reflect 2-12 deutsch

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REFLECT REFLECT Wie schichtet man einen perfekten Zahn? Frontzahnmorphologie, Cut-Back, Farbe und Funktion Symmetrisch und ästhetisch Harmonische Korrektur von Zapfenzähnen Zentrale Dominanz Vollkeramikkronen auf endodontisch behandelten zentralen Frontzähnen 2/12

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Reflect 2-12 Deutsch

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Page 1: Reflect 2-12 Deutsch

REFLECTREFLECT

Wie schichtet man einen perfekten Zahn?

Frontzahnmorphologie, Cut-Back, Farbe und Funktion

Symmetrisch und ästhetischHarmonische Korrektur von Zapfenzähnen

Zentrale DominanzVollkeramikkronen auf endodontisch behandelten zentralen Frontzähnen

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Seit dem verheerenden Tohoku-Erdbeben und dem Tsumami, der Nordost-Japanam 11. März 2011 heimsuchte, ist mehr als ein Jahr vergangen. Der Wiederauf-bau der Infrastruktur ist nahezu beendet, ebenso wie die Schaffung von tem-porären Unterkünften für die über 340 000 Menschen, die durch die Katastro-phe obdachlos wurden. Dies war nicht zuletzt durch die grosszügige Unterstüt-zung möglich, die Japan aus der ganzen Welt erhielt. Unser Respekt und unsereDankbarkeit gelten vor allem jenen, die sich unermüdlich für den Wiederaufbauund die Erholung in der zerstörten Region einsetzen.

Mittlerweile werden Sie in den internationalen Nachrichten nicht mehr viel überdie betroffene Tohoku-Region hören. Selbst in den grossen japanischen Städtenwie Tokio ist fast wieder Normalität eingekehrt. Die Erinnerung an die Tohoku-Katastrophe wird jedoch immer lebendig bleiben – sie hat uns den Wert vonmenschlichen Beziehungen noch bewusster gemacht und uns zum Nachdenkenveranlasst – über unser Leben, unsere Kultur, die Gemeinschaft, Technologie undvieles andere.

Auch bei Ivoclar Vivadent messen wir Werten eine sehr hohe Bedeutung zu:„Passion – Vision – Innovation“ ist nicht nur ein Slogan, sondern ein Werte-system, an dem wir unser tägliches Handeln ausrichten.

In dieser Ausgabe von Reflect präsentieren wir Ihnen unsere neuesten Innovatio-nen, die auf klinisch bewährten Produkten basieren. Sie zeichnen sich vor allemdurch herausragende Produktperformance, Verlässlichkeit und Ästhetik aus undsorgen für erfolgreiche, vorhersagbare Endergebnisse.

Dies ist unser 6. Jahr, seit Ivoclar Vivadent KK seine Tore in Tokio, Japan, öffnete.Wir haben es stets als unsere vorrangige Aufgabe gesehen, unsere Kunden zeit-gerecht mit Informationen zu versorgen, die zu ihrem klinischen Erfolg beitragen.Auch Reflect erfüllt diese Aufgabe.

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre dieser Reflect-Ausgabe undhoffe, dass Sie darin auf viele Fragen eine Antwort finden, auf die Sie in Ihrertäglichen Arbeit in Dentallabor und Dentalpraxis stossen.

Freundliche Grüsse

Hideaki Kumazawa Managing DirectorIvoclar Vivadent KK/Japan

Liebe Leserin, lieber Leser

EDITORIAL

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Effizient und ästhetisch 4-mm-Bulk-Fill im SeitenzahnbereichMichael R. Sesemann, DDS, FAACD ............................................................. 04

Wie schichtet man einen perfekten Zahn?Frontzahnmorphologie, Cut-Back, Farbe und FunktionUlf Krueger-Janson ....................................................................................... 08

Symmetrisch und ästhetischHarmonische Korrektur von ZapfenzähnenDr. Olivier Etienne und Dominique Watzki .................................................... 12

Zentrale DominanzVollkeramikkronen auf endodontisch behandelten zentralen FrontzähnenDr. Jan Hajtó und Ztm. Stefan Frei ................................................................ 16

Esthetic Veneers – Minimalinvasiv mit geringem SubstanzverlustÄsthetisch anspruchsvolle Versorgungen mit IPS Empress Esthetic Seung-Kyu Lee, DDS, MSD, und Ha-Sung Yoo, DT ........................................ 20

INHALT

ZAHNMEDIZIN

TEAMWORK

Seite 5 Seite 9 Seite 17

IMPRESSUM Herausgeber Ivoclar Vivadent AGBendererstr. 29494 Schaan/LiechtensteinTel. +423 / 2353535Fax +423 / 2353360

Erscheinungsweise 3-mal jährlich

Gesamtauflage 72.000(Sprachversionen: deutsch, englisch, französisch, italienisch, spanisch, russisch)

Koordination Lorenzo RigliacoTel. +423 / 2353698

Redaktion Dr. R. May, N. van Oers,L. Rigliaco, T. Schaffner

Leserservice [email protected]

Produktion teamwork media GmbH,Fuchstal/Deutschland

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Bisher war die Lehrmeinung, dass vorhersagbare und funktionierende direkteSeitenzahnrestaurationen nur mithilfe der Schichttechnik erzielbar wären. DieseTechnik kann aufwändig und schwierig sein, denn jede einzelne nicht adäquatgelegte Schicht kann die Ursache für ein Versagen der Restauration darstellen

[1,2]. Mit der Entwicklung von Tetric EvoCeram® Bulk Fill wurde dies vereinfacht.Die 4-mm-Bulk-Technik ist schneller und einfacher als die konventionelle 2-mm-Schichttechnik, reduziert die Stuhlzeit und führt zu vorhersagbaren Ergebnissen[3,4]. Aufgrund seiner Materialeigenschaften ist Tetric EvoCeram Bulk Fill kon-ventionellen Materialien überlegen und vermeidet viele ihrer Nachteile. Dergeringere Schrumpfungsstress während der Polymerisation führt zu wenigerMicroleakage und es besteht ein geringeres Risiko hinsichtlich postoperativerSensibilitäten sowie der Entstehung von Sekundärkaries [4-6]. Dank der höherenDurchhärtetiefe sind aufwändige Schichtungen unnötig.

Das speziell für die Bulk-Technik entwickelte modellierbare Tetric EvoCeram BulkFill enthält zwei verschiedene Glasfüller mit unterschiedlichen Partikelgrössen.Diese Glasfüller sind den Belastungen im Seitenzahnbereich gewachsen und sor-gen für ausgezeichnete Poliereigenschaften [7]. Durch den reaktiven Polymerisa-tionsbeschleuniger lässt sich das Composite in einer Schicht von bis zu maximalvier Millimetern aushärten. Aufgrund der in Tetric EvoCeram Bulk Fill enthaltenenFüllermischung, die aus Glasfüllern, Ytterbiumfluorid, Mischoxid und Präpolymer-füllern besteht und auf den Brechungsindex der schrumpfreduzierten Monomer-mischung abgestimmt ist, besitzt das Material eine schmelzähnliche Transluzenz beigleichzeitig hoher Röntgensichtbarkeit. Dadurch werden Restaurationen praktischunsichtbar und sind von der natürlichen Zahnsubs tanz kaum zu unterscheiden.

Effizient und ästhetisch

4-mm-Bulk-Fill im SeitenzahnbereichMichael R. Sesemann, DDS, FAACD, Omaha, Nebraska/USA

Das Legen von direkten Seitenzahnfüllungen kann zeitaufwändig undtechniksensibel sein. Deshalb wünschen sich Praktiker Composites, diedie direkte Füllungstherapie vereinfachen.

