latvijas universitĀte humanitĀro zinĀtŅu fakultĀte ... · latvijas universitĀte humanitĀro...
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LATVIJAS UNIVERSITĀTE
HUMANITĀRO ZINĀTŅU FAKULTĀTE
Ģermānistikas nodaļa
Erfassung und linguistisch-historische Auswertung der Toponyme in Kurländischen
Urkunden (Projektarbeit I, Kurscode SDSK5112), 2014/2015
Dozent: Manfred von Boetticher
Entwicklung von Vorschlägen für ein fächerübergreifendes Projekt zur
vertieften Ortsnamenforschung in Lettland
Alisa Astahova
Angelina Bekasova
Rūta Bukša
Liene Daktiņa
Jānis Dobkevičs
Madara Komarovska
Anna Leščinska
Veronika Luņina
Liena Puise-Puiše
Ieva Skrebele
Kristīne Zandersone
Evita Zaremba
Kreuzstein in Lettland
(http://www.la.lv/wp-
content/uploads/2013/12/Krustakmens808-
664x884.jpg; 9. Dezember 2014),
wie er bei mittelalterlichen Scheidegängen
häufig genannt wird.
2
Übersicht
1. Projektbeschreibung: Ortsnamenforschung und mittelalterliche Scheidegänge ...... 3
2. Ausgewertete Urkunden ........................................................................................... 5
3. In den ausgewerteten Scheidegängen nachgewiesenes toponymisches Material .... 7
4. Beispiel einer mittelalterlichen Urkunde mit einem Scheidegang in lateinischer
Sprache .................................................................................................................. 23
5. Beispiel einer mittelalterlichen Urkunde mit einem Scheidegang in
niederdeutscher Sprache ........................................................................................ 25
6. Lexikalischer Nachweis: toponymische Hilfsmittel .............................................. 27
7. Topografischer Nachweis: kartografische Hilfsmittel ........................................... 31
8. Lateinisch – hochdeutsches Glossar zu den ausgewerteten Scheidegängen .......... 34
9. Mittelniederdeutsch – hochdeutsches Glossar zu den ausgewerteten
Scheidegängen ....................................................................................................... 36
10. Ergebnisse und mögliche weitere Arbeitsschritte ................................................ 39
11. Kartenanhang zum Zoomen ................................................................................. 40
3
1. Projektbeschreibung: Ortsnamenforschung und mittelalterliche Scheidegänge
Bei der Übertragung von Gütern oder bei der Schlichtung von Streitigkeiten
zwischen Grundherren erfolgten im Mittelalter in der Regel Geländebegehungen vor
Ort, bei denen ein genauer Grenzverlauf vor Zeugen festgelegt oder bestätigt wurde.
Solche Grenzbeschreibungen, so genannte „Scheidegänge“, fanden häufig auch
Eingang in die entsprechenden Übertragungsurkunden, die im baltischen Raum in
lateinischer oder mittelniederdeutscher Sprache abgefasst wurden. Bei einzelnen
Ortsbezeichnungen wie Siedlungen, Flurnamen oder Bächen richtete man sich
jedoch häufig nach den in der Volkssprache üblichen Namen, die auf diese Weise,
wenn auch bisweilen entstellt, in die urkundliche Überlieferung Eingang gefunden
haben. Aus einer Zeit, aus der sonst schriftliche Zeugnisse der livischen oder
lettischen Sprache fehlen, findet sich auf diese Weise eine umfangreiche topo-
nymische Überlieferung, die bislang für Lettland nicht vollständig und flächen-
deckend ausgewertet wurde.
Ziel der Lehrveranstaltung war es, aus mittelalterlichen Urkunden vor allem für den
westlichen Bereich des ehemaligen Herzogtums Kurland-Semgallen bei Scheide-
gängen genannte Orts- und Geländenamen zusammengetragen. Angestrebt war
dabei, zunächst einmal ein gewisses Korpus an Begriffen zu erarbeiten, die mögli-
cherweise bereits erste Rückschlüsse auf sprachliche Veränderungen bzw. auf ältere
Siedlungsverhältnisse geben können.
Für alle überraschend war der Umfang des Namensmaterials, das schon nach
wenigen Wochen vorlag und im Weiteren vorgestellt wird. Nicht möglich war es in
der kurzen Zeit, diese Namen mit Ergebnissen früherer Untersuchungen abzuglei-
chen, die seit dem Ende des 18. Jahrhunderts immer wieder in älteren Lexika zur
lettischen Sprache abgedruckt sind. In einem eigenen Abschnitt werden jedoch einige
dieser Werke vorgestellt und dort genannte Ortsnamen wiedergegeben.
Dagegen wurde versucht, die mittelalterlichen Ortsnamen in der heutigen lettischen
Kartographie nachzuweisen, wobei die Möglichkeiten der modernen Datenverar-
beitung genutzt werden konnten. Auch hier war es nicht möglich, sämtliche im
Internet zugänglichen Systeme hinsichtlich historischer Karten zu berücksichtigen.
Einige von ihnen werden aber in einem eigenen Abschnitt zumindest vorgestellt und
kurz beschrieben.
4
Beispielhaft für das Vorgehen in der Lehrveranstaltung wurden im Weitern zwei
Urkundentexte in lateinischer bzw. mittelniederdeutscher Sprache angeführt, wobei
die Beschreibung der Scheidegänge markiert ist und die aus diesen gewonnenen
Ortsbezeichnungen vermerkt werden.
In der weithin normierten mittelalterlichen lateinischen und mittelniederdeutschen
Urkundensprache ist die Sprache der Scheidegänge in ihrer Begrifflichkeit nochmals
begrenzt. Während der Beschäftigung mit den Urkunden schien es deshalb
angebracht, die stets wiederkehrenden Formulierungen sowie einige seltenere Wörter
in einem lateinisch-hochdeutschen und einem niederdeutsch-hochdeutschen Glossar
zusammenzutragen, die im Weiteren beide aufgeführt sind.
Es versteht sich von selbst, dass ein solches während der Zeit eines Semesters
laufendes Projekt in keiner Weise auch nur annähernd eine vollständige Sichtung der
Überlieferung, geschweige denn eine adäquate Auswertung des Materials beanspru-
chen darf. Sichtbar werden aber kann, wie bei einer Weiterführung der Arbeit zu
verfahren wäre – auf welche Quellengruppen man insgesamt zurückgreifen sollte
und welche Perspektiven sich bei einer tiefergehenden Auswertung für eine –
möglicherweise fächerübergreifende – Ortsnamenforschung abzeichnen.
5
2. Ausgewertete Urkunden
Für die Untersuchung konnte vor allem die im Internet verfügbare Edition der im
Herder-Institut Marburg deponierten Abschriften der „Kurländischen Güterurkun-
den“ herangezogen werden. Diese geht auf ein Manuskript des Historikers Albert
Bauer aus den 1930er und 1950er Jahren zurück, dessen Arbeit in den folgenden
Jahren überprüft und durch Abschriften von Urkunden aus Archiven in Berlin, Riga,
Stockholm, Marburg und Kopenhagen ergänzt wurde, sodass die Edition nunmehr
über 1.100 Dokumente umfasst. Auf eine Regestierung des in den Scheidegängen
genannten toponymischen Materials wurde in dem Projekt allerdings verzichtet. Die
Texte sind über die folgende Internetseite zugänglich:
https://www.herder-institut.de/bestaende-digitale-
angebote/datenbanken/kurlaendische-gueterurkunden.html.
Darüber hinaus wurden in der Lehrveranstaltung eine Abschrift aus der “Doku-
mentesammlung” des Herder-Instituts Marburg berücksichtigt, die nicht in die ge-
nannte Edition eingegangen ist, sowie zwei einschlägige Urkunden aus dem
Historischen Staatsarchiv Lettlands in Riga, die sich in den dortigen Güterakten
befinden. Dabei zeigt sich, dass die Originalurkunden des Rigaer Archivs in der Mar-
burger Edition in der Regel offensichtlich berücksichtigt wurden, nicht aber die
umfangreiche Sekundärüberlieferung mittelalterlicher Urkunden der einschlägigen
Rigaer Aktenbestände. Diese ist seit dem 16. Jahrhundert vor allem bei Gerichts-
verhandlungen oder Erbteilungen entstanden und enthält auch Abschriften von
Originalen, die nicht mehr nachzuweisen sind und sich mengenmäßig kaum ab-
schätzen lassen.
Im Einzelnen wurden in der Lehrveranstaltung folgende Urkundentexte
berücksichtigt (wobei sich “Bauer” und “erg” auf die Marburger Edition bezieht,
“DSHI” auf die Dokumentesammlung im Herder-Institut Marburg und “LVVA” auf
das Historische Staatsarchiv Lettlands in Riga):
6
Bauer 069 Bauer 332
Bauer 121 Bauer 361
Bauer 128 Bauer 401
Bauer 131 Bauer 419
Bauer 138 Bauer 474a
Bauer 141 DSHI 190 Kurland XIV, 6 Suhrs, 77, 9
Bauer 172 erg0059
Bauer 181 erg0073
Bauer 192 erg0077
Bauer 196 erg0104
Bauer 209 erg0116
Bauer 209 erg0131
Bauer 282 erg0205
Bauer 298 erg0243
Bauer 298 erg0414
Bauer 305 erg0556
Bauer 306 erg0740
Bauer 311 erg0860
Bauer 312 erg0874
Bauer 322 LVVA, 8.2. cap c.77_2
Bauer 327 LVVA, 1100-4-21, Bl.14-16R
7
3. In den ausgewerteten Scheidegängen nachgewiesenes toponymisches Material
Die folgende Aufstellung stellt das zentrale Resultat der vorliegenden Arbeit dar.
