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PIZ AachenDr. Susanne Ruffert, Elmar Bickar
Folie 114.02.08
PatentInformationsZentrum
14. Februar 2008
9:00 – 12:00 Uhr
Patentinformation für Einsteiger
PIZ AachenDr. Susanne Ruffert, Elmar Bickar
Folie 214.02.08
PatentInformationsZentrum
Was erwartet Sie?
Übersicht Gewerbliche Schutzrechte
Patente, Verfahren und Dokumentaufbau
Hochschulerfindungen
Gute Gründe für die Patentrecherche
Neuheitsschädigung, Innovationsgewinn, Schutz vor Patentverletzung
Pause
Einführung in die Patentrecherche
Recherchetypen und Recherchestrategien
Patentdatenbanken
Pause
Übungen
PIZ AachenDr. Susanne Ruffert, Elmar Bickar
Folie 314.02.08
PatentInformationsZentrum
Übersicht Schutzrechte
Gesetze zum Schutz geistigen Eigentums
Urheberrecht Gewerblicher Rechtsschutz
Urheberrechts-gesetz
Geschmacks-mustergesetz
Sortenschutz-gesetz
Markengesetz Gebrauchs-mustergesetz
Patentgesetz
Werke der Literatur,
Wissenschaft, Kunst, Software
Design,
Muster und Modelle,
Oberflächen
Pflanzensorten Zeichen zur Unterscheidung von Waren und
Dienstleistungen
Technische Erfindungen
Technische Erfindungen,
Verfahren
automatisch Anmeldung,
Eintragung
Anmeldung,
Eintragung
Anmeldung,
Eintragung
Anmeldung,
Eintragung
Anmeldung,
Eintragung,
Prüfung
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Patent
Recht zur alleinigen * Herstellung
* Anwendung
* Vermarktung
* Lizenzvergabe Unterlassungsansprüche, Schadensersatzansprüche Importverbot, Beschlagnahmung/Vernichtung
Schutzvoraussetzungen
Neuheit Erfindung Gewerbliche Anwendbarkeit
Laufzeit max. 20 Jahre!
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Patente/Gebrauchsmuster: Unterscheidung
ein Patent schützt technische Gegenstände und Verfahren
ein Gebrauchsmuster wird auch als „kleines Patent“ bezeichnet
• kein Schutz von Verfahren
• geringerer Anspruch an die Erfindungshöhe
• keine inhaltliche Prüfung
• schlechtere gerichtliche Durchsetzbarkeit
• Laufzeit: max. 10 Jahre
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Patente – Verfahren beim DPMA I
Offenlegungsschrift
Patentschrift
Nach: Schramm, Reinhard: D 14 PatentinformationIn: Kuhlen, Rainer (Hrsg.):Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation
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Zahlung von Jahresgebühren zur Aufrechterhaltung
Patent Gebrauchsmuster
Anmeldung 60 € / 50 € 40 € / 30 €
Recherche 250 € 250 €
Antrag auf Prüfung
350 €
Kosten
Patente – Verfahren beim DPMA II
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Wo
Wer
Was
Wann
Schriftart,Schriftcode,Hauptklasse,Entgegenhaltungen
Aufbau eines Patentdokuments
Was
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A1A1...8/98/9 Offenlegungsschrift
B3B3 Patentschrift als 1. Publikation; „überrollt“
B4B4...8/9...8/9 Patentschrift als 2. Publikation
C5C5...8/9 Geänderte Patentschrift
T1T1...8/9 Übersetzung Europäischer Patentanmeldungen
U1U1.. 8/9 Gebrauchsmuster
Codierung der Patentschriftenarten ab 2004*
* gemäß WIPO-Standard
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Schutzwirkung
• Nationale Patentanmeldungen - Wirkung auf das jeweilige Staatsgebiet
• Europäische Patentanmeldung (EP-Verfahren) - Einreichung beim EPA oder einem Patentamt, das Vertragsmitglied ist
- Formalprüfung, Offenlegung nach 18 Monaten (A1 Schrift) - Sachprüfung, Erteilung
- Validisierung in den benannten Ländern (Zerfall in nationale Phasen)
• Internationale Patentanmeldung (PCT-Verfahren)- Anmeldung bei der WIPO über das DPMA oder EPA- Formalprüfung, Offenlegung nach 18 Monaten (A1 Schrift)
- Sachprüfung, vorläufiger Internationaler Prüfungsbescheid
- Einleitung der nationalen (regionalen) Phasen (z.B. DE, EP...)
