mit kindern ändern sich die konsumprioritäten (2007)

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Mit Kindern ändern sich die Konsumprioritäten KAUFVERHALTEN Das Konsumverhalten von Erwachsenen verändert sich dann nachhaltig, wenn aus den klassischen DINKS (double income, no kids) ein Paar mit Kindern wird. Produktprioritäten ändern sich, und auch das Kaufverhalten an sich - speziell bei Frauen - ist vielfach nicht mehr wie zuvor. VON JUSTYNA L. GRUND* Sobald ein Kind im Haus ist, verändert sich das Konsumverhal- ten von Familien grundlegend. Ein anderer Wagentyp muss her, die Wohnungseinrichtung wird ange- passt und ein kinderfreundlicher Urlaubsort spielt eine wichtige Rol- le. Die Prioritäten werden neu ge- setzt. Plötzlich sind es nicht mehr die Pumps von «Manolo Blahnik», die Frau unbedingt kaufen möchte, sondern süsse Elefanten-Schuhe. Der familientaugliche Van löst das Cabrio ab oder «degradiert» es zum Zweit- oder Drittwagen. Dass nun Spielzeug oder Kinderkleidung vermehrt gekauft werden, liegt auf der Hand. Dabei entscheiden trotz «Geiz-ist-geil» weniger ein absolut gesehen niedriger Preis, sondern vielmehr die Qualität und das Preis-Leistungs-Verhältnis. Bekannte Brands Betrachtet man den Spielwaren- markt, gibt es unter Markenge- sichtspunkten zunächst keine grossen Überraschungen: Zu den bekanntesten Brands gehören Bar- bie, Playmobil, Lego und Ravens- burger. Befragt man Eltern, so ge- ben knapp 80 Prozent an, im Besitz der beiden Letzteren zu sein. Bei Barbie sind dies immerhin noch 39 Prozent. Was die Qualitätsein- schätzung betrifft, gibt es grosse Diskrepanzen. Lego wird von über 81 Prozent der Befragten als qua- litativ hochwertig angegeben, bei Barbie sind es jedoch nur rund ein Viertel (vor dem Hintergrund der jüngsten Produktrückrufe wahr- scheinlich bald noch weniger). Überschüttete Kinder In vielen Haushalten wissen die Kinder vor lauter Spielzeug schon gar nicht mehr, womit sie spielen sollen. Auf Frauen übersetzt wäre dies der «Ich habe nichts anzuzie- hen»-Effekt, während der Kleider- schrank aus allen Nähten platzt. Statt ein paar weniger Puppen und Klötzen wie früher, werden die Kinder von Familie und Freun- den mit Geschenken überschüttet. Trotz gewisser Vorbehalte machen viele Eltern das Spiel der Werbung mit. Vielleicht auch, um den Kin- dern die Spielwaren zu kaufen, die sie selber gern gehabt hätten? Da ein Puppenhaus von der Mutter, dort eine Carrera-Rennbahn vom Vater? Tatsache ist, dass Mütter die wesentlichen Produkteinformatio- nen der Werbung im Fernsehen entnehmen, gefolgt von Freunden bzw. Bekannten und Zeitschriften. Mütter sind dabei intensive Medi- ennutzer: Fast alle Mütter schauen Fernsehen, vor allem am Abend zur Entspannung – somit also die beste Zeit, um Mütter anzuspre- chen. Und parallel dazu kann Frau noch wunderbar in e-Shops einkaufen. Das Internet als Kaufladen… Woher kommt diese Affinität zum Online-Einkauf? Immerhin ein Viertel der berufstätigen Frauen hat keinen Spass mehr beim «Off- line»-Einkauf. Die Gründe liegen auf der Hand: Online kann sich Frau viel Zeit nehmen, um in den Shops zu stöbern. Für die berufs- tätigen Mütter ist dieser Zeitfak- tor entscheidend. 38 Prozent der Mütter sagen, dass das Einkaufen schwieriger geworden sei, seit sie Kinder haben. Das Einkaufen mit Kindern im Einzelhandel ist anstrengend. Insbesondere die langen Wartezeiten sowie der unfreundliche und inkompetente Service werden kritisiert. Online-Anbieter, welche ei- nen ansprechenden und gut struk- turierten Online-Auftritt bieten, haben gute Chancen, in Zukunft vor allem Frauen als Kundinnen zu gewinnen. Gewinnen werden auch jene Anbieter mit einer gut ausbalancierten Multikanalstrate- gie. Denn auch Online-Shopper ge- hen ab und zu gerne in die Stadt, um das traditionelle Einkaufsver- gnügen mit einer Kaffeepause ab- zurunden. Einfluss der Mütter auf das Einkaufsverhalten In der Schweiz gibt es inzwischen nur etwa 1,4 Kinder pro Frau. Und verständlicherweise haben auch nur 40 Prozent der Akade- mikerinnen Kinder, da es in der Schweiz heute immer noch heisst: entweder Kind oder Karriere. Doch wie wird sich das Ein- kaufsverhalten weiterentwickeln, wenn sich in der Schweiz nichts ändert? Viele Doppelverdiener müssen heute in der Schweiz ei- nen hohen Preis für die Berufstä- tigkeit zahlen, sofern sie auf exter- ne Betreuung angewiesen sind: Ei- ne Kinderkrippe kann für vier Ta- ge bereits mit 1400 bis 1500 CHF monatlich zu Buche schlagen, bei zwei Kindern sind es schnell mehr als 2000 CHF. Natürlich fallen noch Steuern an, die Verpflegung im Ge- schäft, die Reisekosten. Was bleibt übrig, wenn eine Frau ca. 60000 CHF (75000 CHF bei 100 Prozent) More Die meisten Einkäufe des täglichen Gebrauchs werden von Müttern alleine getätigt. Dazu gehören Lebens- und Körperpfle- gemittel, Geschenkartikel oder Waschmittel. Fast ausschliesslich die Mütter entscheiden darüber, welche Produkte im Einkaufs- wagen landen. Ein interessanter Ansatz zur Steigerung der Ge- burtenrate sind Betreuungsgut- schriften (eine Familie zahlt lohn- unabhängig nur etwa einen Drittel der externen Betreuungskosten). So kann sich das Arbeiten für eine Frau finanziell wieder lohnen - mit entsprechender Wirkung auf die Kaufkraft. Ein Pilotprojekt läuft bereits. > www.ip-deutschland.de > www.edi.admin.ch/aktuell Veränderungen im Konsumverhalten durch Kinder Quelle: Familienanalyse 2005 Gruner & Jahr, München Urlaub Versicherungen Wohnungseinrichtung Autotyp Lebensmittel Sportartikel Restaurants 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 77% 63% 60% 59% 50% 39% 37% Kaufen berufstätige Frauen gern ein? Quelle: TNS Infratest 2006 ja nein 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 86% Urteilsbegründung «nein» Das Einkaufen stresst mich Schlange stehen Unfreundliches, inkompetentes Personal Finde schwer, was ich suche Mangelnder Service Öffnungszeiten 79% 14% 21% 63% 81% 44% 40% 35% 22% 30% 20% 37% 20% 12% 18% n Frauen ohne Kinder n Frauen mit Kindern 18 MARKETING Marketing & Kommunikation 11/07

