inhaltsblätter 'doku pädag arbeit in nÖ-kindergärten
TRANSCRIPT
Ziel von Dokumentation ist die Erfassung und Darstellung von Informationen
zur Nutzung für die weitere Arbeit auf Basis dieser Informationen.
Dokumentation im pädagogischen Bereich ist eine wesentliche Grundlage für
qualitätsvolle pädagogische Arbeit.
Sie dient der Qualitätssicherung sowie Qualitätsentwicklung und bringt Nutzen für:
3 Die Pädagogin und das gesamte Team zur gemeinsamen Orientierung in
Abläufen und im pädagogischen Handeln in Verbindung mit individuellen
Schwerpunkten
3 Die Kinder, damit sichergestellt wird, dass sie in ihren Bedürfnissen, ihren
Interessen und in der Begleitung ihrer Bildung gezielt wahrgenommen werden
3 Die Eltern, weil die pädagogische Arbeit und die Bildungsbegleitung im
Kindergarten wahrnehmbarer wird
3 Die Öffentlichkeit, weil die Bedeutung der Lern- und Entwicklungs-
begleitung im Elementarbereich nachhaltig transparent gemacht wird
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DOKUMENTATION DER
PÄDAGOGISCHEN ARBEIT
IN KINDERGÄRTEN IN
NIEDERÖSTERREICH
DIE QUALITÄT DER
BEZIEHUNG IN DER
ERWACHSENEN-
KIND-INTERAKTION
UND DIE HALTUNG
DEM KIND GEGEN-
ÜBER IST GRUND-
LAGE FÜR LERNEN
MIT ALLEN SINNEN.
DOKUMENTATION DER PÄDAGOGISCHEN ARBEIT
ELEMENTE DER DOKUMENTATION PÄDAGOGISCHERARBEIT
Folgende Bereiche sind Elemente der pädagogischen Dokumentation, die sich
am Bildungsplan für Kindergärten in Niederösterreich orientieren:
3 KONZEPTION
3 BEOBACHTUNG
3 PROZESSORIENTIERTE PLANUNG
3 REFLEXION
0–6JAHRE
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KONZEPTIONZiele, Maßnahmen,
Indikatoren
3 Wichtige Infos
3 Situationsanalyse
3 Unsere pädagogischen
Grundverständnisse
3 Organisatorische
Überlegungen den
KG betreffend
3 Organisatorische
Überlegungen die
Gruppe betreffend
3 Zusammenarbeit mit
Erhalter, Dienststelle,
Abt. KG, Institutionen,
Behörden
3 Öffentlichkeitsarbeit
BEOBACHTUNGBezugnehmend auf
3 Interessen
3 Kompetenzen
3 Stärken & Schwächen
3 Lernvoraussetzungen
einzelner Kinder und
Interessensgruppen
(mind. 1 x monatlich)
3 Entwicklungsbogen
(mind. 1 x jährlich)
3 Entwicklungsgespräch
(mind. 1 x jährlich)
DOKUMENTATION DER PÄDAGOGISCHEN ARBEIT
PROZESS-ORIENTIERTEPLANUNG
3 Begründung für
Impulse unter dem
Blickwinkel der
Ko-Konstruktion
WARUM ?
3 Möglichkeiten von
Lernerfahrungen
und Kompetenzent-
wicklungen
WELCHE ?
3 Organisation,
vorbereitete
Umgebung,
Methode,
Material
WIE ?
REFLEXION
3 Selbstreflexion
3 Reflexion der
Erfahrungs- und
Lernprozesse
3 Reflexion des
pädagogischen
Alltags
3 Reflexion der
Konzeption
Eine Konzeption hält prägende Leitideen und deren Umsetzungen fest und ist
eine verbindliche Darstellung, die in regelmäßigen Zeitabständen auf ihre
Aktualität überprüft und aktualisiert wird.
In der Konzeption des Kindergartens wird die Umsetzung der Aufgaben des
Kindergartens (siehe NÖ Kindergartengesetz in der jeweils geltenden Fassung)
sowie die Umsetzung des Bildungsplanes für Kindergärten in Niederösterreich
dokumentiert.
Die Konzeption als Basis für die pädagogische Arbeit im Kindergarten bezieht
alle Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter, deren Fachwissen und spezifische Stärken
mit ein, zeigt Grundlagen der pädagogischen Arbeit, der organisatorischen
Notwendigkeiten und der vorhandenen Gegebenheiten auf und stellt Trans-
parenz für alle Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter und die Öffentlichkeit sicher.
Eine Konzeption enthält im Allgemeinen:
3 Ziele – Was wollen wir umsetzen/erreichen?
3 Maßnahmen – Wie/womit wollen wir die Ziele erreichen?
3 Kriterien – Woran erkennen wir die Erreichung der angestrebten
Ziele/Veränderungen und was schließen wir daraus?
Der Wert einer Konzeption liegt im Kommunikations- und Reflexionsprozess.
Die Erarbeitung einer Konzeption unterstützt die Verdeutlichung der Über-
legungen von gemeinsam festgelegten Zielen und deren Umsetzung. Dies
fördert ein einheitliches Grundverständnis aller beteiligten Personen für die
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KONZEPTION
DOKUMENTATION DER PÄDAGOGISCHEN ARBEIT
pädagogische Arbeit im Kindergarten. Die Bedeutung und Gültigkeit einer
Konzeption ist immer auf einen spezifischen Kindergarten bezogen, um dessen
spezielles Profil zu dokumentieren.