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Ämter / Organisationen
DPMA: Deutsches Patent- und Markenamt http://www.dpma.de/
EPO: Europäisches Patentamt (European Patent Office) http://www.epo.org/
WIPO: World Intellectual Property Organization http://www.wipo.int/portal/index.html.en
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Wo
Wann
Wer
Was
Was
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A1A1 Europäische Patentanmeldung mit Recherchebericht
A2A2 Europäische Patentanmeldung ohne Recherchebericht
A3A3 Recherchebericht (gesonderte Veröffentlichung)
A4A4...8/9 Ergänzender Recherchebericht
B1B1 Europäische Patentschrift
B2B2...8/9...8/9 Geänderte europäische Patentschrift (nach Einspruchverfahren)
Schriftartencodes des EPA
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Wo
Wer
Was
Wann
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Internationaler Anmeldungen nach dem PCT-Vertrag
A1A1 Internationale Patentanmeldung mit Recherchebericht
A2A2 Internationale Patentanmeldung ohne Recherchebericht
A3A3 Recherchebericht (gesonderte Veröffentlichung)
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Hochschulerfindung - Wer darf anmelden?
Änderung des Arbeitnehmererfindungsgesetzes §42, 07.02.2002 :
- Alle Hochschulangehörigen sind verpflichtet, Arbeitsergebnisse, die eine Neuheit vermuten lassen, in Form einer Erfindungsmeldung der Hochschule zu melden
- sobald der/die Erfinder/in in einem Arbeitsverhältnis steht (Arbeitsvertrag),gehört die Erfindung der Hochschule
- gilt also nicht für Diplomanden, Stipendiaten etc.
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PROvendis
Bewertung bzgl. Patentfähigkeit/ Verwertung
Empfehlung
Hochschule
Verwaltung
Entscheidung
Inanspruchnahme Bezahlung (SR)
Erfinder
Erfindungsmeldung
Freigabe
Patentanmeldung
Verwertung
Erlöse
OrganisationDurchführungVerhandlungÜberwachungInformation
Hochschulerfindung
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• Erklärung der Inanspruchnahme an Erfinder
• Verwertungsauftrag an PROvendis
• Schutzrechtsanmeldung (i.d.R. über einen Patentanwalt)
• Verhandlungen mit potentiellen Verwertern (Lizenz- oder Kaufverträge)
• Abschluss eines Verwertungsvertrages durch PROvendis in Vertretung
für RWTH
• Vertragsadministration durch PROvendis
Verfahren bei Inanspruchnahme
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Rechtsfolge der Inanspruchnahme:
Übergang aller vermögenswerten Rechte an der Erfindung auf die RWTH
Rechtsfolge der Freigabe:
Freie Verfügbarkeit der Erfinder über die gemeldete Erfindung
aber: neue Ergebnisse in dem erfindungsgemäßen Gebiet, die einen neuen Ansatz zeigen, sind wegen möglicher Patentfähigkeit und Vermarktungsrelevanz, der RWTH Aachen zu melden.
Inanspruchnahme / Freigabe
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1990-2001
2002 2003 2004 2005 2006 gesamt
Inanspruch-nahme RWTH
0 8 15 3 27 16 69
Inanspruch-nahme Dritte 84 9 13 22 29 50 207
Freigaben 185 15 35 52 40 38 365
Evaluierung durch PROvendis 0 0 0 0 0 14 14
Erfindungen
gesamt 269 32 63 86 106 118 674
Kennzahlen Hochschule
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Dezernat 4: Technologietransfer und Forschungsförderung• Abteilung 4.1:Technologie- und Innovationstransfer
Erfindungen und Patente
Ansprechpartner
Bram Wijlands
Templergraben 55 (Hauptgebäude, Raum 021)
Tel.: 0241/80-96606
Fax: 0241/80-92122
E-Mail: [email protected]
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Was ist Patentinformation?
