sieren und mit beschränkten ressourcen zu verbessern. der ... · daktischen service blueprint“...

245
Research on IT / Service / Innovation / Collaboration René Wegener Der Didaktische Service Blueprint Eine Methode für Analyse und Design teilnehmerstarker Lerndienstleistungen 2

Upload: others

Post on 27-Sep-2019

0 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Page 1: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

Research on IT / Service / Innovation / Collaboration

ISBN 978-3-86219-730-9

Hochwertige Lehre erfordert hohen Ressourcenaufwand. Daher

leiden gerade universitäre Massenveranstaltungen unter man-

gelnder Interaktivität und Individualität. In dieser Dissertation

wird die Methode des „Didaktischen Service Blueprint“ (DSB)

vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleistungen zu analy-

sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der DSB

verbindet didaktische Anforderungen mit Designprinzipien des

Service Engineering und Ansätzen des eLearning und des Peer

Learning. In einer Lehrveranstaltung der Wirtschaftsinformatik

werden beispielhaft drei Maßnahmen entwickelt, welche die

Lerndienstleistungsqualität durch eLearning und Peer Learning

steigern und damit auch die Anwendbarkeit des DSB aufzeigen

sollen. Die Evaluationsergebnisse von Lernerfolg und Lernzu-

friedenheit weisen auf den Erfolg des Konzeptes hin. Der theo-

retische Beitrag liegt in der Entwicklung einer auf dem Service

Engineering basierenden Methode zur Gestaltung von Lehr-

Lern-Prozessen. Lehrenden liefert die Dissertation Richtlinien

und erprobte Umsetzungsbeispiele zur Verbesserung der eigenen

Lehre trotz knapper Ressourcen.

René Wegener

Ren

é W

egen

er /

Der

Dida

ktis

che

Serv

ice

Blue

prin

t

Der Didaktische Service BlueprintEine Methode für Analyse und Design

teilnehmerstarker Lerndienstleistungen

22

Page 2: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

Research on IT / Service / Innovation / Collaboration Band 2 / Vol. 2

Herausgegeben von / Edited by Univ.-Prof. Dr. Jan Marco Leimeister, Universität Kassel

Page 3: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und
Page 4: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

René Wegener

Der Didaktische Service Blueprint Eine Methode für Analyse und Design

teilnehmerstarker Lerndienstleistungen

kassel

universitypress

Page 5: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

Die vorliegende Arbeit wurde vom Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Universität Kassel als Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades eines Doktors der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (Dr. rer. pol.) angenommen. Erster Gutachter: Prof. Dr. Jan Marco Leimeister Zweiter Gutachter: Prof. Dr. Udo Winand Dritter Gutachter: Prof. Dr. Dr. Walter Blocher Tag der mündlichen Prüfung 29. Januar 2014 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar Zugl.: Kassel, Univ., Diss. 2014 ISBN: 978-3-86219-730-9 (print) ISBN: 978-3-86219-731-0 (e-book)6 URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0002-37314 © 2014, kassel university press GmbH, Kassel www.uni-kassel.de/upress Umschlaggestaltung: Jörg Batschi Grafik Design, Tübingen Druck und Verarbeitung: Print Management Logistics Solutions, Kassel Printed in Germany

Page 6: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

V

Geleitwort

Dienstleistungen sind für westliche Volkswirtschaften von zentraler Bedeutung im

Hinblick auf Bruttowertschöpfung und Arbeitsplätze. Sie erfolgreich zu entwickeln, zu

erbringen und zu vermarkten wird für viele Unternehmen zu einem zentralen Erfolgs-

faktor. Entsprechend bedeutend ist die Erforschung von Theorien, Methoden, Model-

len und Werkzeugen zur systematischen Entwicklung, Gestaltung und Erbringung von

Dienstleistungen im Rahmen des Dienstleistungs- oder Serviceengineering. Zentrale

Forschungsfragen betreffen die Rolle von Informations- und Kommunikationstechno-

logien (IT) zur (Teil-) Automatisierung von Prozessen sowie neue Formen der Kun-

denintegration in den Dienstleistungsprozess.

Dieser Forschungsbedarf gilt insbesondere auch für den Bereich der Lerndienstleis-

tungen. Es ist weithin anerkannt, dass Lerndienstleistungen im Sinne von (Weiter-)

Bildungsangeboten von zentraler Bedeutung für die Entwicklung einer Gesellschaft

sowie eines jeden Menschen sind. Zugleich handelt es sich dabei jedoch um hochgra-

dig individuelle, wissensintensive und komplexe Dienstleistungen. Die didaktische

Forschung liefert die nötigen Richtlinien und Lehr-Lernmethoden, um Lerndienstleis-

tungen didaktisch hochwertig zu erbringen. Deren Umsetzung ist jedoch fast immer

mit einem hohen Aufwand für den Lehrenden verbunden. Vernachlässigt wird bisher

meist die Frage, wie Lerndienstleistungen gerade vor dem Hintergrund beschränkter

personeller Ressourcen didaktisch effektiv und zugleich wirtschaftlich tragfähig ge-

staltet werden können. Analog zu den Annahmen des Service Engineering liegen auch

in der Didaktik die vielversprechendsten Ansätze in einer zunehmenden (Teil-) Auto-

matisierung von Lehrprozessen in Form des E-Learning, sowie einer verstärkten Betei-

ligung der Lernenden in kollaborativen und kooperativen Lernprozessen, dem

sogenannten Peer Learning.

Diese Arbeit von René Wegener bedient sich theoretischer Grundlagen des Service

Engineering und der Didaktik und entwickelt eine Methode, um Massenlerndienstleis-

tungen zu visualisieren, didaktisch zu analysieren und anschließend unter Zuhilfenah-

me der Ansätze des E-Learning und Peer Learning systematisch neu zu gestalten. Die

Anwendung der Methode des Didaktischen Service Blueprint (DSB) wird in einem

Action Research Projekt am Beispiel einer universitären Massenveranstaltung der

Wirtschaftsinformatik erprobt. Sie wird auf Basis des DSB über einen Zeitraum von

acht Semestern sukzessive weiterentwickelt und dabei kontinuierlich evaluiert. So

Page 7: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

VI

wird die Vorlesung um neue, interaktive E-Learning Inhalte ergänzt, die Lernenden

entwickeln eigene Lernmaterialien für Ihre Kommilitonen und werden über mobile

Endgeräte stärker in die Vorlesung einbezogen. Die Evaluationsergebnisse zeigen ei-

nen signifikanten Anstieg von Lernzufriedenheit und Lernerfolg.

Mit der Methode des DSB und den zugehörigen Prinzipien zur Gestaltung von E-

Learning und Peer Learning Prozessen liefert die Arbeit einen wichtigen Beitrag für

die Weiterentwicklung von bestehenden Ansätzen zur Verbesserung von Lerndienst-

leistungen. Sie verbindet in dieser Tiefe erstmalig die didaktische Forschung mit der

des Service Engineering und zeigt Praktikern neue Wege auf, die eigene Lehre trotz

beschränkter Ressourcen zu verbessern. Der Arbeit von René Wegener wünsche ich

die ihr gebührende Verbreitung.

Kassel, im Januar 2014 Prof. Dr. Jan Marco Leimeister

Page 8: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

VII

Danksagung

Mein Dank gilt Familie und Freunden.

Kassel, im Januar 2014 René Wegener

Page 9: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

VIII

1 Zusammenfassung

Didaktisch hochwertige Lerndienstleistungen sind für den Anbieter mit einem hohen

Ressourcenaufwand verbunden. Dies zeigt sich insbesondere am Beispiel der universi-

tären Lehre. Beschränkte personelle Ressourcen und steigende Studierendenzahlen

führen hier häufig zu Massenveranstaltungen, welche den didaktischen Anforderungen

aktiven Lernens nicht gerecht werden, denn viele aktivierende Lernmethoden lassen

sich bei hohen Teilnehmerzahlen nicht mehr umsetzen. Vor einer vergleichbaren Her-

ausforderung stehen zunehmend die Lehrenden sogenannter „Massive Online

Courses.“ Hierbei handelt es sich um online Lerndienstleistungen, die zu geringen

oder gar keinen Gebühren angeboten werden. Die Teilnehmerzahlen können hier in die

Tausende gehen, eine individuelle Betreuung ist aus wirtschaftlicher Sicht nicht mehr

möglich. Trotz dieser offenkundigen Problematik betrachtet die didaktische Forschung

Effizienzaspekte bislang kaum, sondern erweist sich als größtenteils ergebnisorientiert.

Wesentliche Bestandteile der Erbringung einer Lerndienstleistung auf Seiten des Leh-

renden, wie die Entwicklung von Lernmaterialien oder Korrektur von Übungsaufga-

ben, werden ausgeblendet. Forschung, wie Lernerfolg und Lernzufriedenheit bei

möglichst konstantem Ressourceneinsatz gesteigert werden können, existiert folglich

wenig. Um diese Lücke zu schließen, wird in dieser Dissertation die Methode des „Di-

daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis-

tungen zu analysieren und unter Berücksichtigung knapper Ressourcen, insbesondere

der eigenen Zeit, zu verbessern. Der DSB stellt eine Weiterentwicklung des Service

Blueprint für Lerndienstleistungen, insbesondere (universitäre) Massenveranstaltun-

gen, dar. Er verbindet didaktische Anforderungen mit Designprinzipien des Service

Engineering und Ansätzen des eLearning und des Peer Learning. Die Entwicklung des

DSB geschieht im Rahmen eines Action Research Projektes anhand einer Lehrveran-

staltung der Wirtschaftsinformatik mit mehreren hundert Teilnehmenden pro Semes-

ter. Die Methode wird genutzt, um die bestehende Lehrveranstaltung anhand

vorgegebener didaktischer Designanforderungen zu analysieren, Probleme zu identifi-

zieren und einzelne Aktivitäten zu priorisieren. Mit Hilfe eines Sets an Designprinzi-

pien werden anschließend beispielhaft drei Maßnahmen entwickelt, welche die

Lerndienstleistungsqualität durch einen verstärkten Einsatz von eLearning und Peer

Learning steigern und damit auch die Anwendbarkeit des DSB aufzeigen sollen. Die

Maßnahmen werden über einen Zeitraum von acht Semestern implementiert und die

Lehrveranstaltung in Bezug auf Lernzufriedenheit und Lernerfolg evaluiert. Der Lern-

Page 10: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

IX

erfolg kann, gemessen an den Klausurergebnissen (n = 1593), signifikant gesteigert

werden, ebenso die über Selbstauskünfte erfasste Zufriedenheit (n = 699). Der theore-

tische Beitrag dieser Arbeit liegt in der Verbindung der Forschungsbereiche der Di-

daktik und des Service Engineering. Der DSB zeigt, wie Methoden der

Dienstleistungsentwicklung mit didaktischen Anforderungen kombiniert werden kön-

nen. Der DSB stellt nach Wissen des Autors die erste Methode dar, mit der ein

Blended Learning gestütztes Lernszenario sowohl unter didaktischen als auch wirt-

schaftlichen Gesichtspunkten analysiert und umgestaltet werden kann. Lehrenden lie-

fert die Dissertation Anforderungen, Richtlinien, Werkzeuge und erprobte

Umsetzungsbeispiele zur Verbesserung der eigenen Lehre auch bei knappen zeitlichen

und personellen Ressourcen.

Stichworte: eLearning, Blended Learning, Service Engineering,

Dienstleistungsengineering, Peer Learning, Service Blueprint, Action Research.

Page 11: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

X

Abstract

Offering didactically valuable learning services is very resource demanding. This fact

holds true especially in university teaching. Limited personnel resources and rising

student enrollments lead to mass lectures which do not meet the requirements of active

learning as many activating teaching methods are not suitable for large classes. Educa-

tors face a similar challenge when offering so-called “Massive Online Courses.” These

are online learning services offered for low fees or for free. Thousands of participants

might attend these courses. Individual support cannot be offered for economic reasons.

Despite this apparent challenge didactic research usually does not take into account

aspects of economic efficiency but is mostly output oriented. Important parts of learn-

ing service delivery from the instructor’s point of view, like developing learning mate-

rials or grading assessments, are neglected. There is not much research on raising

learning success and satisfaction with constant resources. To close this gap, this disser-

tation proposes a method named „Didactical Service Blueprint“ (DSB). It is supposed

to help instructors analyzing and re-designing their learning services taking scarce re-

sources, especially time, into account. The DSB is an advancement of the traditional

Service Blueprint specifically designed for learning services, especially for (universi-

ty) large scale courses. It combines didactical requirements with design principles

from service engineering and approaches from e-learning as well as peer learning. The

DSB is developed within an Action Research project based on an Information Systems

lecture with several hundred attendants each semester. The method is used to analyze

the existing lecture using pre-defined design requirements, to identify several short-

comings and prioritized certain activities. Based on a set of design principles three ex-

emplary measures, mostly relying on e-learning and peer learning, are developed to

raise learning service quality and show applicability of the DSB. These measures are

implemented over the course of eight semesters and are evaluated with regard to learn-

ing success and satisfaction. Learning success as measured by exam results increases

significantly (n = 1593) as well as self-reported learning satisfaction (n = 699). The

theoretical contribution of this work lies in combining the research disciplines of di-

dactics and service engineering. The DSB shows how service design methods can be

combined with didactical requirements. The DSB, to the author’s best knowledge, is

the first method to analyze and re-design a blended learning scenario taking into ac-

count didactical as well as economic aspects. To instructors the dissertation offers re-

Page 12: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

XI

quirements, guidelines, tools and proven implementation examples to raise learning

service quality in spite of limited temporal and personnel resources.

Keywords: E-Learning, Blended Learning, Service Engineering, Peer Learning, Ser-

vice Blueprint, Action Research.

Page 13: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

XII

Inhaltsverzeichnis

1  Zusammenfassung ............................................................................................ VIII 

Tabellenverzeichnis ............................................................................................... XVIII 

Abkürzungsverzeichnis ........................................................................................... XIX 

2  Einleitung ............................................................................................................... 1 

3  Begriffsabgrenzung - Lehre als Lerndienstleistung ........................................... 5 

4  Methodisches Vorgehen ........................................................................................ 7 

4.1  Action Research als Grundlage .................................................................... 7 

4.2  Realweltlicher Hintergrund des Action Research Projektes ..................... 8 

5  Übersicht über die Publikationen ........................................................................ 9 

6  Ergebnisse des Didaktischen Service Blueprint ............................................... 16 

6.1  Anforderungen an qualitativ hochwertige Lerndienstleistungen ........... 17 

6.2  Konzeption der Methode ............................................................................. 19 

6.2.1  Analyse von Lerndienstleistungen mittels Blueprints ............................ 19 

6.2.2  Ansätze ressourcenschonender, didaktisch hochwertiger Lehre ............ 23 

6.2.3  Ausgestaltung des Service Blueprint zum Didaktischen Service

Blueprint ................................................................................................................ 24 

6.3  Beispielhafte Umsetzung der Methode DSB .............................................. 29 

6.3.1  Von den Lernenden erstellte eLearning Materialien .............................. 34 

6.3.2  Re-Design der Präsenzvorlesung ............................................................ 36 

6.3.3  Einführung neuer Testwerkzeuge ........................................................... 37 

6.4  Evaluation der überarbeiteten Lerndienstleistung ................................... 38 

6.5  Literatur ........................................................................................................ 44 

7  Virtual Learning Communities: Success Factors and Challenges.................. 47 

7.1  Introduction to Virtual Learning Communities ....................................... 48 

7.2  Definitions and didactical basics ................................................................. 48 

7.2.1  Definition of Virtual Learning Communities ......................................... 48 

7.2.2  Educational, psychological and technological aspects ........................... 49 

Page 14: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

XIII

7.2.3  Measuring Virtual Learning Community success .................................. 50 

7.3  Research framework .................................................................................... 50 

7.3.1  Methodology and selection of literature ................................................. 50 

7.3.2  Categorization scheme ............................................................................ 51 

7.4  Results ........................................................................................................... 52 

7.5  Discussion of results ..................................................................................... 55 

7.6  Research challenges ..................................................................................... 59 

7.7  Conclusion, limitations and outlook ........................................................... 61 

7.8  References ..................................................................................................... 61 

8  Analyse und Optimierung von Lehrdienstleistungen mittels Service

Blueprinting: Konzeption und erste empirische Befunde ....................................... 70 

8.1  Einleitung ...................................................................................................... 71 

8.2  Hintergrund und Definitionen .................................................................... 72 

8.2.1  Bildung als Dienstleistung ...................................................................... 72 

8.2.2  Service Blueprinting ............................................................................... 73 

8.3  Service Blueprinting für Bildungsdienstleistungen .................................. 75 

8.4  Umsetzung eines Fallbeispiels und erste empirische Befunde ................. 80 

8.5  Zusammenfassung und Ausblick ................................................................ 82 

8.6  Literatur ........................................................................................................ 83 

9  Design and Evaluation of a Didactical Service Blueprinting Method for

Large Scale Lectures ................................................................................................... 86 

9.1  Introduction .................................................................................................. 87 

9.2  Theoretical Foundations and Related Work ............................................. 88 

9.2.1  Designing valuable learning services ..................................................... 88 

9.2.2  The Service Blueprint (SB) .................................................................... 89 

9.2.3  Extending the SB – Design of the Didactical Service Blueprint (DSB) 90 

9.3  Research Method .......................................................................................... 90 

9.4  Concept of the Didactical Service Blueprint (DSB) .................................. 91 

Page 15: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

XIV

9.4.1  Challenges and Goals in Educating Large Classes ................................. 91 

9.4.2  Analyzing and Informing Design ........................................................... 94 

9.4.3  Principles to Guide the Process of Re-Design ........................................ 94 

9.5  Application of the Method ........................................................................... 96 

9.5.1  Background of the Action Research Project ........................................... 96 

9.5.2  Analyzing the Current Situation ............................................................. 96 

9.5.3  Re-Designing the Learning Service ........................................................ 98 

9.6  Evaluation ................................................................................................... 104 

9.7  Discussion of Results .................................................................................. 107 

9.8  Conclusion, Limitations and Outlook ...................................................... 109 

9.9  References ................................................................................................... 110 

10  Steigerung von Interaktivität, Individualität und Lernerzufriedenheit in

einer universitären Massenveranstaltung durch mobile Endgeräte .................... 114 

10.1  Mobile Learning in Massenlehrveranstaltungen .................................... 115 

10.1.1  Begriffe und allgemeine Problemsituation ........................................... 115 

10.1.2  Vorstellung der Fallstudie .................................................................... 117 

10.2  Didaktisches und technisches Konzept .................................................... 118 

10.2.1  Technische Anforderungen ................................................................... 118 

10.2.2  Technische Infrastruktur ....................................................................... 118 

10.2.3  Eingesetzte Lernmaterialien und Lernanwendungen ........................... 119 

10.3  Evaluation ................................................................................................... 121 

10.4  Schlussfolgerungen und Ausblick ............................................................. 125 

10.5  Literaturverzeichnis ................................................................................... 127 

11  Peer Creation of E-learning Materials to Enhance Learning Success and

Satisfaction in an Information Systems Course ..................................................... 129 

11.1  Purpose ........................................................................................................ 130 

11.2  Basics of peer learning, multimedia learning and peer creation ........... 131 

11.2.1  Didactical basics of peer learning ......................................................... 131 

11.2.2  Peer creation in educational contexts ................................................... 132 

11.2.3  Principles for designing eLearning materials ....................................... 133 

Page 16: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

XV

11.3  Developing structured processes for eLearning peer creation .............. 133 

11.3.1  Background of the research project ...................................................... 133 

11.3.2  Adapting principles of peer learning to peer creation .......................... 134 

11.4  Evaluation design and instruments .......................................................... 139 

11.4.1  Measurement of satisfaction ................................................................. 139 

11.4.2  Measurement of eLearning usage ......................................................... 139 

11.4.3  Measurement of learning outcomes ...................................................... 139 

11.5  Results ......................................................................................................... 140 

11.5.1  Results with regard to students’ satisfaction ........................................ 140 

11.5.2  Results with regard to students’ learning outcomes ............................. 142 

11.6  Discussion of the results ............................................................................. 143 

11.7  Summarization, limitations and conclusion ............................................ 144 

11.8  References ................................................................................................... 146 

12  Do Student-Instructor Co-Created eLearning Materials Lead To Better

Learning Outcomes? Empirical Results from a German Large Scale Course Pilot

Study ........................................................................................................................... 149 

12.1  Introduction ................................................................................................ 150 

12.2  Related work, didactical and economic context ...................................... 151 

12.2.1  Understanding the learning process ...................................................... 151 

12.2.2  Teaching as service delivery ................................................................. 152 

12.3  Background of the Action Research project ........................................... 153 

12.3.1  Methodological approach for the Action Research project .................. 153 

12.3.2  Integrating students into content production ........................................ 155 

12.4  Evaluation ................................................................................................... 158 

12.4.1  Methodological Aspects ....................................................................... 158 

12.4.2  Evaluating students’ satisfaction .......................................................... 159 

12.4.3  Evaluating learning outcomes .............................................................. 160 

12.5  Presentation of Results .............................................................................. 161 

12.5.1  Results with regard to learning outcomes ............................................. 161 

12.5.2  Results with regard to satisfaction ........................................................ 163 

Page 17: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

XVI

12.6  Discussion of results and limitations ........................................................ 165 

12.7  References ................................................................................................... 167 

13  Engineering Learning Services with the Didactical Service Blueprint ........ 172 

13.1  Introduction ................................................................................................ 173 

13.2  Theoretical Foundations of learning service engineering ...................... 175 

13.2.1  Defining basic terms and concepts ....................................................... 175 

13.2.2  Advancing service engineering principles to learning ......................... 175 

13.2.3  Cognitive process levels to estimate complexity and strategic importance

176 

13.2.4  The concept of peer-services ................................................................ 177 

13.3  Concept of the Didactical Service Blueprint ........................................... 178 

13.3.1  Methodological Approach .................................................................... 178 

13.3.2  Overview ............................................................................................... 178 

13.4  Application example .................................................................................. 182 

13.4.1  Background ........................................................................................... 182 

13.4.2  Applying the DSB ................................................................................. 182 

13.5  Evaluation ................................................................................................... 189 

13.6  Theoretical contribution and conclusion ................................................. 193 

13.7  References ................................................................................................... 195 

14  Theoretischer Beitrag der Dissertation ........................................................... 198 

14.1  Didaktik und Service Engineering: Kombination zweier Domänen ..... 198 

14.2  Adaption von Service Engineering Methoden auf die Lehre ................. 199 

14.3  Methode zur Entwicklung von Blended Learning Arrangements ........ 199 

14.4  Peer Creation als neue Form des Peer Learning .................................... 200 

14.5  Integration von eLearning in Präsenzveranstaltungen .......................... 201 

14.6  Implikationen für die Dienstleistungsentwicklung ................................. 201 

15  Praktischer Beitrag der Dissertation ............................................................... 203 

15.1  Anforderungen an didaktisch hochwertige Lerndienstleistungen ........ 203 

Page 18: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

XVII

15.2  Der DSB für Analyse und (Re-)Design von Massenveranstaltungen .... 203 

15.3  Umsetzungsbeispiele für Massenveranstaltungen .................................. 204 

15.4  IT-Werkzeuge zur Umsetzung der Methode ........................................... 204 

15.5  Guideline und IT-Werkzeug zur Peer Creation ..................................... 205 

16  Einschränkungen ............................................................................................... 206 

17  Implikationen für die weitere Forschung ........................................................ 208 

17.1  Weitere Ausarbeitung des DSB und seiner Umsetzung ......................... 208 

17.2  Peer Learning Prozesse als effektive Workflows .................................... 209 

17.3  Kollaborationsskripte für virtuelle Lerngemeinschaften ....................... 210 

17.4  Entwicklung eines „Mass Lecture-Referenzmodells“ ............................ 211 

17.5  Anwendung des DSB auf MOOCs ............................................................ 212 

17.6  Analyse und Aufbereitung von Lernendendaten .................................... 212 

17.7  Lehrevaluation aus Dienstleistungssicht .................................................. 214 

Literaturverzeichnis ................................................................................................. 215 

Vollständige Publikationsliste .................................................................................. 221 

Page 19: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

XVIII

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Zuordnung der Publikationen zu Kapiteln der Dissertation ........................ 10 

Page 20: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

XIX

Abkürzungsverzeichnis

AR Action Research

ARCS Attention, Relevance, Confidence, Satisfaction

DIN Deutsches Institut für Normung

DSB Didactical Service Blueprint

EPOS Engineering Person-Oriented Services

FF Forschungsfrage

Info 1 Informationswirtschaft 1 – Einführung in die Wirtschaftsinformatik

IT Informationstechnologie(n)

LMS Lernmanagementsystem

MOOC Massive Open Online Course

OECD Organization for Economic Co-operation and Development

PAS Publicly Available Specification

SB Service Blueprint

SCORM Sharable Content Object Reference Model

UTAUT Unified Theory of Acceptance and Use of Technology

WBT Web Based Trainings

Page 21: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und
Page 22: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

1

2 Einleitung

Der schulischen, hochschulischen und betrieblichen Aus- und Weiterbildung kommt

eine hohe Bedeutung für die wirtschaftliche Produktivität und damit den Wohlstand

einer Gesellschaft zu (OECD 2003). Gerade das Hochschulsystem leistet hierbei einen

wesentlichen Beitrag zur Bewältigung der Herausforderungen, welche aus demografi-

schem und wirtschaftlichem Wandel resultieren (Wissenschaftsrat 2006). Die laufen-

den jährlichen Ausgaben für einen Studierenden in Deutschland belaufen sich im

Durchschnitt auf 8.540 Euro (Brugger/Threin/Wolters 2012). Dies zeigt, dass es sich

bei der universitären Ausbildung um eine sehr kostenintensive Dienstleistung handelt.

Dennoch fordert der deutsche Wissenschaftsrat seit langer Zeit zusätzliche Mittel auf-

grund der von ihm konstatierten Unterfinanzierung des Hochschulsystems (Wissen-

schaftsrat 2006).

Eine mögliche Folge der wirtschaftlichen Zwänge in der Hochschullehre sind Massen-

veranstaltungen, in denen eine Lehrperson die Betreuung hunderter Studierende über-

nimmt. Solche Veranstaltungen sind jedoch oft sehr lehrendenzentriert. Es bleibt

wenig Raum für Fragen und Diskussionen, die Anwendung von Wissen und vor allen

Dingen individuelle Rückmeldungen der Lehrenden an die Studierenden. Die Folgen

sind eine mangelnde Aktivierung der Studierenden, niedrigere Teilnehmerzufrieden-

heit und geringerer Lernerfolg (Cuseo 2007). Eine ähnliche Problematik findet sich bei

den noch vergleichsweise jungen „Massive Online Courses.“ Hierbei handelt es sich

um online Kurse, die gegen geringe Gebühren oder kostenfrei angeboten werden. Das

bekannteste Beispiel ist ein Kurs zum Thema Künstliche Intelligenz, der von der Uni-

versität Stanford angeboten wurde. Nach Angaben des Anbieters hatten sich hierfür

über 160.000 Teilnehmer angemeldet, was den Bedarf nach Lernkonzepten für hohe

Lernendenmassen verdeutlicht. Zugleich wurde der Kurs jedoch „nur“ von 23.000

Lernenden erfolgreich abgeschlossen1. In der universitären Bildung wäre dies eine un-

zureichende Erfolgsquote. Ein Grund ist sicherlich darin zu sehen, dass online Ange-

bote ohne direktem Kontakt zu den Lehrenden sehr hohe Anforderungen an die

Lernenden, ihre Motivation und ihr Selbstmanagement stellen (Kop 2011).

1 Nachzulesen im online Angebot der „Zeit“. URL: http://www.zeit.de/studium/uni-leben/2012-01/udacity-thrun

Page 23: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

2

Lehrende stehen zweifelsohne vor der Herausforderung, mit begrenzten Ressourcen,

insbesondere begrenzter Zeit, auch bei hohen Studierendenzahlen bestmögliche Teil-

nehmerzufriedenheit und Lernerfolg zu erreichen. Gängige didaktische Methoden der

Teilnehmeraktivierung wie angeleitete Gruppenarbeiten sind jedoch aufgrund ihres

Aufwands für hohe Lernendenzahlen nicht geeignet (Biggs/Tang 1999). Auch didakti-

sche Vorgehens- und Instruktionsmodelle wie die DIN-Norm PAS 1032 oder ARCS

(Keller 1987) blenden die Perspektive des Lehrenden und den Aufwandsgedanken in

der Regel komplett aus. Ihr Fokus liegt auf der Frage, wie die didaktische Qualität ei-

ner Lerndienstleistung gesteigert werden kann. Lehrenden fehlt es damit an geeigneter

Unterstützung, um didaktische Effektivität mit vertretbarem Erbringungsaufwand in

Einklang zu bringen. So ist unstrittig, dass die aktive Anwendung von erlernten Inhal-

ten in Übungsaufgaben mit einer individuellen Rückmeldung durch den Lehrenden aus

didaktischer Sicht sinnvoll ist. Bei hohen Lernendenzahlen sind jedoch viele Lehrende

zeitlich nicht mehr in der Lage, den Aufwand für Korrektur und Feedback von

Übungsaufgaben zu stemmen.

Um diese Lücke zu schließen, wird in dieser Dissertation eine Methode vorgestellt, mit

der Lerndienstleistungen für hohe Teilnehmerzahlen analysiert und trotz enger Res-

sourcenrestriktionen didaktischen Anforderungen entsprechend neu gestaltet werden

können. Dabei handelt es sich um den „Didactical Service Blueprint“ (DSB), eine

Weiterentwicklung des aus der Dienstleistungsforschung bekannten Service Blueprint

für den Lernbereich. Die Idee besteht darin, eine Lerndienstleistung in ihre Teilaktivi-

täten zu segmentieren, diese mit didaktischen Anforderungen abzugleichen, zu priori-

sieren und anschließend neu zu gestalten. Dabei unterstützen den Lehrenden

handlungsleitende Designprinzipien, welche insbesondere auf Konzepten des Peer

Learning und eLearning basieren.

Die Entwicklung des DSB folgt den typischen Phasen der Action Research (Sus-

man/Evered 1978; McKay/Marshall 2001). Den Anwendungsfall stellt eine universitä-

re Massenveranstaltung der Wirtschaftsinformatik über eine Dauer von acht Semestern

dar. Der DSB wird genutzt, um diese zu analysieren und Lösungsansätze für mehrere

didaktische Herausforderungen zu entwickeln, welche typisch für Massenveranstal-

tungen sind (Action Planning). Drei Herausforderungen werden adressiert. Die Erste

ist die mangelnde Aktivierung der Teilnehmenden in den Präsenzveranstaltungen,

welche aus der hohen Anzahl Studierender resultiert. Die Zweite ist die Tatsache, dass

die Teilnehmenden in hohem Maße dazu aufgefordert sind, selbstgesteuert zu lernen,

Page 24: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

3

sie dafür jedoch auf didaktisch wenig effektive und anregende Selbstlernmaterialien

zurückgreifen müssen. Die dritte Herausforderung ist die Tatsache, dass die Teilneh-

menden keine ausreichende Gelegenheit bekommen, gelerntes Wissen anzuwenden, zu

testen und Rückmeldung zu ihren Fähigkeiten und Defiziten zu erhalten. Mit Hilfe des

DSB werden drei Lösungsansätze für diese Herausforderungen beispielhaft entwickelt

und umgesetzt (Action Taking). Zur Steigerung der Interaktivität in Präsenzveranstal-

tungen kommen Teilnehmeraktivierungen auf mobilen Endgeräten zum Einsatz. Die

Qualität der Selbstlernmaterialien wird durch studentisch generierte multimediale

Lerninhalte verbessert. Zudem erstellen die Teilnehmenden IT-gestützt Testfragen und

lösen Aufgaben gemeinsam in einem Forum, um ihnen mehr Möglichkeiten zu geben,

sich selbst zu testen. All diese Maßnahmen werden dabei mit dem Gedanken an die

begrenzten zeitlichen Ressourcen des Lehrenden im Hinterkopf umgesetzt. Die über-

arbeitete Lehrveranstaltung wird kontinuierlich evaluiert (Evaluating). Über die acht

Semester gesehen zeigt sich ein signifikanter Anstieg von Lernerfolg und Teilnehmer-

zufriedenheit, insbesondere in relevanten Bereichen wie der wahrgenommenen Inter-

aktivität. Die aus der Umsetzung und Evaluation gewonnenen Erkenntnisse fließen in

die Überarbeitung der Methode und die Verfeinerung der Umsetzung ein (Specifying

Learning).

