november 2008, private equity • buyouts • m&a

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Mit 24 Seiten Sonderbeilage „Private Equity in den neuen Bundesländern“ 11 November 2008, 12,50 Euro VentureCapital Magazin Private Equity • Buyouts • M&A www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin Vis-à-vis: Michael Schneider, LfA Förderbank Bayern „Was wir derzeit auf dem Kapitalmarkt sehen, ist von historischer Dimension“ „Im Mittelstand geht noch eine ganze Menge“ Interview mit Martin Völker, WGZ, und Bruno Wanske, ECM Die Investmentlücke im „Cleantech Private Equity“ Chancen für Unternehmer und Finanz- investoren im deutschen Mittelstand Das Magazin für Investoren und Entrepreneure Mittelstandsfinanzierung in der Finanzkrise Cash is King Cash is King 100. Ausgabe

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Page 1: November 2008, Private Equity • Buyouts • M&A

Mit 24 Seiten Sonderbeilage

„Private Equity in den

neuen Bundesländern“

11 November 2008, 12,50 EuroVe

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Mag

azin

Private Equity • Buyouts • M&A

www.vc-magazin.de

VentureCapitalMagazin

Vis-à-vis: Michael Schneider,LfA Förderbank Bayern„Was wir derzeit auf dem Kapitalmarkt

sehen, ist von historischer Dimension“

„Im Mittelstand gehtnoch eine ganze Menge“Interview mit Martin Völker, WGZ,

und Bruno Wanske, ECM

Die Investmentlücke im „Cleantech Private Equity“Chancen für Unternehmer und Finanz-

investoren im deutschen Mittelstand

Das Magazin für Investoren und Entrepreneure

Mittelstandsfinanzierung in der Finanzkrise

Cash is KingCash is King

100. Ausgabe

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

vor Ihnen liegt die 100. Ausgabe desVentureCapital Magazins!

Für Ihre Treue und Ihr anhaltendes In-teresse darf ich Ihnen herzlich danken– und dieses Jubiläumsheft mit einemkleinen Rückblick eröffnen: Die Erst-ausgabe, gerade mal 16 Seiten stark,erschien am 20. Mai 2000 als Beilagezum GoingPublic Magazin. Viele derdarin zu Wort kommenden Akteuresind heute nicht mehr im Beteiligungs-geschäft aktiv. Ein Autor der Erstaus-gabe – übrigens der einzige Autor, derzu jeder der 100 Ausgaben beigetra-gen hat – zeigte sich wesentlich opti-mistischer: „Nach meiner Meinung istdie momentane Erhitzung (vielleichtauch Überhitzung) des Marktes nichtschädlich“, schreibt Falk Strascheg inseiner ersten Kolumne im VentureCa-pital Magazin vor achteinhalb Jahren.

Wenige Monate später (Ausgabe7/2000) stellt Detlef Mackewicz fest:„Die VC-Branche steht vor einer be-deutenden Konsolidierungsphase.“ Ersollte Recht behalten: 1999 sind lautBVK in Deutschland 1.369 Unterneh-men mit Beteiligungskapital ausge-stattet worden, 2001 waren es 1.969,2003 nur noch 876. Doch ein VentureCapitalist hätte diesen Titel nicht ver-dient, wenn er den Kopf in den Sandstecken würde. So lässt Erkan Kilicas-lan, seinerzeit Partner bei dem heutenicht mehr sichtbaren Frühphasen -investor TecVenture Partners in Mün-chen, verlauten (Ausgabe 3/2001):„Jetzt ist die Zeit zum Investieren.“

Im Juli 2002 erscheint das VentureCa-pital Magazin erstmals mit einer eigen-ständigen Ausgabe. In dieser orakelteThomas Paul, seinerzeit Marketinglei-

ter von 3i: „In den nächsten 15 Jahrenwird die Zukunft nie mehr so gut be-zahlt werden wie 1999 oder 2000.“ Dieim Venture Capital-Markt trotz zwi-schenzeitlicher Cleantech-Euphorietatsächlich ausgebliebene neue Blasebildete sich an anderer Stelle. Wer sichan den bis zum Sommer 2007 boomen-den Verbriefungsmarkt erinnert, kannkaum bessere Worte finden als Wolf-gang Lubert, Geschäftsführer der En-joyVenture Management GmbH, be-reits in VentureCapital Magazin8/2002: „Das Geschehen an den Märk-ten wird durch Stimmungen be-stimmt, und der Mensch ist halt einEsel. Die Anleger werden deshalbauch auf den nächsten Hype wiederaufspringen.“

„Spiel mit dem Feuer? Leveraged Buy-outs bewegen Milliarden“ titelte Ven-tureCapital Magazin 9/2005. Das da-mals umstrittene Fazit erwies sich alsVolltreffer: „Dank des Zustroms anneuem Kapital werden [Private Equi-ty-Häuser] auch vor größeren Transa-tionen nicht zurückschrecken. […]Damit der Hebel auf das Eigenkapitalaber nicht zum Fallbeil wird, müssendie Investoren die Entwicklungen aufden Anleihemärkten sehr genau beob-achten.“ Doch auch diese Krise wer-den wir – gemeinsam mit Ihnen – über-stehen.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beimLesen in unserer 100. Ausgabe!

Ihr

[email protected]

Editorial

100 Ausgaben VentureCapital Magazin

VentureCapital Magazin 11/2008 3www.vc-magazin.de

Andreas Uhde, Chefredakteur

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VentureCapital Magazin 11/20086 www.vc-magazin.de

Inha

lt

3 Editorial100 Ausgaben VentureCapital Magazin

Auslese

8 Statistiken, Top-News und Tendenzen

Titelthema

14 Cash is KingMittelstandsfinanzierung inder Finanzkrise

Märkte & Zahlen

20 Vis-à-vis:„Was wir derzeit auf dem Kapitalmarkt sehen, ist von historischer Dimension“Interview mit Michael Schnei-der, Vorstandsvorsitzender derLfA Förderbank Bayern

22 Menschen & Macher:Dr. Andreas FendelTeil 26 der Serie

24 Executive Talk:„Private Equity-finanzierte Unternehmen müssen teil-weise sehr radikal vorgehen“Interview mit Martin Hoff-mann, Vorstandsvorsitzenderder MME Moviement AG

26 Es gibt mehrere KönigswegeDie bevorzugte Methode derUnternehmensbewertung: Er-gebnisse einer Befragung derMitglieder des BVKSabrina Blockhaus, Prof. Dr. Martin Kaschny,Fachhochschule Koblenz

30 „Wir befinden uns nach wievor in einem starken Käufer-markt!“Interview mit Michael Keller,Teilhaber bei Klein & Coll.

Early Stage & Expansion:

32 Deal-by-DealHeidelbergCapital übernimmt23 Unternehmensbeteiligun-gen von 3i

34 Echte Gründerszene erst seit 2004Das Netzwerk Innovations-finanzierung zwischen Magdeburg und Halle

38 „Die Leute wissen, dass wireinen guten Riecher haben“Interview mit AndreasThümmler, Gründer und Geschäftsführer von Corpo-rate Finance Partners (CFP)

Mittelstand/Buyouts

40 Investor im Portrait:Stabiler Partner auch in unruhigen ZeitenTeil 89: Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Sachsen mbH

44 „Im mittelständischen Segmentgeht noch eine ganze Menge“Interview mit Martin Völker,Geschäftsführer der WGZ Initiativkapital, und BrunoWanske, Partner bei ECM Capital Management

46 Die Investmentlücke im „Cleantech Private Equity“Chancen für Unternehmerund Finanzinvestoren imdeutschen MittelstandMarko Maschek, KatrinBrökelmann, Pinova Capital

48 „Es ist gut, dass Banken wie-der genauer hinsehen“Interview mit Dr. HansBethge, geschäftsführenderGesellschafter von Anger-mann M&A International

49 Standpunkt Investor:Private Equity – VerlässlicherPartner in unsicheren Zeiten?Clemens Busch, Dr. MarkusGeiger, Steadfast Capital

50 Offenheit als PrinzipHalder umwirbt den Mittel-stand mit Transparenz

51 Änderungen lediglich im DetailManagement übernimmtEsterer Gießereien

52 Unternehmensnachfolge und Fiskus Die Rahmenbedingungen nachder ErbschaftsteuerreformDr. Wolf-Henrik Friedrich, Rit-tershaus Rechtsanwälte Notar

54 Verborgene Ressourcen systematisch aufdecken undnutzenWorking Capital Managementgewinnt an BedeutungChristian Neusser, MatthiasAxthelm, Nico Kreusel, Vendconsulting

14 Cash is KingMittelstandsfinanzierung inder Finanzkrise

Bedroht die Krise der Finanzmärkte

auch das Geschäftsmodell der Private

Equity-Gesellschaften? Zumindest bei

den Großen der Branche stehen die

Zeichen auf Sturm: Nach dem Ende

der Kredithausse im vergangenen Jahr

ist das Transaktionsvolumen weltweit

dramatisch eingebrochen – in erster

Linie weil fremdfinanzierte Milliarden-

deals kaum noch durchführbar sind.

20 „Was wir derzeit auf dem Kapitalmarkt sehen, ist von historischer Dimension“Interview mit Michael Schnei-der, Vorstandsvorsitzender derLfA Förderbank Bayern

Das Vertrauen in die traditionellen Ge-

schäftsbanken ist dahin, die Aktienkurse

rauschen in den Keller und Pessimisten

prophezeien gar einen Zusammenbruch

unseres Finanzsystems. Michael Schnei-

der spricht über die Finanzkrise, die Ar-

beit einer Förderbank und Private Equity.

Page 7: November 2008, Private Equity • Buyouts • M&A

56 Die Kolumne von Michael Keller:Preisrutsch bisher ausgebliebenWie sich die Finanzmarktkriseauf die Preise von kleinen undmittleren Unternehmen aus-wirkt

58 Fondsportrait:„Mitmach-Fonds“ fürBusiness AngelsMidas Deutscher Mittelstand

Private Equity-Dachfonds

60 „Wir haben für unsere Technologieinvestments fünfMärkte definiert“Interview mit Dr. AndreasOdefey, Geschäftsführer derBPE Fund Investors G.m.b.H.

61 Dachfonds-News

62 Fondsportrait:Fast ein „Secondary ab Anbieter“MPC Private Equity 11

Entrepreneurship

64 Entrepreneurship-Flash

66 Elevator Pitch:– AWImmoware– InBio

68 Case Study:Vorserienprodukte im PraxistestClean Mobile AG: Elektromotortrifft Methanol-Brennstoffzelle

69 Die Kolumne von Falk F. Strascheg:Kann sich Venture Capital derKrise entziehen?

Datenbank

70 Deal-Monitor

78 Events:Veranstaltungen für VCs, Gründer und Dienstleister

79 Zitat des Monats

79 Ausblick/Impressum

80 StellenmarktIn Kooperation mit

82 PeoplePersonalmeldungen aus der Beteiligungsbranche

VentureCapital Magazin 11/2008 7www.vc-magazin.de

CORPORATE

FINANCING

ADVISORY

� Equity Capital� Pre-IPO-financing� Public

� Debt Capital� Short term� Long term� Hybrid

FCF is a Corporate Financing specialist arran-ging, structuring and placing equity and debtcapital for private and listed small-/midcap com-panies. We provide our clients with growth-financ ing, acquisition-financing and/or refi -nancing advice and services, supporting them inimplementing an effective and capital market ori-ented capital structure while reducing thedependency on bank financing.

Recent Transactions (Last 14 months):

Contact:Arno Fuchs, CEO FCF Fox Corporate Finance GmbHTel.: 089 – 20 60 40 9 – 100 Burgstr. 8, 80331 [email protected] www.fcfcompany.com

44 „Im mittelständischen Segment geht noch eineganze Menge“Interview mit Martin Völker,WGZ Initiativkapital, undBruno Wanske, ECM CapitalManagement

Beteiligungsgesellschaften investieren

meist direkt in Unternehmen statt in an-

dere Private Equity-Fonds. Anders der Fi-

nanzinvestor WGZ Initiativkapital, der

sich an Mittelstandsfonds beteiligt, die

ECM Capital Management berät.

46 Die Investmentlücke im „Cleantech Private Equity“Chancen für Unternehmerund Finanzinvestoren imdeutschen MittelstandMarko Maschek, KatrinBrökelmann, Pinova Capital

Der „Cleantech“-Sektor ist in der Venture

Capital-Industrie zu einem der größten

Schlagworte geworden. Wie können Un-

ternehmer und Investoren vom Trend

profitieren, ohne sich dem Risiko einer

„Cleantech-Blase“ auszusetzen?

Unter www.vc-magazin.de

� Alle 89 Teile der Serie

Investor im Portrait

� Alle Dachfonds-Portraits

� Ein aktuelles Interview

� ... und vieles mehr!

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Ranking des Monats Tabelle des Monats

Zahl des MonatsUmfrage des Monats

Fremdfinanzierte Anleihen der 15 führenden

Banken in den USA

Bank Anleihen Ereignis

2006/2007

in Mio. USD

JPMorgan 304,8 Übernahme von Bear Stearns und

Washington Mutual

Bank of America 223,2 Übernahme von Merrill Lynch

Citi 189,8

Goldman Sachs 131,0 Umwandlung zur Geschäftsbank

Credit Suisse 118,7

Deutsche Bank 101,7

Wachovia 95,4 Zustimmung zur Übernahme durch

Citi, Gegenangebot von Wells Fargo

Lehman Brothers 88,5 Insolvenz

Merrill Lynch 88,5 übernommen von Bank of America

Morgan Stanley 58,25 Umwandlung zur Geschäftsbank

UBS 50,5

GE Capital Corp 41,5

Bear Stearns 38,4 übernommen von JPMorgan

RBS 34,1

BNP Paribas 22,9

Quelle: Capital Dynamics auf einer Datenbasis von Bloomberg

2,18

Deutschland rutscht weiter ab: Bei der Benchmark-Stu-die der European Private Equity and Venture Capital As-sociation (EVCA) verschlechtert sich Deutschland leichtmit einer Bewertung von 2,18 und rutschte auf den 22.Rang ab. Im Jahr 2006 reichte der Wert von 2,15 noch fürden 20. Platz. Gemessen wurden die steuerlich-rechtli-chen Rahmenbedingungen für das Private Equity-Ge-schäft sowie für die Ausübung unternehmerischer Akti-vitäten in 27 europäischen Ländern. Frankreich führt mit1,23 die Rangliste an, die Tschechische Republikschließt diese mit einer Kennzahl von 2,4 ab. Vor zweiJahren bildeten Irland (1,27) und Rumänien (2,35) dieSpitze bzw. das Schlusslicht.

Aus

lese

www.vc-magazin.de8 VentureCapital Magazin 11/2008

Briten führen Buyout-Liste an

Buyouts in Europa – Volumen im 1. Halbjahr 2008

Rang Unternehmen Deal-Volumen

in Mio. Euro

1 3i 12 1.654

2 Lloyds TSB Development Capital 7 119

3 CapMan Group 7 11

4 Barclays Private Equity 5 2.697

5 LBO France 5 1.953

6 21 Investimenti 5 178

7 Penta Investments 5 108

8 ISIS Private Equity 5 82

9 AAC Capital Partners 5 18

10 Babcock & Brown 4 4.802

Quelle: mergermarket

Bei den Buyout-Deals im ersten Halbjahr 2008 zeigtensich die britischen Branchenteilnehmer besonders aktiv. An der Spitze steht 3i, die allein zwölf Mal in europäische Zielunternehmen investierte.

Unternehmen spüren Kreditklemme

Jeder fünfte Unternehmer spürt im Zuge der Finanzkrisebereits eine Kreditklemme, knapp über die Mehrheit er-wartet negative Auswirkungen auf ihren Betrieb. Dassind zwei Kernergebnisse einer gemeinsamen Umfrageder Verbände „Die Familienunternehmer – ASU“ und„Die Jungen Unternehmer – BJU“, an der sich 610 Mitglie-der beteiligt haben. Weitere interessante Ergebnisse:Drei Viertel der Befragten halten eine stärkere Regulie-rung der Finanzmärkte für sinnvoll, knapp 70% denken,dass die Finanzkrise negative Auswirkungen auf die Ak-zeptanz des Wirtschaftssystems hat. Mit gut 90% sprichtsich die Mehrheit dafür aus, dass die Managerhaftungverschärft werden soll.

Auswirkung der Finanzkrise auf die Wirtschaft

positiv neutral negativ

Welche Auswirkungen 3,6% 37,5% 58,7%

erwarten Sie auf

Ihr Unternehmen?

Welche Auswirkungen auf die 0,8% 8% 90,8%

deutsche Volkswirtschaft

erwarten Sie?

Quelle: ASU / BJU; die zu 100% fehlenden Angaben sind k. A.

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Sparkassen-FinanzgruppeJU

NGv.M

ATT

Page 10: November 2008, Private Equity • Buyouts • M&A

VentureCapital Magazin 11/200810 www.vc-magazin.de

Aus

lese

Alternative Investments sind bis-lang deutlich besser durch die Kri-se gekommen als andere Assetklas-sen, betonte BAI-Vorstandsmit-glied Michael Busack Ende Septem-ber beim 7. BAI Forum des Bundes-verbands Alternative Investments.Dies sei vor allem auf das ausge-prägtere Risikomanagement beiHedgefonds und Beteiligungsge-sellschaften zurückzuführen. Ins-gesamt haben sich Hedgefondslaut Busack in den letzten Jahrenals Assetklasse in Deutschland eta-bliert und werden immer mehr voninstitutionellen Investoren ge-schätzt. Im Bereich Private Equitykonnte im ersten Halbjahr 2008 ei-ne weiter zunehmende Transakti-onsintensität beobachtet werden,allerdings verschob sich der Fokus

der Transak-tionen vonBuyouts inR i c h t u n gWachstums-und Frühpha-senfinanzie-rung. MitBlick auf daskurz zuvorangeordneteLeerverkaufsverbot der BaFin wiesder Erste Vorsitzende des BAI,Achim Pütz, in der Eröffnungsredevor mehr als 200 Zuhörern daraufhin, dass Leerverkäufe für die der-zeitige Krise der globalen Finanz-märkte nicht verantwortlich sindund sie darüber hinaus für deut-sche Hedgefonds nur eine unterge-ordnete Rolle spielen.

7. BAI Forum in Frankfurt

Junge technologieorientierte Un-ternehmen stoßen in Nordrhein-Westfalen auf ein besonders gutesFinanzierungsumfeld. Zu diesemErgebnis kommt die „Private Equi-ty Studie NRW 2008“, die die Be-deutung und Wirksamkeit von pri-vatem Beteiligungskapital in NRWbeleuchtet. Während im Bundes-durchschnitt rund 30% der Investi-tionen auf Venture Capital entfal-len, sind es an Rhein und Ruhr gut40%. Hinsichtlich der Branchen-verteilung dominieren Elektrotech-nik, EDV und Telekommunikationmit einem Anteil von 37%. Das un-terstreiche den Technologiefokus,heißt es in der Studie, da bundes-weit nur 19% in diese Sektorenfließen. Auch weniger positive Ten-

denzen werden genannt: Zwischen2002 und 2008 wurden zwar knapp20% der deutschen VC- und PrivateEquity-Investitionen in NRW ge tä -tigt, das liegt aber vorrangig angroßen Deals in den Jahren 2003und 2004. Im Gegensatz dazu sei esden Südländern Bayern und Baden-Württemberg gelungen, mehr Fi-nanzierungen anzuziehen, als esvon der Größe ihrer Regionalwirt-schaft zu erwarten gewesen sei.Acht Fallstudien, die verschiedeneFinanzierungsanlässe, Branchenund Standorte beleuchten, rundendie Studie ab. Sie steht kostenfreizum Download auf der Website des Private Equity Forums NRW(www.private-equity-forum.de) be-reit.

NRW: vorteilhaft für Hightech-Start-ups

Der Investmentclub BörsebiusZentral ist zum neuen Großak-tionär bei der Deutsche Effecten-und Wechsel-Beteiligungsgesell-schaft AG (DEWB) aus Jena aufge-stiegen. Die Kölner haben EndeSeptember bekannt gegeben, dasssie ein Aktienpaket von insgesamt21,2% erworben haben. Die Über-schreitung mehrerer gesetzlicherStimmrechtsmeldeschwellen re-sultierte aus der Zusammenlegungverschiedener rechtlich selbst-ständiger bereits bei der DEWBbeteiligter regionaler Investment-clubs. Nach eigenen Angaben ver-waltet Börsebius Zentral ein Ver-mögen von über 100 Mio. Euro undzählt mehrere hundert Mitglieder.Darüber hinaus gab der SchweizerInvestor Bluehill ID AG Anfang Ok-tober bekannt, dass er seinen An-teil an DEWB auf über 5% erhöhthat.

Neuer Großaktionärbei DEWB

Zahl der Kandidatenjährlich verdoppelt

Achim Pütz

Seit ihrer Gründung 2002 ist dieChartered Alternative InvestmentAnalyst (CAIA) Association rapidegewachsen. Allein 2008 habenmehr als 6.700 Personen das welt-weit einheitliche Prüfungspro-gramm durchlaufen, das einen pro-funden Wissensstand in den Berei-chen Hedgefonds, Private Equity &Co. abverlangt. Damit hat sich dieZahl der Teilnehmer jährlich mehrals verdoppelt. Ähnlich wie die inder Finanzbranche schon längeretablierte Weiterbildung zum Char-tered Financial Analyst (CFA) setztauch CAIA auf das Selbststudiumund anschließende Tests. Mehr Informationen zum Programm innebenstehendem Interview undunter www.caia.org.

In der Sonderbeilage Hightech-Region Hannover (VentureCapital Magazin10/2008) wurden die Bildunterschriften zu den Fotos im Vorwort vertauscht.Regierungspräsident Hauke Jagau ist rechts zu sehen, OberbürgermeisterStephan Weil links. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.

Page 11: November 2008, Private Equity • Buyouts • M&A

Nachgefragt bei Craig Asche, Geschäftsführer der

Chartered Alternative Investment Analyst (CAIA) Association

Auslese

VC-Magazin:Wen wollenSie mit IhremW e i t e r b i l -dungsangeboterreichen?Asche: Jeden,der sich mitalternativenInvestmentsbeschäftigt. Dazu gehören Fonds -manager und Berater, aber auchdie Regulierungsbehörden und dieInvestoren selbst, also Pensions-fonds, Stiftungen und SovereignWealth Funds.

VC-Magazin: An welchem Punktder Karriere sollte man an IhremProgramm teilnehmen?Asche: Wir setzen mindestens einvolles Jahr an relevanter prakti-scher Erfahrung voraus. Die meis -

ten Kandidaten sind aber wesent-lich länger in der Branche tätig –durchschnittlich zwischen fünf undzehn Jahren.

VC-Magazin: Welche Wissensgebie-te deckt CAIA derzeit ab?Asche: Alle nicht traditionellen Ka-pitalanlagen. Dazu zählen wir ins-besondere Hedgefonds, PrivateEquity, Venture Capital, ManagedFutures, CTA-Investments, Immobi-lien und Infrastruktur.

VC-Magazin: Erwarten Sie Auswir-kungen der Kapitalmarktturbulen-zen auf die Teilnehmerzahlen?Asche: Die Kreditkrise unter-streicht die Notwendigkeit einerbesseren Ausbildung in unserer In-dustrie. Letztlich könnte sie damitdazu führen, dass das Interesse anCAIA weiter wächst, weil Arbeit-

nehmer ihren Marktwert mit die-sem Programm erhöhen können.

VC-Magazin: Sie verwalten auchdas Vermögen Ihres Family Office.Wie investieren Sie selbst im aktu-ellen Marktumfeld?Asche: Wir suchen nach Chancen,die sich im Zuge der Kreditkrise er-geben. In der Vergangenheit habenvergleichbare Situationen aus-nahmslos zu großartigen Gelegen-heiten geführt, die man nutzenkonnte, wenn man richtig aufge-stellt war. Im gegenwärtigen Markt -umfeld sollte man daher Liquiditätvorhalten. Unsere Favoriten für dieZeit nach der Krise sind Infrastruk-tur und Private Equity.

VC-Magazin: Vielen Dank für dasGespräch!

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Craig Asche

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bleiben möchten?

Impera Total Return AG ist eine börsennotierte Beteiligungsgesellschaft, die seit 2004 innovativeUnternehmen in Renewable Energies aktiv begleitet.

Wir haben bereits in folgende Unternehmen und Unternehmer erfolgreich investiert:

KONTAKT: Günther Paul Löw / Carsten Maybach, Impera Total Return AG, Savignystraße 63,60325 Frankfurt am Main, Tel.: 069-742277-0, [email protected]

Page 12: November 2008, Private Equity • Buyouts • M&A

Der Zusammenbruch an der WallStreet wird nicht nur auf den Fi-nanzsektor gravierende Auswir-kungen haben, sondern auch aufeuropäische Industrieunterneh-men. Davon sind 98% der führen-den Restrukturierungsexperten Eu-ropas überzeugt. Die Befragten er-warten Restrukturierungsaktivitä-ten besonders im Einzelhandel,dem Finanzsektor und der Bau- undImmobilienbranche. Auch bislanggesunde Industriezweige dürften inden nächsten zwölf Monaten ver-stärkt von Restrukturierungen be-troffen sein. Vorrangig wurden dieSektoren Chemie, Arzneimittel, Rei-se- und Freizeitindustrie sowie Te-lekommunikation genannt. Einenstarken Konjunkturrückgang er-warten 81% der Experten in Groß-

britannien, 53% in Deutschland und51% in Frankreich. Darüber hinausist mit 54% die Mehrheit der befrag-ten Fachleute der Ansicht, dass dieLiquiditätskrise das Private Equity-Geschäftsmodell in Europa dauer-haft verändert habe. Die Finanzin-vestoren seien verstärkt genötigt,den Eigenkapitalanteil der Portfo-liounternehmen zu erhöhen undkleinere sowie mittlere Unterneh-men in ihre Portfolios zu nehmen.Außerdem stünden sie unter demZwang, sich stärker als bisher aufoperative statt finanzielle Maßnah-men zu konzentrieren. Im Rahmender Studie ließ AlixPartners 59führende Banker, Anwälte, Fonds -manager und andere Restrukturie-rungs- und Turnaroundexpertenaus ganz Europa befragen.

VentureCapital Magazin 11/200812 www.vc-magazin.de

Aus

lese

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Smart Investor 11/2008• Aktienmarkt: Ab jetzt sind am Aktienmarkt die Bullen los

• Internet-Aktien: Mit den Konsoli-dierungs-Gewinnern profitieren

• Cashwerte: Analytisch eine ganzklare Sache

• USA vor der Wahl: Wie tickt diesesLand, und was wird Obama bringen?

Mehr unter www.smartinvestor.de

Cross Links

Private Equity in NRW – eine Erfolgsstory

Um die herausragende Bedeutung von Nordrhein-Westfalen nicht nur als Wirtschafts-, sondern auchals Venture Capital- und Private Equity-Standort gehtes in einer vom Private Equity Forum NRW e.V. an-lässlich des 10-jährigen Vereinsjubiläums herausge-gebenen Studie. Neben einer umfassendenMarktanalyse enthält die Ausarbeitung auch detail-lierte Fallstudien aus abgeschlossenen Transaktio-nen sowie die Profile von rd. 60 in NRW ansässigenVC- und PE-Anbietern.

Die Studie kann kostenlos per E-Mail [email protected] als elektronischesoder gebundenes Exemplar angefordert werden.

Finanzkrise wird europäische Unternehmen hart treffen

GoingPublic Magazin 11/2008

• Titelstory: Bahn-IPO hat Verspätung

• Bedeutung des FinanzstandortsDeutschland• M&A und Private Equity in & nachder Krise• Corporate Governance Trends 2008

Mehr unter www.goingpublic.de

Flop

Bereits zum sechsten Mal fand der„Investor AllStars“ statt, der sichals eine Art „Oscar“ der europäi-schen Venture Capital-Szene eta-blieren möchte. Als beein-druckendste Venture Capital-Inves -tition des Jahres („Deal Envy of theYear“) wurde die Adconion MediaGroup aus München ausgezeich-net. Ausschlaggebend war die Fi-nanzierungsrunde von 80 Mio. USD(fast 60 Mio. Euro), die hauptsäch-lich durch Index Ven tures geleistetwurde. In der Rubrik „Equity GapFund of the Year“ (Investitionenniedriger als eine Mio. Euro) setztesich der High-Tech Gründerfondsdurch. Zu den Nominierten ausDeutschland gehörten ferner u. a.das Netzwerk Nordbayern („Pri -vate Investor Network of theYear“), Earlybird („Exit of the Year”für Alantos) und Wellington Part-ners („Venture Capital Fund of theYear“).

Investor AllStarsAward: zweideutsche Sieger

�TOP

Page 13: November 2008, Private Equity • Buyouts • M&A

PRIVATE EQUITY · REAL ESTATE · INFRASTRUCTURE

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Page 14: November 2008, Private Equity • Buyouts • M&A

VentureCapital Magazin 11/200814

Cash is King

Mittelstandsfinanzierung in der Finanzkrise

Bedroht die Krise der Finanzmärkte auch das Geschäftsmo-dell der Private Equity-Gesellschaften? Zumindest bei denGroßen der Branche stehen die Zeichen auf Sturm: Nachdem Ende der Kredithausse im vergangenen Jahr ist dasTransaktionsvolumen weltweit dramatisch eingebrochen –in erster Linie weil fremdfinanzierte Milliardendeals kaumnoch durchführbar sind. Die Situation hat sich nach demBeinahe-GAU an den Finanzmärkten noch einmal deutlichverschärft; wann die Liquiditätsengpässe auf den internatio-nalen Kapitalmärkten wieder beseitigt sein werden, istnicht absehbar. Davon bleibt auch das Buyout-Geschäft imSmall und Mid Cap-Segment nicht verschont, aber noch isthier keine Weltuntergangsstimmung ausgebrochen.

Kreditvergabe noch restriktiverIm ersten Halbjahr 2008 haben deutsche Private Equity-Gesellschaften investiert wie nie zuvor. Rund 1,8 Mrd. Eu-ro flossen im Zuge von Buyout-Investments in deutscheUnternehmen, etwa 20% mehr als im Vergleichszeitraumdes Vorjahres. Die durchschnittliche Höhe pro Invest-ment bewegte sich dabei zwischen 25 Mio. Euro (2007)und 30 Mio. Euro (2008). Trotz dieses starken ersten Halb-jahres lässt die Statistik des Bundesverbandes DeutscherKapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) die aufziehen-den Gewitterwolken erahnen: Das für zukünftige Buyout-Aktivitäten vorgesehene Fundraising-Aufkommenschmolz deutlich. Nachdem viele Gesellschaften 2007neue Fonds schließen und allein im ersten Halbjahr 2007knapp 1,4 Mrd. Euro akquirieren konnten, ging das Volu-men im selben Zeitraum 2008 auf 481 Mio. Euro zurück. Mit

den verbliebenen Mitteln in ihren Fonds werden die Buy-out-Häuser anders wirtschaften müssen als gewohnt, denn„Leverage-Finanzierungen werden zunehmend schwieri-ger werden, da die Banken die Kreditvergabe auf längereSicht sehr viel restriktiver handhaben werden. Das bedeu-tet, dass privates Eigenkapital eine wichtigere Rolle spie-len wird“, erläutert Dr. Andreas Kogler, Vorstand der capi-ton AG, die sich an größeren mittelständischen Unterneh-men im deutschsprachigen Raum beteiligt. Diesen Ein-druck bestätigt Oliver Kehren, Leiter der Special SituationGroup Europe bei Morgan Stanley in London: „Die Bankengehen selektiver vor als bisher. Investitionen, die vor eini-gen Monaten noch ohne weiteres machbar gewesenwären, werden heute nicht mehr finanziert.“

Dealflow noch intaktWie sich die veränderteSituation auf den Dealflowder Buyout-Gesellschaf-ten auswirkt, darübersind die Meinungen nochgeteilt. Florian Hirsch-mann, Rechtsanwalt inder Private Equity- undCorporate-Abteilung vonAshurst in Frankfurt,meint: „Die großen Buy-outs im Milliardenbereichsind zwar seltener gewor-den, aber bisher sind ins-

www.vc-magazin.de

Tite

lthem

a

Dr. Andreas Kogler, capiton

Deutschland Frankreich UK Europa Total US Weltweit

Rückgang der M&A-Transaktionen bereits erkennbar

20.000

8.000

6.000

4.000

2.000

0

Quelle: Thomson Financial

Anzahl H1/2007H1/2008

-30,1% -38,3%

-20,4%

-23,6%

-20,3%

-15,4%

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besondere die Small, aber auch die Mid Caps davon kaumbetroffen. In diesen Segmenten haben die Gesellschaftenschon immer auch mit eigenem Equity operiert. Ich glau-be nicht, dass der Dealflow in diesem Bereich schlagartigabreißen wird. Viele kürzlich erst geschlossene Fondssind gut gefüllt, und die Private Equity-Häuser werden ih-re Investments finden und auch realisieren.“ Dagegen sagtDr. Hans Bethge, Partner bei Angermann M&A Internatio-nal: „Wir gehen davon aus, dass der Dealflow deutlichdünner werden wird, das zeigt auch der Austausch mitKollegen im europäischen Ausland, wo es im Mid Cap-Seg-ment zum Teil noch viel düsterer aussieht. Da wir aberweiterhin Projekte in der Pipeline haben, sind wir sicher,dass wir bis Ende des Jahres noch einige Transaktionenbegleiten werden.“ Dass das Thema Dealflow kontroversbeurteilt wird, zeigt, dass die Ereignisse auf den Finanz-märkten nicht unbedingt nur negative Auswirkungen aufdas M&A-Geschäft haben. Wer im aktuellen Marktumfeldzukaufen möchte, profitiert von fallenden Bewertungen.Dazu capiton-Vorstand Kogler: „Die Krise schlägt auf dieRealwirtschaft durch und die Prognosen für die Unterneh-men werden schlechter. Das hat bereits dazu geführt, dassdie Unternehmensbewertungen schon jetzt deutlich nachunten gehen.“ Angermann-Partner Bethge weist jedochdarauf hin, „dass wir heute immer noch auf dieselben Bi-lanzen aus dem Jahr 2007 schauen, auf die wir auch vordem Ausbruch der Krise geschaut haben. Oft wollen Ver-käufer deshalb nicht akzeptieren, dass ihr Unternehmenplötzlich niedriger bewertet wird.“

Mittelstand mit dem Rücken zur Wand?Die Krise an den Finanzmärkten führt dazu, dass die chro-nisch unterkapitalisierten Unternehmen im deutschenMittelstand unter enormen Druck geraten. Kredite werdenkrisenfest gemacht. Dazu wird dringend Eigenkapitalbenötigt. „Aber die Finanzierungsmöglichkeiten überBankdarlehen werden deutlich eingeschränkt werden, Un-ternehmen, die ihre Eigenkapitalquote nicht aus dem lau-fenden Geschäft erhöhen können, müssen anders an Ei-

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Buyouts Fundraising

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professioneller geworden. In den nächsten Jahren wirddie klassische Kreditanalyse wieder ganz hoch im Kursstehen. Man kehrt zurück zu dem klassischen mittelstän-dischen Geschäft, das die Banken immer schon gemachthaben, und das bedeutet Fundamentalanalyse von Kre -dit risiken und nicht mehr das von irgendwelchen RatingTools gesteuerte Verteilungsprinzip nach der Gießkan-ne.“

Längerer Atem erforderlichDie problematische Eigenkapitalquote im deutschen Mit-telstand wird im Verbund mit der restriktiveren Kredit-

genkapital herankommen, und das ist die Chance für Fi-nanzinvestoren“, glaubt Andreas Kogler. Schließlich ste-hen auch mezzanine Beteiligungsformen kaum noch zurVerfügung. Investmentbanker Oliver Kehren geht zwardavon aus, dass eigenkapitalähnliche Finanzierungsfor-men auch zukünftig angeboten werden, „aber ob sich einUnternehmen die weiterhin leisten kann, ist fraglich. DieAnbieter sind vorsichtiger geworden und die Finanzie-rungskosten fallen dadurch deutlich höher aus als nochvor ein paar Monaten.“ Kehren geht davon aus, dass dieHausbanken stattdessen eine Renaissance erleben wer-den: „Das Hausbankprinzip in Deutschland ist deutlich

16 VentureCapital Magazin 11/2008

Bernd Luxa vom VentureCapital Magazin sprach mit Mar-kus Paffenholz, stellvertretender Leiter Structured Financeim Bereich Firmenkunden der HSH Nordbank AG, über dieAuswirkungen der Finanzmarktkrise.