ZAHNMEDIZIN

Abb. 1 Ausgangssituation: insuffiziente Amalgamfüllungen

und Frakturen in der verbliebenenZahnsubstanz

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FallberichtEine 50-jährige Frau wurde in unserer Praxis mit undichtenAmalgamfüllungen und einer Fraktur der verbliebenen Zahn-substanz vorstellig (Abb. 1); besonders der Bereich der me -sialen Randleiste an Zahn 26 und der Bereich der distalenRandleiste an Zahn 27 waren betroffen.

Da die Kavitäten tiefer als vier Millimeter waren, wurdenaus der Tetric EvoCeram Bulk Fill-Palette die Farbe IVB zurReproduktion der Dentinschicht und die Farbe IVW zurReproduktion der Schmelzschicht ausgewählt. Als Haftver-mittler diente das Einkomponenten-Adhäsiv ExciTE® F fürdie Total-Etch-Technik. Modelliert und konturiert wurde mitdem Modellierinstrument OptraSculpt.

Klinisches VorgehenAnästhesiert wurde die Patientin mit 2,5 ml Prilocain HCl-Lösung mit 1:200,000 Epinephrin. Ein latexfreier Koffer-

dam wurde gelegt. Anschliessend wurden die undichtenAmalgamfüllungen mit einem SabreCut-Hartmetallbohrerentfernt (Abb. 2) und die Präparationsränder mit Diamant-bohrern finiert. Dann wurde die Kavität mit einem Air-Abrasion-System gereinigt und mit einer antibakteriellenzweiprozentigen Chlorhexidingluconat-Lösung desinfiziert(Abb. 3). Jetzt erfolgte das Vermessen der Präparation miteiner Parodontalsonde. Die Tiefe der Kavität betrug 5 mm(Abb. 4). Um stramme Approximalkontakte zu erzielen,

wurde die auf den Zahn 26 gesetzte Teilmatrize mit einemG-Ring fixiert. Nun musste die Präparation mit 37-prozen-tiger Phosphorsäure mit antimikrobiellem Zu satz konditio-niert werden. Danach wurde zur Rehydrierung, Desinfektionund Inhibierung von Matrixmetalloproteasen (MMP) miteinem 98-prozentigen Chlorhexidindiacetathydrat er neutbe netzt (Abb. 5).

Ein Haftvermittler der fünften Generation (ExciTE F) wurdeaufgetragen und das verbleibende Lösungsmittel mit ei-nem Warmluftbläser für fünf Sekunden verdampft (Abb. 6).Da raufhin wurde eine zweite Schicht appliziert, fünf biszehn Sekunden getrocknet und mit der Bluephase® Stylepolymerisiert. Vor dem Einbringen des Composites wurdedas niedrigviskose Material Tetric EvoFlow® aufgetragen,um damit die ge reinigten und geätzten Vertiefungen auf-zufüllen (Abb. 7).

Abb. 5 Eine Teilmatrize wurde angelegt und miteinem G-Ring fixiert. Anschliessend erfolgte derÄtzvorgang.

Abb. 6 Der Haftvermittler ExciTE F wurde aufge -tragen und das verbleibende Lösungsmittel miteinem Warmluftbläser verdampft.

Abb. 2 Nach dem Legen eines Kofferdams wurden die Amalgamfüllungenentfernt.

Abb. 3 Die Präparation nach Reinigung, Mikroätzung und Desinfektion

Abb. 4 Mit einer Parodontalsonde wurde diePräparationstiefe ermittelt.

Die ausgezeichneten Materialeigen -schaften und die Ästhetik des Bulk-Composites sorgen für naturnahe, langlebige Seitenzahnfüllungen, die effizient und leicht herzustellen sind.

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Aufgrund der Tiefe der Präparation und der empfohlenenmaximalen Schichtdicke von vier Millimetern wurden zweiComposite-Schichten appliziert. Eine kleine Composite-Kugel (Abb. 8) wurde mithilfe eines Stopfers im appro-ximalen Kasten platziert. Mit diesem Inkrement wurdeder zervikale Bereich ausgeformt, aber nicht ausgehärtet(Abb. 9). Dann wurde eine weitere Schicht Tetric EvoCeramBulk Fill in der Farbe IVB auf das bereits platzierte Com-posite gepresst und mit dem Modellierinstrument Optra -Sculpt adaptiert (Abb. 10). Das Bulk-Inkrement wurde fürzehn Sekunden mit der Bluephase Style ausgehärtet. An -

schliessend wurde Tetric EvoCeram Bulk Fill in der FarbeIVW als Schmelz schicht in einer Dicke von ein bis zwei Milli -metern appliziert und mit OptraSculpt ausmodelliert undkonturiert. Das Inkrement wurde für zehn Sekunden licht-gehärtet (Abb. 11 und 12).

Die Ausarbeitung erfolgte mit Hartmetall- sowie feinenDiamantbohrern und „Brownie-Spitzen“. Für die Endpoli-tur leis teten die grauen, grünen und pinken Astropol®-Polierspitzen sowie das Astrobrush hervorragende Dienste(Abb. 13 und 14).

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Abb. 8 Eine Composite-Kugel wurde mit derSpitze eines Stopfers im approximalen Kastenplatziert.

Abb. 9 Der zervikale Bereich des approximalenKastens wurde mit dem Composite ausgeformt.

Abb. 10 Tetric EvoCeram Bulk Fill in der FarbeIVB wurde auf das unausgehärtete zervikale Inkrement gepresst und die Kavität bis zu einerHöhe von vier Millimetern aufgefüllt.

Abb. 13 und 14 Nach der Polymerisation der obersten Schicht mit der Bluephase Style wurden die Restaurationen mit Hart metallbohrern und Polierspitzenfiniert und poliert.

Abb. 12 Ansicht der obersten Schicht nach derModellation

Abb. 11 Den Abschluss bildete eine ein bis zweiMillimeter dicke Schicht aus Tetric EvoCeram BulkFill in der Farbe IVW.

Abb. 7 Nach der Lichthärtung der Adhäsivschichtwurden Vertiefungen aufgefüllt.

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SchlussfolgerungDurch die fortlaufende Entwicklung innovativer Materialien verändert sich dieZahnheilkunde ständig. Tetric EvoCeram Bulk Fill vereinfacht ein Verfahren,das Zahnärzte überall auf der Welt unzählige Male pro Tag anwenden. Dadurchsparen sowohl der Behandler als auch der Patient Zeit und Geld. Material-eigenschaften wie eine gute Modellierbarkeit erlauben die Applikation von biszu vier Millimeter dicken Schichten. Komplizierte Schichtungen, wie sie beitechniksensiblen konventionellen Composites nötig sind, gehören somit derVergangenheit an. Die hohe Festigkeit des Materials sorgt zudem für einelange Lebensdauer. Mit den drei Universalfarben können ästhetische Restau-rationen hergestellt werden, die sich nahtlos in das orale Umfeld einfügen(Abb. 15 und 16).

Eine Literaturliste ist auf Anfrage bei der Redaktion erhältlich.

