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Lesen • Verstehen • Lernen

»Nicht mit mir!« im Unterricht

Materialien für einen handlungs- und produktionsorientierten Literaturunterricht

Erarbeitet von Miriam Schmitt

Nr. 87

Klassenstufe 6 – 8Mit Kopiervorlagen und Lösungsvorschlägen

Lehrerhandreichung zum Jugendroman von Christine Biernath

Thematische AspekteMobbing und Cyberbullying

Familiäre ProblemePubertät

Freundschaft

Literarische AspekteSymbolik

SpannungErzählperspektive

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Die Kopiervorlagen dieses Bandes stehen für Vervielfältigungen im Rahmen von Veranstaltungen in Schulen, Seminaren und in der Lehrerfortbildung zur Verfügung. Die Weitergabe der Vorlagen oder Kopien in Gruppenstärke an Dritte und die gewerbliche Nut-zung sind untersagt.

Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Nutzung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Hinweis zu § 52a UrhG: Weder das Werk noch seine Teile dürfen ohne eine solche Einwilligung eingescannt und in ein Netzwerk eingestellt werden. Dies gilt auch für Intranets von Schulen und sonstigen Bildungseinrichtungen.

© 2012 Beltz Verlag · Weinheim und Baselwww.beltz.de

Lektorat: Daniela Brunner, DüsseldorfHerstellung und Satz: Markus Schmitz, AltenbergeDruck: Beltz Druckpartner GmbH & Co. KG, HemsbachPrinted in Germany

ISBN 978–3–407–62835–0

INHALTSVERZEICHNIS

»Nicht mit mir!« im Unterrichtu.1 Inhaltsangabe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1

u.2 Didaktisches Profil des Romans . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2

u.3 Literarisches Profil des Romans . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

u.4 Deutungsperspektiven . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

u.5 Methodenkiste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

u.6 Vorschlag für eine Unterrichtseinheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

Infoblätteri.1 Die Autorin Christine Biernath . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

i.2 Pressestimmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

i.3 Interview mit Christine Biernath . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

i.4 Mobbing und Cybermobbing/Cyberbullying . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

i.5 Weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

i.6 Figurenkonstellation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

i.7 Tabellarische Kapitelübersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

Kopiervorlagen*k.1 Lesezeichen und Zeilometer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

Ein Zeilometer erstellen und gestalten, Textstellen auffinden

k.2 Lektürecheck Kapitel 1 & 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

Erstellung eines Umschlagtextes, Überblick über die Figuren und Handlung, Vorwissen aktivieren (S. 7–29)

k.3 »Bitte lächeln« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

Gefühlslagen erkennen, Rollenspiel, Tagebucheintrag schreiben, Vermutungen äußern, Fragen beantworten, eine E-Mail schreiben (S. 33–39)

k.4 »Ein Sixpack ist schön, aber nicht alles im Leben!« . . . . . . . . . . . . . . . 23

Lückensätze ordnen, Aussagen finden und erläutern, zwei Figuren vergleichen (S. 43–64)

k.5 »Irgendwann sollte man endlich ›nein‹ sagen« . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

Wer sagt was?, Stichwortzusammenfassung, Beziehungen zwischen Figuren symbolisieren, Spitznamen erklären (S. 67–79)

k.6 »Fußball, Fußball, Fußball« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

Wahr-Falsch-Aussagen, Gefühle nennen, einen Chatverlauf erstellen, Stellung nehmen, Textstellen erläutern (S. 83–88)

k.7 »Teamwork – keine leichte Aufgabe!« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

Textstellen markieren, Vermutungen anstellen, eine Szene abändern, mit verteilten Rollen lesen, Schlagworte finden, Gefühle symbolisieren, Referate erstellen (S. 91–101)

k.8 »Wir haben’s drauf!« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27

Kapitel zusammenfassen, Verständnisfragen erstellen, Textstellen finden und Stellung nehmen, Eigenschaften gegenüberstellen, Positiv-Runde (S. 105–120)

k.9 »Die Lage spitzt sich zu« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29

Ein Spannungsdiagramm erstellen, Sätze verbinden, Veränderungen von Figuren herausarbeiten, ein Klassengespräch führen, den Roman weiterschreiben (S. 123–174)

k.10 Feedback-Bogen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31

Sich zum Roman äußern (ganzer Roman)

Lösungen und Lösungsvorschläge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32

u

i

k

Christine Biernath: Nicht mit mir!

Gulliver 1333. Weinheim/Basel:

Beltz & Gelberg 2012.

* Hinweise zum Einsatz der Kopiervorlagen sind in den Abschnitten u.5 und u.6 zu finden.

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1»Nicht mit mir!« im Unterricht © Beltz Verlag · Weinheim und Basel

Lesen • Verstehen • Lernen

»Nicht mit mir!« im Unterricht

»Nicht mit mir!« im Unterricht

u

INHALTSANGABE u.1

Christine Biernaths Jugendroman stellt das Thema »Mobbing in der Schule« in ungewöhnlicher Weise und entgegen der verbreiteten Machart in den Mit-telpunkt. So beschränkt sich die Autorin nicht nur auf das Mobbing, bei dem unter anderem soziale Netzwerke im Internet für Machtspiele missbraucht werden und der Schulalltag sowie die Freizeitgestal-tung zum Spießrutenlauf werden. Zugleich beleuch-tet der Jugendroman auch die unterschiedlichen familiären Beziehungen und die Auswirkungen des Mobbings auf das Verhalten der Figuren. Besonders interessant ist außerdem, dass in diesem Buch nicht wie üblich ein hilfloses Opfer einer Gruppe mobben-der Mitschüler gegenübersteht, sondern die Haupt-figur sich von Beginn an auf schlagfertige Art gegen die Mobbing-Attacken wehrt. Das weitgehend of-fene Ende bietet dem Leser Raum für Denkanstöße und Interpretationen.

Die ca. 14-jährige Nadja, die mit ihrer üppigeren Fi-gur nicht den schlanken Gardemaßen entspricht, muss wegen eines Umzugs die Schule wechseln und wird sofort zum Opfer von Gemeinheiten. Bereits am ersten Schultag muss sie sich von den Anführe-rinnen und Anführern der Klasse dumme Sprüche anhören. Sie wehrt sich aber aktiv und auf kreative Art gegen die Erniedrigungen (z. B. S. 60, als sie vor der Klasse ihre Bluse öffnet).

Doch nicht nur Nadja ist das Opfer, das durch Hän-seleien gedemütigt werden soll, sondern auch eine Gruppe anderer Schüler, bestehend aus Lennard, dessen Freundin Jenny und dem übergewichtigen Lukas. Lukas leidet insgeheim seit Jahren unter im Internet veröffentlichten Fotos und Videos und wird beim Fußball oft auch körperlich in die Mangel ge-nommen. Er verdrängt diese Vorfälle jedoch (S. 144). Der coole Mitläufer Lennard redet den anderen zwar einerseits nach dem Mund und wird so auch zum Täter, andererseits hält er aber zu seiner Freundin Jenny, die wegen ihrer Fußballleidenschaft als Lesbe verhöhnt wird. Lennards Gemeinheiten zielen vor-wiegend auf Lukas ab. Seine Motive zu mobben sind

jedoch nicht Boshaftigkeit oder Langeweile, sondern Selbstzweifel, die er als Mitläufer zu überspielen ver-sucht. Die Tatsache, dass er vom Gymnasium auf die Realschule wechseln musste, und seine psychisch la-bile Mutter sowie sein stets abwesender Vater sind ihm leider keine Hilfe (S. 132).

Bei der Maifeier eskaliert die Situation zum ersten Mal: Jenny »muss« sich von Sabrina und Michelle gegen ihren Willen abfüllen lassen und fühlt sich entsprechend elend (S. 67 ff.), was bei ihr zu ersten Ansätzen des Umdenkens und dem Gefühl, sich end-lich wehren zu wollen führt. Lukas versucht, sich wie immer einzureden, sein unfreiwilliger volltrunkener Auftritt auf der Bühne, der jetzt im Internet zu se-hen ist, sei gar nicht so schlimm (S. 109). Bei der ge-meinsamen Vorbereitung für ein Referat mit Nadja muss er schließlich der Wahrheit ins Auge blicken, entdeckt aber auch ungeahnte Fähigkeiten an sich selbst und erfährt die Bedeutung von gegenseitiger Unterstützung und Freundschaft.

Die gemeinsame Unterrichtspräsentation bedeutet einen weiteren Wendepunkt im Verhalten der Figu-ren, der schließlich dramatisch endet. Nadja springt hilfsbereit für Lukas ein, der beim Vortrag vor der Klasse dem Druck der Demütigungen nicht mehr standhalten kann. Jenny und Lennard bringen end-lich den Mut auf, gegen die anderen aufzubegehren, indem sie Nadja und Lukas Beifall klatschen. Vom täglichen Kampf gegen die mobbende Meute ist Nadja aber so nervlich am Ende, dass sie aufgeben und wieder an ihre alte Schule zurückkehren möchte (S. 148). Doch Lennards beinahe tödlicher Unfall, der nach der längst überfälligen Auseinandersetzung mit den Hauptmobbern Dominik und Julian pas-siert, bewegt sie, doch zu bleiben. So schließt sich im Krankenhaus der Kreis aus alten und neuen Freund-schaften. Wie sich die neu entstandene Gruppe so-wie die familiäre und schulische Situation weiter-entwickeln werden, bleibt jedoch offen.

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2 Lesen • Verstehen • Lernen»Nicht mit mir!« im Unterricht © Beltz Verlag · Weinheim und Basel

»Nicht mit mir!« im Unterricht

DIDAKTISCHES PROFIL DES ROMANSu.2

Wie jeder andere Unterricht auch muss die Behand-lung eines Jugendromans einerseits an die Lernvor-aussetzungen der Schüler/innen anknüpfen und da-mit assimilative Aspekte bieten, andererseits auch zusätzliche Anforderungen an das Verstehen stellen. Das didaktische Potenzial des Romans als Unter-richtslektüre liegt damit in der Verknüpfung von ver-trauten, assimilativen und eher neuen, akkomodati-ven Aspekten.* Vertraute Charakteristika des Textes sorgen dafür, dass den Schüler/innen der Zugang

zum Text erleichtert wird und so Anknüpfungsmög-lichkeiten für eine eigene Textdeutung vorhanden sind (Assimilation). Dieser Aspekt betrifft das lese-fördernde Potenzial. Neue, zusätzliche Anforderun-gen, die der Text an ein Verstehen der Schüler/innen stellt, betreffen eher den Bereich des literarischen Lernens. Im Überblick lässt sich das didaktische Pro-fil von »Nicht mit mir!« folgendermaßen skizzieren:

Dimensiondes Textes

Das Vertraute: Möglichkeit zur Assimilation (Leseförderung)

Das Neue: Notwendigkeit zur Akkomodation (literarisches Lernen)

Wirklichkeits-bezug

Realitätsnahe Schilderung

Familienalltag

Familiäre und schulische Probleme

Mögliche Hilfe bei familiären und schulischen Problemen

Thematik Schule

Mobbing

Familie

Pubertät

Freundschaften

Emotionen

Umgang mit Mobbing

Umgang mit sich und anderen in der Pubertät

Wahrnehmung des eigenen Körpers

Lennards Unfall

Umgang mit Medien

Figuren Identifikation mit den Mobbingopfern, v. a. Nadja und Lukas

Identifikation mit anderen Jugendlichen, Klassenkameraden und Freunden

Familie

Lehrer

Identifikation mit Nebenfiguren

Unsymphatische Figuren wie Sabrina, Michelle, Julian

Mut und Stärke zeigen, z. B. Nadja und Jennifer

Selbstbewusstes Auftreten

Durchhaltevermögen in schwierigen Situationen

Die Rolle der Lehrer, Familien, Freunde bei Mobbing

Lösungsstrategien entwickeln

Sprache/Stil Äußere und innere Handlung

Dialoge

Spannung/Dramatik

Einfache Sprache

Nicknames, Communities

Tagebuchähnlicher Aufbau

Abwechselnde Sicht in Er-/Sie-Form jeder einzelnen Figur

Sprache des Mobbings (Sprüche)

* Vgl. Rank, Bernhard (2005): Leseförderung und literarisches Lernen. In: Lernchancen, 8. Jg., Heft 44, S. 4–9.

»Nicht mit mir« stellt den aktuellen Stoff lebensnah dar, ohne anbiedernd zu wirken. Mit frischen, direk-ten Dialogen, glaubwürdigen Figuren, mit viel Span-

nung, einer aufgelockerten Erzählkonzeption und ei-nem Ende zum Weiterdenken ist Christine Biernaths Roman eine starke Klassenlektüre.

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3»Nicht mit mir!« im Unterricht © Beltz Verlag · Weinheim und Basel

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»Nicht mit mir!« im Unterricht

LITERARISCHES PROFIL DES ROMANS u.3

Themen und Motive

Das zentrale Thema in Christine Biernaths Roman ist das Mobbing bzw. Cyberbullying. Ein Mädchen wehrt sich gegen eine Gruppe schikanierender Mit-schüler, die einigen Jugendlichen das Leben in der Schule und privat durch Gemeinheiten sowie öffent-liche Bloßstellungen schwer macht. Nadja, die zen-trale Figur im Roman, wird gemobbt. Während sich Lukas alles gefallen lässt und sich aus Unsicherheit und Angst einredet, das sei alles nur Spaß, wehrt sich Nadja von Anfang an auf kreative und selbst-bewusste Weise gegen die Gemeinheiten (z. B. S. 36, 60). Interessant ist hierbei, wie unterschiedlich die anderen Figuren mit dem Thema Mobbing umge-hen. Während Lukas von allen Schülern gehänselt und belächelt und dadurch zum Alleingänger ohne eigenen Willen wird, der sich im Hintergrund hält, spielt Lennard den unnahbaren Selbstbewussten, der zwar Angst vor Mobbing hat, selbst jedoch dabei mitmacht – wenn auch nicht so extrem wie die an-deren Mitschüler (S. 108, 111). Jennifer wiederum hat auch Angst davor, ein Mobbing-Opfer zu werden. Sie versucht aber trotzdem, sich treu zu bleiben und Lennard auf sein unfaires Verhalten aufmerksam zu machen (S. 108). Eindeutig wird im Roman das Ver-hältnis Täter – Opfer dargestellt sowie die Willkür bei der Art und der Häufigkeit des Mobbings, mit denen einige Schüler die anderen schikanieren. Dies alles gipfelt schließlich in Lennards Unfall, vor dem er sich das erste Mal gegenüber Julian und Dominik negativ über das Mobbing ihm und Lukas gegen-über äußert. Das Unglück öffnet zugleich die Augen derjenigen, die seine wahren Freunde sind (S. 158 ff.).

