harte moves dank playmobil - alpenverein.de

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DAV Panorama 3/2007 22 K lettern mit Kindern heißt in den ersten Jahren: Klettern trotz Kindern! Erst wenn die Klei- nen selber gern die Wände hochgehen oder allein zu Hau- se bleiben können, ist diese „Trotz-Phase“ überwunden. Kinder wollen schön spielen, ihre Eltern auch – aber am Fels oder in der Kletterhalle, wo die Verhältnisse für Kin- der oft nicht so günstig sind. Anders als am Strand oder im Kinderzimmer gibt es hier herabfallende Steine, Kara- biner, Griffe oder Kletterer, Abgründe und Wurzeln zum Stolpern. Zum Wohl der Kinder aufs geliebte Hobby zu verzich- ten ist aber nicht nötig. Klar kann man sie nicht an den Einstieg des Freney-Pfeilers setzen. Aber Bouldern oder Sportklettern mit Umlenkha- ken und guten Sicherungen eignen sich bestens als Frei- zeit-Beschäftigung für die ganze Familie. Man schaue sich nur mal die Szene rund um den Sandkasten in der Kletteranlage München-Thal- kirchen an oder das lustige Kinder-Gewusel in Tumpen im Ötztal! Allerdings: tril- lernde Indianerhorden oder Kinder, die Sicherungsseile durchs Gelände zerren, stra- pazieren die Nerven – und den Schutzengel; Eltern soll- ten ihre Kinder auch am Fels zur Rücksicht erziehen. Gefahren im Gelände Damit sich die gesamte Fa- milie bei Kletter-Ausflügen wohlfühlt und gesund bleibt, müssen die Erwachsenen ihre Klettergewohnheiten etwas umstellen. Spontan an den Fels düsen ist nicht mehr drin. Man muss eine Menge ein- packen (vorher großes Auto kaufen!) und möglichst noch Freunde zum Mitkommen be- wegen. Idealerweise zieht man in einer Gruppe mit mehreren Familien los und richtet ab- seits der Wand – ohne Stein- schlaggefahr – ein Kinderlager ein, für dessen Betreuung die Eltern abwechselnd sorgen; oder man nimmt einen Sing- le mit, so dass im Dreierteam immer einer zum Babysitten freigestellt werden kann. Bei diesen Kombinationen ist die Wahl des Felsens nicht so wichtig; anders sieht es aus, wenn ein Paar mit Kind (oder gar mehreren Kindern) oh- ne weitere Hilfskräfte an die Wand will. Wie gut der Klet- tertag wird, hängt dann von Klettern mit Kindern Harte Moves dank Playmobil Spiel und Spaß – einige Vorschläge E Landschaft oder Stadt für Playmobil-Figuren anlegen E Kochen mit Pflanzen und Erde (Plastikgeschirr und Wasser mitnehmen!) E Steine anmalen E Pfeil, Bogen und Zielscheibe basteln und schießen üben E Hörbuch-Kassetten oder CD´s (Kopfhörer mitnehmen!) E Hütte aus totem Holz bauen E Murmeln spielen E Schätze suchen (schöne Steine, Zauberwurzeln) E Hindernisparcours aus Ästen, Steinen, Rucksäcken aufbauen, Zeit stoppen Damit bei einem Kletterausflug mit Kindern die ganze Familie ihren Spaß hat, muss man gut vorausplanen und organisieren. e Von Irmgard Braun Mit Kindern zum Klettern an den Fels – bei richtiger Auswahl und entsprechender Vorbereitung ein Gewinn für Groß und Klein Fotos: Wolfgang Wahl (3), Irmgard Braun

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Page 1: Harte Moves dank Playmobil - alpenverein.de

DAV Panorama 3/200722

Klettern mit Kindern heißt in den ersten Jahren: Klettern trotz

Kindern! Erst wenn die Klei-nen selber gern die Wände hochgehen oder allein zu Hau-se bleiben können, ist diese „Trotz-Phase“ überwunden. Kinder wollen schön spielen, ihre Eltern auch – aber am Fels oder in der Kletterhalle, wo die Verhältnisse für Kin-der oft nicht so günstig sind. Anders als am Strand oder im Kinderzimmer gibt es hier herabfallende Steine, Kara-biner, Griffe oder Kletterer, Abgründe und Wurzeln zum Stolpern.

Zum Wohl der Kinder aufs geliebte Hobby zu verzich-ten ist aber nicht nötig. Klar kann man sie nicht an den Einstieg des Freney-Pfeilers setzen. Aber Bouldern oder Sportklettern mit Umlenkha-ken und guten Sicherungen eignen sich bestens als Frei-zeit-Beschäftigung für die ganze Familie. Man schaue sich nur mal die Szene rund um den Sandkasten in der Kletteranlage München-Thal-kirchen an oder das lustige Kinder-Gewusel in Tumpen im Ötztal! Allerdings: tril-lernde Indianerhorden oder Kinder, die Sicherungsseile durchs Gelände zerren, stra-pazieren die Nerven – und den Schutzengel; Eltern soll-ten ihre Kinder auch am Fels zur Rücksicht erziehen.

