klipp & klar ausgabe 01/2011

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Ausgabe 01/2011 Das kritische Schüler_innenmagazin Rechtspopulistische Parteien im Aufwind Interview mit DEF:K Modulare Oberstufe klipp & klar 02/2011, zul.nr.GZ02Z033576M, verlagspostamt 4020 Linz RASSISMUS RAUS AUS DEN KÖPFEN

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Das Magazin für kritische Schüler_innen in Linz und Oberösterreich.

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Page 1: Klipp & Klar Ausgabe 01/2011

Ausgabe 01/2011Das kritische Schüler_innenmagazin

Rechtspopulistische Parteien im Aufwind

Interview mit DEF:K

Modulare Oberstufe

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Carina Strasser

Fremd ist mir nur der Hass

Kurz vorm Sommersemester wird die Redaktion mit ei-

nem alten Mief konfrontiert. FPÖ im Umfragehoch, die

Wahren Finnen ziehen in die Regierung ein und sonstiger

Rechtsruck (ausgenommen Deutschland) trüben unsere

Sommerstimmung. Doch inmitten der Artikel bezüglich

Xenophobie im 21. Jhdt dürfen sich besonders Hip-Hop

Fans der Stahlstadt auf ein Interview mit der

aufstrebenden Band Def:k freuen. Erstmalig

in unserem Klipp ist auch eine Veröffentli-

chung eines MOFF-Strips.

Also seid gespannt auf das neue Klipp&Klar

und verbringt die letzten langweiligen Unter-

richtsstunden doch mit interessanten Artikeln.

Wer auch einmal beim Klipp mitschreiben

möchte, ein Mail an [email protected] genügt.

HC auf dem Vormarsch

Seite 04

Burkaverbot

Seite 07

Interview mit DEF:K

Seite 14

NATO in Libyen

Seite 22

MHV: aktion kritischer schüler_innenKaisergasse 14 a, 4020 Linz

Chef_innenredaktion: Carina StrasserRedaktion: Tarek Elsherif, Philipp Stadler, Garda Elsherif, Doris Anusch, Marie-Christine Mirli, Sandra Hochmayr, Laura Tomani,Johanna MayrLayout: muis, carlo Druck: Druck 2000 Prokop GmbH

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04 Innenpolitik

UrsachenIn Schweden, Ungarn, Niederlande und Italien stehen rechtspopulistische bzw. rechtsextre-mistische Parteien zurzeit hoch im Kurs. Nun findet auch in Österreich HC Strache und seine FPÖ großen Anklang in der Bevölkerung. Ohne Kampagnen, öffentliche Auftritte, Kundgebun-gen und Wahlkampf liegt die FPÖ auf 26 Pro-zent und somit gleichauf mit der SPÖ. Je nach 2-3% Fehlertoleranz pro Umfragewert, könnte es sogar sein, dass die FPÖ stärkste Kraft in Ös-terreich darstellt. Erstmals in Österreich ist eine rechtspopulistische Partei gleichauf mit einer

Regierungspartei, während es mit SPÖ und ÖVP weiter bergab geht. (SPÖ: 26 Prozent, ÖVP: 25 Prozent). Sogar das unmerkliche BZÖ konnte auf 13 % aufholen und träumt bereits von einer Dreierkoalition zusammen mit FPÖ und Grünen. Die letzten Monate hat es die Regierung der FPÖ auch nicht wirklich schwierig gemacht: Sozial-kürzungen, Wehrpflichtdebatte, zahlreiche Kor-ruptionsaffären, fehlende Integrationskonzepte und interne Streitereien der Regierungsparteien ebneten Strache den Weg in sein Umfragehoch. Strache gibt neben den Regierungsparteien den weisen Mann, der sich den Ängsten der Bevöl-

kerung annimmt. Nun bemüht sich HC Strache das Image der FPÖ aufzubessern, da er weiß, dass niemand mit einer rechtsextremen Partei zusammen arbeiten möchte. Strache träumt be-reits vom zukünftigen Bundeskanzler und einer Koalition mit der ÖVP. Doch intern werden die al-ten Ideologien weiterverfolgt. Bei den üblichen Maifeiern jubelten rund 2000 Menschen HC Strache´s rassistischen Aussagen in Linz zu. FPÖ Mitglieder_innen bloggen bei Alpen-Donau.info, das durch rassistisches und nationalistisches Gedankengut vom Netz genommen wurde. In einem Video wird Österreich von den Anhän-

Würde an diesem Sonntag in Österreich gewählt, wäre die FPÖ erst-mals unter HC Strache stärkste Partei – das sorgt zu Recht für Aufre-gung bei manchen Teilen der Bevölkerung sorgt.

HC STRACHE AUF VORMARSCHDie rechtspopulistische FPÖ im Umfragehoch.

Diese Menschen möchten 27% in der Regierung haben.

