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1 Ausgabe 6 09 | 2011 http://magazin.museum.de MAGAZIN MUSEUM.DE Die App kommt!

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Magazin Museum.de Edition 6

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Ausgabe 6 09 | 2011 http://magazin.museum.de

MAGAZINMUSEUM.DE

Die App kommt!

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und Sicherheitstechnik im Museum

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ehmbrucks Kniende feiert Ende September einen runden Geburtstag. Das Lehmbruck-Museum in Duisburg widmet der ewig jungen Skulptur ab

dem 24. September 2011 eine viermona-tige Ausstellung »100 Jahre Lehmbrucks Kniende – Paris 1911« mit Leihgaben u.a. aus dem New Yorker MoMA, dem Pariser Louvre und dem Centre Georges Pompidou, dem Musée d’Orsay, dem Guggenheim Museum, der Berliner Nati-onalgalerie, den Staatlichen Kunstsamm-lungen Dresden, der Fondation Beyeler und anderen hochrangigen Häusern.

Im Gespräch mit dem Museums-Direktor Prof. Dr. Stecker hatte ich den Eindruck, dass dieser Geburtstag ein freudiges Ereignis für das Museum, deren Besucher und für die ganze Stadt wird.

Ausgabe Nr. 6, Auflage 6.200

September 2011

[email protected] · http://magazin.museum.de

Telefon 02801-9882072

Telefax 02801-9882073

Das deutsche Museumsportal

Uwe Strauch, Dipl.-Inf TU

MAGAZIN MUSEUM.DE

Design: Andrea Wark

www.andrea-wark.de

Siegfriedstr. 16

46509 Xanten

Uwe Strauch und Raimund Stecker, Direktor des LehmbruckMuseum; Foto: H. Boele

Druck: druckstudio GmbH

www.druckstudiogruppe.com

In diesem Heft:

Szenografie-Kolloquium DASA Dortmund 6

Kunst Museen Duisburg 9 MKMMuseum KüppersmühleUlrich Erben 10

LehmbruckMuseum100 Jahre Kniende 18

Museum DKM 26

DDR Museum Berlin 36

Weltklasse! Die Düsseldorfer Malerschule Museum KunstpalastDüsseldorf 50

Museumstreffen 62

tim Augsburg 68

MAXXI Rom 73

Stylectrical –MKG Hamburg 80

Kunsthalle Bremen 85

Mobile Commerce 89

Grottoneum Saalfeld 98

Bratwurstmuseum Holzhausen 102

PlanungshilfeExponatec Köln 107

Burgmuseum Ronneburg 111

Familienfeste feiert man gern mit Geschwistern. Daher stellen wir in dieser Ausgabe gleich alle drei Kunstmuseen Duisburgs vor, die wie Perlen über die ganze Region zu schimmern vermögen und Kunstinteressierte anziehen:

Das LehmbruckMuseum, das MKM Museum Küppersmühle für moderne Kunst und das junge Museum DKM.

Herzlichen Glückwunsch an das Geburts-tagskind!

Uwe Strauch

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Auf der Exponatec 2011 steht auf dem ERCO Messestand das Thema LED im Fokus . Die Anwendung der dimmbaren LED Logotec-Strahler und der einfache Wechsel der Spherolitlinsen zur Ände-rung der Lichtcharakteristiken (Narrow Spot, Spot, Flood, Wideflood, Ovalflood, Wallwash) kann von jedem Besucher sel-ber erprobt werden.

Die LED-Technik vereint die Qualitäten der weit verbreiteten Niedervolt-Halogenlam-pen wie Dimmbarkeit und gute Farbwie-dergabe mit einer Energieeffizienz, wie sie bisher nur von Leuchtstofflampen oder Hochdrucklampen bekannt war. Diese übertrifft sie sogar noch hinsichtlich der Lebensdauer und erfreut Konservatoren mit UV- und IR-freiem Licht. ERCO hat an Lichtwerkzeuge wie Strahler mit LEDs den Anspruch, einerseits durch Systemdesign die Planung und Handhabung der neuen Technologien so einfach wie möglich zu machen, andererseits durch selbst entwi-ckelte Lichttechnik zusätzliche Effizienz-vorteile zu realisieren. Diese Vorteile wur-den bereits für eine Grafik-Ausstellung

im Museum Kunst Palast in Düsseldorf in Form von LED-Strahler für eine komfor-table, effiziente und konservatorisch kor-rekten Beleuchtung genutzt..

Auch innerhalb der Museen existieren unterschiedliche Interessen hinsichtlich

der Beleuchtung: Während für Konser-vatoren die Schonung der Exponate und ihr Schutz vor schäd lichen Lichtmen-gen und Lichtanteilen im Vordergrund

steht, wünschen sich Kuratoren flexible Beleuchtungsanlagen mit größtmögli-chem Inszenierungsspielraum. Der ERCO-Ansatz des effizienten Sehkomfort bietet Denkansätze und Technologien, um diese zunächst schwer vereinbar zu scheinen-den Wünsche synergetisch zu bündeln.

Ein Beispiel: Wenn bei den Lichtwerkzeu-gen auf hohen Sehkomfort und guten Blendschutz geachtet wird, haben die Besucher optimale Wahrnehmungsbedin-gungen – ihre Augen können sich unge-stört an die jeweiligen Lichtverhältnisse adaptieren. Es kann insgesamt mit gerin-geren Beleuchtungsstärken gearbeitet werden, was die Exponate schont und zugleich die Betriebskosten senkt. Dies und vieles mehr kann in dem 12-seitigen Leitfaden »Licht im Museum« nachgelesen werden, der den aktuellen Stand der Krite-rien für die Museumsbeleuchtung darstellt. Dieser kann kostenlos unter der angege-benen Adresse angefordert werden.

Viele Museen sind heute mit einem Rück-gang öffentlicher Fördermittel konfrontiert und müssen mit knappen Budgets haushal-ten. Im Rahmen einer energetischen Sanie-rung ergibt sich hier die Chance, durch eine einmalige Investition in Beleuchtung mit effizientem Sehkomfort langfristig Betriebskosten einzusparen. Als Bespiel sei hier die Umrüstung der National Portrait Gallery in London aufgeführt, die durch den Wechsel auf LED-Beleuchtung eine Stromkostenersparnis um 68% erreicht hat. So entsteht zusätzlicher Spielraum für die eigentlichen Aufgaben des Museums: Den Wissensschatz einer Kultur zu bewah-ren und zu vermitteln.

Dr.-Ing. Wolfgang RoddewigLeiter Segment [email protected]

LED Technik auf dem Vormarsch

LED-Beleuchtung im Museum Kunst Palast

LED-Beleuchtung in der National Portrait Gallery, London

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tune the light

Besuchen Sie uns auf der Exponatec in Köln16.-18.11.2011 Halle 3.2 Gang A Nr. 030

E

Premiere für Logotec LED Strahler – die erste Strahlerse-rie von ERCO, die konsequent um die LED, das Leuchtmittel der Zukunft, herum konstruiert wurde. Mit einem Design, das der innovativen Lichttechnik Ausdruck verleiht. Das flache Gehäuse aus Aluminiumguss integriert das Betriebsgerät und sorgt mit ausgefeiltem Wärmemanagement für lange Lebensdauer. Hochleistungs-LEDs in Warmweiß oder Tages-lichtweiß bieten Lichtströme

von bis zu 1080 lm bei nur 14W Anschlussleistung – eine vergleichbare Niedervolt-Halogenlampe benötigt 50W. Nur bei ERCO gibt es die besonders effiziente LED-Lichttechnik aus Kollimatoren und Spherolitlinsen – mit sechs Lichtverteilungen von narrow spot bis wide flood, oval flood und wallwash: Für kreative Lichtkonzepte mit effizientem Sehkomfort.

www.erco.com/led

Logotec LED

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Die DASA setzt auch im kommen-den Jahr ihre Veranstaltungsreihe »Szenografie in Ausstellungen und Museen« in Dortmund fort.

Von Mittwoch, 18. Januar, bis Frei-tag, 20. Januar 2012 stehen Aspekte inhaltlicher und methodischer Arbeit der Ausstellungsgestaltung in Museen und vergleichbaren Ein-richtungen zur Diskussion.

Das 12. Szenografie-Kollo-quium widmet sich dem Thema »ZWISCHENRÄUME - Wandel und Übergang«. Eine Vielzahl interdisziplinärer Fachvorträge zu innovativen Museumskon-zepten, neuesten wissen-schaftlichen Erkenntnissen und aktuellen Beispielen der Aus-stellungsgestaltung führen den Diskurs zwischen Museumswis-senschaftlern, Architekten, Aus-stellungsgestaltern sowie Inter-essierten aus dem Bildungs- und Kulturbereich weiter.

Untersucht wird insbesondere die räumliche Substanz zwi-schen gegenständlicher Gestal-tung und sinnlicher Wahr-nehmung: Zwischenräume zwischen Mensch und Mensch, zwischen Mensch und Objekt, aber auch zwischen den Objek-ten und Räumen bedeuten eine Fülle von architektonischen, soziologischen, psychologi-schen, philosophischen und kulturellen Betrachtungswei-sen. Dabei spielen Schwellen, Übergänge, Passagen, Material-sprünge, Fugen und Lichtwech-sel eine besondere Rolle.

Besonders die Medienwissen-schaften haben dieses Thema, ausgehend vom Filmschnitt, seit langem beleuchtet. Im fachlichen Diskurs um Innenge-staltung von Museen und Aus-stellungen stand dieser Aspekt jedoch bislang wenig zur Dis-kussion.

»Gute Ausstellungsgestaltung orientiert sich an der zu erwar-tenden Rezeption des Pub-likums. Dabei trägt die ent-worfene Szenografie für die

Vermittlung den bestimmenden Teil zu nonverbaler Kommuni-kation bei«, so DASA-Leiter und Initiator der Szenografie-Kollo-quien, Dr. Gerhard Kilger.

Darüber hinaus möchte das Szenografie-Kolloquium einen jährlichen »Zwischenraum« markieren. Es soll Möglichkeit zur Reflexion und zum Innehal-ten bieten sowie den Jahresstart mit einer Fülle von Eindrücken für die folgende wissenschaft-liche, künstlerische und organi-satorische Arbeit beleben. Dazu werden die Beiträge prominen-ter interdisziplinärer Referenten durch Workshops und Podiums-diskussionen ergänzt. Auch das neu geschaffene »Knowledge-Café«, bei dem Studierende und Absolventen der Studiengänge für Szenografie mit Berufsprak-tikern in Dialog treten, sorgt für eine innovative Weiterentwick-lung des Formats.

Szenografie in der DASA

Seit dem ersten Kolloquium zu Fragen der Szenografie in Aus-stellungen und Museen im Jahr 2000 spürt die DASA jährlich aktuellen Trends und Lösungs-ansätzen in diesem vieldisku-tierten Bereich der angewand-ten Museologie nach. Die DASA gilt als maßgebliche Ausstellung zum Thema Arbeitswelt, die in künstlerischer Szenografie umgesetzt ist.

Das vorläufige Programm wird in einigen Wochen unter www.dasa-dortmund.de/Sze-nografie veröffentlicht. Dort kann man sich auch bereits jetzt zum Kolloqium anmelden.

AnmeldungDASA Arbeitswelt AusstellungIvonne Bohne-IserloheFriedrich-Henkel-Weg 1–2544149 DortmundTelefon 0231 [email protected]

12. Szenografie-Kolloquium in der DASA

Wandel und Übergang

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Die Publikation zum Jubiläum wirft einen Blick auf die Entwicklungen im Ausstellungs-wesen und in der Szenografi e und stellt ausgewählte Arbeiten der museumstechnik berlin aus den letzten 25 Jahren vor.

25 JAHRE

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Who Knows TomorrowInstallation Ozone Layer and Yam Mound(s) von El Anatsui

Alte Nationalgalerie, Berlin

Marcel DuchampBelle Haleine: Eau de Voilette, 1921

Neue Nationalgalerie, Berlin

Die Schöninger SpeereNiedersächsisches Landesmuseum Hannover

SammlungspräsentationBode-Museum, Berlin

Wandvitrinen Neues Museum, Berlin

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MKMMuseum Küppersmühlefür moderne Kunst

LehmbruckMuseum

Museum DKM

Kunst

Museen

DuisburgDrei sehenswerte Kunstmuseen verzau-bern ihre Besucher in Duisburg. Jedes ist unverwechselbar und einzigartig, doch in fußläufiger Nähe zum nächsten.

museum.de berichtet nachfolgend aus allen drei Häusern.

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Kunst von Anselm Kiefer bis Gerhard Richter auf über 4.000 m², Industriekultur und Bau-kunst von Herzog & de Meuron, Lage direkt am Wasser, an Duisburgs berühmtem Innen-hafen. Und ein Künstler, der den Raum als Partner begreift, um ihn doch zu wandeln – Zeit für einen Besuch im Museum Küppers-mühle.

Man stelle sich vor, man steht vor einer 63 m² großen Leinwand, die darauf war-tet, Bild zu werden. So groß wie eine Woh-nung, völlig leer, eine enorme Herausfor-derung auch für jemanden, der seit mehr als vier Jahrzehnten malt. Ulrich Erben freut sich darauf, sie anzunehmen, denn die Leinwand ist gemauert, eine Wand im Museum Küppersmühle und zentraler Bestandteil seiner Ausstellung. Die Ideen sind natürlich da, aber das, was man viel-leicht die Persönlichkeit des Werks nennen könnte, entsteht im Malprozess:

»Zunächst ist da die weiße Leinwand und meine Lust etwas zu gestalten, was zuvor nicht da war, eine Transformation von Welt, von Stimmungen, Gerüchen, von Geist und Körper. Die Komposition entsteht im Zusammenspiel mit der Farbe während der Arbeit.« Und verschwindet mit dem Abbau der Ausstellung wieder – ein monumentales Werk auf Zeit, das man keinesfalls verpassen sollte.

MKM Museum Küppersmühle –

Der Raum ist immer der Partner

Ulrich Erben im MKM

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Kunst im großen Format: A.R. Penck (li.) und Markus Lüpertz, Foto: A.L. Thomas

Ulrich Erben, Ohne Titel, 1972, Sammlung Ströher, Foto: Katalog

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Ulrich Erben, Foto: Archiv Ulrich Erben

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In enger Zusammenarbeit mit dem Künst-ler zeigt das MKM eine umfangreiche Werkschau von Ulrich Erben von den 1960er Jahren bis heute. Erben (*1940), der in Düsseldorf lebt und einige Monate im Jahr auch in Italien, wo er aufgewach-sen ist, war 25 Jahre als Professor für die Düsseldorfer Kunstakademie tätig. Seit über 40 Jahren ist er einer der wichtigsten deutschen Vertreter der Farbfeldmalerei, bekanntgeworden in den 1970er Jahren mit seinen weißen Bildern, die auf der documenta 6 in Kassel zu sehen waren. Das Weiß verwendet Erben hier nicht monochrom, sondern in unterschiedli-chen Abtönungen als farbneutralen Hel-

ligkeitswert, mit dem er geometrische Strukturen gestaltet. Es entstehen Bilder, die gleichzeitig zart und irritierend sind. Ihnen folgen – in konsequenter Fortent-wicklung – Lichtobjekte und (stark)far-bige Bildserien.

Trotz ihrer Konsequenz, Linearität und scheinbaren Strenge ist der Ausgangs-punkt vielfach ein emotionaler, denn häu-fig gehen die Arbeiten auf Stimmungen und Eindrücke in unterschiedlichen Land-schaften zurück. Beeindruckendes Beispiel hierfür ist der großformatige Siria-Zyklus, der nach einer Reise des Künstlers durch die syrische Wüste entstanden ist. Die

Ulrich Erben, Präsenz Gelb, 2003,

Museum Wiesbaden, Foto: Katalog

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Ulrich Erben, Farben der Erinnerung, 1989,

Sammlung Ströher, Foto: Katalog

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vorangegangene Entwicklung lässt sich anschaulich mit einem Blick auf das Früh-werk Erbens nachvollziehen, das ebenfalls in der Ausstellung zu sehen ist: Hier sind noch Häuser, Berge, Bäume angedeutet, die sich zusehends in der Fläche auflösen. Die farbgeometrischen Arbeiten gehen buchstäblich aus der Landschaft hervor.

Licht und Farbe, Form und Raum sind die Themen von Ulrich Erbens Malerei. Die Bilder haben einen geometrischen Grund-aufbau, der durch die Farbe aufbricht, seine Grenzen verliert und immateriell wird. »Erbens Farben sind dabei nicht beherrscht, sondern aktiv«, so Kuratorin

Eva Müller-Remmert, »sie dominieren über ihre Form und reagieren miteinander und steigern oder irritieren sich gegen-seitig in ihrer Wirkung.« Einige Farbzo-nen scheinen zu schweben und sich vom Bildgrund abzuheben, andere dehnen sich optisch in die Tiefe hinein aus. Die Malerei macht hier Sehprozesse bewusst, die im Auge des Betrachters ablaufen. Die auf den ersten Blick einfachen geometri-schen Formen verlieren ihre Eindeutigkeit durch die nicht eindeutige, wandelbare Farbigkeit.

Man könnte sich bei Erben an Mark Rothko erinnert fühlen, aber der Künstler scheut

Ulrich Erben, Präsenz Blau, 2003,

Museum Wiesbaden, Foto: Katalog

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derartige Vergleiche mit der Malerei des Amerikaners, die auf Transzendenz zielt, während er selbst durch den ausdrückli-chen Bezug zur Landschaft »Bodenhaf-tung« bewahrt, auch wenn die Land-schaft nicht mehr als solche erkennbar ist. Beeinflusst hat ihn die extreme Position von Rothko natürlich schon, ebenso wie die von Jackson Pollock. »Doch es ist der Balanceakt beim Malen«, so Ulrich Erben, »der mich stärker zu einer linearen Füh-rung brachte.« Die Spannung zwischen Lust und Kalkül ist es, die seine Werke prägt und der Ausstellung ihren Titel gegeben hat.

Wände dienen hier nicht nur als Hän-gefläche, sondern werden selbst zum monumentalen Bild – an dieser Stelle sei übrigens erwähnt, dass Erben während der Studienzeit in Venedig auch Fres-kenmalerei erlernt hat. »Wenn ich einen Raum gestalte«, sagt er, »sei es durch Wandbilder, Licht oder einzelne Bilder, würde es mir nicht genügen nur mit der Gestaltung dominieren zu wollen und darüber die Form des Raumes zu negie-ren. Der Raum ist in diesem Fall immer der Partner.« Im MKM realisiert er neben zwei großen Malereien direkt auf den

Ausstellungswänden auch wandfüllende Kompositionen aus einzelnen Papierar-beiten, die erst im Zusammenspiel voll-kommen wirken. Die Blätter werden – beeindruckend robust – vom Künstler auf die Wand getackert. Auch sie sind in die-ser Form als raumbezogene Installation Werke von begrenzter Dauer für die Zeit der Ausstellung.

Und diese Werke passen perfekt in die weitläufigen und schnörkellosen Muse-umsräume des MKM, die Herzog & de Meuron gestaltet haben. »Die Arbeiten setzen räumliche Gestaltungsprozesse in Gang, die die umgebende Architektur zu wandeln scheinen«, so Direktor Walter Smerling, der gemeinsam mit Eva Müller-Remmert die Ausstellung kuratiert.

