in
ihrer Wirkung. Sie gefährden den Verkehrs-
träger Seeschiff, deutsche Unternehmen und
den Wirtschaftsstandort Hamburg in seiner
Wettbewerbsfähigkeit und wirken umwelt-
politisch kontraproduktiv.
Wirtschaftspolitische Herausforderungen annehmen 19
Quelle: IHK Nord © Handelskammer Hamburg 2009
160.000
140.000
120.000
100.000
80.000
60.000
40.000
20.000
0
2008 2010 2015 2020 2025 2030
*bei angenommener Steigerung der Energieproduktivität und des Wachstums
Giga
wat
tstu
nden
(GW
h)
Energieversorgungslücke in Norddeutschland
Gigawattstunden aus bestehenden und geplanten Kraftwerken Gigawattstunden aus bestehenden Kraftwerken
Stromverbrauch Norddeutschland (geschätzt)*
3.6 Bildungspolitik
48,3 Prozent der Auszubildenden, die 2008
eine Ausbildung in einem Hamburger Unter-
nehmen aufgenommen haben, kommen aus
anderen Bundesländern. Die Kompetenzen
dieser Jugendlichen sind je nach Bundesland
sehr unterschiedlich. Die Wirtschaftsleistung
in Hamburg könnte höher sein, wenn Unter-
nehmen bei den Schulabsolventen eine
größere Verlässlichkeit vorfänden. Dazu
müsste die Qualität des deutschen Bildungs-
systems gesteigert und bundeseinheitlichen
Standards unterworfen werden. Die dezen-
trale Kompetenz der Länder für das Schul-
und Hochschulwesen enthebt den Bund nicht
von seiner zentralen Verantwortung für die
Qualitätssicherung und Leistungskontrolle
der Bildungssysteme. Die 16 verschiedenen
Schulsysteme in Deutschland befinden sich
nicht in einem viel beschworenen und his-
torisch beabsichtigten Wettbewerb um die
beste Lösung, sondern existieren unabhängig
nebeneinander her. Die erforderliche Qua-
litätsdiskussion und die dringend nötige Ver-
besserung der Lernbedingungen an den ein-
zelnen Schulen geraten so aus dem Blickfeld.
Auch bleiben Ausbildungsplätze unbesetzt,
weil die Leistungen der Bewerber nicht aus-
reichen.
Im Einzelnen fordert die Hamburger Wirt-
schaft:
• Bundeseinheitliche Bildungsstandardsherstellen
Gleiche Bildungschancen tragen zu gleich-
wertigen Lebensverhältnissen im Bundesge-
biet bei. Im gesamtstaatlichen Interesse einer
Gleichwertigkeit der Schulbildung sollte die
Bundesregierung daher die Kultusminister-
konferenz aktiv dabei begleiten, bundesweite
Bildungsstandards für alle Bereiche der
schulischen Allgemeinbildung zu entwickeln.
Zentrale Aufgabenpools, aus denen sich die
Länder bei der Gestaltung ihrer Abschluss-
prüfungen bedienen müssen, sichern hier
eine bundesweite Vergleichbarkeit. Diese
Qualitätssicherung kann dazu beitragen, dass
Ausbildungsplätze in Unternehmen quali-
fiziert besetzt werden.
Wirtschaftspolitische Herausforderungen annehmen20
Quelle: Handelskammer Hamburg © Handelskammer Hamburg 2009
Herkunft der Auszubildenden in Hamburger Betrieben in 2008
Hamburg50,4 %
Niedersachsen15,5 %
Schleswig-Holstein20,2 %
Mecklenburg-Vorpommern
4,6 %
in anderemBundesland
7,9 %
im Ausland1,3 %
Bundesweit einheitliche Mindeststandards
sind darüber hinaus für die Lehreraus- und
-weiterbildung, für die Berufswahlvorberei-
tung sowie für die Schulevaluationen not-
wendig.
