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(nicht allein) die (mediterrane) Welt steht vor Dem Schwarz Blau mediteranen Gesellschaften sind Markt und Austausch schon immer (lange) am Herzen gelegen - Allerdings Notes HPs O.G.J. & Nicht zuletzt eine/die Dimensionenfrage Schwarz gegen Blau 30.06.2008 - v2 & Rückwärtsgewandtheit und Fundamentalismus im Widerstreit mit Weltoffenheit und Lebenskunst der Tragik, des Hangs zum Unglück (Pesimismus?) - schwarzer Frauenkleidung der Tod hat seine Heimstadt, das Dunkel seinen eingestandenen Raum es geht nicht gegen die eigentümliche Tragik des Mittelmeers & viemehr um/gegen den Hass & wo Beliebigkeit Mode geworden Schwarz zur Farbe, wie es der Maler Matisse in Tanger darstellen wollte. & der Mafia & des Faschismus & des Fundamentalismus & des (etwa franzöischen) Geheimbundes & ist die Farbe einer offenen Identität & dies ist die Farbe meiner Träume.“ Joan Miró & ist ein Amalgam aus dem eigenen Rhythmus mit dem eines anderen & ist die Brücke zu allen Ufern des Mittelmeeres & ist die Bestätigung des mediterranen Lebensstiles Geld war nie der oberste Wertmaßstab Der Handel mit Dingen ist zunächst ein Handel zwischen Menschen. mediterraner Lebensstil beeinflusst Die Farbe (Farbigkeit) triumphiert über das Grau ein „Denken des Südens“ gewinnt Gestalt. &2 WWW.orientierung-mensch.de Dr. Heribert Rücker Denkmodelle mensch-bild.pdf 2 Erkenntnismöglichkeiten und Wissenschaftlichkeit (insbesondere nach Lord Ralf) 2 Kant, Immanuel Sir Karl und Co, in NANO 9.2.2004 und morgen & Meer - Karl Jaspers Schwarz gegen Blau.mmp - 30.06.2008 - Jahreiss - [email protected]

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Page 1: Schwarz gegen Blau - jahreiss-og.de fileist ein Amalgam aus dem eigenen Rhythmus mit dem eines anderen &ist die Brücke zu allen Ufern des Mittelmeeres & ist die Bestätigung des mediterranen

(nicht allein) die (mediterrane) Weltsteht vor

Dem Schwarz

Blau

mediteranen Gesellschaften sindMarkt und Austausch schon immer(lange) am Herzen gelegen -Allerdings

Notes

HPs O.G.J.

&Nicht zuletzt eine/dieDimensionenfrage

Schwarz gegen Blau30.06.2008 - v2 &

Rückwärtsgewandtheit undFundamentalismus

im Widerstreit mit

Weltoffenheit und Lebenskunst

der Tragik, des Hangs zum Unglück(Pesimismus?) - schwarzer Frauenkleidung

der Tod hat seine Heimstadt, das Dunkelseinen eingestandenen Raum

es geht nicht gegendie eigentümliche Tragik des Mittelmeers& viemehr um/gegen den Hass& wo Beliebigkeit Mode geworden

Schwarz zur Farbe, wie es der Maler Matissein Tanger darstellen wollte.& der Mafia& des Faschismus& des Fundamentalismus& des (etwa franzöischen) Geheimbundes

& ist die Farbe einer offenen Identität& dies ist die Farbe meiner Träume.“ Joan Miró

&ist ein Amalgam aus dem eigenen Rhythmusmit dem eines anderen

& ist die Brücke zu allen Ufern des Mittelmeeres

&ist die Bestätigung des mediterranenLebensstiles

Geld war nie der oberste WertmaßstabDer Handel mit Dingen ist zunächst einHandel zwischen Menschen.

mediterraner Lebensstil beeinflusstDie Farbe (Farbigkeit) triumphiertüber das Grau

ein „Denken des Südens“ gewinnt Gestalt.

&2

WWW.orientierung-mensch.de Dr.Heribert Rücker Denkmodellemensch-bild.pdf

2

Erkenntnismöglichkeitenund Wissenschaftlichkeit(insbesondere nach Lord Ralf)

2 Kant, ImmanuelSir Karl und Co, in NANO 9.2.2004 undmorgen& Meer - Karl Jaspers

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Page 2: Schwarz gegen Blau - jahreiss-og.de fileist ein Amalgam aus dem eigenen Rhythmus mit dem eines anderen &ist die Brücke zu allen Ufern des Mittelmeeres & ist die Bestätigung des mediterranen

Schwarz gegen Blaumit Anregungen der Philosophen/Denker: Thiery Fabre (Forscherund Publizist),Massimo Cacciari (ehemals Bürgermeister vonVenedig und Mitglied des Europäischen Parlaments), HeribertRücker (www.orientierung-mensch.de) et. al.

1. (nicht allein) die (mediterrane) Welt steht vor

1.1 Rückwärtsgewandtheit und Fundamentalismus1.1.11.1.2

1.2 im Widerstreit mit1.2.1

1.3 Weltoffenheit und Lebenskunst1.3.11.3.2

2. Dem Schwarz2.1 der Tragik, des Hangs zum Unglück (Pesimismus?) - schwarzer

Frauenkleidung2.1.1 der Tod hat seine Heimstadt, das Dunkel seinen eingestandenen Raum2.1.2 es geht nicht gegenü die eigentümliche Tragik des Mittelmeersü viemehr um/gegen den Hass

Seine unermessliche Zerstörungskraft ist nicht mehr so gut im Zaumgehalten wie in der Vergangenheit. #jo#[vgl. Das Attentat vom11.9.2001 in den USA; O.G.J.]#jo# Mehr als 50 Jahre nach demEnde des Zweiten Weltkrieges ist der Blick geschwächt, der Geistdes Widerstandes aufgeweicht, sodass das Schwarz wieder zu eineranziehenden Farbe geworden ist. #jo# Geben nicht die Astronomeneinem leeren Raum die Bezeichnung "Schwarzes Loch"?

ü wo Beliebigkeit Mode gewordendaran erinnern, dass das Grauen vor der Leere in der Logik derPolitik liegt. #jo# Es gibt da eine Kraft, einen Schwung, der an dieNähe des Abgrundes gemahnt und an die Notwendigkeit, sich ihm

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zu stellen, ihn eher durch den Bau von Brücken zu überwinden #jo#als ihn mit Mauern zu "sichern". #jo#[Was bekanntlich in Wahrheitgar nicht möglich ist; O.G.J.]#jo# Das Mittelmeer, Scharnierzwischen Kulturen und Zivilisationen, ist im Augenblick auchScharnier seiner eigenen Geschichte. Ein entscheidender Teilunserer Zukunft wird sich dort abspielen - und wir wollen nichtsdavon wissen, #jo# können es nicht verstehen. Doch die Gegenwarteines Unheilbaren tötet die Begeisterung für das Leben nicht. Beidesind ein nicht zu trennendes Paar. Das Schwarz ruft nach demBlau...

2.2 Schwarz zur Farbe, wie es der Maler Matisse in Tanger darstellen wollte.

2.3 der MafiaDie Macht dieser Krake hat eine ganze Reihe von Inseln undHäfen erobert. Sie hält die Fäden eines tiefen Obskurantismus#jo# im Namen ihrer einzigen dreckigen Tugend zusammen:Geld, verbunden mit Gewalt.

2.4 des Faschismusder aus Italien herausdrang mit seinen Schwarzhemden. Diese schwarzePolitik sieht ihre Farbe mehr als ein halbes Jahrhundert nach Kriegsendenicht getilgt. Ganz im Gegenteil, sie erhebt ihr Haupt und findet wiederSchwung, besonders im mediterranen Süden, der sich als neue Grenzeerkennt. Angstfantasien breiten sich fieberhaft aus. #jo# Angesichts dergegenüberliegenden nordafrikanischen Küste werden Abweisung undRückzug zu dominierenden Grundhaltungen, #jo# die von der Mehrzahlselbstverständlich akzeptiert werden.

2.4.1 Grenzen - Mauern

2.5 des Fundamentalismusauch diese Macht breitet sich aus. Die islamistischenBewegungen sind zu führenden Kräften des Protestes gegen dieörtlichen Machthaber geworden: #jo# in Algerien mit der FIS undder GIA, in der Türkei mit der Refahpartei, in Ägypten mit derGama'at Islamiya und im Libanon mit der Hisbollah.

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2.5.1 Produkte der Modernein erster Linie aufgrund einer ungezügelten Verstädterung -,aber sie sind keine Träger der Moderne. #jo# Sie werfen denschwarzen Schleier religiöser Ideologisierung über jene Kulturund Kunst, die sie für unzulässig halten. Der Mittelmeerraumals Region der Begegnung mit "dem Westen" ist in ihrenAugen nichts weiter als ein gottloses Territorium ohne diegeringste Existenzberechtigung.Böse Absichten, die von den Fundamentalisten der anderenSeite geteilt werden, von denen der Juden, [sic!] derOrthodoxen und der Katholiken, die ebenfalls in dieser Regionihren Wohnsitz haben. Wenn nur der Eine zählt, in seinergefährlichen Reinheit, #jo# kommt die Vielfalt nicht zu ihremRecht. Der Fundamentalismus fußt auf einer Vorstellung vonIdentität, die aus einer einzigen Logik hervorgeht und alleanderen Dimensionen, jede Art von Polyphonie #jo#ausschließt.

2.6 des (etwa franzöischen) Geheimbundesder nationalistischen Bewegungen, die nicht zögern, zuden Waffen zu greifen, um Meuchelmord und Attentatezu begehen. Die Jagd auf alles, was nicht dem eigenenBoden entspringt, tötet jeden Sinn für Verschiedenheitab, #jo# verbarrikadiert sich und endet in einerSackgasse ohne Wendemöglichkeit.

3. Blau3.1 ist die Farbe einer offenen Identitätdie sich mit dem Wechsel und der Fältelung der Zeitvermählt. "Die mediterrane Identität wird nicht vererbt,sondern erworben", bemerkt Predrag Matvejevi´c inseinem preisgekrönten Buch "Der Mediterran". Es ist eine

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willentliche Teilhabe, keine erzwungene Nachkommen-schaft. #jo# Identität, die sich aus den vielfältigenhistorischen Beziehungen aufbaut, aus Anleihen undWechseln, die nicht ruhen, bis sie in diesem Binnenmeermit Öffnung zur Welt #jo# eingelöst werden, "Nur überdieses Meer hinweg findet Austausch statt, das Meerverhilft dazu. Setzen Sie einen Kontinent an seine Stelle, ... nichts hätte stattgefunden. Aber seit Tausenden vonJahren wurden über diese Wasser Mord und Liebeausgetauscht, #jo# und eine spezifisch mediterraneOrdnung hat sich daraus entwickelt", hat Jean Gionoscharf beobachtet.

3.2 dies ist die Farbe meiner Träume.“ Joan Miróöffnet uns ein Fleckchen des Himmels, bietet unsererEinbildungskraft einen Durchschlupf, damit wir wieder anunsere lebensbejahende Kraft anknüpfen können. DieserTraum ist weder Trug noch Flucht aus der Wirklichkeit.#jo# Es ist ein Wachtraum, ein selbstbewusster Aufruf aneine Form von Bewusstsein, die zu lange verborgen war:die schöpferische Vorstellungskraft. Sie verbindet zweiSeiten im Menschen: Sinnlichkeit und Verstand, dasIrdische und das Himmlische, Materie und Geist #jo# undkann als eine unermessliche Metapher desMittelmeerraumes aufgefasst werden. Dort, wo dieVerbindung des Einen mit der Vielfalt entstand, dort, woder entscheidende Übergang von Wunsch zur Formstattfand, #jo# dort, wo sich die Metamorphose zwischenGeschaffenem und Ungeschaffenem erfüllte. Blau ist derPunkt, an dem sich all das sammelt.

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3.3 ist ein Amalgam aus dem eigenen Rhythmus mit dem eines anderenmischt das Beständige mit dem Beweglichen, dieErwartung mit dem Sprung. Es kann die Kriese derNostalgie und der Vergangenheit, der Antike und desÜberlieferten überwinden, in denen die Mittelmeerregionwährend vieler Jahrhunderte erschlafft ist.Rückwärtsgewandtheit ist die Versicherung derNichtigkeit, Schöpfung dagegen ein Aufruf zumNeubeginn, der weder ein einfacher Anfang ist noch eineVerleugnung seiner Herkunft. Es ist eine „Wiederkehrbergauf“, die eine Entfaltung aller Grundlagen, dasErsetzen aller Markierungen verlangt, was der Zukunft einanderes Gesicht verleiht.

3.4 ist die Brücke zu allen Ufern des Mittelmeeresdie erklärte, bestimmte, hartnäckige Absage an jene Mauern ausAngst, die unablässig rund um das Binnenmeer herum errichtetwerden. An fernen Gefilden Geschmack zu finden, dieVerschiedenheit zu kosten, davon haben die Mittelmeeranreinerintime, in Jahrhunderten ausgeprägte Erfahrung. Das ist Teilihrer Alltagskultur, ihres Lebensgefühls, das sich gerne alsLebenskunst ausgibt.

3.5 ist die Bestätigung des mediterranen LebensstilesDiese Besonderheit der Mittelmeerregion bildet einWiderstandspotenzial gegen die haltlose Globalisierung,die unsere Ess- und Bekleidungsgewohnheitenanzugleichen verspricht, die auch vor unserenHörgewohnheiten in der Musik und unseren visuellenWahrnehmungen in Filmen, Videos und Multimedia nichtHalt macht. #jo# Der „american way of life“, der global dieKonsum-Standards vorgibt, passt nicht zu uns. #jo##jo#

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Ihn zu übernehmen entspräche einer Unterwerfung#jo#c#jo# - einer Haltung, die aufgrund einerunablässigen Bilderflut erklärlich wäre, die eine neue,zeitgemäße Mythologie hervorbringt. Doch dermediterrane Lebensstil beugt #jo#c#jo# sich der neuenWeltordnung nicht. Er speist sich aus einem anderen Wer-tesystern, anderen Prioritäten.

3.5.1 beugt sich (der neuen Marktordnung, bei weitem nicht allein'amerikanischer' - vielmehr protestantischer - Prägung) derGlobalisierung - nicht unbedingt vorbehaltlos

4. mediteranen Gesellschaften sind Markt und Austausch schon immer(lange) am Herzen gelegen - Allerdings4.1 Geld war nie der oberste Wertmaßstab

4.2 Der Handel mit Dingen ist zunächst ein Handel zwischen Menschen.4.2.1 Die Ökonomie bleibt dem Menschlichen nachgeordnet.4.2.2 Arbeit ist nur ein Teil menschlicher Tätigkeit,vgl. Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral.

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ü wie man selbst in den westlichen Gesellschaften zu entdecken beginnt.4.2.3 Dazu gehört auchü das Werkü und die Tatkraft,ü das Engagementü und die Sehnsucht,ü die Alltagsästhetikü und die wahrnehmbare Ethik,ü die sich allesamt verschreibenü dem Fleisch der Weltü und dem Genuß der Dinge

ü dem sogenannten Weltlichen (O.G.J.)

4.3 mediterraner Lebensstil beeinflusst4.3.1 höchst zeitgenössische Schöpfungen der Mode4.3.2 höchst zeitgenössische Schöpfungen der Innenarchitektur4.3.3 und neue städtische Lebensformen.

4.4 Die Farbe (Farbigkeit) triumphiert über das Grau4.4.1 das Blau kann dem Schwarz zuvorkommen.

4.5 ein „Denken des Südens“ gewinnt Gestalt.4.5.1 eine mediterrane Mode ist im Kommen4.5.2 Der Süden strebt nicht danach, die Modelle des Nordens nachzuahmen.ü Er verbindet sich wieder mit sich selbst,ü entdeckt erneut seine verborgene Größeü und findet einen Teil seines Ansehens bei sich selbst.ü So ist er dabei,ü im eigenen Kielwasser zu treiben,ü eine andere Zukunft zu erfinden

ü und die Begriffe seiner eigenen Wiederkunft zur Debatte zustellen.

4.5.3 Venedigs ex. Bürgermeister Massimo Cacciari: «Nichts ist hier natürlich»

» Siehe Dokument: D:\zuHP-Venedig\Venedigs M-Cacciari.mmp

5. Notes5.1 Aspekt der Konkurenz in Ökonomie

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Konkurenz und Wettbewerb als höchstes Gut ist eher nichtmediteran - gleich gar (herrscht dort) kein entwerde die oder wir'Spiel' vor.

5.2 Heraldisches5.2.1 wappen Hohenzollern schwarz wird blau5.2.2 auch mit Elefanten und ying-yang

5.3 Ich habe nur etwas gegen Verbesserung, gegen Vervollkommenung um ihrerSelbst wiollen (als Selbstzweck).

5.4 Schwatz-weis d.h. grau PLAKAT titel pic5.4.1 Scientific Art5.4.2 Formelsammlung5.4.3 von mir - by O.G.J.5.4.4 E=mc²5.4.5 Aklpha Konstant5.4.6 a²+b²=c²5.4.7 alphabete vergfleich5.4.8 weltkugel mensch vor Mensch mit schalim+salam wort5.4.9 emblem der Hurisren und pistik

6. Nicht zuletzt eine/die Dimensionenfragewo das, gar dichotome, analytisch reduktionistische Entweder-Oder verlassen werden kann, darf, soll und gar muss, sind mehrals aussschliesslich zweiwerrtige Logiken erforderlich.

6.1 WWW.orientierung-mensch.de Dr. Heribert Rücker DenkmodelleRücker, Heribert: www.orientierung-mensch.de, Nottuln, 2002.

Zwar fürchte ich den eher optimistischen Eindruck H.R.'shinsichtlich der Befragung von Geistes- undSozialwissenschaften nach Sinn und Orientierung für (unsere)westlich modernen Gesellschaften nicht teilen zu können. Ichhabe nämlich eher den Eindruck und befüchte, dass hier bzw.

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von ihnen 'Gefälligkeitsgutachten' verlangt und Legitimierungendes bereits gewählten, politisch gewollten, überzogenenMaximierungsweges in der Nullsummenspiel-Perspektiveerwartet werden. Doch halte ich die - wohl nur hinsichtlich der Wissenschaftinsgesamt (dieser ist bekanntlich durchaus der Verzicht auf dasüberhebliche Objektivitätspostulat zugunsten derbescheideneren Intersubjektivität bekannt sowie ihr mehr alszweiwertige Logiken geläufig sind; und zumindest ausserhalbdes alltäglichen deutschen Spracherfahrungsraums vermag mandurchaus zwischen Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit zuunterscheuden) -, didaktisch sinnvoll, übertriebene Grundthesefür sehr interresant: Da sich auch für mich Wesentliches amfaktischen Verhalten westlich/abendländischer Gesellschaften(gar Kultur[en]) durchaus zutreffend als so dichotom-digitalisiert (und die zirkelschlüssige Selbstbezüglichkeit fürdas Ganze All[es] haltend) wie auf der Homepage skiziertbeschreiben lässt.Mehr noch, halte ich nicht nur die Diagnose fürberücksichtigenswürding, sondern finde, dass auch so mancheder 'therapeutischen' Anregungen noch meher Gedanken wehrtsind. Dem Projekt zur Errichtung eines Friedens-Forschunginstituts, das den westlich geprägten Humanismuszugunsten einer 'orientierung-mensch' zu modifizieren, gar zu'Überwinden', hülfe wünsche ich, trotz seines präkerenEinmaligkeitsanspruchs, all das viele Glück und Geschick, dasmir dafür erfoderlich zu sein scheint. Themenstellungen fürakademische Forschungsarbeiten mit sehr direktemAnwendungsbezug sehe ich bei weitem genug und bereits somanche der bisher gefundenen Formulierungen H.R.'s scheintmir noch etwas optimierungsfähig.

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» Siehe Dokument: C:\Wissen\Anthropologie\mensch-bild.pdf6.1.1 Es wäre wünschenswert, zu bedenken, was wir bedenken können, und

uns nicht von Konventionen vorschreiben zu lassen, was wir bedenkenkönnen und was nicht. Wage es, zu denken!

ü Doch als der Philosoph Immanuel Kant dies forderte, erlag er selbst derKonvention, das Denken müsse sich im Rahmen "der Wahrheit" bewegen.ü Das Wagnis des Denkens sollte aus der finsteren Unwahrheit

hinausführen! Doch wer hat bestimmt, woran "die Wahrheit" erkennbarist?

6.1.2 · Wenn der Selbstbezug des Menschen auf sich selbst zum logischenWiderspruch führt, kann Wissenschaft über den Menschen nichtsaussagen.

ü Dieses Anliegen passt nicht so recht ins Bild der Wissenschaft und in dieTendenz ihrer Fortentwicklung. Das spricht nicht gegen, sondern für dieAktualität des Anliegens. Weil Wissenschaft den Menschen immer mehrausschließt,Menschen wissen mehr als die Wissenschaften, diedas Werk der Menschensind.Umgekehrt wissen die Wissenschaften nichts vomMenschen. Sie sprechen inihrer Binnen-Orientierung nur über das Objekt„Mensch“.

