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Sieben Sprünge vom Rand der Welt 20.00 Uhr Dienstag Am Ufer 20.00 Uhr Donnerstag Lesung: Saša Stanišić Gesprächspartner: Andreas Platthaus und Thomas Pletzinger Moderation: Maike Albath In der Uckermark ist der Teufel los. Oder vielleicht doch nur ein gewöhnlicher Einbrecher? Die Fenster- scheibe im Dorfarchiv von Fürstenfelde wurde eingeschlagen, aber es fehlt nichts. Dann stellt sich heraus: Es war kein Einbruch, sondern ein Ausbruch. Sämtliche Chroniken, jahrhundertealte Anekdoten und DDR-Alltagserzählungen sind futsch. Sie wabern jetzt durch das Dorf und spüren die Schlaflosen auf. Mit dieser kuriosen Begebenheit beginnt Saša Stanišićs neuer Roman „Vor dem Fest“ (Luchterhand Verlag), der für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert ist. Stanišić wurde 1978 in Višegrad in Bosnien- Herzegowina geboren. Auf der Flucht vor dem Balkankrieg kam er mit vierzehn Jahren nach Deutschland und legte 2006 sein Debüt „Wie der Soldat das Grammofon repariert” vor – ein großer internationaler Erfolg. Damals trat ein schlitzohriger Zehnjähriger in Aktion, der von bosnischen Erntefesten, betrogenen Ehemännern und dem Fluss Drina fabulierte, bis der Krieg dazwischen kam und alles veränderte. Aber Brandenburg scheint nicht weniger literaturfähig zu sein als Ex-Jugoslawien. Wie Saša Stanišić seiner zweiten Heimat literarisch auf die Spur kommt, steht im Mittelpunkt des Abends mit dem Schriftstellerkol- legen Thomas Pletzinger und dem FAZ-Feuilletonredakteur Andreas Platthaus. Eintritt 6 € / 4 € In Zusammenarbeit mit dem Deutschlandfunk. Sendetermin auf UKW 97,7: 29. März 2014, 20.05 Uhr. Studio LCB 20.00 Uhr Montag Ulrike Draesner liest aus ihrem neuen Roman Moderation: Thorsten Doenges „Was ich erlebt habe, wünsch ich dir nicht.” Dieser Satz ihres Vaters hat Simone Grolmann, eine renom- mierte Professorin für Verhaltensforschung, ihr Leben lang begleitet. Sie wurde 17 Jahre nach Kriegsende geboren, und doch reichen ihre Ängste in den verschneiten Breslauer Wald zurück. Eustachius Grolmann, das Kriegskind, das 1945 bei minus 21 Grad mit seiner Mutter und dem behinderten Bruder Emil aus Schle- sien fliehen musste, ist inzwischen 83 Jahre alt. Doch noch immer wird er von den Erinnerungen an die Flucht heimgesucht, und die Schatten dieser Nacht vom 19. auf den 20. Januar 1945 liegen über seinem und dem Leben seiner Tochter. Ulrike Draesner erzählt in ihrem neuen Roman, für den sie im Rahmen des „Grenzgänger”-Programms recherchierte, von der Liebe zwischen Eltern und Kindern und kreuzt die Le- benswege der Grolmanns mit denen einer aus Ostpolen nach Wrocław vertriebenen Familie. Der Roman ist ein Kaleidoskop von Erinnerungen und erzählt mitreißend und poetisch, wie die seelischen Verheerungen einer Generation sich auf das Leben der Nachgeborenen auswirken. Eintritt 6 € / 4 € 20.00 Uhr Donnerstag Von Diderot bis Murakami Die Übersetzer-Kandidaten für den Preis der Leipziger Buchmesse 2014 Lesung und Gespräch: Paul Berf, Robin Detje, Ursula Gräfe, Hinrich Schmidt-Henkel und Ernest Wichner Moderation: Jürgen Jakob Becker Mehr als 4000 literarische Übersetzungen erscheinen Jahr für Jahr in Deutschland – ein Reichtum, der unsere Kultur prägt, unsere Welterfahrung erweitert. Aus guten Gründen wird der „Preis der Leipziger Buchmesse” nicht nur an Schriftsteller und Sachbuchautoren, sondern auch an literarische Übersetzer vergeben. Die für die Shortlist 2014 ausgewählten Kandidaten gehören zu den prominenten Vertretern ihres Fachs, ihre neuen Arbeiten zu den Schwergewichten internationaler Literatur. Paul Berf beschäftigt sich seit Jahren mit dem groß angelegten autobiografischen Romanwerk des Norwegers Karl Ove Knausgård. „Spielen“, der dritte Band, ist soeben bei Luchterhand erschienen. Eine singuläre Erscheinung ist auch William T. Vollmann. Robin Detje hat sein Epos über den 2. Weltkrieg „Europe Central” (Suhrkamp) aus dem Amerikanischen übersetzt. Ursula Gräfe gibt dem japanischen Autor Haruki Murakami eine deutsche Stimme. „Die Pilgerjahre des farb- losen Herrn Tazaki” (DuMont) erobert gerade die Bestsellerlisten. Einen Klassiker neu übersetzt hat Hinrich Schmidt-Henkel. Seine Fassung von Diderots „Jacques der Fatalist und sein Herr” ist bei Matthes&Seitz Berlin erschienen. Ernest Wichner schließlich, Leiter des Berliner Literaturhauses, hat uns mit Varujan Vosganians „Buch des Flüsterns” (Zsolnay) eine Saga des armenischen Volkes, geschrieben von einem rumänischen Autor, zugänglich gemacht. In Zusammenarbeit mit der Leipziger Buchmesse. Eintritt 6 € / 4 € Rafael Chirbes in Lesung und Gespräch Moderation: Dagmar Ploetz