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TITELTHEMA Perfekte Kopien – 3D-gedruckt Seite 22 SZENE Preisverleihung: Devicemed ist Fachmedium des Jahres 2017 Seite 16 www.devicemed.de Jahrgang 13 | Juni 2017 ISSN 1860-9414 | 69029 Euro 11,– 6 Für Profis in der Medtech-Branche DAS COMMUNITY-MAGAZIN FERTIGUNG Spritzguss-Highlights der Arburg Technology Days Seite 34 SPECIAL

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TITELTHEMA

Perfekte Kopien –3D-gedrucktSeite 22

SZENEPreisverleihung: Devicemed istFachmedium des Jahres 2017

Seite 16

www.devicemed.deJahrgang 13 | Juni 2017ISSN 1860-9414 | 69029

Euro 11,–

6

F ü r P r o f i s i n d e r M e d t e c h - B r a n c h e

DAS COMMUNITY-MAGAZIN

FERTIGUNGSpritzguss-Highlights derArburg Technology Days

Seite 34

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|Juni2017|www.devicemed.de

TITEL:3D-Druck

|SPECIAL:Fertigungstechnik

Jahrgang13|Ausgabe6

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www.vogel.de

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Am 17. Mai 2017 war es soweit: DeviceMed wurdevon der Deutschen Fachpresse als„Fachmedium des Jahres 2017“ ausgezeichnet.

„Da steckt viel Fantasie drin!“, lobte die Juryunsere redaktionelle Arbeit für die Community derMedtech-Profis.

Wie finden Sie die ausgezeichnete Medienqualität vonDeviceMed? Wir freuen uns über Ihr Feedback unter

www.devicemed.de/fachmedium-des-jahres-2017

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EDITORIAL

Themen, Trends undneue Technologien

Das war schon ein erhebendesGefühl, liebe Leserinnen undLeser, als wir Mitte Mai in

Frankfurt am Main zum Fachmedi-um des Jahres 2017 gekürt wurden.Die Preisverleihung fand im Rah-men des alljährlichen Kongressesder Deutschen Fachpresse statt.Bilder von der Veranstaltung sowieauch der anschließenden Feier imFrankfurter Druckwasserwerk habenwir auf den Seiten 16 und 17 noch einmalfür Sie zusammengestellt.

Bleiben wir erst einmal beim ThemaPresse. Auch wenn weltpolitische Ereig-nisse nicht immer direkten Einfluss aufdie Medizintechnikbranche ausüben, so war eines in denVorträgen und Preisreden in Frankfurt doch deutlich zuspüren: Auch an der Fachpresse gehen Diskussionen um dieRolle der Medien nicht vorbei. Eine faire, korrekte und sach-liche Berichterstattung war und ist das Ziel, das wir mitunserer Arbeit tagtäglich verfolgen, damit Sie sich einefundierte, umfassende Meinung zu Themen, Trends undTechnologien bilden können.

In dieser Ausgabe tun wir dies einmal mehr mit demTitelthema 3D-Druck. Ein Fazit unserer Recherchen: In derMedizin ist das Verfahren bereits angekommen. Ob Hirnge-fäße oder Herzklappen, Chirurgen schätzen es, Eingriffe anoriginalgetreuen Modellen zu üben. Die Forschung bleibtderweil nicht stehen. Am Karlsruher Institut für Technolo-gie weiß man jetzt, wie sich Glasteile additiv fertigen las-sen. Wie das genau funktioniert, erfahren Sie auf Seite 22 ff.

Ein zentraler Baustein nicht nur additiver, sondern jegli-cher Fertigung ist natürlich die entsprechende Fertigungs-technik: Software, 3D-Drucker, Lasertechnik, Robotik, Ober-flächentechnik und vieles mehr. Im Special blicken wirzurück auf die Arburg Technology Days in Loßburg (S. 34 f.).Unser Gastautor Gerd Siekmeyer erklärt, was Medizinpro-dukte aus Nitinol mit der japanischen Falttechnik Origamizu tun haben (S. 36 f.). Und wie sich Silikonschläuche ohneZugabe von Tinte, dafür aber mit dem Laser beschriftenlassen, auch das klären wir in dieser Ausgabe auf (S. 38 f.).

Mit sommerlichen Grüßen

Kathrin Schä[email protected]

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SZENE

MEDTECH-BAROMETER

6 Trends, Zitat, Zahl des Monats

BILDMELDUNG

8 Virtueller Rundgang durch denDarm

KOMMENTAR

9 MDR: „Kurze Übergangsfrist for-dert alle Beteiligten heraus“

PORTRÄT

10 Krankenhäuser: Zentren derMedizin

MESSE

14 Mikrotechnik und Medizintechnik– ein unschlagbares Team

AWARD

16 Devicemed ist „Fachmedium desJahres 2017“

MANAGEMENT

MITTELSTANDSPLATTFORM

18 Unternehmensverkauf: Das soll-ten Medtech-Firmen beachten

KOMMENTAR

20 MDR: „Die vertraglichen Verein-barungen mit Lieferanten prüfen“

KONSTRUKTION

DIAGNOSTIK

26 Diagnosen ganz ohne Blut:Mikrofluidik macht es möglich

WÄLZLAGER

28 Dünnringlager in Exoskelett las-sen Gelähmte wieder laufen

NORM- UND BEDIENTEILE

30 Hygienic Design und HygienicUsit – eine Differenzierung

SPECIAL:FERTIGUNGSTECHNIK

KUNSTSTOFFVERARBEITUNG

34 75.000 Besucher interessiert anArburgs Spritzgieß-Highlights

Stolz und Freude: Devicemed ist„Fachmedium des Jahres 2017“. (S. 16)

TITELTHEMA3D-Druck S. 22

PERFEKTE KOPIEN

22 Wo stehen Forschung,Ärzte und Industrie heutein Sachen 3D-Druck?

PATIENTENSPEZIFISCHEENTWICKLUNGSUMGEBUNG

23 Das Start-up Human-Xliefert preisgekrönteSimulatoren

„JEDE KOMPONENTENEU ERFINDEN“

25 Interview mit Alex Berry,Sutrue

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TIPP

75.000 Besucher können nichtirren. Seit Jahren informieren sichsich Kunststoffverarbeiter auf denTechnologietagen von Arburg überTrends und Technologien. Ich warwieder für Sie vor Ort. (S. 34)Peter Reinhardt

Chefredakteur

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3D-DRUCK

36 Über Origami und Kirigami zu3D-Medizinprodukten aus Nitinol

LASERKENNZEICHNUNG

38 Inline-Laserbeschriftung von Sili-konschläuchen ohne Tinte

INTERNATIONAL

AUSTRALIEN

44 Für deutsche Exporteure weitmehr als ein Surferparadies

TOP ONLINE

RankingDie fünf meistgeklickten Beiträge des MonatsMai auf www.devicemed.de

1. Regulatory Affairs: EU-Medizinpro-dukte-Verordnung veröffentlicht

2. Szene: Was sind die Hintergründefür den Knaebel-Rücktritt?

3. Fertigung: Erfolgreiches LeanManagement in der Medizintechnik

4. Regulatory Affairs: MDR-Umset-zung – Kommentar von Miriam Schuh

5. Konstruktion: Komplexität – Dent-sply Sirona reagiert mit Baukasten

WebinareW Dassault: Personalisierte Medizinvertraut auf SimulationW Tech-Clarity: Qualitätssicherung inder Medizintechnik

FortbildungW Die neue europäische Medizinpro-dukteverordnung

Patent der WocheW Verfahren zur Anzeige eines kar-diologischen Gefäßbereichs

Aktuelles WhitepaperW Rights Direct: 10 Irrtümer beimUmgang mit digitalen Fachmedien

Newsletter abonnierenwww.devicemed.de/newsletter

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Hier treffen Ärzte und andere Mit-arbeiter der Gesundheitswirtschaftauf Vertreter von Medizintechnik-herstellern und -händlern sowie aufderen Dienstleister und Zulieferer.Diskutieren Sie mit, was die Branchebewegt!

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AUS DER FORSCHUNG

COMPUTERSIMULATION

48 Virtuelles Herz könnte Tests vonMedizingeräten vereinfachen

STANDARDS

3 Editorial

45 Impressum

47 Netzwerk

50 Rede und Antwort

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SZENE MEDTECH-BAROMETER

6 6 2017

TICKER

Ein Finanzierungsvolumen von 15 MIO. EURO erhält Cardior Pharmaceuticals. Das junge Biotechnologie-Unternehmen arbeitet an

RNA-basierten Therapeutika für Patienten mit Herzerkrankungen. +++ Heidelberg Engineering hat SÄMTLICHE ANTEILE an der

britischen Medisoft Ltd. erworben. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. +++ Die Auszeichnung Red Dot Award 2017

in der Kategorie Product Design haben die FASHION-ELEMENTE des medizinischen Kompressionsstrumpfes Mediven 550 Bein

und die Kniebandage Genumedi PSS aus dem Hause Medi erhalten. +++ Anfang Juni wurdenWELTWEIT ERSTMALIG zwei

da-Vinci-OP-Robotersysteme der neuesten X-Baureihe am St. Antonius-Hospital im westfälischen Gronau installiert. Die Operations-

plattform unterstützt Chirurgen bei minimalinvasiven Eingriffen.

ZITAT DES MONATS

TRENDS

Gesundheit ist Wirtschaftsfaktor

Schwund bei Krankenkassen

ZAHLEN-SPIELE ZAHL DES MONATS

„Medizindaten sind auf der ganzenWelt ein wachsendes Geschäftsfeld.

Politik, Gesundheitsindustrie undIT-Konzerne freuen sich auf

satte Gewinne.“Dr. Silke Lüder,

Vizevorsitzende der Freien Ärzteschaft (FÄ)

+4,5 %Die Hartmann-Gruppe(Medizin- und Pflege-produkte) hat im erstenQuartal 2017 ein Um-satzplus von 4,5 % auf504,2 Mio. Euro erzielt.Alle Segmente übertref-fen den Vorjahreswert.

(Quelle: Hartmann)

+21 %Der Gesundheitskon-zern Fresenius erwartetneue Bestwerte. DerUmsatz soll 2017währungsbereinigt um15 bis 17 Prozent, dasErgebnis sogar um 19bis 21 Prozent steigen.

(Quelle: Fresenius)

+5,0 %Die Berliner Eckert &Ziegler Strahlen- undMedizintechnik AG hatden Umsatz im erstenQuartal des Jahres um5 % gegenüber demVorjahr auf 37,6 Mio.Euro gesteigert.

(Quelle: Eckert & Ziegler)

Fördersumme für das Leuchtturmprojekt „Telemedizin für Herzpatienten“ in

Mecklenburg-Vorpommern durch den Innovationsfonds [Mio. Euro]................... 14– dafür rekrutierte chronisch herzkranke Patienten ......................................1.500– Bevölkerungsdichte in Mecklenburg-Vorpommern gegenüber Berlin [%]............2

Deutsche mit mindestens zehn Mal Rückenschmerzen pro Jahr [%] ...............56,5

Geburtenziffer in Deutschland im Jahr 2015 [Kinder je Frau]............................1,50– EU-Durchschnitt im selben Zeitraum [Kinder je Frau] ....................................1,58– EU-weit höchste Geburtenziffer 2015 in Frankreich [Kinder je Frau] ............. 1,96

(Quellen: WISO S. E. Consulting, Medserena, Destatis)

Große Herausforderung für das deutscheGesundheitswesen: Trotz des demographi-schen Wandels und steigender Gesundheits-ausgaben muss weiterhin eine hohe Qualitätgewährleistet werden. Die flächendeckendeEinführung von E-Health-Lösungen bietetdabei ein Effizienzpotenzial von rund 39 Mrd.Euro, wie eine Studie von Strategy& zeigt.

Mrd. Euro Effizienz-potenzial39

Medizintechnologien sind mit rund 920.000 Beschäf-tigten ein starker Bereich der industriellen Gesund-heitswirtschaft in Deutschland. Die Bruttowertschöp-fung beträgt 71,65 Mrd. Euro. (Quelle: BV-Med)

Die Anzahl der gesetzlichen Krankenkassen ist seitdem Jahr 2005 um 154 Kassen auf aktuell nur noch113 gesunken. Damit hat sich ihre Anzahl seit demJahr 2005 mehr als halbiert. (Quelle: GKV)

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stationäreEinrichtungen

nicht-stationäreEinrichtungen

restlicheGesundheits-wirtschaft

industrielleGesundheits-wirtschaft

stationäreEinrichtungen

nicht-stationäreEinrichtungen

restlicheGesundheits-wirtschaft

Erwerbstätigein Mio.

Bruttowertschöpfungin Mrd. €

industrielleGesundheits-wirtschaft1,71

2,41

1,96

0,92

88,14

82,4271,65

94,19

7 Mio. 336,4 Mrd. €

267257

242221

202169

156 146134

132 123 118 113

©BVMed

04.05.2017

|Quelle:GKV

2017

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

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SZENE BILDMELDUNG

8 6 2017

Bild:F

elixBurda

Stiftung

Virtueller Rundgangdurch den DarmKrebsvorsorge – Selbst für Carsten Frederik Buchert, Marketingleiter der Felix Burda Stiftung,hält die Cardboard-Brille offensichtlich überraschende Einblicke bereit.Was als Spaß anmutet,hat einen ernsten Hintergrund: Zu sehen ist ein virtueller Darmpolyp mit Karzinom. Die FelixBurda Stiftung engagiert sich seit 2001 für die Darmkrebsvorsorge und -früherkennung. prwww.felix-burda-stiftung.de

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SZENE

96 2017

Neue MDR: „Kurze Übergangsfrist fordert alle Beteiligten heraus“

Kommentar –AmAnfangwarder „PIP-Skandal“: Das Unter-nehmen Poly Implant Prothè-se (PIP) verwendete für Brust-implantate statt medizini-schem Silikon Industriesilikonund gefährdete dadurch dieGesundheit der Patientinnen.Um solch kriminelles Verhal-ten künftig zu verhindern unddie Sicherheit vonMedizinpro-dukten zu erhöhen, legte dieEU-Kommission einen Vor-schlag für eine neue EU-Ver-ordnung überMedizinproduk-te (MDR) vor. Diese ist am 25.Mai in Kraft getreten und er-setzt ab 26. Mai 2020 die aktu-ellen Richtlinien für Medizin-produkte und aktive implan-tierbare medizinische Geräte.Die MDR soll Qualität, Si-

cherheit und Leistungsfähig-keit von Medizinproduktenund somit den Schutz vonPatienten und Anwendern in

Europaweiter verbessern. Da-für enthält sie zahlreiche neueAnforderungen an Hersteller,Benannte Stellen und andereAkteure im Gesundheitssys-tem. Dass der Marktzugangdurch eine Konformitätsbe-wertung unter Beteiligung vonunabhängigen Benannten

Stellen geregelt bleibt, ist po-sitiv. Die Hersteller könnendamit weiterhin auf die be-währten Prozesse für dieCE-Kennzeichnung setzen.Fest steht aber auch, dass

die MDR zahlreiche Verände-rungen für alle Beteiligtenbringt: Unternehmensprozes-

se und -abläufe sind zu verän-dern, alle Benannten Stellenmüssen erneut akkreditiertund viele Regelungen derMDRneu interpretiert werden. Zahl-reiche Rechtsakte zur Umset-zung sind erst noch zu erstel-len. Eine wichtige Hilfestel-lung ist in Deutschland derberatendeArbeitskreis („Nati-onaler Arbeitskreis zur Imple-mentierung derMDR“ – NAKI),den das Bundesgesundheits-ministerium ins Leben gerufenhat und an dem auch der ZVEIbeteiligt ist.Fazit: Die Übergangsfrist von

drei Jahren ist aufgrund derweitreichenden Änderungenzu kurz. Umsowichtiger ist es,dass Medtech-Hersteller un-verzüglich beginnen, die Um-stellung der internen ProzesseundAbläufe auf die neueMDRvorzubereiten. prwww.zvei.org

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„Die kurze Übergangsfrist von dreiJahren ist aufgrund der weitreichendenÄnderungen nicht angemessen“,

Hans-Peter Bursig, Geschäfts-führer Fachverband „Elektro-

medizinische Technik“im ZVEI.

Bild:Z

VEI

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SZENE PORTRÄT

10 6 2017

Zentren der MedizinÜber siebenMillionen Zuschauer habenAnfang

des Jahres regelmäßig den ARD-SechsteilerCharité gesehen. Ein Erfolg, der kaum über-

rascht. Gab die Serie doch einerseits Einblicke indas Leben und Forschen von Robert Koch, RudolfVirchow oder Paul Ehrlich – Persönlichkeiten, dieMedizingeschichte geschrieben haben. Andererseitsbietet das Berliner Krankenhaus dramaturgischeinen idealen Ort für spannende und tiefgreifendeGeschichten nicht nur über die Protagonisten, son-dern auch über existenzielle Themenwie KrankheitundTod. Diejenigen, die tagtäglichmit Medizin undMedizintechnik zu tun haben, dürften aber auchnoch ganz andere Aspekte interessiert haben:Wiesah ein Krankenhaus vomRang der Charité damalsaus? Was hat sich über die letzten Jahrzehnte indiesem Bereich verändert?Welche Technikwar undist heute im Einsatz? Und vor allem: Wie sieht ei-gentlich das (ideale) Krankenhaus von heute – undmorgen – aus?Viele Krankenhäuser in Deutschland tragen heu-

te noch den Schick vergangener Jahrzehnte. Siewurden und werden immer wieder an den aktu-ellen Stand der Technik angepasst. Neubauten sinddagegen eher die Ausnahme, viele Häuser stammenaus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. ImInnern der funktional ausgelegten Plattenbautenführen lange Fluremit Linoleumböden und künst-lichem Licht zu den einzelnen Stationen undFachabteilungen. Es riecht nach Desinfektionsmit-tel. Zwar ist Effizienz ein zentrales Anliegen, dochje größer ein Krankenhaus, umso schwieriger wirdes, kurze, effizienteWege für Personal und Patien-ten zu realisieren – auchwenn dies einen Hauptan-spruch an die Gebäudearchitektur darstellt.

In der Antike gehen Kranke zumSchlafen ins „Krankenhaus“

Der Ursprung des Prinzips Krankenhaus reicht der-weil bis in die Antike zurück. Bereits damals gabdie Beschaffenheit des Ortes Aufschluss über das,was medizinisch möglich war. So suchten Krankedas Asklepios-Heiligtum auf, um durch Schlaf unddie Hilfe des Heilgottes Asklepios zu genesen. Schlafsei die beste Medizin, so dachte man. Von den Lie-gen, auf denenman ruhte, griechisch „kline“, ist derheutige Begriff Klinik abgeleitet.Im Mittelalter benutzte man Pesthäuser oder

Leprosorien dazu, Kranke von der übrigen Gesell-schaft zu isolieren. Heute ist das ThemaAnsteckungmitmultiresistenten Erregernwie demMRSA-Keimein zentrales Thema in der klinischen Versorgung.So gilt es einerseits zu verhindern, dass Krankhei-ten sich gerade im Krankenhaus gefährlich ausbrei-ten – ein Aspekt, der für eine dezentrale Versorgungvon Patienten und dieVorteile von Homecare spre-chen könnte. Andererseits sind es jedoch Kranken-häuser, die die nötige Infrastruktur bieten, umMenschenmit ansteckenden Krankheitenwirksamunter Quarantäne zu stellen. Um bei den Funkti-onsbereichen von Krankenhäusern zu bleiben: Inder Regel müssen die Abteilungen Untersuchung,

Behandlung, Pflege, Verwaltung, soziale Dienste,Forschung und Lehre sowie Ver- und Entsorgungin Krankenhausgebäuden oder Gebäudekomplexenuntergebracht werden. Ziel ist, wie bereits ange-deutet, die Abläufe für die Beteiligten, allen voranPatienten undmedizinisches Personal, effizient undangenehm zu gestalten. Dazu braucht es heute vorallem Raum für moderne Medizintechnik. Hierzugehört auch vernetzte Klinik-IT.Gleichzeitig finden Begriffe wie Wellness mehr

und mehr Eingang in das Heilungskonzept vonKliniken. Inneneinrichtungenmit natürlichen Far-ben sowie Lichtkonzepte, bei denen (simuliertes)Tageslicht die Neonröhren der Vergangenheit er-setzt, sindmittlerweile weit verbreitet. Es gilt, eineBalance zu finden im Rahmen einer Umgebung, diedem körperlichen wie psychischen Ausnahmezu-stand der Patienten ebenso Rechnung trägt wieihrenmedizinischen Belangen.Wohlfühlatmosphä-re soll hier dazu beitragen, den Heilungsprozess zuunterstützen.

Werden geriatrische Abteilungenzukünftig Kreißsäle verdrängen?

Sowünschenswert diese Bemühungen sind, in denmeisten Krankenhäusern herrscht Kostendruck.Abgerechnet werden in Deutschland standardisier-te Krankheitsfälle, nicht der therapeutische Auf-wand, der tatsächlich stattfindet. Nicht zuletzt auchdank moderner Behandlungsmethoden wird dieVerweildauer in Krankenhäusern immer kürzer.Nebenmedizinischen und psychologischen spielenalso wirtschaftliche Aspekte eine zentrale Rolle.Manch eine Klinik stand oder steht vor dem Aus.Infolgedessenwerden kleinere Häusermit größerenzusammengelegt. Einzelhandelskonzepte auf demKlinikgelände mit Banken, Apotheken, aber auchDrogerien, Lokalen, Spa-Einrichtungen oder Fit-nessstudios sollen helfen, kritische Finanzlagen inden Griff zu bekommen.Zurück zur Charité, die die ARD als das Ende des

19. Jahrhunderts „einflussreichste deutsche Kran-kenhaus, einst Weltzentrum der Medizin“ porträ-tiert. Wie sieht so ein Krankenhaus in wenigenJahren aus?Wird der demografischeWandel dazuführen, dass Kreißsäle und Gynäkologie der Geria-trie weichen?Wird es papierlos funktionieren, weilmedizinisches Personal vonTablets und ähnlichemjederzeit und sicher gegen Hackerangriffe Zugriffauf sämtliche Daten hat und Krankenwagen bereitswährend der Fahrt lebensrettende Daten an dieNotaufnahmen senden? Werden Roboter medizi-nisches Personal von Routineaufgaben entlastenundÄrzte imOP unterstützen? In der EuropäischenMetropolregion Nürnberg wurde vor Kurzem einOpen-Innovation-Wettbewerb ausgerufen zumKrankenhaus der Zukunft. Die drei KategorienWohlfühlklima, Digitalisierung und anti-bakteriel-le Materialien zeigen, worum es geht. Wie auchimmer die Ärzte heißen, die dort Medizingeschich-te schreiben – sie tun es auf jeden Fall mithilfemodernster Medizintechnik. ks

Das Berliner KrankenhausCharité ist deutschland-weit bekannt.