Ein weiteres Thema ist das Verhältnis der Jugendli-chen zu ihren Familien und zur Schule. Während die Beziehung zwischen den »Opfern« und deren Fa-milien sowie deren Einstellung zur Schule bei den

meisten Figuren als problematisch dargestellt wird, wird dies bei den »Tätern« nicht weiter beschrieben. Besonders Lennard leidet unter den Psychosen und der egozentrischen Art seiner Mutter. Er verschweigt ihr die Tatsache, dass die Versetzung »aus Gründen des guten Rufs« gefährdet ist (S. 100 f., 132). – Und das, obwohl er mit dem Wechsel von der Realschule aufs Gymnasium seinen Vater beeindrucken woll-te (S. 172). Bei Jennifer ist die Familie an und für sich harmonisch. Sie leidet vielmehr darunter, als leiden-schaftliche Fußballerin als lesbisch gelten zu kön-nen, und unter der Diskrepanz zwischen der Har-monie innerhalb der Familie einerseits sowie den bedrückenden Vorkommnissen in der Schule ande-rerseits (S. 10, 131). Lukas fühlt sich von der Familie al-lein gelassen und wenig beachtet (S. 137). Er trauert seiner Zeit als durchtrainierter bester Torwart hin-terher (S. 88) und fügt sich in die Opferrolle, indem er sich einredet, Mobbing sei nur ein Spaß (S. 109). Nadja scheint die Einzige zu sein, die vordergründig eine unterstützende Familie und scheinbar wenige Probleme in der Schule hat. Sie hat es ihrer Mutter zu verdanken, dass sie nicht gleich aufgibt, sondern sich gegen die anderen durchsetzt. Trotzdem kämpft auch sie mit den Folgen des Umzugs und der Tat-sache, dass sie ihrer Mutter beruflich und privat hel-fen muss, da der Vater aus geschäftlichen Gründen verhindert ist. Aber Nadja hat noch ihre beste Freun-din Ellie, die ihr immer unterstützend zur Seite steht (vgl. S. 51 f., 57 f., 91 ff., 148 ff.).

Doch die Figuren kämpfen nicht nur mit äußeren Umständen wie Noten, Eltern und Langeweile, son-dern auch und vor allem mit sich selbst. Der Weg zu Selbstfindung und Eigenakzeptanz ist schwierig. Be-sonders Lukas und Lennard sind oft überfordert, weil sie sich weder auf die Familie noch auf sich selbst verlassen können (S. 132, 137). Interessant ist, wie wenig die Erwachsenen – Eltern sowie Lehrer – von

Dimensiondes Textes

Das Vertraute: Möglichkeit zur Assimilation (Leseförderung)

Das Neue: Notwendigkeit zur Akkomodation (literarisches Lernen)

Literarische Formelemente/Erzählkonzept

Linear (mit Rückblenden)

Er-Form, auktorial, Innensicht

Zeitraffer

Weitgehend Präsens

Abwechselnde Sicht der einzelnen Charaktere

Rückblenden

Metaphern

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4 Lesen • Verstehen • Lernen»Nicht mit mir!« im Unterricht © Beltz Verlag · Weinheim und Basel

»Nicht mit mir!« im Unterricht

den Problemen der Jugendlichen mitzubekommen scheinen. Ohne positives Feedback, ohne Unterstüt-zung und ohne eine Art Wegweiser durch erwach-sene Personen, Vorbilder oder Hobbys bzw. Sport fühlen sich die Teenager richtungslos. Dies äußert sich nicht nur in der teils kindlichen, teils fast schon depressiven Art, zu denken und zu handeln, sondern auch im mangelnden Selbstbewusstsein. Dies wie-derum fördert die Unsicherheit und das kritische Betrachten und Vergleichen des eigenen Körpers mit dem der anderen. Durch Mode, durchtrainierte, je nach Geschlecht muskulöse oder schlanke Körper und das Benutzen von Schminke sowie anderen äu-ßeren Auffälligkeiten versuchen vor allem die Täter Sabrina und Michelle, von anderen Unzulänglich-keiten abzulenken, Unsicherheiten zu überspielen und sich von den »Losern« abzuheben. Sie möchten als besonders erwachsen gelten, merken aber gar nicht, wie unreif sie sich benehmen (S. 19, 46, 62 f., 68). Während Nadja ihren etwas fülligeren Körper zu Anfang am liebsten in weiten Klamotten verste-cken möchte, würde Jennifer ihre Oberweite gerne vergrößern. Doch beide können an diesen Tatsachen unmittelbar nichts ändern und müssen damit leben.

Schließlich geht es auch um die Pubertät mit allen Begleiterscheinungen. Dazu gehört, sich über Gren-zen hinwegzusetzen (z. B. über die Schienen zu sprin-gen, S. 98 f.), von den jüngeren Geschwistern und den Erwachsenen abzusetzen und in einer Art Zwi-schenwelt zu leben, nicht mehr Kind, aber auch noch nicht Erwachsener, sich mit Insitutionen wie Schule und Sportverein auseinanderzusetzen und heraus-zufinden, ob Hobbys und Vorlieben, die man in der Kindheit hatte, auch jetzt noch Bestand haben. Hier-zu zählt auch die Frage, warum man Interessen und Handlungsweisen ändert: Ist es der äußere Einfluss oder der Gruppenzwang, der bestimmt, was in und was out ist, oder ist es die innere Überzeugung, weil sich die Interessen verändern und man ein neues, breiter gefächertes Weltbild erhält?

Die Erzähltechnik

Der Roman ist nicht in die gängigen Kapitel mit Überschriften, sondern in Tage unterteilt. Der auf 174 Seiten beschriebene Zeitraum erstreckt sich vom 19. April bis zum 17. Mai, also ungefähr über einen Monat, wobei nicht an jedem einzelnen Tag Ereignis-se beschrieben werden.

Die Autorin wählt zwar die Er- bzw. Sie-Form aus auktorialer Sichtweise, durch die kurz gehaltenen Abschnitte in einfacher Sprache, die sich oft wie Ta-

gebucheinträge oder Gedanken lesen, wirken diese auf den Leser jedoch wie eine Erzählung aus der Ich-Perspektive der einzelnen Figuren. Die Innensicht und die gedanklichen Monologe tragen zusätzlich dazu bei, dass der Leser sich am Geschehen beteiligt fühlt. Die an manchen Stellen gewählte indirekte Rede verstärkt diesen Eindruck noch. Kurze Rück-blenden, als Erinnerung vor allem aus Jennifers und Lukas’ Sicht, füllen die wenigen Lücken auf, die einer genaueren Erklärung bedürfen.

Christine Biernath lässt das Geschehen jedes Tages aus der Sicht verschiedener Figuren beschreiben. Einzig der Schluss bzw. die Konsequenzen nach Len-nards Unfall bleiben offen.

Neben inneren Monologen, tatsächlichen Tage-bucheinträgen, die sich kursiv vom restlichen Text abheben, und indirekter Rede lässt sie die Personen auch in wörtlicher Rede kommunizieren, was dem Text Lebendigkeit verleiht. Durch die kurz gehalte-nen Passagen und die unkomplizierte Sprache wirkt die Geschichte zudem kurzweilig und vermittelt das Gefühl schnell aufeinanderfolgender Geschehnisse, was inhaltlich zum Thema passt und die Unruhe so-wie das schnelle Leben der Jugendlichen untermalt.

Der Roman ist weitgehend im Präsens gehalten. Dies spiegelt die Aktualität und Präsenz des Themas wider.

Spannungsbögen

Spannung wird in diesem Roman nicht durch eine dramatische Handlung oder ein Abenteuer aufge-baut, sondern durch die Reaktionen und Folgen von Handlungsweisen der Opfer und der Täter, die schon durch die psychischen und physischen Angriffe in al-ler Öffentlichkeit eine gewisse Dramatik erhalten.

In erster Linie möchte der Leser natürlich wissen, wie die Geschichte um Nadja und die Mobbingattacken gegen sie endet. Nadjas Mut wirkt bewundernswert, wird aber durch den Wunsch nach einem erneuten Schulwechsel zurück an ihre alte Schule auf eine harte Probe gestellt. Hieran anknüpfend stellt sich bei der Verteilung der Referatsthemen die Frage, ob und wie sie und Lukas mit der gemeinsamen Erar-beitung und anschließenden Präsentation vor der Klasse zurechtkommen. Natürlich spielt Lukas’ Figur ebenfalls eine entscheidende Rolle. Wird er das stän-dige Mobbingopfer bleiben oder endlich erkennen, dass das alles kein Spaß ist, und sich erfolgreich ge-gen die Angriffe wehren?

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5»Nicht mit mir!« im Unterricht © Beltz Verlag · Weinheim und Basel

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»Nicht mit mir!« im Unterricht

Während Nadjas und Lukas’ unschuldige Opferrollen für den Leser eindeutig sind, stellt sich bei Jennifer und Lennard zunächst die Frage, zu welcher Seite die beiden gehören. Jennifer wirkt zwar verunsichert, versucht sich aber zumindest aus dem Täterkreis rauszuhalten und nicht selbst in den Fokus der An-greifer zu geraten. Spannend wird es, als Jennifer auf Drängen von Sabrina und Michelle hin total über-schminkt und betrunken auf der Maifeier Lennard trifft, der sie anschließend nach Hause bringt. Dieser wiederum ist zwar mit Jennifer zusammen, hat aber Nadja zu der Party eingeladen. Dies bleibt nicht die einzige Begegnung zwischen Nadja und Lennard. Die geringen, aber vorhandenen Zweifel Jennifers an Lennards Treue im Hinblick auf Nadja bringen eben-falls eine gewisse Spannung mit sich. Doch auch Lu-kas scheint ein Auge auf Nadja geworfen zu haben, wobei dies im Buch nicht weiter von Bedeutung ist (S. 137). Lennard beteiligt sich im Gegensatz zu seiner Freundin Jennifer an der einen oder anderen gemei-nen Aktion vor allem gegen Lukas, der einmal Jenni-fers bester Freund war, und spielt Jennifers Beden-ken deswegen herunter. Lennards Part ist der bei weitem dramatischste, weil er zum einen mit seiner psychisch labilen, überforderten Mutter zurecht-kommen muss und, nachdem er sich endlich einmal gegen das Mobbing wehrt und sich für Lukas ein-setzt, auf dem Bahnsteig stürzt und von der S-Bahn überrollt wird. Nadja und Lukas verdankt er es schließlich, dass er sofort ins Krankenhaus kommt.

Christine Biernath löst die spannenden Elemente am Ende ihres Romans nur zum Teil auf. So werden die vier Opfer Nadja, Lukas, Jennifer und Lennard zwar Freunde, wie es um Nadjas und Lennards Ge-fühle steht, bleibt jedoch offen. Ebenso wird nicht aufgeklärt, ob es Konsequenzen für die Mobbing-Täter Sabrina, Michelle, Dominik und Julian gibt, die sich von Lehrern und Eltern weitgehend unbeachtet mit ihren Mobbing-Attacken austoben konnten.

Metaphern und Symbolik

Die Symbolik findet ihren Anfang bereits in den Kapi-teln, die als Tage unterteilt sind. Hierdurch entsteht sowohl ein Tagebuchcharakter als auch eine Art dra-matisches Zählen. Dem Leser stellt sich nicht nur die Frage, wie lange das Martyrium des Mobbings für die Opfer dauert, sondern dadurch wird auch die Länge der Qual deutlich, unter der die Opfer zu lei-den haben. Andererseits lassen die vorbeiziehenden Tage hoffen, dass die Gemeinheiten irgendwann ein Ende haben. Die Zeit bleibt nicht stehen.

Weitere Symbole finden sich in den Äußerlichkeiten wie Aussehen und Figur. Sabrina und Michelle ver-stecken eventuell vorhandene Unsicherheiten hin-ter einer Maske aus Schminke, die sie älter, überle-gener und erwachsener wirken lassen soll. Lennard überspielt sein chaotisches Innenleben mit seinem Bauchmuskel-Sixpack, zu dem Disziplin und Durch-haltevermögen gehören, das aber auch Selbstbe-wusstsein gibt. Lukas gelingt dies nach seiner er-folgreichen Zeit als Torwart nicht mehr.

Interessant ist die widersprüchliche Aussage der Symbolik. Fußballtraining wird eigentlich als Team-sport gesehen, bei dem man Rücksicht aufeinander nehmen und zusammenspielen muss. In diesem Ro-man hingegen haben die Figuren oft einen eher ne-gativen Bezug zum Fußball. Die einen missbrauchen den Sport als Machtspiel, unter dem die anderen lei-den. Die anderen müssen sich gegen Vorurteile weh-ren, die in der heutigen Zeit der Emanzipation und Aufklärung eigentlich überholt sind (Jennifers Angst vor dem Lesbischsein).

Lukas hat sich außerhalb des realen Spielfeldes, auf dem er mal als »Lucky« als der beste Torwart galt, im Internet einen passenden Nickname für seine Fuß-ballerfigur gegeben, der seinen Wunsch nach Stärke und Überlegenheit ausdrückt: Predator, der Feind, der im gleichnamigen Film gleichzeitig unsichtbar ist. Jennifer wiederum wählt einen männlichen ehe-maligen Starfußballer: MaraDonna.

