nachricht von einigen fällen einer bisher noch nicht beschriebenen entstehung der farben

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VL Nachricht yon einigen FGllen eina bisher noch nichc bc/chriebenen Enflehung da Farben. won Taoaaae Yourno, M. D. F. A S. (Oar kidgl. Societat vorgaleh Jan I. July 1802.) Ueberfetzt vom Pro€. L ii d i c k a. *) war man such fir cine Meinung von der Theorie des Lichts und Jer Farben hegcn mag, welch ich neii- lich der konigl. Sodetitronulegen die Ehre hatte ") ; lo muG es ibr einigen Werth verfchaffen, drG lie tur Entdeckuq eines einfachen und allgemeinm Gefetzes VermlafTuog gegeben hat, wodurch man ehe &nge fifcheinungen da farbigen &hts er- kljren kmn, welche ohm diefes Gefetz ifolirt und unerklart geblieben wkiren. Das Gefetz ;It fol- geodu: ,,Wo zwei Theile deITelben Lichter bei ,,dem Auge ad verfchiedenen Wegen eotweder ge- ,,nau oder Cehr nahe nrch einerlei Richtuog an- ,,kommen, da wird das Licht am dichtelten, wenn ') Nacb eioem oinrelnsn Abaugd der Abbaodl.. auo den PhlloJ TroIuact. for i&r, wrlchen ich dem Hm. vd. verdmke. 01 1 b 8r I. '*j Sir eutbalc dcr vorItrbrndr Aufhu. G.

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Page 1: Nachricht von einigen Fällen einer bisher noch nicht beschriebenen Entstehung der Farben

VL Nachricht yon einigen FGllen e i n a bisher noch

nichc bc/chriebenen Enflehung d a Farben.

w o n

Taoaaae Yourno, M. D. F. A S.

(Oar kidgl. Societat vorgaleh Jan I. July 1802.)

Ueberfetzt vom Pro€. L ii d i c k a. *)

war man such fir cine Meinung von der Theorie des Lichts und Jer Farben hegcn mag, welch ich neii- lich der konigl. Sodetit ronulegen die Ehre hatte ") ; lo m u G es ibr einigen Werth verfchaffen, drG lie t u r Entdeckuq eines einfachen und allgemeinm Gefetzes VermlafTuog gegeben hat, wodurch man e h e &nge fifcheinungen d a farbigen &hts er- kljren kmn, welche o h m diefes Gefetz ifolirt und unerklart geblieben wkiren. Das Gefetz ;It fol- geodu: ,,Wo zwei Theile deITelben Lichter bei ,,dem Auge a d verfchiedenen Wegen eotweder ge- ,,nau oder Cehr nahe nrch einerlei Richtuog an-

,,kommen, da wird das Licht am dichtelten, wenn

') Nacb eioem oinrelnsn Abaugd der Abbaodl.. auo den PhlloJ TroIuact. for i&r, wrlchen ich dem Hm. vd. verdmke. 0 1 1 b 8 r I.

'*j Sir eutbalc dcr vorItrbrndr Aufhu. G.

Page 2: Nachricht von einigen Fällen einer bisher noch nicht beschriebenen Entstehung der Farben

I T 1 ,,die Ditlcnar der Wege ein Vielfacher &or 8- ,9 d m h g e a, uod am diinden im mittlun Zu* ,,bride der zufammenkommenden Tbeilo ; und 9 , &ere Lingo ill rerfchieden fJr Licht von der f;r ,,Frrbtn."

