kontakt sev 2016 01

24
Das erste Halbjahr 2016 wird für den SEV sehr intensiv. Im Interview zum Jahresanfang spricht Präsident Giorgio Tuti über die politischen und gewerk- schaftlichen Themen, die den SEV kurz hintereinander und teilweise gleichzeitig beschäftigen werden. Kommt alles gut heraus, gibt es viele freudige Momente, aber dazu braucht es zuerst noch inten- sive Arbeit der Profis und der Basis. Interview Seiten 8 und 9 Vorfreude und Hoffnung Mutationen: Postfach, 3000 Bern 6 AZA 3000 Bern 6 PP Journal Nr. 01 21. Januar 2016 Tel: 031 357 57 57, Fax 031 357 57 58, E-Mail: [email protected], Internet: www.sev-online.ch Die Zeitung der Gewerkschaft des Verkehrspersonals Die Gstaader Bergbahnen wollen die Probleme aufs Personal abwälzen. Fokus Seite 24 In dünner Luft Gstaad Saanenland Tourismus An einer Tagung in Bern tauschten sich Ge- werkschafter/innen verschiedener Verbände zur Bedrohung des öffentlichen Dienstes aus. Seite 11 Nein zur Pro-Service-public-Initiative Mit seinem «Röhrenblues» wendet sich Pedro Lenz gegen die 2. Gotthardröhre. Seite 5 «Röhrenblues» pan. Crossrail darf seinen Lokführern in Brig nicht Löhne zahlen, die tiefer sind als in der Schweiz üblich. Das Bundes verwaltungsgericht hat die Klage des SEV weitestgehend gutgeheissen und schickt den Fall zurück ans Bundesamt für Verkehr BAV. Dieses hatte – zu Unrecht, wie das Ge- richt nun festhält – zugelassen, dass Crossrail auch ausländische Löhne mit einbezieht, um die Branchenüblichkeit in der Schweiz zu erreichen. Branchen- übliche Anstellungsbedingungen sind eine Voraussetzung im Eisenbahnge- setz, um eine Netzzugangsbewilligung überhaupt erst zu bekommen. Der SEV erwartet nun, dass das BAV die branchenüblichen Löhne anhand der bestehenden GAV berechnet. pmo Seiten 2 und 3 Schweizer Löhne absichern SEV gewinnt vor Bundesverwaltungsgericht gegen BAV und Crossrail Schweizer Löhne auf Schwei- zer Schienen: Diesen Grund- satz, den der SEV seit langem verteidigt, bestätigt nun das Bundesverwaltungsgericht. Der SEV ist eine Gewerkschaft für al- le, die im öffentlichen Verkehr tätig sind: für Männer und Frauen, für Alte und Junge. Die älteren Mitglieder haben in den vergangenen Jahren Grosses ge- leistet und die heutigen Arbeitsbedin- gungen erstritten, die sich immer noch sehen lassen. Doch in den nächsten Jahren und Jahrzehnten kommen neue Herausforderungen auf die Gewerk- schaft und damit auch auf die Gewerk- schafterinnen und die Gewerkschafter zu, die es zu bestehen gilt. Der SEV ist froh darüber, dass er über viele junge, engagierte Mitglieder ver- fügt, die sich diesen Herausforderun- gen stellen, die das Erbe der letzten Generationen antreten und mit innova- tiven Ideen in die gewerkschaftliche Zu- kunft gehen. In dieser Ausgabe von kontakt.sev nehmen engagierte junge Mitglieder Stellung; sie sagen, was ihnen die Ge- werkschaft, ihre Arbeit und ihre Kol- leg/innen bedeuten. Sie zeigen, dass im SEV eine junge Generation bereit ist, Verantwortung und die Zügel zu übernehmen. Dossier Seiten 12–14 Der SEV ist eine Gewerkschaft mit Zukunft – dank seiner jungen Mitglieder Sich für sich und Kolleg/innen engagieren

Upload: sev-gewerkschaft-des-verkehrspersonals

Post on 25-Jul-2016

241 views

Category:

Documents


0 download

DESCRIPTION

 

TRANSCRIPT

Page 1: Kontakt sev 2016 01

Das erste Halbjahr 2016 wird für denSEV sehr intensiv. Im Interview zumJahresanfang spricht Präsident GiorgioTuti über die politischen und gewerk-schaftlichen Themen, die den SEV kurzhintereinander und teilweise gleichzeitigbeschäftigen werden. Kommt alles gutheraus, gibt es viele freudige Momente,aber dazu braucht es zuerst noch inten-sive Arbeit der Profis und der Basis.

Interview Seiten 8 und 9

Vorfreude und Hoffnung

Mutationen:Postfach, 3000 Bern 6

AZA 3000 Bern 6PP Journal

Nr. 01

21. Januar2016

Tel: 031 357 57 57, Fax 031 357 57 58, E-Mail: [email protected], Internet: www.sev-online.ch

Die Zeitung der Gewerkschaft des Verkehrspersonals

Die Gstaader Bergbahnenwollen die Probleme aufsPersonal abwälzen.

Fokus Seite 24

In dünner Luft

Gsta

ad S

aane

nlan

d To

uris

mus

An einer Tagung in Bern tauschten sich Ge-werkschafter/innen verschiedener Verbändezur Bedrohung des öffentlichen Dienstes aus.

Seite 11

Nein zur Pro-Service-public-InitiativeMit seinem «Röhrenblues»wendet sich Pedro Lenz gegendie 2. Gotthardröhre.

Seite 5

«Röhrenblues» pan.

Crossrail darf seinen Lokführern in Brignicht Löhne zahlen, die tiefer sind alsin der Schweiz üblich. Das Bundesverwaltungsgericht hat die Klage desSEV weitestgehend gutgeheissen undschickt den Fall zurück ans Bundesamtfür Verkehr BAV.Dieses hatte – zu Unrecht, wie das Ge-richt nun festhält – zugelassen, dassCrossrail auch ausländische Löhne miteinbezieht, um die Branchenüblichkeitin der Schweiz zu erreichen. Branchen-übliche Anstellungsbedingungen sindeine Voraussetzung im Eisenbahnge-setz, um eine Netzzugangsbewilligungüberhaupt erst zu bekommen.Der SEV erwartet nun, dass das BAVdie branchenüblichen Löhne anhandder bestehenden GAV berechnet. pmo

Seiten 2 und 3

Schweizer Löhne absichernSEV gewinnt vor Bundesverwaltungsgericht gegen BAV und Crossrail

Schweizer Löhne auf Schwei-zer Schienen: Diesen Grund-satz, den der SEV seit langemverteidigt, bestätigt nun dasBundesverwaltungsgericht.

■ Der SEV ist eine Gewerkschaft für al-le, die im öffentlichen Verkehr tätigsind: für Männer und Frauen, für Alteund Junge. Die älteren Mitglieder habenin den vergangenen Jahren Grosses ge-leistet und die heutigen Arbeitsbedin-gungen erstritten, die sich immer nochsehen lassen. Doch in den nächstenJahren und Jahrzehnten kommen neueHerausforderungen auf die Gewerk-

schaft und damit auch auf die Gewerk-schafterinnen und die Gewerkschafterzu, die es zu bestehen gilt.Der SEV ist froh darüber, dass er überviele junge, engagierte Mitglieder ver-fügt, die sich diesen Herausforderun-gen stellen, die das Erbe der letztenGenerationen antreten und mit innova-tiven Ideen in die gewerkschaftliche Zu-kunft gehen.

In dieser Ausgabe von kontakt.sevnehmen engagierte junge MitgliederStellung; sie sagen, was ihnen die Ge-werkschaft, ihre Arbeit und ihre Kol-leg/innen bedeuten. Sie zeigen, dassim SEV eine junge Generation bereitist, Verantwortung und die Zügel zuübernehmen.

Dossier Seiten 12–14

Der SEV ist eine Gewerkschaft mit Zukunft – dank seiner jungen Mitglieder

Sich für sich und Kolleg/innen engagieren

Page 2: Kontakt sev 2016 01

Annäherung an SGB■ Der Zentralverband Öffentli-ches Personal Schweiz nähertsich dem Schweizerischen Ge-werkschaftsbund SGB an. DerSGB-Vorstand hat den ZV in denBeobachterstatus aufgenom-men und ist erfreut über dieseAnnäherung.Bereits heute arbeiten der SGBund seine Verbände regelmäs-sig mit dem ZV bei Projektenzusammen, mit dem Annähe-rungsschritt werden der Aus-tausch und die Zusammenarbeitgestärkt. Dadurch können dieInteressen des öffentlichen Per-sonals besser vertreten und derService public besser verteidigtwerden.

RAlpin erfolgreich■ Erstmals hat die RollendeAutobahn via Lötschberg-Simplon-Achse mit 100 500verladenen Lastwagen die«magische» 100 000er-Markegeknackt. Dazu kommen 10 000LKW auf der Strecke Basel–Lugano. Die Auslastung derZüge lag bei 85 %. Mit neu 22statt 21 Stellplätzen pro Zugund einem neuen Verlade-terminal in Freiburg i.Br. willRAlpin auch weiterwachsen.

Von der ZB zur RhB■ Der 40-jährige Bündner Re-nato Fasciati, seit 2011 CEO derZentralbahn, wird ab SommerDirektor der RhB. Er löst HansAmacker ab, der sich aus ge-sundheitlichen Gründen vorzei-tig pensionieren lässt.Bei der ZB hat Fasciati ein star-kes Wachstum sowie gute Er-gebnisse bei Kunden-, Besteller-und Mitarbeiterzufriedenheits-Umfragen erzielt.

Allseits Rekorde■ Jahresende, Zeit der Rekor-de: Die Jungfraubahn meldeteerstmals mehr als 1 MillionGäste auf dem Jungfraujoch ineinem Jahr. Den gleichen Erfolgmeldete auch die Gurtenbahn,die auf den Berner Hausbergführt. Und die Thuner Busunter-nehmung STI meldete am 22.Dezember sogar das erstmaligeÜberschreiten der Schwelle von16 Millionen Gästen pro Jahr!

NEWS

Der SEV erhält damit recht imStreit mit der Firma Crossrailund dem Bundesamt für Ver-kehr. Konkret versetzt das Bun-desverwaltungsgericht das Bun-desamt für Verkehr ins Unrecht.Dieses hatte für das Bahnunter-nehmen Crossrail festgelegt,dass auch ausländische Löhnezur Berechnung der branchen-üblichen Löhne zugelassenwerden sollen. Noch ist nichtbekannt, ob BAV und Crossraildas Urteil ans Bundesgerichtweiterziehen werden.

Nur Schweizer Löhne geltenDer Erfolg des SEV ist deutlich:Das Gericht verlangt vom Bun-desamt für Verkehr, dass esneu festlegt, was bei den Gü-terverkehrs-Lokführern bran-chenübliche Löhne sind. Dabeihält es klar fest, dass die Beur-teilung der Rechtslage ergibt,«dass sich die Branchenüblich-

keit im Sinn von Art. 8d Abs. 1Bst. d des Eisenbahngesetzesan den schweizerischen Ver-hältnissen orientiert.» Ergän-zend führt das Gericht aus:«Der Auffassung der Vorin-stanz (Bundesamt für Verkehr,Anm. d. Red.), die Arbeitsbe-dingungen definierten sichnach allen schweizerischen undeuropäischen EVU, die grenz-überschreitenden Schienengü-terverkehr anbieten, kann nichtgefolgt werden.» Massgebendfür die Frage, ob Crossrail dieArbeitsbedingungen der Bran-che einhält oder nicht, sindlaut Bundesverwaltungsgerichtausschliesslich die Verhältnis-se bei den schweizerischenBahnen.

SEV-Linie durchgesetztSEV-Präsident Giorgio Tuti siehtdas Urteil als Erfolg für dasBahnpersonal: «Seit überhaupt

von Liberalisierung bei denBahnen in Europa gesprochenwird, heisst unser Grundsatz‹Schweizer Löhne auf Schwei-zer Schienen›, und das hat das

Bundesverwaltungsgericht nunbestätigt.» Tuti sieht das Urteilin einer klaren Linie mit denflankierenden Massnahmen zuden Verträgen mit der Europäi-schen Union, was im übrigendas Gericht in den Erläuterun-gen ausdrücklich ebenfalls fest-stellt.«Das ist ein wegweisendesUrteil, das das Anrecht derSchweiz auf eine eigenständi-ge Lohnpolitik festigt; davonprofitiert unser Bahnpersonal,aber davon profitieren auchzahllose andere betroffene Ar-beitnehmerinnen und Arbeit-nehmer in der Schweiz.»

Eindeutig LohndumpingDer SEV führt seit 2014 einenanhaltenden Kampf gegen dieDumping-Löhne, die Crossrailihren Lokführern in Brig bezah-len will. Mit rund 3600 Frankenim Monat (ohne Zulagen, 13

Monatslöhne) liegen diese umgegen 2000 Franken unter denLöhnen, die die Schweizer Gü-terbahnen SBB Cargo, SBBCargo International und BLS

Cargo bezahlen: Hier sind aufgleicher Basis gerechnet An-fangslöhne zwischen 5300 und5800 Franken üblich. Für denSEV war deshalb von Anfangan klar, dass die Löhne vonCrossrail den Artikel 8d desEisenbahngesetzes verletzen.Dieser schreibt zwingend vor,dass für den Netzzugang aufdem Schweizer Schienennetzbranchenübliche Arbeitsbedin-gungen erforderlich sind.

BAV liegt klar falschDer SEV klagte deshalb beimBundesamt für Verkehr (BAV)gegen Crossrail und verlangte,dass dieser die Netzzugangs-bewilligung zu entziehen sei,wenn sie nicht branchenübli-che Löhne bezahle. Das BAVliess sich mit dem EntscheidZeit, holte eine Expertise einund kam dann zum abenteuer-lichen Schluss, dass für die

Das Bundesverwaltungsgericht hat entschieden:Für Lokomotivführer, die ihren Arbeitsort in derSchweiz haben, müssen Löhne bezahlt werden,die in der Schweiz üblich sind.

SEV gewinnt vor Bundesv Schweizer Löhne auf Sch

Deutliche Abfuhr für BAV und Crossrail

Jörg

Mat

ter

Schirme und Pelerinen haben gewirkt: Das Bundesverwaltungsgericht lässt das Bahnpersonal nicht im Regen stehen.(Foto vom Kongress 2015: Protestaktion beim Auftritt von BAV-Direktor Peter Füglistaler)

AKTUELL ......

2kontakt.sevNr. 01/1621. Januar 2016

Bestimmung der branchen-üblichen Löhne im grenzüber-schreitenden Güterverkehr auchdie – massiv tieferen – auslän-dischen Löhne einzubeziehenseien.

Der politische Wille geschiehtDer SEV zog diese Verfügungans Bundesverwaltungsgerichtweiter. Er stützte seine Argu-mentation auf ein Gutachtender Zürcher Anwälte Marco Do-natsch und Stefan Schürer, diemit einer stichhaltigen Begrün-dung nachwiesen, dass bei derDiskussion ums Eisenbahnge-setz der eindeutige politischeWille vorhanden war, Schwei-zer Löhne zu sichern und nicht,diese zu verwässern (siehekontakt.sev Nr. 6/2015).Dieser Argumentation ist dasBundesverwaltungsgericht nungefolgt und schickt das Ge-schäft zurück ans BAV. Der Auf-trag ist klar: Es sei zwar zuläs-sig, den inländischen und dengrenzüberschreitenden Güter-

verkehr als zwei unterschied-liche Branchen zu bezeichnen,aber die Branchenüblichkeithabe sich in beiden Fällennach den in der Schweiz be-zahlten Löhnen zu richten.«Der Fall ist für uns klar: DasBAV muss sich an den beste-henden Gesamtarbeitsverträ-gen orientieren und entspre-chend branchenübliche Löhnefestlegen», betont Vizepräsi-dentin Barbara Spalinger. So

war das BAV auch vorgegan-gen, als es die Branchenüb-lichkeit für Buschauffeure de-finierte.Das Urteil des Bundesverwal-tungsgerichts ist ein Erfolg desgesamten SEV: Am Kongress imMai 2015 hatten Delegierte undGäste demonstrativ Pelerinenübergestreift und Schirme auf-gespannt, als BAV-Direktor Pe-ter Füglistaler zu diesem Themasprechen wollte. Peter Moor

erwaltungsgericht:weizer Schienen

zVg

Bild der Woche

Letzten Freitag reichte das «Bündnis gegen den Schnüffelstaat» das Referendum gegen dasneue Nachrichtendienstgesetz (NDG) bei der Bundeskanzlei ein. Damit wird die Stimmbevöl-kerung das letzte Wort zum neuen Schnüffelgesetz haben. Im Vorfeld der Einreichung machtedas Bündnis mit einer Aktion auf den drohenden Verlust der Privatsphäre für alle Bürgerinnenund Bürger aufmerksam.

AKTUELL

...... 3

kontakt.sevNr. 01/1621. Januar 2016

Das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts im FallCrossrail ist ein Meilenstein für den SEV, der Lohn fürlangjährige, seriöse Gewerkschaftsarbeit. Als 2014klar wurde, dass Crossrail italienischen Lokführernschweizerische Arbeitsverträge anbietet, bei denender Lohn markant unter den üblichen schweizeri-schen Löhnen liegt, hat der SEV interveniert, geklagtund nun vor Bundesverwaltungsgericht auch gewon-nen.

Warum wusste der SEV in dieser Sache so gut Be-scheid?

Nicht nur, weil er die Gewerkschaft ist, die die meis-ten Lokführer organisiert und mit gegen 70 Unterneh-men am Verhandlungstisch Gesamtarbeitsverträgeund die Höhe der Löhne aushandelt, sondern auch,

weil er die Gewerkschaft ist, die die Verkehrspolitikseit langen Jahren aufmerksam verfolgt und dort ein-zugreifen versucht, wo etwas schief zu laufen droht.So hat 1998 der damalige SEV-Präsident Ernst Leu-enberger massgeblich dazu beigetragen, dass dieNetzzugangsbewilligung unter anderem auch davonabhängig gemacht wird, dass das jeweilige Unter-nehmen die Bedingungen der Branche einhält. Dieswar im Hinblick auf die Liberalisierung des Schienen-güterverkehrs notwendig, und der SEV ist seithernicht müde geworden, immer wieder das Thema Lok-führerlöhne im grenzüberschreitenden Verkehr aufsTapet zu bringen. Das war mit ein Grund dafür, dasser mit Unterstützung der Politik dafür gesorgt hat,dass auch die BLS den Wechsel ins GAV-Zeitaltermachte. Er hat mit den drei grossen Schienengüter-verkehrsunternehmungen Vereinbarungen zum aus-geglichenen Einsatz ausländischer und einheimi-scher Lokführer abgeschlossen, damit die Leistungnicht schleichend auf billigeres ausländisches Perso-nal ausgelagert wird. Durch seine regelmässigenKontakte mit den europäischen Schwestergewerk-schaften war es ihm schliesslich ein Leichtes zu erfah-ren, was Crossrail in Brig mit den jungen italieni-schen Lokführern vorhatte.

Fazit: Das ist seriöse Gewerkschaftsarbeit. Sie geht indie Breite – sie organisiert und verhandelt nicht nur,sie macht auch Verkehrspolitik, und das auch inter-national. Sie geht in die Tiefe – sie kennt die Brancheund sie kennt die verkehrspolitischen Entwicklungen,und diese auch international. Und sie hat den langenAtem, den es zuweilen braucht – sie ist seit den neun-ziger Jahren konsequent am Thema gewesen. Dasmacht den SEV einmalig. Und dass er dies als einzigeGewerkschaft in der Branche hinbekommt, machenseine Mitglieder möglich, also wir alle!

ZUR SACHE

«Das Crossrail-Urteil ist das Resultat seriöserGewerkschaftsarbeit: in die Breite, in die Tiefeund über lange Zeit.» Barbara Spalinger, Vizepräsidentin SEV

4. April 2014: Der SEV weistdas BAV schriftlich auf die Dum-pinglöhne der Crossrail hin; dasBAV fordert das Unternehmenzu einer Stellungnahme auf.Juni 2014: Der SEV reicht dieKlage gegen Crossrail ein.Januar 2015: Das BAV präsen-tiert seine Studie, die unter-schiedliche Berechnungen zu-lässt.

März 2015: Der SEV reicht seinGegengutachten ein.Mai 2015: Das BAV entschei-det zugunsten von Crossrail. DerSEV zieht den Entscheid ansBundesverwaltungsgericht wei-ter. Am SEV-Kongress gibt esdie Pelerinen-Protestaktion.15. Dezember 2015: Das Bun-desverwaltungsgericht ent-scheidet zugunsten des SEV.

ECKDATEN DES KONFLIKTS

Page 3: Kontakt sev 2016 01

Annäherung an SGB■ Der Zentralverband Öffentli-ches Personal Schweiz nähertsich dem Schweizerischen Ge-werkschaftsbund SGB an. DerSGB-Vorstand hat den ZV in denBeobachterstatus aufgenom-men und ist erfreut über dieseAnnäherung.Bereits heute arbeiten der SGBund seine Verbände regelmäs-sig mit dem ZV bei Projektenzusammen, mit dem Annähe-rungsschritt werden der Aus-tausch und die Zusammenarbeitgestärkt. Dadurch können dieInteressen des öffentlichen Per-sonals besser vertreten und derService public besser verteidigtwerden.

RAlpin erfolgreich■ Erstmals hat die RollendeAutobahn via Lötschberg-Simplon-Achse mit 100 500verladenen Lastwagen die«magische» 100 000er-Markegeknackt. Dazu kommen 10 000LKW auf der Strecke Basel–Lugano. Die Auslastung derZüge lag bei 85 %. Mit neu 22statt 21 Stellplätzen pro Zugund einem neuen Verlade-terminal in Freiburg i.Br. willRAlpin auch weiterwachsen.

Von der ZB zur RhB■ Der 40-jährige Bündner Re-nato Fasciati, seit 2011 CEO derZentralbahn, wird ab SommerDirektor der RhB. Er löst HansAmacker ab, der sich aus ge-sundheitlichen Gründen vorzei-tig pensionieren lässt.Bei der ZB hat Fasciati ein star-kes Wachstum sowie gute Er-gebnisse bei Kunden-, Besteller-und Mitarbeiterzufriedenheits-Umfragen erzielt.

Allseits Rekorde■ Jahresende, Zeit der Rekor-de: Die Jungfraubahn meldeteerstmals mehr als 1 MillionGäste auf dem Jungfraujoch ineinem Jahr. Den gleichen Erfolgmeldete auch die Gurtenbahn,die auf den Berner Hausbergführt. Und die Thuner Busunter-nehmung STI meldete am 22.Dezember sogar das erstmaligeÜberschreiten der Schwelle von16 Millionen Gästen pro Jahr!

NEWS

Der SEV erhält damit recht imStreit mit der Firma Crossrailund dem Bundesamt für Ver-kehr. Konkret versetzt das Bun-desverwaltungsgericht das Bun-desamt für Verkehr ins Unrecht.Dieses hatte für das Bahnunter-nehmen Crossrail festgelegt,dass auch ausländische Löhnezur Berechnung der branchen-üblichen Löhne zugelassenwerden sollen. Noch ist nichtbekannt, ob BAV und Crossraildas Urteil ans Bundesgerichtweiterziehen werden.

Nur Schweizer Löhne geltenDer Erfolg des SEV ist deutlich:Das Gericht verlangt vom Bun-desamt für Verkehr, dass esneu festlegt, was bei den Gü-terverkehrs-Lokführern bran-chenübliche Löhne sind. Dabeihält es klar fest, dass die Beur-teilung der Rechtslage ergibt,«dass sich die Branchenüblich-

keit im Sinn von Art. 8d Abs. 1Bst. d des Eisenbahngesetzesan den schweizerischen Ver-hältnissen orientiert.» Ergän-zend führt das Gericht aus:«Der Auffassung der Vorin-stanz (Bundesamt für Verkehr,Anm. d. Red.), die Arbeitsbe-dingungen definierten sichnach allen schweizerischen undeuropäischen EVU, die grenz-überschreitenden Schienengü-terverkehr anbieten, kann nichtgefolgt werden.» Massgebendfür die Frage, ob Crossrail dieArbeitsbedingungen der Bran-che einhält oder nicht, sindlaut Bundesverwaltungsgerichtausschliesslich die Verhältnis-se bei den schweizerischenBahnen.

SEV-Linie durchgesetztSEV-Präsident Giorgio Tuti siehtdas Urteil als Erfolg für dasBahnpersonal: «Seit überhaupt

von Liberalisierung bei denBahnen in Europa gesprochenwird, heisst unser Grundsatz‹Schweizer Löhne auf Schwei-zer Schienen›, und das hat das

Bundesverwaltungsgericht nunbestätigt.» Tuti sieht das Urteilin einer klaren Linie mit denflankierenden Massnahmen zuden Verträgen mit der Europäi-schen Union, was im übrigendas Gericht in den Erläuterun-gen ausdrücklich ebenfalls fest-stellt.«Das ist ein wegweisendesUrteil, das das Anrecht derSchweiz auf eine eigenständi-ge Lohnpolitik festigt; davonprofitiert unser Bahnpersonal,aber davon profitieren auchzahllose andere betroffene Ar-beitnehmerinnen und Arbeit-nehmer in der Schweiz.»

Eindeutig LohndumpingDer SEV führt seit 2014 einenanhaltenden Kampf gegen dieDumping-Löhne, die Crossrailihren Lokführern in Brig bezah-len will. Mit rund 3600 Frankenim Monat (ohne Zulagen, 13

Monatslöhne) liegen diese umgegen 2000 Franken unter denLöhnen, die die Schweizer Gü-terbahnen SBB Cargo, SBBCargo International und BLS

Cargo bezahlen: Hier sind aufgleicher Basis gerechnet An-fangslöhne zwischen 5300 und5800 Franken üblich. Für denSEV war deshalb von Anfangan klar, dass die Löhne vonCrossrail den Artikel 8d desEisenbahngesetzes verletzen.Dieser schreibt zwingend vor,dass für den Netzzugang aufdem Schweizer Schienennetzbranchenübliche Arbeitsbedin-gungen erforderlich sind.