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ZEITLEISTE

2003Durch Fusion mitdem Universitäts-klinikum BenjaminFranklin wird dieCharité eine dergrößten KlinikenEuropas.

1710Die Charité wird alsPestkrankenhausgegründet.

~583In Leprosorien,einer Sonderformdes Krankenhau-ses, werden Aus-sätzige isoliert.

~500v.Chr.Im Asklepios-Hei-ligtum soll derHeilgott Kranke imSchlaf heilen.

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Nürnberg – In der europäischen Metropolregion Nürnberg(EMN) sind mehr als 500 Unternehmen in der Medizintechniktätig. Zugleich bieten über 65 Krankenhäuser eine erstklassi-ge Gesundheitsversorgung. Darüber hinaus gibt es in derRegion mehr als 80 Institute mit medizintechnischemSchwerpunkt an Universitäten und Hochschulen sowie über20 außeruniversitäre Forschungseinrichtungen für Medizin-technik. Die Entwicklung, Koordination und Vermarktung desMedtech-Clusters steuert der Medical Valley EMN e.V.

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105 Jahre Made in GermanyUlrich Medical – Am 8. Maihat sich die Firmengründungdes Ulmer Medizintech-nik-Herstellers UlrichMedicalzum 105. Mal gejährt. „Was imJahr 1912 mit einer Werkstattfür Medizintechnik und Ortho-pädie begann, ist heute eininternational erfolgreichesUnternehmen für innovativeMedizintechnik“, freut sichGeschäftsführer Klaus Kiesel.In vierter Generation in Fa-

milienbesitz, setzt das Unter-nehmen von jeher auf eineeigene Entwicklung und Fer-tigung. „Wir sind mittlerweileeines der wenigen Unterneh-

men in der Branche, das nochin Deutschland entwickelt undproduziert“, so Christoph Ul-rich, geschäftsführender Ge-sellschafter und Ur-Enkel desFirmengründers. kswww.ulrichmedical.de

Bild:J

anWalford

Geschäftsführer Klaus Kiesel (li.)und Ur-Enkel Christoph Ulrich.

200 Aussteller werden erwartetFachmesse – Fünf Wochenvor der Premiere der MT-Connect in Nürnberg hattensich gut 160 Aussteller für dieneue Fachmesse für Zuliefer-und Herstellungsbereiche der

Medizintechnik registriert.„Wir sind optimistisch, die be-reits heute deutlich spürbareSteigerung im Vergleich zurBegleitausstellung des Kon-gresses Medtech Summit imVorjahr noch erhöhen zu kön-nen“, so VeranstaltungsleiterAlexander Stein Anfang Mai.Ziel sind rund 200 Aussteller.Hintergrund: Die neue Med-tech-Messe MT-Connect gehtaus der bislang kongressbe-gleitenden Foyer-Ausstellungdes Medtech Summit hervorund findet erstmals als eigen-ständige Messe statt. kswww.mt-connect.de

Bild:N

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Vom 21. bis 22. Juni veranstaltetdie Messe Nürnberg dieMT-Connect.

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SZENE

12 6 2017

KÖPFE

Ehrung für einegehörlose Studentin

Katharina Vollrodt istdie Gewinnerin desCochlear GraemeClark Stipendiums2017. Cochlear,Anbieter von Hörim-plantaten, verleiht

das Stipendium an Studierende, diemit einem Cochlear-Nucleus-Coch-lea-Implantat-System hören, guteLeistungen vorweisen und sich eh-renamtlich engagieren.www.cochlear.de

Im Amt bestätigtDer Verband derDiagnostica-Indust-rie e.V. hat turnusge-mäß seinen Vor-stand für die Jahre2017 bis 2019 ge-wählt. Dabei wurden

Matthias Borst (Becton DickinsonGmbH) als Vorstandsvorsitzenderdes VDGH im Amt bestätigt.www.vdgh.de

Träger des Dräger-Preises 2017

Dr. med. MartinSchlegel von derTübinger Universi-tätsklinik für Anäs-thesiologie undIntensivmedizin hatden Heinrich-Drä-

ger-Preis erhalten. Er hat erforscht,wie das Protein NTN 1 nach akuterLeberschädigung die Reparaturme-chanismen der Leber unterstützt.www.draeger.com

ZVEI-Präsidentwiedergewählt

Der ZVEI-Vorstandhat Michael Ziese-mer als Präsidentenbestätigt. Die Amts-periode beträgt dreiJahre. „Die Digitali-sierung in allen

Facetten steht auch in den kommen-den Jahren im Mittelpunkt unsererVerbandsarbeit“, so Ziesemer.www.zvei.org

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Doppelte Auszeichnung für Dräger-Produkt

Incu-Warmer – Wenn Babys zu früh aufdieWelt kommen, ist es wichtig, ihre Kör-pertemperatur konstant zu halten. DennKälte bedeutet Stress für das Frühgebore-ne. Aus diesem Grund werden Babys oftin Inkubatoren oder Incu-Warmer gelegt.Letzteres bedeutet, Inkubator und Wär-mebettchen werden in einem Gerät ver-eint. Der neue Incu-Warmer BabyleoTN500 von Dräger hat jetzt den Preis desRed Dot: Best of the Best in der KategorieLife Sciences undMedizin erhalten. Zuvorgewann der Babyleo TN500 bereits den IFDesign Award 2017 in der Disziplin Pro-duct. Dräger hatte bei der Entwicklung desGeräts Elternwie Pflegepersonal im Blick.Große Durchgangsöffnungen ermöglicheneinen bequemen Zugang zum kleinen Pa-

tienten, und auch das Patientenbett istper Tastendruck stufenlos höhenverstell-bar. Die Haube lässt sich mit nur einemFinger öffnen und schließen. kswww.draeger.de

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Schick undpraktisch: Dierunden Eckendes Gerätslassen sichleicht reinigen.

AMVSG: Weg frei für Innovationen

Diagnostik – Zum Inkrafttreten desGKV-Arzneimittelversorgungsstärkungs-gesetzes (AMVSG) am 13. Mai äußert sichder Geschäftsführer des Verbandes derDiagnostica-Industrie (VDGH) Dr. MartinWalger: „Der VDGH begrüßt die Absichtdes Gesetzgebers, denWeg für diagnosti-sche Innovationen zu bahnen und dieVersorgung von Patienten zu verbessern.Zukünftig sollenMaßnahmen greifen, diedie Bekämpfung vonAntibiotikaresisten-zen und den Ausbau der personalisiertenMedizin voranbringen. Für beides ist einepräzise Labordiagnostik der Schlüssel.“Durch das AMVSG kommt die Erstat-

tung von Begleitdiagnostika (CompanionDiagnostics) in der personalisierten Me-dizin in Bewegung. Diese genetischen

Tests geben Auskunft über dieWirksam-keit eines Medikamentes bei einem Pati-enten. Nach den Regeln des AMVSGwirddas Begleitdiagnostikum automatischerstattungsfähig, wenn ein Arzneimitteldie vorherige Testung verbindlich vorsieht.„Patienten können jetzt darauf setzen,dass die erforderlichen Tests in der Arzt-praxis erbracht und von der gesetzlichenKrankenversicherung erstattet werden“,unterstreicht Walger. Und eine weitereÄnderung kommt mit dem AMVSG. DerBewertungsausschuss nach § 87 SGBVhatbis 31. August Regelungen zu vereinbaren,in welcher Zeitspanne er die Bewertungvon Laborinnovationen zur Aufnahme inden EBM durchführt und abschließt. kswww.vdgh.de

Es droht nicht immer eine Operation

Wirbelsäulenkatheter – Bei Bandschei-benvorfällen befürchten viele Betroffene,dass ihnen eine sofortige Operation droht.„Doch heutzutage stehen je nach Ausprä-gung verschiedeneTherapiemöglichkeitenzur Wahl“, weiß Dr. Reinhard Schneider-han, Orthopäde und Präsident der Deut-schen Wirbelsäulenliga. Dazu zählt derWirbelsäulenkatheter. Hier führt der Arzteinen elastischen, nur 1,2 mm dünnenKatheter an die schmerzende Stelle zwi-schen Rückenmark undWirbelkanal. BeiBedarf erhält der Arzt mit einer kleinenKamera an der Spitze einen Blick auf dieanatomischen Strukturen des Gewebes,welches das Rückenmark umgibt. „DieseRückenmarkspiegelung – auch Epiduros-kopie genannt – ermöglicht uns, lokale

Entzündungen, Verklebungen, Narbenbil-dungen oder Nervenverletzungen zu iden-tifizieren und im gleichen Schritt zu be-handeln“, erklärt Dr. Schneiderhan. kswww.orthopaede.com

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„Die Behandlung mit dem Wirbelsäulenkathe-ter erfolgt minimal-invasiv“, erklärt der Ortho-päde Dr. Reinhard Schneiderhan.

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DÜSSELDORF, 20. – 24.FEBRUAR YOURPOWER BUSINESS

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20. Internationale Messe fürTechnologien der Metallbearbeitung

Erfolgsfaktoren einer modernenZulassungsstrategie

Regulatory Affairs – „NebenMegatrends wie Globalisie-rung, Digitalisierung oder deralternden Gesellschaft kom-men Kräfte hinzu, die dieMed-tech-Industrie umformen.Dies sind unter anderem einsich verschärfender Wettbe-werb – auch durch den Eintrittneuer Wettbewerber – undmaßgeblich sich verschärfen-de regulatorische Anforderun-gen“, berichtet Torsten Müller,Senior Sales Director bei CarlZeiss Meditec, auf der Infor-mationsveranstaltungModer-ne Regulatory Affairs (RA) inder Praxis AnfangMai in Tutt-lingen. Sein Kollege Dr. Chris-tian Münster, tätig im BereichRegulatory und Clinical Af-fairs, ergänzt: „In einem sichstetig verändernden Markt-umfeld ist das Thema Regula-tory Affairs für Medizintech-nikunternehmen ein entschei-

dender Wettbewerbsvorteil.Die enge Zusammenarbeitzwischen Vertrieb und Regu-latory ist wichtiger denn je.Denn: Eine höhere Zulassungs-geschwindigkeit macht dieProdukte schnell im Marktverfügbar.“ Bei Zeiss hat mansich in den vergangenen Jah-ren intensiv mit dem Themaregulatorische Anforderungenbeschäftigt. Ihre ErfahrungenteilenMüller undMünstermitden 28 Teilnehmern der vonMedical Mountains organisier-ten Veranstaltung.Ein wichtiger Baustein ist

im Bereich RA eine moderneIT-Unterstützung. Das vonZeiss angewandte Submissi-on-Management-System Re-gula mindert das Risiko, Fris-ten zu verpassen. Außerdemerhöht es die Datentranspa-renz und -verfügbarkeit. kswww.medicalmountains.de

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In Tuttlingen beleuchten die Referentendie Vorteile webbasierter RA-Software.

Thesen und Handlungsfelder

VDI-Broschüre – Diemedizin-technische Industrie gehört zuden innovationsstärkstenBranchen in Deutschland.Wel-che Trends zeichnen sich abund inwelchen Handlungsfel-dern können technische Re-geln Sicherheit bieten? Mitdiesen Fragen beschäftigt sichder Fachbeirat Medizintechnikder VDI-Gesellschaft Techno-logies of Life Sciences undveröffentlichte im April dasVDI-Papier Medizintechnik –Trends und Perspektiven.Die 20-seitige Broschüre

stellt die Besonderheiten derBranche und Zukunftstrends

vor. Im zweiten Teil werdenAnforderungen an die Medi-zintechnik und an die Ingeni-eure dieser Branche diskutiert.Der Hauptteil beschreibt sie-ben ausgewählte Handlungs-felder, wie die Digitalisierungin derMedizintechnik oder dieHerstellung von Medizinpro-dukten. Sie werden mit denAktivitäten imVDI zur techni-schen Regelsetzung in Bezie-hung gesetzt. Die abschließen-den Thesen prognostizieren,wie äußere Bedingungen zu-künftige Entwicklungen derBranche beeinflussen. kswww.vdi.de

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SZENE MESSE

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Mikrotechnik und Medizintechnik –ein unschlagbares Team

Die Micronora ist, wie der Name andeutet, eine Fachmesse für Mikrotechnik.Ob neurochirurgische Robotik, additiv gefertigte Prothesen oder Lab-on-a-Chip-Systeme – auch das Einsatzfeld Medizintechnik nimmt die französischeVeranstaltung in den Fokus.

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Alle zwei Jahre findet im französischen Be-sançon die Micronora statt – zuletzt 2016.Auch wenn es also bis zur nächsten Veran-

staltung noch ein gutes Jahr hin ist, möchte derVeranstalter schon heute auf die Relevanz derMesse für dieMedizintechnikbranche aufmerksammachen. Drei Aussteller der Micronora 2016 sollendeutlichmachen, welcheMedtech-Anwendungenbesonders innovativ sind.So hat die Firma CG.Tec Injection eine Vorrich-

tung entwickelt, die die Reinigung von Zahnpro-thesen zukünftig leichter und sicherer gestaltensoll. Hierbei handelt es sich um eine Polymer-manschette, die auf ein klassisches Instrument fürdie Zahnsteinentfernung gesteckt wird. Der alsClip bezeichnete Aufsatz hat die Form eineszirka 15 mm langen Kegels. Bei einerWandstärke von 0,5mm ist dieserKegel über drei Viertel seinerLänge ausgehöhlt.

Trotz einer komplexen Kinematik der Gießformweist der Clip keinen Grat auf, um jedeVerletzungs-gefahr zu vermeiden. Hergestellt wird die außer-gewöhnliche Gießform mittels Senk- und Drah-terodieren. BeimWerkstoff fiel dieWahl auf Peek.„Dieses Polymer, das in der Spritzgusstechnik oftverwendet wird, wurde aufgrund seiner mecha-nischen Fähigkeiten, seiner Biokompatibilität undseiner hohen Temperaturbeständigkeit beim Ste-rilisierzyklus gewählt“, erläutert Claire Flipo, Ver-kaufsleiterin von CG.Tec.

Ein weiterer Aussteller, Cryla,hat auf der Micronora 2016 sogardenAusstellerpreis Micron d’Orerhalten: Cryla, ein Unterneh-men aus Besançon, hat ein Mik-

robauteil von 0,2 tausendstelGramm ausmedizinischemGold her-

gestellt. „Die Herausforderung bestanddarin, dieses Bauteil in der Großserie von

rund 100.000 Stück pro Jahr herzustellen“, er-läutert Thierry Lezenven, Chef des Unternehmens,im Rückblick.

Keramik und additive Fertigunggehören zusammen

Bei Aussteller Nummer drei geht es um das Themaadditive Fertigung. Sie eignet sich besonders zurHerstellung komplexerWerkstücke nachMaß. ImBereich der Prothetik kann sie deshalb ihreVortei-le voll ausspielen.Mit ihrer Expertise im Bereich Biomedizin bietet

die französische 3D Ceram ein 3D-Druckverfahrennamens 3D Ceram Medical Certification an, kurz3DCMC. Das Angebot 3DCMC beinhaltet sowohl3D-Druckmaterialien als auch das entsprechende3D-Druckverfahren für Keramiken und ist in Ver-bindung mit dem Kauf von Hydroxylapatit-Pasteals Full-Service-Paket verfügbar. Auf diese Weisegewinnen Kunden Zeit, um die CE-Zulassung und-Zertifizierung für die Herstellung von Implantatenaus Hydroxylapatit zu erwirken. Auf Maschinender Marke Ceramaker, die 3D Ceram im Eigenbauhergestellt hat, werden nicht resorbierbare Implan-tate oder Knochenersatzkomponenten additivhergestellt. Diese finden in Körperteilen wie demKiefer oder beispielsweise auch der WirbelsäuleAnwendung.Auch 2018 wird es jede Menge Medizintechnik

auf der Micronora geben. Diese findet vom 25. bis28. September 2018 in Besançon statt. kswww.micronora.com

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18.000 künstliche Knie- undHüftgelenke implantiert

Gelenkersatz – In Deutsch-land werden immer mehrkünstliche Knie- und Hüftge-lenke eingesetzt: rund 400.000pro Jahr. Mit der Häufigkeit derOperationen wächst die Zahlder Probleme nach solchenEingriffen. Hauptursache istdie Lockerung der Implantate,verursacht auch durch man-gelnde Operationsroutine desChirurgen. Die orthopädischeKlinik der Universität Regens-burg in BadAbbachwurde vorfünf Jahren als eines der erstenEndoprothetik-Zentren dermaximalen Versorgungsstufezertifiziert. 18.000 künstlicheHüft- und Kniegelenke wur-den in dem Asklepios-Klini-kum seit der Jahrtausendwen-de eingesetzt.„Der Ersatz eines extrem ge-

schädigten Hüft- oder Kniege-lenks durch eine Prothesekann und darf aber nur die

letztendliche Lösung bei mas-siven Beschwerden sein“, sagtProfessor Joachim Grifka, Di-rektor des Klinikums. Muss einKnie- oder Hüftgelenk ersetztwerden, ist Präzision nebenErfahrung der Schlüssel für dieerfolgreiche Implantation. ImKlinikumBadAbbachwurdenin den letzten Jahren Operati-onsverfahren entwickelt, vondenen Chirurgen in der ganzenWelt profitieren. Dazu zählt dieNavigationstechnik für einepräzise Implantat-Positionie-rung und muskelschonenderminimal-invasiver Gelenker-satz. Wie eine Studie zeigt,mussten beim Einsatz dieserMethoden nach zehn Jahrennur zwei Prozent der Patientenein zweites Mal auf den OP-Tisch. Bei konventionellenOperationstechniken sind esdrei Mal mehr. kswww.asklepios.com

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Als Mediziner treibt Prof. Dr.Joachim Grifka innovativeOperationsmethoden voran.

16 Leuchtturmprojekte prämiert

Industrie 4.0 – Die Staatsse-kretärin Katrin Schütz hat am22. Mai die aktuellen Preisträ-ger desWettbewerbs 100 Ortefür Industrie 4.0 in Ba-den-Württemberg ausgezeich-net. Insgesamt wurden sech-zehn Unternehmen und Ein-richtungen prämiert, dieIndustrie 4.0 erfolgreich imBetriebsalltag umgesetzt ha-ben. Mit dem Wettbewerbsucht die „Allianz Industrie 4.0Baden-Württemberg“ nach in-novativen Konzepten aus derWirtschaft, die mit der intelli-genten Vernetzung von Pro-duktions- und Wertschöp-

fungsprozessen erfolgreichsind. Die Expertenjury bewer-tet neben dem Innovations-grad auch die konkrete Praxis-relevanz für Industrie 4.0.Die prämierten Projekte de-

cken eine große Bandbreitevon Branchen und Technolo-gien ab und zeigen, dass In-dustrie 4.0 nicht nur spezielleBranchen wie Maschinenbauoder Automobilindustrie, son-dern die gesamte industrielleWertschöpfung betrifft. Zu denPreisträgern gehören die Asa-nus Medizintechnik GmbH,Dürr Dental sowie Arburg. kswww.i40-bw.de

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Fachmedium des JahresVielfalt, Mut zu Neuem und Kompetenz: Das sind dieKriterien der Deutschen Fachpresse bei der Auswahl derbesten Fachmedien des Landes. Als Sieger in der Katego-rie 1,0 bis 2,5 Mio. Euro Umsatz wurde Devicemed amAbend des 17. Mai in Frankfurt geehrt. Die DeutscheFachpresse repräsentiert 350 Mitgliedsverlage mit über4.000 Titeln.

Das Urteil der Jury im Wortlaut„Da steckt viel Fantasie drin“, so die Meinung der Jury zur FachzeitschriftDevicemed. Überzeugt hat der Relaunch des Titels für die Medizintech-nik-Industrie vor allem auch inhaltlich als sehr modern und frisch. Mit derTransformation zur Community-Plattform setzen die Macher ein wegweisen-des Konzept für Fachmedien um. Die intensive Interaktion mit den Lesernund der Community, wie beispielsweise auf der Xing-Plattform, folgt konse-quent der neuen Ausrichtung.

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1 Siegerfoto der Devicemed-Macher mit Chefredakteur Peter Rein-hardt, Redakteurin Kathrin Schäfer, Key Account Managerin Katha-rina Seifert und Group Publisher Hans-Jürgen Kuntze (v.l.n.r.).

2 Großer Moment bei der Preisübergabe.

3 Wird nicht mehr hergegeben: die Siegertrophäe.

4 Auftakt in den Feier-Abend mit Vogel-Geschäftsführer FlorianFischer (l.).

5 Das Redaktions-Duo Reinhardt-Schäfer zwei Tage nach der Preis-verleihung mit dem Award-Duo Trophäe-Siegerurkunde.

6 Als es längst schon dunkel ist, leuchtet die Trophäe umso mehr.

7 Kennen und schätzen sich aus gemeinsamen Tagen im Carl HanserVerlag: Devicemed-Chefredakteur Peter Reinhardt (l.) und MichaelHimmelstoß, heute Geschäftsführer bei GFI – Gesellschaft für medi-zinische Information, München.

8 Statt Siegersekt gibt es für Kathrin Schäfer am Tag nach der Preis-verleihung wieder Kaffee im Büro.

9 Gruppenfoto aller Preisträger 2017.

10 Stefan Rühling (r.), Sprecher der Deutschen Fachpresse, hat denFachpresse-Award im Jahr 2003 eingeführt.

11 Die Vogel-Geschäftsführer Florian Fischer (l.) und Günter Schürger(r.) freuen sich mit Peter Reinhardt.

12 Die besten Fachjournalisten des Jahres (v.l.n.r.): Anja Sturm (2.),Martin Jahrfeld (3.) und Julia Wadhawan (1.).

13 Entspannte Atmosphäre – nach der Preisverleihung wird gefeiert.

14 Key Account Managerin Katharina Seifert feiert mit Kongressteil-nehmern.

15 Keine Feier ohne gute Musik. Die Party im Frankfurter Druck-wasserwerk wird von einer Band begleitet.

16 Eine würdige Kulisse: das Frankfurter Druckwasserwerk.

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MANAGEMENT MITTELSTANDSPLATTFORM

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Unternehmensverkauf: Das solltenMedtech-Firmen beachten

Manch Unternehmer kommt sich auf der Suche nach einem Nachfolger oderUnternehmenskäufer vor wie im Haifischbecken. Aber mit den richtigenPartnern und Plattformen lassen sich bestmögliche Resultate erzielen.