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Kontaktadresse:

Michael R. Sesemann, DDS, FAACD10020 Nicholas Street, Suite 200Omaha, NE 68114, [email protected]@smilesonline.netwww.smilesonline.net

Abb. 16 Nahaufnahme der fertiggestellten direkten Seiten-zahnfüllung nach 24-stündiger

Rehydrierung

Abb. 15 Ansicht der fertigen Restauration vor Entfernen

des Kofferdams

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Mit einem ideal abgestimmten Farb- und Schichtkonzept kann es mit Compositegelingen, das natürliche Erscheinungsbild eines Zahnes in biomimetischer Hin-sicht zu erreichen und somit eine perfekte Integration in das dentale Umfeldzu ermöglichen. Eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg ist das richtigeMaterial. Das Farbspektrum des Composites IPS Empress® Direct verfügt überfünf Dentinfarben der Gruppe der A-Farben (höhere Opazität) und fünf analogeSchmelzfarben (höhere Transluzenz). Des Weiteren gibt es für die Gestaltungvon lateralen Schmelzkanten sowie Inzisalkanten sowohl farbintensivere als auchtransluzentere Farben – wahlweise mit Opaleszenz. Dieses ausgewogene Ange-bot an Farben und Massen unterstützt den Aufbau von natürlich wirkenden Res-taurationen mit Composite. In den folgenden Ausführungen wird anhand einesFrontzahnes die Neuanfertigung einer Composite-Füllung mit IPS Empress Directdemonstriert. In chronologischer Reihenfolge wird das herangezogene Konzeptvon der Farbauswahl bis zur definitiven Formgestaltung dokumentiert.

Beurteilung der AusgangssituationDie Ausgangssituation zeigt eine unbefriedigende Frontzahnsituation im Ober-kiefer, wobei besonders der Zahn 11 negativ auffällt. Weder dessen Form nochdessen Farbe erfüllen den Anspruch an eine hochwertige zahnmedizinische Re -konstruktion. Zur besseren Darstellung der Ausgangssituation wurde das Bild inGrauwerte umgewandelt (Abb. 1). Die mangelnde Leuchtkraft sowie die fehlen-den transluzenten Anteile werden auf diese Art besonders sichtbar, ebenso wiedie oberflächlichen Farbstrukturen und deren verschiedene Übergänge sowie derVerlauf von wellenartigen weisslichen Einlagerungen. Betrachtet man die Aus-

Wie schichtet man einen perfekten Zahn? Frontzahnmorphologie, Cut-Back, Farbe und FunktionUlf Krueger-Janson, Frankfurt am Main/Deutschland

Ein Composite mit idealen Materialeigenschaften gestattet mit eineradäquaten Schichttechnik die Gestaltung anatomischer Zahnkonturenund somit eine naturanaloge Rekonstruktion.

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Abb. 2 Ansicht von inzisal: ungleicher Verlauf der vestibulären Konturen.Der Nachbarzahn 21 zeigt, dass es für eine natürliche Restauration einertypischen „Schmetterlingsstellung“ bedarf.

Abb. 1 Ausgangssituation: Der unschöne Composite-Aufbau an Zahn 11soll erneuert werden. Zur besseren Darstellung der Farbnuancen und derOberfläche wurde das Bild in Grauwerte umgewandelt.

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gangssituation von inzisal, so wird der ungleiche vestibuläreKonturverlauf deutlich (Abb.2). Dies resultiert in einer nachlabial geneigten Fehlstellung des rechten Inzisiven. Die indiesem Patientenfall erforderliche „Schmetterlingsstellung“konnte dadurch nicht rekonstruiert werden und der Zahn 11wirkt daher wie ein Fremdkörper.

Das Farbsystem von IPS Empress Direct beinhaltet verschie-dene Dentinfarben, die über eine höhere Opazität verfügenund für eine starke Aufhellung (Bleach L/XL) oder farbinten-sive Abdeckung (IVA5/A6) geeignet sind. Analog da zu ge -hören Schmelz-Enamel-Massen mit transluzenteren Bleach-und Inzisalfarben sowie die Farbkomponente Trans Opal(Opaleszenz) zu dem System.

Um einen Überblick über den Aufbau der Farbschichten dernatürlichen Nachbarzähne zu erhalten, gibt es ein einfachesKonzept. Verschiedene Farbproben von IPS Empress Directwerden auf die unbehandelte Schmelzoberfläche des Nach-barzahnes – in diesem Fall Zahn 21 – aufgebracht und poly-merisiert (Abb. 3). Durch die Polymerisation sollen Farbab-weichungen ausgeschlossen werden. Richtet man nun beider Betrachtung die Behandlungslampe von verschiedenenSeiten auf den so vorbereiteten Zahn, entsteht eine sehrgute Vorstellung davon, wie die einzelnen Farben im Munddes Patienten wirken. Die gewonnenen Farbeindrücke gebendem Behandler wertvolle Informationen über das Farbver-halten des verwendeten Composite-Systems und damit fürdie Farbauswahl. Im beschriebenen Fall wurde zum Beispielan den seitlichen Flanken das opaleszente Material (TransOpal) aufgebracht, um die bläulich-weisslichen Farbarealedes natürlichen Nachbarzahnes zu imitieren.

Aufbau und Schichtung der GrundformNachdem die alte Restauration von Zahn 11 entfernt wor-den ist (Abb. 4), erfolgt der erste Schichtaufbau. Um densatten, farbintensiven Eindruck (Opazität) des Nachbarzah-nes nachzuahmen, wird in die Basis der Restauration eineDentinmasse der Farbe A3 gelegt. Des Weiteren wird miteinem Dentin sowie einem Enamel der Farbe A2 der Inzi-salbereich überschichtet. In Richtung zervikal soll in diesemBereich ein heller Farbeindruck respektive -verlauf generiertwerden. Deshalb wird hier Dentinmasse in der Farbe A2 auf-geschichtet. Auf die seitlichen Flanken (distal, mesial) wirddie Masse Enamel A2 aufgetragen, um mehr Helligkeit in

den Zahn zu bringen. Die Abbildung 5 macht die Schich-tung nachvollziehbar; die Farbbezeichnungen wurden aufdas Bild projiziert. Durch die Dehydration des Zahnes 21ist bereits ein abweichender Farbeindruck zu den in Abbil-dung 3 dargestellten Probeschichtungen entstanden. DieseTatsache weist darauf hin, dass die Farbauswahl zügig er -folgen sollte, da der Nachbarzahn durch eine Dehydrationkeine eindeutige Farbreferenz mehr darstellt. Die kompletteSchichtung wird anschliessend mit Flow A2 überschichtetund die vestibuläre Fläche gestaltet.

Mit der beschriebenen Schichttechnik wird der Zahn 11 soaufgebaut, dass er farblich dem Nachbarzahn weitestge-hend entspricht und gleichzeitig die Grundform der Restau-ration darstellt (Abb. 6). Der inzisale Bereich dieser runden

Abb. 3 Als farbliche Referenz werden auf den Nachbarzahn 21 einzelneFarbproben des zu verwendenden Composite-Systems aufgetragen.

Abb. 4 Nach dem Entfernen der alten Restauration kann mit der Schichtungbegonnen werden.

Abb. 5 Die Abbildung macht die Schichtung nachvollziehbar; die verwendetenFarbbezeichnungen wurden auf das Bild projiziert.

Abb. 6 Der Zahn 11 ist in Grundfarbe und -form so aufgebaut, dass erdem Nachbarzahn weitestgehend entspricht.

Opaleszenz

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Zahnform ist schwer zu modellieren. Die mesiale Kante istrelativ eckig und erst im weiteren Verlauf nach distal gehtdie Kante in den rundlichen Korpus des Zahnes über. Es istratsam, bei der Modellation mit Composite diesen Bereichetwas überzukonturieren. Dadurch erhält man „Spielraum“für die Ausarbeitung der Restauration. Die konvexen undkonkaven Bereiche müssen behutsam ausgearbeitet wer-den, was häufig nicht gleich auf Anhieb gelingt.