VC-Magazin: Herr Paffenholz, wie beurteilen Sie das ge-genwärtige Marktumfeld für mittelständische Buyouts?Pfaffenholz: Die Auswirkungen der Krise sind auch imSegment der mittelständischen Buyouts spürbar. Trans-aktionen aus Branchen mit hoher Zyklizität oder Saiso-nalität werden sehr kritisch gesehen und sind zum Erlie-gen gekommen. Noch stärker als bisher wird auf stabileund nachhaltige Cashflows des zu erwerbenden Unter-nehmens geschaut.

VC-Magazin: Welche Eigenkapital- oder eigenkapitalna-hen Finanzierungsangebote stehen derzeit für die Unter-nehmensfinanzierung offen? Paffenholz: In einem sehr begrenzten Umfang steht Pro-gramm-Mezzanine zur Verfügung, sofern der Risikoappe-tit bei einzelnen Banken vorhanden ist, individuelles Me-z za nine bei größeren Transaktionen. Darüber hinaussind weiterhin bankenunabhängige Mezz-Provider amMarkt erkennbar, insbesondere, da hier eine gewisse An-lagenotwendigkeit bestehen dürfte. Auch Beteiligungs-kapital ist grundsätzlich noch verfügbar. Hingegen istder Hybrid-Bondmarkt derzeit ausgetrocknet.

VC-Magazin: Wie beeinflusst die Finanzmarktkrise bis-her die Finanzlage im deutschen Mittelstand?Paffenholz: In der Regel haben gerade die größeren Mit-telstandskunden ihre Hausaufgaben gemacht und dürf-ten nach heutiger Einschätzung mittelfristig „durchfinan-ziert“ sein. Direkten Einfluss haben auf jeden Fall die er-höhten Margen, die Mittelstandskunden beim Neuab-schluss von Verträgen zu zahlen haben, da sie grundsätz-lich Cashflow-belastend wirken. Darüber hinaus zeich-nen sich Tendenzen zu kürzeren Laufzeiten und Margen-zusagen ab. Auch sehen wir Verschiebungen bereits ge-planter Finanzierungen – und damit Investitionen – indas Jahr 2009 in Erwartung einer Abschwächung der Fi-nanzmarktkrise.

VC-Magazin: Und wie ist esim Moment um den Dealflowbestellt?Paffenholz: Bei den Buy -outs ist eine starke Abküh-lung gegenüber den Boom-jahren 2006 bis Mitte 2007 zuspüren; derzeit, also seitSeptember dieses Jahres,kommen kaum neue Trans-aktionen in den Markt. Wirsehen verstärkt Absagen

oder Verschiebungen, da Kaufpreisvorstellungen auf derVerkäuferseite immer schwerer realisierbar sind und dieFremdfinanzierung signifikant teurer und auch schwieri-ger wird. Insgesamt zieht sich der Abschluss von Trans-aktionen derzeit deutlich in die Länge. Auch außerhalbder Buyouts ist speziell bei größeren Transaktionen wieClub Deals oder Syndicated Loans ein Rückgang spürbar,die Umsetzung des Dealflows konzentriert sich klar aufdie Key Accounts.

VC-Magazin: Gibt es Veränderungen in der Strukturie-rung eines Buyouts im aktuellen Marktumfeld im Ver-gleich zur Zeit vor anderthalb Jahren, als die Welt nochin Ordnung war?Paffenholz: Die Kaufpreis-Multiples wie auch Fremd -kapital-Multiples für Buyouts sind deutlich moderaterals vor anderthalb Jahren. Mezzanine und Second Lien-Anteile sinken, während Senior- und Equity-Anteile relativ an Bedeutung gewinnen. Club Deals, also das ge-meinsame Underwriting der Banken von Beginn an, sindhäufiger zu finden, alleinige Underwritings finden indesfaktisch nicht mehr statt. Auch auf Seiten der PrivateEquity-Sponsoren gibt es zunehmend gemeinsame Käu-fe. Covenants spielen weiterhin eine wichtige Rolle, dieMargen sind deutlich angestiegen.

VC-Magazin: Herr Paffenholz, vielen Dank für dieses Ge-spräch!

„Abschluss von Transaktionen zieht sich deutlich in die Länge“

Markus Paffenholz

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VentureCapital MagazinSponsoring-Partner 2008

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VentureCapital Magazin 11/200818

vergabe der Banken dazu führen, dass sich die Unterneh-men nach alternativen Finanzierungsquellen umsehenmüssen. Mezzanine Beteiligungsformen kommen für vie-le Unternehmen nicht mehr in Frage. Die Marktteilneh-mer im mittleren Buyout-Segment gehen deshalb davonaus, dass sich weiterhin Geschäftsmöglichkeiten für sie

ergeben werden. Die Unter-nehmensbewertungen fal-len niedriger aus, „gleich-zeitig müssen die Buyout-Gesellschaften für Transak-tionen einen höheren Eigen-kapitalbedarf einkalkulie-ren. Gesucht werden des-halb nachhaltige, langfristi-ge Engagements, nichtmehr der schnelle Exit.Auch ist es aufgrund des ge-zwungenermaßen erhöhtenEigenkapitaleinsatzes derBuyout -Gese l l scha f tennoch entscheidender, Ziel-

gesellschaften auf Herz und Nieren zu prüfen“, istRechtsanwalt Hirschmann überzeugt. Diese Ansicht teiltKehren: „Die Strukturierungeines Buyouts kann nichtmehr so ambitioniert seinwie bisher. Die Buyout-Häu-ser brauchen deutlich mehrEigenkapital, nicht nur inder Stunde Null, sondernauch in den folgenden Jah-ren, wenn sich das Beteili-gungsunternehmen auf demMarkt bewähren muss.“ Da-zu wird sich die Methodeändern, mit der die Finanz -investoren den Unter -nehmenswert steigern.

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Auswirkung der Subprime-Krise auf das

Finanzierungsverhalten der Banken

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Quelle: Umfrage der Rödl Consulting AG unter 277 in Deutschland

tätigen Private Equity-Häusern im Frühjahr 2008

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Kehren bringt es auf den Punkt: „Wenn man sich bei ei-nem Buyout bisher eher auf die Finanzfragen konzen-triert hat, wird es in Zukunft auch darauf ankommen, ineiner Art Market Due Diligence Geschäftsfälle zu konstru-

ieren, die sich auch dann rechnen, wenn sich der Markteinmal seitwärts bewegt.“

Fazit:Anders als ihre großen Geschwister sind die Buyout-Häu-ser im mittleren Marktsegment trotz Finanzmarktkrisenoch relativ komfortabel positioniert: Sie verfügen überausreichende Mittel, um weiterhin Transaktionen inihrem Segment schultern zu können, und profitieren da-bei von gesunkenen Unternehmensbewertungen. Wer je-doch auf einem reifen Portfolio sitzt, dürfte in den nächs -ten Monaten alle Hände voll zu tun haben. Schließlichgilt es, die Beteiligungen auf den absehbaren Konjunktur -einbruch vorzubereiten. Und wer in diesen Tagen nichtverkaufen muss, wartet wie der Frosch im Märchen der

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Auswirkung der Subprime-Krise auf die

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Quelle: Umfrage der Rödl Consulting AG unter 277 in Deutschland

tätigen Private Equity-Häusern im Frühjahr 2008

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„Was wir derzeit auf dem Kapitalmarktsehen, ist von historischer Dimension“

Interview mit Michael Schneider, Vorstandsvorsitzender der LfA Förderbank Bayern

Das Vertrauen in die traditionellen Geschäftsbanken ist dahin, die Aktienkurse rauschen in den Keller, und Pessi -misten prophezeien gar einen Zusammenbruch unseres Finanzsystems. Traditionell sollen die deutschen Förder-banken dort einspringen, wo die private Kreditwirtschaftversagt. Da dies derzeit in einem bisher ungesehenen Aus-maß zu beobachten ist, dürfte den Förderbanken die größteAufgabe seit dem Wiederaufbau Deutschlands nach demzweiten Weltkrieg bevorstehen. Michael Schneider, Vor-standsvorsitzender der LfA Förderbank Bayern, spricht überdie Finanzkrise, die Arbeit einer Förderbank und PrivateEquity.

VC-Magazin: Benjamin Franklin sagte: Wenn du den Wertdes Geldes kennen lernen willst, versuche, dir etwas zuleihen. Brauchen wir deshalb Förderbanken?Schneider: Da ist schon etwas dran. Wenn man zwar einegute Geschäftsidee hat, aber keine banküblichen Sicher-heiten, ist es nicht leicht, einen Kredit zu bekommen. Hierkönnen Förderbanken ganz konkret helfen.

VC-Magazin: Wie steht es denn um die vielen kleinen Un-ternehmen, die jährlich einen Nachfolger suchen?Schneider: Auch die brauchen Unterstützung, und auchhier sind wir aktiv: Fast 50% der jährlich rund 2.000 vonuns geförderten Gründungen sind Betriebsübernahmen.Dabei werden mindestens 30.000 Euro über von uns aus-gegebene Kredite investiert – im Schnitt sind es zwischen110.000 und 130.000 Euro. Es handelt sich also um größe-re Investitionen, die auch einen positiven Arbeitsplatz -effekt haben.

VC-Magazin: Die Kapitalmarktkrise zieht immer größereKreise. Wie lange kann der deutsche Mittelstand den Tur-bulenzen noch trotzen?Schneider: Niemand ist Prophet, und das, was wir derzeitauf dem Kapitalmarkt erleben, ist schon von historischerDimension. Es ist erfreulich, wie gut das bisher die Real-wirtschaft und auch der Mittelstand weggesteckt haben.Da wir insbesondere in Bayern von einer guten Ausgangs-position kommen, bin ich vorsichtig optimistisch, dassdie Turbulenzen nicht so hart durchschlagen. Als Förder-bank werden wir versuchen, negative Auswirkungen aufdie Finanzierungsbedingungen abzufedern.

VC-Magazin: Die gefürchtete Kreditklemme sehen Sie al-so nicht?Schneider: Bisher nein. Ich gehe aus zwei Gründen auchnicht davon aus, dass es zu einer Kreditklemme kommenwird: Zum einen, weil die Banken mittlerweile gesehen ha-ben, dass ihr Eigenkapital besser genutzt wird, wenn sieechtes Kreditgeschäft und nicht Kreditersatzgeschäft be-treiben; zum anderen können etwa die öffentlichen För-derbanken auf der Refinanzierungsseite doch ganz erheb-lich helfen.

VC-Magazin: Was ist dann die größte Herausforderung,die der Mittelstand in Bayern in den nächsten Jahren zubewältigen hat?Schneider: Ich denke, dass das die Nachfolgeregelung beimittelständischen Unternehmen ist. Wir haben einegroße Zahl gut eingeführter Mittelständler mit vielen Ar-beitsplätzen, wo der Generationenübergang bevorsteht.Leider ist es in vielen Fällen so, dass nicht der geboreneNachfolger aus der Familie bereitsteht, sondern man hiersuchen muss. Das kann man gar nicht früh genug ange-hen.

VC-Magazin: Ihre Förderangebote können ausschließlichüber die Hausbanken in Anspruch genommen werden.Warum?Schneider: Das hat eine Reihe von Gründen. Zunächst dieArbeitsteilung, die natürlich sehr ressourcenschonendist. Wir haben rund 300 Mitarbeiter in der LfA. Sie könnensich vorstellen, dass wir ein Vielfaches bräuchten, wennwir nicht über die Hausbanken gehen würden. Ein weite-rer Grund ist die Risikoprüfung durch die Hausbank. Dadiese bereit sein muss, ein Risiko ganz oder teilweise zu

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Michael Schneider (links) empfing Mathias Renz vom VentureCapital Magazin in denRäumen der LfA Förderbank Bayern.

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übernehmen, findet eine direkte Prüfung vor Ort statt. Eskommt aber noch ein weiterer Punkt hinzu. Wenn wir alsöffentliche Förderbank direkt Kredite ausreichen würden,kann man sich vorstellen, dass wir immer dann gefordertwerden, wenn es bei privaten Banken nicht läuft. Das wür-de zu einer einseitig negativen Risikoselektion führen, mitder wir nicht mehr vernünftig wirtschaften könnten.

VC-Magazin: Glauben Sie, dass Ihre Produkte bei den bay-rischen Unternehmern ausreichend bekannt sind?Schneider: Unser Bekanntheitsgrad bei den Unterneh-men stellt uns nicht ganz zufrieden. Hier wollen wir auf je-den Fall noch mehr Präsenz zeigen. Allerdings liegen wirim Verhältnis zur bundesweit tätigen KfW gar nicht soschlecht. Woran wir auch arbeiten, ist unsere Bekannt-heit bei Mittlern wie den Kammern, Steuerberatern undWirtschaftsprüfern, insbesondere auf zahlreichen Veran-staltungen. Und um unsere Kontakte zu den Geschäfts-banken auszubauen, haben wir eine eigene Vertriebs- undBeratungsinitiative gestartet.

VC-Magazin: Zum Stichwort KfW: In mehreren Geschäfts-bereichen arbeiten Sie intensiv mit der Förderbank desBundes zusammen. Befürchten Sie angesichts der hohenBelastungen aus der Finanzkrise ein rückläufiges Engage-ment der KfW in der Mittelstandsförderung?Schneider: Die Vorstände der KfW haben mehrfach er-klärt, dass man sich gerade in der jetzigen Zeit auf dieKernaufgabe der Wirtschaftsförderung konzentrierenmöchte und hier insbesondere die kleineren und mittle-ren Unternehmen im Brennpunkt stehen. Das ist genaudie Klientel, die wir mit unseren Programmen auch an-sprechen. Deshalb denke ich, dass der Mittelstand auchweiterhin gute Förderangebote erhalten wird.

VC-Magazin: Mit Bayern Kapital und der BayBG gehörenein rühriger Frühphasenfinanzierer und eine der größtenmittelständischen Beteiligungsgesellschaften zur LfAGruppe. Wie zufrieden sind Sie mit der Entwicklung derbeiden Gesellschaften?Schneider: Bayern Kapital finanziert seit zwölf Jahrentechnologiegetriebene junge Unternehmen. Diese Gesell-schaft hat sich sehr gut etabliert. Wir haben den Techno-logiefonds Bayern und sind gerade dabei, aus der Clus -teroffensive heraus neue Clusterfonds aufzustellen, diedann den Anschluss an den auslaufenden Technologie-fonds darstellen. Dennoch braucht die Bayern Kapital zu-mindest bei den größeren Finanzierungen einen privatenLead-Investor – hier ist aber leider ein Engpass festzustel-len. Bei der Bayerischen Beteiligungsgesellschaft wird aufder ganzen Breite des Mittelstands ein gutes Geschäft ge-macht. Im Zuge der Finanzmarktkrise spürt die BayBG eindeutliches Anziehen der ohnehin schon über das letzteJahr gestiegenen Nachfrage, beispielsweise weil Genuss-rechtsprogramme wie Preps nicht mehr ausplatziert wer-den können.

VC-Magazin: Was halten Sie von privatwirtschaftlichenPrivate Equity-Gesellschaften?Schneider: Sie haben eine sehr wichtige Funktion amMarkt, aber in der Regel Schwerpunkte, die für die kleine-ren Mittelständler nicht so passen. Erstens geht es meis -tens um größere Einheiten; zweitens wollen sie oft Mehr-heitsbeteiligungen einnehmen und Einfluss auf die Ge-schäftstätigkeit ausüben; drittens wird oft ein unverhält-nismäßig kurzfristiger Exit angestrebt.

VC-Magazin: Was wünschen Sie sich für den StandortDeutschland?Schneider: Das wichtigste sind aktuell eine Stabilisierungund die Vertrauensbildung im Finanzsektor. Für den Mit-telstand wünsche ich mir, dass der – in Bayern stark aus-geprägte – Innovationsgeist anhält. Denn wir sind in ei-nem globalen Wettbewerb, in dem man ständig besserwerden muss, um an der Spitze zu bleiben.

VC-Magazin: Wobei können Sie am besten abschalten?Schneider: Am besten gelingt mir das, wenn ich mit mei-ner Frau in den Bergen unterwegs bin. Aber das gehtnatürlich nicht immer. Sehr gern höre ich gute Opernmu-sik, Wagner oder Verdi, und genieße dazu vielleicht eingutes Glas Rotwein.

VC-Magazin: Vielen Dank für das Gespräch!

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Zum Gesprächspartner

Michael Schneider ist Vorstandsvorsitzender der LfAFörderbank Bayern. In den ersten neun Monaten 2008hat die LfA Förderbank Bayern 1,9 Mrd. Euro an zins-günstigen Darlehen zugesagt, rund 18% mehr als imVorjahreszeitraum. Neben Darlehen gehören auch Ri-sikoentlastungen sowie – über Unternehmen der LfAGruppe – Beteiligungskapital zu den Angeboten derFörderbank des Freistaates Bayern.

VentureCapital Magazin 11/2008 21www.vc-magazin.de

„Für den Mittelstand

wünsche ich mir,dass der

Innovationsgeistanhält.“

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Dr. Andreas Fendel

Teil 26 der Serie: Köpfe der deutsch sprachigen Private Equity-Szene

Menschen & Macher

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13 Jahre später ist aus Quadriga Capital eine 40 Mitarbeiterstarke, weltweit aktive Private Equity-Gesellschaft mit denSchwerpunkten Unternehmensnachfolge, Verselbstständi-gung von Konzerntöchtern und Finanzierung von Wachs-tumsstrategien geworden. Aktuell befinden sich zwölf Un-ternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen im Port-folio, darunter namhafte Unternehmen wie Jack Wolfskin,Eterna, Tectum, Palmers oder die Essmann Gruppe.

Private und soziale EngagementsAuch wenn Fendel beteuert, die Portfoliounternehmensehr eng und hands-on zu begleiten, behält er Details zueinzelnen Unternehmen lieber für sich: „Unsere Aufgabeist es, die Rahmenbedingungen für das Management zuschaffen. Doch die Unternehmen müssen als eigenes so-ziales Gebilde auftreten, und somit gehören die Erfolgeauch den Unternehmern und ihren Mitarbeitern. Wir hal-ten uns hier gerne in der zweiten Reihe zurück.“

Eher bedeckt hält sich der dreifache Familienvaterauch, wenn es um sein Privatleben geht. Als leidenschaftli-cher Sportler beginnt er seinen Tag oft mit einem Zehn- Kilometer-Lauf. Auch Skifahren und Segeln gehören zu seinen Hobbys. Und dann ist da noch das Engagement sei-ner Frau, das der Wahl-Frankfurter mit Rat, Tat und mo-netärer Zuwendung unterstützt. Mit probono oneworld(www.probono-oneworld.de) hat sie eine soziale Organisa-tion aufgebaut, die Schulpartnerschaften organisiert – zwi-schen Ländern des Südens und deutschen Schulen. Fen-del: „Das ist sehr spannend. Die Förderung der Sozialkom-petenz von Jugendlichen sowie von Bildung in armen Län-dern ist in unserer globalen Welt unverzichtbar.“

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Er dürfte wohl einer der ersten gewesen sein, der inDeutschland zum Thema „Venture Capital“ promovierte:Dr. Andreas Fendel, heute Gründungspartner bei QuadrigaCapital, verfasste in den Jahren 1982 bis 1984 seine Doktor-arbeit bei einem Unternehmen, das einen erwerbswirt-schaftlich strukturierten Venture Capital-Fonds auflegenwollte. „Ich konnte so die schriftliche Arbeit mit einer prak-tischen Tätigkeit verknüpfen“, erinnert sich der heute 51-Jährige. Um die Praxis kennen zu lernen, verbrachte er eini-ge Monate im Silicon Valley und in Boston. Zuvor hatte ersein BWL-Studium an der Universität Köln abgeschlossen.

Genes, Citibank, „Walk-out“Nach Fertigstellung der Dissertation heuerte er im Be-reich Gründungs- und Expansionsberatung sowie VentureCapital-Finanzierung bei der Genes Beteiligungsberatungin Köln an. „In Deutschland steckte noch alles in den Kin-derschuhen“, sagt Fendel und ergänzt: „Man leistete ei-nen Beitrag beim Entstehen einer Branche, auch wenn dieRahmenbedingungen damals noch keineswegs vorhan-den waren.“

Als im Jahr 1987 die Citigroup anfragte, ob Fendel dasdeutsche Beteiligungsgeschäft begleiten und mit gestal-ten möchte, musste er nicht lange überlegen. „CVC wardamals eine Bank-Organisation, die einige Jahre lang rela-tiv erfolglos versucht hatte, das klassische Venture Capi-tal in Deutschland erfolgreich zu praktizieren“, bekenntFendel, der die Herausforderung annahm. „Wir waren daserste Team, das Buyouts in Deutschland als Geschäftsmo-dell entdeckt und mit Sachtler den ersten Buyout im klas-sischen Sinn durchgeführt hat. Es folgten spannende Jah-re mit interessanten Transaktionen, u. a. dem Erwerb vonUHU von SmithKline Beacham. Ende 1990 folgte das, wasFendel heute einen „Walk-out“ nennt: „Wir haben die Ab-teilung herausgelöst und in ein eigenes Unternehmentransformiert. Wir hatten das mit der Bank zuvor langediskutiert“, erläutert Fendel.

Die Entstehung von Quadriga CapitalIn der Folge wurde ein Geschäftsbesorgungsvertrag miteiner Gesellschaft aus London, hinter der die WestLBstand, abgeschlossen. Ein gemeinsamer Fonds wurde auf-gelegt und investiert. Als der Fonds 1995 komplett inves -tiert war, stieg die WestLB aus. Der Londoner Teil desTeams formierte sich zur heutigen Doughty Hanson & Co.Der deutsche Part mit Max Römer, Christoph Weise undDr. Andreas Fendel gründete Quadriga Capital.

22 VentureCapital Magazin 11/2008

In der Private Equity-Branche steht meist das Kapital imVordergrund. Der entscheidende Faktor, der den Erfolgoder Misserfolg von Transaktionen bestimmt, sind aberdie beteiligten Personen. Seit August 2007 werden imRahmen dieser Serie prominente Dealmacher vorge-stellt. Unter den bisher portraitierten Köpfen befindensich neben „Branchendinos“ wie Dr. Hellmut Kirchner(VCM Capital Management) und Gustav Egger (DeutscheBeteiligungs AG) auch Buyout-Manager wie Steve Koltes(CVC Capital Partners) und Thomas Pütter (Allianz Capi-tal Partners) sowie Aufsteiger der jüngeren Generationwie Marc Samwer (European Founders Fund).

Page 23: November 2008, Private Equity • Buyouts • M&A

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Erlös: 73,5 Millionen Euro

2. Quartal 2007

IPO

ENTRY STANDARD

Erlös: 5,3 Millionen Euro

4. Quartal 2007

IPO

Underwriters Counsel

Erlös: 20 Millionen Euro

4. Quartal 2007

RCM Beteiligungs AG

Wandelschuldverschreibung

Wechsel vom Entry Standard

in den Prime Standard

3. Quartal 2008

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VentureCapital Magazin 11/200824

„Private Equity-finanzierte Unternehmenmüssen teilweise sehr radikal vorgehen“

Interview mit Martin Hoffmann, Vorstandsvorsitzender der MME Moviement AG

Mit acht täglichen Formaten wie „Richterin Barbara Sa-lesch“, zwei wöchentlichen Sendungen und mehreren Seri-en und Fernsehfilmen ist die MME Moviement AG der größ-te unabhängige TV-Produzent in Deutschland. An der Spitzedes Unternehmens steht Martin Hoffmann, zuvor Geschäfts-führer bei Sat.1. Im Interview erläutert er den Druck derFernsehsender auf die Produktionsunternehmen, sprichtüber die schwache Exportkraft deutscher Fernsehformateund zieht einen Vergleich zwischen Private Equity-finan-zierten Firmen und Familienunternehmen.

VC-Magazin: Film- und Fernsehproduktionsfirmen stehenunter starkem Kostendruck. Was fordern Sie von denFernsehsendern?Hoffmann: Es gibt in Deutschland die vier großen Sen-dergruppen: RTL-Gruppe, ProSiebenSat.1, ARD und ZDFund ungefähr 2.200 Produzenten. Für den Kostendruck,den das Oligopol der Sender auf die Produzenten ausübt,ist das Ende der Fahnenstange erreicht. Deshalb müssenProduzenten an den Verwertungs- und Vertriebsrechtenstärker partizipieren. Da gibt es viele Stellhebel: Mankann vertraglich begrenzen, wie viele Ausstrahlungen dieSender im In- und Ausland zeigen dürfen. Man kann ver-einbaren, dass die Rechte nach einer Zeit von drei Jahrenan den Produzenten komplett zurückfallen. Man kann mitden Sendern einen Anteil an den Erlösen z. B. aus Neben-vertriebsrechten, Merchandising, DVD oder Online-Aus-wertungen vereinbaren. So könnten die Sender aus die-sen Einnahmequellen schöpfen und müssten uns nichtdie zum Leben nicht reichenden Gewinne beschneiden.Denn sie übersteigen kaum die Kosten des Produzenten.Deshalb haben die Produzenten nun eine Allianz gegrün-det, um gegen dieses Oligopol der vier großen Sender zueinem vernünftigen wirtschaftlich lebensfähigen Aus-gleich kommen zu können.

VC-Magazin: Wie bekommen Produktionsfirmen trotz-dem noch Kostensenkungen hin? Hoffmann: Die Produktionsfirmen sind in den letzten Jah-ren wesentlich weniger rentabel geworden. Rentabel sindsie praktisch nur noch mit einer lang laufenden Serie, ei-ner regelmäßig wiederkehrenden Show zur besten Sende-zeit oder Entertainment-Formaten. Wir haben den Preis-druck der Sender in Teilen über eine noch effizientereProduktionsweise kompensieren können, aber nicht imnotwendigen Maß.

VC-Magazin: Wie will MME sich also behaupten?Hoffmann: MME verfolgt eine Multi-Label-Strategie. Dasheißt: Wir versuchen mit den einzelnen Produktions -töchtern in unserem Firmenverbund mehr oder wenigeralle Genres abzudecken, von Comedy über Fiktion bis zurShow-Unterhaltung. Dabei beliefern wir alle Sender mitunseren Produktionen. Zur Risikominimierung haben wiruns also breiter aufgestellt.

VC-Magazin: Wie treibt MME sein Wachstum voran? Hoffmann: Wir sind jeden Tag abhängig vom Publikums-zuspruch. Serien, die wir vor vier Jahren gemacht haben,gehören heute schon ins Fernsehmuseum. Wir könnenWachstum nur organisieren, indem wir den Geschmackdes Zuschauers antizipieren. Dafür suchen und ent-wickeln wir Ideen, dafür kaufen wir internationale Forma-te an, dafür beobachten wir Programme und gehen inter-nationale Kooperationen ein. Wir gehören ja zu 83% derAll3Media in England, die zwölf Produktionstöchter un-

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nExecutive Talk

Martin Hoffmann

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terhält, mit deren Verantwortlichen wir uns austauschen.Und der zweite Wachstumstreiber ist, breit aufgestellt zusein. Nur so stellen wir sicher, dass wir die Wünsche desZuschauers im Produktionsportfolio abdecken können.

VC-Magazin: Welche neuen Formate kommen in der nächs ten Zeit auf den Bildschirm?Hoffmann: Die Zuschauer werden Doku-Soaps nachhalti-ger nachfragen – bei uns z. B. „Einsatz in vier Wänden“ oder„Bauer sucht Frau“. Es wird noch mehr Formate zu Service-Themen geben. Es werden Ratgeberformate mit Prominen-ten und Celebritys am Nachmittag kommen. Es wird eineRenaissance der Krankenhausserie und auch der heldendo-minierten Krimiserie geben. Bei den TV-Events wird manvon den historischen Mehrteilern wie „Die Luftbrücke“oder „Die Sturmflut“ hingehen zu zeitgenössisch relevante-ren Themen, die aber mutiger umgesetzt werden müssen.

VC-Magazin: Wenige Serien gehen aus Deutschland in dieWelt. Warum kommen sie immer aus den USA, Englandoder Holland?Hoffmann: „Wetten, dass“ ist immerhin im asiatischenRaum lizenziert worden. Es ist aber eine Schwäche unsererIndustrie, weltweit erfolgreiche Formatideen zu entwickelnund zu veräußern. Die USA produzieren ca. zehnmal so vielwie wir in Deutschland. Aber dort hat man eine ähnliche,vielleicht sogar noch höhere Flop-Rate. Der holländischeMarkt ist sehr experimentell: Was man dort ausprobiert,kann man leichter exportieren. Und der britische Fern-sehmarkt ist sowieso innovativer, weil dort die Produzen-tenlandschaft vielfältiger ist.

VC-Magazin: Wie sollten Private Equity-Firmen in IhrerBranche agieren?

Hoffmann: Ich habe bei unseren Investoren viel dafür ge-tan, dass sie die Regeln des Geschäfts verstehen. Die Vo-latilität unseres Geschäfts ist für Private Equity-Investo-ren manchmal schwer zu verstehen. Ich kann in einemJahr 50 Mio. Euro Umsatz machen, im nächsten Jahr zehnund im darauffolgenden Jahr 500. Bei Serien kann es sein,dass sie von einem auf den anderen Tag beim Sender ge-strichen werden. Wenn wir da 250 Folgen mit 10.000 EuroErlös pro Folge haben, kann das einen Riesenverlust dar-stellen. Wer unser Geschäft beurteilt, braucht Geduldund Sorgfalt. Vor allem sollte man uns nicht mit fremdenBranchen vergleichen, das funktioniert nicht. Unser Ge-schäft ist zu wenig planbar. Unsere Investoren haben dasbegriffen und begleiten uns dabei verständnisvoll.

VC-Magazin: Nehmen die Private Equity-Firmen in IhrerBranche eher eine gute oder eine schlechte Rolle ein? Hoffmann: Ein hochprofitables Unternehmen wie Sat.1auf eine Umsatzrendite von 30% bringen zu wollen, kannkritisch werden. Und kann man bei Pro7 weiterhin Re-kordausschüttungen anstreben, auch wenn es ein gutfunktionierendes, hochprofitables Unternehmen ist?Wenn man sich Private Equity ansieht und es mit langetradierten Familienunternehmen vergleicht, haben letzte-re schon Vorteile. Das zeigen Untersuchungen der letzten50 Jahre. Ohne die Notwendigkeit, vom Kapitalmarkt le-ben zu müssen, kann man Unternehmen kontinuierlichentwickeln. Private Equity-finanzierte Unternehmen müs-sen hingegen teilweise sehr radikal vorgehen, um denvom Investor aufgetragenen Schuldenberg abzutragenund die gewünschten Ergebnisse, Renditen und Dividen-den zu erzielen. Das kann sehr kontraproduktiv sein.

VC-Magazin: Zum Schluss: Was sehen Sie selbst gerne imFernsehen?Hoffmann: Die Verfilmung der RAF-Geschichte durchARD und Bernd Eichinger ist großartig genauso wie„Stromberg“, „Dr. Psycho“ „Ein starkes Team“ und„Nachtschicht“ beim ZDF, aber auch die 3Sat „Kulturzeit“.„Schlag den Raab“ halte ich für das innovativste Formatüberhaupt. Was ich selbst sehr gerne entwickelt hätte,sind die Formate mit Günther Jauch.

VC-Magazin: Vielen Dank für das Interview!

Georg von [email protected]

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Märkte &

Zahlen

Zum Gesprächspartner

Martin Hoffmann ist seit 2004 Vorstandsvorsitzenderder MME Moviement AG, die viele Formate und Sen-dungen wie „Tatort“, „Bauer sucht Frau“ oder „DasQuiz mit Jörg Pilawa“ produziert. Seit Mai 2007 gehörtMME zu dem unabhängigen britischen TV-Produk -tionsunternehmen All3Media. Der studierte Jurist warzuvor bei Sat.1 Geschäftsführer von Sat.1 Business Affairs und der Sat.1 SatellitenFernsehen GmbH.

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VentureCapital Magazin 11/200826

Es gibt mehrere Königswege

Die bevorzugte Methode der Unternehmensbewertung: Ergebnisse einerBefragung der Mitglieder des BVK

Das Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland (IDW) entwickelte im Jahr 1998 aufgrund der Bedeutsamkeit desThemas Unternehmensbewertung für seine Mitglieder dieIDW-Standards (IDW S), die die am häufigsten verwendetenBewertungsmethoden beinhalten. Die IDW S dienen heutenicht nur Wirtschaftprüfern und Steuerberatern als Grund -lage, sondern werden allgemein als Regelwerk der Unter-nehmensbewertung angesehen. Die Standards werden vomIDW regelmäßig geprüft und aktualisiert. Die jüngste Über-arbeitung der Standards stammt vom 2. April 2008. Es lässtsich deshalb konstatieren, dass das Thema der Unterneh-mensbewertung gerade heute sehr aktuell ist. Für den Be-werter besteht trotz der Hilfestellung durch die IDW S dieProblematik der Methodenauswahl. Der vorliegende Artikelzeigt anhand einer Befragung unter den Mitgliedern desBundesverbands Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaf-ten e.V. (BVK) auf, wie die zentralen Verfahren der Unter-nehmensbewertung durch diese Spezialisten beurteilt wer-den.