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Mit Kindern ändern sich die KonsumprioritätenKAUFVERHALTEN Das Konsumverhalten von Erwachsenen verändert sich dann nachhaltig, wenn aus den klassischen DINKS (double income, no kids) ein Paar mit Kindern wird. Produktprioritäten ändern sich, und auch das Kaufverhalten an sich - speziell bei Frauen - ist vielfach nicht mehr wie zuvor.

VON JUSTYNA L. GRUND*

SobaldeinKind imHaus ist,verändertsichdasKonsumverhal-tenvonFamiliengrundlegend.Einanderer Wagentyp muss her, dieWohnungseinrichtungwirdange-passt und ein kinderfreundlicherUrlaubsortspielteinewichtigeRol-le.DiePrioritätenwerdenneuge-setzt.PlötzlichsindesnichtmehrdiePumpsvon«ManoloBlahnik»,dieFrauunbedingtkaufenmöchte,sondern süsse Elefanten-Schuhe.DerfamilientauglicheVanlöstdasCabrioaboder«degradiert»eszumZweit-oderDrittwagen.DassnunSpielzeug oder Kinderkleidungvermehrtgekauftwerden,liegtaufderHand.Dabeientscheidentrotz«Geiz-ist-geil»wenigereinabsolutgesehen niedriger Preis, sondernvielmehr die Qualität und dasPreis-Leistungs-Verhältnis.

Bekannte BrandsBetrachtet man den Spielwaren-markt, gibt es unter Markenge-sichtspunkten zunächst keinegrossenÜberraschungen:ZudenbekanntestenBrandsgehörenBar-bie,Playmobil,LegoundRavens-burger.BefragtmanEltern,soge-benknapp80Prozentan,imBesitzderbeidenLetzterenzusein.BeiBarbie sind dies immerhin noch39Prozent.WasdieQualitätsein-schätzung betrifft, gibt es grosseDiskrepanzen.Legowirdvonüber81ProzentderBefragtenalsqua-litativhochwertigangegeben,beiBarbiesindesjedochnurrundeinViertel(vordemHintergrundderjüngsten Produktrückrufe wahr-scheinlichbaldnochweniger).

