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Kathrin Pütz Universität zu Köln, Lehrstuhl Erziehungshilfe
Und das erwartet Sie heute … Grundlagen
○ Entwicklungsmodell ○ Resilienz ○ Prävalenz ○ Konsequenzen für die Diagnostik
Exkurs: Test-Gütekriterien Neue Verfahren der Diagnostik
○ Strengths and Difficulties Questionnaire (SDQ) ○ Lehrer-Einschätz-Listen (LSL) ○ Soziometrie (Programm zur Auswertung und
Darstellung) ○ FEPAA
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Prävalenz Kinder– und Jugend-Gesundheits-Survey (KiGGS 2007) erhebt die psychische Belastung von 7.102 Mädchen und 7.376
Jungen im Alter von 3–17 Jahren aus 167 für die Bundesrepublik repräsentativen Städten und Gemeinden.
Nach Einschätzung der Eltern (SDQ) zeigen insgesamt 14,7 % der untersuchten Kinder und Jugendlichen auffällige oder grenzwertige Verhaltensweisen.
International und mit anderen Verfahren bestätigt Deutliche Geschlechtsunterschiede:
bei Mädchen sind es 11,5 % bei Jungen 17,8 % der untersuchten Probanden, gleichen sich im Jugendalter an
Die Häufigkeit ist besonders im Alter zwischen 7 und 13 Jahren höher als in den anderen Entwicklungsphasen.
Hohe Risikofaktoren: Migrationshintergrund, niedriger sozio-ökonomischer Status (Hölling et al. 2007).
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Transaktionales Entwicklungsmodell
Biologische Ebene Gene – Geburtsprobleme - neurologische Beeinträchtigungen
Soziale Ebene Multiproblem-Milieu – Psychopathologie der Eltern – familiäre
Konflikte - inkonsistente Erziehung
Psychologische Ebene Schwieriges Temperament / Impulsivität – soziale Defizite –
oppositionelles / aggr. Verhalten – sozialkognitive Infoverarbeitung
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Risikoentwicklung, Bsp. Aggression
Genetische Faktoren, Neurologische Beeinträchti-gungen
Schwangerschafts- und Geburts-komplikationen
Multi-Problem Milieu
Kognitive Entwicklungs
- defizite
Oppositionelles und aggressives
Verhalten
Schwieriges Temperament, Impulsivität
Schulische Probleme, geringe Qualifikationen, Probleme in Arbeit und
Beruf
Aufmerksam- keitsprobleme, Hyperaktivität
Geringe soziale Kompetenz
Psychopathologie der Eltern, Familiäre Konflikte, Defizite der Erziehungskompetenz
Ablehnung durch Gleichaltrige, Problematische soziale Erfahrungen /Bindungen, Anschluss an deviante Peergruppen
Offenes und verdecktes dissoziales Verhalten,
frühe Kriminalität und Gewalt
Kriminalität, Persistent dissozialer Lebensstil
Verzerrte soziale Informations-verarbeitung
Geburt Frühe Mittlere Jugendalter / Junge Kindheit Kindheit Erwachsene
Kinder – zwischen Risiko und Resilienz
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Resilienz – Revolution der Forschung Emmy Werner: Kauai-Studie, 1955 –
1995, Längsschnittstudie (N>700, Kohorte von 1955)
1/3 der Kinder wachsen unter biopsychosozialen Risikobedingungen auf -> 2/3 der Risikokinder werden erwartungsgemäß auffällig
Wendepunkt: 1/3 resiliente Kinder -> protektive Faktoren
weibliches Geschlecht (in Kindheit)
erstgeborenes Kind positives Temperament
Selbstwirksamkeit hohe Intelligenz
positives Sozialverhalten soziale Attraktivität
aktive Stressbewältigung
Familie stabile emotionale Beziehung
zu einer Bezugsperson offenes, unterstützendes
Erziehungsklima familiärer Zusammenhalt
Modelle positiver Bewältigung
Soziales Umfeld soziale Unterstützung
positive Freundschaften Lehrer als Modell
positive Schulerfahrungen
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Beispiel für Resilienz
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Kevin
Armut
Aggression
Fam. Konflikte
Anwendung Erstellen Sie eine solche Zeichnung für einen Ihrer Schüler
Notieren Sie auch protektive Faktoren
Kevin
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Quintessenz: Riskante Kindheit / Jugend ...