Die erste Spalte „Ortsname“ enthält in alphabetischer Reihenfolge und in
authentischer Schreibweise die in den Urkunden gefundenen Ortsangaben. Die
farblich unterlegten Zeilen beziehen sich dabei auf eine Urkunde von 1253, deren
Angaben sich auf einen Raum beziehen, der nach Süden weit über das spätere
Kurland hinausreicht und die im Rahmen dieser Arbeit nicht weiter verfolgt wurden
(vgl. in der Marburger Edition den Kommentar zu Bauer020).
Die folgende Spalte gibt so weit wie möglich an, worum es sich bei dem Ortsnamen
handelt.
Die Spalte „Kartenbez. heute“ gibt einen Namen an, unter dem der jeweilige
Quellenbegriff vermutlich in der heutigen lettischen Kartografie über die
Internetseite http://kartes.lgia.gov.lv/karte/ nachzuweisen ist. Wenn dort vergeblich
gesucht wurde, ist dies in der Spalte durch ein Fragezeichen gekennzeichnet.
Die Spalte „Pilsēta/pagasts“ enthält, soweit man es vermuten kann, eine heutige Stadt
bzw. Kreisangabe.
Die Spalte „Jahr“ gibt die Jahreszahl an, aus dem die Ortsangabe stammt.
Die Spalte „in Urkunde“ weist die Archivsigle der betreffenden Urkunde nach.
8
Ortsname:
Kartenbez. heute Pilsēta/pagasts: Jahr: in Urkunde:
Abellsede ? 1487 Bauer 305
Abowe Fluss Abava
1392 Bauer 138
Abowe, dorp Flurname Abavas? Tukums 1338 Bauer 069
Ackerthal Flurname ? Talsi 1410
LVVA, 1100-4-21,
Bl.14-16R
Ackmansche strowthe Bach Akmeņstrauts
Saldus raj. (pie
Pampāļiem) 1486 Bauer 298
Adzen, dorp Flurname Āžu ciems? Dundaga 1338 Bauer 069
Aggenine Flurname
1253 erg0205
Agmen Flurname Akmene Aizpute 1397 Bauer 141
Agmenewalke up Cursch /
Acmennewalke Bach Akmeņvalks 1338 Bauer 069
Ahmling beke Bach ? 1502 erg0116
Akkite Flurname
1253 erg0205
Alandeß becke Bach Ālande Grobiņas 1477 Bauer 282
Aliseiden Flurname
1253 erg0205
Almatz
Gesinde des Rothhofschen
Gutes ?
1801
DSHI 190 Kurland
XIV, 6 Suhrs, 77, 9
Alovste Flurname Alakstes ciems? Dundaga 1338 Bauer 069
Alowste Fluss / Bach Alokstes upe? Apriķi 1338 Bauer 069
Alswanghen, beke Bach ? 1338 Bauer 069
Alswangische moelenbeke Mühlenbach 1553 Bauer474a
Alxnewadt, siep Bach Alkšsņvalks Kuldīga 1497 Bauer 332
Amelinge Flurname
1253 erg0205
Andeman broke Flurname ? Talsi
1369;
1410
LVVA, 1100-4-21,
Bl.14-16R
Andemen / Andumen Flurname ? Talsi 1397 Bauer 141
Angerssche see Engures ezers? 1495 Bauer 327
Ansschen wech Weg ? 1486 Bauer 298
Anwatsche brugge ? 1486 Bauer 298
Anzina Flurname
1253 erg0205
Appesche beke Bach Apše Vaiņodes nov. 1489 Bauer 311
Apposchin brughe ? 1489 Bauer 311
Appraten Flurname ? 1338 Bauer 069
Appule Flurname
1253 erg0205
Appusche beke Bach Apše Embūte 1490 Bauer 312
Appusse Flurname
1253 erg0205
Apsche walck Bach, Nähe Gut Suhrs Āpšvalks Valdemārpils 1801
DSHI 190 Kurland
XIV, 6 Suhrs, 77, 9
9
Ortsname:
Kartenbez. heute Pilsēta/pagasts: Jahr: in Urkunde:
Apschen berch Berg Apšukalni? Rucava 1490 Bauer 312
Apschupp Bach 1525 Bauer 401
Apsen purwe Espensumpf Apšu purvs Saldus 1437 Bauer 192
Apsen walke Apšvalks? Talsi 1437 Bauer 192
Aralden Flurname ? 1338 Bauer 069
Assensirn / Adsirn Flurname ? Kandava 1397 Bauer 141
Assicklandt Flurname ? 1490 Bauer 312
Atlatsche beke / Atletsche
beke Bach 1494 Bauer 322
Auuethe beke Bach 1490 Bauer 312
Azen Flurname
Āzene (ūdenstece pie
Rīgas)? Āži (auch
Ahsen) Dundaga 1338 Bauer 069
Azimputischer,
Azimputtischer wech 1439 Bauer 196
Bakhusen, beke Bach Bakūži? 1489 Bauer 311
Balson Flurname ? 1486 Bauer 298
Balson 1487 Bauer 305
Bartholomeus pirde ? 1437 Bauer 192
Barthwan Fluss
1253 erg0205
Bassen Flurname Basu pagasts? Aizpute? 1338 Bauer 069
Bathische weg Weg 1489 Bauer 311
Beberoth Beberbeķi? Babīte 1487 Bauer 305
Beberoth, see
Beberbeķu
dzirnavezers? 1486 Bauer 298
Bebrungis Flurname
1253 erg0205
Behrwolde Flurname Lāčmežs (?) Ventspils, Roja 1498 erg0077
Bersen beke / Bersenbecke Bach 1541 Bauer419
Bersenbrugge 1437 Bauer 192
Bersesch brugghe Brücke
Bērzu tilts, Bērzi -
Flurname Ventspils 1400 erg0104
Berssendorp Flurname
Bērzciems (x 3
Engurē) 1486 Bauer 298
Berssendorpp Flurname 1487 Bauer 305
Bertaue Bach Bārta (Bārtas vecupe?)
Grobiņas, Nīcas,
Priekules, Rucavas 1525 Bauer 401
Bestien von der Winda, siip Bach ? 1338 Bauer 069
Birse Bach 1507 Bauer 361
Birsegalve Flurname Birzgale? 1338 Bauer 069
Birstete Flurname
1253 erg0205
10
Ortsname:
Kartenbez. heute Pilsēta/pagasts: Jahr: in Urkunde:
Bockesberch Berg ? 1495 Bauer 327
Bosen Flurname 1534 erg0059
Bosischen wech Weg nach Bosen (?) 1534 erg0059
Boßen Flurname 1534 erg0059
Boyensemme Flurname Bojas Aizpute 1338 Bauer 069
Brastuppe Bach 1525 Bauer 401
Breddene 1477 Bauer 282
Brede purwe Sumpf Briežu purvs 1525 Bauer 401
Bredeme, wisch Wiesename Brieži 1338 Bauer 069
Brisewalke Bach Brizvalka ? 1477 Bauer 282
Bryxtel beke Bach
Birztala ? (lett.
"brukstalas" (veralt.) =
birze ) Embūte 1490 Bauer 312
Bulder Aa Fluss 1519 erg0556
Bundell, sypp Bach 1519 erg0556
Buttlern lande Flurname ? 1502 erg0116
Byrsine Flurname
1253 erg0205
Caddern acker ? 1425 Bauer 172
Calende Flurname
1253 erg0205
Candow Flurname Kandava 1476 erg0073
Cappszell brugge ? 1495 Bauer 327
Capuste purwe Kāpostu purvs Olaines nov. 1437 Bauer 192
Carkele Flurname
Dzērves? (Groß-
Dswerwen) Grobiņa 1338 Bauer 069
Carmese sip ? 1386 Bauer 121
Cayren, vlete Flurname ? 1400 erg0104
Cecklis Flurname
1253 erg0205
Cekulviseme Flurname
1253 erg0205
Celine Flurname
1253 erg0205
Celokoten Flurname
1253 erg0205
Cerele Flurname
1253 erg0205
Clamken, see Teich (?) -> See + Sumpf
Klāņezers (Klaņu ezers
(Klaniken)) Tārgale 1338 Bauer 069
Crewenis Flurname
1253 erg0205
Croye, sīip / beke Bach Vanka?
