originaltexte frankl

Upload: amayday

Post on 14-Jan-2016

10 views

Category:

Documents


0 download

DESCRIPTION

Logotherapie und Existenzanalyse Originaltexte von Viktor E. FranklVeröffentlichung mit Genehmigung des Viktor Frankl Instituts,

TRANSCRIPT

  • Logotherapie und Existenzanalyse Originaltexte von Viktor E. Frankl

    Verffentlichung mit Genehmigung des Viktor Frankl Instituts

    Die Existenzanalyse mute den revolutionren und ketzerischen Schritt wagen, nicht nur die Leistungs- oder Genufhigkeit des Menschen sich zum Ziel zu setzen, sondern darber hinaus, auch in seiner Leidensfhigkeit eine grundstzlich mgliche und tatschlich notwendige Aufgabe zu sehen. Aus: rztliche Seelsorge

    Der Mensch ist ein Wesen auf der Suche nach einem Sinn, nach dem Logos, und dem Menschen Beistand zu leisten in der Sinnfindung ist eine Aufgabe der Psychotherapie - ist die Aufgabe der Logotherapie (Der Wille zum Sinn)

    Nach dem Sinn des Daseins zu fragen, ja diesen Sinn berhaupt in Frage zu stellen ist eher eine menschliche Leistung, denn ein neurotisches Leiden; zumindest manifestiert sich darin geistige Mndigkeit: nicht mehr wird ein Sinnangebot kritiklos und fraglos, also unreflektiert bernommen, aus den Hnden der Tradition, sondern Sinn will unabhngig und selbstndig entdeckt und gefunden werden. (Theorie und Therapie der Neurosen, S 11)

    Angst

    Nur ein Wesen, das frei ist, kann Angst haben, und nur ein Wesen das verantwortlich ist kann schuldig werden. Daraus ergibt sich, dass ein Wesen, das zum Freisein und Verantwortlichsein begnadigt ist, zum ngstlichwerden und Schuldigwerden verurteilt ist. (Der Mensch vor der Frage nach dem Sinn, S 222)

    Worauf es ankommt, ist nmlich tatschlich nicht die Angst oder was fr Gefhle immer wir gerade haben mgen, vielmehr einzig und allein, wie wir zu ihnen Stellung nehmen, also unsere Einstellung. (Der Mensch vor der Frage nach dem Sinn)

    Die Angst vor der Schlaflosigkeit als Erwartungsangst verhindert in solchen Fllen das Einschlafen, und die so zustande kommende Schlafstrung besttigt und bekrftigt die Erwartungsangst, so da es schlielich zu einem circulus vitiosus kommt. (rztliche Seelsorge)

    Die paradoxe Intention, das heit, da sich der Patient nunmehr wnscht und vornimmt, wovor er sich frchtet. Mit einem Wort der Erwartungsangst wird der Wind aus den Segeln genommen. Sobald aber dieser "Mechanismus" der Erwartungsangst einmal zu spielen beginnt, luft er unerbittlich weiter: Die Angst erzeugt das Symptom, und das Symptom wiederum frdert die Angst. So wird der Zirkel geschlossen - bis die Therapie ihn sprengt. (rztliche Seelsorge)

    Alter

    Die Wrde kommt dem Menschen nicht auf Grund der Werte zu, die er noch besitzen mag, sondern auf Grund der Werte, die er bereits verwirklicht hat. Die Wrde kann er dann natrlich auch nicht mehr verlieren. Und sie ist es, was uns Respekt vor dem Alter - eben dem Verwicklicht-Haben der Werte! - abverlangt. Nicht uns allen. Nicht einer Jugend, die die Achtung vor dem Alter nicht kennt, nicht zuletzt aus dem Grunde, weil das Alter heute dazu neigt, sich mglichst jung zu geben - und solcherart sich lcherlich zu machen. Leider wird eine Jugend ohne Achtung vor dem Alter, sobald sie einmal selber alt geworden ist, auch die Selbst-Achtung nicht kennen, und ein altersbedingtes Minderwertigkeitsgefhl wird sie qulen. (Der Wille zum Sinn)