So basiert die Konzeption von Anfang an auf der Beziehung zwischen den Bil-dern und der umgebenden Architektur. Sie offenbart die grundlegende Bedeu-tung von architektonischen und geome-trischen Motiven Erbens und sein Gespür für Proportionen und Gewichtungen. Den Raum – der ja zwei Bedeutungen hat, eine gebaute und eine sphärische – lasse er zunächst auf sich einwirken, sagt der

Ulrich Erben, Ohne Titel, 2001,

Foto: Katalog

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Künstler, seine Qualitäten und Schwä-chen. Wie kann man Schwächen ver-schwinden lassen, wie die Aufmerksam-keit auf etwas, das der Raum ursprünglich nicht hatte, fokussieren? So entstehen Arbeiten, die für den Betrachter domi-nant, aber nicht provozierend sind. Und der Besucher erlebt nichts weniger als die »magische Komponente, die allen Farben und Formen innewohnt, wenn man sie in ein bestimmtes Verhältnis zu einander setzt.«

Um den »Partner« der Bilder, die Muse-umsarchitektur, zu beschreiben, muss man zunächst einmal ein gutes Jahrhun-dert ausholen, denn die Anfänge der Küppersmühle liegen im Jahr 1900, als der Unternehmer Wilhelm Vedder, einer der Väter des Duisburger Innenhafens als »Brotkorb des Ruhrgebiets«, auf dem Areal des heutigen Museums Küppers-mühle die erste Mühle in Betrieb nahm. Der große dreiflügelige Bau, in dem das Museum untergebracht ist, entstand bereits 1908 und wurde von den neuen Besitzern Werner & Nicola durch ein Kesselhaus mit Schornstein ergänzt, der ebenfalls noch steht. In den 1930er Jah-ren folgten die großen Stahlsilos.

Die Bezeichnung Küppersmühle, die in den Museumsnamen eingegangen ist, geht auf das Jahr 1969 zurück, als das Unternehmen mit den Homberger Küp-perswerken fusionierte. Nur drei Jahre später wurde der Mühlenbetrieb endgül-tig stillgelegt. Es folgte eine lange Zeit des schleichenden Verfalls, der den ganzen Innenhafen betraf – dem ein oder ande-ren vielleicht durch ruhrpottmalerische Kameraschwenks in Schimanski-Tatorten vertraut. Den Umschwung schließlich brachte die internationale Bauausstel-lung Emscher Park (1989-99): Die einstige Industriebrache Innenhafen wurde nach einem Masterplan des englischen Archi-tekten Sir Norman Foster komplett saniert und hat sich in eine Stadtlandschaft aus Grachten, Wohnungen, Büros, Museen, Cafés und Restaurants verwandelt. Heute ist der Innenhafen eines der beliebtesten Viertel Duisburgs – für Duisburger und für Touristen.

Für die Umgestaltung der Küppersmühle konnten die Basler Architekten Herzog & de Meuron gewonnen werden, die 1997-99 das ehemalige Mühlen- und Speichergebäude mit seiner historischen Backsteinfassade zu einem lichten, groß-

Historische Fensternischen, moderne Skulptur: Auf dem Weg zu Georg Baselitz

Foto: Georg Lukas

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Wichtig ist die Bandbreite: Werke von Gerhard Richter aus den 60er, 70er und 90er Jahren

Foto: Georg Lukas

zügigen Museum für moderne Kunst wandelten, mit einer Ausstellungsfläche, die sich derzeit auf über 4.000m² beläuft. Außen Backstein – innen White Cube. Die ausstellenden Künstler schätzen die durchgehend 6m hohen Räume mit ihrer Reduktion auf das Wesentliche, die aus-getüftelten Blickachsen und raumhohen Fensterschlitze, durch die man direkt auf das Hafenbecken blickt. Denn die Architektur, so prägnant sie ist, dient der Kunst und enthält sich jeder Konkurrenz. Beeindruckende Ausnahme ist der Trep-penturm von Herzog & de Meuron, ein eigenständiges architektonisches Kunst-werk, in dessen Innerem man sich fühlt, als stünde man inmitten einer riesigen Skulptur, deren Windungen den Blick wie im Sog nach oben ziehen.

Lagerte bis in die 70er Jahre in der Küp-persmühle Getreide, dreht sich seit 1999 alles um die Kunst. Seither zeigt das MKM rund vier Ausstellungen pro Jahr, bislang u.a. mit Stephan Balkenhol, Tony Cragg, K.O.Götz und Schülern, Gerhard Hoehme, Jörg Immendorff, Olaf Metzel, A.R. Penck, Gerhard Richter, Sean Scully,

Walter Stöhrer, Rosemarie Trockel und Markus Lüpertz, Günther Uecker oder zeitgenössischer deutscher Fotografie. Daneben werden in unregelmäßigen Abständen Positionen der Kunstszene eines Landes oder einer Region vorge-stellt, so aus Belgien, China, Nordeuropa, Osteuropa oder Spanien.

Und jetzt Ulrich Erben. Der sympathische Künstler ist auch in der Sammlung des MKM vertreten, der Sammlung Ströher, einer der umfangreichsten Sammlungen deutscher Nachkriegskunst weltweit.

Die Liste der Künstler liest sich wie das Who is Who der hiesigen Kunstszene, mit großenteils auch internationalem Erfolg: Stephan Balkenhol, Georg Baselitz, Willi Baumeister, Joseph Beuys, Peter Brüning, Abraham David Christian, Walter Dahn, Hanne Darboven, Günther Förg, Kuno Gonschior, K.O. Götz, Gotthard Graub-ner, Candida Höfer, Gerhard Hoehme, Jörg Immendorff, Anselm Kiefer, Imi Knoebel, Norbert Kricke, Markus Lüpertz, Blinky Palermo, A.R. Penck, Sigmar Polke, Gerhard Richter, Hans-Christian Schink,

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Bernard Schultze, Emil Schumacher, K.R.H. Sonderborg, Fred Thieler, Hann Trier, Rosemarie Trockel, Wols u.v.a. Auf gut 2.500m² ist die Sammlung das ganze Jahr zu besichtigen, mit einem Schwer-punkt auf der Malerei.

Hinter all dem – der Konzeption und Durchführung der Ausstellungen, der Finanzierung der Projekte, dem Druck von Katalogen und vielem anderem mehr – steht nicht etwa die öffentliche Hand, sondern ein privater Verein, die Stiftung für Kunst und Kultur e.V. mit Sitz in Bonn, die in diesem Jahr ihr 25-jähriges Beste-hen feiert. Sie betreibt das Museum Küp-persmühle seit dessen Gründung als eines der größten deutschen Privatmuseen, unterstützt durch das Know-how eines engagierten Netzwerks von Kulturschaf-fenden sowie von Partnern und Sponso-ren aus der Privatwirtschaft. Als »eine die-ser wunderbaren, kreativen Institutionen in der Welt« hat der Künstler Abraham David Christian die Stiftung bezeichnet, »die Form gewordenen Erfahrungen, Gefühlen, Gedanken Raum geben – und sichtbar machen.«

Während Ulrich Erben seine Ausstellung vorbereitet, kommen jede Woche Schü-lergruppen ins MKM, die am Projekt »Jugend interpretiert Kunst« teilnehmen, dem bundesweiten Kunst-Wettbewerb der Deutsche Bank Stiftung für Schulen. Die Werke rütteln viele auf, Diskussionen entbrennen, die eigene Kreativität wird mit großem Engagement und Ernsthaf-tigkeit unter Beweis gestellt. Und im Ide-alfall lautet das Urteil wie das von Gizem Barut und Gülsüm Bitir: »Die Vorurteile, die wir gegen die moderne Kunst hatten, sind durch das Museum, in dem wir ins-piriert wurden, verschwunden! Durch das Projekt konnten wir die moderne Kunst ausleben.« Na also: die Kunst ist immer der Partner.

Tina Rudolph

Ulrich Erben. Lust und KalkülMalerei aus fünf Jahrzehnten28. Oktober 2011 bis 29. Januar 2012

Sammlung StröherDeutsche Nachkriegskunst von K.O Götz bis Gerhard Richterdauerhaft zu besichtigen

MKM Museum Küppersmühlefür Moderne KunstPhilosophenweg 5547051 DuisburgTelefon 0203 301948-10/-11www.museum-kueppersmuehle.dewww.stiftungkunst.de

Öffnungszeiten:Mi 14–18 UhrDo-So 11–18 UhrFeiertage 11–18 Uhr

Sonntags um 11 Uhr und 15 Uhr öffentliche Führungen

»Der Traum des Malers« und Skulpturen von Markus Lüpertz

Foto: Georg Lukas

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Wilhelm Lehmbrucks Kniende ist nicht nur das Wahrzeichen des LehmbruckMuseums in Duisburg, sein Direktor Raimund Stecker nennt sie auch die Mona Lisa der Skulptur des 20. Jahrhunderts. In diesem Jahr wird die faszi-nierende Dame 100 Jahre alt, ein Jahrhundert voller Applaus, aber auch voller Anfeindungen und Verfolgung liegt hinter ihr. Grund genug für eine Geburtstags-Ausstellung von Rang.

Eigentlich müsste man an dieser Figur eine Warnung anbringen: »Vorsicht, nicht nachmachen!« Denn diese Pose, diese Körperhaltung, ist eigentlich eine unmögliche. Das rechte Knie dicht neben dem linken Knöchel, den Oberkörper gerade aufgerichtet, verlieren selbst geübte Turner das Gleichgewicht. Nur im Knien selbst, in der Bewegung, lässt sich diese Figur nachahmen. Ist sie also doch kein Engel der Verkündigung, wie die Kunstgeschichte so lange behauptet hat? Kommt ihre Pose vielleicht doch eher vom Tanz, aus dem Theater, von der Bühne?

Solche Fragen sind es, mit denen sich das LehmbruckMuseum Duisburg seit lan-gem beschäftigt. 2011 feiert Lehmbrucks Kniende ihren 100. Geburtstag, und seit beinahe drei Jahren bereitet ein interna-tionales Kuratorenteam unter der Leitung von Marion Bornscheuer eine Ausstellung vor, wie sie dieses Haus wohl noch nicht gesehen hat: »100 Jahre Lehmbrucks Kni-ende – Paris 1911« (24. September 2011 bis 22. Januar 2012).

Rechtfertigung für diesen Aufwand: die Prominenz des Geburtstagskindes, die es sich jedoch hart erarbeiten musste. Denn die Kniende, die Wilhelm Lehmbruck (1891–1919) im Jahr 1911 in seinem Pari-ser Hinterhofatelier geschaffen hat, war beileibe nicht immer so geliebt, wie sie es heute ist. Im Gegenteil.

Ein wenig klingt ihre Geschichte wie die eines modernen Pop-Stars, und sie beginnt mit einem Paukenschlag. 1913, zwei Jahre nach ihrer Geburt, wird Lehm-

bruck als einziger deutscher Bildhauer zur Armory-Show eingeladen, die von New York über Chicago und Boston tourt, und als eine der einflussreichsten Kunst-schauen ihrer Zeit gilt. Für die Kniende gibt sie den Startschuss zur Weltkarriere, die Amerikaner feiern sie als Inbegriff der Europäischen Skulptur, und der Dichter Theodor Däubler bezeichnet sie drei Jahre später als Vorwort zum Expressionismus in der Skulptur. 1919 jedoch nimmt Wil-helm Lehmbruck sich das Leben – über die Gründe wird bis heute spekuliert – und für die Kniende beginnen die vielleicht schwersten Jahre in ihrer Geschichte.

Als die Stadt Duisburg, in der Lehmbruck 1891 im Stadtteil Meiderich geboren wurde, 1927 einen Bronzeguss der Kni-enden im Tonhallengarten aufstellen will, melden sich die ersten kritischen Stimmen. Der »Rheinische Kurier« spricht von einer Verschandelung der Anlage, die »Städterundschau der Vosti« von einer Beleidigung aller Frauen durch »die krankhafte Unförmlichkeit der Skulptur«. Von einem »Zerrbild der Kunst« ist in die-ser Zeit die Rede, und irgendwann schla-gen die verbalen Attacken in körperliche um. Zunächst – noch harmlos – wird sie von einigen Mädchen mit einem Bettla-ken verhüllt, in einer Juli-Nacht des Jahres 1927 aber stürzen vier betrunkene, junge Männer die Skulptur von ihrem Sockel.

Nicht nur die Bronze wird im Lauf der heftigen Auseinandersetzungen um die Aufstellung schwer beschädigt, auch ihr Image leidet nachhaltig. Zehn Jahre spä-ter, 1937, bekommt die Kniende einen

Die Kniende im Atelier von Wilhelm Lehmbruck.

Foto: LehmbruckMuseumLehmbruckMuseum –

Zum Niederknien

oben: Das LehmbruckMuseum

Foto: Jürgen Diemer

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zentralen Platz in der Ausstellung »Entar-tete Kunst«, es folgt der Zweite Weltkrieg – dann herrscht erst einmal Ruhe um die filigrane Figur.

Vielleicht aber haben ihr all die Anfein-dungen auch genutzt, und nicht nur geschadet, wurde die Kniende durch die Verfemung durch die Nationalsozialisten doch »rückblickend zum Sinnbild der Moderne«, wie Marion Bornscheuer im Katalog zur Ausstellung schreibt.

»Dies, wie auch die Erinnerung an ihre erste glanzvolle Amerika-Tournee im Zuge der Armory-Show 1913, in dem sogar eine Postkarte von der Knienden angefertigt worden ist, dürfte 1966 den Ausschlag dafür gegeben haben, die Kniende als ‚eine der bedeutendsten Skulpturen des 20. Jahrhunderts‘ zum Gedenken an die Spende der BRD zum Bau der neuen Met-ropolitan-Opera erneut in Bronze gießen und im Foyer des Opernhauses aufstellen zu lassen, wo sie noch heute zu sehen ist.« Dies war bereits ihr zweiter glanzvol-ler Auftritt nach dem Zweiten Weltkrieg – 1955 war sie bereits prominent auf der documenta 1 ausgestellt worden: im Ein-gangstreppenhaus des Friedricianums.

Seitdem hat sie ihren Platz gefunden in den Museen dieser Welt – etwa im Museum of Modern Art in New York, das 1939 die Version der Münchener Ausstel-lung »Entartete Kunst« angekauft hatte, im Duisburger LehmbruckMuseum, das nicht nur im Besitz der ältesten Bronze-Version aus dem Jahr 1925 ist, sondern auch den ältesten erhaltenen Gipsguss besitzt, der 1947 bei Wölfert in Berlin gegossen wurde, oder im Albertinum in Dresden, das 1993 einen Steinguss der Knienden, der 1937 von den Nationalso-zialisten verkauft worden war, für 1,1 Mil-lionen US-Dollar zurückkaufen konnte. Doch trotz all dieser scheinbar gleichen Versionen sind alle Knienden eigentlich Unikate, hatte Lehmbruck doch die Ange-wohnheit, die Materialzusammensetzung und Farbe zu kontrollieren und zu variie-ren. Und so hat jede Kniende ihren ganz eigenen Charakter, ihre eigene Patina, ihren eigenen Schimmer.

Ein Selbstbildnis Wilhelm Lehmbrucks.

Foto: LehmbruckMuseum

Das Café du Dôme am Boulevard Montparnasse, der Treffpunkt der Bohème zu Lehmbrucks Zeiten in Paris.

Foto: LehmbruckMuseum

Die Kniende im LehmbruckTrakt.

Foto: Jürgen Diemer

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2011 nun, in ihrem Jubiläumsjahr, gerät die Kniende wieder ins Zentrum des Interesses – was wohl bis mindestens 2013 so blei-ben dürfte, wenn auch die Armory-Show ihr 100-jähriges Jubiläum feiert. Um die Kniende scharen sich derzeit Museums-leute und Bildhauer, Kunstbegeisterte und Wissenschaftler. Einer von ihnen: der Köl-ner Restaurierungsexperte Hans Portstef-fen, der den Gipsguss des LehmbruckMu-seums anlässlich der Ausstellung nicht nur genauestens unter die Lupe genommen, sondern auch akribisch durchleuchtet hat. Wie bei einem Patienten zeigen sich so all die verborgenen Strukturen unter der »Haut«, die unterschiedlichen Materialien, das Gerüst, auf dem die Figur aufbaut, ihr Gerippe gewissermaßen. Erstmals ist es so gelungen, Aufschluss über die Guss-technik zu bekommen – und auch diese Ergebnisse veröffentlicht das Museum im Katalog zur Ausstellung.

Und nicht zuletzt die Kunsthistoriker, allen voran Kuratorin Marion Bornscheuer, haben sich in den vergangenen Jahren wieder verstärkt mit diesem Hauptwerk Lehmbrucks, einer der wichtigsten Skulp-turen des 20. Jahrhunderts überhaupt, auseinandergesetzt, mit ihrer Geste, die-ser nach innen, in Richtung Brust gerich-teten Hand, ihrer Pose, festgehalten im Moment des Niederkniens, und ihrer Anmut, ihrer Ausstrahlung, über die der Kunsthistoriker August Hoff 1936 schrieb: »Aber erst in der ‚Knienden‘ gewinnen diese seelischen Kräfte ganz reinen Aus-druck und ihre von fremden Bindungen freie gleichnishafte Gestaltung. Der Kopf und die edle Geste drücken eine Emp-findungsfülle aus, die unbeschreiblich

und ergreifend wirkt und jede Einzelheit der Figur durchbebt. Diese überschlanke Gestalt scheint allem Körperlichen entho-ben, und doch ist sie von einer überaus feinen und innigen Naturanschauung.«

Doch selbst zu Lehmbrucks Lebzeiten fielen die Reaktionen nicht ausschließlich positiv aus. Julius Meier-Graefe, einer der wichtigsten Kunsthistoriker seiner Zeit, hatte Lehmbruck 1911 in seinem Ate-lier besucht, und seine Reaktion zeigt,

1976 fotografierte Bernd Jansen zehn Duisburge-

rinnen mit der oder als Kniende für eine PR-Aktion.

Darunter auch Greetje Groenendyk,

Ballerina an der Deutschen Oper am Rhein.

Foto: Bernd Jansen

Elisabeth Bergner, Schauspielerin und Modell für

Lehmbruck – und seine unglückliche Liebe.

Die Kniende im LehmbruckTrakt.

Foto: Christian Baraja

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welch revolutionäres Werk Lehmbruck da geschaffen hatte: »Im ersten Augen-blicke gleicht sie einer gigantischen Glie-derpuppe. Wie ich den Guss finde, fragte Lehmbruck. Meine Enttäuschung kannte keine Grenzen. Da hatte einer das uner-hörte Glück, die Gelassenheit der Antike zu erwischen, und gab es für einen origi-nellen Einfall, einen Sprung ins Blaue hin. Ich hatte ihn für gesichert gehalten, und der Ärger über meinen Irrtum vergrößerte meine Erbitterung auf das geschlitzte Phantom. In meinem Ärger nannte ich es gotisch. Es zerschnitt die Luft wie ein steiles Riff und zwang den Betrachter, entweder niederzusinken oder davonzugehen. Ich zog das zweite vor, sagte ihm aber vorher meine Meinung. Wohin kam er mit seiner verrückten Gotik? Das Machwerk war alles Mögliche, nur keine Plastik.«

Meier-Graefe nimmt ein wenig der Schärfe, die in diesen Worten steckt, spä-ter selbst zurück. »Um die Kniende muss man sich bemühen«, schreibt er, und der Kunstschriftsteller Paul Westheim fügt 1919 hinzu: »Empfindung und Ausdruck gelangen zur Einheit. Gewaltigstes wird gewagt: spirituelles Erlebnis von weites-tem Ausmaß, das Begehren des Irdischen nach dem Überirdischen, das Wehen des Seelischen im Fleisch wird plastisch kör-perlich festgelegt.«

Als gewaltig, als gewagt, als revoluti-onär, empfinden heute wohl nur noch die wenigsten die Kniende. Die Kasta-nienbaumblüten oder Blumen, die ihr bisweilen im Frühjahr und Sommer von Museumsbesuchern in die Hand gedrückt werden, bezeugten ein anderes Verständ-nis, schreibt Katharina Barbara Lepper,

langjährige Kuratorin des LehmbruckMu-seums, in einem Aufsatz über den Bron-zeguss, der über Jahre vor dem Eingang des Hauses am Rande des Kant-Parks stand. Stand, weil sich diese Bronze seit Mai 2011 im Depot des Museums befin-det – einerseits, um für die Jubiläums-Ausstellung restauriert zu werden, ande-rerseits aber auch, um sie zu schützen. Zu oft wurden in den vergangenen Monaten in Nordrhein-Westfalen Skulpturen und Kunst aus dem öffentlichen Raum Opfer von Diebesbanden, die auf den immer weiter steigenden Materialwert aus sind. Diesen jedoch übersteigt der kunsthistori-sche Wert um ein Vielfaches, und so soll die bronzene Kniende erst dann wieder ihren Platz im Freien bekommen, wenn sichergestellt werden kann, dass sie auch bleibt, wo sie hingehört.