Mazo upju baseini
starp Liepājas ez.
kanālu un Ventu 1338 Bauer 069
Cumrebek, Kummere beke Bach ? Talsi
1369;
1410
LVVA, 1100-4-21,
Bl.14-16R
Dames Flurname
1253 erg0205
11
Ortsname:
Kartenbez. heute Pilsēta/pagasts: Jahr: in Urkunde:
Delmosere ? 1437 Bauer 192
Dexten landt Flurname 1553 Bauer474a
Dipie Flurname
1253 erg0205
Dobbeleen Flurname ? 1486 Bauer 298
Dobbelinsche wech Weg Dobeles ceļš 1534 erg0059
Dobblenn Flurname ? 1444 Bauer 209
Dobe Flurname
1253 erg0205
Dobesche beke
Bach, in Littysche beke
einfließt Dobeļupe ? Embūte 1490 Bauer 312
Dobesylle, heyde Flurname 1519 erg0556
Donnauwesche beke Bach
Augšdonavas/
Lejasdonavas baseins Roja 1498 erg0077
Dorpbrok ? 1400 erg0104
Doruitze brugge Dorupīte ? 1495 Bauer 327
Douzare Flurname
1253 erg0205
Doybe, sype Bach 1541 Bauer419
Drivene Flurname
1253 erg0205
Drumdex Flurname 1521 erg0740
Dude, verpe ? 1338 Bauer 069
Dupplen, Duppeln
Bach, Nähe Groß Duppeln
(Dupele?) ? Dunalkas pag. 1390 Bauer 128
Dussppen / Dursuppen Flurname Dursupe Talsi 1495 Bauer 327
Duzene Flurname
1253 erg0205
Dwenüpp, beke Bach ? 1487 Bauer 305
Dwiristis Flurname
1253 erg0205
Edewalen Flurname Ēdoles muiža Ēdoles pag. 1338 Bauer 069
Edewalen, beke Bach Ēdoles strauts Ēdoles pag. 1338 Bauer 069
Edewalen, wisch Wiese Ēdoles pļava Ēdoles pag. 1338 Bauer 069
Edsen Flurname (Lielīvande?) Lielivande
1437 Bauer 192
Edsenbeke Bach Lielivandes strauts
1437 Bauer 192
Egelin Flurname ?
1437 Bauer 192
Egeln ? 1437 Bauer 192
Eggelsack Flurname 1519 erg0556
Eggelsack, ryver Bach 1519 erg0556
Eickow
Bach, rechtsseitig der
Kurländischen Aa ? 1432 Bauer 181
Ekaw Ekau Iecava
1425 Bauer 172
Ekow
? 1432 Bauer 181
12
Ortsname:
Kartenbez. heute Pilsēta/pagasts: Jahr: in Urkunde:
Elkesemme Flurname Elkupīte ?
1490 Bauer 312
Elsken=Lande Elsken, Elšķene ?
1801
DSHI 190 Kurland
XIV, 6 Suhrs, 77, 9
Embare Flurname
1253 erg0205
Enpilten Flurname
1253 erg0205
Etyne sip ? 1386 Bauer 121
Eystrowte Bach 1538 erg0860
Gandingen Flurname
1253 erg0205
Garde Flurname
1253 erg0205
Gardemecce Flurname ? 1338 Bauer 069
Gardemecce, wisch Wiese ? 1338 Bauer 069
Garisda Flurname
1253 erg0205
Garroße Bach 1519 erg0556
Gedaulle brock ? 1490 Bauer 312
Gedyssche wech Weg ? 1490 Bauer 312
Golbynne beke Bach Gulēnu valks ? 1490 Bauer 312
Goldingeschenn wegh
Weg nach Goldingen
(Kuldīga) Kuldīgas ceļš ? 1488 Bauer 306
Gorene Flurname
1253 erg0205
Goumden heuslach 1477 Bauer 282
Goyrath Flurname 1541 Bauer419
Grese Flurname
1253 erg0205
Grothe siep Bach Grotu strauts 1534 erg0059
Grotte beke Bach Grotu strauts (?) 1498 erg0077
Grundissche lant Flurname 1477 Bauer 282
Grunste Flurname
1253 erg0205
Hauicksberge / Hauiksberch Berg ? 1495 Bauer 327
Hauskum Flurname ? 1502 erg0116
Hosowe, beke Bach ? 1338 Bauer 069
Huicksche wech Weg ? 1521 erg0740
Hundesbeke Bach 1553 Bauer474a
Ilmede Flurname Ilmute 1338 Bauer 069
Ilsenn sehe See 1531 erg0414
Ilze Flurname
1253 erg0205
Iwandische beke Bach 1553 Bauer474a
Jaculsche wech Flurname ?
1437 Bauer 192
Jagarspirckst Žagarvalks 1801 DSHI 190 Kurland
13
Ortsname:
Kartenbez. heute Pilsēta/pagasts: Jahr: in Urkunde:
XIV, 6 Suhrs, 77, 9
Jameyten Tiemene Ēdoles pag. 1338 Bauer 069
Janopp, sipp Bach 1519 erg0556
Jurgensbecke / Jurgensche
beke Bach Jurģupe Talsi 1498 erg0077
Jursalem Flurname ? 1338 Bauer 069
Kaggepurve Sumpf Kaģa lanka Grobiņas 1525 Bauer 401
Kalaten Flurname
1253 erg0205
Kallai Gesinde Kallas? Grobiņa 1801
DSHI 190 Kurland
XIV, 6 Suhrs, 77, 9
Kalveseme Flurname
1253 erg0205
Kalwupurw ? Talsi 1369
LVVA, 1100-4-21,
Bl.14-16R
Kanschen wech (Kandauschen Weg) ? 1495 Bauer 327
Kappuppe Bach Kapupe
Mazo upju baseini
starp Liepājas ez.
kanālu un Ventu 1525 Bauer 401
Karckelen Flurname Kārkļi
Jaunjelgava (pie
Sūnākstes) 1534 erg0059
Karielanken Flurname Laukāres? Jaunjelgava 1338 Bauer 069
Kartine Flurname
1253 erg0205
Kaukis Flurname
1253 erg0205
Kerckuppe Bach ? 1525 Bauer 401
Kissen beke Bach ? 1477 Bauer 282
Klaen / Klahnen Flurname Klāņi Talsi 1495 Bauer 327
Kommortz ? 1801
DSHI 190 Kurland
XIV, 6 Suhrs, 77, 9
Krowalken syp, Crowalcken Bach Krovalks Talsi
1369;
1410
LVVA, 1100-4-21,
Bl.14-16R
Kukesche wege Weg ceļš uz Kukšu muižu?
Kukšas, Tukujma
novads 1534 erg0059
Kunkellstrowt, sipe Bach Kukuļupīte ? Aizpute 1497 Bauer 332
Labbar Flurname
1253 erg0205
Lachsische wech Weg Laši? Dobele 1534 erg0059
Lactifoine Flurname
1253 erg0205
Ladze, beke Bach
Isla? (ietek Laidzes
ezerā)/ Laža? Talsi/ Aizpute? 1338 Bauer 069
Ladzenzirn, Lazenzirn;
Ladsersche weg
Laidze, Laidzes ciems Talsi
1369;
1410
LVVA, 1100-4-21,
Bl.14-16R
Laitzeken Brock Flurname Laidzes tlts? Talsi 1369
LVVA, 1100-4-21,
Bl.14-16R
Lameyten Flurname (?) Lamiņi? Tukums 1338 Bauer 069
Lancke Bach Lanka / Lankupīte Embūte 1490 Bauer 312
14
Ortsname:
Kartenbez. heute Pilsēta/pagasts: Jahr: in Urkunde:
Lapetzin, Lapesemmen Flurname ? Talsi
1369;
1410
LVVA, 1100-4-21,
Bl.14-16R
Lapeyne
Lapupe
Kuldīga (atrp
Kuldīgu un
Aizputi) 1488 Bauer 306
Lappeyne, beke Bach, fließt in die Alovste Lapupe
Kuldīga (atrp
Kuldīgu un
Aizputi) 1338 Bauer 069
Laßdeuppe, beck Bach ? 1547 erg0243
Lassiten Flurname
1253 erg0205
Latthum, Sehe See ? 1553 Bauer474a
Latzschepurwe Bärensumpf (Lāču purvs) Lāču purvs?
Ozolnieki (pie
Jelgavas) 1644
LVVA, 8.2. cap
c.77_2
Layename Serne Flurname ? 1489 Bauer 311
Leckne Lukne ?
LT robeža (pie
Rucavas) 1425 Bauer 172
Leipiaseme Flurname
1253 erg0205
Lepewalk, siip Bach ? 1338 Bauer 069
Lepuppe Bach Lapupe? 1525 Bauer 401
Leßdenn Flurname 1544 erg0874
Letzime Flurname
1253 erg0205
Lhepar, früher Schwytte Bach 1538 erg0860
Libbene 1) Bach 2) See Līgupe ? Kandava 1437 Bauer 192
Liegenbecke Bach Līgupe pie Rucavas 1476 erg0073
Lipe Flurname ? 1338 Bauer 069
Lipesche beke Bach Lipas strauts (?) 1498 erg0077
Lippayten / Lappayten Flurname Lipaiķi? Turlava (Kuldīga) 1338 Bauer 069
Littysche beke / Littesche
beke Bach ? 1490 Bauer 312
Liuaassche wech/weg ? 1477 Bauer 282
Lobe Flurname
1253 erg0205
Loke Flurname
1253 erg0205
Lossche beke Bach Lašupe Embūte 1490 Bauer 312
Lullumsche wegk Weg ? 1553 Bauer474a
Lusa, see Teich (?) ? 1338 Bauer 069
Luskatzels Weg ? 1525 Bauer 401
Lyndal Bach, Nähe Groß Duppeln ?
