konzeption einer vre im verteilten forschungsbetrieb (szepanski)
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Konzeptioneiner VRE im verteilten Forschungs-betrieb
VRE in verteilten Wissensumgebungen06.02.2012VRE in verteilten Wissensumgebungen06.02.2012
Christoph Szepanski - Bibliotheksmanagement (B.A.)FH Potsdam FB 5 Informationswissenschaften
Dozent: Prof. S. Büttner
M 3.3. Virtuelle Wissensumgbeungen
Informationswissenschaften M.A.
Bildquelle:Link
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Ablauf
● 1 Einleitung
● Begriffsannäherung
● Szenario
● 2 Hinführung
● Domäne Geowissenschaften
● VRE-Ziele
● 3 Hauptteil
● Konzeption
● Ebenen
● Rechtemanagement
● Datenmanagement
● Rolle des Data Librarian
● 4 Diskussionsteil
● VRE-Hürden
● Data Librarian embedding
● 5 Quellen
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Ablauf
● Einleitung
● Hinführung
● Haupteil
● Diskussion
● Quellen
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Begriffsannäherung
VRE“A VRE helps researchers from all disciplines to work collaboratively by managing the increasingly complex range of tasks involved in carrying out research.”
(JISC: Virtual Research Environment programme)
CSCW“[...] “CSCW” steht dabei für rechnergestützte Gruppenarbeit und damit für Systeme, mit denen Information und Kommunikation innerhalb von Gruppen dadurch gefördert werden kann, dass mehrere räumlich getrennte Teilnehmer kooperativ an einem Projekt arbeiten”.
(CSCW-Definition aus dem Terminosaurus Rex der Informationswissenschaft)
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These
(1) Forscher wollen im Zeitalter vernetzter Strukturen
stärker international zusammenarbeiten. Die Nutzung einer VRE hilft implizites Wissen zu externalisieren und den Zugang zu expliziten Wissen allen Beteiligten einer
Forschungsgruppe zu ermöglichen.
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Szenario I
Szenario...
An einem international vernetzten Geo-Forschungsinstitut soll die Integration von Gastwissenschaftlern vereinfacht
werden, um die Kollaboration der Forscher sowie die Ressourcennutzung der Institution zu verbessern. Im
Zeitalter vermehrt vernetzter Strukturen und verteilten Arbeitsumgebungen wird eine webbasierte,
serviceorientierte Lösung angestrebt. Die Bibliothek als “organisationale Schnittstelle” soll dabei verstärkt
integriert werden.
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These
(2) Ein wesentlicher Erfolgfaktor für die Akzeptanz der VRE
ist das Zulassen von community-driven Projektumgebungen.
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Szenario II
● Doch zunächst: (vgl. Carusi und Reimer 2010, S.5)
Anforderungen der Wissenschaftler herausfinden...
● Methodik: Fragebogen, qualitative Interviews, Personas & cultural probes
Rashid (31), indischer Informatiker, der sich auf die Visualisierung von Geo-Forschungsdaten spezialisiert hat, erwartet sich von der VRE vor allem eine höhere Produktivität in den Anfangswochen bei internationalen Forschungsprojekten durch einen schnelleren Zugriff auf die Ressourcen der Gast-Forschungsinstitution. Darüber hinaus erhofft er sich von der neuen Plattform ein leichteres Beziehungsmanagement und die schnellere Identifikation von organisationalen Wissensflüssen. Bei einem fehlenden SSO würde er von der Benutzung der neuen Plattform absehen.
Justyna (26), aus Polen stammende Geologin, wünscht sich vor allem einen IM-Dienst, um im day-to-day Forschungsprojektdasein leichter mit ihren Kollegen zu kommunizieren. Neben einer komfortablen Schnittstelle zu den Library Services legt sie auf unkomplizierte Import/Export-Funktionen wert. Ohne eine kurze Einweisung in die Portallösung sowie einen zentralen Ansprechpartner traut sie sich jedoch nicht das neue Werkzeug auszuprobieren.