Mitten hinein in das Herz der spanischen Wirtschaftskrise zielt der neue Roman „Am Ufer“ (Kunstmann) des 1949 in der Nähe von Valencia geborenen Rafael Chirbes. Wie schon in seinem letzten Roman „Krematorium“ ist der kleine, von Chirbes erfundene Ort Misent an der spanischen Mittelmeerküste Schauplatz des Geschehens. Im Mittelpunkt steht Esteban, Besitzer einer Schreinerei, der sich mit seiner Beteiligung an einem Bauprojekt des örtlichen Bautycoons verspekuliert und damit seinen kleinen Betrieb in die Insolvenz treibt. Aber wie immer bei Rafael Chirbes besticht der Roman nicht allein durch den Stoff, sondern vor allem durch seine überreiche Sprache (Übersetzung: Dagmar Ploetz) und wie er seine Figuren gleichsam en passant die blutige Geschichte Spaniens im 20. Jahrhundert miterzählen lässt. Durch den Abend führt die Übersetzerin Dagmar Ploetz. Eintritt 6 € / 4 € In Zusammenarbeit mit dem Verlag Antje Kunstmann und dem Instituto Cervantes Berlin. 20.00 Uhr Mittwoch Morphin Lesung: Szczepan Twardoch mit dem Schauspieler Leo Solter Moderation: Olaf Kühl Warschau 1939: Leutnant Konstanty Willemann, vor dem Krieg ein Bonvivant und Dandy, streift durch die zerbombte, soeben noch blühende Stadt, in der die deutsche Besatzung alle Freiheit erstickt. Kon- stanty, väterlicherseits selbst Deutscher, betäubt sich mit Alkohol und Morphin – denn er ist zerrissen zwischen seinem versehrten Vater und seiner fanatischen Mutter, und er ist noch mehr zerrissen zwischen seinem unsteten Leben mit rauschhaften Nächten bei der jüdischen Edelprostituierten Salomé und der Sorge um die Zukunft seiner Familie, um seine Ehefrau und den vergötterten kleinen Sohn. Doch dann schließt Konstanty sich dem Widerstand an, und entdeckt sich selbst als einen erschreckend anderen... Szczepan Twardochs „Morphin” war 2012 das literarische Ereignis in Polen. Es ist ein provozierender Roman der starken Bilder und Szenen, in einer Sprache geschrieben, die sich dem rauschhaft erlebten Geschehen anverwandelt. Olaf Kühl, der diesem außergewöhnlichen Buch eine deutsche Stimme gege- ben hat, moderiert den Abend. In Zusammenarbeit mit dem Polnischen Kulturinstitut. Eintritt 6 € / 4 € März März März Cyrano oder die Rückkehr vom Mond Buchpremiere 20.00 Uhr Dienstag Lesung: Durs Grünbein Gesprächspartner: Horst Bredekamp Cyrano oder Die Rückkehr vom Mond - Im Gespräch mit dem Kunsthistoriker Horst Bredekamp stellt Durs Grünbein seinen neuen Gedichtband vor, ein Mond-Zyklus. Den Gedichten schließen sich Beobachtungen an, die ihren Ausgangspunkt in einem Spaziergang über das stillgelegte Flugfeld Berlin- Tempelhof haben. Die Überschrift dieses Schlussteils, Lyrische Libration, nimmt den Astronomenbegriff Lunare Libration auf und schließt die Wahrnehmung einer Taumelbewegung des Mondes und das Lesen von Gedichten zusammen. Umgeben von sonntäglichen Ausflüglern gehen die Gedanken zurück zu den Helden der Apollo-11-Mission, ihrer triumphalen Ankunft in Tempelhof im Oktober 1969. Bezugspunkt wird vor allem Cyrano de Bergerac, „Schriftsteller-Musketier im Goldenen Zeitalter der barocken Bizarrerien“, ein Pionier der Himmelsstürmer im 17. Jahrhundert. – „Ein Pionier war Cyrano auch darin, dass er den Aufstieg zum Mond in aller Stille plante, während er die Rückkehr an die große Glocke hängte als das wahre Spektakel. Er war der erste, der literarisch in Szene setzte, was es heißt, von einer so unwahrscheinlichen Reise heimzukehren.“ Eintritt 6 € / 4 € März März März 20.00 Uhr Donnerstag Verlag Klaus Wagenbach – zum 50. Geburtstag 5 junge Autoren aus 5 Sprachen Lesung: Orfa Alarcón (Mexiko), Arthur Larrue (Frankreich), Owen Martell (England), Eva Roman (Deutschland) und Paola Soriga (Italien) 50 Jahre unabhängiges Verlegen für wilde Leser: der Verlag Klaus Wagenbach hätte Anlass genug, einen sentimentalen Blick zurück in die wechselvolle Geschichte des Verlags zu werfen oder ein „Best-of-Paket“ der letzten 50 Jahre zu präsentieren. Stattdessen erscheinen im Jubiläumsprogramm fünf junge Autoren erstmals auf Deutsch. Ihre Romane, die literarisch unterschiedlicher kaum sein könnten, spielen in der zeitgenössischen Mafiaszene Mexikos oder im Untergrund von Sankt Petersburg, ihre Protagonisten leben in einer sprachlos verstrickten Musikerfamilie, durchstreifen den deutschen Frühlingswald oder verbergen sich in den Katakomben Roms am Ende des Zweiten Weltkriegs. Orfa Alarcón, Arthur Larrue, Owen Martell, Eva Roman und Paola Soriga werden von ihren Lektoren vorgestellt und lesen aus ihren Büchern. Die Verlegerin Susanne Schüssler erzählt von der Programmarbeit des Lektorats und den Ma- ximen des Verlags: Überzeugung und