Wissen ist nicht gleich Denken. Wissen ist einmögliches Resultat desDenkens.Das Ziel des Wissens ist die Beseitigung des Un-wissens..., des Fremden, desAnderen, des Individuums zugunsten der Erkenntnis.Aber ohne ein „Anderes außerhalb“ ist eineOrientierung nicht möglich.

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üWie ist das Fremde mit dem Wissen vereinbar?Führt Wissen zur interkulturellen Kompetenz oder imGegenteil zurSpaltung der Menschheit? Baut das Wissen Gräbenoder überbrückt es sie?Führt es zur Orientierung oder im Kreis?

..... Grundprobleme der Wissensgesellschaft, diegewöhnlich nicht thematisiert werden, weil dasWissen nichts über sich hinaus wissen kann.

ü Es gibt Denkweisen, die nicht auf Wissen ausgerichtet sind.Solche Denkwege eignen sich, um das Wissen zuorientieren. Wage zudenken! Auch eine Kritik des Wissens ist möglich;denn seine „Wahrheit“ istsystembedingt.Wie können kritische Ansätze das Wissen als relativsehen lehren?Auch die Wissenschaft von der fremden Kultur, vonder fremden Religionoder vom fremden Weltbild... Auch sie gehorcht denGesetzmäßigkeiten desWissens. Das objektive Wissen ist kein wahresVerstehen, sondern einevereinnehmende Objektivation.Aber vom Fußball ist bekannt, dass derSchiedsrichter unparteiisch sein

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sollte.Woher den „Standpunkt außerhalb“ nehmen?Wieder bietet sich jenes menschliche Denken an,das dazu verhilft, dasWissen hervorzubringen.

ü Das objektive Wissen ist kein wahres Verstehen, sondern einevereinnehmende Objektivation.ü Schildsrichter haben unparteisch zu sein - Woher den „Standpunkt

außerhalb“ nehmen?üWieder bietet sich jenes menschliche Denken an, das dazu verhilft, das

Wissen hervorzubringen.ü ein Denken, das die Realitätserkenntnis nicht ersetzt. Solches leistet das

Modell der Abbildung, das den nicht-westlichen Kulturen zugrunde liegt.ü Der Frieden beginnt im Kopf! Der Frieden beginnt im Denken! Wir

Menschen sehen mehr als unsere Objekte!Der wissenschaftliche Dialog allein führt weder zurOrientierung, noch zumFrieden. Unwissenschaftliche Alternativen gibt eszuhauf. Aber Alternativensind Konkurrenzen und weisen keinen Weg zumFrieden.Gesucht ist deshalb ein Denken, das dieRealitätserkenntnis nicht ersetzt.Solches leistet das Modell der Abbildung, das dennicht-westlichen Kulturenhttp://www.orientierung-mensch.de/3.Dimension.htm (3 von 5) [10.01.2004 20:03:04]

zugrunde liegt. Abbildungen, Spezialisierungen,Entfaltungen,Kombinationen: Die Relation von Maler undGemälde: Das ist dasGrundmodell der Kulturen in aller Welt. Doch unsereabendländische

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Kultur hat sich vom Selbstverständnis als Abbild weitentfernt, weil derBezug auf die eigene Herkunft zu logischenWidersprüchen führt. Trotzdem:Wir sehen mehr als das bildinterne Programmbeinhaltet.Menschen sind unwissenschaftlich und sich selbstnäher als derWissenschaft. Darin, ein Werkzeug der Menschenzum Leben zu sein, findetWissenschaft ihren Sinn und ihre Orientierung. Dasbedeutet, dassMenschen nicht in der wissenschaftlichen Wahrheitaufgehen...... und ganzanders denken können.

ü Das Bild stellt keinen Weg zum Original zur Verfügung. Deshalb ist dasWissen gefährlich, wenn es das Original der Abbildung vergisst.Menschen sind notwendig!ü Religionen sprechen von höheren Dimensionen als die Wissenschaften

und gelten deshalb als „unwissenschaftlich“.Aber muss sich der Maler den Gesetzen seinesGemäldes unterwerfen?Sich der Werkzeuge der Wissenschaftlichkeit zubedienen und sich dazu an höherdimensionalenZusammenhängen zu orientieren – was sprichtdagegen? Nur der Wille zur Macht.

Es sind die großen Kulturen oder Religionen, die sichdiese Gedanken schon

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seit Jahrtausenden gemacht haben. Sie bieten jeandere Wege, die denWissenschaften nicht zugänglich sein können. Aberim internationalenDialog zeigen sie ihre Auswirkungen!

ü Drei Epochen lassen sich unterscheiden:1. Im Mittelpunkt des Weltgeschehens stehenMenschen, die ihreWirklichkeit erleben (Mittelalter).2. Objektive Forschung schließt das menschlicheSubjekt, das sie betreibt,aus. Menschen finden keinen Platz in der Realität(Neuzeit).Hier stehen wir heute.3. Heute bahnt sich eine Wende an zur Perspektiveauf den objektivierendenForscher und sein Tun. Erst solcherParadigmenwechsel beinhaltet dieChance einer Orientierung der Wissensgesellschaftzum Frieden beigleichzeitiger Nutzung des wissenschaftlichenWerkzeugs.

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ü 1. Im Mittelpunkt des Weltgeschehens stehen Menschen, die ihreWirklichkeit erleben (Mittelalter).ü 2. Objektive Forschung schließt das menschliche Subjekt, das sie

betreibt, aus. Menschen finden keinen Platz in der Realität (Neuzeit).ü 3. Heute bahnt sich eine Wende an zur Perspektive auf den

objektivierenden Forscher und sein Tun. Erst solcher Paradigmenwechselbeinhaltet die Chance einer Orientierung der Wissensgesellschaft zumFrieden bei gleichzeitiger Nutzung des wissenschaftlichen Werkzeugs.

6.1.3 TheologieTheologie ist entstanden, um im römischen Horizont die Wahrheit deschristlichen Glaubens zulegitimieren.

Sie folgt damit dem aristotelischen Erkenntnisideal von dermythischen Erzählung zurWahrheit des Mythos.Der Wahrheitsbegriff aber impliziert die absolute Geltung desWiderspruchssatzes.Infolgedessen steht Theologie seit ihren Anfängen unter dem absolutenWiderspruchsverbot.Damals bildete sie eine rationale Verantwortung des biblischenGlaubens im Horizont einer mythischorientierten Gesellschaft.Die heutige Wissensgesellschaft kennt keine mythische Orientierungmehr. Sie kennt nur noch die"Realität", ein Resultat der Erkenntnis. Doch wie diese den logischenWiderspruch ausschließt, soschließt sie auch den Selbstbezug des Menschen auf sich selbst aus.Eine menschliche Reflexion auf dieeigene Herkunft und Zukunft und auf den eigenen Sinn findet folglichkeinen Platz mehr im Wissen. Siebenötigt den mythischen Horizont, zu dem das Wissen keinen Zugangweisen kann.Daraus folgt die Irrelevanz der neuzeitlichen Theologie. Die Theologiebenötigt einen neuen Ansatz.(Das ist etwas anderes als eine neue Themenstellung bei gleichemAnsatz!)

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ü TheosDas Wort "Theos" (Gott), das von "theios" (göttlich) kommt, meintanfangs ein Geschehen, in dem denMenschen die Orientierung einer menschlichen Gemeinschaftsichtbar oder deutlich wird. Ein solchesGeschehen ist "göttlich".So wie ein Bild aufgrund seiner zweidimensional angelegten Struktureine dreidimensionale Tiefe undWeite erhält bzw. eine höherdimensionale Perspektive eröffnet, sozeigt das endliche Verhalten einehöherdimensionale Orientierung an. Jeder Mensch und jedeGemeinschaft folgt einer Orientierung, dieim geschichtlichen Verhalten sichtbar wird. Auf den perspektivischenFluchtpunkt gebracht oder ineinem Wort zusammengefasst heißt diese Orientierung dann "Gott".Jede Gemeinschaft zeigt ihren Gott.Heute stehen anstelle des Wortes "göttlich" andere Bezeichnungen,etwa "spitze", "klasse", "toll", "geil",auch "göttlich"! In diesem Sinn ist der Gott der Wissenschaft dieWahrheit oder die absolute logischeWiderspruchsfreiheit. Das gilt auch für die theologischeWissenschaft.

üWas ist die Aufgabe einer Theo-logie? 255Theologie heißt seit dem Altertum sachgemäß "Sprechen über denTheos", d.h. Sprechen über dieOrientierung. Solches ist möglich und notwendig, erfordert aber einegedankliche Bewegung, die sichnicht im Horizont der gedanklichen Werke des Menschen aufhält,sondern über den ganzen Menschen,über seine Herkunft und Zukunft usw. spricht. Durch solcheSelbstreferenz entsteht ein logischerWiderspruch, wie er den Mythos kennzeichnet, der aber im Horizontder Wahrheit die Unwahrheitkennzeichnet.

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Folglich kann eine Theologie, die sich dem Horizont derWissenschaftlichkeit verschrieben hat, ihreIntention, über die Orientierung des Menschen zu sprechen, nichterfüllen. Über zweitausend Jahre hatsie versucht, diese Aufgabe trotzdem zu erfüllen.

ü Neuer Zweigü Neuer Zweigü Neuer Zweig

6.1.4 Einführung in den Themenkreisü I. Positionsbestimmung in Relation zur wissenschaftlichen Forschung

6.1.5 Aus dem Abbildungsmodell speist sich die gesamte Vorstellungswelt derReligionen. Trotz der immensen Unterschiede, die sich in den religiösenTraditionen finden, sprechen die zentralen Strukturen davon, das Lebenund seine Welt seien Abbildungen eines Anderen. Die Welt sei Abbildung.

O.G.J.: Die Behauptung meiner qualialen Erfahrungdazu und darüber( gar -hinaus) müsste ausdrücken,dass mindestens bewusstgewordene und sogarwechselseitige Interaktion, dieses als Abbildung (oder'ich') bezichenbaren Seins/Bewusstseins, mit mehr -oder sogar etwas Anderem - als dem SELBST möglichund tatsächlich ist.

6.1.6 Modelleü Das Modell der Abbildung... dass jedes Thema auf die Objektebene zu stehenkommt, als eigne dem Menschen als Subjekt einePosition, die schlechthin über allem erhaben sei.... [diese] Perspektive impliziert einewissenschaftsbegründende Relation, die nichtzugleich Gegenstand der objektiven Erkenntnis seinkann....

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Betrachten wir den Menschen als „Maler“ und dieWissenschaft als „Bild“, dann ist Aufschluss zuerwarten über diewissenschaftsbegründende Beziehung zwischendem Menschen und seinerWissenschaft. Dieses für die ganze folgendeDiskussion grundlegende Modellfindet sich seit altershehr in vielen Kulturen und wirdhier nicht erfunden,sondern systematisch entdeckt und entfaltet: DerMensch gestaltet als Künstleroder Handwerker seine Welt, ganz so wie der Malerein Bild....

ü Der ApfelEs gibt Menschen, die halten dies für einen Apfel -und beißen trotzdem nichthinein. Sie sehen einen saftigen Apfel, wo nur eingedrucktes Bild vorliegt.

Obwohl wir wissen, dass das Original ganz andereDimensionen besitzt als das Abbild, sind wir dennochgewohnt, den Umgang mit Originalen durchAbbildungen zu ersetzen. Wir halten die Bilderweltfür die „Realität“. Wir lassenuns von ihr vorschreiben, was „Realität“ und was fürdie Orientierung unseres

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menschlichen Lebens von Bedeutung sei, obwohl wirdie Abbildungen selber [aber keineswegs immer reinindividuell; O.G.J.] herstellen!

Ein zentrales Beispiel dafür ist die wissenschaftlicheAbbildung unsererLebenswelt in Gestalt von Formeln undGesetzmäßigkeiten, die allesamt unseremmenschlichen Verstehen gehorchen. SolcheAbbildungen schreiben uns vor, waswirklich und was Phantasie sei....Unsere Theorien nennen wir „Realität“, - aber denabgebildeten „Apfel“ essen wir trotzdem nicht. Wirsuchen in den von uns selbsthergestellten Abbildungen allgemeine auch für unsselbst geltende Strukturen undwundern uns oftmals, wenn die in solchen Vorgabengesuchte Orientierung einChaos in der Welt-Gesellschaft nicht vermeiden hilft.... dass wir unseren Werken gegenüber stehen unddass unser SELBST nicht unser eigenes Werk ist....Es ist unser menschliches Bewusstsein oder ein ihmzugrundeliegendes SELBST, das stets [wenigstensaber in der Regel; O.G.J.] außerhalb unserer Werkebleibt wie der Maler vor bzw. gegenüber seinerStaffelei.

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Als Resultat unseres Abbildens entsteht eine„Äußerung“, ein Bild oder ein Satz,ein Tanz oder einfach der Mensch neben mir, so wieich ihn kenne.

ü Reduktion der DimensionenMeistens unterscheidet unsere Sprache nichtzwischen „Bild“ und „Abbildung“.Aber trotzdem ist der Unterschied zwischen demVorgang des Abbildens unddem fertigen Bild fundamental. Da ist zunächst dieDifferenz zwischen demMaler und dem Bild oder zwischen dem Töpfer unddem Topf, - eine Relation, die nicht symmetrischoder umkehrbar ist. Der Topf schaut nicht auf denTöpferwie der Töpfer auf den Topf.Eine Abbildung stellt eine höherdimensionaleWirklichkeit inniederdimensionaler Gestalt dar. In solcherReduktion der Dimensionen bestehtder Sinn der Abbildung, ...Die Absicht des Abbildens besteht jeweils darin, dasFlüchtige,Komplexe und Unbegreifliche des Lebensfestzuhalten, entweder zur Erinnerung,zur Erkenntnis, zur Dokumentation, als Vorbild oderzwecks Analyse undExperiment usw. oder - wie in jeder Sprache - zurKommunikation.

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Betrachten wir eine Abbildung als eine Relation vonzwei mehrdimensionalenRäumen verschiedener Dimensionenanzahl, dann istfür die jeweils höhereDimensionalität des Abgebildeten auch (oft in naiverWeise) das Wort„Wirklichkeit“ gebräuchlich, so dass sich einePolarität von Wirklichkeit undniederdimensionalem Bild ergibt.

ü SpezialisierungDie Reduktion der Dimensionen, die eine Abbildungvon einer Kopieunterscheidet, bildet eine Form von Spezialisierung,welche Dimensionenvernachlässigt, um sich wenigen Dimensionen inspezieller Weise zu widmen:einer der interessantesten Aspekte einer Abbildung.Bei der Spezialisierung handelt es sich um einen intausenderlei Gestaltauftretenden Prozess, der für Vielfalt sorgt, indem eraus dem Ganzen besondereTeile mit neuen Fähigkeiten hervorgehen lässt bzw.auf einem vorgegebenenFundament eine oder mehrere Möglichkeitenentfaltet. Die Spezialisierung lässtandere Möglichkeiten ungenutzt, um wenigeMöglichkeiten zu ergreifen. Durch

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Nichtachtung von Möglichkeiten kann der Ausbauweniger speziellerMöglichkeiten mit um so mehr Intensitätvorangetrieben werden. Das durch dasFundament charakterisierte Ganze wirdentsprechend in spezieller Richtung fortgebildet,wobei die spezielle Fähigkeit weiterhin auf derunspezialisiertenBasis aufruht, die auch anders ausbaufähig gewesenwäre und möglicherweiseauch ganz andere geschichtliche Spezialisierungenerlaubt hat....ebenso durch einen Mangel gegenüberanderen speziellen Fähigkeiten, die auf dergemeinsamen Basis hätten genutztwerden können. Sie bleiben unverändert dasFundament, ohne das dieSpezialisierung nicht bestehen kann, das ihr abernicht zur Verfügung steht.Ein „Baum der Spezialisierung“ kann verdeutlichen,... Nicht der Zweig trägt die Wurzel, sondern dieWurzel den Zweig.Spezialisierung als Verzicht auf Möglichkeitenzugunsten eines Ausbaus wenigerGrundlagen führt vom Höherdimensionalen zumNiederdimensionalen, so dassdas Spezialisierteste am wenigsten Dimensionenbesitzt.

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Möglicherweise erscheint eine umgekehrteBetrachtung näherliegend, weil demEinfachsten die meisten Möglichkeiten offen zustehen scheinen. Wird nicht einHaus aus Steinen gebaut?Bei näherem Hinsehen jedoch wird deutlich, dass esder Mensch ist, der ... zusammenbaut, während sichnoch keinSteinhaufen aus eigenen Stücken auch nur zu einerWand zusammengefügt hat [selbst und gerade inmagischen Vorstellungen nicht; O.G.J.].Nur die jeweils höchste Dimension verfügt über diefreie Kombination derniederen Dimensionen. Aus ihrer Warte lassen sichbeispielsweise Steine zuHäusern kombinieren oder Striche zu Gemälden.Dabei erfüllen die niederenDimensionen spezielle höherdimensionale Zweckegemäß ihrer jeweiligenSpezialisierung. Wie sie ihre Ziele realisieren,

ü Spezialisierung als Verzicht auf Möglichkeiten zugunsten eines Ausbausweniger Grundlagen führt vom Höherdimensionalen zumNiederdimensionalen, so dass das Spezialisierteste am wenigstenDimensionen besitzt.O.G.J.: Was bekanntlich mit dem makro-evolutionärenGedanken einer nicht-teleologischen Entwicklung vomeinfachen hin zum Komplexeren konfligiert. "Nur diejeweils höchste Dimension verfügt über die freieKombination derniederen Dimensionen."

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ü Die Sprache...Sie ist zwar eine der für unser Leben bedeutsamstenAbbildungen, aber nicht die einzige. Ihr parallelliegen die anderen Wege menschlicher Äußerungen,die alle ebenfalls abbilden....in der „westlichen“ Kultur ein einzigartigeswissenschaftlichesGebäude errichtet wurde....Wirklichkeit bietet offensichtlich auch ohne Spracheeinen Lebensraum.Trotzdem ist es allein die Sprache, die unserebegriffliche Welt aufbaut und derenErkenntnis im Sinn einer angeblich „wirklichenRealität“ ermöglicht. Es ist erstdie sprachliche und d.h. die durch dengeschichtlichen Menschen erstellteAbbildung der Wirklichkeit, welche dem Menschendie Möglichkeit eröffnet,über „wirklich und unwirklich“ zu entscheiden....Verschiedene Sprachen prägen deshalbverschiedene Welten....Was der Mensch wahrnimmt, geht dem Ausdruckdurch seine Werke auch dann voran, wenn es nuraufgrund der Ausdrucksweisen (d.h. der Bilder:

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Sprache, Mimik, Verhalten, Hoffnung usw.) bewusstwird und so der Beschreibung zur Verfügung steht....Sprachen sind für uns Menschen, obwohl nicht dieWirklichkeit selbst, so doch eine Weise ihrerThematisierung. Was mittels Sprache abgebildetwird, kommt als öffentliches Zeugnis einer unsvorangehenden Wirklichkeit und mithin unseresUrsprungs vor....Sprache setzt präsent, sie präsentiert. Ihre Art derAbbildung lässt sichnicht als Repräsentation fassen, weil sie ein Anderespräsent setzt und nicht Bekanntes kopiert, vertrittoder kombiniert und verarbeitet (konstruiert).Letzteresvermag Sprache dann an zweiter Stelle, wenn ersteinmal ein selbständigesbegriffliches Gewebe gegeben ist.

Beim Umsatz der - selbst schon partiellen -Wahrnehmung in Sprache erhältmithin ein Filter Einfluss auf das Weltbild, der vonSprachstruktur zuSprachstruktur differiert, so dass die entstehendesprachliche Welt - die allein derReflexion zur Verfügung steht - eine Interpretationgenannt werden muss.Wenn wir fragen, wer oder was die Wirklichkeit sei,dann sind alle Antworten

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den Strukturen von Sprache unvermeidlichunterworfen und folglich ebensokontextuell wie diese. Wenn Sprache Abbild ist, dannist Alles Abbild. D.h., dieWelt ist eine in je kontextueller Weisemenschengestaltige Abbildung.Wie sich die Reduktion der Dimensionen von einerKopie unterscheidet, sounterscheidet sich auch die begriffliche Interpretationder Wirklichkeit von einerÄquivalenzrelation. Das Werk der Sprache ist keinekopierte, keine „zweiteWirklichkeit“, sondern eine Abbildung mittelsReduktion der Dimensionen. Das,worauf unsere Sinne reagieren, und das, was dannim Konzept des Verstehens alsInterpretation begrifflich wird, ist nicht einfach„dasselbe“.Das beinhaltet die Notwendigkeit, „Wirklichkeit“ und„Welt“ begrifflich zuunterscheiden. Sprache stellt in die Welt, ohne dasswir deshalb das Recht habenzu sagen, Sprache erbaue die Wirklichkeit. Sprachebildet vielmehr Wirklichkeitab, so dass sich als Resultat, d.h. als Bild, die Weltergibt.