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05Innenpolitik

ger_innen bereits schon als 2. China dargestellt und mit Wiederstand gedroht. Der Erfolgskurs bringt den blauen Frontmann allerdings immer mehr ins Dilemma. Je mehr er bei der breiten Masse, besonders bei den Jungwähler_innen, punktet desto schwieriger wird es für ihn, die Rechtsextremen in seiner Partei bei Laune zu hal-ten, ohne seine neuen Anhänger_innen zu ver-schrecken. Das zeigt sich am 8.Mai deutlich, als Strache seine angekündigte Rede beim umstrit-tenen „Totengedenken“ der Burschenschafter auf dem Wiener Heldenplatz kurzfristig absagte. Dennoch stehen die FPÖ- Strategen hinter den Burschenschaftern und hinter der Trauerfeier

um die gefallenen deutschen und österreichi-schen Soldaten. Im Gegenzug dazu treten sie hart gegen die Befreiungsfeier in Mauthausen ein. „Es ist an der Zeit die Vergangenheit ruhen zu lassen“, so FPÖ Politiker_innen. Das Totenge-denken an die eigentlichen Täter im 2. Weltkrieg wird jedoch von FPÖ Seite nicht in Frage gestellt.

Soko IslamismusSeit 2008 fordert die FPÖ eine SOKO Islamis-mus zur Überwachung der islamistischen Szene. Strache ist bekannt für religiösen Fundamen-talismus. Etwa wenn er mit dem Kreuz in der Hand über andere Religionen schimpft oder mit

Sprüchen wie „Abendland in Christenhand“ auf Wahlplakaten. Im Gegenzug dazu propagiert er, aber heftig gegen die scheinbare Gefahr des Islams. Strache möchte Minarette verbieten, Gebetshäuser von Anhänger_innen des isla-mischen Glaubens und am liebsten gleich den islamischen Glauben in Österreich. Geforderte Institutionen wie die SOKO Islamismus sollen dem anscheinend behelfen. Es ist schon richtig, dass dies Umfragewerte 2 Jahre vor der Wahl sind und diese sich jederzeit ändern können. Doch der Aufwärtstrend der FPÖ lässt sich nicht mehr als Momentaufnahme abstempeln.(te/cs)

Mit Strache in eine rückschrittliche und rassistische Zukunft!Gegendemonstrant_innen beim Totengedenken am 8. Mai

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Der Frauenbericht gibt einen umfassenden und vertiefenden Überblick über die diversen Le-bensbedingungen der Linzerinnen anhand von statistischer Daten und Analysen. Dabei werden horizontale soziale Ungleichheitsfaktoren wie Geschlecht, Alter, ethnische Zugehörigkeit oder Beeinträchtigungen in Verknüpfung mit verti-kalen sozialen Ungleichheitsfaktoren wie etwa Bildungsstand oder Einkommen in die Analyse einbezogen.

Arbeitsmarkt und LebensbedingungenWas Einkommen, Vermögen und Aufstiegschan-

cen betrifft, sind Frauen im Raum Linz benachtei-ligt und verdienen um 30 % weniger als das ande-re Geschlecht. Familie und Haushalt ist nach wie vor „Frauensache“ und nur jeder 20. Mann geht in Karenz. Erschreckend ist, dass die Anzahl der So-zialhilfebezieherinnen stark ansteigend ist. Auch die Obdachlosigkeit ist seit 2009 gestiegen, da in Linz kein Wohnungsmarkt für finanziell leistungs-schwache Personen vorhanden ist.

SexualitätIn punkto Sexualität sind Linzerinnen noch immer vom traditionellen Geschlechterregime geprägt,

daraus resultieren große Hürden für Selbstbe-stimmung. Die aktuellen Erhebungen weisen ebenfalls auf, dass Verhütung immer noch Frau-ensache ist und viele Frauen ungenügend aufge-klärt sind.Frauenstadträtin Mag.a Eva Schobesberger möch-te anhand dieses Frauenberichts zusammen mit den anderen Parteien ein Frauenförderungspro-gramm auf die Beine stellen. Ergebnisse die uns nur ermutigen können, weiter für Gleichberech-tigung einzustehen, Geschlechterregime zu be-kämpfen und es im 21. Jahrhundert noch viele Wege zu gehen gibt. Fight for your rights! (cs)

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Auf Initiative von Mag. a Eva Schobesberger wurde der Frauenbericht erstellt.

06 Regional

Am 5. April wurde der Linzer Frauenbericht 2011 von Frauenstadträ-tin Mag.a Eva Schobesberger vorgestellt. Neun Monate lang wurden, zusammen mit Wissenschaftlerinnen vom Institut für Frauen- und Geschlechterforschung an der JKU, Daten zur aktuellen Situation der Linzerinnen erhoben.

LINZER FRAUENBERICHTdie aktuelle Situation von Linzer Frauen

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07Internationales

„Schwimm nicht nur in der eigenen Suppe, son-dern blicke über den Tellerrand.“Gegen Unterdrückung muss vorgegangen wer-den. Endlich soll Gleichberechtigung herrschen. Diese Argumente sprechen für ein Verschleie-rungsverbot auf der ganzen Welt. Doch dies-bezüglich hat man nicht über den Tellerrand hinausgeschaut, denn Gleichberechtigung kann man mit einem Burkaverbot nicht erreichen. Frauen die Burkas tragen, könnte man grob in zwei Gruppen teilen. Es gibt jene, die sich aus freien Stücken dazu entscheiden, eine Burka zu

tragen um ihre Religion auszuüben und um ihr ethnisches Recht zu nutzen. Auch gibt es jene, die von ihren Männern dazu gedrängt werden, nur verdeckt auf öffentlichen Plätzen zu erscheinen.