Gefahren im GeländeDamit sich die gesamte Fa-milie bei Kletter-Ausflügen wohlfühlt und gesund bleibt, müssen die Erwachsenen ihre Klettergewohnheiten etwas umstellen. Spontan an den

Fels düsen ist nicht mehr drin. Man muss eine Menge ein-packen (vorher großes Auto kaufen!) und möglichst noch Freunde zum Mitkommen be-wegen. Idealerweise zieht man in einer Gruppe mit mehreren Familien los und richtet ab-seits der Wand – ohne Stein-schlaggefahr – ein Kinderlager ein, für dessen Betreuung die Eltern abwechselnd sorgen; oder man nimmt einen Sing-le mit, so dass im Dreierteam immer einer zum Babysitten freigestellt werden kann. Bei diesen Kombinationen ist die Wahl des Felsens nicht so wichtig; anders sieht es aus, wenn ein Paar mit Kind (oder gar mehreren Kindern) oh-ne weitere Hilfskräfte an die Wand will. Wie gut der Klet-tertag wird, hängt dann von

Klettern mit Kindern

Harte Moves dank Playmobil

Spiel und Spaß – einige Vorschläge

E Landschaft oder Stadt für Playmobil-Figuren anlegenE Kochen mit Pflanzen und Erde (Plastikgeschirr und Wasser

mitnehmen!) E Steine anmalenE Pfeil, Bogen und Zielscheibe basteln und schießen übenE Hörbuch-Kassetten oder CD´s (Kopfhörer mitnehmen!)E Hütte aus totem Holz bauenE Murmeln spielenE Schätze suchen (schöne Steine, Zauberwurzeln)E Hindernisparcours aus Ästen, Steinen, Rucksäcken aufbauen,

Zeit stoppen

Damit bei einem Kletterausflug mit Kindern

die ganze Familie ihren Spaß hat, muss man

gut vorausplanen und organisieren.

e Von Irmgard Braun

Mit Kindern zum Klettern an den Fels – bei richtiger Auswahl und entsprechender Vorbereitung ein Gewinn für Groß und Klein

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der Laune des Kindes ab und dem Gelände im Klettergebiet. Eltern fragen bei einem Felsen nicht als Erstes: „Wie sind die Routen?“ sondern: „Wie sieht der Wandfuß aus? Wie ist der Zustieg?“

Das Gelände sollte für das jeweilige Alter der Kinder un-gefährlich sein, zum Spielen geeignet und der Fels bomben-fest. Allerdings: Auch Gestein in Verdon-Qualität kann mal wegbröseln, deshalb ist ein Helm für am Wandfuß spie-lende Kinder Pflicht. Außer-dem muss man sie unbedingt aus der Falllinie von Klet-ternden fernhalten. Passt einer der Faktoren sicherer Zustieg und Wandfuß, Felsfestigkeit oder Spieleignung nicht, so sollte man woanders hingehen. Außerdem sollten die Routen nicht zu weit verstreut liegen; die Kleinen werden saugrantig, wenn man sie von ihrer frisch angelegten Matchboxauto-Rennstrecke wegzerrt.

Wie findet man nun geeig-nete Felsen? Nützlich sind die Websites www.dav-felsinfo.de und www.klettern.frankenjura. com/php3/kinderfreundlich.

php3 mit einer Liste von Fami- lien-Felsen im Frankenjura. Ist die Kinder-Eignung von Fels und Zustieg unklar, so schickt man am besten einen flinken Erwachsenen als Spähtrupp voraus.

Gefahren für ElternIm Idealfall backt der Nach-wuchs in der Nähe der Eltern fröhlich Matschkuchen oder legt eine Playmobil-Stadt an. Im Normalfall geht das aber nicht den ganzen Tag lang so. Dann wollen die Kinder was, Saft, aufs Klo, ein Eis, nach Hause, Aufmerksamkeit...

Wie soll sich Mama bei Geschrei und Gequengel auf den komplizierten Schlüssel-zug konzentrieren? Schafft Papa es, passgenau Seil aus-zugeben und dem Kleinen gleichzeitig ein Butterbrot zu schmieren? In solchen Ablen-kungs-Situationen sind Feh-ler wahrscheinlicher – auch beim angeblich idiotensi-cheren Sportklettern. Beson-dere Gefahrenpunkte sind das Einbinden, das Fädeln am Umlenker und das Bedie-nen von Sicherungsgeräten wie Achter, HMS oder Tube. Deshalb ist beim Familien-klettern der Partnercheck ein absolutes Muss. Und es sind nur selbstblockierende Siche-rungsgeräte nach dem Prinzip GriGri zu empfehlen – damit kann man (mit etwas Glück!) auch dann einen Sturz hal-ten, wenn man mal mit bei-den Händen nach dem Kind greift, das gerade stolpert.

Harte Moves probieren sollten Eltern am besten im Toprope, da kann der Si-chernde nebenbei Schoko-Mousse aus Erde kosten, Bar-bies anziehen oder vorlesen. Genau wie zu Hause oder bei einem Urlaub am Strand. Nur dass die Eltern hier viel zufriedener sind. f

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DAV Panorama 3/200724

Rund 2100 Meter über dem Meeresspiegel des Pazifik – am Pas-

so Leones, der Schlüsselstel-le zum „Hielo Patagonico Norte“ – eröffnet sich ein atemberaubender Ausblick: Weiß soweit das Auge reicht, ab und zu unterbrochen von Felsspitzen, die aus dieser Eis-

wüste ragen. 1000 Meter dar-unter das patagonische Fest-land, auf dem die Kilometer starke Eismasse ruht. Am un-endlich weit gespannten Ho-rizont kann man das fast 100 Kilometer entfernte Ziel der Durchquerung nur erahnen: die Laguna San Raphael.

Von dort aus startete zu Beginn des vorigen Jahrhun-derts der deutsche Forscher Friedrich Reichert seine ers-ten Erkundungen des Nörd-lichen Patagonischen Inland-eises. Erst 60 Jahre später gelang die erste Überquerung einer von Eric Shipton gelei-teten Expedition – und bis heute sind Wiederholungen

rar. Unsere 12-köpfige Grup-pe hat jetzt, mit Erreichen der Passhöhe, eine reelle Chance, das Inlandeis von Osten nach Westen zu durchqueren.

