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Sicherheit im Einsatz durch Open-Source Intelligence in Einsatzleitstellen Verbundpartner Polizeidirektion Osnabrück Polizeipräsidium Dortmund Polizeipräsidium München Assoziierte Partner LKA Nordrhein-Westfalen Polizeipräsidium Duisburg Laufzeit: 01/2018 – 07/2019 Deutschen Hochschule der Polizei Fachgebiet II.1 Polizeiliches Einsatzmanagement Bei dem Forschungsprojekt SENTINEL der DHPol handelt es sich um ein durch die Stüllenberg Stiftung gefördertes Pilotprojekt, das in Zusammenarbeit mit drei Leitstellen (Polizeidirektion Osnabrück, Polizeipräsidium (PP) Dortmund und PP München) OSINT in die tägliche Arbeit integriert und die Auswirkungen für die Einsatzbewältigung untersucht. Ziel ist eine differenzierte Analyse des Mehrwerts, der Schwierigkeiten, dem Aufwand im Einsatz sowie der Nutzungsfrequenz von OSINT. Arbeitshypothese: „Bei einer Vielzahl von Einsatzlagen des täglichen Dienstes, wie z. B. Fahndungslagen, Gewalt im sozialen Nahraum, Straßenkriminalität etc. können durch die Nutzung von OSINT einsatzrelevante Informationen erlangt werden, die zu einem besseren Schutz der Einsatzkräfte und der Bevölkerung sowie zu einer professionelleren Aufgabenbewältigung beitragen können.“ Projektrelevanz Die immer komplexer werdenden polizeilichen Aufgabenbereiche lösen ein hohes Informationsbedürfnis aus. Die Polizei nutzt in Einsatzleitstellen das Internet bislang noch nicht als standardisierte Informationsquelle für die Informations-gewinnung. Die Informationsbasis beruht stattdessen ausschließlich auf den Angaben des Notrufenden und dem Abgleich mit behördlichen Datenbeständen. Die Polizei kann sich jedoch der Entwicklung des Internets und der Sozialen Medien nicht entziehen, sondern sollte sich diesen vielmehr als weitere Informationsquelle bedienen. „Real-Time Intelligence Centres“ (RTIC) in den Niederlanden Forschungsprojekt SCARSOME (Serious Crimes and the Role of Social Media) der DHPol: Informationsmehrwert nicht nur auf Einsatzlagen der Schwerstkriminalität beschränkt, sondern vielmehr auch auf andere polizeiliche Tätigkeitsbereiche, wie beispielsweise dem der Einsatzleitstellen, übertragbar Projektkoordinator LPD Günther Epple Projektmitarbeiterin Franziska Ludewig [email protected] Open-Source Intelligence Social-Media-Dienste wie Facebook,Twitter und Instagram beruhen auf einem Tauschprinzip,das Zugang zu den enthaltenen Informationen nur durch Preisgabe eigener Daten gewährt. Somit sind mit wachsender Nutzung derartiger Kanäle in zunehmendem Maße personenbezogene Informationen offen im Internet zugänglich. Soziale Medien vereinen riesige Datenbestände von Fotos, Videos, Informationen und Nachrichten in einem Medium. Diesen Umstand macht sich die Open Source Intelligence (OSINT) zunutze. Durch die gezielte Recherche können sich beispielsweise Erkenntnisse zu Personen, wie aktuelle Lichtbilder, Hinweise zum Aufenthaltsort oder Hinweise zu bestimmten Milieus ergeben. Auch spezielle Informationen zu Örtlichkeiten, wie Zugangssituationen, Hinterausgänge, Fluchtwege oder Baumaßnahmen, können Ergebnisse der Informationsgewinnung sein. Methodisches Vorgehen Einsatzdokumentation Standardisierte Befragung der Einsatzmittel Tagebuch-Dokumentation Qualitative Befragung Mix aus qualitativen und quantitativen Methoden umfassendes Bild über den Nutzen, Chancen und Risiken von OSINT im täglichen Einsatzgeschehen Mehr Informationen: Verwertung und Perspektiven Bei einer Verifizierung der Hypothese ist unter Nutzung der DHPol, als Zentralstelle der Aus- und Fortbildung der Polizeibeamten des höheren Dienstes, eine deutschlandweite Verwertung durch die Leitstellen/Einsatzzentralen der Polizei zu erwarten. Zusätzlich ist eine Nutzung auch durch andere Sicherheitsakteure (z. B. Feuerwehr, Rettungsdienst) möglich. Eine Falsifizierung der Hypothese (z. B. kein signifikanter Nutzen feststellbar, Kosten-Nutzen-Relation nicht verhältnismäßig) kann unnötige Investitionen in Personal- und Sachmittel verschiedener Stellen an verschiedenen Orten in Deutschland verhindern. Zum Roten Berge 18-24 48165 Münster Tel.: 02501/806 – 506 www.dhpol.de

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Page 1: Sicherheit im Einsatz durch Open-Source Intelligence in ... · Medium.Diesen Umstand macht sich die Open Source Intelligence (OSINT) zunutze. Durch die gezielte Recherche können