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üWirklichkeit bietet offensichtlich auch ohne Sprache einen Lebensraum.Trotzdem ist es allein die Sprache, die unsere begriffliche Welt aufbautund deren Erkenntnis im Sinn einer angeblich „wirklichen Realität“ermöglicht.d.h. die durch den geschichtlichen Menschen erstellteAbbildung der Wirklichkeit, welche dem Menschendie Möglichkeit eröffnet,über „wirklich und unwirklich“ zu entscheiden.

üWas der Mensch wahrnimmt, geht dem Ausdruck durch seine Werke auchdann voran, wenn es nur aufgrund der Ausdrucksweisen (d.h. der Bilder:Sprache, Mimik, Verhalten, Hoffnung usw.) bewusst wird und so derBeschreibung zur Verfügung steht.ü Sprachen sind für uns Menschen, obwohl nicht die Wirklichkeit selbst, so

doch eine Weise ihrer Thematisierung. Was mittels Sprache abgebildetwird, kommt als öffentliches Zeugnis einer uns vorangehendenWirklichkeit und mithin unseres Ursprungs vor.ü Ihre Art der Abbildung lässt sich nicht als Repräsentation fassen, weil sie

ein Anderes präsent setzt und nicht Bekanntes kopiert, vertritt oderkombiniert und verarbeitet (konstruiert).ü Letzteres vermag Sprache dann an zweiter Stelle, wenn erst einmal ein

selbständiges begriffliches Gewebe gegeben ist.ü Verschiedene Sprachen prägen ... verschiedene Welten.ü Beim Umsatz der - selbst schon partiellen - Wahrnehmung in Sprache

erhält mithin ein Filter Einfluss auf das Weltbild, der von Sprachstrukturzu Sprachstruktur differiertso dass die entstehende sprachliche Welt - die alleinderReflexion zur Verfügung steht - eine Interpretationgenannt werden muss.

üWenn Sprache Abbild ist, dann ist Alles Abbild.D.h., die Welt ist eine in jekontextueller Weise menschengestaltigeAbbildung. Wie sich die Reduktion derDimensionen von einer Kopie unterscheidet,

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so unterscheidet sich auch die begrifflicheInterpretation der Wirklichkeit von einerÄquivalenzrelation. Das Werk der Spracheist keine kopierte, keine „zweite Wirklichkeit“,sondern eine Abbildung mittels Reduktion derDimensionen. Das, worauf unsere Sinnereagieren, und das, was dann im Konzeptdes Verstehens als Interpretation begrifflichwird, ist nicht einfach „dasselbe“.

ü Das beinhaltet die Notwendigkeit, „Wirklichkeit“ und „Welt“ begrifflich zuunterscheiden.ü Sprache stellt in die Welt, ohne dass wir deshalb das Recht haben zu

sagen, Sprache erbaue die Wirklichkeit. Wü Sprache bildet vielmehr Wirklichkeit ab, so dass sich als Resultat, d.h. als

Bild, die Welt ergibt.ü Der Mensch als KünstlerIm Mittelpunkt ... steht ... der sich in irgendeiner Weiseäußernde Mensch. EineAbbildung kommt nicht ohne den Menschenzustande, weil der Mensch alsKünstler nicht der Dimensionalität des Bildesangehört, sondern einer höherenDimensionalitätsstufe, genauer der Stufe derabgebildeten „Wirklichkeit“ (bzw.einer darüber liegenden).Wer abbildet, „sieht“ aus einer dem Bild nichtmöglichen Perspektive; das Bildselbst ist [jedenfalls dafür (immerhin meistens);O.G.J.] blind....

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Das niederdimensionale Bildjedoch hat (als Spezialisierung) nicht alleKoordinaten zur Verfügung, um dasGanze der „Wirklichkeit“ zu fassen. ...Für mehr Dimensionensteht es nicht offen; das beinhaltet der Begriff derSpezialisierung. Die Ebeneumfasst zwei Dimensionen; mehr ist in ihr nicht zufinden, [allerdings lassen sich Spuren/Auswirkungen'höherer Dimensionen' als paradoxe Phänomezweidimensionaler Art, die es eigentlich nicht gebendürfte - wie das Anwachsen und Verschwieden einesKreises, als der das 'Durchfallen einer Kugel'erschiene - beobachten; O.G.J. ] genau wie derdreidimensionale Körper keine vierte Dimensionkennt usw.Da „Verstehen“ ein Einordnen in die eigenen Fächerdarstellt, kann einezweidimensionale Welt keine dreidimensionale„verstehen“,...Hatsich der Mensch erst einmal computergerechtabgebildet, dann versteht derComputer einzig und allein diesesniederdimensionale Bild, das der Mensch vonsich machen lässt bzw. dem Computer eingibt.Darüber hinaus bleibt der„wirkliche“ Mensch dem Computer unzugänglich.

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Ebenso stellt auch die Sprache eineniederdimensionale Abbildung dar. Und sieist ebenso wenig wie der Computer fähig, selbst zudenken oder sich mit einerSprache auszutauschen, die sich inkompatiblerElemente bedient. Wie das Bildnicht sehen kann, so kann die Sprache nichtsprechen. Sie ist einVerständigungsmittel des Menschen, - ähnlich wieder Computer.

ü Da „Verstehen“ ein Einordnen in die eigenen Fächer darstellt, kann einezweidimensionale Welt keine dreidimensionale „verstehen“,ü Das niederdimensionale Bild jedoch hat (als Spezialisierung) nicht alle

Koordinaten zur Verfügung, um das Ganze der „Wirklichkeit“ zu fassen.ü Hat sich der Mensch erst einmal computergerecht abgebildet, dann

versteht der Computer einzig und allein dieses niederdimensionale Bild,das der Mensch von sich machen lässt bzw. dem Computer eingibt.Darüber hinaus bleibt der „wirkliche“ Mensch dem Computerunzugänglich.ü Das Problem der Selbstbezüglichkeit...DasDenkwerkzeug des Menschen, das der Menschselbst hervorgebracht hat, wirdauf den Menschen angewendet. Das endlicheWerkzeug wird dazu genutzt, überdie Endlichkeit des Menschen, aller Menschen undder gesamten Weltnachzudenken, über Wahrnehmen, Denken undVerstehen....

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Das Denken richtet sich auf sich selbst zurück, eswird selbstrekursiv.Was geschieht beim Selbstbezug?...Das Geschöpf ist nicht Herr über seinen Schöpfer;es kannsich nicht einmal selbst hervorbringen. Wo derumgekehrte Eindruck entsteht,... da hat die beschriebene Abbildung bereitsstattgefunden: Das Produkt verarbeitet eineproduktgerechte Abbildung desUrhebers, nicht diesen selbst in seiner „wirklichen“menschlichenDimensionalität.Der Topf, der seinem Töpfer gleichkäme, müsstezumindest „über sich selbst“stehen. Das wäre ein logischer Widerspruch: DerSelbstbezug ist nicht möglich.Trotzdem gehört ein tiefes Bewusstsein zumMenschen hinzu, das ihn nachseinem Urheber, nach seinem „Töpfer“ fragen lässt -ein Bild, das sich in denReligionen öfter findet und an die Tätigkeit desKünstlers anknüpft.In der Erinnerung an den lügenden Kreter desEuboulides von Milet (4.Jh.v.Chr.)ist deutlich, dass das Nachdenken ... als Problemerkannt wurde. Vielmehr ist die Traditionabendländischer Philosophie in wesentlicher Weiseaus dem Dilemma des

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logischen Widerspruchs hervorgewachsen:...VonAristoteles (384-322 v. Chr.) bis hin zu AN.Whitehead (1861-1947) und zu B.Russels (1872-1970) Antinonien findet sich immerwieder die Warnung vor demSelbstbezug, der zum logischen Widerspruch führe.Um zur Wahrheitvorzustoßen, müsse er vermieden werden. Doch bisheute war die Anstrengungvergeblich, der Aporie der Selbstbezüglichkeit desDenkens Herr zu werden.Man versucht deshalb, den entstehendenWiderspruch ... zuverschieben, dass er nicht stört, bzw. die Logik soabzuändern, dass er nichtauftritt. Die diesbezüglich meist beschrittenen Wegesind A. Tsarskis(1901-1983) Unterscheidung von Sprachebenen, B.Russels Typentheorie bzw.allgemein die Konstruktion von Metatheorien oderMetasprachen. Schon dieMetaphysik stellt eine solche Theorie dar.Kennzeichnend für den Umgang mit der Antinomieist jedenfalls die pragmatische Vermeidung, weil sich- da dieAntinomie trotz wahrer Prämissen und korrekterLogik entsteht - kein Fehlerzeigt, der zu korrigieren wäre.

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Bei diesen in die abendländische Philosophieeinführenden Gedankengängenmeint „Selbstbezüglichkeit“ den Bezug auf sichselbst als auf ein Ganzes undnicht den Bezug auf einen Teil seiner selbst. DerUnterschied ist fundamental,weil die Zusammenarbeit der Teile untereinander -wie etwa die Wahrnehmungdes Blutkreislaufes - keineswegs ein Selbstbezug istund deshalb keine logischeAporie heraufbeschwört.Der Mensch kann über sein Denken oder seineWerke nachdenken; ein Arzt kannseine eigenen Zähne flicken. Ebenso auch kann ineiner Bibliothek ein Buch überdas Bibliothekswesen stehen oder können wir aufdem hier beschrittenen Weg aufdas menschliche Wissen reflektieren. Unmöglichdagegen ist, dass sich - mit demLügenbaron von Münchhausen gesprochen - derMensch am eigenen Schopf ausdem Morast zieht.... kennen Natur und Technik in allen ihrenBereichen auchRückkopplungen in großer Anzahl. DochRückkopplungen erfüllen nicht dieSachlage, die hier als Selbstreferenz angesprochenwird. Die vielfältigen in Naturund Technik zu findenden Rückkopplungen, die oftganz neue Möglichkeiten

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eröffnen, beziehen sich nicht auf sich selbst, sondernstellen Interaktionen vonTeilen dar. Was außer beim Menschen nichtgegeben zu sein scheint, ist einsteuerndes Selbstbewusstsein des Ganzen bzw.eine steuernde Dimensionalität„außerhalb“ des Ganzen.Doch auch der Mensch kann sich nicht selbst zuseinen Werken zählen. Er istoffensichtlich ebenfalls auf eine höherdimensionaleSteuerung angewiesen wiejedes andere endliche Phänomen auch. Wenn erden Selbstbezug versucht,scheitert sein Werk am logischen Widerspruch.Religiöse Traditionen ziehen daraus dieKonsequenz: Den sterblichen Menschenvon seiner Sterblichkeit heilen oder den Menschenund seine Welt erschaffen:Das entzieht sich der Fähigkeit des Menschen undbleibt eine Aufgabe des„Schöpfergottes“, einer universalen „Energie“, des„Nichts“ usw. Vieleverschiedene Bezeichnungen gibt es für denKünstler, als dessen Werk sich derMensch versteht.Jegliches Wissen vom menschlichen Wissen bleibtinfolgedessen selbst einmenschliches Wissen. Ein übermenschlichesWissen entzieht sich. Trotzdem

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kann die Unmöglichkeit widerspruchsfreierSelbstreferenz den selbstbezüglichenGedanken als aufgetauchten Gedanken nichtungeschehen machen. EinWiderspruch kann nicht jegliches Denken, sondernnur ein widerspruchsfreiesletztes Verstehen verhindern.

ü O.G.J: Doch argumentiert der Tanach nicht ohne Grund, dass dasVerhältnisch Schöpfer vs. Mensch übder das zwischen Töpfer und Ton(das ja ebenfals durchaus biblisch - 'prophetisch' - ist) hinausgehtrespekttive sich davon unterscheidet. der Mensch schneintim Unterschied zum Tontopf etwas von den Dimensionendes Schöpfers erkennen/erahnen oder was auch immer zukönnen. Suche FUNDAMENTUM SRK argumente inGenesiskommentaren. Suche hebräischen Bibelteil(Propheten - adjektivisch).

ü Das Geschöpf ist nicht Herr über seinen Schöpfer; es kann sich nichteinmal selbst hervorbringen. Wo der umgekehrte Eindruck entsteht,ü Die Leistung der Augen... spätestensseit der Erfindung der Perspektive in der Malereispreche auch die Ebene überden Raum. Und spricht nicht ein Bild schon immerüber eine höhereDimensionalität?...Die

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Farbmoleküle haben mit dem Apfel nur wenig zu tun,so wenig wie der Lehm,aus dem der Topf geformt wurde, mit dem Töpfer.Es sind vielmehr die Augendes Malers, die die Anordnung bunter Moleküle aufdem Papier als einen Apfellesen. Es ist der Betrachter des Bildes, der einesaftige Frucht sieht, wo doch nurLinien vorhanden sind.Entsprechend der Leistung der Augen (bzw. desphysiologischen Sehapparates)kommen Abbildungen nur aufgrund der Leistung desmenschlichen Bewusstseinszustande....Steht an erster Stelle derVorgang der Abbildung durch den Menschen, sosteht an zweiter Stelle derVorgang der Wahrnehmung ebenfalls durch einenMenschen. Dazwischenbefindet sich das Bild: eine niederdimensionaleAnordnung

ü Einwand Perspektive in zweidimensionaler Darstellung ist möglichü Die PerspektiveDamit das Auge Wirklichkeit erkenne, ist vor allemdie Perspektive vonWichtigkeit....

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Dann kann das Bild seine Orientierungdemonstrieren,auch ohne den Fluchtpunkt in seinem Rahmen zuenthalten....so dass dieser Punkt denvielen Bildpunkten als Orientierung dient, ihnen Sinnund Aufgabe gibt....Ein Bild muss aber keineswegs eine solcheOrientierung besitzen, die über dieDimensionalität des Bildes hinausweist...bei Foto oder Video, nichtvorhanden. Das Bild selbst stellt die Voraussetzungder Möglichkeit dar, es alsAbbildung von „Wirklichkeit“ zu erkennen,...Aber allein der menschlicheSehapparat liest eine dritte Dimension, einen Raum,eine orientierte Ordnung....Es ist eine Kunst, ein Werk so zugestalten, dass es dreidimensional wird oderüberhaupt höhere Dimensionensprechen lässt, die Orientierung schenken....die in die Irre führen, weil sie uns über diePerspektive im Unklaren lassen, was

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manche Zeichnungen des Künstlers M.C. Escher inmeisterlicher Weisevorführen.Offensichtlich sieht das Auge auch (nehmenSinnesorgane wahr), was derrationalen „Zensur“ nicht genehm ist....Etwas wahrzunehmen, das nicht etwa eine„unmögliche Figur“ ist, sondern eine mögliche Figur,der durch unseren Verstandabgesprochen wird, ein real existierendes Dingdarzustellen!Ob mit oder ohne Perspektive: In derzweidimensionalen Logik des Bildes istjede Linienführung möglich, - in unbegrenztenVariationen....Zahllose Bilder können das Gleiche zeigen, auchwenn sie verschieden sind.Diesen Begriff des Gleichen werden wir an andererStelle wieder aufnehmenmüssen, weil er in der Orientierung der Menschenfremder Kulturen eine zentraleStellung einnimmt.

ü Das Bild hat keine Augen...Umgekehrt ließe sich die Sicht vom Bild auf denKünstler thematisieren, d.h. aus

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der niederen Dimensionalität auf die höhere. ImAbschnitt über dieSelbstbezüglichkeit wurde festgestellt, dass solchesHinausgreifen über sichselbst unmöglich ist. Dennoch müssen wir auf diesesThema zurückkommen.Was geschieht nämlich, wenn die niedereDimensionalität einer höherenbegegnet? Mit solchen Zusammentreffen ist ja zurechnen....Die Wortfindung des Schriftstellers reduziert„Wirklichkeit“ auf die Ebene der Begrifflichkeit.Deutlich ist auch und noch einmal, dass die Differenzoder die Defizient in derjeweiligen Dimensionalität des Bildes nicht sichtbarwerden kann. Die Differenzzwischen Bild und Wirklichkeit lässt sich nicht im Bildeinfangen....die Differenz zwischen Begriff und Wirklichkeit nichtauf der Ebene derbetrachteten Begrifflichkeit geklärt werden. Insofernverschwindet das „Mehr“spurlos, ohne Warnung, ohne stellvertretendeAnzeige. Im Gegenteil beweist diezweifelnde Suche nach einer Differenz imgegebenen Horizont dieVollständigkeit der Abbildung, da kein Restaufzuspüren ist.

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Das lässt sich auch wie folgt formulieren: Die Logikdes Bildes enthält keinenHinweis darauf, dass es sich um ein Abbild handelt.Auch eine minutiöse Analysedes Bildes mittels solcher Instrumente, die derDimensionalität des Bildesangehören, vermag das Bild nicht als Abbild zuerweisen.

ü Die Sichtweise des MenschenEs gilt das Bild vom Prozeß der Abbildung zuunterscheiden, um zu bemerken,dass zwei verschiedene Themen vorliegen, die beideeine Überlegung wert sind.Erst das Abbilden durch den Maler lässt das Bildentstehen - und umgekehrt lässterst das Betrachten des Bildes durch...Erst wenn wir es lesen, machen wir darausmöglicherweise einlebendiges Geschehen, in dem Menschen sovorkommen, wie sie ursprünglichoder ähnlich der Abbildung Pate gestanden haben.Wir nehmen eine besonderePosition ein, die uns zum Abbilden und Verstehenbefähigt,...Der menschliche Blick ist etwas dem Bild selbstFremdes oder Anderes, zu dem

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das Bild keinen Zugang kennt.... Es istnicht das Bild selbst, das „sich erschließt“, sonderndas Bild wird auf der Basis höherer Dimensionalitäterschlossen.Typischerweise hält die moderne Gesellschaft nurdas Bild für wertvoll, währenddas Abbilden als Herstellungsprozess gilt, der mit derFertigstellung des Werkesuninteressant wird....Es fehlt der Vorgangdes Abbildens, weshalb das Live-Konzert immermehr ist als das Abspielen derCD....Dieses Andere begegnet dem Menschen seitErwachendes menschlichen Bewusstseins in der Gewissheit,sterben zu müssen - einemAnderen ausgeliefert zu sein, das ihn nicht nur indiese Welt gesetzt hat, sondernihm auch ein Ende aufzwingt. Es handelt sich umdas fundamentale Datummenschlichen Selbstbewusstseins.... stellt eine Polarität herzwischen allem Sterblichen und einem Anderen, dasewig dem Sterben ebenso

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wie dem Leben gegenübersteht und das Ganzeveranlasst....Jede Antwort auf die Frage nach dem Anderengehört nun wieder indie Menge von allem Endlichen, so dass Alles alsAbbildung von einem Anderenzu verstehen ist. Das Andere kommt als Alles vor.Das Einzigartige des Menschen besteht folglichdarin, dass er Alles, und d.h. auchsein endliches ‚Ich‘, als Abbild weiß. Infolgedessensteht er zugleich über allem,während sein ganzes ‚Ich‘ (alles, was er ist) dochendlich ist. Das unterscheidetden Menschen von seinem endlichen ‚Ich‘, dassdieses ein Abbild von seinemüberendlichen ‚SELBST‘ (Seele) ist. Das ‚Ich‘ istAbbild des ‚SELBST‘. DasEndlich-Sein ist Abbild-Sein....Sichtweise: Erstens steht der Mensch über allem,...Zweitens ist die Dimensionalität des Menschen dieEndlichkeit,...Der Mensch kann das Andere nur endlichvergegenwärtigen. Ihm steht nur die Sichtweise desBildes zur Verfügung.

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Zusammengefasst also lebt der Mensch mit ...Endliche, ... Der Mensch kannüber sein eigenes endliches ‚Ich‘ sprechen, wennauch nur mit endlicher Stimme.Er kennt dieses ‚Ich‘ als Abbild seines SELBST undAlles als Abbild einesAnderen.Infolge der Endlichkeit seiner Sprache gelten dieendlichen Gesetzmäßigkeitender Selbstreferenz: Wenn der Mensch über sichselbst oder über alles spricht, trittein logischer Widerspruch auf. Das ist hier bereitsgeschehen: Als Bild besitzt derMensch das Bewusstsein des Malers. Diese Aporielässt sich nicht ausschalten,...Es istdieser logische Widerspruch, der die Ordnung desrationalen Weltbildes stört undder es Künstlern immer wieder erlaubt, ihr Werk vorder Vereinnahmung durchdas menschliche Begreifen entzogen zu wissen.Kunst legitimiert sich in derStörung der Ordnung, weil jede Ordnung, die in sichselbst ruht, orientierungslosbleibt....auf seine Weise, dass wirSelbstbespiegelung betreiben, die ein Selbstbildnisvom Selbstbildnis vom

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Selbstbildnis ... malt und dabei den eigenen Werkennicht entkommt. Erkonfrontiert mit der unausweichlichen Erkenntnis,dass wir selbst Bilder sind, dienicht über sich selbst verfügen können, sondernangewiesen sind auf einen„Maler“. Selbstreferenz führt so gesehen nicht zumZirkel, sondern zum Anderen.Sehr im Unterschied zu dem in der „westlichen“Kultur gewohnten distanzierten Überblick desSubjekts über alle Objekte ist also zu unterscheiden:Der Menschhat keine Einsicht über die Endlichkeit hinaus, der erselbst angehört. Wenn erüber alles, über das All, über den Menschen oderüber sich selbst spricht, sprichter in der universalen und unhintergehbarenGemeinschaft endlichen Lebens überdieses und deshalb in widersprüchlicherSelbstbezüglichkeit. Trotz desBewusstseins um seine eigene Endlichkeit steht ihmnicht die Schöpferpositionüber sich selbst zu. „Homo faber“ ist der Mensch nurüber seine eigenenHervorbringungen: Dann nimmt er die Sichtweisedes Malers gegenüber seinenBildern ein und kann auf dieser Ebene inwiderspruchsfreier Kommunikation undmit Verstand schalten und walten, um zu überleben.

