ls waedenswil zurichsee zeitung

1
ZÜRICHSEE-ZEITUNG BEZIRK HORGEN SAMSTAG, 5. JANUAR 2013 REGION 5 UMFRAGE Was gefällt Ihnen an der Schule? Stefanie George 38, Horgen Auch ich bin erst seit zwei Jahren an der ZIS, denn ich lebte vorher in Stuttgart. Ich arbeite gern an internationalen Schulen, weil ich die internationale Atmosphäre mag. Hier unterrichte ich Deutsch als Fremdsprache. (gs) Lilly Switzer 8, Wädenswil Ich gehe in die dritte Klasse. Ich bin seit zwei Jahren an der Schule. Die Lehrer mag ich, weil sie sehr freundlich sind. Ich habe einen kanadischen Pass, leb- te vorher in Singapur und habe hier schon gute Freunde gefunden. (gs) Keryn Dowling 36, Thalwil Ich bin Curriculum- Koordinator, das heisst, ich mache die Lehrpläne für die Schule. Meine Arbeit gefällt mir, weil ich Kinder gern habe, und mir sagt die Art und Weise zu, wie hier an die- ser Schule unterrichtet wird. (gs) Katie Sasso 8, Wädenswil An der Schule ge- fallen mir besonders die vielen Aktivitä- ten. Ich besuche sehr gern den Töpferunterricht. Im Jazz Dance proben wir gerade für die «Nussknacker»-Aufführung. Ich bin da eine Schneeflocke. (gs) Wo das iPad selbstverständlich ist WÄDENSWIL. Die Zurich International School (ZIS) kann sich über mangelnden Zulauf nicht beklagen. Die Kinder der globalen Nomaden, der sogenannten Expats, finden an der Unterstufe der ZIS eine Schule, die ihnen Heimat und zeitgemässe Bildung vermittelt. GABY SCHNEIDER Am grünen Schulhaus der Zurich Inter- national School (ZIS) in der Hinteren Rüti in Wädenswil fahren viele vorbei. Hier ist die Unterstufe zu Hause, wo Kinder im Alter von sechs bis elf aus al- ler Welt auf Englisch unterrichtet wer- den und der Gast sehr freundlich be- grüsst wird. «Hello», tönt es da und dort. Einige Klassentüren stehen offen. Die Türen sind rot, blau, grün und gelb, was die Buntheit der internationalen «Pri- marschule» neben vielen Zeichnungen und Kunstobjekten noch verstärkt. Ein Blick in eine zweite Klasse: Es sieht nach Gruppenarbeit aus. Zwei achtjährige Mädchen lösen ihre Aufga- ben liegend via iPad – eine konzentrier- te und gleichzeitig relaxte Atmosphäre. Wie Schulleiterin Viki Stiebert mitteilt, hat jedes der 460 Kinder von der Schu- le gratis ein iPad zur Verfügung gestellt bekommen. Völlig selbstverständlich gehen sie damit um. In der modernen Schule gibt es keine grünen Wandtafeln, sondern ein elektronisches Smartboard. Selbständige Schüler Zwei Klassenzimmer weiter: Zwei Kna- ben üben in einer stillen Ecke ein Refe- rat: Der eine filmt den anderen mit dem iPad, dann schauen sie sich das an und feilen an der Performance. Wachsen hier künftige Manager heran? Deren Väter könnten welche sein. Die Turnhalle ge- währt einen weiten Blick ins Grüne, so- dass man vergisst, dass das Schulhaus eigentlich in einem Gewerbegebiet an- gesiedelt ist. In einer Art Aula probt ein 30-köpfiges Schüler-Blasorchester. Im Musikzimmer übt die Lehrerin mit meh- reren Schülern ein Lied ein, das wirkt sehr konzentriert und dem europäischen Kulturerbe verpflichtet. Es ist Mittagszeit. Zwei Menüs stehen täglich in der Schulkantine zur Auswahl, eines davon ist vegetarisch. In der Selbstbedienung holt sich ein Knabe eine