BAV liegt klar falschDer SEV klagte deshalb beimBundesamt für Verkehr (BAV)gegen Crossrail und verlangte,dass dieser die Netzzugangs-bewilligung zu entziehen sei,wenn sie nicht branchenübli-che Löhne bezahle. Das BAVliess sich mit dem EntscheidZeit, holte eine Expertise einund kam dann zum abenteuer-lichen Schluss, dass für die

Das Bundesverwaltungsgericht hat entschieden:Für Lokomotivführer, die ihren Arbeitsort in derSchweiz haben, müssen Löhne bezahlt werden,die in der Schweiz üblich sind.

SEV gewinnt vor Bundesv Schweizer Löhne auf Sch

Deutliche Abfuhr für BAV und Crossrail

Jörg

Mat

ter

Schirme und Pelerinen haben gewirkt: Das Bundesverwaltungsgericht lässt das Bahnpersonal nicht im Regen stehen.(Foto vom Kongress 2015: Protestaktion beim Auftritt von BAV-Direktor Peter Füglistaler)

AKTUELL ......

2kontakt.sevNr. 01/1621. Januar 2016

Bestimmung der branchen-üblichen Löhne im grenzüber-schreitenden Güterverkehr auchdie – massiv tieferen – auslän-dischen Löhne einzubeziehenseien.

Der politische Wille geschiehtDer SEV zog diese Verfügungans Bundesverwaltungsgerichtweiter. Er stützte seine Argu-mentation auf ein Gutachtender Zürcher Anwälte Marco Do-natsch und Stefan Schürer, diemit einer stichhaltigen Begrün-dung nachwiesen, dass bei derDiskussion ums Eisenbahnge-setz der eindeutige politischeWille vorhanden war, Schwei-zer Löhne zu sichern und nicht,diese zu verwässern (siehekontakt.sev Nr. 6/2015).Dieser Argumentation ist dasBundesverwaltungsgericht nungefolgt und schickt das Ge-schäft zurück ans BAV. Der Auf-trag ist klar: Es sei zwar zuläs-sig, den inländischen und dengrenzüberschreitenden Güter-

verkehr als zwei unterschied-liche Branchen zu bezeichnen,aber die Branchenüblichkeithabe sich in beiden Fällennach den in der Schweiz be-zahlten Löhnen zu richten.«Der Fall ist für uns klar: DasBAV muss sich an den beste-henden Gesamtarbeitsverträ-gen orientieren und entspre-chend branchenübliche Löhnefestlegen», betont Vizepräsi-dentin Barbara Spalinger. So

war das BAV auch vorgegan-gen, als es die Branchenüb-lichkeit für Buschauffeure de-finierte.Das Urteil des Bundesverwal-tungsgerichts ist ein Erfolg desgesamten SEV: Am Kongress imMai 2015 hatten Delegierte undGäste demonstrativ Pelerinenübergestreift und Schirme auf-gespannt, als BAV-Direktor Pe-ter Füglistaler zu diesem Themasprechen wollte. Peter Moor

erwaltungsgericht:weizer Schienen

zVg

Bild der Woche

Letzten Freitag reichte das «Bündnis gegen den Schnüffelstaat» das Referendum gegen dasneue Nachrichtendienstgesetz (NDG) bei der Bundeskanzlei ein. Damit wird die Stimmbevöl-kerung das letzte Wort zum neuen Schnüffelgesetz haben. Im Vorfeld der Einreichung machtedas Bündnis mit einer Aktion auf den drohenden Verlust der Privatsphäre für alle Bürgerinnenund Bürger aufmerksam.

AKTUELL

...... 3

kontakt.sevNr. 01/1621. Januar 2016

Das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts im FallCrossrail ist ein Meilenstein für den SEV, der Lohn fürlangjährige, seriöse Gewerkschaftsarbeit. Als 2014klar wurde, dass Crossrail italienischen Lokführernschweizerische Arbeitsverträge anbietet, bei denender Lohn markant unter den üblichen schweizeri-schen Löhnen liegt, hat der SEV interveniert, geklagtund nun vor Bundesverwaltungsgericht auch gewon-nen.

Warum wusste der SEV in dieser Sache so gut Be-scheid?

Nicht nur, weil er die Gewerkschaft ist, die die meis-ten Lokführer organisiert und mit gegen 70 Unterneh-men am Verhandlungstisch Gesamtarbeitsverträgeund die Höhe der Löhne aushandelt, sondern auch,

weil er die Gewerkschaft ist, die die Verkehrspolitikseit langen Jahren aufmerksam verfolgt und dort ein-zugreifen versucht, wo etwas schief zu laufen droht.So hat 1998 der damalige SEV-Präsident Ernst Leu-enberger massgeblich dazu beigetragen, dass dieNetzzugangsbewilligung unter anderem auch davonabhängig gemacht wird, dass das jeweilige Unter-nehmen die Bedingungen der Branche einhält. Dieswar im Hinblick auf die Liberalisierung des Schienen-güterverkehrs notwendig, und der SEV ist seithernicht müde geworden, immer wieder das Thema Lok-führerlöhne im grenzüberschreitenden Verkehr aufsTapet zu bringen. Das war mit ein Grund dafür, dasser mit Unterstützung der Politik dafür gesorgt hat,dass auch die BLS den Wechsel ins GAV-Zeitaltermachte. Er hat mit den drei grossen Schienengüter-verkehrsunternehmungen Vereinbarungen zum aus-geglichenen Einsatz ausländischer und einheimi-scher Lokführer abgeschlossen, damit die Leistungnicht schleichend auf billigeres ausländisches Perso-nal ausgelagert wird. Durch seine regelmässigenKontakte mit den europäischen Schwestergewerk-schaften war es ihm schliesslich ein Leichtes zu erfah-ren, was Crossrail in Brig mit den jungen italieni-schen Lokführern vorhatte.

Fazit: Das ist seriöse Gewerkschaftsarbeit. Sie geht indie Breite – sie organisiert und verhandelt nicht nur,sie macht auch Verkehrspolitik, und das auch inter-national. Sie geht in die Tiefe – sie kennt die Brancheund sie kennt die verkehrspolitischen Entwicklungen,und diese auch international. Und sie hat den langenAtem, den es zuweilen braucht – sie ist seit den neun-ziger Jahren konsequent am Thema gewesen. Dasmacht den SEV einmalig. Und dass er dies als einzigeGewerkschaft in der Branche hinbekommt, machenseine Mitglieder möglich, also wir alle!

ZUR SACHE

«Das Crossrail-Urteil ist das Resultat seriöserGewerkschaftsarbeit: in die Breite, in die Tiefeund über lange Zeit.» Barbara Spalinger, Vizepräsidentin SEV

4. April 2014: Der SEV weistdas BAV schriftlich auf die Dum-pinglöhne der Crossrail hin; dasBAV fordert das Unternehmenzu einer Stellungnahme auf.Juni 2014: Der SEV reicht dieKlage gegen Crossrail ein.Januar 2015: Das BAV präsen-tiert seine Studie, die unter-schiedliche Berechnungen zu-lässt.

März 2015: Der SEV reicht seinGegengutachten ein.Mai 2015: Das BAV entschei-det zugunsten von Crossrail. DerSEV zieht den Entscheid ansBundesverwaltungsgericht wei-ter. Am SEV-Kongress gibt esdie Pelerinen-Protestaktion.15. Dezember 2015: Das Bun-desverwaltungsgericht ent-scheidet zugunsten des SEV.

ECKDATEN DES KONFLIKTS

Page 4: Kontakt sev 2016 01

......

4 AKTUELLkontakt.sevNr. 01/1621. Januar 2016

«Die Aufhebung des Euro-Min-destkurses am 15. Januar 2015hat dazu geführt, dass dieSchweiz 2015 fast das einzigeLand in Europa war (neben Frank-reich und Finnland), wo die Er-werbslosigkeit stieg», betonteSGB-Chefökonom Daniel Lam-part am 5. Januar in Bern vorüber 20 Medienschaffenden,«gemessen an der internationalvergleichbaren Erwerbslosen-statistik der ILO fiel unser Landgar hinter Deutschland zurück(siehe Grafik), was in der Nach-kriegszeit noch nie der Fall ge-wesen sein dürfte. […] Ein Jahrnach der Aufgabe des Mindest-

kurses muss man konstatieren,dass die erhoffte und dringendnotwendige Abwertung desFrankens ausgeblieben ist.»Lampart fordert daher die Wie-dereinführung eines Mindest-kurses. Dieser könne «etwas»unter 1.20 Fr./Euro liegen, dochmüsse mit zusätzlichen geld-politischen Instrumenten (wieInterventionen, Zinsen, Kom-munikation) versucht werden,den Franken auf ein angemes-seneres Niveau zu bringen.Zur höheren Erwerbslosigkeitbeigetragen haben neben derFrankenüberbewertung auch dieRentenaltererhöhung in der AHV

für die Frauen von 62 auf 64und in der 2. Säule sowie dierestriktivere Rentenpraxis derIV, wie eine SGB-Studie (Dossi-er Nr. 113) zeigt: Dadurch sindin letzten 15 Jahren 90 000 bis110 000 zusätzliche Personenauf den Arbeitsmarkt gezwun-gen worden, was 2 % der Er-werbspersonen entspricht. Undfalls mit der Reform «Altersvor-sorge 2020» das Frauenrenten-alter 65 kommt, werden weitere18 000 bis 25 000 Frauen mehrauf eine Arbeitsstelle angewie-sen sein. «Die Erwerbssitua-tion für Frauen ab 60 ist aberschon heute schwierig», warn-

te Doris Bianchi, beim SGB zu-ständig für die Sozialversiche-rungen. Rentenaltererhöhun-gen verschärften die Problemeund seien daher abzulehnen.Zur schwierigen Situation aufdem Arbeitsmarkt, vor allemfür die älteren Arbeitnehmen-den, kommen wegen der tiefenZinsen immer tiefere Pensions-kassenrenten hinzu, bzw. diePK-Beiträge steigen ständig,wie Bianchi weiter festhielt.Statt immer mehr Geld in dieunsichere 2. Säule zu stecken,fahre aber die grosse Mehrheit(mit Jahreseinkommen bis ge-gen 200 000 Franken) besser,

wenn die Renten in der sozia-len, effizienten AHV um 10 %erhöht werden, wie es die Ini-tiative AHVplus fordert.Für den Werkplatz Schweiz seivor allem auch die Erhaltungder bilateralen Verträge mit derEU wichtig, betonte SGB-Prä-sident Paul Rechsteiner – undals Bedingung dafür Verbesse-rungen des Schutzes der Arbeit-nehmenden, vor allem derlangjährigen älteren. Um derenberufliche Chancen – wie jeneder Inländer/innen allgemein –zu verbessern, seien die Arbeit-geber zu verpflichten, den RAVoffene Stellen zu melden. Fi

Die Erwerbslosigkeit inder Schweiz hat im Sep-tember den historischenRekord von 230 580 Per-sonen erreicht. Ein Grunddafür ist die starke Auf-wertung des Frankensseit 2007. Mehr Stellen-suchende produziert hataber auch der Leistungs-abbau bei AHV und IV.

Rekordhohe Erwerbslosigkeit bekämpfen, nicht verschärfen

Jahresmedienkonferenz des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes

Fi

Doris Bianchi, Paul Rechsteiner und Daniel Lampart vor den Medien. Erwerbslosenquoten gemäss ILO, in Prozent, im Vergleich.

Traditionen sind toll undwir brauchen sie. Vom ZPVhatten wir mal im Dezem-ber eine Sitzung in Stans.Es war gerade zur Zeit, wosie den Samichlausumzugdurchführten. Der ganzeOrt war auf den Beinen. Al-les war dunkel, damit derUmzug besser wirkte. Esgab einen riesigen Lärm,da fast alle Mitglieder desUmzuges grosse Glocken,sogenannte Tricheln, tru-gen. Mitten drin waren dereigentliche Samichlausauf einer Sänfte und seineHelfer, die Geld sammel-ten. Ich nehme an, dasssie es für den Verein und

die Gestaltung des Umzu-ges brauchten. Im Internetsteht, dass sie sogar Haus-besuche durchführen undKindern kleine Geschenkewie Nüsse, Obst und Süs-sigkeiten bringen. Das warfür mich ein sehr beein-druckendes Erlebnis.Ich mag Traditionen sehrgerne, sie bedeuten fürmich immer ein Stück Hei-

mat. Schön finde ich,dass es hier auch den La-ternenumzug gibt wie beiuns zu Hause. Kinderbrauchen solche Traditio-nen, um sich zugehörigzu ihrer Heimat zu fühlen.Die Welt ist so schnell-lebig, dass es etwas festVerankertes braucht, da-mit wir nicht den Bodenverlieren.

In meiner Heimatstadt gibtes auch etwas sehr Beein-druckendes, allerdings fürbeide, Jung und Alt. Es istauch keine Tradition ausalten Zeiten, aber trotzdemfür viele sehr wertvoll: DasWeihnachtssingen in derAlten Försterei. Das ist dasHeimstadion einer sehrberühmten Fussballmann-schaft in Berlin. Sie sind,glaube ich, in der Tabellenicht in der ersten Liga, inden Herzen der Berlinerund Berlinerinnen aberschon. Jedes Jahr am 23.Dezember veranstaltet dieFussballmannschaft «Uni-on Berlin» ein riesigesWeihnachtskonzert. Gegeneine kleine Eintrittsgebührgingen auch 2015 wieder

rund 28 000 Berliner undBerlinerinnen sowie treueFans aus der Umgebunggemeinsam Weihnachts-lieder im Stadion singen.Jahr für Jahr habe ich sievon mir zu Hause aus ge-hört, denn wir wohnennicht weit entfernt. Irgend-wie habe ich es immer ver-passt, hinzugehen –vielleicht nächstes Jahr.Denn um diese neumodi-sche, aber doch so festverankerte Tradition mitzu-erleben, muss man nichtunbedingt ein Fan derMannschaft sein. Es gehtmehr um den Zusammen-halt und um das Einstim-men auf die Festtage,denn das macht Traditio-nen aus.

TraditionenMEINE MEINUNG

..

«Die Welt ist so schnelllebig, dass es etwas fest Veranker- tes braucht um nicht den Boden zu verlieren.»

SabrinaTessmer

Page 5: Kontakt sev 2016 01

......

5AKTUELLkontakt.sevNr. 01/1621. Januar 2016

Am 21. Dezember, dem kürzes-ten Tag des Jahres, kam diepassende Meldung: die SJ, dieschwedische Bahnunterneh-mung «Statens Järnvägar»,streicht die direkten Schnellzügezwischen Kopenhagen, derHauptstadt Dänemarks, undStockholm.Wer schon mal in den Nordengereist ist, kennt die SJ sicher:die 2001 in eine (hundertprozen-tig vom Staat kontrollierte) AGüberführte Bahngesellschaftsetzt sich nach eigenen Wortenein für «eine moderne Art desReisens» mit dem «bequemstenFortbewegungsmittel». Sie be-treibt zwischen Kopenhagen (DK)und Narvik (N) 160 Bahnstatio-nen. Gut, das ist verglichen mitschweizerischen Verhältnissenwenig, aber wir wollen nichtkleinlich sein. Die SJ, wo sienoch fahren darf – viele regio-nale Verbindungen wurden lei-der an private, eigens zu diesemZweck für jeden Verwaltungs-bezirk separat gegründete Ver-kehrsunternehmen abgegeben,und seither weiss die Linkenicht mehr, was die Rechte tut,die Qualität des Eisenbahnver-kehrs hat arg gelitten – bieteneinen guten Dienst: «säkra,pålitliga, bekväma och enkla»,sichere, zuverlässige, bequemeund einfache Zugsreisen will sieanbieten.Da sind nun allerdings etlicheFragezeichen angebracht. Ein-fach ist das Reisen seit der Pri-vatisierung nicht mehr. Und nunist SJ auch noch das Opfer ihrerSchnelligkeit geworden: die Zeitreicht nicht mehr, die Identitätaller Reisenden festzustellen.Dies aber müsste die SJ auf-grund neuer Einreisebestimmun-gen zur Abwehr von Flüchtlin-gen tun. Private (langsamere)Zugsverbindungen gibt es dage-gen noch. Wir haben viel Ver-ständnis für die schwedischenBahnangestellten. Und wir wis-sen: Sie sollen und wollen sichum die Fahrgäste kümmern. Siesollen nicht zum verlängertenArm der staatlichen Einreise-behörden werden. Das gilt, essei klar gesagt, nicht nur fürSchweden. Peter Anliker

Die Eisenbahn fährtzu schnell

GLOSSE

Viele rieben sich erstaunt dieAugen, als sie am 3. Januarden Sonntagsblick aufschlu-gen und lasen: «SBB für zweiteGotthard-Röhre». Die SBB ste-he hinter der Vorlage aus demUVEK, hiess es dort mit Bezugauf die SBB-Medienstelle.Noch am gleichen Tag kamaber der Rückzieher: Als dieNachrichtenagentur SDA denBlick-Artikel verifizieren woll-te, kam von der SBB bereitsein «kein Kommentar», unddasselbe hörte anderntagsauch der Tages-Anzeiger, als

er nachfragte. Die SBB habe«keine politische Meinung zudieser Vorlage, sondern beur-teile sie aus operativer Sicht»,liess nun die Medienstelle ver-lauten.Inzwischen ist die «Sprach-regelung», die bei der SBB gilt,auch zu kontakt.sev durchge-drungen. Darin stehen sospannende Aussagen wie:«So lange die Kapazität nichterhöht wird, ist die zweiteRöhre am Gotthard kein Pro-blem für uns. Das bedeutet:Die SBB ist nicht ausdrücklich‹für›, sondern ‹nicht gegen›einen zweiten Strassentunnelam Gotthard.» Und das Fazitdaraus lautet: «Schiene ge-gen Strasse war gestern.»

pmo

SBB zum Gotthard:ja, nein oder nichts?Normalerweise äussertsich die SBB nicht zupolitischen Abstimmun-gen. Beim Gotthard istes etwas anders.

Verwirrende Haltung und Information

Eine Sanierung des Gotthard-Strassentunnels ohne zusätz-liche zweite Röhre ist machbar.Das wissen auch die Fachleuteder SBB, und sie hätten es so-gar gerne öffentlich gesagt. Ge-mäss mehreren Quellen kam je-doch aus dem Bundeshaus einzarter Hinweis, dies sei uner-wünscht.Das ist irritierend: Wir machendie Erfahrung, dass bei der SBBheute nur noch eine Frage zählt:Lohnt es sich oder lohnt es sichnicht – siehe Reisebüros, sieheMinibars usw. Es steht ausserZweifel, dass die Verladelösungam Gotthard der SBB viel Um-satz bringen würde. Denn durchden Verlad sowohl der Personen-wagen als auch des Schwerver-kehrs würde über die gesamteZeit hinweg ein operativ einfa-cher Verkehr praktisch voll aus-gelastet. Das BAV liess sich ja

gar zur absurden Behauptungverleiten, die Verladelösungwürde die Verkehrsverlagerungbehindern, weil ein Güterzugpro Stunde über die Bergstreckestatt durch den Basistunnel ge-führt werden müsste. Verlade-verkehr als Behinderung für Ver-ladeverkehr – wie schräg ist dasdenn?Dass sich die SBB «nicht gegen»den Bau eines Strassentunnelsausspricht, obwohl dieser ein-deutig ihren Geschäftsinteres-sen zuwider läuft, ist also mehrals fragwürdig. Dass es sich da-bei um das politische Gegen-geschäft zu Fabi handelt, darfmit Fug und Recht angenommenwerden.Für den SEV bleibt es eine un-tragbare Position. Eine klareAussage der SBB für eine Bahn-lösung wäre das Einzige, waswirklich einleuchtet. Peter Moor

KOMMENTAR

Wo bleibt der Geschäftssinn der SBB?

Dem Volk wird vorgegaukelt,der bestehende Strassentun-nel müsse dringend saniertwerden. Dabei kann er mitkleinen Unterhaltsarbeiten dienächsten 20 Jahre problemlosbefahren werden, wie die Bun-desbehörden jetzt bekannt ge-geben haben.Der Verein «Nein zur 2. Gott-hardröhre», dem auch der SEVangehört, hat an einer Medien-konferenz noch einmal darge-legt, warum die Vorlage abzu-

lehnen ist. Der zweite Stras-sentunnel würde unser Land ineine Transithölle verwandeln.Die Investitionen in den neuenBahntunnel am Gotthard wür-den massiv entwertet.Die Schweiz hat Milliarden indie NEAT investiert, um den al-penquerenden Güterverkehr –wie vom Volk seit Jahren ver-langt – auf die Schiene zu ver-lagern. «Die Bahnen könnenund das Verkehrspersonal willGüter und Personen auf derSchiene transportieren», sagteSEV-Präsident Giorgio Tuti vorden Medien.Auf verschiedene negativeAuswirkungen wiesen auch die

andern Referent/innen hin: DieGotthard-Vorlage beruht auffalschen Annahmen. Offenbarist der Zustand des Gotthard-tunnels viel besser als bisherbehauptet wurde, so Evi Alle-mann, Berner Nationalrätinund Präsidentin des Verkehrs-Clubs der Schweiz VCS.Für Alpen-Initiative-PräsidentJon Pult ist die Abstimmungs-vorlage ein Frontalangriff aufdie Verfassung. Bundesrat undParlament demontierten diebisherige Verkehrspolitik, wel-che den Güterverkehr von derStrasse auf die Schiene verla-gern will. Stattdessen würdendie Strassenkapazitäten ver-doppelt und bald einmal roll-ten zwei Millionen Transitlast-wagen durch die Schweiz.Anstatt drei Milliarden Frankenfür einen überflüssigen Bauam Gotthard zu vergeuden,müssen die knappen Finanzenin den Stadtregionen einge-setzt werden, wo die Arbeits-pendler/innen täglich im Stau

stecken, hielt der LausannerStadtpräsident und NationalratDaniel Brélaz fest.Sein Amtskollege von Bellinzo-na, Mario Branda, rief zur ech-ten Solidarität mit dem Tessinauf: Eine 2. Strassenröhre wä-re ein «vergiftetes Geschenk».Das Tessin hat immer gegen ei-ne 2. Röhre gestimmt. Bereitsheute ist die Luftverschmut-zung im Tessin zu hoch.Thomas Vellacott, CEO desWWF Schweiz, wies darauf hin,dass die Verdoppelung desLastwagenverkehrs am Gott-hard der Schweiz einen schwe-ren Rückschlag auf dem Wegzur Erreichung ihrer eigenenKlimaziele brächte.Überraschungsgast Pedro Lenz,Berner Schriftsteller und Mit-glied der Autorengruppe «Bernist überall», will ein folgen-schweres Eigentor verhindern.Der Autor des Buches «Der Goa-lie bin ig» plädierte mit dem«Röhrenblues» für ein Nein am28. Februar. Alpen-Initiative / pan.

Die Gotthard-Abstim-mung vom 28. Februar2016 ist ein Riesen-schwindel.

Nein zum SchwindelNationale Medienkonferenz gegen die zweite Röhre

Alpe

nini

tiativ

e

Zu siebt gegen den Sanierungsschwindel.

Page 6: Kontakt sev 2016 01

......

6 AKTUELLkontakt.sevNr. 01/1621. Januar 2016

IMPRESSUMkontakt.sev ist die Mitgliederzeitung der Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEVund erscheint vierzehntäglich.

ISSN 1662-8454

Auflage: 28 775 Ex. (Gesamtauflage 43 020 Ex.), WEMF-beglaubigt 8.12.2015

Herausgeber: SEV, www.sev-online.ch

Redaktion: Peter Moor (Chefredaktor), Peter Anliker, Vivian Bologna, MarkusFischer, Françoise Gehring, Pietro Gianolli, Jörg Matter, Anita Merz, PatriziaPellandini, Henriette Schaffter

Redaktionsadresse: kontakt.sev, Steinerstrasse 35, Postfach, 3000 Bern 6;[email protected]; Telefon 031 357 57 57, Telefax 031 357 57 58

Abonnemente und Adressänderungen:SEV, Mitgliederdienste, Steinerstrasse 35, Postfach, 3000 Bern [email protected], Telefon 031 357 57 57, Telefax 031 357 57 58Das Jahresabonnement kostet für Nichtmitglieder CHF 40.–

Inserate: Zürichsee Werbe AG, Seestrasse 86, 8712 Stäfa;Telefon 044 928 56 11, Telefax 044 928 56 00,[email protected], www.zs-werbeag.ch

Produktion: AZ Medien, Aarau; www.azmedien.ch

Druck: Mittelland Zeitungsdruck AG, Neumattstrasse 1, 5001 Aarauwww.mittellandzeitungsdruck.ch

Die nächste Ausgabe von kontakt.sev erscheintam 4. Februar 2016.

Redaktionsschluss für den Sektionsteil: 28. Januar 2016, 8 Uhr

Inserateschluss: 25. Januar 2016, 10 Uhr

Wiederkehrend erhielt der SEVvon SBB und Elvetino ein «Be-kenntnis» zur Bahngastrono-mie. Umso überraschter wardie zuständige Gewerkschafts-sekretärin Regula Bieri überdie Ankündigung, dass die Mi-nibars ab Ende 2017 komplettstillgelegt werden: «Elvetinohat eindeutig den GAV verletzt,indem sie weder die Personal-kommission noch uns über denEntscheid vorgängig informierthat.» Dies haben die GAV-Part-ner SEV und Unia Elvetino-ChefWolfgang Winter inzwischenauch schriftlich mitgeteilt.

