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PRESSEMAPPE Jahrespressekonferenz 2018 31. Januar 2018 MÄRKISCHES MUSEUM Am Köllnischen Park 5 | 10179 Berlin INHALT Seite Daten und Fakten ……………………………………………………………………………………………………..2 Pressemitteilung ……………………………………………………………………………………………………….3 Lernende Organisation im Wandel …………………………………..…………………………………….5 Das lebendige Museum …………………………………….…………………………………………………….9 Ausstellungs-Highlights 2018 …………………………………………………………………………………12 Veranstaltungs-Highlights 2018 …………………………………………………………………………….17 Kinder- und Familienprogramm: Highlights 2018 ……………………………………………….18 Statistische Angaben ………………………………………………………………………………………………19

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PRESSEMAPPE

Jahrespressekonferenz 2018

31. Januar 2018 MÄRKISCHES MUSEUM Am Köllnischen Park 5 | 10179 Berlin

INHALT Seite

• Daten und Fakten ……………………………………………………………………………………………………..2 • Pressemitteilung ……………………………………………………………………………………………………….3 • Lernende Organisation im Wandel …………………………………..…………………………………….5 • Das lebendige Museum …………………………………….…………………………………………………….9 • Ausstellungs-Highlights 2018 …………………………………………………………………………………12 • Veranstaltungs-Highlights 2018 …………………………………………………………………………….17 • Kinder- und Familienprogramm: Highlights 2018 ……………………………………………….18 • Statistische Angaben ………………………………………………………………………………………………19

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Daten und Fakten Rechtsform: Stiftung öffentlichen Rechts Direktor: Paul Spies (seit 2016) Zahl der Beschäftigten: 301 (inkl. Stadtmuseum Berlin GmbH) Anzahl der Objekte: ca. 4,5 Mio. Ausstellungsflächen: 8.742 qm insgesamt ohne Freifläche (Museumsdorf Düppel), davon:

• Märkisches Museum: 3.216 qm • Museum Nikolaikirche: 1.716 qm • Museum Ephraim-Palais: 881 qm • Museum Knoblauchhaus: 266 qm • Museumsdorf Düppel: 60 qm Ausstellung (darüber hinaus 8,5 ha Freigelände)

Gesamtbudget 2018: 12.935.000,00 Euro (konsumtiv) Ausstellungen 2018 Die Schönheit der großen Stadt Berliner Bilder von Gaertner bis Fetting 23. Februar bis 26. August 2018 | MUSEUM EPHRAIM-PALAIS BİZİM BERLİN 89/90 Fotografien von Ergun Çağatay 13. April bis 16. September 2018 | MÄRKISCHES MUSEUM Neue Dauerausstellung im Museumsdorf Düppel ab Mai 2018 | MUSEUMSDORF DÜPPEL Berlin-Ausstellung im Märkischen Museum ab 10. Juni 2018 | MÄRKISCHES MUSEUM Hannah-Höch-Preis, Kunstpreis des Landes Berlin Christiane Möbus Herbst 2018 | MUSEUM NIKOLAIKIRCHE OST-BERLIN Die halbe Hauptstadt 12. Oktober 2018 bis 1. Mai 2019 | MUSEUM EPHRAIM-PALAIS REVOLUTION ab November 2018 | MÄRKISCHES MUSEUM

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Pressemitteilung

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Judith Kuhn Tel. (030) 24 002-215 Fax (030) 24 002-189 [email protected] www.stadtmuseum.de 31.01.2018

Von der Probe zum Exempel Das Stadtmuseum Berlin auf dem Weg zu einem neuen Museum Seit zwei Jahren ist Paul Spies Direktor des Stadtmuseums Berlin. In dieser Zeit konnten bereits erste Ziele aus der 2016 veröffentlichten Zukunftsstrategie in die Tat umgesetzt werden. So wurden 2017 erfolgreich neue Formate und Themen erprobt sowie strukturelle organisatorische Veränderungen begonnen. Mit der offiziellen Unterzeichnung der Finanzierungsvereinbarung über 65 Millionen Euro steht auch der Sanierung von Märkischem Museum und Marinehaus sowie deren Ausbau zum Museums- und Kreativquartier am Köllnischen Park nichts mehr im Weg. Paul Spies: „Das Stadtmuseum Berlin ist derzeit ein zentrales Kulturentwicklungsprojekt des Landes Berlin im musealen Bereich. Neben der Organisationsentwicklung arbeiten wir weiter intensiv an der Profilierung der Museumsstandorte und an einem innovativen Konzept für das Kreativquartier am Köllnischen Park. Hinzu kommt die Fläche des Landes Berlin im Humboldt Forum, die in unsere Trägerschaft übergehen wird.“ Rückblick 2017: Neue Themen und Besuchergruppen Mit Berlin 1937 wurde ein historisch wie politisch höchst relevantes Thema auf der neu konzipierten Sonderausstellungsfläche im Märkischen Museum präsentiert. Die von Publikum und Presse begeistert aufgenommene Ausstellung über den Alltag unter dem NS-Regime ist noch bis zum 25. Februar 2018 zu sehen. Die [Probe]Räume im 2. Obergeschoss des Märkischen Museums bieten jungen und erwachsenen Gästen neue Räume zum Entdecken und Experimentieren. Dieser unter neuesten didaktischen Gesichtspunkten gestaltete Bereich der Dauerausstellung ist beispielhaft für partizipative Formate und eine lebendige, integrierte Vermittlung von Inhalten. Mit der Ausstellung Hauptstadtfußball haben erstmals populärkulturelle Themen und ganz neue Besuchergruppen den Weg ins Museum Ephraim-Palais gefunden. Die erfolgreiche Installation LOST WORDS der japanischen Künstlerin Chiharu Shiota bildete mit mehr als 40.000 Besucherinnen und Besuchern den furiosen Auftakt für zeitgenössische Kunstausstellungen im Museum Nikolaikirche.