Das Patentwesen hat zwei Funktionen:
Schutzrechtsfunktion
Informationsfunktion
Der Datenbestand ist riesig:
in 2005 ca. 1,6 MIO Patentanmeldungen weltweit
insgesamt liegen ca. 60 MIO Patentveröffentlichungen vor
etwa 5,4 MIO Patente sind in Kraft
Quelle: WIPO Patent Report: (2007 Edition),http://www.wipo.int/ipstats/en/statistics/patents/patent_report_2007.html#P173_14118
Die Nadel im
Heuhaufenfinden!
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DPMA Kennzahlen 2006
Anmeldungen von Schutzrechten
Patente 60.585
Gebrauchsmuster 19.766
Marken 72.321
Geschmacksmuster 51.014
Abgeschlossene Prüfungsverfahren
Patente 38.140mit Patenterteilung 21.572
Quelle: DPMA-Jahresbericht 2006, S. 9 (http://www.dpma.de/veroeffentlichungen/jahresberichte.html)
56 % !!
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Ein großer Teil der Patentanmeldungen am DPMA wird wegen fehlender
Neuheit zurückgewiesen
Verlust von Anmelde- Recherche- und Prüfgebühr
U.U. hohe (vermeidbare) Entwicklungskosten
Gute Gründe für die Patentrecherche
Frühzeitige Neuheitsrecherchen = Informationen zum Stand der Technikvermeiden „Doppelentwicklungen“ und damit unnötige Kosten!
Eine Patentrecherche sollte immer am Beginn einer Entwicklung stehen!
1. Einsparungen von Doppelentwicklungen
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Gute Gründe für die Patentrecherche
2. Patentliteratur ist ein umfassendes technisches Informationsmedium
Patentschriften sind ein wichtiger Teil der Fachliteratur!
• gute Zugriffsmöglichkeit durch Ordnung nach der Patentklassifikation
• vollständiger Überblick, topaktuell
• großer Reichtum an technischen Details
• Patentliteratur ist preiswert, leicht beschaffbar und urheberrechtsfrei
viele exklusive Informationen, die nirgendwo anders veröffentlicht
werden
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Nach: Cohausz©, Patente und Muster 2002
6 % In Kraft und rechtsbeständig 92 %
Zurückgewiesen, widerrufen, zurück gezogen, nicht verlängert oder abgelaufen
2 % In Kraft, aber nicht rechtsbeständig
Gute Gründe für die Patentrecherche
3. Patentliteratur ist ein Ideenfundus für technische Probleme
94 % der Patente gehören zum „Freien Stand der Technik“
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Gute Gründe für die Patentrecherche
4. Schutz vor Patentverletzungen
Sie möchten ein Patent anmelden
• Verletzungsrecherchen ermitteln Schutzhindernisse
Sie haben bereits ein Patent angemeldet
• Überwachungsrecherchen kontrollieren, ob gegen Ihr Schutzrecht
verstoßen wird
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Neuheitsrecherche /Stand der Technik
FragestellungFragestellung
Verletzungsrecherche
Welche Schutzrechtsanmeldungen / technischen Lösungen existieren bereits auf einem bestimmten Technologiegebiet?
Verletzt die Nutzung der technischen Lösung die Rechte Dritter?
ArtArt
Überblick Recherchetypen I
Überwachungs-recherche
Verfolgung von Patentanmeldungen zu einem Thema / eines Mitbewerbers
UmfangUmfang
AllesVollständigkeit unbedingt notwendig
20 –25 JahreVollständigkeit unbedingt notwendig
Stand der Technik der letzten Wochen in einem bestimmten Gebiet
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Überblick Recherchetypen II
Namensrecherche
Familienrecherche
FragestellungFragestellung
Rechtsstandrecherche
Welche Firma/Person hat erfunden/angemeldet?