Pizza. Auffällig ist, wie selbst die Kleinsten sehr selbständig ihre Wege gehen. Schulleiterin Viki Stiebert er- klärt, welche Herausforderungen an einer internationalen Schule zu bewäl- tigen sind. Bei den Erstklässlern habe jedes Kind ein anderes Wissensniveau. «Wir haben Kinder, die kommen aus Schweden, die können überhaupt noch nicht lesen, wir haben Kinder aus Schottland, die können schon schreiben und lesen. Im individuellen Unterricht werde das aufgefangen. Für jedes Kind eigener Lernweg Unterrichtet wird auf Englisch. Zudem lernt hier jedes Kind Deutsch auf sei- nem jeweiligen Niveau, ausser es kann überhaupt kein Englisch. Dann wird es durch zusätzliche Englischstunden mög- lichst rasch auf ein Niveau gebracht, dass es dem Unterricht folgen kann. «Wir motivieren die Eltern, dass die Kinder in ausserschulischen Aktivitäten ihr Deutsch anwenden sollen», ergänzt die Schulleiterin. Die Natur kommt nicht zu kurz: Im Schulprogramm steht auch Waldpäda- gogik und Kindergarten im Wald. Stolz ist man auf das Öko-Projekt Urban Far- ming, wo Fisch und Gemüse mit mini- malstem Energieaufwand in einem Container gezüchtet wurden. «Der Er- trag wurde gleich in der Schule verwer- tet», erinnert sich Viki Stiebert. Gebo- ten wird Unterstützung für Kinder, die Lernschwierigkeiten haben, oder für Kinder, die besonders begabt sind. «So können wir für jedes Kind einen eige- nen Lernweg anbieten.» Elternmit- arbeit wird grossgeschrieben. Zum Sa- michlaus backen die Mütter Grittibän- ze. Jede Klasse hat zwei sogenannte Klassenmütter. «Die Kinder werden an Schweizer Bräuche herangeführt», sagt Stiebert: Samichlaus, Fasnacht und Rä- beliechtli, das werde durch das Deutsch- lehrer-Team organisiert und in der gan- zen Schule gefeiert. Rund 15 Prozent der Kinder hätten einen Schweizer Pass, drei Viertel davon eine zweite Nationa- lität. Mit dem Wissen, das in der ZIS- Unterstufe vermittelt werde, könne ein Kind ohne Probleme an eine Schweizer Schule wechseln, sagt Stiebert. Auch nach dem offiziellen Tages- schulprogramm bis 15.30 Uhr werden viele Aktivitäten bis 17.30 Uhr angebo- ten. Insgesamt 90 Prozent der ZIS-Pri- marschüler nehmen daran teil. Neben der Hausaufgabenbetreuung gibt es Sport, zum Beispiel Fussball oder Kara- te, Kochen, Kunst- und Werkunterricht, aber auch weiteren Sprachunterricht wie Schwedisch, Holländisch oder Heb- räisch. Die Zurich International School Die Zurich International School (ZIS) ist eine Tagesschule für Kinder zwi- schen 2 und 18 Jahren. Unterrichts- sprache ist Englisch. Bis zur 10. Klasse erhalten alle Kinder Deutschunter- richt und können auch Französisch oder Spanisch lernen. Die ZIS ist auf fünf Standorte verteilt: Die Vorschule (3 bis 5 Jahre) mit knapp 100 Kindern ist in Kilchberg. Der Kindergarten und die Primarstufe (5 bis 11 Jahre) in Wädenswil beherbergt 490 Kinder. Die Mittelstufe (11 bis 14 Jahre) ist in Kilchberg und wird von über 280 Schü- lern besucht. Die Oberstufe (14 bis 18 Jahre) befindet sich in Adliswil (440 Schüler). Neu gibt es in Wädenswil eine Spielgruppe für 2- bis 3-Jährige, in der nur Englisch gesprochen wird. Die Schule ist selbstragend: Die Jahresge- bühren machen etwa 30 000 Franken aus. Stipendien gibt