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Ausblick 2018: Berliner Lebensgefühl und Zeitgeschichte im Museum Ephraim-Palais Auch 2018 bietet das Stadtmuseum Berlin ein spannendes und abwechslungsreiches Programm. Es beginnt mit der Sonderausstellung Die Schönheit der großen Stadt im Museum Ephraim-Palais. Anhand von 120 hochkarätigen Gemälden aus Vergangenheit und Gegenwart zeigt sie die städtischen und sozialen Strukturen Berlins aus der Sicht von Künstlerinnen und Künstlern vom 19. Jahrhundert bis heute. Im Oktober folgt eine große Ausstellung über Ost-Berlin, die den Alltag in der halben Hauptstadt zum Thema hat. Mit diesen Ausstellungen wird im Museum Ephraim-Palais noch stärker das Berliner Lebensgefühl im Fokus stehen. Neue Ausstellungen im Märkischen Museum und im Museumsdorf Düppel Im Märkischen Museum befasst sich ab Mitte April die Fotoausstellung BİZİM BERLİN 89/90 mit der zweiten Generation türkischer Einwanderer, die zur Wendezeit in Berlin lebten. Ab Sommer 2018 ist dann auf zwei Etagen die vollständig überarbeitete Dauerausstellung zur Geschichte Berlins zu sehen. Bis zur Schließung des Museums im Jahr 2020 werden hier in einem 45- bis 60-minütigen Rundgang prägende historische Momente und Berliner Biografien gezeigt. Das 2. Obergeschoss erschließt als Vertiefungsebene größere Zusammenhänge und bietet wechselnde Einblicke in die Sammlungen des Stadtmuseums Berlin. Auch im Museumsdorf Düppel eröffnet im Mai 2018 die neue Dauerausstellung: Anhand von archäologischen Funden und Berichten fiktiver Dorfbewohnerinnen und -bewohner macht sie den Alltag in dem hier ausgegrabenen und rekonstruierten mittelalterlichen Dorf erlebbar. Schwerpunkte in der Forschung Seit der Gründung beschäftigt sich das Stadtmuseum Berlin als forschende Institution nicht nur mit dem historischen, restauratorischen und materialwissenschaftlichen Kontext seiner Objekte, sondern auch mit deren Herkunft und Verbleib. Seit 2008 wird diese Provenienzforschung systematisch betrieben. Spannende Einblicke in die oft detektivische Recherche vermittelt die neue Publikation „Verschlungene Wege – Sammlungsobjekte und ihre Geschichte“ anhand einer Auswahl gelöster und ungelöster Fälle aus der Provenienzforschung des Stadtmuseums Berlin. Wir freuen uns auf den weiteren gemeinsamen Weg und bedanken uns an dieser Stelle bei allen Unterstützerinnen und Unterstützern.

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Das Stadtmuseum Berlin – eine lernende Organisation im Wandel Das Stadtmuseum Berlin befindet sich aktuell in einem fundamentalen Wandel. Mit seiner Zukunftsstrategie hat Direktor Paul Spies 2016 den Grundstein dafür gelegt. Seitdem ist die Institution auf allen Ebenen in Bewegung. Eine zeitgemäße, konsequent gegenwarts- und zukunftsorientierte museale Praxis, die sich den Prinzipien Offenheit, Partizipation, Kooperation und Inklusion verpflichtet, soll etabliert werden. Ziel ist es, die Häuser des Stadtmuseums Berlin damit kontinuierlich zu beliebten Anlaufpunkten für Berliner Stadtgeschichte(n), Räumen der urbanen Entwicklung und des Dialogs zu entwickeln. Dieses Ziel setzt einen grundlegenden Mentalitätswandel voraus. Change-Management bedeutet, Strukturen, Prozesse und Verhaltensweisen in einer Organisation tiefgreifend zu verändern. Denn nur, wenn nach innen Prozesse konsequent geöffnet, Rollen-, Verantwortungs- und Entscheidungsstrukturen reflektiert, ein Verständnis von Selbstbestimmung und Selbstführung aufgebaut und Beteiligungsprozesse auf Augenhöhe eingeführt werden, kann das Ziel auch glaubhaft nach außen vermittelt werden. Dieser Prozess stellt eine große Aufgabe und Herausforderung für die gesamte Organisation dar. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stadtmuseums Berlin denken, diskutieren und gestalten den Wandel gemeinsam: Schritt für Schritt, oft gleichzeitig, mal langsamer, mal schneller. Es ist ein langfristiges Vorhaben, dessen Entwicklung begleitet und immer wieder ausgehandelt werden muss. Mit dem Zusammenspiel aus Organisationsentwicklungs- und Change-Prozessen, der inhaltlichen Neuausrichtung und Profilierung der Museumsstandorte, dem Ausbau von Märkischem Museum und Marinehaus zum neuen Museums- und Kreativquartier am Köllnischen Park und der geplanten Integration der Ausstellungsflächen des Landes Berlin im Humboldt Forum in die Trägerschaft der Stiftung Stadtmuseum Berlin ist die Institution im musealen Bereich derzeit ein zentrales Kulturentwicklungsprojekt im Land Berlin.