Freiheit wird gewünscht-Gefängnis erreicht.Doch welche Folgen hat das Verbot wirklich? Jene Frauen, die freiwillig Burka tragen, fühlen sich, anstatt sich über ihre neu erzwungene Freiheit zu freuen, persönlich angegriffen und bedroht. Sie widersetzen sich entweder dem Gesetz und bezahlen bei jerder Klage 150 Euro

Strafe, oder nehmen die Burka ab und fühlen sich in ihrer Haut gedemütigt und unwohl. Frei-heit heißt nicht nur, sich freizügig zu kleiden, sondern so, wie man sich wohl fühlt. Jenen, denen die Burka aufgezwungen wird, werden von nun an nicht einfach wie alle anderen her-umlaufen. Ihre Männer werden sie mehr oder weniger zu Hause einsperren, anstatt ihnen die Freiheit zu schenken. Gleichberechtigung von Frauen und Männer ist das richtige Ziel, doch ein Burkaverbot ist der falsche Ansatz.(ge)

Was du AM Kopf trägst, ist wichtiger als, was du IM Kopf hast.

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Am Montag den 11. April 2011 war es soweit. Das Burkaverbot wurde in Frankreich durchgesetzt. Nun darf keine Frau, ob einheimisch oder nur Touristin, das Gesicht verhüllen. Doch wird damit das gewünsch-te Ziel erreicht?

GLEICHBERECHTIGUNG: JA! BURKAVERBOT: NEINDas Burkaverbot wählt nicht den Weg in die Freiheit, son-dern in die Blockade!

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09Bildungspolitik

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Der graue Schulalltag-Keine Mitbestimmung

Lernen zu müssen, was vorgeschrieben wird, ohne eigene Interessen einbringen zu können und sitzen zu bleiben aufgrund eines einzigen „Nicht genügenden“ Faches – das prägt den Alltag im österreichi-schen Schulsystem. Die Modulare Oberstufe soll genau das ändern.

MODULARE OBERSTUFEoder: Die Chance, Schule selbst zu bauen

Schüler_innen haben viel zu wenig Möglichkei-ten zur Mitbestimmung. Die Wahl des Unter-richtsstoffes obliegt fast zur Gänze den Lehr-kräften. Das Schulsystem schreibt vor, was und welche Gegenstände gelernt und besucht wer-den müssen. Beendet ein_e Schüler_in ein Fach „negativ“, muss er_sie ein ganzes Schuljahr wie-derholen. Dieses Sitzenbleiben, bei dem Schüler_innen aus dem Klassenverband und somit dem sozialen Umfeld gerissen werden, kostet jährlich mehr als 900 Millionen Euro..

Modulare Oberstufe – what´s that?Die Kernidee der modularen Oberstufe besteht darin, einen Teil der Schulfächer nach Interes-sen selbst wählen zu können. Schüler_innen können dabei entscheiden, welche Gegenstän-de sie besuchen und was sie lernen möchten.Die modulare Oberstufe verhindert außer-dem das Sitzenbleiben. Es müssen nur jene Fächer wiederholt werden, die „negativ“ ab-geschlossen wurden, und nicht ein ganzes Schuljahr. Erhält eine Schülerin in der 6. Klasse beispielsweise ein „Nicht genügend“ in Eng-lisch, kann sie nächstes Jahr trotzdem ganz nor-

mal alle Gegenstände weiter besuchen, auch Englisch. Sie muss lediglich parallel dazu das Fach Englisch aus der 6. Klasse nachmachen.

Was bringt´s?Die modulare Oberstufe ermöglicht es, einen Teil des Stundenplans selbst zusammenzustel-len und individuelle Interessensschwerpunkte zu setzen. Überdies hinaus ersetzt sie das Sit-zenbleiben. Die modulare Oberstufe behebt also die größten Probleme des derzeitigen Schulalltags: Sie bietet den Betroffenen, die Chance, Schule zu gestalten und zu bauen. (ps)

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10 Wissen ist Macht

WUSSTEST DU, DASS ... WAS MACHE ICH, WENN ...

…sämtliche Schwäne in England Eigentum der Königin sind?

…“Tom Sawyer“ die erste Novelle war, die auf einer Schreibmaschine getippt wurde?

…in Indien Spielkarten rund sind?

…die erste Bombe der Alliierten, die im 2. Weltkrieg über Berlin abge-worfen wurde, den einzigen Elefanten im Berliner Zoo tötete?

…das Wort „Manhattan“ einer alten Indianersprache entstammt und „der Ort, an dem wir betrunken waren“, bedeutet?

…die NPD ihre Parteizeitung „Deutsche Stimme“ in Polen drucken lässt?

… ich in der Schule beim rauchen erwischt werde?

Es gibt keine grundsätzliche Raucherlaubbnis, auch nicht an höheren Schulen oder auf Schulveranstaltungen und schulbezogenen Veranstaltungen. Das Tabakgesetz verbie-tet das Rauchen im gesamten Schulgebäude, für Schüler_innen und Lehrer_innen. Der SGA (Schulgemeinschaftsauschuss) kann jedoch beschließen, im Schulgelände einen Raucher_innenhof einzurichten, dies muss in der Hausordung festgeschrieben werden, muss also mit 2/3 Mehrheit beschlossen werden.

… mir im Unterricht Gegenstände weggenommen werden?

Lehrer_innen dürfen Gegenstände (Handy, iPod, Mp3-Player, Kopfhörer etc.), die den Unterricht stören, abnehmen. Sie müssen jedoch nach der Schulstunde oder der Schul-veranstaltung zurückgegeben werden! Einzige Ausnahme sind „sicherheitsgefährden-de“ Gegenstände, die nur von einem Erziehungsberechtigten abgeholt werden dürfen.