Foto: Ramesh Nair & Anna Chapman
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Ablauf
● Einleitung
● Hinführung
● Haupteil
● Diskussion
● Quellen
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Domäne Geowissenschaften
“Um die Erde nachhaltig nutzen zu können, müssen relevante Geodaten verfügbar sein. Diese Informationen sind Grundlage
für regionale und globale Beobachtungs-, Vorhersage- und Entscheidungssysteme. […] Der standardisierte Zugriff auf
diese Daten ermöglicht eine weltweite Verbreitung.” (Geokommission: Strategieschrift „Dynamische Erde“, 2010)
● Riesige Datenmengen...z.B. Satellitenmessungen, Klimaentwicklung, Geo-Analysemethoden
● Viele Einrichtungen mit LZA überfordert & es bestehen wenig Anreize Daten für Veröffentlichung aufzubereiten (vgl. Pampel 2010, S.18)
● Es fehlt an Portallösungen => “one stop shop” (vgl. Pampel 2010, S.18)
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Ziele
● schnellerer Anschluss der Gastwissenschaftler an die Ressourcen der Institution => höhere Produktivität!
● Durch VRE kann der Wissenschaftler über seine physische Anwesenheit hinaus an Forschungsprojekten mitarbeiten
● Intensivierung der Diskussionsprozesse unter den Kollegen
● Durch VRE-Schulungskonzept wird ein entsprechender Anreiz geschaffen, sich der technischen Hürde zu stellen
● “customisable VRE” via Apps überlasst den Nutzer die Entscheidungsgewalt für oder gegen ein VRE-tool
● Umfassender Informationszugriff und nachhaltige Verfügbarkeit
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Ablauf
● Einleitung
● Hinführung
● Haupteil
● Diskussion
● Quellen
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These
(3) Das vorgestellte VRE-Konzept hat gute Chancen das Ende der persönlichen Desktop-Wissensspeicher bzw.
Einzelplatzrechner-Datensilos (PC-warehousing) einzuleiten.
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Konzeption I
● VRE anpassbar nach den Bedürfnissen der Nutzer bzw. Projektgruppe
● Apps bzw. SSB-Anwendungen dienen zur individuellen Anpassung der VRE (Bedingung: offene API)
● Cloud & streaming als Infrastruktur-Speicher (vgl. Wissgrid 2012, S.20)
● Datenschutz (Inspire-Richtlinie)
● Authentifizierung & Autorisierung: OpenID & Shibboleth, besser => DFN-AAI (internationale Ausrichtung)
● Data Librarian übernimmt VRE-Schulungen & -Einweisung
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Konzeption II●
Eigene Grafik - Szepanski
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Einwurf: Beispiel Viator
Quelle: Matros 2011
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These
(4) Data Librarians bzw. Informationsspezialisten müssen zu
Key stakeholdern aufsteigen, damit die VRE ein Erfolg wird.
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Ebenen
●
Textproduktion
● Nutzung einer web-based Office Suite bzw. eSciDoc
● Integrierte Library Services
● Einfache Metadaten-schemamaske
● Filesharing & Analyse-Tools
Kommunikation
● Social Media & Foren & SB
● IM (VoIP, Video calls) (vgl.
Bartelheimer und Schmidt 2011, S.41)
● Knowledge source Map bzw. Network graph
● Projektmanagement
Rolle des Data Librarian- Administration & Rechtemanagement- Metadatenpflege- Data protection (vgl. Feijen 2011, S. 27)
- moderiert und dient als Ansprechpartner- führt VRE-Schulungen durch
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Rechtemanagement
● Data Librarian als Administrator (mit VCS-Zugriff):
● Vergabe von Zugriffsrechten
– analysieren vs. verändern (Daten) – lesen vs. schreiben (Text)
=> Data Librarian ist nur ausführendes Organ!