1390 Bauer 128
Maisedis Flurname
1253 erg0205
Maitinite Flurname
1253 erg0205
Malekalne, berch Berg Mālkalns? 1490 Bauer 312
15
Ortsname:
Kartenbez. heute Pilsēta/pagasts: Jahr: in Urkunde:
Malenstrowte / Malenstroute Bach Mālupīte Kandava 1495 Bauer 327
Mamespintes Flurname ? 1338 Bauer 069
Mamestrate Flurname ? 1495 Bauer 327
Marra, beke Bach Mara 1338 Bauer 069
Matersscher weg ? 1477 Bauer 282
Matke purwe Matužēņu strauts ? 1437 Bauer 192
Matwa Flurname
1253 erg0205
Meddelische tack Pfad (lett.) 1544 erg0874
Meddemnes Flurname
1253 erg0205
Meddulen Flurname Medole 1494 Bauer 322
Meddulsche becke Bach Medoles strauts Ventspils 1494 Bauer 322
Megowe Flurname
1253 erg0205
Melenoppe Bach ? 1521 erg0740
Mellenuppe Bach Mellupīte 1525 Bauer 401
Melneuppe Bach ? 1547 erg0243
Memela Fluss Mēmele
1253 erg0205
Meschelesche wech Weg 1544 erg0874
Messuppe Bach Remese ? Grobiņa 1525 Bauer 401
Minia Fluss
1253 erg0205
Mitowesche schedinge Grenze mit Mitau Jelgava 1519 erg0556
Modenstrowte münde Bach, Mündung Modes grāvis Ventspils 1502 erg0116
Mutene Flurname
1253 erg0205
Nabbei Bach Naba Ēdoles pag. 1494 Bauer 322
Naboles munde Nabalgrāvis ? 1338 Bauer 069
Nateye Flurname
1253 erg0205
Neberge Flurname
1253 erg0205
Neddersche brock ? 1487 Bauer 305
Nedersche brock ? 1486 Bauer 298
Nedinge Flurname
1253 erg0205
Neuenkruges Ackerland Flurname Jaunzemju strauts ?
1801
DSHI 190 Kurland
XIV, 6 Suhrs, 77, 9
Neuenwald (in der Nähe von Tārgale) Jaunupe Tārgale 1801
DSHI 190 Kurland
XIV, 6 Suhrs, 77, 9
Newaren Flurname
1253 erg0205
Normen Flurname ? 1338 Bauer 069
16
Ortsname:
Kartenbez. heute Pilsēta/pagasts: Jahr: in Urkunde:
Novade, sipe Bach Novadu strauts 1338 Bauer 069
Nowauting
Bach, wo? wie Oseling, in
Duena Novadnieku strauts ?
1644
LVVA, 8.2. cap
c.77_2
Obbetarre, akkere Flurname ? 1400 erg0104
Octekalwe Kalvaitu upīte ? 1439 Bauer 196
Odern Becke/Beke Bach ? Talsi
1369;
1410
LVVA, 1100-4-21,
Bl.14-16R
Oseling
Bach, wo? wie Nowauting,
in Duena ?
1644
LVVA, 8.2. cap
c.77_2
Osere Ezere ? 1437 Bauer 192
Osewalck Bach Užava ? Ventspils 1494 Bauer 322
Oste, beke Bach Oste Dundaga 1489 Bauer 311
Otangke Bach Otaņķe Grobiņas, Nīcas 1525 Bauer 401
Oüwatsche brugge ? 1487 Bauer 305
Oweckssche beke Bach ? 1487 Bauer 305
Owthsche see / Owtze see ? 1487 Bauer 305
Owtzssche see/ Owtzessche
see ? 1487 Bauer 305
Pacletias Flurname
1253 erg0205
Palange Flurname Palanga Lietuva 1253 erg0205
Palßgenbecke Bach ? 1498 erg0077
Paluen Flurname ? 1338 Bauer 069
Papendieck Flurname Papes kanāls ? 1507 Bauer 361
Papissen Flurname
1253 erg0205
Papundiken, dorp Flurname ? 1338 Bauer 069
Parbonen Flurname Pērbone Aizpute 1338 Bauer 069
Parwalck Bach 1519 erg0556
Passchendenbecke
Bach , (Passeden =
Pasēde)
Pastendes (Stendes)
upe? Kuldīga 1497 Bauer 332
Pastenden beck Bach Stende Talsi 1521 erg0740
Pastendessche wech Weg nach Pastende Talsi 1521 erg0740
Peddegesche velth ? 1487 Bauer 305
Peinis Flurname
1253 erg0205
Peltzenbecke Bach Pelčupe / Vecā Pelčupe Kandava 1495 Bauer 327
Peneschener weg 1525 Bauer 401
Peruicalle Flurname ? 1338 Bauer 069
Pesteschendt weg 1507 Bauer 361
Pestischer weg 1507 Bauer 361
Peweyseme, dorp Flurname ? 1338 Bauer 069
17
Ortsname:
Kartenbez. heute Pilsēta/pagasts: Jahr: in Urkunde:
Pilene Flurname
1253 erg0205
pilsate Pilsupe 1444 Bauer 209
Pilsaten Flurname
1253 erg0205
Piltensche wegh Weg 1553 Bauer474a
Pinen Flurname? 1525 Bauer 401
Pirsewalck=Bäche Nebenfluß von Rinda Briežvalks Ventspils 1801
DSHI 190 Kurland
XIV, 6 Suhrs, 77, 9
Plakalwische Flurname 1439 Bauer 196
Plenestraute Bach 1507 Bauer 361
Plicke Plotcze ... Ploce Vērgales pagasts 1437 Bauer 192
Plotzen, Plozene Flurname Ploce?
Talsi (Vērgales
pag.)
1369;
1410
LVVA, 1100-4-21,
Bl.14-16R
Pomenie Flurname
1253 erg0205
Popen Pope Pope Ventspils 1801
DSHI 190 Kurland
XIV, 6 Suhrs, 77, 9
Popschen Grieden Flurname Popes Grīvas Ventspils 1801
DSHI 190 Kurland
XIV, 6 Suhrs, 77, 9
Postede, Paxteden Flurname Pastende Talsi
1369;
1410
LVVA, 1100-4-21,
Bl.14-16R
Prauwelscher weg 1507 Bauer 361
Pregedwe Flurname
1253 erg0205
Pretzele Flurname
1253 erg0205
Pretzitwe Flurname
1253 erg0205
Prezames Flurname ? 1444 Bauer 209
Pruszen Flurname ? 1338 Bauer 069
Pundiken, dorp Flurname ? 1338 Bauer 069
Puneyge Brücke ? Talsi 1410
LVVA, 1100-4-21,
Bl.14-16R
Pussen Puze Pusaru grāvis ?
1801
DSHI 190 Kurland
XIV, 6 Suhrs, 77, 9
Pusteren, dorp Flurname ? 1338 Bauer 069
Putwe Flurname
1253 erg0205
Raggenere Bach, wo? Ragavsvalks ?
1425 Bauer 172
Raggeruer, vleith Bach 1519 erg0556
Raggeuer Flurname 1519 erg0556
Remtene Flurname
1253 erg0205
Renschen wech (Rentschen Weg) Renči Brocēni 1495 Bauer 327
Retowen Flurname
1253 erg0205
Rexu Flurname ? 1495 Bauer 327
Rinsen / Rindseln Flurname Rinda/Rindsupe
1397 Bauer 141
18
Ortsname:
Kartenbez. heute Pilsēta/pagasts: Jahr: in Urkunde:
Rodencirkell Skroderupe ? 1495 Bauer 327
Rope Flurname Ropji? Saldus 1494 Bauer 322
Rowde porwe Sumpf ? 1489 Bauer 311
Rudde Bach ? Rudupe Kuldīga 1488 Bauer 306
Runny Bach Ruņa Embūte 1490 Bauer 312
Runnymunde
Mündung des Flußes
"Runne" Ruņa Embūte 1490 Bauer 312
Rutzuwe Flurname
1253 erg0205
Rynsen 1476 erg0073
Ryua, beke Bach Rijas valks? Ventas baseins 1338 Bauer 069
Sabelsche boridunge 1534 erg0059
Sacsile Flurname
1253 erg0205
Sagerupp Bach 1525 Bauer 401
Saghothe Flurname Žagatnieki Ventspils 1338 Bauer 069
Salden Flurname
1253 erg0205
Samaitische grentze Grenze mit [ Samaitien ] robeža ar Žemaitiju
Kurzemes robeža ar
Lietuvu 1487 Bauer 305
Sameyteschen wech Weg 1534 erg0059
Sandersche Heuslach 1477 Bauer 282
Sansingele Flurname
1253 erg0205
Sarde Flurname
1253 erg0205
Sare Flurname
1253 erg0205
Sargenuppe Bach Sargupe Embūte 1490 Bauer 312
Saten becke / Saeten becke Bach Sātu strauts Saldus 1495 Bauer 327
Saten wech Weg 1534 erg0059
Satenschen wege Weg 1534 erg0059
Saukezell Bruch, Sumpf 1439 Bauer 196
Saym Flurname (Saymen) Zemiņi?