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11Schüler_innenvertretung

Schüler_innenvertretungUm Schüler_innen den Raum zu geben, der benö-tigt wird ihre Forderungen gegenüber dem Lehr-körper und der Direktion durchzusetzen, gibt es an jeder Schule eine gesetzlich anerkannte Schü-ler_innenvertretung (SV). Diese setzt sich für die Rechte und Interessen der Schüler_innen ein und stellt die wichtigste demokratische Einrichtung für uns Schüler_innen an unseren Schulen dar.

Landesschüler_innenvertretungAber wusstest du, dass es nicht nur auf Schule-bene eine Schüler_innenvertretung gibt? Jedes Bundesland hat eine Landesschüler_innenver-

tretung (LSV). Die LSV besteht aus drei Bereichen: AHS, BMHS und Berufschulen, wobei jeder Be-reich – je nach Bundesland – vier bis acht Mit-glieder hat. Die Aufgabe der LSV ist es zum einen, die Interessen der Schüler_innen vor dem Lan-desschulrat zu vertreten und zum anderen, die einzelnen Schüler_innenvertretungen in ihrer Arbeit zu unterstützen. Die LSV gibt uns Schüler_innen die Möglichkeit, Projekte landesweit um-zusetzen und für eine besser Schule einzustehen.

LSV Wahl 2011Auch heuer stehen wieder die Wahlen zur Lan-desschüler_innenvertretung (LSV) auf dem Pro-

gramm. Am 30. Juni haben die Schüler_innen-vertreter_innen aus OÖ die Möglichkeit ihre Vertretung für das nächste Schuljahr zu wählen. Das Team „Project Movement“ wird für die LSV kandidieren um Schule ein Stückchen sozial ge-rechter, demokratischer und angstfreier zu ma-chen. Dem Team ist auch ein weiterer Punkt sehr wichtig. „Die LSV muss unter uns Schüler_innen viel bekannter werden. Es kann nicht sein, dass wir unsere eigene Vertretung nicht kennen“, meint ein Kandidat und spricht damit die geplan-te Forcierung der Öffentlichkeitsarbeit an.(te)

Die Landes/Schüler_innenvertretung ist ein gesetzlich verankertes Sprachrohr für uns Schüler_innen. Jedoch leider oft viel zu unbe-kannt.

SV/LSV WHAT’S THAT?Das Team „Project Movement“ kandidiert für die LSV 2011/12!

Die Landesschüler_innenvertretung für OÖ

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klipp & klar - das kritische schüler_innenmagazin

Die InhalteDie Fremdenrechtsnovelle enthält die „Rot-Weiß-Rot-Card“, die eine Einwanderung von besser qualifizierten Personen begünstigen soll. Hierbei erfolgt der Zuzug nach einem Kri-terienkatalog, der etwa zwischen qualifizierten und eher weniger qualifizierten Migrant_innen unterscheidet. Wer in Österreich künftig um Asyl ansucht, muss sich in den Erstaufnahme-zentren auf eine „Mitwirkungspflicht“ einstel-len und abwarten, ob die Asylgründe auch zu einem Aufenthalt führen. Weitere Maßnahmen sind die Deutschanforderungen vor Zuzug, wel-

che nun ebenfalls verpflichtend sind. Was aber bei dieser Debatte oft vergessen wird, sind die zusätzlichen Verschärfungen: Die Schub-hafthöchstgrenze lag bisher bei 10 Monaten, nun wurde sie auf 18 Monate angehoben. Durch alternative Maßnahmen könnte man diese Schubhaft einschränken. Die Petition „Kinder sollen nicht ins Gefängnis“ kann auch allen Grund zum Ärger haben. Eltern sollen dazu genötigt werden, ihre Kinder „freiwillig“ mit in Schubhaft zu nehmen. Im Gesetzesent-wurf steht zwar geschrieben, dass Kinder in Zukunft nicht mehr in Schubhaft müssen. Aller-

dings wird Eltern, die sich weigern ihre Kinder „freiwillig“ mit in Schubhaft zu nehmen damit gedroht, dass ihnen die Obsorge für ihr/e Kind/er entzogen wird. Sogar eine lächerliche Ver-kehrsstrafe kann nun für Asylant_innen unwi-derruflich zur Ausweisung führen.

ÖVP und SPÖ (außer Sonja Ablinger) stimmten für das neue Fremdenrechtspaket. Die FPÖ und BZÖ kritisierten die Rot-Weiß-Rot Card, da sie durch diese Regelung eine Massenzuwande-rung befürchten. (cs)

Am 29. April stimmt die Mehrheit im Nationalrat dem umstritte-nen Fremdenrechtspaket zu. Zahlreiche NGO´s protestierten be-reits Wochen vor dem Ausschuss gegen dieses Fekter´sche Gesetz und sind nun, wie viele Menschen in Österreich von der Politik ent-täuscht geworden.