Kein Entrinnen vor dem Haifisch im Poolfür Unternehmensverkäufe? Doch mit denrichtigen Partnern und Strategien lassensich bestmögliche Resultate erzielen.

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AUTORKurosch D. Habibistudierte Betriebs-wirtschaftslehre &Management ander WHU – OttoBeisheim School ofManagement inVallendar sowie ander University ofIllinois at Urba-na-Champaign(USA) und hälteinen Master ofScience. Im Jahr2016 gründete erCarl Finance.

Seit 25. Mai ist die EU-Medizinprodukteverord-nung (MDR) in Kraft. Innerhalb von drei Jahrenmüssen nunmehrere TausendMedizinproduk-

te im EU-Binnenmarkt hinsichtlich ihrer techni-schen Dokumentation überprüft und zumTeil neubewertet werden. Besonders für kleine undmittel-ständische Unternehmen kann dies zur großenBelastungwerden, die Zeit und Geld frisst. Kommtes zumÄußersten, muss auch ein Unternehmens-verkauf in Betracht gezogen werden.Doch wie gehen Medtech-Firmen vor, wenn sie

ihr Unternehmen verkaufen wollen oder einenNachfolger suchen? Eines scheint sicher: Die klas-sische Kleinanzeigewirdmehr undmehr zumAus-laufmodell. Auch wenn sie in einigen Branchen-medien immer noch zu finden ist, schrecken ihreNachteile potenzielle Inserenten vor allem imVer-gleich mit den digitalen Optionen zunehmend ab– zu langwierig, zu umständlich und häufig dazuverdammt, in der Masse unterzugehen. Hinzukommt, dass auch immerweniger Kaufinteressen-ten und Investoren auf diesemWeg nach in Fragekommenden Kauf- oder Übernahmeobjekten su-chen. Die Zukunft ist digital!Egal, ob Einmannbetrieb oder Großunternehmen,

regional oder global ausgerichtet – dank derVielzahlunterschiedlicher Optionen gibt es für jedes Unter-

nehmen eine geeignete Online-Plattform für denVerkauf. Größtes Anzeigenportal im deutschspra-chigen Raum ist mit aktuell mehr als 6.500 Ver-kaufsangeboten und über 2.000 Kaufgesuchen dieUnternehmensbörse https://www.nexxt-change.org/DE/Startseite/inhalt.htmlNexxt-Change. Sie isteine Gemeinschaftsinitiative der IHKs, der Hand-werkskammern, der KfW-Mittelstandsbank unddes Bundeswirtschaftsministeriums. Ein vergleich-barer Anbieter ist die dem Holtzbrinck-Verlag zu-gehörige https://www.dub.de/AnzeigenplattformDUB, die unter anderemmit dem deutschen Fran-chiseverband kooperiert. Der Hauptunterschiedzwischen diesen beiden Plattformen besteht in derVergütung: Nexxt-Change ist für die Unternehmenkostenlos; bei der DUB kostet ein Inserat 300 bis400 Euro. Ein kompetitives Kostenmodell verfolgtdie 2016 ins Leben gerufene Plattform Carl Finance,die sich speziell an den Mittelstand richtet – hierentstehen Kosten nur im Erfolgsfall, in Form eineranteiligen Provision.

Für jedes Unternehmen gibt es einegeeignete Online-Plattform

Ist die Auswahl der Plattform getroffen, gilt es, eingeeignetes Inserat zu entwerfen. Die wichtigsteGrundregel hier: Konkret formulieren! Um poten-tielle Käufer und Investoren auf sich aufmerksamzumachen, braucht es Fakten; keine 08/15-Phrasen,keineMarktschreierei und vor allem keine Unwahr-heiten. Die goldene Mitte zwischen der gebotenenDiskretion und einer aussagekräftigen Annoncemuss das Ziel sein. Die Branche, die Mitarbeiterzahlund der Jahresumsatz sollten in jedem Fall ange-geben werden.Hilfe beimTexten des Inserats undweit darüber

hinaus versprechenM&A-Berater, die den komplet-ten Verkaufsprozess unterstützen können – ange-fangen bei der Bewertung des Unternehmens biszur Kontaktaufnahmemitmöglichen Interessentenund der späteren Abwicklung. Doch bei der Aus-wahl eines Beraters gilt es, genau hinzuschauen:Häufig fallen Kosten unabhängig vomVerkaufser-folg oder -misserfolg an.In vielen Fällen nutzen auch M&A-Berater die

einschlägigen Online-Portale, um von deren großerReichweite zu profitieren. Dies können die Unter-nehmer natürlich auch selbst übernehmen. Quasiunersetzbar sind dieM&A-Berater jedoch, wenn esum die Bewertung der Firma geht. Denn eine zu-verlässige Bewertungwie auch eine professionelleDue-Diligence-Prüfung sind Grundvoraussetzungfür einen erfolgreichen Verkauf. prwww.carlfinance.de

Kurosch D. Habibi

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Page 19: Jahr FürProfisinderMedtech-Branche DASCOMMUNITY ......TITELTHEMA PerfekteKopien– 3D-gedruckt Seite22 SZENE Preisverleihung:Devicemedist FachmediumdesJahres2017 Seite16 Jahrgang13|Juni2017

MITTELSTANDSPLATTFORM MANAGEMENT

INFO

Diskret suchen – und doch große Aufmerksamkeit erzielenCarl Finance ist eine Plattform für mittelständische Unterneh-mensverkäufe. Im Gespräch mit Devicemed gibt GründerKurosch D. Habibi wertvolle Tipps.

Herr Habibi, was ist die Idee von Carl Finance?Carl Finance ist eine Plattform für Unternehmensverkäufe. Wirwollen Unternehmen, Berater und Investoren zusammenbringen,um vertraulich Übernahmen oder Fusionen anzubahnen. In die-sem Zuge wollen wir auch die Digitalisierung der M&A-Branchemaßgeblich vorantreiben. Zudem bieten wir eine umfassendeUnterstützung im gesamten Verkaufsprozess, um Kunden ganz-heitlich zu betreuen.

Für wen ist Ihre Plattform geeignet?Carl Finance richtet sich speziell an den Mit-telstand mit einem Jahresumsatz bis 50 Mio.Euro. Gut die Hälfte der Unternehmen, dieaktuell über unsere Plattform einen Käufersuchen, stammt aus dem Dienstleistungsge-werbe. Der andere Teil ist überwiegend demproduzierenden Gewerbe zuzurechnen; darun-

ter auch diverse Medizintechnikfirmen.

Wie sichern Sie den diskreten Umgang mit Firmendaten?Wir wissen natürlich, dass die Mehrzahl der Unternehmen keinInteresse daran hat, dass ihre Suche nach einem Käufer öffent-lich wird. Es gibt viele Szenarien, in denen Mitarbeiter, Wettbe-werber oder die Öffentlichkeit nicht zu früh von einem geplantenVerkauf erfahren sollen. Daher werden auf unserer Plattformzunächst nur die wichtigsten Kennzahlen veröffentlicht. Wasmacht das Unternehmen? Wie viele Mitarbeiter sind beschäftigt?Was ist die Erlösvorstellung? Auch die Region ist nur grob ange-geben, um mögliche Rückschlüsse auf das konkrete Unterneh-men zu verhindern. Die Kontaktdaten und Finanzkennzahlen desUnternehmens werden erst sichtbar, wenn die Anfrage des po-tenziellen Käufers von Verkäuferseite bestätigt wurde. Zudemwerden grundsätzlich alle Mitglieder und Projekte der Plattformpersönlich geprüft, bevor sie freigegeben werden und somitZugriff auf Angebote und Gesuche erhalten. Auf diese Weisestellen wir die Seriosität auf Käuferseite sowie die größtmöglicheVertraulichkeit für die Unternehmen sicher.

Und wie wird der Verkauf dann abgewickelt?Ist der Kontakt zwischen den beiden Parteien erst einmal herge-stellt, können sich diese unabhängig von der Plattform austau-schen. Wir sind ab diesem Punkt nicht mehr per se direkt invol-viert. Im Regelfall halten uns beide Seiten jedoch über den Fort-schritt der Gespräche auf dem Laufenden.www.carlfinance.de

Kurosch D. Habibi: „Bei Unternehmens-verkäufen sind klassische Inserate über-holt. Die Zukunft ist hier digital.“

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Page 20: Jahr FürProfisinderMedtech-Branche DASCOMMUNITY ......TITELTHEMA PerfekteKopien– 3D-gedruckt Seite22 SZENE Preisverleihung:Devicemedist FachmediumdesJahres2017 Seite16 Jahrgang13|Juni2017

MANAGEMENT MARKT

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„Die vertraglichen Vereinbarungen mit Lieferanten prüfen“Kommentar – Bislangwissen nurwenigeBetroffene, was sie unternehmenmüssen,um ihre Unternehmen MDR-compliantaufzustellen und eine CE-Kennzeichnungnach den neuen europäischen Regularienfür Medizinprodukte vornehmen zu kön-nen. Die neue Medical Device Regulationist zusammenmit der Verordnung für IVDam 25. Mai offiziell in Kraft getreten undmuss nach einer Übergangsfrist von dreiJahren verbindlich angewandt werden.Nur in wenigen Ausnahmefällen (Stich-wort Abverkaufsregel) können dar-über hinaus Produkte auf Basis derbisherigen Richtlinien in Verkehrgebracht werden.Bei etlichen Regelungen wird

erst die Zukunft zeigen, wie siepraktisch gehandhabt werdenkönnen. Klar ist aber, dassmitder neuen MDR der Pflich-tenkreis aller beteiligtenWirtschaftsakteure signi-fikant steigt. Für vieleProduktewird eine Neu-, oftmals Höherklassifi-zierung erforderlich.Hochrisikoproduktesind zudem dem Scru-tiny-Verfahren zu unter-ziehen, das den Prozesszur Erlangung des CE-Kennzeichens verlängert.Insbesondere KMU müs-

sen Wege finden, die höheren Anforde-rungen an Qualitäts- und Risikomanage-ment, technische Dokumentation und dieErstellung klinischer Daten bzw. der kli-nischen Bewertung zu erfüllen und denUDI-Kennzeichnungsregeln sowie gestei-gerten Reportpflichten zu genügen.Um nach der kurzen Übergangsfrist

Produkte weiter in Verkehr bringen zudürfen, solltenMedtech-Hersteller Unter-nehmen und Produkte schnellstmöglichgemäß denAnforderungen derMDR auf-

stellen und in Kontakt mit ihrer Be-nannten Stelle treten. Zugleichempfiehlt sich eine umfassendeAnalyse des Status quo hinsicht-lich Klassifizierung von Produk-ten, Gültigkeitsdauer von Zerti-fikaten, technischer Dokumen-

tation und bestehenderInstrumente der Produkt-überwachung. Auf dieserBasis lässt sich identifizie-ren, was zu tun ist, um derMDR zu genügen.

Auf den Prüfstand gehören dabei auchbisherige vertraglicheVereinbarungenmitLieferanten. Denn die MDR verlangt vomQualitätsmanagementsystem der Herstel-ler unter anderem ein umfassendes Res-sourcenmanagement, das Auswahl wieKontrolle von Zulieferern und sogar derenUnterauftragnehmernmit abbildenmuss.Fazit: Hersteller sollten die Übergangsfriststrukturiert nutzen, um ihre Organisationim Licht der neuen MDR zu analysierenund anzupassen. Erst die Zukunft wirdzeigen, ob es den Verantwortlichen mitder MDR gelungen ist, entsprechend denErwägungsgründen für die Verordnung„einen soliden, transparenten, berechen-baren und nachhaltigen Rechtsrahmenfür Medizinprodukte zu schaffen, der einhohes Niveau an Sicherheit und Gesund-heitsschutz gewährleistet, gleichzeitigaber innovationsfördernd wirkt“. prMiriam Schuh ist Expertin für Medizinpro-

dukterecht und Salary-Partnerin bei ReuschRechtsanwälte, Berlin.www.reuschlaw.de

KURZ UND BÜNDIG

Fit für die MDRUmsetzung – Nur bis Mit-te 2020 gibt die neueEU-Medizinproduktever-ordnung Herstellern Zeit,die neuen Bestimmungenals interne Prozesse einzu-führen. Zugeschnitten aufdiese besondere Situationhat das Beratungsunter-nehmen IQC ein Kompe-tenzprogramm entwickelt,das Regulierungs- undQM-Experten fit für dieVorgaben der neuenEU-Verordnung und diepraktische Umsetzung vonderen Richtlinien macht.www.iqc.de

Gegen das GesetzOpen-House-Verträge –Mit dem Heil- und Hilfs-mittelversorgungsgesetzwurden die Grundlagenfür qualitätsorientierteAusschreibungen in derHilfsmittelversorgung ge-legt. Doch schon versu-chen sich einige Kranken-kassen an einer neuenInterpretation des Geset-zes, indem sie individuelleVertragsverhandlungennicht zulassen, sonderneinseitig dieVertragsinhal-te inklusive der Preise vor-geben, beklagt Spectaris.www.spectaris.de

ZertifizierungPrüfleistungen – Auf derneuen Fachmesse MT-Connect in Nürnberg am21. und 22. Juni ist der TÜVSüd mit einem Stand undVorträgen präsent. Im Fo-kus stehen die Herausfor-derungen durch die neueeuropäische Gesetzgebungfür Medizinprodukte. Au-ßerdem beantwortenwei-tere Experten des TÜVSüdFragen rund um die Zerti-fizierung vonMedizinpro-dukten sowie Prüfleistun-gen entlang ihres gesam-ten Lebenszyklus.www.tuev-sued.de

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„Erst die Zukunft wird zeigen,ob die MDR den ursprünglichenErwägungsgründen entspricht.“Rechtsanwältin Miriam SchuhBild: Reusch Rechtsanwälte

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Varian Medical – Das Internetder Dinge (IoT) hat das Poten-zial, den Kundendienst zu re-volutionieren. Als einer derersten Medtech-Herstellersetzt Varian Medical hierfür„Connected Field Service“ vonPTC und Service-Max ein. Va-rian Medical ist einer der füh-renden Hersteller integrierterKrebstherapiesysteme miteinem Netzwerk von 20.000Geräten in rund 5.000 Kran-kenhäusern. Mit der Inbetrieb-nahme der IoT-gestütztenKundendienstlösung war derWunsch verbunden, die Leis-tung der Geräte durch Vernet-zung und vorausschauendeÜberwachung zu steigern so-wie für mehr Kundenzufrie-denheit zu sorgen.„Durch die Vernetzung un-

serer Geräte über das IoT kön-nen wir Services proaktivdurchführen und die jährlicheAnzahl der Einsätze vor Ort anden Geräten reduzieren“, erläu-tert Todd Lauer, Product Sup-port Engineer bei Varian Me-dical. Connected Field Serviceermöglicht Ferndiagnosen,bietet kontextbezogene Repa-raturanweisungen für Ser-vice-Techniker und automati-siert die Verteilung und Beauf-

tragung von Tätigkeiten. Dasführt zu schnelleren und fun-dierteren Dienstleistungenund gestattet in einigen Fälleneine Reparatur aus der Ferne,sodass keine ungeplantenAusfallzeiten anfallen. Die Lö-sung kombiniert PTC ThingWorxmit der Mobile Suite fürdas Kundendienstmanage-ment von Service-Max. Damitsteht dem Außendienst dieerste Lösung zur Verfügung,die IoT-Daten nahtlosmit demManagement des Kunden-dienstes integriert. prwww.ptc.com

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Varian Medical organisiert denKundendienst über das IoT.

ISO 9001: Taskboard systemati-siert die Aufgabenbearbeitung

Kanban – Alle anstehendenAufgaben im Blick, nach Prio-ritäten sortiert und in ihremFortschritt nachvollziehbar –das sind, verkürzt beschrie-ben, die Inhalte eines Kan-ban-Boards. Viele Unterneh-men orientieren sich in ihrerProduktionsprozesssteuerungnach der etablierten Kan-ban-Methode und nutzen einTaskboard zur strukturiertenVisualisierung anstehenderAufgaben. Zur vollständigenelektronischen Unterstützungder ISO 9001 und zahlreicherweiterer QM-Normen vonMe-dizintechnikherstellern hatConsense eine anwender-freundliche Softwarelösungentwickelt. InVerbindungmit

dem Modul Maßnahmenma-nagement haben die AachenerEntwicklermit demTaskboardein übersichtliches Tool in dieneueste Version 2017 der Soft-ware IMS|QMS|PMS integriert,das Anwender bei der syste-matischen Aufgabenplanungunterstützt.Mit dem Taskboard lassen

sich alle anstehenden Aufga-ben an der Kanban-Methodeorientiert in einem individu-ellen Board auf der Benutzer-oberfläche zusammenstellen.Alle zu erledigenden Tätigkei-tenwerden in Spalten sortiertund nach dem Ampelsystembezüglich ihrer Dringlichkeitgekennzeichnet. prwww.consense-gmbh.de

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Mit dem Task-board sind alle

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TITEL 3D-DRUCK

22 6 2017

Top-5-Hersteller von 3D-Druckern

Welches sind die größten Hersteller von 3D-Druckern?Eine weltweite Umsatzstatistik aus dem Jahr 2015gibt Auskunft. Diese Firmen bieten übrigens auchLösungen für die Medizintechnik an.

Perfekte KopienJeder Mensch ist individuell, kein Körper gleicht dem andern. Schädelimplantate aus dem3D-Drucker oder additiv gefertigte Modelle von Herzklappen oder Gefäßen kommen demOriginal jedoch so nah wie nie zuvor – und versprühen dabei einen Hauch von Magie.

Kathrin Schäfer

TITEL-INHALT

3D-Druck

S. 22 Perfekte KopienWo stehen Forschung,Ärzte und Industrieheute in Sachen3D-Druck?S. 23PatientenspezifischeEntwicklungsumgebungDas Start-up Human-Xliefert preisgekrönteSimulatorenS. 25 „Jede Komponenteneu erfinden“Interview mit AlexBerry, Sutrue

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Stratasys(USA)

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Quelle: Context / Statista

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3D-DRUCK TITEL

236 2017

Die Voraussetzungen für neue 3D-Druck-An-wendungen in der Medizin sind bestens, soein Statement der UniversitätsmedizinMainz

MitteMai auf ihrem2. Internationalen 3D-Print-Kon-gress in der Medizin. Wie man zu diesem Schlusskommt? Zum einen ergeben sich durch die Ent-wicklung neuartiger „Biotinten“ vielversprechendeAnwendungsoptionen. Zum anderen weist einweitreichenderesVerständnis der zellbiologischenGrundlagen im Zusammenhangmit der Züchtungvon künstlichem Gewebe den Weg zu neuen me-dizinischen Anwendungsgebieten. Des Weiterenbraucht esmittlerweile keine Hochleistungsrechnermehr, um mittels individueller Patientendatenmaßgeschneiderte Implantate zu entwickeln. NeueAnwendungsoptionen ergeben sich aber auch ausden fortwährendweiterentwickelten 3D-Druckver-fahren. Mittlerweile zeigt sich zudem, dass die pa-tientenindividuellen Implantate gegenüber denkonventionellen Vorgängermodellen einen ent-scheidenden Vorteil haben: Die Grenzflächen derTransplantate sind deutlich präziser ausgestaltet.Daraus resultiert ein besseres Einheilen amWund-lager. Insgesamt lässt sich feststellen, dass die neu-erdings verwendetenMaterialien denTherapiever-lauf positiv beeinflussen. Die Aussichten für3D-Druck, so glaubt man also nicht nur in Mainz,könnten besser kaum sein.FürMedizintechnikhersteller, die in diesemMarkt

unterwegs sind, stellt sich demnach die Frage:Wel-che Innovationen kommen derzeit aus der For-schung?Wie stehen Mediziner zu der neuen Tech-nik? Undwelche technischenMöglichkeiten bietenMaterialien und Ausrüstung?

Mit Glas lässt sich einer der ältestenWerkstoffe 3D-drucken

Fangen wir mit der Forschung an. Eine Meldung,mit der das Karlsruher Institut für Technologie (KIT)kurz vor der Hannover Messe branchenübergrei-fend für Aufmerksamkeit sorgte: die VerwendungdesWerkstoffes Glas im 3D-Druck. Das Revolutio-näre ist: Glas ist einer der ältesten Werkstoffe derMenschheit. Jetzt lässt sich das schon im altenÄgypten verwendete Material auch mit der Ferti-gungstechnik des 21. Jahrhunderts verarbeiten. EinTeam am KIT um den Maschinenbauingenieur Dr.Bastian E. Rapp hat ein Verfahren entwickelt, mitdem sich Glas für die additive Fertigungstechniknutzen lässt. Die Forschermischen Nanopartikelhochreinen Quarzglasesmit einer kleinenMen-ge flüssigen Kunststoffs und lassen diese Mi-schung durch Licht –mittels Stereolithogra-fie – an bestimmten Stellen aushärten. Dasflüssig gebliebene Material wird in einemLösungsmittelbad herausgewaschen, sobleibt nur die gewünschte, ausgehär-tete Struktur bestehen. Der in dieserGlasstruktur noch eingemischte Kunst-stoff wird durch Erhitzen entfernt. „DieForm ähnelt zunächst einem Sandku-chen, sie ist zwar geformt, aber instabil,deshalb wird das Glas in einem letztenSchritt gesintert, also so weit erhitzt,dass die Glaspartikel miteinander ver-schmelzen“, erklärt Rapp. Er forschtam KIT am Institut für Mikrostruk-turtechnik und leitet eine Arbeitsgrup-

pe, der Chemiker, Elektrotechniker und Biologenangehören.Einsetzen ließe sich 3D-geformtes Glas zum Bei-

spiel in der biologischen undmedizinischen Tech-nik. Hier ließen sich kleinste Analyse-Systeme ausMiniatur-Glasröhrchen fertigen. Zudem könnten3D-geformte Mikrostrukturen aus Glas in unter-schiedlichstenAnwendungsgebieten der Optik zumEinsatz kommen, unter anderem in Brillenglas.Ein weiteres Forschungsprojekt zumThema ad-

ditive Fertigung trägt den Namen Active Bone. Indem vomBundesministerium für Bildung und For-schung geförderten und bereits abgeschlossenenProjekt haben die drei Schlüsselpartner Eos, KarlLeibinger Medizintechnik und Schaefer Kalk sichmit der Frage beschäftigt, wie Knochendefekte imSchädel- und Kieferbereich mit einer präoperativgeplanten undmaßgeschneiderten Implantat-Geo-metrie aus biodegradierbaren Komposit-Werkstof-fen versorgt werden können.