• Ausbildungspakt verlängern
Der nationale Ausbildungspakt, der bis zum
Jahr 2010 läuft, hat sich außerordentlich
bewährt. Vor allem auch der Hamburger
Wirtschaft ist es gelungen, die Richtwerte zu
neuen Ausbildungsplätzen und -betrieben
jährlich über zu erfüllen. Als besonders erfol-
greich hat sich dabei das Instrument der Ein-
stiegsqualifizierung erwiesen, das noch nicht
ausbildungsreifen Jugendlichen in sechs- bis
zwölfmonatigen Praktika einen Einstieg in
eine duale Berufsausbildung ermöglicht. Die
Übergangsquote in eine spätere Ausbildung
liegt in Hamburg bei rund 80 Prozent. Der
Ausbildungspakt sollte daher auch über das
Jahr 2010 hinaus verlängert werden.
• Neue Berufe zulassen
Unternehmen brauchen Fachkräfte und da-
mit Ausbildungsberufe, die auf die Bedürfnis-
se ihrer Branche passgenau zugeschnitten
sind. Um die Anforderungen der sich wan-
delnden Berufswelt Schritt zu erfüllen, müs-
sen auch zukünftig neue Ausbildungsberufe
zugelassen werden. Dies schließt zweijährige
theoriegeminderte Ausbildungsberufe aus-
drücklich mit ein, damit auch diejenigen
Jugendlichen eine Chance auf einen Aus-
bildungsplatz erhalten, die eher praktisch be-
gabt sind. Unsere Handelskammer hatte dazu
umfassende Vorschläge vorgelegt. Die in den
zurückliegenden Jahren erfolgte Schaffung
mehrerer zweijähriger Berufsbilder, die auch
die Möglichkeit geben, einen dreijährigen
Abschluss später nachzuholen, ist daher zu
begrüßen. Dieser Weg sollte unbedingt fort-
geführt werden.
Wirtschaftspolitische Herausforderungen annehmen 21
In den Politikfeldern Verkehr und Außenwirt-
schaft, in der Wirtschafts- und Strukturpoli-
tik, in den föderalen Finanzbeziehungen, der
Energie- und Umweltpolitik sowie im Bil-
dungssystem besteht in der kommenden Le-
gislaturperiode des deutschen Bundestages
spezifischer Handlungsbedarf aus Hamburger
Sicht. Von auch nationalem Interesse ist es
dabei insbesondere, die Leistungsfähigkeit
und die Erreichbarkeit des Hamburger Hafens
nachhaltig sicherzustellen. Aber auch die Lo-
gistikbranche, die Luftfahrtindustrie und die
maritime Verbundwirtschaft sind für ganz
Deutschland von zentraler wirtschaftlicher
Bedeutung. Weiter sollte die Bundespolitik
den Internationalisierungskurs der deutschen
Wirtschaft entschlossen unterstützen und
weltweit für offene Märkte und den Abbau
von Handelshemmnissen eintreten. Die Re-
form der föderalen Finanzordnung bleibt eine
zentrale politische Aufgabe der nächsten
Jahre. Notwendig ist es, die finanzielle Eigen-
verantwortlichkeit der Länder zu stärken. Vor
allem aber würde die maßgebliche Anknüp-
fung des originären Finanzaufkommens der
Länder an die regionale Wertschöpfung
Anreize für mehr Wachstum schaffen. In der
Energie- und Umweltpolitik erfordert eine
bezahlbare und sichere Energieversorgung
einen verlässlichen Energie-Mix; die Um-
weltgesetzgebung darf die Wettbewerbs-
position der deutschen (Hafen-)Wirtschaft
nicht durch politische Alleingänge beein-
trächtigen. Das Bildungssystem schließlich
sollte durch einheitliche Standards eine bun-
desweite Vergleichbarkeit und gleichmäßig
hohe Qualität gewährleisten.