Bedenkliche SchuldzuweisungDas Personal wurde erst imNachhinein von Elvetino zu Ver-sammlungen eingeladen, wo-bei die Führung dort erst nochversuchte, den Gewerkschaftendie Schuld an den durchwegsnegativen Reaktionen in den

Medien in die Schuhe zu schie-ben. Aber tatsächlich schaufeltdie SBB seit vielen Jahrenselbst am Grab der Minibars,indem sie an den Bahnhöfenmehr und immer noch mehrTake-away-Stellen vermietet undteilweise bisher auch selbst be-treibt. Damit nimmt SBB Immo-bilien viel Geld ein, wogegenSBB Personenverkehr steigen-de Defizite der Bahngastro-nomie abdecken muss, da dieUmsätze logischerweise rück-läufig sind, wenn immer mehrReisende sich bereits am Bahn-hof mit Getränken und Snackseindecken.Die Minibars bieten gut 200Personen Arbeit, also schonjetzt deutlich weniger, als derSEV anfänglich angenommenhatte. «Viele von ihnen sindseit Jahren in diesem Beruf tä-tig und bei den Reisenden be-kannt und beliebt und arbeiten

mit grossem Engagement inden Zügen», erläutert RegulaBieri.

Personal weiterbildenFür den SEV ist ein völligerAusstieg aus dem Minibar-An-gebot undenkbar. Die Reisen-den und das Minibar-Personalsollen nicht dafür zahlen müs-sen, dass die SBB dieses Ge-schäft mit den überbordendenAngeboten an den Bahnhöfenund den allzu vielen Speisewa-gen in den neu bestellten Fern-verkehrskompositionen kanni-balisiert.

Immerhin entstehen in denneuen Speisewagen auch zahl-reiche Arbeitsplätze. Soll Per-sonal der Minibars künftig dorteingesetzt werden, ist Elvetinoverpflichtet, die Betroffenenfür diese Aufgaben auszubil-den und weiterzuentwickeln.Kündigungen wird der SEVnicht akzeptieren. Dies giltauch für die 65 Angestelltender «Segafredo»-Theken, diedie SBB abstossen will. DerSEV fordert Elvetino auf, allenMitarbeiterinnen und Mitarbei-tern gleichwertige Stellen inandern Betriebsbereichen an-

zubieten, mit den nötigenMassnahmen, um sie für neueAufgaben zu befähigen. Zudemfordert der SEV, dass überneh-mende Firmen nicht nur die ge-setzlich vorgeschriebenen Re-geln zur Weiterbeschäftigungeinhalten, sondern sich ver-pflichten, einen mindestensgleichwertigen Gesamtarbeits-vertrag auszuhandeln, falls einsolcher noch nicht besteht.

Minibars sind Service publicDie Nachfrage nach den Take-away-Theken in den Bahnhö-fen wird bestehen. Aber auchdie Minibars müssen eine Zu-kunft haben: «Minibars müs-sen weiterhin fahrplanmässig,zuverlässig und für die Reisen-den nachvollziehbar in denausreichend frequentierten Zü-gen eingesetzt werden», hältVizepräsidentin Barbara Spa-linger unmissverständlich festund ergänzt: «Die Minibarssind ein unverzichtbarer Kun-dendienst, der für eine erfolg-reiche Bahnreise erforderlichist; sie sind ein wesentlicherBestandteil des Service publicder SBB.» Peter Moor

Überraschend verkündete die SBB das Ende derMinibars. Gleichzeitig gab sie den Ausstieg ausden Kaffeebars an den Bahnhöfen bekannt. Dabeiverletzte sie ihre Informationspflicht gegenüberdem Personal.

Der schleichende Tod der MinibarsElvetino und SBB stehen bei der Bahngastronomie in der sozialen Verantwortung

pan.

Das «Wägeli», das allen Reisenden in der Schweiz ein Begriff ist:die Minibars sollen künftig im Depot bleiben.

Die Urabstimmung, an der sich74,1 Prozent der Mitglieder be-teiligten, sendet ein klares Si-gnal an die Direktion. «DasNein ist keine Überraschung,doch seine Deutlichkeit über-traf unsere Erwartungen», sagtSEV-GewerkschaftssekretärChristian Fankhauser. «Das

von der Direktion gewollteLohnsystem ist weniger attrak-tiv als das aktuelle, da es denAufstieg vom Eintritts- zum Ma-ximallohn erheblich verlängernwürde. Zudem würden jährlichnur drei von zehn Mitarbeiten-den von einem Leistungslohn-anteil profitieren. Somit war dieRechnung schnell gemacht. Zu-dem wurden gewisse Berufeabgewertet. Den SEV-Mitglie-dern ist klar bewusst gewor-den, dass ihnen der neue GAVviel mehr Nachteile als Vorteilebrächte, und dies in allen Be-rufskategorien. Leider hat dieTL-Direktion die vom Personalseit Monaten ausgesandten kri-tischen Signale nicht gehört.»Der durch die Urabstimmunggestärkte SEV forderte die TL

Anfang Jahr in einem Brief auf,an einem baldigen Treffen dieWiederaufnahme der Verhand-lungen zu besprechen.Die TL hatten das Nein offenbarvorausgesehen, denn sie teil-ten den circa 70 Mitarbeiten-den der ehemals selbstständi-gen, seit Ende 2013 von den TLbetriebenen LEB schon am 18.Dezember mit, dass die Bestim-mungen des GAV LEB, der Ende2015 auslief, vorläufig in Kraftblieben. Der SEV begrüsste inseinem Brief diese prompteKlärung, kritisierte aber, dasser als Sozialpartner gerne vor-gängig informiert worden wäre.Über die Arbeitsbedingungendes LEB-Personals sei bei demverlangten baldigen Treffenebenfalls zu sprechen. vbo / Fi

85,4 Prozent der SEV-Mit-glieder bei den TL und derLEB-Bahn (Lausanne–Echallens–Bercher) ha-ben Mitte Dezember dasGAV-Verhandlungsresul-tat abgelehnt. Damit ver-langen sie neue Verhand-lungen. Die Direktion hatdazu noch nicht Stellunggenommen.

Klares Nein der Basis zum GAV TL

Verkehrsbetriebe Lausanne und Region (TL)

Page 7: Kontakt sev 2016 01

POLITIK ......

7kontakt.sevNr. 01/1621. Januar 2016

■ kontakt.sev: Sie haben dieDurchsetzungsinitiative derSVP als «Monstrum» be-zeichnet. Weshalb?

Niccolò Raselli: Die SVP will ei-nen Ausschaffungs-Automatis-mus für verurteilte Auslän-der/innen: Menschen ohneSchweizer Pass, die wegen ei-ner Straftat – die Initiativeführt dazu eine sehr langeListe auf – verurteilt wordensind, sollen automatisch aus-geschafft werden, ohne Rück-sicht auf das Verschulden re-spektive die Höhe derauferlegten Strafe. Die so Ver-urteilten haben gar nicht mehrdie Möglichkeit, Gründe vorzu-bringen, warum sie die Aus-schaffung übermässig hart

trifft und daran kein überwie-gendes Interesse besteht. Dasist schlicht unerhört! – EinMonstrum ist die Initiativeauch aus formalen Gründen.Das Parlament hat ja inzwi-schen die Ausführungsgesetz-gebung zur Ausschaffungsini-tiative beschlossen. Es hatdarin, weil durch die Verfas-sung verpflichtet, eine Härte-fallklausel integriert. Statt einReferendum gegen dieses Ge-setz zu ergreifen, hat die SVPdie Durchsetzungsinitiative be-schlossen, die weit über die ur-sprünglichen Forderungen derAusschaffungsinitiative hin-ausgeht. Resultat: Wir habenzwei Verfassungsbestimmun-gen und eine Ausführungs-

gesetzgebung, die sich teilwei-se widersprechen.

■ Stimmt es, dass der Auswei-sungs-Automatismus vor al-lem die Secondos hart trifft?

Ja, das stimmt. Eine spezielleBestimmung der Volksinitiati-ve will das so. Sie legt fest,dass jemand, der in den letz-ten zehn Jahren aus welchemGrund auch immer zu einerFreiheitsstrafe oder Geldbus-se verurteilt worden ist, auto-matisch ausgeschafft werdenmuss, wenn er sich erneut et-was hat zuschulden kommenlassen. Weil da auch Bagatell-straftatbestände eingeschlos-sen sind, trifft das Secondosbesonders hart. Denn unterUmständen kennen diese imLand, in das sie ausgewiesenwerden sollen, keinen einzi-gen Menschen, vielleicht auchnicht einmal dessen Sprache.

■ Haben Sie ein Beispiel?John, ein junger Engländer, istin der Schweiz geboren undaufgewachsen. John wurde alsjunger Erwachsener wegenHaltens einer Haschischpflan-ze bestraft. Jahre später wirder wegen einfacher Körperver-letzung angeklagt. Es handelt

sich um einen leichten Fall, erwird zu einer Busse verurteilt.John ist inzwischen mit einerSchweizerin verheiratet undhat zwei Kinder mit ihr. Alldies hilft ihm allerdingsnichts: Er wird automatischdes Landes verwiesen. Die Ini-tiative wird also auch Familienauseinanderreissen. Es gilt zubedenken: 2014 heiratetenrund 23 Prozent der Schwei-zer/innen hierzulande auslän-dische Staatsangehörige.

■ Sie haben den Ausweise-Automatismus als mit derPolitik von Putin vergleich-bar kritisiert. Was meinenSie damit?

Letztlich geht es mit dem Au-tomatismus darum, die Ge-richte auszuhebeln. Man willdie dritte Gewalt ausschalten,die von der Verfassung ver-pflichtet ist, jeden Einzelfallabzuwägen und das Prinzipder Verhältnismässigkeit zubeachten. Man will weg vonder Europäischen Menschen-rechtskonvention, der EMRK.Eine weitere SVP-Initiative,die sogenannte Selbstbestim-mungsinitiative, sieht ja vor,dass bei einem Widerspruchzwischen Bundesverfassung

und EMRK die Schweiz letzte-re kündigen müsste. Das istdieselbe Politik, wie sie Putinverfolgt. Nur geht Putin diplo-matischer vor: Er hat dieEMRK nicht gekündigt, son-dern ein Gesetz erlassen, dasbei Widersprüchen zwischenrussischer Verfassung undEMRK festlegt, dass erstere je-weils Vorrang hat.

■ Wenn Sie Ihr Nein zurDurchsetzungsinitiative zu-sammenfassen müssten …

Es geht bei dieser Abstim-mung nicht um die Frage, obAusländer/innen, die hierzu-lande mit dem Gesetz in Kon-flikt geraten sind, in derSchweiz bleiben können odernicht. Es geht vielmehr um dieFrage, ob diesen Personendas Recht zusteht, zur Lan-desverweisung überhaupt an-gehört zu werden. Und esgeht darum, dass abgeklärtwerden kann, ob ein Härtefallvorliegt, der einen ausnahms-weisen Verbleib in derSchweiz rechtfertigt. Der vonder Durchsetzungsinitiativeunabhängig von der Strafhö-he vorgesehene Ausweise-Au-tomatismus ist unmenschlich.

Ewald Ackermann, SGB

Die Durchsetzungsinitiative verletzt das Verhältnismässigkeitsprinzip, weil kein Gericht mehr den Einzelfall beurteilen darf

«Der Ausweise-Automatismus ist unmenschlich»Niccolò Raselli, Bundes-richter von 1995 bis2012, lehnt Automatis-men in der Justiz ab:Gerichte müssen priva-te und öffentliche Inter-essen abwägen, ummenschenwürdige Ent-scheide zu fällen, betonter. Daher stellt er sichvehement gegen dieDurchsetzungsinitiative.

Béat

rice

Devè

nes

Niccolò Raselli: «Letztlich gehtes mit dem Automatismus da-rum, die Gerichte auszuhebeln.»

Die von Juso, SP, Grünen undHilfswerken unterstützte Initia-tive will den Bund beauftragen,Vorschriften zur Bekämpfungder Spekulation mit Agrarroh-stoffen und Nahrungsmittelnzu erlassen. Banken, Vermö-gensverwalter, Versicherungen

und institutionelle Anleger sol-len nicht mehr in Finanzinstru-mente investieren dürfen, diesich auf Agrarrohstoffe undNahrungsmittel beziehen. Wei-ter soll der Bund die Spekula-tion mit Nahrungsmitteln welt-weit bekämpfen helfen.

Die Initiative würde bei Annah-me bescheidene ökonomischeWirkungen zeitigen. Richtig be-troffen sind einzig Hedge-fonds, die Derivate anbieten,welche an die (Nahrungsmit-tel-)Rohstoffmärkte gebundensind. Solche Fonds gibt es inder Schweiz nur wenige. Roh-stoffhändler sind nur betrof-fen, wenn sie Geschäfte täti-gen, die nicht zur eigentlichenAbsicherung des realen Han-dels dienen. Abwanderungenvon Firmen dürften sich damitin engen Grenzen halten. DieAnlagen der Pensionskassen inRohstoff-Produkte haben be-reits heute nur ein sehr gerin-ges Volumen. SGB

Die Initiative «KeineSpekulation mit Nah-rungsmitteln» schränktunmoralische Spekula-tionsgeschäfte wenigs-tens auf Schweizer Bo-den ein. Die negativenAuswirkungen auf Steu-ererträge und Arbeits-plätze sind bescheiden.

Kaum Steuer- und Stellenverluste

SGB befürwortet «Spekulationsstopp-Initiative»

zVg

Der Abstimmungskampf läuft.

■ Der SGB ist aus folgendenGründen gegen die CVP-Initia-tive «Für Ehe und Familie – ge-gen die Heiratsstrafe»:1. Die Initiative will eine vielzu enge und überholte Kon-zeption der Ehe («Die Ehe istdie auf Dauer angelegte undgesetzlich geregelte Lebens-gemeinschaft von Mann undFrau») in der Verfassung ver-ankern, die gleichgeschlecht-liche Paare ausschliesst.2. Seit einem Bundesgerichts-urteil sind Ehepaare auf kan-tonaler Ebene bevorteilt. Nur80 000 Paare mit eher hohenEinkommen und Rentnerpaaremit Einkommen über 50 000Franken zahlen bei der Bun-

dessteuer weiterhin mehr alsKonkubinatspaare. Doch dieInitiative würde Steuerausfällevon jährlich 1,9 Mia. Frankenbeim Bund und 390 Mio. beiden Kantonen und Gemeindenverursachen, die gegenfinan-ziert werden müssten.3. Die Beseitigung des 150 %-Plafonds in der AHV würdepro Jahr 2 Mia. kosten, ande-rerseits würden die Ehepaare2,8 Mia. an Witwenleistun-gen, Ehegattensplitting, Bei-tragsbefreiung für nichter-werbstätige Ehepartner usw.verlieren: ein Bumerang.4. Unser Vorschlag: Rentner-ehepaare durch Rentenerhö-hungen besserstellen. SGB

Ein Bumerang

SGB lehnt Initiative gegen «Heiratsstrafe» ab

Page 8: Kontakt sev 2016 01

■ kontakt.sev: Das Jahr 2016hat 366 Tage; auf welchenfreust du dich am meisten?

Giorgio Tuti: Ich hoffe auf mehrals einen: Schon bald kommtder Tag, an dem wir uns freu-en, dass wir die zweite Gott-hard-Strassenröhre zugunstendes öffentlichen Verkehrs ge-bodigt haben. Es könnte einweiterer folgen, wenn wir dieschädliche Pro-Service-public-Initiative ablehnen. Und dieKrönung wäre, wenn wir sagenkönnten, dass wir eine 10-pro-zentige Rentenerhöhung füraktuelle und zukünftige Rent-nerinnen und Rentner erreichthaben dank AHVplus. Das istder politische Teil. Ich freuemich aber auch auf den Tag, andem wir einen guten GAV mit

der BLS haben abschliessenkönnen, und dann gibt es auchnoch den Tag, an dem wir sa-gen können, dass das Pro-gramm Railfitder SBB nichtso umgesetztwird wie ange-kündigt, weilman nämlichdie prognostizierte Zunahmedes Verkehrs sicher nicht mitweniger Leuten bewältigenkann. Das wären fünf freudigeTage!

■ Und welchen Tag hättest duam liebsten schon hinter dir?

(zögert lange und lacht) DenZahnarzttermin!

■ Fast alles, was du genannt

hast, fällt in die erste Jah-reshälfte. Das gibt also einesehr intensive Zeit. Wie willder SEV das bewältigen?

Wir sind es gewohnt, Prioritä-ten zu setzen und die Kräfte zubündeln und gleichzeitig dar-auf zu schauen, dass wir dieDienstleistungen nach wie vorin hoher Qualität erbringen.Wichtig ist, dass es auch wie-der etwas ruhigere Phasengibt, wo die Organisation et-was heruntergefahren wird undsich erholen kann. So werdenwir die ganz neuen Vorhaben

eher auf die zweite Jahreshälf-te verschieben. Aber das Wich-tigste ist, dass ich auf sehrmotiviertes und engagiertes

Personal sowieauf unzähligeaktive Mitglie-der vertrauenkann.

■ Direkt vor Weihnachten istdas Urteil des Bundesver-waltungsgerichts bezüglichder Crossrail-Löhne gekom-men; ein voller Erfolg desSEV. Wie geht es dort wei-ter?

Das war sicher einer der freu-digsten Tage des vergangenenJahres! Es ist klar: Für den SEV,für das Lokpersonal, für dasgesamte Personal des öffentli-chen Verkehrs ist dieser Ent-scheid von zentraler Bedeu-tung. Jetzt warten wir ab, obdie Gegenparteien den Ent-scheid weiterziehen. Wennnicht, ist das Bundesamt fürVerkehr gefordert. Es musseine neue Verfügung erlassen,die den branchenüblichenMindestlohn im Güterverkehrermittelt, und zwar auf derGrundlage des Urteils. Wir ken-nen diesen im Grunde bereits:Es ist der Lokführerlohn, denwir in den Gesamtarbeitsver-trägen ausgehandelt habenund der nicht nach Binnenver-kehr und grenzüberschreiten-dem Verkehr unterscheidet.

■ Wenn nun das Bundesamtfür Verkehr seine Aufgaberichtig löst, braucht es dann

noch den Gesamtarbeitsver-trag der Branche?

Wir wollen umgehend einenGesamtarbeitsvertrag für dieBranche angehen und auch diekleinen Unternehmen einbe-ziehen. Spätestens jetzt istabsolut klar, dass es diesenGesamtarbeitsvertrag brauchtund dass er möglichst auch fürallgemein verbindlich erklärtwird.

■ Es reicht also nicht, dassdas BAV die Branchenüb-lichkeit definiert?

Sicher nicht. Das BAV definierteinen Mindestlohn für eineeinzige Kategorie, das Lokper-sonal. Wir verstehen unter ei-nem Gesamtarbeitsvertrag et-was anderes. Natürlich gehörtauch der Mindestlohn dazu,aber noch einiges mehr!

■ Im letzten Frühling hat derSEV entschieden, die Zu-kunft des Hotels Brenscinogenauer zu analysieren.Wann ist mit Resultaten zurechnen?

Im Verlauf des Jahres 2016!Wir überlegen schon seit län-gerer Zeit, ob das Führen einesHotels noch in den Aufgaben-bereich einer Gewerkschaft ge-hört. Wir wollen nicht voreiligentscheiden und alle mögli-chen Optionen prüfen, um ei-nen bewussten und durchre-flektierten Entscheid zu treffen.Letztlich wird die Delegierten-versammlung der Ferienheim-genossenschaft mit der nöti-gen Vorbereitung und Serio-

Das Interview zum Jahresanfang

Giorgio Tutis fünffreudige Tage im 2016Vor dem SEV liegen sehr arbeitsintensive Monate, sowohl politisch als auch gewerkschaftlich.Präsident Giorgio Tuti freut sich darauf, mindestens fünf Erfolge feiern zu können.

«Spätestens jetzt ist absolut klar, dass esdiesen Gesamtarbeitsvertrag braucht und dasser möglichst auch allgemein verbindlicherklärt wird.»

INTERVIEW ......

8kontakt.sevNr. 01/1621. Januar 2016

■ Du hast oben die ersteFrage aus beruflicher Sichtbeantwortet; gibt es auchpersönlich einen besonde-ren Tag in diesem Jahr?

Ja! Bereits vorbei ist der Tag, andem meine eine Tochter 20 ge-worden ist, und im April folgtder Tag, an dem meine andereTochter 18 wird. Das sind fürmich zwei ganz wichtige Daten!

■ Du bist von der Zeiterfas-sungspflicht ausgenommen,wie es die neuen rechtli-chen Vorgaben für deineFunktion zulassen. Was tust

du, damit das Gleichgewichtdennoch stimmt?

Ich habe das Privileg, dass ichimmer noch äusserst spannendund auch nützlich finde, was ichmache. Ich hatte in all den Jah-ren nie das Gefühl, gestresst zusein, denn Stress bringe ich inVerbindung mit etwas, das mannicht gerne macht, das einenvielleicht sogar überfordert. Ichfinde die Balance! Zudem habeich seit ein paar Jahren einprächtiges Mountainbike, undam Samstag oder Sonntag geheich mit dem Velo in die Berge,

und wenn ich mit dem Velobergaufwärts unterwegs bin,kommen mir viele sehr guteIdeen und ich erhole mich dabeiausgezeichnet. Wichtig ist mirzudem, dass ich mit Kolleginnenund Kollegen ausserhalb meinesberuflichen Umfelds zusammen-komme, wo es dann um ganzandere Themen geht alsGewerkschaft und Politik.

■ Und die unvermeidlicheSchlussfrage: Wer wird am10. Juli Fussball-Europa-meister?

Italien!

DREI PERSÖNLICHE FRAGEN

sität einen Entscheid fällenmüssen.

■ Viele «grosse Kisten» fürden SEV in diesem Jahr –aber du hast es gesagt: DasTagesgeschäft dürfe nichtleiden. Wo siehst du dortdie Schwerpunkte?

Im Vergleich zu andern Ge-werkschaften, die ich ja ausfrüheren Tätigkeiten kenne, istder grosse Unterschied beimSEV, dass wir nicht nur ein sehrbreites Dienstleistungsange-bot haben, sondern unsereMitglieder auch eine gewisseTiefe erwarten. Ich bin absolutüberzeugt, dass wir diese Qua-lität in der Tiefe und Breite wei-terhin erbringen müssen. Da-für zahlen die Mitglieder ihrenBeitrag. Das sind einerseits dieindividuellen Dienstleistungen,insbesondere der Rechts-schutz, aber es sind auch diekollektiven Dienstleistungen:Unser Kerngeschäft sind dieGesamtarbeitsverträge. Wir ha-ben Gesamtarbeitsverträgevon hoher Qualität und wirmüssen schauen, dass wir bei

jeder Erneuerung diese Quali-tät halten können. Hier dürfenwir absolut keine Abstrichemachen.

■ Schauen wir noch ein biss-chen in die Runde. Du bistVizepräsident des SGB und

im Exekutivausschuss derETF. Wie siehst du dort dei-ne Schwerpunkte in diesemJahr?

Europäisch sind es Themen,die schon länger Brennpunktesind. Es gilt, die brutalen Aus-wirkungen im Rahmen der Li-beralisierung im öffentlichenVerkehr zu bekämpfen, weilman sieht, dass sie in eine völ-lig falsche Richtung gehen. Wirhaben zudem die EuropäischeBürgerinitiative für fairenTransport und gegen Lohndum-ping am Laufen. Beim Schwei-zerischen Gewerkschaftsbundgibt es zwei ganz grosse The-men: Einerseits die ganze Dis-

kussion der flankierendenMassnahmen und der bilatera-len Verträge, dies im Rahmender Umsetzung der Massenein-wanderungsinitiative, wobeifür uns der Akzent bei den flan-kierenden Massnahmen liegt.Diese sind bitter nötig, damit

der Arbeitsmarkt entsprechendgeschützt werden kann. Ande-rerseits steht die InitiativeAHVplus in Verbindung mit derRentenreform weit oben aufder Prioritätenliste.

■ Ganz allgemein verlieren dieGewerkschaften in derSchweiz nach wie vor anMitgliedern; auch der SEVist davon betroffen. Wasgibt es dagegen zu tun?

Neue Mitglieder werben! DerSEV verliert nicht sehr vieleMitglieder wegen Unzufrieden-heit und Kündigung. Aber wirverlieren Mitglieder, weil siedie Branche verlassen und an-

derswo arbeiten. Das grössteProblem, das der SEV hat, istaber die recht grosse Zahl vonTodesfällen. Das Potenzial fürdie Mitgliederwerbung be-steht: Die öV-Unternehmenmüssen die Belegschaften ver-jüngen, und da müssen wir an-setzen. Wir müssen die jünge-ren Leute für den SEV gewin-nen können, damit wir weiter-hin mit hohen Organisations-graden und einem guten Kräf-teverhältnis das Beste heraus-holen können.

■ Gibt es gemeinsame Strate-gien der Gewerkschaften?

Immer mehr! Bereits habeneinzelne Gewerkschaften be-gonnen, beispielsweise bei derInformatik zusammenzuarbei-ten, so auch wir mit dem PVB,dem Personalverband des Bun-des. Und ich bin mir sicher,dass bei der Dienstleistungser-bringung für die Mitglieder in-dem man verstärkt zusammen-arbeitet noch mehr heraus-zuholen ist. Richtig interessantwird es aber, wenn die Gewerk-schaften zusammenspannen,

um schlecht organisierte Berei-che und Branchen zu organi-sieren und Gewerkschaftsar-beit zu leisten. Also dasBegrünen von sogenanntenGewerkschaftswüsten. So kön-nen Projekte entstehen, dieder ganzen Gewerkschaftsbe-wegung zugutekommen.

■ Ist die Rolle des SEV dabeieher aktiv oder eher passiv?

Der SEV will eine aktive undgestaltende Rolle spielen. Wirhaben soeben die zweiteService-public-Tagung durch-geführt. Diese geht auf eineIdee des SEV zurück. Aber wirsind ja nicht die einzige Ge-werkschaft im Service public.Ich glaube es ist Zeit, einen ge-meinsamen Service public indiesem Land zu entwickeln, alsgewerkschaftliche Antwort aufpolitische Kreise, die den Ser-vice public am liebsten privati-sieren und zerschlagen wür-den. Das sind wir dem Servicepublic und unsern Mitgliedern,aber vor allem der gesamtenBevölkerung schuldig.

Interview: Peter Moor

«Wir müssen die Qualität der Dienstleistungenin der Tiefe und Breite weiterhin erbringen.Dafür zahlen die Mitglieder ihren Beitrag.»

pan.