● Project-Suite einteilbar in öffentliche und private Bereiche
● Nachnutzung ermöglichen mittels Retrievalfunktionen
● Open-Access-Kultur (mind. Grüner Weg) => ausgenommen sensible Daten! (s. BDSG)
● möglichst vollständige Metadatendokumentation (+GetInfo!-Eintrag)
Rechtemanagement I
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Rechtemanagement
● OpenID & DOI/URN-Vergabe als verpflichtende Maßnahme (vgl. Australian National Data Service 2009)
● Policy enthält Kollaborationsvereinbarungen (Aufnahme, Bereitstellung, Zugriff) => wichtig für Data Grids! (vgl. C3Grid; Pham et al. 2005)
● Geo-Community bemüht sich insgesamt im Hinblick auf (OS)-Standardisierungen, z.B. “Geonetwork-tool” (Link)
● “It provides powerful metadata editing and search functions as well as an embedded interactive web map viewer.”
● “GeoNetwork opensource has been developed to connect spatial informationcommunities [...]”
Rechtemanagement II
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Datenmanagement
● automatische Synchronisation der Daten zwischen mobilen Endgeräten und festen Datenbestand
● Online-Metadaten-Genierung (XML) mittels “Geonetwork”
● Anlieferung leerer Dateien bzw. Container verhindert durch Validierung via NetCDF oder GRIB (vgl. WissGrid 2011, S.19)
● WDCC-Expertise: Datenarchivierung in Containern!
● Empfehlung LZA: schreiben der Daten zusätzlich auf Bandkasseten!
● Regelmäßige Reviews der Daten (data gardening & fostering)
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Rolle des Data Librarian
● Dient als Administrator sowie Ansprechpartner
● Datenpflege- und (Daten-)Bestandserhaltung
● Hard- und Software-Betreuung sowie Einbringen in die Verhandlungen (vgl. Büttner et al. 2011, S. 205)
● Entwicklung und Durchführung der Schulungsangebote
● rechtliche sowie technische Möglichkeit für Remote Desktop Access
● Expertise in Urheberrechtsfragen
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Ablauf
● Einleitung
● Hinführung
● Haupteil
● Diskussion
● Quellen
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These
(5)
Die eigentliche Herausforderung zur Etablierung einer VRE besteht darin, den Forscher zur Nutzung einer VRE
zu motivieren, Vorurteile abzubauen und für die Erfahrbarmachung wesentlicher Nachhaltigkeitseffekte zu
sorgen, damit er die Plattform nicht als (zusätzliche) Belastung empfindet.
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Diskussionsteil
Technik Organisation
Mensch
Ortner (2002) sowie (Linde 2005) charakterisieren die Barrieren bei der (kollaborativen) Wissensgenerierung und -weitergabe in menschliche, technische und organisatorische Hürden.
● Welche Barrieren und Herausforderungen sieht ihr bei der Etablierung einer auf Kollaboration ausgelegten verteilten VRE?● Wo kann sich der Data Librarian unterstützend einbringen?
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These
(6)
Wissensgenerierung und -weitergabe sind wie beim Wissensmanagement zentrale Elemente der VREs. Die
VRE-Forschung muss dahingehend die Expertise aus dem Wissensmanagement stärker nutzen, um nicht die
gleichen Fehler zu machen.
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Ablauf
● Einleitung
● Hinführung
● Haupteil
● Diskussion
● Quellen
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Quellen
● Australian National Data Service (2009): Persistent Identifiers Guide Awareness Level. Link (Letzter Zugriff: 06.02.2012)
● Beagrie, N.; Lavoie, B.; Woollard, M. (2010): Keeping Research Data Safe 2. Link (Letzter Zugriff: 06.02.2012)
● Belhajjame, K.; Wolstencroft, K.; Corcho, O.; Oinn, T.; Tanoh, F.; William, A.; Goble, C. (2008): Metadata Management in the Taverna Workflow System. In: Cluster Computing and the Grid, 2008. CCGRID '08. 8th IEEE International Symposium on Conference Proceeding. Link (Letzter Zugriff: 06.02.2012) DOI: 10.1109/CCGRID.2008.17
● Bertelheimer, P.; Schmidt, T. (2011) Modellprojekt “Kollaborative Datenauswertung und Virtuelle Arbeitsumgebung” - ein Leitfaden. Link (Letzter Zugriff: 06.02.2012)
● Büttner, S.; Rümpel, S.; Hobohm, H.-C. (2011). Informationswissenschaftler im Forschungsdatenmanagement. In: Handbuch Forschungsdatenmanagement. Bock & Herchen Verl., Bad Honnef.