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Erreichtes 2017 Der inhaltliche und strukturelle Wandel im Stadtmuseum Berlin ist spürbar – für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, für Besucherinnen und Besucher und für alte und neue Partner. Als nachhaltige Erfolge lassen sich in der Rückschau auf das Jahr 2017 die Entwicklung neuer Themen und Formate, die Ansprache neuer Besuchergruppen und neue Kooperationsformen nennen: Berlin 1937 – im Schatten von morgen im Märkischen Museum Die historische und zugleich brisant aktuelle Ausstellung ist bereits jetzt ein voller Publikumserfolg. Als erste Sonderausstellung neuen Typs im Märkischen Museum hat sie eine enorme Presseresonanz und sowohl bei der Fachwelt als auch bei den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern ein überwältigend positives Feedback erzeugt. Die Ausstellung regt zum Nachdenken an und „widmet sich einem wichtigen Thema, zur richtigen Zeit“, so ein Kommentar im Besucherbuch. Auch die multimedialen Vertiefungsebenen kommen beim Publikum gut an. [Probe]Räume im Märkischen Museum In den neu konzipierten [Probe]Räumen können Besucherinnen und Besucher jeden Alters den Themen und Aufgaben eines Museums nachspüren und selbst ihre eigene Miniaturausstellung gestalten. Mit diesem Angebot, das auch seitens der Fachwelt große Anerkennung findet, konnten insbesondere noch mehr Berliner Schülergruppen erreicht werden als zuvor.1 Eine gelungene Probe, die bereits einen Ausblick auf die Ansätze im zukünftigen Museums- und Kreativquartier gibt. LOST WORDS – Chiharu Shiota im Museum Nikolaikirche Dies war die erste raumgreifende, mit dem Ort arbeitende Kunstinstallation im Museum Nikolaikirche. LOST WORDS bot dem Publikum ein sensationelles, zutiefst sinnliches und nachhaltig beeindruckendes Kunsterlebnis. In nur sechs Wochen haben 40.000 Besucher und Besucherinnen den Weg in das Museum gefunden. Neue Zielgruppen konnten sowohl analog als auch digital erreicht werden. Auch in den sozialen Netzwerken war die Ausstellung ein voller Erfolg. Bei Instagram wurden etliche Bilder der Installation veröffentlicht. Hauptstadtfußball im Museum Ephraim-Palais Mit dieser Sonderausstellung hat sich das Stadtmuseum Berlin für populärkulturelle Themen geöffnet. Kooperationspartner war dabei mit Hertha BSC ein wichtiger Akteur in der Stadt. Anhand der Geschichte des Vereins wurde Berliner Stadtgeschichte hier einmal anders erzählt. Ein Erfolg ist die Ausstellung deshalb, weil sie zum Großteil ein gänzlich

1 Seit der Eröffnung am 20. Mai 2017 ist insbesondere ein Anstieg der gebuchten Workshops zu verzeichnen. Schon im ersten Monat hat sich im Vergleich zum Durchschnitt der Vormonate des Jahres die Anzahl der Schülerinnen und Schüler, die an einem Vermittlungsangebot des Museums teilnahmen im Juni auf fast 1.000 verdoppelt.

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neues, teilweise museumsfernes Publikum erreichen konnte. Das Museum Ephraim-Palais hat die Herausforderung gemeistert, fast 14.000 Fußballfans ins Museum zu bringen! Standortentwicklung Museumsdorf Düppel Der Museumsstandort im südlichen Stadtteil Zehlendorf hat sich im vergangenen Jahr zu einem beliebten Erlebnis- und Lernort für Familien und Schulklassen weiterentwickelt. 2017 haben über 46.000 Besucherinnen und Besucher das Freilichtmuseum besucht. Der Personalbestand konnte erweitert und die engere Anbindung an das Stadtmuseum Berlin vorangetrieben werden. Beste Voraussetzungen, um 2018 die neue Dauerausstellung zu eröffnen. Willkommens-Angebote

Bereits seit 2015 bietet das Stadtmuseum Berlin in seinen Museen kostenlose Führungen und Veranstaltungen für Flüchtlinge, Migrantinnen und Migranten an. Dazu zählen zum Beispiel Angebote für Willkommensklassen in leichter Sprache, einfachen Handlungen und haptischen Aufgaben. Bei der Führung „Museum öffnet Welten“ begleiten Menschen unterschiedlicher ethnischer Herkunft die Besucherinnen und Besucher durchs Museum und laden dazu ein, Objekte einmal anders zu betrachten. Ab April 2018 stehen in den [Probe]Räumen „Interkulturelle Begegnungen“ als offenes Familienangebot auf Arabisch, Farsi und Deutsch auf dem Programm.

Inklusionspreis des Landes Berlin Inklusion und Teilhabe sind feste Bestandteile der Zukunftsstrategie des Stadtmuseums Berlin. Es ist daher besonders erfreulich, dass das Stadtmuseum Berlin im Dezember 2017 als vorbildlicher Arbeitgeber für schwerbehinderte Menschen mit dem Inklusionspreis des Landes Berlin ausgezeichnet worden ist. Mit dem Preisgeld soll in Gemeinschaftsräume, Gesundheitsförderung und weitere inklusive Angebote investiert werden.

Ausblick 2018 Auch 2018 gibt es für Paul Spies und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter viel zu tun: Gemeinsam sollen die Profile der einzelnen Standorte geschärft und die sukzessive Verzahnung mit dem Team der Landesausstellung im Humboldt Forum vorangetrieben werden. Das Stadtmuseum Berlin will zudem auch außerhalb der Museen als Experte für Stadtgeschichte wahrgenommen werden und sich zunehmend für Kooperationen mit anderen Akteuren in der Stadtgesellschaft öffnen. Die Besucherforschung und das Erschließen weiterer neuer Besuchergruppen sind ebenfalls zentrale Anliegen der Institution.

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Ausstellung des Landes Berlin im Humboldt Forum

Im Juli 2016 haben das Stadtmuseum Berlin und Kulturprojekte Berlin erstmalig die Konzeption für die Berlin-Ausstellung im Humboldt Forum vorgestellt. Auf dieser Grundlage wird das Projekt in allen Bereichen weiterentwickelt. Für die inhaltliche Recherche und vor allem auch die partizipativen Formate, die auf verschiedenen Ebenen im Vorfeld der Ausstellung stattfinden, arbeitet das gemeinsame Kuratorenteam derzeit mit Institutionen, Vereinen, Verbänden und Experten zusammen.