Vergnügen, Sorgfalt und Ernsthaftigkeit – und immer neugierig auf etwas Neues. Eintritt 6 € / 4 € Gemeinsame Veranstaltung mit dem Verlag Klaus Wagenbach. März 19.00 Uhr Freitag Finissage der Autorenwerkstatt „Das zweite Buch” 2013 Es lesen Carsten Kluth, Hanna Lemke, Maxi Obexer, Ulrike Almut Sandig, Florian Scheibe, Tobias Schwartz, Lisa-Maria Seydlitz, Nellja Veremej, Roman Widder und Andreas Martin Widmann Moderation: Thorsten Dönges und Ulrike Draesner Die Autorenwerkstatt Prosa des LCB gibt es seit 1997, sie hat sich seither zu einem wichtigen Forum für jüngere Autorinnen und Autoren entwickelt. Im Jahre 2013 variierten wir das bewährte Format und schrieben, eine Anregung von Ulrike Draesner aufgreifend, erstmals die Autorenwerkstatt „Das zweite Buch” aus. Zehn Autorinnen und Autoren haben im vergangenen Herbst an vier Wochenenden ihre Romanprojekte und Erzählungen zur Diskussion gestellt. Am heutigen Abend stellen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Werkstatt ihre Texte vor. Es geht um Familiengeschichten und fragile Beziehungs- konstellationen; Szenen aus dem Berliner Leben und das Miteinander von Menschen und Tieren sind dabei, ein Ausflug in die Geschichte Mitteleuropas und verspielt-düstere Erzählungen. Beiträge aller Stipendiaten sind auch in der aktuellen Nummer unserer Zeitschrift „Sprache im technischen Zeitalter” zu lesen. Gefördert von der Kulturabteilung des Berliner Senats. Eintritt frei Studio LCB 20.00 Uhr Dienstag Lesung und Gespräch mit Sibylle Lewitscharoff, Rainer Moritz und Heinrich Steinfest Moderation: Denis Scheck Wer den neuen Roman von Sibylle Lewitscharoff aufschlägt, darf sich auf eine Überraschung gefasst machen. Geistreich und ja, auch unterhaltsam erzählt hat die 1954 in Stuttgart geborene Autorin schon immer, aber so wie zu Beginn ihres neuen Romans noch nie: „Er lag im Bett. Bis vor kurzem hatte Killmousky neben ihm geschlafen. Es war jetzt eine ganze Weile her, genauer gesagt, es hatte sich in einer Sonntagnacht im Mai 2011 zugetragen: der Beginn einer wunderbaren Freundschaft, wie es am Schluß von Casablanca heißt.“ Auch Leser des österreichischen Krimi-Genies Heinrich Steinfest, Jahrgang 1961, werden sich nach der Lektüre von „Der Allesforscher“ verblüfft die Augen reiben: kein Mord, kein Verbrechen nirgends. Stattdessen: „Der Beginn eines jeden Buchs leidet unter einem großen Manko: Es fehlt die Musik.“ Und Rainer Moritz erfindet in „Mutter kommt, wir halten durch" den schwäbischen Heimatroman neu. Die Zeit ist aus den Fugen: Büchner-Preisträgerinnen schreiben Krimis mit schwarzen Katern als Helden, Krimiautoren entdecken ihre Liebe zum Kind, und gestandene Literaturkritiker outen sich als schlagerhörige Sentimentalisten und Liebesromanverfasser ... Alle drei Autoren versuchen im „Studio LCB“ zu klären, warum man im literarischen Leben hierzulande so gnadenlos auf eine Rolle festgelegt wird, ob das sein muss, und wieso ein Doppelleben in der Literatur Freude macht. Eintritt 6 € / 4 € In Zusammenarbeit mit dem Deutschlandfunk. Sendetermin auf UKW 97,7: 26. April 2014, 20.05 Uhr. April April literarisches colloquium berlin märz & april zweitausend +14 Wegen Renovierungsarbeiten im Erdgeschoss (Erneuerung der Gäste-WCs, Maler- und Parkettarbeiten) finden vom 7. - 30. April 2014 keine Veranstaltungen im LCB statt. Ab sofort vor und nach der Veranstaltung: kleine Speisen von Aldente Catering! 20.00 Uhr Mittwoch Schreiben über die Ränder Europas – Sachbücher im Gespräch Lesung und Diskussion mit Ulrich Ladurner und Stephan Wackwitz Moderation: René Aguigah und Jens Bisky Es gibt Ränder, die in der Mitte liegen. Städte wie Tiflis, Baku oder Eriwan zum Beispiel – weshalb Stephan Wackwitz, Leiter des Goethe-Institutes in Tiflis, sein dort geschriebenes Buch "Die vergessene Mitte der Welt" (S. Fischer) genannt hat. Oder auch die Insel Lampedusa: An der äußersten Grenze der EU gelegen, mitten im Mittelmeer, ist sie für unzählige Flüchtlinge der Inbegriff Europas. Ulrich Ladurner, Politikredakteur bei der Wochenzeitung Die Zeit, erzählt in seinem neuen Buch die „Große Geschichte einer kleinen Insel” (Residenz Verlag). Wie lässt sich Europa von seinen Rändern her verstehen? Und wie schreiben sich Texte, die zugleich Reisebericht und Essay sind, Kulturgeschichte und politisches Buch? Wie stets geht es auch an diesem zweiten Abend unserer neuen gemeinsamen Reihe mit Deutschland- radio Kultur „Sachbücher im Gespräch“ um eine Poetologie des Sachbuchs. In Zusammenarbeit mit Deutschlandradio Kultur. Ein gekürzter Mitschnitt des Abends wird in den kommenden Wochen von Deutschlandradio Kultur gesendet. Eintritt 6 € / 4 € April