3D-Druck bringt biodegradierbareund bioaktive Implantate hervor

Ziel war es, eineWerkstoffkombination für die ad-ditive Fertigung von Knochenersatzimplantaten zuerarbeiten. Diese sollten eine hohe Festigkeit auf-weisen sowie biodegradierbar und bioaktiv sein,da Implantate in der Regel nur eine bestimmteLebensdauer haben, sich über die Zeit abbauen unddann durch nachwachsenden Knochen ersetzt wer-den. Die Implantate sollen einerseits die derzeitigeVersorgung von zum Beispiel Kieferdefekten mitkörpereigenem Knochenmaterial ersetzen. Denndafür ist bisher ein Zweiteingriff nötig. Zum ande-ren sollen permanente Implantate aus Metall, Po-lyetheretherketon (Peek) oder Polymethylmeth-acrylat (PMMA), die derzeit für die Rekonstruktiongroßflächiger Defekte in Gesicht und Schädel ver-wendet werden, durch eine regenerative Lösungersetzt werden. Die Vorteile einer solchen Alterna-tivlösung liegen auf der Hand: Medizinische Kom-plikationen von Langzeitimplantaten können soverhindert werden. Patientenwird kein permanen-

FAZITAuf der FachmesseRapidtech habenMedtech-Hersteller vom20. bis 22. Juni in ErfurtGelegenheit, sich über3D-Druck zu informieren.Kathrin SchäferRedakteurin

INFO

Preisgekrönt: Eine patientenspezifischeEntwicklungsumgebung

Mit patientenspezifischen Simulato-ren bietet das Start-up Human-XMedizintechnik-Unternehmen dieMöglichkeit, neue Devices individuellam Patienten auszurichten. Dabeireicht die Auswahl vom VR-Modellüber 3D-gedruckte Organstrukturenbis hin zum Patientensimulator. Sowerden zum Beispiel mit der soge-nannten Flowbox kardiologische undgefäßchirurgische Interventionen anverschiedenen Pathologien durchge-führt. Das System simuliert realitäts-nah Blutströme für patientenspezifi-sche Herz- und Aortenmodelle. DieVitaldaten können per Touchscreen

eingegeben werden. Insbesonderebei der Implantat- und Instrumenten-herstellung dienen solche Systemeder Durchführung präklinischerTests, Validierung, Schulung sowiePräsentation neuer Produkte.Mit seinem Angebot konnte das

Start-up-Unternehmen jüngst dieJury des Fed-Ex KMU-Wettbewerbsüberzeugen. Human-X gewinnt2017 den mit 20.000 Euro dotiertenHauptförderpreis. Dieser wird am20. Juli im Rahmen einer Abendver-anstaltung mit 400 geladenen Gäs-ten in Berlin übergeben.www.myhumanx.com

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TITEL 3D-DRUCK

24 6 2017

„Der plastische 3D-Druckder Herzklappe hat etwasMagisches – ich schauedamit quasi in dieZukunft, indem ich dieindividuelle Herzklappemeines Patienten schonin der Hand halte, bevorich mit der Operationbeginne“, schwärmt derHerzchirurg Prof. Dr. RalfSodian.

Bild:T

omtec

ter Fremdkörper in ihren Körper eingebracht. Undschließlich können vor allem bei Kindern und Ju-gendlichen „mitwachsende“ Implantate erzeugtwerden.Prototypen könnenmittlerweile bei Interesse zu

Demonstrationszwecken erstellt werden. Die Part-ner des Forschungsprojektes haben sich hierzumitihren jeweiligen Kernkompetenzen eingebracht.Das Projekt zeigt, wie innovativ Medizintechniksein kann, wenn sich unterschiedliche Partner – indiesem Fall Maschinenbauer, Materiallieferantenund Medtech-Hersteller – ergänzen. Dass die Me-dizintechnik-Industrie das Potenzial des 3D-Druckserkannt hat, dürfte heute nicht mehr in Frage ste-hen. Beim Patienten ankommen werden Medizin-produkte odermedizinische Anwendungen jedochnur, wenn auch Ärzte aufgeschlossen auf das The-ma reagieren und dieMöglichkeiten, die sich ihnenbieten, voll ausschöpfen.In den labyrinthartigen Fluren des Universitäts-

klinikums in Lübeck ist man mehr als nur aufge-schlossen. Dort ist der 3D-Druck bereits angekom-men. Genauer gesagt: im 3D-Labor des Instituts fürNeuroradiologie. Hier nutzt der Neuroradiologe undForscher André Kemmling die Stereolithografie(SLA) für den 3D-Druck von Hirnarterien, mit derenHilfe er personalisierte Eingriffe durchführen kann.Ausgehend von individuellen Patientenscansschafft Dr. Kemmlingmit 3D-Modellen lebensgroßeNachbildungen der Gefäßanatomie. Seine Vision:ein personalisierter Behandlungsplan – zum Bei-spiel zur Behandlung von Aneurysma-Patienten.Mithilfe der Methode von Dr. Kemmling könnenMediziner akkurate, lebensechte Modelle der Ge-hirnarterien eines Patienten nachbilden und andiesen üben. So lässt sich außerdem die Dauer desEingriffs um bis zu 50 Prozent reduzieren.Dr. Kemmling nutzt den 3-D-Drucker Form 2 der

Firma Formlabs. Damit kann er die Modelle vonacht Aneurysma-Patienten innerhalb von zwei Ta-gen drucken. Silikonmodelle haben eineVorlaufzeitvon mehreren Wochen und bieten aufgrund desSpritzgussverfahrens nicht dieselben anatomischenDetails wie die Modelle aus dem 3D-Drucker, so dieErfahrung in Lübeck. Hier werden dieModelle des-halb mit transparentem Kunstharz gedruckt. Siehaben eine Schichtauflösung von 0,025mm – feinerals das menschliche Haar.Dass 3D-gedruckte Silikonmodelle in der Medizin

durchaus Potenzial haben, glaubt Hannah Riedle.„Wir können 3D-Modelle aus Silikon anhand vonmedizinischen Bilddaten drucken, die wir aus derKernspin- oder Computertomografie erhalten“, be-richtet die Ingenieurin von der Universität Erlangen,die demThema ihre Doktorarbeit widmet und da-für mit demWerkstofflieferanten Wacker Chemiezusammenarbeitet. Auch ihr geht es um die indi-viduelle Nachbildung von Patientenorganen, meistin Originalgröße. An den gedruckten Modellenkönnen Ärzte operative Eingriffe planen – und so-

gar üben, denn „Silikon hat für uns den großenVorteil, dass es elastisch ist undman es gut schnei-den kann“, sagt Riedle.Die Industrie könnte im 3D-Druck individuelle

Atemmasken undHörgeräte aus Silikon herstellen.Dazumuss das Bewusstsein für den aktuellen Standder Technik in diesem Bereich jedoch erst nochgeschaffen werden. Immerhin: „In den Köpfen derUnternehmer findet langsam ein Umdenken statt.Immer öfter wird erwogen, ob anstelle der norma-lerweise eingesetzten Spritzguss- und Fräsverfah-ren auch die Additive Fertigung eingesetzt werdenkann. Die neue Liquid-Additive-Manufactu-ring-(LAM)-Technologie ist eine Revolution im3D-Druck und wird dieses Umdenken massiv impositiven Sinne beeinflussen. Man kann so weitgehen und vomBeginn eines neuen Zeitalters spre-chen, denn etwas Vergleichbares hat es weltweitbisher nicht gegeben“, ist Florian Bautz, Geschäfts-führer von German Rep-Rap, überzeugt. Das Unter-nehmen entwickelt und fertigt 3D-Drucker aufBasis der Fused Filament Fabrication und vertreibtdiese mit Software, Filamenten und Zubehör.

Branchenkenner sprechen bereitsvom Beginn eines neuen Zeitalters

Um dieses neue Zeitalter einzuleiten, müssen aufFertigungsseite teils noch technische Lücken ge-schlossenwerden. Siemens undMaterialise habendeshalb die Additive-Manufacturing-Technologievon Materialise in die NX-Software von Siemensintegriert. „Bisher benötigten Hersteller im Prozessder additiven Fertigung zwei getrennte Systeme –das eine für das Produktdesign und ein weiteres,um dieses Produktdesign für den 3D-Druck vorzu-bereiten. Die Datenübersetzungsprobleme und derMangel an Assoziativität zwischen diesen beidenSystemen hatten einen zeitraubenden und fehler-behafteten Prozess zur Folge. Durch die Beseitigungdieser Probleme helfen wir, die additive Fertigungals Produktionswerkzeug voranzutreiben“, erläutertZvi Feuer, Senior Vice President of ManufacturingEngineering Software bei Siemens PLM Software,die Vorteile.ZumAbschluss noch einmal ein Blick in die For-

schung. In einem vom BMBF geförderten Projektarbeiten Forscher an der automatischen Generie-rung ultraschallbasierter Planungsmodelle für Herz-klappenoperationen.Wie in Lübeck sollen Patien-ten auch hier von verringerten Komplikationendurch die intensivere Vorbereitung des Chirurgenauf den Eingriff profitieren. Prof. Dr. Ralf Sodian,Herzchirurg der LMU München und Chefarzt derKlinik für Herz-Thorax- und Gefäßchirurgie amMedi-Clin Herzzentrum Lahr, hebt den Einfluss desForschungsprojektes auf die zukünftige Arbeit vonKardiologen hervor: „Der plastische 3D-Druck derHerzklappe hat etwasMagisches – ich schaue damitquasi in die Zukunft, indem ich die individuelleHerzklappe meines Patienten schon in der Handhalte, bevor ich mit der Operation beginne.“Was sich mit den Kopien menschlicher Organe

zukünftig noch alles anstellen lässt, bleibt abzu-warten. Dass 3D-gedruckteMedizinprodukte bereitsaußerhalbwie innerhalb desmenschlichen Körperswertvolle Dienste leisten, steht für Forscher, Ärzteund Unternehmen jedenfalls längst nicht mehr inFrage. ks

„Bei der Produktion von morgen spieltder 3D-Druck eine ganz große Rolle.“Florian Bautz, German Rep-Rap

Dr. Bastian E. Rapp nenntden 3D-Druck mit Glas„eine Innovation in derMaterialprozessierung“.

„Additive Fertigung istheute Realität, sogar inhochregulierten Märktenwie dem Gesundheitsbe-reich sowie der Luft- undRaumfahrt“, sagt JohanPauwels, Executive VicePresident bei Materialise.

Bild:K

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aterialise

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6 2017 25

3D-DRUCK TITEL

„Jede Komponenteneu erfinden“Sutrue ist ein CAD- und Designentwicklungszentrum,das sich auf die Entwicklung von medizinischenGeräten für die Kardiologie spezialisiert hat. Für denGründer Alex Berry ist 3D-Druck die Fertigungstechnikder Zukunft.

Bild:S

utrue(UK) Herr Berry, hat AdditiveManufacturing im Bereich

Medizintechnik den Durchbruch geschafft?Ja und nein wäre die ausgewogene Antwort. InBezug auf Zahnlabore oder Implantatherstellerwürde ich zustimmen. Hier werden spezielle Ma-terialien für bestimmte Patienten verwendet, undmetallbasierte Lösungen sind heutzutagewohl weitverbreitet. Im Fall vonmedizinischen Instrumentensind wir aber noch etwas davon entfernt, alle ver-fügbaren Möglichkeiten auszunutzen. Die Bedeu-tung vonAMwird heute immer noch unterschätzt.

Es gibt also noch Informationsbedarf?Einmedizinisches Instrument ist das „Handwerks-zeug“ eines Arztes oder Chirurgen. Ärzte und Chi-rurgen sind jedoch keine Entwickler oder Ferti-

gungsexperten. Für den Arzt istes letztlich hilfreich, sich miteiner externen Partei auszutau-schen oder von dieser beratenzuwerden, um genau herauszu-finden, wie einWerkzeug effizi-enter gestaltet werden kann.Diese Brückenbauer sind Men-schen wie Richard Trimlett(Anm. der Red.: Richard Trimlettvom Royal-Brompton-Kranken-haus in London fungiert als me-dizinischer Beratungsexperte fürdie Firma Sutrue.). Richardsprichtmit Chirurgen und ist beiOperationen anwesend, um zuverstehen, wie ein Instrumentaussehen sollte und wie eine

bestimmte Aufgabe damit besser durchgeführtwerden könnte. Mit diesen Ideen kommenwir dannzusammen und entwickeln Prototypen. Danachfolgen Tests und weitere Änderungen am Design,bis die endgültige Lösung gefertigt wird. Dies istein interaktiver Prozess.Was früher Jahre dauerte,kann heute in drei, sechs oder neun Monaten er-reicht werden.

Wie sehen Ihre Zukunftspläne aus?Ich bin vielleicht ein Idealist, wenn ich sage, dasswir mit AM-Lösungen dazu beitragen können, dieChirurgie weiterzuentwickeln und vorwärtszubrin-gen. Ich finde das sehr spannend. Wir denken insehr viele verschiedene Richtungen. Im Prinzipkann jede herkömmliche Komponentemit AM neuerfunden werden. kswww.sutrue.com

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KONSTRUKTION DIAGNOSTIK

26 6 2017

Diagnosen ganz ohne Blut:Mikrofluidik macht es möglich

Mit automatisierten Point-of-care-Produkten lassen sich Diagnosen undTherapien auch außerhalb von Labors, Arztpraxen und Kliniken stellen.Den aktuellen Stand von Technik undWissenschaft hat das CompamedFrühjahrsforum 2017 gezeigt.

Mikrofluidik lässt Flüssiges durchfeinste Kanäle zirkulieren – und ist einWachstumsmarkt mit dem Potenzial,die Labordiagnostik zu revolutionieren.

Bild:M

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Die Medizintechnik entwickelt sich zunehmendin Richtung einer dezentralen Betreuung vonPatienten. Dahermüssen auch alle diagnosti-

schen und therapeutischen Maßnahmen und Ge-räte am „Point of Care (PoC)“ arbeiten. Dies bietetgroßeVorteile gegenüber der bisherigen Praxis, diePatienten zu einemArzt zu bestellen und die Testsin einem Labor durchzuführen. So lassen sich sta-tionäre Aufenthalte vermeiden, schnellere Ergeb-nisse zur spezifischen Diagnose und personalisier-ten Behandlung erzielen sowie Kosten im Gesund-heitssystem senken.Um diese Pluspunkte nutzen zu können, müssen

Geräte zur Diagnostik und Therapie automatisiertund zuverlässig arbeiten. Proben sollten in genaudefinierten Mengen zur Analyse geführt, aufberei-tet und getestet werden. Medikamentemüssen aufdas Krankheitsbild des individuellen Patientenabgestimmt und dosiert werden. In allen diesen

Bereichen spielen mikrofluidische Systeme einegroße Rolle.Das 11. Compamed Frühjahrsforum hat gezeigt,

wie diese Bauteile und Systeme hergestellt undwelcheMaterialien dazu benutzt werden, aber auchwie Bio-MEMS-Produkte in der Diagnostik oder derDosierung von Medikamenten eingesetzt werden.Organisiert wird das Forum vom Ivam Fachver-band fürMikrotechnik in Kooperationmit der Mes-se Düsseldorf.Heute basieren die meisten Gesundheitsunter-

suchungen auf der Analyse von Blut, dasmit inva-siver Technik gewonnenwird. Im Laufe des letztenJahrzehnts gab es einen Schritt zur Verwendung„frei zugänglicher“ Körperflüssigkeiten wie Spei-chel, Urin und Schweiß. Die Technologien, die zurErhebung, Vorbereitung undAnalyse dieser Probenverwendet werden, sind aber nicht genau, robustoder einfach in der Bedienung. Darüber hinaus sind

Klaus Jopp

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6 2017 27

DIAGNOSTIK KONSTRUKTION

INFO

Die Mikrofluidik ist ein WachstumsmarktDerzeit sind 750 Firmen weltweitim Feld der Mikrofluidik aktiv.Rund 45 neue Start-ups kommenjedes Jahr hinzu – aber im selbenZeitraum verlassen auch rund 20Firmen dieses Gebiet, werdenaufgekauft oder müssen ge-schlossen werden.

Spitzenadressen bei der Kommerzi-alisierung von Mikrofluidik sind dieUniversität von Kalifornien, Berkeley,Harvard und das MassachusettsInstitute of Technology. In Europagehören die University of Twente,die ETH Zürich und die University ofCambridge zur Spitzengruppe.Seit 1998 ist die Anzahl der Pa-

tente, die den Begriff „Microfluidic“im Titel oder im Abstract führen, von

null auf über 1.300 pro Jahr ange-stiegen. Bei den Materialien istPolydimethylsiloxan, ein Polymer aufSiliziumbasis, in der universitärenForschung sehr beliebt, währenddie Industrie bevorzugt Cyclo-Ole-fin-Polymere (COP) und Cyclo-Ole-fin-Copolymere (COC), Glas, eineKombination aus Glas und Siliziumsowie Polymethylmethacrylat (PM-MA) einsetzt. COC und COP wer-den hauptsächlich für Einwegartikelim Bereich Point of Care verwendet,Glas wird besonders für anspruchs-volle Anwendungen gewählt, alsofür Geräte, die oft und längere Zeitwiederverwendet werden, aberauch in Fällen, in denen höhereDrücke und Temperaturen erforder-lich sind.

die Ergebnisse, die aus diesen Flüssigkeiten gewon-nen werden, nicht besonders belastbar.Im Centre Suisse d’Electronique et de Micro-

technique SA (CSEM)wird an der Entwicklung vonSensoren für eine nicht-invasive Überwachung vonPatienten geforscht, die in der Point-of-Care-Diag-nostik und in Geräten zum Therapie-Monitoringverwendet werden können. „Ein großer Teil unse-rer Arbeit konzentriert sich auf verschiedene Fä-higkeiten des neuen Gerätes: So soll es auch untrai-niertes Personal benutzen können, es soll zudemin klinisch anspruchsvollen Situationen auch beiEinzelpersonen einsetzbar sein, von denen Blut-proben schwer zu erhalten wären, und es müssteauch in abgelegenen Gebieten einsetzbar sein“, er-klärt Samantha Paoletti vom CSEM.

Speichel, Urin oder Schweiß könntendie invasive Blutprobe ersetzen

Das CSEM entwickelt Technologien, beruhend aufeinem modularen Ansatz für die Diagnostik. Erumfasst die Probenvorbereitung, also das Sammelnund die Verarbeitung von Körperflüssigkeiten mitMikrofluidik-Designs, und den Nachweis von spe-ziellen Zielmolekülen wie Elektrolyten, Proteinen,Peptiden, Immunglobulinen oder kleinen organi-schen Komponenten. Dazu können optische, fluo-reszierende oder elektrochemische Sensoren ein-gesetzt werden, die das CSEM entwickelt, produ-ziert, funktionalisiert und in kostengünstigeLösungen integriert. Zudem arbeitet das Centre anden Nachweiseinheiten, an der zugehörigen Elek-tronik, der Stromversorgung und Datenübermitt-lung. „Unser Portfolio besteht aus mehreren Sen-soren, die zum Beispiel Kalium- undNatriumionen,Glukose, Laktat, pH- und Impedanz-Wert detektie-ren“, so Paoletti. CSEM hat bewiesen, dass die Sen-soren in Kleidung (Wearablesmit Schweißanalyse)integriert oder zur Speichel- und Urinuntersuchungeingesetzt werden können. kswww.compamed.de

INFODie nächsteCompamed findetmit gut 800Ausstellern vom13. bis 16. Novem-ber 2017 auf demGelände derMesse Düsseldorfstatt.

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KONSTRUKTION WÄLZLAGER

28 6 2017

Dünnringlager in Exoskelett der ETHZürich lassen Gelähmte wieder laufen

Ausgeklügelte technische Vorrichtungen, mit denen Querschnittgelähmtewieder laufen können: Sogenannte Exoskelette sind weltweit der Gegenstandwissenschaftlicher Forschung – auch an der ETH Zürich. Hier helfen Dünn-ringlager, die natürliche Funktionsweise des Kniegelenks nachzuahmen.

Im Exoskelett der ETHZürich sind Vierpunktla-ger im Einsatz, die invielen Anwendungen zweiLager ersetzen können.