Zuversichtlich in ein voll befrachtetes Jahr: Giorgio Tuti an der Medienkonferenz des Komitees gegen die zweite Gotthardröhre

...... 9 INTERVIEW

kontakt.sevNr. 01/1621. Januar 2016

Page 9: Kontakt sev 2016 01

■ kontakt.sev: Das Jahr 2016hat 366 Tage; auf welchenfreust du dich am meisten?

Giorgio Tuti: Ich hoffe auf mehrals einen: Schon bald kommtder Tag, an dem wir uns freu-en, dass wir die zweite Gott-hard-Strassenröhre zugunstendes öffentlichen Verkehrs ge-bodigt haben. Es könnte einweiterer folgen, wenn wir dieschädliche Pro-Service-public-Initiative ablehnen. Und dieKrönung wäre, wenn wir sagenkönnten, dass wir eine 10-pro-zentige Rentenerhöhung füraktuelle und zukünftige Rent-nerinnen und Rentner erreichthaben dank AHVplus. Das istder politische Teil. Ich freuemich aber auch auf den Tag, andem wir einen guten GAV mit

der BLS haben abschliessenkönnen, und dann gibt es auchnoch den Tag, an dem wir sa-gen können, dass das Pro-gramm Railfitder SBB nichtso umgesetztwird wie ange-kündigt, weilman nämlichdie prognostizierte Zunahmedes Verkehrs sicher nicht mitweniger Leuten bewältigenkann. Das wären fünf freudigeTage!

■ Und welchen Tag hättest duam liebsten schon hinter dir?

(zögert lange und lacht) DenZahnarzttermin!

■ Fast alles, was du genannt

hast, fällt in die erste Jah-reshälfte. Das gibt also einesehr intensive Zeit. Wie willder SEV das bewältigen?

Wir sind es gewohnt, Prioritä-ten zu setzen und die Kräfte zubündeln und gleichzeitig dar-auf zu schauen, dass wir dieDienstleistungen nach wie vorin hoher Qualität erbringen.Wichtig ist, dass es auch wie-der etwas ruhigere Phasengibt, wo die Organisation et-was heruntergefahren wird undsich erholen kann. So werdenwir die ganz neuen Vorhaben

eher auf die zweite Jahreshälf-te verschieben. Aber das Wich-tigste ist, dass ich auf sehrmotiviertes und engagiertes

Personal sowieauf unzähligeaktive Mitglie-der vertrauenkann.

■ Direkt vor Weihnachten istdas Urteil des Bundesver-waltungsgerichts bezüglichder Crossrail-Löhne gekom-men; ein voller Erfolg desSEV. Wie geht es dort wei-ter?

Das war sicher einer der freu-digsten Tage des vergangenenJahres! Es ist klar: Für den SEV,für das Lokpersonal, für dasgesamte Personal des öffentli-chen Verkehrs ist dieser Ent-scheid von zentraler Bedeu-tung. Jetzt warten wir ab, obdie Gegenparteien den Ent-scheid weiterziehen. Wennnicht, ist das Bundesamt fürVerkehr gefordert. Es musseine neue Verfügung erlassen,die den branchenüblichenMindestlohn im Güterverkehrermittelt, und zwar auf derGrundlage des Urteils. Wir ken-nen diesen im Grunde bereits:Es ist der Lokführerlohn, denwir in den Gesamtarbeitsver-trägen ausgehandelt habenund der nicht nach Binnenver-kehr und grenzüberschreiten-dem Verkehr unterscheidet.

■ Wenn nun das Bundesamtfür Verkehr seine Aufgaberichtig löst, braucht es dann

noch den Gesamtarbeitsver-trag der Branche?

Wir wollen umgehend einenGesamtarbeitsvertrag für dieBranche angehen und auch diekleinen Unternehmen einbe-ziehen. Spätestens jetzt istabsolut klar, dass es diesenGesamtarbeitsvertrag brauchtund dass er möglichst auch fürallgemein verbindlich erklärtwird.

■ Es reicht also nicht, dassdas BAV die Branchenüb-lichkeit definiert?

Sicher nicht. Das BAV definierteinen Mindestlohn für eineeinzige Kategorie, das Lokper-sonal. Wir verstehen unter ei-nem Gesamtarbeitsvertrag et-was anderes. Natürlich gehörtauch der Mindestlohn dazu,aber noch einiges mehr!

■ Im letzten Frühling hat derSEV entschieden, die Zu-kunft des Hotels Brenscinogenauer zu analysieren.Wann ist mit Resultaten zurechnen?

Im Verlauf des Jahres 2016!Wir überlegen schon seit län-gerer Zeit, ob das Führen einesHotels noch in den Aufgaben-bereich einer Gewerkschaft ge-hört. Wir wollen nicht voreiligentscheiden und alle mögli-chen Optionen prüfen, um ei-nen bewussten und durchre-flektierten Entscheid zu treffen.Letztlich wird die Delegierten-versammlung der Ferienheim-genossenschaft mit der nöti-gen Vorbereitung und Serio-

Das Interview zum Jahresanfang

Giorgio Tutis fünffreudige Tage im 2016Vor dem SEV liegen sehr arbeitsintensive Monate, sowohl politisch als auch gewerkschaftlich.Präsident Giorgio Tuti freut sich darauf, mindestens fünf Erfolge feiern zu können.

«Spätestens jetzt ist absolut klar, dass esdiesen Gesamtarbeitsvertrag braucht und dasser möglichst auch allgemein verbindlicherklärt wird.»

INTERVIEW ......

8kontakt.sevNr. 01/1621. Januar 2016

■ Du hast oben die ersteFrage aus beruflicher Sichtbeantwortet; gibt es auchpersönlich einen besonde-ren Tag in diesem Jahr?

Ja! Bereits vorbei ist der Tag, andem meine eine Tochter 20 ge-worden ist, und im April folgtder Tag, an dem meine andereTochter 18 wird. Das sind fürmich zwei ganz wichtige Daten!

■ Du bist von der Zeiterfas-sungspflicht ausgenommen,wie es die neuen rechtli-chen Vorgaben für deineFunktion zulassen. Was tust

du, damit das Gleichgewichtdennoch stimmt?

Ich habe das Privileg, dass ichimmer noch äusserst spannendund auch nützlich finde, was ichmache. Ich hatte in all den Jah-ren nie das Gefühl, gestresst zusein, denn Stress bringe ich inVerbindung mit etwas, das mannicht gerne macht, das einenvielleicht sogar überfordert. Ichfinde die Balance! Zudem habeich seit ein paar Jahren einprächtiges Mountainbike, undam Samstag oder Sonntag geheich mit dem Velo in die Berge,

und wenn ich mit dem Velobergaufwärts unterwegs bin,kommen mir viele sehr guteIdeen und ich erhole mich dabeiausgezeichnet. Wichtig ist mirzudem, dass ich mit Kolleginnenund Kollegen ausserhalb meinesberuflichen Umfelds zusammen-komme, wo es dann um ganzandere Themen geht alsGewerkschaft und Politik.

■ Und die unvermeidlicheSchlussfrage: Wer wird am10. Juli Fussball-Europa-meister?

Italien!

DREI PERSÖNLICHE FRAGEN

sität einen Entscheid fällenmüssen.

■ Viele «grosse Kisten» fürden SEV in diesem Jahr –aber du hast es gesagt: DasTagesgeschäft dürfe nichtleiden. Wo siehst du dortdie Schwerpunkte?

Im Vergleich zu andern Ge-werkschaften, die ich ja ausfrüheren Tätigkeiten kenne, istder grosse Unterschied beimSEV, dass wir nicht nur ein sehrbreites Dienstleistungsange-bot haben, sondern unsereMitglieder auch eine gewisseTiefe erwarten. Ich bin absolutüberzeugt, dass wir diese Qua-lität in der Tiefe und Breite wei-terhin erbringen müssen. Da-für zahlen die Mitglieder ihrenBeitrag. Das sind einerseits dieindividuellen Dienstleistungen,insbesondere der Rechts-schutz, aber es sind auch diekollektiven Dienstleistungen:Unser Kerngeschäft sind dieGesamtarbeitsverträge. Wir ha-ben Gesamtarbeitsverträgevon hoher Qualität und wirmüssen schauen, dass wir bei

jeder Erneuerung diese Quali-tät halten können. Hier dürfenwir absolut keine Abstrichemachen.

■ Schauen wir noch ein biss-chen in die Runde. Du bistVizepräsident des SGB und

im Exekutivausschuss derETF. Wie siehst du dort dei-ne Schwerpunkte in diesemJahr?

Europäisch sind es Themen,die schon länger Brennpunktesind. Es gilt, die brutalen Aus-wirkungen im Rahmen der Li-beralisierung im öffentlichenVerkehr zu bekämpfen, weilman sieht, dass sie in eine völ-lig falsche Richtung gehen. Wirhaben zudem die EuropäischeBürgerinitiative für fairenTransport und gegen Lohndum-ping am Laufen. Beim Schwei-zerischen Gewerkschaftsbundgibt es zwei ganz grosse The-men: Einerseits die ganze Dis-

kussion der flankierendenMassnahmen und der bilatera-len Verträge, dies im Rahmender Umsetzung der Massenein-wanderungsinitiative, wobeifür uns der Akzent bei den flan-kierenden Massnahmen liegt.Diese sind bitter nötig, damit

der Arbeitsmarkt entsprechendgeschützt werden kann. Ande-rerseits steht die InitiativeAHVplus in Verbindung mit derRentenreform weit oben aufder Prioritätenliste.

■ Ganz allgemein verlieren dieGewerkschaften in derSchweiz nach wie vor anMitgliedern; auch der SEVist davon betroffen. Wasgibt es dagegen zu tun?

Neue Mitglieder werben! DerSEV verliert nicht sehr vieleMitglieder wegen Unzufrieden-heit und Kündigung. Aber wirverlieren Mitglieder, weil siedie Branche verlassen und an-

derswo arbeiten. Das grössteProblem, das der SEV hat, istaber die recht grosse Zahl vonTodesfällen. Das Potenzial fürdie Mitgliederwerbung be-steht: Die öV-Unternehmenmüssen die Belegschaften ver-jüngen, und da müssen wir an-setzen. Wir müssen die jünge-ren Leute für den SEV gewin-nen können, damit wir weiter-hin mit hohen Organisations-graden und einem guten Kräf-teverhältnis das Beste heraus-holen können.

■ Gibt es gemeinsame Strate-gien der Gewerkschaften?

Immer mehr! Bereits habeneinzelne Gewerkschaften be-gonnen, beispielsweise bei derInformatik zusammenzuarbei-ten, so auch wir mit dem PVB,dem Personalverband des Bun-des. Und ich bin mir sicher,dass bei der Dienstleistungser-bringung für die Mitglieder in-dem man verstärkt zusammen-arbeitet noch mehr heraus-zuholen ist. Richtig interessantwird es aber, wenn die Gewerk-schaften zusammenspannen,

um schlecht organisierte Berei-che und Branchen zu organi-sieren und Gewerkschaftsar-beit zu leisten. Also dasBegrünen von sogenanntenGewerkschaftswüsten. So kön-nen Projekte entstehen, dieder ganzen Gewerkschaftsbe-wegung zugutekommen.

■ Ist die Rolle des SEV dabeieher aktiv oder eher passiv?

Der SEV will eine aktive undgestaltende Rolle spielen. Wirhaben soeben die zweiteService-public-Tagung durch-geführt. Diese geht auf eineIdee des SEV zurück. Aber wirsind ja nicht die einzige Ge-werkschaft im Service public.Ich glaube es ist Zeit, einen ge-meinsamen Service public indiesem Land zu entwickeln, alsgewerkschaftliche Antwort aufpolitische Kreise, die den Ser-vice public am liebsten privati-sieren und zerschlagen wür-den. Das sind wir dem Servicepublic und unsern Mitgliedern,aber vor allem der gesamtenBevölkerung schuldig.

Interview: Peter Moor

«Wir müssen die Qualität der Dienstleistungenin der Tiefe und Breite weiterhin erbringen.Dafür zahlen die Mitglieder ihren Beitrag.»

pan.

Zuversichtlich in ein voll befrachtetes Jahr: Giorgio Tuti an der Medienkonferenz des Komitees gegen die zweite Gotthardröhre

...... 9 INTERVIEW

kontakt.sevNr. 01/1621. Januar 2016

Page 10: Kontakt sev 2016 01
Page 11: Kontakt sev 2016 01

GEWERKSCHAFTEN ......

11kontakt.sevNr. 01/1621. Januar 2016

Im Februar 2014 hatten die Ge-werkschaften erstmals zu einerTagung zur Thematik des Ser-vice public eingeladen. Nun ka-men erneut zahlreiche Beschäf-tigte des öffentlichen Sektors,Vertreter/innen der Wissen-schaft und der Politik zusam-men, um über Problemfelder,Lösungsmöglichkeiten und Ver-teidigungsstrategien zu spre-chen.

Schlagwort «Innovation»Nach der Begrüssung durchSEV-Präsident Giorgio Tuti wares ein Vertreter der Wissen-schaft, der als erster sprach,und zum Erstaunen vieler einProfessor der Universität St. Gal-len, die früher als Liberalismus-speerspitze der Schweiz galt:Der Soziologe Franz Schultheisbetrachtete die Veränderungder Arbeitsbedingungen «unterneoliberalen Vorgaben». DieArbeitsqualität hängt von denArbeitsbedingungen ab, diesewiederum von ökonomischenund politischen Interessen, sohielt er fest. Unter dem Schlag-wort «Innovation» werden Vor-gaben im Interesse der Ökono-misierung oder Gewinnmaxi-mierung gemacht — etwas, wasfrüher nicht im Fokus des öf-fentlichen Dienstes war.

SchlechtgeredeteKantonsfinanzenDaniel Lampart, Chef-Ökonomdes SGB, befasst sich schonseit langer Zeit mit den Finan-zen der öffentlichen Hand. Ge-rade hat er zusammen mit AnnaTanner die aktualisierte 3. Auf-lage des SGB-Dossiers zu denKantonsfinanzen herausgege-ben. Sein kurzgefasstes Fazit:Die Kantonsfinanzen werdenkonsequent schlechtgeredet,

auf dieser Grundlage dannSparpakete geschnürt, die inerster Linie den Service publictreffen. Lampart warnte: «Ohnegewerkschaftlichen Druck gehtdie Spar- und Steuerpolitik soweiter.»

Gesundheitskosten undKrankenkassenprämienDass es auch mit der Ehrlichkeitbei den Zahlen zur Gesund-heitsfinanzierung nicht weit herist, zeigte die Gesundheitsöko-nomin Anna Sax auf. So ist die«Kostenexplosion» im Gesund-heitswesen weitgehend ein My-thos, wenn man die Kosten amBIP misst. «Explodiert» sind da-gegen die Krankenkassenprä-mien, da man bei der Finanzie-rung durch die öffentliche Hand(die Kantone) und damit durchdie Steuern spart, zulasten derKrankenkassen. Da die Kran-kenkassenprämien nicht ein-kommensabhängig sind, trifftdies die wenig verdienendenSchichten.Für den verhinderten Syndi-com-Präsidenten Alain Carruptfasste Daniel Münger die Situa-tion bei der Post zusammen:Der postalische Service publicist gefährdet, Dienstleistungenwerden nicht mehr flächende-ckend erbracht und insbeson-dere ältere Leute werden durchdie Digitalisierung abgehängt.Schlecht sieht es auch bei deröffentlichen Verwaltung aus:Obschon die Staatsquote in derSchweiz die tiefste von ganzEuropa ist, wird über den «aus-ufernden» Staat geschimpft.Die Angriffe auf die Arbeitsbe-dingungen gefährden die Le-bensqualität in unserem Land,wie René-Simon Meyer, Präsi-

dent des Personalverbandesdes Bundes, erläuterte.

Bedeutung des Service publicProfessor Marko Köthenbürgervon der Konjunkturforschungs-stelle der ETH Zürich unter-nahm es, die volkswirtschaft-liche Bedeutung des Servicepublic aufzuzeigen. Obschondie Schweiz eine tiefe Staats-quote hat, ist der Service publicein wichtiger Teil der staatli-chen Tätigkeit in der Schweiz –bei einer bemerkenswertenQualität.

Immer mehr Marktund WettbewerbGiorgio Tuti sprach über dieBAV-Strategie 2014 für die Ent-wicklung des öffentlichen Ver-kehrs bis 2030. Deren Rezeptesind mehr Wettbewerb, weiter-gehende Marktöffnung, verstärk-ter Marktzugang für private und

gewinnorientierte Unterneh-mungen, mehr marktwirt-schaftliche Instrumente undAnreize für unternehmerischesHandeln. Genau damit würdeman das zurzeit noch europa-beste System des öffentlichenVerkehrs, das wir in derSchweiz haben, gefährden undzerstören, warnte Tuti.In die gleiche Kerbe hiebVPOD-Präsidentin KatharinaPrelicz-Huber: Im Sozialbe-reich wird blind und ohneRücksicht auf die Folgen ge-spart. Leidtragend sind auchhier die Beschäftigten einer-seits und diejenigen, die aufdie Leistungen angewiesensind.

Die Sicht der Politiker/innenZum Schluss hatte noch diePolitik das Wort: die Berner SP-Regierungsrätin Barbara Eggerund der Waadtländer SP-

Staatsrat Pierre-Yves Maillardsprachen darüber, wie sie dasSpardiktat der Kantonsparla-mente umsetzen bzw. auszu-tricksen versuchen. Beide wa-ren sich einig darin: «Regierenheisst sparen – aber nicht nur.»So konnte im Kanton Bern deröffentliche Verkehr ausgebautwerden, doch hat das Parla-ment auch die Privatisierungder Psychiatrie befohlen. Hierkann die Regierung nur nochkorrigierend eingreifen, etwadurch einen GAV. Maillard wiesdarauf hin, dass es nicht ge-nügt, eine Mehrheit in der Re-gierung zu gewinnen, esbraucht auch Mehrheiten imParlament und in der öffentli-chen Meinung. Egger meinteseufzend: «Service public hatauch mit Solidarität zu tun. Ichwill nicht immer nur von Abbau,sondern möchte auch von Auf-bau sprechen können.» pan.

Der Neoliberalismussetzt den Service publicunter Druck. ÖffentlicheDienstleistungen sollenabgebaut, weite Teileder Bevölkerung ins Ab-seits gedrängt werden.Dies lassen die Gewerk-schaften nicht zu.

Den Service public verteidigenTagung der Gewerkschaften zum Service public

pan.

Die Berner Regierungsrätin Barbara Egger und der Waadtländer Staatsrat Pierre-Yves Maillard disku-tierten unter der Moderation des Journalisten Martin Heule.

pan.

SEV-Präsident Giorgio Tuti be-grüsste die Teilnehmenden.

Das unnötige und volkswirtschaft-lich schädliche Spardiktat bei deröffentlichen Hand muss gestopptwerden. Dies ist die Kernforde-rung einer Resolution, die die 150Teilnehmerinnen und Teilnehmerder Service public-Tagung desSchweizerischen Gewerkschafts-bunds und der GewerkschaftenVPOD, PVB, SEV, Syndicom undGaranto am letzten Freitag ein-stimmig verabschiedet haben. DieSparapostel unterschätzen diegrosse Bedeutung einer gut funk-tionierenden Verwaltung, vonausgezeichneten Infrastrukturenund öffentlichen Dienstleistungenfür die Gesamtwirtschaft. Die Ex-

zellenz der öffentlichen Diensteträgt wesentlich dazu bei, dassdie Schweiz in internationalenVergleichen der Wettbewerbs-fähigkeit an der Spitze steht.

Weiter haben die Teilnehmendender sogenannten «Pro-Service-public-Initiative» eine deutlicheAbsage erteilt. Die Initiative mitdem irreführenden Titel, die mitgrosser Wahrscheinlichkeit imJuni zur Abstimmung kommt, be-droht die Wettbewerbsfähigkeitder Schweiz. Sie will den Infra-strukturunternehmen SBB, Swiss-com und Post verbieten, Gewinnzu erwirtschaften. Der Bund istals Besitzer der Post und als

Mehrheitsaktionär der Swisscoman deren Gewinn beteiligt undfinanziert damit andere Service-public-Leistungen. Auch dieswäre künftig verboten.

Eine Folge der Initiative wäre dieZerschlagung bundesnaher Unter-nehmen, die gewinnbringendenBereiche würden privatisiert, diedefizitären müsste die öffentlicheHand übernehmen. PersonellerAbbau und die Verschlechterungder Arbeitsbedingungen wäreneine weitere Folge, die starkenGesamtarbeitsverträge würdenverloren gehen. Deshalb lehnendie Tagungsteilnehmenden dieInitiative einstimmig ab. SGB

Ein klares Nein zur schädlichen «Pro-Service-public-Initiative»

Page 12: Kontakt sev 2016 01

Junge Gesichter im SEV:unsere Zukunft

Der SEV kann auf junge Mitglieder zählen, die sich in seinen Teilorganisationen engagieren

Wir stellen in diesem Dossier junge Mitglieder vor, die in ihren Sektionen und Unterverbänden Funktio-nen übernommen haben, und blicken mit einem ehemaligen Junggewerkschafter auf seine über 20-jäh-rige SEV-Karriere zurück. Mit welchen Herausforderungen sind unsere Nachwuchskräfte konfrontiert?Was motiviert sie? Die Porträts stehen für all die jungen Gewerkschafter/innen, die für die Zukunft desSEV so wichtig sind.

«Wenn man sich in den Sektionen undUnterverbänden einbringt, findet man seinen Platz in

unserem gewerkschaftlichen System, findet Gehörund kann etwas bewegen, auch wenn es manchmaletwas Zeit braucht und nicht immer funktioniert.»

Janos Jorosch, Mitglied der Jugendkommission und des Vorstands SEV

vbo

......

12 DOSSIER kontakt.sevNr. 01/1621. Januar 2016

«Viele Kollegen sind frustriert, weil siein den letzten Jahren laufend Ver-schlechterungen erlebt haben», sagtder 24-jährige Personenverkehr-Lok-führer. Die Beispiele reichen von derPensionskasse, für die nun auch einFerientag geopfert werden muss, überden FVP und das eintöniger gewordeneBerufsbild bis zum höheren Arbeits-druck infolge der Produktivitätssteige-rungen und des Personalmangels, we-gen dem zurzeit kein Pensum reduziertwerden darf. Auch geht für viele jüngereKollegen der Lohnaufstieg allzu lang-sam. «Unser GAV gehört aber immernoch zu den besten im Land – und esbringt nichts, nur auszurufen oder garaus dem SEV auszutreten. Denn nur mitMitgliedern können wir etwas bewe-gen», sagt der junge Vizepräsident desLPV Basel, der an der Sektionsver-sammlung im April für das vakante Prä-sidium kandidieren will. Daneben ist erweiterhin in der SEV-Jugend aktiv, u. a.als Web- und Facebookbetreuer, abernicht mehr als GAV-Delegierter.Gerade junge Lokführer will er vermehrtzum Beitritt motivieren, wie auch zurMitarbeit im Vorstand. Und um die Sek-tionsversammlungen attraktiver zu ma-

chen, soll stets «etwas Spezielles» ge-boten werden, wie letzten Herbst derBesuch einer Brauerei. Von andern Ver-bänden unterscheide sich der SEV durcheine «gesamtheitlichere Sicht»: «Wirkämpfen auch politisch für gute Rah-menbedingungen für den öV und set-zen auf die Solidarität aller Bahnberu-fe.» Diese liegt dem gelernter Logistikerpersönlich am Herzen. Nach drei Jahrenals Rangierer in Langenthal zog er 2014von Burgdorf, wo er als Junggrüner fürden Stadtrat kandidierte, nach Basel,um sich zum Lokführer auszubilden.Heute lebt er mit einer Baslerin zusam-men. Hobbys: Reisen, Wandern, Mittel-altermärkte, Freundschaften pflegen. Fi

«Etwas bewegen statt nur motzen»Der junge Vizepräsident desLPV Basel will die Kollegen er-mutigen, im SEV gegen weitereVerschlechterungen und fürgute Lösungen zu kämpfen.

■ Damian Vogel, LPV Basel

ma

Damian Vogel ist überzeugt, mit Gewerk-schaftsarbeit etwas bewirken zu können.

Die 29-jährige gelernte Bodenlegerinwurde erstmals im Jahr 2011 gewerk-schaftlich aktiv, als sie noch bei derCarrosserie Hess AG in Bellach in derTrolleybusmontage arbeitete. Die Firmamusste damals Kurzarbeit einführenund verhandelte darüber mit der Be-triebskommission, in die Myriam Bän-ninger als Vertreterin ihres Teams ge-wählt wurde. Damals trat sie auch derUnia bei und wurde später in den Vor-stand der Unia-Region Biel-Seeland-So-lothurn gewählt, dem sie bis heute an-gehört. Im April 2012 wechselte sie insIndustriewerk Olten, wo sie für den In-nenausbau beim Refit der ZürcherS-Bahn-Züge zuerst temporär und imSeptember 2012 fest angestellt wurde,worauf sie dem SEV beitrat. Im Februar2013 wurde sie SEV-Vertrauenspersonund GAV-Delegierte. Ein Jahr später, alsMax Hodel das Präsidium der TS-Sek-tion Nordwestschweiz an Markus Lanzaus der Serviceanlage Basel abtrat, wur-de sie Vizepräsidentin.Warum engagiert sie sich in der Gewerk-schaft? «Wer arbeitet, hat ein Recht da-rauf, nicht ausgenutzt zu werden», sagtsie. Ein wichtiges Mittel dagegen sei derGAV, dessen Aushandlung Aufgabe der

Gewerkschaft sei, wie auch die Überwa-chung seiner korrekten Anwendung.«Der GAV darf auch vom Personal nichtausgenutzt werden. Generell hat derSEV ein Auge darauf, dass alle fair be-handelt werden, und hilft seinen Mit-gliedern bei Problemen.» Diese Betreu-ung macht sie gerne, wobei sie sichnicht geniert, wenn nötig bei erfahrenenTS-Kolleg/innen oder SEV-Profis nachzu-fragen. Auch der Austausch im Sektions-vorstand, im TS, an den GAV-Konferen-zen und in SEV-Kursen macht ihr Spass.Seit August besucht Myriam Bänningeran einem Tag pro Woche die Handels-schule. Sie wohnt mit ihrer Partnerin inLuzern und spielt im Rugby Club Bern. Fi

Einstehen für Fairness im BetriebDie Handwerksmeisterin desIndustriewerks Olten steht alsVizepräsidentin ihrer TS-Sekti-on Kolleg/innen bei Problemenrund um die Arbeit zur Seite.