Das Referat über Spektroskopie und Röntgenstrah-len könnte man als den Wunsch oder die Aufforde-rung deuten, in das Innere eines Menschen zu bli-cken und nicht nur die Fassade zu sehen oder sich durch diese täuschen zu lassen. So hat die etwas molligere Nadja einen tollen Charakter, während die top durchgestylten Mädchen sich an den Fehlern und Unzulänglichkeiten der anderen laben.

Die S-Bahn kann man als ein Symbol des »Entkom-mens« deuten. Einfach einsteigen und wegfah-ren, was den Jugendlichen eine Art der unabhän-gigen Flexibilität ermöglicht. Gleichzeitig ist man aber auch auf die Fahrzeiten angewiesen und dem Wetter ausgeliefert, was bei Nadja und Ellie z. B. zum Absagen ihres Treffens führt. Das ungemütli-che Regenwetter, das sich als Motiv durch das Buch hindurchzieht und z. B. beim Tanz in den Mai (S. 73) und vor Lennards Unfall eine Rolle spielt (S. 153 f.), klingt an der S-Bahn-Station »wie Maschinenfeuer-gewehr« (S. 160) und vermittelt in Kombination mit Nadjas nassen Schuhen in dieser Situation ein Ge-fühl der Trostlosigkeit und Hoffnungslosigkeit.

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»Nicht mit mir!« im Unterricht

Christine Biernath versteht es, die Ängste und Hilf-losigkeit der Opfer darzustellen, ohne diese unreif oder minderwertig wirken zu lassen. Einzig Lukas wird als etwas ungeschickt dargestellt, wozu er sich aber im Laufe der Zeit erst entwickelt hat. Deutlich werden vor allem die psychischen, aber auch die physischen Verletzungen, die Mobbing hinterlässt: Schul- und Versagensangst, Verzweiflung, Hilflosig-keit, Unsicherheit, Machtlosigkeit, emotionale Er-schöpfung und Depression, was sich dann in Übel-keit, Magenbeschwerden oder auch in Verletzungen äußert (z. B. Lukas Gesicht) (S. 117, 137).

Pubertät wird immer ein Thema bleiben, bei dem es in Elternhaus und Schule wichtig ist, den Jugendli-chen ein Gefühl der Zugehörigkeit und Stabilität zu vermitteln, in dessen Rahmen sie trotz aller Unsi-cherheiten und Probleme eine Orientierung haben. Das Selbstbewusstsein des Einzelnen zu stärken ist hierbei genauso wichtig, wie Respekt und Achtung vor anderen zu haben und Fehler zuzulassen.

Besonders unerlässlich ist es, die Rolle der Eltern und Lehrer in diesem Roman zu beleuchten – auch im Vergleich mit den Jugendlichen. So verhalten sich Ellie, Nadja, Jennifer und Lennard teilweise erwach-sener und hilfsbereiter und zeigen mehr Stärke als Lennards Mutter oder die Lehrerin Frau Thiel, die die fatale Situation weder zu überblicken noch ernstzu-nehmen scheint. Auch Lukas’ Eltern sehen hinter ih-rer Fassade des idyllischen Familienlebens das wirk-liche Ausmaß der realen Welt nicht, selbst nachdem Lukas eindeutig deprimiert und verletzt ist (S. 116 f.).

Doch auch das Mädchen- und Jungenbild muss be-rücksichtigt werden. So haben die beiden Geschlech-ter zwar ähnliche Interessen wie Partys und Fitness-Studio, doch greifen die Jungs beim Mobbing in diesem Roman eher auf »typisch« brutale Arten wie »Arschbolzen« und Blamieren vor anderen nach Ab-füllen mit Alkohol zurück (S. 72), während die Mäd-chen verbal angreifen und die Medien als Möglich-keit des Mobbings nutzen. Sixpack und Muskeln repräsentieren genauso das »typische« Männerbild wie Schminke, Klamotten und eine schlanke Figur das weibliche. Einzig Jennifer fällt durch ihre Fuß-ballleidenschaft aus dem Rahmen, über die sich je-doch auch noch lustig gemacht wird.

Was den Figuren im Roman fast gänzlich fehlt, sind Problemlösungsstrategien. Bis zu Nadjas Erscheinen, die Unterstützung von Ellie hat, ist keines der Op-fer in der Lage, sich zu wehren, Hilfe zu suchen oder selbst helfend einzuschreiten.

Lennards Unfall bildet den Höhepunkt dieser Hoff-nungslosigkeit, die Lennard zu einer Art Flucht ange-trieben hat und durch die er im Krankenhaus endet. Seine Flucht wurde sprichwörtlich vehement ge-bremst. Durch diesen Unfall ensteht am Ende jedoch etwas Neues: eine Freundschaft und Verbundenheit zu den Personen, die ihm insgeheim die ganze Zeit schon am Herzen lagen und nahestanden.

Weitere Symbole finden sich im häuslich-privaten Umfeld. So hat der Garten bei Nadja etwas »Ver-wunschenes, Märchenhaftes«, bei dem das Gute immer siegt und man sich wegträumen kann. Das Wohnzimmer hingegen gleicht zwar noch einem Chaos, wird aber mithilfe von Ellie wohnlich ein-

geräumt. Während hier der Zusammenhalt auch in chaotischen Zeiten in der Familie repräsentiert wird, gleicht Lennards Mutter eher dem Dampfbü-geleisen, das »fauchend eine Dampfwolke nach der anderen« ausspuckt (S. 100), weil sie völlig überfor-dert ist, weswegen sie sich schließlich in der Arzt-praxis auf der Toilette ein- und somit das Leben aus-schließt. Auch Jennifers Familienleben wird auf S. 10 anhand eines idyllischen Grillessens im Garten dar-gestellt. Es steht im absoluten Gegensatz zu Jenni-fers Innenleben, das gar nicht glücklich ist. Dies wird beim Tanz in den Mai nach ihrem Alkoholkonsum überdeutlich, als sie taumelnd an einer Säule Halt sucht und schließlich allein im Regen auf der Straße steht (S. 72 f.).

DEUTUNGSPERSPEKTIVENu.4

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7»Nicht mit mir!« im Unterricht © Beltz Verlag · Weinheim und Basel

Lesen • Verstehen • Lernen

»Nicht mit mir!« im Unterricht

METHODENKISTE u.5

Im Folgenden machen wir Vorschläge für mögli-che Arbeitsweisen mit »Nicht mit mir!« im Unter-richt und verbinden sie mit anzustrebenden Kom-petenzen im Deutschunterricht. Dabei beziehen wir uns auf die von der Kultusministerkonferenz (KMK) verabschiedeten »Bildungsstandards für das Fach Deutsch für den Mittleren Bildungsabschluss«, die die verbindliche Grundlage für alle in den Ländern zu entwickelnden Lehr- und Bildungspläne in der Se-kundarstufe I darstellen. In der dritten Spalte geben wir jeweils mögliche Beispiele für eine konkrete Um-setzung im Unterricht. Hier finden sich Verweise zu den Kopiervorlagen in diesem Heft.

Zahlreiche methodische Möglichkeiten sprechen mehrere Bildungsstandards an. Wir haben uns zum Zwecke der Übersichtlichkeit jeweils für einen Bil-dungsstandard des Bereiches 3.3 (»Lesen – mit Tex-ten und Medien umgehen«) entschieden. Häufig lassen sich auch evidente Bezüge zu den Bildungs-standards der anderen Bereiche herstellen. Darüber hinaus stehen die methodischen Möglichkeiten in Verbindung mit einem fächerübergreifenden Ansatz (v. a. Ethik, Gemeinschaftskunde, Religion, Biologie oder Bildende Kunst), der sich je nach Klassensitua-tion, Vorwissen und Interessen der Schüler/innen modifizieren lässt.

Bildungsstandards Methoden Beispiele

Verschiedene Lesetechniken beherrschen • Über grundlegende Lesefertigkeiten verfügen: flüssig, sinnbezogen, über-fliegend, selektiv, navigierend lesen

• Ein Kapitel bzw. eine besonders wichtige, lustige oder spannende Stelle vorlesen

• Die Auswahl individuell begründen

• Nadjas Unsicherheit k.3 • Nadjas 1. Schultag an der neuen Schule (S. 15 ff.) • Lennards Unfall (S. 158 ff.)

• Einen Textausschnitt mit verteilten Rollen lesen • Kapitel 5 k.7

• Bestimmte Textinhalte auffinden • »Wer sagt das?« k.5 • Textstellen schnell finden k.8 • Veränderungen der Figuren k.9

• Ein den Text erschließendes Unterrichts-gespräch anhand von Leitfragen führen

• Kreisgespräch k.2 • Fragen zum Text k.6, k.9

• Ein Kapitel oder einen Textabschnitt gestaltend vorlesen und auf Kassette aufnehmen

• Partyszene (S. 67 ff.) • Ausgewählte Stellen der Schlussszene mit Regenwetter (S. 153 ff.)

Strategien zum Leseverstehen kennen und anwenden • Leseerwartungen und -erfahrungen bewusst nutzen

• Eine Mindmap/ein Cluster mit Assoziationen erstellen (Impulse durch Titel, Umschlagbild, Klappentext, Autor); damit einhergehend eine Leseerwartung aufbauen, Vorwissen aktivieren; ein Lesemotiv formulieren

• Stichwörter zum Thema »Mobbing« k.2 • Vermutungen anstellen, worum es gehen könnte

• Bezüge zur eigenen Lebenswirklichkeit herstel-len

• Kreisgespräch zum Thema »Mobbing« k.2 • Positiv-Runde k.8 • Reflexion k.9

• Textschemata erfassen, z. B. Text-sorte, Aufbau des Textes

• Die Erzählkonstruktion analysieren • Er-Form und Tagebucheinträge Jennifer (z. B. S. 79, 131) in Ich-Form

• Rückblenden (S. 45 f., S. 88)

• Verfahren zur Textstrukturierung kennen und selbstständig anwenden

• Wesentliche Textstellen kennzeichnen • Körpersprache bei Gefühlen k.3 • Verhaltensänderung der Figuren k.9

• Wichtige Informationen herausfiltern • Konflikte k.7

• Kapitelüberschriften formulieren, austauschen und diskutieren

• Statt der Daten und Namen Kapitelüber-schriften formulieren

• Fragen aus dem Text ableiten • Fragen erstellen k.8

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8 Lesen • Verstehen • Lernen»Nicht mit mir!« im Unterricht © Beltz Verlag · Weinheim und Basel

»Nicht mit mir!« im Unterricht

Bildungsstandards Methoden Beispiele • Verfahren zur Textstrukturierung kennen und selbstständig anwen-den (Forts.)

• Bezüge zwischen Textteilen herstellen • Vergleich Lukas – Nadja k.4 • Situationen gegenüberstellen k.8

• Verfahren zur Textaufnahme kennen und nutzen

• Texte und Textabschnitte stichwortartig zusammenfassen

• (Ein) Kapitel zusammenfassen k.8 • Situationen gegenüberstellen k.8

• Eine Inhaltsangabe erstellen • Einen Klappentext verfassen k.2

• Eine Inhaltsangabe mithilfe von Satzstreifen erstellen

• Reihenfolge ordnen k.4

• Einen Handlungsstrang mit eigenen Worten beschreiben

• Jennys Tag k.5 • Stichworte ausformulieren k.8

• Eine wichtige Textstelle visualisieren • Beziehungen der Figuren aufzeigen k.5 • Symbole für Gefühle k.7

• Fremdwörter nachschlagen und erläutern • »Bully« k.3 • Bedeutungen erklären k.4

• Fragen zum Text beantworten • Über Lukas k.6

• Einen Lückentext bearbeiten • Reihenfolge ordnen k.4

• Sätze vervollständigen • Sätze verbinden k.9

• Aussagen überprüfen • Wahr-/Falsch-Aussagen k.6

• Aussagen erklären und konkretisieren • Cyberbullying k.3 • In eigenen Worten erklären k.4 • Spitznamen k.5

• Stichwörter formulieren und damit ein Kapitel nacherzählen

• Über Jenny und Lennard k.8

Literarische Texte verstehen und nutzen • Ein Spektrum altersangemesse-ner Werke – auch Jugendliteratur – bedeutender Autorinnen und Autoren kennen

• Leben und Werk des Autors kennenlernen und mit ihm in Kontakt treten

• Infos zur Autorin über www.beltz.de • Briefe (bitte gesammelt) über den Verlag Beltz & Gelberg, Postfach 100154, 69441 Weinheim

• Thematisch verwandte Jugendromane kennen-lernen

i.5

• Zentrale Inhalte erschließen • Ein Unterrichtsgespräch zum Text anhand von Leitfragen führen

• Kreisgespräch k.2 • Meinungen im Klassenverband vertreten k.3 • Fragen zum Text k.6, k.9

• Einsatz anderer Medien/inhaltlich entspre-chend orientierter Zusatztexte zur Erarbeitung der Romanthemen

• Internetrecherche k.2, k.9 • YouTube-Video gegen Cyberbullying k.3

• Wesentliche Elemente eines Textes erfassen, z. B. Figuren, Raum- und Zeitdarstellung, Konfliktverlauf

• Den zeitlichen Verlauf des Romans erarbeiten und darstellen

• Anhand der Daten einen Zeitverlauf erstellen

• Eine Figurenkonstellation/ein Soziogramm erarbeiten

• Beziehungen der Figuren aufzeigen k.5

• Die Beziehung zwischen Figuren heraus-arbeiten

• Beziehungen der Figuren aufzeigen k.5 • Am Ende die veränderten Beziehungen darstel-len

• Figuren charakterisieren; relevante Textstellen mithilfe der Kapitelübersicht auffinden

• Vergleich Lukas – Nadja k.4 • Spitznamen Jennifer, Lukas k.5 • Passende Attribute finden k.7 • Verhaltensänderung k.9

• Handlungsräume analysieren, auch hinsicht-lich der Symbolik

• Bedeutung Regenwetter

• Ein Thema bzw. Motiv über den ganzen Roman hinweg verfolgen

• Die Einrichtung des Wohnzimmers • Die Situation in der Arztpraxis

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9»Nicht mit mir!« im Unterricht © Beltz Verlag · Weinheim und Basel