DCF und Peer Group-Vergleich dominierenUm die Verfahren der Unternehmensbewertung auf ihreAnwendungshäufigkeit zu prüfen, lautete eine zentraleFrage: „Welche der folgenden Verfahren wenden Sie bei ei-ner Venture Capital-Entscheidung oder bei Private Equi-ty-Geschäften an?“ Mehrfachnennungen waren bei dieserFrage möglich. Zu den zur Auswahl stehenden Verfahrengehörten: Ertragswertverfahren, DCF-Methode Equity(FTE), DCF-Methode Entity (WACC, APV), Börsenwert ei-nes Vergleichsunternehmen (VU), Stuttgarter Verfahren,Liquidationswertverfahren und Substanzwertverfahren.Die realisierte Stichprobe ergab, dass die Bewerter das

Bruttoverfahren der DCF-Methode zu 85% bevorzugen;die Bewertung nach dem Börsenwert von Vergleichsun-ternehmen wird als Verfahren mit 60% ebenfalls häufigeingesetzt. Das Ertragswertverfahren und die DCF-Metho-de Equity liegen mit 45% zusammen auf einem mittlerenRang. Die gleiche Prozentzahl ist nicht verwunderlich, dadie Verfahren in der Literatur oft als gleichwertig bezeich-net werden. Beide errechnen den Unternehmenswert aufEigenkapitalbasis und kommen bei gleichen Vorausset-zungen zum selben Ergebnis. Das Ertragswertverfahrenist ein Verfahren, das aufgrund der einfachen Strukturund klaren Aussage schon immer sehr beliebt war. Dage-gen ist die DCF-Methode Equity ein neueres Verfahren,das sich inzwischen mehr und mehr durchsetzt. Sub-stanzwert- und Liquidationsverfahren zeigen mit ihrer ge-ringen Verwendung in Höhe von 10% und 5%, dass sie beider Unternehmensbewertung kaum noch Relevanz ha-ben. Die wenigen Befragten, die dieses Verfahren anwen-deten, sind Käufer von Start-ups oder Unternehmen mitnegativer Zukunftssicht. Das aus dem Steuerrecht stam-mende Stuttgarter Verfahren findet – zumindest inner-halb des Kreises der realisierten Stichprobe – keine An-wendung.

Jeder Fünfte ohne FavoritenAuf die Frage „Welches halten Sie für das beste Verfah-ren?“ und „Warum halten Sie das genannte Verfahren fürdas Beste?“ kristallisierte sich wie auch bei der zuerst ge-nannten Frage heraus, dass das DCF-Verfahren Entity mit

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Abb. 1: Verfahren der Unternehmensbewertung und

Häufigkeit ihrer Anwendung in Prozent

DCF-Methode Entity

Börsenwert von VU

DCF-Methode Equity

Ertragswertverfahren

Substanzwertverfahren

Liquidationsverfahren

Stuttgarter Verfahren

85%

60%

45%

45%

10%

5%

0%

0 20 40 60 80 100Quelle: Eigene Darstellung

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ZU EINER NACHHALTIGEN IDEE GEHÖREN IMMER ZWEI: EINER, DER SIE HAT. UND EINER, DER SIE FÖRDERT.

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VentureCapital Magazin 11/200828

36% das bevorzugte Verfahren ist. Die Befragten begrün-deten dies mit dem einfließenden Cashflow, dem Zu-kunftsbezug, der Berücksichtigung von Unternehmens-spezifika sowie der guten Kommunizierbarkeit der Ergeb-nisse aufgrund der Bekanntheit der Methode. 20% der Be-fragten antworteten jedoch, es gebe kein „bestes Verfah-ren“. Unternehmen müssten so bewertet werden, wie esdie jeweilige Situation verlange. Und diese unterscheidesich von Fall zu Fall.

An dritter Stelle befindet sich mit 16% das Ertragswert-verfahren; es ist sehr beliebt, weil es einfach und transpa-rent ist. Es soll die zukünftige Ertragssituation in die heu-tige Bewertung einfließen lassen. Ein Befragter brachte esschlüssig auf den Punkt: „Die zukünftige Ertragssituationbestimmt die Bedienbarkeit aufgenommener Finanzie-rungen.“

Mit 12% liegt das Multiplikatorverfahren noch im Mit-telfeld der beliebtesten Methoden. Auf dem fünften Platzbefindet sich mit 8% die Kombination von mehreren Ver-fahren. Dies entspricht in etwa der Aussage, dass es kein„bestes Verfahren“ gibt. Für 28% der Befragten gibt es mit-hin keinen feststehenden Favoriten, sondern immer Ein-zelfallentscheidungen über das jeweils anzuwendendeVerfahren.

Börsenwertverfahren: unverzichtbar, aber unbeliebt?Das Börsenwertverfahren steht – mit Blick auf die Qua-lität der Ergebnisse – im hinteren Teil der Rangliste. Dage-gen wurde es bei Frage eins (vgl. Abb. 1) als eines der amhäufigsten angewendeten Verfahren genannt. Dies er-scheint zunächst widersprüchlich. Eine denkbare Er-klärung wäre, dass dieses Verfahren zwar angewendetwird, dies aber eher aus Pragmatismus denn aus Über-zeugung geschieht. Das Liquidationswertverfahren wie-derum wird angewendet, wenn der Interessent auf denKauf von Start-ups und ertragsschwachen Unternehmenspezialisiert ist.

Die abschließende Frage lautete: „Welche Hauptpro-bleme sehen Sie in der Bewertung von Unternehmen?“Die Antworten der realisierten Stichprobe zeigen, dassdie Probleme hauptsächlich in den subjektiv beurteiltenInput-Parametern liegen sowie die Zukunftsaussichtendes Unternehmens betreffen. Ein Befragter antwortete, es

handele sich dabei um „akademisches Raten“. Ein ande-rer bemerkte, man müsse den „Umgang mit Unsicherheitlernen“.

Fazit:Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die ersteAufgabe des Bewerters darin liegt, eine geeignete Metho-de zur Unternehmensbewertung auszuwählen. Dabeigeht es vor allem um die Verfahrensart. Entscheidungs -orientierte Verfahren wie das Liquidationswertverfahrenoder Substanzwertverfahren werden dann als sinnvoll füreine Bewertung betrachtet, wenn es um die Entscheidungeiner Unternehmensfortführung oder Liquidation geht.Steht jedoch das Ermitteln eines Wertes im Vordergrund,der von mehreren Parteien akzeptiert werden soll, sosind vermittlungsorientierte Verfahren wie beispielswei-se das Ertragswertverfahren zu wählen. Bewerter, die nureine Partei als Auftraggeber haben, entscheiden sich fürein argumentationsorientiertes Verfahren wie die Dis-counted Cashflow-Methode. Gleich ist allen Methodenzur rechnerischen Bewertung von Unternehmen, dassauch das Verhandlungsgeschick der Beteiligten und dieMarktsituation über den realisierbaren Unternehmens-wert entscheiden.

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Abb. 2.: „Bestes Verfahren“

DCF-Verfahren Entity

Es gibt kein bestes Verfahren

Ertragswertverfahren

Multiplikatorverfahren

Kombination von mehreren

Börsenwertverfahren

Liquidationsverfahren

36%

20%

16%

12%

8%

4%

4%

0 20 40 60 80 100Quelle: Eigene Darstellung

Über die Befragung

Insgesamt betrug die Stichprobe 269 Personen. Inner-halb von vier Tagen antworteten 21 Verbandsmitglie-der, also 8%. Alle Antworten konnten vollständig aus-gewertet werden und zählen somit zu der realisiertenStichprobe.

Zu den Autoren

Sabrina Blockhaus ([email protected]) hat eine Lehre zur Speditionskauffrau absolviert, führt einKleinunternehmen im Bereich Reitsportartikel und istStudentin im Masterstudium der Fachhochschule Koblenz. Prof. Dr. Martin Kaschny (kaschny@fh- koblenz.de) ist Inhaber der Professur für Unterneh-mertum und Unternehmensnachfolge an der Fach-hochschule Koblenz.

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Page 30: November 2008, Private Equity • Buyouts • M&A

VentureCapital Magazin 11/200830

„Wir befinden uns nach wie vor ineinem starken Käufermarkt!“

Interview mit Michael Keller, Teilhaber bei Klein & Coll.

Finanzinvestoren haben sich weitgehend aus M&A-Trans-aktionen zurückgezogen. Selbst dort, wo sie noch auftreten,können sie Deals häufig nicht zum Abschluss bringen, weildie Fremdkapitalgeber abspringen. Diese Beobachtungmacht Michael Keller, Teilhaber der M&A-Boutique Klein &Coll. mit Sitz in Griesheim bei Frankfurt. Für Verkäufer hater dennoch eine gute Nachricht: Noch stimmen die Preise,weil Strategen den Markt überfluten.

VC-Magazin: In Ihrer VC Magazin-Kolumne in Ausgabe12/2007 über die Kaufpreissensibilität von Finanzinvesto-ren schrieben Sie „strategische Käufer gewinnen an Wett-bewerbsfähigkeit“. Wie sieht der M&A-Markt heute aus?Keller: Die Lage ist noch so, wie ich sie damals beschrie-ben habe. Seit gut einem Jahr treten Finanzinvestorennoch etwa zu 20% in M&A-Prozessen auf, 80% sind Strate-gen. Das wird sich aus meiner Sicht auch so fortsetzen.Der Stratege, der in den letzten Jahren nicht bereit war,die irren Multiples der Finanzinvestoren zu bezahlen, ver-fügt nun über ausreichend Eigenkapital, mit dem er ein-kaufen geht.

VC-Magazin: Wie hat sich das Verhalten der Private Equi-ty-Häuser im M&A-Markt in den letzten Monaten verän-dert?Keller: Sie sind heute wesentlich weniger aggressiv, bie-ten signifikant niedrigere Kaufpreise und schlagen einendeutlich angenehmeren Ton an. Sie sind demütiger undversuchen, mit langfristiger Beteiligung zu werben, wasman ihnen aber nicht so richtig abnehmen will. Auf deranderen Seite fehlt auch das Vertrauen, dass ein PrivateEquity-Haus wirklich in der Lage ist, eine Transaktiondurchzufinanzieren. Deshalb platzen trotz hoher Eigenka-pitalanteile von mittlerweile 40% jeden Tag Deals.

VC-Magazin: Hat im Zuge dieser Entwicklung die Machtder Verkäufer zugenommen?Keller: Wir befinden uns nach wie vor in einem starkenKäufermarkt! Die Finanzinvestoren sind zwar weg, aber esgibt nach wie vor eine riesige Anzahl von sowohl inländi-schen als auch ausländischen Käufern.

VC-Magazin: Sollten Familienunternehmer angesichtsder Turbulenzen aktuell von einem Unternehmensver-kauf absehen, sofern sie zu dessen Durchführung nichtgezwungen sind?Keller: Wer sein Unternehmen bis Mitte des kommendenJahres verkauft, kann noch einen fairen Kaufpreis erzie-

len. Für das zweite Halbjahr2009 erwarten wir abernochmals eine deutliche Re-duzierung.

VC-Magazin: Wie wichtig istes für einen M&A-Berater, ei-nen bekannten Markenna-men aufzubauen?Keller: Nur der, der eineMarke ist, hat eine Zukunft.All diese kleinen Boutiquenmit vier, fünf, sechs Mannwerden nicht überleben.Klein & Coll. hat in knapp 17

Jahren am Markt über 3,5 Mio. Euro in Marketing inves -tiert. Wir sind damit zu einer Marke geworden.

VC-Magazin: Wollen Sie in dieser Konsolidierungsphaseweiter wachsen?Keller: Wir arbeiten derzeit mit mehreren Headhuntern inLondon und Frankfurt und wollen eine Hand voll neuerMitarbeiter einstellen. Wir haben dazu einer großen Lan-desbank das Angebot unterbreitet, ihre M&A-Abteilungzu übernehmen.

VC-Magazin: Mit dem Verkauf des PharmagroßhändlersKapferer an die Apothekergenossenschaft Noweda habenSie im Juli die größte Transaktion Ihrer Firmengeschichteabgeschlossen. Was war das Besondere an diesem Deal?Keller: 14 Pharmagroßhändler beherrschen 100% desdeutschen Pharmamarktes. Die von zwei Brüdern in derfünften Generation geführte W. Kapferer KG war die Num-mer sieben. Uns ist es gelungen, für Kapferer, deren Jah -res umsatz bei rund 650 Mio. Euro liegt, trotz einer bran-chenüblichen Umsatzrendite von 1% einen neunstelligenKaufpreis zu verhandeln.

VC-Magazin: Vielen Dank für das Gespräch!

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Zum Gesprächspartner

Michael Keller ist Teilhaber bei der auf M&A-Transak-tionen im Mittelstand spezialisierten Beratungsgesell-schaft Klein & Coll. sowie Dozent an der Johann Wolf-gang Goethe-Universität, Frankfurt am Main.

Michael Keller

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Page 32: November 2008, Private Equity • Buyouts • M&A

VentureCapital Magazin 11/200832

Deal-by-Deal

HeidelbergCapital übernimmt 23 Unternehmensbeteiligungen von 3i

Ein Venture Capital-Investor kauft von einem anderen Markt-teilnehmer Unternehmensbeteiligungen – und profitiert imIdealfall von einer abgemilderten J-Kurve, weil der Sprung indie Gewinnzone dank des reiferen Stadiums der Beteiligun-gen schneller gelingt. So ist es keine Überraschung, dass sichim Secondary-Bereich mittlerweile einige Spieler tummeln.Zu den prominentesten Marktteilnehmern in Deutschlandzählen Cipio Partners aus München und die Avida Group mitSitz in Düsseldorf. Beide haben sich auf den Kauf von ganzenUnternehmensportfolios spezialisiert. Mit HeidelbergCapitalbetrat vor wenigen Monaten ein neu gegründeter Finanzinves -tor das Feld, dem es auf Anhieb gelang, 150 Mio. USD von Au-da Private Equity einzuwerben, um damit gut 20 Investmentsvon 3i zu übernehmen und weiter in die Unternehmen zu in-vestieren.

Transaktion geglücktProf. Dr. Martin Weiblen und Dr. Clemens Doppler sind heu-te Geschäftsführer der HeidelbergCapital Asset Manage-ment GmbH. Weiblen war zuvor zehn Jahre lang Leiter einesgroßen Family Office in London und hat den Aufbau mehre-rer Private Equity-Fonds begleitet. Doppler kam von 3i, woer als Partner im Stuttgarter Büro schwerpunktmäßig fürdie Technologieinvestments des britischen Finanzinves -tors verantwortlich zeichnete. So kennt Doppler das Portfo-

lio wie kein Zweiter – in mehreren der Gesellschaften wieNanogate, Accovion, Sensovation oder Vasopharm saß erbereits zuvor in Aufsichtsrat oder Beirat. Insgesamt 23Technologieunternehmen und Fondsinvestments wechselnbis Mitte 2008 den Besitzer. 3i verkauft, weil kleinere Unter-nehmen auf Grund der neuen Ausrichtung des börsenno-tierten Finanzinvestors auf größere Mittelständler nichtmehr ins Portfolio passen. Dank der Finanzierungszusagedurch die Investmentgruppe Auda (siehe hierzu auch untenstehendes Interview) erhält HeidelbergCapital im Bieter-

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VC-Magazin: HeidelbergCapital wurde vor gut einemJahr gegründet. Wie hat Sie dieses neue Team überzeugt,ihm 150 Mio. USD anzuvertrauen?Andryc: HeidelbergCapital ist als rechtliche Einheittatsächlich ein First Time Fund. Aber das Portfolio, dassie von 3i übernommen haben, war eine bekannte Größe.Dazu bringt das Team eine Menge Erfahrung mit. Aus un-serer Sicht verfügte diese Transaktion damit über alleMerkmale eines attraktiven Secondary Investments.

VC-Magazin: Was gefällt Ihnen an den von 3i übernom-menen Unternehmen?Andryc: Es handelt sich dabei um ein attraktives undbreit aufgestelltes Portfolio. Die Unternehmen sind so-wohl über verschiedene Branchen als auch nach ihremEntwicklungsstand gut diversifiziert. Hinzu kommt eineansprechende Bewertung. Die Transaktion war aberauch für 3i ein guter Deal.

VC-Magazin: Sehen Sie sich weitere Secondary Deals inDeutschland an?

Andryc: Wir werden den Markt opportunistisch beob-achten. Aktuell liegt unser Fokus auf den übernommenenUnternehmen. Wenn andere attraktive Portfolios auf denMarkt kommen, werden wir uns diese aber mit Sicherheitanschauen. Und ich bin überzeugt, dass es zu solchenAngeboten kommen wird. Schließlich gibt es weitere Be-teiligungsgesellschaften, die ihre Portfolios zur gleichenZeit wie 3i dieses Portfolio aufgebaut haben und nun Li-quidität suchen.

VC-Magazin: Was halten Sie generell von Private Equityin Deutschland?Andryc: Wir sind langfristige Investoren. Trotz derderzeitigen Probleme in den globalen Finanzmärktensind wir langfristig zuversichtlich. Wir schauen über dasgegenwärtige Chaos hinaus und suchen nach günstigenGelegenheiten. Marktbedingungen wie diese haben inder Vergangenheit attraktive Chancen geboten, sobaldsich der Staub gelegt hat. Unsere Aufgabe ist es, die Risi-ken im Griff zu behalten und nach diesen Chancen zu suchen.

Nachgefragt bei David Andryc, Managing Director, Auda Group, New York

Prof. Dr. Martin Weiblen, HeidelbergCapitalDr. Clemens Doppler, HeidelbergCapital

Page 33: November 2008, Private Equity • Buyouts • M&A

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Early Stage & Expansion

prozess den Zuschlag. Bemerkenswert ist die Umsetzungder Transaktion, die auf Deal-by-Deal-Basis erfolgt. Für jedeerworbene Beteiligung führen HeidelbergCapital und Audaeine separate Due Diligence durch und verhandeln ein se-parates Vertragswerk. Diese Konstruktion erlaubt es auch,in Einzelfällen weitere Anteile an den erworbenen Firmenvon anderen Gesellschaftern zu übernehmen – ebenfalls ei-ne Novität.

Schillernde Namen mit Life Science-SchwerpunktDas übernommene Portfolio ist über mehrere Branchenund Finanzierungsphasen diversifiziert. Zu den bekanntes -ten Beteiligungen gehören die börsennotierten Gesellschaf-ten 4SC und Nanogate. Größter Investor des im IZB Martins-ried ansässigen Biotechnologieunternehmens 4SC ist dieSanto Holding. Die Beteiligungsgesellschaft agiert als Fami-ly Office der Strüngmann-Brüder, die seit dem Verkauf desvon ihnen aufgebauten Generikaherstellers Hexal viel Geldin junge Life Science-Unternehmen investieren. Die in Saar-brücken beheimatete Nanogate veredelt Oberflächen undarbeitet an der Entwicklung von Produkten mit neuartigenEigenschaften.

AusblickDas Management von HeidelbergCapital will das übernom-mene Portfolio nun mit Hochdruck weiter voranbringen.„Dazu sind auch Zukäufe denkbar“, berichtet Weiblen.

Ebenfalls möglich erscheint die Übernahme weiterer Unter-nehmensbeteiligungen im Zuge vergleichbarer Secondary-Transaktionen. Entsprechende Angebote von Verkäufersei-te sind zu erwarten. Schließlich sollte die derzeit zu beob-achtende Flucht in Liquidität dafür sorgen, dass weitere In-vestoren auf einen schnellen Ausstieg aus ihren vor Jahrenaufgebauten Beteiligungsbeständen drängen.

[email protected]

Auszug aus dem Portfolio von HeidelbergCapital

Firma Branche

4SC AG pharmazeutische Biotechnologie

Accovion GmbH Durchführung klinischer Studien

Applied Security GmbH IT-Sicherheit

Cerobear GmbH Keramikwälzlager

greenprofi GmbH Webportal für Gartenbau

HBM BioVentures AG Life Science-Fonds

ICIDO GmbH Virtualisierungssoftware

Magix AG Medienverwaltungs-Software

MerLion Pharma- pharmazeutische Biotechnologie

ceuticals GmbH

Nanogate AG Nanotechnologie

Sensovation AG Mikroelektronik

TechnoStart Technologie-Fonds

vasopharm GmbH Medikamentenentwicklung

Rufen Sie uns an oder besuchen Sie uns im Internet unter: www.ebnerstolz.de

Christian Fuchs

Telefon 0711 2049-1276

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Stuttgart

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Telefon 040 37097-147

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Hamburg

Martin Schillinger

Telefon 089 549018-211

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München

Wilfried Steinke

Telefon 0511 936227-33

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Hannover

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Page 34: November 2008, Private Equity • Buyouts • M&A

VentureCapital Magazin 11/200834

Echte Gründerszene erst seit 2004

Das Netzwerk Innovationsfinanzierung zwischen Magdeburg und Halle

Sachsen-Anhalt ist das einzige Bundesland ohne Verkehrs-flughafen, die junge Bevölkerung wandert aus, privates Ka-pital für Start-ups steht kaum zur Verfügung. Dennoch be-schreiben die Akteure der Gründungsszene ihr Bundeslandmeist positiv. Seit gut einem Jahr trägt auch die KfW ihrScherflein zur guten Stimmung bei.

Kraft der zwei Wirtschafts-Herzen„Geschichte, Genuss, Geografie.“ Prägnant beschreibt Dr.Christian Heimann, Geschäftsführer der Sparkassenbetei-ligungsgesellschaft Sachsen-Anhalt (SBG), seine Wahlhei-mat. Mit Verweisen auf Luther, Bach und die Romanik, dieSaale-Unstrut-Region als eines der nördlichsten Weinan-baugebiete sowie den Harz füllt er die Schlagworte dannmit Leben. Zusätzlich zu touristischen Standortfaktorenpunktet das Bundesland auch wirtschaftlich, in Sachsen-Anhalt schlägt die Kraft von zwei Herzen: In der Regionum Halle an der Saale befindet sich traditionell einSchwerpunkt der Chemie- und Erdölindustrie, im Gebietum die Landeshauptstadt Magdeburg dominiert der Ma-schinenbau. Daneben habe sich auch ein drittes vitales

Zentrum entwickelt, erläutert Heimann: „Das Solarvalleyin Bitterfeld-Wolfen verdanken wir Q-Cells und den Start-ups, die gefolgt sind.“ Im Unterschied zu allen anderendeutschen Bundesländern bleibt die Region zwar ohne eigenen Verkehrsflughafen, ist aber dennoch gut ange-bunden. Magdeburg beispielsweise liegt auf der AchseHannover-Berlin, und Halle teilt sich mit der sächsischenMetropole Leipzig den Flughafen. „Diese Verkehrsinfra-struktur ist wichtig für uns, da sich unsere Kunden auf diegesamte Republik verteilen“, erklärt Daniel Gollmann, Geschäftsführer der auf Maschinenbau und Automatisie-rungstechnik spezialisierten Gollmann Kommissionier -sys teme GmbH.

Junge GründerkulturAls Gründer gehört Gollmann zu einer eher raren Speziesin Sachsen-Anhalt. Zwar gab es nach der Wende einigeFörderansätze, eine echte Szene hat sich aber erst ab2004 entwickelt, als zahlreiche Projekte im Rahmen derExistenzgründungsoffensive „ego.“ aus der Taufe geho-ben wurden. Eines der ersten war das Netzwerk Univa -tions. „Wir unterstützen Existenzgründer aus der Wissen-schaft im südlichen Teil Sachsen-Anhalts, im Norden istdas Impuls-Netzwerk aktiv“, erläutert Ulf-Marten Schmie-der, Projektkoordinator bei Univations. Im Jahr 2005 folg-ten die Gründung des regionalen Business Angels-Netz-werks sowie die erste Auflage eines landesweiten Busi -nessplan-Wettbewerbs. Seit September 2007 ist auch dieKfW Bankengruppe vor Ort – das Gebiet zwischen Stendalim Norden und Halle im Süden ist die vierte Pilotregiondes Netzwerks Innovationsfinanzierung. „Hier liegen bes -te Voraussetzungen für Innovationen vor. Sie erreichenuns von alleine nicht, deswegen suchen wir sie aktiv“, be-gründet Ute Hauptmann, Beteiligungsmanagerin bei derKfW, diesen Schritt.

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Technologie- und Gründerzentren

Quer durch Sachsen-Anhalt sind beinahe 30 Technolo-gie- und Gründerzentren entstanden. Wegen ihrerGröße bzw. Aktivitäten stechen dabei besonders dieStandorte in Halle, Barleben bei Magdeburg, Merse-burg, Bitterfeld-Wolfen (in direkter Nachbarschaft des„Solarvalley“) und Wernigerode hervor. Ein besondersinteressantes Umfeld bietet dabei Halle, wo das örtli-che Zentrum in den Weinberg Campus eingebettet ist,den zweitgrößten Technologiepark Ostdeutschlands.In räumlicher Nähe befinden sich die Martin-Luther-Universität und die Burg Giebichenstein Hochschulefür Kunst & Design, außeruniversitäre Forschungsein-richtungen (u. a. Max-Planck, Leibniz und Fraunhofer),das Gründernetzwerk Univations sowie Gründerwerk-stätten und -labore. Der Fokus liegt auf den BranchenBiologie, Life Sciences, Materialwissenschaften und er-neuerbare Energien. Details und weiterführende Links zu allen Zentren unter www.sachsen-anhalt.de/LPSA/index.php?id=114

Early Stage-Investitionen in Ostdeutschland 2007

Bundesland in Mio. Euro pro 100.000 finanzierte

Einwohner Unternehmen

Thüringen 10,32 0,44 21

Sachsen 9,09 0,21 19

Sachsen-Anhalt 5,29 0,21 16

Mecklenburg-Vorpommern 3,29 0,19 8

Brandenburg 2,06 0,08 7

Quelle: BVK, eigene Berechnungen

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Biss und BeharrlichkeitNeben zwei Universitäten und fünf Fachhochschulen gibtes hier außeruniversitäre Einrichtungen von Fraunhofer,Helmholtz, Leibniz, Max-Planck sowie das Umweltfor-schungszentrum. „Außerdem sind Forschung und lokaleWirtschaft eng vernetzt“, verdeutlicht Schmieder vonUnivations. Aus Gründersicht zählen besonders die zahl-reichen Technologie- und Gründerzentren zu den Stand -ortvorteilen (siehe Kasten). Nachdenklich weist Heimanndagegen auf eine eklatante Schwäche hin: „Zu viele jungeLeute wandern aus und kommen nicht zurück.“ Mit rund1,27 Millionen ist gut die Hälfte des Landes älter als 45Jahre, dagegen sind nur ca. 520.000 Menschen zwischen16 und 35 Jahre alt. Wer dann aber im Land bleibe und

gründe, zeichne sich durch „Biss, Beharrlichkeit, Organi-sationstalent und eine gewisse Leidensfähigkeit“ aus,meint Schmieder. Überhaupt herrsche auch 18 Jahrenach der Wiedervereinigung immer noch eine Aufbruchs-stimmung, hebt Gollmann hervor: „Alles, was entsteht,wird neu aufgebaut. Wir haben hier eine echte Gründer-kultur.“

Schwachstelle auf der KapitalseiteBesonders aktiv zeige sich die Gründerszene in den Sek-toren Biotech, Life Science, Pharma und Nanotechnologiesowie in der Kreativwirtschaft, so Schmieder. Die einzigeostdeutsche Zielregion im Netzwerk Innovationsfinanzie-rung leidet dabei unter einem Problem, von dem die drei

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Early Stage & Expansion

Sachsen-Anhalt ist vor allem bekannt für seine reichhaltige Geschichte, die sich in der ganzen Region – beispielsweise in Magdeburg mit dem markanten Dom – erleben lässt. Inwirtschaftlicher Hinsicht prägen Chemiestandorte wie Dow/Buna oder Solarfirmen wie Q-Cells das Bundesland.

VC-Magazin: Wie aktiv sind dieGründer, und wie zeigt sichdas im Businessplan-Wettbe-werb Sachsen-Anhalt?Meisel: Die Gründerszene istsehr aktiv, besonders dank derInitiative ego. des Wirtschafts-ministeriums. Die Teilnehmer-zahlen bei unserem Wettbe-werb liegen im Regelfall beirund 100 Teams, in der aktuel-len Runde sind es aber knapp20% weniger. Der Fokus liegtzwar auf technologieorientierten Gründungen, wir hatten aber schon einen Tabakladen oder eine Bäckereidabei.

VC-Magazin: Was bekommen die Teilnehmer Ihres Wett-bewerbs?Meisel: Man kann sein Konzept durch regelmäßige Rück-meldungen weiterentwickeln. Der Wettbewerb läuft überdrei Phasen, und in jeder Runde wird jeder Businessplan

von fünf Juroren gelesen. Im Idealfall bekommt ein angehender Gründer somit Feedback von 15 Experten.Dazu gibt es die Möglichkeit, zu bestimmten Anlässen aneinem „Ideen-Check“ teilzunehmen. In Kooperation mitanderen Netzwerkpartnern bieten wir auch Seminare an,z. B. zu Marketing oder Finanzierung. Das Netzwerk –Hochschulen, Berater, Kapitalgeber – ist aus meinerSicht der wichtigste Pluspunkt. Ein kleiner Motivatorsind dann die Geldpreise.

VC-Magazin: Den BPW gibt es jetzt drei Jahre, auf welcheErfolgsgeschichte sind Sie besonders stolz?Meisel: Insgesamt haben unsere Teilnehmer rund 270 Arbeitsplätze geschaffen. Absolute Highflyer haben sichbislang nicht entwickelt, aber die Unternehmen ent-wickeln sich alle seriös. Das liegt auch daran, dass wirmit einem Gutachter erst die Idee prüfen und sie nur beiAussicht auf Erfolg am Wettbewerb teilnehmen lassen.Wer bei uns teilnimmt, gründet daher auch!

VC-Magazin: Vielen Dank für das Interview, Herr Prof.Meisel!

„Wer bei uns teilnimmt, gründet auch!“

Interview mit Prof. Dr. Christian Meisel, Projektverantwortlicher beim Businessplan-Wettbewerb

Sachsen-Anhalt

Prof. Dr. Christian Meisel

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westdeutschen Pendants verschont wurden: „Nach derWende gab es faktisch kein familiäres Vermögen, mit demman sein Unternehmen finanzieren konnte“, erklärt Grün-der Gollmann. Auch die KfW stand bei Projektbeginn voreinem ähnlichen Problem. Sie war hier bislang noch nichtaktiv und musste alle Kontakte neu aufbauen. BesondersUnivations, die Wissenstransferstelle Scidea und der hie-sige Businessplan-Wettbe-werb griffen die Initiativedankbar auf, berichtetHauptmann: „Unsere bestenPartner sind die, die selbstaktiv mit Gründern arbei-ten.“ Die einzige Schwach-stelle zeigt sich auf der Ka-pitalseite. Die KfW kann nurprivate VC-Geber als Lead-Investoren akzeptieren –mit der SBG Sparkassenbe-teiligungsgesellschaft undder IBG Beteiligungsgesell-schaft gibt es davon geradeeinmal zwei.

„Die Mechanismen sind eingespielt“Obwohl die Situation für Gründer durch Landes- und Bun-desprogramme komfortabel sei, begrüßt Schmieder dasEngagement der KfW, da es bei den Anschluss- bzw.Wachstumsfinanzierungen hake. Im Gegensatz dazu ver-läuft die Zusammenarbeit zwischen den Investoren rei-bungslos, betont Heimann von der SBG: „Die Mechanis-men sind eingespielt, beide Partner wissen, wofür der an-dere steht.“ Als Beispiel für gutes Teamwork gilt Goll-mann Kommissioniersysteme. Ohne Förderprogrammehätte er die Gründung 2005 nicht stemmen können, meintNamensgeber Gollmann: „In den ersten drei Jahren finan-zieren die Banken nicht, und mit Venture Capital wäre dieFirma nicht mehr in meinem Besitz.“ Über die Investiti-onsbank des Landes konnte er verschiedene, durch dieKfW abgesicherte Darlehen in Anspruch nehmen, vor we-nigen Monaten folgte eine Wachstumsfinanzierung überden ERP-Startfonds. „Mit der KfW kann man in zwei Mona-ten eine Finanzierung durchziehen“, lobt Heimann die in-ternen Abstimmungsprozesse der Bonner. „Schnelle Ent-scheidungen beruhen darauf, dass uns der Lead-Investoreinen Teil der Due Diligence abnimmt“, spielt Hauptmannden Ball zurück. Zur Verbesserung der Finanzierungssi-tuation wollen die Akteure vor Ort gemeinsam weitereGeldgeber gewinnen: Im kommenden Jahr soll ein erst-

mals ausgerichtetes regionales Eigenkapitalforum Finan-ziers und Kapitalsuchende zusammenbringen. „Wenn In-vestoren in Sachsen-Anhalt ein interessantes Unterneh-men finanzieren, sind sie offener für ein zweites oder drit-tes“, hofft Hauptmann.

Fazit:Obwohl privates Kapital ein knappes Gut in Sachsen-An-halt ist, stoßen Gründer auf ein insgesamt freundlichesUmfeld. Für die Anfangsphase stehen öffentliche Förder-mittel und zahlreiche Gründerzentren bereit, dazu kom-men Initiativen wie Scidea und Univations. Für Anschluss -finanzierungen können Gründer auf die Kooperation zwi-schen der KfW und den beiden privaten VC-Gebern SBGSparkassenbeteiligungsgesellschaft und IBG Beteili-gungsgesellschaft bauen. Wenn das für Frühjahr 2009 an-gekündigte regionale Eigenkapitalforum einschlägt, solltesich auch die Visibilität für „landesfremde“ Investoren er-höhen.

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Netzwerk Innovationsfinanzierung

Mit dem „Netzwerk Innovationsfinanzierung“ als be-sondere Vertriebsform will die KfW mehr Gründungenanstoßen und Jungunternehmer bei der Finanzierungenger begleiten. Im Fokus stehen technologiebasierteStart-ups in Form einer Kapitalgesellschaft. Je zweifeste Ansprechpartner der KfW betreuen eine Regionund bringen gezielt die lokalen Akteure der Hochschul-,Technologie-, Gründer- und Investorenszene zusam-men. Ansprechpartner in der Pilotregion Magde-burg/Halle sind Ute Hauptmann (0228/831-7730) undMagnus Wolatz (-7195).

Sachsen-Anhalt im Jahr 2007

Einwohnerzahl: 2,4 Mio.

Fläche: 20.447 km2

Bevölkerungsdichte: 118 Einwohner / km2

BIP: 51 Mrd. Euro

Erwerbstätige: 1,08 Mio.