Wo wurde angemeldet?(Möglicherweise in mehreren Ländern)
Wie ist der Verfahrensstand zu einer bestimmten Anmeldung eines Schutzrechtes?
ArtArt UmfangUmfang
Identifikation aller Dokumente,die den Namen in beliebigerForm in einem der Feldermit Namensangaben enthalten
Identifikation aller Anmeldungen zu einer Erfindung inkl. Ländercodes,Klassifizierung und Sprachen
Identifikation des Rechts-Standes zu einer bestimmtenAnmeldung
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Pause
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Formalrecherchen: Nummernsuche 1
Ausgangspunkt: Zitierung einer Patentschrift als Literaturhinweis
Büchs J et al.: Fermentationsverfahren und Anordnung zu dessen Durchführung. DE10 2005 022 045 A1.
Eingabe der angebenen Patentnummer in das in der jeweiligen Datenbank vorgesehene Feld (z.B. DepatisNet: Feld Veröffentlichungsnummer)
Ergebnis: genau dieses eine Dokument wird gefunden
Ist die Suchanfrage unspezifischer gestaltet: z.B.: DE 10 2005 022 045
Ergebnis: hiermit können alle vorhandenen Schriftenarten (also falls vorhanden: A1-A8bzw. B1-B8) gefunden werden
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Formalrecherchen: Nummernsuche 1
Ausgangspunkt: Zitierung einer Patentschrift als Literaturhinweis
Büchs J et al.: Fermentationsverfahren und Anordnung zu dessen Durchführung. DE10 2005 022 045 A1.
Eingabe der angebenen Patentnummer in das in der jeweiligen Datenbank vorgesehene Feld (z.B. DepatisNet: Feld Veröffentlichungsnummer)
Ergebnis: genau dieses eine Dokument wird gefunden
Ist die Suchanfrage unspezifischer gestaltet: z.B.: DE 10 2005 022 045
Ergebnis: hiermit können alle vorhandenen Schriftenarten (also falls vorhanden: A1-A8bzw. B1-B8) gefunden werden
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Formalrecherchen: Namenssuche 1
Ausgangspunkt: Suche nach Patenten des Erfinders und Nobelpreisträgers Grünberg
Eingabe bei Erfinder (DepatisNet): Grünberg
Ergebnis: Patentschriften aller Erfinder mit Namen Grünberg (auch in den Schreibweisen:Grunberg, Gruenberg), Treffermenge: 1195
Fazit: Die eindeutige und deutlich einschränkende Recherche nach genau den Patenten des Nobelpreisträgers Peter Grünberg verlangt die vollständige Eingabe von Vor- und Familiennamen des Erfinders, Treffermenge: 23
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Formalrecherchen: Namenssuche 2
Ausgangspunkt: Suche nach Patenten der RWTH Aachen
Info: üblicherweise treten Firmen/Forschungseinrichtungen nur als Anmelder auf
Frage: Welche Namensform gebe ich ein: RWTH, RWTH Aachen, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (mit oder ohne Aachen)?
1. Eingabe bei Anmelder (DepatisNet): RWTH
Ergebnis: Patentschriften der RWTH (und verschiedener Institute, Klinikum); 96 Treffer
2. Eingabe bei Anmelder (DepatisNet): RWTH Aachen
Ergebnis: Patentschriften der RWTH; 94 Treffer
3. Eingabe bei Anmelder (DepatisNet): Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule
Ergebnis: Patentschriften der RWTH; 15 Treffer
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Formalrecherchen: Namenssuche 3
Ausgangspunkt: Suche nach Patenten der RWTH Aachen
Frage: Welche Namensform verwende ich bei der Recherche: RWTH, RWTH Aachen, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (mit oder ohne Aachen)?
Fazit:
Bei der Recherche nach Namen insbesondere von Firmen (und Forschungs- einrichtungen) sind unterschiedliche Namen(sformen) zu beachten.