Durch unendliches WeißNach Tagen mühevoller Ma-terialtransporte ziehen wir

mit schwerbeladenen Pulkas unsere Linie durch weiße Un-endlichkeit. Noch brennt die Sonne erbarmungslos vom für patagonische Verhältnisse eher seltenen wolkenlosen Himmel. Doch der Schein trügt – die nächsten Tage sollen wir die Wetterküche am 46. Grad südlicher Breite von der herberen Seite ken-nenlernen. Die Aussicht auf schlechtes Wetter gebietet, das dritte Lager mit beson-derer Sorgfalt aufzubauen. Und kaum in unseren Zelten sind wir auch schon in einem undurchsichtigen Gebräu aus Nebel, Schnee und Eis gefan-gen. Stundenlanges Warten

lässt die Gedanken schweifen – reichen die Vorräte aus, wie und wann geht es weiter? Le-sen, kochen, diskutieren oder einfach nur Gedankenspiele auf die Zeltbahn über dem Kopf projizieren.

Am Morgen des sechsten Tages – die Sicht beträgt 50 Meter – bauen wir unsere

Behausungen ab und versu-chen unser Glück. Kompass und GPS leiten uns durch Spaltenzonen und Eis gepan-zertes Gelände, der Nebel entwickelt sich zu feinem Sprühregen, der Schnee un-ter den Fellen wird immer nasser und schwerer. Acht Stunden später, die Sicht ist

Nördliches Patagonisches Inlandeis

Arena aus Schnee, Eis und FelsEine Durchquerung des Nördlichen Patagonischen Inlandeises ist bis heute

ein abenteuerliches Unternehmen mit Expeditionscharakter geblieben.

Anreise: über Santiago de Chile/Balmaceda/Lago general Carrera mit LAN ChileBeste Reisezeit: November bis Februar im „Austral-Sommer“Voraussetzung: alpine Erfahrung und überdurchschnitt-liche Kondition, unternehmung mit ExpeditionscharakterAuskunft: Chilenisches Fremdenverkehrsamt SERNAtuR, www.sernatur.clLiteratur:R. gantzhorn: Patagonien. Die schönsten trekking-touren, Bruckmann-Verlag, ISBN 3765440337, EuR 18,90B. Chatwin: In Patagonien, Rowohlt Verlag, ISBN:3-499-128365, EuR 7,50Karten: Patagonien, ItMVerlag, 1:2.000.000, ISBN: 1-553-410491, EuR 10,20Veranstalter: DAV Summit Club, Bergsteigerschule des Deutschen Alpenvereins, www.dav-summit-club.de, der nächste Expeditionstermin ist vom 1. bis 22. Dezember 2007 unter Leitung von Michael Vogeley & Pablo Cottescu geplant.

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DAV Panorama 3/2007

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Expedition

DAV Summit Club Bergsteigerschule des Deutschen AlpenvereinsAm Perlacher Forst 186, D-81545 MünchenTelefon 089/64240-0, Fax 089/[email protected]

Gerne senden wir Ihnen unseren Gesamtkatalog 2007 oder informieren Sie unter:www.dav-summit-club.de

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inzwischen besser, stehen wir vor einer steilen Geländestu-fe und der Gletscher vor uns präsentiert ein undurchdring-liches Spaltengewirr. Die La-germöglichkeiten sind nicht gerade üppig und so entsteht Lager IV notgedrungen auf dem Blankeis. Mit nassen Klamotten beziehen wir das Zelt, das notdürftig an zwei Eisschrauben verankert ist – hoffentlich wird der Wind heute Nacht nicht zu stark.

Wegloses GeländeDer Regen ist dauerhafter Begleiter geworden, zwischen riesigen Spalten suchen wir

einen Weg in die Bucht, in die der San Raphaelgletscher mit seinen gewaltigen Eis-massen abbricht. Moränen-gelände wechselt mit Toteis und Gletscherschliff – die Schlitten sind inzwischen am Rucksack befestigt und ver-langen mit der Last der Ski und des restlichen Gepäcks so manchen Balanceakt in al-pinem Gelände. Weglos geht es über Gletscherschutt, teil-

weise blank geschliffene Fel-sen und Bäche, immer weiter gen Westen. Das Wetter zeigt zum Finale wieder seine son-nige Seite und von weitem ist die Laguna San Raphael zu sehen, treibende Eisberge in gläserner See.

Glückliches FinaleEin letztes Lager errichten wir auf den sicheren Felsen, di-rekt über der Bucht mit ihren kalbenden Eismassen, und bewundern mit einem Gefühl der Zufriedenheit die urzeit-liche Lichtstimmung des her-einbrechenden Abends – nur noch das Donnern der herab-

stürzenden Eiskolosse und das Kreischen der Möwen begleiten uns in die Nacht.

Lange ist nicht an Einschla-fen zu denken. Zu vielfältig sind die Eindrücke der letz-ten zehn Tage, die vor dem inneren Auge vorbeiziehen und hier und da etwas ver-weilen. Geschafft! Glücklich und entspannt ist aus der Fer-ne nur das dumpfe Donnern des Eises zu hören. Die letzte Etappe ist „nur“ noch eine 12-stündige Schiffspassage nach Puerto Chacabuco – zu-rück in die Zivilisation – in Gedanken noch immer in der faszinierenden Arena aus Eis und Einsamkeit. hw

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Hundert Kilometer über das Nördliche Patagonische Inlandeis – ein abenteuer- liches Unternehmen, das einzigartige Eindrücke ver-mittelt.

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DAV Panorama 3/200726

Um es gleich vorweg zu nehmen: Es war einer der besten Weltcups

überhaupt – und dass der am-tierende Bouldermeister Jonas Baumann (Wuppertal) aufs Podium kletterte, setzte dem Ganzen das Sahnehäubchen auf. Aber der Reihe nach: Zunächst freuten sich alle auf den Saisonbeginn und eine spannende Veranstaltung...

Die VorrundenDas deutsche Team startete sehr gut in den Wettbewerb. Drei Herren, Jonas Bau-

mann, Markus Hoppe und Peter Würth erreichten das Halbfinale der besten 20. Le-diglich bei Andre und Kars-ten Borowka (31., 44., beide Sektion Sächsischer Bergstei-gerbund) sowie Aric Merz (32., Freising) hätte es besser laufen können. Bei den Da-men überstand Sonia Schade (Bielefeld) die Qualifikation und belegte den 19. Rang. Die amtierende Bouldermeis-terin Juliane Wurm (Wupper-tal) schaffte trotz guter Leis-tung leider nicht den Sprung

ins Halbfinale und wurde am Ende 23.