I& hrbe fchon die Hinliingtichk,eit diefer Ge- leucs xu ErLlirung rller dcr im meiten und drit- ten Buche dex Newton'f'chen 0pti.k befchriebe. nen bnohl, ab einiger rndern nicht von Ne w t on emahnten Brfcheinungen im Einxelnen gezeigt. No& mehr Genugthuunggewh rberdieUebaein- ltimmung delTelben mit rndern ThrtGchaa , welche von neuen und befondern CldTen von Erfchcinun- gen drrgeboten werden, und welche fchwerlich mit einem iltorn Gefetze fo gut iibereinltimmen wiir- den, nenn diefesGefetz irrig oder eingebildet wke. Und diefe Erfcheinungen Gnd:

Die Farbrn van S U r n ( / i b ru) end dlr Fubrn m t q l d t l r grfd1t11.r Phurrr , (of mh.4 plurr ) .

Ah ich die Erfcheinung' der fsinen purllelen Lichtliniem beobrchtete, welche man ruf dem Ran- de einer G e g h d e s lieht , den man dem Auge To orhe hilt , daG der grhfrte 'rheil desLichts eines entfemten leuchtenden Gcgenhndes rbgehalten wird, und welche von den bei der Beuguog der Lichtr fchon belurrrrten Streifen verurfrcht werden, bemerkte ich, drli lie tuweilen mit vie1 breitern und vie1 deutlichern Farbedreifen rerbunden wa-

r e n , und fmd bald, dals de le breiturn Streifen

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I 208 I clurch die zdillige Dazwifcheukunft einu Hasres verimlafst worden waren. Urn lie deutlicher zu machen, gebraucbte ich ein Pferdehaar; aber lie waren alsdenn nicht mehr Echtbsr. Mit einem wol- ienen Faden hingegen wurden lie I'ehr breit und Liclirbar, uud mit einem einfschen Faden des Sei- denwurms nihm ihre Gri;fie fo zu , dab twei oder drei von ilinen drr grnze Gefichtsfeld cinauneh- men fcluenen. Sie zejgten Ech aaf jeder Seite des Licbts io derlelben Ordnung ausgebreitet , wie dio Farben dunner Pletteo, die mittellt des durchge- lairenen Lichts gelehen werden. E, tiel mir bei, dafs ihre Urfaclie in der Zuhmmenkunft zweier Theile von Licht gefmbt werden miilTe, dereo ei- ner von dem Faden reflectirt, der andere nech der- fen entgegengefettter Seite herumgebogen und zu- letzt beinshe in die Hichtung Jes vorigen Thei- les gebracht worden; dafs nach dem Maafse, als beitle Tlicile mehr von der geradlinigten Richtung abweichen, die DiRercnt der Lange ihrer Bahnen fiufenweife immer griifs'er wcrden und folglich die in Tolchen Fallen gewiibnliche Erl'cheiouog eioer

Farbe hewarbringan werdc; dsls, wenn man cs

linter rechten Winkeln gebogen annimmt , die Dif- ferenz beinaLe dem DurchmeKer Res Fadcns gleich kommeo , und dafs diefe Different folglich kleiner werden miire, fobald der Faden dunner w i d ; und Jafs, inllem die Anzahl derStreifen bei einem rechten Winkel ldeiner wird, ihre Wiokelentfernungen alfo gr3ser und die ginze Erfchcinung ausgcbreiteter feyn

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werde. Es war leicht zu berechnen, dafs fiir das am weuigfien 8ebeugteLicht Gcli die Differenz der Bah- nen (the &Jerence of tire paths) zu dem Durchmef- fer des Fadens fehr nahe verhal ten werde, wie die Ab- wzichung des Stralils in jedeni Puncte von der geradli- nigen fichtung zu deCTen Entfernnng von dern Faden.