Es ist von ca. 10% Schülern mit stark abweichenden Verhaltensweisen und weiteren 10% mit Risikoverhalten auszugehen
Psychische Probleme bei Kindern und Jugendlichen stehen in Interaktion zu schulischen Anforderungen → Schulversagen, Schulabsentismus
Gutes Classroom Management und positives soziales Klima vermeidet Problemverhalten
Ressourcen und protektive Faktoren gehören mit zur Diagnostik
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... und die Schule? Frühe Diagnose – frühe Hilfe Oft werden Probleme zu spät erkannt oder bagatellisiert -
> verstärkt die Störungen! (Gasteiger-Klicpera / Klicpera 2007
Frühe Hilfen können sehr wirksam positiv auf Probleme einwirken. Dabei spielen die Kriterien einer guten Schule (Rutter) und
ein guter Unterricht (Helmke) eine entscheidende Rolle!
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Diagnostische Methoden - ein Überblick -
Soziometrie, Verhaltensbeo
bachtung
Curriculum basiertes Messen
CBM
Kind-Umfeld-Analyse Schulleistungs-
tests
Intelligenz- tests
Gesprächs-verfahren (Anamnese, Exploration, Interview)
Soziometrie
Kompetenz-orientierte Rating
am Bsp. LSL
Systemat. Verhaltens-beobachtung
MAI
Störungsspe-zifische Rating am Bsp. SDQ
Problemlöse-test: WALLY
Kategoriale – Dimensionale Diagnostik
Kategoriale Diagnostik: Erfolgt nach internationalen Klassifikationssystemen (ICD 10, DSM
IV) Annahme: Störungen sind diskret, unterscheidbar, klar von
Normalität abgrenzbar Erfüllen von Diagnosekriterien ist Grundlage für die Vergabe
von Diagnosen
Dimensionale Diagnostik: Keine Einordnung (Klassifikation), sondern Beschreibung Es gibt fließende Übergänge
Integration der Befunde: dimensionale Beschreibung der psychischen Störungen und Kompetenzen + kategoriale Diagnose
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Prozess der Diagnostik
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Störungen Kompetenzen
Aggression Depression Angst
ADHS
Ressourcen
Emotion. Kompetenz
Soziale Kompetenz
Störungsspezi-fische Förderung
Förderung der Ressourcen & Kompetenzen
Neuansatz Diagnostik Verhalten
Klassische Tests sind für die Diagnose sozialer und emotionaler Bereiche nicht geeignet (Lukesch)
Sie können kaum zwischen Schülern mit und ohne Verhaltensstörungen trennen (Untersuchung von Neukäter, David & Voigt 1995)
Grund: situationsspezifisches Verhalten (Bsp. ADHS, Aggression)
Internationaler Konsens: Am besten geeignet, auch nach testtheoretischen Gütekriterien, sind Verfahren zur Verhaltensbeurteilung (Rating)
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Diagnostische Methoden: Rating
Definition Rating: „ein subjektives Schätzurteil, das auf einer festgelegten Skala (Schätzskala) abgegeben wird“ (Mikula 1980)
in wissenschaftlicher Sicht entscheidend für die Qualität ist die Festlegung von Kriterien (Items)