Die Dissertation adressiert die folgenden Forschungsfragen:

FF1: Welche Anforderungen bestehen an qualitativ hochwertige Lerndienstleistungen?

FF2: Wie muss eine Methode für Analyse und (Re-)Design von Lerndienstleistungen

gestaltet sein, die hilft, diese Anforderungen auch bei hohen Teilnehmerzahlen umzu-

setzen?

FF3: Wie sehen Umsetzungsbeispiele der Methode in der Praxis universitärer Massen-

veranstaltungen aus?

FF4: Welche Schlussfolgerungen hinsichtlich Lernerfolg und Teilnehmerzufriedenheit

ergeben sich aus der Umsetzung?

Die Forschungsfragen werden im Rahmen einer kumulativen Dissertation beantwortet,

welche sich aus acht Hauptpublikationen sowie mehreren ergänzenden Beträgen zu-

sammensetzt (s. vollständige Publikationsliste im Anhang). Die restliche Arbeit ist wie

folgt strukturiert: Zunächst werden zentrale Begriffe zum Verständnis von Lernen als

Page 25: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

4

Dienstleistung erläutert und abgegrenzt. Anschließend wird die der Arbeit zugrunde

liegende Forschungsmethode der Action Research genauer dargestellt. Im Anschluss

werden die Publikationen und ihre Kernergebnisse erläutert. Dann werden der theore-

tische und praktische Beitrag der Arbeit als Ganzes dargelegt gefolgt von einer Dar-

stellung der Einschränkungen. Die Arbeit schließt mit einem Ausblick auf zukünftige

Forschung, die auf den zuvor erläuterten Forschungsergebnissen aufbauen kann.

Page 26: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

5

3 Begriffsabgrenzung - Lehre als Lerndienstleistung

Für ein besseres Verständnis der Publikationen soll in diesem Kapitel kurz erläutert

werden, welche Definitionen von Lernen, Lerndienstleistungen und Lerndienstleis-

tungsqualität den Arbeiten zugrunde liegen.

Nach Gagne bezeichnet Lernen eine dauerhafte Veränderung im Denken eines Men-

schen, welche zu verändertem Verhalten führt und auf Erfahrungen basiert (Gagne

1984). Findet das Lernen in einem festen institutionellen Rahmen statt, wird dies als

formales Lernen bezeichnet. Formales Lernen zeichnet sich u.a. dadurch aus, dass es

durch einen Lehrenden unterstützt wird, in einem festen zeitlichen Rahmen abläuft und

zu einer Form von Zertifizierung führt (Eraut 2004). Bei universitären Lehrveranstal-

tungen handelt es sich um formales Lernen. Der Aufbau neuen Wissens ist dabei ein

aktiver Prozess des Lernenden, welcher sein vorhandenes Wissen permanent mit sei-

ner Umwelt abgleicht und anpasst (Vygotsky 1988; Bodner 1986). Dem Lehrenden

kommt in diesem Kontext die Aufgabe zu, diejenigen Rahmenbedingungen zu schaf-

fen, welche das Lernen erleichtern. Er agiert somit als ein Dienstleister, die Lernenden

als seine Konsumenten. Im Gegensatz zu pädagogisch geprägten Begriffen wie dem

Lehr-Lern-Szenario stellt dieser Begriff mehrere Aspekte in den Vordergrund, welche

für das weitere Verständnis dieser Arbeit zentral sind. So stellt der Dienstleistungsbe-

griff heraus, dass Voraussetzung für das Lernen ein beiderseitig vorhandenes Potenzial

an Einsatzfaktoren ist (Schlutz 2006; Bitzer/Wegener/Leimeister 2010). Hierbei han-

delt es sich u.a. um die Zeit, das Fachwissen und die Lernmaterialien des Lehrenden

sowie Zeit, Motivation und kognitive Fähigkeiten des Lernenden. Die Kombination

der Faktoren findet im Rahmen des Lehr-Lern-Prozesses statt (Schlutz 2006). Bereits

der Begriff verdeutlicht, dass dieser Prozess unter aktiver Beteiligung des Lehrenden

sowie des Lernenden stattfindet. Unter den Lehr-Lern-Prozess fallen damit alle Tätig-

keiten, welche vom Lehrenden oder den Lernenden im Rahmen einer einzelnen Lern-

dienstleistung, im vorliegenden Fall einer universitären Lehrveranstaltung, erbracht

werden. Die Gestaltung dieses Lehr-Lern-Prozesses, die Festlegung von Lernzielen

und -aktivitäten, ist Gegenstand der Didaktik. Aus diesem Grund wird die in dieser

Arbeit vorgestellte Methode zur Analyse und Umgestaltung von Lerndienstleistungen

als Didaktischer Service Blueprint bezeichnet. Am Ende des Lehr-Lern-Prozesses ste-

hen Prozess- und Folgeergebnis (Meyer/Mattmüller 1987). Das Prozessergebnis ist

unmittelbar und liegt in der abschließenden Benotung oder Teilnahmezertifizierung

des Lernenden. Das Folgeergebnis ist langfristig und besteht im eigentlichen Lerner-

Page 27: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

6

folg im Sinne einer dauerhaften Zunahme an Wissen und Kompetenzen. Die Betrach-

tung des Outputs einer Dienstleistung geht üblicherweise jedoch darüber hinaus, in-

dem neben der Qualität des Endergebnisses auch die Zufriedenheit des Konsumenten

betrachtet wird (Hipp et al. 2011), ein Ansatz, dem auch diese Dissertation folgt.

Für das Verständnis dieser Arbeit sind die folgenden Feststellungen wichtig: Sowohl

Input- als auch Output-Faktoren einer Lerndienstleistung sind vielfältig, der Fokus

dieser Arbeit liegt auf den Output-Faktoren Lernerfolg und Teilnehmerzufriedenheit.

Der Lernerfolg wird dabei durch die Klausur und damit als Prozessergebnis unmittel-

bar zum Ende der Lerndienstleistung erfasst. In Bezug auf den Input wird vorwiegend

der Zeitaufwand des Lehrenden betrachtet, da dieser einen besonders limitierten Ein-

satzfaktor darstellt. Zudem fokussiert die Arbeit klar auf die zwei unmittelbar an der

Erbringung einer einzelnen Lerndienstleistung beteiligten Parteien, den Lehrenden und

den Lernenden. Unter dem Begriff des Lehrenden (in den englischsprachigen Publika-

tionen wird der Begriff des Instructor benutzt) werden alle direkt an einer einzelnen

Lerndienstleistung auf Anbieterseite mitwirkenden Personen gefasst. Im vorliegenden

Fall sind dies in der Regel Professoren/-innen, wissenschaftliche Mitarbeiter/-innen

sowie studentische Tutoren/-innen. Mitarbeiter der Universitätsverwaltung, welche mit

Tätigkeiten wie der Pflege der IT-Infrastruktur sämtliche universitäre Lerndienstleis-

tungen unterstützen, werden aus Gründen der Komplexität ausgeblendet.

Page 28: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

7

4 Methodisches Vorgehen

4.1 Action Research als Grundlage

Die Dissertation basiert auf dem Ansatz der Action Research (AR). Kennzeichnend

hierfür ist, dass das Forschungsvorhaben eng mit einer realen Problemstellung ver-

knüpft ist. In diesem Fall ist dies die Herausforderung, Lernerfolg und Teilnehmerzu-

friedenheit in einer universitären Massenveranstaltung der Wirtschaftsinformatik trotz

knapper zeitlicher Ressourcen zu steigern. Das Interesse, dieses praktische Problem zu

lösen, ist verknüpft mit dem wissenschaftlichen Erkenntnisinteresse (McKay/Marshall

2001) nach der systematischen Entwicklung didaktisch effektiver und zugleich wirt-

schaftlich tragfähiger Lerndienstleistungen.

Um das beschriebene Problem zu lösen, wird der für die AR typische Problemlösungs-

zyklus durchlaufen (Susman/Evered 1978). Zunächst werden Anforderungen an

hochwertige Lerndienstleistungen und spezifische Probleme in Massenveranstaltungen

analysiert. Diese erste Phase (Diagnosing) wird vorwiegend in FF1 behandelt. An-

schließend folgt die Planung der zu ergreifenden Maßnahmen (Action Planning). In

dieser Konzeptionsphase wird die Methode des DSB entwickelt (FF2). Es folgt die

eigentliche Umsetzung, d.h. die Entwicklung konkreter IT-Werkzeuge, Prozesse und

Lerninhalte und deren praktischer Einsatz in besagter Lehrveranstaltung als FF3 (Ac-

tion Taking). Diese wird kontinuierlich evaluiert, um so Schlussfolgerungen in Bezug

auf die Methode und ihre Umsetzung zu ziehen (Evaluation und Specifying Learning).

Dies ist Gegenstand der FF4.

Die einzelnen Publikationen dieser kumulativen Dissertation gehören damit alle zu

einem übergeordneten Action Research Projekt, adressieren aber in der Regel jeweils

vorwiegend nur bestimmte Phasen desselben. Die Methode des DSB als Kernbeitrag

wurde iterativ auf Basis der Evaluationen und Erfahrungen während des Projektes

entwickelt. Dies äußert sich darin, dass die Methode zunächst in Grundzügen präsen-

tiert (Wegener/Menschner/Leimeister 2010) und später ausgebaut

(Wegener/Menschner/Leimeister 2012) und verfeinert

(Wegener/Menschner/Leimeister 2013) wird.

Eine letzte wichtige Eigenschaft der AR liegt in der Tatsache, dass der Forscher in die

Problemsituation eingreift und mit anderen Beteiligten interagiert (Susman/Evered

1978). Im vorliegenden Fall fungierte der Verfasser der Arbeit sowohl als wissen-

Page 29: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

8

schaftlicher Begleiter als auch als (Mit-)Gestalter der didaktischen Maßnahmen im

Rahmen der betrachteten Lehrveranstaltung. Er war jedoch nicht für die inhaltliche

Gestaltung der Veranstaltung und der Klausuren oder die Bewertung der Studierenden

verantwortlich. Dadurch sind eine größere Distanz zum Praxisproblem und damit eine

höhere Objektivität der Ergebnisse gewährleistet.

4.2 Realweltlicher Hintergrund des Action Research Projektes

Als reale Problemsituation dient in dieser Arbeit eine Lehrveranstaltung für Studieren-

de der Wirtschaftswissenschaften. Es handelt sich um die „Einführung in die Wirt-

schaftsinformatik“ (Info 1), die jedes Semester für rund 150 bis 300 Studierende

angeboten wird. Dabei handelt es sich um Bachelorstudierende unterschiedlicher Fach-

richtungen, vorwiegend der Wirtschaftswissenschaften, des Wirtschaftsrechts und des

Wirtschaftsingenieurswesens. Die Lehrveranstaltung wird von einem Professor, einem

wissenschaftlichen Mitarbeiter und vier studentischen Tutoren betreut. Sie besteht aus

einer Präsenzvorlesung mit ca. 13 Terminen (teilweise entfiel ein Termin aus organisa-

torischen Gründen), die jeweils 90 bzw. ab dem Sommersemester 2011 120 Minuten

dauern. Inhaltlich werden Grundlagenthemen der Wirtschaftsinformatik adressiert.

Hierzu zählen technische Themen wie Netzwerkstrukturen, wirtschaftliche Aspekte

wie Geschäftsmodelle im Internet sowie unterschiedliche Modellierungssprachen.

Letztere werden vertiefend in einem Tutorium behandelt. Die Studierenden können

sich zu einer von mehreren Tutoriumsgruppen anmelden, die aus jeweils bis zu 30 Per-

sonen bestehen. Jede Gruppe umfasst vier Termine von jeweils rund drei Stunden. In

den Tutorien steht die Anwendung von Modellierungstechniken im Vordergrund. Zum

Semesterende nehmen die Studierenden an einer Klausur teil, welche über ihre Endno-

te entscheidet. Die Analyse, Evaluation und Neugestaltung der Lehrveranstaltung be-

gann im Wintersemester 2008/2009 und wurde kontinuierlich fortgeführt bis zum

Sommersemester 2012. Die Inhalte der Veranstaltung blieben über diesen Zeitraum

weitestgehend konstant.

Page 30: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

9

5 Übersicht über die Publikationen

Dieser Dissertation liegen vier forschungsleitende Fragestellungen zugrunde, die in

acht Publikationen sowie weiteren ergänzenden Beiträgen (s. komplette Literaturliste

am Ende) beantwortet werden. Die Publikationen bilden die nachfolgenden Kapitel

dieser Arbeit (Tabelle 1). In diesem Kapitel werden die acht Publikationen in Kürze

dargestellt.

Kapitel Publikation

6 Publikation 1: Wegener, R. (2013): Ergebnisse des Didaktischen Service

Blueprint. In: Leimeister, J.M. (Hrsg.): Working Paper Series, Nr. 3, Kas-

sel, Germany.

7 Publikation 2: Wegener, R. & Leimeister, J.M. (2012): Virtual Learning

Communities: Success Factors and Challenges. In: International Journal

of Technology Enhanced Learning (IJTEL) Vol. 4 (2012) Nr. 5/6, S. 383 -

397.

8 Publikation 3: Wegener, R.; Menschner, P. & Leimeister, J. M. (2010):

Analyse und Optimierung von Lehrdienstleistungen mittels Service

Blueprinting - Konzeption und erste empirische Befunde. In: Multikonfe-

renz Wirtschaftsinformatik (MKWI) 2010, Göttingen, Germany.

9 Publikation 4: Wegener, R.; Menschner, P. & Leimeister, J. M. (2012):

Design and evaluation of a didactical service blueprinting method for

large scale lectures. In: Proceedings of the International Conference on

Information Systems (ICIS), Orlando Florida, USA.

10 Publikation 5: Wegener, R.; Prinz, A.; Bitzer, P. & Leimeister, J. M.

(2011): Steigerung von Interaktivität, Individualität und

Lernerzufriedenheit in einer universitären Massenveranstaltung durch

mobile Endgeräte. In: DeLFI 2011, Dresden, Germany.

11 Publikation 6: Wegener, R. & Leimeister, J. M. (2012): Peer Creation of

E-Learning Materials to Enhance Learning Success and Satisfaction in an

Information Systems Course. In: Proceedings of the 20th European Con-

ference on Information Systems (ECIS 2012), Barcelona, Spain.

12 Publikation 7: Wegener, R. & Leimeister, J. M. (2012): Do Student-

Instructor Co-Created eLearning Materials Lead To Better Learning Out-

comes? Empirical Results from a German Large Scale Course Pilot Study.

Page 31: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

10

In: 45. Hawaii International Conference on System Sciences (HICSS),

Hawaii, USA.

13 Publikation 8: Wegener, R.; Menschner, P.; Leimeister, J.M. (2013): En-

gineering Learning Services with the Didactical Service Blueprint. Zur

Begutachtung eingereicht.

Tabelle 1: Zuordnung der Publikationen zu Kapiteln der Dissertation Quelle: Eigene Darstellung

Publikation 1: Wegener, R. (2013): Ergebnisse des Didaktischen Service Blueprint. In:

Leimeister, J.M. (Hrsg.): Working Paper Series, Nr. 3, Kassel, Germany.

Dieser Beitrag fast die wichtigsten Ergebnisse des Forschungsvorhabens und damit der

anderen Publikationen zusammen. Designanforderungen und Designprinzipien werden

erläutert und die Anwendung des DSB am Beispiel dargestellt. Die Publikation zeigt

zudem wesentliche Ergebnisse der Evaluation auf. Aufgrund der Tatsache, dass Publi-

kation 1 die Ergebnisse der Dissertation im Kern wiedergibt und in ihrem Zusammen-

hang darstellt, wird diese im nachfolgenden Kapitel dargestellt, obwohl sie teilweise

auf den anderen Publikationen aufbaut.

Publikation 2: Wegener, R. & Leimeister, J.M. (2012): Virtual Learning Communities:

Success Factors and Challenges. In: International Journal of Technology Enhanced

Learning (IJTEL) Vol. 4 (2012) Nr. 5/6, S. 383 - 397.

Virtuelle Lerngemeinschaften sind Online-Plattformen, auf denen Personen mit dem

Ziel zusammenkommen, gemeinsam Wissen zu erwerben und zu tauschen. Sie stellen

oft eine wichtige Komponente von Lerndienstleistungen für hohe Teilnehmerzahlen

dar. Dabei ist insbesondere ihr Potenzial wichtig, eine große Anzahl Lernender zu ver-

netzen und durch asynchrone Kommunikationsmedien einen Wissensaustausch zu er-

lauben, der in Präsenzveranstaltungen so nicht möglich ist. Dies macht virtuelle

Lerngemeinschaften gerade auch vor dem Hintergrund von Effizienzgedanken in der

universitären Lehre interessant. Erfahrungen und wissenschaftliche Berichte zeigen

jedoch, dass viele dieser Gemeinschaften in Bezug auf Lernzufriedenheit und Lerner-

folg nicht immer erfolgreich sind. Häufig scheitern sie an mangelnder Interaktion der

Lernenden untereinander. Aus diesem Grund beschäftigt sich dieser Beitrag mit der

Frage, welche Faktoren ausschlaggebend für Erfolg oder Misserfolg virtueller Lern-

gemeinschaften sind. Die Identifikation dieser Faktoren ist Bestandteil der Anforde-

rungserhebung der FF1. Um die Frage zu beantworten, wird in dem Beitrag ein

Page 32: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

11

strukturierter Literature Review (Webster/Watson 2002) über die bekannten Literatur-

datenbanken Business Source Premier, Science Direct und ERIC durchgeführt. Es

werden 64 relevante Studien identifiziert, analysiert und klassifiziert. Der Vergleich

der Studien zeigt, dass es jeweils drei zentrale Erfolgs- und Misserfolgsfaktoren gibt.

Erster Erfolgsfaktor ist ein starker Lehrender, welcher auf der Online-Plattform prä-

sent ist, indem er bspw. Fragen schnell beantwortet, Diskussionen leitet und Lernende

zum Engagement auffordert. Zweiter Erfolgsfaktor sind mehrmalige Präsenztreffen,

die den Teilnehmenden helfen, soziale Bindungen aufzubauen und sich besser kennen-

zulernen. Dritter Erfolgsfaktor sind strukturierte Kleingruppenaufgaben, in denen Ler-

nende sich ebenfalls besser kennenlernen können, konkrete Zielvorgaben haben und

Einzelbeiträge besser erkenntlich sind. Zu den größten Herausforderungen zählt ein

Mangel an gemeinsamen Zielen, welcher Lernende davon abhält, sich mit der Ge-

meinschaft zu identifizieren und Wissen zu teilen. Hinzu kommen technische Proble-

me, welche den Zugang zur Online-Plattform erschweren sowie Gefühle von Scham

und Zurückhaltung. Diese können aufgrund der hohen Mitgliederzahl von Lernge-

meinschaften entstehen, aber auch durch eine generelle Angst davor, andere zu kriti-

sieren oder selbst kritisiert zu werden. Aus den Ergebnissen folgt, dass Lehrende nur

mit hohem zeitlichen Aufwand eine didaktisch erfolgreiche virtuelle Lerngemeinschaft

aufbauen können. Dies entspricht damit weitestgehend den Anforderungen an die tra-

ditionelle Präsenzlehre, in der ebenfalls Lernende durch strukturierte Aufgaben und

messbare Eigenbeiträge zur aktiven Teilnahme angeregt werden müssen.

Publikation 3: Wegener, R.; Menschner, P. & Leimeister, J. M. (2010): Analyse und

Optimierung von Lehrdienstleistungen mittels Service Blueprinting - Konzeption und

erste empirische Befunde. In: Multikonferenz Wirtschaftsinformatik (MKWI) 2010,

Göttingen, Germany.

In diesem Beitrag wird der Grundstein zur FF2 gelegt, indem als Ansatz zur Analyse

und Gestaltung einer Lerndienstleistung der aus dem Service Engineering bekannte

Service Blueprint eingesetzt wird. Mit Hilfe des Service Blueprint wird eine universi-

täre Massenveranstaltung der Wirtschaftsinformatik segmentiert, visualisiert und ana-

lysiert. Dabei werden die Teilaktivitäten in Bezug auf Möglichkeiten zur Reduzierung

des zeitlichen Aufwands des Lehrenden hin untersucht. Als erstes Anwendungsbei-

spiel wird dargestellt, wie die Aktivität der Lernmaterialerstellung vom Lehrenden hin

zu den Lernenden verlagert werden kann, ohne dass dies die Lernzufriedenheit negativ

beeinträchtigt. Die Anwendung der Service Blueprint Methode am Beispiel zeigt zu-

Page 33: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

12

dem, dass diese durchaus dazu geeignet ist, Lerndienstleistungen zu visualisieren und

zu analysieren. Damit bietet sie sich als Basis zur weiteren Entwicklung einer Methode

für Analyse und (Re-)Design von Lerndienstleistungen an.

Publikation 4: Wegener, R.; Menschner, P. & Leimeister, J. M. (2012): Design and

evaluation of a didactical service blueprinting method for large scale lectures. In:

Proceedings of the International Conference on Information Systems (ICIS), Orlando

Florida, USA.

Der im vorangehenden Beitrag benutzte Service Blueprint wird in dieser Publikation

erstmalig speziell an den Lernbereich angepasst und ausgebaut zum Didaktischen Ser-

vice Blueprint (DSB). Das Vorgehen orientiert sich dabei an der Methode zur Ent-

wicklung personenorientierter Dienstleistungen nach Menschner und Leimeister

(Menschner/Leimeister 2012). Der DSB beinhaltet didaktische Designziele, um die

unterschiedlichen Formen der Interaktion im Lerndienstleistungsprozess zu verbes-

sern. Hierzu zählen die Interaktion zwischen Lernenden untereinander, zwischen Ler-

nenden und Lehrenden sowie Lernenden und Lerninhalten. Hinzu kommen

Designprinzipien, welche helfen sollen, die didaktischen Designziele mit vertretbarem

Ressourcenaufwand zu erreichen. Hierzu zählt die Standardisierung oder Automatisie-

rung organisationaler Prozesse oder die Auslagerung von Aktivitäten an die Lernen-

den, sofern diese selbst über das nötige Wissen verfügen. Auf Basis der Designziele

und -prinzipien werden mehrere Umsetzungsbeispiele aus der Lehrveranstaltung Info

1 vorgestellt, bspw. die Erstellung von Lernmaterial durch die Lernenden oder der

Einsatz von mobilen Lernanwendungen zur Steigerung der Interaktivität in den Vorle-

sungen. Diese werden in den nachfolgenden Publikationen detaillierter erläutert. Der

Beitrag zeigt erstmalig auf, wie der traditionelle Service Blueprint für Lerndienstleis-

tungen ausgestaltet werden kann. Die Anwendung der Methode am Beispiel der Info 1

zeigt, dass diese geeignet ist, Lerndienstleistungen zu analysieren und im Hinblick auf

didaktische Qualität und Ressourceneffizienz neu zu gestalten. Erste empirische Er-

gebnisse deuten dabei auf signifikante Verbesserungen in Lernzufriedenheit und Lern-

erfolg hin.

Publikation 5: Wegener, R.; Prinz, A.; Bitzer, P. & Leimeister, J. M. (2011): Steige-

rung von Interaktivität, Individualität und Lernerzufriedenheit in einer universitären

Massenveranstaltung durch mobile Endgeräte. In: DeLFI 2011, Dresden, Germany.

Page 34: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

13

Die vorangegangenen Publikationen verweisen bereits darauf, dass die Aktivierung der

Lernenden zentral für Lernzufriedenheit und Lernerfolg ist. Zudem wurde gezeigt,

dass Präsenzveranstaltungen von besonderer Wichtigkeit sind, da sich hier soziale

Kontakte bilden und zudem Studierende in der Vorlesung den einzigen direkten Kon-

takt zum Lehrenden im Lerndienstleistungsprozess haben. Zugleich leiden Vorlesun-

gen mit hoher Teilnehmerzahl jedoch oftmals darunter, stark lehrendenzentriert zu sein

und wenig Raum zur Interaktion zu bieten. Dies trifft zunächst auch auf die Info 1 zu,

weshalb ein wesentlicher Aspekt der Neugestaltung der Lehrveranstaltung in einer

Aufwertung der Präsenzvorlesung liegt. In diesem Beitrag wird dargestellt, wie mit

mobilen Endgeräten die Interaktivität in der Vorlesung gesteigert werden kann. Hierzu

werden zwei Lernanwendungen entwickelt und eingesetzt: Bei der Peer Discussion

handelt es sich um ein Abstimmungswerkzeug auf Basis der Peer Instruction Methode

(Crouch/Mazur 2001). Die zweite Lernanwendung trägt den Namen Co-Create Your

Exam. Dabei erstellen die Lernenden Wahr-Falsch-Aussagen zu den Inhalten der Vor-

lesung, die ihre Kommilitonen lösen müssen. Die Aufgabe dient der Reflexion im Sin-

ne einer aktiven Pause (Olmsted III 1999). Die beiden Lernanwendungen sind ein

Beispiel für die Umsetzung des DSB (FF3). Durch den Einsatz von IT, sowie die star-

ke Beteiligung der Lernenden entsteht für den Lehrenden kein erhöhter Lehraufwand.

Dennoch deuten die Evaluationsergebnisse einer Onlinebefragung bereits an dieser

Stelle darauf hin, dass die Lernanwendungen als Bereicherung der Veranstaltung

wahrgenommen werden.

Publikation 6: Wegener, R. & Leimeister, J. M. (2012): Peer Creation of E-Learning

Materials to Enhance Learning Success and Satisfaction in an Information Systems

Course. In: Proceedings of the 20th European Conference on Information Systems

(ECIS 2012), Barcelona, Spain.

Als zweites Umsetzungsbeispiel des DSB (FF3) wird in diesem Beitrag dargestellt,

wie Lernende in die Erstellung multimedialer Lernmaterialien eingebunden werden

können. Massenveranstaltungen wie die Info 1 weisen meist einen hohen Anteil an

Selbstlernphasen auf. Damit diese effektiv sind, benötigen die Lernenden jedoch an-

sprechende Lernmaterialien. Gerade die Erstellung multimedialer Selbstlernmateria-

lien wie Web Based Trainings, die kognitiv möglicherweise deutlich effektiver als

traditionelle Lehrbücher sind, erweist sich jedoch als äußerst zeitintensiv. Aus diesem

Grund bietet es sich an, die Lernenden selbst in die Erstellung der Materialien einzu-

beziehen. Dazu werden sechs zentrale Prinzipien des Peer Learning identifiziert und

Page 35: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

14

auf das Konzept der Peer Creation, also die Erstellung von Lernmaterial von Lernen-

den für Lernende, übertragen. Auf deren Basis werden anschließend zwei strukturierte

Prozesse der Peer Creation entwickelt und umgesetzt. Zum einen entwickeln Lernende

der Info 1 Peer Assessment Aufgaben mittels der zuvor erwähnten Lernanwendung

Co-Create Your Exam. Zum anderen entwerfen Lernende unter Anleitung des Lehren-

den in einem Web Engineering Seminar Web Based Trainings, die ebenfalls in der

Info 1 eingesetzt werden. Die Nutzung dieser Lernmaterialien wird über User Logs des

Lernmanagementsystems der Info 1 erfasst. Mittels eines Online-Fragebogens und

eines Pre- und Post-Tests werden zudem Lernzufriedenheit und Lernerfolg gemessen.

Es kann eine signifikante Korrelation zwischen der Nutzung der von Lernenden er-

stellten Lernmaterialien und sowohl Lernerfolg als auch Lernzufriedenheit nachgewie-

sen werden. Dies deutet darauf hin, dass das Konzept der Peer Creation funktioniert

und die Beteiligung der Lernenden an der Materialerstellung tatsächlich zur Qualität

der Lehrveranstaltung trotz begrenzter Ressourcen beitragen kann.

Publikation 7: Wegener, R. & Leimeister, J. M. (2012): Do Student-Instructor Co-

Created eLearning Materials Lead To Better Learning Outcomes? Empirical Results

from a German Large Scale Course Pilot Study. In: 45. Hawaii International Confer-

ence on System Sciences (HICSS), Hawaii, USA.

Die in den vorigen Publikationen vorgestellten Umsetzungsbeispiele werden in diesem

Beitrag zusammenfassend dargestellt und über vier Semester evaluiert (FF4). Die Eva-

luation geschieht mittels Online-Fragebogen und durch Vergleich der Klausurergeb-

nisse. Neben der Lehrveranstaltung insgesamt werden in den Fragebögen auch speziell

die von den Lernenden selbst erstellten Lernmaterialien bewertet. Während im ersten

Semester noch keinerlei studentisch generierte Web Based Trainings zum Einsatz ka-

men, waren es im vierten Semester schon18 Stück. Die Ergebnisse zeigen signifikante

Verbesserungen von Zufriedenheit und Lernerfolg auf. Die studentisch erstellten

Lernmaterialien erhalten zudem deutlich überdurchschnittliche Bewertungen, was auf

die Wirksamkeit der Peer Creation zur Umsetzung des DSB hindeutet.

Publikation 8: Wegener, R.; Menschner, P.; Leimeister, J.M. (2013): Engineering

Learning Services with the Didactical Service Blueprint. Zur Begutachtung einge-

reicht.

In diesem Beitrag wird der bereits in Publikation 4 vorgestellte DSB hinsichtlich der

Designziele und -prinzipien noch einmal auf Basis der identifizierten Anforderungen

Page 36: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

15

(FF1) überarbeitet und in finaler Form präsentiert (FF2). Die drei Umsetzungsbeispiele

werden zusammengefasst (FF3) und die Ergebnisse der Langzeitevaluation dargestellt

(FF4). Die Auswertung der insgesamt acht Semester zeigt einen signifikanten Anstieg

von Lernerfolg, gemessen an den Klausurergebnissen und der Lernzufriedenheit, wel-

che mittels Online-Fragebögen erfasst wurde. Es zeigen sich bei intaktem Gesamttrend

dennoch teilweise starke Schwankungen in der Evaluation. Es ist zu vermuten, dass

diese zumindest in Teilen auf externe Faktoren wie dem Wechsel der Lehrpersonen,

neuen Inhalten oder der Einführung mobiler Endgeräte zurückzuführen sein könnten.

Die insgesamt klar positiven Ergebnisse deuten jedoch darauf hin, dass die Anwen-

dung des DSB die Qualität der Lehrveranstaltung nachhaltig steigern konnte.

Page 37: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

16

6 Ergebnisse des Didaktischen Service Blueprint

René Wegener

Abstract: Der Didaktische Service Blueprint (DSB) stellt eine Methode dar, um Lern-

dienstleistungen zu analysieren und neu zu gestalten. Er soll Lehrende unterstützen,

didaktisch hochwertige Angebote möglichst ressourceneffizient zu erbringen. Zu die-

sem Zweck kombiniert die Methode Ansätze des Service Engineering mit Erkenntnis-

sen des Peer Learning und des eLearning. Der DSB wurde in einem Action Research

Projekt mit dem Fokus universitärer Massenveranstaltungen über einen Zeitraum von

acht Semestern entwickelt und kontinuierlich evaluiert. Die Ergebnisse deuten darauf

hin, dass er auch bei knappen personellen Ressourcen zu einer Qualitätssteigerung der

Lehre beitragen kann.