Sicherheit im Einsatz durch

Open-Source Intelligence in Einsatzleitstellen

Verbundpartner

Polizeidirektion Osnabrück

Polizeipräsidium Dortmund

Polizeipräsidium München

Assoziierte Partner

LKA Nordrhein-Westfalen

Polizeipräsidium Duisburg

Laufzeit: 01/2018 – 07/2019

Deutschen Hochschule der Polizei

Fachgebiet II.1

Polizeiliches Einsatzmanagement

Bei dem Forschungsprojekt SENTINEL der DHPol handelt es sich um ein durch die Stüllenberg Stiftung

gefördertes Pilotprojekt, das in Zusammenarbeit mit drei Leitstellen (Polizeidirektion Osnabrück,

Polizeipräsidium (PP) Dortmund und PP München) OSINT in die tägliche Arbeit integriert und die

Auswirkungen für die Einsatzbewältigung untersucht. Ziel ist eine differenzierte Analyse des Mehrwerts, der

Schwierigkeiten, dem Aufwand im Einsatz sowie der Nutzungsfrequenz von OSINT.

Arbeitshypothese: „Bei einer Vielzahl von Einsatzlagen des täglichen Dienstes, wie z. B. Fahndungslagen, Gewalt

im sozialen Nahraum, Straßenkriminalität etc. können durch die Nutzung von OSINT einsatzrelevante

Informationen erlangt werden, die zu einem besseren Schutz der Einsatzkräfte und der Bevölkerung sowie zu einer

professionelleren Aufgabenbewältigung beitragen können.“

ProjektrelevanzDie immer komplexer werdenden polizeilichen Aufgabenbereiche lösen ein hohes Informationsbedürfnis aus.

Die Polizei nutzt in Einsatzleitstellen das Internet bislang noch nicht als standardisierte Informationsquelle für

die Informations-gewinnung. Die Informationsbasis beruht stattdessen ausschließlich auf den Angaben des

Notrufenden und dem Abgleich mit behördlichen Datenbeständen. Die Polizei kann sich jedoch der

Entwicklung des Internets und der Sozialen Medien nicht entziehen, sondern sollte sich diesen vielmehr als

weitere Informationsquelle bedienen.

„Real-Time Intelligence Centres“ (RTIC) in den Niederlanden

Forschungsprojekt SCARSOME (Serious Crimes and the Role of Social Media) der DHPol:

Informationsmehrwert nicht nur auf Einsatzlagen der Schwerstkriminalität beschränkt, sondern vielmehr

auch auf andere polizeiliche Tätigkeitsbereiche, wie beispielsweise dem der Einsatzleitstellen, übertragbar

Projektkoordinator

LPD Günther Epple

Projektmitarbeiterin

Franziska Ludewig

[email protected]

Open-Source IntelligenceSocial-Media-Dienste wie Facebook, Twitter und Instagram beruhen auf einem Tauschprinzip, das Zugang zu den

enthaltenen Informationen nur durch Preisgabe eigener Daten gewährt. Somit sind mit wachsender Nutzung

derartiger Kanäle in zunehmendem Maße personenbezogene Informationen offen im Internet zugänglich.

Soziale Medien vereinen riesige Datenbestände von Fotos, Videos, Informationen und Nachrichten in einem

Medium. Diesen Umstand macht sich die Open Source Intelligence (OSINT) zunutze.

Durch die gezielte Recherche können sich beispielsweise Erkenntnisse zu Personen, wie aktuelle Lichtbilder,

Hinweise zum Aufenthaltsort oder Hinweise zu bestimmten Milieus ergeben. Auch spezielle Informationen zu

Örtlichkeiten, wie Zugangssituationen, Hinterausgänge, Fluchtwege oder Baumaßnahmen, können Ergebnisse

der Informationsgewinnung sein.

Methodisches Vorgehen• Einsatzdokumentation

• Standardisierte Befragung der Einsatzmittel

• Tagebuch-Dokumentation

• Qualitative Befragung

Mix aus qualitativen und quantitativen Methoden umfassendes Bild über den Nutzen,

Chancen und Risiken von OSINT im täglichen Einsatzgeschehen

Mehr Informationen:

Verwertung und PerspektivenBei einer Verifizierung der Hypothese ist unter Nutzung der DHPol,

als Zentralstelle der Aus- und Fortbildung der Polizeibeamten des

höheren Dienstes, eine deutschlandweite Verwertung durch die

Leitstellen/Einsatzzentralen der Polizei zu erwarten. Zusätzlich ist

eine Nutzung auch durch andere Sicherheitsakteure (z. B. Feuerwehr,

Rettungsdienst) möglich.

Eine Falsifizierung der Hypothese (z. B. kein signifikanter Nutzen

feststellbar, Kosten-Nutzen-Relation nicht verhältnismäßig) kann

unnötige Investitionen in Personal- und Sachmittel verschiedener

Stellen an verschiedenen Orten in Deutschland verhindern.

Zum Roten Berge 18-24

48165 Münster

Tel.: 02501/806 – 506

www.dhpol.de