Die Kniende im LehmbruckTrakt

Foto: Christian Baraja

Der Skulpturenhof des LehmbruckMuseums.

Foto: Bernd Kirtz

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Bis dahin aber können Besucher sie im Rahmen ihrer Geburtstags-Ausstellung im Museum bewundern, neben promi-nenten Leihgaben aus dem New Yorker MoMA, dem Pariser Louvre, dem Centre Georges Pompidou, dem Musée d’Orsay, dem Guggenheim Museum, der Berliner Nationalgalerie, den Staatlichen Kunst-sammlungen Dresden, der Fondation Beyeler und anderen hochrangigen Häu-sern. So finden sich ab dem 24. Septem-ber in Duisburg unter anderem Skulptu-ren, Gemälde und Grafiken von Auguste Rodin, Pablo Picasso, Henri Matisse, Con-stantin Brancusi, Maurice Denis, Marcel Duchamp, Robert Delaunay, Amedeo Modigliani, Aristide Maillol, Fernand Léger oder Bernhard Hoetger.

Und die Besucher können die Atmo-sphäre im Paris des frühen 20. Jahrhun-derts erleben, beleuchtet die Ausstellung doch auch die Kulturszene eben jener Zeit, in der Wilhelm Lehmbruck in der französischen Metropole unter Künstlern und Intellektuellen gelebt, gearbeitet und ausgestellt hat – im Café du Dôme, dem Treffpunkt der Pariser Bohème, in seinem Hinterhofatelier an der Avenue du Maine oder in der legendären Salle 41 des Salon des Indépendants.

Sie können den kulturellen Kontext dieser Zeit erleben – die Musik, das Theater, den Tanz –, ermöglicht durch Kooperationen unter anderem mit den Duisburger Phil-harmonikern – die zu sieben Konzerten in das Museum kommen werden –, dem Filmforum Duisburg und der Deutschen Oper am Rhein.

Die Kniende im Kant-Park

vor dem LehmbruckMuseum.

Foto: Frank Schuberth

Und vielleicht wird der ein oder andere Besucher sich auch ein Stück weit in die Zeitgenossen Lehmbrucks hineinverset-zen können, für die seine Kniende auf der einen Seite – stünde sie auf – »ein grotes-kes Gespenst« wäre (misst sie doch kni-end schon gut 1,80 Meter), das auf der anderen jedoch eine Faszination auf den Betrachter ausübt wie kaum eine andere Skulptur des 20. Jahrhunderts, eine Fas-zination, die Julius Meier-Graefe so poe-tisch beschrieb:

»Man muß die kniende Gestalt des öfte-ren sehen, um die Sprache der Glieder, der erhobenen Hand, die gleich einer fünfstelligen Blüte im Äther wächst, der anderen ruhenden und in der Ruhe atmenden Hand auf dem weit hinausra-genden Schenkel und des Fußes, der bis in die Ewigkeit zurückflüchtet, um die Sprache des demütig geneigten Hauptes zu vernehmen. […] Wohl muß man jetzt auf alle Teile eingehen, wie auf Gebärde und Blick eines Menschen, mit dem man redet, und erst nachher die Bindung der Teile zu gewinnen. Dann ändert sich jede Form. Brust, Hände, Arme, Schenkel, vor-her zerrissen und kahl, gewinnen sanfte Fülle. Die erhobene Hand setzt den Traum des Antlitzes fort, und noch der weit zurückfluchtende Fuß ist notwendige Folge des aufragenden Körpers.«

Oder, wie es Museums-Direktor Raimund Stecker so knapp und treffend formu-lierte: »Die Anmut kniet in Duisburg.«

»100 Jahre Lehmbrucks Kniende – Paris 1911« 24. September 2011 bis 22. Januar 2012

LEHMBRUCKMUSEUM Friedrich-Wilhelm-Straße 40 47051 Duisburg Telefon 0203/283-3294 www.lehmbruckmuseum.de

Öffnungszeiten: Mo + Di: nur für angemeldete Gruppen Mi, Fr + Sa: 12-19 Uhr Do: 12-21 Uhr · So: 11-19 Uhr

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»Linien stiller Schönheit« inmitten der Duisburger Innenstadt – entdecken und erfahren lassen sie sich im privaten Museum DKM.

In unmittelbarer Nähe von Hauptbahnhof und LehmbruckMu-seum gilt das noch junge, 2009 eröffnete Museum als Duis-burgs »Geheimtipp«. Ganz unerwartet taucht es mit der edlen Zurückhaltung und Klarheit seiner Fassade in einer ruhigen Sei-tenstraße eines unscheinbaren Wohngebiets auf. Die langen, horizontalen Fensterflächen, die sich über drei Ebenen erstre-cken, spiegeln die Umgebung wider, in die sich das gesamte Gebäude harmonisch integriert, ohne sich als spektakuläre Architektur in den Vordergrund zu drängen. Im Inneren des Museums setzt sich die klare und zurückhaltende Sprache fort. Die große Fensterfront des Foyers ermöglicht einen Einblick in den gesamten Eingangsbereich und das Museumscafé. So weckt bereits der erste Eindruck die Neugier, an diesem unge-wöhnlichen Ort Kunst zu entdecken.

Das Museum DKM – Stille in der Schönheit und Schönheit in der Stille

Song Dong, »Write your message with water«, 2001 (Installation)

Außenansicht des Museum DKM

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Ein privates Museum, erwachsen aus Leidenschaft

Die Museumsgründer Dirk Krämer und Klaus Maas, aus deren Initialen sich der Name des Museum DKM zusammensetzt, gehören zu denjenigen Sammlern, die allein aus der persönli-chen Begegnung mit Kunst und der daraus entstanden Begeis-terung begonnen haben zu sammeln. Ihren Ursprung hat die Sammlung in der Kunst des 20. Jahrhunderts. Es waren Grafiken von Hans Arp, Gianfredo Camesi und Ben Nicholson, die Klaus Maas 1966 faszinierten und zu seinem ersten Kunst-Erwerb motivierten. In den folgenden Jahren galt seine Aufmerksam-keit einer reduzierten und klaren Formensprache, konzentrierte sich mithin auf die konkreten und konzeptionellen Positionen der europäischen Gegenwartskunst. In den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts erweckten Werke von Ernst Hermanns, Erich Reusch und Ulrich Rückriem seine Neugier, die zu zahlreichen, persönlichen Begegnungen mit den Künstlern und der aktuellen Kunstszene führte.

So kam es 1980 zu der Eröffnung der »Galerie Linie« in Moers, die sich in den folgenden sieben Jahren der aktuellen, konkre-ten Kunst widmete. In den 1990er Jahren erweiterte sich das Blickfeld der beiden Sammler Dirk Krämer und Klaus Maas auf alte Kunst von Ägypten über den Vorderen Orient bis nach China und Japan, jedoch ohne das Interesse an der aktuellen Kunstentwicklung zu verlieren. Fotos: Werner J. Hannappel © Stiftung DKM

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1999 gründeten sie die Stiftung DKM und eröffneten eine neue Galerie in Dani Karavans »Garten der Erinnerungen« im Duis-burger Innenhafen. Die »Galerie DKM« bestand bis Anfang 2010 als reine Schaufenster-Galerie, die ohne jegliches kom-merzielle Interesse zahlreichen Künstlern die Möglichkeit gab, eine temporäre Rauminstallation zu realisieren.

Im Laufe der Jahre wuchs die Sammlung von Dirk Krämer und Klaus Maas über den rein privaten Horizont hinaus, und zahlrei-che Werke wie z.B. von Richard Serra, Richard Long, Raimund van Well, Giuseppe Spagnulo, Manfred Vogel oder Alf Schuler sowie Kunst aus Ägypten, wurden als Leihgaben in Museen wie das LehmbruckMuseum, das Museum Schloss Morsbroich oder das Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig integriert.

Mehr und mehr reifte die Entscheidung, für die mittlerweile über 5.000 Werke umfassende Sammlung eigene Räume in Duisburg zu eröffnen. So stand der Schweizer Architekt Hans Rohr 2005 schließlich vor der Aufgabe, eine Wohn- und Gewerbeimmo-bilie der 1960er Jahre in ein Haus für die Kunst umzuwandeln, das ausschließlich mit privaten Mitteln finanziert wurde. Die Architektur sollte in nobler Zurückhaltung der Kunst und ihrer Präsentation dienen. Ihr sollte in klaren, von den Besuchern erfassbaren Räumen die ganze Aufmerksamkeit gehören. So blieben die Raumproportionen wie der gesamte Bau angenehm menschlich, persönlich und bescheiden.

Es entstanden fünf Ausstellungsebenen im Altbau und eine wei-tere in dem neu angefügten Baukörper. Insgesamt präsentieren Richard Long, Cornish Slate Circle, 1983 (Granit)

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sich die Sammlung DKM und die regelmäßig wechselnden Aus-stellungen verteilt auf einer Ausstellungsfläche von 2.700 m² in 51 Räumen. Im Neubau bieten sich inszenierte Ausblicke in Skulpturenhöfe, die den Räumen auch durch die verschiedenen Lichteinfälle eine jeweils eigene Atmosphäre verschaffen.

Linien stiller Schönheit in 5.000 Jahren Kulturgeschichte

Die Sammlung DKM fasziniert mit ihrer einzigartigen formalen Breite auf der einen und ihrer thematischen Konzentration auf der anderen Seite. Während des Rundgangs durch das Museum spürt man, dass sie allein aus Leidenschaft und dem Erkennt-nisbedürfnis der Sammler heraus entstanden und organisch gewachsen ist.

Deren Begeisterung für die klare, stille und schöne Formensprache der Konkreten Kunst führte über den europäisch-nordamerikani-schen Raum in Richtung Asien und darüber hinaus. Zahlreiche Reisen öffneten ihren Sammlerblick ent-scheidend und erweiterten bestän-dig dessen kulturhistorische und zeitliche Grenzen. Die verbindende Linie, der beide Sammler kontinuierlich durch alle Bereiche hindurch gefolgt sind, ist die Stille in der Schönheit und die Schönheit in der Stille. Sie haben sie kulturen- und gattungsüber-greifend, grenzen- und zeitlos erse-hen, erfahren und erkannt und sich immer wieder auf neue Weise von ihr berühren lassen.

Die Sammlung DKM vereint sehr unterschiedliche Bereiche: zeitge-nössische Kunst seit den 1960er Jahren, ferner bis weit über 2.000 Jahre alte Kunst aus asiatischen Ländern vom Orient bis Fernost und aktuelle Kunst aus Korea, China und Japan, zudem Kunst aus Alt-Ägypten, klassische und zeitge-nössische Fotografie und schließ-

lich Gefäße aus 5.000 Jahren Kulturgeschichte. Sie zeigt sowohl Werke von weltbekannten als auch unbekannten Künstlern, regional fundierte als auch international arrivierte Positionen. Sie umfasst Skulpturen, Bilder, autonomen und dokumentari-schen Reisen entstammende Fotografien, Zeichnungen, immer wieder Gefäße und Installationen, Werkgruppen und Einzel-werke. Zu sehen sind religiös gebundene und gänzlich profane Kunst.

Die Sammlung DKM präsentiert sich mit einer bewusst sub-jektiven Haltung und eröffnet und ermöglicht dem Betrachter einen ebenso subjektiven Wahrnehmungsraum. Sie hat nicht den Drang, sich Geltung zu verschaffen und dem Betrachter scheinbar objektive Erkenntnisse über künstlerische Qualität aufzudrängen. So wie die Sammler selbst Kunst wahrnehmen Ahnenporträts, China 19. Jahrhundert

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und rezipieren, so präsentieren sie auch ihre Sammlung, frei von Präsentationsprinzipien wie Entstehungsjahr, Entstehungsort oder Bekanntheitsgrad eines Künstlers. Im Vordergrund steht die persönliche, sinnliche Erfahrung, die durch eine dem Kunst-werk gerechte Inszenierung auch dem Betrachter ermöglicht wird. Er kann sich in Ruhe einlassen auf die Werke, sich konzen-trieren und sehend neue Erkenntnisse gewinnen.

Die zeitgenössische Kunst in der Sammlung DKM umfasst Werke von mehr als 300 Künstlern. Über ein Drittel des Gesamtwerks von Ernst Hermanns, darunter sein saalgroßer »Düsseldorfer Raum«, gehört dazu. Ulrich Rückriem ist mit zahlreichen Arbei-ten vertreten. Raumfüllende Werke oder Werkgruppen zeigen u.a. Ai Weiwei, Song Dong, Ulrich Erben, Norbert Frensch, Hamish Fulton, Hayato Goto, Niko-laus Koliusis, Norbert Kricke, Rai-mund Kummer, Lee Ufan, Richard Long, Bernd Minnich, Christiane Möbus, Ben Nicholson, Katsuhito Nishikawa, Blinky Palermo, Qiu Shi-Hua, Erich Reusch, Jan J. Schoon-hoven, Richard Serra, Yuji Takeoka, Thomas Virnich, Raimund van Well, Hannes Vogel, Manfred Vogel oder Erwin Wortelkamp.

In der Reihe der Werke aus dem alten China ragt buchstäblich ein monumentaler, 90 cm hoher Marmorkopf des Buddha aus der Nördlichen Qi-Dynastie (550–577) hervor. Den Han- (206 v.u.Z.–220 n.u.Z.), Nördlichen Wei- (220–265) oder Tang-Dynastien (618–907) entstammen weitere Köpfe und Statuen in Stein oder Terrakotta. Um den ursprünglichen Kontext zu vermitteln, werden Grabfiguren nicht einzeln präsentiert, sondern als Gruppe mit 14 Soldaten oder als Begräbniszug mit 53 Figuren. Auch die ausgestellten Tierfiguren dienten als Grabbeigaben. Ahnen-bilder, Gelehrtensteine, Rollbilder und Möbel aus dem 18. und 19. Jahrhundert runden diesen Teil der Sammlung ab. Eigene Sektionen sind Statuen und Reliefs aus Gandhara (Afghanistan/Pakistan, 1.–4. Jahrhundert), Ayutthaya (Thailand, 17.–18. Jahrhundert) sowie der Khmer (Kambodscha) gewidmet, ferner Artefakten (Wandschirme, Keramik, Rollbilder) des 19. Jahrhunderts aus Japan.

Die Werke aus dem Alten Ägypten, von denen sich der Großteil als Dauerleihgabe im Antikenmuseum Basel befindet, werden vom 30. September 2011 bis zum 9. April 2012 erstmals voll-ständig im Duisburger Museum zu sehen sein.

Im fotografischen Bereich bilden Reisefotografien des 19. Jahr-hunderts aus Ägypten einen eigenen Schwerpunkt. Klassische Fotografie steuern Peter Keetman, Adolf Lazi, Herbert List, Albert Renger-Patzsch, Ludwig Windstoßer u.a. bei. Die zeit-Jai Young Park, Der Ort der Bilder, 2000 (Eisen, Styropor, Gips, Beton)

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genössische Fotografie wird u.a. durch Bernd und Hilla Becher, Kyungwoo Chun, Candida Höfer, Ryuji Miyamoto, Jaroslav Pon-car, Claudia Terstappen und Ulrich Tillmanns vertreten.

Ein besonderes Augenmerk in der Sammlung DKM liegt auf Gefäßen aus unterschiedlichsten Epochen und Kulturen. Dar-unter finden sich Salbgefäße aus der Frühzeit des ägyptischen Alten Reichs (3.000–2.200 v.u.Z.), Porzellane aus China, die vom 9. bis ins 19. Jahrhundert datieren oder Gefäße in Form von Elefanten, geschaffen von den Khmer in Kambodscha. Gla-sierte Keramik der japanischen Künstlerin Otagaki Rengetsu (1792–1875) bildet den Mittelpunkt des Japan-Raums. Die Gegenwart ist mit Porzellanen von KPM, Arzberg sowie Glasva-sen von Wilhelm Wagenfeld vertreten.

Die aktuellen Wechselausstellungen

Allein der Besuch der aktuellen Wechselausstellungen, die neben über 3.000 Jahre alten Ritualgefäßen aus dem Iran auch die Prä-sentation einer ortsbezogenen Rauminstallation von Katharina Hinsberg umfassen, ermöglicht es kultur- und gattungsübergrei-fend die Ästhetik verschiedener Epochen zu erleben.

Zum ersten Mal ist der Sammlungskomplex mit Tiergefäßen und Tierbronzen aus dem Iran ausgestellt. Die Abstraktion und proportionale Überzeichnung der Körperformen ist erstaunlich. Sehr selten findet man einen so vollständigen Werkkomplex aus der bronze- und eisenzeitlichen Kultur »Amlash« in dieser Form präsentiert und durch einen kürzlich erschienenen Bestandska-talog auch wissenschaftlich dokumentiert. Buddha-Torsi, Ayutthaya (Thailand, 17. und 18. Jahrhundert)

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Ein vollkommen anderes Kunsterlebnis ermöglicht Katharina Hinsbergs Rauminstallation »spatien« dem Besucher. Dieser hat hier die Möglichkeit sich inmitten einer «dreidimensionalen Zeichnung« zu bewegen, die die Künstlerin mit zarten, leuch-tend orangen Seidenpapierstreifen in einem der Wechselaus-stellungsräume des Museums realisiert hat.

Einer der zurzeit sicherlich aktuellsten Künstler der Sammlung DKM ist Ai Weiwei. Seinen Werken begegneten die Sammler zum ersten Mal im Jahr 2001. Die »Coloured Vases« des chi-nesischen Künstlers gehörten bereits 2006 zum Bestand der Sammlung, noch bevor er durch die documenta XII einem brei-ten Publikum bekannt wurde.

2010 fand im Museum DKM – nach der großen Ausstellung im Haus der Kunst in München 2009 – die zweite Einzelausstel-lung von Ai Weiwei in Deutschland statt. Kuratiert wurde die »Barely Something« betitelte Schau von Roger M. Buergel, dem

künstlerischen Leiter der documenta XII. Die Ausstellung im Museum DKM rückte den Künstler Ai Weiwei, seinen konzep-tionellen Ansatz und die sich aus diesem ergebende politische Perspektive in den Vordergrund. Sie zeigte seine künstlerische Entwicklung von den Anfängen in den 1980er Jahren in New York bis 2010 sowie Schlüsselarbeiten, die hier erstmals präsen-tiert wurden. Die Ausstellung »Barely Something« wurde von einem zweisprachigen Katalog (dt./engl.) mit Texten von Roger M. Buergel begleitet.

