palace sept./okt. 2015

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TORRES THE NIGHTINGALES GREG HAINES PALACE SAUN&STARR U.S. GIRLS A-WA KILBI IM FALL 13. SEPT. 3. OKT. 14. OKT. 16. OKT. 30./31. OKT. 9. OKT. 2. OKT.

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Page 1: Palace Sept./Okt. 2015

TORRES THE NIGHTINGALES GREG HAINES pALAcE SAUN&STARR

U.S. GIRLS A-WA KILBI IM FALL

13.

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3. OK

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31.

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Page 2: Palace Sept./Okt. 2015

ERFREULICHE UNIVERSITÄT

Vor der Wahl ist nach der WahlDie Erfreuliche Universität Palace dis-kutiert im Wahlherbst 2015 drei dring-liche Themen: Den Datenschutz, die Sozialhilfe und die Flüchtlingspolitik. Ausserdem sprechen wir vor der Wahl am 18. Oktober über den Lobbyis-mus in Bern – und danach über die Ergebnisse und die Zukunft Europas.

28.9.Montag, 20.15 Uhr

snoWden, alPhaBet Und die schWeiZ

Podium mit Hanspeter Thür, Paul Rechsteiner und Markus Wirrer

Die Enthüllungen des NSA-Whistle- blowers Edward Snowden haben uns den Zugriff der Geheimdienste auf Internetdaten drastisch vor Augen ge-führt. Die Geschäfte von Google/Alpha-bet zeigen, dass die Digitalisierung in immer neue Lebensbereiche vordringt. Paul Rechsteiner, Hanspeter Thür und Markus Wirrer vom St.Galler E-Com-merce-Dienstleister Namics disku - tieren die aktuellen Herausforderun-gen bezüglich Datensicherheit. Mode- ration: Carlos Hanimann, Journalist

WOZ.

1.10.Donnerstag, 20.15 Uhr

ZUKUnFtsFÄhiGe soZial-hilFe ist Keine UtoPie

Mit Avenir SocialSeit längerer Zeit steht die Sozialhilfe im medialen und politischen Kreuzfeuer. Die Sektion Ostschweiz von AvenirSo-cial will mit dem Fachbereich Soziale Arbeit der FHS St.Gallen zukunftsfähige Wege und praxiserprobte Projekte der

Sozialhilfe vorstellen und diskutieren.

6.10.Dienstag, 20.15 Uhr

das Meer ZWischen UnsMit Watch The Med Alarmphone und

CaBi Antirassismustreff St.Gallen

So viele Menschen wie nie zuvor machen sich in diesem Jahr auf die ris-kante Reise über das Mittelmeer. An die-sem Abend stellt die Organisation Watch The Med Alarmphone ihr Alarmtelefon für Flüchtlinge in Seenot vor. Darüber hinaus wird an diesem Abend diskutiert, wie eine menschenwürdige Asylpolitik aussehen kann – an den Grenzen Euro-

pas, aber auch in der Schweiz.

13.10.Dienstag, 20.15 Uhr

Wer reGiert die schWeiZ?Mit Viktor Parma

Erneut werden Millionen von Franken für Wahlwerbung ausgegeben, doch weiterhin weigern sich die bürgerlichen Parteien und die Wirtschaftsverbän-de, ihre Sponsoren offenzulegen. Die Einflussnahme auf die Beratungen in Bern läuft nicht nur über die finanzielle Unterstützung, auch der Lobbyismus spielt eine entscheidende Rolle. Bun-deshausredaktor und Buchautor Viktor Parma («Wer regiert die Schweiz?», «Die käufliche Schweiz») ist ein Kenner und Kritiker der stillen Einflussnahme.

20.10.Dienstag, 20.15 Uhr

Wir MÜssen redenMit Rolf Bossart und Kaspar Surber

Am Sonntag, 18. Oktober finden in der Schweiz Parlamentswahlen statt. Was bedeuten die Ergebnisse? Wie immer nach den Wahlen lädt die Erfreuliche Universität zum offenen Gedanken-

austausch ins Palace.