Ich niachte daher einc rechteckige Oeffnung in ein Kartenblatt und bog die Enden urn, an welche icli eiu Haar parallel niit der Seite der Oeffnung befeliigte; als ich hierauf das Auge nahe an die Oeffaung brachte, errchien das Haar bei dem un- deuilichen Sehen auf einer F1;iche cnreitert, auf welcher die Breite durch deren Entfernung von dem Haare uod der CtrLXse der OeEnung, unabhan- gia von der jedesmaligen Oeffnung der Pupille bed rtirnrnt w i d . Wenn das Haar der Richtung des

Randes einer Keree fo nahe gebraclit wurde, dal's das gebcugte Licht in hinreichender Menge da war, urn einen merklichen Effect 211 bewirken, To fiengen die Streifen au zu erfclieinen, und es war leicht, das Verhaltnifs ihrer Breite zur fcheinbaren Breite des Haares zu fchatzen, p e r iiber delTen Bild lie licb ausbreiteten. Ich fand, dal's kchs der helllten rothen, beioahe gleichweit entfernten Streifen das ganze Bild einnahmen. Die Breite der Qeffnung

und deren Entfernung vom Haare Ts Zoll ; tler Durchrneiier des Haares war kleiner als sB Zoli; 10 genau alu es lich ihun liefs beftimmt, &a

2011. Hieraus hat man &;i3a fiir die Alweichung des errten rothen Streifeu in der Entfernung yon

Ann~l.cl .Phj4ik. U.39. S1.2. J . 1811. Sr. 10. 0

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A; und da #,,: &,,= & : zg&& iQ, a+ra fiir die Differenz der Wege des rothen Lichts, w o es ani dichteflen war, Das aus N e w t o n ’ s Ver- fuchea hergeleitete &lads i l l *lm. Ich halte diele Uebereidllimrnung, da blos der Fehler ein Neun- theil dierer To kleincn GrGfse ill , fiir vollkomoien hinreichend , die ErklZrung der Erfcheiouog voll- fiandig zu bewabren uod eine Wiederholuog des Verfuchs nnoiitbig 211 machen ; denn es finden Gch liier verlchiedene UmCtiode, welche es erfcliwercn, &s vie1 geoauer zu berechnen, was dcr Erfolg ei- ner MeITung hitte feyn follen.

Weon eine Anzahl Fiden von einerlei Art, ZUOI

Beifpiel ekes gleichartipn Flockens LVolle, nahe vor das Auge gehalten werden, lo lehen wir die Er- fcheioung von Hiifen, welche das entfernte Licht umgeben; aber ihr Glsnz und zugleich ihre Entile- hung hingt von der Gleiclifiirmigkeit det Dimen- fionen der Fiiden ab; fie fiud breiter, lo wie die Faden feiner Gnd. Es ill leicht einzufehen, dals fie die unmittelbaren Folgen von einer Zufaumeokuntt mehrerer Streifen von gleicher Grbfse lind, wel&, weil die Fliden alle deokbare Richtuogen haben, den leuclitenden Gegeofiand bei gleichen Entfer- nungea auf allen Seiten nothwcndig umgeben uod kreisfGrmige Streifen bit den miinen.

Man kann kaurn zweifeln, dals di+/brtigen uc-

mo/pfiuri/cherr Hofe von derrelben Art hod. Ihrc Erfchkinuog niuls von der Gegenwart einer Mengc WalTertheilchen von gleichen Dimeofionen ab-

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c 2'' 3 hiogen, welciie Gch in geliiriger Lage in Anbhuag des Lichts und der Auges behdeo. Da u kein bertimmtes Mads der C;ri;fse der Wsflerkiigclchen giebt, To konnen wir vermutheo, dafs dielo Ht;fe in ihrm DurchmefTern fehr veriioderlich God ; wie auJ J o r d a n beobarhtet hat *), dab ihre Dimen- Eonen auljerorde~tlich verinderlich find und drrs fie fich hauQ wiihreod der Beohachruog verindcro.