Keywords: Service Blueprint, Service Engineering, eLearning, Peer Learning.

Please quote as: Wegener, R. (2013): Ergebnisse des Didaktischen Service Blueprint.

In: Leimeister, J.M. (Hrsg.): Working Paper Series, Nr. 3, Kassel Germany.

Page 38: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

17

6.1 Anforderungen an qualitativ hochwertige Lerndienstleistungen Ausgangspunkt des Forschungsvorhabens ist die Frage nach den Anforderungen an

hochwertige Lerndienstleistungen. Obwohl es schwierig ist, allgemeingültige Anforde-

rungen festzulegen, können in der Literatur doch übereinstimmend zentrale Merkmale

festgestellt werden, welche die didaktische Qualität einer Lerndienstleistung entschei-

dend beeinflussen. Im Rahmen einer Auswertung mehrerer Studien und Durchführung

eines eigenen Literature Reviews (Wegener/Leimeister 2012) konnten insgesamt sechs

unterschiedliche Ziele bestimmt werden, welche dem Design einer Lerndienstleistung

zugrunde liegen sollten (Tabelle 1). Die Tabelle zeigt die sechs Designziele und die

Studien, welche diese bestätigen. Im Kern geht es darum, Lernende zu aktivieren und

ihnen reichhaltige und strukturierte Interaktionsmöglichkeiten zu schaffen. Sie müssen

dazu aufgefordert werden, Wissen und Fähigkeiten anzuwenden, und benötigen re-

gelmäßige Rückmeldungen hinsichtlich ihres Lernerfolgs, damit sie ihre Defizite auf-

arbeiten können. Die Designziele werden nachfolgend erläutert und in konkretere

Designanforderungen heruntergebrochen, die mit Req. 1 (für das englische Wort

Requirements) bis Req. 8 durchnummeriert werden.

Chi

cker

ing

et a

l. C

imer

E

CS

P

rinc

e W

egen

er e

t al.

Aktives Lernen: Interaktion durch Übungen, Diskussionen, Projekte etc. x x x x

Peer Learning: Kooperation und Kollaboration fördern x x x x x

Feedback: Regelmäßige Übungen und schnelles Feedback x x x x

Diversität: Unterschiedliche Talente und Vorlieben respektieren x x x

Time-on-Task: Meiste Lernzeit für präzise, strukturierte Lernaktivitäten x x x

Face-to-Face Interaktion: Lernende auch im Klassenraum aktivieren x x x

Tabelle 1. Designziele für hochwertige Lerndienstleistungen Quelle: Eigene Darstellung.

Aktives Lernen: Lehrende sollten eine Vielfalt an Lernaktivitäten integrieren,

die das aktive Mitwirken des Lernenden fordern (Req1). Für selbstgesteuerte

Lernphasen, wie sie in universitären Massenveranstaltungen unausweichlich

Page 39: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

18

sind, sollten anregende und kognitiv effektive Selbstlernmaterialien zur Verfü-

gung gestellt werden (Req2).

Peer Learning: Lernende sollten Gelegenheit zum gemeinschaftlichen Lernen

erhalten. Peer Learning Aktivitäten sollten auf klaren Strukturen (Aufgaben,

Meilensteinen und Zeitvorgaben) basieren. Lernende sollte für Ergebnisse Ver-

antwortung tragen. Zudem sollten die Lernenden bei Bedarf ausreichend vorbe-

reitet werden (z.B. für Peer Tutoring Aktivitäten). Der Lehrende sollte die

Aktivitäten kontinuierlich beobachten und unterstützen (Req3).

Feedback: Lernende müssen ihr Wissen und ihre Fähigkeiten in Übungsszena-

rien anwenden können, auf die sie individuelles Feedback erhalten (Req4).

Auch außerhalb von Aufgaben und Tests müssen Lernende mit dem Lehrenden

schnell in Kontakt treten und Fragen klären können (Req5).

Diversität: Der Diversität an Vorerfahrungen, Vorlieben und Lernstilen kann

durch eine Vielfalt an Lernmaterial und Lernaktivitäten Rechnung getragen

werden (Req6).

Time-on-Task: Die meiste Zeit im Lernprozess sollte für Aufgaben zur Verfü-

gung stehen, die durch klare Erwartungen, Termine und Beiträge gekennzeich-

net sind (Req7).

Interaktion im Vorlesungssaal: Die Aktivierung der Lernenden sollte auch bei

hohen Teilnehmerzahlen in den Präsenzveranstaltungen stattfinden, da dies

oftmals den einzigen direkten Kontakt zwischen Lernenden und Lehrenden dar-

stellt (Req8).

In Summe ergeben sich acht Anforderungen, welche qualitativ hochwertige Lern-

dienstleistungen erfüllen sollten (Tabelle 2).

Page 40: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

19

Req1 Implementierung einer Vielfalt didaktischer Aktivitäten, welche das individuelle Engagement aller Lernenden erfordern

Req2 Selbstlernmaterialien sind kognitiv effektiv, abwechslungsreich, bieten Interaktion und Übungsmöglichkeiten

Req3 Peer Learning Aktivitäten sind strukturiert, basieren auf überprüfbaren individuel-len Beiträgen, Verantwortung des Einzelnen und der Unterstützung des Lehrenden

Req4 Den Lernenden werden Aktivitäten angeboten, welche erlauben, Wissen und Fä-higkeiten anzuwenden, zu testen und Rückmeldung zu erhalten

Req5 Die Kontaktpunkte fördern Interaktion und schnelle Unterstützung Req6 Optionale Lernaktivitäten unterstützen unterschiedliche Lernvorlieben Req7 Time-on-task wird unterstützt durch feste Strukturen, Übungen, und/oder Förde-

rung meta-kognitiver Fertigkeiten Req8 Interaktionsfördernde Maßnahmen werden direkt im Vorlesungssaal integriert

Tabelle 2. Designanforderungen für Lerndienstleistungen Quelle: Eigene Darstellung

Eine Betrachtung der Anforderungen aus Sicht des Lehrenden zeigt, dass deren Um-

setzung mit einem hohen personellen und zeitlichen Aufwand verbunden ist. Feed-

backs sind bspw. individuell für jeden Lernenden zu erstellen. Peer Learning

Aktivitäten müssen überwacht, betreut und unterstützt werden. Anregende, multimedi-

ale Lernmaterialien wiederum sind in der Erstellung aufwendig und teuer. Aus diesem

Grund stellt sich die Frage, wie die Anforderungen auch bei beschränkten Kapazitäten

noch bestmöglich umgesetzt werden können. Genau diese Frage adressiert die Metho-

de des Didaktischen Service Blueprint, dessen Konzept nachfolgend vorgestellt wird.

6.2 Konzeption der Methode

6.2.1 Analyse von Lerndienstleistungen mittels Blueprints

Wie bereits eingangs erläutert, ist die Erbringung einer didaktisch hochwertigen Lern-

dienstleistung mit einem hohen Aufwand für den Lehrenden verbunden. Um die Quali-

tät einer gegebenen Lerndienstleistung trotz begrenzter Ressourcen zu steigern, bedarf

es einer genauen Analyse der einzelnen Aktivitäten im Lerndienstleistungsprozess, der

Priorisierung der didaktisch wichtigsten Aktivitäten und nicht zuletzt innovativer We-

ge, einzelne Aktivitäten neu zu gestalten. Dabei ist es nötig, sowohl die Sicht des Ler-

nenden als auch des Lehrenden zu erfassen. Dies bedeutet zugleich, nicht alleine die

eigentlichen Lernaktivitäten wie Vorlesungen oder Übungsaufgaben zu erfassen, son-

dern auch die dafür nötigen Handlungen auf Lehrendenseite wie die Lernmaterialer-

stellung oder Korrektur von Aufgaben.

Page 41: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

20

Einen Ansatz hierzu bietet der aus der Dienstleistungsforschung bekannte Service

Blueprint. Das Konzept, den Blueprint in den Bereich von Lerndienstleistungen zu

übertragen, wird in (Wegener, Menschner et al. 2010) vorgestellt. Ein Service

Blueprint ist eine zweidimensionale Darstellung eines Dienstleistungsprozesses und

geht auf Arbeiten von Shostack zurück (Shostack 1984). Einzelne Teilaktivitäten sei-

tens Anbieter und Kunde werden dabei auf der horizontalen Achse chronologisch sor-

tiert. Die vertikale Achse repräsentiert, wie stark jeweils Kunde (oben) und

Dienstleister (unten) in die Aktivitäten involviert sind. Einzelne Linien unterteilen da-

bei bestimmte Formen von Aktivitäten. Oberhalb der „Line of Interaction“ befinden

sich bspw. Aktivitäten, welche vom Kunden alleine durchgeführt werden. Aktivitäten

auf dieser Linie werden von beiden gemeinsam erbracht und solche darunter nur vom

Dienstleister. Diese Darstellung spielt in der Analyse einer Dienstleistung eine wichti-

ge Rolle. Aktivitäten, welche nur vom Kunden erbracht werden, sind bspw. für den

Dienstleister sehr kostengünstig. Im Gegenzug hat der Dienstleister hier jedoch gerin-

geren Einfluss auf das Ergebnis. Dadurch steigt bspw. die Gefahr, dass kundenseitige

Aktivitäten nicht die nötige Ergebnisqualität aufweisen. Dies ist auch im didaktischen

Bereich der Fall. Selbstlernaktivitäten zum Beispiel sind zwar kostengünstig, das ge-

wünschte Lernergebnis kann jedoch aufgrund mangelnden Einsatzes oder eines

schlechten Selbstmanagements ausbleiben. Die Linien, welche die Interaktionsebenen

trennen, sind die folgenden (Wegener, Menschner et al. 2010):

„Line of Interaction“: Trennt die rein vom Lernenden durchgeführten Aktivitä-

ten wie Selbstlernphasen (oberhalb) von Aktivitäten des Lehrenden bzw. des

Lerndienstleisters (unterhalb). Gemeinsam durchgeführte Handlungen befinden

sich direkt auf dieser Linie.

„Line of Visibility“: Trennt die für den Lernenden unsichtbaren Aktivitäten von

den sichtbaren. Sichtbare Handlungen wie die Durchführung der Vorlesung

wirken sich aufgrund des persönlichen Kontaktes in der Regel stärker auf die

Qualitätswahrnehmung aus.

„Line of Internal Interaction“: Trennt zwischen Front- und Back-Office Aktivi-

täten. Erstere werden oft noch kundenindividuell durchgeführt, bspw. das Be-

antworten von Mails, während Letztere nicht mehr auf individueller

Kundenbasis durchgeführt werden, bspw. das Erstellen von Lernmaterial.

Page 42: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

21

„Line of Implementation“: Hierunter liegen Aktivitäten des Managements bzw.

des für die Lerndienstleistung Verantwortlichen. Dies kann bspw. das Setzen

der Lernziele der Lerndienstleistung umfassen oder die Anstellung der Mitar-

beiter.

Die Verwendung des Service Blueprint bietet mehrere Vorteile für die Analyse einer

Lerndienstleistung. Der komplexe Erbringungsprozess wird visualisiert, seine wich-

tigsten Bestandteile erfasst und voneinander abgegrenzt. Dadurch lassen sich leichter

einzelne Teile des Prozesses analysieren. Die Abbildung 1 stellt den Blueprint der

Vorlesung „Einführung in die Wirtschaftsinformatik“ (Info 1) dar, welche semester-

weise angeboten und von 150 bis knapp 300 Studierenden besucht wird. Zunächst

melden sich die Studierenden für den Kurs an. Sie nutzen die Lernmaterialien in Form

eines Skriptes und Videoaufzeichnungen zur Vor- und Nachbereitung der Präsenzvor-

lesungen. Ähnlich verläuft dies für die Tutorien. Die Studierenden besuchen vier

Tutoriensitzungen, die jeweils rund drei Stunden dauern. Da es ein Dutzend

Tutoriengruppen gibt, ist die Teilnehmerzahl hier auf 30 Lernende begrenzt. Inhaltlich

konzentrieren sich die Tutorien auf methodisches Wissen, insbesondere Modellie-

rungstechniken wie Entity-Relationship-Modelling. Bei Fragen können die Studieren-

den den Dozenten per Mail oder in der Sprechstunde kontaktieren. Nachrichten und

Updates werden an alle Teilnehmenden über das eingesetzte Lernmanagementsystem

(LMS) Moodle versendet. Aus Sicht des Lehrenden fallen weitere Aufgaben an. Hie-

runter fällt das Festlegen der Lernziele und des grundsätzlichen didaktischen Designs,

die Einstellung der Tutoren, das Anlegen des virtuellen Kurses im LMS, Design und

Upload der Lernmaterialien sowie Beantworten von Fragen und Klären organisationa-

ler Aspekte. Während einiger dieser Aktivitäten vom Professor selbst erbracht werden,

liegen andere in Verantwortung des zusätzlichen wissenschaftlichen Mitarbeiters und

der Tutoren.

Page 43: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

22

Abbildung 1: Service Blueprint der Info 1 Quelle: Eigene Darstellung

Die Darstellung weist aus didaktischer Sicht eine wichtige Einschränkung auf. Alle

Formen von Aktivitäten, die von einem oder mehreren Lernenden gemeinsam erbracht

werden, befinden sich oberhalb der Line of Interaction. Damit entfällt eine Unter-

scheidung zwischen selbstgesteuerten und kooperativ erbrachten Lernaktivitäten. Für

Page 44: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

23

viele Dienstleistungen ist die Frage, ob eine Aktivität von einem oder mehreren Kun-

den erbracht wird, irrelevant, da dies aus Sicht des Dienstleisters zunächst keinen Un-

terschied macht. Bei Lerndienstleistungen verhält sich dies aber anders, da

selbstgesteuerte und kooperative Lernformen sich hinsichtlich ihrer didaktischen An-

forderungen und der Notwendigkeit von Steuerung und Strukturierung unterscheiden.

Kooperative Lernformen bieten bspw. die Möglichkeit für den Austausch untereinan-

der und können Lernende zusätzlich motivieren, zugleich können jedoch auch soziale

Konflikte auftreten oder die Gruppenmitglieder schaffen es nicht, ihre Gruppenar-

beitsprozesse zu strukturieren. Entsprechend sollten beide Lernformen getrennt analy-

siert und damit auch im Service Blueprint unabhängig voneinander dargestellt werden.

Zu diesem Zweck wird dem Service Blueprint die „Line of Peer Interaction“ oder

„Consumer Interaction“ hinzugefügt (Wegener, Menschner et al. 2012). Diese befindet

sich oberhalb der Line of Interaction und trennt rein selbstgesteuerte Lernaktivitäten

(oberhalb) von kooperativen oder kollaborativen Aktivitäten (unterhalb). Durch die

zusätzliche Linie lassen sich die didaktisch wichtigsten Interaktionsformen (zwischen

Lernenden und Lernenden, Lernenden und Lerninhalten sowie Lernenden und Lehren-

den) unterscheiden, wodurch der Service Blueprint besser zur Visualisierung von

Lerndienstleistungen eingesetzt werden kann. Ihre Anwendung wird später dargestellt.

6.2.2 Ansätze ressourcenschonender, didaktisch hochwertiger Lehre

Der Service Blueprint erleichtert mit der Segmentierung und Visualisierung die Analy-

se komplexer Lerndienstleistungen. Diese jedoch so umzugestalten, dass sie didakti-

schen Anforderungen besser gerecht werden, ohne dass ein hoher zusätzlicher

Ressourcenbedarf entsteht, ist eine große Herausforderung. Die vorgestellten Anforde-

rungen wie regelmäßiges und zeitnahes Feedback gehen oftmals mit hohem Aufwand

einher. Es existieren jedoch zumindest zwei wesentliche Trends in der Lehr-Lern-

Forschung, welche Ansätze bieten, das Problem zu lösen, nämlich Peer Learning und

eLearning.

Peer Learning bezeichnet das Lernen von und mit Gleichgestellten. Hierzu zählt bspw.

das Peer Tutoring, in dem Schülerinnen und Schüler höherer Jahrgangsstufen Inhalte,

die sie bereits erlernt haben, jüngeren Schülerinnen und Schülern vermitteln. Mehrere

Studien haben bereits das Potenzial von unterschiedlichen Formen des Peer Learning

sowohl aus didaktischer als auch wirtschaftlicher Sicht aufgezeigt (Damon 1984;

Levin, Glass et al. 1987). Für den Lehrenden liegt der Vorteil darin, dass Fragen und

Page 45: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

24

Probleme zumindest teilweise von den Lernenden untereinander geklärt werden. Ler-

nende wiederum profitieren in zweifacher Hinsicht: Als Tutoren reflektieren sie Lern-

inhalte oftmals tiefer als zuvor und trainieren zugleich Fähigkeiten wie Sprache und

Argumentation (Topping 1996; Topping 2005). Man spricht in diesem Falle auch von

„Lernen durch Lehren“ (Grzega and Schöner 2008). Als Schüler eines Tutors wiede-

rum haben sie einen Ansprechpartner, der ihre individuellen Probleme ggf. besser

nachvollziehen kann und leichter erreichbar ist als der professionelle Lehrende.

eLearning im Sinne multimedialer Selbstlernmaterialien bietet den Vorteil, dass Inhal-

te auf vielfältige Weise aufbereitet werden können. Web Based Trainings etwa können

interaktive Aufgaben beinhalten, den Lernenden mit direktem Feedback versorgen

oder Inhalte bspw. mit Animationen kognitiv effektiver vermitteln als Bücher (Mayer

and Moreno 2002). Die Erstellungskosten sind zwar für gewöhnlich sehr hoch, bei

hohen Nutzerzahlen fallen jedoch die Kosten für den einzelnen Lernenden entspre-

chend (Bates 2005). Bestimmte Lernmaterialien wie bspw. Videos lassen sich zudem

teilweise schon zu sehr geringen Kosten anfertigen. Das Potenzial multimedialer

Lernmaterialien für kosteneffizientes und dennoch didaktisch effektives Lernen konnte

daher bereits nachgewiesen werden (Twigg 1999; Twigg 2003).

Sowohl Peer Learning als auch eLearning bieten damit großes Potenzial, das jedoch

auch gewissen Einschränkungen unterliegt. Peer Tutoring setzt voraus, dass eine aus-

reichende Anzahl Lernender mit der nötigen Expertise und Fähigkeiten zur Verfügung

steht. In universitären Kontexten unterliegen Gruppenarbeiten außerdem oft der Be-

dingung, dass die Beiträge einzelner klar erkenntlich sein müssen, um eine leistungs-

gerechte Benotung zu gewährleisten. Multimediale Selbstlernmaterialien auf der

anderen Seite sind möglicherweise weniger geeignet, um besonders komplexe Sach-

verhalte zu vermitteln oder Lernende zur aktiven Diskussion miteinander anzuregen.

Bei der Entwicklung des DSB geht es daher auch um die Frage, welche didaktischen

Aktivitäten sinnvoll als Peer Learning oder als eLearning Einheit umgesetzt werden

können.

6.2.3 Ausgestaltung des Service Blueprint zum Didaktischen Service Blueprint

In der bisher vorgestellten Weise ist der Service Blueprint eine Methode zur Visuali-

sierung des Lerndienstleistungsprozesses, dem Richtlinien zur Analyse und Neugestal-

tung derselben fehlen. Einen Ansatz, um den Service Blueprint entsprechend zu

Page 46: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

25

erweitern, bietet die EPOS-Methode nach Menschner et al. (Menschner, Prinz et al.

2011). Die EPOS-Methode (Engineering Person Oriented Services) dient der Model-

lierung von Dienstleistungen, welche an Personen erbracht werden, wie dies auch bei

Lerndienstleistungen der Fall ist. Zur EPOS-Methode gehört die Definition von De-

signanforderungen, die Durchführung der Analyse und schließlich Design der neuen

Dienstleistung (Menschner and Leimeister 2012).

Der DSB folgt diesem Ansatz und unterscheidet fünf Phasen (Abbildung 2): Zunächst

erfolgt die Visualisierung der Ist-Situation mittels des angepassten Service Blueprints.

Diese wird anhand der bereits vorgestellten Designanforderungen analysiert. Einzelne

Aktivitäten werden danach ggf. weiter segmentiert, um eine detailliertere Analyse zu

ermöglichen und Implikationen für das Re-Design zu gewinnen. Im Re-Design werden

Aktivitäten anschließend angepasst, verworfen oder neu hinzugefügt. Ziel ist dabei

insbesondere, Aktivitäten zu automatisieren, an die Lernenden auszulagern oder in

Form von Peer Learning umzusetzen. Wurde der Lerndienstleistungsprozess neu ge-

staltet, erfolgt eine Priorisierung, welche der angepassten oder neuen Aktivitäten zu-

erst umgesetzt werden sollen. Das schrittweise Vorgehen erlaubt einen leichteren

Übergang hin zu einem neuen Service Design und zugleich die Schonung der eigenen

Ressourcen. Die genannten Phasen werden in der Regel mehrfach durchlaufen und

sind eng miteinander verzahnt. Jede von ihnen wird durch ein Artefakt wie bspw. ein

Set an Designanforderungen unterstützt (Abbildung 2).

Page 47: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

26

Abbildung 2: Phasen und Artefakte des DSB Quelle: Eigene Darstellung

Die Phasen von Segmentierung, Re-Design und Priorisierung werden nachfolgend

kurz erläutert.

Segmentierung bezieht sich auf die Aufteilung von Aktivitäten in detailliertere Sub-

Aktivitäten. Eine Aktivität „Vorlesung“, die gemeinsam von Lehrenden und Lernen-

den erbracht wird, kann bspw. weiter in Sub-Aktivitäten wie „Einstieg“, „Teilnehmer-

aktivierung“ und „Diskussion“ unterteilt werden. Die Segmentierung dient dazu, die

Komplexität des Dienstleistungsprozesses besser handhabbar zu machen. Zwar gibt es

keine feste Regel, wie weit genau Aktivitäten segmentiert werden sollten, es lassen

sich jedoch gewisse Richtlinien aufstellen. Zur leichteren Analyse sollten Aktivitäten

eindeutig einer Linie bzw. Ebene im Blueprint zugeordnet werden können. Zudem

sollten sie dann weiter segmentiert werden, wenn die Sub-Aktivitäten unterschiedliche

Lernzielebenen (Bloom 1956; Anderson and Krathwohl 2000) adressieren oder stark

in Bezug auf den nötigen Zeitaufwand variieren (Esch, Leimeister et al. 2010). Unter-

schiedliche Lernzielebenen sind bspw. das einfache Aufnehmen von Faktenwissen und

demgegenüber die Fähigkeit, eine Modellierungsmethode anzuwenden. Je höher die

Lernzielebene, umso komplexer ist es für gewöhnlich, diese zu vermitteln. Damit wird

die angestrebte Automatisierung mittels eLearning entsprechend schwieriger, da

Automatisierungsmöglichkeiten unmittelbar von der Komplexität abhängen (Esch,

Leimeister et al. 2010). Die Segmentierung anhand des Ressourcenaufwands ergibt

Page 48: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

27

sich aus der Forderung, besonders aufwendige Aktivitäten im Re-Design mit höherer

Priorität zu behandeln.

Im Mittelpunkt des tatsächlichen Re-Designs steht die Frage, ob Aktivitäten durch

eLearning automatisiert oder an die Lernenden ausgelagert werden können, bspw. als

kooperative Peer Learning Tätigkeit. Hierfür lassen sich jeweils Indikatoren finden,

die einen ersten Rückschluss darauf zulassen, ob der Einsatz von Peer Learning oder

eLearning sinnvoll ist. Zur Automatisierung bieten sich insbesondere Aktivitäten von

geringerer Komplexität an. Das Abprüfen von Begriffen kann bspw. mittels eines Mul-

tiple-Choice Tests geschehen. Auch Aktivitäten, welche an den einzelnen Lernenden

im Sinne eines Customer Self-Service übertragen werden können, sind in erster Linie

die weniger komplexen und damit weniger fehleranfälligen. Die Anmeldung zum Tu-

torium bspw. kann durch entsprechende Formulare online effizient gestaltet werden.

Beim Einsatz von Peer Learning sind zusätzliche Aspekte zu berücksichtigen, da die

Lernenden in diesem Fall aufeinander angewiesen sind, und zusätzliche Herausforde-

rungen in Bezug auf die Koordination der Zusammenarbeit auf sie zukommen. Diese

werden in (Wegener and Leimeister 2012) im Detail dargestellt. Hierzu gehört bspw.

die Frage, ob die Einzelbeiträge einer gemeinsamen Arbeit zu erkennen sind und ggf.

belohnt werden können.

Die Priorisierung hängt von dem jeweiligen Ressourcenaufwand und der didaktischen

Bedeutung der Aktivität ab. Didaktisch besonders wichtige Aktivitäten sind in erster

Linie die, welche die Interaktion des Lernenden fordern, also auf oder oberhalb der

Line of Interaction liegen. Diese besonders wichtigen Aktivitäten werden in der

Dienstleistungslehre als wertschöpfend bezeichnet. Für die Zufriedenheit der Lernen-

den sind zudem Aktivitäten besonders wichtig, bei denen diese direkt mit dem Leh-

renden in Kontakt kommen. Vor dem Hintergrund, dass insbesondere teilnehmerstarke

Lehrveranstaltungen betrachtet werden, gilt zudem, dass der zeitliche Aufwand für den

Lehrenden bei denjenigen Aktivitäten besonders groß ist, die unmittelbaren Bezug zu

den einzelnen Lernenden besitzen. Die Korrektur von Übungsaufgaben bspw. erfolgt

individuell für jeden Teilnehmenden, der zeitliche Aufwand steigt linear mit der Teil-

nehmerzahl. Die Vorlesung als Gegenbeispiel kann ebenfalls hoch interaktiv gestaltet

sein, der Aufwand ist jedoch von der konkreten Teilnehmerzahl unabhängig. Davon

ausgehend, dass Lehrende auch für die Neugestaltung ihrer Lehre nur begrenzte Res-

sourcen haben, sollten folglich Aktivitäten priorisiert werden, welche einen hohen di-

daktischen Mehrwert bei möglichst geringem Aufwand versprechen.

Page 49: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

28

Die genannten Überlegungen werden in den verschiedenen Pilotstudien detaillierter

dargelegt. Aus ihnen ergibt sich ein Set an Designprinzipien, welche den Lehrenden

im Prozess der Neugestaltung unterstützen (Tabelle 3).

Page 50: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

29

Segmentierung: Unterteile einen Prozessschritt in Sub-Aktivitäten, …

Seg1:…bis jede Sub-Aktivität eindeutig einer Linie bzw. Ebene im Blueprint zugeordnet werden kann

Seg2:…falls die Sub-Aktivitäten sich stark in Komplexität bzw. adressierter Lernzielebene unterscheiden

Seg3:…falls die Sub-Aktivitäten sich stark in Häufigkeit bzw. zeitlicher Dauer unterschei-den

Re-Design

Automatisierung

Aut1: Automatisiere Aktivitäten geringer Komplexität / Lernzielebene

Aut2: Automatisiere Aktivitäten durch Standardisierung von Eingabemöglichkeiten, z.B. bei Tests

Aut3: Automatisiere Aktivitäten zur elektronischen Datenerhebung Self-Service

Self1: Übertrage Aktivitäten an die Lernenden, wenn sie wenig Raum für Interaktion und individuelle Beiträge bieten

Self2: Stelle sicher, dass die Lernenden die nötigen Fähigkeiten/Wissen besitzen oder er-werben können

Peer Learning

Peer1: Definiere die erwarteten individuellen Beiträge klar

Peer2: Mach die Lernenden verantwortlich und belohne sie für ihre Beiträge

Peer3: Biete mehr Unterstützung und Betreuung bei höheren Lernzielebenen

Peer4: Biete mehr Unterstützung und Betreuung bei geringerem Präsenzkontakt

Priorisierung

Prio1: Präsenzphasen: Tragen das meiste zur Lernzufriedenheit bei

Prio2: Lernendenzeit: Je mehr Zeit Lernende einer Aufgabe widmen, umso größer deren po-tenzieller didaktischer Nutzen

Prio3: Häufigkeit und Dauer: Je häufiger/länger Aktivitäten sind, umso mehr Potenzial zur Zeitersparnis bieten sie dem Lehrenden

Prio4: Abhängigkeit vom individuellen Lernenden: Je mehr individuelle Beteiligung nötig ist, umso schwieriger ist eine Aktivität zu skalieren und umso aufwendiger ist sie

Tabelle 3: Übersicht der Designprinzipien Quelle: Eigene Darstellung

6.3 Beispielhafte Umsetzung der Methode DSB

Die Anwendung des DSB erfolgt am Beispiel der Lehrveranstaltung Info 1. Mit Hilfe

des DSB wird zunächst der Ist-Zustand der Lerndienstleistung vor dem Wintersemes-

ter 2008/2009 dargestellt (Abbildung 3). Die Abbildung entspricht weitestgehend der

Darstellung des vorigen Abschnittes, jedoch sind u.a. noch nicht die Videoaufzeich-

nungen integriert.

Page 51: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

30

Abbildung 3: DSB der ursprünglichen Lehrveranstaltung Info 1 Quelle: Eigene Darstellung

Einzelne Aktivitäten könnten, gemäß den Segmentierungsprinzipien, weiter unterteilt

werden. Bereits in dieser Form werden jedoch mit Blick auf die eingangs definierten

Designanforderungen mehrere Schwachpunkte deutlich:

Mangeln an Interaktion im Vorlesungssaal (R8): Die Vorlesung besteht fast

ausschließlich aus Präsentationsphasen, die keine Interaktion der Lernenden

vorsehen

Kein Peer Learning (R3): Potenziale zur Kooperation der Lernenden bleiben

gänzlich ungenutzt, da es keine vorgesehenen Peer Learning Aktivitäten gibt

Mangel an Time-on-Task (R7): Selbstgesteuerte Lernphasen bieten keine kon-

kreten Strukturen, Aufgaben und Ziele

Mangel an Anwendung und Prüfung (R4): Übungen zur Anwendung von Wis-

sen sind lediglich in den Tutorien vorgesehen, Tests existieren nicht

Kein Feedback (R5): Durch den Mangel an Tests existiert auch kaum eine

Möglichkeit für die Lernenden, eine Rückmeldung zu ihrem persönlichen Lern-

fortschritt zu erhalten

Page 52: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

31

Wenig Diversität des Lernmaterials (R6): Als Selbstlernmaterial fungiert ein

Skript. Dieses bietet keine Interaktion und ist kognitiv wenig effektiv.

Um diese Probleme zu adressieren, wurden über einen Zeitraum von acht Semestern

unterschiedliche Maßnahmen ergriffen. Das Ergebnis zeigt die Abbildung 4. Der dort

dargestellte Service Blueprint ist deutlich umfangreicher als der ursprüngliche, da zu-

sätzliche Aktivitäten hinzugefügt wurden. Hierzu zählen:

Teilnehmeraktivierungen während der Vorlesung und Tutorien

Ein Online Forum mit Übungsaufgaben

Wöchentliche Multiple Choice Tests

Web Based Trainings als zusätzliche Lernmaterialien

Page 53: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

32

Abbildung 4: Blueprint der überarbeiteten Lehrveranstaltung Quelle: Eigene Darstellung

Page 54: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

33

Um diese Aktivitäten ohne zu großen zusätzlichen Personenaufwand zu implementie-

ren, wurde auf die Prinzipien des DSB zurückgegriffen.

So unterscheidet der neue Blueprint Aktivitäten auf Seiten der Lernenden anhand der

Lernzielebene (Seg2). Höhere Lernziele wurden vorwiegend in die Präsenzveranstal-

tungen verschoben. Dasselbe gilt für Peer Learning Aktivitäten, da diese in den Tuto-

rien vergleichsweise einfach zu initiieren und zu betreuen sind (Peer3 & 4).