Im Halbfinale, in dem die schwierigsten Boulder des ganzen Wettkampfs zu be-wältigen waren, ging es dann sprichwörtlich um Milli-meter. Am Ende zählten bei den Herren zum Finaleinzug einzelne Versuche. Beina-he sensationell gelang Jonas Baumann als sechstem die Teilnahme am Finale. Mar-kus Hoppe kam zu einem guten 11. Platz, Peter Würth (Ludwigshafen) wurde 18.

Superspannung im FinaleAls erster Starter wurde Jonas Baumann vom begeisterten Publikum fantastisch unter-stützt. Nachdem er den Auf-taktboulder im dritten Versuch geknackt hatte, entlud sich die Spannung in frenetischem Applaus. So ging es auch bei Boulder Nr. 2 und 3 weiter. Die Führung wechselte stän-dig, alle sechs Finalisten zeigten höchste Kletterkunst. Zuletzt war der Ukrainer Mykhaylo Shalagin der beste und belegte

den ersten Platz vor Kilian Fischhuber aus Österreich und Jonas Baumann. Bei den Da-men setzte sich die amtierende Weltmeisterin Olga Shalagina an die Spitze, Zweite wurde die amtierende Europameiste-rin Juliette Danion aus Frank-reich vor der Belgierin Chloe Graftiaux. In der Teamwer-tung gewann Frankreich vor der Ukraine und Österreich. Das deutsche Team erreichte durch die gute Gesamtleistung den vierten Platz.

Live Stream im NetzWer nicht vor Ort sein konn-te, war am PC live dabei. Zuschauer aus aller Welt ver-folgten den Weltcup im Inter-net. Die eindrucksvollen Bil-der waren auch in der Halle auf einer riesigen Leinwand zu sehen, die Präsentation des Wettkampfes war damit erstklassig. Einhelliges Fazit: Der DAV und die Sektion Erlangen haben den neuen Standard für einen wirklich guten Weltcup gesetzt! Was will man mehr.

Partner und SponsorenDie Veranstaltung wurde insbesondere unterstützt von T-Wall (www.t-wall.org), Sint Roc & Ecogrips (www.sint-grips.com) und MAR-MOT (www.Marmot.de). Die Uni Erlangen (www.sport.uni-erlangen.de) stellte die Wettkampfstätte zur Ver-fügung. Die Berichterstattung erfolgte insbesondere durch die DAV-Partner xnx (www.mountains2B.com) und die Zeitschrift klettern (www.klettern.de) sowie www.clim-bing.de. wwab

Perfekter Weltcupauftakt in Erlangen

Jonas Baumann wird hervorragender DritterZum Weltcupauftakt 2007 im Bouldern

am 30. und 31. März in Erlangen traten 82

Athletinnen und Athleten aus 17 Nationen an.

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Alle Sieger auf dem Podest (o.); Olga Shalagina, der glückliche Jonas Baumann und Olgas Bruder Mykhaylo Shalagin (v.l.n.r.).

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DAV Panorama 3/2007

Der Einsatz-bereich des 41-köp-figen Bundeslehrteams

Bergsteigen reicht vom Schnee-schuhbergsteigen bis zum Steileisklettern, von der Wan-derleiterausbildung bis zum Alpinklettern. Hinzu kommt die Theorie: GPS-Navigation,

Führungskompe-tenz, Bergmedizin und Metho-dik. Alle Ausbilder haben die Grundqualifikation „Staatlich geprüfter Berg- und Skiführer“ und sind Mitglied im Interna-tionalen Bergführerverband (IVBV). Darüber hinaus besit-zen sie Zusatzqualifikationen

Bundeslehrteam Bergsteigen

2784 Fachübungsleiter aus- und weitergebildet

mit

Weitere Informationen zu den genannten Preisen und vielen weiteren VAUDE-Produkten finden Sie auch unter www.vaude.de.

Die Antwort senden Sie bis 8. Juni 2007 an: DAV • Redaktion Panorama • Von-Kahr-Str. 2-4 • 80997 München

oder an [email protected], Stichwort „Bundeslehrteam Bergsteigen“.

Beantworten Sie die folgende Frage...

Wie viele Tage war das Bundeslehrteam Bergsteigen 2006 im Einsatz

...und gewinnen Sie attraktive Preise von VAuDE:

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Foto

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in Bereichen wie Menschen-führung, Bergrettung, Medizin oder Psychologie. Dank die-sen Qualifikationen und der breiten Basis kann das Bun-deslehrteam die DAV-Fach-übungsleiter zu kompetenten Tourenführern ausbilden und sie in Fortbildungen auf dem Laufenden halten.

Insgesamt wurden 2006 an 1760 Tagen 2784 Teilnehmer aus den Sparten Klettersport, Bergsteigen, Hochtouren, Al-pinklettern und Skibergstei-gen aus- und weitergebildet – was gegenüber dem Vorjahr wiederum eine Steigerung be-deutet. Schwerpunkte im ver-gangenen Winter waren die Arbeit mit den neuen LVS-Geräten, Suchtraining sowie die Verbesserung der Technik beim Skilauf.

Aus den Reihen des Lehr-teams kommen auch die Au-toren der DVD „Notfall Lawi-ne“, die seit dem vergangenen

Winter die Ausbildung „La-winenrettung“ unterstützt. Im kommenden Sommer wer-den vor allem Neuerungen in der Sicherungstechnik und im Standplatzbau sowie neueste Erkenntnisse aus der DAV-Unfallforschung im Mittel-punkt der Lehrgänge stehen.