Die fiarben ungleick gefiillter Platten be- merkte ich zuerfi, d s ich vor einem Lichte durch twei Stiickeo Tsfelglar fahe * twifchen wclchen eio weoig Feuchtigkcit war. Ich bemerkte eioe Er- Icheiouog von Streifeo , welche den gwoholicheo Farben dunner Platten ahnlich waren; uod als ich auf die'Streifen durch Reflexion lahe, faod ich diere neucn Streifen rlleirit in dcrrelben Hichtung , rls die andern Streden, aber vielmal breiter. Alr ich die GIafer mit h e m VergrGfserungrglofe unter- fuchte , bemerkte icb, d d s ao den Orten * wo nian die Sueifen fahe, die Feuchtigkcit mit Lufttheilen vermii'cht war, wodurch lie ein dcm Thau iiholiches Aolehsn erhirlt. Irh vermuthete daher , dafs (lie Farhen denfelbea Udpruog, a13 die Farbeo der Hofe hatten: allein icli h o d bei Renauerer Lnter- fuchuns , dali die Aubreituog der.Luft- uod War' fertheile gar nicht gleichfiirlnig war, und dsfs alro tlirle Erklirung nicht Sratt linden koonte. & war jedoch leicht , zwei Theile ron Licht zu bndm,

0 2

*) Annnlrn J . 1804. St. 9. od. B. 18. S. 17. L G.

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[ 3'2 3 welkhe zu Hervorbringung diefer Streilken ourei- &en; denn da das durcli das WalTer g e g q e n a Licht fich in dernrelben mit einer Gefcliwindigkait bewegt, welche voo der Gefchwindigkeit dcs Liclirs verfchieden i f t , J a r durch die mit Luft gefiillten Zwil'chenriunie gehzt; fo werden Lich die beidrn Theile niiteinandrr veroiil'chen uod nach dem all- genieinen G d e m EEecte von Farben hervorbrin- gcn. Das Verhiiltnils der Gefchwindigkeiten in Wall;r und Lult i lt 3 zu 4 ; die Streifen miiUen da- her edcheinen , wenti die Dicke G mDhl To grots ifi, sls die , welclie derlelben Forbe bei den1 bekannten Falle cliinner Platten zukooimt. Als icli den Ver- ruch mit einem Planglal'e und eincni wenig cou- vexen Glare niachte, fand ich wirklich den lechsteri

dunkelu Kreis von deodelLen Durc!imelTer, els den errten bei den neuen Streifen. Die Farben werdrn aucli felir leiclit hervorgebraclit , wenn ma3 Butter oder Talk aonatt M'alTer ninimt; die Iiinge werdcn alsdann wegen der melirern brechendeo Dichtislczit der Fettigkcit kleiner; weno rmn aLer Welihr hin- zuthut, dafs es die Zwilchenrclume zwi l i en Jmrt

Fette ausfiillt, To werden die 1;iDi;e fehr erweitci t ; denu hier kornnit blos die Dikt'crenz der Gefchwin- digkeitrn i m \t a h uod Fett in Betrachtuns , H.c!-

t h e vie1 kleinrr als die 3ifferenz in Lurt uird WaITer ifi. Al le diere UniLiucle find hinrciclrend, unr w e p dcr M'alirheit J e r ErLIirung zu berii-

h i p , und lie wiril nodl nitirr teTt,!tigt, wenn niaii

die Platten gesen die Ricliruag des Liclites ncigt;

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[ at5 3 denn slsdann werden diere Ringe ru~ammengero- Fen , anfiatt ficli, wie bei den Farben dGnaer Plat- ten, zu erweitern. Diel'es iff die leiclit begreifliche Fol,oe einer V e r g o h r u n g der Linge der Bahnen J r s Lichts, wclches ncn beidc Mittel fchief durcli- I'chneidet , uncl ifi ganz derklbe Effect, als der br i dicfi~rn Platten.