Auch die funktionellen Parameter werden hierbei berück-sichtigt. Dieses Prozedere hat sich im Praxisalltag bestensbewährt. Bei zeitlichen Engpässen kann der Patient zu -nächst mit dieser „Voranfertigung“ entlassen werden. Diefinale Schichtung erfolgt dann zu einem späteren Zeitpunkt.Bevor der Patient die Praxis verlässt, sollte jedoch die Ober-fläche dieser Schichtung mit einem Flow überzogen werden,um ihm ein angenehmes „Zahngefühl“ zu verschaffen.

Farbliche IndividualisierungMit einer Diversifikation der Farben des Composite-Systemswird der Schichtaufbau vollendet. In die bereits abgestimm-te Grundfarbe und -form werden mit einem Finierer (roteKodierung, feine Körnung) in der sogenannten „Cut-Back-Methodik“ mamelonartige Rillen in die Oberfläche geschlif-fen (Abb. 7 und 8). In diese werden später die individuellenFarbmerkmale (Intarsientechnik) eingelegt; eine spiegelbild-liche Vorlage kann der Nachbarzahn liefern. UnterschiedlicheTiefen und Breiten bewirken dabei eine lebhaftere Struktur.

Der angeschliffene Composite-Bereich wird mit einem nichtgefüllten Bonding benetzt und fein verblasen (Abb. 9), umso einer dickeren Materialschicht an den Randbereichenentgegenzuwirken. Denn diese kann eine unerwünschtegräuliche Übergangszone verursachen. Die so vorbereitetevestibuläre Zahnfläche wird nun mit ausgewählten Flow-Farben aufgefüllt. Die Farben von Tetric EvoFlow® habenverschiedene weissliche Trübungsgrade. Es können ver-schiedene Farbwerte von gelblich (Bleach I) bis bläulich(Bleach L) differenziert werden. Bleach XL ist mit weissli-chen Füllkörpern (Titanoxid) am dichtesten gefüllt (Abb. 10).Mit einem solch breiten Spektrum an Farben können nundie feinen Farbnuancen gestaltet werden. Beginnend amtiefsten Punkt sollten die Flächen zwischen den „Mame-lons“ ausgefüllt werden. Dazu wird das Flow aufgetragenund mit der Sondenspitze ziehend in die aufzufüllendenAreale mobilisiert. Dieses Vorgehen verhindert eine Blasen-bildung. Es können ganz unterschiedliche Trübungsbereiche(T, Bleach L, I, M, XL) gestaltet werden. Verwendet man bei-spielsweise eine sehr transparente Farbe wie Bleach I, kannder Grauwert erhöht und damit ein gräulicher „intermame-lonärer Bereich“ hervorgehoben werden.

Um die Farbgestaltung besser darzustellen, wurden die Farb-bereiche auf die Abbildung 11 projiziert. Als finale Schichtwird die Restauration mit einem Flow überzogen. In diesemFall wurde die Masse T (Transpa) gewählt. Sollen unter-schiedliche ineinanderfliessende Farbbereiche gestaltet wer-den, können die Flow-Massen auf der Zahnoberfläche mit-einander vermischt werden. Aber Achtung, eine Blasenbil-dung muss auch hierbei unbedingt vermieden werden.

Kontrolle ist wichtigEine Woche nach der Anfertigung wurde die Restaurationkritisch bewertet und auf die farbliche Adaption an die10

Abb. 7 und 8 In der Cut-Back-Technik werden mamelonartige Rillen heraus geschliffen. VerschiedeneTiefen und Breiten unter stützen dabei eine lebhafte Struktur der Restauration.

Abb. 9 Die vorbereitete Fläche wird mit einemBonding benetzt.

Abb. 10 Mit den Farben von Tetric EvoFlow können verschiedene Farbwertevon gelblich (Bleach I) bis bläulich (Bleach L) differenziert werden. Bleach XList mit weisslichen Füllkörpern (Titanoxid) am dichtesten gefüllt.

Bei schwierigen Zahnformen macht esSinn, zunächst die Grundform mit einerBasisfarbe zu schichten und sich auf diewesentlichen Merkmale der Form undMorphologie zu konzentrieren.

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Nachbarzähne überprüft (Abb. 12). Bei genauer Betrachtungkönnte dem ambitionierten Behandler das Fehlen des bläu-lichen Inzisalkantensaums stören. Zur weiteren Optimierungkann bei Bedarf der vestibuläre „Saumbereich“ wieder et -was zurückgeschliffen (Cut-Back) und der Effekt durch dasEinlegen von Trans Opal korrigiert werden.

Die morphologische Integration der Restauration ist sehr gutgelungen. Die Ansicht von inzisal zeigt, dass die „Schmet-terlingsstellung“ und der vestibuläre Konturverlauf jetztdeutlich hervortreten (Abb. 13), was sehr natürlich wirkt.Der Krümmungsverlauf von inzisal nach zervikal wurde miteiner Feile aus dem Eva-System (KaVo) herausgearbeitet.Die abschliessende Bewertung des Composite-Aufbaus er -folgt durch die Betrachtung des Zahnes aus verschiedenenPerspektiven (Abb. 14). Ein sicheres Indiz für die Ausfor-mung einer anatomischen Form stellen die Lichtreflexions-leisten an den seitlichen Flanken dar. Durch sie wird diedreidimensionale Form eines Zahnes hervorgerufen. Gebil-det werden die Flanken durch einen Grat, der vom Über-gang der vestibulären Fläche in den interdentalen Bereicherzeugt wird. Wie in Abbildung 12 dargestellt, muss derdistale Bereich besonders bei dieser Zahnstellung mit einerrundlichen Form ausgearbeitet werden.

FazitDer Erfolg einer Composite-Restauration hängt in ersterLinie von einer adäquaten Rekonstruktion der Morphologieab. Werden die natürlichen farblichen Aspekte ebenso be -rücksichtigt, kann sich eine Restauration auch in biomime-tischer Hinsicht perfekt in ihre orale Umgebung einpassen.

Bei einer schwierigen Form sollte möglichst der Konturver-lauf des Nachbarzahnes nachvollzogen werden. Eine drei-dimensionale Formgestaltung stellt die Voraussetzung fürjegliche Integrität dar. Der Verlauf der Inzisalkante unddamit auch der Anteil des mesialen und distalen Kontakt-bereichs sind für die Erscheinung einer adäquaten Zahnformentscheidend. Moderne Materialien erlauben es dem ambi-tionierten Kollegen, auch schwierige farbliche Rekonstruk-tionen mit Composite zu schichten. Voraussetzung dafür istein Composite, das über naturanaloge Farbkomponentenverfügt. Die Cut-Back-Methode erleichtert das Schichtenund ermöglicht eine Vielfalt von Gestaltungsvarianten.

Ulf Krueger-Janson ist Autor des Buchs „Komposit 3D – Natürliche

Farb- und Formgestaltung”. Es ist erhältlich unter www.teamwork-

media.de oder www.teamwork-bookshop.de.

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Abb. 14 Abschliessende Bewertung des Composite-Aufbaus

Abb. 11 Um dem Leser die Farbgestaltung besser darzustellen, wurden dieFarbbereiche auf das Bild projiziert.

Abb. 12 Eine Woche nach der Anfertigung: Kritische Bewertung – den per-fektionistischen Behandler könnte das Fehlen des bläulichen Inzisalkanten-saums stören. Die Patientin und der Behandler sind jedoch vollends zufrieden.