Nutzen der Konzeption
3 Diskussion zu pädagogischen Themen
3 Berufliche Identität aller Beteiligten durch Festlegen pädagogischer
Prinzipien
3 Qualitätsentwicklung durch Reflexion der pädagogischen Arbeit
3 Weiterentwicklung des Teams, der Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter
3 Klärung von organisatorischen Abläufen
3 Unterstützung der Einarbeitung von neuen Mitarbeiterinnen/Mitarbeitern
3 Organisatorische Strukturen werden für alle Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter,
Erziehungs- und Bildungspartner sichtbar
3 Öffentlichkeitswirksam
Teile der pädagogischen und organisatorischen Konzeption können für die
Präsentation in der Öffentlichkeit verwendet werden (Flyer, Homepage, …).
Es ist jedoch darauf zu achten, dass keine Informationen verwendet werden,
die dem Datenschutz unterliegen und die nur für den internen Gebrauch im
Kindergarten vorgesehen sind.
VERBINDLICHE INHALTE DER KONZEPTION
Wichtige Informationen
3 Notrufnummern
3 Notfallblatt – Zivilschutz (ausgefüllt einfügen)
3 Notfallpläne (ausgefüllt in Kopie einfügen)
3 Stützmaßnahmen (ausgefüllt in Kopie einfügen)
3 Medieneinverständniserklärungen
3 Einverständniserklärungen für Einzelförderung durch Sonderkindergarten-
pädagogin/Sonderkindergartenpädagogen (nur im Einzelfall bedarfsbezogen
einzuholen)
Situationsanalyse
3 Bezeichnung, Standort, Dienststellennummer, Gruppenanzahl
3 Erhalter des Kindergartens
3 Räumliche Gegebenheiten, Außenbereich
0–6JAHRE
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3 Dienstpläne
3 Kindergartenpersonal
3 Besondere Situationen
Pädagogisches Grundverständnis
3 Umsetzung Bildungsplan
3 Gestaltung von Transitionen
3 Entwicklungsbegleitung im verpflichtenden Kindergartenjahr
Organisatorische Überlegungen – Kindergarten
3 Zusammenarbeit im Team - gruppenübergreifende Aktivitäten
3 Teambesprechungen
3 Organisatorische Aufgabenbereiche im Team
3 Zusammenarbeit mit der/dem Sonderkindergartenpädagogin/en
3 Zusammenarbeit mit der/dem Interkulturellen Mitarbeiter/in
3 Englisch im Kindergarten
3 Bring- und Abholformen, Bussituation
3 Raum- und Außenbereichsnutzung
Zusammenarbeit
3 Gemeinde
3 Dienststelle
3 Abteilung Kindergärten
3 Jugendwohlfahrt
3 Abteilung Personalangelegenheiten
3 Schulen/andere Institutionen
Öffentlichkeitsarbeit
3 Präsentation des Kindergartens
3 Kooperationen in der Erziehungs- und Bildungspartnerschaft
3 Mitwirkung bei Veranstaltungen (Gemeinde, Schule, Pfarre, …)
Organisatorische Überlegungen – Kindergartengruppe
3 Tagesablauf
3 Sonderkindergartenpädagogin/e
3 Interkulturelle/r Mitarbeiter/in
3 Bewegungsraum, weitere Raumangebote
3 Rituale, Feiern (z. B. Geburtstage der Kinder)
3 Anwesenheitsliste
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DOKUMENTATION DER PÄDAGOGISCHEN ARBEIT
Aufmerksame Wahrnehmung der individuellen Entwicklung von Kindern ist
grundlegend und entscheidend, um ihre Bildungspotentiale zu unterstützen
und zu fördern.
In der Beobachtung der Interessen der Kinder geht es um Beachtung und fach-
liches und persönliches Interesse der pädagogischen Fachkraft an dem, was
Kinder tun und wie sie es tun. Wichtig dabei ist wertschätzende und respekt-
volle Haltung gegenüber den Kindern.
Ziel regelmäßiger und systematischer Beobachtung ist die Wahrnehmung von
Kenntnissen, Fähigkeiten, Fertigkeiten, individuellen Ausdrucksformen,
Interessen, Ressourcen, usw. von Kindern, um daraus ableitbare Kompetenzen
der Kinder zu erkennen und einschätzen zu können.
Die Beobachtungen und daraus abgeleiteten Erkenntnisse bilden die Voraus-
setzungen für die weitere pädagogische Arbeit und das pädagogische Handeln.
Ebenso dienen die Beobachtungen als Grundlage für Entwicklungsgespräche
mit Eltern.
Beobachtung ist fixer Bestandteil der Planung und Durchführung der pädago-
gischen Arbeit – nur so kann systematische Dokumentation von Bildungs- und
Lernprozessen der Kinder gewährleistet werden.
0–6JAHRE
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BEOBACHTUNG
BEGEISTERUNG
ERKENNEN – ALLES
WAS „UNTER DIE
HAUT GEHT“ ALSO
MIT BEGEISTERUNG
GEÜBT, AUSPRO-
BIERT, GELERNT,
ERFORSCHT, GETAN
WIRD, WIRD IM
GEHIRN NACH-
HALTIG VERANKERT.
DABEI SIND LERNEN
UND GEFÜHL ENG
MITEINANDER VER-
BUNDEN.
(Gerald Hüther)
INHALTE VON BEOBACHTUNG
3 Bildungsprozesse
3 Entwicklungsbereiche
3 Entwicklungsschritte
3 Interessen, Stärken, Ressourcen, Schwächen, Verhaltensweisen
3 Fähigkeiten, Fertigkeiten
3 Kompetenzen
3 Interaktionen in Groß- und Kleingruppe
3 Gruppenprozesse
3 Material- und Raumnutzung
FORMEN VON BEOBACHTUNG
3 Situatives Wahrnehmen von spezifischen Ereignissen, Äußerungen,
Vorkommnissen, Aktivitäten, …
3 Geplante, gezielte Beobachtung eines jeweils definierten Schwerpunktes
entsprechend den angeführten Inhalten von Beobachtung
3 strukturierte, systematisierte, standardisierte Beobachtung (Einschätzungs-,
Beobachtungsbögen, Entwicklungstabellen)
Beobachtungen werden beschreibend dokumentiert und dienen den reflexiven
Erkenntnissen, diese wiederum sind Ausgangspunkt für pädagogisches Planen
und Handeln.