Es iii jedoch zu bemerken, dafs die Farben niclit IU allem Lichte eotfiehen, das dutch die Mit- t r j Segangeo i f i ; nur ein kleiner Thcil eines ~ P J ~ I I SrrahlPnpinTels, welcher durch des den Hand des Theilclicos berlihrende M'affer gchet, i l l hinreichcnd i n Verbindung rnit dem Lichte, das durch die be- nachbarten Thcile Luft grhet , die nijtliige Vermi-

fchuns hervorzubringen. Aiicli Iiirst licli leicltt be- weiren, dars we;m J e r ridlriirlichcu Hohlun;: tlpr F1,Iche eines jerlen Theils cler Fliilligl;eit, welche den beiden ClasIiiickcn anliingt , ein betriichtlicher Tlieil von dem Lichte, indem es anfingt hindurch ZI: Sehen, Jurdi Reflexion bei d e b n Eintritt werde fritwiirts verbreitet uod vie1 von dcm diirch die J,itft g e h a d c n Lichte durch Brechung bei der zwei- t m Flachc uercle zerfireuet wrrdm. Aus dierer Urfache Geht man die Streifen, wenn Gch die Plat- ten nicht gerade zwikhen dem Auge und dcm leuch- tenden Cregenffrnde bchndcn , und man lieliet lie c h n wegen Abwerenheit dcs abseronderten Lichts vie1 deutlicher, als wenn lie mit dierern Cegen- fiande in gerader Linie liesen. MieDn nian die Platten aus d i e l r Liaie relrr wei t entfernt , l G find

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I 214 3 die Hinge noch fichtbar und wtrden grorser, als vorher : denn hier Xt der wirkliche Weg des Lichts, welches diircli die Luft gcbet , Iaoger , als der We8 der durch das WaUer khiefer gehenden Lichts, und die Differena der Zeiten des Durcbgangs i l l klei- ner. Jedoch kann man iinmiiglich in Anfehung der Udacben d i e h kleincn Abwcichungen gauz Ccher feyo, ohoe lich etwas genau von cler GeRalt dcr zerffreueoden Flachen verfichert t u habea.

Bei Anwendung des allgemeinen GeTetzes der Verrnikhung 3uf diefe Farben fowohl , 31s auf clie fchon bekannteo von diinnen Platten, murs man bekennea, dafr es unmiiglich ilk, eine aodere Vorausktzuog zii gehen, als welclie einen Theil der wellenfiirii~igen Schwingungs - Theone ausmacht, dafs namlich clie Gerchwindigkeit des Lichts deffo griifrer i f f , je dunner das Mittel il\: und daf. noch eine twei tc Bediogung zur Erklirung der Farten dunner Platten hinziikommt , welche ei- nen andern Tlieil ddc lben Thsorie in fich farst, niimlich dafs , wo ein Theil des Lichu an der Fld- che eines Jiinnern LMittels reflectirt worden iit, man es um die Halfte des eigentliclien Zwifchen- raums laogramer aonehmen mufs; turn Beilpiel bei Jem rchwarten Ceotral - Flecka einer Seifenblafe, wo die wirklichen L.~ogen Jer Wege rehr nahe iibereintreffen, wo aber der Erfolg derfelbe in, als weon einer voo den Theilen To verziigert worden wire, dare er den andern terrtiirt. Envcigt iiian &ere L'mlLnde , To kann man vorausfagea , da&,

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c 215 3 wenn zwei Reflexionen von einerlei Art an den Fllichen einer duonen Platte vor fich gehen, deren Dirhtigkeit die mittlere zwifclien #en Dichtigkeiten der enthaltenen Mittel i l l , der Erfolg der entge- gengefetzte feyn , und der Central - Fleck', anfiatt fchwarz , weifs erfcheioen werde. 11% habe jctzt

das Vergoiigen, diefe Vorherfaguag viillig hefi3- tigt zu haben, indem ich einen Tropfen SaKafras- "Ill zwilchen ein Prirma von Flintglas uod einer J i d e von KronSlar brechte; der durch re- Jlrc:irter Licht gcrehene Central - Fleck war weirs iind von eiaern Junkeln Ringe urngeben. XIaa murs jedocli einige Kraft anwenden, urn eine hin- liriglich gmaue Beriihrung zu bewirken ; auch weicht der weilie Fleck eLen lo vie1 von Jem voll- kommenen W'eils ab , als der dtinkle Fleck ge- wviiholich von deoi vollkoainienen Schwart ver- fchicden i f i .