  • Einmaligkeit des Menschen

    Wren alle Menschen vollkommen, dann wren alle einander gleich, jeder einzelne durch einen beliebigen Vertreter ersetzlich. Gerade aus der Unvollkommenheit des Menschen folgt aber die Unentbehrlichkeit und Unaustauschbarkeit jedes Einzelnen. (rztliche Seelsorge)

    Freiheit

    Der Mensch ist nicht frei von Bedingungen. Er ist berhaupt nicht frei von etwas, sondern frei zu etwas. Er ist nmlich frei zu einer Stellungnahme, dazu, so oder so zu den Bedingungen Stellung zu nehmen, und dafr wie er zu ihnen Stellung nimmt, ist er nicht nur frei, sondern auch verantwortlich. (rztliche Seelsorge)

    Der Freiheit des Willens stellt sich das Schicksalhafte entgegen. Denn Schicksal nennen wir das, was sich der Freiheit des Menschen wesentlich entzieht, was weder in der Macht noch in der Verantwortung des Menschen steht. (rztliche Seelsorge)

    Wer stehenbleibt wird berholt, und wer da selbstzufrieden ist, verliert sich selbst. Weder als Schaffende noch als Erlebende drfen wir uns also mit dem jeweils Erreichten begngen; jeder Tag, jede Stunde macht neue Taten ntig und neue Erlebnisse mglich. (rztliche Seelsorge, 166)

    Gewissen als Sinnorgan

    Ich spreche zu Ihnen von Mensch zu Mensch und bitte um Verstndnis; aber ich halte es fr das geringere bel, einen geschtzten Menschen zu verletzen als das eigene Gewissen. Brief an Captain Schepeler, Juni 1945, Band zwei der gesammelten Werke

    Das Gewissen gehrt zu den spezifisch menschlichen Phnomenen. Es liee sich definieren als die intuitive Fhigkeit, den einmaligen und einzigartigen Sinn, der in jeder Situatin verborgen ist, aufzuspren. Mit einem Wort, das Gewissen ist ein Sinn-Organ. rztliche Seelsorge

    Solange Furcht vor Strafe, Hoffnung auf Lohn oder der Wunsch dem berich zu gefallen, menschliches Verhalten bestimmen, ist das wirkliche Gewissen noch gar nicht zur Wort gekommen. (Der Wille zum Sinn, Bern 1991)

    Im brigen ist einem nach dem, was unsereins erlebt hat, alles nicht so wichtig. Man ist froh, noch zu leben, fr jede kleine Freude dankbar und gar erst fr eine Chance, den Fhigkeiten und Neigungen entsprechend arbeiten drfen. Ehrgeiz, Karriere, gutes Leben usw. geniet man gerne, wenn vorhanden. Brief an Wilhelm und Stepha Brner, Band zwei der gesammelten Werke

    Im Gegensatz zum Tier sagt dem Menschen kein Instinkt, was er mu, und im Gegensatz zum Menschen in frheren Zeiten, keine Tradition, was er soll - und nun scheint er nicht mehr recht zu wissen, was er will. (Der Wille zum Sinn, Bern 1991)

    Ein Leben aus dem Gewissen heraus ist immer ein absolut persnliches Leben auf eine konkrete Situation hin, Auch in Bezug auf die Traumdeutung mag in Geltung bleiben, dass das Gewissen das brauchbarste Modell ist, um an ihm die Wirksamkeit des geistig Unbewussten aufzuzeigen. (Der unbewusste Gott)

    Kopernikanische Wende bei Frankl

    Das Leben fragt uns nicht in Worten, sondern in Form von Tatsachen, vor die wir gestellt werden, und wir antworten ihm auch nicht in Worten, sondern in Form von Taten, die wir setzen; insofern, als wir auf die Tatsachen erst zu antworten haben, stehen wir vor unvollendeten Tatsachen. (...trotzdem Ja zum Leben sagen)

  • Die Aufgabe wechselt nicht nur von Mensch zu Mensch - entsprechend der Einzigartigkeit der Person - , sondern auch von Stunde zu Stunde, gem der Einmaligkeit jeder Situation. (rztliche Seelsorge)

    Der Logotherapeut ist kein Maler, sondern ein Augenarzt. Der Maler malt die Welt, wie er sie sieht - der Augenarzt aber verhilft dem Patienten dazu; da er die Welt sehen kann, wie sie ist, wie sie fr den Patienten ist. Aus: Im Anfang war der Sinn, Mnchen 1986, S 25