Parallel zur Ausstellung in den Räumen des Museums war in der Galerie DKM im Duisburger Innenhafen Tag und Nacht das Video »4851« zu sehen. Es listet die von Ai Weiwei und einem Team Freiwilliger gegen den Widerstand der Regierung recher-chierten Namen der 4.851 Schulkinder auf, die während des verheerenden Erdbebens in Sichuan 2008 umgekommen sind. Diesem Video widmet die aktuelle Ausstellung mit Arbeiten von Ai Weiwei aus der Sammlung DKM einen eigenen, sehr berüh-renden Raum.

Ai Weiwei, Coloured Vases, 2006 (Ensemble von 39 neolithischen Vasen unter-

schiedlicher Größe, die mit Industriefarbe knallbunt eingefärbt wurden)

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Neben den »Coloured Vases«, die ebenso wie die acht Stühle aus der Aktion »Fairytale – 1001 Chairs« von der documenta XII zur ständigen Ausstellung gehören, sind nun auch die Fotos der Performance »Dropping a Han Dynasty Urn« (1995), die Ai Weiwei bei der Zerstörung eines Gefäßes aus der Han-Zeit zei-gen, zu sehen.

Nach seiner Entlassung auf Kaution steht der Künstler nach wie vor unter Polizeiauflagen und ist in seiner Bewegungs- und Redefreiheit stark eingeschränkt. In seiner Kunst ist seine Stimme jedoch weiterhin aktuell und intensiv zu hören. So lässt das Museum DKM durch die konzentrierte Präsentation der in der Sammlung befindlichen Werke seine Kunst für ihn sprechen.

Den beiden Sammlern Dirk Krämer und Klaus Maas ist es gelungen, aus dem soliden Mittelstand heraus eine faszinierende Sammlung aufzubauen und diese in einem rein privat finanzierten, anspruchs-vollen Museum der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Ihre Leidenschaft und ihr Sinn für Ästhetik, verbunden mit einem unvergleichlichen Gespür für die museale Präsentation, machen ihre Stiftung und das Museum DKM zu einer Bereiche-rung nicht nur für Duisburg und die umliegende Region. Als private Sammler sehen sie sich nicht als »Eigentümer«, sondern vielmehr als Bewahrer von künstlerischen Positionen, die von Kulturen der Vergangenheit und Gegenwart zeugen.

Dass diese Präsentation so authentisch, glaubwürdig und ein-zigartig ist, macht das Museum DKM umso mehr zu einem »Geheimtipp«. Hat man diesen erst einmal für sich entdeckt ist man sicher bereichert und angesteckt, ihn noch weitere Male zu erleben.

Aktuelle Ausstellungen:

»Die Schönheit der Antike kennt kein Alter, keine Zeit.«Fotografie, Zeichnung, griechische Schalen undStatuenfragmenteMax Baur, Ralph Gibson, Wilhelm von Gloeden, Konrad Helbig, Daniel Kane, Klaus Kinold, Herbert List, Wilhelm Plüschow, Richard Scheibe bis 30. September

IRAN AMLASH. Tiergefäße und Tierbronzen aus dem Iran in der Sammlung DKM27. Mai – 24. Oktober 2011

KATHARINA HINSBERG – »spatien«01. Juli – 24. Oktober 2011

AI WEIWEI. Werke aus der Sammlung DKMab 08. Juli 2011

CHRISTIANE MÖBUS und TIMM ULRICHS – »…aus einem Lager«ab 26. August

ÄGYPTEN. Werke aus der Sammlung DKM 30. September 2011 – 09. April 2012

CLAUDIA TERSTAPPEN. »Heilige Orte – Sacred Places«11. November 2011 – 12. März 2012

Gandhãra. Werke aus der Sammlung DKMab 27. Januar 2012

MUSEUM DKM Güntherstraße 13–15 47051 Duisburg (DE) Telefon +49.203.9355547-0Telefax +49.203.9355547-99 [email protected]

ÖFFNUNGSZEITEN Mo 12–18 Uhr Di, Mi und Do auf Anfrage sowie für angemeldete Gruppen Fr, Sa und So 12–18 Uhr

Page 34: Magazin Museum.de Nr. 6

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Ob prächtige Gemälde, historische Kunstgegen-stände oder moderne Kunst: Museen machen diese Schätze der Öffentlichkeit zugänglich. Dabei ist es essentiell, dass die wertvol-len Exponate vor Diebstahl und Beschädigung geschützt werden. Einen wichtigen Bei-trag dazu liefert moderne Videoüberwachungstechnik: Hochauflösende Kameras und sog. intelligente Video-analysesysteme, die automa-tisiert Ereignisse erkennen, gehören dabei zu den wich-tigsten Komponenten.

Um in Museen und Ausstel-lungsräumen die Exponate vor Diebstahl und Beschädi-gung zu schützen, wird häu-fig Personal eingesetzt. Es ist allerdings allgemein bekannt, dass die Aufmerksamkeit bei klassischen Überwachungs-tätigkeiten innerhalb kürzes-ter Zeit sehr stark abnimmt. Darüber hinaus ist es nicht möglich, bei größeren Grup-pen (z.B. Schulklassen) immer jeden Besucher im Blick zu haben. Videoüberwachung ist deshalb ein wichtiges Hilfs-mittel zur Absicherung der wertvollen Ausstellungsstücke.

Mit Kameras alles im Blick

Kameras bilden das erste Glied in der Videoüberwa-chungskette. Als Spezialist im Bereich professioneller Videosicherheitstechnik für Museen gilt der Hersteller und Entwickler Dallmeier, der mit Cam_inPIX® eine innovative Kameratechnologie entwickelt hat, die selbst bei schwie-rigen Lichtverhältnissen und Gegenlicht detailreiche und farbgetreue Bilder liefert und deshalb ideal für Überwa-chungsaufgaben im Museum geeignet ist.

Und noch eine Besonderheit weisen die Kameras auf: Sie sind als sogenannte DesignCams erhältlich, die sich durch verschiedene Gehäusefarben optimal in das Innendesign der Museen integrieren lassen, ohne störend aufzufallen. Anspruchsvolle Architektur und hochwertiges Innendesign harmonieren so mit Sicherheitstechnik in ihrer elegantes-ten Form.

DVS ArtProtector – Zuverlässiger Schutz für Ausstellungsstücke

Mit dem DVS ArtProtector bietet Dallmeier ein zuverlässi-ges und leistungsfähiges Videoanalysesystem an. Der DVS ArtProtector ist in der Lage, Kunstwerke ohne permanen-ten Einsatz von Wachpersonal zu schützen – und das 24h täglich und 7 Tage die Woche mit der gleichen Aufmerk-samkeit.

In Museen ist der Diebstahlschutz sehr oft durch physi-sche Kontakte realisiert, so dass der eigentliche Diebstahl sehr schnell erkannt und gemeldet werden kann. Mit Hilfe der Videoüberwachung aber kann der Diebstahlhergang genau rekonstruiert, der Täter ermittelt und auf Basis der gerichtsverwertbaren Aufzeichnung zur Rechenschaft gezogen werden.

Darüber hinaus wird ein erheblicher Schaden in Museen dadurch verursacht, dass Objekte mit Fingern oder Gegen-ständen berührt werden. Zur Vermeidung der Annähe-rung an ein Kunstobjekt ist eine spezielle Videoanalyse entwickelt worden, die den Bereich unmittelbar vor dem

Sicherheit für Museen

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Kunstobjekt absichert und eine unzulässige Annäherung sofort meldet. Besucher können automatisch auf die Bereichsverletzung hingewiesen oder auch gezielt auf ihr Fehlverhalten angesprochen werden. Außerdem können mit dem DVS ArtProtector unbeaufsichtigte Gegenstände, wie zurückgelassene Taschen oder Mäntel, angezeigt oder überprüft werden, ob Fluchtwege und Notausgänge durch Gegenstände versperrt sind. Damit wird ein Höchstmaß an Sicherheit für die Besucher gewährleistet.

Auch außerhalb der Öffnungszeiten des Museums sorgt der DVS ArtProtector für Sicherheit: Wird Bewegung in bestimmten Bereichen im Gebäude detektiert oder hält sich beispielsweise eine Person zu lange in unmittelbarer Nähe einer verschlossenen Eingangs- oder Hintertür auf, wird ein Alarm auf die Wachzentrale geschaltet, die dann die Situation live beobachten und ggf. die Polizei alarmie-ren kann.

Im Praxiseinsatz bewährt

Die Museumslösung mit dem DVS ArtProtector hat sich bereits vielfach im Praxiseinsatz bewährt. »Die derzeit größte Anlage dieser Art läuft mit über 500 Kanälen, und das bereits kontinuierlich seit zwei Jahren«, erklärt Andreas Wolf, Product Manager Intelligent Video Surveillance bei Dallmeier.

Neben der Video-Komplettlösung aus Außen- und Gemäl-deabsicherung, automatischer Aufschaltung auf eine Wachzentrale und einem intuitiven Videomanagement-system mit integrierten Lageplänen sind auch zahlreiche Anbindungen möglich. »Die Videoüberwachung kann bei-spielsweise auch in Einbruchmeldesysteme integriert wer-den«, erklärt Andreas Wolf. »Dadurch stellen wir Museen und Galerien eine umfassende Sicherheitslösung zur Ver-fügung.«

Nähere Informationen finden Sie unter www.dallmeier.com/ls/museum

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Das DDR Museum:

Fogscreen – Die einzigartige durchlaufbare Leinwand als Trennung zwischen erstem und zweitem Ausstellungsteil

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Lebendig und interaktiv vermittelt das DDR Museum seit dem 15. Juli 2006 die DDR in all ihren Facetten. In Berlin und inmitten des ehemaligen DDR-Regierungsviertels wird der Besucher mitgenommen auf eine Zeitreise in die sozialistische Vergangenheit. Er ist einge-laden, die realen Verhältnisse der DDR haut-nah selbst zu erleben.

Das Anfassen und interagieren mit den Expo-naten ist dabei ausdrücklich erwünscht! Nicht Exponate in Vitrinen dominieren, sie sind die Ausnahme. Durch die Erweiterung des Muse-ums im Oktober 2010 ist die Ausstellungsflä-che verdoppelt worden und überall sind die Besucher dazu aufgefordert Geschichte zu be-greifen und ihre eigenen Erfahrungen mit den gegenständlichen Zeitzeugen der DDR-Geschichte zu machen.

Die Dauerausstellung des DDR Muse-ums ist eine inszenierte Ausstellung. Nicht chronologisch, sondern thematisch gegliedert skizzieren 27 Themenmodule die DDR: Grenze, Berlin, Verkehr, Jugend, Bildung, Arbeit, Konsum, Staatssicherheit, Bauen, Wohnen, Familie, Medien, Mode, Freizeit, Kultur, Urlaub, Umwelt, Par-tei, Wirtschaft, Staat, Ideologie, Armee, Bruderstaaten, Mauer, Opposition, Straf-vollzug, und Obrigkeit. In jedem Bereich befinden sich Exponate, die Geschichten über das Leben in der DDR erzählen.

Geschichte zum Anfassen

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Mangelgesellschaft; Modul »Konsum« und Mangeltagebuch

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Moderne technische Anwendungen wie ein Fogscreen, 2D-Animationen, ein Multitouchtisch, diverse Touchscreen-Anwendungen, Bewegungssensoren und Knochenschalllautsprecher ergän-zen zusätzlich bewährte Ausstellungs-elemente wie Dioramen und Vitrinen. So entsteht eine Mischung zwischen Hands-on-Elementen, Vitrinen, Multimedia und haptischen Spielen, die nicht nur bei jün-geren Besuchern die Begeisterung für Geschichte weckt.

Ein Rundgang durch die Ausstellung

Über eine Eingangsebene treten die Besu-cher hinab in eine Plattenbausiedlung im Maßstab 1:20. Was auf den ersten Blick grau, trist und monoton wirkt ist bei nähe-rer Betrachtung nur Hülle für eine leben-dige Alltagskultur. Die Plattenbauten sind Raumteiler und Vitrinen zugleich, die Ein-blicke in ihr Inneres und Privates erlauben.

Besucher fahren Trabant, treten ein in eine Plattenbauwohnung, tanzen den Lipsi, wundern sich über die »Wunsch-kindpille«, sitzen in DDR-Kinosesseln, kommen in Kontakt mit der Staatssi-cherheit und erfahren selbst, wie es war, abgehört zu werden.

oben: Trabi zum Einsteigen; unten: Privilegien der Obrigkeit: Ministerlimousine Volvo 264 TE

unten: Kino im DDR Museum mit dem Projektor aus dem Staatsratsgebäude

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Multitouch: Die Parteikonferenz im Zentrum der zweiten Ausstellung

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Modul »Produkte«, dem Centrum-Warenhaus am Alexanderplatz nachempfunden

von oben nach unten:

Schreibmaschine »Erika«

Tragbares Fernsehgerät »Combi-Vision 3101«

Radio »Minetta II«, Kofferradio von 1985

Plattenspieler; Standardwerkzeug eines Schallplattenunterhalters

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Modul »Produkte«, dem Centrum-Warenhaus am Alexanderplatz nachempfunden

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Nachdem die »Nebelwand der Bürokratie« durchtreten wird, gelangt der Besucher ins Zentrum der Macht. Hier kann er den Platz der Parteisekretäre einnehmen und lernt die Arbeit der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands kennen. Der Konferenztisch ist ein einmaliger Multitouch-Tisch, der nicht nur auf Finger unzähliger Personen gleichzeitig reagieren kann, sondern durch Objekte gesteuert wird. Auf dem Tisch stehen neun Schreibtischutensilien – mit jedem davon wird ein Themengebiet zur Struktur und Arbeit der SED geöffnet. Besucher bedienen den Multitouch-Tisch mit Fingertippen oder Wischen und eine Vielzahl an Texten, Bildern und Videos zeigen den Parteiaufbau, das Parteileben oder das Verhältnis zwischen Partei und Staatssicherheit.

Um das Zentrum herum versammeln sich im Halbkreis die einzelnen Themenberei-che, der Besucher taucht immer tiefer ein und bekommt immer detailliertere Einbli-cke hinter die propagandistische Fassade der sozialistischen Diktatur. Es lassen sich Türen, Klappen und Schubladen öffnen, die Exponate, Erklärungen, Medien und Multimediainstallationen zum Vorschein bringen. So nutzt der Besucher sein Stimm-recht bei der Volkskammerwahl, lernt als

Methoden einer Diktatur; oben: Verhörraum im Vordergrund und Gefängniszelle im Hintergrund; unten: Staatssicherheit, Arbeitsplatz der Stasi

Freie Deutsche Jugend;

Die Jugendorganisation der SED

oben: Schulbücher

unten: Reisetagebuch zur Auszeichnungsreise für

verdienstvolle Berg- und Energiearbeiter

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Haie in Hall of Florida Fossils

Mumien im Neues Museum

Tagebücher im Anne Frank Huis

Münzen in The David Collection

Königinnen entlang The Mall Pergamente im Nationalmuseum Iran

Tafelsilber im Cleveland Museum of Art

Folianten in Morgan Library & Museum Reiterrüstungen in der Türckischen Cammer

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von oben nach unten:

Karat-Schrankwand

Kaminuhr »Sonneberg«

Interaktives Telefon

FKK in der DDR; Diorama des Ostseestrandes

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Originalgetreues Plattenbauwohnzimmer in der Ausstellung

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Chef der Trabant-Produktion die Schwie-rigkeiten der Planwirtschaft kennen oder entwirft den »Neuen sozialistischen Men-schen«. Er erlebt in einem Verhörraum ein Originalverhör. Mit dem Betreten des Raumes wird er zum Vernommenen, die Fragen schallen ihm schneidend entge-gen, für die Antworten muss er sich in die Position des Verhörten begeben. Hier nutzt das DDR Museum die Knochen-schall-Technik: Der Besucher stützt sich mit seinen Ellenboden auf die Knochen-schalllautsprecher und die Antworten des Verhörten werden durch die Knochen des Besuchers zu seinen Händen übertragen, die er zum Zuhören auf die Ohren legt.

Letztendlich dringt der Besucher ein in die ernste Thematik, ohne sich auch nur einen Moment lang zu langweilen. Er erfährt mit allen Sinnen das Leben in der DDR – und wer will, der kann sich im DDR-Restaurant Domklause nebenan authenti-sche DDR-Küche schmecken lassen.

Das Herz des DDR Museums: Die Sammlung

Die Sammlung des Museums umfasst der-zeit ca. 178.000 Objekte (Stand 08/2011), die auch externen Wissenschaftlern, Ins-tituten und zu Forschungszwecken zur Verfügung gestellt werden. Sie stammen zum überwiegenden Teil von Privatper-sonen, die dem Museum ihre »Lebens-gefährten« vermacht haben. Weit mehr als eintausend unterschiedliche Spender haben auf diese Weise Objekte für die Nachwelt bewahrt. Ergänzt wird die Aus-stellung durch einmalige Dauerleihgaben, wie z.B. die Druckmaschine der oppositi-onellen Umweltbibliothek oder den Film-projektor aus dem Staatsratsgebäude.

DDR MuseumKarl-Liebknecht-Str. 110178 BerlinTelefon 030-847 123 73 - 0Telefax 030-847 123 73 - [email protected]

von oben nach unten:

Waschpulver »Spee«

Dopingmittel »Oral-Turinabol«

Kaffee-Ersatzpulver »Im Nu«

Toilettenpapier

Thema Gleichberechtigung: Küche in der Plattenbauwohnung

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Vom 24.9.2011 bis zum 22.01.2012 präsentiert das Museum Kunst-palast die Highlightausstellung »Weltklasse. Die Düsseldorfer Maler-schule 1819–1918«. Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministers des Auswärtigen, Guido Westerwelle, und des Botschafters der Verei-nigten Staaten von Amerika, Philip D. Murphy.

Das Museum Kunstpalast mit seiner einzigartigen Sammlung von Werken der Düsseldorfer Malerschule zeigt nach mehr als 30 Jahren eine große Überblicksausstellung zu diesem Thema. Ziel der Kuratorin, Dr. Bettina Baumgärtel, Leiterin der Gemäl-degalerie, ist es, mit dieser einmaligen Schau die wegwei-sende Bedeutung und internationale Ausstrahlung dieser 1819 begründeten Malerschule wieder ins Licht zu rücken, ihre Kon-tinuität bis in die Moderne, aber auch neue Forschungsergeb-nisse aufzuzeigen.

In drei Galerien werden auf einer Ausstellungsfläche von 2300 Quadratmetern ca. 450 bedeutende Werke mit Szenen aus der Geschichte und Literatur, Landschaften und Seestücke, Genre-szenen, Stillleben und Bildnisse aus dem eigenen Bestand sowie aus international renommierten Sammlungen präsentiert, die die Qualität und Vielfalt der Künstler rund um die Düsseldorfer Malerschule verdeutlichen.

WELTKLASSE.

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DIE DÜSSELDORFER MALERSCHULE 1819–1918

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Die internationale Ausstrahlung der

Düsseldorfer Malerschule

Unter den europäischen Malerschulen des 19. Jahrhunderts nahm die Düsseldorfer Malerschule für ein halbes Jahrhundert den ersten Rang ein. Damals begann, was bis heute fortwirkt: Düsseldorf entwickelte sich zu einem lebendigen Kunstzentrum mit internationaler Strahlkraft.