Abb.13 Sehr gut ist auch die morphologische Integration gelungen. DieAnsicht von inzisal zeigt die natürlich wirkende „Schmetterlingsstellung“und den zum Nachbarzahn identischen vestibulären Konturverlauf.

Kontaktadresse:

Ulf Krueger-JansonStettenstrasse 4860322 Frankfurt am [email protected]

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Anomalien hinsichtlich der Form beziehungsweise der Grösse von Zähnen kön-nen symmetrisch oder asymmetrisch sein. Häufig betroffen sind die seitlichenSchneidezähne, wofür sich der Begriff „Zapfenzahn“ oder „Griffelzahn“ ein-gebürgert hat. In der Vergangenheit sind verschiedene therapeutische Ansätzewie zum Beispiel eine Extraktion mit anschliessender orthodontischer Schlies-sung der Lücken oder mit anschliessender implantatgetragener Versorgung vor-geschlagen worden. Dank neuer Möglichkeiten im Bereich der Adhäsivtechnikin Kombination mit hochästhetischen und hochfesten Glaskeramiken steht heuteeine wirtschaftliche sowie auch funktionell attraktive Behandlungsalternativezur Verfügung.

Aufgrund der wenigen verfügbaren Klebeflächen bedarf es bei der Behandlungvon Zapfenzähnen eines leistungsstarken Adhäsivsystems. Daher werden in sol-chen Fällen Total-Etch-Systeme den selbstätzenden Adhäsiven vorgezogen. Aus-serdem muss darauf geachtet werden, dass sich die Präparation des Zahnes nurauf die Schmelzfläche beschränkt.

Klinischer FallEine 16-jährige Patientin wünschte sich eine ästhetische Verbesserung ihresLächelns (Abb.1). Ihre beiden oberen seitlichen Schneidezähne waren zapfenför-mig und sie litt unter diesem Makel ihrer Frontzahnsituation. Bereits vor zwei

Symmetrisch und ästhetisch

Harmonische Korrektur von ZapfenzähnenDr. Olivier Etienne, Strassburg, und Dominique Watzki, Illkirch-Graffenstaden/Frankreich

Mit möglichst wenig Aufwand das bestmögliche Ergebnis erreichen –diese bekannte Regel der Ökonomie kann für die Zahnmedizin wie folgtübersetzt werden: mit minimal- oder noninvasiven Verfahren eine ästhetische Versorgung schaffen.

TEAMWORK

Abb. 2 Ausgangssituation, intraorale Ansicht. Nach der orthodontischen Behandlung schien die Frontzahnsituation unharmonisch und wies grosse Diastemata auf. Die Lagebeziehungen zwischenden Zahnbögen wurden optimal eingehalten (orthodontische Arbeit: Dr. Jean Koch, Strassburg).

Abb. 1 Das Lächeln der jungen Patientin vor derBehandlung offenbarte ihre asymmetrischen undzapfenförmigen seitlichen Schneidezähne.

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Jahren war mit einer orthodontischen Behandlung begon-nen und dabei entschieden worden, die seitlichen Schneide-zähne zu erhalten (Abb. 2). Jetzt war der Zeitpunkt derVersorgung der Zähne 22 und 12 mittels Adhäsivtechnikund vollkeramischen Veneers aus IPS e.max® Press Lithium-Disilikat-Glaskeramik gekommen.

PräparationenAls Vorbereitung wurde ein von labial aufgenommenesIntraoralbild am Computer bearbeitet. Anhand dieses Bil-des konnte der Zahntechniker die Restauration optimalplanen und in einem Wax-up seine Zielvorstellungen um -setzen. Der Behandler konnte sich zusätzlich ein Urteilüber die Gestaltung der Gingiva machen. Vor dem nächs-ten Behandlungstermin wurde das Modell samt Wax-upmit einem Silikonmaterial verschlüsselt und gemäss der vonG. Gürel beschriebenen Technik auf den Mund übertragen(Abb. 3). Die Silikonabformung wurde im Bereich der seit-

lichen Schneidezähne mit Telio CS C&B, einem selbsthär-tenden, temporären Kronen- und Brückenmaterial für dieHerstellung von Provisorien, befüllt und in den Mund ein-gesetzt (Abb. 4). Nach der Polymerisationszeit von zweiMinuten wurde die Abformung entnommen und der Pa -tientin die „simulierte“ Restauration gezeigt.

Die Patientin und der Behandler waren mit der geplantenForm der seitlichen Schneidezähne zufrieden. Jetzt wur-den Tiefenmarkierungsrillen durch die Composite-Maskenangebracht (Abb. 5 und 6). So sollte sichergestellt wer-den, dass so viel Zahnschmelz wie möglich erhalten bleibtund somit unter anderem auch die Haftung optimiertwird. Diese Rillen dienten während der gesamten Präpara-tion als Referenz. In derselben Behandlungssitzung wurdenauch leichte Gingivamodifikationen vorgenommen, umso ein harmonisches und ästhetisches Emergenzprofil zuerreichen (Abb.7).

Abb. 3 Das vom Zahntechniker modellierte Wax-up.Mit dessen Hilfe wurden auch die Gingivakorrekturengeplant.

Abb. 7 Die Gingivamodifikation beschränkte sich auf ein Minimum, war aber dennoch unabdingbar, um das gewünschte ästhetische Ergebnis zu erzielen.

Abb. 4 bis 6 Die kontrollierte Präparation durch das ästhetische Mock-up ist eine Voraussetzung, um die definitiven Restaurationen ausschliesslich aufSchmelz befestigen zu können. Dies verbessert die Qualität der Befestigung und verleiht der Restauration langfristig ein ästhetischeres Aussehen als aufDentin befestigten Restaurationen.

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Um die hauchdünnen Restaurationenge mäss den zahnmedizinischen Qualitäts-anforderungen einsetzen zu können, sollte vorher stets eine Isolierung unterKofferdam erfolgen.

Nach einer einwöchigen Heilungsphase erfolgte die Abfor-mung für die Herstellung des Meistermodells beziehungs-weise der definitiven Restaurationen. Der Zahntechniker fer -tigte zwei Verblendschalen aus IPS e.max Press in der FarbeLT A1. In Form und Grösse diente das Wax-up als Referenz(Abb. 8).

Befestigung der VerblendschalenDie beiden Verblendschalen wurden sowohl mit gelb einge-färbtem als auch mit transparentem Glyzeringel (Variolink® IITry-in-Pasten) einprobiert. Anschliessend wurde eine Mischungaus den beiden Farbtönen gewählt, um einen harmonischenÜbergang zwischen den Eckzähnen (hohe Farbsättigung) undden sehr hellen mittleren Schneidezähnen zu erzielen.

Für die Befestigung der Veneers dienten in diesem Fall dasdualhärtende Composite-System Variolink II und das Adhä-siv ExciTE® DSC. Grobe Überschüsse des Befestigungsmate-rials wurden nach einer dreisekündigen Polymerisation imSoft-Modus des Lichtgerätes entfernt, der feine Überschussnach der endgültigen Aushärtung im High-Modus (Abb. 9).

Nach einer Woche konsultierte uns die Patientin erneut inder Praxis. Mit dem Ergebnis waren alle Beteiligten vollendszufrieden (Abb. 10 bis 13).

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Abb. 9 Die Situation direkt nach dem Einsetzender Veneers

Abb. 10 Nach einer Woche präsentierte sich einfunktionell sowie ästhetisch hervorragendes

Ergebnis.