Die Hamburger Wirtschaft ist davon über-
zeugt, dass diese Aufgaben nur in enger
Zusammenarbeit zwischen Politik und Wirt-
schaft zu leisten sind. Unsere Handels-
kammer bietet dazu ihre volle Mitwirkung
an.
Wirtschaftspolitische Herausforderungen annehmen22
4. Schlussappell
In unserer Reihe „Standpunkte“ (S 1 bis S 22) sind folgende Publikationen erschienen:
S 1 Nur radikale Maßnahmen helfen (1996)
Hamburg und sein Staatshaushalt
S 2 Arbeitsmarkt auf dem Prüfstand (1997)
10 Punkte für mehr Beschäftigung
S 3 Die Zeitenwende schaffen (1997)
Forderungen an die neue Bürgerschaft und den neuen Senat
S 4 Raum für Wachstum (1998)
Gewerbeflächenangebot auf die Zukunft ausrichten
S 5 Wege zu Wachstum und Wohlstand (1998)
Forderungen zum Ausbau des Hamburger Straßennetzes
S 6 Innere Sicherheit – eine Gemeinschaftsaufgabe (1999)
Kriminalität bekämpfen statt verwalten
S 7 Pro statt Contra Transrapid (1999)
Technologiestandort Deutschland in der Schwebe
S 8 Hamburger Hochschulen reformieren (1999)
Mehr Freiheit für unternehmerisches Handeln
S 9 Vision für die Metropole (1999)
Leitlinien für die Hafen-City in Hamburg
S 10 Tourismusstandort Hamburg (2000)
Die Zukunft liegt am Wasser
S 11 Metropolregionen im Wettbewerb (2000)
Zentralitätsfunktionen im Wettbewerb
S 12 Hamburgs Zukunft unternehmen (2001)
Forderungen an die Bürgerschaft und den Senat 2001 – 2005
S 13 Hamburgs Schulen auf Leistungskurs bringen (2001)
Schüler auf das Berufsleben vorbereiten
S 14 Mehr Markt für den Arbeitsmarkt (2002)
Mit dem Dreisprung zu mehr Beschäftigung
S 15 Herausforderungen und Chancen (2003)
Die Auswirkungen der EU-Osterweiterung auf die Hamburger Wirtschaft
S 16 Maßnahmen für den Mittelstand (2003)
Gemeinsame Positionen von Handelskammer Hamburg und Handwerkskammer Hamburg
S 17 Metropole der Dynamik (2003)
Hamburgs Weg in die europäische Spitze
Wirtschaftspolitische Herausforderungen annehmen 23
S 18 Forderungen der Hamburger Wirtschaft an die Bürgerschaft und den Senat 2004 – 2008
(2004)
S 19 Mit mutigen Reformen Wachstums- und Beschäftigungsbremsen lösen (2005)
Forderungen der Handelskammer Hamburg zur Bundestagswahl 2005
S 20 Kultur in Hamburg unternehmen! (2004)
Positionspapier der Handelskammer Hamburg zur Kulturpolitik in Hamburg
S 21 Cluster – richtig auswählen und entwickeln (2006)
Eckpunkte für eine Industriepolitik in Hamburg
S 22 Hamburgs Wachstumskurs fortsetzen (2007)
Forderungen der Hamburger Wirtschaft an die Bürgerschaft und den Senat 2008 bis 2012
S 23 Erfolgreicher Technologie- und Innovationstransfer braucht neue Strukturen (2008)
Die Standpunkte-Papiere stehen Ihnen als Download unter
www.hk24.de, Dokumenten-Nr. 25965, zur Verfügung.
Wirtschaftspolitische Herausforderungen annehmen24
Herausgeber:
Handelskammer Hamburg
Adolphsplatz 1 | 20457 Hamburg
Postfach 11 14 49 | 20414 Hamburg
Telefon 040 36138-138
Fax 040 36138-401
www.hk24.de
Titelbild: www.mediaserver.hamburg.de
Herstellung: Wertdruck GmbH & Co. KG, Hamburg
Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier
August 2009