LEITFADEN ZUM ENTWICKLUNGSBOGEN FÜRKINDER VON 0 - 6 JAHRE FÜR KINDERGÄRTEN IN NIEDERÖSTERREICH
KINDLICHE ENTWICKLUNG UND BILDUNGSPROZESSE
Die Entwicklung des Menschen vollzieht sich als wechselseitiger Einfluss
zwischen Anlage und Umwelt und ist ein über die Zeit ablaufender Prozess,
der von verschiedensten Einflüssen immer wieder angeregt und von diesen in
Abfolge und Geschehen bestimmt wird.
„Im Verlauf des menschlichen Lebens lassen sich fortwährend Veränderungen
im Verhalten und Erleben beobachten. Diese Veränderungen werden als
Entwicklung bezeichnet.“ (zit. Illichmann, 2000, S. 301). In der kindlichen Entwicklung
bestimmt das Kind seinen Entwicklungsverlauf aktiv mit, in dem es sich an der
sein Leben gestaltenden Umwelt ebenfalls gestaltend beteiligt.
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„WIR SEHEN DIE
DINGE NICHT SO,
WIE SIE SIND,
SONDERN WIE
WIR SIND.“
(Jüdisches Sprichwort)
DOKUMENTATION DER PÄDAGOGISCHEN ARBEIT
Die so genannte „normale“ Entwicklung, das Kind, dessen Entwicklung in
allen Bereichen „wie im Lehrbuch“ verläuft, gibt es in der Realität nicht. In
jeder „normalen“ Entwicklung gibt es Schwankungen, unterschiedliche Aus-
prägungen in den einzelnen Entwicklungsbereichen. Jedes Kind entwickelt sich
individuell, in seiner speziellen Art und Weise und in seinem eigenen Entwick-
lungstempo.
So kann ein Kind beispielsweise im motorischen Bereich schon sehr weit ent-
wickelt sein, im sprachlichen Bereich jedoch noch wenige Ausdrucksmöglich-
keiten haben.
Die Entwicklung verläuft im Allgemeinen eher in Sprüngen als kontinuierlich
und schließt auch Rückschläge mit ein, die mehr oder weniger deutlich wahr-
nehmbar sein können.
Die Entwicklungspsychologie gibt Erklärungsmodelle
3 wie Entwicklungen in den einzelnen Entwicklungsbereichen im Allgemeinen
im Verhältnis von Alter und Fähigkeiten verlaufen (durchschnittliche
Altersnormen)
3 wie das Kind und der jeweilige Lebenskontext zusammenwirken
3 wie vergangene und gegenwärtige Anpassungsleistungen eines Kindes an
Anforderungen und Aufgaben die zukünftige Entwicklung beeinflussen
Es ist wichtig, die Entwicklung eines Kindes und die für das Kind jeweils
aktuellen Entwicklungsaufgaben im Dialog zwischen Pädagogin/Pädagogen
und Eltern gemeinsam zu begleiten und zu besprechen.
Als wesentliche Grundlagen in der pädagogischen Arbeit gelten die Entwick-
lung und die Stärken der Kinder. Das Wahrnehmen und Erkennen der individu-
ellen Fähigkeiten, Kompetenzen und Bedürfnisse jedes Kindes durch die
Pädagogin/den Pädagogen sind die Basis für jede Planung und Durchführung
pädagogischer Impulse und Handlungen. Aufbauend auf der Beziehungs-
gestaltung mit dem Kind kann gezielte Unterstützung seiner Entwicklung in
dialogischer Form umgesetzt werden.
Im pädagogischen Alltag machen Kinder Erfahrungen und Lernschritte und
entwickeln ihre Kompetenzen, die sich aus einem Netz von Fähigkeiten und
Fertigkeiten zusammensetzen, stetig weiter. Durch die Weiterentwicklung der
Selbst-, Sozial- und Sachkompetenzen werden Kinder in ihren Handlungen
immer autonomer und selbstständiger. Für die gezielte pädagogische Be-
gleitung eines Kindes ist es von besonderer Wichtigkeit, die Interessen und
0–6JAHRE
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Fähigkeiten des Kindes wahrzunehmen, zu kennen und auch aufmerksam zu
sein dahingehend, ob Kinder in Entwicklungsbereichen vielleicht noch mehr
oder zusätzliche Unterstützung benötigen.
Die gezielte Wahrnehmung und Beobachtung der kindlichen Entwicklungs-
bereiche soll Hinweise darauf geben, wo Kinder im pädagogischen Rahmen
besondere Aufmerksamkeit brauchen. Dies gilt sowohl im Hinblick auf beson-
ders gut oder früh ausgeprägte Fähigkeiten als auch im Hinblick darauf, dass
möglicherweise vermehrte oder auch heilpädagogische Unterstützung und/oder
externe diagnostische Abklärungen und/oder weitere Maßnahmen in Erwägung
gezogen werden sollen.
DER ENTWICKLUNGSBOGEN FÜR KINDERGÄRTEN
IN NIEDERÖSTERREICH
Der Entwicklungsbogen für Kindergärten in Niederösterreich gilt – analog zum
Bildungsplan für Kindergärten in Niederösterreich – für Kinder von 0 – 6 Jahre
und dient der Orientierung, wo ein Kind in seiner Entwicklung steht. Diese
Orientierung dient sowohl der Unterstützung der pädagogischen Arbeit für die
Planung pädagogischer Angebote als auch der Erkennung eventuell erforder-
lichen diagnostischen Abklärungsbedarfes (z. B. medizinisch, entwicklungs-
diagnostisch, logopädisch, usw.).