Komplexere Aufgaben wie das gemeinsame Modellieren eines Sachverhaltes werden

durch einfache elektronische Übungen wie Abstimmungen ergänzt. Diese adressieren

niedrigere Lernziele und dienen u.a. dazu, auf elektronischem Wege Rückmeldung

über den Lernstand der Studierenden zu erhalten (Aut1, 2 &3).

Außerhalb des Vorlesungssaales ist es für Lehrende schwieriger, die Lernenden aus-

reichend zu unterstützen. Aufgrund der Annahme, dass niedrige Lernzielebenen weni-

ger Unterstützung erfordern und leichter zu automatisieren sind, wurden für diese Web

Based Trainings (WBTs) sowie wöchentliche Online Multiple Choice Tests eingeführt

(Aut1). Das wöchentlich moderierte Online Forum wiederum dient der Diskussion

komplexerer Aufgabentypen, sprich höherer Lernzielebenen.

Um den nötigen Ressourcenaufwand zu minimieren, wurde ein Großteil der neuen

Aktivitäten im Sinne eines Self-Service direkt an die Lernenden ausgelagert. Dies

kann jedoch nur erfolgreich funktionieren, wenn die Lernenden über die nötigen Vo-

raussetzungen verfügen und ihre individuellen Beiträge in irgendeiner Weise nachver-

folgt und ggf. belohnt werden können (Self2, Peer2). Aus diesem Grund sind alle

selbstgesteuerten Aktivitäten der Lernenden mit Ausnahme der Vor-/Nachbereitung

mit entsprechenden Unterstützungsaktivitäten auf Seiten des Lehrenden verbunden,

wie sich dem Blueprint entnehmen lässt. Im Falle einer Aufgabe wie dem Multiple

Choice Test werden die Daten durch die Software aggregiert und vom Lehrenden ab-

gerufen. Bei komplexeren Tätigkeiten, z.B. dem Lösen einer Modellierungsaufgabe

vor Ort im Tutorium, erfolgt im Abschluss zumindest die Präsentation einer möglichen

Lösung gefolgt von einer durch den Lehrenden moderierten Diskussion. Keine Aktivi-

tät der Lernenden „endet“ jedoch oberhalb der Line of Interaction.

Die Erstellung der Lernmaterialien wurde ebenfalls teilweise an die Lernenden ausge-

lagert. Die WBTs werden in einem Nachfolgekurs der Info1, einem Web Engineering

Seminar, erstellt. Die Items für den Multiple Choice Test werden im Rahmen einer

Teilnehmeraktivierung direkt in der Vorlesung erstellt. Dabei wird insbesondere ein

Page 55: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

34

Vorteil aus der Tatsache gezogen, dass Lernende generell sämtliche Aufgaben über-

nehmen können, für die sie ausreichend qualifiziert sind (Self2).

Auf drei der Maßnahmen soll im Folgenden detaillierter eingegangen werden:

1. Wintersemester 2009/2010: Einführung von eLearning Material (WBTs), das

von den Lernenden selbst erstellt wurde

2. Wintersemester 2010/2011: Re-Design der Präsenzvorlesung mit mehr Teil-

nehmeraktivierungen

3. Wintersemester 2011/2012: Einführung neuer Testwerkzeuge (wöchentliche

Multiple Choice Online Test sowie Forum)

Genauere Ausführungen finden sich in (Wegener and Leimeister 2012), (Wegener and

Leimeister 2012) und (Wegener, Prinz et al. 2011).

6.3.1 Von den Lernenden erstellte eLearning Materialien

Die Studierenden investieren in der Info 1 viel Zeit in selbstgesteuerte Lernprozesse

zur Nachbereitung der Vorlesung. Das Skript und die Videos unterstützen sie dabei,

bieten jedoch weder viel Abwechslung, noch sind sie interaktiv. Daher sollten die Ma-

terialien um Web Based Trainings ergänzt werden, also in sich geschlossene, multi-

mediale Selbstlerninhalte. Der Aufwand für die Erstellung hochwertiger eLearning

Inhalte ist zwar unabhängig von der Lernendenzahl konstant, jedoch so hoch, dass er

kaum zusätzlich vom Lehrenden erbracht werden kann. Die Erstellung ist gleichzeitig

so komplex, dass Automatisierung oder ein Outsourcing an die Lernenden selbst zu-

nächst schwer durchführbar scheinen. Segmentiert man den Prozess der Materialerstel-

lung jedoch (Wegener, Menschner et al. 2012), wird klar, dass zumindest Teile davon

durchaus an die Lernenden ausgelagert werden können. So umfasst die Lernmaterial-

erstellung u.a. Schritte wie die Suche nach geeigneten Ressourcen, das Anfertigen von

Grafiken oder Texten. Dies sind Schritte, die nicht zwangsläufig vom Lehrenden aus-

zuführen sind. Die Recherche von sinnvollen Lernressourcen ist bspw. eine Aufgabe,

welche Lernende zwangsläufig im Laufe ihres Studiums immer wieder ausführen.

Vor diesem Hintergrund wurde die Erstellung der WBTs an die Studierenden eines

Seminars zum Thema Web Engineering, der sogenannten Info 2, ausgelagert. Hierbei

handelt es sich um eine Veranstaltung, welche Studierende nach der Info 1 besuchen

Page 56: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

35

können. Sie erstellen darin Prototypen von Web-Anwendungen, um Grundkenntnisse

der Softwareentwicklung zu erlernen. Statt beliebige Anwendungen zu entwickeln,

wurde das Seminar dahin gehend angepasst, dass die Studierenden von nun an WBTs

in Flash entwickeln sollten. Der Dozent des Kurses Info 2 gibt dabei grobe Themen,

vorwiegend aus der Info 1, vor, welche die Studierenden aufarbeiten und umsetzen.

Dem liegen mehrere Annahmen zugrunde, welche mit den Designprinzipien zum Peer

Learning korrespondieren:

Da die Lernenden die Info 1 bereits durchlaufen haben, besitzen sie das nötige

Fachwissen, können dieses jedoch reflektieren und vertiefen

Im Seminar Info 2 erlernen sie ohnehin Grundlagen des Web Engineering, wo-

durch sie auch die nötige Umsetzungskompetenz aufweisen

Das Anfertigen von WBTs, welche später real genutzt werden, ist eine bessere

Lernerfahrung als die Anfertigung beliebiger Prototypen

Da es sich bei den WBTs um benotete Leistungen handelt, ist die Motivation

vorhanden, eine hohe Qualität abzuliefern

Für die konkrete Umsetzung des Prozesses, der als Peer Creation bezeichnet wird,

wurde zusätzliche eine Peer Creation Guideline auf Basis der wissenschaftlichen Lite-

ratur im Peer Learning angefertigt (Wegener and Leimeister 2012). Diese beinhaltet

sechs Regeln, die zu beachten sind, wenn Lernende selbst hochwertige Lernmateria-

lien erstellen sollen (Tabelle 4).

Nr. Prinzip

1 Klare und präzise Anweisungen an alle Teilnehmenden (Hall and Stegila 2003)

2 Lernende für ihr Lernprodukt verantwortlich machen (Hall and Stegila 2003)

3 Ausreichendes Expertenwissen sicherstellen (Damon 1984)

4 Training in Didaktik, Kommunikation und Mediennutzung (Damon 1984; Webb 2010)

5 Regelmäßige Betreuung durch den Lehrenden (Damon 1984; Hall and Stegila 2003)

6 Interaktion der Lernenden untereinander strukturieren (Webb 2010), gegenseitige Reviews mit offenem, suggestiven Feedback integrieren (Topping 1998)

Tabelle 4: Die Peer Creation Guideline Quelle: (Wegener/Leimeister 2012b)

Die Umsetzung innerhalb der Info 2 sieht vor, dass der Lehrende den Studierenden

Themen zur Aufarbeitung in einem WBT vorgibt. Die Studierenden erlernen im Semi-

Page 57: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

36

nar Grundlagen der Autorensoftware Flash und der Mediendidaktik im Rahmen meh-

rerer Sitzungen. Zugleich arbeiten sie sich selbstständig inhaltlich in ihr Thema ein.

Die Betreuung erfolgt über einen mediendidaktischen und einen inhaltlichen Dozen-

ten, Letzterer mit Bezug zur Info 1. Die Studierenden erstellen mehrere Meilensteine,

zunächst ein Storyboard ihres WBT, anschließend eine erste Version und schließlich

die finale Fassung. Sie erhalten jeweils Feedback von den Lehrenden oder ihren

Kommilitonen im Rahmen strukturierter Peer Reviews. Details zu diesem Prozess sind

in (Wegener and Leimeister 2012) nachzulesen. Auf diesem Weg entstehen jedes Se-

mester rund 15-30 WBTs, aus denen die besten von den Lehrenden ausgewählt und in

der Info 1 eingesetzt werden (Abbildung 5).

Abbildung 5: Beispiele für entwickelte WBTs Quelle: (Wegener and Leimeister 2012)

Die WBTs werden somit von den Lernenden erstellt. Der Lehrende gibt die Themen

vor und steht mit Feedback zur Verfügung. Da das Seminar ohnehin jedes Semester

angeboten wird, hält sich der zusätzliche Aufwand für die Erstellung der WBTs für

den Lehrenden in Grenzen.

6.3.2 Re-Design der Präsenzvorlesung

Eine genauere Analyse der Präsenzvorlesungen zeigt, dass diese vorwiegend aus Prä-

sentationsphasen des Lehrenden ohne Möglichkeiten der Interaktion bestehen

(Wegener, Menschner et al. 2012). Selbst wenn der Lehrende Fragen stellt, beteiligen

sich nur wenige Studierende. Die meisten trauen sich zudem nicht, Fragen zu stellen.

Daher wurde zum Wintersemester 2010 hin die Vorlesung um Teilnehmeraktivierun-

gen auf mobilen Endgeräten ergänzt.

Um Abwechslung und Interaktion zu steigern, wurde zunächst eine Multiple-Choice

Übung integriert auf Basis der Peer Instruction (Crouch and Mazur 2001). Der Leh-

rende stellt eine Frage, welche die Lernenden zunächst selbstständig auf ihren mobilen

Page 58: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

37

Endgeräten wie Smartphone oder Laptop beantworten. Anschließend dürfen sie ihre

Antwort mit den Sitznachbarn diskutieren, sich ggf. korrigieren und erneut abstimmen.

Verglichen mit einfachen Fragen an das Plenum bietet dieses Vorgehen mit mobilen

Endgeräten mehrere Vorteile im Hinblick auf die Designanforderungen: So kann sich

jeder Studierende beteiligen und antworten, die Studierenden diskutieren miteinander

und lernen voneinander und die aggregierten Antworten können vom Dozenten einge-

sehen werden. Dies liefert eine Rückmeldung über das vorhandene Verständnis der

Inhalte.

Als zweite Aktivierung wurde ein Peer Assessment namens Co-Create Your Exam

eingeführt (Abbildung 6). Aufgrund der begrenzten Zeit in der Vorlesung wurde der

Prozess dabei stark standardisiert. Die Studierenden geben drei Aussagen zu den Inhal-

ten der Vorlesung ein, die wahr oder falsch sein können. Diese Aussagen werden in

einer Datenbank gespeichert und per Zufall unter den Studierenden verteilt. Jeder muss

anschließend drei Aussagen der Kommilitonen lösen. Dies ist auch nach Ende der

Vorlesung online noch möglich. Die besten Aussagen werden teilweise auch in der

Klausur eingesetzt. Für die Studierenden bedeutet die Aktivierung vor allem eine Pau-

se, die jedoch zugleich reflektierend und aktivierend wirkt (Olmsted III 1999).

Abbildung 6: Beispiele der Teilnehmeraktivierung Quelle: (Wegener, Prinz et al. 2011)

6.3.3 Einführung neuer Testwerkzeuge

Ursprünglich sah das Design der Lerndienstleistung keine Tests während des Semes-

ters vor, lediglich Übungsaufgaben innerhalb der Tutorien. Das Hauptproblem bei

Übungsaufgaben liegt darin, dass diese korrigiert und Feedbacks für die Studierenden

Page 59: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

38

angefertigt werden müssen, was bei hoher Teilnehmerzahl einen zu hohen Aufwand

bedeutet.

Ein gewisses Maß an Übung und Feedback lässt sich jedoch integrieren, wenn gemäß

den Segmentierungsprinzipien zwischen einfachem Faktenwissen und komplexerem

Methodenwissen unterschieden wird. Ersteres lässt sich bspw. über standardisierte

Tests wie Multiple Choice Abfragen erfassen. Zudem besteht auch hier die Möglich-

keit, Teile der Erbringung wie die Erstellung des Aufgabenpools, in die Verantwor-

tung der Lernenden zu legen.

Dies geschieht in der Info 1 bereits im Rahmen der Teilnehmeraktivierung Co-Create

Your Exam. Die Anwendung wurde dahin gehend ergänzt, dass die Studierenden die

Aufgaben in Hinblick auf deren Qualität bewerten. Der Dozent wählt jeweils von den

am besten bewerteten Aussagen 20 aus, die er als Test direkt in das LMS importiert.

Auf diesem Weg können die Studierenden ihr Faktenwissen prüfen, ohne dass ein

nennenswerter Aufwand für den Lehrenden entsteht.

Da sich Automatisierung für niedrige Lernzielebenen eher anbietet, wurde für das Prü-

fen von Methodenwissen ein anderer Weg gewählt. Die Studierenden erhalten

Übungsaufgaben, die sie gemeinsam in einem Online-Forum lösen können. Sie können

sich dort austauschen und Fragen an die Lehrenden richten. Lösungen und Fragen

können zudem bewertet werden. Das Forum wird genau einmal pro Woche moderiert

und die am höchsten bewerteten Fragen der Studierenden beantwortet. Zudem werden

hoch bewertete Lösungen und Beiträge mit einem Bonuspunkt für die Klausur hono-

riert. Auf diesem Weg entsteht einerseits eine gewisse Struktur im Forum, zugleich

bleibt der Zeitaufwand für die Tutoren jedoch konstant und überschaubar.

6.4 Evaluation der überarbeiteten Lerndienstleistung

Im Verlauf des Projektes kamen unterschiedliche Formen der Evaluation zum Einsatz.

Allen gemein ist, dass nicht der DSB direkt evaluiert wurde, sondern das aus ihm re-

sultierende Produkt, also die Lerndienstleistung Info 1. Der DSB wird damit indirekt

über die Lehrveranstaltung evaluiert.

So wurde die Güte der studentisch erstellten Lernmaterialien mittels Fragebögen, Tests

und Nutzungsdaten erfasst (Wegener and Leimeister 2012; Wegener and Leimeister

2012). Die Bewertung der Teilnehmeraktivierungen war ebenso Bestandteil der Eva-

Page 60: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

39

luation (Wegener, Prinz et al. 2011) wie die Wahrnehmung des Erstellungsprozesses

der WBTs (Wegener, Menschner et al. 2010). Die Ergebnisse können in den entspre-

chenden Publikationen nachgelesen werden. An dieser Stelle wird lediglich auf die

Ergebnisse der Langzeitevaluation in Hinblick auf Lernzufriedenheit und Lernerfolg

eingegangen (Wegener, Menschner et al. 2012), da eine Steigerung in diesen Berei-

chen die Hauptzielsetzung des Forschungsprojektes ist.

Die Lernzufriedenheit wird jedes Semester über einen eigens konzipierten Online-

Fragebogen erfasst. Die darin enthaltenen Konstrukte basieren auf typischen Dimensi-

onen der Lernzufriedenheit (Cohen 1981). Dies sind die allgemeine Bewertung der

Veranstaltung, ihre Struktur (Inhalte und Klarheit), Expertise und allgemeine Sympa-

thie des Lehrenden, der Schwierigkeitsgrad sowie die wahrgenommene Interaktion.

Die Konstrukte bestehen jeweils aus drei bis fünf Frageitems, die über eine 5er Likert

Skala erfasst werden, wobei 1 den besten Wert bzw. volle Zustimmung bedeutet. Alle

Konstrukte weisen ein Cronbachs Alpha von mehr als 0,8 auf, was auf gute Reliabilität

schließen lässt. Lediglich die Interaktion erreicht nur ein Alpha von 0,69, was gerade

noch als moderat angesehen werden kann. Die Teilnahme an dem Online-Fragebogen

ist jeweils mehrere Tage nach der letzten Vorlesung und unmittelbar vor der Klausur

möglich. Die Teilnahme erfolgt anonym und freiwillig, entsprechend schwanken die

Teilnehmerzahlen, wobei die Teilnahmequote jeweils mindestens bei 28% lag. Die

Analyse zeigt, dass zentrale Werte sich über die Zeit deutlich verbessert haben. Ein

Mann-Whitney-U Test in SPSS zeigt weiterhin, dass viele dieser Verbesserungen von

Wintersemester 2008 hin zu Sommersemester 2012 statistisch signifikant sind (Tabelle

5). Hierzu zählen u.a. Innovativität des Kurses (0,5 Punkte) sowie die Bewertung im

Vergleich zu anderen belegten Veranstaltungen (0,42), seine Struktur (0,59), die Qua-

lität der Lernmaterialien (0,49) und die wahrgenommene Interaktivität (0,63).

Page 61: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

40

Semester WS

08 SoSe 09

WS 09

SoSe 10

WS 10

SoSe 11

WS 11

SoSe 12

N (+) 106/

144 111/ 225

72/ 167

78/ 249

128/ 245

53/ 164

83/ 156

68/ 243

Dim α Mittelwert(†)

All

gem

ein

0.87

Zufriedenheit 2.65 2.44 2.57 2.40 2.38 2.81 2.25 2.54Vgl. andere Kurse* 2.77 2.53 2.65 2.46 2.41 2.77 2.19 2.35Innovativität* 2.31 2.19 2.11 2.04 1.88 1.91 1.78 1.81Empfehlung 2.57 2.27 2.40 2.37 2.37 2.66 1.96 2.29

Str

uktu

r

0.8

Struktur* 2.47 2.24 2.22 2.10 1.98 2.13 1.81 1.88Inhalt 2.92 2.68 2.83 2.63 2.70 3.04 2.60 2.74Praktische Relevanz 2.49 2.42 2.49 2.53 2.50 2.83 2.63 2.81Lernmaterialien* 2.36 2.33 2.13 2.08 1.98 2.02 1.80 1.87Transparenz d. Anf. 2.62 2.68 2.89 2.58 2.43 2.85 2.63 2.79

Exp

erti

se

0.85

Dozent gesamt* 2.48 2.23 2.21 2.24 2.07 2.30 1.75 2.06Expertise 1.30 1.33 1.19 1.24 1.20 1.25 1.12 1.37Erläuterungen 2.19 1.90 1.90 1.87 1.80 1.83 1.59 2.00Vorbereitung 1.44 1.36 1.36 1.37 1.37 1.38 1.31 1.49Antworten 1.94 1.72 1.74 1.73 1.73 1.89 1.66 1.87

Sym

path

ie

0.82

Enthusiasmus 2.84 2.56 2.51 2.45 2.16 2.47 2.11 2.91Weckt Interesse 2.84 2.43 2.47 2.38 2.23 2.57 2.17 2.90Sympathie* 2.40 2.14 2.24 2.24 2.15 2.28 1.80 1.93Erreichbarkeit* 2.15 2.04 2.17 2.19 2.25 2.19 1.92 1.84

Sch

wie

-ri

g-ke

it

0.83

Schwierigkeitsgrad 3.20 2.90 3.39 3.03 3.23 3.47 3.22 3.19Verhält. Inh./Aufw. 3.32 3.15 3.58 3.17 3.28 3.79 3.24 3.50Verhält. Inh./Zeit 3.51 3.32 3.42 3.31 3.44 3.79 3.33 3.57

Inte

rakt

ion

0.69

Interaktivität allg.* 2.51 2.49 2.35 2.28 2.13 2.11 1.82 1.88Eigener Aufwand* 2.42 2.34 2.29 2.17 2.36 2.17 1.98 1.96Eigene Beteiligung 2.28 2.42 2.60 2.27 2.65 2.38 2.18 2.07Eigenes Interesse 2.76 2.63 2.69 2.53 2.80 2.89 2.57 2.88Kurs weckt Interesse 3.06 2.80 2.90 2.71 2.80 2.98 2.58 2.91

(†) Mittelwerte basierend auf 5er Likert Skale mit 1 als bestem und 5 als schlechtestem Wert

(+) Anzahl Teilnehmende am Fragebogen, darunter Anzahl Teilnehmende an der Klausur

(*) Differenz zwischen WS 08/09 und SoSe 12 signifikant mit p < 0,05 (Mann-Whitney-U Test in

SPSS)

Tabelle 5: Auswertung der Online-Fragebögen zur Zufriedenheit Quelle: Eigene Darstellung

Die besten Ergebnisse zeigen sich im Wintersemester 2011/2012, also dem siebten

Projektsemester. Danach folgt ein Absacken der Werte zum letzten Semester hin. Ein

möglicher Grund ist, dass in diesem Semester der verantwortliche Professor aus orga-

nisatorischen Gründen die Betreuung der Veranstaltung größtenteils an seine wissen-

schaftlichen Mitarbeiter übergeben musste. Auch bei den Tutoren gab es in diesem

Semester mehr Wechsel als üblich. So zeigen sich auch bei der Bewertung des Dozen-

ten schlechtere Ergebnisse als im Vorsemester. Auffällig sind weiterhin die relativ

schlechten Ergebnisse im Sommersemester 2011. Dies fällt besonders auf, wenn man

den Trend betrachtet. Dazu werden die Mittelwerte für die Dimension „Zufriedenheit

Page 62: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

41

allgemein“, berechnet jeweils aus den vier Items dieses Konstruktes, miteinander ver-

glichen (Abbildung 7).

Abbildung 7: Entwicklung der allgemeinen Zufriedenheit mit Trend Quelle: Eigene Darstellung

Die Abbildung zeigt die Entwicklung der Dimension „Zufriedenheit allgemein“ über

den Verlauf der acht Semester. Neben zu erwartenden Schwankungen zeigt sich, trotz

einer deutlich positiven Gesamtentwicklung, eine starke Abweichung von der Trendli-

nie im Sommersemester 2011, dem sechsten Projektsemester. Auch hierfür lassen sich

mögliche Ursachen identifizieren. So wurde ab besagtem Semester ein zusätzliches

Thema in der Veranstaltung behandelt, nämlich die Modellierung mittels Business

Process Modelling Notation (BPMN). Aufgrund der Zunahme der Inhalte wurde die

Dauer der Präsenzvorlesung zudem von 90 auf 120 Minuten gesteigert. Individuelle

Reaktionen der Studierenden und die Erfahrungen der Betreuer der Info 1 lassen die

Vermutung zu, dass dies einen wesentlichen Einfluss auf die Zufriedenheit der Studie-

renden gehabt haben könnte. Die Vermutung wird durch die schlechteren Ergebnisse

der Dimension „Schwierigkeit der Veranstaltung“ untermauert. In den Folgesemestern

wurde durch zusätzliche Übungsaufgaben im Bereich Modellierung und durch die

Umgestaltung der Tutorien darauf reagiert, was möglicherweise ein Grund dafür war,

dass die Ergebnisse sich hier wieder besserten. Eine mögliche Einschränkung der Er-

gebnisse im Hinblick auf die Deutung des Erfolgs der getroffenen Umsetzungsmaß-

2.58

2.362.43

2.322.26

2.54

2.05

2.25

1.50

1.70

1.90

2.10

2.30

2.50

2.70

2.90

1 2 3 4 5 6 7 8

Mittelwert der Dim

ension "Zu

friedenheit 

allgemein"

Semester

Page 63: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

42

nahmen zur Verbesserung der Veranstaltung ist darin zu sehen, dass die Bewertung

des Dozenten sich stetig verbesserte. Dies ist zwar möglicherweise auch auf die ge-

troffenen Maßnahmen wie Teilnehmeraktivierungen und Forum zurückzuführen,

höchstwahrscheinlich aber auch auf die Erfahrungen und Lernkurve des Dozenten und

der involvierten Mitarbeiter. Dies hat sich vermutlich ebenfalls auf die Gesamtergeb-

nisse ausgewirkt.

Der Lernerfolg wurde über die Klausurergebnisse erfasst. Diese erfassen als Einzel-

messung zwar keinen Zuwachs an Wissen und Kompetenzen, jedoch zumindest einen

momentanen Level. Davon ausgehend, dass das Einstiegswissen der Studierenden-

gruppen über die acht Semester ähnlich war, ist ein Vergleich der Klausurergebnisse

somit durchaus aussagekräftig. Dabei ist insbesondere wichtig, dass die Klausur als

Test von Wissen und Fertigkeiten stets einen vergleichbaren Aufbau hat. Die Klausur

besteht jedes Semesters aus drei Teilen: Multiple Choice, Freitextaufgaben und Mo-

dellierungsaufgaben. Während Multipce Choice Aufgaben vorwiegend Faktenwissen

abfragen, erfassen die Freitextaufgaben das Verständnis von Konzepten und die Mo-

dellierungsaufgaben erfordern die Anwendung von Methodenkenntnissen. Die maxi-

mal erreichbare Punktzahl pro Aufgabentyp variiert dabei leicht, weshalb zur Analyse

die Leistung der Studierenden in Prozent der maximal erreichbaren Punktzahl heran-

gezogen wird (Tabelle 6). Von Wintersemester 2008/2009 hin zu Sommersemester

2012 konnten sowohl die durchschnittliche Gesamtleistung (von 44,47% auf 55,67%)

als auch die Leistung in jedem einzelnen Aufgabenteil signifikant gesteigert werden.

Multiple Choice Freitext Modellierung Gesamt

Semester N Max Mittel (%)*

Max Mittel (%)*

Max Mittel (%)*

Max Mittel (%)*

WS 08/09 144 40.00 52.36 15.00 33.47 28.00 39.37 83.00 44.57 SoSe 09 225 40.00 49.91 15.00 38.55 28.00 42.00 83.00 45.19 WS 09/10 167 40.00 50.30 15.00 45.42 27.00 52.15 82.00 50.02 SoSe 10 249 40.00 54.82 15.00 38.58 27.00 61.74 82.00 54.13 WS 10/11 245 30.00 41.77 20.00 35.61 30.00 40.83 80.00 39.88 SoSe 11 164 40.00 51.31 15.00 26.85 27.00 56.83 82.00 48.65 WS 11/12 156 40.00 47.93 15.00 42.50 27.00 50.93 82.00 47.93 SoSe 12 243 40.00 58.46 18.00 41.12 32.00 60.38 90.00 55.67

Tabelle 6: Auswertung der Klausurergebnisse Quelle: Eigene Darstellung

Der Trend ist auch in diesem Fall deutlich positiv, jedoch mit einem negativen Ausrei-

ßer im fünften Projektsemester, dem Wintersemester 2010/2011 (Abbildung 8).

Page 64: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

43

Abbildung 8: Klausurergebnisse im Trend Quelle: Eigene Darstellung

Für die starke Abweichung von der Trendlinie im Wintersemester 2011/2011 lassen

sich mehrere Ursachen vermuten. Die wahrscheinlichste liegt in einem Forschungspro-

jekt, das die Universität in diesem Semester startete. Dabei konnten Studierende be-

stimmter Lehrveranstaltungen wie der Info 1 mobile Endgeräte wie iPads zu

Lernzwecken ausleihen. Die Neuheit dieser Geräte zusammen mit der Bindung an die

Info 1 kann dazu geführt haben, dass sich Studierende teilweise aus diesem Grund für

die Veranstaltung entschieden haben. Der Einsatz der mobilen Endgeräte in der Vorle-

sung war zudem in diesem Semester noch mit technischen Problemen der Netzwerk-

infrastruktur und der eingesetzten Lernanwendungen verbunden. Anpassungen der

Lehrplanempfehlungen führten zudem zu einem Zuwachs an Studierenden des Wirt-

schaftsrechts in der Info 1, was die Studierendengruppe zusätzlich veränderte.

Insgesamt zeigt die Auswertung, dass sich viele Aspekte von Lernzufriedenheit und

Lernerfolg über die Zeit nachweislich verbessert haben, obwohl die personellen Res-

sourcen nicht gesteigert wurden. Als Einschränkung ist zu sagen, dass diese Ergebnis-

se jedoch nicht nachweislich auf den DSB als zugrunde liegende Methode

zurückzuführen sein müssen. Auch ein Kausalzusammenhang zwischen den einzelnen

Umsetzungsbeispielen und den Ergebnissen ist nicht nachweisbar. Dabei gilt es auch

zu bedenken, dass es sich um einen realen Feldeinsatz handelt, bei dem viele externe

Faktoren schlicht nicht erfasst werden können.

44.57 45.19

50.02

54.13

39.88

48.65 47.93

55.67

30.00

35.00

40.00

45.00

50.00

55.00

60.00

1 2 3 4 5 6 7 8

Durchschnittliches Klausurergebnis in

 Prozent

Semester

Page 65: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

44

Dennoch sprechen mehrere Dinge für die Wirksamkeit der Maßnahmen. Zum einen

bedeutet die Evaluation über acht Semester, dass trotz möglicher externe Einflüsse,

welche sich nur in einzelnen Semestern ausgewirkt haben, der Gesamttrend immer

noch sichtbar bleibt. Zudem deuten neben den hier dargestellten auch weitere Evalua-

tionsergebnisse auf die Wirksamkeit der Maßnahmen hin (Wegener and Leimeister

2012; Wegener and Leimeister 2012).

6.5 Literatur

Anderson, L. W. and D. R. Krathwohl (2000). A taxonomy for learning, teaching,

and assessing: A revision of Bloom's taxonomy of educational objectives, Allyn

& Bacon.

Bates, A. (2005). Technology, e-learning and distance education. London, New York,

Routledge.

Bloom, B. S. (1956). "Taxonomy of educational objectives. Handbook I: Cognitive

domain." New York: David McKay 19: 56.

Cohen, P. A. (1981). "Student ratings of instruction and student achievement: A meta-

analysis of multisection validity studies." Review of Educational Research

51(3): 281-309.

Crouch, C. and E. Mazur (2001). "Peer instruction: Ten years of experience and re-

sults." American Journal of Physics 69(9): 970.

Damon, W. (1984). "Peer education: The untapped potential." Journal of Applied De-

velopmental Psychology 5(4): 331-343.

Esch, S., J. M. Leimeister, et al. (2010). Automatisierungsentscheidungen bei der

Gestaltung von Dienstleistungselementen hybrider Produkte. Hybride Wert-

schöpfung in der Gesundheitsförderung: Ergebnisse des Verbundprojekts" Sys-

tematisches Design zur Integration von Produkt und Dienstleistung in der

Gesundheitswirtschaft" (SPRINT). J. M. Leimeister, H. Krcmar, M. Halle and

K. Möslein. Lohmar, Josef EUL: 61-80.

Page 66: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

45

Grzega, J. and M. Schöner (2008). "The didactic model LdL (Lernen durch Lehren)

as a way of preparing students for communication in a knowledge society."

Journal of Education for Teaching 34(3): 167 - 175.

Hall, T. and A. Stegila. (2003). "Peer mediated instruction and intervention." Re-

trieved 21.03.2013, from

http://aim.cast.org/learn/historyarchive/backgroundpapers/peer-

mediated_instruction.

Levin, H. M., G. V. Glass, et al. (1987). "Cost-effectiveness of computer-assisted

instruction." Evaluation Review 11(1): 50-72.

Mayer, R. and R. Moreno (2002). "Animation as an Aid to Multimedia Learning."

Educational Psychology Review 14(1): 87-99.

Menschner, P. and J. M. Leimeister (2012). Devising a Method for Developing

Knowledge-Intense, Person-Oriented Services - Results from Early Evaluation.

45. Hawaii International Conference on System Sciences (HICSS). Maui, USA.

Menschner, P., A. Prinz, et al. (2011). "Reaching into patients‘ homes - participatory

designed AAL services." Electronic Markets 21(1): 63-76.