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ü Abbild eines Anderen... Wirklichkeit ist ein Anderes in bezug auf das Bild.Der Begriff des Anderen ist nicht im Bildunterzubringen, sondern insofern anders, als er imBild nicht verortbar ist.Vom Blick des Malers ist der Blick einer anderenPerson, die das Bild betrachtet,verschieden, weil die Wirklichkeit nicht vorwegbekannt, sondern allein im Bildvermittelt ist. Anderes wird durch ein Bild präsentgesetzt....Modellvorstellung ... Alles sei eine Abbildung vomAnderen. ... so bildet das Allseinen Ursprung ab. In der Bibel wie in vielenanderen Zeugnissen menschlicherReligiosität wird das Andere deshalb auch „Schöpfer“genannt; die „Schöpfung“zeigt uns den „Schöpfer“ wie das Bild das Original....Trotz der immensen Unterschiede, die sich in denreligiösenTraditionen finden, sprechen die zentralenStrukturen davon, das Leben und seineWelt seien Abbildungen eines Anderen. Die Welt seiAbbildung....die Begrifflichkeit selbst abzielen, die als Abbild zuverstehen ist und

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nicht etwa über die Reflexion auf Abbildung erhabenist. Die Dimensionalität unserer begrifflichen Welt istgegenüber der Wirklichkeit „reduziert“... .wird jede Begrifflichkeit immer nur als Abbild zunehmensein, von dem das Original zu unterscheiden ist.Beispielsweise ist der Begriff„Zeit“ als im Kontext menschlicher Begrifflichkeitstehende Abbildung zuverstehen und von der dem Menschenvorangehenden Wirklichkeit zuunterscheiden. - Oder der Begriff „Gott“ ist alsmenschengemachte Abbildung zuverstehen, als Abbildung einer Wirklichkeit, die demMenschen vorangehend vondem menschlichen Werk des Gottesbegriffs zuunterscheiden ist....die sogenannteWirklichkeit stehe dem Menschen in„übergeschichtlicher“ Weise zur Verfügung,so dass die Differenz analysiert werden könnte odersollte. Aber der Unterschied,ob der Mensch der Zeit oder ob die Zeit demMenschen nachgeordnet, - ob derMensch einem Gottesbegriff oder ob derGottesbegriff dem Menschennachgeordnet wird, ist groß und trennt Kulturen undMenschen.

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...

ü Der Sinn eines BildesDie Frage nach dem Sinn einer Abbildung kann nurvom Menschen gestelltwerden. .... ist kein dem Horizont des Bildeszugehöriger Begriff in der Lage, den Vorgang derAbbildung bzw. der Herkunft des Bildesnachzuvollziehen, zu rechtfertigen oder die Gestaltdes Bildes zu korrigieren. Im Horizont des Bildeskann immer nur dieRelation verschiedener Bilddetails zueinanderthematisch werden. So ... „Sinn“ meintdann - so benutzt - die Kompatibilität mit denbildinternen Ordnungsstrukturen.Aber der oben genannte Sinn der Abbildung wirddabei nicht thematisch.

ü Das Funtionieren des Systemsü Ein StrukturschemaDie Unmöglichkeit, im Horizont einer Dimension dienächst höhere Dimensionaufbauen bzw. verstehen zu können, eröffnet weitereprinzipielle Einsichten:Wenn nach der Herkunft der jeweiligen Welt gefragtwird, kann eine Antwort imgegebenen Horizont nicht auf die nächst höhereDimension verweisen. Sie kannvielmehr einzig und allein die Grundlagen ihrereigenen Welt freilegen, ihren

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Horizont, ihre „ontologische“ Basis oder ihretranszendentalen Strukturen; siemuss „reduktiv“ oder „metaphysisch“ „hinter“ diegegebene Welt greifen, ohnedass sie ihre eigene Dimensionalität verlassenkönnte.Wenn also in Flachland ... Sie könnte eine absolute„Flachheit“ benennen, die durch jede Fläche inFlachland repräsentiert wird usw.Aber die Idee einer Dreidimensionalität würde ihrWahrheitsverständnis sprengenund folglich als falsch gelten müssen....Der Hinweg führt aus derhöheren Dimensionalität als Prozeß einerSpezialisierung in eine niedereDimensionalität. Umgekehrt aber führt der Rückwegaus der niederenDimensionalität nicht hinaus, sondern nur zu einerniederdimensionalenVorstellung der eigenen Herkunft. Der Rückwegkann nicht dorthin führen, woder Hinweg seinen Ausgang nahm. Der Rückweg ist - in der Hinweg-Perspektivebetrachtet - gar kein Rückweg, weil er nicht an denAusgangspunkt...Alle erkannten Wurzeln sind nicht die Wurzeln desErkennens....

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WerErkenntniswurzeln der Optik der Erkenntnisunterwirft, erhält als Resultat einenErkenntnisgegenstand, aber nie letzte Wurzeln desErkennens. Die gesamteWissenschaft beschreibt die Wirklichkeit als ihrenmöglichen Gegenstand, nichtjedoch als Voraussetzung der wissenschaftlichenVergegenständlichung....Es bedarf einer höheren Dimension, um dieBegrenztheit oderGeschlossenheit der niederen Dimensionalitätfeststellen zu können....Die höhere Dimensionalität kann von der niederennur in derenniederdimensionalem Horizont verstanden werden.Oder die niedereDimension ist für die höhere nur in ihrer ihr eigenen -aber nichtreflektierten - Beschränktheit offen. Was die niedereWelt „versteht“, ist alsonichts anderes als ein ihr selbst eingeschriebenesEreignis....Der „Aufstieg“ von der niederen in die höhereDimensionalität wäre ein„Rückweg“ zurück zur eigenen Herkunft und istdeshalb nicht möglich. Sein

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Versuch widerspräche der Voraussetzung einerSpezialisierung....

ü Die These...von der im interkulturellen Dialoggewöhnlich in Erwägung gezogenen ineffektivenPrämisse Abstand zu nehmen,die fragliche Relativität stütze sich auf eineParallelanordnung mit anderenHorizonten, die dann ohne gegenseitigesVerständnis wären....dieMeinung, andere Kulturen lebten in einem anderenVerständnishorizont,notwendigerweise eine Unmöglichkeit derKommunikation zwischen denverschiedenen Horizonten, so dass die Verteidigungder Individualität desFremden einen Keil in die Menschheit triebe und die... die ... Gleichheit der Menschen in Frage gestelltwürde....Wenn der Wahrheithorizont eine unendliche Flächebeleuchtet, dann kann in derTat eine „andere Wahrheit“ nur eine andereBildfläche meinen. Zwei unbegrenzte

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Flächen aber müssen zwei parallele Flächen sein,zwischen denen kein Kontaktbestehen kann....Der Annahme, die Kultur „nebenan“ besitze einen„nebengeordneten“, einen„parallelen“ Horizont des Denkens, wird hier durchdas Schachtelverhältniszwischen verschiedendimensionalen Räumen eineklare Absage erteilt. Das„abendländische“ Konzept liegt nicht parallel zuanderen geistigen Horizonten,sondern realisiert sich als Spezialisierung in einemhöherdimensionalenDenkraum und hat selbst die Möglichkeit, weiterenoch spezialisiertere Sprachenaus sich hervorzubringen....Das „abendländische“ bzw. „westliche“Wirklichkeitsverständnis ist dasspezielle Produkt einer unter Randbedingungenentstandenen Interpretationeiner höherdimensionalen menschlichen Denkweiseund deshalb vor dieserrelativ.

ü ablehnend, die fragliche Relativität stütze sich auf eine Parallelanordnungmit anderen Horizonten, die dann ohne gegenseitiges Verständnis wären.die Meinung also, andere Kulturen lebten in einemanderen Verständnishorizont,

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notwendigerweise eine Unmöglichkeit derKommunikation zwischen denverschiedenen Horizonten, so dass die Verteidigungder Individualität desFremden einen Keil in die Menschheit triebe und die... die ... Gleichheit der Menschen in Frage gestelltwürde.

üWenn der Wahrheithorizont eine unendliche Fläche beleuchtet, dann kannin der Tat eine „andere Wahrheit“ nur eine andere Bildfläche meinen. Zweiunbegrenzte Flächen aber müssen zwei parallele Flächen sein, zwischendenen kein Kontakt bestehen kann.ü Der Annahme, die Kultur „nebenan“ besitze einen „nebengeordneten“,

einen „parallelen“ Horizont des Denkens, wird hier durch dasSchachtelverhältnis zwischen verschiedendimensionalen Räumen eineklare Absage erteilt.ü Das „abendländische“ Konzept liegt nicht parallel zu anderen geistigen

Horizonten, sondern realisiert sich als Spezialisierung in einemhöherdimensionalen DenkraumDas „abendländische“ bzw. „westliche“Wirklichkeitsverständnis ist dasspezielle Produkt einer unter Randbedingungenentstandenen Interpretationeiner höherdimensionalen menschlichen Denkweiseund deshalb vor dieserrelativ.

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ü und hat selbst die Möglichkeit, weitere noch spezialisiertere Sprachen aussich hervorzubringen.ü Die abendländische Geistesgeschichte kennt die Unmöglichkeit des

Aufstiegs als die Unmöglichkeit, dem Sein mit dem Denken zu entkommenü steht keine „höhere“ Dimension zur Verfügung als diejenige des Denkens

selbst.ü Die Reflexion kann sich nicht „archimedisch“ „von außen“ betrachten.Vielmehr ist jede Behauptung, das Seinsdenken seirelativ, sinnlos, weil sie selbstdie Basis ihrer möglichen Relevanz relativiert.

ü Sie erzeugt Chaos, weil sie die transzendentalen Strukturen des Denkensrelativiert.ü Die geforderte Vermittlung des höherdimensionalen Denkens in den

Horizont objektiver Wissenschaftlichkeit hinein ist nicht verlustfreidurchführbar, weil eine solche Vermittlung voraussetzt, was unmöglichist: den „Aufstieg“ bzw. den „Rückweg“. Gleichwohl wird sie überall dortrealisiert, wo eine „wahrheitsgemäße“ Interpretation stattfindet.Sie entfremdet dabei das fremdeIndividuum, die fremde Welt höhererDimensionalität, indem sie diese dereigenen Dimensionalität angleicht und ihr auf dieseWeise die Fremdheit nimmt.

ü Ist unser Denken für Vertreter fremder Kulturen durch „Abstieg“nachvollziehbar, dann stellt sich die Frage nach der Ausgangsbasis des„Abstiegs“,ü in der universalen menschlichen Erfahrung der Endlichkeit, im Wissen um

das Sterbens-Müssen und die Abhängigkeit von einem Anderen, in derdiesbezüglichen Verstehensbarriere und Sprachlosigkeit gegeben.ü Der Aufstieg...Die abendländische Geistesgeschichte kennt dieUnmöglichkeit des Aufstiegs als die Unmöglichkeit,dem Sein mit dem Denken

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zu entkommen oder die transzendentalen Strukturenzu relativieren. EinzelneArgumente lauten:...steht keine „höhere“ Dimension zur Verfügung alsdiejenige des Denkens selbst.Die Reflexion kann sich nicht „archimedisch“ „vonaußen“ betrachten.Vielmehr ist jede Behauptung, das Seinsdenken seirelativ, sinnlos, weil sie selbstdie Basis ihrer möglichen Relevanz relativiert. Sie istunwahr, weil sie einemanderen Wahrheitsverständnis als der Wahrheit desSeins folgt.Sie erzeugtChaos, weil sie die transzendentalen Strukturen desDenkens relativiert. Sie stehtsomit dem Dialog im Wege, weil sie ihm seineVerständigungsbasis nimmt....ist auf die fundamentalenVerständnisschwierigkeiten in derBegegnung mit fremden Kulturen zu verweisen, dieseit den Griechen bis in dieGegenwart hinein zu beobachten sind....Die geforderte Vermittlung des höherdimensionalenDenkens in den Horizontobjektiver Wissenschaftlichkeit hinein ist nichtverlustfrei durchführbar, weil eine

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solche Vermittlung voraussetzt, was unmöglich ist:den „Aufstieg“ bzw. den„Rückweg“. Gleichwohl wird sie überall dort realisiert,wo eine„wahrheitsgemäße“ Interpretation stattfindet. Sieentfremdet dabei das fremdeIndividuum, die fremde Welt höhererDimensionalität, indem sie diese dereigenen Dimensionalität angleicht und ihr auf dieseWeise die Fremdheit nimmt.

ü Der Abstieg...Die grundsätzliche Fähigkeit und Flexibilität derfremden Kulturen zurÜbernahme des „westlichen“ Denkens, die durch dierasante Überschwemmungder Erde durch die westliche Kultur belegt wird, lässtsich als Indiz dafür lesen,dass es sich beim westlichen Weltbild um eineSpezialisierung handelt,...Ist unser Denken für Vertreter fremder Kulturendurch „Abstieg“nachvollziehbar, dann stellt sich die Frage nach derAusgangsbasis des„Abstiegs“,...Beides ist in der universalen menschlichen Erfahrungder Endlichkeit, im Wissen

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um das Sterbens-Müssen und die Abhängigkeit voneinem Anderen, in derdiesbezüglichen Verstehensbarriere undSprachlosigkeit gegeben.

ü Schlußfolgerung 49...die These die Unendlichkeit der Offenheit unseresWirklichkeitsverständnisses sei bloß der Binnensichteines geschlossenenDenksystems zu verdanken. Auf der Basis dieserformalen Prämisse lässt sichdann von einer Relativität „der Wahrheit“ sprechen.

Das beinhaltet näherhin:

Im Horizont unseres Denksystems lässt sich keinegrundsätzlicheBeschränktheit seiner Wirklichkeitsoffenheitfeststellen, vielmehr lässt sichihre Unendlichkeit nachweisen.1.

Es bedarf der höheren Dimensionalität religiöserKulturen (der religiösenHermeneutik), um die Begrenztheit oderGeschlossenheit des westlichenSeinshorizontes zu behaupten.

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Eine menschliche Gemeinschaft über dieUnterschiede der Kulturen hinwegist also nicht auf der Ebene der Wissenschaftlichkeitaufzubauen, sondernallein im Horizont höherdimensionaler „Religiosität“oder des sogenannten„Mythos“.6.

Jedem, dem der Friede auf Erden ein Anliegen ist,ist folglich ein Wegbereitet. Wer die Wissenschaftlichkeit jedoch alsVoraussetzung verlangt,wird das Ziel nicht erreichen, weil er nicht denMenschen, sondern einspezielles Werk - die objektive Erkenntnis und damitdie Macht - in denMittelpunkt stellt.7.....

...

ü die Unendlichkeit der Offenheit unseres (jeweiligen insbesondere aberwestlichen)) Wirklichkeitsverständnisses sei bloß der Binnensicht einesgeschlossenen Denksystems zu verdanken.ist nur hermeneutisch - über Pistik/Mythos - zubegründbar:

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Es bedarf der höheren Dimensionalität religiöserKulturen (der religiösenHermeneutik), um die Begrenztheit oderGeschlossenheit des westlichenSeinshorizontes zu behaupten.

ü Im Horizont unseres Denksystems lässt sich keine grundsätzlicheBeschränktheit seiner Wirklichkeitsoffenheit feststellen, vielmehr lässtsich ihre Unendlichkeit nachweisen.ü Eine menschliche Gemeinschaft über die Unterschiede der Kulturen

hinweg ist also nicht auf der Ebene der Wissenschaftlichkeit aufzubauen,sondern allein im Horizont höherdimensionaler „Religiosität“ oder dessogenannten „Mythos“.ü Neuer Zweigü Neuer Zweigü Neuer Zweigü Neuer ZweigüWer die Wissenschaftlichkeit jedoch als Voraussetzung verlangt, wird das

Ziel nicht erreichen,weil er nicht den Menschen,sondern ein spezielles Werk - die objektiveErkenntnis und damit die Macht - in denMittelpunkt stellt.

ü Bilder der Wirklichkeit - WeltbilderWeil „Weltbilder im Kopf entstehen“, hat auchwissenschaftliche Erkenntnis nurrelativen Charakter.Der Terminus „Weltbild“ unterstreicht dieBildhaftigkeit unserer Aussagen über die Welt. ...Entgegen der gewohnten Unterscheidung vonsubjektiver Meinung und objektiver Realität werden„Weltbilder“ nicht durch eine wissenschaftlich

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erkannte „Welt“ abgelöst. ... dass das „Original“grundsätzlich nicht anders erkannt werden kann alsim Sinn einer Abbildung, die der Mensch erstellt ...Allerdings steht die Erwartung dahinter, diegegenseitige Ablösung und Ergänzung derWeltbilder führe zu stets getreueren Bildern undwerde so eines Tages der Wahrheit sehr nahekommen. Noch ist eine „Weltformel“ nicht gefunden,...

üWissenschaftstheoretiker weisen auf den Abbildungscharakter derWissenschaft gern mittels einer Parabel von Fischern hin,die mit dem Netz fischen und bei derBegutachtung ihrer Beute feststellen: Alle Fische imSee sind größer als fünfZentimeter. Offensichtlich wirkt sich dasangewendete Instrumentarium, nämlichdas Netz mit seiner bestimmten Maschengröße, aufdas Wissen über dieLebewesen im See aus. Die Folgerung ist klar: DieMethodik der Forschung hatunmittelbaren Einfluss auf das Resultat derErkenntnis.Da die Weltbilder menschlich sind, sind sie auchbegrenzt wie dieser: Dasberühmteste diesbezügliche Beispiel stammt aus derQuantenphysik und hat dienaturwissenschaftliche Diskussion des zwanzigstenJahrhunderts entscheidendmitbestimmt: Je nach Versuchsanordnung erscheintdas Licht entweder als Welle

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oder aber als Teilchenstrahl. Die Aussagen derbeiden Bilder können in unseremgewohnten Weltbild nicht zugleich Platzbeanspruchen. Sie ergeben keinewiderspruchsfreie Einheit.... - wie der Physiker Niels Bohr - die Notwendigkeiteines neuenWeltbildes postulieren, eine Wirklichkeit „hinter“ denBildern?

üWidersprüchliche Wirklichkeit [buddas: Blinder und der Elefant]Die Möglichkeit widersprüchlicherWirklichkeitswahrnehmung stellt ein höchstbeachtenswertes Phänomen dar, mit dem öfter zurechnen ist. Wirklichkeit bleibtauf solche Weise unbestimmt, obwohl wir ganzbestimmte Bilder sehen. Was wirsehen, hängt von uns ab, und unsere Wahrnehmungeröffnet uns keine Macht [sic!, wohl aber einenEinfluss auf; O.G.J.]über „die Wirklichkeit“....was denn gemeint sein soll, wennWahrnehmungen widersprüchlich seien. Unserekulturelle Erziehung sagt uns insolchem Fall, es sei von Irrtum oder Verwirrung dieRede. Dem widerspricht

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schon Buddha in seinem bekannten Gleichnis vonden Blinden und demElefanten, das er in Benares erzählt haben soll: DenBlinden begegnetWirklichkeit durch die Wahrnehmung ihrer Tastsinne,indem sie einen Elefantenbetasten. Was sie ertasten, ist für sie die Welt,obwohl sich die Welten nichtzusammenreimen. Es macht keinen Sinn zu sagen,die Säule (das Bein) stelle dieWirklichkeit nur dar. Denn dann erhebt man denAnspruch, darüber zu stehenund die wahre Bedeutung von der unwahren trennenzu können. Vielmehr ist dieSäule die Wirklichkeit in jener dem Blindenbegegnenden Weise.

ü seinDas Verb „sein“ bezieht sich hier auf das, was unsunsere Wahrnehmung übereine ansonsten fremd bleibende Wirklichkeit sagt. Eskann durchaus einbewusstes „für uns“ beinhalten, lässt aber keinen„Blick dahinter“ zu. Einenanderen Zugang zur Wirklichkeit haben wir alle nicht.Wir alle sind die Blindendes Gleichnisses.

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üWahrnehmungWahrnehmung kennt keinen Mechanismus, dereinen Widerspruch derWahrnehmungen untereinander verhindern würde.Das jeweilige „Ist“ beinhaltetdie endliche Wahrnehmung bzw. die Zweiwertigkeitim Sinne der für deneinzelnen Bewusstseinseindruck konstitutivenAlternative „ist oder ist nicht“, [sic! wobei es drittes -nicht-entscheibarkeit egeben mag]aber nicht den Ausschluss des logischenWiderspruchs

ü Necker-WürfelDer weithin bekannte „Necker-Würfel“ lehrt zunächstdie Möglichkeit, dasseinander widersprechende Ansichten beide „rechthaben“, weil „in Wirklichkeit“weder die eine, noch die andere Darstellunggegeben ist, sondern ein weißes BlattPapier mit einer bestimmten Anordnung vonDruckerschwärze..... hat seine Ursache bei unsMenschen. Trotzdem lässt sich festhalten, dass auchdie Anordnung derFarbmoleküle Einfluss auf die Vorstellungen inunseren Köpfen nimmt.Wir stehen also einem Anderen gegenüber, das aufuns Einfluss hat. Wie wir es

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sehen, hängt trotzdem nicht nur von ihm ab, sondernauch von uns!...Von unshängt also nicht das Andere ab, wohl aber, was wirvon ihm wahrnehmen.