    Es kommt nie und nimmer darauf an,was wir vom Leben zu erwarten haben, vielmehr lediglich darauf:was das Leben von uns erwartet. (rztliche Seelsorge)

    Leiden

    Unntiges Leiden ist sinnloses Leiden. Notwendiges Leiden ist sinnvolles Leiden. Einen Menschen unntig leiden lassen ist unrztlich. Einem Menschen notwendiges Leiden erlassen, ist unmenschlich. (Der leidende Mensch)

    Es kann jedoch nicht genug hervorgehoben werdenm dass das Leiden keineswegs notwendig ist, um einen Sinn zu erfllen, wenn auch sehr wohl gilt, dass die Erfllung eines Sinnes mglich ist auch trotz eines Leidens, vorausgesetzt, dass das Leiden unvermeidlich ist. (Die Sinnfrage in der Psychotherapie)

    Es kann der Fall eintreten, dass die Existenzanalyse einen Menschen leidensfhig machen muss, whrend ihn etwas die Psychoanalyse nur genufhig und leistungsfhig machen will. (rztliche Seelsorge, 152)

    Liebe

    In Wirklichkeit ist die Liebe ein Urphnomen menschlicher Existenz und nicht ein bloes Epiphnomen. Erst auf dem Hintergrund einer existentiell originren und primren Liebesfhigkeit, eines ursprnglichen Angelegtseins des Menschen auf Liebe hin, wird Sublimierung, will heiten die Integrierung der Sexualitt in das Ganze der Person hinein, verstndlich. Mit einem Wort, nur das Ich, das ein Du intendiert, kann das eigene Es integrieren. (rztliche Seelsorge S 25)

    Der Weg des Geliebt-werdens ist ein passiver Weg, ohne irgendein Leisten, ohne irgendein Tun - "ohne eigenes Hinzutun" fllt im Geliebtwerden dem Menschen das gleichsam in den Scho, worum er im allgemeinen erst in seinem Ttigsein ringen muss; auf diesem Wege des Geliebtwerdens erreicht er das, was er sich in seinen Leistungen als Verdienst erst erkmpfen muss, ohne jedes Verdienst: Man kann sich Liebe ja nicht verdienen, Liebe ist berhaupt kein Verdienst, sondern Gnade. (Die Sinnfrage in der Psychotherapie S 119)

    Liebe ist nicht nur Gnade, sondern auch Zauber. Fr den Liebenden verzaubert sie die Welt, taucht sie die Welt in eine zustzliche Werthaftigkeit. Die Liebe erhht beim Liebenden die menschliche Resonanz fr die Flle der Werte. Sie schliet ihn auf die Welt in deren Wertflle, fr das ganze "Wert-all". So erfhrt der Liebende in seiner Hingegebenheit an ein Du eine innere Bereicherung, die ber dieses Du hinausgeht: der ganze Kosmos wird fr ihn weiter und tiefer an Werthaftigkeit, er erglnzt in den Strahlen jener Werte, die erst der Liebende sieht; denn bekanntlich macht Liebe nicht blind, sondern sehend - wertsichtig. (rztliche Seelsorge S 167)

    Sinn

    Die Idee eines Willens zum Sinn darf nicht im Sinne eines Appells an den Willen mideutet werden. Glaube, Liebe, Hoffnung lassen sich nicht manipulieren und fabrizieren. Niemand kan sie befehlen. Selbst dem Zugriff des eigenen Willens entziehen sie sich. Ich kann nicht glauben wollen, ich kann

  • nicht lieben wollen, ich kann nicht hoffen wollen - und vor allem kann ich nicht wollen wollen. Darum ist es mig, einen Menschen aufzufordern, "den Sinn zu wollen". An den Willen zum Sinn appellieren heit vielmehr den Sinn selbst aufleuchten lassen - und es dem Willen berlassen, ihn zu wollen. Aus: rztliche Seelsorge, Wien 1982, Fischer-Taschenbuch, 101