Abb. 8 Die vom Zahntechniker gefertigten Verblendschalen

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FazitAufgrund der enthaltenen Lithium-Disilikat-Kristalle bietetIPS e.max Press gute Eigenschaften, um hochästhetische Res -taurationen herzustellen: mechanische Festigkeit, Kompati-bilität mit Verblendkeramiken und hervorragende optischeEigenschaften. Kombiniert man das Material mit einemTotal-Etch-Befestigungssystem wie etwa Variolink II, kannman zukünftig anstehenden Arbeiten mit adhäsiv befestig-ter Keramik gelassen entgegensehen.

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Abb.11 bis 13 Das „neue“ Lächeln unserer Patientin wird sich langfristig bewähren. DiePrognose ist günstig, da sich die verwendetenMaterialien klinisch bereits bewährt haben.

Kontaktadressen:

Dr. Olivier Etienne 1, rue de la Division Leclerc, 67000 Strassburg, [email protected]

Dominique WatzkiLaboratoire Renaissance67400 Illkirch-Graffenstaden, Frankreich

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Verfärbte Zähne sind meistens die Folge endodontischer Behandlungen. Zwarkönnen mit Metallkeramikkronen auch starke Verfärbungen abgedeckt werden,allerdings wird durch das Metallgerüst vor allem der Bereich unterhalb des Kro-nenrandes zusätzlich abgedunkelt. Das Gerüst lässt keinerlei Lichtfluss in denZahnstumpf hindurch. Sobald minimale Rezessionen im sichtbaren Bereich desKronenrandes entstehen, werden dunkle Kronenränder sichtbar. Da metallkera-mische Versorgungen seit Jahrzehnten auch bei Frontzahnkronenversorgungenden Standard darstellen, werden diese dunklen Ränder von vielen Patienten alsunvermeidliche Folge von „Überkronungen“ angesehen. Vollkeramische Mate-rialien, insbesondere transluzente Glaskeramiken, bieten in dieser Hinsicht alleästhetischen Vorteile – jedoch ist bei vielen dieser Materialien die Versorgung miteiner geringen Festigkeit verbunden. Mit Lithium-Disilikat steht uns erstmals eineKeramik zur Verfügung, die hohe Festigkeitswerte mit einer natürlichen Licht-durchlässigkeit verbindet. Im Folgenden wird an einem Patientenfall die Stärkeder Presskeramik IPS e.max® Press dargestellt.

Ausgangssituation und PlanungBei einer 40-jährigen Patientin war eine funktionelle Gesamtversorgung mit Biss-hebung angedacht. Im Zuge dessen sollten auch die beiden Metallkeramikkronenauf den mittleren Schneidezähnen neu versorgt werden. Die Patientin störtesich an den deutlich sichtbaren dunklen Bereichen unterhalb der Kronenränder.Die Gingiva schien zervikal der Kronen leicht bläulich, was auf verfärbte Stümpfehinwies (Abb. 1). Röntgenologisch wurden eine insuffiziente Wurzelfüllung anZahn 21 und ein noch nicht wurzelbehandelter Zahn 11 diagnostiziert. Dieser

Zentrale Dominanz

Vollkeramikkronen auf endodontisch behandelten zentralen FrontzähnenDr. Jan Hajtó und Ztm. Stefan Frei, München/Deutschland

Mit der Lithium-Disilikat-Keramik steht Zahnärzten und Zahntechnikernerstmals ein Material zur Verfügung, das hohe Festigkeitswerte mit einernatürlichen Lichtdurchlässigkeit verbindet.

TEAMWORK

Abb.1 Ausgangssituation. Alte Metallkeramikkronen auf 11 und 21. Nebenden dunklen Kronenrändern störte vor allem die bläulich verfärbte Gingivaan Zahn 21.

Abb.2 Im Wax-up erarbeiteten wir eine charakteristische Kronenform, umunter anderem von der etwas beeinträchtigten roten Ästhetik abzulenken.

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wies bei der Vitalitätsprobe keine Anzeichen von Sensitivitätauf. Da die mittleren Schneidezähne für die Ästhetik derFrontzähne eine herausragende Rolle spielen, muss auch indiesen scheinbar einfachen Fällen exakt geplant werden –auch oder gerade für nur eine oder zwei Schneidezahnkro-nen muss im Vorfeld ein Wax-up erstellt werden. In diesemFall wirkten die bestehenden Kronen nicht besonders cha-rakteristisch. Wir wollten versuchen, eine etwas prägnan-tere und mutigere Form zu finden, um von den Beeinträch-tigungen der roten Ästhetik optisch abzulenken. Insbeson-dere die Zentralpapille war etwas zu kurz. Wir entschiedenuns für eine dreieckige Kronenform (Abb.2).

Nach dem Entfernen der alten Kronen zeigte sich, dass dieWurzeln einer ursprünglich stark protrusiven Zahnstellungentsprachen und die Stümpfe zur Stellungskorrektur labialbe reits stark beschliffen worden waren. Als Folge hiervonwies Zahn 11 eine alte Verletzung des Pulpenkavums und

eine symptomlos abgestorbene Pulpa auf, die eine Wurzel-behandlung erforderlich machte. Beide Zahnwurzeln warenunterschiedlich stark verfärbt (Abb. 3). Solche Verfärbun-gen lassen sich durch internes Bleichen zumeist sehr gutaufhellen. Dazu muss aber in jedem Fall eine dichte Wurzel-füllung vorhanden sein, um das periapikale Gewebe vordem Bleichmittel zu schützen. Der Zahn 11 wurde wurzel-behandelt, die Wurzelfüllung an Zahn 21 ebenfalls revidiertund beide Zähne mit flüssiger Guttapercha wurzelgefüllt(Abb. 4 und 5).

Da die Stümpfe sehr kurz waren und ein ausreichender Haltfür die Provisorien sichergestellt werden musste, wurdeder Zahn 11 mit einem Glasfaserstift und einem adhäsi-ven Aufbau aus Composite (Tetric EvoCeram®) versorgt.Das Ergebnis nach der Wurzelbehandlung, dem Bleachingmit Natriumperborat und 3 Prozent Wasserstoffperoxid undder adhäsiven Stiftversorgung von Zahn 21 ist in Abbil-dung 6 dargestellt.

Nachfolgend wurde an beiden Stümpfen unter Kofferdamnoch ein External Bleaching mit 30 Prozent Wasserstoffper-

oxid durchgeführt, um auch die relevanten Bereiche derZahnwurzeln unterhalb des Kronenrandes zu bleichen. DieStümpfe waren dann ausreichend aufgehellt, um als Grund-lage für eine transluzente glaskeramische Versorgung ausIPS e.max Press (verblendet mit IPS e.max® Ceram) zu die-nen. Da es sich um Stiftaufbauten handelte, konnte zirkulärein idealer Substanzabtrag von circa 1 bis 1,5 mm erzieltwerden. So erhielt der Zahntechniker ausreichend Platz füreine individuelle Verblendung.

Laborgefertigtes ProvisoriumDas verblockte Chairside-Provisorium war ästhetisch nochnicht zufriedenstellend. Wir entschieden uns daher für einelaborgefertigte prototypische Behandlungsrestauration.Dies ist kein klassisches „Langzeitprovisorium“, da bereitseinige Tage bis Wochen ausreichen, um die ästhetische,funktionelle und parodontale Integration zu testen. Ohnediesen Zwischenschritt wäre jedoch das Endergebnis grös-

seren Variablen unterlegen, zumal in diesem Fall eine etwasmutigere Zahnform versucht werden sollte. Entscheidendist, dass das Provisorium aus den Händen desjenigenstammt, der die de finitive Versorgung anfertigt. Dies ist beidirekt im Patientenmund gefertigten Provisorien natürlichnicht der Fall.