Überschüttete KinderIn vielen Haushalten wissen dieKindervorlauterSpielzeugschongarnichtmehr,womitsiespielensollen.AufFrauenübersetztwärediesder«Ichhabenichtsanzuzie-hen»-Effekt,währendderKleider-schrank aus allen Nähten platzt.StatteinpaarwenigerPuppenundKlötzen wie früher, werden dieKinder von Familie und Freun-

denmitGeschenkenüberschüttet.TrotzgewisserVorbehaltemachenvieleElterndasSpielderWerbungmit.Vielleichtauch,umdenKin-derndieSpielwarenzukaufen,diesieselbergerngehabthätten?DaeinPuppenhausvonderMutter,dort eineCarrera-RennbahnvomVater?Tatsacheist,dassMütterdiewesentlichenProdukteinformatio-nen der Werbung im Fernsehenentnehmen,gefolgtvonFreundenbzw.BekanntenundZeitschriften.MüttersinddabeiintensiveMedi-ennutzer:FastalleMütterschauenFernsehen, vor allem am AbendzurEntspannung–somitalsodie

beste Zeit, um Mütter anzuspre-chen. Und parallel dazu kannFraunochwunderbarine-Shopseinkaufen.

Das Internet als Kaufladen…WoherkommtdieseAffinitätzumOnline-Einkauf? Immerhin einViertel der berufstätigen FrauenhatkeinenSpassmehrbeim«Off-line»-Einkauf.DieGründeliegenauf der Hand: Online kann sichFrauvielZeitnehmen,umindenShopszustöbern.Fürdieberufs-tätigenMütter istdieserZeitfak-torentscheidend.38ProzentderMüttersagen,dassdasEinkaufen

schwieriger geworden sei, seitsieKinderhaben.DasEinkaufenmitKindernimEinzelhandelistanstrengend. Insbesondere dielangen Wartezeiten sowie derunfreundlicheundinkompetenteServicewerdenkritisiert.

Online-Anbieter, welche ei-nenansprechendenundgutstruk-turierten Online-Auftritt bieten,haben gute Chancen, in Zukunftvor allemFrauenalsKundinnenzu gewinnen. Gewinnen werdenauch jeneAnbietermit einer gutausbalanciertenMultikanalstrate-gie.DennauchOnline-Shopperge-henabundzugerneindieStadt,umdastraditionelleEinkaufsver-gnügenmiteinerKaffeepauseab-zurunden.

Einfluss der Mütter auf das EinkaufsverhaltenInderSchweizgibtesinzwischennur etwa 1,4 Kinder pro Frau.Und verständlicherweise habenauchnur40ProzentderAkade-mikerinnenKinder,daes inderSchweizheuteimmernochheisst:entwederKindoderKarriere.

Doch wie wird sich das Ein-kaufsverhalten weiterentwickeln,wennsich inderSchweiznichtsändert? Viele Doppelverdienermüssenheute inderSchweizei-nenhohenPreisfürdieBerufstä-tigkeitzahlen,sofernsieaufexter-neBetreuungangewiesensind:Ei-neKinderkrippekannfürvierTa-gebereitsmit1400bis1500CHFmonatlichzuBucheschlagen,beizweiKindernsindesschnellmehrals2000CHF.NatürlichfallennochSteuernan,dieVerpflegungimGe-schäft,dieReisekosten.Wasbleibtübrig,wenneineFrauca.60000CHF(75000CHFbei100Prozent)

MoreDie meisten Einkäufe des

täglichen Gebrauchs werden von Müttern alleine getätigt. Dazu gehören Lebens- und Körperpfle-gemittel, Geschenkartikel oder Waschmittel. Fast ausschliesslich die Mütter entscheiden darüber, welche Produkte im Einkaufs- wagen landen. Ein interessanter Ansatz zur Steigerung der Ge-burtenrate sind Betreuungsgut-schriften (eine Familie zahlt lohn-unabhängig nur etwa einen Drittel der externen Betreuungskosten). So kann sich das Arbeiten für eine Frau finanziell wieder lohnen - mit entsprechender Wirkung auf die Kaufkraft. Ein Pilotprojekt läuft bereits.> www.ip-deutschland.de

> www.edi.admin.ch/aktuell

Veränderungen im Konsumverhalten durch Kinder

Quelle: Familienanalyse 2005 Gruner & Jahr, München

Urlaub

Versicherungen

Wohnungseinrichtung

Autotyp

Lebensmittel

Sportartikel

Restaurants

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90%

77%

63%

60%

59%

50%

39%

37%

Kaufen berufstätige Frauen gern ein?