Dundaga (pie
Pāces) 1486 Bauer 298
Scalden
Skalda (upe); Skaldas
(Flurname) Aizpute 1386 Bauer 121
Schabpur Bruch, Sumpf 1525 Bauer 401
Scheusche=Uppe Kamārce?? Tārgale (Elkšķene) 1801
DSHI 190 Kurland
XIV, 6 Suhrs, 77, 9
Schmit
Gesinde des Rothhofschen
Gutes Šmitiņi? Ventspils (Tārgale) 1801
DSHI 190 Kurland
XIV, 6 Suhrs, 77, 9
Schmordeckel, siep Bach 1541 Bauer419
Schroden Flurname
1253 erg0205
Schrunden Flurname Skrunda
1253 erg0205
19
Ortsname:
Kartenbez. heute Pilsēta/pagasts: Jahr: in Urkunde:
Schugge brüggen Bach 1507 Bauer 361
Schwete beke Bach 1531 erg0414
Schwytte, jetzt Lhepar Bach 1538 erg0860
Segere Flurname
1253 erg0205
Sehberg / Sehberch Flurname 1544 erg0874
Selaiden, Seelaiden Flurname? Laidze; Laidzes ezers? Talsi
1369;
1410
LVVA, 1100-4-21,
Bl.14-16R
Selborg Flurname (Sēļpils ?) 1547 erg0243
Sellegersche beke Bach Salīnes strauts 1498 erg0077
Semebecke Bach ? 1376 erg0131
Semellgaller Aa Fluss Lielupe 1519 erg0556
Serronnelewcke beth
Vecsērene?
Jaunjelgava
(Daugavas lejasgala
baseins) 1490 Bauer 312
Sesßow Bach, wahrscheinlich 1507 Bauer 361
Sikaswe Flurname
1253 erg0205
Sirnuppe Bach, fließt in die Düna ?
1644
LVVA, 8.2. cap
c.77_2
Skalde Vecskaldnieki? Tārgale 1801
DSHI 190 Kurland
XIV, 6 Suhrs, 77, 9
Skalde=Walck Skalde Ventas baseins 1801
DSHI 190 Kurland
XIV, 6 Suhrs, 77, 9
Slates berch Berg ? 1490 Bauer 312
Slauele walke Bach 1439 Bauer 196
Slegkite Flurname
1253 erg0205
Slewarie Flurname
1253 erg0205
Slonen wech Weg
1486 Bauer 298
Spernes Flurname
1253 erg0205
Spinge beke Bach 1490 Bauer 312
Stanse 1494 Bauer 322
Stattingenn see See 1531 erg0414
Steenbrock Sumpf 1490 Bauer 312
Steenenn sehe der See 1531 erg0414
Stennbeke / Steynube, fleth Bach 1519 erg0556
Stolbe see 1495 Bauer 327
Strasdewalk, siep Bach Strazdupīte Vaiņodes nov. 1489 Bauer 311
Strieges dexsche Bach 1525 Bauer 401
Strigus uppe Bach 1525 Bauer 401
Styme berg 1507 Bauer 361
20
Ortsname:
Kartenbez. heute Pilsēta/pagasts: Jahr: in Urkunde:
Suhrs Zūras
1801
DSHI 190 Kurland
XIV, 6 Suhrs, 77, 9
Sumbre, vlete Flurname Sumbru (iela)? Talsu 1400 erg0104
sunte Anthonio 1477 Bauer 282
Suselsche szee der See 1519 erg0556
Suttelite Flurname
1253 erg0205
Swytte Bach 1538 erg0860
Symensche scheidunge 1534 erg0059
Tagbeken lande 1489 Bauer 311
Talsen 1) Bach 2) See
Talsi
1369;
1410
LVVA, 1100-4-21,
Bl.14-16R
Talsen wege / Talschen
weech Weg nach Talsi Talsu ceļš 1498 erg0077
Tebbere, beke Bach
1338 Bauer 069
Tesstendenbecke Bach Kuldīga 1497 Bauer 332
Tigwen Flurname
1338 Bauer 069
Todeische landt Flurname 1553 Bauer474a
Trecner Flurname
1253 erg0205
Treyde brugghe 1489 Bauer 311
Treyden broke 1489 Bauer 311
Trideick / Trideik Bach Trīdiķi? Jaunpils 1494 Bauer 322
Trvmpsche beke Bach 1490 Bauer 312
Tuckenen von der Winda,
siip Bach
1338 Bauer 069
Tuckesche wege ? 1534 erg0059
Twartekine Flurname
1253 erg0205
Uliwa Flurname
1253 erg0205
Ußkum Flurname ? 1476 erg0073
Utupe, Utepe Flurname Ūtupe ? Talsi
1369;
1410
LVVA, 1100-4-21,
Bl.14-16R
Vastelawen Bach ? 1525 Bauer 401
Vdrende Flurname Ūdrande Ventspils 1338 Bauer 069
Veczele / Wehdsel Nebenfluss der Abau Vēdzele Kandava 1397 Bauer 141
Vedeme, becke Bach ? 1338 Bauer 069
Verpe Bach 1340 Bauer 069
Vesite Flurname
1253 erg0205
Vieswe Flurname
1253 erg0205
Vilgalische wech Weg Vilgāles ceļš Kuldīga 1437 Bauer 192
Virtzen ? 1425 Bauer 172
21
Ortsname:
Kartenbez. heute Pilsēta/pagasts: Jahr: in Urkunde:
Vissemenbecke /
Wissemenbecke Bach ? 1376 erg0131
Vistesemme Flurname ? 1397 Bauer 141
Vitwiten Flurname
1253 erg0205
Vitzedessche wech Weg Vīcežu ceļš Talsi 1495 Bauer 327
Voszberg ndt. "Fuchsberg" ? 1488 Bauer 306
Vpete Flurname upīte? kleiner Fluss 1494 Bauer 322
Vtze ? Auča? Talsi 1541 Bauer419
Wackestraute Bach ? 1507 Bauer 361
Waddack, beke Bach Vadakste Dobele 1487 Bauer 305
Walteten Burg Valtenes muiža Dundaga 1386 Bauer 121
Wanderen Flurname
1253 erg0205
Wanghen Vanga oder Vangi
Kuldīga oder
Kandava 1386 Bauer 121
Warßelandt Flurname ? 1490 Bauer 312
Warthagen, Wartage Bach Vārtāja
Aizputes, Durbes,
Grobiņas, Priekules 1525 Bauer 401
Warwestye Vārve? Ventspils 1525 Bauer 401
Warzen Flurname
1253 erg0205
Waßgesee Bach Vasku dīķis Tukums 1498 erg0077
Watpetsche see Vatstrauts ? 1487 Bauer 305
Watpetschen wech Weg ? 1487 Bauer 305
Waype, beke Bach Vaides grāvis? Dundaga 1338 Bauer 069
Waypseden Flurname Vaide? Dundaga 1338 Bauer 069
Weckessche strowtissche
münde ? 1487 Bauer 305
Weddit, becke Bach 1547 erg0243
Wedsellbeke Bach
Vēdzeļu upe? Vēdzele
- eine Fischart 1502 erg0116
Weibene Flurname
1253 erg0205
Weselische wech Weg Vēzeles/Vēdzeles ceļš? Tukums 1534 erg0059
Wesselische becke /
Wesselnische beke Bach Vēdzeles upe Tukums 1534 erg0059
Wessit Flurname 1547 erg0243
Wettebecke Bach ? 1498 erg0077
Wetzedowgenein, becke Bach 1547 erg0243
Wiettebecke Bach ? 1498 erg0077
Wilkupeen, Wilkapenne Bach Vilkupe Talsi
1369;
1410
LVVA, 1100-4-21,
Bl.14-16R
Wilmesz Flurname Vilku mežs? Kuldīga 1444 Bauer 209
22
Ortsname:
Kartenbez. heute Pilsēta/pagasts: Jahr: in Urkunde:
Windaa Fluß Venta Ventspils 1488 Bauer 306
Wintgerwege Isvinteru strauts ? 1525 Bauer 401
Wirge Flurname Virga ?
1253 erg0205
Wirpe, berge Berg Virpes kalns Ventspils 1494 Bauer 322
Wistesem Flurname ? 1502 erg0116
Wistesemesche flete Bachname ? ? 1502 erg0116
Witpetschen see ? 1486 Bauer 298
Witpetschen wech
Weg nach Weitenfeld 30
km sw Doblen ? 1486 Bauer 298
Witte Sandtberch Flurname 1544 erg0874
Witten berge Berg (Viteskalns?) ? 1494 Bauer 322
Wollffestech Brücke ? 1525 Bauer 401
Wygand Vīganti? 1437 Bauer 192
Wygebene Flurname ? 1489 Bauer 311
Wyttysche munde
Mündung, wo Wyttische
beke in Appusche beke
mündet Vidvide?
Embūte (Priekules,
Vaiņodes nov.) 1490 Bauer 312
Yadeswaden Flurname Jadi Ventspils 1338 Bauer 069
Ydzem ? 1437 Bauer 192
Yewaden, Yawaden Flurname ? 1338 Bauer 069
Ywande Īvande Kuldīgas 1386 Bauer 121
Zabell / Zabeln Flurname Sabile Talsi 1495 Bauer 327
Zabelsche weg / Zabellsche
weg Weg Weg nach Sabile (?) 1476 erg0073
Zalenen, dorp Flurname ? 1338 Bauer 069
Zamaike / Szamaike Flurname ? 1489 Bauer 311
Zelden Flurname Dzelda? Skrundas 1338 Bauer 069
Zelsen ?
1410
LVVA, 1100-4-21,
Bl.14-16R
Zerwe Flurname Dzērves? Saldus 1338 Bauer 069
Zolte see ? 1495 Bauer 327
Zynthere Flurname Dzintari? Saldus/Skrundas 1338 Bauer 069
Zynthere, beke Bach ? 1338 Bauer 069
23
4. Beispiel einer mittelalterlichen Urkunde mit einem Scheidegang in lateinischer
Sprache
Wennemar von Brüggenei belehnt Winricus von Rummel und seine Erben mit einem
Stück Landes in beschriebenen Grenzen [im Gebiet von Groß-Duppeln] zu
Lehngutsrecht.
