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Software Engineering WS 2006 / 2007 Folie 1Prof. Dr. Gerhard Schmidtpres. by H.-J. Steffens
V-Modell XT - Motivation
• CHAOS-Report: „Erfolgsstatistik“ von Software-Projekten
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• Negativbeispiele:– Mautdebakel mit Toll-Collect
– FISCUS droht nach 14! Jahren zu scheitern
– Online Jobsuche des Arbeitsamtes
– Absturz einer Ariane 5 Trägerrakete 1996
– Absturz einer Marssonde wegen Umrechnung von Fuß in m
– Softwarefehler in C65-Mobiltelefonen von Siemens (Personenschäden)
– . . .
• Fazit: Notwendigkeit der Anwendung von Vorgehensmodellen (Widerspruch zur Realität!!!)
V-Modell XT - Motivation
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• V-Modell 92:– 1986 vom Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung (BWB) auf Auftrag des
Bundesverteidigungsministeriums initiiert
– Ziele:• Verbesserung der Qualität von Software
• Verbesserung der Steuerbarkeit des Entwicklungsprozesses
• Erhöhung der Transparenz des Entwicklungsprozesses
• Nachvollziehbarkeit der zu erzeugenden Produkte
– Entwicklung eines neuen Standards, da bestehende Lösungsansätze nur Teilaspekte der Softwareentwicklung abdeckten
1992 V-Modell 92 vom Bundesinnenministerium als Entwicklungsstandard für IT-Systeme des Bundes für alle Behörden erlassen
V-Modell XT - Historie
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• V-Modell 97– Beginn: 1994 aufgrund der zweijährigen Erfahrungen und der erkannten
Probleme:• bisher keine dynamische Gestaltung von Prozessen
• V-Modell war bisher nur für SW-Projekte geeignet
• bisher streng technisch orientierte Systemsicht
V-Modell 97
– Einsatz auch in großen, mittleren und kleinen Unternehmen
V-Modell XT - Historie
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• V-Modell XT– Beginn 2002: Weiterentwicklung (WEIT) durch TU München, TU Kaiserslautern
+ Industriepartner (Siemens, 4Soft, EADS,...)
– Präsentation der Version 1.0 am 4. Februar 2005
– Änderung der Namenskonvention: Anstelle der Jahreszahl: „XT“ (eXtreme Tailoring)
stetiger Weiterentwicklungsprozess, um aktuelle Innovationen der IT-Branche berücksichtigen zu können
– Pflege erfolgt in zweistufigem Modell: („Anwender des Entwicklungsstandards der öffentlichen Verwaltung“ ANSSTAND e.V)
• nicht Strukturbetreffende Änderungen: Änderungsvorschläge werden gesammelt; Änderungskonferenz (ÄKO) entscheidet, ob Änderungen übernommen werden.
• Strukturelle Änderungen: gesonderter Fortschreibungsprozess wird gestartet
V-Modell XT - Historie
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• neuester Stand: technologische und methodische Weiterentwicklung
• Erweiterung des Anwendungsbereiches und Ausweitung zum allgemeinen Standard
• Bessere Unterstützung der Anwendbarkeit, Skalierbarkeit sowie Änder- und Erweiterbarkeit
• Anpassung an aktuelle Vorschriften und Normen
• Effizienzsteigerung und Akzeptanzerhöhung durch Verringerung der Komplexität
V-Modell XT - Ziele
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• Gesamtstruktur– Änderung der bisher starren Struktur zu einer modularen, bausteinbasierten
Struktur
– Festlegung der Aufgaben der Projektbeteiligten: Welches Projekt wird von wem zu welchem Zeitpunkt erstellt?
– Anpassung: benötigte Komponenten können ausgewählt oder weggelassen werden Dezimierung des Aufwandes
– . . .
V-Modell XT - Grundstruktur
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– . . .
– Ziel- und Ergebnisorientiertes vorgehen:
• Produkte als zentrale Projektergebnisse stehen im Mittelpunkt
• Projektdurchführungsstrategien und Entscheidungspunkte bestimmen die
Reihenfolge der Produktfertigstellung und damit die grundlegende Struktur des
Projektverlaufes
• Projektplanung und –steuerung erfolgt auf Basis der Bearbeitung und Fertigstellung von
Produkten
• Für jedes Produkt gibt es eine verantwortliche Rolle, der im konkreten Fall eine Person
(Organisationseinheit) zugeordnet wird.
• Produktqualität ist durch definierte Anforderungen an das Produkt und explizite
Beschreibungen der Abhängigkeiten zu anderen Produkten überprüfbar
V-Modell XT - Grundstruktur
Software Engineering WS 2006 / 2007 Folie 9Prof. Dr. Gerhard Schmidtpres. by H.-J. Steffens
• erreichte Ziele und Grenzen– Minimierung der Projektrisiken durch Standardisierung
– Steuerung der Qualität des Produktes und der Zwischenergebnisse
– Kooperation zwischen Auftraggeber und –nehmer
– Auswahlmöglichkeit zwischen verschiedenen Modulen und Strategien verringert die Komplexität und erhöht die Verwendbarkeit
– Unterstützung der frühen Planungs- und Vorbereitungsphasen
– Unterstützung des kompletten Systemlebenszyklusses (von Planung bis Außerbetriebnhame)
– „make or buy“-Diskussion wird nicht behandelt
– Vergabe von Unteraufträgen und der Betrieb und die Instandhaltung von Systemen werden noch nicht vollständig abgedeckt.