Die F e r t m der unglcich gefullten Platten ha- ben mich au! einen Gedanken gebracht , welchcr a u f eine ErXlarrrng der Farben:crJZreuung bei der Rcfiuction zu fuhren lcheint , die einfacher und ~mugthucnder in, els welche in meiner letzten B a k e r'fcheo Vorlefung ernptohien w i d . M'ir kunnrn annehmen, dars jedes brechende Jlittel d e lichtgebcnden M'ellenl'dildge in zwei befoodern Theileo hindurclildst , wovon der eine (lurch kine Grenttheilchen, der andere durch feint Zwi- Ichenriume geht, und d d s diel'e Theile nach je- dcr nach und M C ~ erfojgten Trennung lich im-

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mcrfort wieder vereinigcn , wobei der t ine dem an- dern urn &en fehr klrinen, aber bcflsndigen Hauin vorangegaogen i l l , welcher von der rcSelmifsigen Anorclnung der Theile eines gleichartigen Mittels abhogt. Wiren nun diere Theile allezeit gleich, To wiirde jeder bei ihrer Vereinigung entllandene Durchkhnittspunct Gch allczeit in der Mitte zwi- k h e 4 den.Oertcrn dcs zugehurigen Durchfchnitts- punctes der abgefonderten Theile befiodcn ; fettt man aber, dcr vorausgehende Theil fey kleiner , fo wird der letzt vereinigte WellenTchlag weoiser vor- geriickt feyn, als wenn beide gleicli gerrefen wtiren, und dieDiffercnz ihres Ortes nird nicht blos von

der Diffcrenz der Lingen der bciden Wege, welche f i r alle .Wellcnfchlagc beltindig i l l , foudern such von dem Gefetze und dcr G r d s e dieler.Wellen- fchtige abhingcn. So werdeo die grijkern M’ellen- fchljge nacfi j e h V7edervereinigung etwas weiter vorriicken , 31s ciner der kleinern , und da diefeelbe Verrichtung bei jrdcm Theilc des Mittels wieder- liolt wird , fo wird drr Sanze Fortgang der grofsern WellenfchLisc gdrhwinder, als bei d m kleinern, und zu Polge der Yrrziigerung der Eewcgung des Liclits in e inem dichtern Jlittcl, die Abweichung grijfser bci Jcn kleinern, als bpi den griifsern Wel- lenfchligen fc.)-n. \Venn ich clas GeTetz der muG- kalifclicn Linie Lir die Eeivcpng der Theile anneh- me , fo l i lst fich oline Schnieri;keit diere Verntu- thuug mit der Erfahrung oergleichen : aber uni mei- ae ScbIiiDe mit Sicherheit zii rnadieo, niufs ich micli

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mit felir genauen Msaken der brechenden und zer- heuenden Kriiftc verlihiedener Matcrien f i i all6 Arten Strahlen verl;rlicn.

Des Dr. W o I 1 afi o n's fchr fch5rzbarc Bemer- kungeo leiffen bei cliefer Unterfuchung vielen Bei- @od, wmn man Gc rni t der Trcnniing der Farben durch diinne Platten versleicht. Ich hahe leinever- fuche mi t dem Farbenbilde mit fchr gutcm Erfolge wiederholt und eiiiise Verfuchegemscht, mir vwglei- chcnde blaafse von diinnen Platten zu verfchaEen, und habe gehnden, dnfs, wie N e w t o n fchon' be- merkt, 3as blaue U D ~ violette Licht durcb Brerhung mehr , als nach Verliiiltnifs der zugchiirigen Dimen- Eonen zerffreuet wir,d, die man aus den Erkliei- nungen bei diinneo Platten herlcitet. Daher ge- tchiehet es , dafs, wcnn raine Lichtlinic, welche ein Bild von FarbenriiiGen diinner Platten bildet , mit einem Yrisnia aofgefan~en wird, und ein voll- kommnw Bild darficllt, das der von N e w t o n