Riga, 1390 Jan. 5
(„Kurländische Güterurkunden“: Bauer128)
Universis presencia visuris seu audituris frater Wenemarus de Bruogghenoyoe
magister fratrum hospitalis sancte Marie Theutonicorum Ierusolomitani per
Lyuoniam salutem in Domino sempiternam. In presentibus publice profitemur, quod
nos cum consilio et consensu sempiternam. In presentibus publice profitemur, quod
nos cum consilio et consensu fratrum nostrorum discretorum Wynrico de Rumele
suisque veris heredibus presencium exhibitoribus quandam partem terre sub
infrascriptis limitacionibus contentam, primo videlicet incipiendo in influxu
rivulorum Lyndal et Dupplen, rivulum Dupplen ascendendo usque ad crucem
lapideam, ab hac cruce ulterius per cruces eundo usque ad quercum cruce signatam,
ab illa quercu ulterius de cruce ad crucem procedendo usque ad humectum, quod est
limitacio plebani, illud humectum descendendo usque ad paludem cruce signatam,
transeundo ulterius de cruce ad crucem per illam paludem usque ad prenotatum
rivulum Lyndal, cum omnibus suis pertinenciis, iuribus, fructibus et libertatibus
quibuscumque contulimus iure pheodali perpetuo possidendam. In cuius rei
testimonium sigillum nostrum presentibus est appensum. Datum Righe anno Domini
millesimo tricentesimo nonagesimo in vigilia epyphanie Domini.
Hochdeutsche Übersetzung des Scheidegangs:
…zu beginnen am Zusammenfluss der Bäche Lyndal und Duppeln, den Bach
Duppeln hinaufzugehen bis an ein steinernes Kreuz, von dem Kreuz weiter an
Kreuzen vorbei bis an eine Eiche, die mit einem Kreuz gekennzeichnet ist, von der
Eiche weiter von Kreuz zu Kreuz bis an einen Sumpf, der die Grenze des Pfarrers
darstellt, diesen Sumpf entlang bis an einen Sumpf, der mit einem Kreuz
gekennzeichnet ist, und weiter von Kreuz zu Kreuz durch jenen Sumpf bis an den
erwähnten Bach Lyndal…
24
Toponymische Hinweise:
Lyndal, Bach
Duppeln, Bach
25
5. Beispiel einer mittelalterlichen Urkunde mit einem Scheidegang in nieder-
deutscher Sprache
Der Ordensmeister Heidenreich Vincke belehnt Penneike und seine Erben mit
3 Haken Landes in Octekalwen in beschriebenen Grenzen zu kurischem Recht gleich
anderen freien Kuren. Goldingen, 1439 Dezember 1
(„Kurländische Güterurkunden“: Bauer196)
Wie broder Heidenrik Vincke, meister Dutsches ordens to Liefflande, bekennen unde
betugen openbar in dusseme openen breve, dat wi mit rade unde vulbort unsir
ersamen medegebedigere gegeven unde vorlenet hebben unde mit crafft dusses
breves geven unde vorlenen Penneiken unde alle sinen rechten waren erven dre
haken landes to Octekalwen, in dusser nagesreven schedingen belegen: int erste
antohevende an eyme sipe Slauele walke geheten, deme sipe langes den thunen tor
vorder hant to gande beth an eynen eykenen bom mit eyme cruce getekent, von der
eyken eyne pyrde entlanges to gande beth uppe den Azimputischen wech, dar eyn
steen licht mit eyme cruce getekent, von deme stene den vorbenomeden wech dwers
over to gande snoerricht beth an eynen eykenbom mit eyme cruce getekent, de dar
steit upp der Plakalwischen schedingen, von der schedinge vorgerord eyner grundt to
volgende beth in den vorbenomeden Azimputtischen wech, dar ok eyn steen licht mit
eyme cruce getekent, von deme stene den vorbenomeden wech dwers over to gande
beth an eyn brok, Satepurwe geheten, dat brok doer to gande beth an eyn siepp, von
[deme] sipe to gande beth upp eyne herde, dar eyn steen licht, mit eyme kruce
getekent, von deme vorbenomeden stene to gande beth an dat erste vorbenomede
siepp, deme sipe to volgende beth an eynen steen, mit eyme kruce getekent, dar sigh
dusse schedinge ersten anhoeff, welkere dre haken landes vorbenomet sal unde mach
Penneike vorgerort mit alle sinen rechten waren erven mit aller tobehoringen, nuth
unde beqwemicheid, wo de genomet sien effte genomet moge werden, mit hoislagen
unde woer de vorbenomeden Penneike mit alle sinen rechten waren erven mach recht
to hebben, nichtisnicht buten bescheiden unde in aller mathe, alze de vorbenomede
Penneike de vorbescreven dre haken landes tovoren hevet beseten, so sal unde mach
de vorbenomeden Penneike mit alle sinen rechten waren erven vort hebben, besitten
unde bruken frey glike anderen freien Kuren na Kurschem rechte to ewigen tiden.
Des tor orkunde unde to eyner tuchnisse hebbe wi unse ingesegel laten hangen
undene an dussen breff, de gegeven is to Goldingen am dinxsdage na sunte
26
Andrewes dage in den jaren na Cristi gebort dusentveerhundert darnah im
negenundedortigesten jare.
Hochdeutsche Übersetzung des Scheidegangs:
… zunächst anzufangen an einem Bach, der Slaueke walke heißt, den Bach entlang
den Zäunen geradeaus zu gehen bis an eine Eiche, die mit einem Kreuz
gekennzeichnet ist, von der Eiche ein Grenzzeichen entlang zu gehen bis auf den
Azimputischen Weg, wo ein Stein liegt, der mit einem Kreuz gekennzeichnet ist, von
dem Stein quer über den genannten Weg zu gehen geradeaus bis an eine Eiche, die
mit einem Kreuz gekennzeichnet ist und die auf der Plakalwischen Grenze steht, von
der Grenze geradeaus einem Tal zu folgen bis an den genannten Azimputtischen
Weg, wo ebenfalls ein Stein liegt, der mit einem Kreuz gekennzeichnet ist, von dem
Stein quer über den genannten Weg zu gehen bis an einen Bruch, der Satepurwe
heißt, durch den Bruch zu gehen bis an einen Bach, von dem Bach weiterzugehen bis
an festen Boden, wo ein Stein liegt, der mit einem Kreuz gekennzeichnet ist, von
dem genannten Stein bis an den erstgenannten Bach zu gehen, dem Bach zu folgen
bis an einen Stein, der mit einem Kreuz gekennzeichnet ist, wo dieser Grenzgang
begonnen hat…
Toponymische Hinweise:
Slaueke walke, Bach
Azimputischer Weg
Plakalwische Grenze
Satepurwe, Sumpf
27
6. Lexikalischer Nachweis: toponymische Hilfsmittel
Unentbehrlich beim Nachweis historischer Ortsnamen in Lettland ist das Werk
Baltisches historisches Ortslexikon Teil II: Lettland (Südlivland und Kurland), Köln-
Wien 1990, auch wenn hier in erster Linie bewohnte Ortschaften aufgeführt sind,
nicht auch weiterreichendes toponymisches Material.
Darüber hinaus hilft die Internetseite
http://www.ciltskoki.lv/index.php?option=com_content&view=article&id=2052&Ite
mid=400&lang=en
bei der “Übersetzung” von in Lettland nachgewiesenen deutschen Ortsnamen ins
Lettische. Auf dieser Seite sind über 10 000 Ortsnamen aus unterschiedlichen
Quellen aufgelistet. Die erste Spalte zeigt den deutschen Ortsnamen, die zweite die
lettische Benennung. Die weiteren Spalten weisen auf die Lage des betreffenden
Ortes hin.
Um weiteres toponymisches Material zu gewinnen bzw. die historischen Kontinuität
einzelner Ortsnamen in Lettland festzustellen, wären bei einer weitergehenden
Untersuchung auch ältere toponymische Untersuchungen heranzuziehen, die vor
allem in älteren lettisch-deutschen Wörterbüchern zu finden sind. Besonders
hervorzuheben ist die Aufstellung bei
Stender, Gotthard Friedrich, Lettisches Lexikon, Bd. 1-2., Mitau 1789
http://digital.onb.ac.at/OnbViewer/viewer.faces?doc=ABO_%2BZ155961802
(Seite 746 ff., digital 894 ff.)
Einen allgemeinen Überblick über ältere Werke mit toponymischen Zusammen-
stellungen aus dem heutigen Lettland gibt Daina Zemzare, Latviešu vārdnīcas, Rīga
1961, S. 59-60, 90, 147-152, 183-184, 468-4. Hier sind aufgeführt:
● Bruiningk, H., Busch, N. Livländische Güterurkunden. Riga, 1908. (Zemzare,
148)
● Depkins, L. Vārdnīca. (Zemzare, 91)
● Draviņš, K. Dr. jur. Christian Friedrich Temler und sein vergleichendes
Wörterbuch der lettischen Sprache. (Raksts atreferēts lietuvju presē:
J. Kruopas, Seniausias lyginamasis latvių ir lietuvių kalbų žodynas.
Literatūra ir kalba. II. Vilnius, 1957.) (Zemzare, 153)
28
● Endzelīns, J. Latvijas PSR vietvārdi. I daļa. 1. sējums. A-J. Rīga, 1956.