Lesen • Verstehen • Lernen

»Nicht mit mir!« im Unterricht

Bildungsstandards Methoden Beispiele • Den Konfliktverlauf zwischen Figuren grafisch bzw. verbal darstellen

• Beziehungen der Figuren aufzeigen k.5 • Vergleich der Beziehungen am Anfang und am Ende

• Wesentliche Fachbegriffe zur Erschließung von Literatur kennen und anwenden

• Die Erzählperspektive wechseln: eine Textstelle aus anderer Perspektive (z. B. aus der Ich-Pers-pektive) erzählen

• Tagebucheintrag Jennifer k.5 • Chat-Verlauf Jennifer – Lennard k.6

• Leerstellen des Romans füllen • Zusätzliches Kapitel schreiben k.9

• Den Spannungsverlauf untersuchen/eine Span-nungskurve erstellen

• Spannungskurve Schluss k.9

• Einen inneren Monolog einer Figur verfassen • Tagebucheintrag Jennifer k.5

• Sprachliche Gestaltungsmittel in ihren Wirkungszusammenhängen und in ihrer historischen Bedingt-heit erkennen, z. B. Wort-, Satz- und Gedankenfiguren, Bildsprache (Metaphern)

• Die Namen von Figuren oder Gegenständen unter die Lupe nehmen

• Spitznamen Jennifer, Lukas k.5

• Sprachliche Bilder/Metaphern und mögliche Symbole im Text erkennen, ihre Bedeutung verstehen und über ihre Leistungen diskutieren

• Spitznamen Jennifer, Lukas k.5 • Wohnzimmer einräumen • Das Wetter

• Eigene Deutungen des Textes ent-wickeln, am Text belegen und sich mit anderen darüber verständigen

• Eine kontroverse Diskussion zu bestimmten Aspekten oder Figuren führen

• Kreisgespräch k.2 • Cyberbullying k.3 • Was ist sinnvoll? k.3 • Reflexion k.9

• Mittels Alter-Ego-Technik die möglichen Gedanken von Figuren darstellen

• Tagebucheintrag Jennifer k.5

• Den Spannungs- bzw. Stimmungsbogen des Romans/eines Kapitels grafisch darstellen

• Spannungskurve Schluss k.9

• Eine Rezension zum Roman verfassen • Feedback-Bogen k.10

• Analytische Methoden anwenden • Den Inhalt eines Textabschnitts rekonstruieren und wiedergeben

• Dominosteine k.2 • Tagebucheintrag Jenny k.3 • Lückensätze ordnen k.4 • Jennys Tag k.5 • Chat-Verlauf Jenny – Lennard k.6 • Stichworte formulieren k.8

• Handlungsmotive einer Figur herausarbeiten • Vergleich Nadja – Lukas k.4 • Motive der Täter k.7 • Verhaltensänderung k.9

• Textstellen interpretieren und mit eigenen Worten erklären

• Aussagen erläutern k.4 • Spitznamen k.5 • Fragen zu Lukas k.6 • Motive der Täter k.7 • Glaubst du das? k.8 • Verhaltensänderung k.9

• Den thematischen Hintergrund des Romans erhellen

• Kreisgespräch k.2 • Fragen zum Text k.3 • Reflexion k.9

• Eine gemeinsame Reflexion der Lektüre durch-führen

• Reflexion k.9 • Feedback-Bogen k.10

• Produktive Methoden anwenden • Ein eigenes Lesetagebuch bzw. einen Leseord-ner zum Roman führen

• Zum ganzen Roman

• Eine Fotostory bzw. einen Comic zu einem Kapitel des Romans erstellen

• Gefühlssymbole k.7

• Ein fiktives Interview mit einer Figur führen • Nadja und ihre Erfahrungen in der neuen Schule

• Einen fiktiven Dialog zwischen Romanfiguren verfassen

• Chat-Verlauf Jennifer – Lennard k.6

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10 Lesen • Verstehen • Lernen»Nicht mit mir!« im Unterricht © Beltz Verlag · Weinheim und Basel

»Nicht mit mir!« im Unterricht

Jede Unterrichtseinheit zu einem Jugendroman nimmt sinnvollerweise Bezug auf die konkreten Lernvoraussetzungen Ihrer Schüler/innen, aber auch auf Ihre eigenen Erfahrungen und Planungsziele. Wir möchten Ihnen hier ein Grobraster für eine Un-terrichtseinheit zu »Nicht mit mir!« vorstellen, das nach dem Grundsatz »erschließend, nicht erschöp-fend« vorgeht. Die Einheit besteht, unterstützt durch die Infoblätter und Kopiervorlagen aus diesem Heft, aus vier unterschiedlichen Modulen:

• Modul A: Den Roman lesen und erarbeiten• Modul B: Thematische Aspekte bearbeiten• Modul C: Projektorientiert mit dem Roman arbei-

ten• Modul D: Die Lektüre reflektieren

Denkbar ist der Einsatz eines Lesetagebuchs. Hier finden eigene Gedanken und Notizen, aber auch im Unterricht erarbeitete Themengebiete und Aspek-te Platz und können immer wieder nachgeschla-

VORSCHLAG FÜR EINE UNTERRICHTSEINHEITu.6

Bildungsstandards Methoden BeispieleProduktive Methoden anwenden (Forts.)

• Gedanken und Gefühle der Figuren imagi-nieren

• Verhaltensänderung k.9 • Silben zusammensetzen k.6

• Den Roman weiterdenken und -schreiben • Zusätzliches Kapitel schreiben k.9

• Eine Textstelle weiterschreiben • Tagebucheintrag Jennifer k.3

• Eine Textstelle umschreiben • Situation »Referat« k.7

• Standszenen prägnanter Szenen darstellen und erraten lassen

• Nadjas 1. Momente vor der Klasse • Die Präsentation des Referats

• Einen Brief an eine Figur verfassen • E-Mail an Nadja k.3

• Ein Kapitel in einen Tagebucheintrag umschrei-ben

• Tagebucheintrag Jenny k.3

• Eine Ich-Erzählung einer Figur verfassen • Jennys Erlebnis k.5

• Eine Reportage bzw. einen Zeitungsbericht über eine Textstelle verfassen

• Einen Bericht über den Mobbingvorfall an Nadjas neuer Schule verfassen

• Ein literarisches Rollenspiel z. B. zu einer Szene durchführen

• Rollenspiel k.3

• Einen Handlungsort oder eine Szene malen, zeichnen oder nachbauen

• Nach Wahl

• Einen Aspekt aus dem Roman in die Realität umsetzen

• Referate erarbeiten k.7 • Reflexion k.9 • Feedback-Bogen k.10

• Ein alternatives Titelbild erstellen • Nach Wahl

• Ein Plakat bzw. eine Collage zum Buch erstellen • Gefühlssymbole k.7

• Ein Gedicht zu einem Kapitel verfassen • Nach Wahl

• Handlungen, Verhaltensweisen und Verhaltensmotive bewerten

• Zu den Romanfiguren Stellung beziehen, ihr Verhalten und Handeln bewerten und kommentieren

• Vermutungen äußern k.3 • Verhaltensänderung k.9

• Sympathie/Antipathie zu den Figuren thema-tisieren

• Reflexion k.9 • Feedback-Bogen k.10

Medien verstehen und nutzen • Informationsmöglichkeiten nutzen • Internet- und Buchrecherche zu Themen des

Romans • Worterklärungen k.3 • Referate k.7

• Medien zur Präsentation und ästhe-tischen Produktion nutzen

• Powerpoint-Präsentationen bzw. Hypertexte erarbeiten, vorstellen und reflektieren

• Nach Wahl

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11»Nicht mit mir!« im Unterricht © Beltz Verlag · Weinheim und Basel

Lesen • Verstehen • Lernen

»Nicht mit mir!« im Unterricht

gen werden, sodass eine Sicherung der Ergebnisse gewährleistet ist. Außerdem bietet sich dadurch für die Schüler/innen die Möglichkeit, nach eigenen In-teressen Aspekte in ihrem Lesetagebuch vertiefen zu können.

Die bearbeiteten Arbeitsblätter können im Lesetage-buch abgelegt werden. Somit entsteht nach und nach ein persönliches Lektüreheft, das am Ende der Einheit als Grundlage für die individuelle Reflexion und/oder die Bewertung von Schülerleistungen ge-nutzt werden kann.

Einstiegssequenz (2–4 Unterrichtsstunden)

• Gemeinsames Betrachten des Titelbildes des Ro-mans, Typologie des Romantitels, Vermutungen zu Titel und Titelbild anstellen (Schauplatz, Zeit, Figuren)

• Assoziationen zum Thema »Mobbing und Cy-berbullying« stichwortartig auf einem Plakat als Mindmap sammeln und in der Klasse aufhängen

• Erstellen eines Zeilometers ( k.1)• Ein Lesetagebuch anlegen (Titelbild selbst gestal-

ten, Anlegen eines Inhalts- und Figurenverzeich-nisses, Informationen zur Autorin)

• Annäherung an die Haupt- und Nebenfiguren des Romans

Modul A: Den Roman lesen und erarbeiten

• Lektüre der Erzählung teils häuslich (z. B. mit Noti-zen ins Lesetagebuch oder ins Deutschheft), teils im Unterricht (Vorlesen durch Lehrer/in und Schü-ler/innen, stille/freie Lesephasen)

• Schwerpunktmäßige Bearbeitung des Romans mithilfe der Kopiervorlagen k.2 bis k.10

• Weitere Anregungen aus der »Methodenkiste« in diesem Heft u.5

Modul B: Thematische Aspekte bearbeiten

Erarbeitung und Vertiefung folgender Aspekte und Themen in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit an-hand weiterführender Quellen und Materialien:• Mobbing und Cyberbullying• (Problembehaftetes) Familienleben• Freundschaft und Beziehung• Schulleben

• Achtung und Respekt vor anderen• Fehlertoleranz• Problemlösungsstrategien• Positiver oder negativer Einfluss von Freunden

und Mitschülern• Physische und psychische Veränderungen wäh-

rend der Pubertät• Mögliche Konsequenzen bei verbalen, körperli-

chen und virtuellen Attacken

Präsentation der Arbeitsergebnisse, z. B. durch:• Plakatvortrag• Powerpoint-Präsentation• Wandzeitung• Rollenspiel

Modul C: Projektorientiert mit dem Roman arbeiten

• Die Schüler/innen arbeiten an unterschiedlichen selbst gewählten Themen zum Roman in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit.

• Bearbeitung von Kopiervorlagen, die nicht in Mo-dul A und B eingesetzt wurden

• Weitere Anregungen aus der »Methodenkiste« in diesem Heft

• Präsentation der Ergebnisse

Modul D: Die Lektüre refl ektieren

• Präsentation von Arbeitsergebnissen aus den Lesetagebüchern bzw. Leseordnern

• Verfassen einer Rezension zum Roman (z. B. als Lernzielkontrolle)

• Abschließendes Gespräch über die subjektiven Leseeindrücke und Bewertungen der Schüler/in-nen

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12 Lesen • Verstehen • Lernen»Nicht mit mir!« im Unterricht © Beltz Verlag · Weinheim und Basel

Infoblätter

Infoblätteri

DIE AUTORIN CHRISTINE BIERNATHi.1

Christine Biernath wurde 1961 in Weilheim/Teck ge-boren und arbeitete nach dem Abitur mehrere Jahre als Fremdsprachenkorrespondentin für verschiedene Nürnberger Unternehmen, bis sie sich schließlich ih-ren Traum erfüllte und nach der Geburt ihres Sohnes mit dem Schreiben begann.

Ihre Romane richten sich insbesondere an Jugendli-che und deren Probleme im Alltag und während des Erwachsenwerdens. Auch vor gesellschaftlich immer noch brisanten Themen wie ungewollte Schwan-gerschaft oder häusliche Gewalt schreckt sie nicht zurück.

Heute lebt Christine Biernath mit ihrem Mann und ihrem Sohn im Nürnberger Land.

Werke

• Innen sieht es anders aus. Stuttgart/Wien: Gabriel Verlag, 2005.

• Bauchgefühl. Stuttgart/Wien: Gabriel Verlag, 2006.

• Laura & Tayfun. Stuttgart/Wien: Gabriel Verlag, 2007.

• Keinen Schlag weiter! Stuttgart/Wien: Gabriel Verlag, 2007.

• Leben auf Sparflamme. Stuttgart/Wien: Gabriel Verlag, 2008.

• Hochprozentiges Spiel. Stuttgart/Wien: Gabriel Verlag, 2008.

• Von wegen, es ist Schluss. Stuttgart/Wien: Gabriel Verlag, 2009.

• Nicht mit mir! Stuttgart/Wien: Gabriel Verlag, 2010 – Weinheim/Basel: Beltz & Gelberg, 2012.

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PRESSESTIMMENi.2

»Der Autorin Christine Biernath ist das Kunststück gelungen, das brisante und sehr komplizierte Thema Mobbing mit einer klaren, verständlichen Jugend-sprache einfühlsam und drastisch zugleich zu schil-dern. Dieses Buch sollte in jeder Schule und für El-tern Pflichtlektüre sein.«Südkurier

»[…] Mobbing in der Schule ist kein besonders aus-gefallenes Thema mehr. Aber weil viele Kinder Hilfe brauchen, sind auch immer wieder neue Geschich-ten erforderlich, in denen die Leser Ideen finden, wie sie selber in entsprechenden Situationen handeln können. Sich Unterstützung durch Erwachsene zu holen, ist zwar verpönt, aber sinnvoll, wenn man al-lein gegen viele steht. Nadja wählt diesen Weg und verblüfft mit einer überzeugenden Aktion einige ih-rer Klassenkameraden, und es gelingt ihr, sie zum Umdenken zu animieren. Die unterschiedlichen Charaktere sind gut dargestellt, und die Leser kön-nen sich in der einen oder anderen Figur selbst ent-decken, um ihrerseits zu überlegen, wie sie sich in ihrer Klasse positionieren wollen.« Gabriele Hoffmann (Leanders Leseladen, Heidelberg)

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13»Nicht mit mir!« im Unterricht © Beltz Verlag · Weinheim und Basel

Lesen • Verstehen • Lernen

Infoblätter

Christine Biernath über Ihre Idee zum Roman, die Erzählkonzeption und ihre Lieblingsstellen

Frau Biernath, wie kamen Sie auf die Idee, »Nicht mit mir!« zu schreiben?