Olmsted III, J. (1999). "The mid-lecture break: When less is more." Journal of Chem-

ical Education 76(4): 525-527.

Shostack, G. (1984). "Designing services that deliver." Harvard business review

62(1): 133-139.

Topping, K. (1998). "Peer assessment between students in colleges and universities."

Review of Educational Research 68(3): 249-276.

Topping, K. J. (1996). "The effectiveness of peer tutoring in further and higher educa-

tion: A typology and review of the literature." Higher Education 32(3): 321-

345.

Topping, K. J. (2005). "Trends in peer learning." Educational Psychology 25(6): 631-

645.

Page 67: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

46

Twigg, C. A. (1999). Improving Learning and Reducing Costs: Redesigning Large-

Enrollment Courses.

Twigg, C. A. (2003). "Models for online learning." EDUCAUSE review: 28-38.

Webb, N. M. (2010). Peer Learning in the Classroom. International Encyclopedia of

Education P. Penelope, B. Eva and M. Barry. Oxford, Elsevier: 636-642.

Wegener, R. and J. M. Leimeister (2012). Do Student-Instructor Co-Created eLearn-

ing Materials Lead To Better Learning Outcomes? Empirical Results from a

German Large Scale Course Pilot Study. 45. Hawaii International Conference

on System Sciences (HICSS). Hawaii, USA.

Wegener, R. and J. M. Leimeister (2012). Peer Creation of E-Learning Materials to

Enhance Learning Success and Satisfaction in an Information Systems Course. .

20th European Conference on Information Systems (ECIS 2012). Barcelona,

Spain.

Wegener, R. and J. M. Leimeister (2012). "Virtual Learning Communities: Success

Factors and Challenges." International Journal of Technology Enhanced Lear-

ning (IJTEL) 4(5/6): 383 - 397.

Wegener, R., P. Menschner, et al. (2010). Analyse und Optimierung von Lehrdienst-

leistungen mittels Service Blueprinting - Konzeption und erste empirische Be-

funde. Multikonferenz Wirtschaftsinformatik (MKWI) Göttingen: 383-395.

Wegener, R., P. Menschner, et al. (2012). Design and evaluation of a didactical ser-

vice blueprinting method for large scale lectures. Proceedings of the Interna-

tional Conference on Information Systems (ICIS) (Accepted for Publication).

Orlando Florida, USA.

Wegener, R., A. Prinz, et al. (2011). Steigerung von Interaktivität, Individualität und

Lernerzufriedenheit in einer universitären Massenveranstaltung durch mobile

Endgeräte. DeLFI. Dresden.

Page 68: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

47

7 Virtual Learning Communities: Success Factors and Challeng-es

René Wegener, Jan Marco Leimeister

Abstract: Despite their didactical potential many Virtual Learning Communities

(VLCs) fail in enhancing learning outcomes. Therefore, we synthesize factors most

critical for establishing a successful VLC. Applying a structured literature review

(Webster and Watson, 2002), we searched for studies dealing with VLCs in the well

known databases Business Source Premier, Science Direct, and ERIC. We identified,

classified, and synthesized 64 relevant papers. Results indicate that critical success

factors include a strong instructor that acts in different facilitation roles, face-to-face-

meetings that help establishing social ties and well structured small-group assignments

that scaffold the learning process. Main challenges are a lack of common goals, feel-

ings of inhibition and technical problems. Based on the review we offer concrete ad-

vice for instructors building up VLCs. We suggest that future research should focus on

the design of methods and tools for instructors to facilitate the learning process in a

less resource demanding way.

Keywords: Learning, Virtual Community, Success Factors, Literature Review

Please quote as: Wegener, R. & Leimeister, J.M. (2012): Virtual Learning Communi-

ties: Success Factors and Challenges. In: International Journal of Technology En-

hanced Learning (IJTEL) Vol. 4 (2012) Nr. 5/6, S. 383 - 397.

Page 69: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

48

7.1 Introduction to Virtual Learning Communities

Virtual Communities have been called the “killer application” of the Web as early as

1998 (Napoli, 1998) and have raised expectations regarding their usage in educational

contexts (Wachter, Gupta, and Quaddus, 2000). But not all Virtual Learning Commu-

nities fulfill these expectations but instead suffer from low engagement. Many re-

searchers have addressed this challenge over the past years by identifying critical

success factors for establishing Virtual Learning Communities. We join this rank by

summarizing the results of these studies. Applying a structured literature review (Web-

ster and Watson, 2002), we searched for studies dealing with Virtual Learning Com-

munities in well-known databases identifying, classifying, and synthesizing 64

relevant papers.

Results indicate that there are several factors critical for the success of Virtual Learn-

ing Communities: a strong, present and helpful instructor that acts in different facilita-

tion roles, face-to-face-meetings that help to establish social ties, and small-group

assignments that offer concrete goals and avoid information overload. Main challenges

are a lack of common interests or goals, feelings of inhibition and technical issues.

The paper is structured as follows: We first explain the basics of Virtual Learning

Communities. Thereafter, we introduce the research framework that served as a basis

for the literature review. We then present, synthesize and discuss the results. Based on

the results we identify future research challenges.

7.2 Definitions and didactical basics

7.2.1 Definition of Virtual Learning Communities

A virtual community can be “any virtual social space where people come together to

get and give information or support, to learn, or to find company” (Preece, 2001). So-

cial interaction is enabled by an information technology platform and members are

bound together by a common purpose, goal, or problem (Leimeister, Sidiras, and

Krcmar, 2004). Virtual Learning Communities (VLCs), as the name implies, are dedi-

cated to learning. Thus, we state that a VLC is a virtual social space enabled by an in-

formation technology platform where people with a common goal or purpose come

together in order to interact with each other to gain and/or share knowledge.

Page 70: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

49

However, not every kind of collaborative learning scenario can be called a community.

As Dillenbourg (1999) states, collaborative learning scenarios may differ in time (from

several hours to years) or in the number of learners (from small teams to courses of

thousands of people). Thus, we further characterize a VLC by the fact that it lasts for a

certain time period of at least several weeks and consists of more people working to-

gether than just small teams. In addition, we distinguish between two general kinds of

communities which we call: “Formal VLCs” and “Informal VLCs.” Formal learning is

what usually takes place in school classes and university courses, or through certified

continued education. Informal learning is more unintended, unstructured, and often

lacks a teacher (Eraut, 2004). In our review, we use the term Informal VLC when it is

not directly connected to a coherent course design. Instead, in Informal VLCs, people

form a Community of Practice (Wenger, 1998) around a special topic, distributing

knowledge in a “living” way. The members are informally bound together by their

shared purpose or problem, not formally by a course instructor in a university.

All communities incorporated in this study deal with a special topic, and are dedicated

to learning. Thus, larger communities, such as the well-known Wikipedia or Social

Networks such as Facebook, are out of the scope of this work.

7.2.2 Educational, psychological and technological aspects

As VLCs form social spaces, based on an IT platform and dedicated to learning, VLC

research touches many different disciplines. From an educational point of view, VLCs

offer opportunities for social learning experiences. Interactions like the ones occurring

between learners themselves or between learners and an instructor are crucial for the

learning process (Thurmond and Wambach, 2004). Social constructivism posits that

the interactions with other human beings are of special importance for learners to con-

struct their understanding of the world (Vygotsky, 1988). In a virtual community, in-

teraction is an inherent part and occurs in discussions between its members. They

construct artifacts in dynamic group processes with the mutual engagement. Thus, Vir-

tual Learning Communities seem to be ideal tools to support social learning processes.

Social interactions are enabled through the IT platform and its different tools like

black boards, chats or social media. Research on Virtual Communities has shown that

technological aspects like website stability are important for users’ satisfaction and

actual use of the platform (Leimeister, Sidiras, and Krcmar, 2004). Also the selected

tools should support the desired tasks. Synchronous communication tools, e.g., may be

Page 71: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

50

better to support knowledge creation in smaller groups (Hrastinski, 2008) but might be

difficult to apply in large groups.

From a psychological perspective, it is interesting to analyze the factors that drive

learners to act in an intended or unintended way. One important factor that supports

knowledge sharing is trust (Leimeister, Ebner, and Krcmar, 2005). If people do not

trust each other they are more reluctant to share knowledge which hinders an effective

learning process. Technological components like user profiles may help to build trust.

This example shows how the different aspects work together in VLCs. Thus, while this

review focuses on the didactical purpose of VLCs, it will also take into account psy-

chological or technological factors that might hinder interaction and learning.

7.2.3 Measuring Virtual Learning Community success

Success of a VLC can be measured in different ways, including the degree to which

participants feel they actually are members of a community, the overall learning satis-

faction, plain usage of the community platform, or concrete learning outcomes. Meas-

uring learning outcomes is a complex field of research on its own. Learning success

can be measured directly through tests (Kraiger, Ford, and Salas, 1993) or indirectly

through self-reports. The advantage of the latter one is that one can compare results

across different courses and get insights into learners’ self-evaluation. The disad-

vantage is that self-reported outcomes may only correlate weakly with actual learning

success. Thus, they are sometimes considered being more suitable for measuring affec-

tive, i.e. motivational and attitudinal, outcomes. As there are reasonable arguments in

favor for direct as well as indirect measures (Benbunan-Fich, 2010), we will include

both in the review.

7.3 Research framework

7.3.1 Methodology and selection of literature

A literature review is supposed to synthesize the most important scientific results in a

special domain and to identify possible contradictions and the state of the research

(Bem, 1995). In addition, by summing up previous results, white spots are to be point-

ed out, thereby highlighting promising areas for future research (Webster and Watson,

2002). For our research, we looked for empirical studies about VLCs in order to identi-

fy success factors and challenges in designing and establishing VLCs. We chose three

well-known databases for our research: The pedagogical database ERIC (Education

Page 72: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

51

Resources Information Center), Business Source Premier and ScienceDirect. These

databases include important journals such as the Academy of Management Learning

and Education (Business Source Premier), or Computers and Education

(ScienceDirect). We conducted the research in January of 2012 and our search string

was ("virtual community" or "online community") for searching through ERIC, which

was supplemented with (AND "learning") in the other databases. We restricted our

search to articles from peer reviewed journals published since the year 2000. We first

searched through the titles of the publications and then the abstracts to identify suitable

literature. We only included empirical papers, not conceptual ones. In the end, we

identified 56 articles through this research method, four in Business Source premier,

24 in ERIC and 28 in ScienceDirect. During the progress and review of this work, sev-

eral external experts pointed to additional publications of interest. These recommenda-

tions led to a further eight publications which makes up a sum of 64 articles.

7.3.2 Categorization scheme

As implied by (Cooper, 1998), we incorporated some background information in our

categorization scheme, i.e. the subject of the community and institutional backgrounds

of the learners. Since most studies were conducted in university courses we only dis-

tinguish between university and other backgrounds. Another important aspect we in-

cluded in the scheme is its virtuality. We consider a VLC to be “blended” if there are

at least face-to-face meetings at the beginning and the end of the course and pure

online if there are no face-to-face meetings. If both categories are marked with a cross,

this means that the study incorporated at least two different courses.

We also categorized the studies with regard to the applied empirical research method

(Cooper, 1998). These are observations, mostly through server logs, interviews, sur-

veys and objective tests, usually university exams.

The last part of our categorization scheme is dedicated to the success factors them-

selves. As implied by Webster and Watson (2002), the different concepts were not

predetermined, but were successively derived from the literature itself at the time of

analyzing the individual papers. As success factors or challenges we declared factors

that contributed to or hindered either learning success, learners’ satisfaction or per-

ceived level of community or presence. To include a wide range of research, we were

open to different measuring methods for each of these aspects. These include quantita-

tive findings, e.g. significant differences between mean test scores of participants of a

Page 73: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

52

blended and pure online VLC, as well as qualitative findings, e.g. students stating that

they benefited from the instructor’s regular support. We also took into account the au-

thors’ own interpretations and conclusions in each paper.

7.4 Results

Of the 64 articles, 36 studies dealt with Formal VLCs (Table 1), 16 were classified as

Informal VLCs and there were also 11 meta-studies (Table 2), with some studies ex-

amining dozens of communities each. For a better overview, we distinguish between

these three kinds of studies. Most studies were conducted in university settings and

topics often related to didactics and education. Similarly, the Informal VLCs we came

across were often Communities of Practice consisting of teachers. The most common

topics, in general, were educational ones (24) or topics in the area of Information

Technologies (7). This already shows one shortcoming of current research. Since

VLCs are mostly being studied by researchers from the IS or educational sector, there

is not much knowledge about other topics and to what extend a VLC works better or

worse in specific domains. It is noteworthy that 23 articles were published in 2010 or

later which shows how much attention the topic earned over the last years.

Another interesting aspect is that only six studies actually measured objective learning

outcomes. Most of them relied on server logs (observations) and surveys for success

measurement. So in many studies it remains unclear whether the usage of a VLC really

lead to higher learning outcomes. Especially when taking a look at Informal VLCs

there are no studies actually measuring objective learning success.

We identified three main success factors and three main challenges when establishing

a VLC. The presence and facilitation of the instructor, face-to-face meetings and well-

structured small-group-assignments seemed to foster community feelings and learning

success. Main challenges are technical issues, a lack of common goals and feelings of

inhibition or lack of trust. In this way, the results represent the interdisciplinary influ-

ences on VLCs, as educational, technological and psychological aspects are inter-

twined at this point.

Page 74: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

53

Table 1: Compilation of results (Meta-Studies)

Setting

Top

ic

Uni

vers

ity

Oth

er

Pure

Onl

ine

Ble

nded

Obs

erva

tion

Inte

rvie

ws

Surv

ey

Tes

t

Inst

ruct

or

F2F

Mee

ting

s

Gro

up A

ssig

n.

Com

mon

Goa

ls

Inhi

biti

on/T

rust

Tec

hn. I

ssue

s

MetaBeckett, Amaro-Jimenez, … 2010 Different x x x x x xDewiyanti et al., 2007 Different x x x x xGarrison, Cleveland-Innes, ... 2010 Social Sciences, Education x ? ? x xKe, 2010 Different x x x x x x xLaPointe and Reisetter, 2008 Different x x xLin, Hung, and Chen, 2009 IT x x xMatzat, 2010 Education x x x x xRitter et al., 2010 Education x x x x xRovai and Wighting, 2005 Education x x xShea and Bidjerano, 2012 Different x x x x xYu, Lu, and Liu, 2010 IT x x x

Succ.Fact. Chall.Emp. Meth.

Aut

hor &

Yea

r

General Information Instit. Virt.

Page 75: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

54

Table 2: Compilation of results (formal and informal VLCs)

Topic

Top

ic

Uni

vers

ity

Oth

er

Pure

Onl

ine

Ble

nded

Obs

erva

tion

Inte

rvie

ws

Surv

ey

Tes

t

Inst

ruct

or

F2F

Mee

ting

s

Gro

up A

ssig

n.

Com

mon

Goa

ls

Inhi

biti

on/T

rust

Tec

hn. I

ssue

s

FormalAkyol, Garrison, and Ozden, 2009 Education x x x x x xAn, Shin, and Lim, 2009 Education x x x x xBernardo et al., 2004 Surgery x x x x x xBorup, West, and Graham, 2011 Education x x x xCacciamani et al., 2012 Psychology, Education x x x xCho et al., 2007 Aerospace System x x x x xConrad, 2002 ? x x x x xDarhower, 2007 Language Learning x x x xDennen, 2008 Education x x x xDowning et al., 2007 Psychology x x x x xFasso, 2010 Education x x x x xFrancescato et al., 2007 Psychology x x x xHansen, 2008 Marketing x x xHrastinski, 2008 Knowledge Management x x x x x xHudson, Hudson, and Steel, 2006 Education x x x x x xJoubert and Wishart, 2011 Education x x x x x x xKing, 2002 Education x x x xLapadat, 2007 Education x x xLiu and Yang, 2012 Ethics x x x xMa and Yuen, 2010 Different x ? ? xMei-hui, 2011 Education x x x x x xOverbaugh and Nickel, 2011 Education x x x xPeacock and Hooper, 2007 Psychology, x x x x xRovai, 2003 Education x x xSamarawickrema, Benson, ... 2010 Education x x x x xSchellens and Valcke, 2006 Education x x x xShea and Bidjerano, 2010 Business Management x x x xSing and Khine, 2006 Education x x x xSmith et al., 2011 Education x x x x xSo and Brush, 2008 Health Education x x x xTeng et al., 2012 Education x x x xTsai, 2010 IT x x x x xVavasseur and MacGregor, 2008 Education x x x x x xWu and Hiltz, 2004 IT x x x xYang, Yeh, and Wong, 2010 Writing x x x x x xZydney et al., 2012 IT x x x xInformalCarr and Chambers, 2006 Education x x x x x x xChalkiti and Sigala, 2008 Tourism x x x x xChiu, Hsu, and Wang, 2006 IT x x x xDuncan-Howell, 2010 Education x x xGairin-Sallan, Rodriguez-Gomez, ... 2010Different x x x x xGao, 2007 Language Learning x x xGray, 2004 Education x x x x x x xGuldberg and Mackness, 2009 Communities of Practice x x x x x xHamulic and Bijedic, 2009 IT x x xJeppesen and Laursen, 2009 IT x x x x xKaragiorgi and Lymbouridou, 2009 Education x x x x xLee, Lin, and Bonk, 2007 Translation x x x x xLin, Lin, and Huang, 2008 Education x x x x x x xParr and Ward, 2006 Education x x x x x x xRiverin and Stacey, 2008 Education x x x x x xRoss, 2007 Taxi Driving x x x x x

Succ.Fact. Chall.General Information Emp. Meth.

Aut

hor &

Yea

r

Instit. Virt.

Page 76: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

55

7.5 Discussion of results

Success factor 1 – Facilitation and presence of the instructor: This factor refers to ac-

tivities directly performed by the instructor like starting discussions, encouraging

learners or offering feedback. Teaching presence strongly influences social and cogni-

tive presence. These assumptions are supported by structural equitation modeling

(Garrison, Cleveland-Innes, and Fung, 2010) and content analysis of postings (Shea et

al., 2010). Analyzing posting behavior, King finds that continuous interventions keep

discussions flowing (King, 2002) and Liu states that hard scaffolding enhances discus-

sion quality (Liu and Yang, 2012). Based on content analysis, Smith et al. find that

some students do not understand the importance of online group work (2011) and Sing

and Khine state that learners often are not used to criticize others (2006). Both studies

conclude that it is the instructor’s task to explain importance and rules of online group

work to participants and establish an environment where critique is accepted.

Many studies indicate that instructors’ availability and high number of individual

feedbacks are highly appreciated by students (Peacock and Hooper, 2007; Ke, 2010;

Beckett, Amaro-Jimenez, and Beckett, 2010; Tsai, 2010). However, these are qualita-

tive studies based on self-reports or interviews. It is presumably natural that students

prefer attainable instructors that offer lots of feedback as this makes learning more

comfortable. But the results are no evidence that a certain level of attainability or

feedback is necessary for effective learning as the demand for more instructor inter-

ventions may also be connected to a lack of own engagement. Comparing different

kinds of instructor facilitation between three VLCs, An, Shin, and Lim (2009) find that

mandatory peer feedback creates more interaction than too much facilitation. On the

other hand, forced interactions might be less critical and deep, as learners see postings

only as a duty (Dennen, 2008). As a conclusion, instructors might use socially forma-

tive assignments (like introducing oneself) in the beginning as this has shown to raise

the number of posts (Downing et al., 2007). Then they should assign group tasks and

grade concrete group products. That way, students are not rewarded for superficial

posts and the group product will also help enhance group processes (Dewiyanti et al.,

2007). Instructors should also clearly state when they will be online (Ke, 2010) and

use friendly, precise (Rovai, 2003) and supportive (Cacciamani et al., 2012) communi-

cations styles. To conclude, while clear expectations, tasks and a certain level of inter-

ventions are surely important, it is unclear which level of intervention and individual

feedback is the best.

Page 77: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

56

Surprisingly, the central role of an instructor also applies to Informal VLCs, as the

moderator is crucial here as well (Gairin-Sallan, Rodriguez-Gomez, and Armengol-

Asparo, 2010; Chalkiti and Sigala, 2008; Gray, 2004; Lee, Lin, and Bonk, 2007).

Chalkiti and Sigala (2008) highlight the importance of moderators in order to facilitate

communication. Gairin-Sallan, Rodriguez-Gomez et al. (2010) also point to the fact

that the type and degree of intervention necessary will depend on the motivation and

skill levels of the participants, where lower levels demand more intervention from the

instructor. A strong common goal and motivation might substitute external instruction

to a certain degree. In this case members themselves point to the direction to be taken.

Success factor 2 - Face-to-face meetings: This factor sums up any real life meetings.

Most studies analyzing the importance of face-to-face meetings suggest they have sev-

eral beneficial effects. Akyol, Garrison, and Ozden (2009) posit that group cohesion

and perceived teaching presence are higher in a blended course. Shea and Bidjerano

find higher levels of perceived presence and help seeking behavior (2012). Matzat

finds evidence for more willingness to participate in blended communities (2010). Re-

sults are supported by qualitative findings stating that pace of online communications

may be broken up or that face-to-face meetings help to get to know each other in the

beginning (Conrad, 2002; Hudson, Hudson, and Steel, 2006). Comparing blended to

online VLCs Ritter et al. find that perceived community is higher, but not perceived

learning (2010). Similarly, Overbaugh and Nickel only found weak advantages for a

blended VLC in connectedness, but not satisfaction or learning (2011). They state,

however, that in the online course there was a higher attrition rate which may have

biased the results. To conclude, it is not sure that blended VLCs will achieve higher

learning outcomes but probably at least higher perceived presence and satisfaction.

This conclusion is supported by the fact that a lack of trust occurs more often in pure

online than in blended settings. This means virtual communities cannot compensate all

shortcomings of the media they are based on. Usage of rich media might help, e.g.

mixing asynchronous and synchronous communication tools (Teng et al., 2012) or us-

ing video clips to introduce the instructor (Borup, West, and Graham, 2011). The me-

ta-analysis also suggests that meetings may be less important in Informal VLCs,

probably because in Informal VLCs members are often distributed across whole coun-

tries and meetings are just not affordable. The tables also hint at the fact that where

there are no face-to-face meetings, structured assignments seem to become even more

important as stated in the next section.

Page 78: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

57

Success factor 3 – well structured small-group assignments: This factor comprises of

two parts that are strongly connected: Assigning learners to collaborate in small groups

and assigning tasks with concrete outcome expectations. Schellens and Valcke (2006)

compared activities of students in online discussion groups of different sizes, coming

to the conclusion that larger proportions of higher level knowledge construction are

detected in smaller groups. Fasso (2010) claims that participants working in concrete

partnerships on specific tasks feel more connected to the community. Hrastinski

(2008) argues that synchronous communication tools support personal participation

and motivation, which appears to be especially true in smaller groups. These results

also seem to be supported when taking a look at studies, namely, Francescato, Mebane

et al. (2007) and Hansen (2008), which show that online learners performed better than

their face-to-face peers: In the learning scenarios of both studies, there was not only

strong facilitation, but there were also different levels of assignments containing indi-

vidual, small-group, and community level work. Dewiyanti et al. (2007) suggest that

demanding a concrete group product (as a result of an assignment) stimulates partici-

pants to regulate their group processes. In the study of Ke (2010), students highlighted

a mixture between class and group assignments as a valued quality. The positive effect

of group assignments might also be enhanced by using protocols that assign different

role and tasks to different learners (Zydney, deNoyelles, and Kyeong-Ju Seo, 2012) or

by integrating reflection activities to enhance the learning process (Cacciamani et al.,

2012). It is notable though that this factor is only supported by one study incorporating

a blended VLC. Less structured interactions may still be suitable activities if only

complementing face-to-face meetings. If interactions only occur online, however, it

becomes even more important to scaffold these activities. To sum up, small-group as-

signments seem to be helpful for learners in several ways. First, assignments give them

concrete actionable advice on what to do. Second, they reduce information overload,

as learners only have to read messages from several peers instead of the whole com-

munity. Third, small group assignments that afford much communication might be

more helpful in establishing social ties.

Challenge 1 – lack of common goals or interest: This factor includes any issues caused

by a lack of shared motivations. It especially holds true for informal communities

where learners are not motivated by receiving a grade or certificate. However, a lack

of common goals is also problematic in formal learning settings. If students are only

motivated by grades, interaction might become superficial (Conrad, 2002; Dennen,

Page 79: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

58

2008). Instructors should carefully consider whether their course topics and learning

goals are suitable for a VLC. They should clearly express how learners should engage

in the community and how this helps them to achieve the proposed learning goals

(Joubert and Wishart, 2011).

Challenge 2 – inhibition/lack of trust, fear of criticism: This challenge sums up psy-

chological issues hindering participation. They can be separated into general feelings

of inhibition, e.g. feeling to be exposed to community members, and more specifically

a lack of interpersonal trust. Some people feel inhibited in a VLC (Conrad, 2002).

They are afraid of being criticized, hesitate to criticize others (Lin, Lin, and Huang,

2008; Carr and Chambers, 2006) or to edit their peers’ work (Yang, Yeh, and Wong,

2010). They might be afraid that contributions are not good enough, suggesting that

they have to take risks when contributing, as Parr and Ward (2006) indicate. They

suppose online collaboration should start in a safe environment which also supports

the idea of using small group discussions where people are not exposed to all partici-

pants. This challenge mostly arises in non university settings. One reason may be that

university courses, even if conducted online, still offer a more familiar and safer envi-

ronment than other settings. In addition, in university settings students are often more

or less forced to participate which means that a lack of trust may play a minor role.

Feelings of inhibition also seem to be more common in pure online communities (only

one of six studies mentioning this challenge was based on a blended approach), which

again underlines the importance of traditional face-to-face meetings for establishing

trust and classroom community. Another way may be to implement different trust-

supporting components like sections containing information about the provider, or

other learners (Leimeister, Ebner, and Krcmar, 2005).

Challenge 3 – technological issues: Technological issues refer to basic problems with

regard to connection stability and speed, but also to learners not being able to use dif-

ferent tools in the didactically intended way. Challenges are expressed by six studies.

The technological barriers can be of two kinds. First, members just need a stable con-

nection to the community platform, and should not face problems dealing with the

software. These problems might have become less important over the last years when

high-speed Internet has spread. Second, learners need the competence to use these

technologies. The tables show that technological problems did not occur in VLCs deal-

ing with IT topics. This is probably due to the fact that these VLCs were offered to

technology affine students that were used to the internet and maybe social media. This

Page 80: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

59

highlights the importance of acquainting learners with E-learning in a step-by–step

manner. The problem seems to be of less importance in formal VLCs – possibly be-

cause these are more strongly guided by an instructor, and often involve face-to-face

meetings, thus making adaption to the new technology and discussing technical issues

easier.

7.6 Research challenges

The main result of our research lies in indentifying the instructor as being the most

crucial factor for the success of a VLC. He should carefully create and assess group

tasks, intervene regularly, express his expectations and the importance of online group

work and also offer meetings in the real world. We lack, however, knowledge about

the effects of different scaffolding measures and the minimum level of individual

feedback necessary. Also, most existing guidelines for instructors, such as showing

presence, giving individual feedback, or assessing group products, involve a very high

workload. Studies repeatedly hint at the fact that VLCs are very resource demanding

for the instructor as well as for the learner (Chalkiti and Sigala, 2008; Karagiorgi and

Lymbouridou, 2009) without offering much advice on how to overcome this issue. To

support the instructor in his tasks we might need a new toolset of incentivation and

scaffolding measures. Peer learning activities and self-regulation tasks, supported by

IT components, might help to create fulfilling learning experiences with less interven-

tions from the instructor. As an example, students might sign a voluntary agreement

that they will engage in specific ways, e.g. read comments at least once a week and

contribute in-depth postings at least once in two weeks. They could also have to read

and rate a specific number of peer comments. A virtual avatar might remind them of

these tasks. To facilitate self-reflection awareness tools could be used to visualize

one’s own contributions compared to others. Students neglecting to contribute may

receive automated mails from the system. This way, IT tools might support self-

regulation and cooperation and thus also support the instructor. In this context, one

might also think of tools raising awareness of one’s own current learning tasks and

learning status. These tools are common in cooperative work but not in cooperative

learning. If tasks, roles and responsibilities are clearly visible to everyone, this might

scaffold cooperative learning.

The instructor should generally receive more relevant information about learners to get

an overview of the participants’ learning or collaboration processes. For example, in-

Page 81: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

60

structors should be able to automatically identify possible lurkers or central actors in

their VLC. When assigning group work, the tools might identify groups with low lev-

els of interaction and offer automatic E-Mail reminders for scheduled tasks. Based on

metrics of Social Network Analysis like number and length of posts, views or centrali-

ty of actors, tools might reveal the most engaged participants in a VLC or the most

viewed posts. These could be awarded by the instructor as a sort of incentive. While

there are many visualization tools for Social Network Analysis, they are not suited for

guiding a whole course at university level and do not offer concrete advice to instruc-

tors so far.

We also lack knowledge about how different tools affect learners. There are studies

dealing with the difference between synchronous and asynchronous communication.

With new tools like Wikis, Blogs or shared repositories it becomes harder to determine

which tools are suited for which task. It would be interesting to analyze which specific

components of each of these tools might contribute to factors like individual engage-

ment. Fear to criticize others, e.g., might be lower in a Wiki, where articles are de-

clared as common goods, than in a personal Blog.

Apart from designing new tools for the instructor it might also make sense to work on

new peer evaluation methods. Other domains where Web 2.0 has had a huge impact,

such as E-Commerce, often strongly rely on peer ratings of contributions or actors.

These peer ratings might contain rewards such as the status of a super-user. Currently

there is not much knowledge about how these rating systems might be adapted to

learning contexts. Since sanctioning lurkers or rewarding active users have shown to

be important aspects in a VLC, we suppose that it is not sufficient to implement peer

ratings functions of a VLC platform but that they have to be combined with further

incentives.

Although the instructor or moderator will probably always be a central actor in a VLC,

new methods of incentivation and new IT components might be ways of supporting

collaboration between members. We suggest that future research on VLCs should fo-

cus on the design of methods and tools that enable instructors to facilitate and guide

the learning processes in a less resource demanding way.

Page 82: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

61

7.7 Conclusion, limitations and outlook

This study reports the results of a structured literature review of 64 papers in order to

determine critical success factors and challenges of Virtual Learning Communities.

Results indicate that a strong instructor, face-to-face meetings, and assignments for

small groups are three crucial factors that lead to desirable outcomes, such as a feeling

of community, satisfaction, and learning success. Technological issues, a feeling of

inhibition or lack of trust, and a lack of common goals or motivation, are the main

challenges in VLCs. In conclusion, a community should comprise the following

aspects:

A specific goal which should be clear to every member

Tasks and discussions that are facilitated by skilled instructors or moderators

Opportunities for members to meet face-to-face and to work in small groups.

Our research is subject to several limitations. As our literature review is narrowed

down to a number of relevant databases and terms, there is always a risk of missing

articles. Accordingly, results could be further supplemented by sources that might

have been left aside. So our results should only be considered as an addition to re-

search on related fields (such as Computer Supported Collaborative Learning or E-

Learning). Despite these limitations, we strongly encourage practitioners to take the

above success factors and challenges into account when setting up a VLC. In further

research we plan to investigate methods and tools that might support the instructor in

establishing connectedness and engagement in a VLC in a more resource efficient

way.

7.8 References

Akyol, Z., Garrison, D. R. and Ozden, M. Y. (2009) 'Development of a community of

inquiry in online and blended learning contexts', Procedia - Social and

Behavioral Sciences, Vol. 1, pp. 1834-1838.

An, H., Shin, S. and Lim, K. (2009) 'The effects of different instructor facilitation

approaches on students' interactions during asynchronous online discussions',

Computers & Education, Vol. 53, pp. 749-760.

