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Interreg-V Projekt
© Gem. Elixhausen
Ackerwildkrautschutz – Integration von Naturschutz und Landwirtschaft, 12.10.2017, München
Barbara Rems-Hildebrandt und Tanja Maurer
Projektdaten:
Projektzeitraum:
8/2015 bis 7/2018
Fördervolumen: € 932.400,-
Lead & Projektpartner
Leadpartner:
- Land Salzburg, Abt. 5/Ref. 5/05
Projektpartner:
- Regierung von Oberbayern, Biosphärenregion BGL
1. Grenzüberschreitendes Schutzgebietsmanagement
Eigene SGB Betreuung für Lungau, Mitterpinzgau und BR Berchtesgadener Land
2. Initiierung und Umsetzung von Artenschutz- und Lebensraumschutzprojekten
Schwarzer u. Roter Apollo Falter, Blauschillernder Feuerfalter
3. Aufbau einer regionale Saatgutproduktion von Wiesen- und Ackerbegleitarten
Kooperation mit Partnerbetrieben
4. Bewußtseinsbildung Wildbestäuber
Wildbestäuberzentren Naturpark Weißbach und Naturpark Riedingtal
5. Öffentlichkeitsarbeit
www.wildundkultiviert.at
Schwerpunkte des INTERREG-Projektes
Artenreiches Grünland ist bedroht
Quelle: Grüner Bericht 2016
282.186 Ha
282.186
171.558
121.359
92.848
53.429 35.919
31.796
0
50.000
100.000
150.000
200.000
250.000
300.000
1960 1970 1980 1990 2000 2010 2013
Entwicklung des Extensivgrünlandes in Österreich in den letzten 50 Jahren
einmähdige Wiesen in Ha (ohne Bergmähder u.Streuwiesen)
Förderung regionales Wiesensaatgut
• Erhaltung des natürlichen Artgefüges einer Region und der biologischen Vielfalt
• Steigerung der Wertschätzung von Lebensräumen und Charakterarten
• STOPP der Verunreinigung durch gebietsfremde Arten
Gesetzliche Regelung bereits in NÖ und Deutschland
Studien zeigen: Regionales Saatgut wächst besser!
• Genetische und klimatische Anpassung
• Vorteile bei den Wuchseigenschaften: Biomasse, Ausbildung von Blütenständen, Blühzeitpunkt -> Auswirkungen auf Lebensgemeinschaften
Einsatzmöglichkeiten von regionalem Saatgut
• Naturschutzprojekte, Wiederherstellungs- und Ersatzmaßnahmen
• Landschaftsbau (Wege- u. Straßenbau, Pistenbau, Gewässerrevitalisierungen, etc.), Eingriffsminderung
• Rekultivierungsmaßnahmen nach Großereignissen in sensiblen Landschaftsräumen (Vermurungen, etc.)
• Siedlungsräumen: Freiflächengestaltung, Begleitgrün, Flachdachbegrünungen, etc.