es keine. (gs) ZUR PERSON Viki Stiebert ist Jahrgang 1965, verheiratet und hat zwei Töchter. Sie ist in Neuseeland gebo- ren und aufgewachsen, hat dort auch studiert. Berufliche Stationen waren Deutschland, Schottland und Österreich. Seit sechs Jahren leitet sie die ZIS in Wädenswil. Warum sie, nachdem sie ei- nige Jahre an einer internationalen Schu- le in Wien unterrichtet hat, hierher ge- wechselt hat? «Die Zurich International School hat international einen sehr gu- ten Ruf.» (gs) Moderne und relaxte Unterrichtsatmosphäre: Schulleiterin Viki Stiebert und Schülerin Millie Dowling. Bild: Michael Trost WEISS DER GUGGER VON SUSANNE HOFMANN Der Fuchs und die Fähe D er Fuchs, ein Wort, bei dem vie- le Assoziationen spielen. Mit dem Fuchs verbinden wir Gefahr, Verlust, aber auch Schläue, Hinter- list und Gewitztheit. Und mit Fähe? So wird die Füchsin in Jägerkreisen genannt. Mit Fähe könnten wir Sor- ge um den Nachwuchs, Jungenauf- zucht im geschützten Bau, Futter- suche für die nimmersatten Jungen und deshalb Mäusefangen verbin- den. Füchse sind jedoch, entgegen der landläufigen Meinung, über- haupt keine Einzelgänger, sondern leben in Familienverbänden zusam- men. Bei der Familie Fuchs beteili- gen sich beide Partner an der Jun- genaufzucht. Es kommt sogar vor, dass der Fuchs die Fütterung über- nimmt, wenn die Fähe verunfallen sollte. W er bei offenem Fenster schläft, kann im Winter die Füchse nachts hören. Wenn sie sich zur Ranz- zeit zur Paarung treffen wollen, rufen sie sich mit ihrem heiseren Gebell. Ihre Lautäusserungen ähneln einem kurzen trockenen Husten. Wer sie als Fuchsrufe erkannt hat, wird sie nicht mehr mit menschlichen Lauten ver- wechseln. Zu anderen Zeiten sind höchstens die Jungfüchse beim Her- umtollen und Spielen mit Jaulen, Bel- len und Knurren zu hören. Wer einen Garten oder einen ebenerdigen Sitz- platz hat, traf bestimmt schon Spuren an, die auf die Anwesenheit von Füchsen schliessen liessen: ver- schleppte Schuhe, die eigentlich vor der Haustür stehen bleiben sollten, oder Kotwürstchen, die gut sichtbar im Freien abgesetzt wurden. Die Hin- terlassenschaften des Fuchses riechen viel intensiver als Katzendreck. Sie werden gerne auf erhöhten Struktu- ren platziert, auf Gartenplatten, Stei- nen oder Holzstümpfen. Von solch prominenten Plätzen aus verteilt sich ihr Geruch viel besser, so grenzen sie ihr Revier ab. Auch ihre gezielt ge- setzten Harnduftmarken verspritzen sie aus demselben Grund. F üchse erobern sich Lebensräume auch in Siedlungen und Städten, wo sie genügend Nahrung und Unter- schlüpfe für sich und ihren Nach- wuchs finden. Füchse sind Nahrungs- opportunisten und vertilgen alles, was sie sich jagen oder ergraben können: Mäuse, Mäusejunge in ihren Grasnes- tern, Regenwürmer, Früchte, Hasen, Kaninchen, Vögel und ihre Eier. Sie lieben es auch, Komposthaufen nach Leckerbissen zu durchwühlen. Ihre Fresstouren gleichen oft Kontrollgän- gen, auf denen sie die immer gleichen Routen ablaufen. Wehe, sollte einmal die Tür zum Hasenstall vergessen ge- hen oder der Hühnerstall versehent- lich offen bleiben. Wie gesagt, Füchse sind Opportunisten oder auf gut Deutsch: Gelegenheits-Ergreifer. Illustration: Toni Masafret

