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Rechtliche Fragen zur Integration von Flüchtlingen in Unternehmen Flüchtlingsgruppen, Aufenthaltstitel, sichere Herkunftsländer

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Rechtliche Fragen zur Integration von Flüchtlingen in UnternehmenFlüchtlingsgruppen, Aufenthaltstitel, sichere Herkunftsländer

www.kofa.de/fluechtlinge (Stand: Februar 2016)

Flüchtlingsgruppen

Seite 2

Asylberechtigtenach § 16 a GG

Anerkannte Flüchtlinge nach § 3 AsylG

Subsidiär Schutzberechtigte

Personen mit nationalem Abschiebeverbot

Personen mit Aufenthaltstiteluneingeschränkter und zustimmungsfreier Arbeitsmarktzugang

Es sind keine besonderen Bestimmungen zu beachten!

Personen ohne Aufenthaltstitel

Für die Beschäftigung sind Auflagen zu berücksichtigen!

Geduldete Asylbewerber

www.kofa.de/fluechtlinge (Stand: Februar 2016)

Personen mit Aufenthaltstitel

Seite 3

Asylberechtigtenach § 16 a GG1.983 Anerkennungen*

Anerkannte Flüchtlinge nach § 3 AsylG (Genfer Flüchtlingskonvention)126.941 Anerkennungen*

Voraussetzung: Politische VerfolgungAusnahmen:- Herkunft aus sicherem Herkunftsstaat- Einreise über einen sicheren Drittstaat

Bleibeperspektive: Aufenthaltserlaubnis für 3 Jahre, anschließend (unbefristete) Niederlassungserlaubnis möglich

Voraussetzung = Verfolgungsgründe:- Rasse- Religion- Nationalität- Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen

Gruppe- politische Überzeugung

Bleibeperspektive: Aufenthaltserlaubnis für 3 Jahre, anschließend (unbefristete) Niederlassungserlaubnis möglich

* Anerkennungen 2015Quellen: BAMF, 2016, Asylgeschäftsstatistik Dezember 2015

www.kofa.de/fluechtlinge (Stand: Februar 2016)

Personen mit Aufenthaltstitel

Seite 4

Subsidiär Schutzberechtigte1.539 Anerkennungen*

Personen mit nationalem Abschiebeverbot1.595 Anerkennungen*

Voraussetzung: Drohende Gefahren bei Rückkehr ins Herkunftsland (Folter, Todesstrafe, individuelle Bedrohung im Rahmen eines bewaffneten Konflikts) oder Zielland

Bleibeperspektive: Aufenthaltserlaubnis für 1 Jahr, anschl. Verlängerung um 2 Jahre; (unbefristete) Niederlassungserlaubnis nach 5 Jahren möglich.

Besonderheiten: eingeschränkte Mobilität bei der Beziehung von Sozialleistungen (Wohnsitzauflage)

Voraussetzung = Bei der Rückkehr droht konkrete Gefahr für Leib, Leben oder Freiheit

Bleibeperspektive: Aufenthaltserlaubnis für 1 Jahr, anschl. Verlängerung um 2 Jahre; (unbefristete) Niederlassungserlaubnis nach 5 Jahren möglich.

Besonderheiten: eingeschränkte Mobilität bei der Beziehung von Sozialleistungen (Wohnsitzauflage); kein Anspruch auf sofortige Ausbildungsförderung

* Anerkennungen 2015Quellen: BAMF, 2016, Asylgeschäftsstatistik Dezember 2015

Aufenthaltstitel

Aufenthaltserlaubnis mit einer Gültigkeit von 3 Jahren

Niederlassungserlaubnis (vereinfachte Voraussetzungen)

www.kofa.de/fluechtlinge (Stand: Februar 2016) Seite 5

www.kofa.de/fluechtlinge (Stand: Februar 2016)

Personen ohne Aufenthaltstitel

Seite 6

Geduldete Asylbewerber

Abgelehnter Asylantrag sowieAbschiebungshindernis:- Reiseunfähigkeit im Krankheitsfall- Passlosigkeit- keine Verkehrswege

Bleibeperspektive: Duldung wird zu Beginn i.d.R. für 6 Monate ausgestellt und anschließend verlängert.(Duldung über Jahre möglich!)