nach der Theorie gezeichneten Skate, um die Farben der Theile von gesebcnen DimcnGooen zu fchatzeo, ahnlich ;It, die fcliiefen Bilcier, welche von den ver- fchiedeneu Farbpn jetler Heihe drrgeff ellt werden, nicht g e r d e , fondem gpkriimmt find, i d e m die Seitenreflection des Priswa das violette E n z mehr aushreitct, als das rothe. Die Dickeo, welche dem aurserficn Roth, der getben Link, dcm k h o o w GrGn, Clem fchiinen Elau uod dern auterficn Violet aukommen, fand ich im umgekehrrcn VerhaltniITe rnit den Zahleo a,, 30, 55, 40 und 45. . Vcr$eich:

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c sr8 3 man du Dr. W o 11 a Q on's VerbefTerung der Zeich- hung d u prismatifchen Farbenhdes, mit dieren Beobacbtungen, To wird cs nuthig, die Voraus- fcttung, wclche ich in der lettten I3 a ker'fchen Vorlefung in RiickCtcht auf die VerhaltnilTe der rnit- leidenden Fibern der Netzhaut gemacht habe, da- hin tu rerbdern, dafs Roth, Griin und Violet ftat't Roth, Gelb und Blau, und die Zahlen 7, 6 und 5 nat t 8, 7 uod G geLetzt werden.

Diefelbe Analyfe der prismatirchen Farben diin- ner Platten rcheint eine hinreicliende Erklarung cler Zertheilung dcs Lichts am untern Theile einer Kerze darzubieten; denn es wird in der T h a t dar Licht, das durch eincn jeden Tlieil der diionen Platte gchet * ruf eine ahnliche Art in abgefonderte Tlieile getlieilt, deren Anzahl niit der Dicke dcr I'latte wachlt , bis lie zu klein werden, um fichtbar tu feyn. * Bei dcr Dicke, welche dem neunten oder zchnten Theile des rothen Lichtes zugehiirt , giebt es fiid Theile verkhiedener Farben, deren Verhilt- niITe, bei ihrer Refraction, beinahe diefelben wie bei dem Kerzenlichte God, wo Violet am breitfien ifi. Wit haben nur anzunehmen, dafs jeder Talg- theil bei dem erlten Zerfliefseo deITelben folche Di- mentionem habe, uni denfelben Erfolg, wie hei diio- nen Platten die Luft in diefem Puncte, wo die D i k e ,,,& eines 2011s betragt, t u bewirken, und um dar durch angefangene Verbrennung urn dem Da&te entftandcne gemif'chte Licht zu reflectirea oder ~ielleicht iieber hindurchzulaITen, und wir ba-

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ben Licht, welches v b l h m a dem gl&& ift, wel&es Dr. W o l l s l i o n beobectrtet hat. & er- f&&t ruch dafelblt eine fehe m e e i n a h k e n g&en Lichta, drr Gch ron der gsnzen Erfchei- nmg unterfcheidet, welch- oonuelich ron d u mei- fientheils obar8achlichen-VerbreMung am Rande der Flsmme entlpringt und Gch oermehrt, fo wie &e Flrmme aomeigt. Aeholiche Umltiinde moch- ten G J I ~ ;hoe Zweifel bei andern Fcillen der Endle- hung oder Abhaderuog des Lichts Coden Men, und es diirften die Verfuche iiber diefen Gegeobnd grdstentheilr 20 Betiatigung der N e w ton'Lchen hfeinung dicoen, drG die FarbCn rller nrtiirlichen KGrper bei h e r Eotltchung denen der duanen Pkt- ten ahnlich God ; eine Meioung, welche der Scharf- Iinnigkeit ihrer Urhebcrr zur groGten Ehre gereirht und uns einen rdeholichcn Schritt waiter fiihrt aur KmntniG der innern BefchafFenheit ond Ein- richtung f&er Mrtcrieo.