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Sieben Sprünge vom Rand der Welt

20.00 Uhr Dienstag

Am Ufer

20.00 Uhr Donnerstag

Lesung: Saša StanišićGesprächspartner: Andreas Platthaus und Thomas PletzingerModeration: Maike AlbathIn der Uckermark ist der Teufel los. Oder vielleicht doch nur ein gewöhnlicher Einbrecher? Die Fenster-scheibe im Dorfarchiv von Fürstenfelde wurde eingeschlagen, aber es fehlt nichts. Dann stellt sich heraus: Es war kein Einbruch, sondern ein Ausbruch. Sämtliche Chroniken, jahrhundertealte Anekdoten und DDR-Alltagserzählungen sind futsch. Sie wabern jetzt durch das Dorf und spüren die Schlaflosen auf. Mit dieser kuriosen Begebenheit beginnt Saša Stanišićs neuer Roman „Vor dem Fest“ (Luchterhand Verlag), der für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert ist. Stanišić wurde 1978 in Višegrad in Bosnien-Herzegowina geboren. Auf der Flucht vor dem Balkankrieg kam er mit vierzehn Jahren nach Deutschland und legte 2006 sein Debüt „Wie der Soldat das Grammofon repariert” vor – ein großer internationaler Erfolg. Damals trat ein schlitzohriger Zehnjähriger in Aktion, der von bosnischen Erntefesten, betrogenen Ehemännern und dem Fluss Drina fabulierte, bis der Krieg dazwischen kam und alles veränderte. Aber Brandenburg scheint nicht weniger literaturfähig zu sein als Ex-Jugoslawien. Wie Saša Stanišić seiner zweiten Heimat literarisch auf die Spur kommt, steht im Mittelpunkt des Abends mit dem Schriftstellerkol-legen Thomas Pletzinger und dem FAZ-Feuilletonredakteur Andreas Platthaus. Eintritt 6 € / 4 €

In Zusammenarbeit mit dem Deutschlandfunk. Sendetermin auf UKW 97,7: 29. März 2014, 20.05 Uhr.

Studio LCB

20.00 Uhr Montag

Ulrike Draesner liest aus ihrem neuen RomanModeration: Thorsten Doenges „Was ich erlebt habe, wünsch ich dir nicht.” Dieser Satz ihres Vaters hat Simone Grolmann, eine renom-mierte Professorin für Verhaltensforschung, ihr Leben lang begleitet. Sie wurde 17 Jahre nach Kriegsende geboren, und doch reichen ihre Ängste in den verschneiten Breslauer Wald zurück. Eustachius Grolmann, das Kriegskind, das 1945 bei minus 21 Grad mit seiner Mutter und dem behinderten Bruder Emil aus Schle-sien fliehen musste, ist inzwischen 83 Jahre alt. Doch noch immer wird er von den Erinnerungen an die Flucht heimgesucht, und die Schatten dieser Nacht vom 19. auf den 20. Januar 1945 liegen über seinem und dem Leben seiner Tochter. Ulrike Draesner erzählt in ihrem neuen Roman, für den sie im Rahmen des „Grenzgänger”-Programms recherchierte, von der Liebe zwischen Eltern und Kindern und kreuzt die Le-benswege der Grolmanns mit denen einer aus Ostpolen nach Wrocław vertriebenen Familie. Der Roman ist ein Kaleidoskop von Erinnerungen und erzählt mitreißend und poetisch, wie die seelischen Verheerungen einer Generation sich auf das Leben der Nachgeborenen auswirken. Eintritt 6 € / 4 €

20.00 Uhr Donnerstag

Von Diderot bis MurakamiDie Übersetzer-Kandidaten für den

Preis der Leipziger Buchmesse 2014

Lesung und Gespräch: Paul Berf, Robin Detje, Ursula Gräfe, Hinrich Schmidt-Henkel und Ernest Wichner Moderation: Jürgen Jakob BeckerMehr als 4000 literarische Übersetzungen erscheinen Jahr für Jahr in Deutschland – ein Reichtum, der unsere Kultur prägt, unsere Welterfahrung erweitert. Aus guten Gründen wird der „Preis der Leipziger Buchmesse” nicht nur an Schriftsteller und Sachbuchautoren, sondern auch an literarische Übersetzer vergeben. Die für die Shortlist 2014 ausgewählten Kandidaten gehören zu den prominenten Vertretern ihres Fachs, ihre neuen Arbeiten zu den Schwergewichten internationaler Literatur. Paul Berf beschäftigt sich seit Jahren mit dem groß angelegten autobiografischen Romanwerk des Norwegers Karl Ove Knausgård. „Spielen“, der dritte Band, ist soeben bei Luchterhand erschienen. Eine singuläre Erscheinung ist auch William T. Vollmann. Robin Detje hat sein Epos über den 2. Weltkrieg „Europe Central” (Suhrkamp) aus dem Amerikanischen übersetzt. Ursula Gräfe gibt dem japanischen Autor Haruki Murakami eine deutsche Stimme. „Die Pilgerjahre des farb-losen Herrn Tazaki” (DuMont) erobert gerade die Bestsellerlisten. Einen Klassiker neu übersetzt hat Hinrich Schmidt-Henkel. Seine Fassung von Diderots „Jacques der Fatalist und sein Herr” ist bei Matthes&Seitz Berlin erschienen. Ernest Wichner schließlich, Leiter des Berliner Literaturhauses, hat uns mit Varujan Vosganians „Buch des Flüsterns” (Zsolnay) eine Saga des armenischen Volkes, geschrieben von einem rumänischen Autor, zugänglich gemacht. In Zusammenarbeit mit der Leipziger Buchmesse. Eintritt 6 € / 4 €

Rafael Chirbes in Lesung und GesprächModeration: Dagmar PloetzMitten hinein in das Herz der spanischen Wirtschaftskrise zielt der neue Roman „Am Ufer“ (Kunstmann) des 1949 in der Nähe von Valencia geborenen Rafael Chirbes. Wie schon in seinem letzten Roman „Krematorium“ ist der kleine, von Chirbes erfundene Ort Misent an der spanischen Mittelmeerküste Schauplatz des Geschehens. Im Mittelpunkt steht Esteban, Besitzer einer Schreinerei, der sich mit seiner Beteiligung an einem Bauprojekt des örtlichen Bautycoons verspekuliert und damit seinen kleinen Betrieb in die Insolvenz treibt. Aber wie immer bei Rafael Chirbes besticht der Roman nicht allein durch den Stoff, sondern vor allem durch seine überreiche Sprache (Übersetzung: Dagmar Ploetz) und wie er seine Figuren gleichsam en passant die blutige Geschichte Spaniens im 20. Jahrhundert miterzählen lässt. Durch den Abend führt die Übersetzerin Dagmar Ploetz. Eintritt 6 € / 4 €

In Zusammenarbeit mit dem Verlag Antje Kunstmann und dem Instituto Cervantes Berlin.