erbringt Informationen über die Ausprägung von definierten Merkmalen
Beispiele:
Entwicklungstherapeutischer Lernzieldiagnosebogen (ELDIB, 1995) Leipziger Kompetenzscreening LKS (Mutzeck, Hartmann, Fingerle
2004) Screening für Verhaltensauffälligkeiten im Schulbereich SVS
(Mutzeck, Fingerle, Hartmann 2003) SDQ, LSL
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Diagnostik konkret : Breitbanddiagnostik (SDQ)
Strengths and Difficulties Questionnaire (SDQ) von Goodman 1997
Einsatzbereich Erfassung psychischer Auffälligkeiten aus der Perspektive
verschiedener Beurteiler (Lehrer, Eltern, Kinder/Jugendliche)
SDQ ist (wie die Child Behavior Checklist von Achenbach) ein Breitbandverfahren
deckt verschiedene Problembereiche ab Vorteil SDQ: wesentlich weniger Items als die CBCL, nicht
so klinisch => Kann gut als Screening eingesetzt werden
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Kurzbeschreibung des SDQ
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Skalen des SDQ
Emotionale Probleme
Verhaltens-probleme Hyperaktivität
Verhaltens-probleme mit Gleichaltrigen
Pro-soziales
Verhalten
Gesamtproblemwert
Vorteile des SDQ • Ökonomisch • Vergleichsdaten aus größeren Studien
Diagnostik konkret: SDQ Strengths and Difficulties Questionnaire (SDQ) von
Goodman 1997
Das Verfahren umfasst insgesamt 25 Fragen Subskalen
emotionale Probleme Verhaltensprobleme Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsprobleme Probleme mit Gleichaltrigen prosoziales Verhalten
jede Subskala besitzt 5 Aussagen Die Items werden mit dreistufiger Skala beantwortet Lehrerversion und Elternversion für den Altersbereich 4 bis
16 Jahre Selbstberichtsversion für Jugendliche von 11 bis 16 Jahren.
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Gültigkeit & Zuverlässigkeit In nationalen wie internationalen Studien hat sich der SDQ als
veränderungssensitives Screening-Instrument bewährt. Seine psychometrischen Eigenschaften erweisen sich für die
genannten Altersbereiche als gut (Elternurteil: Cronbachs α = 0.81; Selbsturteil: Cronbachs α = 0.74).
Der SDQ wird von Lehrern, Eltern und Kindern gleichermaßen gut akzeptiert und zuverlässig beantwortet.
Einteilung in die 5 Subskalen wurde in internationalen Studien mehrfach eindeutig bestätigt.
Normen Die aus England stammende Originalversion des SDQ wurde bereits
psychometrisch an mehreren 10.000 Kindern & Jugendlichen getestet und validiert.
Anwendung in Deutschland (KiGGS): Gesamtwert gut, Einzelskalen problematischer, in höherem Alter besser Selbstbeurteilung
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Diagnostik konkret : (SDQ)
Exkurs: Gütekriterien
Testgütekriterien: bestimmte Anforderungen müssen erfüllt sein Objektivität Reliabilität (Zuverlässigkeit) und Validität (Gültigkeit) Häufig wird als 4. Kriterium noch die
Normierung genannt.