Optimal ausgerüstetSchutz vor Wind und Wet-ter bei der Arbeit bietet dem Lehrteam die hochwer-tige Bekleidung von Vaude. Der Outdoor-Ausrüster aus Tettnang stattet das Bundes-lehrteam Bergsteigen bereits seit 2004 mit Allwetterbeklei-dung und Hartware aus. Die Erfahrungen des Lehrteams fließen bei Vaude direkt in die Produktentwicklung ein. Als langjähriger Partner im Natur- und Umweltschutz rüstet Vaude auch das Lehr-team Natur- und Umwelt-schutz aus. ks

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Knapp 60 Teilneh-merinnen und Teil-nehmer waren für

den zweiten Deutschen Boul-dercup 2007 in Heilbronn ge-meldet. Die Routenschrauber Christoph Finkel und Philipp Magin platzierten einige schwere Boulder, bei denen auch die Besten ins Schwitzen kamen.

Bei den Herren konnte der gesamte Boulderkader die Fi-nalplätze ergattern. Die vier Boulderprobleme waren etwas zu leicht, so dass es bei der Entscheidung um möglichst wenige Versuche ging. Jonas Baumann (Wuppertal) be-legte am Ende Platz eins. Peter Würth (Ludwigshafen) meldete sich mit dem zweiten Platz in der nationalen Spitze zurück, während Markus Hoppe (SBB) knapp Dritter wurde.

Bei den Damen gab es ein neues Gesicht im Wettkampf-geschehen: Angelica Lind, die für Allgäu-Immenstadt star-tet. Ihr gelangen drei der vier Finalboulder, damit stand sie auf dem obersten Treppchen. Auf Platz zwei kam Juliane Wurm (Wuppertal) vor Jule Winter (SBB).

Vertikalsprint - 1,3 Meter pro SekundeIm Anschluss stand der Auf-takt zum Deutschen Speedcup auf dem Programm, bei dem zum ersten Mal ein Preisgeld ausgelobt wurde. Bei den Da-men ließ die Teilnehmerzahl zu wünschen übrig, der Wett-kampf war jedoch hochklassig mit einem spannenden Finale.

Juliane Wurm (Wuppertal) setzte sich mit zwei gleichmä-ßig schnellen Routen (je ca. 18,5 Sekunden) gegen Lisa Knoche (Freising) durch. Drit-te wurde Jule Winter (SBB), die im kleinen Finale gegen Gerlind Scholich (SBB) antrat.

Die schnellsten Herren (Jo-hannes Lau, Matthias Conrad, Jonas Baumann) kletterten die 14 Meter hohe Route in etwa elf Sekunden und be-wältigten damit 1,3 Meter pro Sekunde. Für Spannung war gesorgt: Johannes Lau (Frankenthal) hatte im Finale nur fünf Hundertstelsekun-

den Vorsprung vor Matthias Conrad (Zweibrücken).

Deutsche Jugendmeis-terschaft BouldernÜber 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kämpften hier um den Titel. In der weiblichen Jugend A gewann Luisa Neumärker (SBB) ihren ersten Boulder-Titel vor Juli-ane Wurm (Wuppertal) und Milena Krämer (Erlangen).

Bei der männlichen Jugend A setzte sich Lars Proske (Bielefeld) durch, vor Lukas Schiffer (Rosenheim) und Marcel Dippon (Oberer Ne-

ckar). Hier hätte sicherlich Thomas „Shorty“ Tauporn ein Wörtchen mitgeredet, wegen einer Fingerverletzung konnte er aber im Finale nicht mehr antreten. Bei den Juni-orinnen fügte Lisa Knoche (Freising) ihrer Titelsammlung einen weiteren hinzu und wur-de Deutsche Meisterin. Den zweiten Platz belegte Johanna Patz (Landshut) vor Frederike Förster (Dortmund). Im groß-en Feld der Junioren gewann Stefan Danker (Landshut) vor Christian Heckmann (Heidel-berg), Dritter wurde Tim Bau-mann (Wuppertal).

Ein großes Kompliment geht an das Team der kletterarena und die Sektion Heilbronn für die bestens organisierte Veranstaltung, ein herzliches Dankeschön an die DAV-Ko-operationspartner. wwab

Der Deutsche Bouldercup 2007

wird unterstützt von der ispo

(www.ispo.com ). Die mediale Unter-

stützung erfolgt durch die Zeitschrift

klettern (www.klettern.de) und

xnx (www.mountains2b.com) sowie

www.climbing.de.

Deutscher Bouldercup, Speedcup und Jugendmeisterschaft im Bouldern

„Wochenende des Kletterns“ in HeilbronnAm 3. und 4. März 2007 fielen in der Heilbronner kletterarena gleich drei wichtige

Entscheidungen im Bouldern und Speedklettern.Fo

tos:

Mar

co K

ost

Aric Merz Angelica Lind Lisa Knoche

Speed: Siegerehrung

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DAV Panorama 3/2007

Die Vorzeichen stan-den im Winter 2007 denkbar schlecht:

der wenige Schnee bot kaum Möglichkeiten für lange Strecken bei den Rennen im Dammkar, am Jenner und am Hochgrat. Dass der Ski-tourencup dennoch ein Erfolg wurde, lag am großartigen Engagement der Sektionen Berchtesgaden (Jennerstier, siehe Panorama 1/2007), Mittenwald und Oberstaufen-Lindenberg sowie an einem „glücklichen Händchen“ des jeweiligen Veranstalters.

Am Jenner und im Damm-kar verzichtete man auf die Abfahrten, gestartet wurde ein Aufstiegsrennen (Vertical Race). Am Hochgrat gab es als würdigen Abschluss auch eine Abfahrt über 600 Hö-henmeter, die, einschließlich Firn und Bruchharsch, alles zu bieten hatte.