Unter Wilhelm von Schadow entwickelte sich die Düsseldorfer Kunstakademie zu einer internationalen Drehscheibe für neue künstlerische Ideen und Inspirationen. Hierzu gehörte die Art der Lehre, die eng verbundene Lehr- und Lerngemeinschaft von Meistern und Schülern sowie die im künstlerischen Stil und Thema vorgeführte Einheit von Poesie und Natur. Zu dem Erfolg der Akademie trug auch bei, dass Schadow, der 1826 von Berlin kam, seine besten Schüler von dort nach Düsseldorf nach sich zog: Theodor Hildebrandt, Julius Hübner d. Ä., Christian Köhler, Carl Friedrich Lessing, Heinrich Mücke und Carl Ferdinand Sohn.

Künstler aus allen Teilen der Welt zog es an den Rhein, um an der Akademie zu studieren oder Privatunterricht zu nehmen, so etwa den Norweger Hans Fredrik Gude, die Finnin Fanny Chur-berg, die deutschstämmigen US-Amerikaner Emanuel Leutze und Albert Bierstadt, den Schweizer Arnold Böcklin oder den Russen Iwan Schischkin. Manche blieben nur einige Monate und trugen das Schulgut mit in ihre Heimat, andere blieben ein Leben lang und prägten das Düsseldorfer Kunstleben. Umgekehrt waren die deutschen Künstler empfänglich für internationale Impulse und arbeiteten bisweilen eng mit den Wahl-Düsseldorfern zusammen.

Mit Blick auf mehrere Generationen zugereister Schüler und im Vergleich mit führenden Malerschulen in Europa und den USA (wie z. B. der Hudson River School) wird in der Ausstellung an zahlreichen Beispielen die internationale Ausstrahlung der Düs-seldorfer Kunst im 19. und frühen 20. Jahrhundert deutlich gemacht.

links: Johann Peter Hasenclever, Atelierszene, 1836, Öl auf Leinwand,

Museum Kunstpalast, Düsseldorf, Gemäldegalerie

unten: Andreas Achenbach, Der Akademiehof (Die alte Akademie in Düssel-

dorf), 1831, Museum Kunstpalast, Düsseldorf, Gemäldegalerie,

Foto: Horst Kolberg, Düsseldorf

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SYMBIOSE VON EXPONAT UND BESCHILDERUNG

Die sensibel auf die Exponate abgestimmte Beschilderung bietet dem Besucher die Möglichkeit, seine Aufmerksamkeit dem Ausstellungsstück zu widmen. Farbig angepasst, auf das Wesentliche reduziert, liefern die Tafeln aus PVC mit Nextellackierung und im UV-Direktdruckverfahren be-schriftet ganz beiläufig die Informationen zum entsprechenden Exponat. So bilden die Präsentationen und die Räumlichkeit mit der Beschilderung eine harmonische Symbiose in der Gesamtarchitektur.

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StiftsMuseum Xanten, Foto: Stephan Kube, Greven

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In der Nachfolge des seit 1872 als Lehrer für Landschaftsmalerei an der Düsseldorfer Akademie tätigen Deutsch-Balten Eugène Dücker fand die Düsseldorfer Malerschule Ende des 19. Jahr-hunderts den Weg in die Moderne.

Die neue Generation der Düsseldorfer Malerschüler orientierte sich an der Haager Schule, aber zunehmend auch an französi-schen Vorbildern wie den Impressionisten. Mit dem 1909 von Künstlern, Sammlern und Kuratoren gegründeten »Sonder-bund« fand die moderne Bewegung in Düsseldorf ihren deut-lichsten Ausdruck, was insbesondere die bedeutenden Ausstel-lungen dieser Vereinigung mit Beteiligung der europäischen Avantgarde im Düsseldorfer Kunstpalast demonstrieren.

Der Weg der Düsseldorfer Malerschule in die Moderne

oben: Eugene Dücker, Strand, Motiv von Rügen, 1885, Museum Kunstpalast, Düsseldorf, Gemäldegalerie

unten: Walter Ophey, Am Mittelmeer, 1910, Museum Kunstpalast, Düsseldorf, Gemäldegalerie, Foto: Horst Kolberg, Düsseldorf

SYMBIOSE VON EXPONAT UND BESCHILDERUNG

Die sensibel auf die Exponate abgestimmte Beschilderung bietet dem Besucher die Möglichkeit, seine Aufmerksamkeit dem Ausstellungsstück zu widmen. Farbig angepasst, auf das Wesentliche reduziert, liefern die Tafeln aus PVC mit Nextellackierung und im UV-Direktdruckverfahren be-schriftet ganz beiläufig die Informationen zum entsprechenden Exponat. So bilden die Präsentationen und die Räumlichkeit mit der Beschilderung eine harmonische Symbiose in der Gesamtarchitektur.

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Unter den ca. 450 Exponaten wird nicht nur die Ölmalerei, son-dern auch die Vielfalt der graphischen Produktion der Maler-schule, von der Entwurfszeichnung bis zum illustrierten Buch, vorgestellt. Hinzu kommen Skulpturen, die den engen Zusam-menhang der malerischen und bildhauerischen Produktion in Düsseldorf aufzeigen. Neben dem umfangreichen eigenen Bestand ermöglichen zahlreiche hochkarätige Leihgaben aus internationalen öffentlichen und privaten Sammlungen eine außergewöhnliche Gesamtschau der Düsseldorfer Malerschule und der Kunst des 19. und frühen 20. Jahrhunderts.

Zu den Leihgebern zählen Institutionen wie die Alte National-galerie (Berlin), die Staatliche Tretjakow Galerie in Moskau, die Staatliche Eremitage (St. Petersburg), das Nationalmuseum in Oslo, das Nationalmuseum Stockholm und die Terra Foundation for American Art (Chicago).

Zu den ausgestellten Werken gehört u. a . Paul Delaroches »Die Ermordung der Söhne Eduards IV.« aus dem Louvre, aber auch eine einmalige Zusammenschau von Meisterwerken des 19. Jahrhunderts aus verschiedenen Ländern mit gleichem Thema. So zum Beispiel wird eine Inkunabel der Dresdener Romantik, Ludwig Richters »Überfahrt über den Schreckenstein«, mit fünf weiteren Überfahrtbildern präsentiert, u. a. mit der als norwegi-sche Nationalikone geltenden »Brautfahrt im Hardangerfjord« von Adolph Tidemand und Hans Gude.

Etwa 450 Ausstellungsstücke aus aller Welt

Theodor Hildebrandt, Die Ermordung der Söhne Eduards IV., 1835, Museum Kunstpalast, Düsseldorf, Gemäldegalerie

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In der Ausstellung und im Katalog werden die Zusammenhänge zwischen Bildhauerei und Düsseldorfer Malerschule ebenso wie die Beziehungen zwischen Fotografie und Düsseldorfer Maler-schule verdeutlicht. Aufgezeigt werden neue Forschungsfragen, die unter anderem im Bereich einer neuen Bewertung der religi-ösen Kunst der Nazarener als auch in kunstsoziologischen Fra-gen der Geselligkeitskultur und Netzwerkbildung liegen.

Aber auch Aspekte von Selbst- und Fremdvermarktung sowie von der Popularisierung von Kunst, einem Gebiet, auf dem sich die Düsseldorfer Malerschule als ein Vorreiter erweist, werden reflektiert. Die Ausstellung präsentiert erstmals auch Künstlerin-nen, die in der großen Ausstellung zur Düsseldorfer Malerschule im Jahr 1979 nicht vertreten waren.

Neue Forschungserkenntnisse

Peter von Cornelius, Das Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen, 1813–1816, Museum Kunstpalast, Düsseldorf, Gemäldegalerie, Foto: Horst Kolberg

Johann Wilhelm Schirmer, Das Wetterhorn, 1838,

Museum Kunstpalast, Düsseldorf, Gemäldegalerie

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Für die Ausstellung der Düsseldorfer Malerschule konnte das Museum Kunstpalast ein weites Netz aus Kooperationspartnern in Düsseldorf und Umgebung spannen. Die kooperierenden Ins-titute sind in ganz individueller Weise mit der Künstlerbewe-gung der Düsseldorfer Malerschule, bzw. mit ihr angehörigen Künstlerinnen oder Künstlern, verbunden. Sie präsentieren auf dieser Gemeinsamkeit aufbauend ein facettenreiches Rahmen-programm zum Thema Düsseldorfer Malerschule.

Den Blick auf kleine Details und den bunten Alltag der Künst-ler richtend, stellt das Heinrich-Heine-Institut beispielsweise die Autographensammlung zur Malerschule mit dem Bild- und Dokumentenarchiv des Künstlervereins Malkasten aus.

Das Düsseldorfer Theatermuseum porträtiert die Entwicklung des Theaters im 19. Jahrhundert zum Gegenstand der bilden-den und graphischen Künste und entdeckt so in seiner Aus-stellung die Geschichte des Düsseldorfer Theaters anhand von bislang unbeachteten Bildern und Dokumenten neu.

Der Verein zur Veranstaltung von Kunstausstellungen e.V. wird in der Tradition der alten Düsseldorfer Schule unter dem Thema »Bilderleben« im Museum Kunstpalast lebendige Bilder präsen-tieren.

Freuen Sie sich auch auf weitere spannende und informative Programmpunkte des Stadtarchivs Düsseldorf, der Sammlung Literatur in Köln, in der Stadtbibliothek Köln, der Dominikaner-kirche St. Andreas in Düsseldorf, des Düsseldorfer Malkasten, der Stiftung Schloss Benrath und des Instituts für Kunstge-schichte der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.

Begleitprogramm in Kooperation mit verschiedenen Institutionen

Eduard Bendemann, Zwei Mädchen am Brunnen, 1833, Museum Kunstpalast, Düsseldorf, Gemäldegalerie

Foto: Stefan Arendt, Medienzentrum Rheinland/LVR

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Präsentieren Sie Ihre Inhalte in einem Klangraum!

Testen Sie den sonic chair auf der internationalen Fachmesse EXPONATEC Cologne, Koelnmesse - Halle 3.2 Stand D 021, vom 16. - 18. November 2011.Wir freuen uns über Ihren Besuch.

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EinlADung ZuMMuSEuMSTREFFEn 2011

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museum.de lädt Sie als Museumsleiter, Kura-tor und weitere Mitarbeiter Ihres Museums zum ersten bundesweiten Museumstreffen am 30. September im Museum Kunstpalast in Düsseldorf ein.

Wir freuen uns sehr, ein so besonde-res und einladendes Haus als Veran-staltungsort für das Museumstreffen gewonnen zu haben.

Zur Vortragsreihe »Museen im Wandel« erwarten Sie interessante Beiträge von anerkannten Persönlichkeiten aus den Museen.

Was heißt »Museen im Wandel«?

Sicherlich gehört die neue App von museum.de dazu, die wir für alle Museen und Besucher kostenlos entwickelt haben. Die »reine Information« können wir inzwischen über intelligent kombinierte Medien sehr gut transportieren.Doch die Informationsgesellschaft verlangt ebenso nach dem realen Gegenstück.

Für die Zukunft muss das Museum ein lebendiger Ort sein, der die Menschen anzieht und zum Besuch einlädt. Dazu ist es hilfreich, auch untereinander in einem lebendigen Austausch zu stehen. Lassen Sie uns in Düsseldorf auf ganz traditio-nelle Art und Weise persönliche Kon-takte pflegen. Hier können Sie mit den Kollegen anderer Museen fachsimpeln und das auch noch in schönem Ambi-ente bei einer Tasse Kaffee.

Auch unser App-Entwickler, unsere Grafik-Designerin und Ihr Ansprech-partner für die zentrale Datenbank von museum.de sind beim Museumstreffen vor Ort.

Das Museum Kunstpalast gewährt allen angemeldeten Teilnehmern die kosten-lose Besichtigung der Ausstellung »Welt-klasse! Die Düsseldorfer Malerschule 1819–1918« und der Neupräsentation der Sammlung des Museums.

Alle aktuellen Infos zur Veranstaltung wie z. B. empfohlene Hotels in der Nähe, Parkplätze etc. finden Sie aktuell unter http:///www.museumstreffen.de

Für den kostenlosen Einlass melden sich Museen bitte an unter http://treffen.museum.de

Wir sehen uns in Düsseldorf!

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WiR FREuEn unS

AuF ihREn BESuch!

Das bundesweite Museumstreffen

am 30. September 2011 von 9–16.30 Uhr in Düsseldorf

Die beratenden Firmen stehen ihnen während der gesamten Dauer der Veranstaltung in den Foyers vor dem Robert-Schumann-Saal zur Verfügung.

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11:30–12:00

12:00–12:30

10:00–10:30

10:30–11:00

09:30– 10:00

DiE AgEnDA FüR DAS MuSEuMSTREFFEn.DE

Prof. Dr. Gerhard KilgerDirektion DASA Dortmund

Über die Qualität der Szenographie

Dr. Ursula ZellerDirektorin Zeppelin Museum Friedrichshafen

Technik und Kunst – Zwei Welten treffen aufeinander im Zeppelin Museum Friedrichshafen

Prof. Uwe BrücknerAtelier Brückner, Stuttgart

Endstation Sehnsucht – warum Museum Szenografie braucht.

Dr. Andreas Braun Kurator BMW-Museum München

Neue Perspektiven: Markenidentität, Faszination und Ästhetisierung

Dr. Claus DeimelDirektor der Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsen / Staatliche Kunstsammlungen Dresden

The Power of Giving Chancen internationalen Austauschszwischen großen und kleinen Museen

09:00 UhrBegrüßung durch

Beat WismerDirektor des Museum Kunstpalast, Düsseldorf

11:00–11:30 30 Minuten Pause

12:30–13:30 60 Minuten Mittagspause

Einlass ab 08:30 Uhr

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Moderation

Petra AlbrechtWDR »Lokalzeit aus Düsseldorf«Re

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14:50–15:20

15:20–15:50

13:30–14:00

14:00– 14:30

Prof. Dr. h.c. Walter SmerlingDirektion Museum Küppersmühle Duisburg und Vorstand Stiftung für Kunst und Kultur e.V. in Bonn

Die Wa(h)re Kunst als Stütze der Gesellschaft oder warum die Preise steigen und die Ideen fehlen...

Prof. Dr. Alfried Wieczorek Generaldirektor der Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim

Das Museum zwischen Wissenschaft und Event am Beispiel der Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim

Prof. Dr. Bernd Küster Direktor der Museumslandschaft Hessen Kassel (MHK)

Vom Museum zur Museumslandschaft. Eines der größten Kulturinvestitions-projekte Deutschlands.

Prof. Dr. G. Ulrich Großmann Generaldirektor Germanisches Nationalmuseum Nürnberg

Time-slot für die Kultur – Museen zwischen Eventmarketing und Forschungsauftrag

14:30–14:50 20 Minuten Pause

15:50–16:45 Come Together (mit Altbier vom Fass) bei schönem Wetter im Innenhof

Die Referenten und Themen

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In eigener Sache: museum.de

Museumstreffen 2011

Am 30. September findet erstmalig das bundesweite Museumstref-fen im Museum Kunstpalast in Düsseldorf statt. Freuen Sie sich auf anerkannte Referenten mit ihren Beiträgen aus der Museumswelt.

Das Museumstreffen bietet die Möglichkeit, sich persönlich kennen zu lernen und damit die Voraussetzung für ein gemeinschaftliches Handeln zu schaffen. Sprechen Sie in den Pausen bei einer Tasse Kaffee mit Kollegen aus anderen Häusern oder kommen Sie bei einem Rundgang im Museum mit ihnen ins Gespräch.

Die App

Unsere mobile Gesellschaft ruft nach mobiler Kommunikation. Ab September ist unsere App kostenlos für alle Museen und Besu-cher auf dem iPhone verfügbar. Demnächst werden wir die Anwen-dung auch für Smartphone-Nutzer mit Android-Betriebssystem zur Verfügung stellen. Die App kombiniert eine Übersicht über alle Museen und eine ganz eigene individuelle App für jedes Museum. Zur Installation suchen Sie im App-Store bitte nach »museum.de«.

Vernetzung

Die Webpräsenz von museum.de, das Magazin und die App sind Schritte zur Vernetzung der Museumswelt. Wir möchten künf-tig den Fokus auch nach außen in Richtung Besucher richten. Ich hoffe, Sie auch für dieses Ziel begeistern zu können.

Das alles ist Teamarbeit. Zu diesem Team gehört Werner Becker, der Sie als direkter Ansprechpartner zu den Themen Datenbankpflege, Pressearbeit und Organisation betreut. Unsere Grafik-Designerin Andrea Wark arbeitet konzeptionell am Magazin, gestaltet und begleitet es bis zum Druck. Neu dabei ist Torben Daniel Erz von AppsSolutions, zuständig für die neue App. An dieser Stelle möchte ich auch die Druckstudiogruppe in Düsseldorf nennen, wo Werner Drechsler uns drucktechnisch hervorragend berät.

Allen gilt mein persönlicher Dank für ihren begeisterten Einsatz und ihre Zuverlässigkeit.

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Bekanntlich ist die Nutzung der Museumsdatenbank museum.de für Museen und Besucher kostenlos. Ebenso gratis versenden wir das Magazin quartalsweise an weit über 5.000 Museen und 470 Museumsplaner und Lieferanten. Das bedeutet für jede Ausgabe eine Herausforderung. Ich möchte mich daher an dieser Stelle bei unseren Museumslieferanten bedanken, die über Innovationen im Bereich Museumstechnik berichten und bei unseren Inserenten. Ohne sie wäre das Magazin letztlich nicht zu realisieren.

Einige von ihnen sind auch Sponsor für das Museumstreffen in Düs-seldorf. Sie werden mit ihren Experten in den beiden Foyers vor dem Robert-Schumann-Saal für Sie vor Ort sein und beraten Sie gern.

Ich freue mich, mit Ihnen diesen gemeinsamen Weg beschreiten zu dürfen und lade Sie hiermit herzlich nach Düsseldorf ein. Für die kostenlose Teilnahme melden sich Museumsmitarbeiter bitte unter http://treffen.museum.de an. Dort befindet sich auch die offene Teilnehmerliste. Schauen Sie mal rein – vielleicht sind ja schon bekannte Kollegen aus anderen Museen dabei?

Bis zum 30. September in Düsseldorf,

herzlich Ihr

Uwe Strauch

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Am 20. Januar 2010 hat Bayerns Wissen-schaftsminister Dr. Wolfgang Heubisch das Staatliche Textil- und Industriemuseum Augs-burg (tim) eröffnet. Auf 2.500 Quadratmetern können Besucher seither im tim Geschichte hautnah erleben. Auf sie warten die vier M´s: • Mensch • Maschine • Muster • Mode.

Es geht um Menschen, deren Leben das Industriezeitalter radikal veränderte. Die Besucher können die bewegte Geschichte von Arbeiterinnen und Arbeitern, von ein-flussreichen Unternehmern oder Bankiers kennenlernen.

In den renovierten Shedhallen der AKS ist die Museumsfabrik des tim eingerichtet. Dort rattern historische Webstühle neben modernen Hightech-Maschinen und pro-duzieren beispielsweise das tim-Schlos-sertuch oder das Fugger-Barchent.