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Abb.6 Das Ergebnis nach Wurzelbehandlung, Bleaching und adhäsiverStiftversorgung. Beide Zähne wurden zusätzlich unter Kofferdam von labialextern gebleicht und Zahn 21 ebenfalls mit einem Glasfaserstift versorgt.

Abb.4 Röntgenkontrolle nach Wurzelfüllungund Glasfaserstiftinsertion 11, Revision 21, Abdeckung der Wurzelfüllung mit einem Glasio-nomerzement und Bleacheinlage (3% H2O2 undNatriumperboratpulver)

Abb.5 Chairside gefertigtes Provisorium. DieZahnform entsprach noch der alten Kronenform.

Abb.3 Zustand nach Entfernung der Kronen,Reinigung der Zahnstümpfe und Stiftentfernungan 21

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Die laborgefertigten Provisorien werden nach Möglichkeitnicht verblockt. Das Zwischenergebnis fand die Zustimmungder Patientin und ist in Abbildung 7 zu sehen. Es stellte sichheraus, dass diese Kronen noch ein wenig zu lang waren.In extremer Protrusion traten Frühkontakte auf. Das konnteauf einfache Weise und noch vor der Anfertigung der end-gültigen Kronen am Provisorium korrigiert werden.

Herstellung der KronenDa der dunkel verfärbte Zahnhals an Zahn 11 ausreichendabgedeckt werden musste und der Helligkeitswert beiderKronen möglichst hoch gehalten werden sollte, entschiedenwir uns für ein IPS e.max Press-Gerüst aus einem MO-Rohling(MO = Medium Opacity). Durch dieses medium-opake Ge -rüst sollte vermieden werden, dass bei den einge setztenKronen zu viel einfallendes Licht absorbiert wird – dadurchkönnten die Kronen gräulich erscheinen. Das Platzangebotwar ausreichend und eine Mindeststärke von 0,6 mm konnteohne Probleme eingehalten werden. Um die maximale Schicht-stärke für die Schichtkeramik IPS e.max Ceram nicht zu über-schreiten, wurde das Gerüst aus der hochfesten Lithium-Disilikat-Glaskeramik so gross wie möglich gestaltet (Abb.8).

Der Dentinkörper wurde mithilfe eines palatinalen Vorwallsmit verschiedenen Intensitäten aufgebaut (Abb.9). Zur Ver-längerung wurden in diesem Fall opaleszierende Schneide-massen verwendet. Charakteristiken wurden anschliessendmit Mamelonmassen (MM yellow, MM light) aufgetragenund die Form mit Schneide- und Opal Effect-Massen (TI 1,OE 1, OE 2) komplettiert.

Die Abbildung 10 zeigt das komplette sagittale und frontaleSchichtschema mit den verwendeten Keramikmassen. Nachdem ersten Hauptbrand und der Überarbeitung wurdenminimale Korrekturen vorgenommen und die Kronen fürden Glanzbrand ausgearbeitet.

Adhäsive Befestigung der KronenDie Einprobe der Kronen ergab eine hohe Akzeptanz der Res-taurationen bei der Patientin. Wenn möglich, versuchen wireine provisorische Eingliederung von vollkeramischen Arbeitenzu vermeiden; die Gefahr einer Fraktur bei der Entfernungist uns zu gross. Wichtig ist, dem Patienten ausreichend Zeitzu geben, die Kronen unter verschiedenen Lichtbedingungen(vor allem Tageslicht) in Ruhe beurteilen zu können.

Die adhäsive Befestigung erfolgte mit Multilink® Automix.Die Innenflächen der Kronen wurden nach der Einprobe mitIvoclean gereinigt, um sämtliche Rückstände von Speichelzu entfernen. Danach erfolgte die Silanisierung der Innen-flächen mit Monobond® Plus. Die Zahnstümpfe wurdendurch Abstrahlen mit 50 µ Alumiumoxidpulver gründlichgereinigt und angeraut. Dies erhöht auch die Benetzbarkeitder Oberfläche mit dem Zwei-Komponenten-Primer (Multi-link Primer A&B), der die Aushärtung des Befestigungs-Com -posites verbessert.

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Abb.8 Nach dem Aufpassen und Ausarbeitenwurden die Gerüste mit einem Washbrand undeiner Individualisierung (Essence-Massen) für dieVerblendung vorbereitet.

Abb.9 Die Dentinschichtung (Dentin A2 und A3) Abb.10 Das vom Zahntechniker erstellte Schicht-schema

Bei Frontzahnarbeiten ist eine individuelle,persönliche Farbbestimmung durch denZahntechniker unabdingbar. Die Ideen fürdie individuelle Schichtung der Kronenwerden bei einem Farbnahmetermin vomZahntechniker detailliert festgehalten.

Abb.7 Die laborgefertigten Provisorien bei der Einprobe. An Zahn 21 schimmert ein dunkler Retraktionsfaden durch den Gingivasaum.

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Multilink Automix lässt sich mittels der Mischkanüle homogen und blasenfreianmischen und direkt in die Krone applizieren. Die Überschüsse können nachdem Aufsetzen der Krone einige Sekunden lang polymerisiert werden (Abb.11)und lassen sich danach sauber entfernen (Abb.12). Multilink Automix ist selbst-härtend, bei transluzenten Keramiken kann jedoch optional lichtgehärtet unddie Polymerisation so beschleunigt werden. Bei jeder adhäsiven Befestigung istabschliessend auf die restlose Entfernung sämtlicher Rückstände zu achten.

FazitIPS e.max-Lithium-Disilikat ermöglicht es, naturidentische ästhetische Ergebnissezu erzielen. In Abhängigkeit von der Stumpffarbe, der gewünschten Zahnfarbeund der Indikation wird das in Opazität beziehungsweise Transluzenz passendeIPS e.max Press-Material gewählt. Für Zahntechniker, die jahrelang mit anderenKeramiksystemen gearbeitet haben, stellt die Schichtkeramik IPS e.max Ceramzunächst eventuell eine Umstellung dar. Aus eigener Erfahrung können wirsagen: Es lohnt sich auf das neue Vollkeramiksystem umzusteigen und sich aufdie Kombination aus Press- und Verblendmaterial einzulassen und das Know-how in Kursen zu vertiefen. Keramikfrakturen aufwändiger Arbeiten sind immerärgerlich und können die Freude an der ästhetischen Zahnheilkunde verleiden.Daher ist ein hochbelastbares und dabei gleichzeitig hochästhetisches Materialwie Lithium-Disilikat zu empfehlen. Die Lichtdurchlässigkeit der Keramik erlaubtes dem Licht, auch in die Wurzel einzudringen. Verschattungen, die durch dieGingiva scheinen können, werden vermieden (Abb.13). Damit sind unsere künst-lich hergestellten Zähne dem natürlichen Vorbild ein wesentliches Stück näherund dies danken uns unsere zufriedenen Patienten am meisten. 19

Kontaktadressen:

Dr. Jan HajtóWeinstrasse 4

80333 München, [email protected]

Ztm. Stefan Frei Frauenstrasse 11

80469 München, Deutschland

Abb.11 Die Lichtpolymerisation erfolgte für einige Sekunden von jeder Seite, um die Über-schüsse etwas anzuhärten.

Abb.12 Überschussentfernung mit einer spitzenSonde

Abb.13 Das Behandlungsergebnis bei der Kontrolle. Der dunkle Schatten oberhalb von Zahn 21 istkomplett verschwunden.