Dauerhafte Aufenthaltserlaubnis für gut integrierte Geduldete möglich:- Alleinstehende nach 8 Jahren- Familien mit Kindern nach 6 Jahren- Jugendliche, die eine Schule besuchen,

nach 4 Jahren

Menschen, über deren Asylantrag noch nicht entschieden wurde

Bleibeperspektive: entscheidet sich mit der Entscheidung über den Asylantrag; über die Dauer des Asylverfahrens wird eine Aufenthaltsgestattung erteilt.

Besonderheiten: Räumliche Aufenthaltsbeschränkungen!- Residenzpflicht (3 Monate)- Wohnpflicht in der Erstaufnahmeeinrichtung

(6 Monate)*- Wohnsitzauflage

*außer bei Personen aus Ländern mit geringer Aufnahmequote

Kein Aufenthaltstitel (BüMA oder Duldung)

Bescheinigung über die Meldung als Asylsuchender (BÜMA)

www.kofa.de/fluechtlinge (Stand: Februar 2016) Seite 7

Gültigkeit der Duldung: von 1 bis 18 Monate (meistens 6 Monate)

www.kofa.de/fluechtlinge (Stand: Februar 2016)

Exkurs: unbegleitete Minderjährige

Seite 8

Besonderheiten, die Vorteile für Unternehmen bieten können:

Gesetzlicher Vertreter übernimmt Begleitung und Betreuung im Alltag.

Vorgehensweise: Inobhutnahme, Altersfeststellung und „Clearingverfahren“ zur Ermittlung des Bedarfs an Jugendhilfemaßnahmen.

Flüchtlingsstatus:Von den UM haben 2015 nur gut 14.000 einen Asylantrag gestellt. Ein Großteil kann keine Fluchtgründe geltend machen.

Unbegleitete Minderjährigeüber 67.000 in Deutschland

Der (idealtypische) Weg zum Asylantrag IMeldung bei der Grenzbehörde bzw. Polizei: „Asylgesuch“

Weiterleitung an nächstgelegene Aufnahmestelle des BAMF

Ermittlung der zuständigen Außenstelle des BAMF mittels EASY-System

Weiterleitung an die zuständige Außenstelle des BAMF und an Erstaufnahmeeinrichtung

Asylantrag

www.kofa.de/fluechtlinge (Stand: Februar 2016)

Hier: Erhalt der BÜMA (Bescheinigung über die Meldung als Asylsuchender)

EASY: IT-Anwendung zur Erstverteilung der Asylbegehrenden

Status: „Aufenthaltsgestattung“

Einflussfaktoren: Königssteiner Schlüssel, Sprache, Familie, Kapazitäten, Landesrecht

Seite 9

Status: „Asylsuchend“

Der (idealtypische) Weg zum Asylantrag II

Asylantrag gestellt = Aufenthaltsgestattung

Dublin-Verfahren

Anhörung und Befragung

Entscheidung vom BAMF über Aufenthaltserlaubnis

Klagemöglichkeit

www.kofa.de/fluechtlinge (Stand: Februar 2016)

Asylsuchende müssen in dem Land ihren Antrag stellen, in dem sie als erstes die EU betreten.

Anträge von Syrern, Eritreern und religiösen Irakern bedürfen derzeit keiner Anhörung.

Für Syrer derzeit aufgehoben!

Entscheidungsgrundlagen: Anhörung, Informationen über Herkunftsländer, Fachliteratur usw.

Sach- oder Rechtslage geändert: Folgeantrag möglich

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www.kofa.de/fluechtlinge (Stand: Februar 2016)

Sichere Herkunftsländer

Zu den „sicheren Herkunftsstaaten“ gehören (Stand: Februar 2016): • Mitgliedsstaaten der EU sowie Norwegen und die Schweiz,• „Westbalkan“: Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo,

Mazedonien, Montenegro, Serbien sowie • Ghana und Senegal.

Die Bundesregierung plant, die Liste der sicheren Herkunftsstaaten um Marokko, Algerien und Tunesien zu erweitern (Asylpaket 2 oder 3).

=> Menschen aus sicheren Herkunftsland, die ihren Asylantrag nach dem 31. August 2015 gestellt haben, unterliegen Beschäftigungsverbot.

=> Der Asylantrag wird, wenn keine besonderen Umstände vorliegen, abgelehnt.

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