Quelle: TNS Infratest 2006

ja

nein

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90%

86%

Urteilsbegründung «nein»

Das Einkaufen stresst mich

Schlange stehen

Unfreundliches, inkompetentes Personal

Finde schwer, was ich suche

Mangelnder Service

Öffnungszeiten

79%

14%21%

63%81%

44%40%

35%22%

30%20%

37%20%

12%18%

n Frauen ohne Kindern Frauen mit Kindern

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verdient?Genau: fastnichts.DerKonsuminderFamiliekannsomitauchnichterhöhtwerden.DerBe-rufderFraubleibteinHobby,umnichtausderBerufswelt«rauszu-fallen». Mit einem tieferen Pen-sum, z.B. 50 Prozent, würde dieFamiliegareinenVerlustmachen,wenndieFrauarbeitengehenwür-de.Fazit:FürvieleFrauen lohntsichdasArbeitenfinanziellnicht.EntwederverzichtetFrauganzaufKinderoderesbleibtbeider«mo-dernen»Ein-Kind-Familie.

Einzelne Branchen könntenviel mehr weibliche Kundschaft– und somit Umsatz – erwarten,wennmehrFraueningutenPositi-onenerwerbstätigwären.EsgibtzuwenigeMütter,dieessicherlaubenkönnten,sichvonihremLohnabundanetwaszuleisten.NurjeneMütter,dieeinenhohenLohnauf-weisenund/oder100Prozentarbei-ten,könnensichdiesenLuxusleis-ten.Nun,waskannmanmachen,damitmehrkonsumiertwird?DieAbgabenüberdenkenunddieVer-einbarkeitvonFamilieundBeruf

fördern(Arbeitgeber).Auchdiede-mografischeEntwicklungderkom-menden Jahre weist auf die Not-wendigkeithin,mehrGeburtenzuhaben,daumausländischeFach-kräfteauch imAuslandvermehrtgeworbenwerdenwird.

Frauen,dietrotzKind/ernar-beitenbzw.Karrieremachenkön-nen und am Schluss auch unterdem Strich Geld im Portemon-naiehaben,werdenalsjungeMüt-ter mehr in Kinderprodukte in-vestieren. Sobald die Kinder ausdemHaussind,wirdderKonsumwieder starkverlagert:Einbesse-resAuto,neueMöbel,teureFerienund weitere AnnehmlichkeitenkommenzumTragen.n

Trend zu Mega Cities prägt das internationale MarketingBUCHTIPP Soeben ist das neue Buch «Innovation Driven Marketing» erschie-nen. Zahlreiche Trends, Untersuchungsergebnisse, Hinweise zu erfolgreichen Marketinginnovationen und Fälle sind enthalten. Beispiel Mega Cities.

Die Entwicklung von MegaCitiessindeinwichtigesBeispiel.Das internationale Marketingwird dadurch geprägt. Genügenin Zukunft wenige Mega Cities,umdieWeltmärktezuerschlies-sen? Welche neuen Geschäfts-möglichkeiten entstehen in die-sen Weltstädten? Es lohnt sich,dieKonsequenzendiesesTrendsdurchzudenken.

In Mega Cities ist alles kon-zentriert (Menschen, Werte undInfrastrukturen) und ihr welt-weiter Einfluss und die globa-leVernetzungsindhoch.Güter-,Finanz- und Informationsströmesind verflochten. Krisen wirkensich beispielsweise auf die glo-balen Finanzmärkte aus. PositivsinddieMegaCitiesderSchlüs-sel zu Märkten (also z.B. Hong-kong als ein Zugang zum chi-nesischen Markt). Es gibt einenTrendzuMegaCities:n DieWeltbevölkerungsteigtzwi-schen 1950 und 2050 von 2 auf9Mrd.Einwohner;derAnteilderStadtbevölkerungvon30Prozentauf60Prozent;dieZahlderBal-lungsräumevon8auf48.n 1950lagen10der15grösstenIndustriestädte in Industrielän-dern; im Jahr 2000 dominiertendie Schwellen- und Entwick-lungsländermit11der15grösstenStädte;nachSchätzungen liegen2015nurnochdreidergrösstenWeltstädteinIndustrieländern.n Die 10 grössten Städte nachWirtschaftskraftbeherbergen2Pro-zentderWeltbevölkerung,erwirt-schaften knapp 20 Prozent desglobalen BIP und liegen alle inIndustrieländern.n DieenormenProblemeindenMegaCitiesderEntwicklungslän-derreichenvonArbeitslosigkeit,Wohnungsmangel, Ernährungs-und Gesundheitsproblemen, un-zureichender Wasser- und Ab-wasserversorgung, überlastetenVerkehrwegenbiszuUmweltver-schmutzungundKriminalität.