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Eine 29-jährige Patientin kam wegen ihrer verfärbten Frontzähne im Ober- undUnterkiefer in unsere Praxis. Sie wünschte sich Veneers, da die Verfärbungentrotz mehrmaliger Zahnaufhellungen nicht beseitigt werden konnten. Ein wei-teres Problem zeigte sich in dem ausgeprägten Zahnengstand beziehungsweiseden Zahnfehlstellungen, die noch vor der prothetischen Versorgung orthodon-tisch behandelt werden mussten (Abb.1 bis 3). Die Patientin wurde daher zurVorbehandlung an einen Kieferorthopäden überwiesen.

Obwohl die orthodontische Behandlung noch nicht abgeschlossen war, wurde diePatientin bereits nach sechs Monaten wieder in unserer Praxis vorstellig und drängteauf die Versorgung mit Veneers zur Verbesserung der ästhetischen Situation.

Esthetic Veneers – Minimalinvasiv mitgeringem SubstanzverlustÄsthetisch anspruchsvolle Versorgungen mit IPS Empress® Esthetic Seung-Kyu Lee, DDS, MSD, und Ha-Sung Yoo, DT, Seoul/Südkorea

Kieferorthopädisch-präprothetische Behandlungen stellen die Geduldder Patienten manchmal auf die Probe. Durch linguale Brackets und einelabiale Abformtechnik kann der Behandlungsablauf verkürzt werden.

TEAMWORK

Abb. 1 bis 3 Der ausgeprägte Zahnengstand und die

Zahnfehlstellungen der Patientin mussten vorder prothetischen Versorgung orthodontisch

behandelt werden.

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Nach intensiver Diskussion mit allen Beteiligten und Erörte-rung der technisch möglichen und medizinisch vertretbarenVorgehensweisen fanden wir schliesslich doch einen Weg,der Patientin ihren dringlichsten Wunsch zu erfüllen undsie schon während der orthodontischen Behandlung mitVeneers zu versorgen (Abb. 4 und 5).

Präparation und provisorische VersorgungDa die Patientin mit lingual retinierten Brackets orthodon-tisch behandelt wurde (Abb. 6), konnte die Abformung indiesem Fall von labial mit einem individuellen Löffel erfol-gen. Durch den labialen Löffel wurden Interferenzen mitden Brackets weitgehend vermieden (Abb. 7).

Um die funktionellen und ästhetischen Möglichkeiten ab -zuklären, wurde ein Wax-up angefertigt. Über das Wax-up wurde auf dem Modell ein Silikonschlüssel gezogen,der dann bei der Präparation der Veneers zur Orientierunghinsichtlich einer ausreichenden Reduktion herangezogenwerden konnte (Abb. 8). Die Ab bildungen 9 und 10 zeigendie Präparationen im Detail.

Abb. 4 und 5 Nach sechs Monaten Orthodontie war die Geduld der Patientin am Ende. Sie wollte definitiv versorgt werden. Die Abbildungen zeigen dieAusgangssituation.

Für gewöhnlich erfolgt die Versorgungmit Verblendschalen erst nach demAbschluss der kieferorthopädischenBehandlung.

Abb. 6 Die lingualen Brackets machten eine Präparation und Abformungvon labial möglich.

Abb. 7 Silikonabformung mit einem individuellen Löffel von labial

Abb. 8 Dimensionsvorgabedurch den Silikonschlüssel

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Zeitgleich wurde ein Kunststoffprovisorium auf Basis desWax-ups hergestellt (Abb. 11). Die Passgenauigkeit wurdemit intra oralen Unterfütterungen optimiert. Zur Befestigungder pro visorischen Veneers wurde lingual und interdentalKunststoff aufgetragen.

Anfertigung der finalen RestaurationenDa als Zahnfarbe A1.5 ermittelt worden war, entschiedenwir uns für die Leuzit-Presskeramik IPS Empress Esthetic inder Farbe ETC1, die sich besonders für helle Farben odernach Zahnaufhellungen eignet. IPS Empress Esthetic-Roh-linge zeichnen sich generell durch eine natürliche Licht-streuung aus und sorgen für einen ausgewogenen Chamä-leoneffekt. Es gibt sie in insgesamt sieben Transluzenzstufen,verteilt auf zwölf Rohlinge. Das Material wird für die Her-stellung von Einzelzahnrestaurationen (Veneers, Inlays, On -lays, Teilkronen, Front- und Seitenzahnkronen) verwendet.

Die Veneers wurden entsprechend dem vollanatomischenWax-up gepresst. Um die Mamelonstrukturen naturkon-form ausgestalten zu können, wurde das inzisale Drittel

reduziert. Zur Nachahmung der internen Charakteristikaim Bereich des inzisalen Drittels wurden IPS EmpressEsthetic Veneer-Washpasten (Modifier Sky Blue, MM yel-low-orange, MM reddish-orange, high value und weitere)aufgetragen und bei 650°C gebrannt. Danach wurdendie Veneers mit den Schichtmassen IPS Empress EstheticVeneer Incisal Opal LT, MT, HT sowie Incisal White, Orangeund weiteren überschichtet und gebrannt. Der Inzisal-bereich und die Oberflächentextur wurden angesichts desjungen Alters der Patientin ohne wesentliche Abrasionengestaltet. Nach dem Glanzbrand wurden die Oberflächen-charakteristika mit Silikonpolierern herausgearbeitet. Ab -schliessend wurden die Veneers mit Diamantpaste poliert(Abb. 12).

Schliesslich konnten die Veneers mit Variolink II Base (trans-parent) eingesetzt und lichtgehärtet werden. Das Behand-lungsergebnis ist auf den Abbildungen 13 und 14 doku-mentiert. Die Patientin war ausgesprochen zufrieden. Danacherstreckte sich die weitere orthodontische Behandlung derPatientin noch über zwölf Monate.22

Abb. 9 und 10 Die finalen Präparationen im Detail

Abb. 12 Endgültige IPS Empress Esthetic-Veneers auf dem ModellAbb. 11 Provisorische Kunststoffveneers in situ

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Follow-upDas Langzeitergebnis ist natürlich ein besonderes Anliegenjedes Behandlungsteams. Nach Abschluss der orthodonti-schen Behandlung wurden deshalb lingual befestigte Draht -retainer eingegliedert, um die neue Position der Frontzähneim Ober- und Unterkiefer zu stabilisieren. Die Abbildung 15zeigt das ästhetische Ergebnis bei einem Recall-Termin nachdrei Jahren.

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Abb. 15 Follow-up nach drei Jahren in situ

Abb. 13 Die Veneers (Zahnfarbe A1.5) in situ Abb. 14 Smile-Line von leicht lateral

Kontaktadressen:

Seung-Kyu Lee, DDS, MSDMizi-Plus Dental Clinic3F Dae-young Bldg., 837-10 Yeuksam-dongKangnam-gu, Seoul 135-080, Sü[email protected]

Ha-Sung Yoo, DTINTECH Dental Laboratory Network401 Samhwa Bldg.,131-23. Nonyun-dongKangnam-gu, Seoul 135-010, Sü[email protected]

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Ein strahlendes Lächeln dank gesunder Zähne. Tagtäglich setzen wir uns dafür ein,dieses Ziel zu erreichen. Es inspiriert uns dazu, stets nach innovativen, wirtschaft-lichen und ästhetischen Lösungen zu suchen. Für die direkte Füllungstherapie eben-so wie für die indirekte, festsitzende oder abnehmbare Versorgung. Damit Sie mithochwertigen Produkten die Menschen zum Lächeln bringen.

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