(Zemzare, 90)
● Endzelīns, J. Par Jelgavas vārdu. Izglītības Ministrijas Mēnešraksts. 1932
(Zemzare, 60)
● Lange, J. Vollständiges deutschlettisches und lettischdeutsches Lexicon,
1777. (Zemzare, 147)
● Stučka, P. Mašīnraksts. Par trim Ziemeļvidzemes robežizloksnēm. Kandidāta
disertācija. Rīgā, 1955. (Zemzare, 147)
● Zemzare, D. Valodas liecības par Lejasciema novadu. Rīgā, 1940. (Zemzare,
148)
● Zemzare, D. XVIII gs. leksikogrāfa J. Langes atzīmes par latviešu
toponīmiku. Latvijas PSR Zinātņu Akadēmijas Vēstis. 1957 (Zemzare, 147)
Im Einzelnen finden sich bei Daina Zemzare aus diesen Werken beispielhaft
folgende Ortsnamen, deren kartografischer Nachweis im Rahmen der vorliegenden
Arbeit allerdings ebenso wenig vorgenommen werden konnte wie ihr Vergleich mit
den in den Urkundentexten gefundenen Ortsbezeichnungen:
Abbaine – Abaina (Lubānā) (Zemzare, 149)
Abbule – Abuls (Gaujā) (Zemzare, 147)
Abse – Abza (Ogrē) (Zemzare, 147)
Adaischi – Ādaži (Zemzare, 60)
Ahsputt – Aizpute (Zemzare, 60)
Aiskalna Esars – Aizkalne (Sausnējā) (Zemzare, 149)
Aißkraukle – Aizkraukla (Zemzare, 60)
Allohxne – Alūksne (Zemzare, 60)
Allukste – Alauksts (Piebalgā) (Zemzare, 149)
Ammada – Amata, Amada (Gaujā) (Zemzare, 147)
Arrohne – Aruona (Aiviekstē) (Zemzare, 147)
Assare – Asaru ezers (Nītaurē) (Zemzare, 149)
Atstirre – Atstire (Ogrē) (Zemzare, 147)
Austrone – Austruonieki, Austruones (Zemzare, 147)
bahrtawa – bārta (Zemzare, 90)
balta Esars – baltezers (Zemzare, 149)
baltene – baltezeri (Lubānā) (Zemzare, 149)
29
bārtava – barthau (Zemzare, 90)
behrsaune – bērzaunīte (Aronā) (Zemzare, 149)
bringe esars – briņģu novads (Drustos) (Zemzare, 149)
burtnikohß – burtnieki (Zemzare, 60)
Daugawa – Daugava (Zemzare, 148)
Dihweja – Dīvaja (Daugavā) (Zemzare, 148)
Drihsne – Driksnis, Driksnas ez. (Zemzare, 149)
Düneburg – (Naujenes pills) Daugavpils (Zemzare, 60)
Erle – (Ehrle) Ērgļi (Zemzare, 60)
Gauja – Gauja (Zemzare, 148)
Goldingen – (Ghulldigha) Kuldīga (Zemzare, 60)
Grohbin’ – Groubiņa (Zemzare, 90)
Grubin – (Grohbin’) Gruobiņa (Zemzare, 90)
Juhgla – Jugla (Zemzare, 148)
Kangers – Kangari (Zemzare, 149)
Kreewu uppe – Krievupe (Zemzare, 148)
Krusta kalni – Krusta kalni (Ļaudonā) (Zemzare, 149)
Ķihschu Essars – Ķišezers (Zemzare, 149)
Latte – Latupe (1. Lajasciemā, 2. Iežupes augsgals, Gaujā) (Zemzare, 148)
Mehtra – Mētra (Igaunijā) (Zemzare, 148)
Mitaw – (Nietauja)Jelgava (Zemzare, 60)
Peddezze – Pededze (Aiviekstē) (Zemzare, 148)
Pehrse – Pērse, Pērsēja (Daugavā) (Zemzare, 148)
Pehtera uppe – Pēterupe (jūrā) (Zemzare, 148)
Raune – Rauna (Gaujā) (Zemzare, 148)
Raune – Tirza (Gaujā) (Zemzare, 148)
Revall – (Daņņapills) Tallin (estnisch) (Zemzare, 60)
Ropaiß – Ruopaži (Zemzare, 60)
Sabelesmuische – Sabile (Zemzare, 60)
Sahwe – Sāvienas ezers (Zemzare, 149) – Salaca (jūrā) (Zemzare, 148)
Sallaine – Salainis (Cirgaļos) (Zemzare, 149)
Schkujen – (Skujes) Skujene (Zemzare, 60)
Schmiltenpills – Smiltene (Zemzare, 60)
Seelburg – Sehļapils (Zemzare, 60)
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Sohbule – Zobuļu ezera (Zemzare, 149)
Sohsne – Zuosins (Sasnējā) (Zemzare, 149)
Spilwehns – Ezerspilvēni (Skujenē) (Zemzare, 149)
Spridsine, Pudul Esars – Spridzeni (Ungurā) (Zemzare, 149)
Stohķen Esars – Stuoķēni (bērzaunē) (Zemzare, 149)
Taune – Tauns (Vecpiebalgā) (Zemzare, 149)
Tauruppe – Taure (Ogrē) (Zemzare, 148)
Tellite – Taleja (?) (Aronā) (Zemzare, 149)
Tellite – Talejas ez. (bērzaunē) (Zemzare, 149)
Tohsel – Tuosila (Zemzare, 90)
Wadacka – Vadakste (?) (Zemzare, 90)
Waiwe – Vaive (Raunā) (Zemzare, 148)
Wessete – Veseta (Aiviekstē) (Zemzare, 148)
Wirrane – Virānes ezers (Kraukļos) (Zemzare, 149)
Zabeln – (Sabeles–Muischa) Sabile (Zemzare, 90)
Zahseine, Zehswaina – Cesvaine (Zemzare, 148)
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7. Topografischer Nachweis: kartografische Hilfsmittel
Eine einfache Möglichkeit, die Lage eines bestimmten Ortsnamens auf einer alten
Karte zunächst einmal ungefähr zu lokalisieren, ergibt sich über das Internet mit
Hilfe einer Reihe von Karten, die von der Latvijas Ģeotelpiskās informācijas
aģentūra bereitgestellt wurden. Eine solche Karte wurde am Ende dieser
Ausarbeitung beispielhaft als “Kartenanhang zum Zoomen” angefügt.
Beim Versuch, mittelalterliche Ortsnamen in der heutigen lettischen Kartografie
nachzuweisen, wurde im Rahmen des vorzustellenden Projekts die Internetseite
http://kartes.lgia.gov.lv/karte/ als wichtigstes Instrument herangezogen (siehe
Abschnitt 3, „Kartenbezeichnung heute“). Die Seite bietet mehrere Werkzeuge, die
den Nachweis eines konkreten Flurnamens oder Gewässers erlauben:
Eingangs sind in einem Fenster sämtliche in dem Programm gegebenen Optionen
angegeben. Die erste Option lässt die Karte in Layer einteilen und die Bezeich-
nungen der Legende erkennen. Die zweite Option war für die vorgegebene Frage-
stellung am wichtigsten. Hier gibt es die Möglichkeit, eine Sucheingabe nach
bestimmten Kriterien vorzunehmen, wobei vor allem die Suche nach Gewässern
(“Ūdensteces”) und nach Flurnamen (“Nosaukumi topogrāfiskā kartē”) relevant war.
Wenn eine Sucheingabe erfolgreich ist, zeigen sich sämtliche Ergebnisse, die zu dem
eingegebenen Suchwort passen. Häufiger wurde dabei allerdings deutlich, dass der-
selbe Ortsname an mehreren Stellen Lettlands fixiert ist. Zur Verifizierung eines
Ortsnamens war deshalb stets eine weitere Suche auf einer vom Programm gezeigten
interaktiven Karte erforderlich, auf der die jeweiligen Objekte sowohl zu vergrößern
als auch zu verkleinern sind. Die gesuchte Ortslage musste sich hier als zumindest
plausibel erweisen. Auch wenn nicht zu erwarten war, dass sich sämtliche mittel-
alterliche Ortsnamen in der heutigen Kartografie nachweisen lassen, ist doch eine
ganze Reihe von Geländenamen auf diese Weise offensichtlich zu verorten.
Die Internetseite http://www.balticmaps.lv/ dürfte in erster Linie für die touristische
Zwecke konzipiert worden sein, sie ist jedoch auch für den Nachweis einzelner
Ortsnamen zu nutzen. Mit Hilfe einer Suchoption lassen sich sowohl Flur- als auch
die Gewässernamen auffinden. Beispielsweise wird bei der Eingabe von “Akmeņ-
valks” angezeigt, dass es sich um einen “Fluss” handelt, der zugleich auf einer vir-
tuellen Karte mit einem roten Punkt erscheint. Bei Ergebnissen mit mehreren
32
Angaben zur selben Sucheingabe werden auf der Karte sämtliche infrage kommen-
den Orte markiert.