Das Ziel war immer an den Bergstationen der Berg-bahnen. Insbesondere am Hochgrat hatte man so einen Überblick über die gesamte Strecke. Dank Wetterglück bei jeder Veranstaltung konnten Zuschauer und Wettkämpfer tolle Panoramen genießen, aber auch von der guten In-frastruktur profitieren.

„Wir haben mittlerweile eine sehr gute Sportqualität und für die Wettkämpfer ein tolles Angebot erreicht, das von hochkarätigen Strecken über gute Betreuung, umfang-reiche Verpflegung bis hin zu attraktiven Preisen reicht“ resümierten Wolfgang Wabel und Stefan Winter vom Res-sort Spitzenbergsport.

Der DAV Black Diamond Skitourencup hat sich damit endgültig etabliert und wird auch in Zukunft die höchste nationale Messlatte für am-bitionierten Läufer und ein kleines Abenteuer für den Volksläufer sein.

Ein Novum war 2007 die Austragung der Deut-schen Meisterschaft Single (Aufstieg und Abfahrt) im

Nachbarland Tirol. Die gu-ten Beziehungen zur Tiroler Rennlaufszene ermöglich-ten es, die am Tegelberg bei Füssen wegen Schneemangel

ausgefallene Meisterschaft in Praxmar anlässlich des Sell-raintal-Marathons nachzu-holen. Bei wiederum bestem Wetter und guten Schneebe-dingungen gab es ein großes „Stelldichein“ der besten ös-terreichischen und deutschen Skitourenrennläufer. stw

Der DAV Black Diamond Skitourencup

wurde vom Titelsponsor Black Dia-

mond (www.bdel.com) unterstützt. Als

Verpfleger war wieder www.eatand-

win.de dabei. Auf www.mountains2b.

com finden sich Bildergalerien, Videos

und Ergebnisdateien. Videos können

auch unter www.alpine-medienmanu-

faktur.com angesehen werden.

DAV Black Diamond Skitourencup

Ski heil im Dammkar und am HochgratTrotz geringer Schneelage konnten die nationalen Wettbewerbe im Skibergsteigen

erfolgreich durchgeführt werden.Fo

to: A

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Ergebnisse

Skitourencup-GesamtsiegerDamen: Silvia treimer (Rosenheim), Seniorinnen: Christine Schleich (Peiting), Jugend w: Miriam Hoff (Dietramszell)Herren: Jörg Woitek (Mit-tenwald), Senioren: Rolf Schlachter (Weiler-Simmer-berg), Jugend m: Michael Pfanzelt (Rettenbach)

DM „Single“Damen: Stefanie Koch (An-ger), Herren: Konrad Lex (Falkenberg)Jugend w: Miriam Hoff (Dietramszell), Jugend m: David Hölzler (Kempten)

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DAV Panorama 3/200730

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Mittlerweile besteht die Anlage aus drei Gebäuden:

dem Kletterturm, der Klet-terhalle und dem Vereins-haus. Der Turm mit 1100 Quadratmeter Kletterfläche ist mit seinem In- und Out-doorbereich einzigartig. An den Außenwänden fühlen sich besonders eingefleischte Felskletterer zu Hause. Schon bald nach der Eröffnung war die Anlage aber so stark fre-quentiert, dass viele Kletterer keinen Platz mehr fanden und in umliegende private Anla-gen abwanderten. Die Sekti-on war gefordert Abhilfe zu schaffen. Im Frühjahr 2006 konnten dank der finanziellen Unterstützungen des DAV, des Hamburger Sportbundes und des Amts für Sport der Freien und Hansestadt Hamburg die Baumaßnahmen für die zweite Kletterhalle und das Vereins-haus abgeschlossen werden.

Ein Tag im Kletterzentrum10:00 Uhr – die Anlage öffnet die Tore. Neben dem üblichen Kletterbetrieb tummelt sich an der Rezeption in dem neu erbauten Vereinshaus eine Hamburger Schulklasse, die mit ihrem Lehrer zum Klet-tern gekommen ist. Daneben versammelt sich die Kletter-gruppe „Altbergsteiger“ der Sektion bei einem Kaffee. Sie haben sich heute die 80-Qua-dratmeter-Natursteinwand vorgenommen, um das Legen von Klemmkeilen zu üben.

12:00 Uhr – die Schulklas-se verlässt die Anlage. Einige waren so begeistert und wol-len sich direkt zu einer der 13 Jugendgruppen der Sektion

anmelden. Die im Vereins-haus integrierte Geschäfts-stelle wird von Mitgliedern der Sektion aufgesucht, um sich für Kurse anzumelden und Tourenmaterial auszulei-hen. Sie nutzen die Gelegen-heit, die Kletteranlage kennen zu lernen, die täglich von 10 bis 23 Uhr und sonntags bis 22 Uhr geöffnet ist.

14:30 Uhr – ein Kinderge-burtstag hat sich angemeldet. Die Gruppe trifft sich im An-fängerbereich auf der Em-pore der neuen Kletterhalle und entdeckt unter Anleitung ausgebildeter Jugend- oder Fachübungsleiter das Klet-tern für sich. Die großzügig angelegten Wiese um die zwei Kletterhallen lädt zum

Entspannen ein. Die ganz Kleinen finden dort ihren Abenteuerspielplatz, ohne die Kletterer zu behindern.

18:00 Uhr – an den acht Meter hohen Ausbildungs-wänden beginnt einer der vielen Anfängerkurse. Die sechs Teilnehmer wollen ein-fach nur nach oben und das Sichern kennen lernen. Die Kletteranlage füllt sich zu-sehend. Die meisten Routen sind schon belegt.

22:30 Uhr – die Anlage leert sich langsam. Eifrige aus der Trainingsgruppe für die Norddeutschen Meister-schaften nutzen die Zeit, um noch schnell einige der insge-samt 300 Routen abzuspulen. Das Kletterzentrum mit dem stark überhängenden Wett-kampfbereich ist als Leis-tungsstützpunkt für Ham-burg, Schleswig Holstein und Niedersachsen bestens dafür geeignet.