Zu Beginn des Jahres 2017 beauftragten das Stadtmuseum Berlin und Kulturprojekte Berlin das Ausstellungsbüro krafthaus als Sieger eines europaweiten Wettbewerbs mit der Visualisierung und Realisierung der Ausstellungsräume. Von klassisch-musealer Gestaltung bis hin zu interaktiv-digitalen Inszenierungen sollen verschiedene Atmosphären und Stimmungen erzeugt werden, die sich am Inhalt des jeweiligen Raumes orientieren. Konkrete Ausführungsplanungen starten im zweiten Quartal dieses Jahres. Die Arbeiten, die sich sowohl im Zeit- als auch im Kostenplan bewegen, sind auf die Eröffnung der Ausstellung Ende 2019 ausgerichtet.

Weiterhin ist Paul Spies als Chef-Kurator des Landes Berlin im Humboldt Forum in regem Austausch mit der Gründungsintendanz und den Partnern im Humboldt Forum, namentlich den Staatlichen Museen zu Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz, der Humboldt-Universität zu Berlin, der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss sowie der Humboldt Forum Kultur GmbH.

Ein Ergebnis der aktuellen Zusammenarbeit und Vernetzung des Humboldt Forums ist die kommende Ausstellung [laut] Die Welt hören in der Humboldt-Box am Schlossplatz (Eröffnung am 22. März 2018 um 19 Uhr im Umspannwerk Alexanderplatz, Laufzeit bis 16. September 2018). Auf Grundlage des Berliner Phonogramm-Archivs des Ethnologischen Museums, des Lautarchivs der Humboldt-Universität zu Berlin, der Sammlung des Stadtmuseums Berlin sowie der AMAR Foundation in Beirut macht die Ausstellung Klänge sowie den unterschiedlichen Umgang mit ihnen hörbar und erlebbar. PD Dr. Daniel Morat, Kurator im Team der Berlin-Ausstellung im Humboldt Forum, untersuchte dafür Schallplatten der zu Beginn des 20. Jahrhunderts international agierenden Carl Lindström AG. Diese befinden sich in den Sammlungen des Stadtmuseums Berlin und werden in der Ausstellung zu hören sein.

Die Berlin-Ausstellung im Humboldt Forum entsteht als Koproduktion von Kulturprojekte Berlin und Stadtmuseum Berlin.

Weiterführende Informationen unter:

stadtmuseum.de/humboldt-forum humboldtforum.com/berlin

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Das lebendige Museum Aktuelles aus der Provenienzforschung Nur wer weiß, was er besitzt, kann die Dinge zum Sprechen bringen. Die Stiftung Stadtmuseum Berlin beschäftigt sich daher bereits seit ihrer Gründung im Jahr 1995 intensiv mit der Forschung. Besonderes Augenmerk liegt auf der seit 2008 systematisch betriebenen Provenienzforschung. In einem ersten Schritt wurde die Sammlung auf NS-verfolgungsbedingt entzogene Kunst untersucht, also auf Kulturgut, das durch nationalsozialistische Verfolgung ans Museum gelangte. Im Fokus standen dabei zunächst die zwischen 1933 und 1945 erworbenen Sammlungsbestände. In der Folge wurde die Recherche auf die von 1945 bis 1995 erworbenen Bestände ausgeweitet, da gerade in der Nachkriegszeit vielfältig „Treibgut“ der Geschichte in die Sammlung gelangte, dessen Alteigentümer (unabhängig von NS-Verfolgung) zu ermitteln waren. Entsprechende Funde wurden an die Lost-Art-Datenbank des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste gemeldet, um Kontakt zu Erben herzustellen. Mehrere Objekte wurden inzwischen restituiert, also zurückgegeben oder von den rechtmäßigen Erben (zurück-)gekauft. Doch genauso wichtig wie die genaue Herkunft der Objekte sind die bei den Recherchen zutage tretenden Geschichten hinter den Objekten, wie Familienschicksale, Unternehmensgeschichten oder abenteuerliche Handelswege. Sie geben den Sammlungsstücken eine zusätzliche Erzählebene jenseits ihrer kulturhistorischen Bedeutung. Einen spannenden Eindruck dieser oftmals detektivischen Arbeit vermittelt die im Verlag M neu erscheinende Publikation Verschlungene Wege – Sammlungsobjekte und ihre Geschichte von Andreas Bernhard, Provenienzforscher am Stadtmuseum Berlin. Hier wird anhand

gelöster und ungelöster Fälle das Netzwerk deutlich, in dem sich der Kunsthandel und das Museum miteinander bewegen. Methodische Überlegungen fließen in die Fallbeispiele ein und illustrieren die Vielfalt und die Vielschichtigkeit der Provenienzforschung.

Buchcover „Verschlungene Wege“ © Verlag M – Lothar Tanzyna

Verschlungene Wege – Sammlungsobjekte und ihre Geschichte Andreas Bernhard Hg. Paul Spies und Dr. Martina Weinland, Stadtmuseum Berlin Format 13,5 x 21,0 cm, 84 Seiten, 37 Abbildungen VK 12,50 Euro | ISBN 978-3-939254-38-6

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Theaterdirektor Max Reinhardt, 1924 Foto: Ellinger, Repro: Dorin Alexandru Ionita

Aktuelles aus der Sammlung Erwerb einer einzigartigen Sammlung zu Max Reinhardt

Neben der Objekt- und Provenienzforschung sind die kontinuierliche Erschließung und Erweiterung ihrer Sammlungen ebenfalls wichtige Anliegen des Stadtmuseums Berlin. Die Theatersammlung konnte mit dem Erwerb einer einzigartigen Sammlung zum Regisseur, Intendant und Bühnenleiter Max Reinhardt jüngst ein Highlight der Theatergeschichte des 20. Jahrhunderts für sich gewinnen. Damit kehren originale Zeugnisse aus dem Leben und Schaffen eines der bedeutendsten Theatermänner in die Stadt seiner großen Erfolge zurück. Die Sammlung umfasst Fotografien, Grafiken, Schriften, Bücher und persönliche Gegenstände aus dem Besitz von Max Reinhardt und seiner langjährigen Sekretärin Gusti