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An der Eidgenössischen Technischen Hoch-schule Zürich (ETH) wird derzeit im Rahmendes Projekts Varileg (Variable Impedance Leg)

ein Exoskelett entwickelt, das sich vor allem durchmechanisch verstellbare Steifigkeit im Knie aus-zeichnet. Dünnringlager von Rodriguez ermöglichenhierbei eine möglichst kompakte und leichteBauform dieser „Rüstung“.Ein elfköpfiges, interdisziplinäres Team aus Stu-

denten der ETH Zürich hat es sich im Rahmen einessogenannten Fokus-Projekts zur Aufgabe gemacht,ein elektrisch betriebenes Exoskelett zu entwickeln.Das sogenannte Varileg soll Paraplegikern ermög-lichen, wieder selbstständig aufrecht gehen zukönnen. „Mit den Fokus-Projekten ermöglicht dieETH Zürich ihren Studierenden über zwei Semesterhinweg die praxisnahe Entwicklung eines funkti-onierenden Systems – von den ersten Ideen bis hinzum fertigen Produkt“, so Jannick Oberbeck, Pro-jektmanager bei Varileg. Schon das letztjährige Fo-kus-Projekt-Team hatte sichmit Varileg beschäftigtund einen Prototyp realisiert, der nun weiterent-wickelt wird.Das Exoskelett Varileg unterscheidet sich von

bestehenden Exoskeletten hauptsächlich durcheine mechanisch verstellbare Steifigkeit im Knie,

für die unter anderem Aktuatoren mit variablerImpedanz sorgen. Steigungen und Treppen stellensomit kein Problem dar. Starke Motoren ermögli-chen den Nutzern zudem aufzustehen und sichhinzusetzen. So lässt sich die natürliche Funktions-weise eines Kniegelenks weitestgehend nachah-men. „Variable Steifigkeit wurde schon erfolgreichin der Robotik implementiert“, erläutert Oberbeck.„Wir sind überzeugt davon, dass diese Technologieauch die Alltagstauglichkeit von Exoskeletten re-volutionieren wird.“

Die Vorteile: kleiner Querschnitt, abersehr großer Bohrungsdurchmesser

Realisiert wird das Konzept der variablen Steifigkeitdurch das im Oberschenkel integrierte Macce-pa-System (Mechanically Adjustable Complianceand Controllable Equilibrium Position Actuator).Dabei ist eine Platte über einen Motor drehbar mitdem Unterschenkel verbunden und rotiert frei aufdem Oberschenkel. Über den oberen Motor kanneine Feder vorgespannt werden, die mit der Plattefest verbunden ist. Durch Drehen des unteren Mo-tors lässt sich dieWinkelposition der Platte relativzum Unterschenkel verändern, der Unterschenkelbewegt sich. Dabei nimmt die mit der Platte ver-bundene Feder Kraft auf, bis einMomentengleich-gewicht entsteht.„ImVergleich zur erstenVersion desVarileg-Pro-

totyps wollten wir die Breite des Systems im Be-reich des Oberschenkels verringern“, erläutert Ober-beck. Deshalbwurde gleich zu Projektbeginn nacheiner möglichst platzsparenden Lagerung für dieGetriebeeinheit gesucht. Die Wahl fiel schließlichauf metrische Dünnringlager des Herstellers Kay-don. Ausschlaggebend war einerseits das geringeGewicht der Lager und andererseits der große In-nendurchmesser bei zugleich kleinem Platzbedarf– perfekt für die vorliegende Anwendung.Derzeit werden im Exoskelett Varileg insgesamt

zwei Dünnringlager verbaut – je eines pro Kniege-lenk. Der Hintergrund: In den Knien des Exoskelettsmuss eine Getriebeeinheit inklusiveMotor komplettbeweglich gelagert sein. Auf diese Einheit wirkenverhältnismäßig große Lasten, die durch Lagerun-gen an beiden Enden aufgefangenwerden. Auf dereinen Seite ist das Getriebemit einerWelle verbun-den, was eine Lagerungmit einem konventionellenKugellager zulässt. „Um auf der anderen Seite platz-und gewichtssparend konstruieren zu können, warein Dünnringlager mit einem großen Innendurch-messer unverzichtbar“, betont Oberbeck. Sowurde

INFOIst überzeugt, dassdie Technologieder ETH Zürich dieAlltagstauglichkeitvon Exoskelettenrevolutionierenwird: JannickOberbeck, Projekt-manager Varileg.

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WÄLZLAGER KONSTRUKTION

296 2017

es möglich, die Getriebeeinheit ohne komplizierteund platzraubende Hilfskonstruktionen zu lagern.Dünnringlager zeichnen sich durch einen kleinen

Querschnitt bei sehr großem Bohrungsdurchmesseraus. Damit erlauben sie die kompakte, gewichtspa-rende Gestaltung von Lagern und zugleich dieDurchführung von Kabeln oder Wellen durch dieBohrung. Typische Einsatzgebiete sind unter ande-rem die Robotik, die Halbleiterbranche und dieMedizintechnik. Das Angebot von Rodriguez um-fasst 250 unterschiedliche Dünnringlager der SerieReali-Slim des Herstellers Kaydon in zölligen undmetrischen Abmessungen.Im vorliegendenAnwendungsfall kommenVier-

punktlager zum Einsatz, die als Typ X bezeichnetwerden. Sie können in vielen Anwendungen zweiLager ersetzen und werden somit überall dort ein-gesetzt, wo eine paarweise Anordnung vonTyp-A-Lagern nichtmöglich ist. „Die Lager sind für unter-schiedliche Belastungen konzipiert“, erläutert UlrichSchroth, Geschäftsbereichsleiter Value Added Pro-ducts bei Rodriguez. „Die einzigartige interne Geo-metrie erlaubt die Aufnahme radialer Lasten, axi-aler Lasten in beide Richtungen sowieMomenten-lasten einzeln oder in jeder Kombination.“ Nacheiner Beratung durch die UikerWälzlager AG – denSchweizer Vertriebspartner von Rodriguez – ent-schied sich das Entwicklungsteam von Varileg füreinemetrischeAusführung der Lager, was die Arbeit

der Konstrukteure erleichtert, weil nicht mehr inmetrische Maße umgerechnet werden muss.Der neue Prototyp befindet sich aktuell in der

Erprobungsphase: Ein querschnittsgelähmter Ex-Pi-lot trainiert derzeit mit dem Exoskelett für ein ehr-geiziges Ziel: Im Oktober möchte er am Cybathlonin Zürich teilnehmen – einem Event, bei dem sichMenschenmit körperlichen Behinderungen in sechsanspruchsvollen Disziplinen messen. prwww.rodriguez.de

Das Exoskelett Varilegunterscheidet sich vonanderen Exoskelettenhauptsächlich durch seinemechanisch verstellbareSteifigkeit im „Knie“.

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KONSTRUKTION NORM- UND BEDIENTEILE

Hygienic Design und Hygienic Usit –eine Differenzierung

Bei hygienesensiblen Produkten und Produktionsverfahren sind Norm-und Bedienteile nach Hygienic Design das Maß der Dinge. Doch welcheFaktoren stehen hinter diesem Begriff und was wird unter Edelstahl-komponenten für Hygienic Usit verstanden, die von der Novonox inKooperation mit Freudenberg Sealing Technologies entwickelt wurden?

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INFODer Begriff Hygi-enic Design spie-gelt prinzipielleGestaltungsvor-schriften wider.Demnach müssenNorm- und Bedien-teile über glatteOberflächen verfü-gen, sodass sichVerschmutzungenleicht entfernenlassen oder garnicht erst anhaften.

Ob Medizin-, Chemie- und Pharmaindustrieoder Getränke- und Lebensmittelherstellung:Den Verantwortlichen in Unternehmen mit

hygienesensiblen Fertigungsverfahren bleibt keineWahl. Sie stehen vor der Herausforderung, maschi-nelle Produktionsprozesse so zu gestalten, dassGefahrenwie etwa Produktverschmutzungen oderVerkeimungen ausgeschlossen werden. Im Fokusstehen daher Maschinenbaukomponenten, die sokonzipiert sind, dassVerschmutzungen, Keime so-wie Reste von Reinigungsmitteln nicht anhaftenkönnen. Um diesenAnsprüchen gerecht zuwerden,ist der Einsatz von Maschinenbauteilen nach Hy-gienic Design erforderlich.Der Begriff Hygienic Design spiegelt zunächst

prinzipielle Gestaltungsvorschriften der jeweiligenMaschinenbauteile wider. Norm- und Bedienteilenach Hygienic Design müssen zum Beispiel überglatte Oberflächen verfügen, damit sich Produkt-reste und Verschmutzungen besonders leicht ent-fernen lassen oder, noch besser, gar nicht erst an-haften können.Hygienisch einwandfreie Produktionsabläufe

dienen jedoch nicht nur dem Selbstschutz produ-zierender Unternehmen im Hygienebereich, umGefahren, teuren Produktionsausfällen und schließ-lich auch Rufschädigungen aus demWeg zu gehen.Gemäß GPSG (Geräte- und Produktsicherheitsge-setz) entsprechend der europäischen Maschinen-richtlinie (2006/42/EG) sind betroffene Betriebeauch gesetzlich dazu verpflichtet, die hier geregel-ten Anforderungen einzuhalten.

Das Gesetz ist präzise formuliert und geht expli-zit auf die nach Hygienic Design einzuhaltendenErfordernisse ein. Anhang 1.2.1 der Maschinenricht-linie etwa regelt Faktoren zur Reinigung sowieAusgestaltung der Flächen und Verbindungsteile.Zudem müssen Hinweise zur Ableitung von Flüs-sigkeiten und Kontaminationsrisiken Berücksich-tigung finden und es werden bestimmte Betriebs-stoffe thematisiert. Aufgeführt sind zudem Beispie-le für spezielle Risiken in hygienesensiblenFertigungsbereichen.

Maschinenrichtlinie regelt Gestaltungvon Flächen und Verbindungsteilen

Während der Begriff Hygienic Design also bestimm-te Standards bindend deklariert, handelt es sich beiKomponenten für Hygienic Usit um markenge-schützte, patentierte Inox Components. Grundlageder von Novonox in Kooperation mit FreudenbergSealing Technologies entwickelten Komponentenbilden auch hier die Vorgaben nach Hygienic De-sign. Neuartige Dicht- und Unterlegscheiben Hygi-enic Usit von Freudenbergmit speziell abgestimm-ten Schraubsystemen von Novonox führen jedochzu einer einzigartigen Dichtungs- undVerbindungs-technik aus einem Guss. Im Ergebnis handelt essich um optimale Sicherheitseinheiten mit nochglatteren, hochglanzpolierten Oberflächen und tot-raumfreien Rundungen und Schrägen, an denennichts anhaften oder keimen kann. prwww.novonox.com

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Auswahl an Edelstahlkomponenten für HygienicUsit – entwickelt von Novonox in Kooperation mitFreudenberg Sealing Technologies.

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MARKT KONSTRUKTION

316 2017

19./20. September 2017Messe Luzern

An der Fachmesse für den drittgrössten Medtech-Markt Europas erwarten Sie:

160Aussteller

6Fokusthemen

32Expertenvorträge

1500Fachbesuchende

medtech-expo.ch

Vestakeep Peek für ein neuesFadenankersystem

Hochleistungskunststoff –Vestakeep Peek von Evonik istdas Material der Wahl für dasFadenankersystem Katortm:Dieses hat jüngst seine chirur­gische Bewährungsprobe inOperationen von Rotatoren­manschetten und bei derWie­derbefestigung von Achilles­sehnen bestanden. Dank Ver­wendung vonVestakeep Peekbietet das Fadenankersystemeine höhere Strukturintegrität.Zugleich ermöglicht die beson­dere Festigkeit der Konstruk­tion Chirurgen, mit wenigerFadenankern zu operieren.„Evonik widmet sich mit

seinen Medizintechnik­Part­nern dem Fortschritt in neuenchirurgischen Technologien.

Wir entwickeln das Vesta­keep­Portfolio weiter, um derMedizintechnikindustrie inno­vative Peek­Polymertechnolo­gien anzubieten“, erläutertVikram Chatur, Vice Presidentund General Manager vonEvonik High Performance Po­lymers in Nordamerika.„Die hohe Ermüdungsbe­

ständigkeit von VestakeepPeek hat sich als der entschei­dende Faktor für das Katortm­Fadenankersystem erwiesen“,ergänzt Lane Hale, ExecutiveVice President von SurgicalFrontiers. Die Anker nehmenim Verlauf des Heilungspro­zesses hohe Spannungsbelas­tungen auf. prwww.evonik.de

Das neue Katortm-Faden-ankersystem besteht ausVestakeep Peek von Evonik.

IEC-konforme Corcom-RFI-Eingangsfilter für Medizingeräte

EMV – TE Connectivity hat dieIEC­konformen Corcom­RFI­Eingangsfilter der IH­Serie neueingeführt. Diese unterdrü­cken elektromagnetische Stö­rungen, die in medizinischenGeräten auftreten können, dienicht geerdete C18­Eingängeerfordern. Das erleichtert Me­dizingeräteherstellern, die Vor­gaben der IEC 60601­1 zu er­füllen, die spezielle Anforde­rungen an die Sicherheit fürden Heimgebrauch definiert.Der Markt für diese Gerätedürfte aufgrund einer älterwerdenden Bevölkerung unddes Trends zur Fernüberwa­chung von Patienten über dasInternet der Dinge voraus­sichtlich schnell wachsen.

Die IH­Serie der Corcom­Fil­ter hält strenge Sicherheits­standards ein und ist entspre­chend den 2MOPP­Anforde­rungen klassifiziert (zweiunabhängige Schutzmaßnah­men für Patienten). Sie trägtdazu bei, elektromagnetischeStörungen im Frequenzbereichzwischen 150 kHz und 300MHz abzuschwächen, wasFCCTeil 15 sowie EN 55011 undEN 55022 fordern. Die Ein­gangsfilter haben eine Kerbe,wodurch sie zu V­Lock­Ver­schlussschnüren kompatibelsind, was die Gefahr einer ver­sehentlichen Trennung desNetzkabels vom medizini­schen Gerät verringert. prwww.te.com

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TE Connectivity stellt IEC-konformeCorcom-RFI-Eingangsfilter für medizinischeGeräte vor.

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KONSTRUKTION MARKT

32 6 2017

Der weltweit kleinste elektrochemische CO-Sensor

Gasmessung – Konstrukteure aufge-horcht: Der weltweit kleinste elektroche-mische Sensor für Kohlenmonoxid istnicht nur besonders kompakt, er arbeitetauch sehr schnell und ist dank seinerLangzeitstabilität wartungsfrei. Nicht zu-letzt lässt er sich sehr leicht implementie-ren. Unitronic, Entwicklungsdienstleisteraus Düsseldorf und Mitglied des schwe-dischenTechnologiekonzerns LagercrantzGroup, präsentiert denTGS 5141 von Figa-ro Engineering auf der Sensor+Test 2017.Die ausgezeichnete Stabilität und hohe

Empfindlichkeit des Figaro-Sensors er-möglicht die Konstruktion von langlebi-gen und wartungsfreien Gasdetektoren.Figaro-Gassensoren fanden zunächst inGaswarngeräten, der Medizintechnik so-wieMess- und RegelungsgerätenVerwen-dung. Später kamenAtemalkoholmessge-räte, Sensoren zur Kontrolle des Kochvor-gangs in Mikrowellengeräten, inLüftungssteuerungen sowie zur allgemei-nenMessung der Luftqualität in Gebäudenund Fahrzeugen hinzu.Laut Anbieter ist der TGS 5141 mit nur

14 mmDurchmesser und 5 mmHöhe derkleinste elektrochemische CO-Sensor aufderWelt. Dank Verwendung eines neueneinzigartigen Elektrolyten kommt der

CO-Sensor erstmals ganz ohne Wasser-speicher aus, wodurch sich die Baugrößegegenüber demVorgängermodell TGS 5042um rund 90 Prozent und das Gewicht aufnur noch 2,5 g verringert.Da der TGS 5141 die benötigte Energie

selbst erzeugt und der Stromverbrauchder zusätzlich erforderlichenAuswertelek-tronikmit wenigen µA extrem gering aus-

fällt, ist ein praktisch wartungsfreier Be-trieb sichergestellt. Der Sensor kann beiTemperaturen von -10 bis +50 °C unein-geschränkt eingesetzt werden.Wie schonseine Vorgängermodelle ist auch der TGS5141 mit individuellen Empfindlichkeits-daten ausgestattet. Beim Einbau ist somitkeine weitere Kalibrierung nötig. prwww.unitronic.de

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Für Vakuum-Pick-and-Place-Verfahren geeignet

Male-Terminals – KeystoneElectronics hat sein Portfolioan Quickfit-PCB-Terminals er-weitert. Die neuen Male-Ter-minals sind so ausgelegt undverpackt, dass sie sich wieandere SMD-Bauteile für Va-kuum-Pick-and-Place-Verfah-ren eignen. Diese SMD-Termi-nals ermöglichen kürzere

Montagezeiten, da sie wieandere SMD-Bauteile auf derLeiterplattemontiert und ver-arbeitet werden.Ihr Design mit drei Beinen

verhindert ein Umbiegen, unddie rechtwinklige Position zurLeiterplatte wirdwährend desLötens und danach dauerhaftbeibehalten. Die Quickfit-SMD-Terminals aus Zinn-Ni-ckel-beschichtetem Messingermöglichen einfaches Re-flow-Löten und gewährleistenzuverlässige Lötverbindungen.Erhältlich sind sie in

13”-Tape-and-Reel-Verpackungmit temperaturbeständigenNylonpads für die Pick-and-Place-Bestückung. Die Abde-ckung lässt sich nach demReflow-Löten einfach entfer-nen. Die Male-Terminals sindin Tape-and-Reel-Verpackungoder in Bulk-Verpackung abLager erhältlich und auch on-line bestellbar. kswww.keyelco.com

Das Design der Male-Quick-fit-PCB-Terminals mit drei Beinenverhindert ein Umbiegen.

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Hochwirksamer Hautkleberhaftet ohne Kaltfluss

Gerätefixierung – BiesterfeldSpezialchemie erweitert mitDow Corning Soft Skin Adhe-sive MG 7-1010 sein Portfolioan medizinischen Hautkle-bern. Ohne Lösemittel bietetder transparente Silikonhaut-kleber im Vergleich mit etab-lierten Klebern eine noch stär-kere Haftung auf der Haut.Der Kleber wurde speziell

für die präzise Haftung ohneKaltfluss von tragbarenMedi-zingeräten auf der Haut sowiefürmedizinische Klebebänderentwickelt. Anwendungsbe-reiche sind die Diagnostik,Medikamentendarreichungund Patientenüberwachungsowie dieWundpflege.„Mit diesem Silikonkleber

bietet Dow Corning eine leis-tungsfähige Technologie zurFixierung von Medtech-Pro-dukten auf der Haut“, erklärtRobert Radsziwill, ProductManagerMedical Device, Bies-terfeld Spezialchemie. Die star-

ke Haftung bedeute mehr Pa-tientenkomfort durch längereTragezyklen. Zudem werdeeine höhere Belastbarkeit ge-genüber mechanischen Kräf-ten erreicht. Der Kleber eignetsich für die Direkt- als auch fürdie Transferbeschichtung. prwww.biesterfeld-spezialchemie.com

Robert Radsziwill: „Der Silikon-kleber fixiert medizintechnischeProdukte auf der Haut.“

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MARKT KONSTRUKTION

AKTUELLE PATENTE KURZ UND BÜNDIG

NahtinstrumentChirurgie – Die Erfindungbetrifft ein chirurgischesNahtinstrument für Ein­zelnähte, die einen gera­den doppelten Fadenrück­lauf aufweisen, mit eineratraumatischen Nadel undeinem Fadengreifer, diemittels einer Linearfüh­rung entlang einer Vor­wärtsrichtung imWesent­lichen parallel geführtsind. Die Nadel weist eineFadenführung auf, die ei­nen Faden über eine freieWeglänge schräg zur Vor­wärtsrichtung führt.www.serag-wiessner.de

RobotersystemIn-situ-Implantatdruck– Die Erfindung betrifft einRobotersystem und einVerfahren zumBehandelneines Patienten. Dermehr­achsige Gelenkarmroboterführt eine Druckvorrich­tung, die zum Aufbaueneines Implantats durchDrucken eines biokompa­tiblen Druckmaterials ein­gerichtet ist. Der Gelenk­armroboter kann dabei andem Patienten positioniertwerden und das Implantatin dem Patienten in situaufbauen.www.kuka.com

AnschlusssystemÜberwurfmutter – Die Er­findung betrifft ein An­schlusssystem für Fluid­verbindungen, das we­nigstens ein Verbin­dungsbauteil und eineÜberwurfmutter aufweist.Das Verbindungsbauteilweist wenigstens einenersten Mantel und eineNut auf. Der erste Mantelbildet eine innenliegenderohrförmige Durchführungmit einer Längserstre­ckung, wenigstens teilwei­se entlang einer erstenzentralen Achse.www.hopf-kunststoff.de

MEISTGEKLICKT

1.Medizingeräte-Entwicklung mitFokus auf die Usabilitywww.lunar-europe.com

2.Wachsende Komplexität: Dent-sply Sirona reagiert (Baukasten)www.wzl.rwth-aachen.de

3.Kanzlerin Merkel interessiert anMikromotoren für Medizintechn.www.faulhaber.com

4.Exoskelett mit Dünnringlagernlässt Gelähmte laufenwww.rodriguez.de

5.Diagnosen ganz ohne Blut: Mik-rofluidik macht es möglichwww.compamed.de

6.Silikon, Latex, PVC oder TPE –was spricht für TPE?www.actega.de

7.Damit sich medizinische Gerätenicht untereinander störenwww.neumueller.com

8.Siemens und Materialise führenihre Lösungen zusammenwww.materialise.com

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SPECIA

L FERTIGUNGSTECHNIK KUNSTSTOFFVERARBEITUNG

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Insgesamt 75.000 Besucher interessiertan Arburgs Highlights zum Spritzgießen

Das Spritzgießen ist eines der wichtigsten Herstellungsverfahren für medi-zintechnische Produkte. Entsprechend groß ist alljährlich das Interesse anden Technologie-Tagen von Arburg. Devicemed war vor Ort und fasst diewichtigsten Trends zusammen.

Gut besucht sind alljährlich dieTechnologie-Tage von Arburg.Auch viele Medtech-Herstellerinformieren sich hier über aktu-elle Trends.

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INFOAnwendungsbera-ter Sven Kitzlinger(li.) und, neu, Medi-zintechniker MartinManka sind beiArburg erste An-sprechpartner fürAnfragen aus derMedtech-Branche.