20.00 Uhr Mittwoch

Morphin Lesung: Szczepan Twardoch mit dem Schauspieler Leo SolterModeration: Olaf Kühl Warschau 1939: Leutnant Konstanty Willemann, vor dem Krieg ein Bonvivant und Dandy, streift durch die zerbombte, soeben noch blühende Stadt, in der die deutsche Besatzung alle Freiheit erstickt. Kon-stanty, väterlicherseits selbst Deutscher, betäubt sich mit Alkohol und Morphin – denn er ist zerrissen zwischen seinem versehrten Vater und seiner fanatischen Mutter, und er ist noch mehr zerrissen zwischen seinem unsteten Leben mit rauschhaften Nächten bei der jüdischen Edelprostituierten Salomé und der Sorge um die Zukunft seiner Familie, um seine Ehefrau und den vergötterten kleinen Sohn. Doch dann schließt Konstanty sich dem Widerstand an, und entdeckt sich selbst als einen erschreckend anderen...Szczepan Twardochs „Morphin” war 2012 das literarische Ereignis in Polen. Es ist ein provozierender Roman der starken Bilder und Szenen, in einer Sprache geschrieben, die sich dem rauschhaft erlebten Geschehen anverwandelt. Olaf Kühl, der diesem außergewöhnlichen Buch eine deutsche Stimme gege-ben hat, moderiert den Abend. In Zusammenarbeit mit dem Polnischen Kulturinstitut. Eintritt 6 € / 4 €

März

März

März

Cyrano oder die Rückkehr vom MondBuchpremiere

20.00 Uhr Dienstag

Lesung: Durs Grünbein Gesprächspartner: Horst BredekampCyrano oder Die Rückkehr vom Mond - Im Gespräch mit dem Kunsthistoriker Horst Bredekamp stellt Durs Grünbein seinen neuen Gedichtband vor, ein Mond-Zyklus. Den Gedichten schließen sich Beobachtungen an, die ihren Ausgangspunkt in einem Spaziergang über das stillgelegte Flugfeld Berlin-Tempelhof haben. Die Überschrift dieses Schlussteils, Lyrische Libration, nimmt den Astronomenbegriff Lunare Libration auf und schließt die Wahrnehmung einer Taumelbewegung des Mondes und das Lesen von Gedichten zusammen. Umgeben von sonntäglichen Ausflüglern gehen die Gedanken zurück zu den Helden der Apollo-11-Mission, ihrer triumphalen Ankunft in Tempelhof im Oktober 1969. Bezugspunkt wird vor allem Cyrano de Bergerac, „Schriftsteller-Musketier im Goldenen Zeitalter der barocken Bizarrerien“, ein Pionier der Himmelsstürmer im 17. Jahrhundert. – „Ein Pionier war Cyrano auch darin, dass er den Aufstieg zum Mond in aller Stille plante, während er die Rückkehr an die große Glocke hängte als das wahre Spektakel. Er war der erste, der literarisch in Szene setzte, was es heißt, von einer so unwahrscheinlichen Reise heimzukehren.“ Eintritt 6 € / 4 €

März

März

März

20.00 Uhr Donnerstag

Verlag Klaus Wagenbach – zum 50. Geburtstag5 junge Autoren aus 5 Sprachen

Lesung: Orfa Alarcón (Mexiko), Arthur Larrue (Frankreich), Owen Martell (England), Eva Roman (Deutschland) und Paola Soriga (Italien)50 Jahre unabhängiges Verlegen für wilde Leser: der Verlag Klaus Wagenbach hätte Anlass genug, einen sentimentalen Blick zurück in die wechselvolle Geschichte des Verlags zu werfen oder ein „Best-of-Paket“ der letzten 50 Jahre zu präsentieren. Stattdessen erscheinen im Jubiläumsprogramm fünf junge Autoren erstmals auf Deutsch. Ihre Romane, die literarisch unterschiedlicher kaum sein könnten, spielen in der zeitgenössischen Mafiaszene Mexikos oder im Untergrund von Sankt Petersburg, ihre Protagonisten leben in einer sprachlos verstrickten Musikerfamilie, durchstreifen den deutschen Frühlingswald oder verbergen sich in den Katakomben Roms am Ende des Zweiten Weltkriegs. Orfa Alarcón, Arthur Larrue, Owen Martell, Eva Roman und Paola Soriga werden von ihren Lektoren vorgestellt und lesen aus ihren Büchern. Die Verlegerin Susanne Schüssler erzählt von der Programmarbeit des Lektorats und den Ma-ximen des Verlags: Überzeugung und Vergnügen, Sorgfalt und Ernsthaftigkeit – und immer neugierig auf etwas Neues. Eintritt 6 € / 4 €

Gemeinsame Veranstaltung mit dem Verlag Klaus Wagenbach.

März

19.00 Uhr Freitag

Finissage der Autorenwerkstatt „Das zweite Buch” 2013

Es lesen Carsten Kluth, Hanna Lemke, Maxi Obexer, Ulrike Almut Sandig, Florian Scheibe, Tobias Schwartz, Lisa-Maria Seydlitz, Nellja Veremej, Roman Widder und Andreas Martin Widmann Moderation: Thorsten Dönges und Ulrike DraesnerDie Autorenwerkstatt Prosa des LCB gibt es seit 1997, sie hat sich seither zu einem wichtigen Forum für jüngere Autorinnen und Autoren entwickelt. Im Jahre 2013 variierten wir das bewährte Format und schrieben, eine Anregung von Ulrike Draesner aufgreifend, erstmals die Autorenwerkstatt „Das zweite Buch” aus. Zehn Autorinnen und Autoren haben im vergangenen Herbst an vier Wochenenden ihre Romanprojekte und Erzählungen zur Diskussion gestellt. Am heutigen Abend stellen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Werkstatt ihre Texte vor. Es geht um Familiengeschichten und fragile Beziehungs-konstellationen; Szenen aus dem Berliner Leben und das Miteinander von Menschen und Tieren sind dabei, ein Ausflug in die Geschichte Mitteleuropas und verspielt-düstere Erzählungen. Beiträge aller Stipendiaten sind auch in der aktuellen Nummer unserer Zeitschrift „Sprache im technischen Zeitalter” zu lesen. Gefördert von der Kulturabteilung des Berliner Senats. Eintritt frei