Auslöser war die »Lizenz zum Essen« von Dr. Gun-ter Frank. Dieses Buch hat mir besonders deutlich vor Augen geführt, wie sehr wir uns von unrealis-tischen, beinahe diktatorischen Schönheits- und Schlankheitsidealen (ver)leiten lassen. So entstand die Idee, ein Plädoyer zu schreiben für einen ent-spannten, freundlichen Umgang mit dem eigenen Körper, unabhängig davon, ob er irgendwelchen Ide-alen entspricht oder nicht. Der Verlag hat dann den ursprünglich als Randthema geplanten Mobbing- Aspekt in den Mittelpunkt der Geschichte gerückt.

Wie haben Sie sich über Formen von Mobbing bzw. Cybermobbing unter Jugendlichen informiert?

Das war nicht besonders schwer, weil es im Internet viele Seiten zu diesem Thema gibt, auf denen sich Betroffene austauschen und Hilfe suchen. Die Fra-gen zum Schüler-VZ und den Abläufen dort hat mir mein Sohn beantwortet.

Wie lange haben Sie am Roman geschrieben? Wie oft haben Sie das Manuskript überarbeitet?

Im Fall von »Nicht mit mir!« war der Schreibprozess ziemlich mühselig. Ich habe allein zehn verschiede-ne Anfänge ausprobiert, bis ich das Gefühl hatte, die richtige Erzählstimme gefunden zu haben.

Mit dem Schreiben begonnen habe ich Anfang Ap-ril 2009, aber erst im Februar 2010 war das Manu-skript so weit, dass die Lektorin und ich fanden, es sei fertig. Wie oft ich die Geschichte in dieser Zeit überarbeitet habe, kann ich gar nicht sagen, denn ich nehme schon während des Schreibens ständig Änderungen vor. Was ich allerdings sagen kann, ist, dass es fünf Fassungen dieses Romans gibt.

Ihre Erzählkonzeption ist außergewöhnlich: Sie lassen jede Figur aus der jeweiligen Sichtweise in der Er- bzw. Sie-Form erzählen. Warum haben Sie sich dazu ent-schieden?

Ursprünglich wollte ich alle Figuren in der Ich-Form erzählen lassen, wobei Nadja E-Mails und Jennifer Tagebuch schreiben sollte. Allerdings hat mich das nach den ersten 20, 25 Seiten nicht wirklich über-zeugt, und ich bin zur personalen Perspektive über-gegangen. Dabei gab es anfangs noch etliche Ein-schübe wie »Nadja macht dies«, »Lukas tut das«, »Jenny denkt« und »Lennard sagt«. Beim Überarbei-ten wurde die Sprache immer knapper, bis die ein-zelnen Passagen schließlich so kurz waren, dass es sich anbot, nur noch den Namen der jeweiligen Fi-gur darüber zu setzen und ganz in »ihn« oder »sie« hineinzuschlüpfen.

Im Roman finden sich einige metaphorische bzw. symbolhafte Elemente. Kommen diese Textelemente Ihnen spontan in den Sinn oder sind sie Ergebnis gezielter Überlegungen?

Das passiert spontan. So spontan, dass es mir nicht einmal jetzt, beim erneuten Lesen, aufgefallen ist.

Die Romanhandlung wird vor allem von starken Mäd-chen und Frauen getragen. Ist das Zufall?

Eigentlich sollten die vier Hauptfiguren gleich stark gewichtet sein. Wenn nun die Mädchen als domi-nant empfunden werden, war das nicht beabsich-tigt.

Gibt es eine Lieblingsstelle von Ihnen?

Ja. Im Grunde sogar zwei. Einmal die, an der Nadja Sabrina vorschlägt, sich auf die Warteliste für eine Gehirntransplantation setzen zu lassen, und dann die Szene, in der Lennard zu Julian sagt: »Ein eigener Gedanke würde in deinem Kopf einsam verrecken.« Da ich selbst alles andere als schlagfertig bin, freue ich mich immer, wenn meinen Figuren die passende Antwort zur richtigen Zeit einfällt.

Und Ihre Lieblingsfigur?

Das ist Lennard. Der leidet sehr unter der Trennung seiner Eltern und darunter, dass seine Mutter ihre Enttäuschung über die gescheiterte Ehe und die Wut auf ihren Ex-Mann immer wieder auch an ihrem Sohn auslässt. Dessen Attacken auf Lukas hatten ursprünglich fast etwas von einem Hilfeschrei; Len-nard sollte nie der »klassische Böse« sein. Allerdings

INTERVIEW MIT CHRISTINE BIERNATH: »ICH FREUE

MICH, WENN MEINE FIGUREN SCHLAGFERTIG SIND« i.3

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14 Lesen • Verstehen • Lernen»Nicht mit mir!« im Unterricht © Beltz Verlag · Weinheim und Basel

Infoblätter

fürchte ich, dass meine Sympathien für ihn im ferti-gen Roman nicht mehr wirklich nachvollziehbar sind.

Stand das relativ offene Ende des Romans für Sie von Anfang an fest oder hat es sich im Schreibprozess ergeben?

Wie meine Romane ausgehen, ergibt sich meistens erst während des Schreibens, und das war auch in diesem Fall so. In der ersten Fassung des Endes ha-ben Lennard und Lukas noch am hellen Tag versucht, vor der einfahrenden S-Bahn die Gleise zu überque-ren. Sie haben den Lokführer zu einer Notbremsung gezwungen und sind dann davongelaufen. Dieses Szenario hätte allerdings so viele rechtliche Konse-quenzen nach sich gezogen, dass das ein Thema für sich gewesen wäre.

Die Lehrerin Frau Thiel scheint ja weder etwas vom Mobbing mitzubekommen noch etwas gegen die fie-sen Sprüche zu unternehmen. Haben Sie die Rolle der Lehrerin bewusst im Hintergrund gehalten?

Über Frau Thiel und ihr Verhalten habe ich während des Schreibens so gut wie gar nicht nachgedacht. Diese Figur ist ganz von selbst entstanden. Mögli-cherweise hat ihre Passivität etwas mit der Hilf-

losigkeit zu tun, die ich selbst beim Thema Mobbing empfinde.

Wie kam es zum Buchtitel »Nicht mit mir!«?

Das war eine Idee des Verlags.

Wie würden Sie sich die Behandlung Ihres Romans im Unterricht wünschen?

Am liebsten wäre mir natürlich, »Nicht mit mir!« würde freiwillig gelesen. Allerdings ist mir klar, dass »Freiwilligkeit« und »Schullektüre« sich weitge-hend ausschließen. Deshalb fände ich es gut, wenn die Schüler z. B. in Form einer Rezension festhalten könnten, was ihnen gefallen, aber auch, was ihnen nicht gefallen hat, und warum. Dabei ergeben sich oft sehr interessante Aspekte.

Dürfen wir uns auf weitere Romane von Ihnen freuen?

Ich habe den Kopf voller Ideen, und natürlich hof-fe ich, dass die eine oder andere den Weg zwischen Buchdeckel finden wird.

Interview: Miriam Schmitt, Marc Böhmann (Dezember 2011)

MOBBING UND CYBERMOBBING/CYBERBULLYINGi.4

Mobbing

Das Wort Mobbing oder mobben stammt aus dem Englischen »(to) mob« und bedeutet so viel wie an-pöbeln, angreifen, bedrängen oder auch Meute, Ban-de. Es gibt keine eindeutig festgelegte Definition des Begriffs, doch die Auslegung von Heinz Leymann aus dem Jahr 1993 gilt als besonders zutreffend. Er um-schreibt Mobbing als:

»Negative kommunikative Handlungen (von einer Person oder mehreren Personen), die gegen eine Per-son (oder mehrere Personen) gerichtet sind und die sehr oft und über einen längeren Zeitraum hinaus vorkommen und damit die Beziehung zwischen Täter und Opfer bestimmen.«

Wobei sich »sehr oft« und »über einen längeren Zeitraum« laut Experten auf »mindestens einmal pro Woche« und »mindestens über sechs Monate« bezieht.

Mobbing richtet sich meist gegen einzelne Men-schen, die durch regelmäßige öffentliche Demüti-gungen und Schikanen einer Gruppe von Leuten aus dem Betrieb, der Schulklasse, dem Verein o. Ä. gedrängt werden sollen. Oft stehen verbale und vir-tuelle Attacken körperlichen Angriffen gegenüber im Vordergrund und zielen eher auf seelische Ver-letzungen und Einschüchterung ab. Die Opfer von Mobbing haben meist keine Chance, alleine gegen die willkürlichen Attacken vorzugehen, vor allem wenn es sich neben dem direkten Mobbing wie be-schimpfen, bedrohen, auslachen u. a. um indirektes Mobbing handelt: isolieren, ausgrenzen, Informatio-nen vorenthalten oder falsch weitergeben, Ruf schä-digen etc.

Von Experten wird jedoch empfohlen, als Opfer schon durch kleine Signale möglichst schnell ein Stopp-Zeichen zu setzen, damit bei den Tätern gar nicht erst der Gedanke aufkommt, ein leichtes Opfer gefunden zu haben. Auch zum Informieren von Vor-

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15»Nicht mit mir!« im Unterricht © Beltz Verlag · Weinheim und Basel

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gesetzten, Lehrern, Eltern oder anderen verantwort-lichen Personen wird dringend geraten. Hierfür kann ein »Mobbingtagebuch« hilfreich sein, in dem Ort, Datum, Zeit, Art und Weise des Mobbings und even-tuell dadurch auftretende körperliche Beschwerden bis hin zu Arztbesuchen festgehalten werden kön-nen.

Mobbing bleibt nie ohne Folgen für die Opfer. Von psychisch-emotionalen Leiden wie Angstzuständen, Verunsicherung und Verzweiflung über Depressio-nen, Isolation und Schlafstörungen kann es zu phy-sischen Beschwerden, in schweren Fällen bis zum Selbstmord, führen.

Doch was kann man gegen Mobbing tun? Die obers-te Regel lautet: Nie wegsehen! Weder als Opfer noch als Zuschauer. Man sollte sich sofort durch ein eindeutiges Zeichen wehren oder den Schika-nen selbstbewusst-desinteressiert gegenübertreten. Außerdem wird dringend geraten, Hilfe von Außen-stehenden einzuholen (Eltern, Lehrer, Sozialarbei-ter etc.), wovor jedoch viele Opfer aus Scham oder Angst zurückschrecken.

Cybermobbing/Cyberbullying

Das ebenfalls aus dem Englischen stammende Wort hat die gleiche Bedeutung wie Mobbing, bezieht sich aber auf die virtuelle Welt: im Internet, in Chat-rooms, auf Community-Seiten etc. werden die Opfer für die Öffentlichkeit sichtbar belästigt, beschimpft, attackiert oder durch gefälschte Fotos und Gerüch-te blamiert. Was diese Art der Schikane meist noch unerträglicher macht als das direkte Mobbing, sind folgende Tatsachen:

• Die Täter (Bullies genannt) blamieren das Opfer vor aller Öffentlichkeit.

• Die Täter verstecken sich hinter nicht identifizier-baren Accounts oder Namen und bleiben somit anonym. Das Opfer kann nur vermuten, von wem es schikaniert wird.

• Die Opfer können sich somit nicht direkt Hilfe ho-len oder wehren. Die Folge ist, dass Eltern, Lehrern und Mitschülern das Mobbing kaum auffällt oder die Opfer selbst zu Tätern werden.

• Der sogenannte Online-Disinhibition-Effect ( Online-Enthemmungseffekt) führt dazu, dass die Täter das Ausmaß ihrer Verletzungen nicht ein-schätzen können oder nicht mehr darüber reflek-tieren und dies durch fehlende Kontrolle und Kon-sequenzen auch nicht mehr müssen.

• Eine Studie der Universität Münster und der »Techniker Krankenkasse« hat herausgefunden, dass mittlerweile 36 % der Mobbing-Opfer von Cy-berbullying betroffen sind (Stand 2011).

Um virtuelles Mobbing zu verhindern oder einzu-dämmen, ist es äußerst wichtig, Kinder und Jugend-liche über das Internet aufzuklären, über die virtu-ellen Nutzungsgewohnheiten der Kinder informiert zu sein und dass sie nur seriöse Seiten nutzen. Bei sozialen Netzwerken wie Facebook, wer-kennt-wen, icq, twitter, schuelervz, msn etc. sollte man darauf achten, dass ein Nutzer einen auffälligen Account melden kann und der Anbieter diesen im Not-fall löscht oder gefälschte Fotos von der Plattform nimmt. Prävention ist wichtig und einfacher als das Recherchieren im Nachhinein, denn oft werden de-mütigende Daten oder Accounts nicht schnell genug aus dem Netz entfernt.

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WEITERFÜHRENDE LITERATURi.5

Links und Bücher für Jugendliche

• http://mobbing-schluss-damit.de• www.schueler-gegen-mobbing.de

• Kristin Holighaus: Zoff in der Schule. Tipps gegen Mobbing und Gewalt. Weinheim/Basel: Beltz und Gelberg, 2004.Flott geschriebener Ratgeber mit vielen Tipps und Vorstellung des Streitschlichtermodells (im Buch-handel vergriffen).

• Michael Gerard Bauer: Nennt mich Ismael. München: Hanser, 2008.Ismael leidet unter der Sprache, die James gut beherrscht.

• Jutta Krähling: Blau wie die Liebe. München: dtv junior, 2003.Endlich geht Pascal mit Melanie aus. Doch sie stellt fest, dass sie nur das Objekt einer fiesen Wette war.

• Cary Slee: Schrei in der Stille. Würzburg: Arena, 2011.Jochen wird gemobbt. Sein Freund David ist zu feige, ihm zu helfen …

• Antje Szillat: Rache@. Neureichenau: Edition Zweihorn, 2009.Ben wird nach einem Umzug auch vom Mathe-lehrer gemobbt und ersinnt mit seinem Freund Marcel einen Racheplan via Internet.