In kleinerem Rahmen sindähnliche Entwicklungen in ein-zelnen Ländern zu beobachten;auchhiernimmtderStadtanteilderBevölkerunglaufendzu.Die

Konsequenzensindmannigfaltigfür Mobilität, Freizeit, Kommu-nikation, Energie, Wasser, Um-weltbelastung, Sicherheit (undRisiken) und betreffen verschie-denste Anbieter. In den meistenBereichen entstehen in solchenStädten die grössten Lösungenvon Informationssystemen, Ver-kehrundTransport,Gesundheits-system bis zu Eventhallen undStadien.DieenormeBallungvonMenschen öffnet viele Chancenfür sehr spezialisierte Anbieter,weil indiesenMegaCitiesauchspezifischeNischenbereitsvieleMenschenumfassen.Sobetrach-tet beispielsweise Siemens denMegatrend«MegaCities»fürdenKonzern und seine integriertenLösungenalsbesonderswichtig.

Für die Erschliessung neuerMarktgebieteoderglobalerMärk-te sind die Schlüsselstädte be-sonders relevant.DieseErkennt-nismussdas internationaleundglobale Marketing der meistenAnbieter stark prägen. So ge-wichtetebeispielsweiseBMWmitdemMininahezuausschliesslichSeoul,umdenMarktSüdkoreazuerschliessen.Dabei istzubeach-ten,dasseinMarketinginGross-städtenandersfunktioniertalsinganzen Ländern. Die Communi-

ties spielen wohl in Städ-teneinegrössereRolle.Esgibt auch andere Kommu-nikationsinstrumente. Un-ternehmen brauchen neueInformationssysteme. Soverfolgt beispielsweise dieMünchener Rück den Na-turgefahren-Risikoindexin den Top-10-Städten undim Ruhrgebiet. Der genaueStandort der versichertenObjekte wird geokodiert er-fasstunderlaubtesbeispiels-weiseauch,Terrorrisikenein-zuschätzen.SchliesslichstelltsichdieHerausforderungdesMarketings in Entwicklungs-und Schwellenländern. NeueAnsätzesindgefragt(Prahalad2004). Nestlé eröffnete 2007

imBeiseinvonPräsidentLulaimNordosten Brasiliens eine Fab-rikfürProdukte,diesichanjeneweltweit2,8Mrd.Menschenrich-ten,diewenigerals10DollarproTag verdienen. Damit sind aberdie Herausforderungen für dieLebensbedingungen in solchenStädtennochnichtgelöst.

Zahlreiche EntwicklungenimVerhaltenderKundenundinden Märkten fördern Unterneh-men ständig heraus. Für Anbie-tergiltes,dierelevantenTrendsin Gesellschaft und TechnologiezuerfassenundmitgezieltenLö-sungen im Marketing zu wach-sen.DieHypothese:ErfolgreicheUnternehmenbraucheneineFor-schung&EntwicklungimMarke-ting.NurdannlassensichMarkt-potenzialeausschöpfen.

Vom Trend zur innovativen MarktlösungDas neue Buch richtet sich anProfessionals im Marketing, diein ihren Unternehmen und Ins-titutionen viel bewegen wollen.Sein Stil: substanziell, kurz-weilig,reichhaltig,konzeptionellundkonkret.n

Belz, Christian / Schögel, Marcus / Tomczak, Torsten: Innovation Driven Marketing - Vom Trend zur innovativen Marketinglösung, Wiesbaden: Gabler 2007, 489 S., gebundenISBN 978-3-8349-0282-5, Fr.127.50. Bestellun-gen über www.thexis.ch oder [email protected].

Innovation Driven Marketing - Vom Trend zur innovativen Marke-tinglösung

«Für viele Frauen lohnt sich das Ar-beiten finanziell nicht. Entweder verzichtet Frau auf Kinder oder es bleibt bei der Ein-Kind-Familie.»

* Justyna L. Grund, eidg. dipl.

Betriebswirtschafterin HF,

Team- und Projektleiterin in einer

Unternehmensberatung für

Kommunikation, Zürich

Marketing & Kommunikation 11/07 MARKETING 19