Studio LCB

20.00 Uhr Dienstag

Lesung und Gespräch mit Sibylle Lewitscharoff, Rainer Moritz und Heinrich SteinfestModeration: Denis ScheckWer den neuen Roman von Sibylle Lewitscharoff aufschlägt, darf sich auf eine Überraschung gefasst machen. Geistreich und ja, auch unterhaltsam erzählt hat die 1954 in Stuttgart geborene Autorin schon immer, aber so wie zu Beginn ihres neuen Romans noch nie: „Er lag im Bett. Bis vor kurzem hatte Killmousky neben ihm geschlafen. Es war jetzt eine ganze Weile her, genauer gesagt, es hatte sich in einer Sonntagnacht im Mai 2011 zugetragen: der Beginn einer wunderbaren Freundschaft, wie es am Schluß von Casablanca heißt.“ Auch Leser des österreichischen Krimi-Genies Heinrich Steinfest, Jahrgang 1961, werden sich nach der Lektüre von „Der Allesforscher“ verblüfft die Augen reiben: kein Mord, kein Verbrechen nirgends. Stattdessen: „Der Beginn eines jeden Buchs leidet unter einem großen Manko: Es fehlt die Musik.“ Und Rainer Moritz erfindet in „Mutter kommt, wir halten durch" den schwäbischen Heimatroman neu. Die Zeit ist aus den Fugen: Büchner-Preisträgerinnen schreiben Krimis mit schwarzen Katern als Helden, Krimiautoren entdecken ihre Liebe zum Kind, und gestandene Literaturkritiker outen sich als schlagerhörige Sentimentalisten und Liebesromanverfasser ... Alle drei Autoren versuchen im „Studio LCB“ zu klären, warum man im literarischen Leben hierzulande so gnadenlos auf eine Rolle festgelegt wird, ob das sein muss, und wieso ein Doppelleben in der Literatur Freude macht. Eintritt 6 € / 4 € In Zusammenarbeit mit dem Deutschlandfunk. Sendetermin auf UKW 97,7: 26. April 2014, 20.05 Uhr.

April

April

literarischescolloquiumberlinmärz & aprilzweitausend+14

Wegen Renovierungsarbeiten im Erdgeschoss (Erneuerung der Gäste-WCs, Maler- und Parkettarbeiten) finden vom 7. - 30. April 2014 keine Veranstaltungen im LCB statt.

Ab sofort vor und nach der Veranstaltung: kleine Speisen von Aldente Catering!

20.00 Uhr Mittwoch

Schreiben über die Ränder Europas – Sachbücher im Gespräch

Lesung und Diskussion mit Ulrich Ladurner und Stephan WackwitzModeration: René Aguigah und Jens BiskyEs gibt Ränder, die in der Mitte liegen. Städte wie Tiflis, Baku oder Eriwan zum Beispiel – weshalb Stephan Wackwitz, Leiter des Goethe-Institutes in Tiflis, sein dort geschriebenes Buch "Die vergessene Mitte der Welt" (S. Fischer) genannt hat. Oder auch die Insel Lampedusa: An der äußersten Grenze der EU gelegen, mitten im Mittelmeer, ist sie für unzählige Flüchtlinge der Inbegriff Europas. Ulrich Ladurner, Politikredakteur bei der Wochenzeitung Die Zeit, erzählt in seinem neuen Buch die „Große Geschichte einer kleinen Insel” (Residenz Verlag). Wie lässt sich Europa von seinen Rändern her verstehen? Und wie schreiben sich Texte, die zugleich Reisebericht und Essay sind, Kulturgeschichte und politisches Buch? Wie stets geht es auch an diesem zweiten Abend unserer neuen gemeinsamen Reihe mit Deutschland-radio Kultur „Sachbücher im Gespräch“ um eine Poetologie des Sachbuchs. In Zusammenarbeit mit Deutschlandradio Kultur. Ein gekürzter Mitschnitt des Abends wird in den kommenden Wochen von Deutschlandradio Kultur gesendet. Eintritt 6 € / 4 €

April

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Page 2: LCB-Programm 03/2014 als PDF

n a c h r i c h t e n

a u s d e m l c b

Herausgeber: Literarisches Colloquium Berlin e.V., Am Sandwerder 5, D-14109 BerlinTel. 030 / 816 99 60, Fax 030 / 81 69 96 19, www.lcb.de; e-mail: [email protected].

Fotonachweis: Saša Stanišić, Ulrike Draesner, Sibylle Lewitscharoff, Autorenwerkstatt 2013 © Tobias Bohm. Durs Grübein © Jürgen Bauer. Horst Bredekamp © Barbara Herrenkind. Rafel Chirbes © Volker Hinz. Szczepan Twardoch © Magda Kryjak. Orfa Alarcón © Gonzalo Morales. Arthur Larrue © Raphael Lugassi. Owen Martell © Juste Peciulyte. Eva Roman © Sebastian Heise. Paola Soriga © Gianluca Vassallo. Ulrich Ladurner © Brigitte Dorinck. Stephan Wackwitz © Tána Hojcová. Foto Rückseite: Eva Pradel. Gestaltung: Steffen Kalauch.