• Annika Thor: Ich hätte Nein sagen können. Weinheim/Basel: Beltz & Gelberg, 2008.Nora, selbst Außenseiterin, steht dem Mobbing-opfer Karin leider trotzdem nicht zur Seite.

Links und Bücher für Erwachsene

• http://de.wikipedia.org.wiki/Mobbing• http://de.wikipedia.org.wiki/Mobbing_in_der_

Schule• www.familie.de/kind/artikel/tipps-gegen-

mobbing-in-der-schule/so-helfen-sie-ihrem-kind-wenn-es-gemobbt-wird

• https://www.familienhandbuch.de/schule/ schulprobleme/mobbing-in-der-schule

• www.helles-koepfchen.de/mobbing-an-schulen.htmlAuch für Jugendliche geeignet.

• www.mobbingberatung.info

• Karl Gebauer: Mobbing in der Schule. Weinheim/Basel: Beltz, 2. Aufl. 2009.

• Klaus Hurrelmann/Heidrun Bründel: Gewalt an Schulen. Pädagogische Antworten auf eine so-ziale Krise. Weinheim/Basel: Beltz, 2. Aufl. 2008.

• Mustafa Jannan: Das Anti-Mobbing-Buch. Gewalt an der Schule – vorbeugen, erkennen, handeln. Mit Elternheft und Materialien zum Cyber-Mob-bing. Weinheim/Basel: Beltz, 3. Aufl. 2010.

• Mustafa Jannan: Das Anti-Mobbing-Elternheft. Schüler als Mobbing-Opfer – Was Ihrem Kind wirklich hilft. Weinheim/Basel: Beltz, 2. Aufl. 2010.

• Horst Kasper/Irene Heinzelmann-Arnold: Schü-lermobbing – tun wir was dagegen! Smob-Fra-gebogen mit Anleitung und Auswertungshilfen. Klasse 5–13. Buxtehude: AOL, 5. Aufl. 2010.

• Dan Olweus: Gewalt in der Schule. Was Lehrer und Eltern wissen sollten – und tun können. Bern: Hans Huber, 4. Aufl. 2006.

• John Palfrey/Urs Gasser: Generation Internet. Die Digital Natives: Wie sie leben – was sie denken – wie sie arbeiten. München: Hanser, 2008.

• Walter Taglieber: Berlin-Brandenburger Anti- Mobbing-Fibel. Was tun wenn. Ludwigsfelde: Landesinsitut für Schule und Medien Berlin- Brandenburg, 4. Aufl. 2008.Download unter http://bildungsserver.berlin- brandenburg.de/anti-mobbing-fibel.html

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17»Nicht mit mir!« im Unterricht © Beltz Verlag · Weinheim und Basel

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Infoblätter

FIGURENKONSTELLATION i.6

NadjaProtagonistin, Einzelkind, ist umgezogen, Schul-

wechsel, wird gemobbt, wehrt sich mutig, kreativ, beste Freundin Ellie, gutes Verhältnis zur Mutter,

Mutter hat als Ärztin eigene Praxis

Jennifer Kraheberger(Schneewittchen, »MaraDonna«): schlank, Fußballerin, trainiert

Bambinis, spielt Internetfußball gegen »Predator«, war mal beste Freundin von Lukas, in einer Beziehung mit Lennard, hat Bedenken

wegen Mobbing- Clique, leidet unter »Lesben«-Gerücht wegen Fußball, idyllische Familie mit Bruder Freddy

Lennard Müllertrainiert im Fitness-Studio, nach Wechsel von Realschule

auf Gymnasium Gefahr sitzenzubleiben, in einer Beziehung mit Jennifer, Vater hat mit neuer Freundin Dana ein Kind, Mut-

ter psychisch am Ende, Mutter ist Arzthelferin bei Nadjas Mutter (Zahnärztin)

Lukas Angermann(ehemals Lucky, heute Fatso, »Predator«): ehe-

mals bester Torwart, heute übergewichtig, absolutes Mobbingopfer, spielt Internetfußball gegen »Mara-

Donna«, war mal Jennifers bester Freund, nette Familie mit Geschwistern Lauritz und Lisa

Sabrina & Michelledie weiblichen »Mobber«, stehen auf

Schminke und Alkohol, schrecken vor kei-ner Mobbingattacke zurück: verbal, virtu-

ell mit gefakten Fotos etc.

Dominik & Juliandie männlichen »Mobber«, mobben ne-

ben verbalen Gemeinheiten v. a. durch kör-perliche Attacken beim »Arschbolzen,

Strippen« etc.

Frau ThielLehrerin, bei der Nadja und Lukas Referat halten,

schreitet bei Gemeinheiten nicht ein

Ellieunterstützt Nadja jederzeit

Michelle Sabrina

Julian DominikFrau Thiel

Lukas Jennifer

LennardMutter + NadjaEllie

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Infoblätter

TABELLARISCHE KAPITELÜBERSICHTi.7

Kapitel Seite Erzähltes Geschehen

1

So, 19.04.7–12 Nadja und Ellie sprechen am Telefon über Nadjas bevorstehenden ersten Schultag. Nad-

ja ist positiv aufgeregt, während Lennard, ein zukünftiger Klassenkamerad, der von der Realschule aufs Gymnasium gewechselt hat, weder vom Schulstart noch von der spie-ßigen Freundin seines Vaters begeistert ist. Auch Jenny, Lennards Freundin, freut sich wegen der Mobbingattacken der »Clique« nicht sehr auf die Schule und hat im Internet auch noch das Fußballspiel gegen den »Predator« verloren. Lukas, der »Predator«, hat wiederum Angst vor dem beschämenden Video, das wahrscheinlich von ihm im Internet zu sehen sein wird.

2

Mo, 20.04.15–29 Nadja muss sich schon am ersten Schultag Sprüche von Mitschülern anhören, als sie ne-

ben der schlanken Jennifer Platz nimmt. Wenigstens kann sie sich später ihrer Freundin Ellie anvertrauen. Während Jennifer die Fußball-Bambinis trainiert, kämpfen Lennard und Lukas mit ihren Problemen: Lukas muss beim »Arschbolzen« mal wieder das Opfer spielen, während Lennards Mutter emotional überreagiert.

3

Di, 21.04.33–39 Als Nadja an sich und ihrem Körper zweifelt, erhält sie aufbauende Unterstützung von

ihrer Mutter, die sie gleichzeitig vor Essstörungen warnt. Nadja wehrt sich daraufhin in der Schule gegen Sabrinas blöden Spruch. Jennifer bewundert sie insgeheim für deren Mut, findet dann aber die Fotomontage von Nadja im Internet, die Sabrina und Michelle bereits mit bösen Kommentaren versehen haben. Lukas hat Angst davor, zur Schule zu gehen, da Nadjas neues Fake-Foto bestimmt Lukas’ fiese Bilder vom Abschlussball wie-der in Erinnerung ruft.

4

Mi, 22.04.43–47 Lukas hat es mithilfe von Zahnpasta- und Seifeschlucken geschafft, wirklich krank zu

werden und sich so vor der Schule zu drücken. Lennard verteidigt Nadja, als ihm die Mobbing-Clique das gefakte Foto zeigt und er sich an die fiesen Bilder vom übergewich-tigen »Fatso« in zu knapper Badehose erinnert, die die Gruppe ebenfalls im Internet hochgeladen hatte.

5

Fr, 24.04.51–54 Ellie hilft beim Einräumen des Wohnzimmers und stößt auf die Fotomontage von Nadja

im Internet. Sie ist entsetzt, hat aber schon eine Idee, wie Nadja sich dagegen wehren könnte.

6

Mo, 27.04.57–64 Nadja holt sich bei Ellie noch einmal seelischen Beistand, bevor sie zur Schule geht und

dort vor der ganzen Klasse ihren richtigen Körper präsentiert, um klarzustellen, dass das Bild im Internet eine Montage ist. Lukas ist froh, endlich mal nicht das Opfer zu sein. Nachdem Lennard gesehen hat, wie mutig Nadja damit umgeht, gemobbt zu werden, bereut er seine eigene Feigheit, die ihn dazu gebracht hat, in der Schule abzusacken und bei den Gemeinheiten mitzumachen. Er will sich im Fitness-Studio abreagieren, wo er auf Nadja trifft. Lennard fasst seinen Mut zusammen und fragt Nadja, ob sie auch zum »Tanz in den Mai« käme. Nadja verneint, lässt sich von Ellie dann aber doch überzeugen, hinzugehen.

7 Do, 30.04.

67–73 Jennifer ist mit einem unguten Gefühl auf dem Weg zu Sabrina und Michelle, wo sie für die Party prompt abgefüllt und übertrieben geschminkt wird. Lennard ist darüber nicht sehr erfreut, und Jennifer verlässt die Party wieder.

8

Fr, 01.05.77–79 Lukas wacht nach der Party mit dickem Kopf auf und erinnert sich erst nach Lennards

Anruf an die Blamage vom Vorabend. Er wurde abgefüllt und hat beim anschließenden peinlichen Karaokeauftritt den ersten Platz gewonnen: ein Probe-Abo im Fitness-Studio. Jennifer schämt sich für den Abend und hat die Nase voll von der Clique und deren Ge-meinheiten.

9

So, 03.05. 83–88 Lennard fühlt sich beim Besuch seines Vaters und dessen Freundin Dana völlig fehl am

Platz. Daran ändert auch der Versuch eines Vater-Sohn-Gesprächs nichts, bei dem sich nur mal wieder zeigt, wie wenig der Vater über Lennard und sein Leben weiß. Jennifers Sieg gegen den »Predator« beim Fußball im Internet hebt ihre Laune etwas. Trotzdem hat sie ein schlechtes Gewissen Lennard gegenüber wegen ihres Zustands auf der Party. Lukas freut sich wahnsinnig über den ersteigerten WM-Ball von 1998, bis er eine MMS erhält, auf der sein beschämender Auftritt beim »Tanz in den Mai« zu sehen ist.

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19»Nicht mit mir!« im Unterricht © Beltz Verlag · Weinheim und Basel

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Infoblätter

Kapitel Seite Erzähltes Geschehen

10

Mo, 04.05.91–101 Nadja meldet sich freiwillig für ein Referat in der Schule. Lennard bietet sich als Partner

an. Als die Wahl dann auf Lukas fällt, machen sich Sabrina und die anderen sofort laut-hals über das »übergewichtige Team« lustig. Lukas wird anschließend im Fitness-Studio Zeuge von Lennards Demütigung, als dieser erfährt, dass sein Vertrag ohne sein Wissen gekündigt worden ist. Lennard ist so wütend, dass er Lukas auf dem Heimweg beim problematischen Überqueren der Gleise auf den Bahnsteig erst nach Nadjas Aufforde-rung hilft. Daheim will Lennard seiner Wut endlich Luft machen, schluckt den Ärger aber beim Anblick seiner labilen Mutter wie immer hinunter.

11

Di, 05.05.105–111 Jennifer versucht Lennard klarzumachen, dass das Mobbing von Lukas ein Ende ha-

ben muss. Auch auf dem Sportplatz wird sie wieder Zeuge von den Demütigungen. Sie schämt sich dafür, nie helfend eingegriffen zu haben, und startet einen halbherzigen Versuch, Lukas vor einer erneuten Blamage zu bewahren. Lennard jedoch versteht Jenni-fers Sorge nicht. Seiner Meinung nach findet Lukas das alles witzig.

12

Mi, 06.05.115–120 Da Lukas Nadja aus dem Weg geht, besucht diese ihn kurzentschlossen daheim und

erfährt dabei Interessantes: Jennifer spielt Fußball, Lukas Gesicht nach zu urteilen hat-te dieser einen »Fußballunfall«, und beide können sich beim Referat durch ihre unter-schiedlichen Fähigkeiten unterstützen. Lukas entschuldigt sich sogar für seinen blöden Spruch an Nadjas erstem Schultag.

13

Fr, 08.05.123–126 Lennard macht sich nach dem letzten Fußballspielen doch Sorgen um Lukas, dessen Ge-

sicht nach einem Volltreffer übel zugerichtet war. Doch bevor er Lukas besuchen kann, muss er seinen Wohnungsschlüssel bei der Arbeitsstelle seiner Mutter abholen. In der Arztpraxis trifft er auf Nadja, die ihrer Mutter, der Zahnärztin, aushilft, und erfährt, dass seine Mutter sich wegen Überforderung auf der Toilette eingeschlossen hat.

14

Sa, 09.05.129–134 Während Jennifer langsam unter dem Leidensdruck und ihrem schlechten Gewissen zu-

sammenbricht, hat Lennard Angst um seine Mutter. Beide fühlen sich momentan allein gelassen. Nadja findet zum Glück in ihrer Freundin Ellie immer eine gute Zuhörerin.

15

So, 10.05.137–139 Auch Lukas erträgt das »idyllische« Familienleben nicht mehr, bei dem niemand sehen

will, was in seinem Leben wirklich los ist. Wenigstens baut ihn das zufällige, kurze Ge-spräch mit Nadja im Fitness-Studio wieder ein wenig auf.

16

Mo, 11.05.143–150 Das Referat, das inhaltlich gelungen ist, endet durch die fiesen Sprüche der Mitschüler

und Lukas’ Nervosität fast in einem Desaster. Doch diesmal beweist Jennifer Mut, als sie am Ende der Präsentation zu klopfen beginnt und einige Mitschüler – darunter Len-nard – mit einstimmen. Nadja möchte wieder auf ihre alte Schule wechseln, gibt aber der Bitte ihrer Mutter nach, noch nicht aufzugeben.

17

Do, 14.05.153–164 Lennard versucht, seine innere Leere und körperliche Anspannung mit Fußball zu kom-

pensieren, und verabredet sich mit Lukas auf dem Sportplatz. Dieser ist gar nicht begeis-tert, schon wieder das willenlose Opfer zu sein. Doch diesmal wendet sich das Blatt, als Julian und Dominik über Lennards Mutter herziehen. Lennard verteidigt seine Mutter und Lukas, ist aber so wütend, dass er auf dem Heimweg beim hastigen Überqueren der Gleise ausrutscht und von der S-Bahn überrollt wird. Lukas, der Lennard gefolgt ist, und Nadja, die gerade nach Hause fahren will, bekommen den Unfall mit und leisten sofort Erste Hilfe.