BVK-Mitglieder mit Fokus Frühphase: 2

Website: www.sachsen-anhalt.de

Quelle: BVK, Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, eigene Recherche

Ute Hauptmann, KfW

Auf der Burg Giebichenstein genießen die Studenten der Hochschule für Kunst und Design einen reizvollen Blick auf Halle. Interessant für Gründer: In räumlicher Nähe liegt derWeinberg Campus, zweitgrößter Technologiepark Ostdeutschlands.

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Page 38: November 2008, Private Equity • Buyouts • M&A

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„Die Leute wissen, dass wir einen gutenRiecher haben“

Interview mit Andreas Thümmler, Gründer und Geschäftsführer von Corporate Finance Partners (CFP)

Die Corporate Finance Bera-tung CFP ist in zehn Jahrenvon einer kleinen Boutique zueiner Gruppe mit 50 Professio-nals – davon elf Managing Di-rectors – und Büros in Frank-furt, Berlin, Miami, Wien,Budapest und Tallinn gewach-sen. Seit einem Jahr betätigensich die Finanzierungsspezia-listen auch als Co-Investorenmit einem eigenen Fonds.Gründer und GeschäftsführerAndreas Thümmler erklärtdie Hintergründe und warum es sich lohnt, einen CorporateFinance-Berater in Anspruch zu nehmen.

VC-Magazin: In Deutschland gibt es nur relativ wenige ka-pitalstarke Venture Capital-Gesellschaften, die auch be-kannt sind. Wozu braucht ein Gründer einen Corporate Fi-nance-Berater?Thümmler: Eine Finanzierung oder ein Unternehmens-verkauf ist ein sehr komplexer Prozess, den die meistenUnternehmer nur ein, zwei Mal im Leben durchlaufen. Dabei kann man Dutzende an Fehlern machen, die einengewaltigen Wertverlust nach sich ziehen können. Die Success Fee, die ein guter Corporate Finance- oder M&A-Berater berechnet, ist im Verhältnis zu dem möglichenBewertungsaufschlag zu vernachlässigen.

VC-Magazin: Wie sieht denn Ihre Vergütungsstruktur imNormalfall aus?Thümmler: Wir arbeiten sehr stark erfolgsbasiert. Es gibtviele Transaktionen, wo wir ausschließlich eine SuccessFee vereinbaren. Diese liegt in der Regel bei 3%. Wenn wirfür jemanden ein Akquisitionsprogramm durchführen, al-so auf der Käuferseite sind, dann berechnen wir auch Re-tainer (feste Grundvergütung, Anm. der Redaktion).

VC-Magazin: Eine der Transaktionen, die Sie in diesemJahr beraten haben, war der Verkauf des Online-Spiele-entwicklers Bigpoint an angelsächsische Finanzinvesto-ren. Wie haben Sie die Käufer identifiziert?Thümmler: Da hat unser Büro in Miami einen sehr gutenJob gemacht. Die gute Beziehung unseres zuständigenManaging Director Giovanni Soleti zur MediengruppeNBC Universal und deren Investmentarm Peacock hat dieTransaktion letztlich ermöglicht.

VC-Magazin: Vor einigen Monaten haben Sie einen Co-In-vestmentfonds aufgelegt. Wie zufrieden sind Sie mit derbisherigen Entwicklung?VC-Magazin: Momentan halten wir 80% Cash. Wir sind ex-trem restriktiv und selektiv, was Co-Investments angeht. Soinvestieren wir nur in speziellen Situationen: Ein Deal mussseinen Ursprung in der CFP-Gruppe haben, wir müssen ei-nen Lead-Investor gefunden haben, und es muss eine kom-plette Due Diligence stattfinden. Wir wollen mit dem Fondsantizyklisch investieren und denken, dass wir hier 2009 und2010 sehr günstige Investmentgelegenheiten sehen werden.

VC-Magazin: Wie sieht die Anlegerbasis aus?Thümmler: Wir haben 105 individuelle Investoren in demFonds, die insgesamt 22 Mio. Euro eingezahlt haben. VorAblauf dieses Jahres stocken wir den Fonds in einer wei-teren Finanzierungsrunde auf, weil wir von einigen beste-henden und neuen Investoren angesprochen wurden, dienoch Liquidität investieren möchten. Das ist im Zuge ei-ner Kapitalerhöhung möglich, weil unser Fonds als KGaAaufgelegt ist – und nicht als GP/LP-Struktur.

VC-Magazin: Überrascht es Sie nicht, dass Investoren imgegenwärtigen Marktumfeld langfristig investieren wollen,während die gesamte Finanzbranche Liquidität hortet?Thümmler: Es ist natürlich so, dass die Leute alles zuCash machen, was sich irgendwie veräußern lässt, unddann als Festgeld parken. Der eine oder andere überlegtsich aber schon, wo er denn wieder investieren kann.Dass strukturierte Produkte von Banken nicht mehr favo-risiert werden, ist klar. Wer sich mit uns näher beschäf-tigt, sieht einen lupenreinen Track Record mit erstklassi-gen Returns. Die Leute wissen, dass wir da einen gutenRiecher haben und 20% des gesamten Fonds selbst inves -tiert haben. Das schafft Vertrauen.

VC-Magazin: Vielen Dank für das Gespräch!

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Zum Gesprächspartner

Andreas Thümmler ist Gründer und Geschäftsführerder Corporate Finance Partners CFP Beratungs-GmbH. CFP unterstützt wachstumsstarke Technolo-gie-, Telekommunikations-, Cleantech- und Life Science-Unternehmen bei der Suche nach Investorensowie bei Firmenverkauf, Übernahmen und Fusionen.

Andreas Thümmler

Page 39: November 2008, Private Equity • Buyouts • M&A

„Die Sprache des Mandanten sprechen

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Es geht um die Förderung des Mittelstands, um Existenz-gründungen, um innovative, junge Unternehmen: Dies alleshat sich die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Sach-sen auf die Fahnen geschrieben. 16 Jahre ist sie mittler -weile „im Geschäft“. 17 Direktbeteiligungen und 255 stilleBeteiligungen im Gesamtvolumen von 101 Mio. Euro sindmomentan in ihrem Bestand. Damit ist sie – nach ihren Pen-dants in Bayern und Baden-Württemberg – die drittgrößteMBG in Deutschland.

Stille und direkte BeteiligungenAls Selbsthilfeeinrichtung der gewerblichen Wirtschaftwurde sie 1992 gegründet: die Mittelständische Beteili-gungsgesellschaft Sachsen mbH (MBG Sachsen). Sie för-dert Unternehmen in Sachsen durch die Übernahme stil-ler und direkter Beteiligungen. Gesellschafter sind Kredit-

institute, sächsische Kam-mern und Verbände, Förder-institute sowie eine Versi-cherung. „Wir sehen uns alsWirtschaftsförderer undwollen dabei natürlichauch, dass nachhaltig neueArbeitsplätze entstehen“,sagt Nils-Christian Giese,Abteilungsdirektor Beteili-gungen. „In Personalunionmit der BürgschaftsbankSachsen (BBS) bieten wirverschiedene Finanzierun-gen aus einer Hand.“

Sieben Programme zur OrientierungZielgruppe und mögliche Anlässe für eine Beteiligung derMBG Sachsen sind vielfältig: Es geht um kleine und mittle-re Unternehmen mit guten Wachstumsaussichten ebensowie um Existenzgründungen. Erst-, Rationalisierungs- undErweiterungsinvestitionen werden ebenso finanziell ge-

fördert wie Unternehmensnachfolgen und die Auszahlungvon Gesellschaftern, die aus einem Unternehmen ausstei-gen wollen. Auch branchenseitig gibt es keinen speziellenFokus: Die Unternehmen kommen aus Industrie, Hand-werk, Dienstleistungen und Handel. Um die Förderungdennoch übersichtlich zu gestalten, hat die MBG Sachsensieben Programme aufgelegt, nach denen sich die Kapitalsuchenden Unternehmen orientieren können: von MBGExist (für Existenzgründer) über MBG Generation (fürNachfolgeregelungen sowie Management Buyouts undBuy-ins) bis zu MBG Direkt. Giese: „Jedes Unternehmensoll direkt erkennen können, was zu ihm passt.“

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Stabiler Partner auch in unruhigen Zeiten

Teil 89: Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Sachsen mbH

Investitionsschwerpunkte

� Phasen: Existenzgründungen, Wachstum

� Anlässe: Gründung, Wachstum, Nachfolgeregelung

� Fokus: kleine und mittlere, etablierte Mittelständler;

Technologiefirmen

� Region: Sachsen

Investor im Portrait

Nils-Christian Giese, MBG Sachsen

Beteiligungsbestand MBG Sachsen

Rückgarantieverhältnis MBG – Bürgschaftsbank

Sachsen

Industrie 52%

Quelle: MBG Sachsen

Quelle: MBG Sachsen

Gastgewerbe 2%

SonstigesGewerbe13%

Handwerk18%

Dienstleistung4%

Handel 11%

Unternehmen

MBG Sachsen

100% Beteiligungdavon mind.20% Eigenrisiko MBG

höchstens 80% Garantiedavon 20% Eigenrisiko BBS

höchstens 80% Rückgarantiederzeit max. 200.000 Euro

48% Rückgarantie

32% Rückgarantie

Bürgschafts-bank Sachsen

Bund

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Keine MehrheitsbeteiligungenDer weit überwiegende Teil der Fördermit-tel wird in typisch stillen Beteiligungenmit einer Laufzeit meist zwischen achtund 15 Jahren investiert, wobei auf die un-ternehmerischen Entscheidungen keinEinfluss genommen wird. Den kleinerenTeil der Gesamtsumme machen Direktbe-teiligungen aus, meist bei technologieori-entierten Firmen und in Kombination mitstillen Beteiligungen. Wegen des höherenRisikos sind hier die Informations- undKontrollrechte stärker ausgeprägt. Aller-dings beschränkt sich die MBG Sachsenauf Minderheitsbeteiligungen bis maximal49%.

Bonitätsverbesserung senkt ZinslastIn jedem Fall handelt es sich bei den Mit-teln um wirtschaftliches Eigenkapital, daszur Verbesserung der Bonität der Firmenbeiträgt. Ein weiterer Vorteil für die Unter-nehmen ist, dass keine dinglichen Sicher-heiten gestellt werden müssen. Soweitvorhanden, stehen diese dann für zusätzli-che Fremdfinanzierungen zur Verfügung.Zusammen mit der Bonitätsverbesserungstärkt das die Verhandlungsbasis gegen -über den Kredit gebenden Hausbanken,ein niedrigerer Zins ist somit möglich. DieHöhe der Beteiligungen liegt zwischen50.000 und 750.000 Euro. Giese: „Am unte-ren Ende der Bandbreite haben wir im Maidieses Jahres unser Angebot auf Größen-ordnungen zwischen 50.000 und 100.000Euro für kleine Firmen, insbesondereHandwerksbetriebe, ausgeweitet.“

Allgemeines Ziel ist es, die Wettbe-werbsfähigkeit der Unternehmen durchStärkung der Eigenkapitalbasis zu verbes-

sern und gemeinsam mit den Hausbankeneine gute Finanzierungsstruktur der Un-ternehmen zu erreichen. Kriterien für eineBeteiligung sind neben den Erfolg verspre-chenden Perspektiven für das finanzierteVorhaben auch die Qualitäten des Unter-nehmers bzw. Managements. Dies gilt so-wohl in fachlicher und kaufmännischer alsauch in persönlicher Hinsicht.

„Sachsenland ist Autoland“Im Jahr 2007 ging die MBG Sachsen 41 Be-teiligungen ein, in diesem Jahr werden esbis zum Jahresende voraussichtlich 31sein. Insgesamt sind derzeit (Stand30.9.2008) 272 Beteiligungen, davon 17 di-rekte, im Volumen von 101 Mio. Euro imPortfolio. Obwohl man für Unternehmenaus allen Branchen offen sei, so gebe esdoch einen gewissen Schwerpunkt inRichtung Automobilzulieferer, sagt Giese,denn: „Sachsenland ist Autoland.“

Gute Vernetzung ist TrumpfWährend in den 90er Jahren quasi alle Be-teiligungen durch Initiative der Unterneh-men bzw. derer Hausbanken zustande ge-kommen seien, müsse man inzwischenselbst akquirieren, erzählt Giese. „Etwa je-de zweite Beteiligung kommt durch unse-re eigene Initiative zustande. Wir veran-stalten Roadshows und Tagungen, außer-dem Schulungen beispielsweise über dieKammern.“ Zugute kommt der MBG Sach-sen ihre enge Vernetzung mit Finanzinsti-tuten und zum Beispiel auch mit demTechnologie Gründerfonds Sachsen(TGFS). Ob sich die Finanzkrise negativauswirke? „Für uns hat sie vielleicht sogareinen positiven Effekt. Wir sind ein ruhi-ger, stabiler Finanzpartner, auch über vie-le Jahre.“

Bernd [email protected]

Steckbrief MBG Sachsen mbH

� Standort: Dresden

� Gründung: 1992

� Gesellschafter: Verschiedene Banken,

Kammern, Verbände

� Investment Professionals: 10

� Verwaltetes Kapitalvolumen: 101 Mio. Euro

� Website: www.mbg-sachsen.de

Alle bisher erschienenen Teile dieser Serie unter www.vc-magazin.de

VentureCapital Magazin 11/2008 41www.vc-magazin.de

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Pre-IPO

IPOs

Börsenzulassungen

Aktienplatzierungen

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Internationale Roadshows

Research

LeidenschaftMittelstand

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Wir danken unseren Lesern, Kunden und Partnern für 100 Ausgaben VentureCapital Magazin!

100. Ausgabe

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Page 44: November 2008, Private Equity • Buyouts • M&A

VentureCapital Magazin 11/200844

„Im mittelständischen Segment gehtnoch eine ganze Menge“

Interview mit Martin Völker, Geschäftsführer der WGZ Initiativkapital,und Bruno Wanske, Partner bei ECM Capital Management

Beteiligungsgesellschaften investieren in der Regel direkt inUnternehmen und nicht in andere Private Equity-Fonds. An-ders ist es bei WGZ Initiativkapital. Der Finanzinvestor hatsich an den von ECM Capital Management beratenen Mittel-standsfonds German Equity Partners I, II und III beteiligt. ImInterview sprechen Martin Völker, Geschäftsführer der WGZInitiativkapital, und Bruno Wanske, Partner bei ECM Capi-tal Management, über die Hintergründe der Beteiligung, dieaktuellen Private Equity-Transaktionen im Mittelstand so-wie die Exitsituation.

VC-Magazin: Herr Völker, was waren die Gründe für IhreBeteiligung an den von ECM Capital Management berate-nen Mittelstandsfonds? Hat es sich bisher für Sie gelohnt?Völker: Wir arbeiten bereits seit 1996 mit ECM zusam-men. Ursächlich waren hierfür von unserer Seite vor-nehmlich strategische Überlegungen. Insbesondere mitder Fokussierung auf Mehrheitsbeteiligungen bietet ECMein komplementäres Produkt zu unserem Finanzierungs-spektrum an. Deshalb wollten wir einen sehr mittelstän-disch orientierten Fonds als Partner finden, den wir unse-ren Kunden guten Gewissens weiterempfehlen können.

VC-Magazin: Ihr Engagement bei ECM geht über ein rei-nes Finanzinvestment hinaus …Völker: Das ist richtig. Wir sind ja ein Haus im genossen-schaftlichen Verbund. Das Mittelstandsgeschäft ist dasGeschäft der Volks- und Raiffeisenbanken sowie der WGZBank. In diesem Zusammenhang war uns wichtig, dasvollständige Finanzierungsspektrum anbieten zu können.Dafür braucht man auch die richtigen Partner, in diesemFall einen mittelständischen Fonds, der bankenunabhän-gig arbeitet.

VC-Magazin: Herr Wanske, warum ist die Zusammen -arbeit mit WGZ Initiativkapital aus Ihrer Sicht sinnvoll?Wanske: Für uns ist sehr interessant, dass wir eine präfe-rierte Stellung bei der WGZ genießen, wenn diese für unsattraktive Transaktionen aus geschäftspolitischen Gründen nicht selbst realisieren möchte. Wir schätzendarüber hinaus, dass wir mit der WGZ Bank einen Partnerhaben, der uns mit seinen Produkten begleiten kann – bei-spielsweise in den Bereichen Akquisitionsfinanzierungenund Corporate Finance. Wichtig ist für uns ferner der in-formatorische Input – so stellt die WGZ im aktuellenFonds einen der Beiräte. Und – last but not least – hat eseine positive Signalwirkung für unsere ausländischen In-vestoren, wenn sich eine im Mittelstand führende Bankaus Deutschland an unseren Fonds beteiligt.

VC-Magazin: Es ist aber bis dato nicht branchenüblich,dass eine Private Equity-Gesellschaft in eine andere in -ves tiert, oder?Wanske: Die Besonderheit an der hier vorliegenden Kon-stellation ist, dass die WGZ Initiativkapital selbst keineMehrheitsbeteiligungen in der Größenordnung eingeht,wie wir es tun. Daher würde ich es eher so sagen: Mit demEngagement bei uns deckt die WGZ als Finanzinstitut ei-nen komplementären Bereich ab. Sie leitet dieses Engage-ment über den eigenen Private Equity-Bereich, weil die-ser die größte Expertise hat.

VC-Magazin: Wie entwickeln sich gegenwärtig die PrivateEquity-Transaktionen im Mittelstandssegment?Wanske: Aus unserer Sicht ist das, was derzeit statt -findet, die Reaktion auf eine Marktübertreibung in denletzten Jahren. Wenn man es mittel- bis längerfristig sieht,

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Bruno Wanske

„Was derzeit stattfindet, ist dieReaktion auf eineMarktübertreibung

in den letzten Jahren.“

Martin Völker

„Ein attraktives Unternehmen findet auch im gegenwärtigen

Marktumfeld einenKäufer zu einemguten Kaufpreis.“

Page 45: November 2008, Private Equity • Buyouts • M&A

ist die aktuelle Entwicklung an den Finanz-märkten ein notwendiger Zwischenschrittzu einer gesunden Normalisierung. Da-durch, dass das Pendel in den letzten Jah-ren sehr stark in eine aggressive Richtungausgeschlagen ist, bekommen wir jetzt ei-ne Übertreibung in die andere Richtung.Das ist aber ein Phänomen, das sich imWesent lichen in Transaktionen abbildet,deren Größenordnung über dem liegt, waswir machen. Nichtsdestotrotz gibt es aberauch Schleifspuren bei den Finanzierungs-möglichkeiten und -strukturen in unseremMarktsegment.Völker: Wir haben auch die Beobachtunggemacht, dass der Bedarf an Eigenkapitallö-sungen im Rahmen von Nachfolgeregelun-gen im mittelständischen Segment weiter-hin sehr hoch ist. Die Bewertungen sind ausunserer Sicht noch nicht eingebrochen. Dieaggressive Finanzierung mit Fremdkapitalgibt es zwar nicht mehr so wie in der Ver-gangenheit, aber diese Entwicklung kommtuns eher entgegen, da wir als Banktochterein Finanzinvestor mit eher konservativenFinanzierungsmaßstäben sind. Dennochlassen sich Transaktionen nach wie vor gutrealisieren. Wir sehen sowohl viel Angebotals auch viel Nachfrage im Bereich der mit-telständischen Unternehmen.Wanske: Womit wir uns derzeit sehr inten-siv auseinandersetzen, ist die Frage, wiedie Geschäftsaussichten möglicher Port-foliokandidaten über die nächsten zwei,drei Jahre aussehen und wie sich solcheAussichten im Preis und in der Finanzie-rungsstruktur abbilden lassen.

VC-Magazin: Welche Ziele verfolgen Sie inden nächsten Monaten?Wanske: Wir denken, dass wir von derPreisfront in eine sehr interessante Phase

mit rückläufigen Unternehmensbewertun-gen hineinlaufen. In diesem Käufermarktwollen wir neue Beteiligungen eingehen.Völker: Wir sind mit unseren Produktenund Dienstleis tungen mit dem Ziel ange-treten, langfristig den Mittelstand aktiv zubegleiten. Mit unserem Leistungsangebotbieten wir dem Mittelstand attraktive Fi-nanzierungsmöglichkeiten, um Wachs-tumspläne oder Nachfolgeregelungen um-zusetzen. Sowohl Direktbeteiligungen alsauch Mezzanine-Finanzierungen oder eineKombination von beidem bieten sich an,um eine Eigenkapitallücke bei einem gebo-tenen Anlass zu finanzieren. Damit stehenwir unverändert zur Verfügung. Der Be-darf der mittelständischen Unternehmenist weiterhin hoch. Angesichts der sicheintrübenden Konjunkturaussichten se-hen wir uns aber die Planzahlen der Unter-nehmen noch genauer im Hinblick auf dieRealisierbarkeit in einem schwierigen Um-feld an.

VC-Magazin: Wie bewerten Sie die Exitsi-tuation?Wanske: Ein attraktiver Käufermarkt gehtmit einem weniger attraktiven Verkäufer-markt einher. Daher positionieren wir unsim gegenwärtigen Marktumfeld als Käufer.Völker: Ich stimme Herrn Wanskegrundsätzlich zu, glaube aber, dass ein at-traktives Unternehmen auch im gegen-wärtigen Marktumfeld einen Käufer zu ei-nem guten Kaufpreis findet.

VC-Magazin: Vielen Dank für das Ge-spräch!

[email protected]

Zu den Gesprächspartnern

Martin Völker ist Geschäftsführer der WGZ Initiativkapital GmbH aus Münster. DieGesellschaft investiert zwischen 500.000 und zehn Mio. Euro pro Unternehmen imZuge von Minderheitsbeteiligungen und mezzaninen Finanzierungsformen. BrunoWanske ist Partner bei der ECM Equity Capital Management GmbH mit Sitz inFrankfurt. Der Buyout-Fondsmanager konzentriert sich auf Transaktionen mit ei-nem Unternehmenswert zwischen 20 und 150 Mio. Euro.

VentureCapital Magazin 11/2008 45www.vc-magazin.de

Page 46: November 2008, Private Equity • Buyouts • M&A

VentureCapital Magazin 11/200846

Der „Cleantech“-Sektor ist in der Venture Capital-Industriezu einem der größten Schlagworte geworden. Insbesonderein den Vereinigten Staaten stürzen sich Investoren auf die-sen Bereich. Laut Cleantech Group LLC, einem Interessen-verband im Umweltbereich, sind von 2002 bis zur erstenJahreshälfte 2008 ca. 19,5 Mrd. USD an Wagniskapital inCleantech-Unternehmen geflossen. Allein im ersten Halb-jahr dieses Jahres wurden rund 3,5 Mrd. USD investiert, da-von gut 70% in den USA, aber nur 20% in Europa. Immerhinrangiert Deutschland mit 21% der europäischen Investitio-nen nach Großbritannien an zweiter Stelle. Wie können Un-ternehmer und Investoren vom Trend profitieren, ohne sichdem Risiko einer „Cleantech-Blase“ auszusetzen?

Cleantech – eine Industrie mit ungeahntem PotenzialDer Cleantech-Begriff wird sehr unterschiedlich verwen-det, es gibt keine allgemeine Definition. Am griffigsten er-scheint folgendes: Cleantech umfasst wissensbasierteTechnologieprodukte und Dienstleistungen, die• erhöhte Leistung bei geringeren Kosten liefern,• nachhaltig negative Umwelteinflüsse reduzieren oder

eliminieren und• den verantwortlichen und produktiven Umgang mit

natürlichen Resourcen verbessern.

Das Wort Cleantech wird vor allem in (angelsächsischen)Venture Capital-Investmentkreisen verwendet – insbe-sondere im Mittelstand ist der Begriff weitgehend unbe-kannt. Dabei gibt es viele mittelständische Unternehmen,die mit ihrem Angebot diesen Bereich bereits adressieren– sie sind sich dessen nur oft nicht bewusst oder legenweniger Wert auf Marketing. Aus diesem Grund ziehenwir es vor, von Umwelttechnologien und -dienstleistun-gen zu sprechen, benutzen aber Cleantech als synony -men Begriff.

Was das Marktpotenzial von Umwelttechnologien und-dienstleistungen betrifft, herrscht weitestgehend Einig-keit. Megatrends wie die globale Industrialisierung, diewachsende Weltbevölkerung und die zunehmende Ver-städterung führen zu Problemen – wie beispielsweise dieAbhängigkeit von (endlichen) Rohstoffen sowie der Kli-mawandel, für die dringend Lösungen bereitgestellt wer-den müssen. Es ist allerdings kaum möglich, die Markt-größe genau zu beziffern. Als Anhaltspunkt sei auf die Er-hebung des Beratungsunternehmens Roland Berger fürdas Bundesumweltministerium aus dem Jahr 2006 ver-

wiesen, die von einem Weltmarktvolumen der Hauptseg-mente in Höhe von gut 1.000 Mrd. Euro ausgeht und dieIndustrie als wesentlichen Wachstumsmotor der deut-schen Wirtschaft sieht, der die bisherigen Stützen Ma-schinenbau und Automobilindustrie mittelfristig überflü-geln wird.

Der mittelständische Cleantech-Bereich – eine lukrative InvestmentlückeStellt man den Marktvolumina die Investitionstätigkeit ge-genüber, so zeigt sich eine erhebliche Diskrepanz. Die eu-ropäischen Investitionen im Bereich Cleantech fandenbislang vor allem in der Energieerzeugung statt. Hieraufentfielen rund 51% der im Jahr 2007 getätigten Finanzie-rungen. Die anderen, teilweise weitaus bedeutenderenBereiche, zogen jedoch kaum Kapital an.

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Die Investmentlücke im „Cleantech Private Equity“

Chancen für Unternehmer und Finanzinvestoren im deutschen Mittelstand

Europäische Cleantech-Investitionen 2007

in Mio. Euro

Energieeffizienz

Wasserwirtschaft

Mobilität

Energieerzeugung

Rohstoff- und Materialeffizienz

Kreislaufwirtschaft

59

20

73

471

79

66

0 100 200 300 400 500Quelle: eigene Darstellung auf Basis Cleantech Group LLC

Weltmarktvolumen für Umwelttechnologien 2005

in Mrd. Euro

Energieeffizienz

Wasserwirtschaft

Mobilität

Energieerzeugung

Rohstoff- und Materialeffizienz

Kreislaufwirtschaft

450

190

180

100

40

30

0 100 200 300 400 500Quelle: Roland Berger

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VentureCapital Magazin 11/2008 47

Die getätigten Engagements waren zudem in der RegelWagniskapitalfinanzierungen. Investitionen in klassischeMittelständler stellen die Ausnahme dar.

Neben dem starken zugrundeliegenden Marktwachs-tum müsste aber insbesondere die hervorragende Posi-tionierung deutscher mittelständischer Unternehmendas Interesse der Investoren wecken. Deutschlandkommt in den Umwelttechnologien und -dienstleistungeneine Führungsrolle zu. Je nach Segment halten deutscheUnternehmen zwischen 5 und 30% der weltweiten Märk-te. Gründe hierfür sind in einer entsprechenden Indus -triepolitik und der Existenz von kleinen, innovativen mit-telständischen Unternehmen zu sehen, die sich schonfrüh mit technischen hochqualitativen Nischenproduk-ten auf den Weltmärkten etablieren konnten. Diese Struk-tur ist auf der Welt einzigartig.

Darüber hinaus weisen viele dieser Unternehmenüberdurchschnittlich hohe Renditen aus. Der Anteil anUnternehmen mit einer Umsatzrendite über 10% liegt jenach Bereich zwischen 18 und 28%. U. a. ist dies auf die inDeutschland anzutreffende Clusterbildung von Unterneh-men in der Umwelttechnologie zurückzuführen. Ein Bei-spiel ist der Solar-Standort um Dresden. Man kann in die-sem Zusammenhang von einem Ökosystem sprechen,das Unternehmen, Kapitalgeber sowie Forschung undEntwicklung umfasst. Von diesen Netzwerken profitierenUnternehmen stärker als vergleichbare Unternehmen inStandorten ohne Ökosystem.

Nicht zuletzt werden für Umwelttechnologie- und -dienstleistungsunternehmen in denselben Umsatzkate-gorien höhere Multiples bezahlt werden als für „konven-tionelle“ Beteiligungsunternehmen. Ein Grund dafür liegtdarin, dass Produkte und Dienstleistungen in der Umwelt-technologie oft komplexe Querschnittstechnologien undKnow-how beinhalten, die über Jahre gewachsen und da-her schwer replizierbar sind. Gelingt es Finanzinvestoren,Unternehmen, die die Märkte für Umwelttechnologienbzw. -dienstleistungen noch nicht oder nicht umfassendadressieren, in deren Ausbau zu unterstützen, so kannbei einem späteren Verkauf in aller Regel eine Prämie er-zielt werden.

Wo liegen die Herausforderungen?Warum widmen sich nicht mehr Investoren den mittel-ständischen Unternehmen in diesem Bereich, wenn dieRenditechancen so viel versprechend sind? Die Anforde-rungen sind hoch, da Investoren die Technologien verste-hen und deren Potenziale einschätzen können müssen.Darüber hinaus sollte ein Investor in der Lage sein, dasUnternehmen bei der Strategieformulierung zu unterstüt-zen. Dazu gehören detaillierte Kenntnisse der (potenziel-len) Zielmärkte, insbesondere auch im internationalenKontext, sowie ein weltweites Netzwerk, das bei der Um-setzung zum Einsatz kommen kann. Der Umgang mit mit-telständischen Unternehmerpersönlichkeiten und Unter-

nehmensstrukturen erfordert erfahrene Investoren, vor-zugsweise solche, die selbst im Mittelstand groß gewor-den sind, die also die Chancen und Herausforderungensolcher Unternehmen persönlich erfahren haben. Nichtzuletzt muss ein Investor mit den Besonderheiten von Be-teiligungen an stark wachsenden Unternehmen vertrautsein, die oft die liquiden Mittel für das weitere Wachstumbenötigen. Es kommt im Cleantech-Bereich oft darauf an,Märkte schnell zu besetzen und den vorhandenen Vor-sprung auszubauen. Daher eignen sich diese Unterneh-men zum Teil weniger gut für klassische Buyout-Struktu-ren. Liegen diese Grundvoraussetzungen vor, so kannsich eine sehr erfolgreiche Beziehung für Unternehmerund Investor ergeben.

Fazit:Mittelständische Unternehmen im Bereich der Umwelt-technologie und -dienstleistungen stellen attraktive In -ves titionsobjekte für Finanzinvestoren dar. Überdurch-schnittliche Renditen sind erreichbar. Das Ausfallrisikoist begrenzt, da die Technologien erprobt und die Produk-te im Markt etabliert sind. Durch den hohen Exportanteilsind Mittelständler zudem noch geografisch diversifi-ziert. Da es bislang wenige Finanzinvestoren in diesemBereich gibt, besteht im Gegensatz zum Venture Capitalkeine Gefahr einer „Blase“ mit übertriebenen Einstiegsbe-wertungen. Unternehmer können von der Expertise er-fahrener Investoren profitieren, um gemeinsam das Un-ternehmen auszubauen und den Unternehmenswert zusteigern.

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Mittelstand/B

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Zu den Autoren

Marko Maschek und Katrin Brökelmann sind Partnerbei Pinova Capital, einem Beteiligungsunternehmenmit Fokus auf mittelständische Unternehmen in denBereichen Engineering und Services mit Umsätzen bis100 Mio. Euro. Ein Schwerpunkt der Investitionstätig-keit liegt im Bereich Umwelttechnologien und -dienst-leistungen, mit denen sich die Partner von Pinova be-reits seit mehreren Jahren im internationalen Kontextbefasst haben.

Page 48: November 2008, Private Equity • Buyouts • M&A

VentureCapital Magazin 11/200848

„Es ist gut, dass Banken wieder genauer hinsehen“

Interview mit Dr. Hans Bethge, geschäftsführender Gesellschafter von Angermann M&A International

Dr. Hans Bethge, geschäfts-führender Gesellschafter derAngermann M&A Internatio-nal GmbH, blickt auf dreißigJahre Erfahrung im Geschäftfür Unternehmensverkäufezurück. Dass die gegenwärti-ge Krise bereits ihren Tief-punkt erreicht hat, glaubt ernicht. Dennoch sieht er auchLichtblicke, z. B. im Bereichder regenerativen Energien.Und verrät, wie er eine Mio.Euro investieren würde.

VC-Magazin: Wie haben sich die Bedingungen für einenBuyout im deutschen Mittelstand im Zuge der Finanzkri-se verändert?Bethge: Die Private Equity-Szene steht nicht mehr an dervordersten Front der Käufer. Auch Unternehmensbewer-tungen, die in den letzten Jahren teils weit über das ratio-nal Nachvollziehbare hinausgegangen sind, sehen wirjetzt nicht mehr. Strategische Käufer haben das Feldzurückerobert und zeigen sich wieder sehr aktiv. Dank gefüllter Kassen aus den zurückliegenden guten Jahrenkönnen viele von ihnen mittelgroße Transaktionen bis zueiner Größenordnung von 200 Mio. Euro auch ohne Ban-kenhilfe darstellen. Was darüber hinaus geht, ist im ge-genwärtigen Marktumfeld schwieriger.

VC-Magazin: Zuletzt gab es erste große Buyouts, die fastausschließlich mit Eigenkapital finanziert wurden. Ist daseine Übertreibung im Abschwung oder möglicherweise einnachhaltiges neues Geschäftsmodell für Finanzinves toren?Bethge: Ich halte das für eine Übertreibung. In den letztenWochen ging es einfach nicht anders, weil die Märkte soverunsichert sind und Kreditsyndizierungen nicht mög-lich waren. Als ein Geschäftsmodell sehe ich das nicht.Wir werden aber auch nicht zu den Zeiten zurückkom-men, wo man mit 20% Eigenkapital finanzieren konnte.

VC-Magazin: Covenant Lite-Strukturen sind passé. Fürwie lange?Bethge: Ich kann auch nicht in die Glaskugel schauen. Esist aber gut, dass Banken nun wieder genauer hinsehenund Verträge entsprechend solide verhandeln. Aber auch

in diesem Bereich wird sich die Lage irgendwann normali-sieren. Wie lange das dauert, weiß ich nicht. Ich habeaber Zweifel, dass wir den Boden bereits erreicht haben.

VC-Magazin: Deutsche Bank Research erwartet für dasGesamtjahr 2008 die erste Rezession in der Automobil -industrie seit 1993. Einige Private Equity-Häuser sind beiAutomobilzulieferern investiert. Droht hier ein Fiasko?Bethge: Die Automobilbranche ist schon seit einiger Zeitgefährdet. Der mit Abstand größte Markt für die Auto -mobilindustrie sind die USA – dort gibt es erhebliche Risiken. Davon sind alle Autos exportierenden Nationenbetroffen und natürlich auch Deutschland.