27.10.Dienstag, 20.15 Uhr

Wer reGiert eUroPa?Mit Gerhard Scheit

Der Wiener Philosoph Gerhard Scheit fragt in seinem Vortrag nach den Prob-lemen der politischen Konstruktion der EU und der Währungsunion und analy-siert die Lage der Profiteur_innen und

der Verlierer_innen.

s c h a U K a s t e n«Bein» – siMone Frö-Bel & seVerin eGli

V o r s c h a U5.11. christian scott (Usa)

6.11. c.GiBBs (Usa) 11.11. dest-roYer (can) 14.11. loWer dens (Usa) 20.11. alGiers (Usa) 21.11. dUcKtails (Usa) 16.12. roBert Forster (aUs)

Yemenite Songs & Beats

16.10.Freitag, 21/22 Uhr

a-Wa (isr) DJ WAYNE CHAMPAGNE

Das Tanzvideo feiert Renaissance (Att-wenger, Blur) und Tagel, Tair und Liron Haim sind mit ihrem hinreissenden Song «Habib Galbi» zuallervorderst im Youtube-Umzug dabei. Ihre Gross- eltern emigrierten aus dem Jemen nach Israel und die drei Haim-Sisters entdeckten irgendwann die Alben, die ihre Vorfahren mitgenommen hatten. Es sind Aufnahmen aus den Fünfzi-ger- und Sechzigerjahren von Frauen, die während ihrer einsamen Arbeit ihre Gefühle, für die sich niemand gross in-teressierte, in wunderbare Lieder fass-ten. A-WA (was im Arabischen so viel wie ja bedeutet) bringen diese Songs zurück in die Gegenwart und, pardon, scheissen mit ihrem hybriden Sound aus jemenitischem Volkstum, ungestü-men Hip-Hop- und Off-Beats und Syn-thie-Kapriolen auf’s Denken in Genera-tionen und überhaupt auf’s Ziehen von Grenzen. Wir freuen uns sehr auf diese

bejahende Tanznacht.

Laut, schrill und schräg

17.10.Samstag, 20/20.30 Uhr

Grosses QUiZ der P o P U l Ä r K U l t U rZum fünften Mal fordern Mämä Sy-kora und Sascha Török Kinogängern, TV-Glotzern, Musikkennerinnen, Co-mic-Fans, Klatschheftlilesern und Kunstliebhaberinnen alles ab. Das Quiz dreht sich um die grossen und kleinen Protagonist_innen aus 100 Jahren Populärkultur. Gefordert sind univer-sales Wissen, mutiges Schätzen und blitzschnelles Um-die-Ecke-Denken – denn oft punkten nur die Schnellsten. Und manchmal halt auch die Lautesten.

25 Jahre St.Gallen-Liberec

23.10.Freitag, 21/22 Uhr

tVrdY / l haVelKa (cZe) Im Rahmen der Jubiläumsfestwoche zur 25-jährigen Regionenpartner-schaft zwischen dem Kanton St.Gallen und dem nordtschechischen Kraj Libe-rec beteiligt sich das Palace mit einem tschechischen Konzertabend. Das Duo Tvrdý / Havelka ist der musikalische Zusammenschluss von Sänger und Gitarrist Václav Havelka und Produzent Martin Tvrdý. Mit an Trip- und Hip-Hop geschulten Beats, zurückhaltendem Gesang auf Tschechisch und elektro-nischen Spielereien knistert ihr Sound

atmosphärisch und wohlklingend.

Die letzte Folge!

24.10.Samstag, 22 Uhr

raP historY 2014Vor genau fünf Jahren feierte die Rap History St.Gallen ihren Auftakt. 34 Rap-Jahre und lange Nächte sowie unzählige grossartige Tracks später folgt nun die letzte offizielle Rap-His-tory-Folge vor der grossen Abschluss-prüfung. Mit viel Hip-Hop aus Deutsch-land und der Wiederauferstehung der Souls of Mischief. Durch den Abend im Hörsaal der Palace Universität führen die Professoren Shoudelistix, Reezm,

Paul Neumann und MathK.