18

So, 17.05.167–174 Jennifer, Lukas und Nadja besuchen Lennard im Krankenhaus, der Glück hatte, sein Bein

behalten zu können. Nadja bietet ihm Nachhilfe an, damit Lennard eine Chance hat, die Klasse trotz der langen Fehlzeit zu bestehen. Jennifer und Lukas schaffen es nach Jahren endlich einmal wieder, ungestört miteinander zu reden. Sie stellen fest, dass sie die gan-ze Zeit unbewusst im Internet gegeneinander Fußball gespielt haben, und verabreden diesmal das nächste Spiel bewusst für den Nachmittag.

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Lesezeichen und Zeilometer

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Dieses Lesezeichen ist eine Hilfe dabei, ein-zelne Textstellen zu finden oder dich mit deinen Mitschüler/in-nen über bestimmte Textstellen zu unterhal-ten. Lege dazu einfach das Zeilometer an den oberen Buchrand. Die Zahlen sind dann die jeweiligen Zeilen. Du kannst dein Zeilometer auch individuell gestal-ten.

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»Nicht mit mir!« im Unterricht © Beltz Verlag · Weinheim und BaselLesen • Verstehen • Lernen 21

Lektürecheck Kapitel 1 & 2 a) Der Umschlagtext (auf der Rückseite des Buches) sagt noch nicht viel über die Figuren und den

Inhalt aus. Erstelle zu den Seiten 7 bis 19 einen ausführlicheren Text.

b) Lies das zweite Kapitel bis zum Ende (bis S. 29). Erstelle Dominosteine mit den folgenen Stich-punkten und lege sie in die richtige Reihenfolge. Markiere farbig, was zusammengehört (z. B. al-les, was mit Nadja zu tun hat, blau). Füge weitere Dominosteine hinzu, wenn du etwas Neues über Figuren erfährst.

c) Der Buchtitel gibt einen Hinweis auf das Verhalten des Mobbingopfers. Erstellt zu zweit ein Cover, das den Buchtitel bildlich darstellt.

Führt ein Kreisgespräch zum Thema Mobbing in der Klasse. Hier findet ihr einige Impulsfragen: • Das Wort Mobbing kommt vom Englischen mob. Welche Begriffe könnten auf Deutsch passen? • Was verstehst du unter Mobbing (Grund, Art und Weise, Dauer …)? • Hast du das Gefühl, in eurer Klasse oder Schule wird gemobbt? • Wurdest du schon einmal selbst gemobbt oder Zeuge eines Mobbingfalls? • Wo siehst du die Grenzen zwischen Ärgern, Streit und Mobbing? • Wie sollte man auf Mobbing reagieren, sodass ein Opfer Hilfe bekommt? • Nenne Gründe, warum manche Schüler gemobbt werden könnten. (Beachte die Sichtweise der Täter, aber auch das Verhalten der Opfer.)

• Welche Folgen kann Mobbing für Täter, vor allem aber für das Opfer haben? • Welche Art des Mobbings ist deiner Meinung nach am schlimmsten (Worte, körperlicher Angriff, Bilder im Internet …)?

a) Sammelt Stichwörter aus eurem Kreisgespräch an der Tafel.

b) Zeichnet dazu zu zweit eine Mindmap als Plakat.

k.2

.1

2.

3.

Nadja kommt neu in die Klas-se. Und merkt ganz schnell, wie schlimm es hier zugeht.

zu Seite 7–29

Kreisgespräch: Bildet einen Außen- und einen Innenkreis, sodass sich immer zwei Schüler/innen ge-genübersitzen. Sprecht mit der Partnerin oder dem Partner über das vorgegebene oder selbst gewähl-te Th ema ca. zwei Minuten lang. Der Innenkreis rückt im Uhrzeigersinn einen Platz weiter. Diskutiert

nun wieder zu zweit über ein anderes Th ema.

ethode

»Schneewittchen« beste Freundin Ellie muss »Arschbolzen« spielen ist dünn und zierlich

Umzug Jennifer freut sich auf Schule wegen Jenny zockt gegen MaraDonna

trainiert Bambinis genervt von Danaküsst Lennard Mutter geht heulend ins Schlafzimmer

schießt Lukas brutal ab will eigentlich nicht raus

START Nadja wartet auf Nadjas Anruf spielt Fußball»Fatso« große Oberweite

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»Bitte lächeln«a) Lest die Seiten 33 bis 36 und markiert bei »Nadja« Textstellen, die auf ihre Gefühlslage hindeu-

ten. Schreibt Gefühlsadjektive an den Rand des Buches neben die entsprechenden Textstellen (z. B. »verzweifelt«). Lest anschließend die Szene zwischen Nadja und ihrer Mutter (S. 33–35) mit entsprechender Stimmlage und Betonung vor.

b) Spielt die Szenen von Seite 33 bis 36 in Gruppen nach. Achtet dabei auf eure Stimme sowie Gestik, Mimik und Körperhaltung.

Jennifer möchte Tagebuch schreiben, wird aber von ihrem Bruder dabei gestört. Schreibe ihren Tagebucheintrag über den Schultag und Nadjas Bild im Internet zu Ende. Denke dabei an die Beschreibung von Gefühlen und an die indirekte Rede.

a) Wie könnte Nadja mit dem Foto umgehen? Stellt Vermutungen an.

b) Hast du oder hat eine Freundin/ein Freund so etwas schon einmal erlebt? Wie seid ihr damit umgegangen?

c) Schaut euch das Video www.youtube.com/watch?v=5FU49PY0TWo gegen Cybermobbing (auch Cyberbullying genannt) an. Sprecht anschließend in der Klasse darüber. Findet ihr das Video hilf-reich gegen Mobbing?

Beantworte die Fragen bzw. erkläre die Aussagen in ganzen Sätzen in deinem Heft oder Lesetage-buch:

a) Woher kommt das Wort Bully?

b) Inwiefern halten manche Cyberbullying für noch feiger oder schlimmer als direktes Mobbing (in der Schule)?

c) Was könnten die Täter mit solchen Demütigungen über das Internet bewirken wollen?

d) Wo fängt für dich Cybermobbing an – bei Beleidigungen, Fotos, Sprüchen? Nenne Beispiele.

Oft wissen sich die Opfer nicht zu helfen. Schreibe Nadja eine tröstende E-Mail und gib ihr Tipps, wie sie mit der Demütigung umgehen könnte.

k.3

.1

2.

3.

4.

5.

zu Seite 33–39

Nadja wehrt sich gegen Sabrinas blöden Spruch, diese rächt sich jedoch bitter …

beleidigt • aufgeregt • noch niemand sonst ge-

traut • mutig • aber dann Bild im Internet!

ipp

Ich hätte mich das nie getraut! Angefangen hatte es damit, dass Sabrina …

aber dann

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»Ein Sixpack ist schön, aber nicht alles im Leben!«Schreibe den Text in dein Heft oder Lesetagebuch. Ergänze dabei die Lücken mithilfe der Wörter im Kasten und bringe die Sätze in die richtige Reihenfolge.

Vorsicht: Du brauchst nicht alle Wörter!

Nadja holt sich vor der Schule noch einmal Unterstützung am Telefon. Lennard Nadjas Auftritt und bereut seine eigene Feigheit. Nadjas Mutter bestellt Essen beim . Julian zeigt Lennard ein Video über aus dem Internet. Nadja wird von Lennard erstaun-licherweise zum eingeladen. Nadja, ihre Mutter und Ellie räumen das ein. Nadja präsentiert vor der Klasse mutig ihren . Ellie entdeckt das von Nadja im In-ternet. Ellie Nadja, mit ihr zum Tanz in den Mai zu gehen. Lukas schluckt , um vor Übelkeit nicht in die Schule zu müssen. Ellie hat eine Idee, wie Nadja sich gegen das fiese Foto könnte. Lennard und Nadja treffen sich im . Nerven sind zum Zerreißen gespannt, als er in die Schule gehen muss. Lennard erinnert sich daran, wie er bei dem von Lukas mitgemacht hat.

Seife und Zahnpasta • Chinesen • Auto • Oberkörper • bewundert • fleht • Video • Tanz in den Mai • Wohnzimmer • stolpert • bittet • Sabrinas • Fitness-Studio • Ellies • gefälschte

Foto • Lukas (2 x) • wehren • Sportplatz

Finde die Seiten- und Zeilenangaben zu folgenden Aussagen im Buch.

Seite Zeile

a) »Seine Mutter, die gerade aus dem Zimmer der Zwerge kommt …« 43 15–17

b) »Jenny zuckt zusammen.«

c) »Ein kurzer Blick aufs Display genügt, um ihn zurückzukatapultieren in den letzten Sommer.«

d) »Zieh dir was an!«

e) »Jenny schüttelt sich plötzlich und befreit sich aus seiner Umarmung.«

f) »Frauen wie du sind es, die uns das Leben zur Hölle machen.«

g) »Sie ist auf einen Torso in einem engen weißen T-Shirt gestoßen …«

h) »Diese ätherische Elfe, neben der ich sitz.«

i) »Erst mal melden wir, dass diese Sabrina …«

Nadja und Lukas reagieren ganz unterschiedlich auf das Mobben. Finde Stichpunkte, die das auf-zeigen. Notiere sie in deinem Heft oder Lesetagebuch.

k.4

.1

2.

3.

Nadja wird mutig und bringt Lennard damit ganz

durcheinander …

zu Seite 43–64

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»Irgendwann sollte man endlich ›nein‹ sagen«Wer sagt das? Ergänze die Tabelle.

Name Seite Zeile

a) »Du bist ja nicht mal geschminkt!« Sabrina 67 18

b) »Trink mal richtig. Wir wollen schließlich in Stimmung kommen!«

c) »Red bloß nicht davon. Das war ja so was von eklig!«

d) »Wie siehst du denn aus?«

e) »Wiescho isch die denn hier?«

f) »Ich hab ihr erzählt, was hier heute los ist.«

g) »Telefon!«

h) »Hab ich dich geweckt? Es ist fast Mittag, Alter.«

i) »Mensch, Fatso! So besoffen kannst du doch nicht gewesen sein!«

Schreibe zunächst in Stichworten die wichtigsten Informa-tionen über Jennifers Erlebnis auf (S. 67–73) und erzähle dann aus ihrer Sicht in der Ich-Form, was passiert ist.

Zeige durch Symbole und/oder Pfeile an, wer im Moment in welcher Beziehung zueinander steht.

a) Jennifer und Lukas werden mit verschiedenen Namen bezeichnet. Schreibe sie in dein Heft oder Lesetagebuch.

b) Woher kommen die Namen und was sagen sie über die beiden aus? Schreibe deine Überlegun-gen dazu. Belege deine Begründungen mit Textstellen.

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4.

zu Seite 67–79

Während Jennifer nach zu viel

Alkohol »nur« schlecht ist,

wird Lukas mal wieder Opfer.

Party • abgefüllt werden • Wodka • Lennard treff en •

übel • Mutter • Regen ipp

NadjaLennard

Lukas

Ellie Jenniferbeste Freunde

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»Fußball, Fußball, Fußball«Kreuze an, ob die Aussagen wahr oder falsch sind. Belege mit der entsprechenden Textstelle.

wahr falsch Textbeleg

Lennard hat Jenny an der Hauptstraße eingeholt. S. 83

Er will das mit Jenny sofort in Ordnung bringen.

Lennards Vater weiß nicht viel über Lennards Leben.

Jennifer gewinnt das Match gegen Predator.

Anschließend will sie in Ruhe Tagebuch schreiben.

Lukas hat den WM-Ball von 1990 ersteigert.

Lukas wurde wegen seiner früheren Torwartqualitäten »Lucky« genannt.

Er freut sich über die MMS, die er bekommt.

Lennard und Jennifer haben seit der Party nicht mehr miteinander gesprochen. Schreibt zu zweit einen Chatverlauf zwischen den beiden, in dem sie über ihre Probleme und die Party sprechen. Überlegt vorher, wie das Gespräch ausgehen könnte.

Lennard Hallo, Jenny

Jennifer Hi. Wie geht es dir?

Lennard Beschissen. Mein Vater nervt mal wieder …

Jennifer Du, wegen der Party …

Lukas erhält eine MMS. Beantwortet die Fragen zunächst mündlich in der Klasse, dann schriftlich im Heft oder Lesetagebuch.

a) Lukas spricht bei 157,53 EUR von einem »echten Schnäppchen«. Nimm Stellung dazu.

b) Wer könnte sein Gegner »MaraDonna« sein?

c) Was denkt ihr, warum Lukas von »Lucky« zu »Fatso« wurde? Was bedeuten die Begriffe?

d) Welche MMS erhält Lukas? Wie wird er darauf reagieren?

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2.

3.

zu Seite 83–88

T t t ll

Lennards Vater hat null Ahnung. Lukas verliert gegen MaraDonna und will wieder Lucky sein.

Mein Vater: null Ahnung! • Baby ätzend • ohne dich • tut

mir leid • Sabrina und Michelle • gegen Willen • Sorgen gemacht

ipp

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»Teamwork – keine leichte Aufgabe!«Beim Verteilen der Referatsthemen reagiert Frau Thiel kaum auf die gemeinen Sprüche der Klas-senkameraden.

a) Markiert die Textstellen, in denen Lukas oder Nadja gemobbt werden.

b) Nenne schriftlich mögliche Gründe für Sabrinas und Michelles Gemeinheiten.

c) Nenne mindestens drei mögliche Folgen, die solches Mobbing für die Opfer haben kann. Schreibe in dein Heft oder Lesetagebuch.

Frau Thiel reagiert nicht wirklich auf die Sprüche. Schreibt die Szene auf S. 94 (Z. 4) zu zweit so um, dass Nadja und Lukas geschützt werden und Sabrinas und Michelles Verhalten entsprechende Konsequenzen hat.