Firmen verändern relativ häufig ihre Namen bzw. verzweigen sich in Mutter- und Tochterunternehmen, die ggf. alle als Patentanmelder auftreten können. Deshalb unbedingt auch Abhängigkeiten von Firmen und Firmenteilen bei der Recherche berücksichtigen.
Bei der Recherche unbedingt auch in den Datenbanken angebotene Instrumente wie Hilfetexte, Indexlisten, Corporate Trees (Delphion) nutzen.
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Formalrecherchen: Patentfamilie 1
Info: Patentfamilie sind alle zu einem Patent nachfolgend angemeldeten weiteren inhaltsgleichen Patente (mit Schutzrechtswirkung in anderen Ländern).
Beispiel: eine Firma meldet ihr Patent zuerst in Deutschland an, innerhalb eines Jahres entscheidet sie sich, dieses Schutzrecht auch in Frankreich und in Spanien anzumelden.
Frage: Welche Bedeutung haben Patentfamilien?
zeigen die Abhängigkeit/Verbindung von Patenten untereinander auf
können Hinweise auf strategisches Handeln in Unternehmen liefern (neue Märkte)
liefern Volltexte und (fast) inhaltsgleiche Übersetzungen (besonders von Bedeutung bei „exotischen“ Sprachen, z.B. bei japanischen oder russischen Patenten)
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Folie 3914.02.08
PatentInformationsZentrum
Formalrecherchen: Patentfamilie 2
Info: Patentfamilie sind alle zu einem Patent nachfolgend angemeldeten weiteren inhaltsgleichen Patente (mit Schutzrechtswirkung in anderen Ländern).
Beispiel: Die Firma Miele aus Gütersloh hat im Mai 2004 ein Schutzrecht für eine Geschirrspülmaschine angemeldet. Gibt es dazu weitere Anmel-
dungen (weitere Familienmitglieder) und in welchen Ländern sind sie angemeldet?
Frage: Gibt es zur Offenlegungsschrift DE 10 2004 023 509 A1 weitere Anmeldungen?
Eingabe: im Feld Veröffentlichungsnummer, dann Button „Familienrecherche“ anklicken
Ergebnis: es gibt 4 weitere „Familienmitglieder“:
DE 10 2004 023 509 B4 EP 1744 655 A1 US 2007/0240744 A1 WO 2005/112730 A1
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Folie 4014.02.08
PatentInformationsZentrum
Formalrecherchen: Rechtsstand
Info: Die Patentämter führen für die einzelnen Schutzrechtsarten öffentlich zugängliche Register, in denen die Rechts- und Verfahrensstände verzeichnet sind. Die Register für deutsche Schutzrechte sind (bisher) nicht mit den Datenbanken verlinkt. Eine Rechtsstandsrecherche muß also in einer eigenständigen Datenbank (DPINFO) durchgeführt werden.
Frage: Ist ein bestimmtes Patent eines Konkurrenten noch rechtsbeständig?
Recherche in DPINFO: Einstieg über „Patente“, danach Eingabe des Aktenzeichens
Beispiel: Wie ist der Rechtsstand der Offenlegungsschrift DE 10 2005 059 104 A1?
Recherche-Ergebnis: (Aktenzeichen DE: 10 2005 059 104.3)
UG01 - Kurzer Überblick: 08.12.05 Anmeldetag Die Anmeldung ist nicht anhängig / das Schutzrecht ist erloschen. Letzter Stand des Verfahrens: 20.01.07 Die Anmeldung wurde zurückgenommen / auf das Patent wurde verzichtet (Erfassungsdatum: 25.01.2007)
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Einführung IPC
IPC Internationale Patentklassifikation, 8. Aufl. 2006
bislang: - 70.000 Einheiten (Untergruppen), verteilt auf 8 Sektionen
- alle 5 Jahre Revision
ECLA Europäische (Fein-) Klassifikation
- Erweiterung der IPC; 130.000 Unterklassen
DEKLA Deutsche (Fein-) Klassifikation
- s.o., 110.000 Unterklassen
US Patentklassifikation
- 450 Klassen
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Folie 4214.02.08
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Vergabe der Klassifikationssymbole
Durch Patentprüfer nach Eingang der Anmeldung
Prüfer bestimmt den technischen Schwerpunkt der Erfindung
dadurch Festlegung der Hauptklasse & ggfs. weiterer Nebenklassen
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Folie 4314.02.08
PatentInformationsZentrum
Die sogenannte Prüfstoff-Klassifikation
Internationale Patentdokumente eines Sachgebiets = Prüfstoff
Prüfer klassifiziert Dokumente „seines Prüfstoffs“ nach internen Kriterien
Zusätzliche Klassifizierung zur Originalklassifikation, wird so in die
Datenbanken der Patentämter übernommen!