VC-Magazin: Gibt es auch Branchen, für die Sie beson-ders zuversichtlich sind?Bethge: Zuversichtlich bin ich beispielsweise für Unter-nehmen, die sich mit alternativen Energien beschäftigen.Wir sehen derzeit eine Belebung des Pellet-Marktes, dazugehören auch Biomassekraftwerke, die mit Sägespänenbetrieben werden. Für solche Alternativenergien werdenVerbraucher bereit sein, etwas auszugeben. Denn auchder Rückgang der Ölpreise kann nicht darüber hinweg-täuschen, dass fossile Rohstoffe knapper werden.

VC-Magazin: Angenommen, Sie gewinnen heute eine Mio.Euro. Wie würden Sie diese investieren?Bethge: So richtig reicht eine Mio. Euro ja nicht für ein Unternehmen. Ich würde mir daher Wald kaufen, der aneiner logistisch günstigen Stelle in der Nähe eines Säge-werkes in Deutschland liegt. Die Preise für nachwachsen-de Rohstoffe werden sicherlich steigen.

VC-Magazin: Vielen Dank für das Gespräch!

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Zum Gesprächspartner

Dr. Hans Bethge ([email protected]) ist ge-schäftsführender Gesellschafter der Angermann M&AInternational GmbH, wo er seit 1979 tätig ist. Die Ge-sellschaft mit Hauptsitz in Hamburg ist Mitglied desNetzwerks M&A International Inc. und hat in ihrerüber 50-jährigen Geschichte mehr als 2.500 M&A-Transaktionen begleitet.

Dr. Hans Bethge

Page 49: November 2008, Private Equity • Buyouts • M&A

Mittelstand/B

uyouts

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Erfolg»Mit der BayBG erfolgreich durchgestartet…«

Harm Abrahams und Jürgen Nußbaum Geschäftsführer der Chrosziel GmbH

»Beim Kauf der Firma Chrosziel wollten wir von Anfang an Mehrheitsgesellschafterund damit Herr im Haus sein. Mit der BayBG haben wir einen Eigenkapitalgebergefunden, der die Rolle des Minderheitsgesellschafters übernimmt und uns zusätz-lich Mezzaninekapital zur Verfügung stellt. So können wir auf einen Partner zählen,der unsere erfolgreiche Unternehmensentwicklung langfristig begleitet.«

Harm Abrahams und Jürgen Nußbaum haben die Chrosziel GmbH 2006 imRahmen eines MBI Management Buy-in übernommen. Der Spezialist für optischesZubehör ist weltweit mit seinen Produkten bei Film- und Fernsehaufnahmen ver-treten und in einigen Segmenten Technologieführer.

Eigenkapital . Beratung. Netzwerk.www.baybg.de [email protected] · 089 2198-2510

Private Equity – Verlässlicher Partner in unsicherenZeiten?

Clemens Busch (oben),

Partner,

Dr. Markus Geiger,

Investment Principal,

Steadfast Capital

www.steadfastcapital.de

Verkaufsbereite Unternehmer werdendurch die aktuellen Schlagzeilen verunsi-chert. Soll ich derzeit überhaupt an denMarkt gehen? Auf was muss ich bei meinenpotenziellen Käufern besonders achten?

Unternehmen, die ihre Hausaufgaben ge-macht haben, werden auch momentan ho-hes Kaufinteresse hervorrufen. Um eineTransaktion zustande zu bringen, sind je-doch drei Bereiche besonders relevant:Das Unternehmen muss über ein krisenre-sistentes Geschäftsmodell in einer Nischeverfügen, flexible Kostenstrukturen auf-weisen und sich durch ein herausragendesManagementteam auszeichnen.

Finanzinvestoren kommen weiterhin alsKäufer in Frage, auch wenn die Verfügbar-keit von Akquisitionsdarlehen derzeit begrenzt ist. Eine attraktive Transaktionlässt sich auch momentan strukturieren,

indem Mezzanine, Verkäuferdarlehen, be-stehende Bankdarlehen oder höhere Eigenkapitalanteile statt frischer Akquisi-tionskredite Verwendung finden. Eine Re -finanzierung der Gesellschaft nach zwölfbis 24 Monaten ist aus heutiger Sicht nachwie vor ein realistischer Weg, um dann u. a. die Verkäuferdarlehen wieder zurück-zuführen. Bezüglich der Auswahl poten -zieller Käufer ist insbesondere auf Trans-aktionssicherheit zu achten. So muss sichder Bieter auf seine internen Gremien ver-lassen können. Ferner ist bedeutsam, dassdas Zielunternehmen in den eigentlichenGrößenfokus des Investors passt. Gegen-wärtig interessieren sich zahlreichegrößere Fonds mangels Alternativen vorü-bergehend für Transaktionen, die unternormalen Umständen viel zu klein für siewären. Zudem ist darauf zu achten, dassder interessierte Fonds nicht zu viele Kri-senfälle im bestehenden Portfolio hat.

Standpunkt Investor

Page 50: November 2008, Private Equity • Buyouts • M&A

VentureCapital Magazin 11/200850

Offenheit als Prinzip

Halder umwirbt den Mittelstand mit Transparenz

Wenn Finanzinves toren ruppig auftreten oder sich intrans-parent darstellen, stoßen sie im Mittelstand schnell auf Ab-lehnung. Die Halder Beteiligungsberatung dagegen präsen-tiert sich so offen, wie sich das hiesige Unternehmer oftwünschen. Auf der Website der Frankfurter stehen Informa-tionen bereit, die andere Investoren sorgfältig geheim hal-ten.

Positives GegenbeispielBereits seit 1991 setzt die Halder BeteiligungsberatungGmbH aus Frankfurt vor allem auf Management Buyoutsin mittelständischen Familienunternehmen. Gerade dieseZielgruppe hat oft genug mitgeteilt, dass sie anonyme Fi-nanzinves toren angelsächsischer Prägung nicht schätzt.Daher beruht der unternehmerische Erfolg von Halder si-cherlich auch darauf, dass man sich als positives Gegen-beispiel positioniert: Die Website www.halder.eu infor-miert detailliert über Strategien, Vorgehensweisen, guteund schlechte Ergebnisse. In der Rubrik „Unternehmens -profil“ ist beispielsweise zu lesen, dass Halder hierzulan-de aus 24 Beteiligungsverkäufen einen internen Zinssatzvon jährlich 30% brutto realisiert und das Investitionsvo-lumen um den Faktor 3,2 vervielfacht hat.

Auch für Buyout-Manager interessantUnter dem Link „Beteiligungsstrategie“ nennen die Frank-furter ihre Investitionskriterien und zeigen nicht nur stolzdie starken Marktpositionen ihrer verkauften Beteiligun-gen, sondern weisen auch ehrlich auf drei tendenzielleFlops hin. Ebenso werden die Quellen für Deals genannt:Fast zwei Drittelder Beteiligungenstammen von denEigentümerfamili-en, ein Viertel vonKonzernen undrund ein Siebtelvon anderen Inves -toren. Auch zukünf-tige Buyout-Mana-ger können sich in-formieren. Halderzeigt für 23 Fälle dieKapitalanteile desManagements auf:Gut die Hälfte hält

zwischen 10 und30%, fünf bleibenunter dieserSchwelle, dreiüberschreiten sie.Unter „Beteili-gungspraxis“ be-legt Halder mitneun Beispielen,wie Manager undInvestor ihren Ka-pitaleinsatz ver-vielfachen konn-ten, führt den Fi-nanzierungsmixvon 21 Transaktio-

nen auf, zeigt prozentual die Haltedauer und die Käufer-gruppen an. Wäh -rend die Informa -tionen sonst anony-misiert sind, wer-den in den Rubriken„Investments“ und„Investoren“ Namengenannt: alle aktuel-len und ehemaligenPortfoliounterneh-men (inkl. Bran-che/Geschäftsfeld,Umsatz und derZahl Mitarbeiter)sowie die Kapital-geber – vorrangigDach- und Pen-sionsfonds.

Fazit:Als transparenter Finanzinvestor stellt die Halder Beteili-gungsberatung immer noch eine Ausnahme in der Pri -vate Equity-Branche dar. So viele Informationen ver -öffentlicht kaum eine private Gesellschaft. Bei ihrer Ziel-gruppe, mittelständischen Unternehmen, sollte diese Offenheit gut ankommen.

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Kapitalanteile der

Buyout-Manager

bis 10% 10%-30% mehr als 30%

Alle von Halder geführten Buyouts

Quelle: Halder

5

15

3

Beteiligungsdauer bis Exit

bis 40 40-65 mehr als 65Monate Monate Monate

Alle Halder-Exits

Quelle: Halder

35%

30%

35%

Herkunft der Beteiligungen

Finanz- Konzerne Eigentümer-investoren familien

Alle Halder-Beteiligungen

Quelle: Halder

14%

25%

61%

Page 51: November 2008, Private Equity • Buyouts • M&A

Änderungen lediglich im Detail

Management übernimmt Esterer Gießereien

VentureCapital Magazin 11/2008 51

Einstmals war die traditionsreiche Maschinenfabrik EstererAG für ihre Dampfmaschinen bekannt, z. B. Heißdampf- Lokomobile für die Landwirtschaft. Die heutige Esterer AGdagegen agiert als reine Immobilienholding am Markt.Dank der Initiative zweier Manager bleibt der Name Estereraber im operativen Geschäft erhalten – seit Mai führen siedie Gießereien in Altötting und Wurzen.

Spezialist für kleine Serien„Die beiden Gießereien sind kerngesund. Aber für die inMünchen notierte Esterer AG brachten sie wohl zu vielAufwand mit sich“, meint Richard Langlechner. Gemein-sam mit dem langjährigen Geschäftsführer Hans Topolkonnte der gestandene Unternehmer daher die letztenoperativen Einheiten der Immobilienholding Esterer AGübernehmen. Das Werk im oberbayerischen Altötting ver-arbeitet vorwiegend komplizierte Werkstoffe und Legie-rungen bis zwei Tonnen, der Schwerpunkt im sächsi-schen Wurzen liegt bei besonders anspruchsvollen Guss-Geometrien bis vier Tonnen. „Im Gegensatz zu Wettbe-werbern gehen wir individuell auf die Kundenwünscheein“, hebt Langlechner hervor. Die Gießereien produzie-ren nach Kundenzeichnungen und sind auf kleine undmittlere Serien spezialisiert, größte Abnehmerbrancheist der Maschinenbau. Gussteile von Esterer finden Ver-wendung u. a. in Getränkeautomaten, als Getriebegehäu-se oder Zylinder. Mit 150 Mitarbeitern an beiden Standor-ten werden jährlich mehr als 20 Mio. Euro umgesetzt.

Mehrheit für das ManagementLanglechner wurde eher zufällig auf die Gießereien auf-merksam. Als er für regionale Unternehmer aus seinerHeimat Altötting eine Russlandreise organisierte, erzähl-te ihm sein heutiger Geschäftspartner Topol, dass sichdie Esterer AG fokussieren will. Nach einer kurzen Due Di-ligence war der Oberbayer überzeugt: „Die Zahlen habenebenso wie das Umfeld gestimmt. Der Geschäftsführerwollte sich beteiligen und Kontinuität gewährleisten.“Seit Mai 2008 halten Topol und Langlechner über eigeneGmbHs jeweils 40% der Anteile; bei der BayBG Bayeri-sche Beteiligungsgesellschaft liegen die restlichen 20%.In diesem Verhältnis teilte sich das Trio auch den Kauf-preis – acht Mio. Euro für den Standort in Altötting und ei-ne Mio. Euro für den Standort Wurzen. Zusätzlich brach-ten BayBG und AUBG Altöttinger Unternehmens Beteili-gungs Gesellschaft stille Beteiligungen ein. „Wir wollten

den Standort und die Arbeitsplätze sichern“, begründetBereichsleiter Joachim Schroeder den Einsatz der BayBG.

Prokurist aus juristischen GründenWährend sich Topol klassisch über einen ManagementBuyout (MBO) selbstständig machte, stieg Langlechnerim engeren Sinne nicht über einen Management Buy-inein. Er ist nicht Teil der Geschäftsführung, sondern Pro-kurist aus juristischen Gründen, damit er in Abwesenheitdes Managers aushelfen kann. „Es lief früher auch ohnemich gut, das wird es weiterhin“, begründet er seineZurückhaltung. Aus dem Tagesgeschäft hält er sich damitheraus, bringt sich in verschiedenen Projekten aber mitseiner unternehmerischen Erfahrung ein. Im Kern geltefür die Esterer Gießereien außerdem Konrad AdenauersWahlslogan „Keine Experimente“. So deutet Langlechneran: „Strukturelle Änderungen wird es nicht geben.“ Ledig-lich in Details – etwa in der Buchhaltung oder im Repor-ting – soll frischer Wind wehen.

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uyouts

Die Esterer Gießereien gehen individuell auf Kundenwünsche ein und sind auf kleineund mittlere Serien spezialisiert.

Page 52: November 2008, Private Equity • Buyouts • M&A

VentureCapital Magazin 11/200852

Unternehmensnachfolge und Fiskus

Die Rahmenbedingungen nach der Erbschaftsteuerreform

Nach mehr als vier Jahren Diskussion will der Gesetzgebervoraussichtlich im November die Reform des Erbschaftsteu-errechts beschließen. Die Änderung des Bewertungsrechtssowie zu hohe Anforderungen an eine steuerverträglicheGestaltung werden die Übertragung von Unternehmenzukünftig jedoch deutlich verkomplizieren.

Die neue Konzeption Nach derzeit noch geltendem Erbschaftsteuerrecht be-günstigt der Fiskus die mittels Schenkung oder Erbgangbedingte Übertragung von unternehmerischem Ver -mögen durch einen Freibetrag in Höhe von 225.000 Euro,eine Bewertung unterhalb des Verkehrswerts (Steuer -bilanzwerte für Personengesellschaften; Stuttgarter Ver-fahren bei Kapitalgesellschaften) sowie durch einen Be-wertungsabschlag von 35%. Für die Beteiligung an einerKapitalgesellschaft gelten diese Vergünstigungen jeden-falls dann, wenn diese mehr als 25% des Nennkapitals be-trägt. Die in Aussicht genommene Reform der Unterneh-mensnachfolge verfolgt einen deutlich abweichenden An-satz. Bei der Übertragung von Betriebsvermögen sollkünftig beim Vorliegen bestimmter Voraussetzungen dieBemessungsgrundlage sofort um 85% reduziert werden.Dies bedeutet, dass der Erbe mit Ausnahme einer gleiten-den Freigrenze von 150.000 Euro im Grundsatz lediglich15% des Betriebsvermögens versteuern muss.

Deutlich erhöhte Bemessungsgrundlagen Was gut klingt, ist es am Ende keineswegs unbedingt. Auf-grund verfassungsgerichtlicher Vorgaben entfallen fürdie Bewertung des Betriebsvermögens die bisher gelten-den Vergünstigungen. Zugrunde zu legen ist nunmehr derVerkehrswert, und zwar unabhängig von der Rechtsformdes Unternehmens. Dieser wird für kleinere und mittlereUnternehmen mit einem Jahresumsatz bis 32 Mio. Euronach einem in einer gesonderten Durchführungsverord-nung geregelten vereinfachten Ertragswertverfahren be-rechnet. Für die übrigen Unternehmen erfolgt die Bewer-tung, sofern kein Börsenkurs oder Verkaufserlös vorliegt,regelmäßig nach dem Standard IDW S 1 (Ertragswertver-fahren und Discounted Cashflow).

Begünstigungsfähiges Vermögen Die Reduktion der so ermittelten Bemessungsgrundlageum 85% (der sogenannte „Verschonungsabschlag“)kommt dem Unternehmensnachfolger allerdings nur

dann zugute, wenn es sich bei dem Vermögen um „be güns -tigungsfähiges Vermögen“ handelt. Hierunter fallen nebeninländischem land- und forstwirtschaftlichem Vermögenvor allem das inländische Betriebsvermögen sowie Anteilean Kapitalgesellschaften, sofern (wie bisher) der Erblasserund der Schenker am Nennkapital dieser Gesellschaften zumehr als 25% unmittelbar beteiligt waren.

Hingegen entfällt der Verschonungsabschlag vollstän-dig, wenn das Betriebsvermögen zu mehr als 50% aus„Verwaltungsvermögen“ besteht. Hierunter fallen bei-spielsweise fremd vermietete Grundstücke, Wertpapiere,mit Wertpapieren vergleichbare Forderungen sowie Be-teiligungen an Kapitalgesellschaften von weniger als 25%.Liegt das Verwaltungsvermögen unter der 50%-Grenze,muss es aber wenigstens zwei Jahre im Betriebsvermö-gen vorhanden gewesen sein, um am Verschonungsab-schlag zu partizipieren.

Lohnsummenregelung und Behaltefrist Selbst wenn der Beschenkte bzw. der Erbe in den Genussdes Verschonungsabschlags gelangt, kann er sich nichtdauerhaft auf den damit verbundenen Vorteil verlassen.Vielmehr droht ihm nach der in Aussicht genommenenReform die Minderung bzw. der vollständige Wegfall desVerschonungsabschlags durch eine zweigeteilte Nach-steuerphase. So darf innerhalb von zehn Jahren nach derÜbertragung des Vermögens die Lohnsumme in keinemJahr geringer sein als 70% der durchschnittlichen Lohn-summe der letzten fünf Jahre vor der Übertragung; dabeientfällt der Abschlag zeitanteilig für jedes Jahr (also inHöhe von 10%), in der die Lohnsumme nicht erreichtwird. Des Weiteren ist es dem Nachfolger nicht gestattet,

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Tarif (stand: Oktober 2008)

Wert des steuerpflichtigen Steuersatz

Erwerbs in Steuerklasse

neu (alt) I II III

bis 75.000 (52.000) 7 30 (12) 30 (17)

bis 300.000 (256.000) 11 30 (17) 30 (23)

bis 600.000 (512.000) 15 30 (22) 30 (29)

bis 6.000.000 (5.113.000) 19 30 (27) 30 (35)

bis 13.000.000 (12.783.000) 23 50 (32) 50 (41)

bis 26.000.000 (25.565.000) 27 50 (37) 50 (47)

über 26.000.000 (25.565.000) 30 50 (40) 50 (50)

Page 53: November 2008, Private Equity • Buyouts • M&A

VentureCapital Magazin 11/2008 53

innerhalb eines Zeitraums von voraussichtlich zehn Jah-ren den erworbenen Betrieb zu veräußern oder aufzuge-ben oder auch nur wesentliche Betriebsgrundlagen zuveräußern oder zu entnehmen; dabei soll nach Auffas-sung der Bundesregierung der Verschonungsabschlagnicht etwa nur zeitanteilig, sondern in vollem Umfang ent-fallen. Der Bundesrat spricht insoweit zutreffend von ei-nem „Fallbeileffekt“.

Tarife und FreibeträgeDie persönlichen Freibeträge werden durch die Erb-schaftsteuerreform zum Teil deutlich erhöht. Dieser posi-tive Effekt wird allerdings dadurch wieder „kompensiert“,dass die Steuersätze der Klassen II und III empfindlich er-höht werden. Für beide Klassen soll zukünftig ein einheit-licher zweistufiger Tarif eingeführt werden, der einenSteuersatz von 30% bzw. 50% vorsieht.

Folgen für Private Equity-Gesellschaften Auswirkungen sind jedenfalls bei den Vertragsverhand-lungen der Private Equity-Gesellschaften mit ihren Mitge-sellschaftern denkbar. Die Behaltefrist von voraussicht-lich zehn Jahren verschärft für Unternehmensnachfolgerdas Dilemma bei der Ausübung von Sonderrechten derPrivate Equity-Gesellschaft. Kann Letztere von dem Mit-gesellschafter (dem Nachfolger) regelmäßig aufgrunddes noch mit dem Erblasser geschlossenen Vertrages denMitverkauf seiner Anteile verlangen (Drag Along), um da-mit den Exit zu erzwingen, führt eine solche Veräußerungzum vollständigen Wegfall des Verschonungsabschlagsvon 85%; dies bei einer Kapitalgesellschaft jedenfallsdann, wenn der Nachfolger noch mehr als 25% der Anteileinnehat. Damit wird eine ganz erhebliche Erbschaftsteu-erbelastung des Nachfolgers ausgelöst. Der Erblasserkönnte daher geneigt sein, diesen Umstand schon in Ver-tragsverhandlungen über die Beteiligung des Investors zuberücksichtigen. Er könnte beispielsweise auf einer zeit-lich gestaffelten Aus übung des Drag Along bestehen, dieden Investor verpflichtet, von dem Mitverkaufsrecht nurin der Weise Gebrauch zu machen, dass der Verkauf des

Anteils des Nachfolgers mit einem Zeitversatz erfolgt. Umdem Käufer gleichwohl bereits für diese Zeit den notwen-digen Einfluss auf die Gesellschaft zu gewährleisten, kanndarüber nachgedacht werden, ihm die Stimmrechte desNachfolgers in einem Poolvertrag zu sichern. Hier gilt es,die Gestaltungsspielräume noch auszuloten.

Wahlrecht für Erben Das neue Recht soll auf Erwerbe ab der Verkündung desGesetzes gelten. Der Erbe – hingegen nicht der Beschenk-te! – erhält seinerseits jedoch ein antragsgebundenesWahlrecht. Er kann bei Erbfällen, die in den Zeitraum abdem 1. Januar 2007 bis zum Inkrafttreten des Gesetzes fal-len, eine Veranlagung bereits nach den neuen Regeln be-antragen. In dieser Übergangszeit werden allerdings diebisherigen niedrigeren Freibeträge angewendet.

Reform mit Untiefen Aus dem geplanten großen Wurf wird eine Reform mit Un-tiefen. Zwar werden die Freibeträge deutlich erhöht. Auf-grund der neuen Bewertungsregeln, die einen deutlichenAnstieg der Bemessungsgrundlagen erwarten lassen, wirdin vielen Fällen einer Unternehmensnachfolge aber einedeutliche höhere Erbschaft- bzw. Schenkungsteuer zu zah-len sein. Hinzu kommt, dass die Anforderungen, die dasneue Recht an die Erlangung des „Verschonungsab-schlags“ stellt, nicht nur äußerst kompliziert, sondern ineinem modernen Wirtschaftsleben unpraktikabel sind. Esist schlicht unmöglich, für ein Unternehmen, das im globa-lisierten Wettbewerb steht,voraussichtlich zehn Jahre imVoraus zu planen. Nimmt man hinzu, dass nach der Recht-sprechung auch die Insolvenz eines Unternehmens der„Veräußerung“ gleichzustellen ist, wird der Nachfolger zu-dem nicht nur mit dem Verlust des Unternehmens, son-dern mit dem Anfall erheblicher Erbschaftsteuer doppeltbestraft. Der erneute Gang vor das Bundesverfassungsge-richt scheint deshalb nur eine Frage der Zeit zu sein.

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Mittelstand/B

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Persönliche Freibeträge

Steuerklasse Personen Freibeträge

neu (alt)

I Ehegatte 500.000 (307.000)

Kinder, Stiefkinder, Kinder verst. 400.000 (205.000)

Kinder oder Stiefkinder

Enkelkinder 200.000 (51.200)

Eltern, Grosseltern im Erbfall 100.000 (51.200)

II Eltern oder Grosseltern bei 20.000 (10.300)

Schenkungen, Geschwister, Neffen,

Nichten; Stiefeltern; Schwiegereltern;

geschiedene Ehegatten

III Eingetragener Lebenspartner 500.000 (5.200)

Alle Übrigen 20.000

Zum Autor

Dr. Wolf-Henrik Friedrichist Partner bei RittershausRechtsanwälte Notar. Erberät Private Clients, ins-besondere Inhaber mittel-ständischer Unternehmen,bei der Nachlassplanung,der Unternehmensnach-folge sowie in erbrecht -lichen Auseinandersetzun-gen. Seine Promotion be-

fasste sich mit erb- und handelsrechtlichen Proble-men bei Fortführung eines einzelkaufmännischen [email protected]

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VentureCapital Magazin 11/200854

Verborgene Ressourcen systematischaufdecken und nutzen

Working Capital Management gewinnt an Bedeutung

Die Liquiditätsknappheit im deutschen Mittelstand ist ein of-fenes Geheimnis. Neben Möglichkeiten der externen Finan-zierung gewinnt nicht zuletzt die Innenfinanzierung, spe -ziell das Working Capital Management, immer mehr an Be-deutung. Doch trotz der Popularität dieses Ansatzes wird esin vergleichsweise wenigen Unternehmen erfolgreich umge-setzt. Dabei gibt es vielfältige Möglichkeiten und Chancen,die sich mit einfachen Mitteln erfolgreich und effizient reali-sieren lassen.

Notwendigkeit der InnenfinanzierungEin typisches Merkmal kleiner und mittelständischerdeutscher Unternehmen sind die chronische Unterfinan-zierung und damit einhergehende Liquiditätsengpässe.Hinweise hierfür liefern insbesondere die im internatio-nalen Vergleich eher niedrig ausgeprägten Eigenkapital-quoten des Mittelstands. Ursächliche Gründe für einen Fi-nanzierungsbedarf finden sich zum einen in Investitionenin die Infrastruktur, wie beispielsweise Maschinen undAnlagen, zum anderen aber auch in der kurzfristigen Absi-cherung des laufenden Betriebsprozesses. In Deutsch-land ist es üblich, langfristig geplante Investitionen mitHilfe von externen Kapitalgebern wie der Hausbank zu fi-nanzieren. Kurzfristige Mittel stellen hingegen den laufen-den Betrieb sicher, decken Spitzen ab und verhindern Li-quiditätsengpässe bei schnell wachsenden Unterneh-men. In diesem Zusammenhang ist einerseits zu beobach-ten, dass ein bereits beanspruchter Kreditrahmen sowiegeringe Sicherheiten die kurzfristige Aufnahme zusätzli-cher Mittel stark beeinträchtigen. Andererseits scheintUnternehmern oft nicht bewusst zu sein, welch erhebli-che Liquiditätsreserven in ihren Unternehmen schlum-mern. Um dieses Kapital systematisch zu heben, ist essinnvoll, über die Anwendung von Instrumenten der In-nenfinanzierung nachzudenken. Einer der bekanntesten,wenn auch bisher wenig genutzten, aber viel und kontro-vers diskutierten Ansätze ist das Working Capital Ma -nagement.

Vorhandene Ressourcen findenDas Working Capital entspricht in etwa dem Netto-Um-laufvermögen eines Unternehmens. Es saldiert sich ausdem Umlaufvermögen (flüssige Mittel, Forderungen undVorräte) abzüglich der kurzfristigen Verbindlichkeiten.Als Indikator zeigt die Höhe des Working Capitals, wie vielKapital im Unternehmen gebunden ist. Eine Reduktion

dieser Kennzahl würde folglich zu einer Erhöhung der Li-quidität führen. Wie aus der Berechnung ersichtlich wird,sind die beeinflussenden Stellhebel Forderungen, Vorräteund Verbindlichkeiten, die durch drei wesentliche Pro-zesse im Unternehmen beeinflusst werden: Ausgaben(vom Einkauf bis zur Bezahlung), Vorräte (der Material-fluss in der Wertschöpfungskette) sowie Einnahmen(vom Kundenauftrag bis zum Zahlungseingang). Die Be-herrschung und Optimierung dieser Prozesse mit ent-sprechenden Methoden und Maßnahmen bezeichnetman als Working Capital Management. Eine erfolgreicheUmsetzung dieses Ansatzes führt Unternehmen nicht nurzu einer besseren Liquiditätslage, er verbessert auch de-ren Ergebnis- und Bilanzstruktur und damit wesentlicheBeurteilungsgrößen (z. B. die Eigenkapitalquote) der Fi-nanzgeber. Hinzu kommen ein tendenziell besseres Ra-ting und somit günstigere Finanzierungskonditionen fürstrategische Investitionen.

Praxisbeispiel AusgabenmanagementDie Erfahrung zeigt, dass in mittelständischen Unterneh-men zwar ein Bewusstsein für die Kapitalbindung vorhan-den ist, entsprechende Initiativen jedoch aufgrund man-gelnder Zeit und Kenntnisse über Art und Weise konkre-ter Umsetzungsmöglichkeiten selten sind. Doch WorkingCapital Management muss keinesfalls ein Buch mit siebenSiegeln bleiben, sondern lässt sich mit einfachen Instru-

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Ergebnis eines erfolgreichen Debitorenmanagements

Quelle: Vend consulting GmbH

Durchschnittlicher Forde-rungsbestand 2 Mio. Euro

Senkung der Debi-torenlaufzeit von45 auf 34 Tage

Skontoeffekt

Zahlungen i. H. v. 4 Mio. innerhalb der Skontofrist

(Annahme 2% Skonto)

Zusätzl. Wertschöpfungspotenzial vonca. 85.000 Euro p. a.

Kapitalumschlaghäufigkeitseffekt

45 Tage 34 Tage8 x /Jahr 10 x Jahr

Liquiditätswirkung 4 Mio. mehr Liquidität

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menten zügig umsetzen. Liegen beispielsweise für die ei-genen Lieferanten über verschiedene Standorte hinwegkeine einheitlichen Zahlungsbedingungen vor, wird mehrLiquidität als nötig gebunden. Um dieser Herausforde-rung gerecht zu werden, können die Lieferanten anhandeines Scoring-Modells in strategische Gruppen eingeteiltwerden, wobei verschiedene Kriterien wie Liefertreue,Produkt- und Transportqualität Berücksichtigung findensollten. Weiterhin müssen zusätzliche Auskünfte ausWirtschaftsdatenbanken eingeholt bzw. deren wirtschaft-liche Verhältnisse an Hand der Einforderung von aktuel-len Zahlen aufgedeckt werden. Die daraus abgeleitetestrategische Bedeutung bestimmt die Ersetzbarkeit desLieferanten und damit den Rahmen für Verhandlungen, z. B. über Nachlässe und Zahlungsziele. Als interessantenNebeneffekt liefert die Auswertung der Kriterien Hinwei-se auf Verbesserungsbedarf auf Seiten der Lieferanten,die der Einkauf gezielt in Verhandlungen ansprechenkann. Nach Umsetzung der festgelegten Richtlinien undMaßnahmen kann neben Einsparungen im zweistelligenProzentbereich auch die Liefertreue optimiert werden.Um Potenziale im Ausgabenmanagement zu lokalisieren,sollte eine erste Maßnahme die Analyse der Struktur undReichweite von Verbindlichkeiten sein.

Hilfreich auch im EinnahmenmanagementEin anderer Bereich, der das Working Capital wesentlichbeeinflusst, ist das Einnahmenmanagement. Häufig zah-len deutsche Mittelständler schneller, als sie selbst be-zahlt werden. Um diese Diskrepanz zu entschärfen, kön-nen zwei wesentliche Maßnahmen ergriffen werden. Aufder einen Seite lässt sich das Ausfallrisiko senken, in demKunden regelmäßig anhand eines Scoring-Modells in Risi-koklassen gruppiert und individuelle Zahlungsziele sowieinterne Kreditlimits festgelegt werden. Auf der anderenSeite lässt sich das Mahnwesen durch ein Stufensystembeschleunigen und mit Hilfe wöchentlicher Berichte steu-

erbar machen. Auf dieseWeise können Ausfallrisikound Forderungslaufzeit dra-s tisch gesenkt und damit Li-quidität freigesetzt werden,die das Unternehmen wie-derum befähigt, seine Ver-bindlichkeiten komforta-bler zu begleichen. Ursa-chen für ver zögerte Zahlun-gen können überdies Indi-katoren für Qualitätsmängelund Schwä- chen im Rekla-

mationsprozess sein. Als erster Ansatzpunkt für eine Be-wertung des eigenen Forderungsma nage ments kann dieAnalyse der Forderungsreichweite he rangezogen wer-den.

Fazit:Initiativen im Rahmen des Working Capital Managementlassen sich relativ einfach und zügig umsetzen und bewir-ken schnell deutliche Verbesserungen. Sie sind jedoch alsTeil eines ganzheitlichen Maßnahmenkatalogs zu be-trachten, aus dem inkrementell verschiedene Instrumen-te mit gezielter Wirkung eingesetzt werden können. Dabeikann es je nach Problemstellung sinnvoll sein, eine exter-ne Sicht auf das Unternehmen mit einzubeziehen und ent-sprechend extern vorhandenes Fachwissen sowie Umset-zungshilfe konsequent zu nutzen.

VentureCapital Magazin 11/2008 55www.vc-magazin.de

Mittelstand/B

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Zu den Autoren

Christian Neusser, Matthias Axthelm und Nico Kreu-sel (v.l.n.r.) sind Unternehmensberater der Vend con-sulting GmbH. Die Gesellschaft aus Nürnberg ist aufstrategische und operative Geschäftsfeldentwicklung,Kundenwirtschaft sowie Projektmanagement speziali-siert.

Element des Working Capital Management

Ausgabenmanagement

Vorrätemanagement

Einnahmenmanagement

Führt zur Verbesserung ...

• der Liquidität

• der Ergebnis- und

Bilanzstruktur

• des Ratings

• der Finanzierungs konditionen

Working Capital

Management

Theoretische

Grundlagen

Praxisnahe

Umsetzung

Strategische

Integration

Quelle: Vend consulting GmbH

Page 56: November 2008, Private Equity • Buyouts • M&A

VentureCapital Magazin 11/200856

Preisrutsch bisher ausgeblieben

Wie sich die Finanzmarktkrise auf die Preise von kleinen und mittlerenUnternehmen auswirkt

Die Subprimekrise hat für die schlimmsten Turbulenzenan den Finanzmärkten seit der Nachkriegszeit gesorgt.Namhafte Investmentbanken wie Bear Stearns und Mer-rill Lynch verloren ihre Eigenständigkeit, und das Traditi-onshaus Lehman Brothers wurde in die Insolvenz ge-zwungen. Selbst Goldman Sachs musste eine milliarden-schwere Kapitalerhöhung auf Rekordniveau durchführen.Dem Markt fehlt es an Vertrauen und Liquidität, Bankenkönnen sich nicht mehr kurzfristig refinanzieren und nie-mand weiß, wen es als nächstes treffen könnte.

Nun ist die Finanzkrise auch in Kontinentaleuropa ange-kommen, und der deutsche Hypothekenfinanzierer, dieHypo Real Estate, war das nächste Opfer. Dax, Dow undNikkei sind auf Talfahrt, und das Finanzsystem steht kurzvor dem Zusammenbruch. Der Zwergenstaat Island ist na-hezu bankrott. Selbst die Rettungsversuche der Regie-rung konnten den weltweiten Märkten bis jetzt keine Sta-bilität bieten.