Die in der entwicklungspsychologischen Fachliteratur (vgl. Weber, 2004; Nitsch/Hüther,
2004; Berk, 2005; Haug-Schnabel/Bensel, 2005; Bensel/Haug-Schnabel, 2011) beschriebenen
Entwicklungsbereiche
3 Grob- und Feinmotorik
3 Emotionale und soziale Entwicklung
3 Kognitive Entwicklung
3 Sprache und Kommunikation
werden mit beobachtbaren Ausprägungen von Fähigkeiten und Fertigkeiten in
Beziehung zu jeweils definierten Altersstufen gesetzt.
Die „Grenzsteine der Entwicklung“ (vgl. Laewen, 2009) sind ein wesentliches
Element im Entwicklungsbogen als Hinweis für verstärkte Aufmerksamkeit in
Bezug auf diese Entwicklungsmerkmale oder auch für die Erkennung von even-
tuell erforderlichem diagnostischem Bedarf. Diese definierten Grenzsteine sind
im Entwicklungsbogen für Kindergärten in Niederösterreich dadurch erkenn-
bar, dass sie im jeweiligen Lebensalter deutlich markiert und mit „ja“ oder
„nein“ zu beantworten sind.
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DOKUMENTATION DER PÄDAGOGISCHEN ARBEIT
In den vier Entwicklungsbereichen sind die „Grenzsteine der Entwicklung“
jeweils um einige Beobachtungsmerkmale von Fähigkeiten, Fertigkeiten und
Kompetenzen erweitert (vgl. Weber, 2004; Nitsch/Hüther, 2004; Berk, 2005; Bensel/Haug-
Schnabel, 2011). Dies soll eine etwas differenziertere – aber selbstverständlich
keine vollständige – Erfassung und Beschreibung der jeweiligen Entwicklungs-
bereiche ermöglichen.
Es kann jedoch im Überblick erfasst werden, wie ein Kind im Verhältnis zu
seinem Alter seine Kompetenzen, Fähigkeiten, Fertigkeiten in den vier Ent-
wicklungsbereichen ausbilden konnte, und ob besonders beachtenswerte
Entwicklungen vorliegen - sowohl in Richtung besonderer Begabungen und
Fähigkeiten als auch als Hinweis auf mögliche Auffälligkeiten in der Entwick-
lung, die weiterer diagnostischer Abklärungen und Unterstützung bedürfen
(vgl. Laewen, 2009).
Der Entwicklungsbogen für Kindergärten in Niederösterreich ist kein
Diagnoseinstrument für Entwicklungsdiagnostik, sondern dient der
Orientierung in der Beobachtung und Wahrnehmung der Entwicklung
eines Kindes im pädagogischen Kontext des Kindergartens.
Wichtig ist zu beachten, dass jede Beschreibung von Entwicklung nur
als Ausschnitt der sehr komplexen und vielfältigen Entwicklungsmerk-
male zu verstehen ist. Die beschriebenen Merkmale und die „Grenz-
steine der Entwicklung“ lassen eine Orientierung der Entwicklung des
Kindes zu, wenngleich damit eine Erfassung im diagnostischen Sinne
nicht möglich ist.
Die Entwicklungsbeobachtung ist die Dokumentation eines Status der Entwick-
lung zu einem definierten Zeitpunkt und ist als Hinweis auf Entwicklungsstand
und mögliche Entwicklungsgefährdungen zu sehen, jedoch ist dies keine Dia-
gnose oder vollständige Erfassung des Entwicklungsprozesses eines Kindes.
Für die Entwicklungsbeobachtung und Orientierung können auch andere in der
Fachliteratur veröffentlichte Verfahren (z. B. Salzburger Beobachtungskonzept,
Ravensburger Beobachtungsbogen, u. a.) eingesetzt werden.
Unabhängig von den sonst eingesetzten Instrumentarien und Verfahren der
Entwicklungsbeobachtung sind jedenfalls die „Grenzsteine der Entwicklung“
zu beachten, um der wichtigen Aufgabe des Kindergartens, Kindern möglichst
früh individuell entsprechende Unterstützung für ihre Entwicklung zur Ver-
fügung zu stellen, möglichst gut gerecht zu werden.
Die Beobachtungen und Wahrnehmungen im Entwicklungsbereich Sprache und
Kommunikation können bei Kindern mit deutscher Erstsprache auch als
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Grundlage für die Sprachstandsfeststellung für erhöhten Förderbedarf her-
angezogen werden.
Bei Kindern mit nicht deutscher Erstsprache ist für die Entwicklungsbe-
schreibung wichtig, die Mehrsprachigkeit zu berücksichtigen. Sprachunab-
hängige Fähigkeiten, wie beispielsweise motorische Entwicklung, werden
anders beobachtbar sein, als solche, die für die Erfassung der Entwicklung
sprachliche Kommunikation voraussetzen.
Es ist daher für die Entwicklungsbeobachtung und Orientierung über den
Entwicklungsstand eines Kindes mit anderer Erstsprache als Deutsch wesent-
lich zu berücksichtigen, inwieweit ein Kind bereits mit der deutschen Sprache
vertraut ist.
Für die Erfassung der Sprachentwicklung von Kindern in der Zweitsprache
Deutsch ist dem Entwicklungsbogen für Kindergärten in Niederösterreich ein
Beobachtungsbogen für Deutsch als Zweitsprache angeschlossen, der als
Instrument für die Sprachstandsfeststellung eingesetzt werden soll.
Bei Bedarf sind Interkulturelle Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter vor allem in
Hinblick auf die Sprachentwicklung mit einzubeziehen.
ANWENDUNG DES ENTWICKLUNGSBOGENS
Der Entwicklungsbogen ist für die gesamte Kindergartenzeit eines Kindes
vorgesehen und soll einmal jährlich als Grundlage für die Entwicklungsbeob-
achtung für die dann jeweils zutreffende Altersstufe herangezogen werden.