● Carusi, A.; Reimer, T. (2010): Virtual Research Environment Collaborative Landscape Study (JISC). Link (Letzter Zugriff: 06.02.2012)
● Collaborative Climate Community Grid (C3Grid): Webseite. Link (Letzter Zugriff: 06.02.2012)
● DFG-Geokommission (2010): Dynamische Erde – Zukunftsaufgaben der Geowissenschaften. Link (Letzter Zugriff: 06.02.2012)
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Quellen
● Geonetwork opensource (2011): Verfügbar unter: OSGeo – Your open Source Compass: Link (Letzter Zugriff: 06.02.2012)
● Goldstein, Serge J.; Ratliff, M. (2010): DataSpace: A Funding and Operational Model for Long-Term Preservation and Sharing of Research Data. Link (Letzter Zugriff: 06.02.2012)
● Linde, Frank (2005): Barrieren und Erfolgsfaktoren des Wissensmanagements - Ergebnisse einer Onlinebefragung. In: HMD - Praxis der Wirtschaftsinformatik, H. 246, S.20–28.
● Luckhardt, Heinz-Dirk (Hrsg.): Terminosaurus Rex der Informationswissenschaft. Link (Letzter Zugriff: 06.02.2012)
● Matros, R. (2011): Virtuelle Arbeitsplattform für Technik und Organisation im verteilten Forschungsbetrieb – VIATOR. Link (Letzter Zugriff: 06.02.2012)
● Ortner, J. (2002): Barrieren des Wissensmanagements. In: Bornemann, Manfred; North, Klaus (Hg.): Anwendungsorientiertes Wissensmanagement. Ansätze und Fallstudien aus der betrieblichen und der universitären Praxis. Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl. (Gabler Edition Wissenschaft), S.73–113.
● Pampel, H. (2010): Umgang mit digitalen Forschungsdaten – Initiativen in Deutschland. Link (Letzter Zugriff: 06.02.2012)
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Quellen
● Pham, T.V.; Lau, L.M.S.; Dew, P.M.; Pilling, M.J. (2005): A collaborative e-Science architecture towards a virtual research environment. In: Challenges of Large Applications in Distributed Environments, 2005. CLADE 2005. Proceedings. EPSRC , pp. 13-22. Link (Letzter Zugriff: 06.02.2012)
● Richtlinie 2007/2/EG DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES (2007): Schaffung einer Geodateninfrastruktur in der Europäischen Gemeinschaft (INSPIRE). Link (Letzter Zugriff: 06.02.2012)
● Van den Eynden, V.; Corti, L.; Woollard, M.; Bishop, L.; Horton, L. (2011): Managing and sharing data. Link (Letzter Zugriff: 06.02.2012)
● WDCC-Qualitätssicherung: Qualitätssicherungs-Workflow bei DOI/URN-Vergabe am WD-CC. Link (Letzter Zugriff: 06.02.2012)
● Williams, S.; Yardley, L.; Wills, G.; Samangooei, S.; Gilbert, L. (2010): A Virtual Research Environment (VRE) to Support Sharing and Collaboration in Internet Intervention Projects. In: Med-e-Tel 2010, 14-16 April 2010, Luxembourg. pp. 518-522. Link (Letzter Zugriff: 06.02.2012)
● WissGrid (2011): Leitfaden zum Forschungsdaten-Management. Link (Letzter Zugriff: 06.02.2012)