In der Presse werden primär Probleme der Finanzinstitu-te behandelt, jedoch geht die Subprimekrise auch amdeutschen Mittelstand nicht spurlos vorbei. Akquisiti-onsfinanzierungen sind momentan Mangelware. Namhaf-te Finanzinvestoren bekommen keine Kreditzusagenmehr; selbst KKR musste fast eine Milliarde Euro ab-schreiben. Vor dem Ausbruch der Subprimekrise warenFinanzinvestoren bereit, hohe Preise für einen deutschen

Mittelständler zu bezahlen. Die Möglichkeit, günstigesFremdkapital aufzunehmen, bescherte diesen, selbst oh-ne operativ einzugreifen, eine exzellente Rendite.

Seit dem Beginn der Krise sind fremdfinanzierte Übernah-men eine Seltenheit geworden. Finanzinvestoren spielenvon nun an voraussichtlich eine untergeordnete Rolle beiFusionen und Übernahmen. Diese Entwicklung führt da-zu, dass strategische Investoren wieder verstärkt amMarkt für Fusionen und Übernahmen aktiv sind. Durchdie positive wirtschaftliche Entwicklung in der Vergan-genheit sind die Cash-Bestände von Unternehmen bes -tens gefüllt. Strategen müssen nun nicht mehr versuchen,Finanzinvestoren zu überbieten, und können sich bei ih-rer Akquisitionsstrategie wieder mehr Zeit nehmen.

Der oftmals befürchtete Preisrutsch auf dem Markt für Fu-sionen und Übernahmen im Mittelstand ist bislang ausge-blieben. Der Firmenwerte-Indikator (mfi), der gemeinsamvon der Zeitung Markt und Mittelstand sowie Klein & Coll.entwickelt worden ist, bietet einen monatlichenÜberblick über Marktpreise mittelständischer Unterneh-men aus 37 Branchen. Die Ergebnisse von mehr als 600Markteilnehmern zeigen, dass die Finanzkrise nur wenigEinfluss auf die Unternehmenspreise hat. Dies liegt daran,dass strategische Investoren nach wie vor bereit sind, ei-ne Prämie zu zahlen. Darüber hinaus wird es für Unter-nehmer immer wichtiger, einen geeigneten M&A-Beraterzu wählen, denn die Ansprache von Strategen benötigtdurchaus mehr Fingerspitzengefühl und Arbeitsaufwandals die Auswahl von geeigneten Finanzinvestoren.

Der deutsche Markt bekommt erst langsam die Auswir-kungen der Subprimekrise zu spüren, somit kann man dieKonsequenzen noch nicht in der Breite feststellen. DieAnzahl der Transaktionen ist bereits zurückgegangen.Fakt ist jedoch, dass für gut geführte und profitable deut-sche Unternehmen immer ein Markt existiert. Unterneh-men, die durch ihre Marktposition, Technologien oderKnow-how glänzen, gibt es in Deutschland zu Genüge. Zu-sammenfassend gehen wir davon aus, dass die Subprime-krise die Preise für mittelständische Unternehmen nurbedingt senken wird. Die Auswahl eines kompetentenM&A-Beraters ist daher das wichtigste Kriterium bei ei-nem Unternehmensverkauf.

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Zu den Autoren

Michael Keller ist Teilhaberbei der auf M&A-Transaktio-nen im Mittelstand speziali-sierten Beratungsgesell-schaft Klein & Coll. sowie Do-zent an der Johann WolfgangGoethe-Universität, Frankfurtam Main. Darüber hinaus ist

Keller Mitglied in der Senatskammer des Wirtschafts-senats des BVMW, Bundesverband mittelständischeWirtschaft e.V. Co-Autor Alexander Sperl, BBA, istAnalyst bei Klein & Coll.

Kolumne

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VentureCapital Magazin 11/200858

„Mitmach-Fonds“ für Business Angels

Midas Deutscher Mittelstand

Eine besondere Situation im beliebten Anlagesegment derkleinen und mittelgroßen Buyouts kommt dem Sektor „deut-scher Mittelstand“ zu, da diesem gewidmete Private Equity-Fonds nicht immer genügend Investoren fanden. Midasadressiert mit ihrem neuen, nur als Private Placement ange-botenen Evergreen-Mittelstandsfonds vermögende Kund-schaft, die sich im einen oder anderen Unternehmen ihresFonds mit einbringen wollen.

Alternativer ProduktansatzMit einem ungewöhnlichen Konzept will der Kölner Private Equity-Fondsmanager Midas den besonderen Bedürfnissen von Nachfolgeregelungen im deutschenMittelstand entgegenkommen. Statt dass, wie bei Fondsüblicher Bauart, unabhängig von der Entwicklung einerBeteiligung nach etwa fünf bis sieben Jahren ein Exit angestrebt werden muss, bringt der Midas-Fonds Deut-scher Mittelstand ein besonders knappes Gut ein: Zeit. Erist auf eine unbegrenzte Laufzeit ausgelegt, kann auf Be-schluss der Gesellschafter in eine KGaA umgewandeltund bei passender Marktlage an der Börse eingeführtwerden.

Strenge AuswahlkriterienBei der Auswahl der Investitionsziele setzt Midas strengeMaßstäbe an. So werden keine Sanierungsfälle einge-kauft, höchstens das 7,25-fache EBIT („Cash&debt free“)als Kaufpreis inkl. Kaufnebenkosten bezahlt und mindes -tens 20% Eigenkapitalrendite pro Jahr (nach Einsatz vonFremdkapital) vorausgesetzt. Aus der Regel, dass Beteili-gungskäufe zu mindestens 33% mit Eigenkapital desFonds zu finanzieren sind, und dem maximalen Fondsvo-lumen von 100 Mio. Euro errechnet sich ein Finanzie-rungsvolumen von bis zu 300 Mio. Euro. Da jede Beteili-gung höchstens 10% des Portfolios ausmachen darf, be-trägt der höchstmögliche Kaufpreis pro Unternehmenfolglich 30 Mio. Euro.

Investoren dürfen Aufgaben des Managers übernehmenZu den anfänglichen Einmalkosten von 4,5% kann sich jenach Vermittler eine Vertriebsprovision addieren. Außer2% jährlicher Vergütung für die Geschäftsführung ist auf

Basis einer Vollplatzierung mit 0,5 bis 1,0% jährlichensonstigen Kosten zu rechnen. Sobald die Investoren eineRendite von 10% p. a. bezogen auf das Fondsvolumen ver-dient haben, erhält das Fondsmanagement 20% Gewinn-beteiligung. Der Beteiligungsbetrag von mindestens500.000 Euro wird zu 25% sofort nach Beitritt fällig, weite-re Tranchen nach Abruf durch das Fondsmanagement.Trotz der grundsätzlich unbegrenzten Laufzeit bestehtein Kündigungsrecht mit sechs Monaten Frist zum Jahres -ende, frühestens per 30.12.2020. Investoren sind eingela-den, als Mentor oder Coach für Beteiligungsunternehmenzur Verfügung zu stehen und langjähriges Wissen, Netz-werk und Erfahrung einzubringen.

Fazit:Die Entschärfung des branchenüblichen Exitdrucksdurch die lange Laufzeit und die marktübliche Kosten-struktur für einen direkt investieren Fonds stellen positi-ve Aspekte dieser Beteiligung dar. Anleger, die an der Ent-wicklung mittelständischer Unternehmen partizipierenund sich gern auch selbst in deren Weiterentwicklung ein-bringen möchten, sollten sich daher näher mit der MidasDeutsche Mittelstand GmbH & Co. KG beschäftigen – vor-ausgesetzt natürlich, dass sie über ausreichend Kapitalverfügen, um die Mindestzeichnungssumme von 500.000Euro über einen längeren Zeitraum fest zu allokieren.

Volker [email protected]

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Fondsportrait

Midas Deutsche Mittelstand GmbH & Co. KG

Volumen 100 Mio. Euro

Minimum 500.000 Euro

Laufzeit Unbegrenzt, ab 2020 kündbar

Zeichnungsschluss 31.12.2008 + ggf. 12 Monate

Investment-Thema Finanzierung von Generationswechseln

in Deutschland

Ziel-Anzahl Port- 10-15 Portfoliounternehmen

foliogesellschaften

Internet www.midasgruppe.de

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VentureCapital Magazin 11/200860

„Wir haben für unsere Technologie-investments fünf Märkte definiert“

Interview mit Dr. Andreas Odefey, Geschäftsführer der BPE Fund Investors G.m.b.H.

Mit einem dezidierten Cleantech-Dachfonds befindet sichseit kurzem die Hamburger Private Equity-Gesellschaft BPEFund Investors im Fundraising. Nach Vorgängervehikelnmit einem Volumen von 25 und 55 Mio. Euro sollen für die-sen dritten Fonds ungeachtet des schwierigen Marktumfel-des 100 Mio. Euro akquiriert werden. Dr. Andreas Odefeykommentiert die Hintergründe im Interview mit AndreasUhde, Chefredakteur des VentureCapital Magazins.

VC-Magazin: Sie legen gerade einen Cleantech-Dachfondsauf. Besteht tatsächlich Bedarf für ein weiteres Produkt,das auf diesen Trend abzielt?Odefey: In der Tat gibt es die Themen Umwelttechnologi-en und Nachhaltigkeit in vielen Facetten. Jeder Investormuss sich überlegen, wie er sich dem nähern möchte. Esgibt Menschen, aus deren Sicht 80% der Dax-Werte Nach-haltigkeitswerte sind und denen es reicht, in diese zu in-vestieren. Wir hingegen definieren Cleantech als techno-logische Entwicklung rund um das Thema Umweltverbes-serung in klar definierten Märkten. Damit meinen wirnicht Wind- oder Solarparks. Wenn Blackstone für eineMrd. Euro einen Windpark in der Nordsee finanziert, istdas ein Projektfinanzierungsgeschäft und kein PrivateEquity-Geschäft. Einen Dachfonds für institutionelle Anle-ger gibt es mit unserem Ansatz in Europa bisher nicht.

VC-Magazin: Können Sie denn aus einer ausreichendgroßen Zahl an Zielfonds auswählen, die Ihren Investiti-onskriterien genügen? Odefey: In den letzten zehn Jahren konnte sich eineganze Reihe von Cleantech-Spezialisten als Beteiligungs-gesellschaften etablieren. Die ersten waren RockPort in

Boston und Silicon Valleysowie Nth Power in SanFrancisco. Beide gefallenuns sehr gut, und wir ha-ben in diese mit unseremzweiten Dachfonds inves -tiert. Zuletzt kamen Ge-sellschaften wie KleinerPerkins hinzu, die u. a. ei-nen Technologiefonds mit700 Mio. USD aufgelegt ha-ben, wovon 300 Mio. USDin Cleantech investiertwerden sollen.

VC-Magazin: In Fonds vonKleiner Perkins kommtman als Dachfonds aberja leider nicht rein …Odefey: Das ist richtig. Aber diese erfahrenen, erfolgrei-chen Investoren sind das sichtbarste Zeichen, dassClean tech eine enorme Bedeutung gewonnen hat. Nochvor zehn Jahren gab es keinen funktionierenden Techno-logie investmentmarkt in diesem Bereich.

VC-Magazin: Angesichts der Kapitalmarktentwicklungenhaben Sie keinen einfachen Zeitpunkt erwischt, um insFundraising zu gehen. Wie reagieren Sie in diesem Um-feld?Odefey: Das Fundraising bezieht sich bei uns auf Institu-tionelle und Unternehmerfamilien sowie Strategen. Diesehaben erkannt, dass ein Investment in das Thema Umweltund Nachhaltigkeit zu ihrem Gesamtportfolio passt undes eine Notwendigkeit gibt, in diesem Bereich vertretenzu sein. Ein solches Engagement setzt natürlich voraus,dass es allokierbare Mittel gibt und die Risikotragfähig-keit ausreichend vorhanden ist. In dem Investorenkreis,in dem wir uns bewegen, ist das weitestgehend gegeben.Andererseits führen unsichere Zeiten zu Zurückhaltungbei den Commitments.

VC-Magazin: Könnten Sie sich vorstellen, auch aus demRetailmarkt Gelder einzuwerben?Odefey: Bisher haben wir uns auf die größeren Anlegerkonzentriert. Das ist unsere Welt. In der Tat stellen wiruns aber die Frage, ob es eine Tranche auch für kleinere

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Dr. Andreas Odefey

Eckdaten der BPE Fund Investors III Cleantech G.m.b.H.

Laufzeit: bis zum 31.12.2018 (mit viermaliger

Verlängerungsoption um jeweils ein Jahr)

Mindestzeich- 5 Mio. Euro (Institutionelle),

nungssumme: eine Mio. Euro (Private/Unternehmer)

Einzahlungsmodus: analog zu Abruf durch die Zielfonds

Konzeptionskosten: 1% des Zeichnungskapitals

Management Fee: durchschnittlich 1% p. a. des

Zeichnungskapitals

Hurdle Rate: 9%

Performance Fee: 10% (mit Catch-up)

Page 61: November 2008, Private Equity • Buyouts • M&A

VentureCapital Magazin 11/2008 61

Investoren geben sollte. An unserem Fonds können sichPrivatanleger ab einer Mio. Euro beteiligen. Um ein sol-ches Commitment für ein einzelnes Thema abgeben zukönnen, muss man schon über ein ziemlich großes Ver-mögen verfügen. Wir sprechen daher mit einigen Bankenund Spezialisten darüber, ob sie bei ihrer Klientel eineTranche unseres Fonds platzieren.

VC-Magazin: Bis wann wollen Sie den Fonds schließen?Odefey: Möglichst bald. Wir streben an, bis ins ersteQuartal 2009 eine Allokation von bis zu 100 Mio. Euro zuerreichen.

VC-Magazin: Die Umwelttechnologien sind ein weitesFeld. Welche Segmente sind aus Ihrer Sicht am chancen-reichsten?Odefey: Wir haben für unsere Technologieinvestmentsfünf Märkte definiert: erneuerbare Energien, Luft & Was-ser, Abfallentsorgung, nachhaltiger Transport sowie Ma-terialien, insbesondere Baumaterialien.

VC-Magazin: Neben Ihren Dachfondsinvestments beteili-gen Sie sich auch direkt an deutschen Unternehmen imWege des Management Buyouts. Warum haben Sie keinendirekt investierenden Cleantech-Fonds aufgelegt?

Odefey: Wir sind keine Technologiespezialisten. Aus un-seren Direktfonds investieren wir nicht in Industrien, son-dern in etablierte Cashflow-stabile Unternehmen. Dortsind wir Buyout-Investoren. Um in der Frühphase erfolg-reich zu sein, ist es unabdingbar, die Technologien zu ver-stehen – in späteren Phasen kann man dieses Wissen zu-kaufen. Deshalb haben wir zwei Teams, eines mit fünf Ex-perten für das Direktgeschäft und ein deutsch-amerikani-sches mit drei Köpfen, das sich auf die Auswahl von Ziel-fonds konzentriert.

VC-Magazin: Vielen Dank für das Gespräch!

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Private Equity-Dachfonds

Chorus bringt zweiten Cleantech-Dachfonds

Die in Neubiberg ansässige Chorus Gruppe hat ihrenzweiten Dachfonds für Beteiligungen an Cleantech-Ziel-fonds für Wachstumsfinanzierungen, Chorus Clean Tech2, aufgelegt. Die Platzierungsphase begann Mitte Septem-ber 2008 und endet voraussichtlich am 31.12.2008. Wiebereits beim Erstfonds desselben Anbieters fungiertFleischhauer, Hoyer & Partner als Berater für die Auswahlder Investitionen. Die kleinstmögliche Zeichnung liegt bei10.000 Euro. Während das Volumen des vermögensver-waltend gestalteten Dachfonds mit zehn Mio. Euro ge-plant ist, erstreckt sich die Platzierungsgarantie auf dasMindestvolumen von einer Mio. Euro. Mit Hudson CleanEnergy wurde ein erster Zielfonds identifiziert. Die Fonds-laufzeit ist bis 2020 veranschlagt.

KGAL 9 Vertrieb wegen Lehman-Pleite gestoppt

Wegen des Zusammenbruchs der US-InvestmentbankLehman Brothers, die als Investment Advisor des Dach-fonds KGAL Private Equity Class 9 fungiert, hat KGAL denVertrieb am 15.9.2008 eingestellt. Der Initiator sucht nungemeinsam mit der Lehman-Tochtergesellschaft LehmanBrothers Private Fund Advisors, die selbst nicht unterGläubigerschutz steht, nach einer akzeptablen Lösung

für die rund eine Mio. USD, die bereits von Investoren desDachfonds bereitgestellt wurden.

RWB legt zweiten Secondary Dachfonds auf

Mit einem Zielvolumen von 30 Mio. Euro hat die RWB AGam 17.9.2008 ihren zweiten Dachfonds für gebrauchtePrivate Equity-Beteiligungen, RWB Global Market Secon-dary II, aufgelegt. Bis zum 28.2.2009 können ab 10.000 Eu-ro Anteile an dem gewerblich geprägten Fonds, der inZweitmarktanteile an RWB Global Market Funds und an-deren Private Equity-Zielfonds investieren will, gezeich-net werden. Die Liquidation beginnt plangemäß ab 2015.

Star VI Asia Pacific mit erstem Investment

Mit dem auf Wachstumswerte in China fokussierten, 940Mio. USD großen Fonds FountainVest hat der SchweizerDachfonds Star Private Equity VI Asia Pacific sein erstesInvestment getätigt. Damit sind drei Monate nachSchließung des Dachfonds zum 30.6.2008 bereits 20% desKapitals allokiert. Zu den noch in der Prüfungsphase be-findlichen Zielfonds gehöre Unison III. Die Auswahl derZielfonds wird von der SCM Strategic Capital Manage-ment AG, Zürich, besorgt. Bis 31.12.2008 können Investo-ren noch über Exklusivprodukte zweier Vertriebspartnervon Star Private Equity in diesen investieren.

Dachfonds-News

Zum Gesprächspartner

Als Gründungsgesellschafter und heutiger Geschäfts-führer leitet Dr. Andreas Odefey mit seinen Partnerndie Geschicke der BPE Fund Investors G.m.b.H. mitSitz in Hamburg. Seit einem Management Buyout An-fang 2001 agiert BPE von der früheren Muttergesell-schaft Berenberg Bank unabhängig. Bis zu diesemZeitpunkt gehörte Odefey zum Kreis der unbegrenzthaftenden Gesellschafter der Privatbank.

Page 62: November 2008, Private Equity • Buyouts • M&A

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Fast ein „Secondary ab Anbieter“

MPC Private Equity 11

Stark schwankende und immer öfter nur mäßig hohe Rendi-ten bei den sehr großen Buyout-Deals liefern den Initiatorenvon Dachfonds schon seit Jahren beständig Zulauf für ihreSmall und Mid Cap-orientierten Produkte. Der neuesteSpross der MPC-Dachfondsfamilie macht da keine Ausnah-me und lenkt die Investorengelder in das als lukrativ einge-stufte Marktsegment „europäischer Mittelstand“.

Vier weit investierte Buyout-FondsMPC bleibt seinem Konzept kleiner Dachfonds mit bereitsfestgelegten Investitionszielen treu. Während viele Anbie-ter ihre neuen Produkte als gewerblich geprägt aufsetzen,hat MPC den elften, auf europäische Small und Mid Cap-Buyouts konzentrierten Dachfonds vermögensverwal-tend gestaltet. Somit fallen sämtliche Investments, dievor Ende 2008 eingegangen werden, noch unter die vor-teilhafte bisherige Steuergesetzgebung. Eine (nicht ge-bührenträchtige!) Platzierungsgarantie von MPC CapitalInvestments über das gesamte Fondsvolumen von 21,5Mio. Euro ermöglichte eine frühe Vorallokation, bei derden folgenden Private Equity-Fonds jeweils fünf Mio. Eurozugesichert wurden:

• Apax Europe VII, der Mehrheitsbeteiligungen (überwie-gend Buyouts) an mittleren und großen Unternehmenin Europa eingeht. Der Fonds ist bereits investiert inPlantasjen, Trader Media, Hub International, Electro-Stocks, Cengage, Tnuva und Emap.

• Carlyle Europe Partners III will in solide Marktführerund führende Nischenanbieter mit Eigenkapitaltran-

chen von ca. 100 bis 300 Mio. Euro im europäischenRaum investieren. Zu den ersten Beteiligungen gehörenApplus+ und Zodiac Marine&Pool.

• Doughty Hanson & Co V setzt auf Management Buyouts,Buy-ins und Wachstumskapital für europäische mittel-ständische Unternehmen im Eigenkapitalbereich vonca. 150 bis 200 Mio. Euro und hat bereits Avanza und No-rit im Portfolio.

• Odewald&Compagnie III finanziert ebenfalls Manage-ment Buyouts sowie Buy-ins und stellt Wachstumskapi-tal für mittelständische Unternehmen zur Verfügung.Der bevorzugte Eigenkapitalbereich liegt hier bei ca. 20bis 100 Mio. Euro und das Zielobjekt im deutschsprachi-gen Raum. Bisherige Beteiligungen umfassen Mateco,Oystar, die Saargummi Gruppe und Intertemp.

Die jeweiligen Vorgängerfonds der vier Manager konntenihren Investoren Renditen von jeweils mehr als 30% IRR p. a. berichten.

Überschaubare GebührenstrukturMit 6% anfänglichen Einmalkosten (ohne 5% Agio) und1,6% jährlicher Kosten inkl. sonstiger Aufwendungen undMehrwertsteuer bleiben die Gebühren im üblichen Rah-men. Die Performance Fee beträgt wie bei den Vorgänger-fonds 10% nach 8% Vorzugsverzinsung pro Jahr, erfreuli-cherweise ohne Catch-up-Klausel – demnach werden nurGewinne zwischen Investor und Dachfondsmanager ge-teilt, die oberhalb der 8%-Schwelle liegen. Die Einstiegs-hürde ist mit 10.000 Euro ebenso anlegerfreundlich wiedie sofortige Einzahlung des gezeichneten Anteils in voll-er Höhe, da die Investitionsquote des MPC 11 mit ca. 40%bereits erfreulich hoch ist und Ende 2008 etwa 60% errei-chen soll.

Fazit:Angesichts von bereits 30 bestehenden Beteiligungen invier vordefinierten Zielfonds ist das Blind Pool-Risiko desMPC 11 spürbar vermindert. Die zum Zeitpunkt der Plat-zierung rekordverdächtig hohe Investitionsquote von40% kann Investoren in den Genuss der üblichen Vorteileeiner Zweitmarkttransaktion kommen lassen, wie einekurze Kapitalbindung bzw. frühe Rückflüsse.

Volker [email protected]

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Elfte MPC Private Equity GmbH & Co. KG

Volumen 21,5 Mio. Euro

Minimum 10.000 Euro

Laufzeit 10 Jahre + 3 x 1 Jahr Verlängerungsoption

Zeichnungsschluss 31.7.2009 + 2 x 6 Monate Verlängerungs-

option

RQ-16 58%

Investment-Thema Europäische Buyout-Fonds für

Mittelstandsunternehmen

Ziel-Anzahl Port- 4 Zielfonds

foliogesellschaften = ca. 60 Portfoliounternehmen

Internet www.mpc-capital.com

* Die Kennzahl RQ-16 (=Rendite-Quotient auf Basis von 16% Bruttorendite) gibt an, inwelchem Umfang der Anleger am Bruttoergebnis des Fonds nach Abzug sämtlicherKosten partizipiert (vor Steuern). Hierzu werden die Emittentenangaben herangezo-gen, ein planmäßiges Fondsvolumen und ein typischer Verlauf unterstellt und die in-ternen Zinsfüße des Netto- und des Brutto-Zahlungsstroms ins Verhältnis gesetzt.

Fondsportrait

Page 63: November 2008, Private Equity • Buyouts • M&A

Deutsches Eigenkapitalforum 10.–12. November Herbst 2008 Frankfurt am Main

Unternehmer treffen Investoren

Weitere Informationen und Anmeldung: www.eigenkapitalforum.com

Mit freundlicher Unterstützung von:

Mit über 5.000 Teilnehmern aus der Finanzindustrie,

dem Management aus deutschen und internationa-

len Unternehmen sowie Investoren und Analysten

ist die Veranstaltung inzwischen die größte Platt-

form rund um das Thema Eigenkapitalfinanzierung.

Mit auf Wachstumsmärkte fokussierten Länderfo-

ren wie China und Russland/CIS hat sich das Forum

über die Grenzen Europas hinaus als internationale

Netzwerk- und Informationsplattform etabliert.

Auf dem Forum im Herbst 2008 präsentieren wieder

210 börsennotierte Unternehmen ihre Finanzzahlen

aus dem dritten Quartal in Analystenkonferenzen.

Ca. 50 Kapital suchende Unternehmen des Mittel-

stands stellen ihr Geschäftskonzept Investoren aus

der Venture Capital- und Private Equity-Szene vor.

Daneben wird ein attraktives Konferenz- und Semi-

narprogramm vielfältig Gelegenheit bieten, Kapital-

marktwissen aus erster Hand zu erfahren.

Im Fokus der diesjährigen Veranstaltung: die neuen

Länderforen Indien und Bulgarien, die Branchen

Clean Tech, Rohstoffe und Nanotechnologie, außer-

dem SPACs und Deutsche Börse REITs.

Co-Initiator: Ernst & Young

Hauptsponsoren: Close Brothers Seydler, Commerzbank, Credit Suisse, DZ BANK, equinet, FCF Fox Corporate Finance, HSBC Trinkaus, LBBW, PrecisionIR, Sal. Oppenheim, TaylorWessing, Viscardi, WestLB

Sponsoren: Allen & Overy, BDO Deutsche Warentreuhand, BEITEN BURKHARDT, Cazenove, Chimimport, CMS Hasche Sigle, Concorde Capital, Haubrok, Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung – Hessen Nanotech, IKB Deutsche Industriebank, KPMG, Morgan Stanley, mwb Wertpapierhandelsbank, Nanostart, Privilege Relations, Silvia Quandt & Cie. AG, Sopharma, Steubing AG, Value Relations, VEM Aktienbank, White & Case, Willkie Farr & Gallagher

Commercial Supporter: CF&B Communication, DVFA

Medienpartner: Bloomberg, BÖRSE ONLINE, Börsen-Zeitung, CNBC Europe, DAF Deutsches Anleger Fernsehen, dpa-AFX, eurobiotechnews, Euromoney, FINANCE-Magazin, Financial News, Frankfurter Allgemeine Zeitung, GoingPublic Magazin, Institutional Investment Real Estate Magazin, International Herald Tribune, mergermarket, n-tv, Property Finance Europe, REITs in Deutschland, Small Cap News, The Wall Street Journal Europe, transkript, VDI nachrichten, VentureCapital Magazin, wallstreet:online

Page 64: November 2008, Private Equity • Buyouts • M&A

VentureCapital Magazin 11/200864 www.vc-magazin.de

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Am 9. Oktober wurde die elfte Aus-schreibungsrunde des Hightech-Award CyberOne eingeläutet. Mitdem Wettbewerb prämiert die Initiative Baden-Württemberg:con-nected innovative Geschäftskon-zepte aus allen High tech-Branchen.Teilnahmeberechtigt sind sowohl

Start-ups als auch Wachstumsun-ternehmen – in diesem Jahr erst-mals bundesweit. Auf die erfolgrei-chen Teilnehmer warten Geld- undSachpreise im Wert von über110.000 Euro. Aktuelle Informationen unterwww.cyberone.de

CyberOne erstmals bundesweit

Kurz vor Ende des Geschäftsjahresim September konnte das NetzwerkNordbayern zum 100. Mal ein Start-up mit dem passenden Investor zu-sammen bringen. Gemeinsam inves -tierten der High-Tech Gründerfondsund Bayern Kapital 600.000 Euro indie iso-fast GmbH. Damit wurdenseit Gründung des Netzwerks vorzehn Jahren 114 Mio. Euro Eigenka-

pital an junge Unternehmen vermit-telt. Auch darüber hinaus zog dasNetzwerk Bilanz: Aktuell sind 406Unternehmen, die aus dem Busi -ness plan-Wettbewerb hervorgin-gen, eigenständig am Markt aktiv.Zusammen beschäftigen sie über3.000 Mitarbeiter. Am 15. Oktoberfiel der Startschuss für die elfte Auf-lage des Wettbewerbs. Aktuelle Informationen unterwww.netzwerk-nordbayern.de

Rundes Jubiläum in Nordbayern

Über 20 innovative Unternehmenaus der Medizinwirtschaft haben imSpätsommer am Benchmark Award2008 der Startbahn MedEcon RuhrGmbH teilgenommen. In siebenstrukturierten Modulen wurde erar-beitet, welche Stärken und

Schwächen die Unternehmen cha-rakterisieren und welche Maßnah-men die Wettbewerbsfähigkeit si-chern. Die drei besten Wettbe-werbsbeiträge wurden mit 20.000Euro ausgezeichnet. Details unterwww.startbahn-ruhr.de

Sieger des Benchmark Award ausgezeichnet

Die im BioPark Regensburg ansässi-ge Geneart AG hat den „EuropeanBiotechnica Award 2008“ gewon-nen. Der mit 100.000 Euro dotiertePreis zeichnet innovative europäi-sche Unternehmen in den Berei-chen Biotechnologie und Life Scien-ces aus. Geneart erhielt die Aus-

zeichnung, weil es die Produktionvon Gensequenzen verbessert hat.Auf den Plätzen folgen immaticsbiotechnologies GmbH (Tübingen)und Astex Therapeutics Ltd. (Cam-bridge). Weitere Einzelheiten unterwww.biotechnica.de

Geneart: Top in Europa

Entrepreneurship-Flash

Anfang Oktober zeichnete Ernst& Young sechs Unternehmer als„Entrepreneure des Jahres 2008“aus. In der Kategorie „Start-up“setzten sich Alexander Rösner(2. von rechts) und Klaas Kers -ting (rechts) durch, die Gründerder Gameforge AG aus Karlsruhe.Mit dem Preis werden u. a. Markt-position, Wachstumsraten undInnovationskraft gewürdigt.

Unternehmer desJahres gekürt

Die Sieger des Wettbewerbs 2008

Regionale Verteilung 1999-2008

Region eigenständig Umsatz 2007

am Markt aktiv in Mio. Euro

Unterfranken 74 27,1

Oberfranken 64 41,3

Mittelfranken 186 81,9

Oberpfalz 82 138,1

Siegerteams beim

Benchmark Award

Rang Her- Preisgeld

kunft in Euro

1.InCellTec Aachen 10.000

2.Mielebacher Bremen 5.000

Informatiksysteme

3.Dr. Kraft Düsseldorf 5.000

Consultants

Page 65: November 2008, Private Equity • Buyouts • M&A

Eine Initiative von: Sponsorn: Premiumpartner: Partner:

Informationen unter: www.heidelberger-innovationsforum.de

Business-Ideen aus der IT-Forschung

Kooperationspartner gesucht für die besten

Geschäftsideen aus der europäischen IT-Forschung!

• 50 % aller Referenten haben vielversprechende

Geschäftskontakte!

• 20 % dieser Kontakte münden in

direkte Transfergeschäfte, d. h.

Start-up-Finanzierungen,

Forschungskooperationen,

Lizenzierungen.

Nächste

Veranstaltung

25. November 2008

The Living-Enterprise –

Intelligent Business

Process

Management

30 Business-Ideen in kompakten Kurzvorträgen,Foyerausstellung mitDemonstrationen

Zielgruppen: Forscher, Industrieentscheider und Kapitalgeber

Page 66: November 2008, Private Equity • Buyouts • M&A

VentureCapital Magazin 11/200866 www.vc-magazin.de

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AWImmoware*

AWImmoware bietet eine internetbasierte Software alsSoftware-as-a-Service (SaaS) für die Immobilienverwal-tung an, mit deren Hilfe alle Verwaltungs- und Kommuni-kationsprozesse transparent abgebildet werden können.Dabei werden Eigentümer, Verwaltung, Mieter und Hand-werker gleichermaßen einbezogen. Die Nutzung vonAWImmoware ermöglicht Eigentümern und kleinerenHausverwaltungen, ihre Immobilien so professionell undkostengünstig wie große Hausverwaltungen zu verwaltensowie die Interaktion aller an einer Immobilie Beteiligtenzu gewährleisten.

• Vorteile für den Nutzer: keine Kosten für Updates, Hard-ware, Datensicherung usw.

• Voraussetzung für die Nutzung von AWImmoware: PCund ein Internetbrowser.

Umsätze sollen hauptsächlich durch die Nutzung des On-line-Verwaltungssystems generiert werden, wobei für denAnwender jährliche Kosten pro Wohneinheit entstehen.Diese sind abhängig von der Gesamtzahl der zu verwal-tenden Wohneinheiten. Momentan befindet sich AWIm-moware in der geschlos-senen Betatestphaseund wird von ca. 30 Ei-gentümern und Verwal-tungen mit insgesamt12.000 Wohneinheitengenutzt. Das Gründer-team um die beiden Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) RalfWinter und AlexanderWolff und den angehen-den Juristen JensWalther sucht zuverläs-sige Partner für eine fi-nanzielle bzw. beraten-de Unterstützung.

* Selbstdarstellung des Unternehmens

AWImmoware

Firmensitz: Halle (Saale)

Internet: www.awimmoware.de

Gründung: GmbH geplant im 4. Quartal 2008

Branche: Internet, Software, Web 2.0

Kapitalbedarf: 0,5 bis 1,0 Mio. Euro

Alleinstellungsmerkmal: erstes Online-Verwaltungssystem für

Immobilien, Herstellung von Trans-

parenz in den Verwaltungsprozessen

Ansprechpartner: Ralf Winter

([email protected])

Funktion: Geschäftsführer (CFO)

InBio GmbH i. G.*Kleine und mittelständische Unternehmen in der EU, dieLebensmittel in den Verkehr bringen, müssen nach gelten-dem Recht die Abwesenheit von Krankheitserregern ga-rantieren. Derzeitige Verfahren lassen eine „In-House“-Analyse nicht zu, weil zulassungspflichtige Laboratoriennicht ökonomisch betrieben werden können. Externe An-bieter können häufig erst nach 48 Stunden Ergebnisse lie-fern. InBio hat ein Nachweiskit für zunächst Salmonellenentwickelt und patentiert, das von Nichtfachleuten undohne Labor gleichwertige gerichtsfeste Ergebnisse liefert.Die Ergebnisse sind nach drei Stunden verfügbar (95%Zeitersparnis). Alleinstellungsmerkmale sind die Verwen- dung von Seltene-Erden-Farbstoffen und zeitaufgelöst

messenden Detektionssystemen. Neben dem Salmonel-lennachweis ist die Technologie für den MRSA-Nachweis,Pharmakogenetik und weitere Marktsegmente anwend-bar. InBio verfügt über ein weiteres Produkt, einen innova-tiven und kostensparenden Proteinnachweis, der bereitsvermarktbar ist. Das Geschäftsmodell sieht eine Lizenz-vermarktung der Produkte vor. InBio hat den MedEconBusinessplan Wettbewerb 2008 gewonnen. Für die Ent-wicklung des Salmonellennachweises zur Marktreifebenötigen wir 650.000 Euro. Investoren sollten über Po-tenzial im Business Development und über gute Kontaktezu potenziellen Lizenznehmern verfügen.