Upload: zurich-international-school

Post on 22-Mar-2016

216 views

Category:

Documents


4 download

DESCRIPTION

Newspaper article, Viki Stiebert Principal of the Lower School Waedenswil.

TRANSCRIPT

ZÜRICHSEE-ZEITUNG BEZIRK HORGENSAMSTAG, 5. JANUAR 2013 REGION 5

UMFRAGE

Was gefällt Ihnen an der Schule?Stefanie George38, Horgen

Auch ich bin erst seit zwei Jahren an der ZIS, denn ich lebte vorher in Stuttgart.

Ich arbeite gern an internationalen Schulen, weil ich die internationale Atmosphäre mag. Hier unterrichte ich Deutsch als Fremdsprache. (gs)

Lilly Switzer8, Wädenswil

Ich gehe in die dritte Klasse. Ich bin seit zwei Jahren an der Schule. Die Lehrer

mag ich, weil sie sehr freundlich sind. Ich habe einen kanadischen Pass, leb-te vorher in Singapur und habe hier schon gute Freunde gefunden. (gs)

Keryn Dowling36, Thalwil

Ich bin Curriculum-Koordinator, das heisst, ich mache die Lehrpläne für die

Schule. Meine Arbeit gefällt mir, weil ich Kinder gern habe, und mir sagt die Art und Weise zu, wie hier an die-ser Schule unterrichtet wird. (gs)

Katie Sasso8, Wädenswil

An der Schule ge-fallen mir besonders die vielen Aktivitä-ten. Ich besuche sehr

gern den Töpferunterricht. Im Jazz Dance proben wir gerade für die «Nussknacker»-Aufführung. Ich bin da eine Schneeflocke. (gs)

Wo das iPad selbstverständlich ist WÄDENSWIL. Die Zurich International School (ZIS) kann sich über mangelnden Zulauf nicht beklagen. Die Kinder der globalen Nomaden, der sogenannten Expats, finden an der Unterstufe der ZIS eine Schule, die ihnen Heimat und zeitgemässe Bildung vermittelt.

GABY SCHNEIDER

Am grünen Schulhaus der Zurich Inter-national School (ZIS) in der Hinteren Rüti in Wädenswil fahren viele vorbei. Hier ist die Unterstufe zu Hause, wo Kinder im Alter von sechs bis elf aus al-ler Welt auf Englisch unterrichtet wer-den und der Gast sehr freundlich be-grüsst wird. «Hello», tönt es da und dort. Einige Klassentüren stehen offen. Die Türen sind rot, blau, grün und gelb, was die Buntheit der internationalen «Pri-marschule» neben vielen Zeichnungen und Kunstobjekten noch verstärkt.

Ein Blick in eine zweite Klasse: Es sieht nach Gruppenarbeit aus. Zwei achtjährige Mädchen lösen ihre Aufga-ben liegend via iPad – eine konzentrier-te und gleichzeitig relaxte Atmosphäre. Wie Schulleiterin Viki Stiebert mitteilt, hat jedes der 460 Kinder von der Schu-le gratis ein iPad zur Verfügung gestellt bekommen. Völlig selbstverständlich gehen sie damit um. In der modernen Schule gibt es keine grünen Wandtafeln, sondern ein elektronisches Smartboard.

Selbständige SchülerZwei Klassenzimmer weiter: Zwei Kna-ben üben in einer stillen Ecke ein Refe-rat: Der eine filmt den anderen mit dem iPad, dann schauen sie sich das an und feilen an der Performance. Wachsen hier künftige Manager heran? Deren Väter könnten welche sein. Die Turnhalle ge-währt einen weiten Blick ins Grüne, so-dass man vergisst, dass das Schulhaus

eigentlich in einem Gewerbegebiet an-gesiedelt ist. In einer Art Aula probt ein 30-köpfiges Schüler-Blasorchester. Im Musikzimmer übt die Lehrerin mit meh-reren Schülern ein Lied ein, das wirkt sehr konzentriert und dem europäischen Kulturerbe verpflichtet.