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Bearbeitungsdauer Pro Schüler kann der SDQ in ca. 5 Minuten
durchgeführt und in 2 Minuten ausgewertet werden Keine umständlichen Berechnungen nötig Preis Das Verfahren kann in allen 3 Versionen +
Auswertungsanleitung komplett von der folgenden Internetseite kostenlos bezogen werden: www.SDQInfo.com
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Diagnostik konkret: SDQ
Anwendung des SDQ: Mein Schüler …
Bitte beurteilen Sie einen ausgewählten Schüler mit Hilfe des SDQ-Bogens
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Auswertung & Interpretation SDQ
Auswertungsschritte: Werte jeder einzelnen Skala aufaddieren Ergebnis: auf allen Skalen Wert zwischen 0 und 10 Wichtig:
○ „teilweise zutreffend“ = 1 (immer); ○ aber „nicht zutreffend“ oder „eindeutig zutreffend“ wird je nach Merkmal mit
0 oder 2 bewertet (siehe Auswertungsblatt)
Interpretation: 3 grobe Kategorien: „normal“, „grenzwertig“ und „auffällig“ Verteilung durch internationale Studien gestützt:
○ 80% aller Kinder/Jugendlichen gelten als unauffällig ○ Cut-off bei über 80% = als grenzwertig (Risikokinder) ○ Cut-off bei über 90% = als klinisch auffällig
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Anwendung der SDQ
Anmerkungen/Fragen zu Arbeit mit dem SDQ…
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Lehrereinschätzlisten für Sozial- und Lernverhalten (LSL) von Petermann, U. & Petermann, F. (2006), Göttingen: Hogrefe
Einsatzbereich Ratingverfahren für Lehrkräfte, das für einzelne
Schüler oder auf Klassenebene eingesetzt werden kann.
kann zur Entwicklungsbeurteilung von Schülern auch mehrmals im Schuljahr (alle 3 Monate) angewandt werden.
Auf Schüler- und Klassenebene gibt der LSL der Lehrkraft eine differenzierte Rückmeldung über den Umgang mit Lernanforderungen und das Sozialverhalten in der Klasse
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Diagnostik konkret: LSL
Das Verfahren ist ressourcenorientiert dient der differenzierten Beurteilung von schulbezogenem Sozial- und
Lernverhalten bei Schülern im Alter von 6 bis 19 Jahren. Beurteilungszeitraum: beobachtetes Verhalten der letzten 4 Wochen
Skalen des Sozialverhaltens Kooperation, Selbstwahrnehmung, Selbstkontrolle, Einfühlungsvermögen &
Hilfsbereitschaft, angemessene Selbstbehauptung, Sozialkontakt.
Skalen des Lernverhaltens Anstrengungsbereitschaft & Ausdauer, Konzentration, Selbstständigkeit
beim Lernen, Sorgfalt beim Lernen.
Beurteilung Die Beurteilung erfolgt mit einer vierstufigen Skala für die insgesamt zehn
Skalen, wobei jede Skala 5 Items aufweist. 28
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Gültigkeit & Zuverlässigkeit Die Schulleistungen stehen in eindeutiger Beziehung zu den mit
den LSL erfassten Aspekten des Sozial- und Lernverhaltens Einteilung in die beiden Bereiche „Sozialverhalten“ und
„Lernverhalten“ wurden eindeutig bestätigte. Reliabilität nach Cronbachs zwischen α = 0,82 und α = 0,95! Normen Normdaten von 1480 Schülern aus Grund-, Haupt-, Real-,
Gesamt- und Sonderschulen aus den Bundesländern Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen
Aber nur wenige Förderschüler alters- und geschlechtsdifferenzierte Normwerte liegen vor (PR-
Normen, T-Werte).