Page 83: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

62

Beckett, G. H., Amaro-Jimenez, C. and Beckett, K. S. (2010) 'Students' Use of

Asynchronous Discussions for Academic Discourse Socialization', Distance

Education, Vol. 31, pp. 315-335.

Bem, D. J. (1995) 'Writing a review article for Psychological Bulletin', Psychological

Bulletin, Vol. 118, pp. 172-177.

Benbunan-Fich, R. (2010) 'Is Self-Reported Learning a Proxy Metric for Learning?

Perspectives From the Information Systems Literature', Academy of

Managament Learning & Education, Vol. 9, pp. 321-328.

Bernardo, V., Ramos, M. P., Plapler, H., De Figueiredo, L. F. P., Nader, H. B., Anção,

M. S., Von Dietrich, C. P. and Sigulem, D. (2004) 'Web-based learning in

undergraduate medical education: development and assessment of an online

course on experimental surgery', International Journal of Medical Informatics,

Vol. 73, pp. 731-742.

Borup, J., West, R. E. and Graham, C. R. (2011) 'Improving online social presence

through asynchronous video', The Internet and Higher Education, Vol., pp.

Cacciamani, S., Cesareni, D., Martini, F., Ferrini, T. and Fujita, N. (2012) 'Influence of

participation, facilitator styles, and metacognitive reflection on knowledge

building in online university courses', Computers & Education, Vol. 58, pp.

874-884.

Carr, N. and Chambers, D. P. (2006) 'Teacher Professional Learning in an Online

Community: The Experiences of the National Quality Schooling Framework

Pilot Project', Technology, Pedagogy and Education, Vol. 15, pp. 143-157.

Chalkiti, K. and Sigala, M. (2008) 'Information sharing and idea generation in peer to

peer online communities: The case of 'DIALOGOI.'', Journal of Vacation

Marketing, Vol. 14, pp. 121-132.

Chiu, C.-M., Hsu, M.-H. and Wang, E. T. G. (2006) 'Understanding knowledge

sharing in virtual communities: An integration of social capital and social

cognitive theories', Decision Support Systems, Vol. 42, pp. 1872-1888.

Page 84: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

63

Cho, H., Gay, G., Davidson, B. and Ingraffea, A. (2007) 'Social networks,

communication styles, and learning performance in a CSCL community',

Computers & Education, Vol. 49, pp. 309-329.

Conrad, D. (2002) 'Deep in the Hearts of Learners: Insights into the Nature of Online

Community', Journal of Distance Education, Vol. 17, pp. 1-19.

Cooper, H. 1998. Synthesizing Research: A Guide for Literature Reviews, Thousand

Oaks London New Delhi, SAGE Publications.

Darhower, M. (2007) 'A Tale of Two Communities: Group Dynamics and Community

Building in a Spanish-English Telecollaboration', CALICO Journal, Vol. 24,

pp. 561-589.

Dennen, V. P. (2008) 'Pedagogical lurking: Student engagement in non-posting

discussion behavior', Computers in Human Behavior, Vol. 24, pp. 1624-1633.

Dewiyanti, S., Brand-Gruwel, S., Jochems, W. and Broers, N. J. (2007) 'Students'

experiences with collaborative learning in asynchronous Computer-Supported

Collaborative Learning environments', Computers in Human Behavior, Vol. 23,

pp. 496-514.

Dillenbourg, P. (1999) 'What do you mean by collaborative learning', Collaborative

learning: Cognitive and computational approaches, Vol., pp. 1-16.

Downing, K. J., Lam, T.-F., Kwong, T., Downing, W.-K. and Chan, S.-W. (2007)

'Creating Interaction in Online Learning: A Case Study', ALT-J: Research in

Learning Technology, Vol. 15, pp. 201-215.

Duncan-Howell, J. (2010) 'Teachers Making Connections: Online Communities as a

Source of Professional Learning', British Journal of Educational Technology,

Vol. 41, pp. 324-340.

Eraut, M. (2004) 'Informal learning in the workplace', Studies in Continuing

Education, Vol. 26, pp. 247 - 273.

Page 85: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

64

Fasso, W. (2010) 'Facilitated Networking and Group Formation in an Online

Community of Practice', Australian Educational Computing, Vol. 25, pp. 25-

33.

Francescato, D., Mebane, M., Porcelli, R., Attanasio, C. and Pulino, M. (2007)

'Developing professional skills and social capital through computer supported

collaborative learning in university contexts', International Journal of Human-

Computer Studies, Vol. 65, pp. 140-152.

Gairin-Sallan, J., Rodriguez-Gomez, D. and Armengol-Asparo, C. (2010) 'Who

Exactly Is the Moderator? A Consideration of Online Knowledge Management

Network Moderation in Educational Organisations', Computers & Education,

Vol. 55, pp. 304-312.

Gao, X. (2007) 'A Tale of Blue Rain Cafe: A Study on the Online Narrative

Construction about a Community of English Learners on the Chinese

Mainland', System: An International Journal of Educational Technology and

Applied Linguistics, Vol. 35, pp. 259-270.

Garrison, D. R., Cleveland-Innes, M. and Fung, T. S. (2010) 'Exploring causal

relationships among teaching, cognitive and social presence: Student

perceptions of the community of inquiry framework', The Internet and Higher

Education, Vol. 13, pp. 31-36.

Gray, B. (2004) 'Informal Learning in an Online Community of Practice', Journal of

Distance Education, Vol. 19, pp. 20-35.

Guldberg, K. and Mackness, J. (2009) 'Foundations of Communities of Practice:

Enablers and Barriers to Participation', Journal of Computer Assisted Learning,

Vol. 25, pp. 528-538.

Hamulic, I. and Bijedic, N. (2009) 'Social network analysis in virtual learning

community at faculty of information technologies (fit), Mostar', Procedia -

Social and Behavioral Sciences, Vol. 1, pp. 2269-2273.

Hansen, D. E. (2008) 'Knowledge Transfer in Online Learning Environments', Journal

of Marketing Education, Vol. 30, pp. 93-105.

Page 86: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

65

Hrastinski, S. (2008) 'The potential of synchronous communication to enhance

participation in online discussions: A case study of two e-learning courses',

Information & Management, Vol. 45, pp. 499-506.

Hudson, B., Hudson, A. and Steel, J. (2006) 'Orchestrating Interdependence in an

International Online Learning Community', British Journal of Educational

Technology, Vol. 37, pp. 733-748.

Jeppesen, L. B. and Laursen, K. (2009) 'The role of lead users in knowledge sharing',

Research Policy, Vol. 38, pp. 1582-1589.

Joubert, M. and Wishart, J. (2011) 'Participatory practices: Lessons learnt from two

initiatives using online digital technologies to build knowledge', Computers &

Education, Vol., pp.

Karagiorgi, Y. and Lymbouridou, C. (2009) 'The Story of an Online Teacher

Community in Cyprus', Professional Development in Education, Vol. 35, pp.

119-138.

Ke, F. (2010) 'Examining online teaching, cognitive, and social presence for adult

students', Computers & Education, Vol. 55, pp. 808-820.

King, K. P. (2002) 'Identifying success in online teacher education and professional

development', The Internet and Higher Education, Vol. 5, pp. 231-246.

Kraiger, K., Ford, J. K. and Salas, E. (1993) 'Application of cognitive, skill-based, and

affective theories of learning outcomes to new methods of training evaluation',

Journal of Applied Psychology, Vol., pp. 311-328.

Lapadat, J. (2007) 'Discourse Devices Used to Establish Community, Increase

Coherence, and Negotiate Agreement in an Online University Course', Journal

of Distance Education, Vol. 21, pp. 59-92.

Lapointe, L. and Reisetter, M. (2008) 'Belonging Online: Students' Perceptions of the

Value and Efficacy of an Online Learning Community', International Journal

on E-Learning, Vol. 7, pp. 641-665.

Page 87: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

66

Lee, M. M., Lin, M.-F. G. and Bonk, C. J. (2007) 'OOPS, Turning MIT

Opencourseware into Chinese: An Analysis of a Community of Practice of

Global Translators', International Review of Research in Open and Distance

Learning, Vol. 8, pp. 1-21.

Leimeister, J. M., Ebner, W. and Krcmar, H. (2005) 'Design, Implementation, and

Evaluation of Trust-Supporting Components in Virtual Communities for

Patients', J. Manage. Inf. Syst., Vol. 21, pp. 101-131.

Leimeister, J. M., Sidiras, P. and Krcmar, H. Year. Success factors of virtual

communities from the perspective of members and operators: an empirical

study. In: System Sciences, 2004. Proceedings of the 37th Annual Hawaii

International Conference on, 5-8 Jan. 2004 2004. 10 pp.

Lin, F.-R., Lin, S.-C. and Huang, T.-P. (2008) 'Knowledge Sharing and Creation in a

Teachers' Professional Virtual Community', Computers & Education, Vol. 50,

pp. 742-756.

Lin, M.-J. J., Hung, S.-W. and Chen, C.-J. (2009) 'Fostering the determinants of

knowledge sharing in professional virtual communities', Computers in Human

Behavior, Vol. 25, pp. 929-939.

Liu, C.-J. and Yang, S. C. (2012) 'Applying the Practical Inquiry Model to investigate

the quality of students’ online discourse in an information ethics course based

on Bloom’s teaching goal and Bird’s 3C model', Computers & Education, Vol.,

pp.

Ma, W. W. K. and Yuen, A. H. K. (2010) 'Understanding online knowledge sharing:

An interpersonal relationship perspective', Computers & Education, Vol. 56,

pp. 210-219.

Matzat, U. (2010) 'Reducing Problems of Sociability in Online Communities:

Integrating Online Communication With Offline Interaction', American

Behavioral Scientist, Vol. 53, pp. 1170-1193.

Mei-Hui, L. (2011) 'Discussing teaching videocases online: Perspectives of preservice

and inservice EFL teachers in Taiwan', Computers & Education, Vol., pp.

Page 88: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

67

Napoli, L. 1998. The Latest Internet Buzzword: Community. New York Times.

Overbaugh, R. C. and Nickel, C. E. (2011) 'A comparison of student satisfaction and

value of academic community between blended and online sections of a

university-level educational foundations course', The Internet and Higher

Education, Vol. 14, pp. 164-174.

Parr, J. and Ward, L. (2006) 'Building on Foundations: Creating an Online

Community', Journal of Technology and Teacher Education, Vol. 14, pp. 775-

793.

Peacock, S. and Hooper, J. (2007) 'E-learning in physiotherapy education',

Physiotherapy, Vol. 93, pp. 218-228.

Preece, J. (2001) 'Sociability and usability in online communities: determining and

measuring success', Behaviour & Information Technology, Vol. 20, pp. 347 -

356.

Ritter, C., Polnick, B., Fink Ii, R. and Oescher, J. (2010) 'Classroom learning

communities in educational leadership: A comparison study of three delivery

options', The Internet and Higher Education, Vol. 13, pp. 96-100.

Riverin, S. and Stacey, E. (2008) 'Sustaining an Online Community of Practice: A

Case Study', Journal of Distance Education, Vol. 22, pp. 43-58.

Ross, D. a. R. (2007) 'Backstage with the Knowledge Boys and Girls: Goffman and

Distributed Agency in an Organic Online Community', Organization Studies

(01708406), Vol. 28, pp. 307-325.

Rovai, A. P. (2003) 'The relationships of communicator style, personality-based

learning style, and classroom community among online graduate students', The

Internet and Higher Education, Vol. 6, pp. 347-363.

Rovai, A. P. and Wighting, M. J. (2005) 'Feelings of alienation and community among

higher education students in a virtual classroom', The Internet and Higher

Education, Vol. 8, pp. 97-110.

Page 89: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

68

Samarawickrema, G., Benson, R. and Brack, C. (2010) 'Different Spaces: Staff

Development for Web 2.0', Australasian Journal of Educational Technology,

Vol. 26, pp. 44-49.

Schellens, T. and Valcke, M. (2006) 'Fostering knowledge construction in university

students through asynchronous discussion groups', Computers & Education,

Vol. 46, pp. 349-370.

Shea, P. and Bidjerano, T. (2012) 'Learning Presence as a Moderator of Cognitive

Presence in the Community of Inquiry Model', Computers & Education, Vol.,

pp.

Shea, P., Hayes, S., Vickers, J., Gozza-Cohen, M., Uzuner, S., Mehta, R., Valchova,

A. and Rangan, P. (2010) 'A re-examination of the community of inquiry

framework: Social network and content analysis', The Internet and Higher

Education, Vol. 13, pp. 10-21.

Sing, C. C. and Khine, M. S. (2006) 'An Analysis of Interaction and Participation

Patterns in Online Community', Educational Technology & Society, Vol. 9, pp.

250-261.

Smith, G. G., Sorensen, C., Gump, A., Heindel, A. J., Caris, M. and Martinez, C. D.

(2011) 'Overcoming student resistance to group work: Online versus face-to-

face', The Internet and Higher Education, Vol. 14, pp. 121-128.

So, H.-J. and Brush, T. A. (2008) 'Student perceptions of collaborative learning, social

presence and satisfaction in a blended learning environment: Relationships and

critical factors', Computers & Education, Vol. 51, pp. 318-336.

Teng, D. C.-E., Chen, N.-S., Kinshuk and Leo, T. (2012) 'Exploring students’ learning

experience in an international online research seminar in the Synchronous

Cyber Classroom', Computers & Education, Vol. 58, pp. 918-930.

Thurmond, V. and Wambach, K. (2004) 'Understanding interactions in distance

education: A review of the literature', International Journal of Instructional

Technology and Distance Learning, Vol., pp.

Page 90: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

69

Tsai, C.-W. (2010) 'Do students need teacher's initiation in online collaborative

learning?', Computers & Education, Vol. 54, pp. 1137-1144.

Vavasseur, C. B. and Macgregor, S. K. (2008) 'Extending Content-Focused

Professional Development through Online Communities of Practice', Journal of

Research on Technology in Education, Vol. 40, pp. 517-536.

Vygotsky, L. (1988) 'The genesis of higher mental functions', Cognitive development

to adolescence: A reader, Vol., pp. 61–79.

Wachter, R. M., Gupta, J. N. D. and Quaddus, M. A. (2000) 'IT takes a village: Virtual

communities in support of education', International Journal of Information

Management, Vol. 20, pp. 473-489.

Webster, J. and Watson, R. (2002) 'Analyzing the Past to Prepare for the Future:

Writing a Literature Review', MIS Quarterly, Vol. 26, pp.

Wenger, E. (1998) 'Communities of practice: Learning as a social system', Systems

thinker, Vol. 9, pp. 1-5.

Wu, D. and Hiltz, S. R. (2004) 'Predicting Learning from Asynchronous Online

Discussions', Journal of Asynchronous Learning Networks, Vol. 8, pp.

Yang, Y.-F., Yeh, H.-C. and Wong, W.-K. (2010) 'The Influence of Social Interaction

on Meaning Construction in a Virtual Community', British Journal of

Educational Technology, Vol. 41, pp. 287-306.

Yu, T.-K., Lu, L.-C. and Liu, T.-F. (2010) 'Exploring factors that influence knowledge

sharing behavior via weblogs', Computers in Human Behavior, Vol. 26, pp. 32-

41.

Zydney, J. M., Denoyelles, A. and Kyeong-Ju Seo, K. (2012) 'Creating a community

of inquiry in online environments: An exploratory study on the effect of a

protocol on interactions within asynchronous discussions', Computers &

Education, Vol. 58, pp. 77-87.

Page 91: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

70

8 Analyse und Optimierung von Lehrdienstleistungen mittels Service Blueprinting: Konzeption und erste empirische Befun-de

René Wegener, Philipp Menschner, Jan Marco Leimeister

Abstract: Wir stellen einen Ansatz zur Analyse und produktivitätsorientierten Gestal-

tung universitärer Lehre vor. Die Zielsetzung liegt dabei in einer Produktivitätssteige-

rung der Lehre durch Erhöhung des Outputs (Zufriedenheit und Lernerfolg) bei

gleichzeitiger Reduzierung des Inputs (Lehraufwand). Hierzu wurde die aus dem Ser-

vice Engineering bekannte Methode des Service Blueprinting eingesetzt, um den Leh-

rerbringungsprozess zu modellieren und Teilaktivitäten auf Möglichkeiten stärkerer

Studierendenintegration sowie intelligenter Teilautomatisierung hin zu prüfen. Als

erstes Anwendungsbeispiel wurden die Studierenden in die besonders aufwändige Er-

stellung vorlesungsergänzender multimedialer Selbstlerneinheiten eingebunden. Bishe-

rige Evaluationsergebnisse deuten darauf hin, dass diese für den Lehrenden

ressourcenschonendere Vorgehensweise nicht zu Lasten der Studierenden geht, son-

dern eine Bereicherung des Lernerlebnisses darstellt. Dieser Ansatz ist neuartig für die

Entwicklung von Lernszenarien, da er neben Outputfaktoren auch den Input berück-

sichtigt und somit zu einer erhöhten Produktivität der universitären Lehre beitragen

kann.

Please quote as: Wegener, R.; Menschner, P. & Leimeister, J. M. (2010): Analyse und

Optimierung von Lehrdienstleistungen mittels Service Blueprinting - Konzeption und

erste empirische Befunde. In: Multikonferenz Wirtschaftsinformatik (MKWI) 2010,

Göttingen, Germany.

Page 92: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

71

8.1 Einleitung

„Das Hochschulsystem leistet einen wichtigen, langfristig wirksamen Beitrag zur För-

derung von Wachstum und Innovation – und damit zur Bewältigung der Herausforde-

rungen des demographischen und wirtschaftlichen Wandels“ (Wissenschaftsrat 2006,

S. 8). Diese Aussage des Wissenschaftsrats zeigt, dass die hochschulische Bildung

wesentlich zur Zukunftsfähigkeit der Bundesrepublik Deutschland beiträgt. Auch die

OECD bestätigt, dass Bildungsinvestitionen sich auf die Produktivität der Wirtschaft

eines Landes auswirken und dadurch einen hohen Return on Investment besitzen

(OECD 2003, S. 17). Dennoch leidet das deutsche Hochschulsystem unter anhaltender

Unterfinanzierung (Wissenschaftsrat 2006, S. 6). Diese Problematik verschärft sich

insbesondere, da die Studierendenzahlen in den nächsten Jahren deutlich steigen wer-

den, auf eine Zahl von bis zu 450.000 Studienanfängern im Jahr 2012 (Kultusminister-

konferenz 2005, S. 29). Während es 2004 noch ca. 1,95 Millionen Studierende an

deutschen Hochschulen gab, beläuft sich eine Prognose für 2012 auf bis zu über 2,6

Millionen (Kultusministerkonferenz 2005, S. 25+). Da bereits 2003 auf einen Profes-

sor fast 150 Studierende fielen (Wissenschaftsrat 2006, S. 52), steht die hochschul-

ische Dienstleistung Lehre aufgrund dieser Zahlen vor einer gewaltigen Aufgabe. Der

deutsche Wissenschaftsrat sieht daher für die hochschulische Ausbildung einen hohen

Bedarf nach Steigerung von Effizienz und Effektivität (Wissenschaftsrat 2006, S.

72f.). Schließlich ist die Ausbildung eines Studierenden auch sehr kostspielig - für ei-

nen Masterstudenten an einer Universität betrugen die Ausbildungskosten 2006 pro

Universität durchschnittlich 47.400 Euro (Brugger et al. 2009, S. 43).

In Anbetracht dieser Zahlen erscheint die klassische Vorlesung ohne nennenswerte

Interaktion mit den Studierenden aus Gründen der Effizienz teilweise alternativlos,

zumal ein Mehr an Interaktion für gewöhnlich auch mit einem deutlich höherem Auf-

wand verbunden ist. Hochwertige, individualisierte Lernangebote können daher nur

umgesetzt werden, wenn sie auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten zufrieden-

stellend sind.

Um diesem Spannungsverhältnis zwischen individueller, hochwertiger Lernerfahrung

einerseits und Wirtschaftlichkeit andererseits zu begegnen, wird in diesem Artikel auf

Erkenntnisse aus dem Service Engineering zurückgegriffen. Dieses liefert Methoden

zur systematischen Entwicklung von Dienstleistungen. Die Zielsetzung liegt dabei in

einer Steigerung der Produktivität von Lehrdienstleistungen.

Page 93: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

72

Als konkrete Methode wird das in der Dienstleistungsforschung bereits vielseitig ein-

gesetzte Konzept des Service Blueprinting aufgegriffen. Dieses wird zunächst erläutert

und auf den Problembereich hochschulischer Lehre übertragen. Ausgehend von die-

sem Begriffsverständnis wird die Methode des Blueprinting dann auf ein typisches

Lehr-Lern-Angebot mit Blended Learning Charakter angewendet. Dabei wird aufge-

zeigt, wo Potenziale zur Optimierung des Lehrerbringungsprozesses liegen. Anhand

eines Beispiels wird gezeigt, wie diese didaktisch fundiert realisiert werden können.

Erste empirische Befunde zeigen dabei das Potenzial dieses Vorgehens auf.

Der hier vorgestellte Ansatz ist neu, weil er das pädagogisch motivierte Streben nach

maximalem Lernerfolg mit der Perspektive des kostenorientierten Bildungscontrol-

lings verbindet und so eine ganzheitliche Betrachtungsweise darstellt. Dieser Artikel

liefert somit konzeptionelle Implikationen für die universitäre Ausbildung, welche ei-

nen Beitrag dazu leisten können, die Produktivität der Dienstleistung Lehre an der

Universität zu steigern.

8.2 Hintergrund und Definitionen

8.2.1 Bildung als Dienstleistung

Für Dienstleistungen oder Services existieren unterschiedlichste Definitionen, je nach

Tätigkeitsbereich oder Forschungsschwerpunkt. Allen Definitionen ist allerdings ge-

mein, dass das Ergebnis der Dienstleistung eine gewisse Wirkung auf den Kunden hat.

Vor diesem Hintergrund kommt (Buhl et al. 2008, S. 61) zu folgenden definitorischen

Eigenschaften für Dienstleistungen:

Intangibilität und Immaterialität

Gleichzeitigkeit von Erstellung und Konsum (Uno-actu-Prinzip)

Integration des Kunden (als externer Faktor) in den Erstellungsprozess

Zu ähnlichen Ergebnissen kommen auch (Chesbrough und Spohrer 2006; Rai und

Sambamurthy 2006, S. 328).

Übertragen auf die Problemdomäne universitärer Lehre lässt sich dies dahingehend

konkretisieren, dass zwischen Dozent und Studierendem im Rahmen des Lehrerbrin-

gungsprozesses eine Interaktion stattfindet mit dem Ziel des Erwerbs von Fakten- und

Page 94: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

73

Handlungswissen sowie bestimmten fachlich übergreifenden Kompetenzen auf Seiten

der Studierenden. Das exakte Ergebnis ist dabei nur schwer messbar (gerade bei über-

geordneten Kompetenzen) und hängt stark davon ab, was der Lernende als Kunde zum

Prozess beiträgt.

Sowohl die Interaktion zwischen Dozent und Studierendem, als auch die Bereithaltung

des Potenzials (worunter konkret Mitarbeiter, Softwarewerkzeuge sowie auch Lehr-

Lern-Konzepte und Fachwissen des Dozenten fallen) sind jedoch mit einem hohen

Aufwand auf Seiten des Lehranbieters verbunden. Die gezielte Gestaltung von Dienst-

leistungen muss damit sowohl Input- als auch Outputbetrachtungen vereinen. Bezogen

auf Lehrdienstleistungen werden damit zwei Perspektiven zusammengeführt, die sonst

als eher konkurrierend angesehen werden (Mohr und Krcmar 2005, S. 8): Die Sicht

des ökonomischen Bildungscontrollings, welches vorwiegend auf Kosteneffizienz be-

dacht ist, und das pädagogische Bildungscontrolling, welches auf einen möglichst ho-

hen Lernerfolg abzielt.

Beides zu vereinen bedeutet die Bestrebung, die Produktivität von Bildungsdienstleis-

tungen zu steigern. Produktivität bezeichnet dabei das Verhältnis von Output (Zufrie-

denheit, Lernerfolg und Kompetenzerwerb) zu Input (dem Aufwand auf Seiten des

Lehrenden). Eine Steigerung der Produktivität wird im Idealfall durch gleichzeitige

Reduzierung des Inputs und Steigerung des Outputs erreicht. Als mögliche Stell-

schrauben für Ersteres kommen Standardisierung, Teilautomatisierung und gezieltes

Auslagern einzelner Aktivitäten an Studierende in Frage. Eine Steigerung des Outputs

dagegen wird in der Lehre u.a. durch eine erhöhte Individualisierung angestrebt. Ob-

wohl gerade moderne IKT hier neue Möglichkeiten eröffnen, beides zu verbinden,

schöpfen gegenwärtige Bildungsangebote dieses Potenzial nicht ausreichend aus (Gab-

riel et al. 2007, S. 5). Eine strukturierte Methode zur Modellierung von Dienstleistun-

gen wie das Service Blueprinting kann jedoch helfen, die Problemstellung

überschaubarer zu machen und Anhaltspunkte für Optimierungen zu liefern.

8.2.2 Service Blueprinting

Die Methode des Service Blueprinting geht zurück auf Arbeiten von Shostack

(Shostack 1982, S. 49; Shostack 1984, S. 133) und wurde in zahlreichen Arbeiten fort-

entwickelt. (Zeithaml et al. 2006, S. 236ff) definieren das Service Blueprinting als eine

Methode, die gleichzeitig den Dienstleistungsprozess, die Kundenschnittstellen und

die Wahrnehmung der Dienstleisungserbringung aus Kundensicht darstellt. Ein Ser-

Page 95: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

74

vice Blueprint kann somit als zweidimensionales Bild eines Dienstleistungserstel-

lungsprozesses angesehen werden: Die horizontale Achse stellt die Chronologie der

einzelnen Prozessschritte dar, die sowohl vom Leistungserbringer als auch vom Kun-

den erbracht werden, und die vertikale Achse unterteilt die verschiedenen Stufen der

Interaktion zwischen Dienstleistungserbringer und Kunden in Ebenen (Fließ und

Kleinaltenkamp 2004, S. 396).

Obwohl sich die einzelnen Entwicklungsstufen und Anwendungsbeispiele des Service

Blueprinting im Detail unterscheiden, haben sich verschiedene Ebenen durchgesetzt,

die im Folgenden vorgestellt werden:

„Line of interaction“: Diese Linie trennt Aktivitäten, die vom Kunden ausge-

führt werden, von denen, die vom Dienstleister erbracht werden, und stellt

selbst die Aktivitäten dar, die gemeinsam erbracht werden.

„Line of visibility“: Hierbei wird unterschieden zwischen Aktivitäten (des

Dienstleisters), die für den Kunden sichtbar respektive unsichtbar sind.

„Line of internal interaction“: Hier findet eine Unterscheidung zwischen Front-

Office und Back-Office-Aktivitäten statt.

„Line of implementation“: Diese trennt Management-Aktivitäten von Unter-

stützungsleistungen (z.B. IT-Systeme, technische Lösungen).

Je nach Industrie und Anwendungsbeispiel findet man weitere Abgrenzungen in der

Literatur, wie z.B. die „Line of order penetration“ unterhalb der „Line of internal in-

teraction“. Auf diese wurde hier verzichtet, da die meisten nicht kundeninduzierten

Aktivitäten von geringerem Aufwand auf Seiten des Lehrenden sind (bspw. Eintra-

gung der Lehrveranstaltung im Prüfungssystem) bzw. ohnehin unterhalb der „Line of

implementation“ liegen.

Die Stärke des Service Blueprinting Ansatzes ist es, dass neben der Modellierung des

Leistungserstellungsprozess sowohl die Kommunikationsschnittstellen mit den Kun-

den sowie der Integrationsgrad in den Leistungserstellungsprozess detailliert darge-

stellt werden. Darauf aufbauend können diese entsprechend analysiert und optimiert

bzw. Vorgaben für die Dienstleistungsgestaltung gewonnen werden. Die Methode des

Service Blueprinting wurde bereits auf unterschiedlichste Dienstleistungen zu unter-

schiedlichen Zwecken angewandt (Fließ und Kleinaltenkamp 2004, S. 396). Im fol-

Page 96: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

75

genden Abschnitt wird die Methode des Service Blueprinting auf den Kontext von

Bildungsdienstleistungen angepasst.

8.3 Service Blueprinting für Bildungsdienstleistungen

Erste Betrachtungen zur strukturierten Analyse von Blended Learning unter Gesichts-

punkten des Service Engineerings finden sich in (Gabriel et al. 2006, S. 76 – 90). Auch

die Service Blueprinting Methode wurde bereits in der Lehre angewandt, allerdings

unter einem anderen Fokus, dem der wahrgenommenen Servicequalität und Kunden-

zufriedenheit (Gabriel et al. 2008, S. 12). In unserer Arbeit werden jedoch dediziert

auch Inputfaktoren berücksichtigt mit dem Ziel einer Steigerung der Produktivität.

Die dazu angestrebte Steigerung der Effizienz wird bei Dienstleistungen mittels ver-

schiedener Formen von Standardisierungen (Stauss 2006, S. 325) und anderen geziel-

ten Eingriffen erreicht, welche auf eine verbesserte Faktorkombination abzielen (Fließ

und Kleinaltenkamp 2004, S. 398). Lernender und Lehrender sollen also ihre Ressour-

cen an Wissen, Methoden, Kompetenzen und Softwareprodukten derartig miteinander

kombinieren, dass die Produktivität maximiert wird. Dazu lassen sich die einzelnen

Teilaktivitäten eines Blueprints bspw. unter folgenden Gesichtspunkten analysieren:

Contact Point Analyse: Hierbei werden die Schnittstellen zwischen Lehrendem und

Lernenden betrachtet. Probleme können dort aus mangelhaften Informationsflüssen

resultieren.

Standardisierung von Kommunikationsschnittstellen: Die Schlussfolgerung einer Con-

tact Point Analyse könnten Bestrebungen zur Standardisierung der Kommunikations-

schnittstellen zwischen Lehrendem und Lernenden sein. Fragen sind pädagogisch

erwünscht, eine schnelle Beantwortung durch den Lehrenden kann gerade in virtuellen

Lernangeboten kritisch für die Motivation der Lernenden sein. Eine effektive Bearbei-

tung kann jedoch bspw. durch unnötig viele Kommunikationskanäle (Videochat, Fo-

rum, Text-Chat, E-Mail, ggf. Diskussionsseiten in einem Wiki, Telefon, persönliches

Gespräch) erschwert werden, da hier u.a. Medienbrüche entstehen.

Integration der Kunden in den Leistungserstellungsprozess: Eine erhöhte Integration

des Lernenden ist nicht zwangsläufig mit steigendem Aufwand für den Lehrenden

verbunden. Stattdessen ist auch eine Auslagerung von Tätigkeiten an den Studieren-

Page 97: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

76

den, die Verantwortungsübernahme im Sinne eines angeleiteten Selbststudiums, mög-

lich.

Die Besonderheiten des Service Blueprintings für die Lehre werden an einem Fallbei-

spiel erläutert. Bei der nachfolgend betrachteten Lehrveranstaltung handelt es sich um

die Vorlesung Einführung in die Wirtschaftsinformatik (Info1). Diese war ursprünglich

eine traditionelle, teilnehmerstarke Lehrveranstaltung mit Tutorium, die um E-

Learning Methoden ergänzt und so zu einer Blended Learning Veranstaltung ausge-

baut wurde. Als elektronische Lerninhalte wurden zunächst neben den Präsentationsfo-

lien Videoaufzeichnungen der Lehrveranstaltung auf einer Lernplattform angeboten.