Beispiel:

»… dann sollten vielleicht wir beide das Referat machen. An dir ist ja nicht viel dran.«»Nadja hat vollkommen recht! Was ist eigentlich los mit dir, Sabrina?«, schimpft die Thiel. »Und mit den anderen auch? Seit einer Weile fällt mir jetzt schon auf, dass …« »Sabrina, für deine Sprü-che gibt es jetzt folgende Konsequenzen … Und wenn das nicht aufhört, dann …«

Lest das Kapitel »Lukas« ab Seite 95 mit verteilten Rollen. Achtet darauf, eure Stimme und Mimik den Gefühlen entsprechend einzusetzen.

a) Zählt schriftlich drei Konflikte oder Probleme auf, die ab S. 95 auftauchen.

b) Lennard, Lukas, Nadja und Lennards Mutter (Frau Müller) kämpfen mit ihren Gefühlen. Findest du für jede der vier Figuren ein passendes Adjektiv? Beispiel: Nadja, die Selbstbewusste; Lukas, der …

c) Sammelt Symbole, um negative Gefühle wie Verzweifung, Wut, Angst, Depression etc. darzu-stellen (z. B. Blitze, Faust). Ihr könnt eigene Ideen verwenden oder in Zeitschriften suchen. Malt oder klebt anschließend ein »Gefühlsbild« zu einer der vier Figuren aus diesem Kapitel. Achtet darauf, dass man auf eurem Bild die negativen Gefühle erkennen kann und vielleicht sogar die Figur, um die es sich auf dem Bild handelt.

Erstellt Referate. Sucht euch eines der folgenden Themen aus und gestaltet ein Plakat für die Prä-sentation:

Mobbing • Cyberbullying • die Autorin Christine Biernath • Pubertät

k.7

.1

2.

3.

4.

5.

zu Seite 91–101

Nadja und Lukas müssen ein Refe-

rat halten. Lennard kämpft mit sei-

nem Ego – und seiner Mutter …

• Ansprachen wie: »Hör auf damit!«, »Was soll das?«, »Entschuldige dich!«• Taten wie: Klassengespräch, Elterngespräch, Schulleitung oder Schulsozialarbeiter einschalten

• Konsequenzen wie: Trainingsraum, Nachsitzen, Entschuldigungsbrief, Referatsthema für Sabrina alleine

ipp

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»Wir haben’s drauf!«Lies die beiden Kapitel ab Seite 105. Fasse in kurzen Sätzen oder Stichworten zusammen, worum es darin geht.

Erstelle selbst Inhalts- und Verständsnisfragen zum Text. Tausche anschließend mit deinem Nach-barn die Hefte/Lesetagebücher, um die Fragen in ganzen Sätzen zu beantworten.

Wer findet zuerst die Textstellen? Glaubst du die Aussagen? Begründe im Heft oder Lesetagebuch!

Seite/Zeile Ja Nein

a) »Lukas findet seinen Auftritt beim Tanz eigentlich witzig.«

b) »Fatso macht doch immer wieder solche Sachen. Ich glaube, der braucht das.«

c) »Seit diesem Abschlussball schämt sie sich fast zu Tode für das, was Lucky getan hat, und für das, was sie nicht getan hat.«

d) »Jenny spielt mindestens so gut wie ihr alle.«

e) »Tut mir übrigens leid, was ich am ersten Tag über deine Oberweite gesagt habe.«

k.8

.1

2.

3.

Jenny wacht endlich auf und reagiert auf das Mobbing.

zu Seite 105–120

Jenny und Lennard sprechen über Lukas. Jenny verteidigt Lukas …

ipp

Ihr könnt »W-Fragen« stellen (wer, wo, wann, was, warum …) oder Sätze zu Fragen umstellen. Beispiel: S. 106, Z. 6: Warum ist Jenny nach Heulen zumute? oder Ist Jenny nach Heulen zumute? ipp

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Auf Seite 119 stellen Lukas und Nadja bei der Vorbereitung des Referates fest, dass beide ihre Stär-ken haben.

a) Stellt die positiven (guten) Situationen und Eigenschaften in diesen beiden Kapiteln den negati-ven (schlechten) gegenüber.

Lennard versteht Jenny nicht. Jenny redet Lennard ins Gewissen.

b) Macht eine »Positiv-Runde« zu euren Stärken. Jede/r sagt etwas Positives über eine Mitschüle-rin oder einen Mitschüler. Ihr könnt dies reihum machen oder eure Namen auf Zettel schreiben und als Lose ziehen. Wichtig: Achtet darauf, dass ihr etwas Nettes äußert und dass das Gesagte ernst gemeint ist!

c) Erstellt ein Plakat, auf dem ihr positive Aussagen oder Aufforderungen passend zum Buchtitel sammelt. Hier ist Platz für erste Ideen.

4.

k.8

Ich bin gut in … • Gemeinsam schaff en wir das • Meine Stärken sind …

ipp

zu Seite 105–120

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»Die Lage spitzt sich zu«Die Lage spitzt sich am Ende des Romans zu. Ergänze das Diagramm, in dem du die Spannung darstellst. Überlege dir dabei, welche Seitenzahleinteilung Sinn macht.

Verbinde die passenden Satzteile miteinander und schreibe sie in der richtigen Reihenfolge in dein Heft oder Lesetagebuch.

Lennard will sich davon überzeugen, • • möchte wieder die Schule wechseln.

Frau Müller erleidet in der Praxis • • ins Fitness-Studio zu gehen.

Jennifer hat genug von • • wehrt sich endlich gegen Julian.

Jennifer leidet darunter, • • klopft nach dem Referat Beifall.

Lennard denkt darüber nach, sich • • nicht zu schnell aufzugeben.

Nadja hat kein Mitleid • • geht die Schikane wieder los.

Lukas rafft sich auf, um • • dass Lukas okay ist.

Bei der Präsentation • • Jennys Vater anzuvertrauen.

Jenny wird mutig und • • einen Nervenzusammenbruch.

Nadja kommt an ihre Grenzen und • • Frauenfußball und Gerüchten.

Nadjas Mutter bittet Nadja darum, • • mit Lennard.

Lennard verteidigt Lukas und • • selbst feige gewesen zu sein.

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2.

di S

Lennard bringt endlich

den Mut auf, sich zu weh-

ren. Doch dann …

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hochspannend

ziemlich spannend

angespannte Lage

langweilig

explosiv

es wird aufregend

entspannt

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Kopiervorlagen

a) In den letzten Kapiteln kommen Lukas, Lennard, Nadja und Jennifer an ihre Grenzen. Teilt die Klasse in vier Gruppen ein ( je Figur eine Gruppe) und stellt dar, wie die jeweilige Figur anfängt, umzudenken und sich zu verändern. Markiert zuerst entsprechende Textstellen. Achtung: Be-achtet auch die symbolische Rolle des Wetters (Regen)!

Folgende Punkte sind wichtig: • Mit welchen Problemen haben die vier in Schule und Privatleben zu kämpfen? • Was geht in den Figuren gedanklich und gefühlsmäßig vor? • Zum Teil wird aktiv (selbst) nach Hilfe gesucht, teilweise wird den Figuren geholfen. Nennt Beispiele, wie Hilfe geholt oder angeboten wird.

• Woher kommt der Sinneswandel bei den Figuren? • Beschreibt, wie sich die Einstellung sich selbst und anderen gegenüber ändert. • Haben die Veränderungen Auswirkungen auf ihr Leben? Inwiefern?

b) Stellt eure Ergebnisse den anderen Gruppen vor.

c) Inwieweit passt der Buchtitel zu diesen Veränderungen? Schreibe vor allem über Nadja Beispie-le auf.

Diskutiert in der Klasse über Folgendes: • den Ausgang des Buches, vor allem Lennards Unfall und die Folgen für Täter, Opfer und die Klas-se allgemein

• die Bedeutung von Freundschaften • Woher nimmt Nadja die Kraft, sich so mutig zu wehren? • Vergleicht das Buch mit euren Mindmaps zu Kapitel 1 und 2 (Kopiervorlage k.2). • Welche Schlüsse zieht ihr aus dem Buch?

Schreibe eine Fortsetzung der Geschichte in einem Kapitel in dein Heft oder Lesetagebuch. Gehe auf folgende Punkte ein: • Was passiert mit der Klasse und den Tätern? • Bleibt Lennard Jennys Freundin oder liebt er doch Nadja?

3.

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4.

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Kopiervorlagen

»Nicht mit mir!« im Unterricht © Beltz Verlag · Weinheim und BaselLesen • Verstehen • Lernen 31

Feedback-BogenDu kennst das Buch nun sehr gut. Jetzt sollst du deine Meinung zum Roman darstellen und begründen.

Welche Figur war dir am sympathischsten?

Welche Figur war dir am unsympathischsten?

Welche Szene fandest du am spannendsten?

Was hat dir am Buch besonders gut gefallen?

Gibt es auch etwas, was dir am Roman nicht so gefallen hat?

Würdest du nach dem Lesen des Romans vermehrt auf Mobbing achten und eher helfen?

Jetzt ist deine Meinung gefragt! Kreuze an.

stimmt absolut

stimmt ziemlich

stimmt nicht

Ich wäre gerne so mutig und selbstbewusst wie Nadja.

Das Buch hat mich zum Nachdenken gebracht.

Mobbing lässt sich durch Lesen eines Romans nicht aus der Welt schaffen.

Das Ende ist zu offen gehalten. Man weiß gar nicht, wie es mit den Tätern und der Klasse weitergeht.

Freunde sind das Wichtigste. Wenn man zusammenhält, haben Mobber gar keine Chance.

Die Opfer sind doch selbst Schuld, wenn sie sich mobben lassen.

Diejenigen, die bei Mobbing wegsehen, haben genauso viel Schuld wie die Täter selbst.

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7.

zum ganzen Roman

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Lösungen und Lösungsvorschläge

Lösungen und Lösungsvorschläge

Lesen • Verstehen • Lernen»Nicht mit mir!« im Unterricht © Beltz Verlag · Weinheim und Basel

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1. a) Nadja ist neu in der Klasse. Doch schon am ersten Tag bekommt sie am eigenen Leib zu spüren, wie gemein einige Mit-schüler sind. Zum Glück gibt es ihre beste Freundin Ellie, der sie vom missglückten ersten Schultag erzählen kann.

4. a) Das Wort kommt aus dem Englischen. Man beschreibt damit eine Person, die mobbt.

b) Die Hemmschwelle im Internet ist niedriger, da man anonym mobben kann und unerkannt bleibt. So lassen sich sehr einfach Unwahrheiten verbreiten.

c) Oft sind die Täter selbst einmal Opfer von Mobbing geworden, sodass sie Rache nehmen wollen. Bei manchen führen De-mütigungen zur Steigerung des Selbstbe-wusstseins.

1. Ellies, bewundert, Chinesen, Lukas, Tanz in den Mai, Wohnzimmer, Oberkörper, ge-fälschte Foto, bittet, Seife und Zahnpasta, wehren, Fitness-Studio, Lukas, Video

2. a) 43; 15–17, b) 45; 6, c) 45; 19, 20, d) 46; 16, e) 47; 3, 4, f) 51; 17, 18, g) 52; 20, h) 53; 8, i) 54; 13, 14

1. a) Sabrina: 67; 18, b) Sabrina: 69; 6, 7, c) Michelle: 70; 11, 12, d) Lennard: 71; 13, e) Jennifer 72; 8, f) Lennard: 72; 10,11, g) Lukas’ Mutter: 78; 1, h) Lennard: 78; 5, i) Lukas: 78; 13

3. Lukas ist jeweils mit Lennard und Jennifer befreundet. Lennard und Jennifer sind ein Paar (Herzchen)

1. wahr, falsch, wahr, wahr, falsch, falsch, wahr, falsch

4. a) Lennard stellt fest, dass seine Mutter im Fitness-Studio gekündigt hat, ohne es mit ihm zu besprechen.Lennard klettert die Bahnsteigrampe hoch, um über das Gleisbett zur S-Bahn zu gehen.

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Nadja lobt den Strip, den Lukas auf der Maifeier unter Alkoholeinfluss gezeigt hat, was ihm aber peinlich ist.

1. Lennard versteht Jenny nicht. – Jenny re-det ihm ins Gewissen.; Die Jungs wollen sie nicht dabei haben. – Lennard vertei-digt Jennys Spielkunst.; Fatso wird wieder gemobbt. – Jenny verteidigt ihn.; Lukas ist immer Opfer. – Lukas’ Mutter will mit Lehrern reden.; Lukas ging Nadja aus dem Weg. – Nadja und Lukas lernen sich bes-ser kennen.

3. a) S. 109, Z. 15; b) S. 107, Z. 26 f.; c) S. 108, Z. 8 ff.; d) S. 109, Z. 20; e) S. 120, Z. 1 f.

2. Lennard will sich davon überzeugen,dass Lukas okay ist.Frau Müller erleidet in der Praxis einen Nervenzusammenbruch.Jennifer hat genug von Frauenfußball und Gerüchten.Jennifer leidet darunter, selbst feige ge-wesen zu sein.Lennard denkt darüber nach, sich Jennys Vater anzuvertrauen.Nadja hat kein Mitleid mit Lennard.Lukas rafft sich auf, um ins Fitness-Studio zu gehen.Bei der Präsentation geht die Schikane wieder los.Jenny wird mutig und klopft nach dem Referat Beifall.Nadja kommt an ihre Grenzen und möch-te wieder die Schule wechseln.Nadjas Mutter bittet Nadja darum, nicht zu schnell aufzugeben.Lennard verteidigt Lukas und wehrt sich endlich gegen Julian.

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• literarisches Lernen anbahnt und vertieft,• Lesekompetenz fördert,• Lesemotivation steigert,• das Weltwissen erweitert und• die Identitätsentwicklung der Schüler/innen unterstützt.

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Die Reihe Lesen • Verstehen • Lernen wird herausgegeben von Marc Böhmann, Dipl.-Päd., und Regine Schäfer-Munro.

www.beltz.deISBN 978–3–407–62835–0