14 Oktober 2019Monday Report

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Anleihen Aktien

Dem IWF zufolge wären eine sofortige globale Emissionssteuer, die bis 2030 auf 75 $ je Tonne CO2 (d.h. 1,5% des geschätzten weltweiten BIP) steigen würde, und ihre Umverteilung an die am stärksten betroffenen Bevölkerungen und Regionen das effizienteste Tool zur Begrenzung der globalen Erwärmung auf 2°C. Die Finanzminister der Europäischen Union dürften am Donnerstag darüber entscheiden, ob die Europäische Inves-titionsbank fossile Energien weiterhin finanzieren wird. Ein wichtiger Test!

Die in den Vereinigten Staaten veröffentlichten Statistiken fielen etwas uneinheitlich aus. Für Enttäuschung sorgt vor allem der erneute, un-erwartet starke Rückgang des KMU-Vertrauens (NFIB-Index) von 103,1 auf 101,8 im September. Die gute Nachricht der Woche ist der Anstieg des Vertrauens der privaten Haushalte (Universität Michigan) von 93,2 auf 96 im Oktober. Bei der Basisinflation ist ein moderater Zuwachs (+0,1% ggü. Vm., +2,4% ggü. Vj.) zu erkennen. In der Eurozone sank der Sentix-Vertrauensindex im Oktober weiter von ¬ 11,1 auf 16,8. In China schliesslich sorgte der PMI-Index des Dienstleistungsgewerbes (Caixin) mit seinem Rückgang von 52,1 auf 51,3 im September für eine kleine Enttäuschung, desgleichen die Devisenreserven, die im gleichen Zeitraum bei USD 3.092 Mrd. lagen.

Per 11.10.2019 04.10.2019 31.12.2018SMI 10'017.39 1.93% 18.84%

Europe Stoxx 600 391.61 3.00% 15.98%MSCI USA 2'827.66 0.63% 18.63%

MSCI Emerging 1'011.54 1.50% 4.74%Nikkei 225 21'798.87 1.82% 8.91%

Per 11.10.2019CHF vs USD 0.9984 -0.32% -1.26%EUR vs USD 1.1036 0.51% -3.46%

10-Jahres-Rendite CHF (Niveau) -0.69% -0.84% -0.24%10-Jahres-Rendite EUR (Niveau) -0.44% -0.58% 0.25%10-Jahres-Rendite USD (Niveau) 1.75% 1.51% 2.69%

Gold (USD/Unze) 1'482.15 -1.68% 15.67%Brent (USD/Barrel) 60.49 3.38% 13.85%Quelle: Datastream

Seit

Die US-Renditen haben im Wochenverlauf angesichts von Fortschritten im US-chinesischen Handelsstreit und beim Brexit kräftig angezogen. Die makroökonomischen Zahlen bestätigen den soliden Konsum und die niedrige Inflation. Der Tenor des September-Protokolls ist optimis-tisch und könnte eine weitere Zinssenkung im Oktober in Frage stellen. Staats- und Investment Grade-Anleihen performen erneut schwach, während sich am High Yield-Markt, vor allem in den defensiven Seg-menten, die Spreads verengen.

ASML (peripherer Wert) präsentiert am Mittwoch den Erwartungen ent-sprechende Zahlen für das 3. Quartal. Angesichts der Nachfrage nach EUV-Systemen seitens der Chip- und der Halbleiterhersteller stellen sich die Aussichten für das 2. Halbjahr 2019 (insbesondere für das 4. Quartal) sehr erfreulich dar.

ENERGIE: Die Anzahl der in den Vereinigten Staaten in Betrieb befindli-chen Bohranlagen belief sich laut Baker Hughes zum 11.10.2019 auf 856 und ist damit ggü. Vj. um 207 gesunken. Dieser Rückgang ist Ausdruck des Strategiewechsels der unabhängigen Ölproduzenten, die einen enormen Cash-Bedarf aufweisen und für Preise unter den derzeitigen 54 $/Barrel für WTI niedrigere Gewinnschwellen und einen positiven Cashflow nach Investitionen anpeilen.

EURONEXT (peripherer Wert) hat am Freitag seinen Geschäftsplan bis 2022 vorgestellt. Begeisterung sieht anders aus, aber das angestrebte Wachstum von 2%-3%, die EBITDA-Marge > 60% und Synergien von EUR 12 Mio. für Oslo Børs sorgen zumindest für Beruhigung der Anleger.

NOVARTIS - ROCHE (Core Holdings): Die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) berichtet, dass die USA eine Erhöhung der Zölle auf Schweizer Importe, insbesondere Medikamente, prüften, um ein diesbezügliches Handels-defizit auszugleichen.

Zum Wochenschluss verliehen die Aussichten auf eine Einigung im US-chinesischen Handelsstreit sowie beim Brexit der Risikobereitschaft der Anleger Auftrieb. Somit legten Aktien 1,2% zu (Europa: +3%, Schwellen-länder: +1,5%, USA: +0,6%), während die Renditen 10-jähriger Staats-anleihen deutlich anzogen (USD: +24 bp, GBP: +27 bp, EUR und CHF: +15 bp) und sich die Kreditspreads verengten (USD-HY: 29 bp). Der US-Dollar verliert 0,5%, Gold ist Opfer des Renditeanstiegs und büsst 1,7% ein. Diese Woche im Fokus: Einzelhandelsumsätze, Vertrauen der Wohnungsbauunternehmen (NAHB-Index), Philadelphia-Fed und Indus-trieproduktion in den Vereinigten Staaten, Industrieproduktion ZEW-Vertrauensindex und Handelsbilanz in der Eurozone, BIP-Wachstum des 3. Quartals, Industrieproduktion und Einzelhandelsumsätze in China.

BörseDie Märkte begrüssten die Fortschritte im Trade Deal, so dass die Indi-zes letztendlich eine gute Woche verbuchten. Das neue Fed-Programm zum Ankauf kurzfristiger Anleihen im Umfang von USD 60 Mrd. monat-lich tat das Seinige dazu. Die Ergebnissaison startet mit den US-Banken. Die Indizes streifen erneut starke Widerstandslinien, die dieses Mal vielleicht sogar geknackt werden.WährungenDie Möglichkeit eines Brexit-Deals in letzter Minute treibt das Pfund auf 1,2570 für £/$ hoch, unsere Spanne: 1,24 bis 1,27. Die Hoffnung auf ei-nen US-chinesischen Minimalkonsens drückt Gold auf 1.488 $ und CHF auf 1,0970 für €/CHF. Vielleicht eine gute Kaufgelegenheit, Unterstüt-zungslinien bei 1.474 $ bzw. 1,0870. $/CHF unverändert bei 0,9960, €/$ bei 1,1030 trotz der aktuellen Spannungen etwas schwächer. Wir rech-nen mit einem stabilen $, einem schwächeren € (€/$-Unterstützungslinie bei 1,0950) und einem Rohölpreis von 62 $.

Diese Woche im Fokus: PPI-Erzeuger- und Importpreise September (BFS), Aussenhandel & Uhrenexporte September/3. Quartal (EZV).Ansonsten legen folgende Unternehmen Quartalsumsätze vor: Gurit, Conzzeta, Roche, Temenos (Ergebnisse), GAM (Zwischenbericht), Infi-con (Ergebnisse 3. Quartal), Nestlé und BB Biotech.