Literarisches Colloquium BerlinAm Sandwerder 514109 BerlinTelefon: 030 | 816 99 60www.lcb.deS-Bahnhof Wannsee

Autoren und Übersetzer im Haus

Ein deutsches Sprichwort lautet „Geld regiert die Welt“. Seit der Finanzkrise 2007 scheint dieser Satz noch wahrer zu sein. In Europa hat sich durch die sich aufschaukelnde Währungskrise der Eindruck verstärkt, alle Politik kümmere sich nur noch um das Geld. Wir haben sechs europäische Autoren gebeten, einen Essay darüber zu schreiben, wie ihr Verhältnis zum Geld ist. Autoren aus Großbritannien, Spanien, Russland, Polen, der Schweiz und Deutschland sind der Einladung in das Café Europa (Halle 4, Stand E 401) gefolgt und tragen ihren Essay vor. Darüber hinaus lesen sie aus ihren neuesten Büchern. Eine gemeinsame Veranstaltung mit der Leipziger Buchmesse. Mit freundlicher Unterstützung des Auswär-tigen Amts.

Donnerstag, 13. März 201412 – 13 Uhr Essay Sergej Lebedew (Russland). Moderation: Christine Hamel13 – 14 Uhr Essay Tim Parks (Großbritannien). Moderation: Julia Encke

Freitag, 14. März 201412 – 13 Uhr Lesung Tim Parks: „Sex ist verboten”. Moderation: Julia Encke13 – 14 Uhr Lesung Sergej Lebedew: „Der Himmel auf ihren Schultern”. Moderation: Christine Hamel14 – 15 Uhr Essay Jonas Lüscher (Schweiz). Moderation: Thomas Geiger15 – 16 Uhr Essay Ricardo Menéndez Salmón (Spanien). Moderation: Dieter Heß

Samstag, 15. März 201412 – 13 Uhr Lesung Jonas Lüscher: „Frühling der Barbaren”. Moderation: Thomas Geiger13 – 14 Uhr Lesung Ricardo Menéndez Salmón: „Medusa”. Moderation: Dieter Heß14 – 15 Uhr Essay Szczepan Twardoch (Polen). Moderation: Jörg Plath15 – 16 Uhr Essay Ulrike Draesner (Deutschland). Moderation: Frauke Meyer-Gosau

Sonntag, 16. März 201413.30 Uhr – 14.30 Uhr Uhr Lesung Ulrike Draesner: „Sieben Sprünge vom Rand der Welt”. Moderation: Frauke Meyer-Gosau14.30 Uhr – 15.30 Uhr Lesung Szczepan Twardoch: „Morphin”. Moderation: Jörg Plath

LCB auf der Leipziger Buchmesse (1)„Geld regiert die Welt” - Autorenspecial

Nach 2007, 2010 und 2011 das vierte internationale Treffen der Übersetzer deutscher Literatur, zu dem wir gemeinsam mit der Robert Bosch Stiftung, dem Goethe Institut, der S. Fischer Stiftung und der Stiftung Pro Helvetia einladen. 36 Übersetzer aus 27 Ländern sind mit von der Partie, die die deutschsprachige Literatur in 23 verschiedene Sprachen übertragen. Nach einem mehrtägigen Seminarprogramm im LCB besuchen wir die Leipziger Buchmesse. Die Teilnehmer: Agnieszka Walczy (Krakau), Tereza Semotamová (Rájec/Tschechien), Petr Stedron (Prag), Zuzana Demjanova (Bratislava), Lajos Adamik (Budapest), Péter Rácz (Budapest), Ramona Trufin (Rumänien), Tanja Petric (Maribor), Ana Jasmina Oseban (Graz und Slowenien), Milan Soklic (Pula), Meral Tarar-Tutus (Pancevo/Serbien), Sonila Sadikaj (Tirana), Iryna Herasimovich (Minsk), Petro Taraschuk (Kiew), Aleksey Schipulin (Brjansk/Rußland), Maria Zorkaja (Moskau), Helen Moster (Espoo/Finnland), Christine Bredenkamp (Zagreb), Maria Alessandra Petrelli (Pistoia/Italien), Stephanie Lux (Berlin), Tess Lewis (Bronxville, USA), Isa Baricco (Berlin), Carolina Previderé (Rafaela/Argentinien), Simone Homem de Mello (Sao Paulo), Fabiana Macchi (Rio de Janeiro), Sergio Tellaroli (Sao Paulo), Regaip Minareci (Istanbul), Gulnara Abrakhinova (Almaty/Kasachstan), Furqat Soatov (Taschkent), Namita Khare (New Delhi), Anchalee Topeongpong (Prawet/Thailand), Huijuan Zhong (Trier), Mu Gu (Peking).Auf der Leipziger Buchmesse findet eine Diskussion mit ausgewählten Teilnehmern über die aktuelle deut-sche Literatur in Übersetzung statt:

Freitag, 14. März 2014, 11.00 Uhr bis 12.30 Uhr. „Frühling der Barbaren”. Ein Gespräch über die Reso-nanzräume der aus dem Deutschen übersetzten Literatur und die Bedingungen, unter denen sie entstehen. Moderation: Jürgen Jakob BeckerOrt: Congress Center, Saal 5. Anschließend:Freitag, 14. März 2014, 12.30 Uhr bis 13.30 Uhr Happy Hour für Übersetzer.

Im Rahmen der Veranstaltung Prosa Prognosen präsentiert das LCB gemeinsam mit der Leipziger Buchmesse am Freitag, dem 14. März 2014 ab 15.00 Uhr im Congress Center (Mehrzweckfläche 4) der Leipziger Messe die Stipendiatinnen und Stipendiaten der Berliner Autorenwerkstatt „Das zweite Buch” 2013. Die Teilnehmer Carsten Kluth, Hanna Lemke, Maxi Obexer, Ulrike Almut Sandig, Florian Scheibe, Tobias Schwartz, Lisa-Maria Seydlitz, Nellja Veremej, Roman Widder und Andreas Martin Widmann werden von den Werkstattleitern Ulrike Draesner und Thorsten Dönges vorgestellt. Zur Veranstaltung liegt die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift „Sprache im technischen Zeitalter“ vor, in der Auszüge aus den Manuskripten aller Teilnehmer nachzulesen sind. Die Autorenwerkstatt wurde von der Kulturabteilung des Berliner Senats unterstützt.