■ Myriam Bänninger, TS Nordwestschweiz

Fi

«Wer arbeitet, darf nicht ausgenutztwerden», sagt Myriam Bänninger.

zVg

Auch 2015 traf sich die Jugendkommission regelmässig. Zum Jahresabschluss besuchte sie die SZU-Leitstelle und fuhr mit der einzigen Zürcher Luftseilbahn auf die Felsenegg.

...... 13 DOSSIER

kontakt.sevNr. 01/1621. Januar 2016

«Es fällt uns sehr schwer, jungeRomands und Tessiner/innen anunsere Anlässe zu locken», sagtSEV-JugendkommissionsmitgliedJanos Jorosch (25). Er ist Lok-führer und arbeitet daneben zu50 % als Fachspezialist Rollmate-rial am OPC-Helpdesk. Er vertrittdie Jugendkommission auch imVorstand SEV und gehört demZentralvorstand LPV an. «DieTessiner/innen mag der Gotthardals natürliche Barriere von derTeilnahme an unseren Aktivitätenabhalten, während die Romandsdie Kommission vielleicht als zudeutschschweizerisch sehen.» Derperfekt zweisprachige Romandkann die Anlässe der SEV-Jugendaber auch den welschen SEV-Mit-gliedern unter 30 Jahren bestensempfehlen. «Jedes Jahr organisie-ren wir insbesondere den Schlit-telplausch, diesmal am 30. Janu-ar. Weiter werden wir 2016 in derRegion Bern klettern gehen. Beidiesen Fun-Anlässen lernt manauch Gewerkschafter/innen ken-nen, kann Beziehungen knüpfenund über Themen rund um denBeruf diskutieren.» Es stimme

zwar, dass die Facebookseite derSEV-Jugend bisher nur deutschdaherkomme, «doch wer an unse-ren Anlässen teilnehmen will, fin-det immer einen Übersetzer», sagteiner, der selber Simultanüberset-zungen für den LPV macht.Über den Fun hinaus geht es derJugendkommission um den Nach-wuchs im SEV. «Die Jungen vonheute können sich kaum vorstel-len, ihr Leben lang denselbenBeruf zu machen. Deshalb ist esfür sie schwierig, sich ein lang-fristiges Engagement in einerGewerkschaft vorzustellen und

darüber nachzudenken, welche Ar-beitsbedingungen wir in 10, 15, 20oder mehr Jahren haben werden.Die Jungen denken kurzfristig undmüssen für die SEV-MitgliedschaftGründe sehen, die nicht langfristigausgerichtet sind. Manchmal müs-sen wir mehr den Bauch als denKopf ansprechen.»Das Fehlen von Jungen beeinflus-se die Linie der Gewerkschaft, «daÄltere bei ihren Entscheiden dieBedürfnisse der Jüngeren nichtunbedingt mitberücksichtigen. EinProblem ist auch, dass die Sekti-onsvorstände, die Unterverbände

und der SEV zwar ständig sagen,dass die Gewerkschaft Junge be-nötige, die ihr eine wichtige Dyna-mik verleihen. Doch wenn die Jun-gen dann Vorschläge bringen, wer-den diese zwar angehört, bleibenaber in den Entscheidungsgremienauf der Strecke.» Tatsächlich istetwa der Antrag der Jugendkom-mission, die Mitgliederbeiträgenach der Höhe des Einkommensabzustufen, am letzten Kongressabgelehnt worden.Eine weitere grosse Herausforde-rung ist für Janos Jorosch derKampf gegen jene, die er die «Re-signierten» nennt: Wegen negati-ver Erlebnisse, die Jahre zurück-liegen, vermitteln sie den Jungenein negatives Bild vom SEV. «Mankann den SEV nicht aufgrund alterGeschichten beurteilen. Wennman sich in den Sektionen undUnterverbänden einbringt, findetman seinen Platz in unserem ge-werkschaftlichen System, findetGehör und kann etwas bewegen,auch wenn es manchmal etwasZeit braucht und nicht immer funk-tioniert. Das gehört zum Spiel.Wer sich aber überhaupt nicht

einbringt, erreicht auch nichts. Esist besser, sich zu engagieren, alsnur zu kritisieren.»Geprüft würden auch Möglichkei-ten, um die Mitgliedschaft für dieJungen finanziell attraktiver zu ma-chen: «Dass sie nach der Lehre,während der sie gratis SEV-Mit-glied sein konnten, gleich den vol-len Beitrag bezahlen müssen, istein Schock. Vielleicht bräuchte eseinen sanfteren Übergang?» vbo / Fi

Janos Jorosch: «Für Junge ist es schwierig, sich ein langfristiges Engagement in einer Gewerkschaft vorzustellen»

vbo

■ Jugendliche, die sich für dieAnlässe der JugendkommissionSEV interessieren, können diese– egal, welcher Sektion sie ange-hören – über die [email protected] kontak-tieren, oder über die Facebook-Seite SEV Jugend, oder über dieInternetseite sev-young.ch. Siekönnen auch die für die Jugend-kommission zuständige Gewerk-schaftssekretärin Lucie Waseranrufen: 031 357 57 38.

BIST DU JÜN-GER ALS 30?

Page 13: Kontakt sev 2016 01

Junge Gesichter im SEV:unsere Zukunft

Der SEV kann auf junge Mitglieder zählen, die sich in seinen Teilorganisationen engagieren

Wir stellen in diesem Dossier junge Mitglieder vor, die in ihren Sektionen und Unterverbänden Funktio-nen übernommen haben, und blicken mit einem ehemaligen Junggewerkschafter auf seine über 20-jäh-rige SEV-Karriere zurück. Mit welchen Herausforderungen sind unsere Nachwuchskräfte konfrontiert?Was motiviert sie? Die Porträts stehen für all die jungen Gewerkschafter/innen, die für die Zukunft desSEV so wichtig sind.

«Wenn man sich in den Sektionen undUnterverbänden einbringt, findet man seinen Platz in

unserem gewerkschaftlichen System, findet Gehörund kann etwas bewegen, auch wenn es manchmaletwas Zeit braucht und nicht immer funktioniert.»

Janos Jorosch, Mitglied der Jugendkommission und des Vorstands SEV

vbo

......

12 DOSSIER kontakt.sevNr. 01/1621. Januar 2016

«Viele Kollegen sind frustriert, weil siein den letzten Jahren laufend Ver-schlechterungen erlebt haben», sagtder 24-jährige Personenverkehr-Lok-führer. Die Beispiele reichen von derPensionskasse, für die nun auch einFerientag geopfert werden muss, überden FVP und das eintöniger gewordeneBerufsbild bis zum höheren Arbeits-druck infolge der Produktivitätssteige-rungen und des Personalmangels, we-gen dem zurzeit kein Pensum reduziertwerden darf. Auch geht für viele jüngereKollegen der Lohnaufstieg allzu lang-sam. «Unser GAV gehört aber immernoch zu den besten im Land – und esbringt nichts, nur auszurufen oder garaus dem SEV auszutreten. Denn nur mitMitgliedern können wir etwas bewe-gen», sagt der junge Vizepräsident desLPV Basel, der an der Sektionsver-sammlung im April für das vakante Prä-sidium kandidieren will. Daneben ist erweiterhin in der SEV-Jugend aktiv, u. a.als Web- und Facebookbetreuer, abernicht mehr als GAV-Delegierter.Gerade junge Lokführer will er vermehrtzum Beitritt motivieren, wie auch zurMitarbeit im Vorstand. Und um die Sek-tionsversammlungen attraktiver zu ma-

chen, soll stets «etwas Spezielles» ge-boten werden, wie letzten Herbst derBesuch einer Brauerei. Von andern Ver-bänden unterscheide sich der SEV durcheine «gesamtheitlichere Sicht»: «Wirkämpfen auch politisch für gute Rah-menbedingungen für den öV und set-zen auf die Solidarität aller Bahnberu-fe.» Diese liegt dem gelernter Logistikerpersönlich am Herzen. Nach drei Jahrenals Rangierer in Langenthal zog er 2014von Burgdorf, wo er als Junggrüner fürden Stadtrat kandidierte, nach Basel,um sich zum Lokführer auszubilden.Heute lebt er mit einer Baslerin zusam-men. Hobbys: Reisen, Wandern, Mittel-altermärkte, Freundschaften pflegen. Fi

«Etwas bewegen statt nur motzen»Der junge Vizepräsident desLPV Basel will die Kollegen er-mutigen, im SEV gegen weitereVerschlechterungen und fürgute Lösungen zu kämpfen.

■ Damian Vogel, LPV Basel

ma

Damian Vogel ist überzeugt, mit Gewerk-schaftsarbeit etwas bewirken zu können.

Die 29-jährige gelernte Bodenlegerinwurde erstmals im Jahr 2011 gewerk-schaftlich aktiv, als sie noch bei derCarrosserie Hess AG in Bellach in derTrolleybusmontage arbeitete. Die Firmamusste damals Kurzarbeit einführenund verhandelte darüber mit der Be-triebskommission, in die Myriam Bän-ninger als Vertreterin ihres Teams ge-wählt wurde. Damals trat sie auch derUnia bei und wurde später in den Vor-stand der Unia-Region Biel-Seeland-So-lothurn gewählt, dem sie bis heute an-gehört. Im April 2012 wechselte sie insIndustriewerk Olten, wo sie für den In-nenausbau beim Refit der ZürcherS-Bahn-Züge zuerst temporär und imSeptember 2012 fest angestellt wurde,worauf sie dem SEV beitrat. Im Februar2013 wurde sie SEV-Vertrauenspersonund GAV-Delegierte. Ein Jahr später, alsMax Hodel das Präsidium der TS-Sek-tion Nordwestschweiz an Markus Lanzaus der Serviceanlage Basel abtrat, wur-de sie Vizepräsidentin.Warum engagiert sie sich in der Gewerk-schaft? «Wer arbeitet, hat ein Recht da-rauf, nicht ausgenutzt zu werden», sagtsie. Ein wichtiges Mittel dagegen sei derGAV, dessen Aushandlung Aufgabe der

Gewerkschaft sei, wie auch die Überwa-chung seiner korrekten Anwendung.«Der GAV darf auch vom Personal nichtausgenutzt werden. Generell hat derSEV ein Auge darauf, dass alle fair be-handelt werden, und hilft seinen Mit-gliedern bei Problemen.» Diese Betreu-ung macht sie gerne, wobei sie sichnicht geniert, wenn nötig bei erfahrenenTS-Kolleg/innen oder SEV-Profis nachzu-fragen. Auch der Austausch im Sektions-vorstand, im TS, an den GAV-Konferen-zen und in SEV-Kursen macht ihr Spass.Seit August besucht Myriam Bänningeran einem Tag pro Woche die Handels-schule. Sie wohnt mit ihrer Partnerin inLuzern und spielt im Rugby Club Bern. Fi

Einstehen für Fairness im BetriebDie Handwerksmeisterin desIndustriewerks Olten steht alsVizepräsidentin ihrer TS-Sekti-on Kolleg/innen bei Problemenrund um die Arbeit zur Seite.

■ Myriam Bänninger, TS Nordwestschweiz

Fi

«Wer arbeitet, darf nicht ausgenutztwerden», sagt Myriam Bänninger.

zVg

Auch 2015 traf sich die Jugendkommission regelmässig. Zum Jahresabschluss besuchte sie die SZU-Leitstelle und fuhr mit der einzigen Zürcher Luftseilbahn auf die Felsenegg.

...... 13 DOSSIER

kontakt.sevNr. 01/1621. Januar 2016

«Es fällt uns sehr schwer, jungeRomands und Tessiner/innen anunsere Anlässe zu locken», sagtSEV-JugendkommissionsmitgliedJanos Jorosch (25). Er ist Lok-führer und arbeitet daneben zu50 % als Fachspezialist Rollmate-rial am OPC-Helpdesk. Er vertrittdie Jugendkommission auch imVorstand SEV und gehört demZentralvorstand LPV an. «DieTessiner/innen mag der Gotthardals natürliche Barriere von derTeilnahme an unseren Aktivitätenabhalten, während die Romandsdie Kommission vielleicht als zudeutschschweizerisch sehen.» Derperfekt zweisprachige Romandkann die Anlässe der SEV-Jugendaber auch den welschen SEV-Mit-gliedern unter 30 Jahren bestensempfehlen. «Jedes Jahr organisie-ren wir insbesondere den Schlit-telplausch, diesmal am 30. Janu-ar. Weiter werden wir 2016 in derRegion Bern klettern gehen. Beidiesen Fun-Anlässen lernt manauch Gewerkschafter/innen ken-nen, kann Beziehungen knüpfenund über Themen rund um denBeruf diskutieren.» Es stimme

zwar, dass die Facebookseite derSEV-Jugend bisher nur deutschdaherkomme, «doch wer an unse-ren Anlässen teilnehmen will, fin-det immer einen Übersetzer», sagteiner, der selber Simultanüberset-zungen für den LPV macht.Über den Fun hinaus geht es derJugendkommission um den Nach-wuchs im SEV. «Die Jungen vonheute können sich kaum vorstel-len, ihr Leben lang denselbenBeruf zu machen. Deshalb ist esfür sie schwierig, sich ein lang-fristiges Engagement in einerGewerkschaft vorzustellen und

darüber nachzudenken, welche Ar-beitsbedingungen wir in 10, 15, 20oder mehr Jahren haben werden.Die Jungen denken kurzfristig undmüssen für die SEV-MitgliedschaftGründe sehen, die nicht langfristigausgerichtet sind. Manchmal müs-sen wir mehr den Bauch als denKopf ansprechen.»Das Fehlen von Jungen beeinflus-se die Linie der Gewerkschaft, «daÄltere bei ihren Entscheiden dieBedürfnisse der Jüngeren nichtunbedingt mitberücksichtigen. EinProblem ist auch, dass die Sekti-onsvorstände, die Unterverbände

und der SEV zwar ständig sagen,dass die Gewerkschaft Junge be-nötige, die ihr eine wichtige Dyna-mik verleihen. Doch wenn die Jun-gen dann Vorschläge bringen, wer-den diese zwar angehört, bleibenaber in den Entscheidungsgremienauf der Strecke.» Tatsächlich istetwa der Antrag der Jugendkom-mission, die Mitgliederbeiträgenach der Höhe des Einkommensabzustufen, am letzten Kongressabgelehnt worden.Eine weitere grosse Herausforde-rung ist für Janos Jorosch derKampf gegen jene, die er die «Re-signierten» nennt: Wegen negati-ver Erlebnisse, die Jahre zurück-liegen, vermitteln sie den Jungenein negatives Bild vom SEV. «Mankann den SEV nicht aufgrund alterGeschichten beurteilen. Wennman sich in den Sektionen undUnterverbänden einbringt, findetman seinen Platz in unserem ge-werkschaftlichen System, findetGehör und kann etwas bewegen,auch wenn es manchmal etwasZeit braucht und nicht immer funk-tioniert. Das gehört zum Spiel.Wer sich aber überhaupt nicht

einbringt, erreicht auch nichts. Esist besser, sich zu engagieren, alsnur zu kritisieren.»Geprüft würden auch Möglichkei-ten, um die Mitgliedschaft für dieJungen finanziell attraktiver zu ma-chen: «Dass sie nach der Lehre,während der sie gratis SEV-Mit-glied sein konnten, gleich den vol-len Beitrag bezahlen müssen, istein Schock. Vielleicht bräuchte eseinen sanfteren Übergang?» vbo / Fi

Janos Jorosch: «Für Junge ist es schwierig, sich ein langfristiges Engagement in einer Gewerkschaft vorzustellen»

vbo

■ Jugendliche, die sich für dieAnlässe der JugendkommissionSEV interessieren, können diese– egal, welcher Sektion sie ange-hören – über die [email protected] kontak-tieren, oder über die Facebook-Seite SEV Jugend, oder über dieInternetseite sev-young.ch. Siekönnen auch die für die Jugend-kommission zuständige Gewerk-schaftssekretärin Lucie Waseranrufen: 031 357 57 38.

BIST DU JÜN-GER ALS 30?

Page 14: Kontakt sev 2016 01

DOSSIER......

14kontakt.sevNr. 01/1621. Januar 2016

Das erste Mal mit der Gewerk-schaft in Kontakt gekommenist Joël an einer «LeSi», einerLernenden-Sitzung währendder Login-Ausbildung: jemandstellte den SEV vor. Die Ideeder Gewerkschaft leuchteteihm ein, also füllte er das Bei-trittsformular aus, nahm baldeinmal das erste Mal an einerJugendkommissions-Veranstal-tung teil und traf mit interes-santen Leuten zusammen. DerAustausch mit andern jungenBerufsleuten gefiel ihm, erfand, der SEV sei eine gute Sa-che. Deshalb blieb er dabeiund man wurde bald aufmerk-sam auf den aktiven jungenZugverkehrsleiter. Nun liegt dieAusbildung längst hinter ihm,aber Joël macht weiter – ge-

werkschaftlich beim AS Bern,wo er für die Jugend und dieWerbung zuständig ist, beruf-lich als Sachbearbeiter bei SBBCargo, wo er Prozessabläufe zuoptimieren sucht. Politik inte-ressiert ihn, ein Parlaments-mandat würde ihn interessie-ren. Beruflich könnte er sicheine Zukunft als Projektleiterbei der SBB ebenso vorstellenwie eine Tätigkeit bei der Ge-werkschaft: «Beides passt gutzusammen», findet er. pan.

«Ich fand’s eine gute Sache»■ Joël Jufer, AS Bern

Er ist 25-jährig und imAS Bern schon Jugend-und Werbeverantwort-licher: Joël Jufer magkeine halben Sachen.

ma

Für Joël Jufer passen seine Zu-kunftspläne bei der SBB undim SEV gut zusammen.

«Ich hoffe, 2016 wird ruhigerals die beiden letzten Jahre.»Ricardo Pinto will kein Öl insFeuer giessen, aber vor denProblemen der Busfahrer/innenin La Chaux-de-Fonds auch nichtdie Augen verschliessen: «DieFührungsmethoden gewisserVorgesetzter waren eher demo-tivierend» – was mit ein Grundwar für sein gewerkschaftlichesEngagement – «doch heute istdas Arbeitsklima entspannter,man hört allerseits konstrukti-

ver aufeinander.» Der in Frank-reich geborene Sohn portugiesi-scher Eltern zog als Zehnjährigermit der Familie nach Portugal.Später fuhr er in Andorra Busseim internationalen und lokalenVerkehr. Mit 30 Jahren suchte ereine Stelle in der Schweiz, daseine Frau näher zu ihrer

Schwester in Zürich wollte. Sokam er vor drei Jahren zur TRN(heute TransN) und in den Neu-enburger Jura.«Sein» rund zehnköpfiger Sekti-onsvorstand «widerspiegelt diekulturelle Vielfalt der Mitglied-schaft. Auch alle Generationenund Dienstorte sind in ihm ver-treten.» Dem neuen Präsi ist dieWerbung wichtig. Besonders dieJungen will er werben, «denn siesind die Zukunft, der Wandel.Wir müssen sie über die Arbeitdes SEV informieren und vomNutzen des Beitritts überzeugen.Von uns erreichte Verbesserun-gen der Arbeitsbedingungen sindausgezeichnete Argumente». Ge-sellige Anlässe seien ebenfallswichtig, «um die Mitglieder ein-ander näherzubringen». vbo / Fi

Von Andorra in den Neuenburger JuraDer 33-jährige Busfah-rer ist erst seit August2014 im Sektionsvor-stand. Dennoch hat erAnfang Jahr Denis Burrials Präsident abgelöst.

■ Ricardo Pinto, VPT La Chaux-de-Fonds–Val-de-Ruz (TPCV)

vbo

Der neue Präsi des VPT TPCV:motiviert und motivierend.

Was brachte den 22-Jährigen1993 dazu, ein Gewerkschafts-amt zu übernehmen? «Ich warschon immer ein Linker gewe-sen, mehr aus Neigung als ausLebenserfahrung», sagt derheutige Vizepräsident des LPVTicino. Dass er sich gewerk-schaftlich engagierte, «war völ-lig natürlich und konsequent».Bis heute glaubt er fest an dieWerte, für die Gewerkschaftenund Linke einstehen. Im Jahr2000 rückte er in den Zentral-vorstand LPV nach und wurdeauch als GAV-Delegierter aufnationaler Ebene aktiv.«Vor zwanzig Jahren war dieWelt noch anders, auch bei derBahn. Doch die Gewerkschafts-arbeit verlangte damals wieheute Einsatzbereitschaft,Standhaftigkeit, Hartnäckig-keit und Entschlossenheit. Vie-le Probleme sind die gleichen

geblieben. Zum Beispiel dieDienstpläne, die unser Privat-,Familien- und Sozialleben starkbeeinflussen, gaben schon vor20 Jahren viel zu reden.» Einstets wiederkehrendes Themasei auch der Abbau von Stel-len. Aktuell müssten die Tes-siner Personenverkehrsdepotswegen der Eröffnung des Gott-hard-Basistunnel um ihre Ar-beitsplätze fürchten. «Auch beiCargo, wo freier Wettbewerbherrscht, sind die Tessiner Stel-len alles andere als sicher.»Als SEV-Vertrauensmann beiSBB Cargo International ist Tho-mas Giedemann am Puls derKolleg/innen. Ob diese der Ge-werkschaft eher aus Überzeu-gung beitreten oder wegen ih-rer Dienstleistungen, sei schwerzu sagen. «Glaubwürdig ist derSEV aber sicher nur dann,wenn er etwas leistet, wenn er

handelt. Kolleg/innen, die sichorganisieren wollen, gibt esnach wie vor, zumal sich die Si-tuation auf dem Arbeitsmarktverschlechtert hat und die pre-käre Arbeit im Vormarsch ist.Aus meiner Erfahrung kann ichsagen, dass der Grundsatz ‹Zu-sammen sind wir stärker› im-mer noch gilt, gerade in Zeiten,wo die Arbeitnehmerrechte mitFüssen getreten werden.»Ist der Unterschied zwischenjüngeren und älteren SEV-lernwirklich gross? «Gewisse Unter-schiede muss es geben, da injeder Generation andere Erfah-rungen und Werte dominieren.Wichtig ist, sie zusammen aufkonstruktive Art zu nutzen.»Eine grosse Herausforderungsei, jüngere Kolleg/innen ver-mehrt zur Teilnahme an Ver-sammlungen zu bewegen. «Ge-werkschaftsarbeit heisst auchFreizeit investieren. Ich weiss,das ist nicht selbstverständlich,doch engagiert man sich für et-was auch, weil man daranglaubt. Unsere Zukunft liegt inder Hand der Jungen. Ihnenkann ich sagen, dass es sichlohnt, zu kämpfen und solida-risch zu sein.» Das zeige dasBeispiel der Dumpinglöhne vonCrossrail, gegen die der SEV einUrteil des Bundesverwaltungs-gerichts erwirken konnte. frg / Fi

Kurz nach der Lokführer-ausbildung ging ThomasGiedemann zum erstenMal an eine SEV-Ver-sammlung. Kurz danachfragte ihn der Sektions-präsident, ob er im Vor-stand mitmachen wolle.Er sagte «natürlich» Jaund bereute es nicht.

Mit 22 Jahren aktiv geworden aus Überzeugung■ Thomas Giedemann (44), LPV Ticino, blickt zurück

frg

Thomas Giedemann: «Kämpfenund solidarisch sein lohnt sich.»

Im Vorstand des VPT TMR (Trans-ports de Martigny et RégionsSA) sind zwei Frauen und zweiMänner. Die Gleichstellung istperfekt. Trotz des tiefen Durch-schnittsalters ist auch gewerk-schaftliche Erfahrung vorhan-den: «Kurz nach der Lehre alsFahrdienstleiterin trat ich 2001in den Vorstand des VPT MOBein», erzählt Präsidentin Béatri-ce Rieder (32), die heute in derVerkehrsleitzentrale der TMR inSembrancher/Vernayaz arbeitet.«Ich erinnere mich an sehr har-te Verhandlungen.» Sie weissalso, wie man die Interessender Kolleg/innen gegenüberder Direktion vertritt.Die Sektion mit rund 50 Mit-gliedern, vor allem aus dem

Bahnbereich (die TMR betreibtauch Buslinien), will 2016 end-lich den seit Jahren gefordertenGAV aushandeln. «Jedes Jahrgab es eine Entschuldigung. In-zwischen ist die TMR das einzi-ge öV-Unternehmen in der Ro-mandie ohne GAV. Wir verteilenam 28. Januar Flugblätter, dieeinen GAV verlangen», kündigtBéatrice Rieder an. Der Vor-stand nutzt dieses Anliegen,um auf die Kolleg/innen zuzu-gehen. «Das Bahnpersonal istin den letzten Jahren stark ver-jüngt worden», sagt Sektions-sekretärin Emilie Michellod(30). «Sein Durchschnittsalterentspricht jenem in unseremVorstand, es kann sich also gutmit uns identifizieren.» vbo / Fi

■ Béatrice Rieder & Emilie Michellod, VPT TMR

Die Vorstands-mitglieder desVPT TMR sinddurchschnittlichunter 35 Jahrealt und zur Hälf-te weiblich.

Der jüngste Sektionsvorstandvb

o

Emilie Michellod und Béatrice Rieder.

Page 15: Kontakt sev 2016 01

SEKTIONEN ......