Unter den mehr als 50 Exponaten, die Arburgauf denTechnologie-Tagen imMärz 2017 prä-sentiert hat, fanden sich wieder zahlreiche

Anwendungs-Highlights. Das breite Spektrum anMaschinen, Verfahren und Branchenlösungen reich-te vonMassenartikeln für die Medizin- undVerpa-ckungstechnik über die anspruchsvolle LSR/LSR-Verarbeitung bis zur additiven Fertigung undIndividualisierung von Großserien in Losgröße 1.„Auf unseren Technologie-Tagen können die Be-

sucher mehr erleben und erfahren als auf vielenFachmessen“, ist Dr. Thomas Walther, Leiter An-wendungstechnik bei Arburg, vom Konzept derHausausstellung überzeugt. „Wir präsentieren inZusammenarbeit mit Partnern, Hochschulen undFormenbauern wegweisende Maschinen- undWerkzeugtechnik, ein breites Produkt- undAnwen-dungsspektrum sowie innovativeVerfahren für dieeffiziente Fertigung von Kunststoffteilen.“ Und daskommt gut an: Auch in diesem Jahr haben sichwieder über 6.700 Gäste aus 53 Nationen im Nord-schwarzwald eingefunden. Darunter große Gruppenmit weit mehr als 100 Teilnehmern, zum Beispielaus den USA und China.„Die Technologie-Tage sind damit selbst zu einer

Marke geworden. Insgesamt konntenwir seit 1999rund 75.000 Besucher bei uns in Loßburg begrüßen“,berichtet Michael Hehl, geschäftsführender Gesell-schafter und Sprecher der Arburg-Geschäftsfüh-

rung, nicht ohne Stolz anlässlich einer Pressekon-ferenz zum Auftakt der Technologie-Tage 2017.Davon stammen traditionell rund 10 bis 15 Prozentaus dem Umfeld der Medizintechnik. Auf die war-teten in diesem Jahr fünf Anwendungen und ver-schiedene Reinraumkonzepte:W Eine elektrische Einstiegsmaschine Allrounder570 E Golden Electric produziert mit einemAcht-fach-Werkzeug in einer Zykluszeit von rund zehnSekunden je 20 ml fassende PP-Spritzenkörpermit Luer-Lock-Gewinde.

W Weiche TPE-Stopfen als Spritzennadelschutz ent-stehen auf einem hybridenAllrounder 470 Hmit48-fach-Heißkanalwerkzeug. Zykluszeit: 18 s.

W Einwirtschaftliches Reinraumkonzept wirdmiteinem elektrischen Allrounder 470 A dargestellt:Die Hochleistungsmaschine in Lichtgrau verfügtüber ein Reinluftmodul über der Schließeinheitund FDA/NSF-anerkannte Schmierstoffe. Überein verlängertes Förderband mit Tunneleinhau-sung ist sie von außen an den Reinraum ange-dockt, in den so nur die sauberenTeile gelangen.

W Als High-End-Spritzgießlösung präsentiert Ar-burg einen GMP-konform in Edelstahl ausgeführ-ten elektrischen Allrounder 370 A im Reinraum.Verarbeitet wird medizinisches Peek, das fürLangzeit-Implantate zumBeispiel in der Gesichts-chirurgie, Orthopädie und Dentaltechnik zuge-lassen ist. Je zwei 0,7 g leichte Mikroteile, die inSachen Geometrie undVerarbeitungsanforderun-gen denen von Knochen-Pins ähneln, entstehenin einer Zykluszeit von rund 23 s.

W Wie sichmit einem Freeformer aus einem resor-bierbaren medizinischen Polylactid (PLA) indi-vidualisierte Implantate additiv fertigen lassen,ist am Beispiel von Gesichts- und Schädelkno-chen zu sehen.

Als Pionier in der Verarbeitung von Flüssigsilikon(LSR) stellt Arburg seit über 40 Jahren immer wie-der anspruchsvolle Produktionslösungen vor. AufdenTechnologie-Tagen 2017 wurde in Kooperationmit der Universität Kassel erstmals gezeigt, wiesich durch UV-Aktivierung die Haftung von LSR anPC verbessern lässt. Ein elektrischer Allrounder 370A umspritzt die direkt im Greifer UV-aktiviertenPC-Einleger mit Flüssigsilikon zum fertigenZwei-Komponenten-Probekörper.Eine kostengünstige, aber funktionell einge-

schränkte Alternative zum „echten“ Zwei-Kompo-nenten-Spritzgießen gab es auf einem elektrischenAllrounder 470 A zu sehen, der zweifarbige Eierbe-cher produzierte. Mit einer Spritzeinheit der Größe170 entstehen zunächst auf der unteren Hälfte des

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4+4-fach-Werkzeugs vier weiße LSR-Vorspritzlinge.Dann wird der Kernbalken um 180° gedreht undauf der oberen Hälfte die zweite, gelbe LSR-Kom-ponente angespritzt. Dies geschieht über ein an dasWerkzeug angeflanschtes zweites Spritzmodul.Auf den Technologie-Tagen waren auch acht

Freeformer-Exponate zu sehen, davon fünf im neu-en Arburg Prototyping Center. Fokus: die industri-elle additive Fertigung von Funktionsbauteileneinzeln oder in Kleinserien – darunter individuellangepasste Implantate aus medizinischem PLA,die nach definierter Zeit resorbiert werden.

Die Hausausstellung lockt mehrBesucher an als manche Messe

Ein großer Vorteil des Arburg-Kunststoff-Freifor-mens ist die Möglichkeit, kostengünstige qualifi-zierte Standardgranulate verarbeiten zu können.„Einige große Kunden fahren hierzu eine mehrereJahre dauernde Einführungsstrategie“, erklärt HeinzGaub, Arburg-Geschäftsführer Technik. Sie könnenim Prototyping Center Muster- und Benchmarktei-le fertigen lassen. Besonderheit dieser Technologiesind „fliegende Kunststofftröpfchen“, bei denen dieDüse steht und sich der Bauteilträger bewegt. Dem-entsprechend groß ist das Interesse der Besucheran dieser noch vergleichsweise neuen Form deradditiven Fertigung.Über die additive Fertigung von Einzelteilen und

Kleinserien hinaus lassen sich im Zusammenspielvon additiver Fertigung, Spritzgießen und Indus-trie-4.0-Technologien Großserienteile veredeln undKundenwünsche direkt in dieWertschöpfungsket-te einbinden. Wie eine solche kundenspezifischeIndividualisierung von Großserienteilen funktio-niert, zeigt Arburg in der Effizienz-Arena am Beispieleiner informationstechnisch vernetzten, räumlichverteilten Produktion „smarter“ Kofferanhänger.Zwei Freeformer tragen hierfür zuvor ausgewählteein- oder zweifarbige Grafiken aus ABS additiv aufdie Bauteile auf.Ein Highlight im Bereich Pulver-Spritzgießen ist

der weltweit erste MIM-Rahmen (Metal InjectionMolding) für Smartphones. Ein hydraulischer All-rounder 470 C Golden Edition verarbeitet denFeedstock Catamold 17-4 PH Plus von BASF zu ei-nem nur rund einen Millimeter starken und 136Millimeter langen Grünling im Arburg-Design.In einemGemeinschaftsprojekt mit BASF fertigt

Arburg weltweit exklusiv spannungs- und entmi-schungsfreie, dünnwandige Smartphone-Rücksei-ten aus spritzgegossenem Metallpulver.Um Kunden noch intensiver und spezifischer

betreuen zu können, hat Arburg seinen Beratungs-sektor ausgebaut. Medizinprodukteherstellern stehtneben Anwendungsberater Sven Kitzlinger seitBeginn dieses JahresMartinManka als Senior SalesManager Medical zur Verfügung. Der 42-jährige Di-plom-Ingenieur bringt echte Branchenerfahrungmit: Studium derMedizintechnik an der Fachhoch-schule Villingen-Schwenningen, Diplomarbeit ander Universitätsklinik Freiburg sowie Stationen amHelmholtz-Institut in Aachen und als Projektma-nager bei Osypka, Medtronik und Biotronik prädes-tinieren ihn dafür, „die Anforderungen von Appli-kationen aus dem Feld in die Arburg-Welt zu über-setzen“, wie er seine Aufgabe selbst beschreibt. prwww.arburg.de

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Über Origami und Kirigami zu3D-Medizinprodukten aus Nitinol

Mittels Origami- und Kirigami-Faltungen beziehungsweise -Strukturierungensind filigrane, hoch-integrierte und „smarte“ Bauteile mit neuen Funktionenrealisierbar. Diese finden sich zum Beispiel in Applikationsnadeln undReservoirs.

Gerd Siekmeyer

Links im Bild ein ultra-präzises Mikro-Nadel-Array, das über Sputtern gefertigt wurde. Die Skizze zeigt den unterschiedlichen Schichtaufbau ausmetallischen und keramischen Werkstoffen. Auf dem Bild rechts ist eine Detailaufnahme dieses Mikro-Nadel-Arrays zu sehen.

Reservoirs, als Schneiden, Messer oder Sägen sowieals selbstexpandierende Elektroden.Nitinol ist eine nicht-magnetische, thermo-akti-

ve Legierung aus Nickel und Titan. Abhängig vomHerstellungsprozess und der Legierungszusam-mensetzung weist sie ähnlich einem Federwerk-stoff superelastische Eigenschaften oder Formge-dächtniseigenschaften auf. Die superelastischenMaterialeigenschaften von NiTi (bi-atomares NiTiist ein Metall, das wiederholte Dehnungen repro-duzierbar und ohne plastische Verformungen biszirka 6 Prozent erreichen kann) werden schon seitmehr als 25 Jahren in der Medizintechnik genutzt.NiTi hat sich hier als Standard-Biomaterial für Lang-zeitimplantate oderminimal-invasive Anwendun-gen etabliert, so zum Beispiel für selbstexpandie-rende Implantate und Stents. Dies ist neben denexzellentenmechanischen auch den herausragen-den physikalisch-chemischen Korrosionseigen-schaften geschuldet. Speziell das oxidfreie oderelektropolierte Nitinol ist chemisch äußerst inert.Innovative Komponenten-Entwicklungen, auf

Basis von selbst-expandierenden Elektroden undSchnittstellen für Produkte der Bioelektronik oderals „smarte“ Medikamentenapplikatoren, mit eta-blierten oder NiTi-basiertenWerkstoffen, insbeson-dere im Bereich von Mikroanwendungen, stellenaufgrund meist notwendiger 3D-Geometrien teil-weise sehr komplexe und extremeAnforderungen

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Bestimmt kennen Sie das japanischeWort Ori-gami. Es bedeutet so viel wie „die Kunst desPapierfaltens“. Ausgehend von einem zumeist

quadratischen Blatt Papier entstehen allein durchFalten zwei- oder dreidimensionale Objekte. Kiri-gami ist eine weitere Papierfaltmethode, mit derüber das Falten mit Einschnitten besondere zwei-und dreidimensionale Objekte geschaffen werdenkönnen. Wie Origami beinhaltet auch Kirigamiunzählige Möglichkeiten, kleine Kunstwerke zuschaffen.Was hat dies alles mit Medizintechnik zu tun?

Mit Hilfe dieser Falt- und Strukturierungstechnikensind ultrapräzise und flexible 3D-Konstruktionenfür innovativeMedizintechnik-Produktemachbar.Dieser Artikel beschreibt dieses additive und bereitskommerziell einsetzbare Fertigungsverfahren, dasverschiedene Prozesse der Mikrosystemtechnikverwendet.Über smarte Falttechnikenwerden Flachbautei-

le strukturiert. Die Komponenten und Baugruppenkönnen dann inmm-Dimensionen aus dem Form-gedächtniswerkstoff Nitinol (NiTi) flexibel undwirtschaftlich in kleinen und großen Stückzahlensowie mit einer Präzision zwischen 1 und 10 μmgefertigt werden. DieseMikro-Komponenten eignensich zum Beispiel als Instrumente oder Träger füreine Vielzahl technischer Schnittstellen zumMen-schen, beispielsweise für Applikations-Nadeln und

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L3D-DRUCK FERTIGUNGSTECHNIK

an konventionelle Herstellungsverfahren wie La-sern, Drehen, Fräsen, EDMund Schleifen. Beispiels-weise sind scharfe (Hohl-)Nadeln oder Schneidennur bis zu Dimensionen und Außendurchmessernvon 0,19 mm (Gauge 34, mit Wanddicken von 25bis 40 μm) aus zum Beispiel Kanülenrohren undDrähten gut herstellbar. Dazu kommen – bei Not-wendigkeiten der Systembildung mehrerer Bau-gruppen – gegebenenfalls aufwändige manuelleund teure Assemblierungsprozesse. Deshalb sindhier in Zukunft für die weitere Miniaturisierungoder für sensorische Bauteile ganz neue Pro-zess-Routenmittels innovativer undmehr additiverFabrikationstechnologien gefragt.

Über smarte Falttechnikenwerden Flachbauteile strukturiert

Ein neu entwickelter Ansatz ist die Abscheidungvon NiTi über die Kathodenzerstäubung (engl.„sputtering“), ein Abscheideverfahren, mit dem sichsowohl extrem dünne, aber auch sehr dicke Schich-ten von bis zu 80 µm oder mehr erzeugen lassen.Neben dem Sputtern wird die UV-Lithographieeingesetzt, ein weiteres Verfahren der Mikrosys-temtechnik, bei dem mittels UV-Licht hochauflö-sende Strukturen erzeugt werden. Durch die Kom-bination dieser Prozesse sind beliebig freistehendeund ultrapräzise 2D- und 2,5D-Geometrien ausNiTi oder anderenWerkstoffen realisierbar, die sich

über eineWärmebehandlung und Formgebung vonihrem mechanischen Verhalten her optimal ein-stellen und auch zu größeren Funktionssystemenweitergestalten lassen. Zusätzlich erlaubt dieserFertigungsansatz über einenAufbau inMultilayer-Schichten die Integration materialtechnischer,elektrischer, (elektro-)chemischer, physikalischerundmechanischer Funktionen. Durch das Sputternkann generell eine Vielzahl von polymeren, kera-mischen und metallischen Schichten auf dem fle-xiblen Nitinolsubstrat abgeschieden werden. Mitdieser Methode lassen sich dann verschiedeneSensoren gezielt integrieren und nutzen.Über dieVariation der Legierungschemie können

beim Sputtern auch diemechanischen Eigenschaf-ten angepasst werden. So lassen sich höhere Ar-beitstemperaturen oder auch unterschiedlicheFestigkeiten einstellen. Genauso besteht die Mög-lichkeit, biomedizinische Reaktionen, zum Beispielüber antibakterielle Schichten, zu triggern bezie-hungsweise zu steuern. Anders als beim klassischenErschmelzen von Metallen und Legierungen kannso über das Sputter-Verfahren mit einem geringenAufwand eine applikationsspezifische Legierungerzeugt oder aber individuell eingestellt werden.Damit lassen sich insbesondere Materialzusam-mensetzungen undMikrostrukturen erreichen, umMaterialeigenschaften im finalen Medizinproduktherzustellen. kswww.acquandas.com

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SPECIA

L FERTIGUNGSTECHNIK LASERKENNZEICHNUNG

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Inline-Laserbeschriftung von Silikon-schläuchen ohne Zugabe von Tinten

Die Herausforderung: Medizintechnikhersteller müssen ihre Produktezwecks Chargenrückverfolgung kennzeichnen. Bei der Sekundärverarbeitungund herkömmlichen Drucktechniken treten jedoch häufig Probleme auf.Die Lösung: Inline-Laserbeschriftung ohne Zugabe von Tinten oder Neben-produkten zur Extrusion.

Bei der Produktion vonSilikonschläuchen für dieMedizintechnik isthöchste Sorgfalt gefragt.Im Zuge der Qualitätssi-cherung ist eine Chargen-rückverfolgung bis aufKomponentenebeneerforderlich. B

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Inline-Laserbeschriftung ist die Methode derWahl zur dauerhaften Kennzeichnung vonSchläuchen ohne Zugabe vonTinten oder Mate-

rial bei der Extrusion. Die Laserbeschriftung erfolgtdirekt während des Extrusionsverfahrens, nicht alssekundärer Verarbeitungsschritt, und zeichnet sichdamit durch Kosteneffizienz, Flexibilität, Zuverläs-sigkeit und Sicherheit aus.Medizintechnik- und Pharmahersteller sind

wichtige Treiber desMarktes für Druck- und Kenn-zeichnungstechnologien. Denn viele Unternehmendieser Branchen benötigen eine komplette Char-genrückverfolgung bis auf Komponentenebene. Zuden bekanntesten Kennzeichnungsmethoden ge-hören Tampondruck, Rotationsdruck und Sieb-druck. Doch bei all diesenVerfahren ist die ZugabevonTinte als Druckmedium erforderlich. Dies führthäufig zu Fragen hinsichtlich ihrer Biokompatibi-lität. Zudem sind bestimmte Anwendungsmetho-den, vor allem offene Druckanwendungen wieSiebdruck, nicht mit Herstellungsprozessen inReinräumen kompatibel. Nicht zu vergessen: Tin-ten brauchen Zeit zumTrocknen undwerden daher

in sekundären Chargenprozessen mit minimalerTrocknungszeit aufgetragen.Wenn die Tinte nichttrocken ist, kann die Beschriftung unleserlichwer-den und andere Produkte, diemit der Tinte in Kon-takt kommen, werden möglicherweise kontami-niert. Die Batchverarbeitung als sekundärer Prozessbirgt das Risiko einer Verwechslung von Produktenmit einer anderen Charge, was das Ziel der Char-genrückverfolgung konterkariert.

Inline-Laserbeschriftung ist demSieb- und Tampondruck überlegen

Um diese Probleme aus demWeg zu räumen, hatFreudenberg Medical eine innovative Lösung zurLaserbeschriftung von Silikonschläuchen ohne zu-sätzliche Folgeverfahren eingeführt. Mit der Metho-de von FreudenbergMedical werden Silikonschläu-che direkt, das heißt parallel zum Extrusionsver-fahren, laserbeschriftet. Ein ERP-System liefert dieInformationen, die auf den Schlauch gedrucktwerden sollen. Diesewerdenmittels Barcode direktauf den Drucker übertragen. Die digitale Datenüber-

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LASERKENNZEICHNUNG FERTIGUNGSTECHNIK

INFOSilikonschläuchesind ein typischesBeispiel für aufden ersten BlickunscheinbareProdukte, in denenbei genauererBetrachtung High-tech steckt, zumBeispiel bei derKennzeichnungzur Chargenrück-verfolgung.

INFO

Prüfung auf zytotoxische RückständeFreudenberg Medical hat sowohllaserbeschriftete als auch unbe-schriftete Silikonschläuche aufZugfestigkeit und zytotoxischeRückstände getestet und keinewesentliche Änderung der mecha-nischen Eigenschaften des Sili-konschlauchs festgestellt.

Um zu überprüfen, ob sich im Zu-sammenhang mit dem Laserbe-schriftungsprozess möglicherweisezytotoxische Rückstände ablagern,hat Freudenberg Medical Probenvon laserbeschrifteten sowie unbe-

schrifteten Schläuchen an einezertifizierte Auftragsforschungsein-richtung übermittelt. Die Ergebnissezeigten, dass die Prüfmaterialienwährend eines konstanten 24-stün-digen Kontaktzeitraums keine Sub-stanzen in zytotoxischen Konzentra-tionen freisetzten. Damit stellt dieLaserbeschriftung ein kosteneffekti-ves, zuverlässiges und ausfallsiche-res Verfahren zur dauerhaftenKennzeichnung von Silikonschläu-chen für eine komplette Chargen-rückverfolgung bis auf Komponen-tenebene dar.

tragung vermeidet sowohlmenschliche Fehler wieauch die Verwechslung von Produkten oder dasAuftragen der falschen Informationen. Bei jedemArbeitsauftragwerden die Daten elektronisch zumLasersystem übertragen. Der Fokuspunkt des La-sers wird je nach Spezifikation des extrudiertenProduktes eingestellt. Die Schriftgrößewird ausge-hend vom Außendurchmesser des Schlauchs an-gepasst, und nur die Oberfläche des Außendurch-messers wird beschriftet. Dieses Inline-Druckver-fahren passt sich automatisch an dieProduktionsgeschwindigkeit an, ohne das Tempoder Extrusionsanlage zu beeinträchtigen, was alsweiterer wesentlicher Vorteil zu bewerten ist. DieMethode eignet sich für verschiedenste Durchmes-ser und ist äußerst flexibel, denn sie ermöglichteinen häufigen Zeichenwechsel. Die Druckdatenkönnen alle möglichen Informationen, von der Ar-tikel- oder Materialnummer bis zu Chargennum-mer und Herstellungsdatum, umfassen.„Die Inline-Laserbeschriftung ist dem Sieb- und

Tampondruck eindeutig überlegen, da diese beidenVerfahren das Auftragen von zusätzlichemMateri-al auf den Schlauch und somit zusätzliche Validie-rungsprozesse erfordern. Tinte kann sich ablösenoder verwischen, wenn sie nicht richtig trocknet.Zudem birgt das Auftragen des falschenTintentypsRisiken“, äußert sich FreudenbergMedical über dasVerfahren.Bei der Laserbeschriftung werden der Extrusion

dagegen keine Tinten, Pigmente, Materialien oderMedien hinzugefügt. Zudem kommen bei der La-serbeschriftung keine Zusätze oder Nebenproduk-te zur Anwendung. Somit besteht auch keine Ge-fahr einer Reinraumkontamination durch Tintenoder Farben. Laserbeschriftungen werden durcheine fotochemische Reaktion auf der Außenschichtdes Schlauchs, nahe der Oberfläche, erzielt. DerInnendurchmesser wird dabei nicht verändert. DasErgebnis ist eine dauerhafte Kennzeichnung, dieabsolut wischfest ist und sich nicht ablöst. Freu-denberg Medical hat umfangreiche Prüfungen zurFeinabstimmung der Laserwellenlänge durchge-führt, um optimale Ergebnissemit klaren Buchsta-ben und ohne Brandspuren zu erzielen (s. Kas-ten). prwww.freudenbergmedical.de B

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BeilagenhinweisDieser Ausgabe liegenBeilagen der Firma RCTReichelt ChemietechnikGmbH & Co. bei.

Wir bitten freundlichstum Beachtung.