ü Abbildung und Wahrheit S.6ü Neuer Zweigü Neuer ZweigüModelle begrenzter Unendlichkeitü Neuer Zweigü Neuer Zweigü Das Planetarium der Wissenschaftü Neuer Zweigü Neuer Zweigü Die Unvollständigkeit der Realitätü Gödel: Die Unvollständigkeit des SystemsIn Reaktion auf die durch fortschreitendeFormalisierung in der Mathematikerreichten Erfolge und veranlasst durch die in derMengenlehre aufgrund vonSelbstrekursivität aufgetretenen Aporien will derMathematiker K. Gödel mitseinem Unvollständigkeitstheorem im Jahr 1931beweisen, dass in jedemwiderspruchsfreien System (bestimmter Komplexität)Aussagen möglich sind, diein ihm nicht bewiesen werden können,,,,

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Gödel weiß, dass das System widerspruchsfrei ist.Das System aber kann nichtbeweisen, widerspruchsfrei zu sein. Dass dasSystem dies nicht kann, das beweistGödel. Was das System nicht beweisen kann, dasweiß Gödel - und nicht dasSystem....Genau bei dieser selbstrekursiven Frage, welche daseigene Ganze zum Objekterhebt, zeigt sich die Beweisfähigkeit des Systemsals unvollständig. Über dasSystem als ein Ganzes kann aber sehr wohl derMathematiker K. Gödel befinden.Diese Unterscheidung zweier Ebenen erweist sichals konstitutiv.

ü Die Widerspruchsfreiheit objektiver RealitätDas absolute Widerspruchsverbot bedeutet dieAbsolutheit des Seins. ImSeinshorizont entworfen enthält das abendländischeDenken in seinen gelungenenEntwürfen und Erkenntnissen ausschließlichwiderspruchsfreie Relationen....wie diedurch Selbstbezug verursachten, sind zwar (noch)nicht zu eliminieren, lassensich aber aus dem Reflexionsfeld hinausschieben.Entsprechende Verfahren, z.B.

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Metaphysik, Dialektik, Typentheorie oderMetasprachenpyramiden, stehen zurVerfügung und schaffen die Zuversicht, jede Theorie,die heute nochUnklarheiten enthält, werde morgen durch einehöherrangige widerspruchsfreieTheorie ersetzt bzw. ausgedrückt werden können.Die gesamte Forschung istsystematisch darauf angelegt, logischeWidersprüche auszuschalten, denn das istnichts anderes als das Schaffen von „Wissen“ bzw.„Verstehen“. Derfundamentale Optimismus der Wissenschaftlerberuht auf dem „Glauben“ an eineletzte Widerspruchsfreiheit von Realität, d.h. aufihrem Vertrauen in dieWahrheit.Im Interesse an der Wahrheit bzw. im Bemühen umWiderspruchsfreiheit gilt es den Mythos zuüberwinden....Die Frage, ob Gödels Beweis auf das Denken desAbendlandes in irgendeinerWeise übertragbar sei, gehört zu den schwierigstenund zugleich relevantestenProblemen im interkulturellen Lernprozess und lässtsich sicher nicht von einerbestimmten Teildisziplin aus beantworten.Gödels Beweis handelt von Widerspruchsfreiheit,nicht von Wahrheit. Das muss

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unterschieden werden, weil Widerspruchsfreiheitinterkulturell Sinn ergibt,während der abendländische Wahrheitsbegriff mitder speziellen Prägung desWestens zu tun hat. Offensichtlich lässt sich derWahrheitsbegriff nämlich nichtauf das System absoluter Widerspruchsfreiheitanwenden, denn er beinhaltet dieAbsolutheit dieses Systems, kennt also keinenStandpunkt außerhalb. Andersverhält es sich mit der absolutenWiderspruchsfreiheit, die sich durch Streichungder Absolutheit sehr wohl relativieren lässt. Eineüblicherweise beachteteWiderspruchsfreiheit mit Akzeptanz von genaubestimmbaren Ausnahmen istnicht nur denkbar, sondern mühelos als Horizontfremder Kulturen nachweisbar.In deren Horizont also müsste der geeigneteStandpunkt für eine Übertragung desGödel‘schen Beweises auf das System absoluterWiderspruchsfreiheit liegen.K. Gödel steht in der kulturellen Tradition desAbendlandes,...Aber strenge Mathematik zu treiben hat noch niegeheißen, diemetaphysische Verabsolutierung desWiderspruchsverbots zu benötigen;

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ausreichend ist vielmehr die Geltung innerhalb dermathematischen Strukturen.Von den Anfängen der Mathematik in Ägypten undBabylonien bis hin zur Zeitdes Aristoteles hat es eine Verabsolutierung desWiderspruchsverbots ohnehinnicht gegeben, weder implizit noch als expliziteLehre. Das Gödel‘sche Theoremberuht nicht auf dem System absolutenWiderspruchsverbots, sondern auf der logischenBasisstruktur, die auch da von elementarerBedeutung ist, wo dasabendländische Denken als Verabsolutierungkritisiert wird, wie in vielenfremden Kulturen.Dieser Sachverhalt hat zur Folge, dass dasGödel‘sche Unvollständigkeitstheoremauch auf das System absoluter WiderspruchsfreiheitAnwendung finden kann. Esfußt auf der gemeinsamen hermeneutischen Basis,auf der sich dieses Systemdurch Spezialisierung verselbständigt.Entsprechend greift auch das mathematische Idealeines „formalen Systems“ (G.Frege), dessen „Autonomie“ durch Gödel widerlegtwird, die alte Idee desAristoteles auf, alle Erkenntnis von ersten Prinzipienabzuleiten. So wie Gödelklar abgegrenzte formale Systems als ganze vonaußen betrachtet, so lässt sich

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auch das - auf der aristotelischen Metaphysikgründende - System absoluterWiderspruchsfreiheit als ganzes von außenbetrachten und dem Gödel‘schenTheorem unterwerfen.

ü Zusammenfassend lässt sich festhalten: S. 67... lässt sich auch außerhalb des Systems stehen,das auf absolute Widerspruchsfreiheit gegründet ist.Absolute Widerspruchsfreiheit schließt ein System,das widerspruchsfrei ist. Folglich ist die demGödel‘schen UnvollständigkeitstheoremzugrundeliegendeVoraussetzung gegeben.Ist im begrifflichen Denken das System desverabsolutierten Widerspruchsverbotskonstruiert, dann liegt ein System vor, dem derBeweis Gödels gilt. Wenn jedeswiderspruchsfreie System unvollständig ist, dann istauch das Systemwissenschaftlicher Wirklichkeitsdarstellung„unvollständig“,... Doch die Voraussetzungslage ist im System eineandere als außerhalb. Innerhalb gilt als „ganzeWirklichkeit“, was außerhalb als System absoluterWiderspruchsfreiheitanzusehen ist. Vom Standpunkt außerhalb lässt sichalso der Gödel‘sche Beweisdurchaus auf das System anwenden, weilWirklichkeit jetzt mehr umfasst; auf die

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ganze - jetzt umfassendere - Wirklichkeit lässt sichder Gödelsatz nichtanwenden.... Die den Kulturen geläufige und durchaus evidenteThese, die von derUnmöglichkeit eines Rückweges vom Speziellen zumUmfassenden, vomComputer zum Menschen spricht, lässt sich mitGödelsUnvollständigkeitstheorem als bewiesen betrachten.... Es kann sich nicht selbst hervorbringen.Derselben Thematik begegnen wir beimPhänomen der Selbstrekursivität, die wegen deslogischen Widerspruchs, den sieheraufbeschwört, im wissenschaftlichen Denken als„verboten“ gilt...So ist es ein Unterschied, ob eine wissenschaftlicheMethode ihren eigenen Gesetzen folgt, ober ob einWissenschaftler ein System methodisch nutzt, umvonaußerhalb orientierte Wege zu gehen. Wird derUnterschied zugunsten einerEinordnung des Wissenschaftlers in denWissenschaftshorizont vernachlässigt,dann entsteht die „westliche“ Gesellschaft.Ihrem Geist zufolge müsste man das durch Herrn K.Gödel untersuchte Systemfür universal halten, obwohl Herr Gödel ihmgegenübersteht. Man müsste sich

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diesem System selbst unterordnen und denaußenstehenden Herrn Gödel für eineFata Morgana ausgeben....

6.1.7 "Geisteswissenschaftliche Beiträge":ü Der Mensch und die Wahrheitü Vom Benennen zum Verstehenü Systematische Transfigurationen

6.1.8 Religion und Theologie:ü Orientierung durch die großen Religionenü Götter sind die Orientierung der Menschenü Theologie und Dogma

6.1.9 Anthropologie:ü Saul und die Harfe Davidsü Sprache als Abbild

Metapher und Wirklichkeit. Überdie Wahrheit des Redens von Gott und vom Menschen]

ü I. Zur Kontextualität der Spracheü II. Was ist eine Abbildung?"Abbildung" meint eine Darstellung eines Originals ineiner diesem gegenüberniederen Dimensionalität,...Aufgrund des bei derAbbildung geübten fundamentalen Verzichtes inbezug auf dieDimensionenanzahl ist es einem Bild umgekehrtunmöglich, das Original aus sichhervorzubringen.

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ü III. Der Selbstbezug menschlichen

.. aus guten Gründen realisieren sich Sprachen inunverzichtbarer Weise im Horizont vonWiderspruchsfreiheit. Aber es findensich auch Ausnahmen von diesem logischenFundament, ...

Der Gedanke, der Mensch sei Abbildung seinerSeele, ist so alt wie dieMenschheit. Er enthält den logischen Widerspruch,muss auf eine Verifikationverzichten und ist deshalb nicht wissenschaftlich.Aber er eröffnet dem Menscheneine Orientierung, die sich aus der widerspruchsfreiaufgebauten menschlichenBegrifflichkeit und Erkenntnis so wenig herleitenlässt, wie die Orientierungeines Schiffes aus dem Fähnchen auf seinem Bug....

ü IV. Objektive Spracheü V. Die Leere einer nützlichen Sprache

...der modernen Sprachwelt, die zwar für partielle ZieleOrientierungen setzt, aber nicht ihren Urheber, denMenschen, orientieren kann.

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Ist nämlich der Mensch sein eigener Maler, dannverfügt er über keineOrientierung für sich selbst, was sich katastrophalauf das eigene und dasWohlergehen der Gesellschaft auswirkt.Am Diskurs oder seiner widerspruchsfreien Wahrheitorientiert, wird dasEndlichkeitsbewusstsein gegen eine Machtposeeingetauscht, die sich durch ihrenWahrheitsbegriff legitimiert. Zugunsten einesMenschenbildes, das der Menschselbst gemalt hat und prinzipiell zu verstehen fähigist, gerät der Mensch selbstaus dem Blick. Er kommt in seinem Gemälde sowenig vor wie der Maler inseinem Selbstbildnis....

ü VI. Ein UmdenkenKeine Logik treibt von sich aus die Frage nachVorsprachlichem hervor; keinBild findet von sich aus einen Anlass, nach derDimensionalität des Künstlers zufragen. Jeder Schritt in die Gegenrichtung derSpezialisierung muss scheitern.Allein der Mensch versucht im Abbilden festzuhaltenoder findet im Bild wieder,was er in der Perspektive des Künstlers 'weiß': DieWirklichkeit ist kein Raum

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neben der bekannten Welt, so dass es ein Hin undHer gäbe, sondern derLebensraum, in dem und von dem die Menschenihre Welt als Abbild gestalten.Aus dem Abbild ist die Wirklichkeit nicht herzuleiten....Unsere Kultur lehrt generell, Bilder oder Datennebeneinander wie auf derLeinwand des Malers oder wie auf dem Bildschirmdes Computers anzuordnen:Alles lässt sich in der Ebene darstellen, verarbeiten,verstehen. Jedes Fremdemuss nur in die Verstehensebene geholt werden, umseine Wahrheit offenzulegen.Deswegen gilt ein Fremdes entweder als noch nichtanalysiert, oder alsunmöglich, weil die Bildfläche unendlich ist und somitalles zu beinhaltenbeansprucht bzw. keine andere Ebene kennt.Folglich kann unsere Kultur nichteinmal in der Begegnung mit Anderem oderFremdem den Menschenwiederfinden....DemNebeneinander übergeordnet tritt die Abbildung inden Vordergrund: eineRelation der Spezialisierung oder der Schachtelung.Folglich sollten wir

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unterscheiden zwischen Sprache und Logik alsInstrumente des Menscheneinerseits und anderseits der Art und Weise, inwelcher der Mensch mit beidenumgeht. Und da wir darüber sprechen können,führen wir ein Sprechen vor, dassich dem Horizont absoluter Wahrheit nicht einfügenlässt, - ohne dass esdeswegen in den Papierkorb gehört.Diese Einsicht steht sehr im Widerspruch zumobjektiven Denken, welchesangesichts der Mehrdeutigkeit und desÜberschusses eines Bildes über die begrifflicherfassbare Ebene hinaus von derErscheinungsweise eines GanzAnderen sprechen lässt, dadurch die Zustimmungder Religionen einheimst undim selben Atemzug die Absolutheit desWahrheitshorizontes bekräftigt. Zwar giltdieses Andere als nicht greifbar, aber jede Redeaußerhalb des Horizontes derWahrheit als unwahr. Das Andere hat mit demUnwahren nichts zu tun; es bildetvielmehr die Basis der Wahrheit. Ihm entsprichtentweder ein Schweigen, oderdie Durchsetzung der Wahrheit gegen alles, was sichder Widerspruchsfreiheitnicht fügt: auch gegen die subjektive Meinung.Solcher Verweis auf einen Ganz

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Anderen ist nur die andere Seite dermetaphysischen Münze eines kulturellenUniversalismus und Egozentrismus,...jede Äußerung ist abbildendeSprache. Das Abbilden haben alle Sprachengemeinsam, - mit der einenAusnahme der objektiven Sprache, die aufgrund derVerabsolutierung desWiderspruchsverbots ein geschlossenes Systemaufbaut. Unsere Überlegungengehen näherhin auf die dafür verantwortlichenGründe ein und versuchendadurch, für "Sprache als Abbild" wieder einVerständnis zu eröffnen und einUmdenken anzuregen. Dem dient unsereSprachregelung:Jede Sprache filtert aus der Wirklichkeit ihre Weltheraus. Die demWahrheitshorizont einbeschriebene Welt ist dieRealität. Aus der Realität führtkein Weg zurück in die anderen Welten; aus denWelten geht kein Weg in dieWirklichkeit. In den Welten lässt sich leben undsprechen, obwohl die Realität sienicht wahrhaben kann.

ü Keine Logik treibt von sich aus die Frage nach Vorsprachlichem hervorkein

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Bild findet von sich aus einen Anlass, nach derDimensionalität des Künstlers zufragen.

ü Allein der Mensch versucht im Abbilden festzuhalten oder findet im Bildwieder, was er in der Perspektive des Künstlers 'weiß':ü Die Wirklichkeit ist kein Raum neben der bekannten Welt, so dass es ein

Hin und Her gäbe, sondern der Lebensraum, in dem und von dem dieMenschen ihre Welt als Abbild gestalten.ü Aus dem Abbild ist die Wirklichkeit nicht herzuleiten.ü Unsere Kultur lehrt generell, Bilder oder Daten nebeneinander wie auf der

Leinwand des Malers oder wie auf dem Bildschirm des Computersanzuordnen: Alles lässt sich in der Ebene darstellen,ü Jedes Fremde muss nur in die Verstehensebene geholt werden, um seine

Wahrheit offenzulegen.Deswegen gilt einFremdes entweder als noch nicht analysiert,oder als unmöglich, weil die Bildflächeunendlich ist und somit alles zu beinhaltenbeansprucht bzw. keine andere Ebene kennt.Folglich kann unsere Kultur nicht einmal inder Begegnung mit Anderem oder Fremdemden Menschen wiederfinden.

ü unterscheiden zwischen Sprache und Logik als Instrumente desMenschen einerseits und anderseits der Art und Weise, in welcher derMensch mit beiden umgeht.ü führen wir ein Sprechen vor, das sich dem Horizont absoluter Wahrheit

nicht einfügen lässt, - ohne dass es deswegen in den Papierkorb gehört.Diese Einsicht steht sehr im Widerspruch zumobjektiven Denken, welchesangesichts der Mehrdeutigkeit und desÜberschusses eines Bildes über die begrifflich

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erfassbare Ebene hinaus von derErscheinungsweise eines GanzAnderen sprechen lässt, dadurch die Zustimmungder Religionen einheimst undim selben Atemzug die Absolutheit desWahrheitshorizontes bekräftigt. Zwar giltdieses Andere als nicht greifbar, aber jede Redeaußerhalb des Horizontes derWahrheit als unwahr. Das Andere hat mit demUnwahren nichts zu tun; es bildetvielmehr die Basis der Wahrheit. Ihm entsprichtentweder ein Schweigen, oderdie Durchsetzung der Wahrheit gegen alles, was sichder Widerspruchsfreiheitnicht fügt: auch gegen die subjektive Meinung.Solcher Verweis auf einen GanzAnderen ist nur die andere Seite dermetaphysischen Münze eines kulturellenUniversalismus und Egozentrismus,

ü jede Äußerung ist abbildende Sprache.- mit der einenAusnahme der objektiven Sprache, die aufgrund derVerabsolutierung desWiderspruchsverbots ein geschlossenes Systemaufbaut.

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ü Aus der Realität führt kein Weg zurück in die anderen Welten; aus denWelten geht kein Weg in die Wirklichkeit. In den Welten lässt sich lebenund sprechen, obwohl die Realität sie nicht wahrhaben kann.ü VII. Perspektivische Sprache

... Religionen, weil diese nichts anderes sind als dieinstitutionalisierte Ausrichtung menschlicherGemeinschaft auf ihre Orientierung.Religion ist ein übergeordnetes menschliches Werk,nicht in Konkurrenz zuanderen Tätigkeiten, wohl aber im Dienst an derOrientierung des Menschen undam Leben der Schöpfung....Wir aberunterscheiden vom abstrakten Begriff der "Wahrheit"das individuell erlebte"wahre Geschehen": ... dem wahren Geschehen,das sichereignet, wo die Geschichte perspektivisch einAnderes erschließt....Aber welche perspektivischeAusrichtung ist die wahre, da doch unendlich vielemöglich wären, alternativ oderauch - wie in einem 'schlechten' Gemälde -gleichzeitig und durcheinander?Wie die Einzelheiten im Bild durch ihre Hinordnungauf einen Fluchtpunkt demBild Tiefe geben und eine Dimension gegenwärtigsein lassen, welche dem Bild

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nicht angehört, so realisieren die Lebensaktivitäten ineiner Gruppe die Präsenzjenes Anderen, von dem sie Abbildung sind, - nichtin ihrer eigenenDimensionalität, sondern allein im Verstehen derZeitgenossen.... während keine apparatemäßige Analyse des Bildeseine höhereDimensionalität feststellen kann. Das Bild wird nurdurch den menschlichenBetrachter zum Abbild. Dabei heißt jede Äußerung,welche die Orientierung derjeweiligen Gemeinschaft gegenwärtig setzt, „wahr";sie bildet das Original(gemäß der jeweiligen Tradition) im Muster dersterblichen Welt ab: Dies ist derOrt des Wortes „Gott". Der Gott ist jener Fluchtpunkt,an dem sich jedes Detailim Leben der Gemeinschaft ausrichtet. Er ist deshalbkonkret und endlich. EineGruppe orientiert ihren Lebenswandel am Stier, eineandere am Geld, eine drittean der Widerspruchsfreiheit; die beiden erstensuchen ein wahres Geschehen,letztere die Wahrheit.Während das „wahre Geschehen" das jeweilige Zieleiner Vielfalt von Traditionen und Kulturen ist, ohnediese dadurch untereinander versöhnen zu

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können, dient sein Austausch gegen den Begriff der„Wahrheit" derObjektivierung der Wirklichkeitssicht und damit einer„Einheit der Menschheit".Aber solche „Globalisierung" schafft keineGemeinschaft der Individuen, sondernGleichheit unter dem absoluten Sein. ObjektiveSprache, die solches durchInterpretation des „Subjektiven" ermöglicht, kann dasVorkommen des Schöpfersdimensional nicht einholen. Insofern bleiben dieReligionen prinzipiell derobjektiven Sprache überlegen und bleibt diese aufder permanenten Suche nacheiner Orientierung für den Menschen.Eine traditionelle Gesellschaft strebt ein Kontinuumvon Gottesgegenwart an, sowie in einem 'guten' Gemälde alle Details diePerspektive anzeigen. Darumtendiert ein gutes Handeln auf eine Gottwerdung.Der Mensch bemüht sich, demGott „homoios" zu werden: zu werden wie er. Wie dievielen Details eines Bildesalle denselben Fluchtpunkt anpeilen, so enthält die„Homoiosis" dieVerschiedenheit der geschichtlichen Konstellationen,welche dieselbeOrientierung präsent setzen. Die Verschiedenheit inder Bildebene ist geradezu

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notwendig, damit sich die höhere Dimensionalitätperspektivisch entfaltet. Jedesdie Homoiosis erfüllende Geschehen ist dann dieSichtbarkeit des Anderen odereine Begegnung mit dem Gott....Ein niederdimensionales Geschehen(1) eröffnet einehöherdimensionalePerspektive, einen „Fluchtpunkt". Ein anderesniederdimensionales Ereignis(2)eröffnet ebenfalls einen perspektivischenFluchtpunkt. Wird die Geschichteentsprechend gestaltet, dann kann es sich beideMale - wie im 'guten'Gemälde - um denselben Orientierungspunkt(3)handeln, wobei die Beurteilung„Desselben" nicht in der niederen Dimensionalität(z.B. der „Realität"), sondernnur dem Menschen möglich ist. Diese dieverschachtelten Dimensionenverbindende Dreipunkt-Anordnung ist das Wesender Metapher, wie sie in derreligiösen Hermeneutik zu Hause ist.Nichts anderes also als die alltäglichen Pinselstriche,mit denen der Mensch dieWirklichkeit malt, müssen variiert werden, um anjeder Stelle denselben Gott zurSprache zu bringen....Deshalb hebt sie in der

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Schöpfungserzählung ausdrücklich hervor, derMensch sei nicht nur Bild (säläm,Werk des Schöpfers), sondern er solle Abbild desSchöpfers (demut/ homoios,durch den Menschen realisiert) sein. Wo dieseAufgabe bzw. wo das wahreAbbild realisiert wird, da erfahren wir den biblischenGott.Deshalb erzählt die Bibel stets perspektivischeSzenen konkreter Erfahrung,welche die höhere Dimension eröffnet. So wie diebunte Zeichnung imKinderbuch „ein Apfel ist", genauso ist dasHimmelreich ein Gastmahl...Sprache ist symbolisch, weil sie als Abbild dasOriginal präsent setzt. Die vielenArten geschöpflichen Ausdrucks machen das Andereals endliche Abbildungsichtbar. Wird die Welt so gestaltet, dass sieGemeinschaft und Leben ermöglicht,dann eröffnet sie ein Bild vom Ursprung, vomSchöpfer....Und da die Rede vom Anderen prinzipiell denSelbstbezug desMenschen beinhaltet, enthält sie in der Regel einenlogischen Widerspruch: Siebildet den Mythos des „es war und es war nicht" undbleibt für die Wahrheit derRealitätssicht unerreichbar.