In einem zweiten Schritt sollten dann Web Based Trainings (WBTs) zur Verfügung

gestellt werden, welche der individuellen Nachbereitung und Wissensvertiefung in

Ergänzung zu den Präsenzterminen dienen sollten. Die Rechtfertigung des Zusatzauf-

wands für die multimedialen Inhalte ergibt sich aus folgenden didaktischen Überle-

gungen:

Unterschiedliche Lerntypen benötigen unterschiedliche Formen von Lernmate-

rial oder Lernumgebung, sei es der Vortrag durch einen Dozenten, Übungen

oder multimediales Lernmaterial (Kahiigi et al. 2007, S. 2).

Lernende erhalten durch multimediale Lernmaterialien die Möglichkeit, belie-

bige Teile der Lerninhalte noch einmal zu betrachten (Zhang et al. 2004, S. 79).

Die Flexibilität von Zeit und Ort kann im traditionellen Vorlesungssaal nicht er-

reicht werden (Zhang et al. 2004, S. 76).

Die Darstellung der Vorlesung als Service Blueprint ist in der Abbildung 1 zu

finden. Bei der Realisierung möglicher Effizienzsteigerungspotenziale spielen

die bereits erläuterten Ebenen des Blueprints eine wichtige Rolle: Sie zeigen an,

wie stark der Lernende in eine Aktivität einbezogen wird, und wo deren Ergeb-

nis wieder einfließt. Die einzelnen Linien haben im Fall der betrachteten Vorle-

sung folgende Bedeutungen:

„Line of interaction“: Oberhalb dieser Linie befinden sich Tätigkeiten der Ler-

nenden ohne Interaktion mit dem Lehrenden, also bspw. Selbstlernphasen. Un-

mittelbar auf der Linie befindliche, interaktive Aktivitäten wie

Beratungsgespräche oder Präsenzveranstaltungen sind besonders schwer

Page 98: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

77

automatisierbar, tragen jedoch wesentlich zur wahrgenommenen Qualität der

Lehre bei.

„Line of visibility“: Für den Lernenden unsichtbare Dienstleistungen können im

Vergleich zu interaktiven Tätigkeiten leichter angepasst werden, ohne dass da-

mit eine wahrgenommene Qualitätsminderung einhergeht.

„Line of internal interaction“: Eine Unterscheidung zwischen Front- und Back-

office-Aktivitäten macht in der Lehre nur begrenzt Sinn. Diese Linie wurde ur-

sprünglich eingeführt, um die Komplexität des

Dienstleistungserstellungsprozesses auf Dienstleisterseite zu reduzieren. Eine

alternative Deutung dieser Linie für die Lehre findet sich in (Gabriel 2008, S.

8).

„Line of implementation“: Hierunter liegen Unterstützungsaktivitäten wie die

Bereitstellung der Lernplattform. Diese können zur Erzielung von Skaleneffek-

ten oftmals durch Universitätseinrichtungen zentral erbracht werden.

Page 99: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

78

Abbildung 1: Service Blueprint der Lehrveranstaltung Info1

Page 100: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

79

Die rein lineare Darstellung des Blueprints dient der Vereinfachung, einzelne Aktivitä-

ten wiederholen sich in der Realität oder folgen nicht exakt dieser chronologischen

Ordnung, was für die weitere Betrachtung jedoch unwesentlich ist. Die dargestellten

Teilaktivitäten lassen sich unter verschiedenen Fragestellungen betrachten: Lässt sich

der Ablauf dieser Aktivität durch Standardisierung oder sogar Teilautomatisierung

effizienter gestalten? Oder kann die Aktivität verstärkt an den Studierenden ausgela-

gert werden?

Bei dieser Betrachtung bietet es sich an, diejenigen Aktivitäten mit Priorität zu unter-

suchen, welche mit einem besonders hohen Aufwand für den Dozenten verbunden

sind. Die Untersuchung des Beispiels Info1 ergab dabei folgende Einschätzung:

Das Kurskonzept als solches existierte bereits und wird regelmäßig angepasst,

der Hauptaufwand für die inhaltliche Planung ist somit bereits erledigt.

Die Lernumgebung wird fachbereichsübergreifend zur Verfügung gestellt und

gewartet, sodass an dieser Stelle keine Effizienzsteigerung zu erwarten ist.

Die Vorbereitung des Tutoriums bietet ebenfalls wenig Spielraum für eine Re-

duzierung des Inputs.

Der gesamte Klausurprozess kostet relativ viel Zeit, was jedoch in Anbetracht

der Studierendenzahlen folgerichtig und gegenwärtig nicht vermeidbar ist.

Die Betreuung der Studierenden kann ggf. durch definierte Schnittstellen und

Verwendung von Werkzeugen wie einer FAQ verbessert und im Aufwand re-

duziert werden.

Die Erstellung der WBTs wird als besonders aufwendig angesehen (vgl. z.B.

Köhne 2005, S. 58f.) und hat sich auch in anderen Lehrveranstaltungen als äu-

ßerst zeitintensiv dargestellt.

Aufgrund dieser Einschätzung wurde der effizienten Erstellung der WBTs die höchste

Priorität eingeräumt. Im Gegensatz zu den ohnehin üblichen Folien müssen die WBTs

weitestgehend selbsterklärend sein, die multimedialen Vorzüge des Mediums Compu-

ter ausnutzen und ein erhöhtes Maß an Interaktivität aufweisen. Da die Erstellung der

WBTs somit den mit Abstand größten Teil des Aufwands für die Weiterentwicklung

Page 101: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

80

der Lehrveranstaltung ausmachen würde, haben wir uns in einem ersten Schritt darauf

konzentriert, die Inhaltserstellung effizienter zu gestalten.

Das genaue Vorgehen bei der Erstellung der Inhalte wird nachfolgend erläutert und

mit ersten empirischen Befunden gestützt.

8.4 Umsetzung eines Fallbeispiels und erste empirische Befunde

Die Erstellung hochwertiger Lernmaterialien, welche die Multimedialität aktueller

IKT ausnutzen und so unterschiedliche Lerntypen ansprechen, sollte möglichst effizi-

ent durchgeführt werden. Eine mögliche Lösung für diese Aufgabe wurde innerhalb

eines Pilotprojekts eingeführt, welches sich über zwei universitäre Lehrveranstaltun-

gen erstreckt. Hierbei handelt es sich um die bereits genannte Info1 sowie eine weiter-

führende Veranstaltung zur Vermittlung grundlegender Kenntnisse in der

Webprogrammierung (im Weiteren kurz Info2 genannt). Das Ziel bestand darin, Stu-

dierenden der Info1 umfassende multimediale Lernmaterialien zur Verfügung zu stel-

len, die ihnen helfen sollten, das in der Vorlesung Besprochene besser zu

verinnerlichen. Aufgrund des geschilderten Aufwands jedoch wurden in diesen Pro-

zess die Studierenden der Info2 integriert: Die Studierenden erlernen hier nicht nur

Grundlagen der Webprogrammierung, sondern wenden diese aktiv an, indem sie selbst

kleine Lerneinheiten zu Themen der Info1 entwickeln. Diese Materialien wiederum

werden später nach Prüfung durch die Dozenten den Teilnehmern der Info1 zur Verfü-

gung gestellt, um hier ein flexibles, selbstgesteuertes Lernen zu ermöglichen. Dieses

Vorgehen trägt mehreren didaktischen Prinzipien Rechnung:

„Lernen durch Lehren“: Der Perspektivwechsel hin zu einem Lehrenden über-

trägt den Studierenden Verantwortung und hilft ihnen, die zuvor bereits erlern-

ten Inhalte nochmals zu vertiefen. Dieses didaktische Prinzip wurde bereits

erfolgreich in Präsenzszenarien eingesetzt und fördert vor allem Kompetenzen

im kommunikativen Bereich (Grzega und Schöner 2008, S. 171f).

Relevante Aufgabenstellung: Die Studierenden wissen, dass ihre entwickelten

Inhalte unmittelbar Anwendung finden und anderen Lernenden zu Gute kom-

men.

Page 102: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

81

Individuelle Selbstlerninhalte: Die zusätzlichen Selbstlerninhalte bieten den

Lernenden der Info 1 eine weitere Auswahlmöglichkeit bei der Gestaltung ihrer

eigenen Lernprozesse.

Über die genannte Methode wird die Individualisierung des Lernangebots verstärkt,

ohne dass der Aufwand in zu hohem Maße wächst. Wichtig ist hierbei jedoch, dass die

Studierenden nicht lediglich als „Lieferanten“ von Lerninhalten angesehen werden,

sondern ihrerseits eine optimale Betreuung erhalten und nicht unter Effizienzbestre-

bungen leiden müssen. Die Befragung der Studierenden in der Veranstaltung Info 2

zeigt jedoch, dass diese das System durchaus schätzen (s. Tabelle 1).

So zeigt die Befragung hohe Werte für die generelle Zufriedenheit und insbesondere

die Einschätzung der Praxisrelevanz der Veranstaltung. Daraus lässt sich schließen,

dass die Methodik funktioniert, ohne für die betroffenen Studierenden mit Nachteilen

verbunden zu sein. Im Gegenteil profitieren diese eher von dem erläuterten Konzept.

Page 103: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

82

Allgemeine Fragen Mittel-wert*

Std-Abw.

Wie zufrieden sind Sie mit der Veranstaltung generell? 2,29 0,92Wie würden Sie die Veranstaltung im Vergleich zu anderen bewerten? 2,29 0,85Wie innovativ finden Sie die Veranstaltung? 1,76 0,66Würden Sie die Veranstaltung an Kommilitonen weiterempfehlen? 2,06 0,97Wie zufrieden sind Sie mit dem Dozenten generell? 2,00 0,79Inhalt des Kurses Wie zufrieden sind Sie mit dem Inhalt der Veranstaltung? 2,41 0,94Wie zufrieden sind Sie mit die Struktur der Veranstaltung? 2,53 0,87Wie bewerten Sie die Menge des gelernten Inhalts im Vergleich zum Arbeitsauf-wand? 2,94 1,03Wie zufrieden sind Sie mit dem Schwierigkeitsgrad der Lehrveranstaltung? 2,65 0,79Wie zufrieden sind Sie mit der Menge des vermittelten Inhalts im Vergleich Zeit? 2,71 0,85Klarheit und Transparenz der Anforderungen an die Leistungserbringung 2,53 1,23Wie zufrieden sind Sie mit der Interaktivität der Veranstaltung? 1,88 0,70Wie zufrieden sind Sie mit der Praxisrelevanz der Veranstaltung? 2,00 0,71Wie zufrieden sind Sie mit den Begleitmaterialien zur Veranstaltung? 2,71 1,05Dozent Der Dozent verfügt über das notwendige Fachwissen 1,12 0,33Die Erläuterungen des Dozenten sind wertvoll 1,59 0,44Der Dozent kann begeistern 2,41 0,55Der Dozent ist gut vorbereitet 1,29 0,69Der Dozent schafft es Interesse beim Studenten zu wecken 2,35 0,57Der Dozent ist sympathisch 1,47 0,93Der Dozent beantwortet Fragen klar und strukturiert 1,76 0,60Der Dozent steht auch außerhalb der Vorlesung für Fragen zur Verfügung 2,06 0,79Über mich Wie stark ist Ihr Interesse am Inhalt / der Veranstaltung? 1,82 0,73Hat die Veranstaltung Ihr Interesse am Fachgebiet gefördert? 2,53 0,80Wie viel Aufwand haben Sie in diesen Kurs investiert? 2,00 0,79Wie stark haben Sie sich aktiv am Kurs beteiligt? 1,59 0,87

* auf einer Skala von 1 (sehr) bis 5 (gar nicht)Tabelle 1: Evaluierung

8.5 Zusammenfassung und Ausblick

Die vorliegende Arbeit stellt einen Ansatz zur produktivitätsorientierten Gestaltung

von Lehrveranstaltungen vor. Hierzu wurde das Service Blueprinting angewandt, um

ein Blended Learning Angebot in einzelne Aktivitäten zu zerlegen und zu analysieren.

In einem ersten Schritt wurden gezielt Prozessschritte identifiziert, die besonders res-

sourcenintensiv sind. Darauf aufbauend wurde ein Fallbeispiel zur aktiven Integration

von Studierenden in den Lehrmaterialerstellungsprozess vorgestellt und umgesetzt.

Die ersten empirischen Ergebnisse zeigen, dass ein aus Lehrendensicht ressourcen-

schonenderes Vorgehen nicht zwangsläufig einen pädagogischen Nachteil bedeutet. Es

ist sogar festzustellen, dass sich verschiedene Aspekte moderner Lehr-Lern-Szenarien

Page 104: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

83

und eine Senkung des Aufwands auf Seite der Lehrenden durchaus sinnvoll ergänzen

und fördern können.

Für eine umfassende Produktivitätsbetrachtung muss in einem nächsten Evaluierungs-

schritt im kommenden Semester festgestellt werden, wie stark die Studierenden von

den zusätzlichen multimedialen Lerninhalten profitieren.

Dennoch konnten bislang nur erste Schritte im Rahmen einer produktivitätsorientierten

Gestaltung der Lehre durchgeführt und evaluiert werden. Zudem ist festzustellen, dass

das Blueprinting zwar bei der Analyse der Ist-Situation hilft, jedoch die Entwicklung

des Soll-Konzepts immer noch eine kreative Tätigkeit darstellt. Weitere Forschungs-

fragen können daher u.a. folgende Bereiche betreffen:

Das Outsourcing weiterer Leistungen (sowohl didaktischer als auch IT-

Dienstleistungen) an zentrale Einrichtungen der Universitäten

Ermittlung empirischer Zahlen zum Aufwand einzelner Teilaktivitäten zur Ver-

feinerung des Blueprints

Die Auslagerung weiterer Tätigkeiten an die Studierenden, u.a. durch Peer Re-

views, Moderatorenrollen usw.

Eine Contact Point Analyse, bspw. durch Klassifizierung eingehender Fragen

der Studierenden, um Rückschlüsse auf generelle Probleme oder vorhandene

Informationsdefizite zu ziehen.

Zudem liegt im Bereich der Dienstleistungsproduktivität noch hoher For-

schungsbedarf. Neue Forschungsergebnisse hier im speziellen oder im Service

Engineering allgemein bieten enormes Potenzial, um die universitäre Lehre zu

verbessern.

8.6 Literatur

Brugger P, Stroh A, Schmidt P (2009) Hochschulen auf einen Blick. Statistisches

Bundesamt, Wiesbaden.

Chesbrough H, Spohrer J (2006) A research manifesto for services science. Commu-

nications of the ACM 49 (7).

Page 105: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

84

Fließ S, Kleinaltenkamp M (2004) Blueprinting the service company Managing ser-

vice processes efficiently. Journal of Business Research 57 (4): 392-404.

Gabriel R, Gersch M, Weber P (2007) Mass Customization und Serviceplattformstra-

tegien im Blended Learning Engineering–konzeptionelle Grundlagen und eva-

luationsgestützte Erfahrungen. In: Oberweis A, Weinhardt C, Gimpel H,

Koschmider A, Pankratius V, Schnizler B (Hrsg) Tagungsband der Internatio-

nalen Tagung Wirtschaftsinformatik, Karlsruhe.

Gabriel R, Gersch M, Weber P (2008) Lern-Service-Blueprinting als Instrument einer

am Lernprozess orientierten Messung von Zufriedenheit im Blended Learning.

Tagungsband der Multikonferenz Wirtschaftsinformatik (MKWI), München.

Gabriel R, Gersch M, Weber P, Venghaus C (2006) Blended Learning Engineering:

Der Einfluss von Lernort und Lernmedium auf Lernerfolg und Lernzufrieden-

heit - Eine evaluationsgestützte Untersuchung. In: Breitner M, Bruns B, Lehner

F (Hrsg) Neue Trends im E-Learning. Physica, Heidelberg: 75 - 92.

Grzega J, Schöner M (2008) The didactic model LdL (Lernen durch Lehren) as a way

of preparing students for communication in a knowledge society. Journal of

Education for Teaching 34 (3): 167 - 175.

Kahiigi E, Ekenberg L, Hansson M (2007) Exploring the e-Learning State of art. Pro-

ceedings of the Conference on E-Learning.

Köhne S (2005) Didaktischer Ansatz für das Blended Learning: Konzeption und

Anwendung von Educational Patterns. Universität Hohenheim.

Kultusministerkonferenz (2005) Prognose der Studienanfänger, Studierenden und

Hochschulabsolventen bis 2020. Kultusministerkonferenz, Bonn,

http://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2005/2005_10

_01-Studienanfaenger-Absolventen-2020.pdf Abruf am 2009-11-27.

Mohr M, Krcmar H (2005): Bildungscontrolling: State of the Art und Bedeutung für

die IT-Qualifizierung, Garching b. München: Technische Universität München,

Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik.

Page 106: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

85

OECD (2003) The Sources of Economic Growth in OECD Countries. Organisation

for Economic Co-Operation and Development,

http://www.oecd.org/dac/ictcd/docs/otherdocs/OtherOECD_eco_growth.pdf

Abruf am 20.09.2009.

Rai A, Sambamurthy V (2006) The Growth of Interest in Services Management: Op-

portunities for Information Systems Scholars. Information Systems Research

17 (4).

Shostack LG (1982) How to Design a Service. European Journal of Marketing 16

(1): 49-63.

Shostack LG (1984) Design Services that Deliver. Harvard Business Review

(84115): 133-139.

Stauss B (2006) Plattformstrategie im Dienstleistungsbereich. In: Bullinger H-J,

Scheer A-W (Hrsg) Service Engineering. Springer, Heidelberg: 321-340.

Wissenschaftsrat (2006) Empfehlungen zum arbeitsmarkt- und demographiegerechten

Ausbau des Hochschulsystems. Wissenschaftsrat, Berlin,

http://www.wissenschaftsrat.de/texte/7083-06.pdf Abruf am 2009-11-27

Zeithaml VA, Bitner M, Gremler DD (2006) Services marketing : integrating custom-

er focus across the firm. McGraw-Hill/Irwin, Boston, 2006.

Zhang D, Zhao JL, Zhou L, Jay F. Nunamaker J (2004) Can e-learning replace class-

room learning? Commun. ACM 47 (5): 75-79.

Page 107: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

86

9 Design and Evaluation of a Didactical Service Blueprinting Method for Large Scale Lectures

René Wegener, Philipp Menschner, Jan Marco Leimeister

Abstract: University instructors face strict economic constraints when designing lec-

tures. Intelligent usage of IT and higher degrees of learner integration can help to face

this challenge, but it is difficult to decide which parts of a lecture should be re-

designed and how. Thus, we present the Didactical Service Blueprint (DSB), a method

to analyze and re-design large scale learning services with reasonable resources by

integrating eLearning and peer learning activities. We have used DSB to iteratively

improve an IS-lecture over the course of four years and evaluated learning success (n =

404) and satisfaction (n = 389). Results indicate that DSB is suitable to improve lec-

tures considering reasonable consumption of resources. As theoretical contribution,

this paper offers an advancement and adaptation of the traditional Service Blueprint

explicitly designed for large scale learning services. The practical contribution lies in

the application of DSB to develop solutions for common problems in large courses.

Keywords: Service engineering, IS education, E-learning

Please quote as: Wegener, R.; Menschner, P. & Leimeister, J. M. (2012): Design and

evaluation of a didactical service blueprinting method for large scale lectures. In: Pro-

ceedings of the International Conference on Information Systems (ICIS), Orlando

Florida, USA.

Page 108: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

87

9.1 Introduction

German universities are facing increasing numbers of students while resources are

stagnating due to economic constraints. Offering high quality learning services be-

comes more and more difficult, as many didactically effective teaching methods are

resource demanding and difficult to scale. This results in mass lectures that often lack

interactivity and individuality. Large scale courses also become increasingly important

outside of university classrooms. Particularly in developing countries, but also in rich

economies, many people cannot afford to attend traditional ways of education. With

spreading Internet connections, however, these people might participate in virtual

learning scenarios such as the relatively new phenomenon of massive open online

courses (MOOCs) that are offered online for free and can be attended by thousands of

users. As Kop states (2011), these courses also incorporate a lot of challenges to learn-

ers with regard to their self-managing processes. Structuring and managing such a

large course from an instructor’s point of view, however, cannot be done by traditional

teaching methods.

When dealing with large numbers of students, instructors face the challenge of offer-

ing a valuable learning experience usually with sparse resources, that is, they need to

bridge the gap between didactical effectiveness and economic efficiency. The service

engineering domain offers several methods to re-design different kinds of service pro-

cesses with regard to the customer’s perceived quality as well as the provider’s re-

sources and effort (Leimeister 2012; Menschner et al. 2011a; Patrício et al. 2008). One

of the best known methods is the Service Blueprint (SB) developed by Shostack

(1984). It visualizes a service process by dividing it into single process steps that are

then analyzed with regard to their strategic importance and potential for reducing the

effort of the service provider. Since the SB should apply to any service domain, it is

still very generic, offering only rough guidelines for process re-design. Overcoming

this limitation, we developed the Didactical Service Blueprint (DSB), a progression of

the traditional SB that is mainly focused on university large scale lectures, and evalu-

ated it in a large scale Information Systems (IS) course. The method supports instruc-

tors in re-designing learning services to improve learning success and satisfaction with

reasonable resource demand. It offers additional principles for visualization, identifica-

tion of possible shortcomings and re-design of process steps through standardization,

partial automation and outsourcing process steps to the learner.

Page 109: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

88

Development of the DSB has been conducted in a long-term Action Research project

that started in winter term (WT) 2008/2009. Following the steps of Action Research

we diagnosed the problem situation as expressed by one of our own courses, planned

and conducted actions for didactical improvements, evaluated students’ learning suc-

cess and satisfaction and drew conclusions from the results. This process was repeated

several times to gradually improve not only the course but also the DSB method we

used for analysis and re-design. Our theoretical contribution lies in the development of

the DSB to re-design large scale learning services. As a practical contribution, we used

the method to develop concrete solutions for common problems in large scale courses,

implement them and evaluate the results.

The paper is structured as follows: The next section introduces theoretical foundations

and related work from didactics and service science. The research methodology is de-

scribed in the third section. The fourth section presents the DSB method, followed by

an illustration of its applications and an evaluation of the results. The paper ends with

conclusions, limitations, and recommendations for future research.

9.2 Theoretical Foundations and Related Work

9.2.1 Designing valuable learning services

Gagne defines learning as a change of the state of the human being that is expressed in

a change in the individual’s behavior and is based on experiences (Gagne 1984). Thus,

the main goal of a university learning service is to achieve specific changes in stu-

dents’ behavior. The desired learning objectives can be separated into different do-

mains. The best known taxonomy of learning goals or learning domains was

constructed by Bloom (Bloom 1956). Bloom separated learning into cognitive,

psychomotoric and affective domains. The cognitive domain was further separated

into six layers with pure knowledge as the lowest, followed by comprehension, appli-

cation, analysis, synthesis and evaluation as the highest. Higher-level learning goals

are more complex and require that learners have already mastered necessary lower-

level goals. The level also determines suitable methods to facilitate and to assess the

achievement of a learning goal (Kraiger et al. 1993). When evaluating a learning ser-

vice, apart from learning success, one should also take into account the learner's satis-

faction. While there is not one single definition of learning satisfaction, researchers

agree that it depends on different factors such as the instructor’s attitude and compe-

tencies, quality of technology used, contents or task design (Sun et al. 2008). Learning

Page 110: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

89

satisfaction should be considered for two reasons: First, satisfied learners might be

more engaged and thus achieve better learning results. Second, instructors should offer

satisfying and motivating learning experiences, as they are competing for the best stu-

dents.

To conclude, improving a learning service would ideally mean to raise satisfaction as

well as learning success. Both are influenced by different factors. The basis of all

learning is interaction occurring in three main forms: learners interacting with each

other, with the instructor and supporting staff or with learning contents (Moore 1989).

To improve the learning service from a didactical point of view, it can be concluded

that it is most important to identify the activities in the learning and teaching process

which directly represent one of these kinds of interactions. Unfortunately, raising in-

teractivity in large classes often proves to be a major issue, as suitable activities have

to be supported and possibly assessed by the instructor. This often demands too many

resources. Thus, many instructors tend to rely on teacher-centered lectures that do not

offer many opportunities for interaction and engagement.

9.2.2 The Service Blueprint (SB)

Originally developed by Shostack (1984), the SB method has since been adapted and

supplemented by other researchers. Zeithaml et al. (2006) define the SB as a method of

modeling the service process, the customer contact points and the perception of the

service delivery from the customer’s point of view. Basically, a SB is a two-

dimensional visualization of a service process: The horizontal axis represents the

chronological order of different activities performed in the service process; the vertical

axis separates these activities into different levels of interaction between the service

provider and the customer (Fließ and Kleinaltenkamp 2004). These levels of interac-

tion are separated by different lines, the most important being the following:

“Line of interaction”: This line differentiates between activities performed by

the customer and those performed by employees of the service provider.

Activities on this line are performed mutually by both.

“Line of visibility”: Activities below this line are not visible to the customer.

“Line of internal interaction”: Activities above this line are directly linked to

the individual customer, while those below are supportive activities. For exam-

ple, cooking a meal in a restaurant is an activity performed invisibly to the cus-

Page 111: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

90

tomer, but it is still done on an individual basis. Cleaning the dishes, on the oth-

er hand, is done independently from single customers and is a supportive activi-

ty.

“Line of implementation”: Activities below this line refer to strategic decisions

and are usually subject to the management of a service provider.

The strength of the SB is to model not only the process but also the customer contact

points and the level of customer integration. As a visualization method, it is easy to

understand and to perform. With regard to learning services, the SB offers several

benefits: First, as already explained, interaction is the basis of the learning experience.

Thus, a method that separates between different layers of interaction seems to be well

suited. Second, the method is very easy to apply and to understand, and thus can also

be performed by instructors that do not have any knowledge of more complex model-

ing techniques, as for example UML. Third, the Blueprint helps identify and re-design

activities that can be supported by IT or be outsourced to the customer. As we expect

eLearning and peer learning to be major aspects of learning service re-design, the

method seems to fit ideally to our concept.

9.2.3 Extending the SB – Design of the Didactical Service Blueprint (DSB)

The goal of the Didactical Service Blueprint (DSB) is to improve a large scale lecture

with regard to learning success and satisfaction. It is meant to help in analyzing current

lectures, identifying key issues and offering guidelines to overcome these challenges

with reasonable costs. The development of DSB is oriented at the design process for

the person-oriented services of Menschner and Leimeister (2012). Following this pro-

cess, we first identify key challenges of university large scale lectures. We develop the

design goals based on didactical research and derive a list of design principles to sup-

port the process of analysis and re-design. We then apply the DSB method and use

these principles to develop several possible solutions for common challenges in large

scale courses.

9.3 Research Method

The development and application of the DSB is part of an Action Research project that

started in winter term (WT) 2008/09. Set in a large scale course “Introduction to Busi-

ness Informatics” (IBI), we used DSB to improve the lecture incrementally by devel-

oping several solutions to address its main shortcomings. Typically, Action Research

Page 112: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

91

focuses on evaluating measures in real life situations to solve specific problems, and is

divided into five specific steps which are taken iteratively (Susman and Evered 1978):

diagnosing, action planning, action taking, evaluation and specifying learning. We fol-

lowed these steps and tried to improve our concepts and tools after each semester, be-

fore restarting the cycle from the beginning.

With regard to this Action Research project, the five steps included the following: We

first identified key requirements for valuable learning processes and common prob-

lems in large scale courses by analyzing the literature and our own IS course (Diagnos-

ing). We then developed the DSB method in order to re-design several parts of the

course and used the DSB to develop several concepts and methods to overcome key

challenges (Action Planning). These concepts and methods were implemented over the

course of several semesters to incrementally improve our lecture (Action Taking). We

analyzed the success of our solutions through an online questionnaire for learning sat-

isfaction and a power-test for learning success (Evaluation). As a result, we refined our

solutions and the DSB method (Learnings).

9.4 Concept of the Didactical Service Blueprint (DSB)

9.4.1 Challenges and Goals in Educating Large Classes

As expressed previously, interaction is crucial for learning. However, as the number of

students increases, the instructor has less time to offer to individual students. Giving

prompt and individual feedback on learners’ assignments, for example, is important

for learning, but may be unaffordable in large classes. Another typical problem is that

due to limited time, large lectures often are very instructor-centered, offering few pos-

sibilities of interaction in the form of questions or in-depth discussions. Also, effective

assessment often requires too much effort, and thus instructors rely on methods such as

multiple-choice tests, which may not be suitable for assessing higher level learning

goals.

Since lectures can differ a great deal with regard to the learning goals, instructors,

learners, learning environment, etc., it is difficult to derive goals that are generally ap-

plicable. Regardless of the specific situation, most educators agree on some specific

goals that most lectures should incorporate. Our set of design goals is based on well-

known principles of good practice (Chickering et al., 1987). Given that usage of IT on

the one hand, and outsourcing tasks to the learner as peer learning activities on the

Page 113: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

92

other are crucial steps in developing effective and efficient large scale learning ser-

vices, we enrich these principles with guidelines from the domain of multimedia learn-

ing (Mayer and Moreno 2003; Moreno and Mayer 2007) and peer learning (Topping

2005; Wegener and Leimeister 2012). Based on the assumption that addressing the

three dimensions of interaction is the key to successful and satisfying learning, we

separate our design goals by these dimensions (Table 1).

Page 114: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

93

Table 1. Design goals

Student-Student interaction Students should be encouraged to cooperate with colleagues, e.g., by solving assignments collaboratively, as working with peers has proven to be beneficial for students’ motivation (Gerald 2010). In addition, students learn from each other and construct new knowledge mutually (Topping 2005). Small group assignments have appeared to be more effective for this than are whole class discussions (Fasso 2010), especially if they should result in concrete group products that will be assessed by the instructor (Dewiyanti et al. 2007). Group tasks should be well structured, and the instructor should offer additional advice and help, e.g., by initiating discussions or encouraging learners to participate. Since variety plays an important role in learning, we also recommend implementing different didactical methods to structure group work in order to avoid feelings of repetition. Design goals could include:

Assigning small-group tasks that result in a concrete product that will be assessed by the instructor.

Supporting the collaboration process, e.g., by initiating discussions or providing feedback.

Applying different didactical methods in the classroom, e.g., traditional group work, group puzzles, the fish bowl, etc.

Student-Instructor interaction The instructor plays a crucial role for both learning satisfaction and success (Cohen 1981; Eom et al. 2006; Wang et al. 1993). Thus, students and instructors should interact regularly; if possible, on a face-to-face basis. Instructors should encourage students to participate and involve them in discussions in class. Ideally, students should have the opportunity to get help or feedback from instructors whenever they need it. Instructors, on the other hand, should gain an overview of how students are currently performing from time to time in order to offer additional help or advice for students that might fall behind. Instructors should also show support for students and be attainable and engaged, since such social aspects contribute much to learners’ satisfaction. Design goals should involve:

Interacting with students in the classroom through discussions and questions.

Analyzing which learning goals may not have been achieved thus far (e.g., through an exercise) and taking measures (e.g., offering additional materials or tasks).

Ensuring that students learn continually over the whole semester.

Offering regular feedback with regard to students’ current learning success, e.g., through exercises.

Offering feedback with regard to students’ processes of learning management, teamwork, etc.