Fiesta grande con Bad Bonn

30./31.10.Freitag und Samstag

KilBi iM FallsUUns & JerUsa- leM in MY heart (can)

sinKane (Usa)

selVhenter (dK)

U . V . M .Achterbahnen fürs Gemüt und Geister-bahnen für die Ohren! Das Bad Bonn Düdingen und das Palace St.Gallen laden ein zur zweitägigen Kilbi im Fall im Palace und in der Grabenhalle. Nach dem schönen Fest im letzten Jahr wer-den die musikalischen Grenzen ein zweites Mal verschoben. Das weitere

Programm und alle Infos: www.kilbi-im-fall.ch

Of Sharon Jones’ The Dap-Kings!

9.10.Freitag, 21/22 Uhr

soUl Gallen sPeZialsaUn & starr (Usa)

HERR WEMPE & VINYLIST SIR DANCEALOT

Saundra Williams und Starr Duncan Lowe sind zwar nur wenige Häuserblö-cke voneinander entfernt in der South-Bronx aufgewachsen, zu einer ersten Begegnung kam es jedoch erst Mitte der Achtziger-Jahre bei einer Open-Mic-Nacht in Harlem. Seither kreuzten sich die Wege der beiden Soul-Sänge-rinnen des Öfteren, wobei ein Name immer wieder eine grosse Rolle spielte: Miss Sharon Jones. Seit Mitte der Neunziger stehen sie gemeinsam mit der Soul-Diva auf der Bühne, zuletzt als Backup-Sängerinnen bei Sharon Jones’ Band The Dap-Kings. Als Duo sorgen Saun & Starr mit dem Debutal-bum «Look Closer» für fabelhaften Zuwachs in der Daptone-Records- Familie. Mit ihren herzhaften Retro-Soul-Hits werden sie und ihre Band bei der Soul Gallen-Gemeinde für

Entzücken sorgen.

Matinée zu politischer Kunst

10.10.Samstag, 10.30 Uhr

transition art: Media, Bodies,B o r d e r s Die Bewegung von Körpern über Grenzen hinweg ist heute selbstver-ständlich. So entstehen transnationa-le Räume, seien sie medial vermittelt oder real verkörpert. Doch für wen werden Räume geöffnet, für wen rigi-de verschlossen? Im den Werken der serbischen Künstlerin Tanja Ostojić und der ungarischen Schriftstellerin Noémi Kiss sind diese Fragen zentral. Nach einer Einführung durch Dr. Chris-ta Binswanger (HSG) und Dr. Scott Lo-ren (PHSG) geben Kiss (Deutsch) und Ostojić (Englisch) Einblick in ihr Werk.

Antirassistische Satireshow

10.10.Samstag, 20/21 Uhr

hate PoetrYEine Gruppe Journalist_innen mit nicht bio-deutschen Namen schiesst die «Scheisse zurück in die Umlaufbahn»: Von der taz-Redaktorin Doris Akrap mo-deriert, wetteifern sie an Lakonie nicht zu übertreffen darum, wer die hässlichs-ten, fremdenfeindlichsten und in ihrer bodenlosen Dummheit zum totlachends-ten Leser_innen-Zuschriften bekommt. Kommt alle – und lacht gemeinsam mit der hochkarätigen Truppe die Rassisten und Hinterwäldlerinnen ungespitzt in

den Boden!Mehr Infos:

«Postmigrantisches Kabarett»

Everywoman DIY-Pop

14.10.Mittwoch, 20/20.30 Uhr

U.s. Girls (Usa)Damn That Valley! Nein, im herrlich gebrochenen Reggae-Beat-Song der U.S. Girls ist nicht das Rheintal gemeint, sondern offensichtlich Washington D.C.. Und mit der Mehrzahl Girls gibt Meghan Remy zu verstehen, dass sie viele Stimmen und Wahrheiten vertritt. Die Frau bringt als schillerndes DIY-Ge-samtkunstwerk im Labelhaus 4AD Dub und Blues, Pop und Glam atemberau-bend zusammen, wie der Guardian schreibt: «Sie ist Sleater-Kinney mit der Pop-Sensibilität der Shangri-La's.» Auf ihrem neuen Album gehe es um «Lie-be und Sex, die Politik der Langeweile, Schönheitsoperationen, Gewalt und Angst», sagt Remy, «alltäglicher Kram halt.» Schlaues Understatement einer fantastischen Frau, die es faustdick

hinter den Ohren hat.