Adler. Die von Leonhard M. Fiedler seit Ende der 1960er Jahre aufgebaute Sammlung ist in Fülle und Qualität einzigartig. Der promovierte Germanist und Literaturwissenschaftler hatte unter anderem bereits 1975 in der Reihe „rowohlts monographien“ eine zu den Standardwerken gehörende Biografie Max Reinhardts vorgelegt. Als vergleichender Literaturwissenschaftler zählt er mit seinen Forschungen und Schriften zu den ausgewiesenen Kennern auf diesem Gebiet.

Berlin-Geschichte unterwegs Als lebendige Institution öffnet sich das Stadtmuseum Berlin neben neuen Themen und Zielgruppen mehr denn je auch vielfältigen Kooperationen. Dabei geht es nicht nur darum, Objekte und Expertise einem breiten Publikum zugänglich zu machen, sondern auch aktiv einen Beitrag zu aktuellen Debatten in der Stadtgesellschaft zu leisten. Eine davon ist der bevorstehende Abriss der traditionsreichen Komödie am Kurfürstendamm, die mit dem benachbarten Theater am Kurfürstendamm 2018 einem Neubau weichen muss. Aus diesem bedauerlichen Anlass sind dort im Rahmen einer Fotoausstellung rund 60 Bilder aus dem Bestand des Stadtmuseums Berlin zu sehen, die an die reiche Geschichte und die Bedeutung

Schauspielerein Dolly Haas in der Komödie „Wie werde ich reich und glücklich“, 15. Juni 1930 © Stadtmuseum Berlin | Foto: Joseph Schmidt

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des Ortes erinnern. Die Ausstellung mit dem Titel BOULEVARD BERLIN – ein Jahrhundert Komödie am Kurfürstendamm ist in Zusammenarbeit mit der TheaterGemeinde Berlin entstanden. Bis zum 27. Mai steht sie den Besucherinnen und Besuchern von Vorführungen der Komödie am Kurfürstendamm offen. Ein weiteres Highlight des Stadtmuseums Berlin ist zurzeit jenseits der Stadtgrenzen unterwegs. Im Winter 2015/16 lockte die Ausstellung Ich.Menzel über 40.000 Besucherinnen und Besucher ins Märkische Museum. Unter dem Titel Ich. Adolph von Menzel wird diese erfolgreiche Sonderschau nun in veränderter Form im Schloss Wernigerode (Harz) präsentiert. Auch hier erweist sich der berühmte Berliner Maler, Zeichner und Illustrator als Publikumsmagnet: Mehr als 20.000 Besucherinnen und Besucher wollten bereits die hochkarätigen Leihgaben sehen, darunter des Meisters Malpalette, originale Handzeichnungen und einzigartige Manuskripte. Die Ausstellung läuft noch bis zum 8. April 2018.

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„Brücke – Stadt“, Gemälde von Moriz Melzer, 1921 © Renate Kneifel | Foto: Hans-Joachim Bartsch

Ausstellungs-Highlights 2018

Die Schönheit der großen Stadt Berliner Bilder von Gaertner bis Fetting Laufzeit: 23. Februar bis 26. August 2018 Pressekonferenz: 22.02.2018 | 11 Uhr Museum Ephraim-Palais | Poststraße 16 | 10178 Berlin

120 herausragende Gemälde stehen im Mittelpunkt der neuen großen Ausstellung im Museum Ephraim-Palais, darunter Werke von Eduard Gaertner, Max Beckmann, Lesser Ury, Jeanne Mammen, Barbara Quandt und Rainer Fetting: Die Schönheit der großen Stadt lädt dazu ein, durch die Augen von Künstlerinnen und Künstlern aus Vergangenheit und Gegenwart das oftmals hinter Schmutz und grauen Fassaden verborgene wahre Wesen der Metropole zu entdecken. Der Ausstellungstitel ist einer Schrift des Philosophen, Architekten und Designers August Endell entlehnt, der unter anderem die Fassaden im 1. Hof der Hackeschen Höfe geschaffen hat. In dem 1908 erschienenen Band spricht er von einer durch Künstlerhand erschlossenen Sphäre, die über die bloße Erfassung der Äußerlichkeit hinausgeht, und

singt ein Loblied auf die menschliche Vielfalt, der man in Berlin begegnet – einer Stadt, die Endell trotz aller Hässlichkeit als ein „Wunder an Schönheit und Poesie“ empfand. So handelt Die Schönheit der großen Stadt von der äußeren Erscheinung Berlins und zugleich von der Eigenart der hier lebenden Menschen im Wechsel der Zeiten. Sie zeigt zudem Traditionslinien der Berliner Malerei am Beispiel „Stadtbild“ auf – nicht in chronologischer Abfolge oder einer Entwicklungsgeschichte, sondern typologisch – als Einladung, die verborgene Schönheit im Spiegel der Kunst zu entdecken. Bewusst wird dabei auf multimediales Beiwerk verzichtet: Die Ausstellung fordert dazu heraus, sich dem Wesen der Stadt allein mit den Augen des Betrachters zu nähern. Ein vielfältiges Begleitprogramm bietet unter anderem inklusive Führungen, die es auch blinden und sehschwachen Menschen ermöglichen, die ausgestellten Bildwelten nachzuempfinden. Ein weiterer Höhepunkt sind Führungen durch die Ausstellung mit beteiligten Künstlern entlang historischer wie zeitgenössischer Gemälde.