15kontakt.sevNr. 01/1621. Januar 2016

Franco Romana durfte zu seiner erstenVersammlung als Sektionspräsidenteine überwältigend grosse Anzahl Mit-glieder begrüssen. Positiv war auch,dass erfreulich viele dienstjunge Kolle-gen an der Herbstversammlung teilnah-men, denen ein beträchtlicher Teil dergeleisteten Arbeit zugute kommt.Infolge des neuen Firmenarbeitsvertra-ges müssen für das Lokpersonal (LP)BAR (bereichsspezifische Arbeitszeitre-gelungen) ausgearbeitet werden. Ausdiesem Grund fand eine gemeinsameVorständekonferenz des LPV RhB statt.Dort wurden Punkte erarbeitet, die inden BAR enthalten sein müssen (u. a.,dass bei Kurzpausen von 20 Minuten,Wegzeiten eingeteilt werden müssen;es muss eine Zeitgutschrift für die Be-hebung der zahlreich auftretenden Stö-rungen an IT-Geräten (Tablet/Smart-phone) eingeführt werden; keinePausen während den ersten und letzten90 Minuten eines Dienstes; frei nach ei-nem Bahndiensteinsatz). Selbstver-

ständlich darf von diesen Regelungenmit dem Einverständnis des betroffe-nen LP in Einzelfällen abgewichen wer-den. Grundsätzlich herrscht jedochgrösstenteils eine Akzeptanz des Lok-personals gegenüber den momentanenDienstplänen. Es gilt der RhB jedochdeutlich mitzuteilen, dass es sich beimAZG um die Grenze und nicht, wie im-mer wieder versucht, um eine Heraus-forderung handelt.Wegen steigender Unzufriedenheit desLP und einem Unterbestand bekundetdie Personaldisposition immer mehrMühe, für die nicht abgedeckten Diens-te Personal zu finden. Mithilfe eines Bo-nussystems soll nun ein Anreiz geschaf-fen werden, damit das LP wieder ver-mehrt auf arbeitsfreie Tage verzichtet.Bis anhin konnten sich die Personaldis-position, die Leitung LP und der LPVtrotz zahlreichen Vorschlägen nicht ge-meinsam auf ein System festlegen.Die anfängliche Freude über die guteZusammenarbeit mit der Leitung LP ist

leider etwas verflogen. So wollte unse-re Führung die Peko Technik aufheben,was jedoch verhindert werden konnte.Als für die Peko Technik dann endlichein Ansprechpartner in der Leitung LPdefiniert wurde, kehrte etwas Ruhe ein.Doch leider nur für kurze Zeit, da dieAnsprechperson innerhalb der RhB denJob wechselte und die Peko darübernicht informiert wurde. So fehlt nun ein-mal mehr der Ansprechpartner. Gene-rell werden der LPV und die Peko viel zuspät in Projekte eingebunden, was eini-gen Unmut verursacht. Ein gutes Bei-spiel dafür ist die neue ZugsicherungZSI127, die auf dem Streckenabschnittzwischen Malans und Fideris in Betriebist. Da das LP in dieses Projekt nichteingebunden wurde, sind nun langwie-rige Eingaben wie z. B. ein Warnton beiWarnung zeigenden Vorsignalen, Ände-rung des Warntones der ZSI gegenüberdem Warnton der SISTE etc. nötig, diezu finanziellem Mehraufwand für dieRhB führen (Umprogrammierung).

Es macht den Anschein, als ob die Lei-tung LP die vor rund einem Jahr überge-bene Resolution ignoriert, in der das LPmehr Einbindung in grosse Projekte for-derte, da es über ein sehr grosses Pra-xiswissen und Erfahrung verfügt. An derVersammlung war von der Basis herdeutlich zu spüren, dass sie der ständi-gen Versprechungen der Leitung LPüber angebliche Verbesserungen über-drüssig ist, da solche in der Praxiskaum wahrnehmbar sind.Nach Wochen voller Störungen, Verspä-tungen, Zugsausfällen, entnervten Kun-den, verärgertem Personal und dankba-ren Busbetrieben wurde der Test desSteuerwagenbetriebes mit Allegra (ZTZ)auf der Strecke Chur–Arosa (60 ‰!)eingestellt. Nun sind die Techniker mitder Störungsfindung und Problembehe-bung beschäftigt. Ein Neustart für denSteuerwagentestbetrieb mit Allegra istauf Frühling 2016 vorgesehen. Die Ver-sammlung klang bei einem gemütlichenNachtessen aus. Matthias Kull

Die Fortschritte bei angeblichen Verbesserungen sind kaum erkennbar■ LPV Landquart

An einem sonnigen Herbsttag im No-vember konnte Präsident Stefan Wölflieine ansprechend grosse Anzahl Mit-glieder zur Mitgliederversammlung be-grüssen.Heinz Maibach, Leiter Einteilung Lok-personal, erläuterte die Themen offeneTage, DAG und Personalbestand desLokpersonals BLS im Jahr 2016. Dassdas DAG in nächster Zeit beim LP BLSnicht als Freizeit bezogen werden kann,erhält keinen Applaus. Ebenso die Wei-sungen, dass wir immer mehr Arbeitenin der Freizeit erbringen sollen unddann die Arbeitszeit erstattet bekom-

men (PP, Bahn Arzt, Ausbildung etc.).Das Prozedere bei der Eingabe von Fe-rien und DAG erhält keine Zustimmung.SEV-Gewerkschaftssekretär Toni Feuzinformierte über den Verlauf der GAV-Verhandlungen. Die festgestellte Un-kenntnis der Sprache von Lokführernanderer EVU, die zwischen Brig und Do-modossola fahren, löste Fragen an ihnaus.Zwei Anträge zu den Themen Verbu-chung der Arbeitszeiten, die in der Frei-zeit erbracht werden und Sanierung derAufenthaltsräume in Domodossola I + IIbeendeten die Versammlung. Rolf Brunner

Mitgliederversammlung■ LPV Lötschberg, BLS

Nach einem ereignisreichen Jahr mitneuen informellen und regelmässigenTreffen durch den Sommer schloss dieJugendkommission (JK) das Jahr 2015mit genauso einem Treffen ab. Zu Gastwar sie beim SEV-Unterverband VPT.Geführt durch Daniel Wollenmann, Prä-sident VPT SZU, erlebte die JK einenspannenden Einblick in die Leitstelleder Sihltal–Zürich–Uetliberg-Bahn. Da-nach ging es mit der einzigen Luftseil-bahn im Kanton Zürich auf die Felsen-egg, 400 m hoch über die Stadt Zürichhinaus. Bei einem leckeren Abendessentauschten sich langjährige und neueMitglieder mit den Gästen aus undkonnten neue Freundschaften bilden.

Die SEV Jugend ist bereit für das Jahr2016. Dieses verspricht politisch undauch aktionsmässig sehr spannend zuwerden. Die SEV-Jugend wird nicht zö-gern, sich zu den anstehenden Ent-scheiden zu äussern und die Sektionenzu unterstützen. Denn nur ein solidari-scher SEV ist ein starker SEV. Damit derAustausch nicht zu kurz kommt, warteteine Reihe neuer Veranstaltungen imJahresprogramm der SEV Jugend.Grosser Dank gebührt Lucie Waser undEveline Tanner Steiner vom Zentralse-kretariat, die die SEV-Jugend das ganzeJahr kompetent und mit grossem Enga-gement unterstützt haben.Stefan Bruderer;

Foto siehe Dossier in dieser Ausgabe

Spannender Einblick in die Leitstelleder SZU als Jahresabschluss

■ SEV Jugend

Der Präsident des RPV Thurtal, MarkusSchmid, durfte am 7. November einekleine Schar Mitglieder der beidenRPV-Sektionen Südostschweiz undThurtal zur Herbstversammlung in Wilbegrüssen. Referent war SEV-Gewerk-schaftssekretär Martin Allemann, der-beim SEV für den Bereich Arbeitszeitzuständig ist. Er erklärte den Versam-melten, wie das Arbeitszeitgesetz (AZG)und die dazugehörige Verordnung auf-gebaut ist. Er betonte, wie wichtig essei, dass auch das Basispersonal überdas AZG Bescheid wisse.

Zum Schluss folgten noch einige allge-meine Infos: Am 28. Februar wird dasVolk über den Bau einer 2. Strassenröh-re am Gotthard abstimmen. Der SEV istgegen den Bau einer 2. Gotthardröhre.Die Rangiertagung Ost findet am 9. Ap-ril statt. Die nächste gemeinsameHerbstversammlung von RPV Südost-schweiz und RPV Thurtal ist am 12. No-vember um 14.30 Uhr in Buchs. DerVorstand bittet alle Mitglieder, sich diebeiden Termine schon heute in derAgenda zu vermerken.

Stuart Arpagaus

Gemeinsame Mitgliederversammlung■ RPV Thurtal und RPV Südoschweiz

GEMEINSAM SIND WIR IMMER STÄRKER

Wirb Kolleginnen und Kollegen als SEV-Mitglied und hol dir damit weitere attraktive Prämien!

Page 16: Kontakt sev 2016 01

SEKTIONEN......

16kontakt.sevNr. 01/1621. Januar 2016

Präsident Heinz Bolliger be-grüsste im Stadttheater Oltenetwa 170 Mitglieder zur Weih-nachtsfeier. Der Männerchordes PV Olten und Umgebungunter Leitung von Jörg Bösigerumrahmte die Feier mit seinenDarbietungen.Das Hauptthema der Anspra-che von Diakon Paul Bühler,Katastrophen- und Unfallseel-sorger, war die Passage «Chris-tus der Retter ist da» eines be-kannten Weihnachtslieds. Manfrage sich heute oft, wo dennChristus unser Retter sei, be-sonders in schwierigen und tra-gischen Situationen, wie z. B.in Syrien oder Paris. Dies be-treffe oft auch die Eisenbahner,denn wer kennt nicht die Mel-dungen über einen «Personen-

unfall». Hinter diesen Meldun-gen stünden aber viele Schick-sale und Betroffene, angefan-gen bei den Polizisten bis hinzu den Angehörigen, die be-nachrichtigt werden und denBahnangestellten, die über ei-nen solchen Zwischenfall hin-wegkommen müssen. Die Ar-beit im Care-Team erfordereviel Geduld und Einfühlungs-vermögen, aber auch die Fähig-keit, im richtigen Moment zuschweigen. Wenn eine Lösunggefunden werde, sei «Christusder Retter da». Die Stille wäh-rend diesen Ausführungen undder Schlussapplaus zeigten,dass Paul Bühler die richtigenWorte gefunden hatte.Nach der Pause machte HeinzBolliger auf die Hauptver-

sammlung vom Donnerstag,10. März aufmerksam, zu dersich die Mitglieder mit der grü-nen Karte anmelden müssen.Das Gleiche gilt für die PV-Rei-se vom 30. Juni, die ins Papi-liorama führt. Dann gehörtedie Bühne dem jugendlichenStreicherensemble der Musik-schule Olten unter der Leitungvon Frau Anderes. Die Melo-dien von der Klassik bis hin zuFilmmelodien fanden den be-geisterten Applaus der Ver-sammlung. Als Abschluss san-gen alle gemeinsam zweiWeihnachtslieder.Zum Schluss orientierte HeinzBolliger zum Hotel Brenscino.Die Belegungszahlen seienweiterhin mager, dieses Hausan schönster Lage bleibe aberauch im 2016 geöffnet. Ab-schliessend wünschte er denaus gesundheitlichen Gründenabwesenden Mitgliedern guteBesserung, dankte den Mitwir-kenden und wünschte allen einfrohes Weihnachtsfest und fürs2016 nur das Beste.Arnold Seiler

Diakon Paul Bühler findet die richtigen Worte■ PV Olten und Umgebung

zVg

Zu Beginn der Herbstversamm-lung in Sargans unter der Lei-tung von Präsident Robert Eisen-ring legten die Teilnehmendeneine Schweigeminute für dasviel zu früh verstorbene MitgliedAnita Schmid ein.ZPV-Zentralpräsident AndreasMenet sprach über wichtigeThemen des turbulenten Jahres2015 wie die Auslandzulage,die Einführung des Swisspass,die Tagesentschädigung für dieAufsicht P sowie den neuenSprachnachweis. Aufmerksamverfolgten die Versammeltenseine Infos betreffend die neueEinteilungsregelung der RegionMitte, welche die Einteilungs-wünsche beschränken will. Mit-arbeitende in Jahresrotationenhaben drei und Voll-Flex-Mitar-beitende fünf Wünsche pro Mo-nat. Die Peko wurde nur einenTag vor der Personalinformationinformiert und vor vollendeteTatsachen gestellt. Argumentwar, der Aufwand für die Eintei-lung sei zu gross. Gesprächedes ZPV mit altgedienten Eintei-

lern zeigten jedoch, dass diesnicht zutrifft. Die einseitige Ver-ordnung macht dem ZPV Sor-gen. Momentan betrifft dieseSituation die Region Ost nochnicht. Der SEV behält dies aberim Auge. Es gibt neue Diskussi-onen zu Themen, die seit 40Jahren noch nie in Frage stan-den. Zum Beispiel der Touren-ablauf – ein geschlossener Tou-renablauf sei der geschlosseneFrüh-, bzw. Spätblock. Der SEVund auch altgediente SBBlersprechen vom Tourenablaufund meinen dabei den ganzenTurnus. Diese Frage hat sich vorallem mit der neuen «Lausan-ner Tour» ab Fahrplanwechselgestellt. Diese ist 593 Minutenlang. Die Regelung für die Ein-teilung dafür in den BAR istklar. Nun wird jedoch versucht,dies anders zu interpretieren.Der SEV verfolgt dies genau. Alsspezielle Herausforderung fürdie Zukunft sieht er die neuenBegleitkonzepte. Durch dieNeukonzessionierung IC und IRwird die 2er-Begleitung wieder

neu angeschaut. Bis 2017 wer-den keine neuen Linien auf KlBumgestellt. Danach müssen wirwieder schauen. Der SEV fokus-siert sich auf die Tunnels. Eskann nicht sein, dass für diemodernsten Tunnel strengereBedingungen vorgeschriebenwerden als für die alten Tunnel.Der SEV führt dazu Gesprächeauch mit dem BAV.Stefan Decasper informierte ausder Peko. Er hat die neue Uni-form getestet und fühlte sichwohl. Die beteiligten Personenkonnten einen Fragebogenausfüllen. Die Ausmessung wirdin eine Tour integriert und fin-det in Chur statt. Die Akkuleis-tung des ELAZ ist je nach Tourknapp, weil es vermehrt Swiss-Pässe und Onlinetickets gibt.Seit Oktober haben alle Mitar-beitenden einen Extra-Akku.Zum Schluss erwähnte der Prä-sident die für den ZPV positiveMitteilung, dass die BLS aufTeilstrecken wieder Billettver-kauf auf dem Zug vornimmt.

Peter Fritschi

Zugpersonal blickt auf turbulentes Jahr zurück■ ZPV Rheintal-Chur

Nach der gelungenen Weih-nachtsfeier in Martigny für dieFranzösisch sprechenden Kol-leg/innen wurde der zweiteTeil am 15. Dezember im Ober-wallis durchgeführt, dies nun-mehr für die Deutsch spre-chenden Kolleg/innen. Imschön geschmückten Bankett-saal des Hotels River Side inBrig-Glis konnte Präsident Ru-dolf Luggen mehr als 100 Teil-nehmende begrüssen. Nach ei-nem Willkommensaperitifwünschte er jenen, die nichtteilnehmen konnten, im Na-men der Anwesenden alles Gu-te, vor allem gute Gesundheit,und den Kranken Mut und vielKraft auf ihrem weiteren Le-bensweg. Der Verstorbenengedachte die Versammlung ineiner kurzen gedanklichenPause. Ein Dankeschön ging anDirektion und Personal des Ho-tels River Side, die uns jeweilsin grosszügiger Weise entge-genkommen. Nahtlos ging esweiter mit einem feinen Essensowie Kaffee und Dessert mit

der grossen Tombola. Zwi-schendurch sorgte die «Haus-band» Esperanza der Heil-pädogischen Schule von Glismit bekannten Weihnachts-melodien aus ihrem Repertoirefür Auflockerung. Sie löstedurch ihren Auftritt aber auchnachdenkliche Momente aus.Die durchwegs gute Stimmungwurde durch die vielen Erinne-rungen aus vergangenen Zei-ten zusätzlich bereichert. Mitdem den jeweiligen Abschlusseinläutenden warmen Weinund den beliebten Butterstän-geln entliess der Präsident allemit den besten Wünschen fürdie Feiertage und gab seinerHoffnung auf ein Wiedersehenim 2016 Ausdruck. Peter Rolli

Gelungene Feier im Oberwallis■ PV Wallis

zVg

Am 9. Dezember besuchten wirzum ersten Mal Genf auf derZPV-Tour-de-Suisse im Rahmenunserer Dankeschön-Aktion.Einer der dortigen Chefs Fern-verkehr, Eric Deschenaux,hiess uns sehr angenehm will-kommen. Noch nie haben wirvon der Führungsetage so vielUnterstützung bekommen wie

von ihm.Auch Ma-rio Wer-ren, Regio-nenleiterRegionWest, kamauf einen

Kaffee vorbei. Dieses Mal tra-fen wir auf viele Führungsper-sonen, weil sie gerade einMeeting vor Ort besuchten. Einsehr engagierter Kollege vomZugpersonal Genf half mitbeim Werben von Neumitglie-dern, schlussendlich warenzwei Reisezugbegleiter undzwei Login-Lernende dabei.Auch um die Sicherheitbrauchten wir uns keine Sor-gen zu machen, wir hatten gu-te Unterstützung von derTransportpolizei (siehe Foto).Alles in allem war es ein ge-lungener Tag, trotz fremderSprache. Sabrina Tessmer

Dankeschön-Aktion in Genf■ Unterverband ZPV

zVg

Trotz fremder Sprache war es eine erfolgreiche Aktion in Genf:Sabrina Tessmer (links) und Janine Truttmann, hier mit zwei Kolle-gen der Transportpolizei, erhielten in Genf volle Unterstützung.

zVg

Eric Deschenaux.

Page 17: Kontakt sev 2016 01

SEKTIONEN ......

17kontakt.sevNr. 01/1621. Januar 2016

Präsident Ueli Röthenmund be-grüsste zahlreiche Kolleg/innenund Gäste zur Adventsfeier imweihnächtlich geschmücktenKirchgemeindesaal in Win-disch. Den aus gesundheit-lichen Gründen verhindertenMitgliedern wünschte er guteBesserung, viel Kraft und Zu-versicht. Zur Einstimmung trugder Präsident ein zur Advents-zeit passendes Gedicht vorüber die hektische Vorweih-nachtszeit, das zum Schmun-zeln und Nachdenken anregte.Wie jedes Jahr freuten sich dieTeilnehmenden auf das Weih-nachtskonzert der Mittelstu-fenschüler des Dorfschulhau-ses Windisch unter der Leitungvon Andreas Inlikofer und Bri-gitte Giovanelli. Mit viel Freudeund Begeisterung sangen dieSchüler der 4. bis 6. KlasseWeihnachtslieder und versetz-ten die Mitglieder in eine sinn-liche und warmherzige Stim-

mung. «O du fröhliche» und«Stille Nacht» sangen alle imSaal zusammen. Mit kräftigemund anhaltendem Applausdankte das Publikum demSchülerchor für das wunder-schöne Konzert, das allen vielFreude bereitete.Rosmarie Röthenmund brachtemit einer gekonnt vorgetrage-nen Mundartgeschichte vonPedro Lenz besinnliche undfröhliche Stimmung in denSaal. Der Titel «Zwösche Gleis2 und 3» traf ausgezeichnetauf die Zuhörer/innen zu undbrachte alle zum Lachen.Zentralpräsident Ricardo Lore-tan überbrachte beste Grüssedes PV-Zentralausschusses. Er

orientierte kurz über Neuesaus dem ZV und die bevorste-henden Abstimmungen undwünschte allen ein frohesWeihnachtsfest.Unterdessen stellte die Kü-chenmannschaft das reichhal-tige Zvieribüffet bereit. Nachdem Essen servierten fleissigeHelfer/innen Kaffee und feineWeihnachtsguetzli. Allen Hel-fer/innen in der Küche, im Ser-vice und am Büffet herzlichenDank für den Einsatz. Es warein gemütlicher Adventstagund schön, die Gemeinschaftzu pflegen und innezuhalten inder oft hektischen Vorweih-nachtszeit. Helen Isler;

Fotos siehe www.sev-pv.ch/aargau

Adventsfeier■ PV Aargau zV

g

Der Schülerchor bereitete allen viel Freude mit seinem Konzert.

Pünktlich wie immer konntePräsident Res Forrer am 10.Dezember die Adventsfeier inSt. Georgen eröffnen und 94Teilnehmende begrüssen. Einspezieller Gruss galt dem Refe-renten Pfarrer Alfons Sonder-egger. Die besten Genesungs-wünsche richtete Res Forrer analle Mitglieder, die der Feieraus gesundheitlichen Gründenfernbleiben mussten. Die mitTannenzweigen, Kerzen undGuetzlitellern geschmücktenTische zauberten eine warmevorweihnachtliche Stimmungin den Saal. In einer Schweige-minute gedachten die Versam-melten der seit der Herbstver-sammlung verstorbenen sechsMitglieder. Aus gesundheit-lichen Gründen mussten MaxBürkle als Vizepräsident undMitgliederbetreuer Wil sowieWerner Reinle als GPK-Mitgliedund Mitgliederbetreuer Ror-schach verabschiedet werden.Besten Dank und alles Gute.

Als neuer Mitgliederbetreuer inRorschach konnte Fridolin Son-deregger gewonnen werden.Danach hatte Pfarrer Sonder-egger das Wort. Sein Referatbeinhaltete Vergleiche zwi-schen Kirche und Bahn. Bei-spiele: Tiefe im Leben = Bahnim Tunnel, Kontakt zwischenGott und Mensch = Kontaktzwischen Stromabnehmer undLeitung und noch einige mehr.Dann folgte das VeteranenspielSt. Gallen und Umgebung. Ne-ben Marsch, Polka und einembesinnlichen Lied von ehemalsin Seenot geratenen Matrosendurften natürlich spassige Ein-lagen vom diesbezüglich be-kannten Albert Noger nicht feh-len. Nach einer kurzen Pausewurde gesungen. Nach be-kannten Militärliedern folgtendie obligaten «Oh du fröhli-che» und «Stille Nacht, heiligeNacht», bevor ein gutes Essendie Adventsfeier abschloss.

Peter Spörri

Kirche und Bahn im Vergleich■ PV St. Gallen

Im Bestreben, sein Engage-ment für die Kadermitarbeiten-den stetig auszuweiten, hatder Unterverband AS im Laufedes Jahres 2015 für die Kadererstmals an verschiedenen Or-ten Sprechstunden angeboten.Über das Internet konnte indivi-duell bei Zentralpräsident PeterKäppler oder bei einem SEV-Ge-werkschaftssekretär ein Zeit-fenster gebucht werden.Ein erstes Resümee, das dieVerantwortlichen gezogen ha-

ben, zeigt auf, dass dieses An-gebot durchaus einem Bedürf-nis entspricht. Zwar hättenzeitlich noch viel mehr Kapazi-täten bestanden, doch der In-halt der verschiedenen Gesprä-che belegte das Bedürfnisganz eindeutig. «Wenn es ei-nes Beweises bedurft hätte,dass auch Kader den SEV brau-chen, dann haben ihn die Ka-dersprechstunden erbracht!»,brachte es Peter Käppler ander letzten Sitzung des Bran-

chenvorstandes auf den Punkt.Oftmals stossen auch sie anGrenzen und brauchen Unter-stützung – gerade wenn es umFragen des Anstellungsrechtsund der Arbeitsbelastung geht.Und dies leider immer mehr.Daher hat der Unterverband ASbeschlossen, diese Sprech-stunden auch im neuen Jahrwieder anzubieten. Sie werdenzu gegebener Zeit in kontakt.sev publiziert.

SEV-AS, Branche Kader

Kadersprechstunden – durchaus ein Bedürfnis■ Unterverband AS, Branche Kader

Werben lohnt sich 2016 dreifach!!!VPT-Werbeaktion von 1. Januar bis 31. Dezember 2016

1. Jede/r Werber/in bekommt vom SEV pro Neumitglied 50 Franken gutgeschrieben.

2. Jede VPT-Sektion erhält vom VPT pro geworbenes Neumitglied eine Prämie

3. Der SEV und der VPT erhöhen mit jedem Neumitglied ihren Organisationsgrad und haben dadurch eine bessere Position, um für gute Arbeitsbedingungen zu kämpfen.

Der VPT belohnt die Sektionen für

– 1 bis 3 Geworbene mit je 20 Franken– 4 bis 6 Geworbene mit je 30 Franken– 7 bis 9 Geworbene mit je 40 Franken– 10 und mehr Geworbene mit je 50 Franken

(z.B.: 8 Geworbene = 3 x 20 + 3 x 30 + 2 x 40 = 230 Franken oder11 Geworbene = 3 x 20 + 3 x 30 + 3 x 40 + 2 x 50 = 370 Franken)

■ Die Werbeprämien werden im Februar 2017 an die Sektions-kassen ausbezahlt.

■ Die maximale Prämie pro Sektion beträgt 1500 Franken

■ Fragen an [email protected] Unterverband VPT

Werbeaktion 2016

www.sev-online.ch

Die periodischen Prüfungen stehen in den nächsten Wochen an. Als Ergänzung zu den Ausbildungen seitensSBB bietet der Unterverband AS einen Vorbereitungskurs an:

Samstag, 20. Februar 2016, Kurs 1 von 8.45 bis 11.45 Uhr, Wiederholung von 13 bis 16 UhrMigros Klubschule, Rudolfstrasse 11, Winterthur (beim Bahnhof Winterthur)

Der Kursbesuch findet in der Freizeit statt und ist für SEV-Mitglieder gratis. Vorrang haben Mitarbeitende, die2016 an die periodischen Prüfungen gehen müssen. Bei Bedarf wird später ein weiterer Kurs angeboten.

Inhalt: Allgemeines zu den Prüfungen / Prüfungsablauf / Prozesse; Welche Unterstützung bietet sich imIntranet SBB; Störungen erkennen, analysieren und die richtigen Checklisten anwenden können.