Original Soul, Funk & R’n’B

19.9.Samstag, 22 Uhr

soUl GallenHERR WEMPE & TROTTLES

OF THE DEAD

Willkommen zurück! Die beliebte Tanz-nachtreihe startet mit Gästen aus Fri-bourg in die neue Saison. Die Trottles of the Dead tischen uns ihre exzellente Auswahl an Rhythm’n’Blues-, Soul- und

Rock’n’Roll-Platten auf.

Das Tanzexperiment

25.9.Freitag, 22 Uhr

d i s c o P a r a t das laBor (KaraWan & reZiProK)

Weiter geht es die Stufen runter ins dunkle Kellerloch, wo Das Labor (Ka-rawan & Reziprok) seine toxische Mi-schung aus Techno, Rap und Eigenkre-

ationen zum Brodeln bringt.

Run The Jewels & Trap

26.9.Samstag, 22 Uhr

raP historY 2013Kurz bevor wir die Gegenwart eingeholt haben, mischen El-P und Killer Mike in ihrer Zusammenarbeit als Run The Je-wels die Rap-Szene auf, während Trap mit A$AP Ferg, 2Chainz oder Chance The Rapper die Black-Music-Charts dominiert. Durch den Abend im Hörsaal der Palace Universität führen DJ Reezm,

Paul Neumann, R.R.G.P. und MathK.

Psychedelic beats from Cairo

27.9.Sonntag, 20/20.30 Uhr

M a U r i c e loUca (eGY)Maurice Louca ist ein wahrer Master-mind, wenn es um das Vermengen von Shaabi, der Strassenpopmusik Ägyp-tens, elektronischen Beats und psyche-delischer Rockmusik geht. Der Musiker aus Kairo gehört zu den aufregendsten Gestalten der pulsierenden arabischen Musikszene. Der Sound? Einzigartig und immer wieder überraschend. Hier gibt es wirklich etwas zu entdecken. Louca verflechtet arabische Rhyth-men, Samples von Stimmen und Töne von allerlei Instrumenten zu einem po-lyrhythmischen Trip, der live von zwei Musikern am Schlagzeug und an der

Bassgitarre begleitet wird.

Birmingham’s Post-Punk Legends

2.10.Freitag, 21/22 Uhr

the niGhtin-Gales (UK)the staches (ch)

DJ STANLEY JOLLY FOKKER

Heavy Rock'n'Roll-Garage: The Nigh-tingales, Post-Punk-Legenden und John-Peel-Lieblinge aus Birmingham, spannen auch auf ihrem neusten Album «Mind Over Matter» packende Bögen von Rockabilly bis Krautrock und gelten mit gutem Grund als eine der besten Live-Bands Englands. Grossartig die Gitarren, umwerfend ihr Sänger Robert Lloyd, ein Genie in der Liga von Mark E. Smith oder Nick Cave, wuchtig speziell auch die erneuerte Rhythmusfraktion mit Schlagzeugerin Fliss Kitson (Vio-let Violet) und Bassist Andreas Schmid (Faust). Der passende Support kommt aus Genf: The Staches garantieren fri-schen Lo-Fi-Garage-Punk und sind auch in der Ostschweiz schon wohl bekannt.

Neo-Klassik in Electronica-Schlaufen

3.10.Samstag, 21/22 Uhr

G r e G haines (UK) eno (ch)

Die Neo-Klassik hat mit Nils Frahm oder Max Richter schon längst die Or-chesterhalle verlassen und die Clubs erreicht. Schliesslich ist der Club ein Ort der Musikentmusealisierung. Und auf diesem Platz sind die Grenzen offen. So ähnlich verhält es sich auch mit dem in Südengland geborenen und mittler-weile in Italien lebenden Komponisten Greg Haines. Bei seinem Dub-Ambient mit leichtfüssiger Dramatik handelt es sich um eine kontrollierte Halluzination. Die nächstliegenden Koordinaten kön-nen Klaus Schulze, Philip Glass oder auch Rhythm & Sound sein. Mit Pia-no, Synthesizern und verschiedenen Tape-Layers scheinen sogar Afro-beat und Minimal Music durchkreuz-bar. Damit die Gitarren nicht zu kurz kommen, vervollständigt das St.Galler Post-Rock-Duo ENO mit seinen Ambi-ent-Soundscapes das Abendprogramm.