Für eine Verifizierung des nachgewiesenen toponymischen Materials stehen im
Internet weitere Kartenwerke zu Verfügung, die auf einer digitalen Wiedergabe
älterer Karten beruhen, im Rahmen des vorliegenden Projektes jedoch nicht genutzt
werden konnten. So sind auf der Internetseite kartes.lnb.lv eine Reihe von Karten der
lettischen Nationalbibliothek aus dem 19. und 20. Jahrhundert verfügbar, die virtuell
auf die heutige geografische Karte gelegt wurden. Für das vorliegende Projekt
relevant wären zum Beispiel eine Karte von Hasenpot aus dem Jahr 1916 (Seite 6 der
dortigen Suche) sowie eine Karte von Libau und Umgebung aus dem Jahr 1933
(Seite 9 der dortigen Suche).
Für die Suche bestehen in diesem Kartenwerk zudem drei Optionen:
1. Option: Man kann mit dem Mauszeiger einen konkreten Ort bestimmen, wobei als
Ergebnis sämtliche Eintragungen auf den alten Karten angezeigt werden, die mit
diesem Ort zu verbinden sind.
2. Option: Man kann mit dem Mauszeiger ein bestimmtes Gebiet zeichnen, worauf-
hin dieses auf allen alten Karten angezeigt wird, die mit gezeichnetem Gebiet korres-
pondieren. Hier dürften für das vorliegende Projekt zum Beispiel eine “Karte von
Kurland” aus dem Jahr 1833, eine Karten des “Ducatus Curlandia”´ aus dem Jahr
1747 oder eine Karte “Ducatuum Curlandiae et Semigalliae nec non Districtus Regii
Piltensis Tabula Geographica” aus dem Jahr 1770 relevant sein.
Mit der 3. Option lassen sich die letzten Suchkriterien löschen und es lässt sich eine
neue Suchroutine starten.
Bei der Suche kann man hier zudem eine “Lupe” anwenden. Dabei gibt man ein
konkretes Objekt an – Flurname oder Gewässer – das dann auf der geographischen
Karte sichtbar wird. Darüber hinaus ist ein “Aktīvais parklājums” zu nutzen. Diese
Option lässt topographische Karten aus unterschiedlichen Jahren auswählen, die
Pläne einer bestimmten Stadt aussuchen oder auf eine Orthophotokarte zugreifen.
Die Internetseite
http://kartes.gisnet.lv/?zoom=6&lat=56.29019&lon=21.50732&layers=00B000000F
FFFFFFTTT erfordert demgegenüber längere Zeit zur Einarbeitung. Hier wurden
mehrere Kartenauszüge aus originalen Karten zusammengelegt. Bei der Suche lassen
sich einzelne Objekte detailliert und gut heranzoomen. Doch diese Seite scheint für
33
die Suche von Flurnamen besser geeignet zu sein als für die Suche von Gewässer-
namen, da diese ohne Namensangabe aufgenommen wurden. Beim derzeitigen Stand
des Projektes schien eine Arbeit mit diesem Kartenwerk deshalb weniger erfolgver-
sprechend.
34
8. Lateinisch – hochdeutsches Glossar zu den ausgewerteten Scheidegängen
Zum Nachweis der in den Urkunden in lateinischer Sprache vorkommenden ein-
schlägigen Begriffe wurde herangezogen:
Habel, E./ Göbel, F., Mittellateinisches Glossar. 1989
Latein: Deutsch:
ascendendo hinaufzugehen
castrum Burg
crux lapidea Kreutzstein
de cruce ad crucem von Kreuz zu Kreuz
descendendo hinunterzugehen
eundo zu gehen
fenicidium, foenicidium Heuschlag
fluvium Fluss
fovea Grube
humectum feuchtes Gebiet
in influxu rivulorum beim Zusammenfluss der Bäche
incipiendo zu beginnen mit
limitacio, limitatio Grenze
oppidum Stadt
paludem, ad bis zum Sumpf
pons Brücke
praedictum vorher erwähnt
pratum Wiese
prenotatum rivulum, ad zum vorher erwähnten Bach
quercus cruce signata eine Eiche mit einem Kreuz
quodam ein gewisser
rivo Fluss, Bach
stagnum Gewässer, See, Teich
transeundo hinüberzugehen
ubi wo
ulterius weiter
35
Latein: Deutsch:
usque ad bis zu
usque ad humectum bis zu einer moorigen Stelle
via Weg
villa Dorf
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9. Mittelniederdeutsch – hochdeutsches Glossar zu den ausgewerteten Scheide-
gängen
Zum Nachweis der in den Urkunden in niederdeutscher Sprache vorkommenden
einschlägigen Begriffe wurde herangezogen:
Deutsches Rechtswörterbuch http://www.rzuser.uni-heidelberg.de/~cd2/drw/
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm auf CD-ROM und im Internet
http://dwb.uni-trier.de/de/
Köbler, Gerhard, Mittelniederdeutsches Wörterbuch, 3. A. 201
http://www.koeblergerhard.de/mndwbhin.html
Lübben, August, Mittelniederdeutsches Handwörterbuch. Leipzig 1888
Portal Deutscher Wortschatz http://wortschatz.uni-leipzig.de/abfrage/
Niederdeutsch: Hochdeutsch:
achter hinter
andere zweite
antohevende anzufangen
baven über
bercken baum Birke
berse Pirsch
biegrafft Nebengraben
bokulet mit Grenzzeichen versehen
born Quelle
brock, broke Bruch
copitze Grenzzeichen
dael weiter
droge landt trockenes land
dwer quer
dwers quer
ekenen boem Eiche
Elrenboem Erle
espen baum Espe
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Niederdeutsch: Hochdeutsch:
eychen baum Eiche
feuchtnis moorige Stelle
fichtenbohm Fichte
flaß rote Flachsrotte
flies, fließ Bach
fließgen Flüsschen, Bach
floßrote Flachsrotte
furenboem Fichte
gebröchte Bruch
gebröckede Bruch
gehege eingezäunte Waldanlage
genomet genannt
getekent gezeichnet
gräuen Gräben
grufft Grenzgraben
heerwech Heerweg, Heerstraße
heidigt mit Heidekraut bewachsen
herde fester Boden
heuschlag Wiese, die gemäht wird
hilgen busch der heilige Busch
holm Hügel, Insel
honnychbom Honigbaum
kerspelle Kirchspiel
koppel Weide
kroechstede Kneipe
kuhle, kule Grube
luchtern hand linker Hand
mooßgebroechte Moosbruch, mit Moos gedecktes Moor
morast Sumpf
mößbröcket Moosbruch
nhu nun
obgeregt oben erwähnt
38
Niederdeutsch: Hochdeutsch:
pener Ackerscheide
perde, pirde Grenzzeichen
posses Besitzstand
schedinge, schehdinge, scheidunge Grenze
schnorglieck schnurgrade
shipe s. "siip"
sip, siep, siepp kleines Flüsschen, Bächlein
sprink Quelle
stech kleine Brücke
strackes up direkt
strange Arm von Wasser
syepp s. "siip"
sype s. "sip"
tack (lett.?) Pfad
tohope zusammen
upwart aufwärts
velth Feld
vleth, vlith Bach, Graben
voetpat Fußpfad
vorbenomet vorher genannt
vorberode vorher gewähnt
vorgedacht vorher erwähnt
walck, walk lett. "valks" - Bach
wente bis
wiltnis unbebautes Gebiet
wisch Wiese
wykenbom Grenzbaum
ziip s. "sip"
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10. Ergebnisse und mögliche weitere Arbeitsschritte
Bereits die nachgewiesenen Orts-, Flur- und vor allem Bach- und Gewässernamen
bieten eine Menge toponymisches Material, das – bei aller Vorsicht – schon jetzt
genauere Einsicht in die mittelalterliche Verbreitung niederdeutscher (z. B. Odern
beke, Oste beke oder Nedersche brock), lettischer (z. B. Laßdeuppe, Mellenuppe
oder Octekalwe) und livischer (z. B. Nabbai, Pretzele oder Saukezell) Sprache
erlaubt. Eine genauere Sprachanalyse müsste jedoch einer tiefer gehenden Untersu-
chung vorbehalten bleiben.
Bei einer vollständigen Erfassung der in der Edition des Herder-Instituts nachweis-
baren Scheidegänge sowie einer entsprechenden Auswertung der im Rigaer Staats-
archiv vor allem in der dortigen Aktenüberlieferung zusätzlich vorhandenen Überlie-
ferung dürfte der Umfang des auswertbaren toponymischen Materials jedoch noch in
ganz erheblichem Maße ansteigen.
Dieses Namensmaterial, das im Rahmen des gegebenen Projektes nur sporadisch mit
der vorhandenen lexikalischen und kartografischen Überlieferung in Beziehung
gesetzt werden konnte, wäre in einem zweiten Schritt mit der älteren toponymischen
Forschung zu vergleichen und, soweit möglich, geländemäßig zu verorten. Zu
denken wäre dabei an eine fächerübergreifende Untersuchung von Sprachwissen-
schaftlern, Historikern und Geografen.
Auf diese Weise sollte es möglich werden, die Entwicklung von Sprachen und
Sprachgrenzen für das Mittelalter im heutigen Lettland präziser zu bestimmen, als
dies bislang geschehen ist, und davon ausgehend zu konkreteren Aussagen über die
mittelalterlichen Siedlungsräume der jeweiligen Ethnien zu gelangen.
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11. Kartenanhang zum Zoomen
Henry Lange: Liv- Est- Kurland (Russische Ostseeprovinzen) nach neuesten Quellen
bearbeitet, Riga 1886
(zur Verfügung gestellt von Latvijas Ģeotelpiskās informācijas aģentūra)