Es sind in den vier Entwicklungsbereichen jene Altersstufen farblich gekenn-
zeichnet, innerhalb derer im Allgemeinen die jeweils beschriebenen Entwick-
lungsmerkmale in Verhalten, Fähigkeiten und Fertigkeiten eines Kindes beob-
achtbar sein können.
Wichtig zu beachten ist, dass der individuelle Verlauf der Entwicklung eines
Kindes Variationsbreiten und erheblichen Spielraum zeigen kann. Diese Varia-
tionsbreite soll in der Beschreibung eines Kindes jedenfalls berücksichtigt werden.
Die Beobachtungsmerkmale, die mit „ja“ oder „nein“ gekennzeichnet und
anzukreuzen sind, sind „Grenzsteine der Entwicklung“ nach Laewen.
(vgl. Laewen, 2009)
„Grenzsteine der Entwicklung sind Entwicklungsziele, die von etwa 90 bis 95 %
der Kinder einer definierten Population bis zu einem bestimmten Alter erreicht
worden sind.“ (zit. Michaelis in: Laewen, 2009, S. 40).
Werden Entwicklungsziele bis zu diesen besonders markierten „Altersgrenzen“
von einem Kind nicht erreicht, so ist jedenfalls erhöhte Aufmerksamkeit erfor-
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DOKUMENTATION DER PÄDAGOGISCHEN ARBEIT
derlich und zu achten, ob sich noch weitere entsprechende Hinweise zeigen
(vgl. Laewen, 2009). Diese Wahrnehmungen sind in einem Entwicklungsgespräch
mit den Eltern zu besprechen.
Im Austausch mit den Eltern sollen diese dahingehend unterstützt werden,
welche Schritte geeignet erscheinen, um entsprechende eventuell erforder-
liche diagnostische Abklärungen einleiten zu können.
WELCHER ZEITRAUM EIGNET SICH FÜR ENTWICKLUNGS-
BEOBACHTUNGEN
Die Entwicklungsbeobachtung mittels des Entwicklungsbogens für Kinder-
gärten in Niederösterreich soll von der Pädagogin/dem Pädagogen für jedes
Kind mindestens einmal pro Kindergartenjahr durchgeführt werden.
Ausgehend vom Alter des Kindes (z. B. 36 Monate) werden pro Entwicklungs-
bereich die beschriebenen Merkmale in jener Altersstufe markiert, in denen sie
beobachtbar sind. Sind einzelne Merkmale bereits vor den farblich gekenn-
zeichneten Altersstufen wahrnehmbar, kann dies ein Hinweis auf besonders
früh ausgeprägte Fähigkeiten in diesem Bereich sein.
Grundsätzlich sollen die im Entwicklungsbogen angeführten Altersangaben als
Zeitpunkt der Durchführung herangezogen werden, z. B. um den 3. Geburtstag
herum.
Die Einschätzung soll bis zu 4 Wochen vor bzw. bis 4 Wochen nach diesem
Datum durchgeführt werden, damit sie im Sinne der „Grenzsteine der Ent-
wicklung“ noch aussagekräftig sind (vgl. Laewen, 2009), z. B. Geburtstag des
Kindes ist der 1. Mai – möglicher Zeitraum für die Entwicklungsbeobachtung:
3. April bis 28. Mai.
Um bei Beginn des Kindergartenbesuches Eingewöhnungszeiten zu berücksich-
tigen, ist es empfehlenswert die Einschätzung nicht gleich nach Eintritt in den
Kindergarten durchzuführen, sondern innerhalb der ersten 6 Monaten – die
Altersangaben sind ab dem 3. Lebensjahr in Zeiträumen von jeweils 6 Monaten
angegeben, sodass für jedes Kind zwei mögliche Zeitpunkte pro Kindergarten-
jahr zur Wahl stehen.
WER FÜHRT DIE ENTWICKLUNGSBEOBACHTUNG DURCH
Die Einschätzung wird von der gruppenführenden Pädagogin/dem gruppenfüh-
renden Pädagogen durchgeführt werden. Im Allgemeinen wird die Pädagogin/der
Pädagoge schon viele Informationen über ein Kind auf Grund der regelmäßi-
gen Beobachtungen und Wahrnehmungen aus dem pädagogischen Alltag
ebenso wie aus den gezielten Beobachtungen für die Planung der Bildungs-
0–6JAHRE
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prozesse verfügen, sodass dieses Wissen in die Entwicklungsbeobachtung ein-
fließen kann.
Bei offen gebliebenen Fragen soll jedenfalls gezielte Beobachtung im Zeitraum
der Beschreibung durchgeführt werden.
Gegebenenfalls kann die Sonderkindergartenpädagogin/der Sonderkinder-
gartenpädagoge einbezogen werden, insbesondere dann, wenn bereits die
Sonderkindergartenpädagogin/der Sonderkindergartenpädagogen bei einem
Kind beigezogen wurde oder dies indiziert erscheint.
Für Kinder mit anderer Erstsprache als Deutsch ist die Beiziehung Interkultur-
eller Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter insbesondere dann zu empfehlen, wenn die
sprachlichen Fähigkeiten des Kindes keine gut zuordenbaren Einschätzungen
in einzelnen Bereichen zulassen.
ENTWICKLUNGSGESPRÄCH MIT DEN ELTERN
Wenn Eltern ihre Kinder den Pädagoginnen/Pädagogen zur Betreuung und
pädagogischen Förderung im Kindergarten anvertrauen, bedeutet dies auch,
dass die Eltern darauf vertrauen, dass ihr Kind im Kindergarten gut betreut
wird. Die Zusammenarbeit mit den Eltern im Sinne von Erziehungspartner-
schaft ist ein wichtiger Bestandteil der pädagogischen Arbeit im Kindergarten.