23:00 Uhr – ein langer Tag im DAV-Kletterzentrum Hamburg geht zu Ende. Für einige waren es die ersten Schritte an der Plastikwand, für andere war es ein Ber-gerlebnis mitten in der Stadt, für die nächsten ein erlebnis-reicher Klettertag.

Meßbarer ErfolgDurch das neue Angebot „Urbanes Klettern“ hat sich die Sektion enorm vergrö-ßert. Innerhalb von nur vier Jahren wuchs die Zahl von anfänglich 5000 auf 8500 Mitglieder. Nach der Fusion mit Niederelbe und dem Tur-nerbund ist die Sektion Ham-burg und Niederelbe nun mit 11.100 Mitgliedern die fünft-größte im DAV. im

DAV Kletterzentrum Hamburg

Ein Stückchen Berge in der Stadt„Ein Stückchen Berge in die Stadt holen“ –

das war vor fünf Jahren die Idee der Initia-

toren des ersten Kletterturms in Hamburg.

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Kletterwand im hohen Norden Deutschlands

Page 10: Harte Moves dank Playmobil - alpenverein.de

Die vier Wettkämpfe Ver-tical Race (Aufstiegsren-

nen), Team (zwei Wettkämp-fer, Aufstieg und Abfahrt), Single (ein Wettkämpfer, Aufstieg und Abfahrt) und Staffel (Damen: 3 Wettkämp-ferinnen, Herren: 4 Wett-kämpfer) waren vorbildlich angelegt und dank der sehr guten Wetter- und Schnee-verhältnisse bestens zu bege-hen. Auffallend war bei den attraktiven Rennen in dem Skiresort zwischen Genfer See und Montblanc, dass bei der Technik (Ausrüstung, Auf-stiegstechnik, Skitragen etc.) und der Kondition (Ausdau-er, Kraftausdauer) wiederum einige Weiterentwicklungen offenbar wurden. So wird beim Wechsel vom Skigang auf Skitrage keine Stehpause mehr eingelegt. Das bringt eine Zeitersparnis von ca. 15 Sekunden, was in der Summe mit anderen Einsparungen entscheidend sein kann. Im Fitnessbereich haben ganz klar die Athleten Vorteile, die wie Profis trainieren können (z.B. Zoll, Militär, Saison-arbeiter). Diesen Abstand als „Normal-Berufstätiger“ wettzumachen, ist fast un-möglich.

Entwicklung verfolgenUm mit den Entwicklungen mithalten zu können, ver-bessert der DAV z.B. Mate-rial und Training der Sport-ler. Für die Zukunft werden Themen wie Höhentraining und Ernährung bedeutsam. Die Koordination und das Training des Teams sollen in absehbarer Zeit durch einen Bundestrainer auf Honorar-basis erfolgen.

Die Nationenwertung nach allen Wettkämpfen ge-wann Frankreich vor Italien, Schweiz und Spanien. Das

Das Wallis im Südwes-ten der Schweiz ist eine

gesegnete Region – und der Walliser Bergsommer ge-eignet, den zweisprachigen Schweizer Kanton in seiner Vielseitigkeit zu entdecken: das Leben auf der Alp mit Alpaufzügen und -festen, das 8000 Kilometer umfassende Wanderwegenetz – oder ei-nen der 47 Viertausender, die das Wallis zum Eldorado für Bergsteiger machen, seitdem man auf hohe Berge steigt.

BergsteigerparadiesIm Sommer 1857 standen alpenbegeisterte Englän-der erstmals auf dem Fins-teraarhorn. Sie gründeten nach ihrer Rückkehr den britischen „Alpine Club“. Dieser ersten Bergsteiger-vereinigung der Welt folgten viele weitere und bis heu-te haben sie nichts von ih-rer Attraktivität eingebüßt. Gleiches gilt für die Walliser Viertausender, die gestande-ne Alpinisten ebenso locken wie Einsteiger.

Wer 150 Jahre nach den Alpine-Club-Gründern auf

seinem ersten Viertausender stehen will, dem sei Saas Fee als Ausgangspunkt empfoh-len. Umgeben von einem attraktiven Gipfelkranz aus 13 Viertausendern, darunter Nadelhorn, Dom, Täsch-horn, Alphubel, Allalin-, Rimpfischhorn und Strahl-horn, bietet der autofreie Ort über dem Saastal eine Vielzahl von bergsteige-rischen Höhepunkten.

Aufs AllalinhornViertausender-Anfänger können in Begleitung eines

erfahrenen Bergführers mit dem Allalinhorn (4027 m) den wohl beliebtesten Vier-tausender im Saas Feer Ge-biet angehen. Das Allalin ist mit Bergführer fast für jeder-mann, sei es als Trainings-, Akklimatisationstour oder als Ferienhöhepunkt, sicher zu erreichen und eignet sich auch als Familienerlebnis.

Für die Tour fährt man zunächst mit der höchstgele-genen Metro Alpin bis zum Mittelallalin (3500 m). Von hier aus sind dann noch et-wa 500 Höhenmeter in gu-ten zwei Stunden Aufstieg zu überwinden, bis man auf dem Gipfel steht und seinen ersten Viertausender-Erfolg verbuchen kann.

Zurück in Saas Fee, der „Perle der Alpen“, kann man diesen Erfolg dann bei einem Bummel durch das Dorf ausklingen lassen und weitere bergsportliche Ak-tionen planen – rund 350 Kilometer Wanderwege bie-ten genügend Potenzial. red

Weitere Infos bei Schweiz Tourismus

Tel.: 00800/100 200 30 (gebühren-

frei), www.myswitzerland.com

Bergsommer im Wallis

„Allalin - Mein erster Viertausender“

32 DAV Panorama 3/2007

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Wallis tourismus und Saas Fee verlosen unter den Panoramalesern eine Ferien-woche für zwei Personen im 3-Sterne-Hotel (Übernachtung mit Frühstück) so-wie eine geführte tour aufs Allalinhorn.