Anmeldung: Bis 31. Januar an Alex Bringolf, [email protected]. Die Moderatoren nehmen gerne Fragen auf,die ihr am Vorbereitungstag behandeln wollt. Wichtig – dieser Kurs ist eine Ergänzung zu den seitens SBBbestehenden Ausbildungsangeboten. Es empfiehlt sich, diese Angebote in erster Linie zu nutzen. Alex Bringolf;

Leiter AS – SEV Branche Infrastruktur

Vorbereitungskurs periodische Prüfung ZVL B

Page 18: Kontakt sev 2016 01

......

18 SEKTIONENkontakt.sevNr. 01/1621. Januar 2016

Der Sternensaal in Bümpliz warbereit für die Weihnachtsfeierdes PV Bern. Die Tische warenfestlich gedeckt und dekoriertund vorne stand ein schön ge-schmückter Tannenbaum. DasBläserquartett Goldies unterder Leitung von Pius Schöpferempfing die zahlreichen Gästemit weihnachtlicher Musik. DerAufmarsch war so gross, dassnoch zusätzliche Tische aufge-deckt werden mussten. Präsi-dent Max Krieg begrüssteschliesslich über 200 Personen.Nach drei Liedern des Männer-chors las Hedi Gugger eine Ge-schichte vor, die sie extra fürdiesen Anlass geschrieben hat-te. Diese handelte vom Lebeneines unerwünscht geborenenMannes, der von seiner Mutternicht die nötige Aufmerksam-keit erhalten hatte und keineschöne Kindheit erlebte. Nacheinigen Rückschlägen im Le-ben versuchte er, sein Leben

zu ändern. Eine Frau riet ihm,sich mit der Mutter zu versöh-nen, was er schliesslich auch tat,und die Geschichte fand so einEnde. Als Dank erhielt Hedi Gug-ger vom Präsidenten ein kleine-res Geschenk überreicht.Nach einem feinen Zvieri orien-tierte der Präsident kurz überdie 2016 anstehenden Abstim-mungen und über den Stand derVersteuerung des GA FVP. Beiletzterer konnten leider bis jetztkeine Fortschritte erzielt werden.Beim Ausblick auf das Jahrespro-gramm 2016 kündigte er bereitsan, dass 2017 das Jubiläum«100 Jahre PV Bern» anstehtund spezielle Aktivitäten vorge-sehen werden. Mit Fragen anden Männerchor und gemein-sam gesungenen Liedern endeteder schöne Anlass. Mit bestenWünschen für die Festtage undfür eine gute Gesundheit wurdendie Teilnehmenden verabschie-det. Andreas Lüthi

Grossaufmarsch in Bümpliz■ PV Bern

zVg

Dezember! Die Weihnachtsfei-er stand an. Ein gediegen ge-staltetes Programm erwartetedie Mitglieder und Gäste, undeine kleine Weihnachtsdekora-tion schmückte die Tischrundeim Volkshaus Basel. Pünktlicheröffneten die Mühlemattmusi-kanten die Weihnachtsfeier.Zwölf Musikant/innen pflegenin dieser Formation die böhmi-sche und mährische Blasmu-sik. Kurz, aber nicht minderherzlich, begrüsste PräsidentRolf Deller die Teilnehmendenund bezog auch die Krankenund Verunfallten mit gutenWünschen mit ein. Dann hiesses: vorwärts marsch! Mit ihrenBlechinstrumenten, den Trom-peten, Eufonien bis zum Basssowie mit den Klarinetten und

einem Piccolo plus Schlagzeugwurde der Festsaal mit herrli-chen Blasmusikklängen erfüllt.Und dann das Gegenteil. Dreijunge Frauen – ohne äusser-lich sichtbares Instrument –betraten die Bühne. A-capella-Gesang war angesagt! Alle dreiDamen pflegen dieses Hobbyin verschiedenen Chören oderGesangsgruppen. Gespanntwarteten die Versammelten aufdie ersten Töne des Trios «TheTuning Forks» (Stimmgabel).Es war mäuschenstill im Saal.Was da gesanglich gebotenwurde, kann man nicht mehrals Hobby bezeichnen. Das warhohe Schule. Ohne Noten wur-den die Gesangsstücke darge-boten, der Gesang nur mit Mi-mik und Gesten unterstrichen.Das Trio wurde mit einem herz-lichen und grossen Applausbedacht. Dann war es Zeit, denauf dem Tisch liegenden «Grät-timann» zu verköstigen. Dazugehörte auch ein guter Kaffee.Nach einer Pause, ausgenutztfür Gespräche mit Kolleg/innen, gehörte die Bühne wie-derum den Mühlemattmusikan-ten. Dann folgte ein weiterer

Höhepunkt. Brigitte Pavan laszum zehnten Mal eine wunder-bare Weihnachtsgeschichte.Abgestimmt auf die heutigeZeit mit all ihren Problemenund Sorgen der Menschheit.Danke Brigitte. Und zum «Des-sert» durften wir nochmalsdem ausgezeichneten Ge-sangstrio zuhören. Mit finni-schen, südamerikanischen undauch Schweizer Liedern be-geisterten sie ein weiteres Mal.Und schon war das Ende desAnlasses angesagt. Vizepräsi-dent Walter Merz dankte allenMitwirkenden, Helfer/innenund Teilnehmenden sowieauch dem Volkshaus Basel.Können wir doch seit vielenJahren auf Solidarität in Bezugauf die Kosten zählen. Mit ei-ner Strophe von «Stille Nacht,heilige Nacht» und einer kur-zen Verabschiedung durch denPräsidenten wurden die Teil-nehmenden entlassen und zu-dem am Ausgang mit einemÄnisbrötli beschenkt, gespon-sert von einem aktiven SEV-Mitglied. «Wir freuen uns aufsWiedersehen im 2016.»

Rolf Deller

Böhmisch-mährisch oder a capella!■ PV Basel

zVg

«The Tuning Forks».

Der Schülerchor unter Leitungvon Martina Gysi eröffnete dieAdventsfeier in Oberwinter-thur. Im festlich geschmücktenSaal begrüsste Präsident ErnstSchefer 270 Mitglieder, Gästeund Mitwirkende, allen voranPfarrer Martin Bieler, PV-Zen-tralpräsident Ricardo Loretansowie Vorstandsmitglieder be-nachbarter Sektionen. DenKranken und Verunfalltenwünschte er alles Gute.Pfarrer Bieler erzählte eine rus-sische Weihnachtsgeschichte,die sich in der amerikanischenZone abgespielt hatte. AnnaPetrowna und ihr Mann wur-den deportiert, aber nicht imgleichen Wagen. Anna warschwanger und gebar kurz vorWeihnachten ein Mädchen. Imgleichen Krankenhaus bekameine Deutsche ein schwarzesBaby, das von ihr aber nichtangenommen wurde. Annanahm auch dieses Kind zur

Pflege. Zum Weihnachtsfestwurde sie von den drei Weisenmit Gutscheinen und Backzuta-ten reichlich beschenkt. Einerder Weisen war ein Schwarzer,und einige Zeit später kam einAmerikaner und erkundigtesich nach dem schwarzen Ba-by. Anna und die beiden Kin-der wurden vom Regiment desAmis aufgenommen. Annakonnte sich von den Strapazenerholen und später mit demAmi und den Kindern nachAmerika ausreisen.In seinen Gedanken zum Jah-resende sprach PV-Zentralprä-sident Ricardo Loretan gewerk-schaftliche Themen an, die unsin nächster Zeit beschäftigenwerden. Es sind dies die Alters-vorsorge, AHVplus und die Ab-stimmung über die 2. Gott-hardröhre. Es gelte aber auch,Fragen übers verflossene Jahrzu stellen. Was war gut, waswar schwierig? Die Wunschvor-

stellungen waren bescheidenerArt, nicht mehr das Materielle,sondern das Realistischeresteht für uns im Vordergrund.Das Konzert der «Alten Garde»,unter Leitung von Meinrad Lag-ler und Kurt Möckli, war wiederein Hochgenuss. Was die älterenDamen und Herren leisteten,war Klasse. In ihrem Programmwaren auch zwei Weihnachtslie-der zum Mitsingen.Ernst Schefer bedankte sichbei allen Mitwirkenden für ihreBeiträge zur besinnlichen Fei-er. Einen speziellen Dank rich-tete er an die Vorstandsmit-glieder mit Partner/innen fürsDekorieren des Saales. Erwünschte allen gute Heimkehr,ein frohes, besinnliches Weih-nachtsfest und guten Rutschins neue Jahr. Nächste Veran-staltung: Hauptversammlungam 7. März, 14.15 Uhr, neu imRef. Kirchgemeindehaus Win-terthur-Wülflingen. Werner Meier

Feier mit russischer Weihnachtsgeschichte■ PV Winterthur-Schaffhausen

Der Hans-Bader-Saal der Kirch-gemeinde Industrie erstrahltein vollem Kerzenschein. DieTische mit der hübschen Weih-nachtsdekoration waren sehreinladend. Präsident Kurt Eg-loff begrüsste alle Versammel-ten und Gäste. PV-Zentralpräsi-dent Ricardo Loretan war leiderverhindert. Die ehemalige Be-treuerin Rina Marchi konntekürzlich ihren 80. Geburtstagfeiern. Ihr zu Ehren sang derganze Saal «Happy Birthday»,angeführt vom Lokführer-Chor.«Freud und Leid stehen so na-he beieinander», sagte KurtEgloff. Darauf gedachten dieVersammelten der verstorbe-nen Mitglieder.Pfarrer Hannes Kappeler vonder katholischen St.-Josef-Kir-che erzählte eine Geschichteaus Österreich, in der zwei Da-men ihre Schwierigkeiten miteiner Weihnachtsgans hatten.

In der Pause wurden die allseitsbeliebten grossen Grittibänzeverteilt. Danach verwöhnte dieBendliker-Musik unter Leitungvon Rolf Landis die Versammel-ten mit einem Weihnachtskon-

zert, undein Sketch(siehe Foto)belustigtedas Publi-kum. ZumAbschlusssangen al-le «StilleNacht»,

begleitet von der Bendliker-Musik. Kurt Egloff dankte denHelfer/innen sowie der Bendli-ker-Musik verbunden mit derBitte, sie möge doch auch ander nächsten Weihnachtsfeierwieder spielen. Er wünschte al-len eine besinnliche Weih-nachtszeit und ein gutes neuesJahr. Fritz Abt

Saal erstrahlt im Kerzenschein■ PV Zürich

zVg

Page 19: Kontakt sev 2016 01

AGENDA ......

19kontakt.sevNr. 01/1621. Januar 2016

Sektionen

SEV und Unterverbände

4. April

19. und25. November

■ AS Ost

Frühjahrsversammlung

Herbstversammlungen

Bitte diese Daten vormerken!

Ab zirka 18 Uhr im Westlink Altstetten.

Jeweils ganzer Tag (mit Event) auf dem Säntis.Abends im Fliegermuseum in Dübendorf.

31. Januar17 Uhr, Brig,RestaurantDu Pont

■ LPV Brig

Generalversammlung

Alle aktiven und die pensionierten Kollegen sindeingeladen. Die detaillierte Einladung mit Trak-tandenliste ist im Depot P + G angeschlagen. DerVorstand hofft auf zahlreiches Mitmachen.

30. und31. JanuarPreda–Bergün

■ SEV Jugendwww.sev-young.ch

Schlittelplausch

Schnee, Sonne, Schlitteln, Fondue und Spass.Die SEV-Jugend lädt zum traditionellen Schlittel-plausch in Preda-Bergün ein. Genauere Infos fol-gen. Anmeldung an [email protected]

9. April9.30 Uhr, Bern,Hotel Bern

■ TS Mittelland

Generalversammlung

Aktive und pensionierte Kolleginnen und Kolle-gen sind herzlich eingeladen!

11. März14.30 Uhr,Bern,RestaurantBeaulieu

■ LPV Bern

Hauptversammlung

Alle aktiven Mitglieder und Pensionierten sindeingeladen. DV-Anträge sind bis 25. Februar ein-zureichen. Die Themen sowie der zeitliche Ab-lauf sind der Traktandenliste in der Einladung zuentnehmen. Als Gastreferent begrüssen wirMarkus Geyer, Leiter Projekte SBB. Anmeldun-gen fürs Nachtessen bis spätestens 4. März anAlfred Bigler, 051 281 22 40.

5. März16.15 Uhr,Buchs,RestaurantBuchserhof

■ RPV Südostschweiz

Generalversammlung 2016

Zur GV sind alle Mitglieder und die Pensionier-ten eingeladen. Gäste sind Elena Obreschkow,Sektionscoach SEV, und Hanspeter Eggenberger,Peko 2. Ab 19 Uhr gemeinsames Nachtessen mitPartnerinnen. Für Unterhaltung ist gesorgt. An-meldungen mit Traktandenliste werden versandt.

24. Februar13.30 Uhr, Kriens,RestaurantGrüenebode(im UG)

■ ZPV Luzernwww.zpv-luzern.ch

Hauptversammlung 2016

Alle Mitglieder sind herzlich eingeladen. Aktuel-les und News aus erster Hand. Hier könnt Ihrfragen, mitdiskutieren und mitbestimmen. An-schliessend Apéro, Essen, Unterhaltung und ge-mütliches Zusammensein.

12. März14.15 Uhr,Wildegg,Hotel Aarehof

■ ZPV Aargau/Solothurn

Generalversammlung

Eingeladen sind alle aktiven und pensioniertenMitglieder. Gäste: SEV-Präsident Giorgio Tuti,ZPV-Zentralpräsident Andreas Menet und RenéMeienberger (Unia). Zur Unterhaltung am Abendist eine Überraschung organisiert. Anmeldungbis 28. Februar für Pensionierte an PräsidentRené Schaller, 079 479 10 68, [email protected]; für Depot Brugg an Peter Sommer,[email protected]. Traktandenliste und An-meldung für aktive Mitglieder werden in denPersonalzimmern aufgelegt.

zVg

Am Jahresschlussapéro der VPT-Sektion tpf urbain im Lokal von tpf urbain nahmenam 18. Dezember über 70 Kollegen teil.

Chur – Dienstag, 2. Februar, 18.15 bis 20.45 UhrBildungszentrum Gesundheit und Soziales (beim Bahnhof), Raum 106, 1. Stock

Samedan – Donnerstag, 4. Februar, 18.15 bis 20.45 UhrGasthaus zum Weissen Kreuz

Derzeit verhandelt der SEV mit der RhB über Löhne und Anpassungen in der Pensions-versicherung (PK RhB). Zudem ist der Prozess Funktionsbewertung abgeschlossen.Da diese Themen Auswirkungen für alle Mitarbeitenden der RhB haben, informiert derSEV an je einer Versammlung im Norden und im Süden über die Ergebnisse respektiveüber sein Vorgehen:

■ Vorstellung der Arbeit der Verhandlungsdelegation im Prozess Funktionsbewertung

■ Crash-Kurs: die wichtigsten Kennzahlen in der Pensionskasse (Sia Lim, Sozialver-sicherungsfachfrau, SEV)

■ Vorstellung der Ergebnisse Lohnverhandlungen und Massnahmen Pensionskasse RhB

■ Diskussion und Beschlussfassung

Anschliessend offeriert der SEV einen kleinen Apéro.

Für Teilnahme bitte bis 25. Januar in den ausgehängten Listen einschreiben!

■ SEV RhB (VPT, ZPV, LPV) – GesamtversammlungLohnverhandlungen / Pensionskasse / Funktionsbewertung

Sektionen VPT2. Februar11 Uhr,Kriens,RestaurantGrüenebode

■ VPT SGV, Pensionierten-gruppe

Höck: Fasnacht undSaisoneröffnung 2016

Anreise mit Bus Nr. 1 Richtung Obernau bisHaltestelle Alpenstrasse, anschliessend Haupt-strasse überqueren Richtung Hochrainstrasse.

3. FebruarVerschiebe-datum:10. Februar

■ VPT RBS, Pensionierte

Winterwanderung rundum Höchst

Aussichtsreiche Wanderung in Höchst (Frutigen);rund 3 Stunden (+/–210 m). Wanderstöcke undSchneekrallen empfehlenswert. Verpflegung imRestaurant Höchst. Kosten für Skibus: CHF 14(Kleingeld bereithalten). Bern ab 7.39 Uhr / Solo-thurn ab 6.49 Uhr; Höchst ab 15.45 Uhr. An-meldung bitte bis 1. Februar an Ruedi Rufer,031 761 26 44, [email protected].

18. Februar14 Uhr, Bern,Hotel Bern

■ LPV Aare

Generalversammlung

Einladungen und Traktanden werden per E-Mailversandt.

18. März19.30 Uhr, Ober-riet, RestaurantSchäfli Moos

■ VPT Bus Ostschweiz

Hauptversammlung

Alle Mitglieder sind herzlich eingeladen.

4. MärzBasel, WirtshausSt. Jakob

■ VPT BLT

Generalversammlung

Alle Mitglieder erhalten eine persönliche Ein-ladung.

12. Februar18.15 Uhr, Ins,Bahndienstge-bäude (Bahnhof)

■ VPT BLS, GruppeBau & Unterhalt

Gruppenhauptversammlung

HV mit kleinem Imbiss. Traktanden und An-meldung siehe Anschlagbrett.

27. April18.15 Uhr,Thun,HotelFreienhof

■ VPT BLS

Hauptversammlung

Alle Aktiven und Pensionierten der Sektion BLSsind eingeladen. Anschliessend an die HV gibtes einen kleinen Imbiss und Apéro. Fragen undAnmeldungen an [email protected] direkt an Sektionssekretär Reto Burger.

5. Februar18 Uhr, Bönigen,Hotel Ober-länderhof

■ VPT BLS, WAV Bönigen

Hauptversammlung

Alle Aktiven und Pensionierten sind eingeladen.Die Hauptversammlung beginnt mit einem ge-meinsamen Nachtessen. Anmeldung bis 28. Ja-nuar an den Vorstand.

9. März19 Uhr, Thun,Gasthof zuMetzgern (1. OG)

■ VPT STIwww.sev-sti.ch

Hauptversammlung

Alle Details finden sich auf unserer Sektions-website. Anträge sowie die An- oder Abmeldungsind bitte bis spätestens 2. März zu richten anDaniel Gerber.

Page 20: Kontakt sev 2016 01

......

20 AGENDAkontakt.sevNr. 01/1621. Januar 2016

Sport und Kultur

30. Januar ■ ESC Winterthurwww.escw.ch

Mittelschwere Skitour

Das Ziel ist dort, wo die Wetter- und Lawinen-verhältnisse am besten sind. Für flexible Touren-geher, die beste Verhältnisse suchen. Anmel-dung bitte bis 27. Januar bei Peter Rothenbühler,[email protected], 079 223 09 47.

28. Januar20 Uhr, Thun,Rest. Bellevue

■ ESV Thun

51. Hauptversammlung

Alle Ehren-, Aktiv-, Passivmitglieder und Gön-ner/innen sind herzlich eingeladen.

1. Februar18 Uhr, Bern,Bollwerk,Instruk-tionszimmer P 245

■ EisenbahnerPhilatelisten Bern

Nächstes Sammlertreffen

Informationen, Kauf und Tausch sowie Klein-auktionen. Interessierte und neue Mitgliedersind herzlich willkommen.

Ammann Bruno, pensionierter Stations-vorstand Stellvertreter, Buchs SG; gestor-ben im 77. Altersjahr. PV Buchs-Chur.

Baschnonga Madeleine, Witwe desFranz, Aarau; gestorben im 89. Alters-jahr. PV Aargau.

Baumann Maria, Witwe des Max,Olten; gestorben im 90. Altersjahr.PV Olten und Umgebung.

Bechtel Werner, pensionierter ZugchefNational, Basel; gestorben im 66. Alters-jahr. PV Basel.

Betschart Josef,pensionierter Rangier-lokführer, Erstfeld; gestorben im 85. Al-tersjahr. PV Uri.

Bicker Daniel, pensionierter Ereignis-manager, Grüningen; gestorben im67. Altersjahr. PV Zürich.

Bleiker Willi, pensionierter Fahrdienst-leiter, Bassersdorf; gestorben im 94. Al-tersjahr. PV Zürich.

Bohni Max, pensionierter Betriebsbeamter, Känerkinden; gestorben im 90.Altersjahr. PV Basel.

Bratschi Züsy, Witwe des Ernst, Safnern;gestorben im 91. Altersjahr. PV Biel.

Bühlmann Max, pensionierter Stations-vorstand Stellvertreter, Bubikon; gestor-ben im 90. Altersjahr. PV Zürich.

Burkhalter Paul, pensionierter Sous-chef, Basel; gestorben im 102. Altersjahr.PV Bern.

Christener Ernst, Chur; gestorben im89. Altersjahr. VPT Rhätische Bahn.

Corfu Fernando, pensionierter Zug-führer, Chur; gestorben im 99. Altersjahr.VPT Rhätische Bahn.

Dietschi Franz, pensionierter Rangier-angestellter, Münchenstein; gestorbenim 83. Altersjahr. PV Basel.

Dossenbach Erika, Witwe des Rudolf,Erstfeld; gestorben im 89. Altersjahr.PV Uri.

Dubler Albert, pensionierter Betriebs-beamter, Suhr; gestorben im 91. Alters-jahr. PV Aargau.

Farine Germain, Courgenay; gestorbenim 99. Altersjahr. PV Jura.

Fey Jakob, pensionierter Lokomotiv-führer, Vilters; gestorben im 91. Alters-jahr. PV Buchs-Chur.

Flunser Madeleine, Witwe des Hein-rich, Liestal; gestorben im 84. Altersjahr.PV Basel.

Frehner Walter,pensionierter Schienen-traktorführer, Flawil; gestorben im 91. Al-tersjahr. PV St. Gallen.

Fuchs Maria, Witwe des Josef, Fehr-altorf; gestorben im 89. Altersjahr.PV Winterthur-Schaffhausen.

Gantenbein Johann, pensionierterWagenkontrollbeamter, Grabs; gestorbenim 79. Altersjahr. PV Buchs-Chur.

Gigon Jean-François, pensionierterReiniger, Saignelégier; gestorben im66. Altersjahr. VPT Du Jura.

Glauser Anny, pensionierte Verwal-tungsbeamtin, Solothurn; gestorben im81. Altersjahr. PV Olten und Umgebung.

Glauser Siegfried, pensionierterRangiermeister, Birsfelden; gestorbenim 84. Altersjahr. PV Basel.

Glenck Rosemarie, pensionierte Ver-waltungsbeamtin, Reinach BL; gestorbenim 93. Altersjahr. PV Basel.

Greiter Jeanette, Witwe des Paul,Winterthur; gestorben im 91. Altersjahr.PV Winterthur-Schaffhausen.

Grogg Herbert, pensionierter Chef-visiteur, Bern; gestorben im 87. Alters-jahr. PV Bern.

Gubelmann Anton, pensionierterVisiteur, Zürich; gestorben im 70. Alters-jahr. PV Zürich.

Herren Hans, pensionierter Sektionschef,Biel; gestorben im 90. Altersjahr. PV Biel.

Hofer Kurt, pensionierter Bahnhofvor-stand, Beinwil am See; gestorben im89. Altersjahr. PV Aargau.

Imthurn Harry, pensionierter Zoll-deklarant, Romanshorn; gestorben im88. Altersjahr. PV Thurgau.

Jost Ruth, Witwe des Alfred, Brittnau;gestorben im 76. Altersjahr. PV Oltenund Umgebung.

Kaiser Emma, Witwe des Oskar,Rorschach; gestorben im 80. Alters-jahr. PV St. Gallen.

Kirchhofer Jakob, pensionierterRangiermeister, Basel; gestorben im89. Altersjahr. PV Basel.

Knecht Johann, pensionierter Zugchef,Delémont; gestorben im 91. Altersjahr.PV Jura.

Köpfli Josef, pensionierter Buschauffeur,Hünenberg See; gestorben im 63. Alters-jahr. VPT Zug.

Krienbühl Marie, Goldau; gestorbenim 98. Altersjahr. PV Luzern.

Kunz Richard, pensionierter Team-leiter, Olten; gestorben im 69. Altersjahr.PV Olten und Umgebung.

Kurz Bruno, pensionierter Elektro-installateur, Wichtrach; gestorben im65. Altersjahr. PV Bern.

Lang Max, pensionierter Gruppenchef,Zeglingen; gestorben im 84. Altersjahr.PV Olten und Umgebung.

Leu Max, pensionierter Betriebsange-stellter, Zollikofen; gestorben im 76. Al-tersjahr. PV Bern.

Lienert Walter,pensionierter Hallen-chef, Winterthur; gestorben im 92. Alters-jahr. PV Winterthur-Schaffhausen.

Linder Margrit, Witwe des Heinz,Gümligen; gestorben im 89. Altersjahr.PV Bern.

Unsere Verstorbenen

7. FebruarGrüsch-Danusa(Pendeltaxi abBahnhof Grüschzur TalstationGrüsch-Danusa-Bahn: 7.05 Uhrund 8.05 Uhr)

■ SVSE und ESV Rätiawww.esvraetia.chwww.svse.ch

48. Clubrennen ESV Rätiasowie SVSE-RS

Grosse und kleine Mitglieder des ESV Rätia undder SVSE sowie Gäste sind willkommen. Start-nummernausgabe: 8 bis 9.15 Uhr, Talstation. Er-mässigte Tageskarten für alle Teilnehmenden.Start 1. Lauf um 10.30 Uhr, anschliessend2. Lauf. Auf demselben Kurs wird der SVSE-RSausgetragen. Helm obligatorisch. Bei unsichererWitterung Entscheid über Durchführung am 6. Fe-bruar ab 19 Uhr auf www.esvraetia.ch oder un-ter 081 322 92 09. Rangverkündigung mit Tombo-la ab 14.45 Uhr im Bergrestaurant Schwänzelegg.Anmeldung bis 22. Januar an Marcel Schefer,Pardielis 3, 7214 Grüsch, 081 288 66 83 (G),081 322 92 09, [email protected] oderAldo Cortesi, Cologna 888B, 7742 Poschiavo,081 288 54 15 (G), 081 416 15 14, [email protected].