UNRECHT BLEIBT UNRECHT!Das Fremdenrechtspaket

12 Innenpolitik

Protestierende vor dem Parlament

12 Innenpolitik

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13Schulsysteme

Die Schullaufbahn in Dänemark

AllgemeinIn Dänemark besteht eine neunjährige Unter-richtspflicht in der für alle gemeinschaftlichen Hauptschule. Die Hauptschule kann um ein weiteres Jahr verlängert werden oder man kann auch eine gymnasiale Oberstufe besu-chen, die 2-3 Jahre in Anspruch nimmt und nötig ist, wenn man an eine Universität oder Berufsschule besuchen möchte.Es gibt, so wie bei uns auch, Privatschulen und öffentliche Schulen, wobei in Dänemark da-rauf geachtet wird, dass das Niveau und das Einkommen der Lehrer_innen in Privatschulen gleich sind wie in öffentlichen Schulen. Wei-

ters unterstützt der Staat die privaten Schulen durch Zahlung bis zu 70% bei Unkosten und die Schüler werden bis zur 8. Klasse nur schriftlich benotet, also ohne Zahlennoten. In Dänemark können Schulen durch geringe staatliche Vor-gaben sehr eigenständig arbeiten. Und weil auch freie Schulen vom Staat mit bis zu 80% finanziell gefördert werden, kommt es zu ei-ner sehr vielfältigen Schullandschaft. Auch das Studierendenleben wird vom Staat unterstützt. Studierende bezahlen keine Gebühren, son-dern erhalten ein monatliches Stipendium von 359 Euro und sogar 722 Euro, wenn sie alleine leben. Die Auszahlung und Höhe des Stipendi-

ums hängt nicht vom Einkommen der Eltern, sondern vom Einkommen der Studierenden ab und wird für die Dauer der Mindeststudienzeit plus ein Jahr ausbezahlt.

Die freie Schulwahl:Die Eltern können die Schulform ihrer Kinder frei wählen, ein Elternkreis kann aber auch eine eigene Schule errichten. Die Erziehungsberech-tigten entscheiden souverän über Pädagogik und Struktur der Schule, über die Form, den Inhalt und Inhalt des Unterrichts. Die Eltern haben sogar das Recht, ihre Kinder selbst zu unterrichten. (da)

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Elitedenken, Ziffernnoten und Leistungsdruck sind für die jungen Dänen Fremdwörter. Soll das dänische Schulsystem für Europa und Österreich als Vorbild gelten? Ein Blick hinter die Kulissen des Schul-systems.

DÄNEMARKS SCHULSYSTEM:Besser als das von Österreich?

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14 Interview

Klipp & Klar: Wie seid ihr eigentlich zu eu-rem Bandnamen gekommen?

DEF:K: Also der Bandname hat sich im wahrsten Sinn des Wortes entwickelt. Un-ser erste Name war „Kommune“. Da uns das ein bissl monoton vorkam, haben wir ein „da funky“ davor gehängt. „Da fun-ky Kommune“ war elends lang, weshalb wir die Abkürzung „DFK“ verwendeten. Da „def“ in der Rap-Szene für cool und leiwand steht, haben wir auf „DEF-K“ um-gesattelt. Der Doppelpunkt (DEF:K) ist

unsere neueste Errungenschaft in die-ser nach oben hin offenen Entwicklung ;)Klipp & Klar: Welche Themen verarbeitet ihr hauptsächlich in euren Songs?

DEF:K: Wir haben eine ziemliche Band-breite und legen uns da gar nicht fest. Wir machen politische Nummern genauso wie „Partytracks“ oder was uns halt sonst noch durch den Kopf geht. So haben wir das eigentlich immer gehalten, einer un-serer aller ersten Lieder ging zB über grie-chische Mythologie. Das wichtigste ist

für uns, dass es spannend bleibt, wir wol-len abwechslungsreiche Musik machen.

Klipp & Klar: Wie lang habt ihr an eurem Debütalbum gefeilt?

DEF:K: Also insgesamt haben wir etwa 1,5 Jahre fürs Text schreiben, aufnehmen und produzieren von „Pirap Radio“ ge-braucht. Wobei zum Teil auch Nummern am Album sind die wir schon länger in petto hatten, die haben wir dann noch-mal überarbeitet und neu aufgenommen.

Seit 1999 formierte sich die damals noch vierköpfige Band Def:k und ge-lang 2010 an ihren Höhepunkt. Wilhelm Ban, Jürgen Vovsik, Florian Stangl, DJ Thorsten Untertriefallner und seit 2009 auch Madeleine Neumüller, ver-öffentlichten 2010 ihr Debütalbum „Pirap Radio“ und bereichern damit die Stahlstadt. 2011 wurden sie dafür auch belohnt – mit dem Austrian Newco-mer Award.

„WIR WOLLEN ABWECHSLUNGS-REICHE MUSIK MACHEN“Interview mit der Linzer Hip-Hop Band DEF:K

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Die 5-köpfige Band in ihren Pirap-Shirts.

14 Interview

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15Interview

Klipp & Klar:Wie habt ihr euch eigentlich kennengelernt?

DEF:K: Also die MCs Pablo, Esteban und Vo-vid sind gemeinsam ins Landwiedgymnasi-um gegangen, Pablo und DJ Startag kennen sich schon aus der Volksschule. Wir waren also eigentlich schon Freunde bevor wir mit Rappen angefangen haben. Unsere Sänge-rin Madeleine ist erst 2009 dazu gestoßen. Sie wollte eigentlich nur ein paar Lieder für eine Hochzeit in unserem Studio aufneh-men. Wir haben dann „Daydream“ gemein-

sam gemacht und gemerkt das die Kombi Rap und Soul ganz gut funkt. Bei unserem nächsten Projekt wird übrigens JPrince aus Tempa/USA mit an Board sein, der für die Aufnahmen nach Österreich kom-men wird. Man kann also gespannt sein ;)

Das Interview führte Carina Strasser.