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SPECIA

L FERTIGUNGSTECHNIK MARKT

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Cold Ablation mit UKP-Lasern: schnell, präzise, aber nicht kalt

Laserbearbeitung – Ende April trafensich 150 Experten aus Forschung und In-dustrie auf Einladung des Fraunhofer-In-stituts für Lasertechnik ILT zum „4.UKP-Workshop: Ultrafast Laser Technolo-gy“ in Aachen. Aufsehen erregten vor al-lem die Grundlagenforscher, die zeigten,dass die oft beschworene Cold Ablationder Piko- und Femtosekundenlaser beiunsachgemäßer Parameter- und System-auswahl bei höheren Leistungen ganz undgar nicht kalt ist.Grundsätzlich gilt: Ultrakurze Laserpul-

se haben enorme Vorteile. Ihr Abtrag istbis in den Sub-Mikrometerbereich präzise,das abgetrageneMaterial verdampft sofortund es gibt weder Schmelze noch Spritzer.Das macht sie für viele Anwendungeninteressant: Mediziner nutzen sie schonlange für Augenoperationen, industrielleAnwendungen in der Elektronik und Kon-sumgüterbranche bilden heute schonwichtigeMarktsegmente ab und verspre-chen ein großes Anwendungsportfolio.Als Haupthindernis für die breite indus-

trielle Anwendung galten bislang die kom-plizierten Strahlquellen. Doch inzwischenbieten alle großen Laserhersteller solideSysteme bis 100 W an. Schwieriger er-scheint es, diese Leistung effizient auf den

Punkt zu bekommen. Entsprechend span-nend sind die Debatten zu Systemtechnikund Applikationsentwicklung.Thermische Effekte und die Anwen-

dungseffizienz von UKP-Lasernmit hohenLeistungen beschäftigen Forscher wieProf. Beat Neuenschwander von der Ber-ner Fachhochschule Burgdorf. Er zeigte,dass bei hohen Leistungen sehrwohlWär-me im Werkstück deponiert wird – miterheblichen Auswirkungen. Er hat aucherste Übersichten erarbeitet, welche Pa-rameter bei welchem Material zu einemoptimalen Abtrag führen.

Die Theorie zu den thermischen Effek-ten fasst Prof. Thomas Graf vom IFSW inStuttgart mit klaren Worten zusammenund zeigt zugleich Grenzen auf: „Wie vielWärme bei ultrakurzen Pulsen im Mate-rial zurückbleibt, haben wir noch nichtvollständig verstanden“, gibt er offen zuund ergänzt: „Wir arbeiten aktuell daran,mit Simulationen auf molekularer Ebenedie Vorgänge besser zu verstehen.“In einem sind sich beideWissenschaft-

ler einig: Die thermischen Effekte beimEinsatz von Hochleistungs-UKP-Lasernsind absolut kritisch für die Ablation. Oh-ne ein genaues Verständnis der Absorp-tions- und Wärmeleitungsprozesse wirdsich kaum ein industrieller UKP-Prozessplanen lassen. Viele Details sind für Kup-fer, Stahl und andere Materialien in denletzten Jahren schon erforscht worden,aber für eine vollständige Beschreibungder thermischen Effekte reicht das derzei-tigeWissen noch nicht. Fest stehe jedocheines: Die Zukunft liegt in der Produktivi-tätssteigerung. Dafür müssen sowohl diethermischen Effekte noch besser erforschtals auch robuste Lösungen in der System-technik entwickelt werden. prwww.ilt.fraunhofer.dewww.ultrakurzpulslaser.de

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Multistrahlsysteme könnten die Produktivitätvon UKP-Lasern signifikant steigern.

Industrie-4.0-Plattform fürCNC-Fertiger und Einkäufer

CNC-Datenbank – Im Zugevon Industrie 4.0 nimmt auchdas CNC-Business an Komple-xität und Geschwindigkeit zu.Medizintechnikhersteller undCNC-Auftragsfertiger gleicher-maßen unterstützt dieCNC-Datenbank Orderfox.com. CNC-Fertiger könnenAufträge zum Fixpreis suchen,Einkäufer können Aufträgegratis platzieren. Die Plattform

ist jedoch mehr als ein reinesLieferanten-Netzwerk: Zusätz-lich generiert der Betreiberselbst europaweit aktivCNC-Aufträge. Für weiterenZusatznutzen sorgen unter-schiedlichste Reportings mitDaten und Fakten. Damit las-sen sichMarkttrends erkennenund Investitionsentscheidun-gen sicherer treffen. prwww.orderfox.com

Mitarbeiter der CNC-Datenbank Orderfox sorgen via Chat und Telefonfür den Support der Mitglieder.

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Kameragestützter Workflow fürdie effiziente Lasermarkierung

Datenrücklesung – Foba La-ser Marking + Engraving prä-sentiert auf der Messe „LaserWorld of Photonics“ Ende Juniin München auf drei Messe-maschinen, wie industrielleMarkieranforderungenmithil-fe einer in den Laserbeschrifterintegrierten Kamera effizienterfüllt werden. Die unmittel-

bare kamerabasierte Rückle-sung der M-Serie erkennt dasProdukt, die Markierpositionsowie die Markierinhalte undrichtet die Markierung ent-sprechend der Lage des Pro-duktes aus. Das vermeidetkostenintensive Fehler undsenkt die Ausschusskosten umbis zu 80 Prozent. Die Verifi-zierung derMarkierergebnisseam Ende des Prozesses ist einweiterer Vorteil kamerabasier-ter Markierzyklen.Mit der M3000-UVhat Foba

zudem sein Angebot an ver-fügbaren Wellenlängen beiGeräten der M-Serie über dieetablierten Faserlaser hinauserweitert. Ein UV-System er-möglicht nun auch die kont-rastreiche Kennzeichnunghochsensibler Materialien inden für die flexible Einzelteil-und Serienfertigung vorgese-henen Laserklasse-1-Markier-arbeitsplätzen. prwww.fobalaser.com

Das Lasermarkiersystem FobaM3000 ist ein Markierarbeitsplatzmit integrierter Kamera.

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Erste Vorlesung über MES

Ausbildung – Als erste Hoch-schule Deutschlands bietet dieHochschule Ansbach seit demSommersemester eine Vorle-sung überManufacturing-Exe-cution-Systeme (MES) an. Einepraktische Übung mit demMES Hydra von MPDV rundetdas Modul an der Fakultät fürIngenieurswissenschaften ab.Damit betritt die Hochschuleabsolutes Neuland und stelltdas ThemaMES einem breitenFeld von Studierenden der In-genieurswissenschaften zurVerfügung.Bis zu 15 Studierende erhal-

ten in 4 bis 8 Stunden Vorle-sung und Übungen je Wochenicht nur einen groben Über-blick, sondern lernen diewichtigsten MES-Funktionenauch im Detail kennen. „Spe-ziell der praktische Anteil gibtden Studierenden dieMöglich-keit, Erfahrungen mit einem

MES zu machen, wie es auchin der Industrie im Einsatz ist“,erklärt Prof. Dr.-Ing. JürgenGöhringer, Verantwortlicherim Bereich Automatisierungund Digitalisierung der Hoch-schule Ansbach. Um die Vor-lesungen und Übungen zurealisieren, stellt MPDV derHochschule ein produktivesHydra-Systemmit allen erfor-derlichen Lizenzen sowie un-terstützende Dienstleistungenkostenlos zur Verfügung. prwww.mpdv.com

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PDV

Prof. Göhringer (r.) und DietmarBinert beschließen Kooperation.

Medtech-Reinraumgeräte

Laminar-Flow-Geräte – Füreine schnellere Orientierungüber Reinraumgeräte sorgt BC-Technology. Das Unternehmenhat sein Geräteportfolio spezi-ell auf verschiedene Branchen-anforderungen ausgelegt undfokussiert dabei unter ande-rem auf die Medizintechnik.Die Laminar-Flow-Geräte sindjetzt in drei Linien unterglie-dert: Hygienic Safe, ParticleSafe und Uni Safe.Die Linie Hygienic Safe wird

speziell Anwendungen im

GMP-Umfeld gerecht, z.B. inder Medizintechnik und Bio-technologie sowie der Phar-ma-, Lebensmittel- und Kos-metikindustrie. Diese Gerätesind schalloptimiert aus des-infektionsmittelbeständigemV2A-Edelstahl 1.4301 gefertigtund besitzen ein hygieneopti-miertes Design, das eine guteReinigbarkeit garantiert. Sieerfüllen Reinheitsklasse A ge-mäß EG-GMP-Leitfaden, An-nex 1 und sind sowohl ergono-misch wie energetisch opti-miert. „Wir haben einumfangreiches Portfolio anStandardgeräten in dieserGruppe, entwickeln aber auchkundenspezifische Lösungen“,erklärt der Anbieter. Bei derKonzeption sei es wichtig ge-wesen, grundlegende Punkteschon speziell für die Zielbran-chen zuzuschneiden. prwww.bc-technology.de

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Hygienic Safe: Reinraumtechnikfür die Medtech-Branche.

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Firma | Kontakt

Alltec GmbH Foba Laser Marking + Engraving, Selmsdorf | www.foba.de

KKT chillers, Kasendorf | www.kkt-chillers.com

Leister Technologies AG, Kägiswil, CH | www.leister.com 37

Sensirion AG, Stäfa, Schweiz | www.sensirion.com 9

Vision Engineering Ltd., Emmering | www.visioneng.de

Arburg GmbH & Co. KG, Loßburg

BC-Technology GmbH, Dettingen an der Erms

Bumotec SA, Sâles (Gruyère), CH

Concept Laser GmbH, Lichtenfels

Deckel Maho, Pfronten

EOS GmbH Electro Optical Systems, Krailling

Frankfurt Laser Company, Friedrichsdorf

GF Machining Solutions Mikron Agie Charmilles AG, Nidau, CH

Hekuma GmbH, Eching

Joke Technology GmbH, Bergisch Gladbach

Lagniel S.A.S – Neyret Group, Douvres la delivrande, FR

Laservorm GmbH, Altmittweida

LPKF WeldingQuipment GmbH, Fürth

Maschinenbau Kitz GmbH, Troisdorf

Maschinenfabrik Berthold Hermle AG, Gosheim

MPDV Mikrolab GmbH, Mosbach

Nerling Systemräume GmbH, Renningen

NGL Cleaning Technology SA, Nyon, CH

OTEC Präzisionsfinish GmbH, Straubenhardt

Priamus System Technologies

Rena GmbH, Gütenbach

Ritz Maschinenbau GmbH, Östringen

Schilling Engineering GmbH, Wutöschingen

SCS Specialty Coating Systems Inc., Indianapolis, IN, USA

Sitec Industrietechnologie GmbH, Chemnitz

Sphinx Werkzuege AG, Derendingen, CH

Stäubli Tec-Systems GmbH Robotics, Bayreuth, Deutschland

Stratasys Ltd., Rehovot, IL

Tampoprint AG, Korntal-Münchingen

Telesis MarkierSysteme GmbH, Radevormwald

Trumpf Werkzeugmaschinen Deutschland Vertrieb + Service GmbH, Ditzingen

Utz Machines d'Assemblages Sarl, Dardiööy, FR

Vester Elektronik GmbH, Straubenhardt

Vieweg GmbH, Kranzberg, Deutschland

Weiss Klimatechnik GmbH, Reiskirchen

Weno Maschinenbau GmbH, Viersen

Woll Maschinenbau GmbH, Saarbrücken

Yaskawa Europe GmbH, Allershausen

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Neue Methode zur additivenFertigung von Flüssigkeiten

3D-Druck – German Reprap,Hersteller von FFF-3D-Dru-ckern, und Dow Corning, An-bieter industrieller Silikone,haben eine neue Methode zuradditiven Fertigung von Flüs-sigkeiten unter Verwendungvon DowCorning LC-3335-3D-Druck-Silikon vorgestellt. InKooperation entwickelt, er-möglicht die Fertigungstech-nologie die additive Verarbei-tung von Silikonmaterialienmit nahezu identischen Eigen-schaftenwie bei Silikonen, diebereits im Spritzguss Anwen-dung finden.German Reprap hat dazu

einenmittlerweile zum Patentangemeldeten LAM-3D-Dru-cker entworfen. Auf ihm kön-nen komplexe Geometriengefertigt werden, welche sich,so die Einschätzung des Her-stellers, bisher im Spritzgussnicht oder nur mit erhebli-

chem Aufwand erzeugen lie-ßen.Während des schichtwei-sen Aufbaus findet mittelsthermischer Härtung eineVollvernetzung auf molekula-rer Ebene zwischen den ein-zelnen Silikonschichten statt.Die mechanischen Eigen-

schaften der additiv gefertig-ten Silikonteile liegen nah andenen von Spritzgussbautei-len. Damit wird diesesVerfah-ren nicht nur für die Erzeu-gung von Funktionsmodellenund Prototypen interessant,sondern auch für die Kleinse-rienfertigung komplexer undindividualisierter Silikonbau-teile. Das Silikon LC-3335 eig-net sich übrigens für Gesund-heitsanwendungen. Dow Cor-ning entwickelt aktuell bereitsweitere Silikonvarianten fürden 3D-Druck, auchmitmedi-zinischer Zulassung. kswww.germanreprap.com

Bild:G

erman

Rep

rap

Die mit LC-3335 auf dem LAM-3D-Drucker gefertigtenTestteile hatten das gleiche Härtungsprofil wie spritz-gegossene Testproben sowie zirka 80 Prozent dermechanischen Eigenschaften.

Für Instrumente und mehr

Polierpasten – Unter demMarkennamen Osborn Medi-cal vertreibt Osborn Polierpas-ten für die Medizintechnik-branche. Durch den Einsatzvon hochwertigen Mineralienund Fetten nicht tierischenUrsprungs können mit ihnensowohl Edelstahl, Titan, Edel-metalle und NE-Metalle alsauch Plastik und Acryl bear-beitet werden.Frei von Tierfetten, aber

auch anderen tierischen Be-standteilen, sind sämtlichePasten. Sie enthalten keinQuarz, Cadmium oder Blei underfüllen die Direktiven von

FDA, TOSCA und REACH. Da-mit ist das Sortiment prädes-tiniert für die Bearbeitung unddas Polieren von chirurgischenInstrumenten, orthopädischenImplantaten, Zahnersatz oderProthesen.Die Pasten sind zumCutting,

Polishing, Colouring und Su-perfinishing geeignet. Sie wer-den im Osborn-Polierpasten-werk in Haan bei Solingenhergestellt. Osborn ist mitseinenMarken Unipol, Langsolund Canning ein langjährigerPartner von Unternehmen derMedizintechnikbranche. kswww.osborn.com

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MEDTECH INTERNATIONAL AUSTRALIEN

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Für deutsche Exporteure weitmehr als ein SurferparadiesDie Aussichten für deutsche Erzeugnisse sind ausgezeichnet. Nach denUSA ist Deutschland der zweitwichtigste Lieferant von Medizintechnik.Australische Hersteller sind vor allem in Nischen erfolgreich und produ-zieren zunehmend für den Exportmarkt.

Australien ist weltweit alsSurferparadies bekannt. Washingegen weniger bekannt ist:Bald werden zwei Drittel allerAustralier übergewichtig sein.

Bild:g

emeinfrei

Die Einwohnerzahl wächst durch die Geburten-rate, vor allem aber durch den Zuzug aus demAusland. Dennoch nimmt der Anteil älterer

Menschen weiter zu, weil das durchschnittlicheLebensalter steigt. Schätzungen zufolge wird sichdie australische Bevölkerung bis 2075 verdoppeln.Ein allgemeiner, besorgniserregender Trend ist

die Zunahme der Personen, die an Übergewichtleiden. Nach Angaben des Council of AustralianGovernments ist die Zahl der Australier, die über-gewichtig oder fettleibig sind, in den letzten 30Jahren stark gestiegen. Wenn dieser Trend anhält,werden bald zwei Drittel aller Australier überge-wichtig sein und ein Drittel im Laufe ihres Lebensan Diabetes 2 erkranken. Diese Entwicklung könn-te in Zukunft außerdem zu einer signifikanten Er-höhung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen undAsthma führen. Diese Trendswerden auf absehba-

re Zeit bestimmende Faktoren für das australischeGesundheitssystem bleiben und damit auch dieMedizintechnik stark beeinflussen.500Medizintechnik-Unternehmen zählt Austra-

lien – sie hatten nach Angaben von IBISWorld imWirtschaftsjahr 2015/16 einen Umsatz von knapp3,4 Mrd. australischen Dollar. Im Jahr 2016/17 soller bei 3,5 Mrd. australischen Dollar liegen. In dennächsten fünf Jahren wird ein durchschnittlichesWachstum von 2,1 Prozent jährlich erwartet. Vorallem die zunehmenden Investitionen der privatenKliniken werden das Wachstum antreiben. Etwasmehr als ein Drittel (35 Prozent) der Medizintech-nik-Unternehmen inAustralien sind Niederlassun-gen ausländischer Konzerne. Rund 54 Prozent derUnternehmen sind Start-ups. Mit 55 Prozent ist diegroßeMehrheit der annähernd 500 Firmen in NewSouth Wales angesiedelt, gefolgt von Victoria (24

Werner Kemper, Sidney

SERIE

InternationaleMedtech-MärkteGemeinsam mitGermany Trade &Invest (GTAI), derWirtschaftsförde-rungsgesellschaftder BundesrepublikDeutschland, be-trachtet Devicemedaktuell interessanteMedtech-Märkte.www.gtai.de

Medtech-Einfuhrennach Australien[Tsd. US-Dollar]

Quelle: Comtrade

20142015

4.390.4884.223.146

Elektrodiagnose-,Röntgen-, Therapie-,Atmungsgeräte etc.

Spritzen, Nadeln,Katheter, Kanülen etc.

Andere Apparate undGeräte, Instrumente(auch Sterilisierapp.)

Instrumente (Dental-und Ophthalmologie)

Orthopädietechnik,Prothesen, Rollstühle,

Medizinmöbel etc.

gesamt

1.261.7821.179.422

1.601.9081.516.828

993.589

345.110

188.099

974.579

369.182

183.135

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6 2017 45

Prozent) und Queensland (12 Prozent). Die-se sind dafür verantwortlich, dass knapp44.000 medizintechnische ErzeugnisseimAustralian Register of Therapeutic Goodsgelistet sind, die wiederum fast 1 Million Produkterepräsentieren.Von den vier nachfolgend genannten Unterneh-

men haben zwei, Abbott Australasia und BaxterHealthcare, ihren Firmensitz in den USA. Res-MedHoldings und Cochlear sind australische Firmen.Diese vier Unternehmen sind für rund 67 Prozentdes gesamten Umsatzes des Sektors verantwortlich.Bei einem Großteil der in Australien ansässigenFirmen handelt es sich um eher kleinere Unterneh-men mit oftmals weniger als zehn Angestellten.Weniger als 10 Prozent aller Firmen beschäftigenmehr als 20 Mitarbeiter.

Über die Hälfte der Medtech-Unternehmen sind Start-ups

Ausländische Erzeugnisse decken über 80 Prozentdes australischen Bedarfs an medizintechnischenErzeugnissen ab. Gleichzeitig basieren fast 70 Pro-zent des Umsatzes des Sektors auf Exporten. AufUS-Dollar-Basis waren die australischen Importeim Jahr 2015 mit -3,8 Prozent leicht rückläufig. DieLieferungen aus Deutschland konnten ihren zwei-ten Platz hinter den USAbehaupten. Bei Röntgenap-paraten ist Deutschland mit einem Importanteilvon 28,4 Prozent sogar Marktführer. Bei Elektrodi-agnosegeräten erreichten deutsche Erzeugnissemit20,1 Prozent Importanteil ein sehr gutes Ergebnis.Neben den Marktführern USA und Deutschlandfolgen die Republik Irland, die Schweiz undMexiko auf den Plätzen drei bis fünf.Allemedizintechnologischen Produkte, die

auf dem australischenMarkt vertriebenwer-den sollen, müssen australischen Standardsgenügen und im so genanntenAustralian Re-gister of Therapeutic Goods (ARTG) aufgeführtwerden. Ausländische Anbieter können sichnicht in Eigenregie an öffentlichen Ausschrei-bungen beteiligen. DerVertriebmedizinischerErzeugnisse ist über einen australischenPartner abzuwickeln. kswww.gtai.de

AUSTRALIEN MEDTECH INTERNATIONAL

Rahmendaten zumGesundheitssystemin Australien.

Bild:©

kartox

jm/Fo

tolia.com

FAZIT35 Prozent der Medizin-technik-Unternehmen inAustralien sindNiederlassungenausländischer Konzerne.Kathrin SchäferRedakteurin

IMPRESSUM ISSN 1860-9414

Jahrgang 13 I Ausgabe 6

REDAKTIONLeserservice:Tel. [email protected], www.devicemed.deChefredakteur:Peter Reinhardt (V.i.S.d.P.), Tel. -3201Redakteurin:Kathrin Schäfer, Tel. -3202Gastautoren in dieser Ausgabe:Hans-Peter Bursig, Kurosch Habibi, Klaus Jopp,Werner Kemper, Miriam Schuh, Gerd SiekmeyerKoordination redaktionelle Prozesse:Jennifer Urban, Tel. -2219Redaktionsassistenz:Briggette Jaya, Tel. -3208, Carmen Kural, Tel. -2376Unternehmens- und Produktnamenschreiben wir gemäß Duden wie normale Substantive.So entfallen etwa Großbuchstaben und Mittelinitiale inFirmennamen.Marketingleitung:Elisabeth Ziener, Tel. -2633Abonnenten-Service:DataM-Services GmbH,Franz-Horn-Straße 2, 97082 Würzburg,Martina Grimm, Tel. +49 931-4170/473,[email protected], www.datam-services.deBezugspreis:Einzelheftpreis: 11,– EuroJahresabonnement (Inland): 106,– EuroVerbreitete Auflage:Angeschlossen der Informationsgemeinschaftzur Feststellung der Verbreitung von Werbe-trägern – Sicherung der Auflagenwahrheit.Aktuelle Zahlen www.ivw.deLayout: Vogel Design WerkstattLtg. Annette Sahlmüller, Tel. -2160Datenbank:Die Artikel sind kostenpflichtig über die Wirtschafts-datenbank GENIOS zu beziehen: www.genios.de

VERKAUF UND AUFTRAGSMANAGEMENTVerkaufsleitung:Winfried Burkard, Tel. -2686Key Account Managerin:Katharina Seifert, Tel. -2368Auftragsmanagement:Anja Steiner, Tel. -2986Verlagsvertretungen:Auskunft über zuständige Verlagsvertretungen:Tamara Mahler, Tel. -2215, Fax -2857

PUBLISHER:Hans-Jürgen Kuntze, Tel. -2203

Assistenz des Publishers:Christine Friedrich, Tel. -2084

MEDIENGRUPPEVogel Business Media GmbH & Co. KG,Max-Planck-Straße 7/9, 97082 Würzburg,Tel. +49 931 418-0,www.vogel.deBeteiligungsverhältnisse:Persönlich haftende Gesellschafterin:Vogel Business Media Verwaltungs GmbH,Max-Planck-Straße 7/9 in 97082 Würzburg,Kommanditistin:Vogel Medien Holding GmbH & Co. KG,Max-Planck-Straße 7/9, 97082 Würzburg.Geschäftsleitung:Matthias Bauer, Florian Fischer, Günter SchürgerDruck:Vogel Druck und Medienservice GmbH,Leibnizstraße 5, D-97204 HöchbergCopyright:Vogel Business Media GmbH & Co. KGNachdruck und elektronische Nutzung:Wenn Sie Beiträge dieser Zeitschrift für eigeneVeröffentlichungen wie Sonderdrucke, Websites,sonstige elektronische Medien oder Kunden-zeitschriften nutzen möchten, erhalten SieInformationen sowie die erforderlichen Rechteüber www.mycontentfactory.de oderManuela Maurer, Tel. +49-931-418-2786.