6. Februar9.35 Uhr abBad Ragaz (PTT)

■ EWF Herisauwww.ewf-herisau.ch

Leichte SkitourZweienchopf–Mastrils

Von St. Margrethenberg via Skihütte (Pause) zumZweienchopf in 3 Stunden (+700 m). Abfahrt nachMastrils (evtl. Landquart). Skitourenausrüstung,Rucksackverpflegung. Anmeldung bis 3. Februaran Beat Frei, 071 352 61 67 oder per E-Mail.

3. Februar10.02 Uhr,Visp,Bahnhof,Gleis 3

■ EWF Herisauwww.ewf-herisau.ch

WinterwanderungTörbel–Unterbäch VS

St. Gallen ab 6.42 Uhr; Zürich ab 8.02 Uhr. Route:Törbel–Oberi Hellela–Bürchen (Restaurant Ron-alp)–Brand in 3½ Stunden (+/–200 m). Rückfahrtab Brand 16.45 Uhr (St. Gallen an 21.18 Uhr).Mittagessen im Restaurant. Anmeldung bitte bis1. Februar an Rolf Vogt, 027 346 11 94.

31. Januar und1. Februar

■ EWF Herisauwww.ewf-herisau.ch

Änderung SkitourCunggel / Sandhubel

Der Tourenleiter ist verhindert, es wird eine Er-satztour (für je einen Tag oder eine Zweitages-tour) geplant. Interessierte Personen werdennach Anmeldeschluss direkt informiert. Anmel-dung unverändert bis 26. Januar an ChristianMeier, 081 257 32 64 oder per E-Mail.

3. Februar10 Uhr, Zürich,Restaurant Rhein-felder Bierhalle

■ PV Zürichwww.sev-pv.ch/zuerich

Stammtisch

Wir treffen uns immer am ersten Mittwoch imMonat.

4. Februar14 Uhr, Olten,Rest. Bahnhof(Gleis 13)

■ Pensioniertes Zug-personal Olten

Stammtisch

Gemütliches Beisammensein. Auch Kollegen vonauswärtigen Depots sind herzlich willkommen.

4. FebruarAb 14 Uhr, Basel,RestaurantBundesbahn

■ Pensioniertes Rangier-personal Basel

Höck

Wir treffen uns jeden ersten Donnerstag imMonat. Kollegen von anderen Abteilungen sindauch herzlich willkommen.

2. FebruarBasel,RestaurantBundesbahn

■ Pensioniertes Zug-personal Basel

Stammtisch

Wir treffen uns jeden ersten Dienstag im Monat.Kollegen auswärtiger Depots sind herzlichwillkommen.

Pensionierte SBB21. Januar14 Uhr, Luzern,Boccia-StübliPro Ticino

■ Pensioniertes Zug-personal Luzern

Wöchentlicher Treff

Wir treffen uns jeden Donnerstag (ausser Feier-tage). Anreise mit Bus Nr. 1 bis «Eichhof». Boc-ciaspieler/innen, Jasser/innen und Kolleg/innenanderer Kategorien sind herzlich willkommen.

Page 21: Kontakt sev 2016 01

AGENDA ......

21kontakt.sevNr. 01/1621. Januar 2016

26. bis 30. MaiBerlin,NovotelBerlinTiergarten

■ Internationaler Freundes-kreis der Zugbegleiterwww.zugbegleiter.com

63. InternationalesZugbegleitertreffen

Alle Mitglieder und diejenigen, die es werdenwollen, sind aufgerufen, an diesem Zugbegleiter-kongress teilzunehmen. Interessantes Programmmit Besichtigungen von Berlin und Potsdam.Herzliche Begegnungen mit Zugbegleiter/innenaus verschiedenen Nationen sind garantiert.Details siehe Website.

22. Februarbis 5. MärzSchwäbis / Thun,Rest. Bellevue

■ SVSE Kegeln

46. Oberländer SESKV-Meisterschaft

Bahnen 3 + 4; Sport 1 + 2. Sonntag Ruhetag. Res-taurant Bellevue, 033 222 40 01.

12. Februar19.30 Uhr,Worblaufen,Rest. Tiefenau(beim Bahnhof)

■ Bergklub Flügelrad Bern

Hauptversammlung 2016

Einladung zur Hauptversammlung. Traktandennach Statuten. Anträge bitte schriftlich bis8. Februar an den Präsidenten senden. Ent-schuldigungen bitte ebenfalls dem PräsidentenFritz Röthlisberger melden.

11. Februar ■ ESC Winterthurwww.escw.ch

WinterwanderungGais–Appenzell

Wanderzeit 1¾ Stunden; +100 / –150 m. Fahraus-weise: Wohnort–Gais via St. Gallen, Rückfahrtab Appenzell–Wohnort via Gossau. Winterthurab 8.37 Uhr, St. Gallen ab 9.38 Uhr. Mittagessenim Restaurant Rank in Appenzell. Anmeldungbis 8. Februar an Helene Eberle, 076 428 75 20,052 233 20 24, [email protected].

Bildung

7. bis 9. März(3 Tage mit Über-nachtung im DZ)Vitznau,Hotel Flora Alpina

■ Movendo– das Bildungs-institut der Gewerk-schaftenwww.movendo.ch

«Basisseminar fürMitglieder von Personal-vertretungen SBB»Kurs Nr. D4.7.1601

Alle Kurse (inkl. Verpflegung) sind für Gewerk-schaftsmitglieder kostenlos. Weitere Infossowie Anmeldedetails siehe Website oder beiMovendo, 031 370 00 70, [email protected].

Das Basisseminar vermittelt praxis- und hand-lungsorientiert Sinn und Zweck der Personalver-tretungen (PV) SBB und setzt sich mit den Rech-ten und Aufgaben einer PV auseinander. Inhalt:Rollenverständnis, Aufgaben und Rechte einerPersonalvertretung; gesetzliche Grundlagen unddas Mitwirkungsrecht gemäss GAV SBB. Refe-rent: Peter Lüthi, Team- und Organisationsbera-ter. Zielpublikum: Neu gewählte Mitglieder vonPV SBB; Mitglieder von PV SBB, die ihr Wissenauffrischen wollen; Gewerkschaftssekretär/in-nen, die PV SBB betreuen. Anmeldung bis spä-testens vier Wochen vor Kursbeginn an Movendo.

Locher Martha, Witwe des Walter, Worb;gestorben im 89. Altersjahr. PV Bern.

Marti Olga, Witwe des Fritz, Bern; ge-storben im 90. Altersjahr. PV Bern.

Mondinelli Tremendo, pensionierterZugführer, Zürich; gestorben im 94. Al-tersjahr. PV Zürich.

Morina Qazim,pensionierter Betriebs-angestellter, Wetzikon ZH; gestorben im58. Altersjahr. PV Zürich.

Pellissier Gérard, pensionierterGruppenchef, Sion; gestorben im84. Altersjahr. PV Wallis.

Perriard Armand, pensionierterGruppenchef, Delémont; gestorben im81. Altersjahr. PV Jura.

Pfister Max, Bad Ragaz; gestorben im85. Altersjahr. VPT Rhätische Bahn.

Rast Josephine, Witwe des Martin, Hoch-dorf; gestorben im 89. Altersjahr.PV Luzern.

Reinhard Walter, pensionierter Gleis-monteur, Niederönz; gestorben im89. Altersjahr. PV Bern.

Richard Wilhelm, pensionierter Logis-tikmitarbeiter, Rothrist; gestorben im74. Altersjahr. PV Olten und Umgebung.

Ritschard Hermann, pensionierterFahrdienstleiter, Lausen; gestorben im89. Altersjahr. PV Basel.

Riz Andreas, pensionierter Spezial-handwerker, Gossau SG; gestorben im79. Altersjahr. PV St. Gallen.

Rothenbühler Bertha, Witwe des Willy,Bauma; gestorben im 87. Altersjahr.PV Winterthur-Schaffhausen.

Rüdisühli Margareth, Witwe desWerner, Bülach; gestorben im 77. Alters-jahr. PV Winterthur-Schaffhausen.

Rüegsegger Hans, Zürich; gestorbenim 94. Altersjahr. PV Zürich.

Ruf Werner, pensionierter Betriebs-disponent, Dietlikon; gestorben im89. Altersjahr. PV Zürich.

Rupp Kurt, Bussnang; gestorben im82. Altersjahr. VPT Thurbo.

Schatzmann Hans, pensionierter Tech-nischer Assistent, Windisch; gestorbenim 85. Altersjahr. PV Aargau.

Schenker Willy, pensionierter Fahr-dienstleiter, Lostorf; gestorben im85. Altersjahr. PV Olten und Umgebung.

Schmid Friedrich, pensionierter Hand-werksmeister, Zofingen; gestorben im88. Altersjahr. PV Olten und Umgebung.

Schöni Paul, pensionierter Magazin-chef, Egerkingen; gestorben im 76. Al-tersjahr. PV Olten und Umgebung.

Schrag Hansjörg, pensionierter Dienst-chef des Betriebs, Chur; gestorben im83. Altersjahr. PV Buchs-Chur.

Schweizer Emma, Witwe des Hans,Sargans; gestorben im 95. Altersjahr.PV Buchs-Chur.

Schweizer Hans, pensionierter Loko-motivführer, Berneck; gestorben im88. Altersjahr. PV St. Gallen.

Senn Adolf, pensionierter Wagen-führer, Worb; gestorben im 96. Alters-jahr. VPT RBS.

Soland Werner, pensionierter ZugchefNational, Zürich; gestorben im 67. Al-tersjahr. PV Zürich.

Spiess Rosmarie, Zürich; gestorbenim 87. Altersjahr. PV Zürich.

Steimer Caecilia, Witwe des Robert,Wettingen; gestorben im 94. Altersjahr.PV Aargau.

Stirnimann Franz, pensionierterSchienentraktorführer, Ruswil; gestorbenim 90. Altersjahr. PV Luzern.

Stübi Werner, pensionierter LokführerKat. B, Obernau; gestorben im 65. Alters-jahr. PV Luzern.

Stucki Gerhard, Merligen; gestorbenim 82. Altersjahr. VPT BLS.

Styner Kurt, pensionierter Spezial-handwerker, Boniswil; gestorben im84. Altersjahr. PV Aargau.

Theurillat René, Delémont; gestorbenim 93. Altersjahr. PV Jura.

Vetsch Hans, pensionierter Stations-vorstand, Trübbach; gestorben im84. Altersjahr. PV Buchs-Chur.

Vetterli Rolf, Rikon im Tösstal; gestor-ben im 66. Altersjahr. VPT Forch.

Von Arx Fritz, pensionierter Sekretär,Thun; gestorben im 88. Altersjahr.PV Bern.

Wagisbach Niklaus, Gruppenleiter,Aeschi bei Spiez; gestorben im 62. Al-tersjahr. VPT BLS.

Waldburger-Zimmermann Elsy,Witwe des Ulrich, Gais; gestorben im93. Altersjahr. VPT Appenzellerland.

Wicki Theodor, pensionierter Schienen-traktorführer, Wetzikon ZH; gestorbenim 83. Altersjahr. PV Zürich.

Widmer Ernst, pensionierter Betriebs-disponent, Reichenburg; gestorben im88. Altersjahr. PV Glarus-Rapperswil.

Widmer Katharina, Witwe des Hans,St. Gallen; gestorben im 92. Altersjahr.PV St. Gallen.

Wüst Ernst, pensionierter Zugführer,Romanshorn; gestorben im 84. Altersjahr.PV Thurgau.

Zangger Toni, pensionierter Werk-meister, Bern; gestorben im 93. Alters-jahr. PV Bern.

Zbinden Josef, pensionierter Zug-führer, Fribourg; gestorben im 77. Al-tersjahr. PV Fribourg.

Zeller Gottfried, pensionierter Zug-führer, Bern; gestorben im 93. Altersjahr.VPT BLS.

Ziegler Lilly, Witwe des Hans, Richters-wil; gestorben im 89. Altersjahr.PV Zürich.

Unsere Verstorbenen

18. März und9. April10.22 Uhr,Erstfeld

■ EWF Herisauwww.ewf-herisau.ch

Exkursion: BesichtigungGotthard-Basistunnel

Geführte Besichtigung Besucherzentrum undTunnelfahrt. Mittagessen in Baukantine. KostenFührung und Mittagessen CHF 58. KörperlicheVorgaben beachten (Bestätigungsformular). De-tails siehe EWF-Website. Teilnehmerzahl be-schränkt, nur noch wenige Plätze frei! Anmel-dung mit gewünschtem Datum an Rolf Vogt,027 346 11 94 oder per E-Mail.

18. und19. Februar9.10 Uhr ab Chur(PTT Kurs182 Julier)

■ EWF Herisauwww.ewf-herisau.ch

Mittlere Skitour – BündnerHaute Route (Julier – Preda)

1. Tag: Julier Hospiz–Surgonda–Jenatschhütte(+1200 / –700 m). 2. Tag: Evtl. Piz Laviner–Naz–Preda (+500 / –1400 m). Steigeisen für Piz Laviner.Skitourenausrüstung, Rucksackverpflegung, Hüt-tenschlafsack, HP in Jenatschhütte. Anmeldungbis 7. Februar an Stefan Signer, 079 280 62 48oder [email protected].

12. Februar ■ EWF Herisauwww.ewf-herisau.ch

Leichte Skitour

Ort wird kurzfristig nach Schneeverhältnissenbestimmt (3–4 Stunden Aufstieg). Skitourenaus-rüstung und Rucksackverpflegung. Anmeldungbitte bis 10. Februar an Robert Schnurrenberger,052 242 18 62 oder per E-Mail.

10. FebruarTreffpunkt:9.30 Uhr,Oey-Diemtigen,Bahnhof

■ Bergklub Flügelrad Bern

Winterwanderung

Abfahrt in Bern 8.39 Uhr (Zugsschluss). Wande-rung Tiermatti–Senggi–Blauseeli–Senggiweid–Grimmialp–Tiermatti; zirka 3 Stunden +/–100 Hm.Fahrausweis Wohnort–Tiermatti Wirtschaft viaOey-Diemtigen retour. Verpflegung im Restau-rant. Auskunft und Anmeldung bitte bis 6. Fe-bruar bei Fritz Aegler, Bühlenweidli 4, 3753 Oey,033 681 16 47, 079 487 06 42.

Page 22: Kontakt sev 2016 01

......

22 FREIZEITkontakt.sevNr. 01/1621. Januar 2016

Am Hauenstein- wie am Gotthardpassgibt es einen Scheitel- und einen Basis-Bahntunnel. Während der Gotthard-Ba-sistunnel diesen Sommer in Betriebgeht, war es beim Hauensteintunnel vorhundert Jahren so weit. Die Bergstre-cken waren an beiden Orten durch ihregrossen Steigungen umständlich undunwirtschaftlich geworden.1912 wurde mit den Vortriebsarbeitenam Hauenstein begonnen. Der Durch-schlag erfolgte am 10. Juli 1914 – 18Monate vor dem im Vertrag vereinbar-ten Termin! Am 8. Januar 1916 fuhrendie ersten Züge auf der neu erstellten,8134 Meter langen Basislinie zwischenTecknau und Trimbach.

Bahn vs. StrasseWie am Gotthard, so ist auch am Hau-enstein die Strasse die Konkurrenz zurBahn. Die Autobahn am Hauensteinträgt den Namen «Belchentunnel». Ge-rade haben die Bauarbeiten zur 3. Röh-re begonnen, womit hier das Konzeptdes «Sanierungstunnels» voll zum Tra-gen kommen soll: Einer der drei Tunnelsoll jeweils als «Reservetunnel» dienenund bei Unfällen, Störungen und Bauar-beiten an einer der beiden anderenRöhren zum Zuge kommen.100 Jahre nach dem Bau des Hauen-stein-Basistunnels ist im HistorischenMuseum Olten die Ausstellung «100

Jahre Hauenstein-Basistunnel» zu se-hen. Sie ist zum Teil in die bestehendeSonderschau zur Stadt Olten im ErstenWeltkrieg integriert. Mit Dokumenten,Objekten und einer Fotoreportage infor-miert sie nicht nur über die Geschichtedes Tunnelbaus, sondern auch über dieLebensbedingungen der Tunnelarbeiterund die Bedeutung des Hauenstein-Ge-biets im Ersten Weltkrieg.

Ausstellung und VorträgeDie Ausstellung dauert bis zum 31. Mai,Öffnungszeiten von Mittwoch bis Sonn-tag von 14 bis 17 Uhr. Historisches Mu-seum Olten, Konradstrasse 7, Olten.Rahmenprogramm mit Vorträgen etc.

HMO / pan.

Er ist der WichtigsteWichtiger als der «berühmte»Gotthardtunnel ist für dasSchweizer Bahnnetz der Hau-ensteintunnel. Und es gibt er-staunliche Parallelen.

100 Jahre Hauenstein-Basistunnel

Frie

dric

h Ae

schb

ache

r ©Hi

stor

isch

es M

useu

m O

lten

Wasser ist der grosse Feind bei Tunnel-bauarbeiten im Jura.

Frie

dric

h Ae

schb

ache

r ©Hi

stor

isch

es M

useu

m O

lten

Obschon das Bild reichlich «gestellt» wirkt, vermittelt es doch einen Eindruck so-wohl von der harten Arbeit unter Tage wie auch vom Berufsstolz der Tunnelbauer.

Page 23: Kontakt sev 2016 01

SERVICE ......

23kontakt.sevNr. 01/1621. Januar 2016

§Link zum Recht

Seit dem Jahreswechsel gelten in den SchweizerSozialversicherungen mehrere neue Bestimmungen. EinÜberblick über die wichtigsten Änderungen.

Was 2016 bleibtund was ändert

1. SäuleDer jährliche AHV/IV/EO-Mindestbeitrag für Perso-nen ohne Erwerbseinkom-men und Studierende sinktvon bisher 480 Franken auf478 Franken. Der Grund da-für ist die Senkung des EO-Beitragssatzes von bisher0,5 auf 0,45 %.

UnfallversicherungDer Bundesrat hat den maxi-mal versicherten Verdienstvon 126 000 auf 148 200Franken pro Jahr angehoben.Mit dieser neuen Obergren-ze sind rund 95 Prozent derVersicherten zum vollen Lohngegen Unfall versichert.

ArbeitslosenversicherungDer maximal versicherteVerdienst in der obligato-rischen Unfallversicherungentspricht dem maximalversicherten Lohn in der Ar-beitslosenversicherung ALV.Das bedeutet, dass neuauch auf Löhnen zwischen126 000 und 148 200 Fran-ken ALV-Beiträge zum nor-malen Beitragssatz von2,2 %, hälftig aufgeteilt aufArbeitnehmende und Ar-beitgebende, zu leistensind. Für Lohnteile überdem maximal versichertenVerdienst von 148 200Franken bezahlen Arbeit-nehmende und Arbeitge-

bende je 0,5 % Solidaritäts-beitrag. Dieser Solidaritäts-beitragssatz wie auch dernormale ALV-Beitragssatzvon je 1,1 % für Arbeitneh-mende und -gebende sindunverändert geblieben.

Berufliche Vorsorge(2. Säule)Der Bundesrat hat den Min-destzinssatz per 1. Januarvon bisher 1,75 auf 1,25 %gesenkt. Dieser Mindestzinsgilt nur für die Lohnbestand-teile, die dem BVG-Obligato-

rium unterstehen, also biszum maximal zu versichern-den Verdienst von aktuell84 600 Franken (= dreifachemaximale AHV-Rente). AufLohnbestandteilen, die dar-über liegen, können die Vor-sorgewerke den Zinssatzfrei festlegen.

Krankenversicherung (KVG)Die Standardprämie der ob-ligatorischen Krankenpflege-versicherung (gemäss Bun-desgesetz über die Kranken-versicherung KVG) steigt

2016 um durchschnittlich4 %, wie schon 2015. Diesbedeutet monatliche Mehr-kosten von 16 Franken 30pro Person. Die Erhöhungder Standardprämie variiertje nach Kanton zwischen 2,2und 8,2 %. Die durchschnitt-liche Erhöhung von 4 % be-zieht sich auf die Standard-prämie, das heisst auf dieGrundversicherung einer er-wachsenen Person mit 300Franken Franchise inklusiveUnfalldeckung.

Rechtsschutzteam SEV

Anwendbare Beitrags- und Prämiensätze der 1. Säule und der ALV im Jahr 2016: AHV

IV

EO Total

Arbeitslosenversicherung ALV.

Arbeitnehmende, % 4,2 0,7 0,225 5,125 1,1 für Einkommensteile bis 148 200 Fr. + 0,5 für Einkom- mensteile von 148 201 Fr. bis unbeschränkt.

Arbeitgebende, % 4,2 0,7 0,225 5,125 1,1 für Einkommensteile bis 148 200 Fr. + 0,5 für Einkom- mensteile von 148 201 Fr. bis unbeschränkt.

Nichterwerbs- tätige, Franken

392 bis 19 600

65 bis 3250

21 bis 1050

478 bis 23 900

Page 24: Kontakt sev 2016 01

......

24 FOKUS.SEVkontakt.sevNr. 01/1621. Januar 2016

In der letzten Ausgabe fragten wirnach dem Bahnhof Zofingen. Einerklärendes Bild findet sich aufder Website www.sev-online.ch.

Mit der richtigen Lösung teilge-nommen und das Schreibset vonCaran d’Ache gewonnen hat

Josef Blättler aus Wauwil,Mitglied Bau Nordwest-schweiz.

Auch diesmal fragen wir: Wo istdas? Unter allen Teilnehmendenmit der richtigen Antwort verlosenwir Reka-Schecks im Wert von40 Franken.. Der Name derGewinnerin oder des Gewinnersund die Lösung erscheinen in dernächsten Nummer. Über denWettbewerb wird keine Korres-pondenz geführt.

So nehmen Sie teil:

Per Postkarte:Schreiben Sie die Lösung, IhrenNamen und Ihre Adresse auf einePostkarte und schicken Sie sie bis

Mittwoch, 27. Januar an:

SEV, PhotomystèrePostfach3000 Bern 6

Per E-Mail:Schicken Sie die Lösung, IhrenNamen und Ihre Adresse perE-Mail [email protected]

Im Internet:Unter www.sev-online.ch klickenSie auf die Box Photomystèrerechts unterhalb der Agenda undfüllen danach alle Felder aus.

Photomystère: «Wo ist das?»

ma

«Berge von totem Kapital» ti-telte kürzlich die Neue ZürcherZeitung, «Schweizer Bergbah-nen kämpfen ums Überleben»sogar die Frankfurter Allgemei-ne Zeitung. Tatsächlich machtder bis vor kurzem spärlichvorhandene Schnee, verbun-den mit dem überbewertetenFranken und einer schleppen-den Wirtschaftsentwicklung,den Bergbahnen zu schaffen.

Inakzeptables VorgehenDie enorm hohen Investitionenin Transportanlagen und Be-schneiungsanlagen lassen sichkaum mehr amortisieren. Klarwird nach Sparmöglichkeitengesucht. Das Personal steht dajeweils an erster Stelle – soauch bei der Bergbahnen Des-tination Gstaad AG (BDG). Sieverlangt aktuell von ihren Mit-arbeitenden, sich mittels indi-vidueller Unterschrift zu massi-ven Einschnitten bei denArbeits- und Ruhezeiten bereitzu erklären.Das Arbeitszeitgesetz und die

dazu gehörende Verordnunglassen zwar Ausnahmeregelun-gen zu. Diese sind mit einerGewerkschaft, in Ausnahme-fällen mit einer ordentlich be-stellten Personalkommissionzu vereinbaren. Die Verant-wortlichen der BDG haben dies

unterlassen. Die Gstaaderkönnten es sich aber einfachermachen: Mit einem Beitrittzum Arbeitgeberverband Ber-ner Bergbahnen dürfen sie dieAusnahmeregelungen zu AZGund AZGV integral überneh-men. Aber statt sich mit den

seriösen Arbeitgebern im Ber-ner Oberland solidarisch zuzeigen und den Mitarbeiten-den den Schutz eines sozial-partnerschaftlich verhandeltenRahmen-GAV zu gewähren,versuchen die Gstaader, sicheinseitig Vorteile zu verschaf-

fen. Dieses Vorgehen ist inak-zeptabel. Der SEV wird inGstaad intervenieren. Solltendie Verantwortlichen nicht ein-lenken, prüft der SEV ein Ver-fahren beim Bundesamt fürVerkehr.

Peter Peyer

Fehlender Schnee, feh-lende Touristen: InGstaad soll das Perso-nal den Preis dafür be-zahlen.

Bergbahnen Gstaad: das schwarze SchafBergbahnen in der Krise

Gsta

ad S

aane

nlan

d To

uris

mus

Prächtige Landschaft, aber bedenkliche Arbeitsbedingungen.

Viele Bergbahnunternehmen sindderzeit gezwungen, für ihreMitarbeitenden Kurzarbeitanzumelden. Dank den Bemühun-gen des SEV ist dies einfachergeworden, da ein Antrag nichtmehr im Voraus, sondern bis zum5. Tag des Folgemonats einzurei-

chen ist. Mitarbeiterinnen undMitarbeiter von Bergbahnen, diebetroffen sind oder nicht wissen,ob ihr Arbeitgeber auch Kurz-arbeit anmelden könnte, sollensich an den SEV wenden. DieGewerkschaftsprofis erklären,was zu beachten ist.

Kurzarbeit nimmt zu, Hürden sind hoch

Gerade in Krisenzeiten ist einverlässlicher Partner in allenFragen rund um Anstellungs-bedingungen und Sozialversiche-rungen Gold wert. Seit Beginnder Wintersaison 2015/16ermöglicht der SEV den Mitarbei-tenden von Bergbahnunterneh-mungen eine Schnuppermitglied-

schaft. Interessierte rufeneinfach unverbindlich beim SEVan. Verantwortlich für dieBergbahnbranche sind dieSEV-GewerkschaftssekretäreRoman Gugger,Telefon 031 357 57 41und Peter Peyer,Telefon 081 284 49 07.

Jetzt SEV-Schnuppermitglied werden