* Selbstdarstellung des Unternehmens

InBio GmbH i. G.

Firmensitz: Duisburg

Internet: www.inbio.de

Gründung: noch nicht gegründet

Branche: Diagnostik

Kapitalbedarf: 650.000 Euro

Alleinstellungsmerkmal: Patentierte Seltene-Erden-Chelat-

komplexe & zeitaufgelöste

Signalmessung

Ansprechpartner: Dr. Peter Klauth

Funktion: Technischer Geschäftsführer

Elevator Pitch

Die Gründer von AWImmoware

Page 67: November 2008, Private Equity • Buyouts • M&A

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The 2008 topic:

Innovative Companies in the Energy Paradigm ShiftAll players in the global energy game, scientists, engineers, entre preneurs,investors, consultants and politicians are challenged as never before.Technology needs to proof its benefits, production must become cheaperand successful business models must be developed.

• Listen to outstanding visionaries as they describe the long term vision and real business opportunities for courageous entrepreneursand investors.

• Get insight and outlook on strategies for mastering the growing energy demand.

• Open a platform for recognizing and exploring business opportunitiesdriven by today´s and tomorrow´s global energy trends.

• Network with ambitious entrepreneurs and market thought leaders.

organized by

Prinzregentenstr.18 | 80538 München | www.munichnetwork.com

The annual Event for Technopreneurs Munich Airport, Hall C, Terminal I, December 4, 2008

alphasummiteurope.org

Page 68: November 2008, Private Equity • Buyouts • M&A

VentureCapital Magazin 11/200868

Vorserienprodukte im Praxistest

Clean Mobile AG: Elektromotor trifft Methanol-Brennstoffzelle

Die Clean Mobile AG aus Unterhaching entwickelt und ver-marktet komplette Antriebsstränge für Kleinfahrzeuge, dieauf einer Kombination von Methanol-Brennstoffzelle undElektromotor basieren. Mit dem innovativen Hybridantriebvon Clean Mobile entfällt die Reichweite als wichtigstes Ar-gument gegen den Einsatz von elektrischen Fahrzeugen.Herkömmliche Brennstoffzellen basieren zudem auf derNutzung von Wasserstoff, der schwierig herzustellen, zu la-gern und zu transportieren ist.

Leistungsschwächer, aber einsatzbereit„Wasserstoff-Brennstoffzellen sind aus unserer Sicht heu-te und auch in den nächsten zwanzig Jahren für mobileAnwendungen nicht praktikabel“, erläutert Bernhard Gut-mann, einer der Gründer und COO der Clean Mobile AG.Mit dem Einsatz von Methanol werde das Handling we-sentlich erleichtert, darüber hinaus lasse sich bei wesent-lich geringeren Energiekosten eine ähnliche Leistungs-dauer wie bei einem mit herkömmlichen Kraftstoffen voll-getankten Fahrzeug erreichen, so Gutmann weiter. Aller-dings ist die Leistungsfähigkeit einer Methanol-Brenn -stoff zelle mit unter einem KW/h wesentlich geringer alsdie einer Wasserstoffbrennstoffzelle, daher sind die An-triebe derzeit nur für Kleinfahrzeuge geeignet.

Markteintritt steht kurz bevor„Dennoch sehen wir ein riesiges Anwendungsspektrum“,

verdeutlicht Gutmann, denkbar ist der Einsatz in Golf-carts, Mopeds oder elektrischen Rollstühlen. Im Praxis-test befindet sich die Technologie von Clean Mobile be-reits in Postzustellfahrzeugen. Erste Fahrzeuge werden bisEnde des Jahres als Vor-Serienprodukte an Kunden inDeutschland, Frankreich und in der Türkei geliefert. CleanMobile liefert den kompletten Antriebsstrang aus Brenn-stoffzelle, elektronischer Steuerung, Batterie, Elektromo-tor und Getriebe an Fahrzeughersteller, die das Endpro-dukt erstellen. Ein solcher Fahrzeugbauer ist z. B. die nie-derländische Accell-Gruppe, der größte europäische undweltweit zweitgrößte Hersteller von Fahrrädern.

Tempoerprobtes ManagementEntstanden ist das Unternehmen auf Basis eines von RudiHoebel entwickelten und zum Patent angemeldeten Brenn-stoffzellenantriebs unter Nutzung der DMFC (Direct Met-hanol Fuel Cell)-Technologie. Hoebel besitzt 30 Jahre Er-fahrung im Formelfahrzeugbau und war u. a. als Renninge-

nieur für Mercedes in der Formel 3 und BMW in der Formel1 tätig. Zum Unternehmensmanagement gehören außer-dem der heutige CEO Werner Gruber, ein ausgebildeter Di-plom-Ingenieur, der wie Gutmann auch kaufmännische Auf-gaben abdeckt, und der Leiter der Elektronikentwicklung,Robert Haas. Gruber und Gutmann besitzen umfangreicheIndustrieerfahrung und waren zuletzt als selbstständigeBerater im Bereich Vertrieb und Marketing tätig. Über die-se Tätigkeit lernten sie auch Hoebel kennen, mit dem sie2006 Clean Mobile zunächst als GmbH gründeten.

Attraktives Investment„Das Unternehmerteam vereint genau die komple-mentären Fähigkeiten und Branchenerfahrung, die wir fürein Investment suchen“, erläutert Wolfgang Seibold, Part-ner bei Earlybird, einen der Gründe für das Investment.Zudem adressiere Clean Mobile ein sehr interessantesMarktsegment mit nachvoll-ziehbaren Wachstumspro-gnosen. Im Markt für kleinemotorisierte Fahrzeuge be-stehe weltweit eine großeNachfrage nach neuen,treibstoffschonenden undemissionsarmen Antrieben,sowohl in Industriestaatenals auch in vielen Schwellen-ländern. Seibold führt aus:„Clean Mobile ist eines derwenigen Unternehmen, die

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Case Study

Wolfgang Seibold, Earlybird

Die Technologie von Clean Mobile im Praxistest

Page 69: November 2008, Private Equity • Buyouts • M&A

VentureCapital Magazin 11/2008 69

hierfür eine Lösung anbieten, zudem besitzt das Unter-nehmen einen ernsthaften Technologievorsprung, derauch von Seiten potenzieller Kunden bestätigt wird.“Durch Forschungs- und Entwicklungskooperationen u. a.mit der Smart Fuel Cell AG, der Fraunhofer Gesellschaft,dem Brennstoffzellenzentrum Ulm, der Li-Tec GmbH, ei-nem führenden Hersteller von Lithium-Ionen-Batterien,sowie im Bereich Steuerungselektronik mit Infineon si-chere Clean Mobile seinen Technologievorsprung nach-haltig ab, zeigt sich Seibold von der Zukunftsfähigkeit desInvestments überzeugt. Zudem, betont Seibold, machendie Skalierbarkeit des Geschäftsmodells und das Vorhan-densein erster bedeutender Fahrzeughersteller als OEM-Kunden das Investment bei Clean Mobile sehr attraktiv.

Finanzierung gesichertDer Weg zu einem Investment von Earlybird führte fürClean Mobile zunächst über den High-Tech Gründer-fonds. Dieser realisierte die Seedrunde gemeinsam mit

vier privaten Investoren imMärz 2007. „Mit diesem In-vestment konnten wir signi-fikante Fortschritte erzielenund den Prototypen prak-tisch zur Marktreife brin-gen“, erklärt Gutmann. Dashat dann auch Earlybirdüberzeugt, zu denen derKontakt bereits seit 2006 be-stand. Gemeinsam mit derSilicon Valley TechnologyGroup stellte Earlybird alsLead-Investor zum März

2008 insgesamt 3,3 Mio. Euro als Direktbeteiligung bereit.Mit dem Kapital aus der Series-A-Finanzierung will CleanMobile den Markteintritt realisieren. Zeitgleich mit derEinwerbung von Beteiligungskapital erfolgte die Um-wandlung von Clean Mobile in eine AG. „Dies entsprichtder mittel- bis langfristigen Perspektive eines Börsen-gangs, der in den nächsten fünf bis zehn Jahren denkbarist“, erläutert Gutmann.

AusblickAnlass eines IPOs könnte die Erschließung des amerikani-schen Marktes sein. Zuvor jedoch gilt es, auf Basis derderzeit im Praxistest befindlichen Vorserienprodukte imkommenden Jahr ein bis zwei Großkunden zu gewinnen.Geplant ist, 2009 einen Umsatz von 5,5 Mio. Euro zu er-wirtschaften. Für dieses Jahr wird etwa eine Million Europrognostiziert, eine deutliche Steigerung gegenüber dendurch bezahlte Forschungsarbeiten im Jahr 2007 erziel-ten 130.000 Euro. Die Zeichen stehen auf Wachstum: AufBasis einer starken Technologie, eines erfahrenen Ma -nage mentteams und etablierter Partner auf Investoren-seite sollten sich die Planungen realisieren lassen.

Marcus [email protected]

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Entrepreneurship

Leider leben auch Venture Capitalisten nicht auf der In-sel der Seligen unbeeinflusst von den um sie herumstattfindenden Veränderungen. Besonders schlimmwird diese Kopplung in Krisenzeiten wie diesen empfun-den.

Auf der Exitseite sind Börsengänge fast schon zu einemexotischen Fremdwort geworden. Ältere Investmentma-nager werden sich noch daran erinnern, was das war.Auch Trade Sales werden momentan aus drei Gründenerschwert. Erstens laden die wirtschaftlichen Zukunfts-aussichten nicht unbedingt zu Firmenakquisitionen ein,zweitens sind die Unternehmen nicht mit übermäßigerLiquidität gesegnet, und drittens ist die Finanzierung ei-ner Akquisition durch Banken oder die Börse sehr er-schwert.

Die momentanen Probleme bei vielen der potenziellenInvestoren in Venture Capital werden auch das ohnehinschon problematisch gewordene Fundraising nochmalserheblich erschweren.

Vielleicht trösten sich einige Venture Capital-Invest-mentmanager damit, dass auch der Einstieg in die Unter-nehmen aufgrund der gefallenen Unternehmensbewer-tungen wesentlich günstiger wird. Damit haben sieRecht. Nur benötigt ein Unternehmen für den Aufbau ei-ne gewisse Menge Geld, und es wird dadurch viele unfi-nanzierbare Projekte geben, weil man von einem Unter-nehmen halt nicht die 120% haben kann, die dem Finanz-bedarf bei realistischer Bewertung entsprechen.

Nach meiner Meinung wird sich die Venture Capital-In-dustrie nicht der Krise entziehen können, aber sie hatden großen Vorteil, nicht zu bestimmten Zeitpunkten in-vestieren und realisieren zu müssen und damit zumin-dest einen Teil der Krise aussitzen zu können. Man kannes fast überspitzt formulieren: abwarten und Tee trin-ken.

Zum Autor

Falk F. Strascheg ist als Gründerder Techno logie holding und derExtorel Private Equity AdvisersGmbH sowie als ehemaliger Prä-sident der Euro pean Venture Ca-pital Association (EVCA) einerder bekann testen Venture Capi-talisten Deutschlands.

Kann sich Venture Capital der Kriseentziehen?

Kolumne

Bernhard Gutmann, Clean Mobile

Page 70: November 2008, Private Equity • Buyouts • M&A

VentureCapital Magazin 11/200870 www.vc-magazin.de

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Erstrundenfinanzierungen des

High-Tech Gründerfonds, Bonn

Hapila GmbH, Gera Life Sciences

Tätigkeitsfeld: Hocheffizientes Verfahren zur Reinigung

pharmazeutischer Wirkstoffe

Volumen: nicht veröffentlicht

Coach: TechnologieContor, Gera

Ilias-medical GmbH, Bochum Medizintechnik

Tätigkeitsfeld: Entwicklung der weltweit kleinsten mobilen

künstlichen Lunge

Volumen: nicht veröffentlicht

(Side-Investoren: Sirius Seedfonds Düsseldorf sowie private)

Lophius Biosciences GmbH, Regensburg Biotech

Tätigkeitsfeld: Diagnose-Tools zum Nachweis von Tuberkulose

und Autoimmunerkrankungen

Volumen: 0,6 Mio. Euro (Co-Investor: Bayern Kapital GmbH,

Landshut, via Seedfonds Bayern)

Coach: Netzwerk Nordbayern

Schad GmbH, Hamburg Kommunikation

Tätigkeitsfeld: Mobiler Zugriff auf industrielle Steuerungen via

BlackBerry

Volumen: nicht veröffentlicht

Deal-Monitor

Unter den einzelnen Transaktionen, die in alphabetischerReihenfolge angeordnet sind, befinden sich weitere Detailszu den jeweiligen Meldungen. Gegliedert ist der Deal-

Monitor nach Finanzierungsphasen, im hinteren Teil befin-den sich Secondaries, Exits und Fund raisings/Commit -ments (neue Fonds).

Die Transaktionen des vergangenen Monats

Venture Capital-Finanzierungen

Erst- und Zweitrunden finanzierungenAffiris GmbH, Wien Biotech

Investor: MIG Verwaltungs AG, München, via MIG Fonds 5 und

MIG Fonds 7

Volumen: 3 Mio. Euro (2. Finanzierungsrunde)

Affiris entwickelt Impfstoffe gegen Alzheimer sowie Gefäßverkal-

kung (Arteriosklerose) auf Basis von Peptidantigenen. Investor

MIG stockt sein bestehendes Engagement über die Fonds MIG 5

und MIG 7 auf.

Antibodies-Online GmbH, Aachen Internet

Investor: Seed-Fonds für die Region Aachen GmbH & Co. KG,

Aachen

Volumen: 0,25 Mio. Euro (2. Finanzierungsrunde)

Antibodies-Online, ein Spin-off der RWTH Aachen und des Univer-

sitätsklinikums Aachen, betreibt einen Online-Marktplatz für Anti-

körper. Über das Angebot können Wissenschaftler, kleine For-

schungsgruppen oder Labore, aber auch etablierte nationale und

internationale Hersteller und Distributoren von Forschungsanti-

körpern ihre selbst entwickelten Produkte ohne großen Aufwand

und finanzielles Risiko im deutschsprachigen Raum vertreiben.

CIO Software GmbH, Düsseldorf Software

Investor: Sirius Venture Partners GmbH, Düsseldorf, via Sirius

Seedfonds Düsseldorf

Volumen: 0,3 Mio. Euro (1. Finanzierungsrunde)

CIO Software entwickelt eine E-Procurement-Lösung für den Be-

schaffungsprozess, vor allem von B- und C-Artikeln wie etwa Büro-

material oder IT-Hardware, bei denen sich besonders hohe Pro-

zesskosten im Vergleich zum geringen Wert der einzelnen Güter

ergeben.

Coguan Group AG, Zug (Schweiz) Internet

Investor: B-To-V Investorenkreis, St. Gallen

Volumen: nicht veröffentlicht (1. Finanzierungsrunde)

Coguan baut einen virtuellen Marktplatz für spanische Webseiten-

betreiber und Werbekunden auf, der bisher so nicht vorhandene

Transparenz über Preise und Zielgruppen schaffen soll. Hauptin-

vestor von Coguan ist der Mitgründer des größten spanischen

Nachrichtendienstes Europa Press.

CommProve, Dublin Kommunikation

Investoren: TVM Capital GmbH, München; Endeavour Vision,

Genf; u. a.

Volumen: 14 Mio. USD (2. Finanzierungsrunde)

CommProve ist ein Anbieter von Lösungen zur Echtzeitüberwa-

chung von GSM- und UMTS-Netzen. Zu den Kunden zählen aktuell

zehn Netzbetreiber in Europa, Afrika und Amerika mit insgesamt

120 Mio. Kunden. An der von TVM und Endeavour gemeinsam an-

geführten Finanzierungsrunde hat sich auch Erstrundeninvestor

TLcom Capital, London, beteiligt.

Communology GmbH, Köln Kommunikation

Investoren: S-UBG, Aachen, via S-VC Risikokapitalfonds;

MVP Munich Venture Partners Managementgesellschaft mbH,

München; KfW Mittelstandsbank, Frankfurt

Volumen: „mehrere Mio. Euro“ (2. Finanzierungsrunde)

Communology realisiert mobile Applikationen, wie etwa mobile

soziale Netzwerke, mobiles Marketing und mobiles Instant Messa-

ging, und stellt Plattformen für die einfache und schnelle Umset-

zung solcher Anwendungen bereit. Hauptkunden sind Mobilfunk-

betreiber und Handyhersteller wie z. B. Vodafone, T-Mobile, Nokia

und Sony Ericsson.

Corimmun GmbH, München Biotech

Investoren: MIG Verwaltungs AG, München (Lead); GC Global

Chance Fund GmbH & Co. KG, Landshut; Bayern Kapital GmbH,

Landshut; KfW Bankengruppe, Frankfurt

Volumen: 5 Mio. Euro (2. Finanzierungsrunde)

Page 71: November 2008, Private Equity • Buyouts • M&A

Unternehmensfinanzierung –Chancen und Herausforderungen

Teilnahmegebühr: 150,– 3 zzgl. MwSt. pro Person. Kostenfrei für Gründer, junge Unternehmer und Netzwerkpartner von BEST EXCELLENCE.Anmeldung erforderlich unter: www.best-excellence.de oder [email protected]

19. November 2008Commerzbank AG, Frankfurt am MainBeginn: 17.30 Uhr

GrußwortDr. Alois Rhiel, Hessischer Minister für Wirtschaft, Verkehr undLandesentwicklungJoachim Hübner, Regionalvorstand für Privat- und Geschäftskunden,Commerzbank AGMarkus Garn, Leiter Innovationsprojekte, F.A.Z.-Institut

Wege zur Wachstumsfinanzierung Forum: BankengesprächeEdith Weymayr, Leiterin Financial Engineering Center Süd,Commerzbank AGDr. Peter Hanker, Sprecher des Vorstands,Volksbank Mittelhessen eG (angefragt)

Forum: Family, Friends and Fools & Venture CapitalChristian Alsen, Geschäftsführender Gesellschafter, ecratumFlorian Schweitzer, Partner, BrainsToVentures AG

Forum: Öffentliche FörderinstrumenteDr. Rudolf Kriszeleit, Vorstand, Investitionsbank HessenDr. Michael Brandkamp, High-Tech Gründerfonds ManagementGmbH

Keynote Speaker Steffen Kammler, Vorstandsvorsitzender, City Solar AG

Get together

EUROPÄISCHE UNION:Investition in Ihre ZukunftEuropäischer Fondsfür regionale Entwicklung

kofinanziert durch:

projektträger:

www.best-excellence.deBEST EXCELLENCE im F.A.Z.-Institut, Innovationsprojekte

Mainzer Landstraße 199, 60326 Frankfurt am MainTel.: (0 69) 75 91-15 64, Fax: (0 69) 75 91-32 67, E-Mail: [email protected]

förderer: unterstützer:Commerzbank AGHA Hessen Agentur GmbHIHK Frankfurt am MainPRIME research international AG & Co. KGWirtschaftsförderung Frankfurt GmbH

sponsoren:

„Die beste Wirtschaftsförderung besteht in derSchaffung günstiger Rahmenbedingungen für unter-nehmerisches Engagement und Wachstum – auch undbesonders durch Neugründungen. Die bislang ausge-sprochen positive Bilanz der Gründerinitiative BESTEXCELLENCE belegt den Erfolg der Public-Private-Partnership Hessens mit der Sanofi-Aventis-Gruppeund der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Wir wollenStart-up-Unternehmen systematisch von der erstenIdee bis zur nachhaltigen Marktetablierung unterstüt-zen sowie bestehende Gründerinitiativen undBusinessplan-Wettbewerbe aus der Region in einemNetzwerk integrieren. BEST EXCELLENCE leistet hierzueinen wertvollen Beitrag.“

Dr. Alois Rhiel, Hessischer Minister für Wirtschaft,Verkehr und Landesentwicklung

FINANCEDas Finanzmagazin für Unternehmer

VERANSTALTUNGSPARTNER: MEDIENPARTNER:

Page 72: November 2008, Private Equity • Buyouts • M&A

VentureCapital Magazin 11/200872 www.vc-magazin.de

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Corimmun, eine Ausgründung aus den Universitäten Würzburg

und Tübingen, ist auf die Entwicklung und klinische Prüfung von

therapeutischen Produkten im Bereich von Herz-Kreislauf-Erkran-

kungen spezialisiert. Corimmun hatte nach der Gründung 2006 ei-

ne Seedfinanzierung durch den High-Tech Gründerfonds, Bonn,

Bayern Kapital und die Bio-M AG, Martinsried, erhalten.

EnQii Holdings Ltd, London Medien

Investoren: Wellington Partners Venture Capital GmbH,

München; u. a.

Volumen: 12 Mio. Euro (2. Finanzierungsrunde)

EnQii ist ein weltweiter Anbieter für digitale Außenwerbung. Das

Unternehmen arbeitet mit Werbeagenturen und Einzelhändlern

zusammen und bietet einen Komplettservice für die Entwicklung,

technologische Umsetzung, Installation und den Betrieb von digi-

talen Anzeigen, sei es auf großflächigen LED- und digitalen Werbe-

tafeln oder auf kleineren Bildschirmen in Verkaufsstätten. Welling-

ton investiert gemeinsam mit Amadeus Capital Partners, London.

iJoule ApS, Frederiksberg (Dänemark) Internet

Investor: First Love Capital Beteiligungs-Management GmbH,

Klosterneuburg (Österreich)

Volumen: nicht veröffentlicht (2. Finanzierungsrunde)

Das Webportal iJoule verbindet Online-Community, Coaching-Me-

thoden und Psychologie miteinander, damit sich die User gegensei-

tig zu einem gesünderen Lebensstil motivieren. First Love Capital

ist ein 2007 gegründetes österreichisches Business Angel-Netzwerk.

Microshooting GmbH, Düsseldorf Internet

Investor: BMP AG, Berlin

Volumen: nicht veröffentlicht (1. Finanzierungsrunde)

Microshooting entwickelt eine Plattform zur Auftragsvermittlung

für professionelle Bilder. Zielgruppe sind Werbeagenturen und Un-

ternehmen, die für ihre Werbung Bildmaterial benötigen. BMP hält

künftig 35% der Unternehmensanteile.

Luceo Technologies GmbH, Berlin Kommunikation

Investoren: IBB Beteiligungsgesellschaft mbH, Berlin; KfW

Mittelstandsbank, Frankfurt; Astek Beteiligungsgesellschaft mbH,

Hamburg

Volumen: nicht veröffentlicht (2. Finanzierungsrunde)

Luceo entwickelt Messgeräte, die bei der Herstellung von opti-

schen Übertragungskomponenten zum Einsatz kommen. Hierzu

zählt z. B. ein Tester für Datenraten bis 40 Gbit zur Vermessung

von Hochgeschwindigkeitsübertragungskomponenten.

Percello Ltd., Ra’anana (Israel) Halbleiter

Investoren: u. a. T-Mobile Venture Fund, Bonn

Volumen: 12 Mio. USD (2. Finanzierungsrunde)

Percello ist ein Halbleiterunternehmen ohne eigene Produktion,

der Chips für in Mobilfunknetzen der neuesten Generation zum

Einsatz kommende Femtozellen entwickelt. Neben dem strategi-

schen Investor T-Venture haben sich Granite Ventures, San Fran-

cisco, und Vertex Venture Capital, Savyon (Israel), als Co-Lead-In-

vestoren an der aktuellen Finanzierungsrunde beteiligt.

Pomocni Sp. z o.o., Warschau Dienstleistung

Investor: BMP AG, Berlin

Volumen: nicht veröffentlicht (1. Finanzierungsrunde)

Pomocni plant die Vermittlung von haushaltsnahen Dienstleistun-

gen, zunächst insbesondere Betreuungsservices für Kinder. BMP

hält künftig knapp 9% der Unternehmensanteile.

Private Outlet, Paris Internet

Investoren: BayTech Venture Capital BayTech Venture Capital

Beratungs GmbH, München; u. a.

Volumen: 7,3 Mio. Euro (1. Finanzierungsrunde)

Private Outlet betreibt in Frankreich, Deutschland, Großbritanni-

en, Spanien und Italien einen Online-Shopping-Club für Designer-

Kleidung. An der von BayTech angeführten Finanzierungsrunde

haben sich auch Kreos Capital und GP Bullhoud Sidecar, beide

London, beteiligt.

Proteostasis Therapeutics Inc, Life Sciences

Cambridge (USA)

Investoren: u. a. Novartis Venture Fund, Basel

Volumen: 45 Mio. USD (1. Finanzierungsrunde)

Proteostasis erforscht molekulare Wirkstoffe, sogenannte Pro-

teostasis-Regulatoren, etwa zur Behandlung von Krankheiten wie

Typ II Diabetes, Alzheimer und Huntington. Neben Novartis haben

sich auch Healthcare Ventures LLC, Genzyme Ventures, beide

Cambridge (USA), Fidelity Biosciences, Boston, und New

Enterprise Associates, Menlo Park, an der Finanzierungsrunde be-

teiligt.

SklepyFirmowe.pl Sp. z o.o., Gdynia (Polen) Internet

Investor: BMP AG, Berlin

Volumen: nicht veröffentlicht (1. Finanzierungsrunde)

Die Gesellschaft bietet Unternehmen und Privatpersonen eine

einfach zu nutzende und stark individualisierbare E-Shop-

Infrastruktur. BMP hält künftig knapp 60% der Unternehmensan-

teile.

Smava GmbH, Berlin Internet

Investoren: Earlybird Venture Capital GmbH & Co. KG, Hamburg;

Neuhaus Partners GmbH, Hamburg

Volumen: 4 Mio. Euro (2. Finanzierungsrunde)

Smava betreibt einen gleichnamigen Online-Marktplatz, über den

Kredite von Privatleuten an Privatleute vermittelt werden. Kredit-

geber wie Schuldner sollen bessere Konditionen als bei Banken er-

halten, Smava erhält eine Vermittlungsgebühr von 1% der Kredit-

summe. Neuhaus beteiligt sich neu am Unternehmen, während

Earlybird bereits die erste Runde 2007 finanziert hatte.

Telormedix SA, Bioggio (Schweiz) Biotech

Investoren: Aravis Venture Associates AG, Zürich (Lead);

Proquest Investments, Princeton; BSI SA, Lugano (Schweiz);

Nextech Venture Ltd., Zürich; Generali Insurance Group, Triest

Volumen: 21 Mio. CHF (1. Finanzierungsrune)

Telormedix erforscht immuntherapeutische Moleküle, die bei der

Behandlung von Krebs, Autoimmunkrankheiten und Impfungen

zum Einsatz kommen könnten. Ein erster Wirkstoff soll 2009 in kli-

nischen Versuchen getestet werden.

Tortoise Design GmbH, Berlin Medien

Investoren: IBB Beteiligungsgesellschaft mbH, Berlin, via VC

Fonds Kreativwirtschaft Berlin; Estag Capital AG, Berlin

Volumen: nicht veröffentlicht (1. Finanzierungsrunde)

Page 73: November 2008, Private Equity • Buyouts • M&A

Tortoise Design, Sieger des Businessplan-Wettbewerbs Berlin-Bran-

denburg 2007, personalisiert elektronische Geräte wie Handys, Note-

books und Spielekonsolen mit Hilfe von individuellen Designfolien.

TumorTec GmbH, Köln Life Sciences

Investoren: Aurelia Private Equity GmbH, Frankfurt;

ERP-Startfonds der KfW Mittelstandsbank, Frankfurt

Volumen: 2 Mio. Euro (2. Finanzierungsrunde)

Die 2005 gegründete TumorTec GmbH entwickelt und produziert

Vorhersagesysteme zur Chemosensibilität von Tumoren. Hierzu

zählt beispielsweise ein Test, mit dem medizinische Labore schon

vor Beginn einer Chemotherapie sicher und einfach ermitteln kön-

nen, welches Chemotherapeutikum bei einem bestimmten Krebs -

patienten wirkt und welches nicht.

Weitere FinanzierungsrundenIonGate Biosciences GmbH, Frankfurt Biotech

Investor: Hessen Kapital I GmbH, Frankfurt

Volumen: 1 Mio. Euro (weitere Finanzierungsrunde)

IonGate entwickelt innovative Screening-Technologien für die Un-

tersuchung von Transportproteinen, die für die Stoffwechselfunk-

tionen der Zelle von entscheidender Bedeutung sind. Das Unter-

nehmen hat in mehreren Runden u. a. von Heidelberg Innovation

GmbH, Heidelberg, und der KfW Bankengruppe, Frankfurt, Ven -

ture Capital erhalten.

MacroGenics, Inc., Rockville (USA) Biotech

Investoren: Nextech Venture Ltd., Zürich; u. a.

Volumen: 25 Mio. USD (4. Finanzierungsrunde)

MacroGenics entwickelt Immuntherapeutika zur Behandlung von

Autoimmun-, Krebs- und Infektionserkrankungen. An der von Nex-

tech angeführten Finanzierungsrunde haben sich ebenfalls neu

Arcus Ventures, Innovis Investments, Irvine (USA), und Eli Lilly

and Company, Indianapolis, beteiligt. Von den bestehenden Inve-

storen sind u. a. Alta Partners, San Francisco, Mitsubishi UFJ, Ja-

pan, OrbiMed Advisors, New York, Red Abbey Venture Partners,

Baltimore, Texas Pacific Group Ventures, San Francisco, und Ven-

tures West, Vancouver, dabei.

Micromet Inc., Bethesda (USA) Biotech

Investoren: Index Ventures Growth, Genf; u. a.

Volumen: 40 Mio. USD (Wachstumsfinanzierung)

Weitere Informationen siehe Deal des Monats auf S. 74

Neurotune AG, Schlieren (Schweiz) Biotech

Investoren: CC Private Equity Partners Ltd., Zürich (Lead);

ZKB Start-Up Finance, Zürich

Volumen: „siebenstelliger CHF-Betrag“

(4. Finanzierungsrunde)

Neurotune entwickelt Medikamente zur Behandlung von Erkrankun-

gen des menschlichen zentralen und peripheren Nervensys tems.

Oberste Priorität hat die Entwicklung eines Medikamentes gegen

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Page 74: November 2008, Private Equity • Buyouts • M&A

VentureCapital Magazin 11/200874

den altersbedingten Muskelschwund. U. a. mit den Mitteln dieser Fi-

nanzierungsrunde hat Neurotune zwischenzeitlich vom italieni-

schen Unternehmen Brane Discovery Srl. zudem die Rechte an zwei

Forschungsprogrammen zu neuropathischen Schmerzen erworben.

Nitec Pharma AG, Basel Life Sciences

Investoren: TVM Capital GmbH, München (Lead); Deutsche Bank,

London; NGN Capital, New York/Heidelberg; Atlas Venture,

Boston/München; Global Life Science Ventures, Zug/München

Volumen: 24 Mio. CHF (3. Finanzierungsrunde)

Nitec, ein Spin-off des Darmstädter Pharmaunternehmens Merck

KGaA, hat sich auf die Behandlung von chronischen Entzündungs-

krankheiten spezialisiert. Ein erstes Medikament soll beispielswei-

se Rheumapatienten von ihrer allmorgendlichen Steifheit befreien.

Lead-Investor TVM und die Deutsche Bank beteiligen sich neu am

Unternehmen, NGN sowie Atlas und GLSV sind bereits seit der

zweiten bzw. ersten Finanzierungsrunde als Investoren an Bord.

Omnisens SA, Morges (Schweiz) Optische Technologien

Investor: Vinci Capital, Lausanne

Volumen: 6 Mio. CHF (Wachstumsfinanzierung)

Omnisens entwickelt glasfaserbasierte Lösungen zur Echtzeit -

überwachung von Messdaten wie Temperatur oder Belastung

über große Entfernungen. Besonders viel versprechend ist der

Einsatz in der Öl- und Gasindustrie mit den oft abseits gelegenen

Förderstätten und weitverzweigten Pipelinenetzen.

OpTier Inc., New York Kommunikation

Investoren: Index Ventures, Genf; u. a.

Volumen: 47,5 Mio. USD (4. Finanzierungsrunde)

OpTier hat eine Technologie entwickelt, die Geschäftstransaktionen

in der ganzen IT-Infrastruktur automatisch überwacht und bei Auf-

fälligkeiten die Probleme erkennt und Abhilfe schafft. Neu dabei sind

Index Ventures und Morgan Stanley, New York, bei der aktuellen Fi-

nanzierungsrunde, die von den bestehenden Investoren Pitango

Venture Capital, Carmel Ventures, Gemini Israel Funds, alle Herzliya

(Israel), Lightspeed Venture Partners, Menlo Park, sowie dem strate-

gischen Investor Cisco Systems Inc., San José, komplettiert wird.

Buyouts

Anger Machining GmbH, Maschinen- und Anlagenbau

Traun (Österreich)

Investor: EK Mittelstandsfinanzierungs AG, Wien

Art der Transaktion: Minderheitsbeteiligung

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Anger Machining ist auf CNC-steuerte Hochgeschwindigkeitsbear-

beitungssysteme für Präzisionsteile spezialisiert. Zu den Kunden

zählen internationale Automobilhersteller wie Audi oder VW so-

wie Zulieferer wie Bosch oder INA Schaeffler. EK Fin hat im Zuge ei-

ner Wachstumsfinanzierung einen Anteil von 49% am Unterneh-

men erworben.

Beinbauer Automotive Automobilzulieferer

GmbH & Co. KG

Investor: Tyrol Equity AG, Innsbruck

Art der Transaktion: Mehrheitsübernahme

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Beinbauer stellt sicherheitsrelevante Fahrwerks- und Antriebs-

komponenten für die Nutzfahrzeugindustrie her und erzielt mit

Kunden wie den LKW-Herstellern Daimler und MAN oder dem

Landmaschinenhersteller Fendt einen Umsatz von rund 103 Mio.

Euro. Tyrol Equity übernimmt im Zuge einer Nachfolgeregelung

zunächst 70% der Unternehmensanteile.

Bpack Logística Express, S.L., Madrid Logistik

Investor: Arques Iberia S.A., Madrid

Art der Transaktion: Turnaround

Transaktionsvolumen: „symbolischer“ Kaufpreis

www.vc-magazin.de

Dat

enba

nk

Deal des Monats

Micromet Inc., Bethesda (USA) Biotech

Investoren: Index Ventures Growth, Genf; u. a.

Volumen: 40 Mio. USD (Wachstumsfinanzierung)

Das heute in Bethesda, Maryland, ansässige und an der Nasdaq notierte Unternehmen hat seinen Ursprung im Institut für Immunolo-

gie der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Nach der Ausgründung Mitte der 90er Jahre konnte die Micromet AG von Investo-

ren wie 3i group plc, London/Frankfurt, und Advent Venture Partners, London, in mehreren Finanzierungsrunden einen hohen zwei-

stelligen Mio.-Euro-Betrag einwerben, um die Entwicklung neuartiger Antikörper für die Behandlung von Krebs, Entzündungs- und Au-

toimmunerkrankungen voranzutreiben.