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Def:K liefern auf der Bühne immer ab. Vecthor Sigma am Mischpult.

Ihr Debütalbum beeinhaltet 18 Tracks. Der Moderator „Mr. Ninja“, gesprochen von Paul Brusa leitet durch eine fiktive Radiosen-dung. Mit dabei sind namhafte Gäste wie zum Beispiel MC Average (die Au), Huckey (Texta), JPrince (Tampa/Florida), Dj Url (die Au), Wenzel Washington (Urban Sprawl) und Hitschi (4Takta). www.defk.at

FACTS:

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16 Universitätspolitik

Kurzer ÜberblickFinnische Kinder werden im Alter von sieben Jah-ren eingeschult. Die Schulpflicht umfasst insge-samt neun Jahre. In den ersten sechs Schuljahren kann man normalerweise nicht sitzen bleiben. Der Schultag beginnt meist um 8.00 Uhr und endet spätestens um 15 Uhr. Die Stundenzahl ist insgesamt kleiner als bei uns. Die Finnische Schu-le ist weniger autoritär als zum Beispiel in Öster-reich. In Finnland muss man gegenüber den Lehr-personen nicht per-Sie sein, sondern man kann sie beim Vornamen ansprechen. In diesen Schu-len geht es ziemlich locker zu, anders als bei uns.

So ziemlich alle kennen die Hektik am Anfang des Schuljahres, dass die Kinder und Jugend-liche alle Materialen für den Unterricht ein-kaufen müssen. Schüler_innen in Finnland bekommen die notwendigen Materialen und Bücher gratis! Die Eltern müssen lediglich für die Schultasche sorgen. In allen Schulen gibt es sogar mittags eine kostenlose Mahlzeit, die die Schüler_innen im Klassenverband einnehmen.Um ausländische Schüler_innen bemüht man sich sehr, dass sie ihre Muttersprache beibe-halten. Sie bekommen mehrere Stunden in der Woche Sonder-Sprachunterricht und Nachhilfe.

In einigen Fächern ist es so, dass die Klasse in mehreren Gruppen geteilt ist. Somit be-kommen die Schüler_innen einen besseren Unterricht und verstehen den Stoff besser.Noten wie bei uns, also von Sehr gut bis Nicht genügend, gibt es in Finnland nicht. Wer einen Test mit Sehr gut abschneidet erhält zehn Punk-te und vier Punkte ist das Schlechtmöglichste.In Finnland ist das Rauchen an den meisten Schulen für Schüler_innen und Lehrer_innen un-tersagt.(mm)

Ob Lesen, Mathe oder Biologie: Die jungen Finnen sind Seriensieger_innen beim Pisa-Test. Geformt werden sie in einer Schule, wo Lehrer ausgesiebt, Klassenzimmer abgeschafft werde und Sorgenkinder nicht sitzen bleiben können.

SCHULSYSTEM IN FINNLANDEin wünschenswertes System auch für Österreich?

Autorität von Lehrpersonen ist für die jungen Finnen ein Fremdwort

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16 Schulsysteme

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17Universitätspolitik

Integrieren statt differenzierenDie Hauptaufgabe besteht darin, mit allen integrationsrelevanten Ministerien (also In-nenministerium, Wirtschaftsministerium, Bil-dungsministerium und Sozialministerium) zusammenzuarbeiten. „Im Staatssekretariat soll-ten alle Themenbereiche der Integration zusam-mengeführt, vernetzt, koordiniert und gesteuert werden“, meint Migrationsforscherin Barbara Herzog-Punzenberger. Ein besonderes Augen-merk soll auch auf Bildung gelegt werden, denn Bildung ist ein zentraler Schlüssel zur Integra-

tion. Türkisch als Maturafach, sowie ein Sozial- und Kulturanthropologisches Fach werden von verschiedenen Expert_innen gefordert. Doch das sind nur zwei Aufgaben des neuen Staatssekre-tariats, denn Integration wird ein immer wichti-geres Thema. Es gibt also viel zu tun.

Die „mutige“ PersonalentscheidungDie Bestellung von Kurz zum Staatssekretär hat bei den meisten keine Begeisterung ausge-löst. Ist ja auch keine wirkliche Überraschung: beim Thema Integration hat er nicht wirklich

etwas vorzuweisen, außer, dass er Deutsch als Predigtsprache in Moscheen fordert, was Inte-grationstechnisch eher mit einem Griff ins Klo gleichzusetzen ist, als mit einem wirklichem Lö-sungsansatz. Womit er bisher jedoch aufgefallen ist, war das Geilomobil, mit dem beim Wienwahl-kampf durch Discos tourte und durch sexistische Aussagen auf sich aufmerksam machte. Es bleibt also zu bezweifeln, dass der ehemalige JVP-Vor-sitzende das Einfühlungsvermögen und die nö-tige Erfahrung besitzt, die man als Integrations-staatssekretär braucht.(sh)

Autorität von Lehrpersonen ist für die jungen Finnen ein FremdwortDer JVP-Obmann fühlt sich gut geeignet für das Amt.

klipp & klar - das kritische schüler_innenmagazin

17Integration

Seit Jahren fordern verschiedenste NGO´s, sowie die SPÖ ein Staatsse-kretariat für Integration. Bislang wurde dieses nicht umgesetzt, weil die ÖVP als Koalitionspartner_in blockierte. Nun gibt es das Integrations-staatssekretariat, das im Innenministerium angesiedelt ist, doch noch.