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ü Religion ist ein übergeordnetes menschliches Werk, nicht in Konkurrenzzu anderen Tätigkeiten, wohl aber im Dienst an der Orientierung desMenschen und am Leben der Schöpfung.ü unterscheiden vom abstrakten Begriff der "Wahrheit" das individuell

erlebte "wahre Geschehen":ü das sich ereignet, wo die Geschichte perspektivisch ein Anderes

erschließt.ü Aber welche perspektivische Ausrichtung ist die wahre, da doch

unendlich viele möglich wärenalternativ oderauch - wie in einem 'schlechten' Gemälde -gleichzeitig und durcheinander?

üWie Perspektive im GemäldeWie die Einzelheiten im Bild durch ihre Hinordnungauf einen Fluchtpunkt demBild Tiefe geben und eine Dimension gegenwärtigsein lassen, welche dem Bildnicht angehört,

ü so realisieren die Lebensaktivitäten in einer Gruppe die Präsenz jenesAnderen, von dem sie Abbildung sind, - nicht in ihrer eigenenDimensionalität, sondern allein im Verstehen derZeitgenossen.

ü während keine apparatemäßige Analyse des Bildes eine höhereDimensionalität feststellen kann.jedenfalls bisher und anscheinend O.G.J.

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ü Das Bild wird nur durch den menschlichen Betrachter zum Abbild. Dabei heißt jede Äußerung, welche die Orientierungderjeweiligen Gemeinschaft gegenwärtig setzt, „wahr";sie bildet das Original(gemäß der jeweiligen Tradition) im Muster dersterblichen Welt ab: Dies ist derOrt des Wortes „Gott".

ü Der Gott ist jener Fluchtpunkt, an dem sich jedes Detail im Leben derGemeinschaft ausrichtet.Er ist deshalb konkret und endlich. eine dritte

die beiden ersten suchen ein wahres Geschehen,letztere die Wahrheit.

ü Eine Gruppe orientiert ihren Lebenswandel am Stier,ü eine andere am Geld,ü an der Widerspruchsfreiheit;ü wahre Geschehen und Begriff der „Wahrheit"

ü wahres GeschehenWährend das „wahre Geschehen" das jeweilige Zieleiner Vielfalt von Traditionen und Kulturen ist, ohnediese dadurch untereinander versöhnen zukönnen,

ü Begriff der „Wahrheit"dient ... Begriff der „Wahrheit" der

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Objektivierung der Wirklichkeitssicht und damit einer„Einheit der Menschheit".

ü Aber solche „Globalisierung" schafft keine Gemeinschaft der Individuen,sondern Gleichheit unter dem absoluten Sein.ü Objektive Sprache, die solches durch Interpretation des „Subjektiven"

ermöglicht, kann das Vorkommen des Schöpfers dimensional nichteinholen.ü Insofern bleiben die Religionen prinzipiell der objektiven Sprache

überlegen und bleibt diese auf der permanenten Suche nach einerOrientierung für den Menschen.ü Eine traditionelle Gesellschaft strebt ein Kontinuum von Gottesgegenwart

an, so wie in einem 'guten' Gemälde alle Details die Perspektive anzeigen.O.G.J.: Tut dies eine moderne hinsichtlich ihrer GötterRationalität/Geld/Wiederspruchsfreiheit/Maximierung vonxy nicht genauso? - Oder ist hier immerhin die Idee der(internen) Pluralität (in einer Gesellschaft bzw. Kultur)ernster gemeint bzw. sogar realisierbarer als intradititionellen Gesellschaften?

ü Darum tendiert ein gutes Handeln auf eine Gottwerdung. Der Mensch bemüht sich, demGott "homoios" zu werden: zu werden wie er.

üWie die vielen Details eines Bildes alle denselben Fluchtpunkt anpeilen,ü so enthält die "Homoiosis" (Gottes- bzw. Götterähnlichkeit) die

Verschiedenheit der geschichtlichen Konstellationen, welche dieselbeOrientierung präsent setzen.ü Die Verschiedenheit in der Bildebene ist geradezu notwendig, damit sich

die höhere Dimensionalität perspektivisch entfaltet.Jedesdie Homoiosis erfüllende Geschehen ist dann dieSichtbarkeit des Anderen oder

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eine Begegnung mit dem Gott.

ü Ein niederdimensionales Geschehen(1) eröffnet eine höherdimensionalePerspektive, einen „Fluchtpunkt".ü Ein anderes niederdimensionales Ereignis(2) eröffnet ebenfalls einen

perspektivischen Fluchtpunkt.ü Wird die Geschichte entsprechend gestaltet, dann kann es sich beide

Male - wie im 'guten' Gemälde - um denselben Orientierungspunkt (3)handeln,ü wobei die Beurteilung „Desselben" nicht in der niederen Dimensionalität(z.B. der „Realität"), sondernnur dem Menschen möglich ist.

ü Diese die verschachtelten Dimensionen verbindende Dreipunkt-Anordnung ist das Wesen der Metapher,wie sie in derreligiösen Hermeneutik zu Hause ist.Nich

ü nichts anderes also als die alltäglichen Pinselstriche, mit denen derMensch die Wirklichkeit malt, müssen variiert werden, um an jeder Stelledenselben Gott zur Sprache zu bringen.ü Deshalb in Schöpfungserzählung

ü der Mensch sei nicht nur Bild (säläm, Werk des Schöpfers),ü sondern er solle Abbild des Schöpfers (demut/ homoios, durch den

Menschen realisiert) sein.ü Wo das wahre Abbild realisiert wird, da erfahren wir den biblischen Gott.Anmerkung O.G.J.'s können oder sollen wir gar, mit demAbbild (das ja immerhin insofern mehr als das Bild ist)zufrieden sein. Ist dies bereits die maximal möglicheGotteserfahrung?

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ü Deshalb erzählt die Bibel stets perspektivische Szenen konkreterErfahrung,ü welche die höhere Dimension eröffnet.So wie die bunte Zeichnung imKinderbuch „ein Apfel ist", genauso ist dasHimmelreich ein Gastmahl...

ü Sprache ist symbolisch, weil sie als Abbild das Original präsent setzt.ü Die vielen Arten geschöpflichen Ausdrucks machen das Andere als

endliche Abbildung sichtbar. Wird die Welt so gestaltet, dass sie Gemeinschaft[sic!; vielleicht reicht ja auch bereits Gesellschaftaus; O.G.J.] und Leben ermöglicht,dann eröffnet sie ein Bild vom Ursprung, vomSchöpfer.

ü Und da die Rede vom Anderen prinzipiell den Selbstbezug des Menschenbeinhaltet, enthält sie in der Regel einen logischen Widerspruch:Sie bildet den Mythos des „es war und es war nicht"und bleibt für die Wahrheit derRealitätssicht unerreichbar.

ü Ob dies allerdings ein loguischer Widerspruch oder vielemehr einelogische Notwendigkeit ist bleibt erst noch zu entscheiden.ü VIII. Symbol, Metapher und AllegorieIn einer Sprache, in der die wahre Abbildunginteressiert, geht ein Vergleich

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keineswegs in der Bildebene vor sich, sondern imRaum der Perspektive. Zielt diePerspektive (gemäß der Homoiosis) auf denselbenPunkt? Wird dieselbeOrientierung beachtet, derselbe Gott verehrt?...auch im Wahrheitshorizont zwei Bereiche: dasgeistige Original und dasmateriell sinnenharte Medium. Die Wahrheit vonallem besteht geistig, nämlichwiderspruchsfrei!Das ist das Terrain, auf dem sich dasMetaphernproblem der abendländischenGeisteswelt einstellt. Der Orientierungspunkt (3) istnur wahrheitsfähig als dieWahrheit selbst.Die Wahrheit der Punkte (1) und (2), die zugleichverschiedensind und dennoch angeblich dasselbe seien, liegtnun im Ähnlichkeitsbegriff, derzu endlosen philosophischen Debatten führt und dieAbbildung trotzdem nichteinholt. Während noch Aristoteles Vergleiche imSinne des religiösenAbbildungsdenkens (homoiosis) verstand, wenn ervon „Metapher" sprach,drehten schon seine Schüler die Sichtweise um unddeuteten die Metapher alseine Art Vergleich im Horizont der Wahrheit("ähnlich"; vgl. P. Ricoeur, „Die

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Lebendige Metapher").Auf diese Weise wird die „Metapher" auf dieBildebene reduziert, wird aus demwahren Geschehen das „Symbolisieren",„Repräsentieren" oder „Bedeuten" derWahrheit. In Begriffspaaren wie „Symbol undWirklichkeit" oder „Metapher undWirklichkeit" identifiziert sich die Vernunft mit derWirklichkeit (der Realität,der Wahrheit), während sie deren Verfremdung oderbildhafte Verwendung in„Symbol" oder „Metapher" beobachtet. Sie wendetsich also von der Wahrheit(Wirklichkeit) deren bildlicher Darstellung zu,während die religiöseHermeneutik das Abbild nach dem wahrenGeschehen (Wirklichkeit) befragt.Seit solcherart das Verständnis für die Abbildlichkeitder Sprache metaphysisch„aufgehoben" wurde, kann die Faszination desSymbols und der Metapher erstrecht 'das Thema' der abendländischen Kulturgenannt werden. Symbole undMetaphern „geben zu denken". Doch solange beidenur zeigen, was siewahrheitsgemäß „bedeuten", vermag ihre Aussagedem Horizont absoluten Seinsnicht zu entkommen. Dieselbe Wahrheit (desabsoluten Seins) wird nur in neuen

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Arrangements immer wieder anders ausgesagt("Allegorie").Im Horizont des Realitätsgedankens kann diematerielle Welt nur noch Abbildungder geistigen sein, sinnengemäße Darstellung,Gegenstand der Wahrheitssuche.Auch eine kreative, zu immer neuen Kombinationenund Begriffen gewendeteSprache kann nicht über den Wahrheitshorizonthinausführen; Phantasie musssich umgekehrt in ihm bewähren. Ist einZeichenkomplex sinnvoll undunterscheidet er sich so vom Unsinn, dann findetsich dieser Sinn im Horizontabsoluten Seins, in dem jeder logische Widerspruchals Indiz einerNoch-Nicht-Wahrheit gelten muss. So suchen etwaKünstler, Anthropologen,Heiler, Ärzte und Priester die Wahrheit ihres Tunst inder Wissenschaft, eventuellmit dem Hinweis, ihr Vorgehen sei „noch nicht"wissenschaftlich verifiziert.Ihnen stehen methodisch die verschiedenenMetaphysiken, Dialektiken undWissenschaften - insbesondere auch die Theologie -helfend zur Seite. In diesemKontext findet die oben ausgeführte Benennung derWelt als „Schein" ihren„wahrheitsgemäßen Sinn": „nur Symbol" dergeistigen Wahrheit.

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ü wo die wahre Abbildung interessiert, geht ein Vergleich keineswegs in derBildebene vor sich, sondern im Raum der Perspektive.ü auch im Wahrheitshorizont zwei Bereiche: Die Wahrheit von allem besteht geistig, nämlichwiderspruchsfrei!

ü das geistige Originalü das materiell sinnenharte Medium.ü Das ist das Terrain, auf dem sich das Metaphernproblem der

abendländischen Geisteswelt einstellt.ü Der Orientierungspunkt (3) ist nur wahrheitsfähig als die Wahrheit selbst.ü Die Wahrheit der Punkte (1) und (2), die zugleich verschieden sind und

dennoch angeblich dasselbe seien, liegt nun im Ähnlichkeitsbegriffderzu endlosen philosophischen Debatten führt und dieAbbildung trotzdem nichteinholt.

üWährend noch Aristoteles Vergleiche im Sinne des religiösenAbbildungsdenkens (homoiosis) verstand,wenn er von „Metapher" sprach,

ü drehten schon seine Schüler die Sichtweise um und deuteten dieMetapher als eine Art Vergleich im Horizont der Wahrheit("ähnlich"; vgl. P. Ricoeur, „DieLebendige Metapher").

ü Auf diese Weise wird die „Metapher" auf die Bildebene reduziert,wird aus dem

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wahren Geschehen das „Symbolisieren",„Repräsentieren" oder „Bedeuten" derWahrheit. In Begriffspaaren wie „Symbol undWirklichkeit" oder „Metapher undWirklichkeit" identifiziert sich die Vernunft mit derWirklichkeit (der Realität,der Wahrheit), während sie deren Verfremdung oderbildhafte Verwendung in„Symbol" oder „Metapher" beobachtet. Sie wendetsich also von der Wahrheit(Wirklichkeit) deren bildlicher Darstellung zu,während die religiöseHermeneutik das Abbild nach dem wahrenGeschehen (Wirklichkeit) befragt.

ü Symbole und Metaphern „geben zu denken". Doch solange beide nurzeigen, was sie wahrheitsgemäß „bedeuten", vermag ihre Aussage demHorizont absoluten Seins nicht zu entkommen.Seit solcherart das Verständnis für die Abbildlichkeitder Sprache metaphysisch„aufgehoben" wurde, kann die Faszination desSymbols und der Metapher erstrecht 'das Thema' der abendländischen Kulturgenannt werden.

ü Dieselbe Wahrheit (des absoluten Seins) wird nur in neuen Arrangementsimmer wieder anders ausgesagt ("Allegorie").ü Im Horizont des Realitätsgedankens kann die materielle Welt nur noch

Abbildung der geistigen sein,sinnengemäße Darstellung, Gegenstand derWahrheitssuche.

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ü Auch eine kreative, zu immer neuen Kombinationen und Begriffengewendete Sprache kann nicht über den Wahrheitshorizont hinausführen;ü Phantasie muss sich umgekehrt in ihm bewähren.Ist ein Zeichenkomplex sinnvoll undunterscheidet er sich so vom Unsinn, dann findetsich dieser Sinn im Horizontabsoluten Seins, in dem jeder logische Widerspruchals Indiz einerNoch-Nicht-Wahrheit gelten muss. So suchen etwaKünstler, Anthropologen,Heiler, Ärzte und Priester die Wahrheit ihres Tunst inder Wissenschaft, eventuellmit dem Hinweis, ihr Vorgehen sei „noch nicht"wissenschaftlich verifiziert.

ü Ihnen stehen methodisch die verschiedenen Metaphysiken, Dialektikenund Wissenschaften - insbesondere auch die Theologie - helfend zur Seite.ü In diesem Kontext findet die oben ausgeführte Benennung der Welt als

„Schein" ihren „wahrheitsgemäßen Sinn": „nur Symbol" der geistigenWahrheit.ü IX. Ganzheitlichkeit s. 186Infolge der gesellschaftlichen Verpflichtung auf dieWahrheit lokalisiert dieVernunft auch das religiöse Bewußtsein (das jedemMenschen eigen ist) imInneren der objektiven Sprachwelt, so dass dort eineZweiteilung in „religiös"und „profan" entsteht, die zuallererst den Menschenselbst zerreißt.Dieser für unsere Kultur typische Charakterzug ...

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Es liegt an der Unmöglichkeit, vomAbbild zum Original oder vom Wahrheitshorizont zuseiner Relativität zu führen,dass die Versuche, die Aufteilung durch „Addition" zuüberwinden und aufsolche Weise „ganzheitlich" vorzugehen, übergewisse Grenzen nichthinausführen.Speziell auf dem Gebiet der ärztlichen Heilung, wodie Theorie mit dem ganzenMenschen konfrontiert wird, zeigt sich „empirisch",dass das Bild an den Malernicht heranreicht. Einerseits führen die partiellenTherapien nicht zum„ganzheitlichen" Erfolg, anderseits tretenganzmenschliche Reaktionen auf, derenAblauf sich ebenso dem wissenschaftlichen Zugriffentzieht wie eineBestimmung des Ganzheitlichkeitsbegriffs selbst.Gehen wir wie die Religionen davon aus, dass derSchöpfer seine Werkeerschaffen hat, damit diese leben, bzw., wasdasselbe besagt, dass die Seele dieRealisierung ihrer Abbildung will, dann besteht derWeg zum Leben in dererneuten Ausrichtung auf die höherdimensionalvorgegebene Orientierung, sodass die Welt - wie ein 'gutes' Gemälde - die höhereDimension perspektivisch

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sichtbar macht. Krankheit kann sich so als Zerfallaufgrund des Fehlens von Orientierung deutenlassen (was zu differenzieren wäre).Alle Versuche, die charakterisierten kulturtypischenDichotomien imWahrheitshorizont zu überwinden, treten zu kurz,weil keine Modifikation desBildes die Abbildungsrelation aufbauen kann. Vieleengagierte Versuche leidenan dieser Kurzsichtigkeit, wissenschaftliche ebensowie diejenigen, die mitreligiösem Anspruch auftreten....sich mit derAbbildungshermeneutik anfreunden und diewissenschaftliche Hermeneutik alsrelativ sehen lernen müssen.An die Stelle der um „Symbol und Wirklichkeit"spielenden Vermittlungsinteressen, dertheoretischen wie der didaktischen, wirddas biblische Abbildsein zu treten haben, - dieeinzige kritische Haltung, die derEndlichkeit des Menschen gerecht wird.Weil die Ganzheitlichkeit nicht der Summierung derAspekte, sondern derOrientierung durch ein höherdimensionales Anderesunterliegt, ist dieperspektivische Gestaltung des Bildes, zu der derEinklang oder die Sinfonie derAspekte einen Beitrag leistet, ausschlaggebend.

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... hat jede Spezialisierung - etwa als Arzt,Psychologe oder Priester - ihren Sinn; aber dieserSinn richtet sich nach derhöherdimensionalen Orientierung!...Der Mensch soll Abbild des Schöpfers sein,denn solches Abbildsein ist Leben. ... leben odergesund werden, sondern im wörtlichen Verständnisvon jederwahren Aussage/ Abbildung des Schöpfers leben,d.h., vom Aufbau einerLebensgemeinschaft aller Geschöpfe.In der Reflexion darauf unserer Gesellschaft diegesuchte Orientierung zu eröffnen, wäre eineAufgabe, von deren Verständnis die „westliche"Theologieleider weit entfernt ist.