Sie dient sowohl dazu eine Basis zu schaffen und das Vertrauen der Eltern
weiter aufzubauen und zu vertiefen als auch im Sinne der Kinder deren Ent-
wicklung gemeinsam mit den Eltern gezielt anzuregen und zu unterstützen.
Für das Kind bedeutet diese Kooperation Sicherheit und Kontinuität.
Grundlage von Entwicklungsgesprächen bilden systematische und kontinuierliche
Beobachtungen und ihre Dokumentation. Die regelmäßigen Beobachtungen der
Pädagoginnen/Pädagogen, das Kindergarten-Portfolio und die Wahrnehmungen
auf Grundlage des Entwicklungsbogens sind Basis und Unterstützung für den
jeweiligen Austausch mit den Eltern. Im Fokus stehen die Bedürfnisse, Inter-
essen, Wünsche, Fähigkeiten und Fertigkeiten des Kindes.
Für die Gespräche mit den Eltern können die Beobachtungen aus dem Ent-
wicklungsbogen als konkrete Anhaltspunkte dienen, wie die Beobachtungen in
Bezug auf die Entwicklung des Kindes mit dem Alter des Kindes in Bezug stehen.
So können für die ganzheitliche Wahrnehmung des Kindes wichtige Informa-
tionen seitens der Eltern über Verhaltensweisen des Kindes außerhalb des
Kindergartens und seitens der Pädagoginnen/Pädagogen im Kindergarten
gemeinsam besprochen werden. Dies wird sowohl den Blickwinkel der Eltern
94
DOKUMENTATION DER PÄDAGOGISCHEN ARBEIT
als auch die Perspektiven der Pädagogin/des Pädagogen in Bezug auf das Kind
erweitern, da Kinder – so wie auch Erwachsene – sich im Allgemeinen in ver-
schiedenen Umgebungen unterschiedlich verhalten.
Offene Fragen bezüglich der Entwicklung des Kindes, gemeinsame und unter-
schiedliche Erfahrungen und Wahrnehmungen über das Kind können gemein-
sam erörtert und nächste Schritte in der pädagogischen Arbeit im Kinder-
garten sowie auch – falls erforderlich – Möglichkeiten für die Unterstützung
seitens der Eltern besprochen werden.
Empfohlen wird, die Eltern beim Aufnahmegespräch auf die regelmäßigen
Entwicklungsbeobachtungen und das Angebot des Elterngesprächs grundsätz-
lich hinzuweisen.
Für jedes Kind soll jährlich mindestens ein Entwicklungsgespräch vorgesehen
werden, in welchem ein Austausch mit den Eltern über die Stärken, die Fähig-
keiten, Kompetenzen und Entwicklungen ihres Kindes stattfindet.
Die Entwicklungsbeobachtung ist eine wesentliche Grundlage für diesen
Austausch und kann auch für die Eltern als Orientierung im Hinblick auf die
Entwicklung ihres Kindes dienen und eventuell Hinweise und Anhaltspunkte für
möglicherweise erforderliche diagnostische Abklärungen bieten.
Ergänzend wichtig sind die beschreibenden Wahrnehmungen seitens der Päda-
goginnen/Pädagogen in Bezug auf individuelle Interessen, Besonderheiten,
Vorlieben, Stärken, Ressourcen des Kindes, die im Gesamtkontext des pädago-
gischen Alltags und der Bildungsprozesse die Entwicklung und Persönlichkeit
des Kindes beschreiben können.
Das von ihrem Kind gestaltete Kindergarten-Portfolio kann den Eltern viele
Hinweise über die Entwicklungsprozesse des Kindes und die Gestaltung der
Lernprozesse des Kindes bieten, was den Eltern einen guten Einblick in die
pädagogische Arbeit mit ihrem Kind ebenso erlaubt, wie die Fortschritte ihres
Kindes wahrzunehmen
INHALTE UND ZIELE DES ELTERNGESPRÄCHS:
3 Informationen über die Entwicklungsschritte des Kindes im Kindergarten
3 Wie das Kind in der Gruppe erlebt wird
3 Momentane Interessen, Themen, mit denen sich das Kind besonders
beschäftigt
3 Kompetenzen, Fähigkeiten des Kindes in seinen unterschiedlichen
Ausprägungen
3 Aktuelle Bildungsthemen
3 Vertiefung der Erziehungspartnerschaft mit den Eltern
0–6JAHRE
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3 Bei Bedarf offene Fragen in der Entwicklungsbeobachtung mit den Eltern
erörtern
3 Falls erforderlich Hinweise auf mögliche Entwicklungsgefährdungen, die
möglicherweise einer weiteren Abklärung bedürfen
3 Im letzten Kindergartenjahr ist die mit dem Kind gemeinsame Gestaltung
des Portfolios für den Übergang in die Schule ein positiv unterstützender
Faktor der Vorbereitung auf den Schulbeginn
3 Wichtig sind auch die Wahrnehmungen der Eltern über ihr Kind und ihren
Anliegen in Bezug auf die Entwicklung ihres Kindes offen gegenüber zu stehen
3 In Entwicklungsgesprächen soll der Fokus auf der Entwicklung des Kindes
bleiben und organisatorische Fragen über den Kindergartenalltag bestmög-
lich ausgespart bleiben.
Die Terminvereinbarung und die Einladung für das Elterngespräch sind mit
den Eltern längerfristig zu planen, erleichtert die Vorbereitung des Gespräches
mit den jeweiligen Inhalten, Wahrnehmungen und Beobachtungen.
Es wird empfohlen, bereits vor der Terminvereinbarung mit den Eltern zu
überlegen, ob eine Sonderkindergartenpädagogin/ein Sonderkindergarten-
pädagoge, eine Interkulturelle Mitarbeiterin/ein Interkultureller Mitarbeiter
oder eventuell ein Gebärdendolmetsch am Gespräch teilnehmen soll.