Historische Führung

12.9.Samstag, 16 und 18 Uhr

concerthaUs, cineMa Und casino – nacht-leBen in st.Gallen Eine Führung der Denkmalpflege St.Gallen zu drei ganz unterschiedli-chen Orten gesellschaftlichen Aus-tausches (mitunter das Palace), wo in den Jahrzehnten vor und nach 1900 die Nacht zum Tag wurde. Weitere

Informationen: www.palace.sg

Saisoneröffnung!

12.9.Samstag, 22 Uhr

d i s c o P a r a t Palace soUndsdie lahMen PosaUnen Zum Saisonauftakt präsentieren die Lahmen Posaunen eine Palace-Kon-zertvorschau. Später in der Nacht greifen sie tiefer in die Plattenkiste, wo Sounds aus aller Welt schlummern, die nur darauf warten, auf den Dancefloor

geschmissen zu werden.

Southern roots & deep space

13.9.Sonntag, 20/20.30 Uhr

torres (Usa)harKin (UK)Die 24-jährige Amerikanerin Mackenzie Scott, die sich nach ihrem Grossvater Torres nennt, kommt mit ihrem Grunge- Folk gerade richtig. Ihr grandioses zweites Album «Sprinter» beschreibt sie selber als eine Meditation über ihre baptistisch-konservativen Wurzeln in den Südstaaten, aber aus einer kos-mischen, futuristischen Perspektive. Die spirituelle Wut erinnert an PJ Har-vey und lässt wahrlich niemanden kalt, es jubelt zurecht nicht nur der NME: «Wenn es um eine Begleitung durch die emotionalen Schlachtfelder geht, ist Torres als Sängerin die erste Wahl.» Die Sängerin und Gitarristin Katie Har-kin (Sky Larkin) wird gleichermassen angetrieben von einem Leben unter-wegs sowie einer starken Bindung zum

Norden Englands.

Celebrating analog sounds

18.9.Freitag, 20/20.30 Uhr

a-sYnth FestindUstrial soUndtracK For the UrBan decaY (FilM)

driFtMachine (de)

i sPeaK Machine (Usa)ZWEIKOMMASIEBEN (DJ-SET)

«Industrial Soundtrack For The Urban Decay» dokumentiert die Herkunft der Industrial-Musik, nimmt die Zuschau-er_innen mit auf eine Reise durch die pulsierenden Städte ihrer Herkunft bis hin zur amerikanischen Avant-Garde- Szene. Andreas Gerth (Tied & Tickled Trio) und Florian Zimmer (Saroos) präsentieren ihr neues Projekt Drift-machine und arbeiten dazu mit drei ge-koppelten Modularsystemen. Ihr Debut «Nocturnes» besticht durch hypnoti-sche, dunkle Dub-Sequenzen und lässt uns in einen tranceartigen Zustand abtauchen. Inspiriert von Spaghetti- Western-Soundtracks vertont die Synth-Musikerin Tara Busch im Projekt I Speak Machine den Film «The Silence»

von Maf Lewis.

IMPRESSUMPalace St.Gallen

Blumenbergplatz, Zwinglistr. 39000 St.Gallen

[email protected] – www.palace.sgGrafik: Christof Nüssli

Das Palace wird unterstützt durch:

Palace st.Gallen

910

2015

von Carlos HanimannSie schreiben über die doppelte Staatsbürgerschaft und migrantische Ju-gendliche. Sie recherchieren über den Nazi-Terror des NSU und über die Finanzströme des IS. Sie kommentieren den politischen Alltag in Deutsch-land und fassen Fussballweltmeisterschaften zusammen. Sie berichten aus Flörsheim, Istanbul oder Berlin. Sie arbeiten für die taz, die Zeit und