So sind DEKLA des DPMA und ECLA des EPA entstanden
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Folie 4414.02.08
PatentInformationsZentrum
Sektion > Klasse > Unterklasse > Hauptgruppe oder Untergruppe (ggf. zusätzliche DEKLA Gruppe)
Beispiel: A23C 3/00 oder A23C 3/02 oder A23C 3/02 A1
A 23 C 3/00 Hauptgruppeoder3/02 Untergruppeoder3/02 A1 DEKLA Gruppe
SektionKlasse
Unterklasse
Hierarchischer Aufbau der IPC
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Folie 4514.02.08
PatentInformationsZentrum
IPC-Reform: Bedeutung für die Recherche
Nur eine (die aktuelle) Ausgabe
“Alte” IPC-Symbole bleiben verfügbar
Reklassifizierung der gesamten Patentdokumentbestände nach jeder
Revision!!!
- Aufbau der Master Classification Database (MCD)
- 90 % aller Dokumente in der MCD sind reklassifiziert!*
* Quelle: EPO 10/2006
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Folie 4614.02.08
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Reform IPC
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Folie 4714.02.08
PatentInformationsZentrum
Mehrfachklassifikation von Patentdokumenten
Originalklassifikation
Recherche mit Klassifikationssymbolen:
- alle vorhandenen Klassifikationsdaten nutzen!
größerer Recall, mehr Ballast
Empfehlung
Prüfstoffklassifikation DEKLA/EKLA
Reklassifikation mit IPC 8
Felder für die Klassenrecherche in DepatisNet:
ICB = Originalklassifikation
ICP = DEKLA
MCD= Reklassifikation
IC = ICB + ICP + MCD
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Folie 4814.02.08
PatentInformationsZentrum
Beschreibung des technischen Sachverhalts, zu dem Informationen gesucht werden
Zerlegung des technischen Sachverhalts in Aspekte, die jeweils als eigenständige Suchanfrage zu formulieren sind
Beispielthema: Parkassistenz mit einer die Umgebungsdaten aufnehmenden Kamera, die dem Fahrzeugführer anschließend bildlich dargestellt werden*
Aspekt 1 Aspekt 2 Aspekt 3
Einparkhilfe(ein)parkhilf*/
(ein)parkabstand*/parkwarn*parkassist*
etc.
KameraKamera*/camera*/
bildaufnehm*/picture*/pattern
Anzeige(optisch/akustisch)
Anzeig*/display*/visual*/sicht*/akusti*/audio*/blink*/
lamp*/ton*/
Suchbegriffe finden – Detaillierung der Fragestellung
* Entnommen aus: PATON SEARCH - Ausgewählte Rechercheberichte
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Folie 4914.02.08
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Quellen für Suchworte:
Ausgangsdokument (Proberecherche)
Technischer Thesaurus
Fachlexika
Akronymlexika
Fremdsprache: Patentfamiliendokumente
Suchbegriffe finden
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Folie 5014.02.08
PatentInformationsZentrum
Ermittlung der relevanten Haupt- und Nebenklassen
Ausgangsdokument- welche Klassen? - eignen sich diese zur Deskription des
Recherchegegenstands?