Im Zentrum der Dauerausstellung ist nati-onales Kulturgut zu Hause. Die einzigar-tige Musterbuchsammlung der Neuen Augsburger Kattunfabrik (NAK). Sie spie-gelt über 200 Jahre Design und Mode Made in Augsburg wider. Das renom-mierte Atelier Brückner (Stuttgart) hat diese Stoffmuster aus den 1780er bis in die 1990er Jahre in Szene gesetzt. Über

vier Meter hohe Damenfiguren dienen den Besuchern als interaktive Projekti-onsfläche. Diese Grazien übersetzen digi-talisierte Stoffmuster eindrucksvoll in die dritte Dimension.

Für die Mode ist im tim ein eigener Lauf-steg reserviert. Vom Biedermeier- bis zum Strenesse-Kleid. Das tim bietet einen spannenden Streifzug durch die Mode- und Kostümgeschichte der vergangenen zwei Jahrhunderte.

Das Museum richtet den Blick aber nicht nur in die Vergangenheit, sondern zeigt auch packende Weiterentwicklungen in

Das Staatliche Textil- und Industriemuseum Augsburg – ein Mit-Mach-Museum für die ganze Familie

Robert Allmann (tim)

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der textilen Welt von heute und morgen. Im Hightech-Bereich dreht sich alles um modernste Anwendungsbereiche. Von intelligenter Kleidung und künstlichem Muskel bis hin zu Produkten aus Carbon zeigt das tim die Zukunftschancen des Standorts Bayern.

Für Kinder ist im tim ein eigener Muse-umspfad eingerichtet. Auf Aktionsflächen können Mädchen und Jungs selbst weben, stricken oder drucken. Das Konzept des Mit-Mach-Museums geht auf. Mit knapp 140.000 Besuchern im Jahr 2010 war das tim das erfolgreichste bayerische Landes-museum außerhalb Münchens.

Zahlreiche Auszeichnungen wie der Micheletti Award für Europas bestes Industrie-, Technik- und Wissenschafts-museum, der IF Design-Award in Gold oder der silberne Nagel des Art Directors Club bestätigen die Arbeit des Museum-steams.

1000 Quadratmeter

Das Museum bietet aber noch mehr: im Obergeschoss stehen 1.000 Quadratme-ter Fläche für Sonderveranstaltungen zur

Verfügung. Neben wechselnden Ausstel-lungen ist der Raum ist auch geeignet für Firmenmessen, Modenschauen, Lesun-gen oder Konzerte.

Für diese unterschiedlichen Anforderun-gen wurde ein qualitativ hochwertiges, robustes und flexibles Ausstellungswand-system gesucht.

Die Entscheidung fiel auf die mila wall, da sie sehr schnell aufzubauen und dank der verschiedensten Verbinder sehr flexi-bel gestaltbar ist. Entscheidend war unter anderem auch die umlaufende Alukante, die die Wandelemente besonders an den Ecken beim Auf- und Abbau schützt. Überzeugt hat die Wand beim ersten Einsatz in der großen Sonderausstellung »Reiz & Scham«.

Der 1000 qm große Raum konnte durch die Stellwand sinnvoll zoniert werden. Die Ausstellungsgestaltung lag in Händen des Münchner Gestalters Erich Hackel. Nach seinen Vorgaben konnte Aufbau der mila wall in nur zwei Tagen realisiert werden. Immerhin wurden fast 200 Wandele-mente verbaut.

Nach dem Streichen sind die Fugen zwi-schen den einzelnen Wandteilen nicht mehr sichtbar. Die dadurch entstandenen großen einheitlichen Flächen heben die Exponate sehr gut hervor.

»Reiz & Scham«

In der Sonderausstellung »Reiz & Scham. Kleider, Körper und Dessous von 1850 bis heute« geht es um die sinnliche Geschichte der Verhüllung nackter Haut sowie der Enthüllung des weibli-chen Körpers.

Im ersten Ausstellungsteil dreht sich alles um das Thema »Kleider und Körper«. Die Besucher können bestaunen, welche Partien des weiblichen Körpers in den vergangenen 150 Jahren gezeigt werden durften und welche nicht.

Mehr als 200 anregende Ausstellungs-stücke, vom Ball- und Gesellschaftskleid bis hin zu Sport- und Strandanzügen, erzählen von Sittlichkeits- und Tugend-vorstellungen ihrer Zeit und dem Spiel mit körperlichen Reizen. Denn ob hoch-geschlossen oder rückenfrei, ob Lagen von Stoff oder luftige Durchsicht – gleich

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wie man den Körper bedeckt, folgt gesellschaftlichen Regeln. Reformbewe-gungen, Biedermeier, die Halbwelt des Boudoirs oder die künstlerische Avant-garde: die Ausstellung zeigt, wie sich die ungeschriebenen Gesetze der Verhüllung in verblüffender Weise rasch verschieben und mit ihnen das, was als reizvoll oder anstößig empfunden wird.

Mit Hilfe der mila wall wurden vier Kabi-nette gebildet, die den Besuchern den Blick in die genannte Halbwelt erlauben. Sonderanfertigungen von Blenden mach-ten es möglich Vitrinen gleichsam durch die Wand zu »stecken« oder Durchgänge zu schaffen. Die Wandhöhe von drei Metern wurde durchgehend eingehal-ten. Somit ergibt sich ein sehr einheitli-ches Raumbild und entstanden Räume im Raum. Denn: in die Kabinette kann man hineingehen oder aber nur durch die Vit-rinen einen Blick hinein werden.

Erotik pur verspricht der zweite Teil der Sonderausstellung. Hier spielen »Des-sous« die Hauptrolle. Denn auch das »Darunter« hat sich im Laufe der Zeit erheblich gewandelt. Die Besucher kön-nen mehr als 250 Originalexponate bestaunen, sowohl Korsetts und Krino-linen des 19. Jahrhunderts als auch den Hauch von Nichts der modernen Dessous, die mit sehr viel weniger Stoff auskom-men als ihre Vorgänger. Auch die frühen

BHs der 1920er, edle Seidenensembles der »Femme fatale« sowie panzerartige Mieder und Spitztüten-BHs der Wirt-schaftswunderzeit lassen den spannen-den Wandel der Unterwäsche erkennen.

Die Ausstellung ist bis zum 3. Oktober 2011 zu sehen.

TIM – STAATLICHES TEXTIL- UND INDUSTRIEMUSEUM AUGSBURGAugsburger Kammgarnspinnerei (AKS)Provinostraße 4686153 AugsburgTelefon 0821-81001-50E-Mail [email protected] www.timbayern.de

Öffnungszeiten: Di. – So. 09.00 bis 18.00 Uhr

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Das sanfte Licht strahlt nicht nur nach unten, sondern diffundiert durch die Gitteroste der Stufen und Stege auch nach oben. Verdeckt in den Handläufen angeord-

nete Lichtbänder begleiten als indirekte Beleuchtung die Treppen.

Foto: Zumtobel

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Italiens erstes nationales Museum für Gegenwartskunst ist eine expres-sive Architekturskulptur. Zaha Hadid Architects haben mit dem MAXXI, dem Museo nazionale delle arti del XXI secolo, die Idee der »drift«, der fließenden For-men und des sich Treibenlassens, in ein kraftvolles Raumkontinuum umgesetzt. Tages- und Kunstlicht unterstreichen dabei als Gestaltungsmittel die Dynamik der Architektur.

Auf dem Areal ehemaliger Militärbara-cken am Nordrand der Innenstadt, zwi-schen Tiberschleife, Wohngebiet und Lagerhallen, fällt der lichtgraue Baukörper des MAXXI schon von Weitem ins Auge. Seine geschwungenen, sich überlagern-den Formen brechen aus dem orthogona-len städtebaulichen Raster aus und ziehen die Besucher fast magisch an.

Wie eine große Skulptur mit nuancenrei-chem Licht- und Schattenspiel wirkt das Sichtbetongebäude auf dem weiten Vor-platz. Durch Einschnitte und Durchblicke zeichnet das Sonnenlicht helle Muster, Schattenlinien wandern über die Platz-fläche, Innen und Außen sind auf subtile Weise verknüpft. Als Vordächer leiten die auskragenden Baukörper den Besucher in das Foyer, eine gebäudehohe Halle, durchzogen von sich kreuzenden Treppen und Stegen – ein Piranesi-hafter Raum aus hellem Beton und schwarzem Stahl. Die dynamische Treppenskulptur verbin-det nicht nur die fünf Ausstellungsebe-nen, sondern inszeniert auch den Bewe-gungsfluss durch die »vertikale Piazza«.

Natürliches Licht flutet vom Glasdach bis zum Boden, fein austariert von einer spe-ziell entwickelten Lichtdecke, in die auch eine indirekte, bei Bedarf zuschaltbare Beleuchtung aus Leuchtstofflampen inte-griert ist. Dieses kombinierte System sorgt für eine homogene Grundbeleuchtung. Daneben setzen die Architekten Kunst-licht bewusst als Gestaltungsmittel ein: »In der Halle haben wir das Licht insze-niert. Alle Leuchten sind in die architekto-nischen Elemente integriert, sie betonen als lineare Strukturen die Dynamik der Wegeführung«, erläutert der Projektar-chitekt Gianluca Racana das Konzept.

Gleichsam selbst zum Lichtträger werden so die Treppen und Stege, die sich an die Wände schmiegen oder frei und luftig durch den Raum spannen. Wie Leucht-kästen wirken ihre transluzent schim-mernden Unterseiten, die mit Leuchtstoff-lampen hinter lichtstreuender Folie und Acrylglas bestückt sind.

MAXXI in ROM

Dynamische Raumskulptur

Mit seiner expressiven Formensprache bricht der

Baukörper des MAXXI aus dem orthogonalen

städtebaulichen Raster aus. Der Bezug zum Quar-

tier bleibt durch die moderate Höhenentwicklung

jedoch erhalten.

Foto: Zumtobel

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Die ungewöhnliche Untersicht der parallelen Dachträger charakterisiert die Säle. Sie wirken mehr wie Lofts

denn wie museale Räume. Das klare Licht der Leuchtstofflampen unterstreicht diesen Charakter. Foto: Zumtobel

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In die komplexen Lichtdecken sind alle technischen Elemente integriert. Hinter

dem lichtstreuenden transluzenten Acrylglas liegen Lichtbänder mit dimmbaren

Leuchtstofflampen für die Allgemeinbeleuchtung. Spots sorgen für eine zusätz-

liche Akzentbeleuchtung. Foto: Zumtobel

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In den Ausstellungssälen setzen sich die Großzügigkeit der Eingangshalle, ihre flie-ßenden Linien und räumliche Dynamik fort. Mit geraden, gebogenen, geneigten Wän-den, mit Gängen, Rampen und Terrassen entwickeln sich die Raumfolgen so überra-schend wie vielschichtig. Manche Galerie-bereiche sind introvertiert, andere öffnen sich mit wandgroßen Glasflächen nach außen. Die Säle verlaufen parallel, kreuzen sich, verschränken sich, bilden kaskaden-artige Ebenen, mäandern in verschiedene Richtungen weiter, um dann wieder aufein-anderzutreffen. Als Besucher lässt man sich gerne durch dieses fließende Raumkonti-nuum treiben, driftet entspannt durch die großzügige Ausstellungslandschaft.

Anstelle klassischer Kabinette bieten sich den Kuratoren vielfältig bespielbare Flächen, insgesamt 10 000 qm für zeit-genössische Kunstwerke unterschied-lichster Medien. Zaha Hadids komplexe Raumkomposition hinterfragt die Idee traditioneller Ausstellungsräume und die Neutralität des »white cube«. Stattdessen ermöglicht das MAXXI, Kunst im Dialog mit der Architektur auf eine neue Art zu inszenieren und zu erleben, mit reizvollen Querbezügen und Assoziationen.

Entsprechend differenziert ist das Licht-konzept. Die Hauptrolle spielt, wie in der Treppenhalle, das natürliche Licht, das die fast atelierähnliche Atmosphäre der Oberlichtsäle prägt. »Wir wollten so viel natürliches Licht wie möglich zur Verfü-gung stellen, da auch die meisten Kunst-werke unter Tageslichtbedingungen ent-stehen, und so Farben und Oberflächen naturgetreu wahrgenommen werden. Zugleich war es uns wichtig, mit Kunst-licht optimale Bedingungen zu schaffen«, so Gianluca Racana. Dafür sorgen die komplexen Lichtdecken.

In die schmalen Dachträger – mit Beton-elementen verkleidete Stahlfachwerk-träger – sind alle technischen Elemente integriert: sie tragen die außen liegenden Gitterroste, die als Sonnenschutz und zur Lichtstreuung dienen, die beiden Glase-benen und die Verdunkelungsrollos. Auf beiden Seiten der Rippenträger sind über die gesamte Länge dimmbare Leucht-stofflampen hinter lichtstreuendem trans-

luzentem Acrylglas eingebaut, die für eine gleichmäßige Allgemeinbeleuchtung sorgen. Lamellen aus Aluminium dienen als Sonnenblenden, je nach Sonnenstand und gewünschter Beleuchtungssituation reguliert von dem intelligenten Lichtma-nagementsystem Luxmate Litenet, das auch die Lichtleistung der Leuchten steu-ert. So ist gewährleistet, dass, in Abhän-gigkeit vom Tageslicht, die Mischung aus natürlichem und künstlichem Licht opti-mal angepasst werden kann. An dem in der Trägerunterseite integrierten Schie-nensystem können weitere Strahler für die Akzentbeleuchtung, aber auch Bea-mer und leichte Trennwände montiert werden.

Auch im Außenraum ist die Lichtge-staltung detailgenau auf die Architek-tur abgestimmt. Die atmosphärische Beleuchtung hebt das MAXXI zum einen als neuen Stadtbaustein hervor, zum anderen betont die Lichtführung die Ver-netzung mit dem bestehenden Quartier.

Projektinformationen: Bauherr: Italienisches Kultusministerium, Rom/IArchitektur: Zaha Hadid Architects, Zaha Hadid und Patrik Schumacher, London/UKLichtplanung: Equation Lighting, London/UKElektroplanung: Max Fordham and Partners, OK Design Group, London/UKElektroinstallation: Ciel Spa, Rom/I

Weitere Informationen:

Zumtobel Licht GmbH

Grevenmarschstrasse 74-78D-32657 LemgoTel. +49-5261-2120Fax. [email protected]

LichtlösungFoyer: Lichtbandsystem TectonAusstellungsräume: Lichtbandsystem Tecton, Strahler Vivo L, Downlights Panos, Lichtmanagementsystem Luxmate Litenet

Engbündelnde Spots inszenieren die Skulpturen und hauchen ihnen durch das Spiel aus Licht und Schatten

Leben ein. Foto: Zumtobel

Die Beleuchtung ist als durchgehendes Lichtband in

die Decke integriert und dient auch zur gleichmäßi-

gen Ausleuchtung der Wände. Foto: Zumtobel

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Mit einer neuen, energieeffizienten LED-Lichtlösung von Zumtobel beginnt für das Naturmuseum Inatura im österreichischen Dornbirn ein neues Lichtzeitalter. Die bestehende Museumsbeleuchtung mit konventionellen Strahlern wurde durch moderne und energiesparende LED-Spots ersetzt. Das Lichtsystem Supersystem fügt sich durch seine kompakte und klare Form hervorragend in die Architektur des Museums ein. Für die neue Beleuchtungs-lösung der Inatura wurden 3-Phasen LED Einheiten, bestehend aus jeweils drei LED-Spots à 2,6 Watt, im Eingangsbereich sowie in großen Teilen der Ausstellung installiert. Ausschlaggebend für die Wahl von Supersystem war dabei, dass die alten Strahler einfach abgenommen und die Supersystem Einheiten in das beste-hende Stromschienensystem eingebaut werden konnten.

»Der Einsatz des neuen multifunktionalen LED-Lichtsystems von Zumtobel eröffnet der Inatura neue, erfreuliche Perspekti-ven: Die Qualität der Beleuchtung unserer Exponate wird markant verbessert und viele Exponate werden im wahrsten Sinne des Wortes in ein neues Licht gesetzt. Dazu ermöglicht dieses sehr energieeffi-ziente System eine jährliche Energieko-steneinsparung von ca. 10.000 Euro«, erklärt Peter Schmid, Geschäftsführer der Inatura.

Das LED-basierte Zumtobel Lichtsystem Supersystem überzeugt durch ressour-censchonenden Materialeinsatz in Ver-bindung mit einem qualitativ hervorra-genden Lichtkomfort. Die extrem kleinen LED-Spots mit einer Lebensdauer von etwa 50.000 Stunden ermöglichen eine energieeffiziente Ausleuchtung und sind

LED-Lichtsystem von Zumtobel setzt Naturmuseum in Szene

Neue energieeffiziente Beleuchtungspart 10.000 Euro pro Jahr

Das neu installierte Lichtsystem Supersystem überzeugt in der Inatura mit seinem kompakten Strahlerdesign und der sehr hohen Lichtqualität. Foto: Zumtobel

Page 79: Magazin Museum.de Nr. 6

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speziell für die Akzentbeleuchtung von Objekten geeignet. Verschiedene Strah-lervarianten, ein Wallwasher und die Möglichkeit zur Integration einer indirek-ten Beleuchtung machen das Supersystem zur optimalen Wahl bei anspruchsvollen Beleuchtungsaufgaben. Die hochwertige Reflektortechnik garantiert eine gleich-mäßige Ausleuchtung ohne Überstrah-lungen. Besonders in Museen, Galerien und Ausstellungsbereichen werden mit dem Supersystem Lichtlösungen ermög-licht, die durch die subtile Ausleuchtung von Kunstobjekten und Skulpturen maxi-malen Kunstgenuss bereiten.

Die neue Lichtlösung ist eine Sachspende der Zumtobel Group für das neue »Sci-ence Center«, das Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen auf spielerische Weise und mit interaktiven Stationen Technik und Naturwissenschaften näher bringen soll. Energie ist das Leitthema der so genannten »Science Zones« und bein-haltet auch einen Themenbereich »Licht und Optik«.

»Das Science Center spricht vor allem Kinder und Jugendliche an und leistet so einen Beitrag zur technologischen Ausbildung und Förderung. Für uns als

Innovationsführer war es eine logische Konsequenz, dieses Projekt zu unterstüt-zen. Dass wir unseren Beitrag im Rahmen eines Sachsponsorings geleistet haben, hat darüber hinaus den Effekt, dass wir hier am Konzernsitz unseren Kunden und Mitarbeitern die Lichtlösungskompetenz von Zumtobel in einer ausgezeichneten Anwendung zeigen können«, so Harald Sommerer, Chief Executive Officer der Zumtobel Group.

Projektinformationen: Bauherr: Stadt Dornbirn, Dornbirn/ALichtlösung: ZumtobelNeue Beleuchtung seit 2010: LED-Lichtsystem SupersystemBereits bestehende Zumtobel Lichtlösung: Lichtsystem Cardan Spirit, Lichtlinie Slotlight

Weitere Informationen:

Zumtobel Licht GmbH Grevenmarschstrasse 74-78 D-32657 Lemgo T +49 / (0)5261 / [email protected] www.zumtobel.de

Die hohe Lichtqualität der LED-Leuchten bringt das Licht fokussiert an seinen Bestimmungsort. Foto: Zumtobel

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Stylectrical. Von Elektrodesign, das Geschichte schreibt

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Vom 26. August 2011 bis zum 15. Januar 2012 zeigt das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MKG) die Ausstellung Stylectrical. Von Elektrodesign, das Geschichte schreibt.