Weitere Elterngespräche über das jährliche Elterngespräch hinausgehend
können selbstverständlich jederzeit von den Eltern oder der Pädagogin/dem
Pädagogen vorgeschlagen werden.
Dieser gemeinsame Prozess bekommt in Bezug auf das letzte – verpflichtende –
Kindergartenjahr besondere Bedeutung zu und ist unabhängig von eventuell
erforderlichen Übergangsgesprächen zu sehen, die gesondert vorbereitet und
geführt werden müssen.
Im Prozess der Bildungsbegleitung können die Eltern auch aktiv mit ein-
bezogen werden, um für ihr Kind und mit ihrem Kind das Portfolio für
den Übergang in die Schule mit zu gestalten und am Bericht der
Pädagogin/des Pädagogen mit zu wirken. Die in diesem Kontext
gelebte Erziehungs- und Bildungspartnerschaft mit den Eltern soll die
gemeinsame Begleitung des Kindes auf seinem Bildungsweg unter-
streichen und unterstützen.
Dies können viele kleine und große Bausteine auf dem Weg des Kindes
in die Schule sein – eine gemeinsame Möglichkeit, für das Kind und die
Eltern die zukünftige Bildungspartnerschaft mit der Schule positiv
vorzubereiten.
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Den
Entwicklungsbogen für
NÖ Kindergärten können Sie
von den Serviceseiten unter
www.noe.gv.at/kindergarten
downloaden
DOKUMENTATION DER PÄDAGOGISCHEN ARBEIT
Wahrnehmen, Schwerpunkte setzen und weiterentwickeln – schriftliche
Planung macht für die Planerin/den Planer den pädagogischen Prozess, die
Entwicklung des Kindes und das pädagogische Handeln überschaubar und
transparent.
Im Sinne der Ko-Konstruktion sind Anregungen und Impulse der Pädagogin/des
Pädagogen mit denen des Kindes/der Kinder in Kontext zu stellen.
ZIEL VON PLANUNG
Gezielte pädagogische Planung ist ein unerlässliches Instrument für qualitäts-
volles, zielgerichtetes pädagogisches Handeln.
Ziel ist es, an den individuellen Lernerfahrungen der Kinder anzuknüpfen, um
die Bildungs- und Entwicklungsprozesse angemessen zu unterstützen und die
Entwicklung der Kinder zu fördern.
PLANUNGSPROZESS
Pädagogische Planung besteht aus verschiedenen Phasen, die dynamisch und
nicht abgeschlossen sind und sich gegenseitig beeinflussen.
0–6JAHRE
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PROZESSORIENTIERTE PLANUNG
„STATT KINDER
WISSEN ZU LEHREN,
STATT IHNEN BEI-
ZUBRINGEN, WAS
SIE LERNEN SOLLEN,
WAS ERWACHSENE
FESTGELEGT HABEN,
STATT SIE ZU FOR-
MEN, WIE ES DEM
BILD VON ERWACH-
SENEN ENTSPRICHT,
KOMMT ES DARAUF
AN, KINDER KENNEN
ZU LERNEN, SICH
EIN BILD VON
IHREN FÄHIGKEITEN
UND INTERESSEN
ZU MACHEN UND
DARAUF AUFBAUEND
GEEIGNETE
IMPULSE ZUR
UNTERSTÜTZUNG
DER NEUGIER UND
DES FORSCHER-
GEISTES VON
KINDERN ZU
FINDEN“.
(Kornelia Schneider)
Die Planung ist das Zusammenwirken von Beobachtungen, Wahrnehmungen,
Reflexionen und daraus abgeleiteten Interpretationen pädagogischer Impulse.
Nur durch dieses Zusammenwirken und Wechselspiel ist die individuelle ko-
konstruktive Entwicklungsbegleitung und -unterstützung der Kinder möglich.
Die Kindergartenpädagogin/der Kindergartenpädagoge orientiert sich dabei
stetig an den Bedürfnissen und Interessen der Kinder.
Daraus ergibt sich das Erfordernis, täglich für die Kinder zu planen – Voraus-
setzung dafür ist regelmäßige Beobachtung der Kinder, Selbstreflexion der
Haltung, Reflexion des pädagogischen Alltags, der gesetzten Impulse und der
eingesetzten Methoden.
BEGRÜNDUNG FÜR IMPULSE UNTER DEM BLICKWINKEL DER
KO-KONSTRUKTION – WARUM
3 Warum habe ich dieses Thema, Bedürfnis, Interesse des Kindes/der Kinder
als bedeutsam interpretiert?
3 Warum und wofür ist dieser Förderimpuls unterstützend?
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„KINDER HABEN
DIE FÄHIGKEIT UND
DAS RECHT, AUF
EIGENE ART WAHR-
ZUNEHMEN, SICH
AUSZUDRÜCKEN
UND IHR KÖNNEN
UND WISSEN ZU
ERFAHREN UND ZU
ENTWICKELN. SIE
WOLLEN LERNEN
UND HABEN EIN
RECHT AUF IHRE
THEMEN, SOWIE
AUF EIN GENUSS-
REICHES LERNEN.
SIE HABEN EIN
GROSSES VER-
GNÜGEN ZU VER-
STEHEN, ZU WISSEN
UND SICH AN PRO-
BLEMEN ZU
MESSEN, DIE
GRÖSSER SIND
ALS SIE SELBST“.