Suche nach Begriffen in der Suchmaske des DPMA
Beachten der Querverweise
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Folie 5114.02.08
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IPC-Notationen zur Fragestellung
IPC1 Elektrische Schaltkreise, besonders für Fahrzeuge ausgebildet B60R 16/02
IPC2 Anordnung von optischen Signal- oder Beleuchtungsvorrichtungen B60Q 1
IPC3 weitere Anordnung von Signalvorrichtungen B60Q 9
IPC4 Anzeige freier Plätze im Parkbereich G08G 1/14
IPC5 Anti-kollisions-Systeme für Straßenfahrzeuge G08G 1/16
IPC6 Anordnung bei Fahrzeugen zum Schutz vor Verletzungen B60R 21/00
IPC7 Automatisches Rangieren zum Parken B60W
30/06
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Recherchestrategie
Erstellung eines Rechercheprofils
- Ermittlung aller relevanten Suchbegriffe, die die Erfindung genau charakterisieren
- Ermittlung der relevanten Hauptgruppe/Nebengruppen in der IPC
- Kombination von 1. und 2.
Wahl der geeigneten Datenbank(en)
Formalrecherchen Sachrecherchen
Kenntnis der Dokumentennummer
bei Namensrecherchen Schreibweise beachten
Indexlisten nutzen!
Wahl der geeigneten Datenbank(en)
- muss z.B. Familienverknüpfung oderRechtsstandinformationenbeinhalten
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Folie 5314.02.08
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Operator AND bildet eine Schnittmenge
Einparkhilfe Parkassistenz
Operator OR bildet eine Vereinigungsmenge
Operator NOT schließt aus
Bool‘sche Operatoren
Einparkhilfe Anzeige
Einparkhilfe LKW
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PatentInformationsZentrum
Verknüpfung Suchbegriffe und Klassifikation
Aspekt 1 UND Aspekt 2 UND Aspekt 3 UND (IPC1 ODER IPC..ODER IPC6)
Einparkhilfe ODER (ein)parkhilf* ODER (ein)parkabstand* ODER parkwarn*ODER parkassist* etc.
UND
Kamera* ODER camera* ODER bildaufnehm* ODER picture* ODER pattern etc.
UND
Anzeig* ODER display* ODER visual* ODER sicht* ODER akusti* ODER audio* ODER blink* ODER lamp* ODER ton* etc.
UND
(IPC1 ODER IPC... ODER IPC6)
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Folie 5514.02.08
PatentInformationsZentrum
Hilfsmittel
Methode Details Beispiele
Klammern
logische Verknüpfung von Suchbegriffen
(IPC1 or IPC2....or IPC6) and Suchbegriff
Nachbarschafts-operatoren*
Stellen Abstand zwischen Suchbegriffen ein
[Suchbegriff 1] (nW) [Suchbegriff 2]
Platzhalter, Wildcard, Joker Trunkierung...
Eingabe von Teilwörtern bzw. Wortstamm
? kein oder beliebig viele Zeichen ! genau ein Zeichen # Ein oder kein Zeichen
Numerische Vergleichsoperatoren
Eingrenzung von Datumsangaben, Angabe von Zeiträumen
Ab dem Jahr 2000 >= 2000
Patentanalyse Untersucht Treffermenge nach: - Erfinder - IPC - PY
„Snapshot“ von DELPHION
Semantische Analyse
Analysiert Wörter der Treffermenge „Clustering“ von DELPHION
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Folie 5614.02.08
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Wahl der Datenbanken
Datenbanken müssen je nach Ziel auf Abdeckung untersucht werden
Retrospektivzeitraum Datenbestand (DE– A,B,C,U,T1; EP– A,B; WO, US...?)
Durchsuchbare Felder wichtig (= recherchierbare Datenbasis)
sachliche Suche in allen Feldern Verknüpfung von Suchbegriffen
Zur Verfügung stehende Hilfsmittel
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Folie 5714.02.08
PatentInformationsZentrum
Datenbanken im PIZ
Listen der frei zugänglichen Datenbanken zu allen gewerblichen Schutzrechten finden Sieauf unserer Homepage unter „LINKS“: http://www.bth.rwth-aachen.de/PIZ
Frei im Internet
DBUmfang/
MIOLänder Volltexte
Rechts-stand
Familien Tools
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