• Aufwertung von Grünland
Spenderfläche sucht Empfängerfläche
Foto: A. Scharl
Partner
• Behörden und bauende Disziplinen der Verwaltung, Gemeinden
• Planer und ausführende Firmen im Bereich Landschaftsbau und Ingenieurbiologie
• Gartenbau und Landwirtschaft
• NGOs
eBeetle
• Elektrobetriebene Bürstengeräte
• Alle Wiesentypen
• Hangtauglichkeit bis 35° • Ausbeute bis zu 60% • Schonende Beerntung
Förderung der heimischen Ackerbegleitflora 3 Regionen : • Biosphärenpark Lungau • Biosphärenregion Berchtesgadener Land • Region Mitterpinzgau Ziel: Erhaltung und Förderung seltener Ackerwildkräuter zur ökologischen Aufwertung von Äckern
Förderung gefährdeter Charakterarten der Feldflur (Feldvogelarten, Insekten)
Klima: inneralpines Klima im Süden, Staulagen der Alpennordseite im Norden; Niederschlag (<1000 mm /Jahr) Landwirtschaft: intensive Grünlandwirtschaft mit sehr wenig Ackerbau Ackerbegleitflora: Kartierungsergebnisse haben gezeigt, dass wenig Ackerwildpflanzen
vorhanden sind, da seit Jahrzehnten im Pinzgau kaum noch Ackerbau betrieben wird
Es konnten 4 Zielarten in sehr geringen Mengen identifiziert werden nicht gefährdet, aber großräumig rückläufig: gefährdet: + Cyanus segetum +Agrostema githago + Galeopsis speciosa (möglicherweise nicht autochton)
+ Euphorbia helioscopia
Mitterpinzgau
Klima: alpin - kontinental geprägt mit sehr wenig Niederschlag ( ~ 700 mm/Jahr) Landwirtschaft: kleinstrukturiert mit hohem Anteil an Biobauern und extensiver Bewirtschaftung Ackerbegleitflora: Kartierungsergebnisse haben gezeigt, dass kaum gefährdete Ackerwildpflanzen vorhanden sind
Kartierung auf insgesamt 7 Flächen
Selektion auf großräumig rückläufige Arten, mit wenig Ertragsrelevanz und für Mensch und Blütenbesucher attraktiv
- nicht gefährdet, aber großräumig rückläufig: - gefährdet:
+ Cyanus segetum +Neslia paniculata + Viola arvensis + Anchusa arvensis + Fumaria officinalis + Euphorbia helioscopia + Spergula arvensis + Galeopsis speciosa
Biosphärenpark Lungau
Zwischenvermehrung Biodiversitätspartnerbetrieb Fam. Hötzer Lungau
Zwischenvermehrung Biodiversitätspartnerbetrieb Fam. Hötzer Lungau
Ackerwildkrautvermehrung im Rahmen des Interreg-Projektes Wild und kultiviert
Klima: feucht-gemäßigt Niederschlag (Ø 1.226 mm/Jahr) Landwirtschaft: Grünlandwirtschaft (60%) Ackerbau (40%) bzw. Almenwirtschaft (Südl. Teil der Region) Ackerbegleitflora: Kartierungen auf insgesamt 8 Flächen haben einige RL- Arten ergeben
Kartierung auf 6 Flächen (2016) + 2 Flächen (2017)
6 Zielarten und davon 4 RL-Arten konnten identifiziert werden nicht gefährdet, aber großräumig rückläufig: gefährdet (RL): + Cyanus segetum + Valerianella rimosa + Galeopsis speciosa + Legousia speculum-veneris + Agrostema githago + Sherardia arvensis
BR Berchtesgadener Land
Zwischenvermehrung Biodiversitätspartnerbetrieb Hohenfried
BGL Bayerisch
Gmain
Ernte der Kornrade im August
Bis auf die Kornrade spärlicher Aufwuchs im Mai
Zwischenvermehrung Biodiversitätspartnerbetrieb Hohenfried
BGL Bayerisch Gmain
Maßnahmenplan für eine erfolgreiche Etablierung der Zielarten Ermittlung Spenderflächen : Kartierungen 2016 / 2017 in allen Regionen Handsammlungen aller Zielarten aller Flächen 2016 und 2017 (BR Berchtesgadener Land und Lungau) Samenaufbereitung (Reinigung, Trocknung) in den Regionen Zwischenvermehrung der Zielarten in den Regionen bei Partnerbetrieben
bzw. Kooperation mit TU München/Bayerische Kulturlandstiftung Ermittlung geeigneter Empfängerflächen in den Regionen im Sommer 2017
Ausbringung der Zielarten im Herbst 2017 auf Empfängerflächen mittels
Aussaatstreifen in der Kultur
Ausblick
Regionale Wertschöpfung (Produkte, Saatgutvermehrung)
Produktionsintegrierte Einsaat/Vermehrung
Biodiversitätsfördernde Flächenaufwertung mit und in der Region
Danke für Ihre Aufmerksamkeit! Barbara Rems-Hildebrandt & Tanja Maurer
Weitere Informationen zum
Interreg Projekt <Wild und kultiviert. Regionale Vielfalt säen.>
www.wildundkultiviert.at