    Denn wenn es sich auch nur um einen Augenblick handelt schon an der Gre eines Augenblicks lsst sich die Gre eines Lebens messen: die Hhe einer Bergkette wird ja auch nicht nach der Hhe irgendeiner Talsohle angegeben, sondern aussfchlielich nach der Hhe des hchsten Berggipfels. So entscheiden aber auch im Leben ber dessen Sinnhaftigkeit die Gipfelpunkte, und ein einziger Augenblick kann rckwirkend dem ganzen Leben Sinn geben. Aus: rztliche Seelsorge, Wien 1982, Fischer-Taschenbuch

    Was jedoch der Mensch in Wirklichkeit braucht, ist nicht ein Zustand bar jeder Spannung, vielmehr eine gewisse, eine gesunde Dosis von Spannung - etwas jene dosierte Spannung, wie sie hervorgerufen wird durch sein Angefordert- und Inanspruchgenommensein durch einen Sinn Aus: rztliche Seelsorge, Wien 1982, Fischer-Taschenbuch

    Ich hoffe nur, da Sie es nicht fr frivol halten, wenn ich die Behauptung wage, die Energiekrise und das mit ihr einhergehende verminderte Wirtschaftswachstum sei, was unseren frustrierten Willen zum Sinn anlangt, eine einzige groe Chance. Wir haben die Chance uns selbst zu besinnen. Zur Zeit der berflugesellschaft hatten die meisten Leute genug, wovon sie leben konnten. Aber viele Menschen wuten von nichts, wofr sie htten leben knnen. (Der Mensch vor der Frage nach dem Sinn, Mnchen 1985)

    Die Technik hat uns erspart, all unsere Fhigkeiten fr den Kampf ums Dasein einzusetzen. So haben wir einen Wohlfahrtsstaat entwickelt, der garantiert, da man ohne persnliche Anstrengung am Leben bleiben kann. Wenn es einmal soweit ist, da dank der Technik 15 Prozent der Arbeiter tatschlich fr die Bedrfnisse der ganzen Nation aufkommen knnen, dann stellen sich uns zwei Probleme: Wer soll zu den 15 Prozent gehren, die da arbeiten, und was sollen die anderen mit ihrer freien Zeit anfangen - und mit dem Verlust ihres Lebenssinns? (Die Sinnfrage in der Psychotherapie)

    Trotzmacht des Geistes

    Niemand braucht mich erst aufmerksam zu machen auf die Bedingtheit des Menschen - schlielich bin ich Facharzt fr zwei Fcher Neurologie und Psychiatrie, und als solcher wei ich sehr wohl um die biopsychologische Bedingtheit des Menschen; aber ich bin auch berlebender von vier Lager, Konzentrationslagern, uns so wei ich denn auch um die Freiheit des Menschen, sich ber all seine Bedingtheit hinauszuschwingen und selbst den rgsten und hrtesten Bedinungen und Umstnden entgegenzutreten, sich entgegenzustemmen, kraft dessen, was ich die Trotzmacht des Geistes zu nennen pflege. Aus: rztliche Seelsorge, Wien 1982, Fischer-Taschenbuch S 45/46

    ...Menschen vergessen, das der Mensch strker sein kann als er selbst oder zumindest neugierig genug, um mit Nestroy zu fragen: "Jetzt bin i wirklich neugierig, wer strker is, i oder i." Oder mit anderen Worten mit denen ich meine Patienten manchmal zu fragen pflege, wenn sie mir vorjammern, was sie alles nicht knnen oder was sie alles mssen: "Jetzt sagen Sie mir mal, mssen Sie sich wirklich alles von sich gefallen lassen?" Aus: Im Anfang war der Sinn, Wien 1982

    Verantwortung

    Es ist doch so, da der Mensch stndig bemht scheint, seiner Verantwortlichkeit zu entgehen und, statt sich zu verantworten (vor wem immer, sei es nun vor der Gemeinschaft, dem eigenen Gewissen oder vor seinem Gott), sich zu entschuldigen. Das Bewutsein seines Verantwortlichseins unterdrckt

  • er, seine Freiheit verleugnet er, und zwar dadurch, da er stndig den Gegenpart der Freiheit: das Schicksal, gegen die Freiheit ausspielt - und damit seine Freiheit verspielt. (rztliche Seelsorge)