Kommunikationsdaten unserer Ansprechpartner:E-Mail-Code: <vorname>.<name>@vogel.de (bitteSchreibweise von Umlauten beachten: ä=ae, usw.)Telefon: +49-931-418-(4-stellige Durchwahl)

Gesundheitsaus-gaben pro Kopf (2014)

6.031 US-$

Krankenhausbettenpro 100.000 Einwohner(2013/14)

390

Anteil der Gesundheits-ausgaben am BIP (2014)

9,4 %

Ärzte pro 100.000Einwohner (2015)

392

Zahnärzte pro 100.000Einwohner (2013)

56

Einwohnerzahl (2016)

24,4 Mio.

Altersstruktur derBevölkerung (2015)

unter 14 Jahren 18,8 %über 65 Jahre 15,0 %

Lebenserwartung beider Geburt (2014)

Frauen 84,3 JahreMänner 80,3 Jahre∅ Einkommen (2016)

51.593 US-$

Quelle: Germany Trade & Invest, ABS, Weltbank, AIHW

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MEDTECH INTERNATIONAL MARKT

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Südliches Afrika hat weiteren Bedarf an Orthesen und Prothesen

Bild:S

pectaris

Für die begleitende Ausstellung des Kongresses hat Spectaris einenbundesgeförderten Gemeinschaftsstand vor Ort fachlich begleitet.

Exportmarkt – Vom 8. bis 11.Mai wurde der alle zwei Jahrestattfindende Weltkongressder International Society forProsthetics and Orthotics(ISPO) im südafrikanischenKapstadt ausgerichtet. DerKongress informierte über In-novationen sowie Entwick-lungen in der Prothetik- undOrthopädie-Branche undwur-de durch eine Ausstellungmitrund 120 Ausstellern aus 31Ländern begleitet.Rund 2.000 Besucher, so die

vorläufigen Zahlen, haben denKongress mit Ausstellung be-sucht. Rund 25 Prozent derBesucher stammen vom afri-kanischen Kontinent. Im Zen-trum der Ausstellung war derbundesgeförderte deutscheGemeinschaftsstand angesie-delt. Hier stellten zwölf deut-sche Unternehmen ihre Pro-dukte aus der Orthetik, Prothe-tik und Orthopädietechnik vor.Der Stand des größten deut-

schen Ausstellers Otto Bockaus Duderstadt war sehr stark

frequentiert. „Der afrikanischeMarkt hat einen großen Bedarfan Produkten aus den Berei-chen Orthopädie und Prothe-tik, aber einen noch sehr ge-ringen Zugang dazu“, weißSteven Baard, Geschäftsführervon Otto Bock South Africa.„Ausbildungsinitiativen undTrainings sind gerade in dieserRegion sinnvolle Mittel, um die

Geschäftsmöglichkeiten derdeutschen Unternehmen vor-zubereiten und zu begleiten.Durch die erstmalige Ausrich-tung des ISPO-Kongresses aufdem afrikanischen Kontinentwurde der direkte Marktzu-gang für Branchenexpertenund Stakeholder ermöglicht.“Südafrika ist noch immer

der wichtigste Markt im Be-

reichMedizintechnik auf demafrikanischen Kontinent. Denndas Land rangiert unter denTop-25-Exportländern fürdeutsche Medizintechnikex-porteure und unter den Top-30-Märktenweltweit. Es wirdlaut Angaben der GermanyTrade and Invest ein stabilesMarktwachstum von rund 7,7Prozent zwischen 2013 und2018 erwartet, wobei privateInvestitionen die wichtigstenMarkttreiber sind. Über 90Prozent aller Medizinproduktemüssen importiert werden, daes nur eine kleine einheimi-sche Industrie gibt.Nach den USA ist Deutsch-

land der zweitgrößte Lieferantvon Medizintechnik in diesenMarkt. Die Orthopädiemit derProthetik und Orthetik spieltim Land eine zunehmend grö-ßere Rolle. Es wird erwartet,dass sich der Marktanteil indemBereich bis zum Jahr 2020stabil bei 11 Prozent zeigenwird. kswww.spectaris.de

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Medical Fair Thailand: Spiegel-bild der boomenden Branche

Fachmesse – Vom 6. bis 8.September findet in BangkokdieMedical Fair Thailand 2017statt. 10.000 Fachbesucherwerden dieses Jahr auf rund700 Aussteller aus 45 Ländernund mehr als 5.000 medizin-technische Geräte und Ge-sundheitsprodukte treffen.Konferenzen, Seminare undWorkshops begleiten die Pro-duktschau. Für Dr. MichaelPulch, Botschafter der EU-De-legation in Singapur, zähltThailand zu den führendensüdostasiatischen Ländern inder Medizintechnikbranche.Gernot Ringling, Geschäfts-

führer der Messe DüsseldorfAsia, sieht mit Blick auf dasvon der thailändischen Regie-rung initiierteWirtschaftsför-derungsprogramm Thailand4.0 enormes Potenzial für diekünftige Entwicklung der Me-dizin- und Gesundheitsbran-chen des Landes. Thailand 4.0soll die wirtschaftliche und

soziale Entwicklung durch In-novation, Dienstleistungsori-entierung und nachhaltigeWertschöpfung vorantreiben.Zehn ausgewählte Indust-rie-Cluster werden im Rahmendes Programms gefördert, da-runter auch der BereichMedi-zin und Gesundheit. kswww.medicalfair-thailand.com

Die Internationalität der Produkt-schau Medical Fair Thailandwächst kontinuierlich.

Reise zu „Automatisierung inden Lebenswissenschaften“

Delegationsreise – Neue Lö-sungen zum Thema Automa-tisierung in den Lebenswis-senschaften sind in sichwan-delnden, dynamischen undstark wachsenden Bereichenwie der Gewebezüchtung zurVermeidung von Tierversu-chen, der Molekulardiagnostikzur Detektion von Krankheits-zuständen und der Herstel-lung von Biologika zur Heil-

mittelversorgung unverzicht-bar. Baden-WürttembergInternational und Bio-RegioStern organisieren zu diesemThema eine Delegationsreisenach Brüssel und in die belgi-sche Region Flandern. Vor Ortstehen Firmenbesuche sowieB2B-Gesprächemit belgischenLife-Science-Unternehmen aufdem Programm. kswww.bioregio-stern.de

Das Atomium gehört zu den Wahrzeichen von Brüssel. Neben der belgi-schen Hauptstadt ist die Region Flandern Reiseziel.

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NETZWERK

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Ihre Medtech-CommunityIM BLICK

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tolia.com

BEI TWITTERPost von Ellen WeilandNachhaltig agierende Unterneh-men erreichen langfristig höhereAktiengewinne als der Weltdurch-schnitt. Oekom Research#RNE17.

EVENTSOffizielles GruppentreffenDas nächste offizielle Gruppen-treffen der Xing AmbassadorGroup Medizintechnik findet am22. Juni um 12:15 Uhr auf derFachmesse MT-Connect in Nürn-berg statt. Im Mittelpunkt desXing-Gruppentreffens stehen wieimmer die Teilnehmer. Es bietetGelegenheit, sich in zwangloserRunde mit anderen Messe- undKongressbesuchern über das ak-tuelle Geschehen in der Medizin-technikbranche auszutauschen.Passend zur Mittagszeit küm-mern sich die Veranstalter umVerpflegung.

BEI XINGPost von Anne-Kathrin GlombSehr geehrte Mitglieder, kurze In-novationszyklen wie die der Medi-zintechnik erfordern zuverlässige,schnelle und effiziente Pro-duktentwicklung. Gelangen Sieschneller an den Markt durchwertvolles Insiderwissen über di-gitale Fertigung und automatisier-te Verfahren für die Express-Pro-duktion von Kleinserien und vollfunktionsfähigen Prototypen im3D-Druck, der CNC-Bearbeitungund dem Spritzguss. Lesen Siedazu unser Whitepaper „Prototy-penherstellung und Kleinserien-produktion für die Medizinbran-che“: http://bit.ly/2qAJlWN. IhrProto Labs Team.

BEI FACEBOOKPost von B. Braun#AesculapProdukte150: Wer hät-te je gedacht, dass aus GottfriedJetters kleiner Werkstatt einmaldas Weltzentrum der Medizin-technik hervorgehen würde? EineZeitreise durch 150 Jahre Aescu-lap-Produkte bietet das Video: ht-tps://www.facebook.com/bbraungroup/videos/10154691631169072/?hc_ref=PAGES_TIMELINE.

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AUS DER FORSCHUNG COMPUTERSIMULATION

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Virtuelles Herz könnte Testsvon Medizingeräten vereinfachen

Beim Living Heart Project entsteht ein Modell des menschlichen Herzens undseiner Funktionen. Es soll erlauben, Medikamente und medizinische Verfah-ren virtuell zu testen und zu planen.

Kann man ein sokomplexes menschli-ches Organ wie dasHerz am Computeroriginalgetreu abbilden?Die französische FirmaDassault Systèmesmeint: Ja.

Bild:D

assaultS

ystèmes

Virtuelle Modelle von Organen: Diese Idee treibtWissenschaftler seit Langem um. Sie sollen esermöglichen, Medizingeräte, operative Eingrif-

fe oder Medikamente ohne Risiko und Materialver-brauch, dafür aber in beliebiger Variation zu testen.Im Living Heart Project bringenWissenschaftler ausallerWelt ihre bisherigen Ergebnisse zusammen, umgemeinsam ein solches Computermodell desmenschlichen Herzens zu entwickeln und beständigzu verbessern.Mit internationalenWissenschaftlern arbeitet Prof.

Dr. Philipp Kügler vom Institut für AngewandteMa-thematik und Statistik der Universität Hohenheimnun daran, mit Hilfe von Computersimulationen dieAuswirkung vonMedikamenten auf die Herzaktivi-tät schnell und zuverlässig zu testen. Die Daten dafürstammen unter anderem vonHerzmuskelzellen aushumanen Stammzellen, die gezielt gezüchtet werden,um damit verschiedene Wirkstoffe zu testen. Mitderen Hilfe kann die Interaktion zwischen pharma-

zeutischemWirkstoff undmenschlichen Zellen erst-mals umfassend untersucht werden. „Noch unter-scheiden sich die künstlich gezüchteten Herzmus-kelzellen von ihren natürlichenVorbildern. Die Lückewird jedoch kleiner und kleiner“, ist Kügler zuver-sichtlich. Zu dieser Annäherung trägt er mit seinerForschung bei. Der Mathematiker überprüft auf derEbene einzelner Zellen ebensowie kleinerer Zellver-bünde, ob die bisher entwickelten Gleichungen zurAbbildung desVerhaltens künstlicher Herzzellen derRealität entsprechen, und passt sie entsprechend an.Um das Verhalten von Herzmuskelzellen im Mo-

dell abzubilden, werden künstliche Herzmuskelzel-len im Labor nachgezüchtet und über den Elektrodeneines Chips aufgetragen. Dieser zeichnet die Ausbrei-tung der elektrischen Signale der Zellen auf, die zurKontraktion des Herzmuskels führen – er misst alsoden Rhythmus des Herzschlags. Wird ein Wirkstoffauf die Zellen gegeben, erfasst der Chip, wie diesedarauf reagieren und ob es zu Herzrhythmusstörun-

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COMPUTERSIMULATION AUS DER FORSCHUNG

496 2017

FORSCHUNG IN KÜRZE

Neuer EEG-AlgorithmusEine Methode, die helfen soll zu erkennen, obdie Erschöpfung von Patienten mit einem zuniedrigen oder zu hohen Erregungsniveau deszentralen Nervensystems einhergeht: Mit demVigilanz Algorithmus Leipzig lässt sich mögli-cherweise der Zusammenhang zwischen ge-störter Wachheitsregulation am Tag und psy-chischen Erkrankungen besser verstehen.www.uniklinikum-leipzig.de

Wundheilung messenAn der TU Wien hat Prof. Peter Ertl einen Chipfür Wundheilungsmessungen entwickelt. Dieintegrierten Strukturen sollen Messdaten ermit-teln, für die bisher ein Labor und Personalbenötigt wird. Untersuchungsergebnisse wer-den so billiger und rascher verfügbar – einSchritt in Richtung individualisierte Medizin.www.tuwien.ac.at

Mikrofluidik-KooperationAm 9. Mai hatdie Fraunho-fer-Gesellschaftihr erstes ProjectCentre in Irlanderöffnet. DasFraunhoferProject Centrefor EmbeddedBioanalyticalSystems at Dublin City University ist eine Ko-operation des Fraunhofer IPT Aachen und derDublin City University. Es bündelt die Kompe-tenzen der Partner in der Entwicklung mik-rofluidischer Lab-on-a-Chip-Systeme, bei-spielsweise für die Medizin.www.ipt.fraunhofer.de

Mehr ForschungsstättenDie Gesundheitsforschung in Deutschland wirdzukünftig durch die Gründung von drei neuenHelmholtz-Instituten gestärkt. Geplant ist dieKooperation jeweils einer Universität und einesHelmholtz-Zentrums in den Bereichen Krebs-immuntherapie, Stoffwechsel- und Infektions-forschung – als Innovationsstätten für die Ge-sundheitsforschung.www.helmholtz.de

gen kommt. Die Messwerte zur elektrischen Sig­nalübertragung der Zellen lassen sich in Differen­tialgleichungen abbilden.Diese Gleichungen überprüft Kügler dann mithil­

fe einer sogenannten Bifurkationsanalyse.Wenn dieModellgleichung für eine Herzmuskelzelle zu einemanderen Ergebnis als in der Realität kommt, über­prüft Kügler, an welchem Punkt der Gleichung dieAbweichung entstanden ist, und korrigiert entspre­chend: „Dieser Ansatz bringt das mathematischeModell in Einklang mit den real erhobenen Daten,um es immer genauer zumachen.“Wenn die Ergeb­nisse aus seinem Modell für einzelne Zellen undZellverbünde durch Experimente bestätigt sind, willKügler sie im Living Heart Project von der Zellebeneauf das gesamte Herz übertragen.

Humane Stammzellen fürrealitätsgetreue Simulationen

Wenn das gelingt, könnte es Medikamententestsschneller, sicherer und günstigermachen. Bereits beider Entwicklung derWirkstoffe könnten Pharmaun­ternehmen ein Medikament am Computer auf Ne­benwirkungen für das menschliche Herz testen –bevor es anmenschlichen Probanden getestet wird.Das würde bedeuten, dass weniger klinische Studi­enmit menschlichen Probanden durchgeführt wer­den müssen. Auch als Alternative zu Tierversuchenkönnte das Modell zum Einsatz kommen.Rechnerbasierte Simulationen werden bereits in

vielen Industriebereichen eingesetzt, um den Ent­wicklungsprozess zu beschleunigen. „Auch in derMedizin wird die Mathematik eine immer größereRolle spielen“, ist sich der Forscher sicher. Mit Hilfedes im Living Heart Project entwickelten Herzmo­dells könnten etwa Operationen oder medizintech­nische Geräte wie Herzschrittmacher zunächst amComputer geplant und optimiert werden. 3D­Model­le könnten in der Lehre zum Einsatz kommen oderMedizinern erlauben, sich in einer Art virtueller Be­gehung auf schwierige Operationen vorzubereiten.Langfristig sollenModelle wie das Living Heart sogarnochmehr können: MathematischeMethoden sollenes ermöglichen, aus Patientendaten – vom Genombis zum Körperscan – ein Modell seines Herzens zuerzeugen, um damit die für ihn bestmögliche Thera­pie zu berechnen. kswww.uni-hohenheim.de

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INFO

Das Living Heart ProjectKann man ein so komplexesmenschliches Organ wie das Herzam Computer originalgetreu abbil-den? Die Firma Dassault Systèmesmeint: Ja. Entstanden aus einemSpin-off eines Luftfahrtunterneh-mens, entwickelte die Firma zuerstCAD-Programme für die 3D-Model-lierung. Heute bietet Dassault Sys-tèmes Lösungen für alle Bereicheder Entwicklung in 3D an. DasLiving Heart soll aber nicht nur alsanschauliches Modell dienen: An-hand des Modells soll es auch

möglich sein zu simulieren, wie dasHerz auf Faktoren wie Krankheiten,Medikamente oder medizinischeEingriffe reagiert.

Für die Erstellung des Herzmo-dells hat sich das Unternehmen mitExperten aus Wissenschaft, Medi-zin und Medizintechnik zusammen-getan. Auch Pharmaunternehmenunterstützen das Projekt, und mitder US-Gesundheitsbehörde FDAwerden Möglichkeiten getestet, dasModell für die Prüfung neuer Medi-zingeräte zu verwenden.

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REDE UND ANTWORT

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AUSBLICKNACHGEHAKT

„Je kleiner das Gerät, desto größer die Akzeptanz“Vor neun Monaten hat Cicor die Tech-nologie-Plattform Dencitec vorgestellt.Diese verspricht eine einzigartig hoheDichte integrierter Leiterplattenfunktio-nen zu attraktiven Kosten.

Herr Fritz, was ist das Spezielle anDencitec?Mit Dencitec hat Cicor den nächstenSchritt in der Miniaturisierung von Leiter-platten gemacht, ohne auf die Flexibilitätmoderner Verbindungstechnologien zuverzichten. Wir ermöglichen Schaltbildauf-lösungen bis zu Linienbreiten und -abstän-den von 25 µm bei Kupferdicken von 20µm. Das reicht in der Regel aus, um BlindVias, also Sacklöcher, mit Kupfer zu füllen.

Welche Reaktionen haben Sie speziellvon Medtech-Herstellern bekommen?Durchweg positive. Für Medizingeräteher-steller sind Produktzuverlässigkeit undMiniaturisierung sehr wichtig. Hörgeräte-hersteller denken darüber nach, mehrFunktionalität in ihre Geräte zu packen,Ultraschallköpfe und Katheter müsseneine immer größere Menge an Daten über-tragen und verarbeiten. Je kleiner einimplantiertes Gerät ist, desto größer istzudem die Akzeptanz durch die Patienten.

Ist damit eine physikalische Grenzeerreicht oder gibt es noch Potenzial?Wir sind bereits sehr nahe an der Grenzedessen, was mit heutigen Prozessen undMaterialien möglich ist. Aber vielleicht wirdes noch Weiterentwicklungen geben, dieLeiterzugsbreiten und -abstände von 20µm erlauben. Bei allem, was darüber oderbesser gesagt darunter hinausgeht, wirddie Entwicklung wohl in Richtung semi-ad-ditiver Prozesse gehen, wie wir sie aus derDünnschichttechnik kennen.www.cicor.com

Karl-Heinz Fritz, Vice President Technologyder Cicor Group: „Mit Dencitec sind wirbereits sehr nahe an der Grenze dessen, wasmit heutigen Leiterplattenprozessen und-materialien physikalisch möglich ist.“

Bild:C

icor

Nürnberg

Für Sieunterwegs ...

... auf der MT-Connect – neue Fach-messe für die MedizintechnikEiner Erstveranstaltung wohnt immerein gewisser Zauber inne: Die MT-Connect ist eine internati-onale Fachmesse fürZulieferer und Herstel-lungsbereiche derMedizintechnik. Siebündelt Expertenwis-sen aus allen Teilbe-reichen der Branche.Am 21. und 22. Juniwerde ich deshalbauf jeden Fall inNürnberg sein.

Wir sind wieder Weltmeister – na und!?Laut Europäischem Patentamt führt die Medizintechnik seit Jahren die Liste der Tech-nologiebereiche mit weltweiten Patentanträgen an. Digitale Kommunikation (Rang 2)und Computertechnik (Rang 3) folgen erst auf den Plätzen. Das ist ein Beleg für die In-novationskraft und Dynamik der Branche, könnte man meinen – muss man aber nicht.

Ich bin beeindrucktWussten Sie, dass im vergangenenJahr alleine Philips für 761 voninsgesamt 12.263 Patentanmeldun-gen im Sektor Medizintechnik ver-antwortlich war? Jetzt wissen Siees. Und ich darf annehmen, Siesind genauso beeindruckt wie ich.Als Techniker begeistert mich das,was hinter diesen Zahlen steht.Nämlich der Drang, Gutes nochbesser zu machen. Dafür braucht esWissen, Fantasie und Disziplin.Kurz: Kompetenz. Das darf FrauKollegin nicht kleinreden. Unddaher sage ich danke an all dieEntwickler, Ingenieure und Tüftlerder Branche. Ihr seid einfach un-schlagbar innovativ. Die Dynamikder Medtech-Branche ist vor allemeuer Verdienst.

CONTRA

Kathrin SchäferRedakteurin bei

Devicemed

Ob das reicht?Auch wenn ich es ungern zugebe– natürlich hat der Kollege mitseinen Ausführungen erst einmalRecht! Was umtriebige Geister fürdie Medizintechnik erfinden, kannsich mehr als sehen lassen. Allein– innovative Produktideen machennoch keinen Patienten gesund. Willheißen: Viele tolle Ideen kommenniemals als Produkt am Markt an.Es ist aber auch kein Zufall, dassBranchenriesen wie Philips, Med-tronic oder Johnson & Johnson2016 die meisten Medtech-Patenteangemeldet haben. Wie viele guteIdeen kleiner Firmen und Start-upsmangels Geld und Ressourcen aufNimmerwiedersehen in irgendei-ner Schublade landen – das wäreeinmal interessant zu erfahren.

PRO

Peter ReinhardtChefredakteur vonDevicemed

Peter ReinhardtChefredakteur

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Sven Rosenbeiger, Geschäftsführer,Freudenberg Medical Europe GmbH

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