Nachdem Micromet mit einem Börsengang in Frankfurt oder auch London geliebäugelt hatte, erfolgte 2006 der Zusammenschluss

mit dem bereits an der Nasdaq gelisteten Biotechunternehmen CancerVax Corporation. Im Zuge des Reverse Merger erhielten die An-

teilseigner der Micromet AG zwei Drittel der Aktien des fusionierten Unternehmens. Die fortan als Micromet Inc. firmierende Gesell-

schaft fokussierte sich auf die Weiterentwicklung der Antikörper des deutschen Partners. Entsprechend ist das Forschungs- und Ent-

wicklungszentrum weiter in München angesiedelt. Die von Micromet erforschten Antikörper zeichnen sich dadurch aus, dass sie kör-

pereigene T-Zellen in die Lage versetzen, beispielsweise Krebszellen zu erkennen und zu zerstören. Bereits in der klinischen Phase II

befinden sich zwei viel versprechende Antikörper zur Behandlung von Lymphatischer Leukämie bzw. Brustkrebs.

Im ersten Halbjahr 2008 hat Micromet im Rahmen von Forschungskooperationen mit Branchengrößen wie MedImmune Inc.,

Gaithersburg, Einnahmen von 14 Mio. USD erzielt, damit jedoch nur rund die Hälfte der operativen Ausgaben decken können. Durch

die Privatplatzierung von 9,4 Mio. Aktien konnte das Unternehmen nun weitere 40 Mio. USD erlösen, um die klinische Entwicklung sei-

ner Antikörper voranzutreiben. Zu den Investoren zählen neben Index Ventures auch Abingworth Management Ltd., London, Dafna

Capital Management LLC, Los Angeles, und Merlin Nexus, New York.

Page 75: November 2008, Private Equity • Buyouts • M&A

VentureCapital Magazin 11/2008 75

Arques Iberia, die spanische Tochtergesellschaft der Arques In -

dus tries AG, Starnberg, hat das Distributionsnetzwerk des Trans-

portdienstleisters Bpack übernommen. Nun ist die Zusammen-

führung mit dem in der ersten Jahreshälfte übernommenen Kon-

kurrenten Agencia Servicios Mensajeria SA, Madrid, geplant. Ge-

meinsam kommen die Unternehmen mit Kurier-, Transport- und

speziellen Logis tik dienst leistungen für Großkunden auf einen Um-

satz von 55 Mio. Euro.

Geti Wilba GmbH & Co. KG, Nahrungsmittel

Bremervörde

Investoren: Hannover Finanz Gruppe, Hannover;

GBK Beteiligungen AG, Hannover

Art der Transaktion: Mehrheitsübernahme

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Geti Wilba erzielt mit Tiefkühlprodukten aus Hühnerfleisch und

Wild sowie Fertiggerichten wie z. B. Hasen-Convenience-Produk-

ten einen Umsatz von rund 85 Mio. Euro. Die Nestlé Deutschland

AG, Frankfurt, seit der Übernahme des Eiskremherstellers Schöl-

ler 2001 Eigentümer von Geti Wilba, hat ihre Anteile im Rahmen ei-

nes Management Buyouts an die Firmenleitung und die Finanzin-

vestoren Hannover Finanz sowie GBK veräußert.

Igel Technology GmbH, Bremen IT

Investor: Nord Holding Unternehmensbeteiligungsgesellschaft

mbH, Hannover

Art der Transaktion: Mehrheitsbeteiligung

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Igel entwickelt und vertreibt Thin Clients, also Endgeräte inner-

halb eines Computernetzwerkes, deren funktionale Ausstattung

auf die Ein- und Ausgabe beschränkt ist und die sämtliche Daten

von einem Server-PC beziehen. Im laufenden Geschäftsjahr erwar-

tet das Unternehmen einen Umsatz von rund 30 Mio. Euro. Inves -

tor Nord Holding beteiligt sich im Rahmen eines Buyouts mehr-

heitlich an Igel. Der bisherige Mehrheitsgesellschafter, die Mel-

chers-Gruppe aus Bremen, hält künftig gemeinsam mit dem ge-

schäftsführenden Gesellschafter 30% der Anteile.

International Eyewear Ltd., Optik

Halesowen (Grossbritannien)

Investor: Barclays Private Equity, u.a. München

Art der Transaktion: Mehrheitsübernahme

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

International Eyewear beliefert mehr als 90% der unabhängigen

optischen Fachhändler und einen Großteil der englischen Han-

delsketten mit Brillenfassungen und Sonnenbrillen. Barclays tätigt

die Transaktion über die Eschenbach-Gruppe, Nürnberg, an der

der Investor seit 2007 mit 70% die Mehrheit hält. Nach der Über-

nahme von International Eyeware deckt Eschenbach den europäi-

schen Markt für Brillenfassungen und optische Geräte vollständig

ab.

MySoftIT GmbH, Kerpen Software

Investor: S-UBG AG, Aachen

Art der Transaktion: Minderheitsbeteiligung

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

MySoftIT ist auf Software für virtuelle IT-Umgebungen speziali-

siert, wobei Automation, Sicherung und Management der zen-

tralen IT im Mittelpunkt der Entwicklung stehen. MySoftIT ist

Technology Alliance Partner von VMware, IBM Advanced

Business Partner sowie Technologiepartner von Citrix Deutsch-

land.

Pferde.de Dienstleistungen GmbH, Internet

Linsengericht

Investor: VM Digital GmbH, Schwarzach (Österreich)

Art der Transaktion: Mehrheitsübernahme

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Pferde.de ist – nomen est omen – ein Internetportal für Ross und

Reiter. Die Beteiligungsgesellschaft VM Digital hält künftig 50,1%

an dem von der WIV GmbH, Linsengericht, betriebenen Special-In-

terest-Portal.

Schwäbische Werkzeug- Maschinen- und Anlagenbau

maschinen GmbH, Schramberg-Waldmössingen

Investor: Süddeutsche Beteiligung GmbH, Stuttgart

Art der Transaktion: Mehrheitsübernahme

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Die Schwäbische Werkzeugmaschinen GmbH erwirtschaftete 2007

mit ihren Zerspanungsmaschinen einen Umsatz von rund 110 Mio.

Euro. Investor Süddeutsche Beteiligung hat indirekt über die Süd-

deutsche EMAG Verwaltungs GmbH die Anteilsmehrheit über-

nommen. Der bisherige Eigentümer, der Maschinenbaukonzern

EMAG Holding GmbH, Salach, bleibt über die Erwerbergesell-

schaft mit 30% beteiligt.

Takeo GmbH, Dietfurt Automobilzulieferer

Investor: BayBG Bayerische Beteiligungsgesellschaft mbH,

München

Art der Transaktion: Wachstumsfinanzierung

Transaktionsvolumen: 1 Mio. Euro

Takeo ist ein Hersteller von Kunststoffspritzteilen, die vor allem

als Verkleidungselemente bei den Autounterböden der Autos ein-

gesetzt werden. Im laufenden Jahr erwartet das Unternehmen mit

Kunden wie BMW, VW und Audi einen Umsatz von rund acht Mio.

Euro. Die BayBG engagiert sich in gewohnter Weise in Form einer

stillen Beteiligung.

Ticketino Electronic Ticketing GmbH, ZürichInternet

Investoren: Züricher Kantonalbank, Zürich;

LUKB Wachstumskapital AG, Luzern

Art der Transaktion: Minderheitsbeteiligung

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Ticketino betreibt eine Internet-Plattform, über die Veranstalter

von privaten, öffentlichen und geschäftlichen Events ihre Veran-

staltungsdaten selbstständig eingeben und den gesamten Einla-

dungs- und Ticketingprozess managen können.

Windhager Zentralheizung GmbH, Energietechnik

Seekirchen (Österreich)

Investor: Invest AG, Wien

Art der Transaktion: Minderheitsbeteiligung

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Windhager ist ein Hersteller von Heizkesseln für Holz- und Pellet-

heizsysteme sowie Heizsysteme für alle Brennstoffe und Solar. Die

Invest AG beteiligt sich mit mehr als 40% am Unternehmen.

www.vc-magazin.de

Datenbank

Page 76: November 2008, Private Equity • Buyouts • M&A

VentureCapital Magazin 11/200876

Secondaries

Bader GmbH & Co KG, Senden Metallindustrie

Veräußernde Investoren: DZ Equity Partner GmbH, Frankfurt;

Landeskreditbank Baden-Württemberg-Förderbank, Karlsruhe

Erwerbender Investor: CBR Management GmbH, München, via

EquiVest GmbH & Co.

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Bader ist auf den Bau von Schaltschrankgehäusen, Sondergehäusen,

Maschinenverkleidungen und Klimatechnik spezialisiert. DZ Equity

hatte Ende 2006 einen Owner’s Buyout bei Bader finanziert.

Hottinger Maschinenbau Maschinen- und Anlagenbau

GmbH, Mannheim

Veräußernder Investor: Arques Industries AG, Starnberg

Erwerbender Investor: Turnaround Finance Beratungs- und

Beteiligungsgesellschaft mbH, Frankfurt

Transaktionsvolumen: „symbolischer Kaufpreis“

Das Unternehmen ist auf sogenannte Kernschießmaschinen spe-

zialisiert, die beispielsweise in der Automobilindustrie und bei

der Produktion von Heizbrennmaschinen eingesetzt werden. Hot-

tinger zählt u. a. Volkswagen, Daimler und Buderus zu seinen Kun-

den und erzielte 2007 einen Umsatz von knapp 18 Mio. Euro. Ar-

ques hatte Hottinger im März 2006 ebenfalls für einen symboli-

schen Kaufpreis übernommen.

Koenig Verbindungstechnik AG, Handel

Dietikon (Schweiz)

Veräußernder Investor: Capvis Equity Partners AG, Zürich

Erwerbender Investor: HgCapital, London

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

KVT erzielte im vergangenen Jahr mit Produkten der Verbin dungs-,

Befestigungs- und Verschlusstechnik einen Umsatz von 120 Mio.

Euro. Capvis hatte im Juli 2008 das Unternehmen von der zum

Klöckner-Konzern, Duisburg, gehörenden Debrunner Koenig Hol-

ding AG, St. Gallen, für 325 Mio. Euro erworben. Nun hat Capvis

Anteile an HgCapital abgegeben, so dass künftig beide als Co-In -

ves toren gleichberechtigte Miteigentümer bei KVT sind.

Starkstrom-Gerätebau GmbH, Elektroindustrie

Regensburg

Veräußernder Investor: HCP Capital Group, Essen

Erwerbender Investor: BC Partners, London/Hamburg

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Die Starkstrom-Gerätebau GmbH fertigt Transformatoren für Energie-

versorger, Industrieunternehmen und den internationalen Anlagen-

bau in Deutschland, Holland und Malaysia. Der Umsatz belief sich zu-

letzt auf rund 500 Mio. Euro. Investor HCP Capital Group hatte Stark-

strom Gerätebau im Jahr 2004 vom RWE-Konzern, Essen, erworben.

Exits

Abieta Chemie GmbH, Gersthofen Chemie

Investor: Auctus Management GmbH, München

Art der Transaktion: Trade Sale

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Abieta stellt Emulgatoren auf der Basis von Naturharzen her, die

u. a. in Reifen, Klebstoffen oder Kunststoffformteilen weiterver -

arbeitet werden. Der Umsatz betrug zuletzt rund 24 Mio. Euro.

Auctus hatte Abieta erst im vergangenen Jahr von den Chemieun-

ternehmen Clariant Produkte Deutschland GmbH, Frankfurt, und

Hercules Inc, Wilmington (USA), erworben und nun an die Arizona

Chemical Company Jacksonville (USA), ein Portfoliounternehmen

von Rhone Capital III L.P., weiterveräußert.

CDGP SA, Saran (Frankreich) Finanzdienstleistung

Investor: Aurelius AG, München

Art der Transaktion: Anteilsverkauf

Transaktionsvolumen: 12 Mio. Euro

Die französische Bank CDGP ist ein landesweiter Spezialist für

Konsumentenkredite mit 250.000 Kunden und einer Bilanzsum-

me von über 400 Mio. Euro. Das Unternehmen ist eine Tochterge-

sellschaft der Quelle-Frankreich-Gruppe, die Aurelius im Juli

2007 erworben hat. In einem ersten Schritt hat Aurelius ein 15%-

Anteilspaket an LaSer Cofinoga, ein Tochterunternehmen der

größten französischen Bankengruppe BNP Paribas, Paris, ver-

äußert.

Eduard Kettner GmbH, Neuhaus (Österreich) Handel

Investor: Invest AG, Wien

Art der Transaktion: Trade Sale

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Die Invest AG hatte sich erst im vergangenen Jahr mit 38,5% an

dem Jagd- und Outdoor-Spezialisten beteiligt. Käufer ist die

Schmid Industrie Holding GmbH, Wopfing (Österreich).

Pfaff-silberblau Maschinen- und Anlagenbau

Hebezeugfabrik GmbH,

Kissing

Investor: EQT Partners AB, Stockholm

Art der Transaktion: Trade Sale

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Pfaff-silberblau, ein Hersteller von Hebezeugen und Fördergerä-

ten sowie Antriebs-, Verkehrs- und Bühnentechnik, erzielte 2007

einen Umsatz von 62 Mio. Euro. EQT hatte seit dem mehrheitli-

chen Einstieg Ende 2006 die vorhandene Verschuldung des Un-

ternehmens zurückgeführt und die Profitabilität deutlich ver-

bessert. Nun hat EQT gemeinsam mit der noch minderheitlich

beteiligten Eigentümerfamilie und dem Management sämtliche

Unternehmensanteile an die Columbus McKinnon Corporation,

Amherst (USA), einen Spezialisten für Material Handling, ver-

äußert.

Vanatec GmbH, München Software

Investoren: High-Tech Gründerfonds, Bonn;

Bayern Kapital GmbH, Landshut

Art der Transaktion: Trade Sale

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Vanatec ist ein Anbieter von Entwicklungswerkzeugen für .net Ent-

wicklungsumgebungen. Der High-Tech Gründerfonds hatte sich

zusammen mit dem von Bayernkapital verwalteten Seedfonds

Bayern im Jahr 2006 bei Vanatec engagiert. Nun haben Investoren

und Gründer im Rahmen eines Asset-Deals das Unternehmen an

die bulgarische Softwarefirma Telerik AD veräußert.

www.vc-magazin.de

Dat

enba

nk

Page 77: November 2008, Private Equity • Buyouts • M&A

Neue Fonds

Buy-out Central Europe Beteiligungsgruppe, Wien

Fokus: Buyout

Volumen: 150 Mio. Euro

Status: Aufstockung

Der im Mai 2007 aufgelegte Fonds Buy-out Central Europe II war En-

de 2007 mit einem Volumen von 150 Mio. Euro geschlossen worden.

Die Kapitalzusagen stammten vor allem von österreichischen Ban-

ken und Unternehmern. Nun haben die Fondsinitiatoren bekannt

gegeben, weitere 150 Mio. Euro für den Buy-out Central Europe II bei

internationalen Investoren einwerben zu wollen. Im ersten Jahr hat

der Fonds die Tiroler Röhren- und Metallwerke AG, Hall (Öster-

reich), die Buderus Guss-Gruppe, Wetzlar, sowie die Chemson Poly-

mer-Additive AG, Arnoldstein (Österreich), erworben.

Nextech Venture Ltd., Zürich

Fokus: Venture Capital/Life Sciences

Volumen: 41 Mio. Euro

Status: Final Closing

Nextech hat seinen neuen, ausschließlich auf den Bereich Onkolo-

gie spezialisierten Fonds mit einem Volumen von 41 Mio. Euro ge-

schlossen. Investiert haben Privatinvestoren und Asset Manager

vor allem aus der Schweiz und Deutschland. Der Fonds soll aus-

schließlich in Unternehmen investieren, die sich auf die Ent-

deckung und Entwicklung neuartiger Krebstherapien spezialisiert

haben. Derzeit hält der 2007 aufgelegte Fonds Anteile an den Bio-

techfirmen Telormedix SA, Bioggio (Schweiz), und MacroGenics,

Inc., Rockville (USA), nachdem die ersten beiden Investments des

Fonds, Ganymed Pharmaceuticals AG, Mainz, und Agensys Inc.,

Santa Monica, bereits wieder verkauft sind.

Smac Partners GmbH, Unterhaching

Fokus: Venture Capital/Secondary Fonds

Volumen: nicht veröffentlicht

Status: Final Closing

Smac Partners hat mit dem Smac Partners III innerhalb von drei

Jahren den dritten auf Secondary Investments spezialisierten

Fonds geschlossen. Als Investor konnte die britische Headway Ca-

pital gewonnen werden, die bereits in den Vorgängerfonds inves -

tiert hatte. Mit Fonds III werden in der ersten Phase Beteiligungen

an zehn Unternehmen aus Finnland, Israel und den USA übernom-

men, u. a. an nlight Corporation, Airwide Solutions Inc., Olive Soft-

ware Inc. und CRF Inc.

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Page 78: November 2008, Private Equity • Buyouts • M&A

VentureCapital Magazin 11/200878 www.vc-magazin.de

Datum & Ort

4.-5.11.08

Frankfurt

6.-8.11.2008

Dortmund

10.-12.11.2008

Frankfurt

11.-14.11.2008

München

11.-13.11.2008

Frankfurt

16.-17.11.2008

Berlin

17.-21.11.08

Frankfurt

18.11.2008

Frankfurt

19.11.2008

München

19.-22.11.2008

Düsseldorf

25.-26.11.08

Heidelberg

27.11.2008

München

27.11.2008

Berlin

20.-21.11.2008

Augsburg

21.11.2008

Wien

Veranstalter

Euroforum Deutschland GmbH

www.iir.de/ma-finanzierung

Förderkreis Gründungsforschung

www.fgf-ev.de

Deutsche Börse, KfW

www.eigenkapitalforum.de

Messe München

www.electronica.de

G + J Expomedia Events

www.nanosolutions-cologne.de

Business Angels Netzwerk Deutsch-

land (BAND)

www.business-angels.de

Maleki Group

www.malekigroup.com

ConVent

www.convent.de

BVK

www.bvk-ev.de

Messe Düsseldorf

www.medica.de

MFG GmbH

www.heidelberger-

innovationsforum.de/

Fraunhofer-Venture-Gruppe

www.venturecommunity.fraunhofer.de

StartUp Lounge

Continua AG

www.expofin.de

CatCap

www.venture-lounge.de

Event

„IFF Konferenz M&A“. Teilnahmegebühr bei Anmeldung bis 3. Oktober 1.995

Euro, danach 2.195 Euro.

„G-Forum“: Jahreskonferenz des Förderkreis Gründungsforschung e.V.

Konferenzgebühr: 200-300 Euro.

„Deutsches Eigenkapitalforum“: Etablierte und renommierte Veranstaltung für In-

vestoren und Kapital suchende Unternehmen. Teilnahme: 550-1.500 Euro.

„Electronica 2008“: Weltleitmesse für Komponenten, Systeme und Anwendun-

gen mit Finance Day am 12. November. Kosten Tageskarte: ab 18 Euro.

„Nanosolutions 2008“: Europäische Leitmesse für Nanotechnologiefirmen.

Tageskarte (online) ab 17 Euro.

„10. Business Angels Tag“: Jahrestreffen der Business Angels, u. a. mit Vorträgen,

Unternehmenspräsentationen und Networking. Teilnahmegebühr: 170 Euro

(ohne Galadinner).

„Euro Finance Week“: Branchentreffen der europäischen Finanz- und Versiche-

rungsindustrie. Teilnahmegebühr: 800 Euro.

„Regionalkonferenz PPP in Hessen“: Austausch zwischen Vertretern der öffentli-

chen Hand und der Privatwirtschaft in Hessen. Teilnahme für Unternehmer

kostenlos, Berater zahlen 140 Euro.

„Private Equity-Dinner“: Georg Fahrenschon spricht über die Rahmenbedingun-

gen für Private Equity. Kosten: Mitglieder 50 Euro, Gäste 100 Euro.

„Medica 2008“: Internationale Fachmesse für Medizintechnik.

Tageskarte: 29 Euro.

„Heidelberger Innovationsforum“: Zusammentreffen von Forschern und Entwick-

lern mit Investoren und potenziellen Geschäftspartnern.

Teilnahme für Unternehmer kostenlos, Berater zahlen 200 Euro.

„Fraunhofer Investmentforum“: Informationen zur Unternehmensfinanzierung.

Teilnahmegebühr: 95 Euro.

„StartUp Lounge Tagung“.

Teilnahme: 40-80 Euro.

„Expofin“: Messe zu Chancen und Möglickeiten der mittelständischen Unter-

nehmenssicherung. Für Unternehmer auf Anmeldung kostenfrei

„VentureLounge“: Ausgewählte Unternehmer präsentieren vor Kapitalgebern.

Teilnahmegebühr: 100 Euro.

Events

Dat

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nk

In den sieben Kapiteln von „Mezzanine-Fi-nanzierungen“ beschreibt das Autoren-quintett um Jürgen Brokamp und KlausWeigel detailliert die Funktionsweise vonindividuellem und standardisiertem Mezza nine-Kapital. Auf besonderes Inte -resse im Mittelstand sollten vor allem dieAbschnitte stoßen, die die rechtlichen

Strukturen, die bilanzielle Behandlung und die steuer -lichen Aspekte thematisieren. Mit gut 60 Seiten bildet dasSteuerkapitel auch den inhaltlichen Schwerpunkt. Grafi-ken und Tabellen erleichtern den Zugang zur komplexenMaterie. Das Buch richtet sich sowohl an Praktiker – seienes Unternehmer, Berater oder Private Equity-Manager –als auch an Studenten. Herausgegeben von Vahlen, 229 Seiten, 39 Euro.

Soeben erschienen

Page 79: November 2008, Private Equity • Buyouts • M&A

VentureCapital Magazin 11/2008 79www.vc-magazin.de

Das VentureCapital Magazin12/2008 erscheint am 28. NovemberSchwerpunktthemen: Medien & Hightech/Vertriebsstrategien/Frankreich & Benelux

Märkte & Zahlen:– Private Equity in Frankreich: Mehr als Wendel und

Eurazeo?– Förderinfrastruktur in Deutschland: Die Diskussions-

runde auf der electronica 2008

Early Stage & Expansion:– Vertriebsstrategien im Internet: Interview mit Matthias

Kröner, Vorstand der Fidor AG und Mitentwickler derfrüheren Direkt Anlage Bank (heute DAB bank AG)

– Investor im Portrait: Seventure Partners– Bericht vom Deutschen Eigenkapitalforum

Private Equity-Dachfonds:– Zielfondsperformance in der Finanzkrise – wer

schlägt sich am besten?– Fondsportrait: Early Capital 1

Entrepreneurship:– Der Deutsche Business Angel Tag 2008 in Berlin– Case Study: Qype GmbH

Impressum

9. Jahrgang 2008, Nr. 11 (November)

Verlag: GoingPublic Media AG, Hofmannstr. 7a, 81379 München, Tel.: 089-2000339-0, Fax: 089-2000339-39, E-Mail: [email protected], Internet: www.vc-magazin.de, www.goingpublic.de

Redaktion: Andreas Uhde (Chefredakteur), Mathias Renz, Torsten Paßmann, Markus Hofelich, Silke Schneider

Mitarbeit an dieser Ausgabe: Matthias Axthelm, Sabrina Blockhaus, Katrin Brökelmann, Clemens Busch, Volker Deibert, Bernd Frank, Dr. Wolf-Henrik Friedrich, Dr. Markus Geiger, Prof. Dr. Martin Kaschny,Michael Keller, Marcus Klein, Nico Kreusel, Bernd Luxa, Marko Maschek, Christian Neusser, Georg von Stein, Falk F. Strascheg, Wolfgang Suttner

Gestaltung: Silke Schneider

Titelbild: Fotolia – sparkyelli

Anzeigen: An den Verlag. Gültig ist Preisliste Nr. 4 vom 1. November 2006

Anzeigen: Karin Hofelich, Katja Sauerbrey, Johanna Wagner Tel.: 089-2000339-50, Fax: 089-2000339-39

Erscheinungstermine 2008: 25.01. (2/08), 22.02. (3/08), 22.03. (4/08), 25.04. (5/08), 30.05. (6/08), 27.06. (7-8/08), 29.08. (9/08), 26.09. (10/08),24.10. (11/08), 28.11. (12/08), 19.12. (1/09)Sonderausgaben: 19.07. (Tech-Guide 2008), 11.10. (Start-up 2009)

Preise: Einzelpreis 12,50 Euro, Jahresabonnement (11 Ausgaben zzgl.Sonderausgaben) 148,00 Euro (inkl. Versandkosten und 7% Mwst.)

Abonnementverwaltung: GoingPublic Media AG, Hofmannstr. 7a, 81379 München, Tel.: 089-2000339-0, Fax: 089-2000339-39, [email protected], www.vc-magazin.de

Druck: Joh. Walch GmbH & Co. KG, Augsburg

Haftung und Hinweise: Artikeln, Empfehlungen und Tabellen liegen Quellen zugrunde, welche die Redaktion für verlässlich hält. Eine Garan-tie für die Richtigkeit der Angaben kann allerdings nicht über nommenwerden. Bei allen eingesandten Beiträgen behält sich die Redaktion Kür-zungen oder Nichtabdruck vor.

Nachdruck: © 2008 GoingPublic Media AG, München. Alle Rechte, ins-besondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten.Ohne schriftliche Genehmigung der GoingPublic Media AG ist es nichtgestattet, diese Zeitschrift oder Teile daraus auf photomecha nischemWege (Photokopie, Mikro kopie) zu vervielfältigen. Unter dieses Verbotfallen auch die Aufnahme in elektronische Datenbanken, Internet unddie Vervielfältigung auf CD-ROM.

ISSN 1611-1710, ZKZ 53974

Ausblick

„Wertschöpfung durch Spekulation an den Börsen hat mir nie gefallen. Aber mankann sie nicht unterbinden – genauso wenig wie man Glücksspiel unterbindenkann.“

Hans-Olaf Henkel im N24-Talk „Links-Rechts“ – immer dienstags um 23:30 Uhr – am 23. September.

Datenbank

Zitat des Monats

Mit Sonderbeilage „Österreich“:– Frühphasenfinanzierung– Steuerrechtliche Rahmenbedingungen– Unternehmensnachfolge– Tor nach Osteuropa– u. v. m.

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nkStellenmarkt

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Ansprechpartner: Markus Rieger, Vorstand, E-Mail: [email protected]

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Die eCAPITAL entrepreneurial Partners AG ist eine unternehmergeführte Venture Capital-Gesellschaft mit Sitz in Münster. Seit 1999 begleiten wir aktiv inno-vative Unternehmer in zukunftsträchtigen Branchen.Wir investieren bundesweit in Unternehmen in der Early Stage und Later Stage Phase, ebenso wie in den „kleinen Mittelstand“.Zum Ausbau unseres Managementteams in Münster suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt Mitarbei-ter/innen für die Position

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Detaillierte Informationen zu der ausgeschriebenen Stelle, zum Team und zum Unternehmen finden Sie auf unserer Homepage. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!

Sigrid WolterseCAPITAL entrepreneurial Partners AGHafenweg 24, 48155 Münstertel.: +49 / 251 / 70 37 67 -0www.ecapital.de · [email protected]

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Stellenmarkt

VentureCapital Magazin 11/2008 81www.vc-magazin.de

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VentureCapital Magazin 11/200882 www.vc-magazin.de

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Zum 1. Oktober trat Dr.Alexander Götz wieder alsPartner in die KanzleiBlättchen & Partner ein.Bei der Kapitalmarkt-und Finanzstrategiebera-tung leitete er bis Okto-

ber 2006 das Münchner Büro und be-treute vor allem Mandate aus demPrivate Equity-Umfeld. Zuletzt warGötz zwei Jahre Finanzvorstand derbörsennotierten Schmack Biogas AG.

Die Corporate Finance-Beratung Mummert &Company hat ihr Teamum Nitan Pathak erwei-tert, der als Experte fürTelekommunikation gilt.Er wechselt von Texas

Ins truments, wo er u. a. Strategien fürden indischen Subkontinent ent-wickelte. Bei Mummert soll er sichum aufstrebende Märkte wie Indiensowie grenzüberschreitende Trans-aktionen kümmern.

Ross Butler, von 2004 bis2008 Herausgeber derPrivate Equity-Publikati-on „Real Deals“, hat EndeSeptember die Leitungder Presse- und Öffent-lichkeitsarbeit für die Eu-

ropean Private Equity and VentureCapital Association (EVCA) über-nommen. Der Finanzjournalist ver-antwortet die Entwicklung, Koordina-tion und Umsetzung der EVCA-Kom-munikationsstrategie.

Als Folge der millionenschwerenÜberweisungspanne an die insolven-te Bank Lehman Brothers hat die KfWBankengruppe ihre Führungsriegeausgedünnt. Nur wenige Wochen

nachdem die zuständigen Vorstands-mitglieder Peter Fleischer und DetlefLeinberger beurlaubt wurden, folgteam 29. September die fristlose Kündi-gung ihrer Dienstverträge. Einen Tagspäter wurde außerdem der Vertragvon Rainer Hartje, Bereichsleiter Risi-komanagement und -controlling, auf-gelöst.

Nach fünf Jahren als Be-treuer für Start-up- undUnternehmensfinanzie-rung bei der SparkasseErlangen wechselteRobert Pfeffer als kauf-männischer Leiter für

den Bereich Finanzen zur cerboMedGmbH. Pfeffer wurde im Rahmen desDeutschen Gründerpreises 2008 alsTop-Ten-Experte für den Bereich Un-ternehmensgründung ausgezeichnet.

Die US-Kanzlei WillkieFarr & Gallagher hat sichzum 1. Oktober mit Dr.Michael Schlitt als EquityPartner im FrankfurterBüro verstärkt. Er wech-selt von der Sozietät

Fried Frank. Schlitt ist auf die Bera-tung bei Börsengängen, Kapitaler-höhungen und Umtauschanleihenspezialisiert und hält Vorlesungen ander Universität Köln.

Albrecht von Alvenslebenist seit Anfang OktoberTeil des Investment-teams bei der französi-schen Beteiligungsge-sellschaft Wendel, wo erden deutschen Markt auf

Anlagemöglichkeiten hin analysierensoll. Von Alvensleben arbeitete zuvorals Senior Analyst im Private Equity-

Bereich von Lehman Brothers. Dortbetreute er fremdkapitalfinanzierteUnternehmensübernahmen mittel-ständischer Unternehmen innerhalbEuropas.

Zum 1. Oktober wechsel-te Tobias Rodehau von derSozietät Dechert als Part-ner zu Arqis in München.Dort verstärkt er die Be-reiche Gesellschafts-recht, Private Equity so-

wie M&A und wird den Bereich Ven -ture Capital ausbauen.

Seit September verstärktThomas Groß (oben) als In-vestmentmanager dasTeam von Steadfast Capi-tal. Bei der FrankfurterBeteiligungsgesellschaftist er u. a. verantwortlichfür die Betreuung aktuel-ler Portfoliounterneh-men und die Durch-führung neuer Transak-tionen. In der gleichenMeldung wurde auch be-

kannt gegeben, dass Dr. Thomas Jepsenseit Juni mit an Bord ist.

Joachim Schmarbeck wird den Vor-stand der Wölbern Invest AG mit Wir-kung zum 31. Dezember verlassen,um sich neuen Aufgaben zu widmen.Das Unternehmen wurde Anfang 2007als eigenständige Schwestergesell-schaft des Bankhauses Wölbern undCo. gegründet, um das Fondsgeschäftin den Assetklassen Real Estate, Pri-vate Equity und Global Transport zubetreuen. Schmarbeck war acht Jah-re lang in verschiedenen Positionenfür Wölbern tätig.

Themis firmiert um und stellt sich neu auf

Die börsennotierte Themis Equity Partners fokussiert sich zukünftig unter dem Namen TIG The-mis Industries Group auf indirekte und direkte Investitionen zur Restrukturierung von mittelstän-dischen Unternehmen in Umbruch- und Sondersituationen. Im Zuge der Neuaufstellung wurdeChristoph Kauter, Geschäftsführer der Komplementärin Themis Management GmbH, zum CEO be-stellt. Zu den Stationen seiner beruflichen Laufbahn gehören u. a. die Deutsche Bank und DresdnerKleinwort Wasserstein.

People

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Wir finanzieren Mittelstand

Die MIDAS Unternehmensgruppe ist eine inhabergeführte Beteiligungsgesellschaft aus Köln. Seit dem Jahr 2000 finanzieren und

begleiten wir mittelständische Unternehmen ab einem Kapitalbedarf von 0,5 Mio. Euro. Uns liegt Ihr Lebenswerk sehr am Herzen.

Deswegen investieren wir langfristig und unternehmerfreundlich. Gerne stellen wir Ihnen unser Haus in einem persönlichen

Gespräch vor. Ihr Ansprechpartner, Dr. Axel Bauer, freut sich auf Ihren Anruf: 0221 / 33 77 99 0.

MIDAS Unternehmensgruppe · Else-Lang-Str. 1 · 50858 Köln

www.mittelstandsfonds.de

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capiton AG Bleibtreustraße 33 10707 Berlin Tel.: 030 / 315 945 – 0 Fax: 030 / 315 945 – 57 [email protected] www.capiton.de

Partnerschaft mit Perspektive

capiton betreut als inhabergeführte Private Equity-Gesellschaft ein Beteiligungskapital von derzeit ins-gesamt 436 Mio. €.

capiton begleitet als Eigenkapitalpartner Manage-m e n t -Buy-Out´s und Wachstumsfinanzierungen beietablierten mittelständischen Unternehmen mit Sitzin Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Inves-titionsschwerpunkte der capiton AG sind Dienst-leister wie Lahmeyer, Ensys oder Walter Services,Unternehmen der verarbeitenden Industrie wie GMCGossen Metrawatt oder SHW Casting Technologysowie Unternehmen im Bereich Gesundheit. Die

Unternehmen weisen üblicherweise eine Umsatzgrößezwischen 50 und 500 Mio. € auf.

Langjährige Erfahrung sowie unternehmerisches Denkenbestimmen unser Handeln. Mit dieser Expertise, der Ein-bindung von Netzwerkpartnern und der Bereitstellungvon zusätzlichem, hierfür reservierten Eigenkapital,begleitet capiton auch die Zukäufe von Wettbewerbsun-ternehmen, Lieferanten oder Vertriebspartnern.

Diese sogenannten buy & build-Strategien wurden inner-halb der letzten Jahre bei der Mehrzahl der capiton-Port-foliounternehmen bereits über 40 x erfolgreich umgesetzt.