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BİZİM BERLİN 89/90 Fotografien von Ergun Çağatay Laufzeit: 13. April bis 16. September 2018 MÄRKISCHES MUSEUM | Am Köllnischen Park 5 | 10179 Berlin

Jugendgang „36 Boys“ vom Kottbusser Tor, 1990 © Stadtmuseum Berlin | Foto: Ergun Çağatay

Viel ist in den vergangenen Jahrzehnten darüber gesagt und geschrieben worden, wie die Menschen dies- und jenseits des Eisernen Vorhangs den Mauerfall erlebten. Doch was bedeutete das epochale Ereignis eigentlich für die zweite Generation türkischer Einwanderer, die im Westteil der Stadt längst heimisch geworden war? Eine einzigartige Fotoausstellung eröffnet nun überraschende Einblicke. In der Wendezeit bereiste der renommierte Istanbuler Fotograf Ergun Çağatay Ost- und West-Berlin für eine Reportage. Er suchte die zweite Generation türkischer Einwandererinnen und Einwanderer und fand eine Stadt im Umbruch. Durch den Mauerfall eröffneten sich neue Möglichkeiten. Türkische Geschäftsleute begannen, Ost-Berlin zu erobern. West-Berliner Türkinnen und Türken sahen sich aber auch mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Die türkische Minderheit musste einen neuen Platz in der Gesellschaft finden. Çağatays mittlerweile historische Fotografien zeigen Euphorie und Optimismus sowie die Folgen von Ausgrenzung und Rassismus. Die Ausstellung lädt entlang der Bilder zu einer Spurensuche ein, bei der sich Menschen verschiedener Kulturen begegnen und gemeinsam fragen: Wen zeigen die Fotos? Wie hat sich das Leben türkischer Communitys durch die Veränderung Berlins nach dem Mauerfall entwickelt? Und gibt es Mauern in den Köpfen immer noch oder schon wieder?

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Neue Dauerausstellung im Museumsdorf Düppel Laufzeit: ab Mai 2018 Saisonbeginn: 10. März 2018 Museumsdorf Düppel | Clauertstraße 11 | 14163 Berlin

Gestaltungsentwurf der Ausstellung © Stadtmuseum Berlin | Zeichnungen: Samson Goetze

Durch die Neuausrichtung des Stadtmuseums Berlin kann nun auch das Museumsdorf Düppel sein volles Potential entfalten. Deutlich steigende Besucherzahlen, neue Ansätze in der Vermittlung und die offizielle Positionierung als experimentelles Freilichtlabor für die Altertumsforschung in Berlin sind nur einige der Themen, die frischen Wind ins Thema Mittelalter bringen. Das Museumsdorf Düppel zieht als Freilichtmuseum andere Zielgruppen an als die übrigen Standorte des Stadtmuseums Berlin. Das als grünes Ausflugsziel geschätzte mittelalterliche Dorf wird vor allem von Familien mit Kindern bis zum Grundschulalter besucht. Daher sollen die Inhalte der neuen Dauerausstellung leicht zugänglich und emotional erschlossen werden können. Im Zuge der Professionalisierung des Standortes wurden die Ausstellungsebenen im Empfangscontainer und im Freilichtbereich neu durchdacht. Dabei waren und sind auch der Vorstand und die Arbeitsgruppen des Fördererkreises mit eingebunden. Bisher wurde vor allem die Arbeit der einzelnen handwerklichen Arbeitsgruppen vorgestellt. Die archäologischen Funde und der kulturgeschichtliche Kontext der Zeit um 1200 wurden hingegen kaum thematisiert. In der neuen Dauerausstellung sollen die Funde nun einen hohen Stellenwert einnehmen, da sie lebendig und anschaulich die Geschichte des Alltags in einem Dorf erzählen, das sich zeitgleich mit der entstehenden Doppelstadt Berlin-Cölln entwickelte.

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Berlin-Ausstellung im Märkischen Museum Laufzeit: ab 10. Juni 2018 Märkisches Museum | Am Köllnischen Park 5 | 10179 Berlin

Was macht Berlin zu Berlin, und worin unterscheidet sich diese Stadt von anderen? Warum ist Berlin heute wieder DIE deutsche und – mit London und Paris – auch europäische Metropole? Welchen Einfluss haben die Menschen auf „ihre“ Stadt, und wie prägt Berlin die, die hier leben? Diesen Fragen widmet sich auf zwei Etagen die vollständig überarbeitete Dauerausstellung im Märkischen Museum, die pünktlich zum 110. Geburtstag des Märkischen Museums – am 10. Juni 2018 – eröffnet wird.

Bevor das Märkische Museum voraussichtlich 2020 für eine grundlegende Sanierung schließt, probiert das Stadtmuseum Berlin hier neue Wege aus, Berlin-Geschichte zu erzählen. Dabei blickt die Ausstellung auf so zentrale Themen wie die Zeit des Nationalsozialismus und den Mauerfall und öffnet sich der Vielfalt der Stadt und ihrer Bewohnerinnen und Bewohner. Kompakte Berlin-Geschichte mit Vertiefungsebene Im 1. Obergeschoss bietet die Dauerausstellung eine kompakte Berlin-Geschichte vom Entstehen der Berliner Landschaft in der Eiszeit bis zu den Umwälzungen nach 1989. In 45 bis 60 Minuten vermittelt sie leicht verständlich und unterhaltsam das Werden und das Wesen der Stadt. Gezielte Impulse regen immer wieder dazu an, die Vergangenheit in Bezug zur Gegenwart zu setzen und Brücken vom „damals“ ins „heute“ zu schlagen, etwa durch die Auseinandersetzung mit Berliner Biografien aus den verschiedenen Epochen. Das 2. Obergeschoss erschließt als Vertiefungsebene größere Zusammenhänge. Hier kann man z. B. Berlin als Stadt der Musik erleben, wechselnde Einblicke in die Sammlungen des Stadtmuseums Berlin gewinnen oder ausruhen und verweilen. Die historischen „Stimmungs-räume“, darunter der Zunftsaal, wurden als authentische Zeugnisse aus der Anfangszeit des traditionsreichen Museums in die Dauerausstellung integriert. Die Berlin-Ausstellung im Märkischen Museum richtet sich an alle, die sich für Berlin interessieren oder in der Stadt Orientierung suchen: an hier Geborene wie an Neu-Berliner, an Familien wie an Individualisten. Auch internationales Publikum ist herzlich willkommen, die Ausstellung ist komplett in deutscher und englischer Sprache erschlossen. Durch beide Etagen führt ein kostenloser Audioguide, in dem auch die „Berliner Schnauze“ zu Wort kommt. Für die Gestaltung der Ausstellung konnte das Büro gewonnen werden, das bereits für „Berlin 1937“ verantwortlich zeichnete.