Die Schau wirft einen Blick auf die komplexen Entwicklungs-prozesse des industriellen Elek-trodesigns in einem kulturwis-senschaftlichen Kontext Foto: Dennis Conrad

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Erneut bezieht sich das MKG damit auf ein höchst aktuelles und gesellschaftlich relevantes Thema. Im Fokus steht das Design von Jonathan Ive (*1967), der seit 1997 als Senior Vice President for Industrial Design verantwortlich für die Gestaltung aller Geräte des kalifornischen Unternehmens Apple ist. Seine Produkte besitzen mit ihrem äußerst konstanten und wiedererkennbaren Design eine unvergleichliche Popularität.

Ein Viertel der rund 400 ausgestellten Exponate sind Produkte der Firma Apple, die erstmals weltweit in einer umfang-reichen Gesamtschau gezeigt werden, darunter selten gesehene Geräte wie das »eMate300«, ein für den Schulbetrieb entwickelter Laptop aus dem Jahr 1997, der »iMac Blue Dalmatian« und der erste Flachbildschirm des Unternehmens Apple.

Auch neu erschienene Produkte, wie das iPhone 4, das MacBook Air und das iPad 2 werden präsentiert. Die Ausstel-lung zeichnet die firmeninterne Design-entwicklung des Unternehmens nach und ermöglicht am Beispiel dieser populären Gestaltung einen umfassenden Einblick in wissenschaftliche Fragestellungen zur Designgeschichte, insbesondere zu Form, Materialität und Herstellungsverfahren.

In Kooperation mit dem red dot institute und dem EPEA Internationale Umweltfor-schung GmbH wird auch die Bedeutung von Design für Wirtschaft und Umwelt thematisiert. Ein Exkurs widmet sich der Geschichte der Produktgestaltung seit der Firmengründung, um die Arbeitsweise des Designteams und seine besondere Stellung im Unternehmen zu verdeutli-chen. In diesem Zusammenhang werden Exponate der Designer Hartmut Esslinger und Robert Brunner zu sehen sein und die so genannte »Snow White Design Lan-guage« erläutert.

Stylectrical zeigt die formalen Verbindun-gen zwischen dem Design von Jonathan Ive und Entwürfen führender Gestalter der Elektrodesigngeschichte auf und geht ausführlich auf den engen Bezug zu den Produkten des deutschen Unternehmens Braun ein. In diesem Zusammenhang prä-sentiert das MKG hochkarätige Stücke aus seiner umfangreichen Sammlung des Industriedesigns aus der Nachkriegszeit.

Braun, 1958, Fernsehgerät HF 1

Braun, 1958

Transistorradio T3

Braun, 1962

Rasierapparat Sixtant SM 31

Braun, 1956, Radiophonokombination SK4

Apple, 1990, Macintosh Classic

Apple, 1997, 20th Anniversary Macintosh

Apple, 1998, iMac Bondi Blue

Apple, 2003, Power Mac Apple, 2001, iPod Apple, 2010, iPhone 4 Apple, 2010, iPad

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Zu sehen sind frühe Werke der Designer Hans Gugelot, Herbert Hirche und Dieter Rams, aber auch Entwürfe der letzten Jahrzehnte von Michele De Lucchi und Tobias Grau. Nachdem die Designent-wicklung während des Zweiten Welt-kriegs in Deutschland nahezu stillstand, gab es in den 1950er Jahren verschiedene Ansätze, die programmatischen Entwick-lungen der Weimarer Zeit wieder aufzu-nehmen.

Die wohl bedeutendste Initiative ging 1953 von der Hochschule für Gestal-tung Ulm aus.  Die Gründer Otl Aicher, Inge Aicher-Scholl und Max Bill griffen an der Hochschule die Ansätze des von den Nationalsozialisten geschlossenen Bau-haus wieder auf. Mit dem Rücktritt Max Bills 1957 trat das so genannte »Ulmer Modell« an die Stelle des ursprünglichen Hochschulkonzepts. Dabei waren drei Kriterien relevant: Eine neue systemati-sche Entwurfsmethodik, die Förderung interdisziplinärer Teamarbeit und die enge Zusammenarbeit mit der Industrie.

Es entstanden in dieser Zeit wichtige Ansätze, die bis heute verfolgt werden. Unter anderem arbeitete die Ulmer Hoch-schule auch für Elektrohersteller. Beson-ders relevant ist die Zusammenarbeit mit dem Kronberger Unternehmen Braun: Die Ulmer Designer entwickelten wich-tige Grundsätze, die unter anderem das Design von Braun bis in die 1990er unter dem Chefdesigner Dieter Rams prägten.

Für die Präsentation der Ausstellung mit rund 400 teils sehr unterschiedlichen Pro-dukten wie Computer, Laptops, Radio- und TV-Geräte, Walkmen, Smart Phones, Mode, Duschköpfe und Haushaltsgegen-stände hat der Designer und Ausstel-lungsarchitekt René Hillebrand eine dem Thema mehr als angemessene Lösung gefunden. Der kleinste gemeinsame Nenner, auf den sich alle Elektrogeräte bringen lassen, ist die Platine. Unabhän-gig davon, wie sie gestaltet oder in ihrer Funktionalität aufgebaut sind, besitzen alle Elektrogeräte eine Platine, die digitale Schaltzentrale, die die elektrischen Infor-mationen von einer Stelle zu anderen lei-tet, damit das Gerät überhaupt funktio-niert. Sie ist das Herzstück aller Produkte.

Ihre filigrane Ästhetik der feinen, präzisen Linien und Knotenpunkte hat Hillebrand zur Matrix für die Ausstellung gemacht und daraus ein raffiniertes Wegeleitsys-tem entwickelt. Der Besucher wandelt auf einer riesigen simulierten Platine, auf der die fünfzehn verschiedenen Statio-nen der Ausstellung die verschiedenen Komponenten einer dreidimensionalen Platinenstruktur nachbilden. Der Ausstel-lungsraum selbst repräsentiert dabei die Außenmaße des dazugehörigen fiktiven Gerätes und begrenzt den Innenraum. In Kombination mit der entsprechenden punktuellen Ausleuchtung gewinnt der Besucher den Eindruck, in den Mikrokos-mos eines Elektrogerätes einzutauchen um dort die Geheimnisse der Design-geschichte zu entdecken.

Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MKG)Steintorplatz · 20099 HamburgTelefon (040) 428 134 - 880Telefax (040) 428 134 - 999E-Mail [email protected]

26. August 2011 bis 15. Januar 2012Katalog: Apple Design, Hatje Cantz Verlag, 320 Seiten, 29/39 EuroWeitere Informationen: www.stylectrical.de

Braun, 1963, Weltempfänger T1000 Sony, 1979, Walkman TPS-L2

Tobias Grau, 2001, Tischlampe Soon

Nintendo, 1995, Tragbare Spielkonsole Gameboy

3D-Modell der Ausstellung, © René Hillebrand

Foto: Dennis Conrad

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Zwischenräume -Wandel und Übergang12. Szenografie-Kolloquium18.-20.01.2012

Ein interdisziplinärer Aus-tausch mit Fachbeiträgen,Workshops und Podiums-diskussionen für Museums- und Ausstellungsfachleutesowie Schaffende ausKunst, Architektur, Design,Psychologie, Philosophie, Medienwissenschaft

Anmeldung: www.dasa-dortmund.de

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Aufgeschlossen!

Die neue Kunsthalle BremenAm 20. August 2011 öffnete die Kunsthalle erweitert und von Grund auf modernisiert nach über zweijähriger Bau- und Schließzeit. Die neue architektonische Handschrift der Kunsthalle schafft Kontraste und verbindet zugleich Alt- und Neubauten harmonisch. Zur Wiedereröffnung steht die Architektur im Zusammenspiel mit Kunstwerken der Medien-kunst im Mittelpunkt. Drei Künstlerbeiträge sind zudem unmittelbar in die Gebäudearchi-tektur integriert.

Zusammenspiel von Altem und Neuem Die neuerrichteten Erweiterungsbauten wurden mit dem Altbau der Kunsthalle verbunden, der wiederum architekto-nisch optimiert und komplett saniert wurde. Die Flügelbauten stellen die im ersten Bau von 1849 angelegte Sym-metrie des Kunsthallen-Gebäudes wie-der her. Innen setzt sich dieses Konzept durch die rechts und links angeordneten Treppenhäuser fort.

Das Wechselspiel zwischen dem Baube-stand und seiner modernen Ergänzung ist das Leitmotiv der nüch-tern-edlen und zugleich funktionalen Architektur für die neue Kunsthalle. So verbinden sich Alt- und Neubau nachbar-schaftlich zu einem Gan-zen. Dies spiegelt sich auch in den verwendeten Materialien wider. Die

Außenfassade des Altbaus besteht aus Sandstein, die Fassaden der kubischen Erweiterungsbauten sind mit auf Hoch-glanz geschliffenem Betonwerkstein mit Naturstein-Zuschlägen verkleidet.

Durch die Baumaßnahme hat das Museum insgesamt ein Drittel an zusätz-licher Fläche gewonnen und ein Vier-tel mehr Raum für ihre Sammlung und Ausstellungen geschaffen. Das Kupfer-stichkabinett, das Herzstück der Samm-lung, hat sich räumlich verdoppelt. Neue, durch Tageslicht beleuchtete großzügige Räumlichkeiten sind insbesondere für die Abteilung Bildung und Vermittlung entstanden. Entscheidende Bereiche wie die Anlieferungszone, die Sicherheits- und Klimatechnik, Depots und Restau-rierungswerkstätten wurden auf den modernsten Stand gebracht.

Ein langer Weg bis zur Eröffnung der neuen Kunsthalle

Der Erweiterungsbau war notwendig geworden, um auch weiterhin für die Herausforderungen großer Ausstellungen mit internationalen Leihgaben gewapp-net zu sein.

Der Bauphase vorausgegangen war ein 2005 europaweit ausgeschriebener, ano-nymer Architekturwettbewerb, bei dem

insgesamt 351 Entwürfe eingereicht worden waren. Mit ihrem Kon-zept überzeugten Karl Hufnagel, Peter Pütz und Michael Rafaelian die Jury, die sich eindeutig für diese Arbeit aussprach. Sie bescheinigte dem Entwurf eine »harmoni-

Foto

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Innenansicht: Ausstellungsraum

Innenansicht: Verwaltungsebene

Page 86: Magazin Museum.de Nr. 6

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111310 bedea Anzeige „Licht als Freund“ / 210 x 297 mm / Cyan / Magenta / Gelb / Schwarz

„Das Licht ist der Feind der

Exponate“. Manch ein Verant-

wortlicher in Museen und Aus-

stellungen kann diese Aussage

leidgeprüft unterschreiben. Die

energiereichen UV-Anteile des

Tageslichtes und des konventio-

nellen Kunstlichtes führen zu

Schädigungen und zu unwieder-

bringlichen Verlusten. Farbpig-

mente werden zerstört, Material

vergilbt und wird brüchig, Mozarts

Jupiter-Symphonie z. B. ist einfach

zerbröselt.

Das Faserlichtsystem bedea akzent

ist eine Problemlösung, auf die

viele lange gewartet haben. Das

Grundprinzip ist einfach: Licht

wird zentral erzeugt und mittels

High-Tech-Fasern zu beliebig

angeordneten Austrittspunkten

geführt. Das hier austretende

Licht erzeugt keine Wärme und ist

praktisch UV-frei. Das Faserlicht-

system bedea akzent ist nicht nur

ein wertvoller Erhaltungsfaktor,

sondern mit seinen vielseitigen

Gestaltungsmöglichkeiten auch

ein Instrument der gekonnten

Präsentation in Räumen und in

Aussenbereichen.

bedea akzent ist der Freund Ihrer

Exponate.

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Licht als Freund

sche Einfassung des Altbaus«, dessen wie selbstverständlich wirkende Erweiterung in Grundriss und Schnitt neue und vielfäl-tig bespielbare Innenräume ermögliche.

Der Nutzwert des Konzeptes sei hoch und gleichzeitig sei die städtebauliche und architektonische Einbindung in das Gar-tendenkmal der Wallanlagen gut umge-setzt worden.

James Turrell und Pipilotti Rist zur Wiedereröffnung

Zur Wiedereröffnung bespielt die Schwei-zer Medienkünstlerin Pipilotti Rist Räume der neuen Kunsthalle. Der amerikanische Lichtkünstler James Turrell hat eine spe-ziell für die Kunsthalle konzipierte Instal-

lation mit dem Titel »Above – Between – Below« realisiert. Werke von Wolfgang Hainke und Joachim Manz sowie das Klang-Licht-Environment von John Cage sind ebenfalls mit der Architektur der neuen Kunsthalle verbunden. »In den Lichträumen Turrells erlebt der Besucher eine neue Dimension der Kunst und die Ewigkeit des Universums. Ich bin stolz, dass wir neben dem Licht- und Klang-raum von John Cage diesen dreigestaf-felten Raum und das lebendig-sinnliche Video-Environment von Pipilotti Rist zei-gen können«, so Kunsthallen-Direktor Wulf Herzogenrath.

In den Wochen nach der Eröffnung keh-ren über 2000 Gemälde und Skulpturen sowie über 200.000 Werke auf Papier

und 100.000 Bücher zurück in die neue Kunsthalle. Gemäß dem Motto Aufge-schlossen! können Museumsbesucher während dieser Zeit außergewöhnliche Blicke hinter die Kulissen des Museums-betriebes werfen. Kunstpausen und klassische Führungen mit besonderem Schwerpunkt auf der Architektur von Hufnagel Pütz Rafaelian werden auch in dieser Zeit angeboten. Bis die Sammlung in gewohntem Maße wieder zu sehen ist, bleibt der Eintritt frei.

Bauherr: Der Kunstverein in Bremen Planung und Ausführung: Hufnagel Pütz Rafaelian Architekten, Berlin

Pipilotti Rist – »Ruhig durch die Wände« 20. August bis 2. Oktober 2011 Eine Ausstellung des Förderkreises für Gegenwartskunst im Kunstverein Bremen. Mit freundlicher Unterstützung der Bremer Landesbank

Vom 15. 10. 2011 bis zum 26. 02. 2012 präsentiert die Kunsthalle »Edvard Munch – Rätsel hinter der Leinwand«.

Kunsthalle BremenDer Kunstverein in BremenAm Wall 20728195 BremenTelefon 0421 329 08-0Telefax 0421 329 [email protected]

James Turrell Above – Between – Below Kunsthalle Bremen – Der Kunstverein in Bremen

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Pipilotti Rist; Bremer Lungenflügel, 2009/2011, Audio Video Installation Foto: Harald Rehling. Courtesy the artist and Hauser & Wirth

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Als spezielle Ausprägung des E-Commerce umfasst M-Commerce alle Transaktionen, bei denen zumindest auf Nutzerseite mobile elektronische Kommunikations-techniken in Verbindung mit mobilen Endgeräten zum Einsatz kommen. Vor-aussetzung bei den Anbietern ist eine geschlossene Prozesskette durch vollstän-dig vernetzte IT-Systeme im Hintergrund. Cloud und ASP-Techniken unterstützen diese Dienste. M-Commerce eignet sich insbesondere gut für den Vertrieb von digitalen Gütern, wie Klingeltönen, mp3-Dateien, Smartphone-Apps oder auch Tickets. Museen und Aussteller können mit dem Einsatz dieser Technologie den Online-Vertrieb von Tickets über mobile Endgeräte erweitern. Da M-Commerce über die Möglichkeiten von E-Commerce hinausgeht, müssen zusätzliche Verfahren im Bereich Mobile Ticketing und Mobile Payment implementiert werden.

M-Commerce beim Mobile Ticketing

Beim Mobile Ticketing sucht der poten-zielle Museumsbesucher den für Smart-phones optimierten Museums-Webshop auf. Dieser Shop verfügt über Schnittstel-len zu Verwaltungs- und Kontingentie-rungssystemen des Anbieters. Über Web-services nach REST- oder SOAP-Standard wird der Abgleich mit eigenen und exter-nen Systemen sichergestellt. Alle Systeme arbeiten hierdurch mit einer gemeinsa-men Datenbasis; auf Ticketkontingente und weitere Ressourcen wie Artikel oder Adressen wird zentral zugegriffen. Über einen SSL-gesicherten Zugang kann der Besucher aus mehreren Ticketarten, z. B.

Aushändigung und Kontrolle des Tickets

Nach Abwicklung des Kaufs wird ein Ticket generiert, das dem Besucher per SMS in Form eines Links zugeht. Beim Einlass klickt er auf diesen Link und das Ticketsystem generiert einen für das mobile Endgerät passenden 2D-Barcode. Über einen geeigneten Barcodescanner wird die Eintrittsberechtigung geprüft. Von der Auswahl des Tickets bis zum Eintritt in das Museum oder eine Ausstel-lung vergehen so im Idealfall nur wenige Minuten.

Das hat auch einen ökonomischen Mehr-wert. Denn auf diesem Wege lassen sich zusätzliche Vertriebskanäle und auch neue Besuchergruppen für Museen und Aussteller erschließen, so etwa Technolo-giebegeisterte, denen über M-Commerce z. B. ein Zugang zu Kunst und Kultur erleichtert wird. Die steigende Verbrei-tung von immer einfacher zu bedienen-den Smartphones wird aber auch andere Zielgruppen mit M-Commerce vertraut machen.

Professor Dr. Matthias Groß studierte Mathe-matik und Physik an der Universität zu Köln, wo er auch 1997 in angewandter Biomathe-matik promovierte. Seit 2000 ist er Professor an der FH Köln im Institut für Informations-wissenschaft.

Mobile Commerce erschließt neue Vertriebskanäle für Museen und Aussteller

Professor Dr. Matthias Groß, FH Köln

Durch die Entwicklung von multifunktionalen Endgeräten wie Smartphones eröffnen sich Museen und Ausstellern neue Perspektiven beim Marketing und Vertrieb nicht nur digi-taler Güter. Mobile Commerce (M-Commerce) spricht mit seinen innovativen Technologien bevorzugt die wachsende Anzahl technolo-gieaffiner Nutzer1 sowie Digital Natives2 als Zielgruppe an.

Zeitfenstertickets, und Zusatzangebo-ten auswählen. Mit Hilfe der üblichen Features eines Webshops, wie etwa der Warenkorbfunktion, gelangt der Käufer nach Auswahl des Tickets an die Kasse, wo ihm Mobile Payment als Bezahlmög-lichkeit angeboten wird.

Dafür gibt es derzeit zwei Verfahren: Beim direkten Mobile Payment erfolgt die Abrechnung über den Mobilfunkanbie-ter. Diese Form kann allerdings nur über nationale Netzanbieter erfolgen, da für die Zahlungsabwicklung die geeigneten organisatorisch-rechtlichen Strukturen bestehen müssen. Sie darf außerdem nur im Bereich des sogenannten Mikro-payments3 angeboten werden. Indirektes Mobile Payment ermöglicht hingegen den Einsatz etablierter Bezahlverfahren. Dabei fungiert das Mobiltelefon als Mittler zu Kreditkartensystemen oder Lastschriftver-fahren. Diese Möglichkeit nutzt Metho-den, die auch im klassischen E-Business, etwa beim Kauf in Online-Shops, Verwen-dung finden. In wenigen Schritten kann so der mobile Kauf eines Museumstickets abgeschlossen werden.

1 Mehr als 40% aller Mobilfunk-Nutzer können sich vorstellen, mit dem eigenen Mobiltelefon zu bezahlen. Vgl. Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. [Hrsg.]: Mehr als 40 Prozent wollen mit dem Handy bezahlen. Presseinfo vom 21.10.2010. URL: www.bitkom.org/de/themen/54894_65575.aspx (zuletzt aufgerufen am: 09.08.2011)2 Jene Generation, die mit den digitalen Medien groß wurde; also unter 30 Jahre alt ist.3 In der Regel Transaktionen bis zu 25 Euro (je nach Definition unterschiedlich).