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Diagnostik konkret: LSL
Bearbeitungsdauer Pro Schüler kann die LSL in fünf Minuten durchgeführt
und in zwei Minuten ausgewertet werden. Hohe Akzeptanz bei Lehrkräften
Preis Test komplett bestehend aus: Manual, 10 Fragebogen
und Mappe = 78.00 Euro Auch bald als LSL-KIGA erhältlich
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Diagnostik konkret: LSL
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Anwendung der LSL:
Bitte beurteilen Sie einen ausgewählten Schüler im Bereich Sozialverhalten ( A-F) mit Hilfe der LSL
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Auswertung des LSL Auswertungsschritte: › Rohwerte der einzelnen Skalen addieren › Ermittlung von Prozentrang (PR) sowie den
T-Wert anhand der Normtabellen Bitte nutzen Sie jeweils zu zweit die ausgeteilten
Normtabellen
Interpretation: › PR von 10 oder kleiner pro Skala Hinweis auf
starke Verhaltensabweichung. › PR zwischen 11 und 20 risikobehaftetes Verhalten
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Anwendung der LSL
Anmerkungen/Fragen zu Arbeit mit der LSL…
Überblick über ausgewählte diagnostische Verfahren (1)
d2-R (Brickenkamp, Schmidt-Atzert & Liepmann, 2010) ab 9 Jahre
Aufmerksamkeits- und Konzentrationstest, erfasst Schnelligkeit und Genauigkeit bei der Unterscheidung ähnlicher visueller Reize
• Einzel- und Gruppentest • geringer Zeitaufwand • vielfältige Absicherung der Testgütekriterien
FEPAA (Lukesch, 2005) 12-16 Jahre
Fragebogen zur Erfassung von Empathie, Prosozialität, Aggressionsbereitschaft und aggressivem Verhalten
• kann zur Veränderungsmessung genutzt werden
AFS – Angstfragebogen für Schüler (Wieczerkowski et al., 1981) 9-16/17 Jahre
erfasst ängstliche und unlustvolle Erfahrungen von Schülern unter drei Aspekten: Prüfungsangst, allgemeine (manifeste) Angst und Schulunlust
• rel. ökonomisch
Kinder-Angst-Test (KAT-II) (Thurner & Tewes, 2000) 9-15 Jahre
• Ermittlung des dispositionellen Ängstlichkeitsgrades (Form A), • Selbsteinschätzung akuter Erwartungsängste (Form P) • Erfassung von tatsächlichen Angstreaktionen (Form R)
• entspricht den Anforderungen der Kinder- und Jugendpsychotherapie • rel. ökonomisch
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Überblick über ausgewählte diagnostische Verfahren (2)
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Depressionsinventar für Kinder & Jugendliche (DIKJ) (Stiensmeier-Pelster, Schürmann & Duda, 2000) 8-16 Jahre
Einschätzung einer Depression bei 8-16-jährigen; Selbstauskunftsbogen, dt.-sprachige Variante des Beck-Depressions-Inventar, verschiedenen Aussagen umfassen wesentliche Symptome gemäß DSM-IV sowie schulische Probleme
• 26 Items • Bearbeitungszeit: 15 min • umfangreiche Normierung
DISYPS-II nach ICD-10/DSM-IV (Döpfner et al., 2008)
Diagnostik-System für psychische Störungen für Kinder und Jugendliche; umfasst die im Kindes- und Jugendalter wichtigsten Störungsbereiche
• Fremdbeurteilungs- und • Selbstbeurteilungsfrage-bögen
Prozess der Diagnostik
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Störungen (SDQ)
Kompetenzen (LSL)
Aggression Depression Angst
ADHS
Ressourcen
Emotion. Kompetenz
Soziale Kompetenz
Störungsspezi-fische Förderung
Förderung der Ressourcen & Kompetenzen
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit & Mitarbeit!
Diagnostik konkret: FEPAA Der FEPAA erfasst:
Empathie, Prosozialität, Aggressions-bereitschaft, aggressives Verhalten
Schülern/innen der 6. bis 10. Jahrgangsstufe (ca. 12- bis 16-Jährige)
Die erfassten Dispositionen bzw. Handlungstendenzen können für : Beratungs- und Therapiefälle, zur Diagnose
von Ausgangsbedingungen und zur Erfolgskontrolle genutzt werden
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Diagnostik konkret: FEPAA Die Skalen
Empathie und Aggressionsbereitschaft zeigen Handlungsalternativen auf
Prosozialität und aggressives Verhalten zeigen Selbstbeschreibungsitems auf.