    Man erkennt die Verantwortung der Massenmedien im allgemeinen. Bedenken Sie doch nur, in welchem Ausma die den Menschen einfach fr bld halten und damit bld machen. So und so viele Menschen in unserem Publikum wollen beansprucht werden, aber die Medienleute denken, die sind doch dafr viel zu bld, und die anspruchsvollen Sendungen werden in irgendwelche Sptabendsendungen verrumt. Aus: Im Anfang war der Sinn, Mnchen 1986

    Die heutige Mittelschule ist keineswegs dazu angetan, aus ihren Besuchern Menschen zu machen, die ihr Wissen im Leben anwenden, unmittelbar oder mittelbar, technisch oder in ihrer Weltanschauung. Die heutige Mittelschule macht aus dem jungen Menschen einen durchaus weltfremden Studenten, mit Augenglsern, blassen Wangen, dunklem Blick und gebeugtem Rcken; ganz verstndnislos steht er dem groen gesellschaftlichen Produktionsproze als Grundlage der Kultur gegenber: er wei nicht, woher alle, diese Dinge kommen, die er tagtglich sieht und selbst bentzt -, es sei denn, er hat es zufllig in der Chemie oder einem anderen Schulgegenstande gelernt.

    Aus: . . Frhe Schriften 1923 - 1943 Mittelschler und Arbeiter (13. 7. 1924)

    Die Welt liegt im argen - wem sagen Sie das? Die Welt ist nicht heil, aber heil-bar. Und eine Literatur, die es verschmht im Sinne ein Heilmittel zu sein und am Kampf gegen die Krankheit des Zeitgeistes teilzunehmen - eine solche Literatur ist nicht eine Therapie, sondern ein Symptom, das Symptom einer Massenneurose, der sie noch dazu in die Hnde arbeitet. Wenn der Schriftsteller nicht fhig ist, den Leser gegen Verzweiflung zu immunisieren, dann soll er es doch wenigstens unterlassen, ihn mit Verzweiflung noch zu infizieren. Aus: Der Mensch vor der Frage nach dem Sinn, Mnchen 1985

    Vergangheit - Vergnglichkeit

    Fr gewhnlich sieht der Mensch nur das Stoppelfeld der Vergnglichkeit; was er bersieht, sind die die vollen Scheunen der Vergangenheit. Im Vergangensein ist nmlich nichts unwiederbringlich verloren, vielmehr alles unverlierbar geborgen. Nichts lt sich aus der Welt schaffen, was einmal geschehen ist; kommt nicht alles um so mehr darauf an, da es in die Welt geschaffen wird? Aus: rztliche Seelsorge

    In die Vergangenheit hinein retten wir die Mglichkeiten - indem wir sie verwirklichen, indem wir Werte verwirklichen. Die Furcht bangt davor, was in der Zukunft verborgen ist; aber der Trost wei darum, was in der Vergangenheit geborgen ist. Aus: Der Mensch vor der Frage nach dem Sinn, Mnchen 1985

    Mensch sein heit ja niemals, nun einmal so und nicht anders sein mssen, Mensch sein heit immer, immer auch anders werden knnen. Aus: Im Anfang war der Sinn, Mnchen 1986,

    "Wre es denn besser, es jedem recht zu machen und lieber nichts zu sagen, was der Rede wert wre? Soll ich meine tiefsten berzeugungen verschweigen, nur um oberflchliche Zustimmung zu ernten? Und was ist letztendlich wichtiger - Schein oder Sein?"

    Freunde und Verwandte hatten sich bei den Frankls versammelt, und es herrschte eine frhliche Stimmung. Trotz der unbeschwerten Atmosphre kam das Problem der Kontroverse zur Sprache. Vielleicht um die anderen zu besnftigen, bemerkte jemand, dass wir manchmal nicht gewinnen knnen, ganz gleich was wir anstellen. Ich steuerte eine Jugenderinnerung bei - ein paar Zeilen aus einem Country & Western Song, der mir heute noch gefllt: "No matter how I struggle and strive, Ill never get out of this world alive." (Und wenn ich kmpfe, was das Zeug hlt, lebend komm ich nicht raus aus dieser Welt.)

    Aus: Das Leben wartet auf Dich, Biografie von Haddon Klingberg Jr.