den Spiegel. Sie sind Journalist_innen. Und wie alle Journalist_innen erhalten sie hin und wieder unfreundliche Briefe von der Leserschaft. Nur: Sie kriegen nicht dieselbe Hasspost wie die Müllers und Meiers auf den Redaktionen. Denn sie heissen Topçu, Gezer, Yücel oder Musharbash – und egal, über welches Thema sie schreiben: Die Briefe, die sie bekommen, sind allzu oft zutiefst rassistisch.«Mohammedanerweibchen», «Türkentrulla» oder «Islam-U-Boot» heisst es dann in diesen Zuschriften. Oder: «Schön, dass Sie zwischen zwei Ehren-morden noch Zeit finden, eine Kolumne zu schreiben.» Manche Leser_innen beklagen sich über Rassismus und tappen selbst in die Falle: «Rassismus von einem Türken in einem fremden Land hat in meiner taz nichts verlo-ren.» Und wieder andere würden die Journalist_innen am liebsten zurück in

ihre «Heimat» schicken, ins «Fickdeppenarschland».Die Briefe sind nicht lustig, aber die Journalist_innen, die sie erhalten, ha-ben daraus eine witzige Sache gemacht: Sie lesen sie vor versammeltem Publikum vor. Es ist ein Wettstreit der Dummheiten, ein Poetry Slam der besonderen Art. Hate Poetry haben sie die Veranstaltungsreihe genannt, auf der meist vier bis fünf Journalist_innen auftreten und sich die dümms-ten und rassistischsten Beschimpfungen um den Kopf hauen. Am Ende kürt das Publikum eine Siegerin, einen Sieger. Aber wer gewinnt, ist neben-sächlich. Wichtiger ist, dass die Autor_innen mit den Beleidigungen nicht alleine bleiben und stattdessen «die Scheisse zurück in die Umlaufbahn»

schicken, wie Zeit-Reporter Yassin Musharbash einmal sagte.Entstanden ist die Idee vor ein paar Jahren in einer bierseligen Runde. Bald darauf fand die erste Lesung im Berliner Café der taz-Redaktion statt und war ein voller Erfolg. Mittlerweile füllen die Journalist_innen Hallen in ganz

Deutschland.Geht das? Darf man das? Lachen, wenn einer schreibt: «Nette Dönerver-käufer abknallen, aber Deniz Yücel stehen lassen. Wo ist der NSU, wenn

man ihn braucht?»Ja, man darf. Man soll. Unbedingt sogar, gerade wenn einem das Lachen bis-weilen im Hals stecken bleibt. Deniz Yücel, einst Redaktor bei der taz, heute Korrespondent der Welt in Istanbul, sagte in einem Interview mit der WOZ: «Ihr wollt uns erniedrigen, ihr Spackos? Wir nehmen euer Zeug, machen da-raus eine Abendshow von zwei, drei Stunden, unterhalten 300 Leute damit,

und manchmal verdienen wir auch noch Geld mit eurem Scheiss.»Hate Poetry ist eine betont antirassistische Show, die sich genau darin von den mittlerweile gängig gewordenen Leserunden verunglimpfter Redak-tor_innen unterscheidet. Das macht die Lesungen zu postmigrantischem Kabarett, in dem selbstbewusst mit Klischees und Beschimpfungen ge-

spielt wird, bis man sich fragt: Worüber lache ich da eigentlich?Wer sich hin und wieder in die Kommentarspalten der Online-Newsporta-le verirrt, kann es mit der Angst zu tun bekommen. Da spricht der offene Hass, der blanke Rassismus, die bodenlose Dummheit. Was soll man damit anfangen? Sich ärgern? Sich wehren? Die Protagonist_innen der Hate Po-etry-Reihe haben einen anderen Weg gewählt, der sich leicht anfühlt und verdammt viel Spass macht: Sie lassen die Rassist_innen rechts liegen und lachen über sie. Der Witz als Waffe – vielleicht ist das die beste Antwort auf die Einfältigkeit der selbsternannten Heimatretter_innen: Im Spott schlum-

mert die Macht der Ohnmächtigen.

Carlos Hanimann erhält selten hasserfüllte Leserbriefe, rassistische so gut wie nie. Dafür kriegt er des öfteren verschwörungstheoretische Abhand-

lungen, meist verschickt in Kopie an den Bundesrat.

Einzige Vorstellung: Hate Poetry, Samstag, 10. Oktober

Tickets: www.palace.sg

P o s t M i G r a n t i s c h e s K a B a r e t t