G E W i n n S P i E L

Beantworten Sie die Frage: „Wann und von wem wurde das Allalinhorn erstmals bestiegen?“

Die teilnahme erfolgt unter Ausschluss des Rechtsweges, Angestellte der Bundesgeschäftsstelle des DAV sind nicht teilnahmeberechtigt.

Schicken Sie die Antwort bis 11. Juni an den DAV, Redak-tion, Von-Kahr-Straße 2-4, 80997 München bzw. an E-Mail: [email protected], Stichwort „Allalin“

Page 11: Harte Moves dank Playmobil - alpenverein.de

horizont BERgSPoRt HEutE

DAV-Team, das mit 13 Ath-leten angereist war, konnte sich auf Rang fünf behaup-ten, insgesamt nahmen 21 Nationen teil. Da in die-

sem Jahr einige Länder wie beispielsweise Norwegen, Schweden und Polen deut-lich stärker geworden sind, kann dieser Platz nicht hoch

genug eingeschätzt werden. Highlights der Meisterschaft aus deutscher Sicht waren der vierte Platz von Barbara Gru-ber im Vertical Race und der

Europameisterschaft Skibergsteigen

Die Leistungsspirale dreht sich

achte Platz von Judith Grassl im Single-Rennen. Eindrucks-voll war die Geschlossenheit in der Damen- und Herren-staffel (4. und 5. Platz).

Erstmals waren auch vier deutsche Jugendliche am Start, die aus der Nachwuchs-arbeit des DAV hervorgegan-gen sind. Sie schlugen sich achtbar und werden ihre Er-fahrungen in der Heimat wei-tergeben. stw

Der DAV bedankt sich bei den Firmen,

die das Team unterstützen: Riap

Sport (offizieller Sponsor), Montura

(Rennbekleidung), Rodenstock

(Sportbrillen), Ortovox (Sonden)

und Eatandwin (Sporternährung).

Alle Ergebnisse, Filme und Bilder:

www.skimountaineering.org.

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AV

Konrad Lex, Martin Echtler, Toni Steurer, Stefan Klinger sowie Stefanie Koch und Judith Graßl

Page 12: Harte Moves dank Playmobil - alpenverein.de

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BERgSPoRt HEutE horizont

Angefangen hat’s vor etwa drei Jahren, am Weg von der Neureuth

zur Gindelalm. Mit einem AV-Schild, das, an einen Baum genagelt, verkündete: „Ma-ximiliansweg“. Und gleich auch noch seinen Anfang und Endpunkt verriet: Lindau – Berchtesgaden. Also ein Weit-wanderweg, denn die Strecke schafft man nicht einmal mit dem Rennrad in einem Tag. Ein historischer dazu, wie das Internet preisgab. Vor ziemlich genau 150 Jahren unternahm König Maximilian II. eine Reise durch seine Bayerischen (Vor-) Alpen, hoch zu Ross und mit beachtlicher Entourage, teil-weise aber auch „auf Schus-ters Rappen“. Und Friedrich von Bodenstedt verfasste spä-ter einen sehr lesenswerten de-taillierten Bericht über „Eines Königs Reise“.

Diesen königlichen Weg hat der Tourismus unserer Tage als moderne Fernwanderroute wieder entdeckt. Sie verläuft allerdings nur auf kürzeren Abschnitten auf der histo-rischen Route, steigt viel öfter an zu Gipfeln und Graten, wo der Tross Maximilians seinen Weg durch die Täler nahm. 1991 wurde der „Maximi-liansweg“ offiziell eröffnet: 366 Kilometer vom Bodensee bis nach Berchtesgaden, wo der Watzmann den optischen Schlussakkord setzt.

Davor liegen 22 Etappen und zahllose Highlights: das grüne Allgäu, die Königsschlösser bei Füssen und im Graswang-tal, eine spannende Gratwan-derungen in den Ammergauer Alpen, die Überschreitung von Benediktenwand und Wendel-stein, die zahlreichen Seen am Alpenrand und herrliche Aus-sichtswarten in den Chiem-gauer Alpen.

Das Hochgebirge bleibt fer-ne, schöne Kulisse; der Weg verläuft durch eine vom Men-schen geprägte, kultivierte

Landschaft: Dörfer in den Tä-lern, Almen auf den Höhen. So kreuzen sich Moderne und Tradition immer wieder: Hier das bäuerliche Erbe und des Königs Reise, da unser Maxi-miliansweg und die Moderne, die manchmal auch unschöne Schneisen in die Idylle ge-schlagen hat. Stoff genug, um nachzudenken...

Nachdenklich macht auch die Tatsache, dass der Maxi-miliansweg – kaum lanciert – bereits wieder in Vergessen-heit zu geraten droht. Denn „wer nicht wirbt, der stirbt“ heißt ein geflügeltes Wort

der Branche. Ein bisschen mehr Öffentlichskeitsarbeit könnte die königliche Rou-te schon vertragen. Bereits eine durchgehende Markie-rung – eine Krone vielleicht? – würde den Weg stärker ins Bewusstsein rücken. eeh

Der Maximiliansweg

Entdeckt – und wieder vergessen?

DAV Panorama 3/2007

Eugen E. Hüsler hat den historischen Maximiliansweg „wiederentdeckt“

und einen nützlichen Führer dazu verfasst.

Folgender neuer Führer beschreibt die Königsroute entlang des nördlichen Al-pensaums detailliert: Eugen E. Hüsler: Wandern Kompakt: Maximiliansweg. Auf der Königsroute von Lindau nach Berchtesgaden. Bruckmann Verlag Mün-chen 2007. ISBN 978-3-7654-4531-6, € 11,90.

Von Lindau bis Berchtesgaden in 22 Etappen: Auf den Spuren von König Maximilian II. von Bayern durch die Voralpen wandern.

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