(Loris Malaguzzi)
Reflexion (Haltung, Beziehung,
Wahrnehmung,Beobachtung, Planung,
Durchführung)
Organisation,Methode,
vorbereiteteUmgebung, Material
Begründung,Interpretation der
Beobachtung
Lernerfahrungen,Kompetenz-entwicklung
PROZESSORIENTIERTE TÄGLICHE
PLANUNG & TAGESREFLEXION
DOKUMENTATION DER PÄDAGOGISCHEN ARBEIT
MÖGLICHKEITEN VON LERNERFAHRUNGEN UND
KOMPETENZENTWICKLUNGEN – WELCHE
3 Welche Entwicklungsschritte, -schwerpunkte könnten für ein Kind als
nächstes bedeutsam sein/werden?
3 Welche Entwicklung möchte ich bei einem bestimmten Kind/den Kindern
anregen?
3 Welchen Bildungsprozess will ich derzeit verstärkt unterstützen?
3 Welche Lernerfahrungen können ermöglicht werden?
ORGANISATION, VORBEREITETE UMGEBUNG, METHODE,
MATERIALIEN – WIE
3 Wie kann ich die Selbsttätigkeit der Kinder unterstützen?
3 Wie unterstütze ich die Entwicklung von Lösungswegen?
3 Wie setze ich Bildungsprozesse in Gang und begleite sie weiter?
3 Wie unterstütze ich die Kinder bei der Aneignung von Wissen und Können?
SELBSTREFLEXION UND REFLEXION DES PÄDAGOGISCHEN
HANDELNS
3 Wie habe ich gehandelt, mich verhalten, reagiert?
3 Ergibt sich eine Konsequenz aus dem heutigen Tag für den nächsten Tag?
3 Wobei waren die Kinder besonders aktiv, interessiert und beteiligt/nicht
beteiligt, welche Lern- und Erfahrungsfelder haben sich gezeigt?
3 Sollte/könnte ich die Themen, die Methode, das Material, die Sozialform
beibehalten oder ändern?
3 Worin haben sich Bedürfnisse und Interessen der Kinder von meinen
Interpretationen/Annahmen unterschieden? - Was bedeutet das für die
weitere Arbeit?
Für die prozessorientierte tägliche Planung und Reflexion und für festgelegte
Termine (z. B. Termine der ambulanten Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter,
Geburtstage der Kinder, Feste, …) stehen entsprechende Formulare zur
Verfügung (siehe Serviceseiten).
0–6JAHRE
99
Kontinuierliche Reflexion ist ein wichtiges Element jeder pädagogischen Arbeit
in Bezug auf
3 eigene Haltungen, eigenes Handeln
3 Bildungsimpulse
3 methodische Umsetzung (z. B. Portfolio)
3 pädagogischer Alltag
3 Bildungs- und Lernprozesse der Kinder
3 Beobachtungen von Kindern (Interessen, Kompetenzen, Stärken, Schwächen,
situatives Verhalten, …)
3 konzeptuelle Überlegungen und Planungen
3 Materialangebote
REFLEXION MACHT SICHTBAR UND NACHVOLLZIEHBAR
3 in welchen Bereichen welche Entwicklungen stattgefunden haben
3 welche Zusammenhänge hergestellt werden können zwischen
Abläufen/Situationen, Kommunikationsprozessen und Verhaltensweisen
REFLEXION ERMÖGLICHT
3 Ableitungen pädagogischen Handelns aus vorangegangenen
Wahrnehmungen und Ereignissen
3 Planung weiterer pädagogischer Prozesse
Reflexion wird daher auch als eine Art Verifizierung und Evaluierung der
pädagogischen Arbeit angesehen und ermöglicht, die Bildungsprozesse gezielt
„auszuwerten“ und weiter zu entwickeln.
100
REFLEXION
„ICH BRAUCHE
EINEN NEUEN
BRAUCH, DEN WIR
SOFORT EINFÜHREN
MÜSSEN; NÄMLICH
DEN BRAUCH,
IN JEDER NEUEN
LAGE NEU NACH-
ZUDENKEN.“
(Loris Malaguzzi)
DOKUMENTATION DER PÄDAGOGISCHEN ARBEIT
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0–6JAHRE
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IMPRESSUM:
Herausgeber und Medieninhaber: Land Niederösterreich vertreten durch das Amt der
NÖ Landesregierung, Abteilung Kindergärten, Wienerstrasse 54, Tor zum Landhaus, 3109 St. Pölten
Fachliche Koordination: Dr.in Renate Steger
Fachliche Bearbeitung (Dokumentation der pädagogischen Arbeit): Gerda Timal
Mitglieder des Arbeitskreises „Dokumentation der pädagogischen Arbeit“: Andrea Kramreiter,
Mag.a Christa Kirchner, Henriette Lieber, Elisabeth Luhn, Birgit Martin, Christine Reis, Elisabeth
Schmid, Gertrude Taschner, Renate Weiss
Anregungen und Erfahrungen aus der Praxis: Elisabeth Hackl, Judith Haslinger, Anna Horvath,
Ulrike Kabon-Fritz, Martina Kuchner, Judith Kühschelm, Helga Laaber, Barbara Ostermayer, Babara
Pichler, Andrea Piribauer, Monika Reiterer, Petra Waidhofer, Kathrin Weitzer
Fachliche Bearbeitung (Entwicklungsbogen für Kinder von 0 - 6 Jahre): Mag.a Irmgard
Grassegger, Mag.a Christa Kirchner, Prof. Milica Ladjevic mr., Dr.in Renate Steger
Erfahrungen und Rückmeldungen aus der Praxis: Silvia Egger, Helga Laaber, Mag.a Kathrin Lipp,
Barbara Pichler, Andrea Piribauer, Brigitte Umgeher, Petra Waidhofer
Fotos: Aus den NÖ Landeskindergärten, Lois Lammerhuber, Fotolia/frank_90
Grafik: Helmut Kindlinger
Druck: Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Gebäudeverwaltung, Amtsdruckerei
Alle Rechte vorbehalten
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DOKUMENTATION DER PÄDAGOGISCHEN ARBEIT