Vor kuram habe ich Gelegenheit gehabt, mei- ne rorigen Bemerkuogcn, uber die terfieuenden Kriiyte d u Augu zu bebndgen. Ich finde oi'mlich, daG die Strrhlen des auljerfien Roth und iufrerlten Violet in den ihoen zugehiirigen Entfemungen von 1 0 und 15 2011 raf gleiche Art gebrochen nerden, indem die Differenr durch eine Brsooweite oon k 2011 susgedriickt wird. Nun ift der ZwiTchenrrurn zwifchen Roth und Gelb uogefihr ein Viertheil d a girntea Farbenbildes , folglich drackt die Brcno- weite von IW Zoll eine Kraft a u , welche der Zer-

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fireuung des Rothen uod GelLen gleich iff , und welche von 152, d3s bei der fchon bcfchriebenen Beobachtung lierauskam, nur wenig obwvricht. Ich weirs nicht, ob diefe Verhche gcnaurtr als einer cler vorhergehendeo lind; ich habe fie aber zu ve~fch ie -

denen Zciren uad uu:er verkhiedenen UniIijndcn wiederholt, untl zmeiffe daher niclit, dafs die &I- fireuuog des tarbigen Lichts in dem menklilichen .loge bcinahe die sngesebene by. Ob fie viellt4cht nicht etwas grdfscr leyn durf:e, kana ich jetzt LU

frweifen niclit unternehmen j.

.) Do? iicffionigcn Vorrrage des ProMTou Y o u n g mrngelt es oicht Celren an Klrrlieil. liin untl riecler ruch an i l e r Pracilion der Ausdrutks. welcbe tnrn rii rnribrmrtrl 'chen N a t u r f d c b e r n genolii it ilk; die iitelirltru D~JnLelbeiteii. rut' die der Lcler geliolscn ley0 diirttr. lirid clcin Origitiale cigcn. Defldn uo:eiclrtei Icliivnrn mir Jicle Arbeiten lur t lcn, tler u5er die Nrrur uiid die G e h s t!cr Frrbon oacbdeokr, i i r - :crclt;iii geoti(; x u Iryn, uin i i i den Aniirleo der I'hyLik eiue Sirlle zu verrli*wn. i u cirier &it. d r clieler Gcgenhanil von rndbrero Seitrn Iirr rufr oeue in Aoregirn:, gebrrcbt n i r i l . K n r l i d w r i init cltm greciinartigw :wau zulrtiinrenhm- genrlc Airfi.ttxe lo;$en 10; nachlicn Sitirkc. - H n r o V O I I C u t h c (Zur Farhrn l rhre . 1'Gbingro i8io.) f i r i d You n 5's \'erliicb oioer Tlieorie de, Lichtr und drr Frrbco nrcli dem hcliwingun;s - SyReme, uud i l k Ati f l i i ze . nelche Lich dar- a n Icl l iefsen , unbrkrnnt gsblwbcn, lo interelhot fie ihni auch d w c h ihrco A n t i - Nentoniroikl icn Sinn cwclcri I e n wirclcn. Hi i te er die dunnlrn drr P h y j k , die d o n bir ZU dem j o h n thih an&owrcbten w a r m , einrr A n k h twiifdigt, rls cr Marerialien zur Gelcbichte rines ybyEksl!chco CJe;enltrnder (tler Parbeotebre) zubmmen- uup, lo rvirdr er in ihnen (B. as.; die Cdbern Unrer- fucbungcn Y o u n g ' r uber Sckrll und Licht, on welclie lich die gegeowirci5cn o n M ~ l i e C ~ ~ n , ruch (B. i f f . ) mrbre- rer voii J o r d A n'r mcrkwurdtgen \. crluclten fiber Liclrt uod Fubeo pefuodto brbeo. G 116 e r i .