Es ist Mittagszeit. Zwei Menüs stehen täglich in der Schulkantine zur Auswahl, eines davon ist vegetarisch. In der Selbstbedienung holt sich ein Knabe eine Pizza. Auffällig ist, wie selbst die Kleinsten sehr selbständig ihre Wege gehen. Schulleiterin Viki Stiebert er-klärt, welche Herausforderungen an einer internationalen Schule zu bewäl-tigen sind. Bei den Erstklässlern habe jedes Kind ein anderes Wissensniveau. «Wir haben Kinder, die kommen aus Schweden, die können überhaupt noch nicht lesen, wir haben Kinder aus

Schottland, die können schon schreiben und lesen. Im individuellen Unterricht werde das aufgefangen.

Für jedes Kind eigener Lernweg Unterrichtet wird auf Englisch. Zudem lernt hier jedes Kind Deutsch auf sei-nem jeweiligen Niveau, ausser es kann überhaupt kein Englisch. Dann wird es durch zusätzliche Englischstunden mög-lichst rasch auf ein Niveau gebracht, dass es dem Unterricht folgen kann. «Wir motivieren die Eltern, dass die Kinder in ausserschulischen Aktivitäten ihr Deutsch anwenden sollen», ergänzt die Schulleiterin.

Die Natur kommt nicht zu kurz: Im Schulprogramm steht auch Waldpäda-gogik und Kindergarten im Wald. Stolz ist man auf das Öko-Projekt Urban Far-ming, wo Fisch und Gemüse mit mini-malstem Energieaufwand in einem Container gezüchtet wurden. «Der Er-trag wurde gleich in der Schule verwer-tet», erinnert sich Viki Stiebert. Gebo-ten wird Unterstützung für Kinder, die Lernschwierigkeiten haben, oder für Kinder, die besonders begabt sind. «So

können wir für jedes Kind einen eige-nen Lernweg anbieten.» Elternmit-arbeit wird grossgeschrieben. Zum Sa-michlaus backen die Mütter Grittibän-ze. Jede Klasse hat zwei sogenannte Klassenmütter. «Die Kinder werden an Schweizer Bräuche herangeführt», sagt Stiebert: Samichlaus, Fasnacht und Rä-beliechtli, das werde durch das Deutsch-lehrer-Team organisiert und in der gan-zen Schule gefeiert. Rund 15 Prozent der Kinder hätten einen Schweizer Pass, drei Viertel davon eine zweite Nationa-lität. Mit dem Wissen, das in der ZIS-Unterstufe vermittelt werde, könne ein Kind ohne Probleme an eine Schweizer Schule wechseln, sagt Stiebert.

Auch nach dem offiziellen Tages-schulprogramm bis 15.30 Uhr werden viele Aktivitäten bis 17.30 Uhr angebo-ten. Insgesamt 90 Prozent der ZIS-Pri-marschüler nehmen daran teil. Neben der Hausaufgabenbetreuung gibt es Sport, zum Beispiel Fussball oder Kara-te, Kochen, Kunst- und Werkunterricht, aber auch weiteren Sprachunterricht wie Schwedisch, Holländisch oder Heb-räisch.

Die Zurich International SchoolDie Zurich International School (ZIS) ist eine Tagesschule für Kinder zwi-schen 2 und 18 Jahren. Unterrichts-sprache ist Englisch. Bis zur 10. Klasse erhalten alle Kinder Deutschunter-richt und können auch Französisch oder Spanisch lernen. Die ZIS ist auf fünf Standorte verteilt: Die Vorschule (3 bis 5 Jahre) mit knapp 100 Kindern ist in Kilchberg. Der Kindergarten und die Primarstufe (5 bis 11 Jahre) in

Wädenswil beherbergt 490 Kinder. Die Mittelstufe (11 bis 14 Jahre) ist in Kilchberg und wird von über 280 Schü-lern besucht. Die Oberstufe (14 bis 18 Jahre) befindet sich in Adliswil (440 Schüler). Neu gibt es in Wädenswil eine Spielgruppe für 2- bis 3-Jährige, in der nur Englisch gesprochen wird. Die Schule ist selbstragend: Die Jahresge-bühren machen etwa 30 000 Franken aus. Stipendien gibt es keine. (gs)