IM GEILOMOBIL ZUM STAATSEKRETÄRSebastian Kurz und das neue Staatssekretariat

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Page 18: Klipp & Klar Ausgabe 01/2011

18 Rechtsruck in Europa

Finland and its „True Fins“„A tremor hit the EU“ is the way, the BBC de-scribed the recent Finnish elections: The „True Finns“ (Perussuomalaiset), a conservative, ho-mophobic, eurosceptic and anti-immigrant party, under the lead of Timo Soini, who threa-tened to block the Portuguese bailout, gained 19% of the votes, being now third, right after the Social Democrats (19,1%) and the National Coalition party (20,4%). Four years ago, the True Finns gained just 4,1%. They are probably go-ing to be part of the next Finnish government.Hope left for Hungary?

Hungary, chairing the Council of the European Union for the first six months of 2011, is now (me-aning: since the last election in 2010) dominated by two right-winged extremist parties: Fidesz is the party of prime minister Victor Orbán which won in the last election more than two thirds of the votes which now allows the Hungarian government to do everything it want. The Hunga-rian government is now introducing a new cons-titution in which Hungary is no longer named a republic. The other party is the more extremist party Jobbik which even has armed Guards which attack Roma. Jobbik describes itself as a conser-

vative, patriotic and christian party, but it also wants to restore the old Hungarian borders from the time before the First World War, which would include parts of Slovakia and Romania.

Hope left for Hungary?France‘s nationalist party is the well-known „Front National“, founded by Jean-Marie Le Pen who was taken several times to court because of ra-cist or antisemitic remarks or because of denying the existence of gas chambers during the Second World War. He was nominated for several presi-dential elections and in 2002, he even got into

Ten years ago, an Austrian right-winged extremist party was part of the Austrian government, causing the European Union to punish the count-ry. Now there are strong right-winged extremist or populist parties in se-veral European countries, some of them even as part of the government. Klipp&Klar writes about some.

EUROPE‘S RIGHT-WINGED EXTREMIST PARTIESWho they are and what they do

right-winged extremism in parliaments

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19Rechtsruck in Europa

Timo Soini, chairman of the True Finns

the final ballot where he received 17,8% of the vo-tes. Now his daughter Marine Le-Pen „inherited“ the Front National. What distinguishes her from her father is, that she is well aware of what she is saying and how this affects the result of elec-tions, so she is more right-winged populist than her father. She announced to candidate for the next presidential election in 2012, recent polls see her gaining more votes than Nicolas Sarkozy.

Sweden – more than IkeaA few months ago, the Sweden Democrats (Sverigedemokraterna) increased their fame in the election campaign 2010, when they pu-

blished a video showing an old woman who lost a race for income support because of some burka wearing and pram shoving wo-men who passed her. The Sweden Democrats are considered as nationalist, xenophobic and homophobic and prefer a „homogeneous so-ciety“. They got 5,7% in the last elections.

Italy and Mussolini‘s heir_essesThe Movimento Sociale Italiano (Italian Social Movement) was founded 1946 by supporters of Mussolini. Although it never received more than 8% in elections, it always was part of the parlia-ment. In 1992, Alessandra Mussolini, grandchild of

Benito Mussolini, was their candidate for the pre-sidential election. It was disbanded in 1995, when their former chairman Gianfranco Fini founded the „Allianza Nazionale“ which would later be-come a part of Berlusconi‘s Popolo della Libertà (People of Liberty) which governs Italy. Another right-winged extremist party is the Lega Nord (or parts of it) which also is part of Berlusconi‘s government. The Lega Nord contains a number of slightly different political tendencies which have in common that they want to separate the North of Italy from the South; some of them are right-winged extremist. Members of the Lega Nord made racist or homophobic remarks. ( jm)

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Gianfranco Fini, founder of Allianza Nazionale

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20 Bildungspolitik

Schon bald hätte in so mancher Schule Türkisch zum Maturafach werden können, doch nach dem anfänglichen Vorstoß Anfang April, heißt es nun „ es könnte eine Frage von Jahren sein“, bis es zur Um-setzung kommt.

TÜRKISCH ALS MATURAFACHWirbel um die Einführung der Fremdsprache Türkisch

Warum nur die ganze Aufregung ?Noch nie zuvor hat die Neueinfüh-rung einer zweiten lebenden Fremdspra-che solche Reaktionen hervorgerufen. Von der FPÖ kam sofort heftige Kritik, Tür-kisch als zweite Fremdsprache würde nur Paralellgesellschaften fördern und „dann lernen die Kinder ja kein Deutsch mehr“. Doch durch die Möglichkeit auch Türkisch als Fremdsprache zu besuchen, entfällt der Deutsch-unterricht nicht. In Österreich leben immerhin eine viertel Million Menschen mit türkischem Migrationshintergrund und somit ist Türkisch

die zweitgrößte Sprachgruppe in Österreich. Und jetzt soll eben zu den 13 sowieso angebote-nen Fremdsprachen wie Französisch, Spanisch, Italienisch, Russisch, Polnisch, Latein,... eine weitere dazukommen. Wozu da also die ganze Aufregung ? Außerdem wird ja auch niemand gezwungen Türkisch zu lernen, die Teilnahme ist wie in den anderen Sprachen frei zu wählen. Heute ist sprachwissenschaftlich bewie-sen, wenn die Muttersprache in Wort und Schrift nicht sitzt, dann ist das Erlernen ei-

ner neuen Sprache noch viel schwieriger. Da vorallem auch viele Migrant_innen zweiter oder dritter Generation in Österreich leben, die Türkisch nicht mehr beherschen. Sie hätten dann die Möglichkeit ihre Muttersprache gemeinsam mit anderen auch deutschsprachigen Schü-ler_innen ihre Muttersprache zu erlernen.Die Einführung von Türkisch als Maturafach wäre ein wichtiger und zeitgemäßer Schritt der Bildungs-politik, der jetzt geschehen muss und nicht erst in ein paar Jahren! (lt)