LCB auf der Leipziger Buchmesse (2)Prosa Prognosen

Frühling der Barbaren. Deutsche Literatur aktuell. Internationales Treffen der Übersetzer deutscher Literatur in Berlin und Leipzig, 9.-16. März 2014

Maxime Coton (Anderlecht)Maxime Coton, 1986 geboren, schreibt Gedichte und macht Filme. 2011 erhielt er den Poésyvelines-Preis sowie den Georges Locken Preis, verliehen von der Akademie für die französische Sprache und Literatur in Belgien. 2014 erscheint das Werk „L’imparfait des langues” (Verlag Arbre à paroles). Maxime Coton erhielt ein Stipendium der Französischen Gemeinschaft Belgiens mit Unterstützung der Delegation der Deutschsprachigen Gemeinschaft, der Französischen Gemeinschaft und der Wallonischen Region in Berlin.

Maurus Federspiel (Zürich)Maurus Federspiel, 1974 geboren, studierte Creative Writing in New York und war journalistisch tätig. Er lebt derzeit in Zürich. Demnächst erscheint von ihm ›Der schöpferische Blick‹, eine Abhandlung über Fragen zur bildenden Kunst. Gefördert von der Kunststiftung Liechtenstein.

Martina Momo Kunz (Zürich)Martina Momo Kunz, 1985 in Bern geboren, ist Schauspielerin, Sängerin in Musikformationen und Impro-visations-Texterin auf der Bühne. 2006 schloss sie ihre Erstausbildung zur Schauspielerin ab und arbeitete in der freien Szene in Zürich, Winterthur, Biel und Bern. Derzeit arbeitet sie an einem Prosaprojekt mit dem Arbeitstitel Marakuda Below. Gefördert von der Stiftung Pro Helvetia..

Boróka Parászka (Târgu Mures)Boróka Parászka wurde 1976 in Gheorgheni (Rumänien) geboren und lebt derzeit in Târgu Mures / Rumä-nien. Sie ist freie Mitarbeiterin der Zeitschrift Erdélyi Riport, des Rundfunksenders Marosvásárhelyi Rádió (ungarischsprachiger Sender Târgu Mures) und der Website Manna.ro, zudem publiziert sie regelmäßig auch in Ungarn. 2008 wurde sie mit dem Katalin-Bossányi-Preis für exzellente journalistische Arbeit ausgezeichnet.Boróka Parászka erhielt das „Irodalom”-Stipendium der Robert Bosch Stiftung.

Eva Roman (Leipzig)Eva Roman, 1980 in Aachen geboren und in Augsburg aufgewachsen, lebt und arbeitet in Leipzig. Sie studierte Neue deutsche Literatur und Romanistik in Berlin, Kommunikationsdesign in Trier, Berlin und Paris und ist Absolventin des Deutschen Literaturinstituts in Leipzig. Nach verschiedenen Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien erscheint im März 2014 ihr Debüt „Siebenbrunn“ im Wagenbach Verlag. Sie erhielt das Aufenthaltsstipendium des Berliner Senats.

Han Ruixiang (Peking)Han Ruixiang, 1952 in der chinesischen Provinz Shaanxi geboren, ist seit 1995 Professor für Neuere deutsche Literatur an der Beijing Foreign Studies University und seit 1999 Vizepräsident der Chinesischen Forschungs-gesellschaft für deutschsprachige Literatur. Er veröffentlichte zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten und ist darüber hinaus als Übersetzer aus dem Deutschen tätig. Einen Schwerpunkt seiner literarischen Übersetzer-tätigkeit bildet das Werk Franz Kafkas. Han Ruixiang erhielt ein Arbeitsstipendium der Robert Bosch Stiftung.

Edina Szvoren (Budapest)Edina Szvoren, 1974 geboren, debütierte 2010 mit dem Erzählungsband „Pertu“, für den sie mit dem Déry-Preis und dem Sándor Bródy-Preis ausgezeichnet wurde. in Ungarn. 2008 wurde sie mit dem Katalin-Bossányi-Preis für exzellente journalistische Arbeit ausgezeichnet. Edina Szvoren erhielt das „Irodalom”-Stipendium der Robert Bosch Stiftung.

Meral Tarar-Tutus (Pancevo/Serbien)Meral Tarar-Tutus, 1966 geboren, übersetzt deutschsprachige Literatur und Philosophie ins Serbische, u.a. Ludwig Feuerbach, Arthur Schopenhauer, Joseph Vogl und Guy Helmiger. Sie erhielt ein „Schritte”-Stipendium der S. Fischer Stiftung.

Szczepan Twardoch (Pilchowice)Szczepan Twardoch, geboren 1979, gilt als die herausragende neue Stimme der polnischen Literatur. Mit der Veröffentlichung von „Morfina” (2012) gelang ihm der Durchbruch, der Roman war in Polen ein Bestseller und wurde u. a. mit dem renommierten Polityka-Passport-Preis ausgezeichnet. Szczepan Twardoch lebt in Pilchowice/Schlesien. Mit freundlicher Unterstützung des Auswärtigen Amts.

Dragan Velikić (Belgrad)Dragan Velikić wurde 1953 in Belgrad geboren und war Mitarbeiter einer Wochenzeitschrift und Chefre-dakteur von Radio 92 in Belgrad. Er ist Romancier, Essayist und Journalist. Velikic veröffentlichte mehrere Erzählbände und Romane in deutscher Übersetzung. Soeben erschienen: der Roman „Bonavia” (Ü: Brigitte Döbert, Hanser Berlin). Mit freundlicher Unterstützung des Auswärtigen Amts.

Die Ausstellung mit Werken des französischen Comic-Künstlers Jacques Tardi ist noch bis zum 4. April 2014 vor und nach den Abendveranstaltungen bzw. nach telefonischer Voranmeldung zu sehen (Tel. 816 99 60).

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