V-Modell XT - Grundstruktur
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• Rollenkonzept– Aufgabe im Projekt werden von abstrakten Rollen übernommen
– bisher 20 Rollen definiert (z. B. Projektleiter, Systemarchitekt) und beschrieben Erleichtert Zuordnung
– Rollen müssen mit Personen bzw. Organisationseinheiten besetzt werden
– Unterscheidung in „verantwortlich“ und „mitwirkend“
V-Modell XT - Grundstruktur
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• Projektspezifische Anpassung (Tailoring)– Tailoring: maßschneidern
– hier: Anpassung an das konkrete Projekt V-Modell XT ist „generischer“ Entwicklungsstandard
– Tailoring erfolgt zu Beginn
– nur noch die wichtigen Bestandteile bleiben übrig
– Unterstützung durch Open Source Tool: „V-Modell XT-Projektassistent“
– Abfrage von Merkmalen liefert inhaltlich an das spezifische Projekt angepasste Dokumentation
V-Modell XT - Grundstruktur
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• erste Anpassungsmaßnahme: Auswahl des Projekttyps aus drei Möglichkeiten
– Systementwicklungsprojekt eines Auftraggebers
– Systementwicklungsprojekt eines Auftragnehmers
– Einführung und Pflege eines organisationsspezifischen Vorgehensmodells
V-Modell XT
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• zweite Maßnahme: Anwendungsprofil bestimmen durch Festlegen der Projektmerkmale:– Projektgegenstand (z. B. SW-Projekt)
– Projektrolle (z.B. Auftragnehmer)
– Systemlebenszyklusabschnitt (z.B. Wartung und Pflege eines Systems)
– kaufmännisches Projektmanagement (+ Kostenplanung)
– quantitative Projektkennzahlen (+ Metriken und Messung von Kennzahlen)
– Fertigprodukte (+ Evaluierung und Benutzung von Fertigprodukten)
– Benutzerschnittstelle (wenn erfolgsrelevant)
– Safety und Security (für sicherheitsrelevante Projekte)
– hohe Realisierungsrisiken (für Sonderrisiken)
V-Modell XT
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• Vorgehensbausteine
– modularer Aufbau durch Vorgehensbausteine realisiert
– Vorgehensbaustein = konkrete inhaltlich zusammengehörende Aufgabenstellung im Projekt (z.B. Qualitätssicherung, Systemerstellung)
– inhaltlich stark verwandte Aktivitäten und Produkte werden gruppiert (Farbe!) “Landkarte“
V-Modell XT
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• V-Modell XT
Landkarte
V-Modell XT - Welt
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– V-Modell-Kern: obligatorische Bausteine (dick umrandet):• Projektmanagement
• Konfigurationsmanagement
• Problem- und Änderungsmanagement
• Qualitätssicherung
– Pfeile definieren Beziehungen zwischen den Bausteinen• gefüllte Pfeilspitze markiert einen obligatorische Baustein
• nicht gefüllte Pfeilspitzen markiert eine Auswahlmöglichkeit (z.B. „Benutzbarkeit und Ergonomie“ erfordert Modul
– HW-Entwicklung, oder
– Systemerstellung, oder
– SW-Entwicklung
V-Modell XT
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• dritte Maßnahme: Projektdurchführungsstrategien– Festlegung des inhaltlichen und zeitlichen Verlaufs
V-Modell XT
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• Durchführungsstrategie wird festgelegt durch:– Projekttyp
– Systemlebenszyklusausschnitt (Projektmerkmale)
– Durchführungsstrategie• Vergabe und Durchführung von Systementwicklungsprojekten (AG)
• inkrementelle Systementwicklung (AN)
• komponentenbasierte Systementwicklung (AN)
• agile Systementwicklung (AN)
• Wartung und Pflege (AN)
• Weiterentwicklung und Migration von Altsystemen (AN)
• Einführung und Pflege eines organisationsspezifischen Vorgehensmodells
V-Modell XT
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• vierte Maßnahme: Entscheidungspunkte und Projektfortschrittsstufen– Durchführungsstrategie gibt Reihenfolge für die Projektfortschrittsstufen an
– Stufe entspricht Teilabschnitt im Projektverlauf
– Entscheidungspunkte (vgl. Meilenstein): Entscheidung über den Projektverlauf• Evaluierung des Projektschrittes
• Freigabe für den nächsten Schritt
• Verbesserungsprozess (KVP ): – Entscheidungspunkt wird neu evaluiert
– vorherige Stufe wird neu durchlaufen
– Projekt wird komplett neu konzipiert
– Projekt wird abgebrochen
V-Modell XT
Software Engineering WS 2006 / 2007 Folie 20Prof. Dr. Gerhard Schmidtpres. by H.-J. Steffens
V-Modell XT - Entscheidungspunkte
• Entscheidungspunkte der Projektdurchführungsstrategien
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V-Modell XT
Software Engineering WS 2006 / 2007 Folie 22Prof. Dr. Gerhard Schmidtpres. by H.-J. Steffens
V-Modell XT - Assistent
• Der Projektassistent