Viel Wirbel um die Einführung der Fremdsprache Türkisch

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21Media

MEDIAFILM: BUCH:

von Andres Veiel - Wer, wenn nicht wir

1960 in Deutschland: Bernward Vesper, Sohn des NS-Dichters Will Vespers lernt die Frau seines Lebens, Pfarrerstochter Gudrun Ensslin ken-nen. Beide schwören sich ewige und bedingungslose Liebe und proben

im Zuge der Studierendenbewegung den Aufstand gegen die konserva-tiven Verhältnisse und der Imperalisierung. Bernward verdient als Verleger in der radikalen Strömung, während sie gemeinsam auf endlosen Drogentrips nach Erkenntnis suchen. Doch Gudrun ist das bald nicht mehr genug. Als beide ein Kind bekommen, scheint ihre Liebesbeziehung noch zu retten, doch plötzlich tritt Andre-as Baader in Gudruns Leben ein. Bernward und Kind hinterlassen, driften sie in die Terrorismusszene ab. Gudrun kann nun endlich mit Andreas an ihrer Seite handeln und ihre Vision von einer radikalen Umstürzung des Systems verwirklichen. (cs)

von Susanne Scholl : Allein zu Hause

Allein zu Hause beschreibt Schick-sale verschiedener Menschen, die in Österreich Hilfe vor Verfolgung und Elend in ihrer Heimat suchen. Susanne Scholl schildert von Asyl-suchenden, deren Lebensgeschich-te sie persönlich kennenlernte. Zehn Fälle, hinter denen zehn Menschen stehen, die in Österreich nicht mit der nötigen Wärme sondern einer abgrundtiefen Ablehnung empfangen werden. Misstrauen, jahrelan-ges Warten auf Asylbescheide und dem allgegenwärtige Alltagsras-sismus sind nur wenige Faktoren, mit dem sie jeden Tag konfrontiert werden. Dazu noch österreichische Behörden, die sich im „Unrecht“ üben und sie als Sozialschmarotzer ansehen. Das Buch handelt von Menschen, denen in unserem Land Unrecht getan wird, wie Menschen 2. Klasse behandelt werden und für ihr Schicksal bestraft werden. (cs)

Viel Wirbel um die Einführung der Fremdsprache Türkisch

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22 Meinung

Doch der wohl größte Unterschied ist, dass die Bevölkerung in Libyen die internationale Ge-meinschaft auf ihrer Seite hat. Ob diese Einsät-ze sinnvoll waren/sind sei mal so dahin gestellt. Welche Bedingungen sollten in Syrien noch herrschen, damit die NATO , North Atlantic Tre-aty Organization, auch gegen Syriens Präsident Assad vorgeht? Der Westen ist nicht wirklich an Interventionen interessiert, im UNO-Sicherheits-rat blockieren Russland und China eine Protest-Resolution. Natürlich könnte man mutmaßen, dass zwei Einsätze in solch einem Ausmaße die

Ressourcen überfordern würden. Die NATO be-nötigt auch für einen solchen Einsatz Einstim-migkeit. Und die Türkei, die enge Beziehungen zu dem derzeitigen Regime hegt, wird sich mit Sicherheit dagegen aussprechen. Viele Staaten befürchten bei einem möglichen NATO-Eingriff auch den Zusammenbruch Syrien. Das sei mal so dahingestellt. Doch in Wirklichkeit ist es rein von strategischer Natur. Unter Libyens Wüste la-gern fossile Brennstoffe in großen Mengen. Die Beseitigung Gaddafis wäre also ein Erfolg für die amerikanische Wirtschaft. immer bereit zu Sex

mit einem oder mehreren Männern und tut be-reitwillig alles, was diese von ihr verlangen.Zum Schutz der Bevölkerung wurde Mitte Juni beschlossen, den NATO-Einsatz in Libyen solan-ge wie möglich weiterzuführen. Die Luftangriffe, meist aus Großbritannien und Frankreich gehen währenddessen weiter. Die beteiligten Länder werden bisher von der NATO geheim gehalten. Sanktionen gegen Syriens Regime werden als schwierig eingestuft. Auch der Iran hilft dem Re-gime nun die Proteste zu unterdrücken.(cs)

Syrien und Libyen – Zwei Länder mit zwei Diktatoren, so verschieden diese Machtstruktur auch sein mögen. Bürger_innen, die unter Re-pression stehen und unter gefährlichen Bedingungen für demokrati-sche Verhältnisse demonstrieren.

NATO EINSATZ ABER NUR MIT BESCHRÄNKUNGWarum die Nato in Libyen schwere Geschütze auf-fährt, Syrien aber nicht in Frage kommt.

direktes Ziel:libyen

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