ü Neuer Zweigü der Unmöglichkeit, vom Abbild zum Original oder vom Wahrheitshorizont

zu seiner Relativität zu führen,ü Neuer Zweigü Erinnerung für die Zukunftü Zur symbolischen Sprache des Fremden

6.1.10 "Naturwissenschaftliche Beiträge":ü Neuer Zweigü Neuer Zweig

6.1.11 Lüge oder Unwahrheit?O.G.J.:1. Netter Versuch - Eine, insbesondere eine zweckmässuge,Lüge muss aber keineswegs unlogisch sein, eher im Gegenteil(vielmehr steht sie im absichtlich gewählten Woiderspruch zu

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erkannten Sachverhalten; vgl. H.R. 2.). In der Tat haben die'Zehn Worte' des Tanach etwas anderes gefordert. alsgriechische Logik daraus macht.2.

ü 1. Der Computer kann nicht lügen... Ein „subversives Po-tenzial“ wird ihr bescheinigt.11. An der Universität Regensburg wird ein seit dem 1. Oktober 2001laufendes Graduiertenkolleg„Kulturen der Lüge“ durch die DFG gefördert.

... Theologen wussten immer, dass der Wortlaut derBibel ein anderer ist: „Du sollstkein fal-sches Zeugnis geben wider deinenNächsten.“ Das sei zwar nicht ein-fachein Lügenverbot, laufe aber im fremden Kontext derHirtenvöl-ker letztlich aufdas Ver-bot hinaus, die Unwahr-heit zu sagen. Daswar Konsens. Zwar ist denTheologen auch bekannt, dass der Bi-bel ein an-derer Wahr-heitsbegriff zugrundeliegt als der heutigen Schriftforschung. Aber das inter-essiert letzt-lich wenig,weil es – abstrahiert man von unterschiedli-chenKontexten – schließlich nur eineWahrheit und Realität gebe. War der Kontextualitäts-begriff vor 40 Jahrenaufgegriffen worden, um den Reichtum kulturellerUnterschiede in denMittel-punkt der Aufmerksamkeit zu stellen, so dienter inzwischen eher dazu,

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jegliche Infra-gestel-lung der Wahrheit aus ver-schiedenen „naiven“ Kontextenzu erklären.

Wäre die Lüge eine der Wahrheit widersprechendeAussage, dann wäre „2+2=5“eine Lüge. Doch diese Formel beinhaltet zwar eineUnwahrheit, aber keineswegseine Lüge. Wenn ich aber zwei Mal zwei Euroverleihe und hinterher sage, ichhätte 5 Euro ausgeliehen, dann zählt meine Rede alsLüge, mein Verhalten alsBetrug. Wo steckt der Unterschied?...der Computer könnenicht lügen. Seine Unfähigkeit zur Lüge ist vonfundamentaler Art: Offensichtlichist es – wie beim Computer – unmöglich, diegesamte Wissenschaftlichkeit undRealität in irgendeiner Weise zur Lüge zu bewegen.Sind wir inzwischengewohnt, mittels Computer beinahe „allmächtig“ zuwerden, so zerbricht dieseIllusion skandalöserweise an der Lüge. UnsereAllmacht scheitert an ihr....Was macht den Menschen aus, so dass er lügenkann?... selbst die

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Einsicht in die Unlogik eines Ge-dankens oderVerhaltens garantiert noch nichtdie Wende zur Logik. Meist wird dieses Phä-nomenals Indiz der Schwäche oderSündhaftigkeit des Menschen ausgelegt, so dass derComputer der Wahrheitnäher stehe als der gebrechliche Mensch.Tatsächlich fragt die westli-cheZivilisation den Computer, was „Realität“ sei. Erspricht die Wahrheit. ObjektiveWis-senschaft ist definitiv frei von der subjektivenFehlbarkeit der Menschen.... Menschen haben die Freiheit, sich denBedingungen der Erkenntnis zuunterwerfen. Aber zunächst sind sie darankeineswegs gebunden. ...

Wenn ein Computer nicht mehr logischfunktioniert, dann hört er auf, ein brauchbares In-strument zu sein. WennMenschen ihr Handeln nicht mehr aus-nahmslos derLogik unterwerfen, betreibensie keine Wissenschaft mehr, aber sie hören kei-neswegs auf, Menschen zu sein.Sie hören dann auf, sich wie Maschinen zu ver-halten – und unterscheiden sichdamit von allen ihren Werken wie der Maler vonseinen Gemälden....

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Anders ausgedrückt setzt die Lüge die Überordnungdes Menschen über dieAlternative von Wahrheit/ Unwahrheit voraus. Von„Lüge“ scheint nur danngesprochen werden zu kön-nen, wenn dietranszendentale oder „maschinelle“Bindung an die Alternative von Wahrheit/ Un-wahrheit als relativ gilt!...Die Herausforderung der Lüge besteht darin, denabsoluten Anspruch derWahrheit „Lügen zu strafen“.

ü 2. Die Autonomie des Werkzeugs... Neben der Wahrheit kennt Wissen-schaft nur dasihr Vorangehende, d.h. dasNoch-nicht-Wissen, den Irrtum, das zu erfor-schendeUnbekannte. Durchwahr-heitsgemäße Erkenntnis des „Mythos“ bautsich Wissen-schaft in demMaße auf, in dem es ihr gelingt, Realität als logischwider-spruchsfreies Netz zubeschreiben.... Als Leibniz seineRechenmaschine entwickelte, baute er „nur“ dieSeinsprinzipien nach. Und bisheute hat sich kein Computer davon lösen könnenund hat keinewissenschaftliche Refle-xion zu Strukturen geführt,die dem Computer

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davonliefen. Im Gegenteil, die modernen „In-novationen“ der Forschungbedienen sich – konsequent - des Computers. ......Erkennen ist nicht gleich Denken, sondern einespezielle Möglichkeit desDenkens....Es liegt nämlich ein wesentlicher Unterschiedzwischeneinerseits dem alltäglichen Bemühen umwiderspruchsfreies Verhalten, das allenKulturen zugrunde liegt (Denken) und trotzdem ihre„mythische“ Selbstreferenzzulässt, und anderseits einer Verabsolutierung einesprin-zipiellen logischenWiderspruchsver-bots, welche im vorchristlichenJahrtausend den Charak-ter derabendländische Kultur zu prä-gen beginnt(Wahrheitserkenntnis).Die „außerlogische“ Perspektive des Menschen kannhervorbringen, was imSystem der Wahrheit nicht unterzubringen ist. Indieser menschlichen Perspektive mit ihrerunbegrenzten Kreativität und Offenheit gegenüberNeuem kann„gelogen“ werden, obwohl der Maßstab der Wahrheitrasch zur Entdeckung von„Un-wahrheit“ führt. „Lügen haben kurze Beine“. Wasim Hori-zont der

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Wahrheit schnell und zu Recht als Unwahrheiterscheint, mag aber imüber-ge-ordneten Horizont durchaus sinnvoll sein. Esist zwar nichtwahrheitsgemäß, aber mögli-cher-weise wahr.Umgekehrt als gewöhnlich angenommen ist die Lügekein Verstoß gegen dieWahrheit; viel-mehr geht die Wahrheit aus demMöglichkeitsbereich der Lügehervor....

ü 3. Die Wahrheit als spezielle Abbildungü 4. Die Lüge als unwahre Abbildungü 5. Unwahrheitü 6. Das wahre Zeugnis gegen die Lügeü 7. Die Lüge in Gestalt der Wahrheit

6.1.12 Notes jo In diesem Sinn wird interkulturelle Hermeneutik sowohlvom Konzept deseinzigen Wahrheitshorizontes als auch von derVorstellung „paralleler“Wahrheitshorizonte Abschied nehmen und stattdessenmit demAbbildungsmodell arbeiten müssen, das sich durchSpezialisierungen oderSchachtelungen mehrdimensionaler Räumecharakterisiert. WissenschaftlicheErkenntnis bildet dann eine niederdimensionale„Ebene“, die als Abbildung eines

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höherdimensionalen „Wirklichkeitsraumes“ zu erkennenallein dem Menschengegeben ist.

ü die moderne Wissenschaft hat (insgesamt) den Anspruch auf Objektivitätallerdings zugunsten der Intersubjektivität verlassen - allerdings sind dieTechnologien (Naturwissenschaften) und insbesondere viele Rezipientenvon Wissenschaft (Wissenschaftler selbst inklusive) längst nicht soweit!

Und viel zu viele von ihnen wollen dies auch nicht!Insofern ist schon viel Interresantes an der Thesevon der verabsolutierten (also vergöttlichten)logischen Widerspruchslosigkeit.

ü Es liegt nämlich ein wesentlicher Unterschied zwischenü einerseits dem alltäglichen Bemühen um widerspruchsfreies Verhalten,

das allen Kulturen zugrunde liegt (Denken) und trotzdem ihre „mythische“Selbstreferenz zulässt, undü anderseits einer Verabsolutierung eines prinzipiellen logischen

Widerspruchsverbots, welche im vorchristlichen Jahrtausend denCharakter der abendländische Kultur zu prägen beginnt(Wahrheitserkenntnis).ü Dimensionalitätenü das slavische Modell der 'NN' Puppen die vielfach gleichartig

ineinandergeschachtelt sind und weitere fraktale Selbstähnlichkeiten.ü die 15 dimensionalalität des/eines nodalen Raumesü das von H.R. verwendete Schachteln-Modell um Kugeln erweitern, die

soiwohl Inhalt als auch Behälter sein mögenDa aber Kreis bzw. Kugel der antiken griechischenPhilosophie als ideale Körper galten - und aus inhaltlichenGründen - sind Schachteln nicht die einzigen und nichtimmer die umfassendsten/äussersten 'Behälter' für dieund/oder in denen auch nicht-euklidische Körper (etwa das'Sattelgebilde') heranzuziehen sind.

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Ferner scheinen sowohl 'Parralelitäten/Gleichrangigkeitenals auch Teil-, Schnitt-, Nicht-Teil- und leere Mengenvorzukommen.

ü Ein JETZT, das voneinem hier (und in manch anderen Kulturtraditionenebenfalls) grafisch weiter links stehenden (gar von blutigenErfahrungen geprägten) 'Vorher' und einem -empfindungsmässig (oder genauer 'qualial') wohl ungefährbis zu (vermutlich mit unserem Gehirn wie demselbstbezugsverdächtigten Wagnis abbildenden Denkensvon/an Anderheit zusammenhängenden) 3 Sekundendavon entfernten, analytisch aber eher unmittelbaranschiessenden – (gar dennoch oder deswegenhoffnungsvoll erneuerbaren) 'Nachher' flankiert, respektivegehütet, wird.

ü dem selbstbezugsverdächtigten Wagnis abbildenden Denkens von/anAnderheitü das Wissen kritisierend - dessen Wahrheit systembedingt und eben

gerade nicht absolut istmethakongnitive Wissenskritik

ümetakognitive Wissenskritikü Sich der Werkzeuge der Wissenschaftlichkeit zu bedienen und sich dazu

an höherdimensionalen Zusammenhängen zu orientieren – was sprichtdagegen? Der Wille zur Macht (und sonst kaum noch etwas).ü dialogisch inter- wie intrakulturellü die Unmöglichkeit, vom Abbild zum Original oder vom Wahrheitshorizont

zu seiner Relativität zu führen,ü Schachtelverhältnis zwischen verschiedendimensionalen Räumendie (uns bewusste) Schachtelrelation zwischenWirklichkeit und Abbild

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üWeil/wenn ich meinen Gott nicht relativieren lasse relativiere ich dieAbsolutheit der Forschungs- aber eben auch jeder anderen Disziplinwas bekanntlich gerade nicht heitsst, dass ich ihreWahrheit oder Wahrhaftigkeit bestreiten würde.

ü unwahre wahrheitIn diesem Sinn kann die Lüge als Wahrheit, einewahre Wegweisung aber alsUnwahrheit er-scheinen. Grundsätzlich wird jederAspekt einer denWahrheitshorizont übertreffenden höhe-ren Dimen-sionalität gerade insofern alsUnwahrheit gelten müssen, als er den Wahrheitshori-zont sprengt und nicht aufdiesen (metaphysisch) reduziert wurde. Das ist dertiefere Grund für denabso-luten Anspruch der Wahrheit.

ü GRAFIKENü smotek - Kugel, Würfel etc. Gebildefile:///C|/members.fortunecity.de/virta/staend/smotek.gif

ü 15 wissenschaftliche einzelmodalitäten ineinander geschachteltvon oben, der Pistik her kommend: öffnen der Kugelformdes smotek

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ü aritmetische Zahlen, algebraische und Rechenzeichenü von geometrischen Formen umfangen in einem smotekü Neuer Zweigü Neuer Zweigü Neuer Zweigü Neuer Zweigü Neuer Zweigü Neuer Zweigü in einem Schatzkasten mit meta- und Kombinations Wissenschaftenü Neuer Zweigü die 15 Modalitäten in ein Schatzkästchem plus Kronenü dieses mit anderen kombiwissenschaften in ein

6.2 Erkenntnismöglichkeiten und Wissenschaftlichkeit (insbesondere nach LordRalf)

» Siehe Dokument: C:\Wissen\Wissenschaft.mmp6.3 Kant, Immanuel» Siehe Dokument: C:\Wissen\PHILOSOP\Kant, Imanuel.mmp6.4 Sir Karl und Co, in NANO 9.2.2004 und morgen

6.4.1 TV-Bänder vhs (2 Bänder)ü über Adorno 2 Teile (Nano und Kulturzeit)ü Beginnt mit Heidecker

6.4.2 PDF Datei» Siehe Dokument: C:\Wissen\PHILOSOP\3sat-kant-nano-ph.pdfü Kant für Anfänger br-alpha (Denken)» Siehe Dokument: C:\Wissen\gehirn\br-alpha-gehirn-denken.pdf

6.4.3 Popper TV NotesAus Fehlern lernen geht für Popper nur in einer offenenDemokratie. Von der wir weit entfernt sind.hans-perter dürr (physiker) "Ich sehe nicht mehr, dass das waseigentlöich Popper vertreten hat, hier noch gtoss beachterwird. Schon in der Sprache, aber nicht in der Wirklichgkeit.

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Wo wir vorgeschrieben bekommen, wie man eigentlich zudenken hat, wenn man ein echter Patriot sein will: und esreicht mir auch nicht aus, zu sagen, das passiert nur in einergeweissen Kriesenzeit, dan müssen wir dieseEinschränkungen eben einführen. Das wissen wir ja, so fängtdas immer an. Es ist eine Kriesenzeit und da werden einemdie Freiheiten weg genommen und sie kommen nie wieder. "Popper mit Jugendfreud C. Lorenz will die Wissenschaft zumutigeren Thesen anspornen. Zugleich bescheidenheit weilnichts sicher ist. Was nicht widerlegbar sei nichtwissenschaftlich.

6.4.4 Martin HeideeckerSah im technisch-wissenschaftlichen Fortschritt stehts dieGefahr, dass dessen Ergebnise einseitig ausgelegt werden.Und sich damit gegen den Menschen wenden. Will Horizontweiten und Bann der Borniertheit brechen. Wissenschaftenmit spektakulären Fortschritt sah er als besonders gefärdet an,daraus ein verengtes Wreltbikld zu gestalten.Denken in Neurologie - Antworten auf Uralte Fragen.Einzelheiten inneres Kino komplette Abhängigkeit vonHirnchemie.wolf singer (hirnforscher) "... die kartesianische Sicht, dass esim Gehirn irgendwo ein jonvergenzzentrum geben wird, -praktisch die Spitze einer Verarbeitungspyramiede in der alleinformationen zusammenläuft, in der entschieden wird, in derdas ich sich konstituiert, in der entscheidungen fallen, das esdiese Struktur nicht geben kann! Sondern es gibt sehr kluge,von der eevolution entwickelte nechanismen, die wir alle noch nichtletztlich verstanden haben. die dazu führen, dass die vielenlokaölen prozesse, die im Hirn parallel ablaufen, sich selbst

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organbisieren und so koordinieren, das globaleordnungszustände entstehen. Unter andem dannORDNUNGSZUSTÄNDE DIE DANN AQUIVALENTSIND; DEM zustand bewusst zu sein."bewusstsein, Freier wille, Verantworttzung seien Illision.Der Determinismus schon dämon von Lapass wenn ich alleWüste und grosse Kleichung dann alles Vorhersagen."... Wissenschaften auf ihre Voraussetzujungen hinzuweisen,die ihnen selbst nicht bekannt sind. Das ist die Arbeit desPhilosophischen, vielleicht auch des Hermebeutischen - derHemeneutischen Forschung, des philkosopgischen Fragensund Debkens, Heideker hat gesagt, die wiessenschaft denktnicht ... ... kann ihre eigenen Voraussetzungen nicht selbstauch noch mitbedenken. Das ist etwasa was diephilosophieleisetn kann." so stephaN GRÄ'TZEL UNIMAINZ:

hABEN WIR DIE WISSENSCHAFT; DIE WIR WOLLENUND WOLLEN WIR DIE DIE WIR HABENß

6.4.5 eine Willhelm von Moken (?) zurückgehende Theorie (Sparsamkeit)

Theorie besagt, dass wenn es mehere Möglichkeitenzur Erklärung gibt, die einfachte vorzuziehen sei.

6.4.6 Theodor Wiesengrund AdornoWarum die Menschen nicht aus dem Kreislauf von Gewaltund Unterdrückung herausfinden. - Frankfurter Institut fürSozialforschung denkt gründlich darüber nach."Unter einem mündigen Menschen verstehe ich allerdingszugleich auch einen Menschen, der sein Schicksal in derRealität real bestimmen kann. Und das bedeutet eine

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Gestaltung eine Einrichtuing der Realität so, dass in ihrmündige Menschen leben können." Th.W.A.

TV: Der Bürger als Revolutionär

Vater (Wiesengrund) Weinhändler jüdischer Herkunft,heirezezte ehemalike kaiserliche Hofopernsängerin (Adoreno)Kofesionenen katholisch getauft ga Th. auch evangelisdch anund nimmt in Emigration Namen der Mutter an. Lernte beiVater Intelektuelle in 'Salon' kennen.* Kindheit (Urvertrauen) bedeute ihm viel Vglich mit WalterBenjamin (Berliner Kindheit) so Alexander Kluge.Freundschaft mit Siegfried Krakkauer und gemeinsameKntlektüre. 1921 Studium FRA jüngste in Deutschland.Soz/Phsych/Musik/Philo. Kontakte auch ausserhalb des A-Betriebs. 1924 Diss. fertig.Max Horkheimer Sohn vermögenden jüdischenTextielfabriksanten aus Zuffenhausen, Zusammen mitJugendfreund Friedrich Pollok intellektuellesAussenseiterdasein.M.H. heiratete/raubte Vaters Privatsekretärin (Rebellisch).Das im Innersten der Kunst geschehende schützen vor demPublikum, durch sich Abwenden. (Vgl. Priester beiWandlung). Nicht gefällige Kompromisse machen, sondernder inneren Logik des künsterlischen Materials folgen. Derder wolle komme dann auch in die Kunst rein (nur erlesenesPublikum). - Mit Schönbergs Wiener Schule.in Philosophie (50 jahre Leerlauf): Freud Nietsche Hegel Kantzusammenzubauen auf Kritischer Theorie erste deutsche uni-forschungstätte für Marxismus und Geschichte derArbeiterbewegung. Gestiftet von Felix , dessen Vater

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Millionen als Getreidehändler verdiente 1924 Institut eröffnet.1930 M.H. zum Leiter berufen, hatte Vision wolleMarxistische Theorie aus dogmatischer Versteinerzungerlösen. Öffenen für neue Wissenschaften Sotiologie,Psychologie. Wem es nützt, dass die Welt ist wie sie ist.Fragen. Und wem es schadet.Institut fasziniere Intellektuelle aus jüdischem Bürgertum.Fruederich Pollok von Anfang ann, Leo Löwenthal (lit.Soziologe), Erisch From (Psycholanaltiger) schieslich HerbertMarkuse und (Kulturkritiker) Walter Benjamin. Alle ausgehobener Mittelschicht - wussten dass wirschaftliche Krieseimmer mehr ist als nur eine Kriese der Wirtschaft. Da selbstnicht betroffen konnten sie den ganzen Abgrund der sichauftat wissenschaftlich untersuchen. Kriesen dermenschlichen Persönlichkeit! Frage warum rebellieren dieMenschen Ender 20er Jahre nicht und wie arrangieren siesich. - Fragebogenaktion zeigte Neigung zur Untertänigkeitund Autoritätsgläubigkeit. Auch und besonders in verarmtenProletarierfamilienen. - Für Th.W.A. wird den Menschen deredanke, dass Gesellschaft auch anders sein könntesystematisch ausgetrieben, da sie es sonst nicht aushielten ihreArbeitskraft unaufhörlich zu Matrkte tragen zu müssen.Walter Benjamin (wollte wichtiger Literaturkritiker werden), -Th.W.A. Habil 1931 mit Kirgegar bei Paul Tillich(Philosoph) schreibt für Zeitschrift für Sozialforschung (geg.1932).Institut ist mit Vermögen in der Schweiz, Th.W.A. konnt sehrunabhängig von seiner Umgebung leben, kann kraft IllusionSicherheitszohne um sich zu schaffen. Doch als Bücherbrannten, ahnte auch er.Merten College in Oxford, M.H. 'ruft' ihn an Insdtitut nun inUSA (New York) Kontakte zu Columbia Universität (vor derMarxismus verborgen bleibt). Für Benjamin ist der Mensh

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noch nicht in Gegenwart angekommen, könne sie daher nichtplanvoll verändern, würde die Idülle der Kindheit wählen. (inMythen des 19. Jhs. versrickt). Für M.H. und Th.W.A. viel zusprekulativ. (Für W.B. wie Institut unvorstellbar, dassWestmächte gegen Deutschland Krieg führen, dasKapitalismus zu Faschismus führe.)Kulturindusrie (der USA) raubt für Adorno den Menschen dasletzte was ihnen an Individualität geblieben ist. Drei HöllenFaschismus, Stalinismus und Kulturibdusrie.Es herschte trotz/wegeb mangelndem Anschluss an uswissenschaftsbetrieb und Verlusen im Stiftungsvermögen ander Börse der Geist preussischer Ordinarienuniversitäten. DieHerren unter sich, und nahmen wenig Rücksicht auf dieAngestellten (das Personal).1941 verlässt M.H. New York nach Californien. Mit Adorno(der ihm gehorcht) Fakjtische Auflösung des Instituts. Jetztintressiert Th.W.A. warum Europäische Zivilisation in solcherBarbarei endete. "Diakektik der Aufklärung" mit M.H.Aufklärung ist für beide ein Prozess der bis in dieUrgeschichte zurückreicht, als der Mensch begann, sich ausden Kwängen der Natur zu lösen, oin dem er sie sich zuerklären suchte. Mit Hilfe der Mythen. Und indem er sie zubeherrschen suchte, durch Härte und Gewalt.Versuch einer Art Grundungsmythos für das Falsche, dasVerhängniszusammenhang zu erzählen. Odyseus bei denSirenen festgebunden gegen unendlich schönen, aberuntergangs-gesang. Die List des Odiseus richtet sich gegendie Menschen, nur idem sie disziplien gegen sich aufbringen,und zwatr um jeden preis, konnte die Technik entsdtehenm,mit deren Hilfe die Menschen immer mächtiger werden. Undimmer gefühloser, gegen sich selbst und gegenüber ihrenMitmenschen.