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Page 98: Magazin Museum.de Nr. 6

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Museum: schlüsselfertig!Das Grottoneum in Saalfeld

Eine Ausstellung, die Geschichte und Wissenschaft interessant vermitteln soll, auf erfrischende Art präsentieren und dabei dennoch seriös bleiben möchte, muss neue Wege begehen – ohne diese zu ausgetretenen Pfaden zu machen.

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Page 100: Magazin Museum.de Nr. 6

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Aus dem Berg geschnitten

Vor fast 100 Jahren entdeckte ein Trupp wagemutiger Männer zufällig die unter-irdische Tropfsteinwelt der Saalfelder Feengrotten. Seitdem begeistert dieses faszinierende Naturschauspiel aus unzäh-ligen Tropfsteinen jährlich hunderttau-sende Besucher - bis 2011 waren es ins-gesamt mehr als 18 Millionen Menschen, die sich durch das weltbekannte Schau-bergwerk führen ließen. Ein Eintrag im Guinness Buch der Rekorde bezeichnet die Feengrotten als die farbenreichsten Schaugrotten der Welt. Seit Juni 2011 bereichert nun das neu eröffnete GROT-TONEUM eine der beliebtesten Touristen-attraktionen Mitteldeutschlands.

Reise durch den Berg

Wo früher Mineralwasserflaschen vom Band liefen, kann man sich heute nasse Finger holen beim Berühren feuchter Fel-sen und großer Tropfsteine. Im denkmal-geschützten Quellenhaus der Feengrotten entstand in den Räumen der ehemaligen Abfüllanlage der »Gralsquelle« das Grot-toneum.

Das mehr als 350 m² große Erlebnis-museum bietet spannende Einblicke in die Geschichte der Feengrotten vom Betrieb des Alaunbergwerks über die Zeit des ver-gessenen Bergwerks nach der Stilllegung der Grube und die Zeit des Tropfstein- und Kristallwachstums bis hin zur Wiederent-deckung und der beginnenden wissen-schaftlichen Reflexion von Hydrologie und Geologie im frühen 20. Jahrhundert.

Und alles zum Anfassen: Was in den Feengrotten unter Tage streng verboten ist, sollte im Grottoneum wie selbstver-ständlich möglich sein – berühren, erle-ben, selbst entdecken. Eine Ausstellung, die alle Sinne anspricht und Barrieren des üblichen Museumsbesuches überwindet.

Das Museum lässt die historische Berg-werkswelt wiederaufleben. Durch die installierte Bergwerkskulisse können zahl-reiche Hands-On-Exponate direkt in ihren montanhistorischen Kontext integriert und damit die didaktischen Möglichkei-ten erheblich erweitert werden. So zeigt anschaulich eine Kaskade echten Tiefen-wassers aus den Feengrotten, das in der Ausstellung über den Felsen fließt und berührt werden kann, die Probleme des in den Berg einströmenden Grubenwas-sers. Mit der Zeit entstehen aus dem sich absetzenden Sinter auf den künstlichen Felsen in der Ausstellung sogar echte Tropfsteine.

Keine Angst vor Wissenschaft

Die Ausstellungsarchitektur selbst wird zum Exponat und der Besucher durch-streift auf seiner Suche nach Bodenschät-zen, Mineralien und Tropfsteinen enge Stollen, finstere Schächte und Strecken der faszinierenden Untertagewelt. Berg-mannslampen weisen den Weg und können in den Stollen ebenso berührt werden wie originale Werkzeuge. Spek-takuläre Makrofilmaufnahmen zeigen, wie Mineralien sich langsam aus Wasser-tropfen lösen und zu den beeindruckend farbigen jedoch äußerst fragilen Tropf-

steinen formieren. Und am interaktiven Molekültisch werden die komplizierten Molekülverbindungen des Gesteins als Puzzlespiel begreifbar gemacht. Willkom-men im Farblabor der Natur!

Das Grottoneum ist von der Konzeption bis zur Realisierung ein Projekt des Thü-ringer Unternehmens Bennert Monume-dia, das in enger Zusammenarbeit mit der Saalfelder Feengrotten und Tourismus GmbH entwickelt wurde.

Keine Angst vor Geochemie beim Puzzeln der

Minerale!

Der Ursprung des Alaunschiefers liegt im Silurmeer.

Eine Zeitreise in 3D nimmt den Besucher dorthin mit

Im Reich der Kostbarkeiten. Zahlreiche buntfarbene

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Page 101: Magazin Museum.de Nr. 6

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Tropfsteinwachstum selbst beeinflussen. Hier wird der Besucher zum Gebieter über Wasser und Gestein. Eine Herausforderung war es, diese komplexen chemischen, hydrologischen und geo-logischen Prozesse interessant und spannend zu erzählen, gestalterisch darzustellen und spielerisch zu vermitteln.

Page 102: Magazin Museum.de Nr. 6

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Das 1. Deutsche Bratwurstmuseum wurde am 28.05.2006 in Holzhausen (Ilm-Kreis) eröffnet. Gäste erhalten im Museum Informationen zur Brat-wurst im Allgemeinen und zur Thüringer Bratwurst im Besonderen. Gezeigt wird unter anderem eine Kopie der ältesten Bratwurstrechnung der Welt.

Bratwurstkreisel am Ortseingang von Holzhausen

Mit Appetit auf GeschichteDas 1. Deutsche Bratwurstmuseum in Holzhausen

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Das 1. Deutsche Bratwurstmuseum ist das erste und ein-zige Museum weltweit, das sich explizit dem Thema Bratwurst widmet.

Neben Dokumenten, Schlachterausrüstung und Gerätschaften zur Herstellung wie Fleischwolf, Wurstspritze und Füllmaschine sind allerlei Kurioses, Geschichten, Anekdoten und Bilder zu sehen. Das Museum beinhaltet eine ständige Ausstellung zu Geschichte, Tra-

dition und kulturellem Stellenwert der Bratwurst im gesellschaftli-chen Leben. Alles rund um die Bratwurst hat hier seinen Platz.

Vom Schwein, der Schlachtung bis zu den Geräten und Maschi-nen zur Bratwurstherstellung reichen die Ausstellungsstücke. Der geschichtliche Kontext der urkundlichen Ersterwähnung der Thüringer Bratwurst von 1404 im Arnstädter Jungfrauenkloster ist auf einem Holzrelief dargestellt.

Führung durch das Museum

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104 Mehr sehen durch Hören.

Multimedia- & Audioführung

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Die Bratwurst in Kunst, Kultur und Geschichte wird anhand von Ausstellungsstücken und Schautafeln gezeigt.

Der Schweinestammbaum stellt die Entwicklung vom Wild-schwein zu den heutigen Hausschweinerassen dar. Geräte und Maschinen aus mehreren Jahrhunderten legen Zeugnis ab über die technische Entwicklung der Wurstherstellung, von der rei-nen Handarbeit bis zur heutigen industriellen Herstellung.

Präsentiert werden neben der Thüringer Rostbratwurst die Nürn-berger Rostbratwurst, die Sonneberger Bratwurst, die Coburger Bratwurst, die Fränkische Bratwurst, die Kulmbacher Bratwurst, die Hofer Bratwurst sowie Bauernseufzer, die Westfälische Brat-wurst, die Nordhessische Bratwurst, die Pfälzer Bratwurst, die Rote Wurst, die Schlesische Bratwurst, die Sulzfelder Meter-bratwurst, die Olma-Bratwurst (St. Galler Bratwurst), Merguez (marokkanischen Ursprungs) und die Würzburger Bratwurst.

Bratwurst und Fußball

Fußball, Bier und Bratwurst bilden seit langen Zeiten eine untrennbare Einheit, quasi eine Dreieinigkeit. Kaum ein Stadion in Deutschland, von der Kreisklasse bis zum Nationalteam, in dem der Duft der kleinen, braunen Köstlichkeiten nicht die Gerü-che im Stadion maßge-bend mitbestimmt. Oft wird diesem Nahrungs-mittel aber Unrecht getan, gilt doch »Du Bratwurst« nicht als Lob und kann auf den Schiedsrichter bezogen durchaus zur Roten Karte führen.

Begehbare Thüringerbratwurst (26 m lang)

Die Nachbildung einer spätmittelalterlichen Klosterküche (15. Jh) illustriert

die Küchenbauweise zum Zeitpunkt der urkundlichen Ersterwähnung (1404)

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105Mehr sehen durch Hören.

Multimedia- & Audioführung

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Halle 3.2 GanG D nr. 058

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1. DEUTSCHES BRATWURSTMUSEUMFreunde der Thüringer Bratwurst e.V.

Hinter dem Gute 299310 Wachsenburggemeinde, Ortsteil HolzhausenTelefon (03628) 60 44 12Telefax (03628) 58 77 55E-Mail [email protected]

ÖffnungszeitenApril – Oktober Di bis So und feiertags 11.00 – 17.00 Uhroder jederzeit auf VoranmeldungFür Gruppen werden spezielle Arrangements zum Thema Brat-wurst angeboten. Diese bestehen wahlweise aus Führungen, Vorträgen, Verkostungen und gastronomischer Betreuung.Fremdsprachige Führungen sind nach Voranmeldung möglich.

Um dieses ambivalente Verhältnis plastisch darzustellen, wid-met das 1. Deutsche Bratwurstmuseum dieser Thematik nun einen eigenen Ausstellungsbereich. Dort wird es neben künstle-rischen Installationen und Sprüchen zur Thematik eine Fußball-Bratwurst-Fotowand geben.

Die Eröffnung dieses neuen Austellungsbereiches wird am 30.09.2011 sein.

Begehbare Thüringerbratwurst (Innenansicht)

Page 106: Magazin Museum.de Nr. 6

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Effi zienz und Nachhaltigkeit in Museen

Page 107: Magazin Museum.de Nr. 6

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Museumsmesse EXPONATEC vom 16.–18. November in Köln, Messe Köln, Halle 3.2

Die richtige Planung für Ihren Messebesuch auf der EXPONATECIhr erfolgreicher Messebesuch beginnt mit einer zielorientierten Auswahl der zu besu-chenden Messestände. Wir haben unseren Lesern eine Liste der Aussteller zusammen-gestellt, bei denen Sie zu Ihrem Thema eine fachlich fundierte Beratung erwarten können.

Dazu ist es ratsam, im Vorfeld zu den geliste-ten Unternehmen Kontakt aufzunehmen und ggf. einen Gesprächstermin in Köln zu verein-baren.

Faxen oder mailen Sie diese Seite einfach aus-gefüllt an Ihre persönliche Auswahl der unten genannten Aussteller.

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Page 108: Magazin Museum.de Nr. 6

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Page 109: Magazin Museum.de Nr. 6

109

Information, Lenkung und Amortisation:

Besucherinformationssysteme für Kulturstätten und Museen Viele Museen und Science Center haben dieZeichen der Zeit erkannt und stellen sich aufsteigende Besucherzahlen ein. Das gilt auchfür die Schlösser Neuschwanstein und Ho-henschwangau. Um den pro Jahr rund 1,4Mio. Gästen aus aller Welt gerecht zu wer-den, hat der Wittelsbacher Ausgleichsfondsein Ticketmanagementsystem eingeführt, dasein komplettes Besucherinformationssystembeinhaltet.

Die Anforderungen des Auftraggebersan das neue Besucherinformationssys-tem waren deshalb entsprechend hoch.Zum einen gehörte dazu eine ausge-feilte, auf die speziellen Bedingungenhin entwickelte Software. Zum anderenmussten für den Indoor- wie für denOutdoor-Einsatz unterschiedliche Infos-telen konzipiert werden. Auf Grund derTatsache, dass es in den SchlössernNeuschwanstein wie Hohenschwangaunur geführte Besichtigungen gibt, wardie wichtigste Anforderung, dass jedeBuchung, jede Führung, jeder Einsatzund jeder Zutritt an jedem Netzpunktbzw. jeder Infostele in Echtzeit, alsoohne zeitliche Verzögerung, abgerufenbzw. angezeigt werden kann – ein we-sentlicher Vorteil für den Ticketverkauf,die Organisation, den Personaleinsatzund die Besucher! Zur Wirtschaftlichkeitder Infostelen trägt auch bei, dass nichtnur für eigene Zusatzangebote gewor-ben werden kann, sondern dass auch

Werbepartner bezahlte Inserate aufden dafür vorgesehenen Monitor-Seitenschalten können.

Von Beckerbillett maßgeschneiderteBesucherinformationssysteme wurdeninzwischen auch in der WelterbestätteZeche Zollverein und auf Schloss Dra-chenburg installiert. Selbstverständlichlässt sich das Besucherinformations-system ideal kombinieren mit derGEP-Guide Einsatz- planung von Be-ckerbillett.

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Page 110: Magazin Museum.de Nr. 6

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Page 111: Magazin Museum.de Nr. 6

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Page 112: Magazin Museum.de Nr. 6

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Wer Geschichte einmalig, hautnah und im Ori-ginal erleben will, sollte die Ronneburg besu-chen. In der Reihe der von den Staufischen Königen zu Beginn des 13. Jahrhunderts ver-anlassten Sicherungsburgen der »Kaiserlichen Wetterau« nimmt die Ronneburg eine beson-dere Stellung ein.

Die Ronneburg ist eine der wenigen im originalen Bauzustand des 16. Jahrhun-derts erhaltenen Höhenburgen Deutsch-lands und zählt zu den bedeutendsten Burgen in Hessen. Ihre Besonderheiten lassen sich bei einem Museumsbesuch auf der Burg herausfinden.

Der Bergfried mit seiner eigenwilligen sogenannten »Welschen Haube« ist eine Besonderheit in der Region. In der his-torischen Burgküche brennt das Feuer

auf dem offenen Herd, wenn das Burg-museum für Besucher geöffnet hat. Die Burg verfügt über einen 96 Meter tiefen Brunnen mit einem alten Tretrad, um das Wasser heraufzubringen. Malereien aus dem 16. Jahrhundert kann man noch in vielen Räumen bewundern.

Das Museum umfasst die gesamte Kernburg. Dieses Erbe wird vom Verein »Freunde der Ronneburg« verwaltet und erhalten. Der Verein organisiert zahlreiche kulturelle Veranstaltungen und lässt die

notwendigen Restaurierungs- und Sanie-rungsarbeiten durchführen.

Neben vielen Großveranstaltungen in den Sommermonaten gibt es in der Kernburg zusätzliche sonntägliche Angebote für Museumsbesucher.

Auftritte von Schwertkampfgruppen und Zauberern sind zu bewundern, oder man kann selbst einmal mit der Armbrust oder dem Bogen schießen. Mittelaltergrup-pen zeigen den Besuchern, wie auf den hessischen Burgen im Mittelalter gelebt wurde. Hierbei handelt es sich um beson-ders anschauliche Veranstaltungen, die in

Geschichte der Burg

Im Jahre 1231 wird ein »Altar in Castro Roneburg« erwähnt. Demnach wurde die Burg vor 1231, also noch zu Lebzeiten Gerlach II von Büdingen, der kaiserlicher Landvogt in der Wetterau war, erbaut.Sie wurde auf einem steilen Basaltsporn des südlichen Vogelsberges angelegt und diente dem Schutz der Handelsstraßen in der Mainebene und der Wetterau.

Auf diesem Basaltsporn befand sich wahr-scheinlich bereits eine noch ältere Flieh-burg, deren Namen »Raneberg« sich auf die stauferzeitliche Burg übertrug. Der Name »Raneberg«, oder »Roneberg«, deu-tet auf einen mit »Ronen«, d.h. mit alten Baumstämmen befestigten Berg hin.

1476 ging die Burg in den Besitz des Fürs-tenhauses zu Ysenburg und Büdingen über. Im 16. Jh. erfuhr die Burg durch die Gra-fen Anton zu Ysenburg und dessen Sohn Graf Heinrich zu Ysenburg umfangreiche Umbauten und wurde in dem noch heute bestehenden Zustand ausgebaut.

Die Kernburg der Ronneburg

oben: Reitergruppe

rechts: Handarbeit in der Hofstube

unten: mittelalterliches Burgleben

Foto

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Page 113: Magazin Museum.de Nr. 6

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der originalen Burganlage der Ronneburg mit Hofstube, alter Küche, restaurierter Kapelle und dem teilweise restaurierten oberen Burghof stattfinden.

Themen sind die Kostümgeschichte und Modeentwicklung in den verschiedenen sozialen Ständen, Rüstungs- und Waf-

fentechnik in der Epoche zu Beginn des 100-jährigen Krieges, alte Handwerks-techniken werden anschaulich erklärt und vorgeführt, Rezepte aus vergessenen Kochbüchern werden in der historischen Küche nachgekocht.

Die nächste Großveranstaltung, die »Mit-telalterlichen Burgfestspiele zu Ehren des Heiligen Gral«, finden zusammen mit Rit-tern, Gauklern, Musikanten, altem Hand-werk und fast vergessenen Künsten am 24. und 25. September und vom 1. bis 3. Oktober statt.

Ein großes Spectaculum für alle, die Spaß an Geschichte haben.

Freunde der Ronneburg e.V.Burgverwaltung, Veranstaltungs-organisation und MarketingTelefon 06048 - 9509-04 (Fax -06)[email protected], Führungen und VermietungenTelefon 06048 - 9509-05 (Fax -06) [email protected]

oben: Erker im Herrengemach mit Fresken

rechts: Langbogenschießen

Restaurierter Kemenatenbau im oberen Burghof

Geschichte der Burg

Im Jahre 1231 wird ein »Altar in Castro Roneburg« erwähnt. Demnach wurde die Burg vor 1231, also noch zu Lebzeiten Gerlach II von Büdingen, der kaiserlicher Landvogt in der Wetterau war, erbaut.Sie wurde auf einem steilen Basaltsporn des südlichen Vogelsberges angelegt und diente dem Schutz der Handelsstraßen in der Mainebene und der Wetterau.

Auf diesem Basaltsporn befand sich wahr-scheinlich bereits eine noch ältere Flieh-burg, deren Namen »Raneberg« sich auf die stauferzeitliche Burg übertrug. Der Name »Raneberg«, oder »Roneberg«, deu-tet auf einen mit »Ronen«, d.h. mit alten Baumstämmen befestigten Berg hin.

1476 ging die Burg in den Besitz des Fürs-tenhauses zu Ysenburg und Büdingen über. Im 16. Jh. erfuhr die Burg durch die Gra-fen Anton zu Ysenburg und dessen Sohn Graf Heinrich zu Ysenburg umfangreiche Umbauten und wurde in dem noch heute bestehenden Zustand ausgebaut.

Page 114: Magazin Museum.de Nr. 6

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Puffersubstanz > 4 % Kalziumkarbonat (ISO 10716)

Kappazahl zwischen 6 und 9 (nach ISO 302) Alterungsbeständigkeit nach Langzeittest

Damit erfüllen die Qualitäten die Grundlagen der: – ISO 16245, Typ B– DIN 6738(„Papier und Karton-Lebensdauerklassen”)

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Page 115: Magazin Museum.de Nr. 6

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Page 116: Magazin Museum.de Nr. 6

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Museum Ingres, Frankreich

Boijmans van Beuningen, Niederlande

Museum Aan de Stroom, MAS, Belgien

Musée Valence, Frankreich

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Wir wünschen Ihnen

Frohe Weihnachten

und ein erfolgreiches

Jahr 2011