Es liegen zwei Parallelformen A und B vor Bearbeitungsdauer liegt bei etwa 30 Minuten
FEPAA: Auswertung Auswertung mittels Schablonen
Summenwertbildung Empathieskala: 3- stufig Agressionsbereitschaft: 7- stufig Prosozialität/ Agressionshäufigkeit: 2- stufig Richtige Antwort ist mit höchsten Wert
kodiert
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Bedingungen: nicht zu große Gruppe, bestehende Interaktionen, Bekanntheit untereinander, Festlegung genauer Kriterien gemäß Untersuchungsziel, Spontaneität der Wahlen (Achtung: Fragestellung hat großen
Einfluss)
Wahlmöglichkeiten: Zuneigung Abneigung Zu- und Abneigung Erweiterung um soziale Selbstwahrnehmung möglich:
Wer wird mich wählen?
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Diagnostik konkret: Soziometrie
Durchführung und Auswertung Ökonomisch: Fragestellung schriftlich beantworten lassen Fragen können sein:
Mit wem möchtest Du am liebsten zusammenarbeiten? Neben wem möchtest Du sitzen? Wen aus Deiner Klasse würdest du gern einmal nach Hause
einladen?
Schriftliche Auswertung erfolgt durch Erstellen einer Soziomatrix
Grafische Umsetzung in Soziogramm
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Diagnostik konkret: Soziometrie
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Name: ________________________ Gruppe: ________________________ Zeitpunkt: ________________________
1. Neben welchen Kindern möchtest du am liebsten sitze 2. Neben welchen Kindern möchtest du nicht so gerne sitzen?
3. Mit welchen Kindern würdest du am liebsten eine Gruppenarbeit machen?
4. Mit welchen Kindern würdest du nicht so gerne eine Gruppenarbeit machen?
5. Welche Kinder würdest du am liebsten auf deine Geburtstagsfeier einladen?
6. Welche Kinder würdest du nicht so gerne auf deine Geburtstagsfeier einladen?
Soziometrie - Auswertung Elektronische
Auswertungs-hilfe liegt vor!
Link: http://pabst.heim.at/Soziogramm/Soziogramm.htm
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Details zum Wahlverhalten 1. Alban: grün: 9 rot: 2 gesamt: 7 Zuneigung von: Kevin , Maxim, Daniel, Gaetano, Sena, Bahadir, Andre, Emre, Ahmet Abneigung von: Kanin, John-Pierre Zuneigung zu: Kevin , Gaetano Abneigung zu: Jaqueline ============================================================ 2. Kevin : grün: 4 rot: 1 gesamt: 3 Zuneigung von: Alban, Gaetano, Bahadir, Andre Abneigung von: Saloua Zuneigung zu: Alban, Mikail Abneigung zu: Andre, John-Pierre, Emre ============================================================
Gegenseitige Zuneigung: Alban und Kevin , Gaetano und Alban, Özlem und Kanin, Ricardo und Bahadir, Anil und Andre, Saloua und Ece
Gegenseitige Abneigung: Daniel und Maxim, Andre und Bahadir, Nilgün und Ricardo, Saloua und Özlem
Soziometrie - Beispiel
Anwendung in unserer Kölner Präventionsstudie
Spannend: Die Negativwahlen nehmen innerhalb des 1. Halbjahres massiv zu
… wenn man nichts für die sozial-emotionalen Kompetenzen und das Klassenklima tut
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Soziales Klima in der Klasse Soziometrie im Pre-/Postvergleich
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1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
7,87 7,83
6,57 6,7 6,49 7,01
7,97 9,14
7,14
9,83
7,42
9,3
Experimentalgruppe Kontrollgruppe
Soziometrie - Ergebnis Auch quantitative Auswertungen möglich
= zur Dokumentation von Gruppenveränderungen einsetzbar
leicht durchführbar Soziale Position von Schülern mit Förderbedarf E
stellt eine wichtige Dimension für die Förderung dar
Stark abhängig von der konkreten Formulierung der Frage (altersgemäß)
Instabilität der Ergebnisse wird oft als Kritik genannt – aber kann auch als Dynamik der Gruppe interpretiert werden
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