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Naturbeherrschung als Fortschrittsprojekt und zugleichSelbstvergewaltigung. Zurechtbiegen eines Subjekts das dannfunktionsfähig in dem gesellschaftlichen Prozess ist. Das isteine Ur-Szehne."Die Gesellschaft in ihrer gegenwärtigen Gestalt - und mandarf wohl sagen seit Jahrtausenden - bruht nicht, wie - seitAristoteles - ideologisch unterstellt wurde, auf Anziehung, aufAttraktion, sondern auf der Verfolgung des je eigenenInteresses gegen die Interessen und gegen alle anderen. Unddas hat im Charakter der Menschen, bis in ihr Innerstes hineinsich niedergeschlagen. Was dem heute widerspricht, derHerdentrieb, der sogenannten lonely crowd - also dereinsamen Menge - das ist eine Reaktion darauf. Ein sichZusammenrotten, von erkaltezten, die die eigene Kälte nicjhtertragen aber auch nicht sie ändern können. Jeder Menschheute fühlt sich zu wenig geliebt weil jeder zu wenig liebenkann. Diese Unfähigkeit zur Identifikation, die ist wohl diewichtigste Bedingung dafür gewesen, dass so etwas wieAuschwitz, sich in mitten von einigermassen gesitteten undharmlosen Menschen hat abspielen können."

Er (Th.W..) beharrt nun auf der genauen Wahrnehmung desrutalen. (Auch Judenschlacht Prag 1348). Kein nur DeutschesPhänomen, Bereitschaft zeigt sich überall auch in derfreudigen Unterordnung unter die Symbole der Macht.(Siegesfeier 1945) "Also, dsas ist doch wohl, dass Symboileden Chjarakter überwertiger Ideen, bekommen. Dass sich ansie eben Affekte die sonst frei fluten würden, die nichtgebunden sind, weil ja die abstrakte Idee eines Landes, dieMenschen nicht unmittelbar zu ergreifen vermag, hefte diesich dann an das Sinnlich fassbare eines solchen Symbols.und reagier dann mit jener Empfindlichkeit die man ja kenntalös einen Grundzug des autoritätsgebundenen charakters, der

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überall dort wütend wird, wo er auf Verhaltensweisen stössgt,die also mit dem von ihm konventionell gesetzten nicht völligübereinstimmen.""Die Autoritäre Persönlichkeit." Wieweit faschistischeDenkmuster auch in der amerikanischen Bevölkerungangelegt sind. F-Skala auf Berkley Psychilog gestetützt.Nicht gut gemachte Studied.(Nicht empirisch für Gegenwart sondern als Warnung fürkünftige Generationen geschrieben - Folgeaufträge des jewishcomity waren nicht zu erwarten).Flaschenpos (eine adoritische Methapher) hat die Eigenschaft,dass sie irgenwann ankommt, unvorhergesehen. Duch wenimmer geführtt In dem Sinne ist Adornos unbestechlicheshermetisches Gedankenwerk durch Zeit überhaupt nichtverbrauchbar (keine Flaschenpost).Rückkehr nach Derutschland Heimweh und ObjektivesDeutscher Sprache verwandt zur Philosophie M.H. warvorausgefahren.

Teil2:

ü teil 2Frankfurt 1948 mit Trümmern soll auch erinnerung anvergangenes und versagen einer ganzen generation -Zurückzudenken ist deprimierend, das Glück liegt in derZukunft.in Gothe Uni Ruinen (vorkriegsjüngste). Mit gerettenLehrbüchern sollten Professoren zurück.

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Meisten Studenten, ehemalige Soldaten, suchten nicht nurstudium für einen beruf, sondern auch ein erklärung dafürwas mit ihnen geschen war.,Nur in dcie Berliner hochschule für Politik flossen mehramerikanische Gelder als in dsas Frankfurter Institut. Anneuer Stelle gegenüber uni. 14.11.1951 eingeweiht.(Waren Arche Noa, nur provisorisch da, hätten wiederabreisen können. - Trauten nicht)Deutsche fühlten sich selbst als Opfer und wolltenweiterleben, als währe nichts geschehen!!!"Die Forderung, dass Ausschwitz nicht noch einmal sei -scheint mir, die allerste an Erziehung Dass man dieseFrage sivch so wenig bewusst macht, zeigt, dass dasungeheuerliche als soches doch noch nicht so in dieMenschen eingedrungen ist. Wie es sein müsste. Und dasselber ist ein Symptom dafür, dass die Möglichkeit was dieMenschen anlangt fortbesteht."Gruppenstudie/Gruppenexperuimebt Fortsetzung der'Faschismus-Skala'-Studie in Deutschland. Mit ex-U-Bottkommandant Ludwig v. Fiedeburg der in AllensbachMeinungsforschungserfahrungen gesammelt hatte undspäter Hessens Kultusmister wurde. Erforschen derEinstellungen der Überlebenden zu Schlüsselproblem naxhdem Krieg.2/3 der Deutschen standen der Demokratie sehr skeptischgegenüber. Die Häkfte lehte jede Mitschuld an NS-Tatenab.Um Überleben zu können musste das Institut Aufträge ausder Wirtschaft annehemen. DarunterBetriebskluimastudien des Mannesmannkonzerns. Für A. erbringen empirische Studienb nur oberflächlichesFaktenwissen, aber keine Erkenntnis, warum die Welkt so

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war, wie sie war und was daran falsch war. - Eine Utopie,wie die Welt ausehen sollte wurde hier nie formuliert.Sondern mit Mark und Hegel die bestehende Weltgedeutert, das war faszinierend genug. (50er Jahre dieGeistfreiste Zeit Deutschlands im 20. Jh. wasunterschlagen werde) Hans Magnus Enzensberger stand I.Nahe, Ralf Dahrendorf war kurzzeitig Assistent.Alexander Mitscherlich, Jürgen Seifert.

Das Genie A. machte den Diener bei H. und dieser bei denMächtigen der Republick, deren Misstrauen er nichterregen wollte. Versuchte maxistische Hintergründe zuverbergen. "Wollte nicht, dass man meine Schriften alsrevolutionäre Propaganda benützt."Tatsächlich hatte sich M.H. schon lange von der eigenenmarxistischen Vergangenheit gelöst. Teile Wertschätzungfür Representative Demokratie und Angst vorOstblocksozialiusmus.1959 Übernimmt Adorno Institutsleitung (hatte Habermassnicht gegen Horkheimer schützen und habilitieren können - zeigte seine Schwächen dahingehend). Ist Medienpräsent.Staat und Ökonomie richtenen die Welt weiterhin für ihreZwecke zu. A. erhob dagegen Einspruch. Vorstellung: Sowüst und öd wie die Welt ist die Seele derer, die darinleben müssen. (Romantische Vorstellung dahinter).Menschen sind von Institutionen abhängig, die ihnen alsbedrohliche Gewalt gegenüberstehen. Als eine Art vonFatalität deren sie sich kaum erwehren können. Es bliebnur die Analyse praktische Rettung war unmöglich.An tiefen Punkt der Verzewiflung über den Weltlauf gibtes grosse Nähe zum Antipden Heidecker der gleichzeitigvon der notorisch gewordenen Seinsvergessenheit spricht.

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(Was diskreditiert durcjh NS-Zeit) Für A. verdekte H's'Chsargon der Eigentlichkeit' / H's Metaphysik dieGesellschaftlichen Misstände mit einem falschen Patos. Soeinfach komnte es sich die Philosophiue nun nachAuschwitz nicht mehr machen. Doch Adorno kreierte auchChargong, der ganze Generation von deutschen Philologenund Feuetonisten prägte. "Es sieht so aus, dass der Begriffder Anarchie bei Marx in einem druchaus kritischen Sinnverwandt wird. Das wissen wir alle. Aber dabei heisst,bedeutet dies Kritik soviel wie Anarchie derWsahrenproduktion, das heisst also eimnen Zustand indem die Menschen, den über sie gesellschaftlichenGesamtprozess, als ein für jeden einzelnen bindes undzufälliges erfahren." So Th.W.A.Einerseits gefesselt von den Girlanden seines eigenDenkens, doch noch soviel Aufmerksamkeit übrig, dass erspäterkommende wahrnahm. (immer noch ein Auge fürein kledines erotisches vorkommnis) Vitalitätsäusserungenbis hin zu Annerkennungsgesten (nicht und dochLiebschaften).1963 in Frankfurt Auschwitz Prozess - IntelektuellesZentrum der BRD (Surkamp Verlag)Versichertung der Täter nichts gesehen und nichts getan zuhaben wirkte auf Jugend genauso grotesk wie der nochselbstverständliche Aufzug der Vertriebenverbände.(Studenteid an Uni noch bei Erstsemestern, wie seitVäterzeiten, "... vorbehaltlosem Dienst an der Wahrheit zuwidmen") Eine besessen arbeitende intressierteStudentenschaft. Noch 2 Jahre voir Protestgebinn erhobdas Institut die Studentenschaft als nicht aufmüpfig, garnicht zur revolution geeignet. Doch das wir sind nichteinverstanden, dass sich in Vietnam und Nikaragua eineSuppermacht ohne unsere Zustimmung gewaltsam äussert,

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das ist sehr lange vorbereitet. Das Fernsdehen bringt US-Army in Vietnambilder ins Wohnzimmer, die niemandbestellt hatte, aber jeder innerlich zwangsläufigkommentieren musste. Und Protestmusik die heuteunglaublich kitschig klingt und erste globalisierung war.An ihrem Ende sangen/hörten alle Jugendlichen wektweitdie gleiche Musik und gleiche Hosen trugen. Von A. sofortdurchschaut, "... zum scheitern verurteilt sind, weil dieganze Sphäre der Unterhaltungsmusik, auch wo sieirgendwie modernistisch sich aufputzt, so mit demWahrencharakter mit dem Amusement , mit dem Schielennach dem Konsum, verbunden ist, dass also Versuche,dem eine veränderte Funktion zu geben, ganz äusserlichbleiben. Und ich muss sdagen, wenn also dannirgendjemand sich hinstellt und auf eine, doch im Grundedoch schmulttenhsafte Musik, dann irgendwelche Dingedarüber singt, dass Vietnam nicht zu ertragen sei. Dannfinde ich, dass gerade dieser song n icht zu ertragen ist.Weil er, indem er das Entsetzliche noch irgendwiekomsumierbar macht, schiesslich auch daraus noch etwasdwie Konsumqualitäten erauspresst."Samuelt Becket Kunst lässt Adorno gelten - dieseResuktion, Stümpfe von Menschen, habe die Welt aus unsgemacht.(Die ihr Ich verlohren haben) Rüdiger Safranski(PH) "Die Bürgerliche Gesellschaft bringtindividuallismus hervor und macht daraus dann zugleichwieder einen Fetisch, entkernt das individuum, macht eszu einem Ding, zu einer Grösse, zu einem atomisiertenEtwas (Black box der AnalYse/Sprache; O.G.J.), was hinund her geschoben werden kann. Also auch da derUmschlag von eoiner Changse in ein Verhängnis."Damit ging es um mehr als den Vietnamkrieg, oder denverstaubten Universitätsbetrieb.

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- Um die Befreihung des Menschen schlechthin, und dieDuldete keinen Aufschub.Adorno hat die Proteste anfangs wohl mit Sympatiebetrachtet. Auf die Erschiessung Ohnesorgs im Juni 1967reagierte er verstört. (Ängste aus der Vergangenheit.) Aberunübersichtliche Frontlinien, nicht wegenÜberempfindlichkeit gegen jede Form von Gewalt,sondern es war "Wer denkt ist nicht wütend". Wer denktbezähmt die Wut, was er von Jungen Leuten wollte - dochWut und Empörung haben viel miteinander zu tun. Undemotionale Empörung war berechtigtes Moment dieserGeneration, so Regina Becker-Schmidt, bis 1969 A'sassistentin.Uni kein Ort für Empörung sondern für das Denken? FürA. war das Denken, die Theorie bereits Praxis, was durchstudentische Aktionen empfuindlich gestört wurde.Inzwischen was Jürgen Habermass als Prof. zurück undwirft des Studenten schliesslich Links-fasischismus vor. A.mied die direkte Konfrontation bezeichnet sie mit H. nichtals revolutionäre Bewegung "sondern ich glaube, dass essich um eine Art von Pseudoaktivität handelt. Also um die... verzweifelte Anstrengung in einer Situation in der dieMöglichkeiten zur Veränderung in einer Gesellschsaftweitgehend blockert sind, es trozt allem zu erzwingen. Mitdem tiefen Wissen, dass es so jedenfalls nicht geht."Herbert Markuse war optimistischer, der Protest müsseweitergehen, komme was wolle. "Und selbst wenn wirnicht sehen, dass die Oposition hilkft, müssen wir weitermachen." Bestseller "Der eindimensionale Mensch"machte ihn kurtzzeitig zum weltweiten Idol derStudentenschaften. Mit 69 Jahren: "Ich bejahe jedeBewegung, jede Möglichkeit, die den bestehenden Terror

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und die bestehende Unterdrückung mildern und vielleicchtsogar aufheben können."!/3 des Geldes den Studenten !/§ den Professoren die auchwas leisten, dass Institut gerchtfertigt ist und 1/3gemeinsam verwaltet, was neue (mizbestimmungs) Unigewesen wäre, war den Studenten nicht genug, die dasandere Drittel auch verlangten. Und auf Ego-Trip waren.Dann kommt es zur Institutsbesetzung (Jan. 1969) wirdMachtkampf.Rüclblickend ist es unverständlich, dass die I-Leitung denMachtkampf aufnahm. Sie konnte dabei nur verlieren. Diestudentische Hochachtung für A. brach (auf merkwürdigeWeise) ab. Gröbste Missverständnnisse aufGegenseitigkeit. April 1969 'Busenattentat' des Weiberatsin A's Vorlesung kränkt und demütigt ihn zutiefst. Einesymbolische (sexistische) Hinrichtung. An die Nierengingen Adorno, ganz andere Sachen, so seine Assistentin."Was ist noch wirklich an der Wirklichkeit," das war seineFrage. und er hatte währendessen 6.8.69 Tod. Problem privater Art und in seinen Liebesverhältnissen."Eine Summe, die die Welt irrealisierzt."Stadt aufzuhören - neue bergstiefel (für Schweizerurlaub)gekauft - weitergemacht.Adornoarchiv ging an Resmarstiftung für Pflege seinerFrau nach gescheiertem Giftsuziedeversuch (überlebte siebis 1993). Ein zu Tode verwalteter Ort.

ü die Erinnerung daran, dass es auch anders sein könnte, als es ist"Ich will ja gar nichts anderes, als dass die Welt soeingerichtet wird, dass die Menschen nicht ihreüberflüssigen Anhängsel sind, sondern, dass - in Gottes

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Namen - die Dinge um der Menschen willen da sind. Undnicht die Menschen um der Dinge willen, die sie nochdazu selbst gemacht haben. Und dass sie sie selbstgemacht haben, dass die Institutionen schiesslich auf dieMenschen zurückweisen, das ist für moich jedefalls einsehr geringer Trost." Th.W-A.

ü NANOseine 3 Höllen. Medirenforschung kümmert sich uimKonsumenten. Hält Mündigkeit für Möglich. 1980 ice inthe sunnshine.A. sah die Selbstbestimmung des Menschen in derindustriellen Massenkultur weitgehend verlohren.stefan sufenange Prof. medienpädagoge uni-hh: "Dieneuen Medien bilden natürlich einen guten Raum für einenweg wegzukommen von einem reinenKonsumentverhalten, hin zu einem aktiven verhalten. Manist im Internet Konsuiment und Produzent zugleich. Unddamit bietet sich ein neuer Raum auch für politischediskusionen, für demokratische verfahrensweisen und soweiter. abrer gleichzeitig birgt das internet auch die Gefah - und das sieht man ganz deutlich - einer Komezialisierung...." Was A. befürchtet habe.Dualismus von Information und Reitzüberflutung. KinderWeltbilder von Massenmeduien bestimmt. Verboteerhöhen nur den Reitz an alles heranzukommen.Abstinenz ist zur Förderung des kritischen Umgangs mitMedien nicht möglich. Medien integrieren und kritisch mitihnen arbeiten, den Kibdern die Möglichkeit geben selbster4fahrungen zu sammeln. Bei Computerspielen kann nurwer mitmacht, die Spreu vom Weizen trennen kann.

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Welche Interessen stehen hinter Medienangebot - Frageder Kritischen Theorie

ü KulturzeitBiometrie das Zauberwort einer Milliardenschwerenweltweiten Sicherheitsindustrie. - Saat als DieIllusionsicher zu sein wird mit dem Verzicht auf Freiheitsrechteverbunden und die olitik bedient diesen Mechanismusweltweit.nstleister für Sicherheit. AutonomeStaasbürgerschaft (freiheitsrecht) in Hintergrund gerückt.

Th.W.A. hat auch in den USA die welt des deutschenBürgertums nicht verlassen. Wie sollte ein glücklichesLeben möglich sein in einer Welt, die irgendwann denWeg ins Verderben eingeschlagen hatte. .. nieman darf dieFesseln des Odyseus lösen, denn sonst macht jeder was erwill, nur so war fortschritt möglich geworden in der welt.durch Herrschaft über andere und über sich selbst.

Mit der Freage, wie Menschen ihre Freiheit behauptenkönnen in diser Welt - aktuell wie eh und je. aber inVergessenheit geratene Philosophie.

6.5 Meer - Karl Jaspers

Meer breitf von Wohnen und Geborgenseins

6.5.1 Unendlichkeit6.5.2 nirgends das Feste6.5.3 Meer immer im Wandel - immer in der grossen Ordnung des Unndliche

Spiegel des Philosophierens

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7.

8. HPs O.G.J.» Siehe Dokument: http://www.jahreiss-og.de/index.html

8.1 Hauptseite/ständige Projekte» Siehe Dokument: http://www.jahreiss-og.de\index02.html

8.1.1 HeraldiküWappenfarbe blau erklärt» Siehe Dokument: http://www.jahreiss-og.de\heraldik\heraldik.htmü (schwarze) Wappen anpassen/animieren/vergleichen» Siehe Dokument: C:\www.jahreiss-og.de\hz\black-or-blue.html

8.1.2 Schwarz gegen Blau» Siehe Dokument: http://www.jahreiss-og.de\hz\black-or-blue.html

8.2 Venedig» Siehe Dokument: http://www.jahreiss-og.de\venice\ve-ind0.html

8.2.1 Mittelmeerregion - Islam Geschichte

8.3 Jerusalem» Siehe Dokument: http://www.jahreiss-og.de\jeru\je-ind0.html8.4 Israel

» Siehe Dokument: http://www.jahreiss-og.de\israel\is-ind0.html8.5 AlHambra» Siehe Dokument: http://\www.jahreiss-og.de\alhamb\AH-ind0.html

8.5.1 Weltanschauungen gibt es viele ...

8.6 Soziologiewww.og-jahreiss.de/pdfs-ogjs/soziologie.pdf

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» Siehe Dokument: C:\Wissen\Modali\SOZ\Soziologie.mmp8.6.1 von der höchstens zeitweisen Duldung bis zur Partizipation

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