Raumskizze zum historischen Moment 1871 © Danuta Słomczyńska

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OST-BERLIN Die halbe Hauptstadt

Laufzeit: 12. Oktober 2018 bis 1. Mai 2019 Museum Ephraim-Palais | Poststraße 16 | 10178 Berlin Der britische Musiker und spätere Produzent, Schauspieler und Autor Mark Reeder am Alexanderplatz (1984) © Mark Reeder | Fotografin: Sue Davidson

OST-BERLIN – Die halbe Hauptstadt: Unter diesem widmen sich das Stadtmuseum Berlin und das Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam in einer gemeinsamen Ausstellung der Geschichte der „Hauptstadt der DDR“ von den späten 1960er Jahren bis zur Wiedervereinigung der Stadt 1990.

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen das urbane Leben und der städtische Alltag in Ost-Berlin. Sie zeigt die Stadt als Lebenswelt im Spannungsfeld zwischen ihrer Funktion als Machtzentrum des SED-Regimes und der sozialen und kulturellen Diversität. Mit einem gesellschaftsgeschichtlichen Portrait von Ost-Berlin werden die mit der Entwicklung der Stadt zur

sozialistischen Metropole verbundenen lebensgeschichtlichen Erfahrungsräume der dort lebenden Menschen sichtbar gemacht. Die Schau ist kein wehmütig-ostalgischer Rückblick. Vermieden wird aber auch ein distanziert „westlicher“ Blick, der den Osten der Stadt allein als eine untergegangene und fremd gebliebene Welt zu sehen vermag. Das Interesse gilt den im Alltag der Stadt zu Tage tretenden Widersprüche der DDR-Gesellschaft. Objekte und Geschichten dokumentieren, wie die Menschen mit diesen Widersprüchen umgegangen sind. Moderne Urbanität, Wohnen, Verfügbarkeit städtischer Räume, Lebensstile, Arbeit und Konsum, Verkehr, Multikulturalität – die Ausstellung fragt danach, wie die Probleme heutiger Großstädte in der einstigen Hauptstadt der DDR präsent waren und auf welche Weise, mit welchen Folgen und Konflikten sie dort gelöst wurden. Die Präsentation ist wie eine Erkundungsreise in eine historisch gewordene Stadt inszeniert, deren Spuren im heutigen Berlin immer noch auf vielfache Weise sichtbar sind. Sie will ihre Besucherinnen und Besucher dazu anregen, diese Spuren geschichtlich zu verorten und im Stadtraum zu erkunden. Gemeinsam mit den Berliner Regionalmuseen wird die Ausstellung über das Museum Ephraim-Palais hinaus in die Stadt hineingetragen. Unter dem Motto „Mein Ost-Berlin“ können Interessierte aus Ost und West in der Ausstellung ihre Objekte präsentieren und ihre Erfahrungen mit der Stadt schildern. Berliner Studentinnen und Studenten sowie Schulklassen begleiten die historische Stadterkundung mit eigenen Projekten.

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Veranstaltungs-Highlights 2018 22. Februar 2018 | MÄRKISCHES MUSEUM ERÖFFNUNG: Die Schönheit der großen Stadt. Berliner Bilder von Gaertner bis Fetting Laufzeit: 23.02. – 26.08.2018 1. März 2018 | MÄRKISCHES MUSEUM 2. Forum des Vereins der Freunde und Förderer des Stadtmuseums Berlin e.V. Das Museums- und Kreativquartier am Köllnischen Park: Wie wird es aussehen, was wird es bieten? 12. April 2018 | MÄRKISCHES MUSEUM ERÖFFNUNG: BİZİM BERLİN 89/90 | Fotografien von Ergun Ҫağatay Laufzeit: 13.04. – 16.09.2018 10. bis 13. Mai 2018 | MÄRKISCHES MUSEUM Hafenfest am historischen Hafen Berlin Beim traditionellen Fest am Historischen Hafen ist auch das Stadtmuseum Berlin verteten. 13. Mai 2018 | MÄRKISCHES MUSEUM + MUSEUM NIKOLAIKIRCHE Internationaler Museumstag Am Internationalen Museumstag gibt es im Märkischen Museum und im Museum Nikolaikirche vielfältige Aktionen. 10. Juni 2018 | MÄRKISCHES MUSEUM TAG DER OFFENEN TÜR: mit Neueröffnung der Dauerausstellung Beim Tag der offenen Tür am 10. Juni können sich Besucherinnen und Besucher im Märkischen Museum selbst ein Bild von den Veränderungen beim Stadtmuseum Berlin machen. So ist bei freiem Eintritt die Sonderausstellung BİZİM BERLİN 89/90 zu sehen, mit der sich die Institution weiter konsequent neuen Themen und gesellschaftlichen Gruppen öffnet. Der Fastenmonat Ramadan bietet zudem einen willkommenen Anlass, mit allen Berlinerinnen und Berlinern gemeinsam das Fastenbrechen zu feiern. Highlight ist pünktlich zum 110. Geburtstag des Märkischen Museums die Neueröffnung der vollständig überarbeiteten Berlin-Ausstellung. Der frühsommerlich begrünte Innenhof des Hauses lädt zum offenen Austausch über Berlin und das Stadtmuseum von morgen ein. 1. September 2018 10 Jahre „Neuköllner Talente“ – Bürgerstiftung Neukölln Im Rahmenprogramm von BİZİM BERLİN 89/90 – Fotografien von Ergun Ҫağatay