ZUR PERSONViki Stiebert

ist Jahrgang 1965, verheiratet und hat zwei Töchter. Sie ist in Neuseeland gebo-ren und aufgewachsen, hat dort auch studiert. Berufliche Stationen waren Deutschland, Schottland und Österreich. Seit sechs Jahren leitet sie die ZIS in Wädenswil. Warum sie, nachdem sie ei-nige Jahre an einer internationalen Schu-le in Wien unterrichtet hat, hierher ge-wechselt hat? «Die Zurich International School hat international einen sehr gu-ten Ruf.» (gs)

Moderne und relaxte Unterrichtsatmosphäre: Schulleiterin Viki Stiebert und Schülerin Millie Dowling. Bild: Michael Trost

WEISS DERGUGGERVON SUSANNE HOFMANN

Der Fuchs und die Fähe

Der Fuchs, ein Wort, bei dem vie-le Assoziationen spielen. Mit

dem Fuchs verbinden wir Gefahr, Verlust, aber auch Schläue, Hinter-list und Gewitztheit. Und mit Fähe? So wird die Füchsin in Jägerkreisen genannt. Mit Fähe könnten wir Sor-ge um den Nachwuchs, Jungenauf-zucht im geschützten Bau, Futter-suche für die nimmersatten Jungen und deshalb Mäusefangen verbin-den. Füchse sind jedoch, entgegen der landläufigen Meinung, über-haupt keine Einzelgänger, sondern leben in Familienverbänden zusam-men. Bei der Familie Fuchs beteili-gen sich beide Partner an der Jun-genaufzucht. Es kommt sogar vor, dass der Fuchs die Fütterung über-nimmt, wenn die Fähe verunfallen sollte.

Wer bei offenem Fenster schläft, kann im Winter die Füchse

nachts hören. Wenn sie sich zur Ranz-zeit zur Paarung treffen wollen, rufen sie sich mit ihrem heiseren Gebell. Ihre Lautäusserungen ähneln einem

kurzen trockenen Husten. Wer sie als Fuchsrufe erkannt hat, wird sie nicht mehr mit menschlichen Lauten ver-wechseln. Zu anderen Zeiten sind höchstens die Jungfüchse beim Her-umtollen und Spielen mit Jaulen, Bel-len und Knurren zu hören. Wer einen Garten oder einen ebenerdigen Sitz-platz hat, traf bestimmt schon Spuren an, die auf die Anwesenheit von Füchsen schliessen liessen: ver-schleppte Schuhe, die eigentlich vor der Haustür stehen bleiben sollten, oder Kotwürstchen, die gut sichtbar im Freien abgesetzt wurden. Die Hin-terlassenschaften des Fuchses riechen viel intensiver als Katzendreck. Sie werden gerne auf erhöhten Struktu-ren platziert, auf Gartenplatten, Stei-nen oder Holzstümpfen. Von solch prominenten Plätzen aus verteilt sich ihr Geruch viel besser, so grenzen sie ihr Revier ab. Auch ihre gezielt ge-setzten Harnduftmarken verspritzen sie aus demselben Grund.

Füchse erobern sich Lebensräume auch in Siedlungen und Städten,

wo sie genügend Nahrung und Unter-schlüpfe für sich und ihren Nach-wuchs finden. Füchse sind Nahrungs-opportunisten und vertilgen alles, was sie sich jagen oder ergraben können: Mäuse, Mäusejunge in ihren Grasnes-tern, Regenwürmer, Früchte, Hasen, Kaninchen, Vögel und ihre Eier. Sie lieben es auch, Komposthaufen nach Leckerbissen zu durchwühlen. Ihre Fresstouren gleichen oft Kontrollgän-gen, auf denen sie die immer gleichen Routen ablaufen. Wehe, sollte einmal die Tür zum Hasenstall vergessen ge-hen oder der Hühnerstall versehent-lich offen bleiben. Wie gesagt, Füchse sind Opportunisten oder auf gut Deutsch: Gelegenheits-Ergreifer.

Illustration: Toni Masafret