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8. und 9. September 2018 | ALLE STANDORTE IN MITTE Denkmaltag Anlässlich des Tages des offenen Denkmals zeigen die Museen des Stadtmuseums Berlin ihre Denkmäler von einer unbekannten Seite. Herbst 2018 | MUSEUM NIKOLAIKIRCHE ERÖFFNUNG: Christiane Möbus, Preisträgerin des Hannah-Höch-Preises Kunstinstallation im Museum Nikolaikirche 12. und 13. Oktober 2018 | MUSEUM EPHRAIM-PALAIS ERÖFFNUNGSFESTIVAL: OST-BERLIN – Die halbe Hauptstadt Zwei Tage volles Programm in der neuen Sonderausstellung An allen Sonntagen im Dezember | MUSEUM NIKOLAIKIRCHE Adventskonzerte in der Nikolaikirche Das Museum Nikolaikirche ist ein Ort für außergewöhnliche Konzerte. Den musikalischen Schwerpunkt zum Jahresende bilden die vorweihnachtlichen Konzerte an den Dezembersonntagen.

Kinder- und Familienprogramm Highlights 2018 jeden Samstag | 14 – 17 Uhr | MÄRKISCHES MUSEUM OFFENES FAMILIENANGEBOT: Gestalte deine eigene Ausstellung In den [Probe]Räumen gestalten Familien gemeinsam Ausstellungen. Dafür stehen ganz unterschiedliche Objekte bereit. Erwachsene und Kinder suchen Objekte aus, beschriften und präsentieren sie. Wer ein Objekt mit persönlicher Berlin-Geschichte von zu Hause mitbringt, kann eine eigene Ausstellung im Miniaturformat gestalten, die für kurze Zeit im Museum ausgestellt und so Bestandteil der [Probe]Räume wird. 10. und 11. März 2018 | MUSEUMSDORF DÜPPEL SAISONERÖFFNUNG MIT MUSIK UND MÄRCHEN: Märkisches Winteraustreiben Das Museumsdorf erwacht aus dem Winterschlaf. Mit Märchen, Musik, Tanz und Feuer wird der kalte Winter vertrieben und der Frühling feierlich begrüßt. 11. November 2018 | MÄRKISCHES MUSEUM FAMILIENTAG Ein Sonntag für die ganze Familie, bei dem es jede Menge im Museum zu entdecken gibt.

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Statistische Angaben

Standort / Dependance Besucherzahlen 2015 2016 2017*

Märkisches Museum 63.845 70.2761 63.0112 Museum Ephraim-Palais 80.9233 53.208 29.196 Museum Knoblauchhaus 21.501 24.132 22.513 Museum Nikolaikirche 61.245 59.100 70.1544 Museumsdorf Düppel 39.176 43.490 46.990

gesamt 266.690 250.206 231.864

Aufwand 2015 2016 2017* Jahresbudget (konsumtive- und Projektzuschüsse) 12.009.191,02 Euro 12.794.619,83 Euro 12.935.000,00 Euro Programmmittel (Ausstellungen, Veranstaltungen, Publikationen)

716.954,17 Euro 1.070.210,33 Euro 1.300.000,00 Euro

Ankaufsetat 31.333,73 Euro 51.478,39 Euro 57.000,00 Euro Extern eingeworbene Barmittel (Spenden, Sponsoring usw.)

33.978,90 Euro 13.947,85 Euro 73.000,00 Euro

Eintrittserlöse 613.094,25 Euro 459.637,99 Euro 490.000,00 Euro Anteil der Programmmittel aus konsumtiven-und Projektzuschüssen

5,97 % 8,36 % 10,05 %

Anteil der Personalkosten aus konsumtiven-und Projektzuschüssen

49,25 % 47,98 % 53,20 %

Anzahl der durchschnittlichen Beschäftigten 114 115 125

*vorläufig/gerundet Stand: 18.1.2018

Anmerkungen 1 Bis 28. März 2016 war die erfolgreiche Sonderausstellung „Ich.Menzel“ im Märkischen Museum zu sehen 2 Das Sockelgeschoss sowie der Sonderausstellungsbereich im ersten Obergeschoss im Märkischen Museum waren vom 4. Oktober 2016 bis 3. Mai 2017 geschlossen.

3 Bis 28. Juni 2015 war die erfolgreiche Sonderausstellung „WEST:BERLIN“ im Museum Ephraim-Palais zu sehen, gefolgt von der ebenfalls sehr erfolgreichen Schau „Tanz auf dem Vulkan“.

4 Hoher Besucherandrang bei „LOST WORDS“ im Museum Nikolaikirche.

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Nutzung der Online-Angebote 2016/17 Im Vergleich zum Vorjahr haben 9,79 % mehr Besucherinnen und Besucher die Online-Angebote des Stadtmuseums Berlin genutzt (www.stadtmuseum.de und www.hauptstadtfussball.berlin).

Der Anteil jüngerer Nutzer (18 bis 44 Jahre) der Website des Stadtmuseums Berlin www.stadtmuseum.de ist 2017 (blau) im Vergleich zu 2016 (orange) von 55,7% auf 61,5% gestiegen.

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Noch deutlicher ist die Verjüngung bei der Microsite www.hauptstadtfussball.berlin zur Sonderausstellung zum 125-jährigen Jubiläum von Hertha BSC. Hier beträgt der Anteil jüngerer Nutzer sogar knapp 67%.