Student-Content interaction Learning materials should be designed in an engaging way to support active learning (Chickering et al. 1987). This refers to the content itself (its structure, problem orientation, etc.) as well as its presentation (e.g., using animations or interactive assessments). Materials should be developed with regard to instructional and multimedia design guidelines (Clark and Mayer 2008; Moreno and Mayer 2007) and should be open to different learning styles and preferences (Kolb and Kolb 2005; Zhang et al. 2004). Design goals could include:

Supporting different learning styles and preferences, e.g., through different sorts of learning materials

Designing learning materials in a didactically and cognitively effective way, e.g., self-learning materials may be designed with regard to instructional and multimedia design guidelines

Designing engaging materials with tasks and self-assessments

Page 115: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

94

9.4.2 Analyzing and Informing Design

The SB allows segmenting the whole service process into single steps that are ana-

lyzed individually. The main goal when performing the analysis is to identify the value

creating moments (Menschner and Leimeister 2012). These moments are meant to at-

tribute most to the students’ learning success and satisfaction. Accepting that interac-

tion is the core part of the learning experience, it follows that all activities involving

active engagement of students in order to achieve didactical goals are considered to be

of critical importance. These activities represent student–student interactions, but can

also involve student-instructor or student-content interactions. In the traditional SB, all

activities involving customers are arranged on the line of interaction or right above this

line. In our case, this meant that any student–student interaction or student-instructor

(including supporting staff) interaction would be placed on the line of interaction. Ac-

tivities performed in a self-directed way, e.g., self-assessments or collaborative group

work, would be placed above the line of interaction. In this way, activities referring to

student-student interactions and student-content interactions could not be distinguished

visually. Thus, we adjusted the Blueprint slightly by adding the “line of peer interac-

tion” above the line of interaction. Any activities that could be referred to as collabora-

tive learning are placed on this line. Below the line of interaction we place activities

performed by students on their own. With this adjustment, a learning service can be

modeled with the DSB like any other service with the traditional Blueprint, but the

most important activities are separated into the three dimensions of didactical interac-

tions.

9.4.3 Principles to Guide the Process of Re-Design

The basic idea is to break down the learning process by assigning single activities to

time and level of interaction. One can now analyze these process steps of critical im-

portance and begin to improve them with regard to the design goals. As stated, most

design goals can only be accomplished with much effort. The design principles devel-

oped in this section help to address this challenge. Basically, when a service process is

re-designed, the goal is to optimize the combination of internal and external factors.

Internal factors are all contributions of the service provider (i.e., the instructor and his

staff, as well as university employees supporting the teaching process). External fac-

tors refer to all contributions from the customers, i.e., the students. They need to offer

their time, effort and cognitive capacities in order for the learning process to be suc-

cessful.

Page 116: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

95

To improve the factor combination, several principles can be applied. The principles

we derived are based on ideas from Menschner and Leimeister (2012) and Fließ and

Kleinaltenkamp (2004). We used our own experiences, as well as educational litera-

ture, to concretize them with the problem domain in mind. For example, Menschner

and Leimeister recommend dividing activities on the line of interaction into smaller

segments to analyze which of these sub-activities really have to be processed mutually

by the service provider and the customer (Menschner and Leimeister, 2012). We expe-

rienced that when segmenting a process step in a learning service it could be beneficial

to segment it concerning different levels of learning goals. It is usually easier to assess

gains in factual knowledge in an automated way than it is to assess achievements with

regard to more complex competencies. An overview of the principles is presented in

Table 2. It describes each principle and lists indicators for its applicability. For each

indicator, an example is given.

Table 2. Principles for learning service re-design

Segmentation: Divide a process step into sub-activities Process step incorporates different levels of interaction: The process step “lecture” can be segmented into activities solely performed by the instructor, the students or both of them. Process step incorporates different levels of learning goals (Bloom 1956): The process step, “assess students,” might be segmented into parts such as “assess factual knowledge” and “assess methodological skills.” Process step incorporates different roles of the instructor (Goodyear et al. 2001): The process step “moderate forum” may be segmented into steps such as “answer organizational questions” (Adviser), “answer questions about course content” (content expert), “facilitate in-depth discussion” (process facilitator) and “facilitate friendly atmosphere” (Administrator).

Standardization: Standardize processes or inputs Process step requires homogeneous input (Fließ and Kleinaltenkamp 2004): If students are asked for their perceived best and worst aspect of each lecture, this can be easily standardized.

Automation: Automate processes with the help of IT Organizational tasks: Signing in for the course itself, the exam or a tutorial should be automated. Didactical tasks focusing purely on assessment: It seems to be easier to automate an assessment activity rather than a whole learning activity. Didactical activities targeting lower level learning goals: Pure acquisition of factual knowledge may be assessed by an online multiple-choice test.

Semi-automation: Automate processes with IT, but also require some personal input Organizational communication activities: Organizational/administrative questions involving dates and rooms should be answered in a forum and not in a personal consultation hour. Communication activities that might suffer from feelings of inhibition or lack of time (Biggs et al. 1999): Discussions should take place online in a chat or forum instead of in the classroom. Didactical activities not focusing on learning goals but on engagement, interest or feedback: Engaging learners through a poll can be done via mobile devices.

Electronic data capture: Data from the students is gathered automatically or entered

Page 117: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

96

The instructor needs structured aggregated data from students (self-reported or automated): This may be done via online polls or even conducted in class via mobile devices. Capturing data in electronic form allows faster aggregation and evaluation (Menschner et al. 2011b).

Decision support: Aggregate data in way to support the instructor in his task A personal intervention by the instructor is required but not possible due to the large number of students: If students are supposed to contribute to a forum or Wiki, the instructor should receive an automated overview of students who are just lurking compared to those that are especially engaged.

Face-to-face: Unsure that some crucial activities are performed face-to-face No other face-to-face contacts between students and instructor: In a large scale lecture there is not much room for students and the instructor to meet personally. Thus, there should be at least some regular face-to-face meetings to establish social ties (Borup et al. 2011). Didactical activity that is targeting higher level learning goals and/or is more difficult to master: The scarce time in a lecture should not be used to recapitulate easy basics and factual knowledge but should be reserved for the more complex and engaging topics.

Peer learning: Delegate activities completely to the learner Not prohibited by ethical or legal issues: Peer assessments cannot be used for grading. Solving the outsourced task contributes to students’ learning experience: Acting as peer tutors helps to reflect and understand the content. The students have or can acquire the expert competencies necessary: It is easier for students to act as peer tutors for a course attended during the previous term.

Co-creation: Delegate activities partially to the learner Peer learning activity needs final assessment or quality management by the instructor: The instructor might post an assignment online which is solved by students in a forum. When they manage to solve the task, the instructor should recapitulate and approve the right solution.

9.5 Application of the Method

9.5.1 Background of the Action Research Project

The implementation of our proposed concept was conducted at a German University in

the course IBI, mostly attended by students from the domain of business administra-

tion and economics. The course is offered each semester for around 150 to 300 partici-

pants. It is offered as a traditional frontal lecture (around twelve to thirteen sessions)

supplemented by four small-class tutorials supervised by graduate assistants. Students

are graded by the scores of a written exam at the end of a semester. All students that

attend the course sign in on the university’s central LMS where they can download the

script and all other learning materials and receive E-Mails from the instructors. Apart

from the professor in charge, the course is supported by a scientific assistant and four

graduate assistants.

9.5.2 Analyzing the Current Situation

At the beginning of our Action Research project we analyzed the given situation right

before WT 2008/09. At this point, the course consisted of the lecture and tutorials, a

Page 118: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

97

real time video stream and recordings, a script based on PowerPoint slides used by the

instructor and further resources, such as additional literature (Figure 1).

Figure 1. DSB of the original course process

We used the DSB to identify some major shortcomings in our lecture and to derive

conclusions for solving these problems. Figure 1 illustrates the initial DSB. To be not-

ed is that the activities shown may differ in their order and frequency of appearance,

e.g., asking questions via E-mail may also take place before or after the lecture. Fur-

ther, the process is iterative since the phase of self-directed learning and attending the

lecture or tutorials alternates several times. Basically, students sign in for the course

and use the learning materials (script and later on the recordings) from the LMS. In

this way, they prepare for the lecture, attend it (although this is voluntary) and recapit-

ulate it with the learning materials. The same process holds for the tutorial. There are

four tutorial sessions with around 30 students attending each tutorial. The tutorials fo-

cus on specific contents of the lecture, especially modeling techniques such as Entity

Relationship Models. Over the course of the semester, students may contact the in-

structor by E-Mail or during the regular consultation hour. In addition, organizational

updates are sent via the LMS to all participants of the course. From the instructor’s

point of view, additional tasks include setting the learning goals and the basic instruc-

tional design, employing the graduate assistants, setting up the course in the LMS, de-

signing and uploading the learning materials, answering questions and offering

additional advice. The DSB shows that while some of these activities are usually per-

formed by the professor himself, such as setting the learning goals, other activities are

performed by other members of the teaching staff.

Page 119: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

98

Although the illustrated DSB is not very detailed, it reveals the course’s major short-

comings:

Student-student interaction: The lecture indeed offers no encouragement of peer

interaction. There are no collaborative tasks, neither on the LMS nor in the tuto-

rial sessions.

Student-instructor interaction: This sort of interaction appears only during the

lecture. As described in the problems section, interactions during the lecture

suffer from a small amount of engagement and student inhibitions due to the

large class. This situation is much better in the tutorials, but the graduate assis-

tants still perceive that not all students contribute and are actively engaged. The

tutorials are always comprised of the same sort of tasks with no variety such as

different didactical methods. There are no feedback mechanisms, except e-mail,

and there are no assessments.

Student-content interaction: The materials for self-directed learning comprise

only the traditional script and lecture videos. More engaging, interactive and

cognitively effective learning materials are lacking.

9.5.3 Re-Designing the Learning Service

After identifying these issues, we started to look for ways to address these challenges

by applying the principles of DSB. Since planning, implementing and evaluating our

actions needed some time, we decided to use WTs for implementing actions, and the

summer terms (ST) for evaluation, reassessment and planning of new actions. In the

following, we focus on three core measures we applied and describe how they were

developed in greater detail.

Introduction of student-generated Web Based Trainings (WTs 09/10): Self-directed

learning materials were at the start limited to script and video recordings. As students

usually spend more time with self-directed preparation and recapitulation activities

than in face-to-face sessions, improving the learning materials was the first measure to

be taken. We decided to create engaging Web Based Trainings (WBTs) and thus ana-

lyzed the process step of “Create learning materials” in more detail, by segmenting this

process with regard to the different layers of interaction. Usually the main instructor,

i.e., the professor, sets the learning goals and basic instructional design, after which

members of the teaching staff create templates for the learning materials and gather

Page 120: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

99

resources. Storyboards are created for each learning unit, media is created and the final

WBT is set up. This process happens completely underneath the line of visibility, but

is so complex that automation is out of scope.

There do exist, however, some ways for standardization by creating a shared reposito-

ry of resources if different people are involved in material creation and creating stand-

ardized templates, e.g., for assessments in a WBT. But even with these

standardizations in mind, creating high quality WBTs seemed too resource demanding.

Thus, we opted for delegating this task to our students. While the instructor still set up

learning goals and guidelines for the instructional design and templates, the process of

looking for further resources and creating the storyboard and WBT was delegated to

students from a Web Engineering seminar, a follow-up course of IBI. We applied sev-

eral principles of peer learning and co-creation: Since the students of the Web Engi-

neering seminar had already attended the course, IBI, and would learn web

engineering capabilities in any case, they could be considered experts. Further, creat-

ing learning materials for their peers was believed to contribute to their learning expe-

rience, since this involved developing didactical and lingual skills. Creating learning

materials for a course already taken could also be considered as a measure to transfer,

repeat and deepen their knowledge. We also made sure that there were no legal or

copyright issues in using the learner-generated contents. Finally, the process we set up

incorporated the instructor to check the final WBTs and to select only those that quali-

fied to be used as learning materials in the course. Figure 2 compares the original and

re-designed process for the creation of learning materials.

We expected benefits of this process to be two-fold: The students creating the WBTs

would benefit, as they would work on a meaningful task and deepen their knowledge

on the contents of the IBI course (more details on this can be found in (Wegener and

Leimeister, 2012) and (Wegener et al. 2010)). The students from IBI who would use

the peer-created WBTs would also benefit from the new supplemental learning materi-

als. The WBTs should raise students’ perceived quality of the learning materials and

accordingly, their overall satisfaction. As self-paced learning plays a major role in this

course, we also expected the WBTs to contribute to the learning success.

Page 121: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

100

Figure 2. Original and re-designed DSB of the process step “Creation of learning materials”

Raising interaction through in-class assignments on mobile devices (WT 10/11): The

second measure of re-design refers to the lecture. While we initially placed this pro-

cess step on the line of interaction, a more detailed analysis shows that, in fact, most

activities do not really encourage or require an active participation of the students

(Figure 3). The biggest part of the lecture is reserved for the instructor to present the

contents, resulting in a lack of interaction. When the instructor asks a question, only a

few students have the opportunity to answer. Some feel inhibited and most do not ask

questions themselves. This also poses a challenge to the instructor, as he often lacks

feedback from students as to whether they have understood the contents explained thus

far. The lecture is crucial for learning satisfaction, since it is the only contact between

many students and the instructor (face-to-face principle). Thus, beginning in WT

10/11, we implemented in-class assignments in the lecture. Our goal was to reduce

feelings of inhibition, coercing all students to interact with the instructor and resulting

in the instructor getting feedback from students. If students were engaged in small

tasks, applying and testing their knowledge, we expected to raise the level of interac-

tion. Accordingly, this would also influence the learning success.

To allow the huge number of students to engage and to aggregate their feedback, we

applied the principles of semi-automation and electronic data capture. This was possi-

ble because most students already owned some sort of mobile device such as a laptop.

Those who did not were allowed to borrow a netbook or tablet PC from the universi-

Page 122: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

101

ty’s IT service center. We developed two main kinds of activities. From time to time

during the lecture the instructor would ask a question and start a poll. Students voted

for an answer, discussed their opinion with their peers and then could change their

mind and vote again. As a variation of this concept, sometimes the instructor provided

a graphic, e.g., a model such as ISO-OSI, containing some flaws that students had to

find. For this, they worked in pairs, in turn, identifying and discussing the flaws. In

this way, all students had the opportunity to answer questions and to become engaged

with their colleagues. In addition, the instructor received aggregated feedback from all

students, either the results of the poll or the number of students who identified the

flaws in the diagram correctly.

The second activity focused on reflection and peer-assessment. In this activity, stu-

dents created true-or-false items with regard to the learning contents they had just

heard about (peer learning expert principle). The students created these items through

a web application on their mobile devices in a highly standardized manner (standardi-

zation principle). They entered exactly three statements with at least one being true

and one false. There was no opportunity to create open ended questions, nor could they

forget to mark their statements as true or false as might be the case if the task was per-

formed with pen and paper. The items were sent and stored in a central database. From

this database, each student then randomly received three items from his or her peers.

To increase interaction with the instructor, he/she also solved some random items in

front of the class. Storing items in a database also enabled students to access them later

on for testing purposes, as we will explain in the next section.

Page 123: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

102

Figure 3. Original and re-designed DSB of the process step “lecture”

Offering new assessment tools (WT 11/12): The third measure we implemented was a

new way of assessment. In the original course there was no assessment except for the

final exam. Thus, we had to set up a whole new process. Assessment can be segmented

into the creation and selection of tasks, the students solving these tasks, and the in-

structor checking the solutions and providing feedback. A further segmentation can be

conducted with regard to the learning goals (Bloom, 1956). Usually an assessment ad-

dresses different levels of learning goals, from acquisition of factual knowledge to

methodological skills and more complex competencies. Taking into account the prin-

ciples of automation and standardization, assessment of factual knowledge is easier to

be automated, as it resembles a lower level learning goal and requires more homoge-

neous input. To assess whether a learner can distinguish between the different con-

structs in an Entity Relationship Model, he might, for example, solve a multiple-choice

test or enter the terms in a text field. Assessing the methodological knowledge to con-

struct a diagram from scratch, on the other hand, would be much more difficult, as this

task offers many more possible solutions, with the need for additional explanations or

discussion.

With different learning goals in mind, we applied two different ways of assessment.

For lower level learning goals (with regard to Bloom mostly knowledge and compre-

Page 124: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

103

hension) we used an automated online test. As previously described, students in our

course participated in a peer assessment activity conducted on mobile devices. The

items they created were stored in a database and well suited for assessing factual

knowledge. Therefore, we changed this peer assessment activity in such a way that

students also had to rate the items they received with regard to their quality. The best

rated items were checked by the instructor right after class and then uploaded to the

LMS as small automated self-assessments (automation principle, co-creation princi-

ple). To offer a way to assess higher level learning goals such as methodological skills,

additional tasks were created by the instructor and uploaded to a moderated forum. As

these tasks were more complex and offered different solutions, complete automation

was out of scope. Thus, they were solved and discussed mutually online. If students

shared and explained their solutions, they would reflect on their own understanding

and thus deepen their knowledge (peer learning principle). As the forum was moderat-

ed, the instructor was still able to approve the final solution (co-creation principle).

Figure 4 illustrates the process.

Figure 4. DSB of the new process step “assessment”

Similar to the lecture, we also re-designed the tutorials with regard to methodological

variety and a higher level of peer interaction. Therefore, we analyzed the amount of

activities conducted by the graduate assistants and the students and shifted more activi-

ties towards the students. Our measures were distributed over three semesters in order

to be able to evaluate and refine them (Table 3).

Page 125: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

104

Table 3. Overview of measures and terms

Term Measures taken to enhance learning service quality

WT 09/10 Introduction of student-generated Web Based Trainings

WT 10/11 Raising interaction through in-class assignments on mobile devices

WT 11/12 Offering new assessment tools:

Weekly interactive multiple-choice self-assessment based on student-generated items

Moderated forum for solving more complex tasks mutually Re-design of tutorials with more peer interaction activities

9.6 Evaluation

To draw conclusions about DSB, we evaluated the method’s product, i.e., the learning

service by measuring students’ satisfaction and learning outcomes. Satisfaction was

measured by a questionnaire and learning by a power-test. Both were conducted online

and independent from each other at the end of the semester before the exam. As partic-

ipation was voluntary, the number of participants for both the questionnaire (Table 4)

and the power test (Table 5) differs. In creating the questionnaire, we followed tradi-

tional dimensions of learner satisfaction proposed by Cohen (1981). “Overall” is the

main dimension that refers to general satisfaction compared to other courses. “Struc-

ture” contains items with regard to course content and clarity, e.g., transparency of

expectations towards the students. The instructor himself is measured through “skill”

and “rapport.” Skill refers to his factual expertise and preparation. Rapport describes

the extent to which students perceive the instructor as being pleasant and attainable

outside of the classroom. “Difficulty” refers to the overall difficulty of the course and

the students’ perceived relation between the amount of learning content and the neces-

sary effort and available time. “Interaction” describes perceived overall interaction as

well as one’s own engagement and interest in the course.

All items were rated on a Likert scale ranging from 1 (full agreement) to 5 (no agree-

ment). The questionnaire was available online for several days before the exam. Partic-

ipation was anonymous and voluntary. Each of the constructs we measured consisted

of three to five items. Cronbachs alpha was computed using SPSS and was between

0.70 and 0.88 for all dimensions. Thus, reliability of all constructs can be assumed to

be at least acceptable and mostly good. As this is a long term research project, our fo-

cus rests on the comparison between the initial semester, WT 08/09, and the final one,

WT 11/12. A Kruskal-Wallis test was conducted to check whether any differences be-

tween the mean values of these terms were significant (Table 4).

Page 126: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

105

The table reveals that several items increased significantly from WT 08/09 to WT

11/12. The most important is surely the general course satisfaction that was raised by

0.4 points. Satisfaction with course structure and learning materials increased on a

similar level (0.66 and 0.56). Also, perceived interaction increased by 0.69 points.

These increases indicate that the lecture was perceived as much more satisfying after

we implemented our measures. None of the items decreased in a significant way. Tak-

ing into account that 3.0 would be a medium rating, most results can be considered

generally positive. However, there are some aspects of the lecture that students did rate

slightly negative, i.e., the course difficulty as well as the amount of content compared

to effort and time available. This suggests that the course is generally perceived as be-

ing more difficult and demanding than other courses. What is also striking is the fact

that the rating of the instructor increased by 0.73 points. This might hint at the instruc-

tor’s individual learning curve in conducting the lecture.

Page 127: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

106

Table 4. Results from satisfaction questionnaire

Term WT 08/09 WT 09/10 WT 10/11 WT 11/12

Mean (n = 106)

Mean (n = 72)

Mean (n = 128)

Mean (n = 83)

Overall General course satisfaction* 2.65 2.57 2.38 2.25

Compar. to other courses* 2.77 2.65 2.41 2.19

Course innovativeness* 2.31 2.11 1.88 1.78

Recommendation of course* 2.57 2.40 2.37 1.96

Structure Overall structure* 2.47 2.22 1.98 1.81

Course content* 2.92 2.83 2.70 2.60

Practical relevance 2.49 2.49 2.50 2.63

Learning Materials* 2.36 2.13 1.98 1.80

Transparency of expectations 2.62 2.89 2.43 2.63

Instructor Skill

Instructor overall* 2.48 2.21 2.07 1.75

Expertise* 1.30 1.19 1.20 1.12

Explanations provided* 2.19 1.90 1.80 1.59

Preparation for lecture 1.44 1.36 1.37 1.31

Answering student questions 1.94 1.74 1.73 1.66

Instructor Rapport

Enthusiasm* 2.84 2.51 2.16 2.11

Raising interest for topics* 2.84 2.47 2.23 2.17

Pleasance* 2.40 2.24 2.15 1.80

Attainability 2.15 2.17 2.25 1.92

Difficulty General course difficulty 3.20 3.39 3.23 3.22

Ratio content / effort 3.32 3.58 3.28 3.24

Ratio content / time available 3.51 3.42 3.44 3.33

Interaction General course interaction* 2.51 2.35 2.13 1.82

Effort invested in course* 2.42 2.29 2.36 1.98

Own participation 2.28 2.60 2.65 2.18

Interest in course topics 2.76 2.69 2.80 2.57

Course raises interest* 3.06 2.90 2.80 2.58

* difference of mean between WT 08/09 and WT 11/12 significant at level p < .05

To measure learning outcomes, we used an online power test (multiple-choice). Power

tests are a suitable way to measure cognitive learning outcomes (Kraiger, et al., 1993).

This multiple-choice-test originally consisted of 20 items created by two instructors.

The items were designed to cover all of the course’s learning goals equally. Since

some of the learning goals changed over time, two items were removed. Two further

items were answered correctly by more than 80 percent of the students and thus were

removed for being too easy. The presented results refer to a total of 16 items. The test

Page 128: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

107

was offered online for three days before the exam, and participation was voluntary.

The test was first introduced in this way in WT 2010/11, and thus only two semesters

can be compared. With the results from these, a split-half analysis was conducted in

SPSS revealing a moderate Spearman-Brown coefficient of 0.71. The mean scores

from both power tests are 6.62 out of 16 in WT 2010/11 and 8.21 in WT 2011/12 (Ta-

ble 5), which is a significant increase by 1.59 points, as revealed by a Mann-Whitney-

U test. This indicates that the measures we took in WT 11/12 had a positive impact on

student learning. This would not be surprising, as in WT 11/12 we offered new ways

of assessment which should be suitable to help students prepare for the exam.

Table 5. Results from power test

Term Mean Score* N Standard Deviation

WT 10/11 6.62 248 3.208

WT 11/12 8.21 156 3.292

* significant at level p < .05

Unfortunately, as power tests were introduced in WT 10/11, we cannot compare the

results to semesters before WT 10/11. This limits our ability to draw conclusion on our

measures. To evaluate the measures from WT 09/10 and 10/11, we can refer to the

questionnaire results which show increases in categories like overall satisfaction, satis-

faction with learning materials and perceived interactivity in these semesters. As this

does not necessarily mean that learning success increased as well, we would also like

to refer to a pre-study that completely focused on the student-created WBTs. In that

study a significant correlation between usage of the WBTs and learning success as

measured by the power test in WT 10/11 could be proven (Wegener and Leimeister,

2012). While this additional and specific evaluation is out of the scope of this paper, it

was another early indicator that the new process of material creation was working.

9.7 Discussion of Results

This case shows that the DSB method can continuously be applied to derive a solution

design for IT-supported educational large scale services. Overall, our experiences to

date reveal that DSB is reasonable, and depict the potentials and possibilities that the

method can offer to the design of mass lectures. Although we have applied the method

over the course of several semesters, a limitation is that the Action Research project is

still ongoing, which might lead to further adjustments of the method as well as the lec-

ture. The novelty of our method is that it integrates service engineering thinking in the

Page 129: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

108

design of educational services, an area which has, thus far, been dominated by didacti-

cal thinking only. DSB provides a bridge between efficiency oriented thinking for ser-

vice design and provision, and didactical theory. Additionally, DSB provides

principles that inform design. Design is a creative procedure which can be informed by

principles and patterns that guide the engineer in deriving new solutions (Alexander

1973; Schermann et al. 2009).

As for the outcome of DSB, the re-designed course, the main goal of our measures was

to increase interactivity, the quality of learning materials and accordingly overall satis-

faction and learning success. With regard to interactivity and satisfaction, the results of

the questionnaire suggest that we accomplished our goals. All in all, the students’ rat-

ing increased over the course of the semesters. While we cannot clearly distinguish

between possible effects of our different measures, we can conclude that the measures

altogether had a positive impact on students’ satisfaction. In this context, it is also no-

table that most aspects that we did not target with our measures, e.g., the course diffi-

culty or attainability of the instructor, do not differ significantly. This indicates that the

improvements stated before indeed result from our measures and not from some exter-

nal uncontrolled influences. The rating of the instructor is an exception, as his overall

rating increased drastically, which was probably caused by his individual learning

curve over time. As a limitation of our research, we have to take into account that this

factor may have also influenced the overall satisfaction rating.

An interesting fact is that the perceived effort students put into the course significantly

increased, especially in those semesters when new learning materials were being intro-

duced. This might indicate that usage of the additional learning materials also led to

more effort for the students. The additional effort might also be one reason for possible

increases in learning success. Another striking fact is that perceived own participation

decreased during WT 2009/10 and 2010/11. One possible reason might be that, due to

different learning materials and the live stream, students missed out on some of the

face-to-face lectures, thus perceiving that they had participated less in class than they

could have. It increased again during the last WT. A possible reason for this increase is

the re-designed tutorials which supposedly were much more engaging than those used

previously, but this is conjecture.

With regard to actual learning success, we can conclude only that students performed

significantly better in WT 11/12 than in the previous semester. However, the clear in-

Page 130: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

109

crease in overall satisfaction is also a weak indicator for a possibly higher learning

success, as satisfaction and learning success are often correlated to some extent (Eom,

et al., 2006). This, however, is still a much discussed question. Overall, the measures

taken indicate that we have improved our learning service significantly.

Taking a look at the necessary resources, both the in-class assignments and the learner-

created self-assessment do not demand much additional effort. To start a poll, the in-

structor needs only to enter multiple-choice items. The peer assessment activity is

completely conducted by the students without any input by the instructor. Choosing

the best items to upload to the LMS is a task performed once a week and takes only a

few minutes. The most resource demanding task is the forum which is moderated once

a week for about an hour. The graduate assistants post comments or answers on an

irregular basis. These efforts, however, are reasonable, since all actions can be con-

ducted in a fixed time span.

9.8 Conclusion, Limitations and Outlook

In this paper we presented the DSB method to analyze and re-design learning services,

especially large scale lectures, with reasonable resources. We summarized key re-

quirements for successful learning services and common problems in large scale lec-

tures. We then developed several principles to guide the process of re-design. We

applied these principles to a large scale IS lecture and evaluated the resulting lecture

with regard to learning success and satisfaction. Results indicate that after each itera-

tion, the re-designed learning service achieved a higher quality. Still, the results are

subject to several limitations. We evaluated the outcome of our DSB method, i.e., the

course as a whole. These results do not necessarily prove the quality of the method

itself. Any improvements in service quality may result from the different concepts we

developed, not necessarily from the overall method. Second, since this is an Action

Research project, different external factors might have flawed the data, e.g., differ-

ences between the students, slightly changed contents of the course, etc. Third, we

tested DSB in only one setting, an IS course at a German university. Thus, results are

not necessarily adaptable to other target groups.

Despite these shortcomings, the results do indicate that the method worked for our

case. Thus, we will refine it further during the next semesters and will also use it to

improve other lectures. Currently, there is still not much incentive for students to sus-

tain their learning. Instead, we perceive that many students tend to learn mostly during

Page 131: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

110

the last weeks of the semester when the date of the exam approaches. Thus, we will

have to find ways to keep students more engaged throughout the whole semester.

There is also still much potential left for further peer activities, especially outside the

classroom. We want to expand the forum to a real Virtual Learning Community, but

we will need tools to help instructors supervise the community or individual learning

groups. We anticipate that this may be one of the core design tasks in our research pro-

ject for the near future.

9.9 References

Alexander, C. 1973. Notes on the Synthesis of Form, (7 ed.). Cambridge, MA, USA:

Harvard University Press.

Biggs, J.B., Tang, C.S., and Education, S.f.R.i.H. 1999. Teaching for Quality Learning

at University. Open university press Buckingham.

Bloom, B.S. 1956. "Taxonomy of Educational Objectives. Handbook I: Cognitive

Domain," New York: David McKay (19), p. 56.

Borup, J., West, R.E., and Graham, C.R. 2011. "Improving Online Social Presence

through Asynchronous Video," The Internet and Higher Education).

Chickering, A.W., Gamson, Z.F., and Poulsen, S.J. 1987. "Seven Principles for Good

Practice in Undergraduate Education,").

Clark, R.C., and Mayer, R.E. 2008. "Learning by Viewing Versus Learning by Doing:

Evidence-Based Guidelines for Principled Learning Environments,"

Performance Improvement (47:9), pp. 5-13.

Cohen, P.A. 1981. "Student Ratings of Instruction and Student Achievement: A Meta-

Analysis of Multisection Validity Studies," Review of Educational Research

(51:3), pp. 281-309.

Dewiyanti, S., Brand-Gruwel, S., Jochems, W., and Broers, N.J. 2007. "Students'

Experiences with Collaborative Learning in Asynchronous Computer-

Supported Collaborative Learning Environments," Computers in Human

Behavior (23:1), pp. 496-514.

Page 132: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

111

Eom, S.B., Wen, H.J., and Ashill, N. 2006. "The Determinants of Students' Perceived

Learning Outcomes and Satisfaction in University Online Education: An

Empirical Investigation*," Decision Sciences Journal of Innovative Education

(4:2), pp. 215-235.

Fasso, W. 2010. "Facilitated Networking and Group Formation in an Online

Community of Practice," Australian Educational Computing (25:1), pp. 25-33.

Fließ, S., and Kleinaltenkamp, M. 2004. "Blueprinting the Service Company

Managing Service Processes Efficiently," Journal of Business Research (57:4),

pp. 392-404.

Gagne, R.M. 1984. "Learning Outcomes and Their Effects: Useful Categories of

Human Performance," American Psychologist (39 4), pp. 377-385.

Gerald, E. 2010. "Peer Effects, Motivation, and Learning," Economics of Education

Review (29:3), pp. 364-374.

Goodyear, P., Salmon, G., Spector, J., Steeples, C., and Tickner, S. 2001.

"Competences for Online Teaching: A Special Report," Educational

Technology Research and Development (49:1), pp. 65-72.

Kolb, A.Y., and Kolb, D.A. 2005. "Learning Styles and Learning Spaces: Enhancing

Experiential Learning in Higher Education," Academy of Management Learning

& Education (4:2), pp. 193-212.

Kop, R. 2011. "The Challenges to Connectivist Learning on Open Online Networks:

Learning Experiences During a Massive Open Online Course," The

International Review of Research in Open and Distance Learning, Special

Issue-Connectivism: Design and Delivery of Social Networked Learning (12:3),

pp. 18-38.

Kraiger, K., Ford, J.K., and Salas, E. 1993. "Application of Cognitive, Skill-Based,

and Affective Theories of Learning Outcomes to New Methods of Training

Evaluation," Journal of Applied Psychology (78:2), pp. 311-328.

Leimeister, J.M. 2012. Dienstleistungsengineering und -Management. Heidelberg,

Berlin: Springer.

Page 133: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

112

Mayer, R.E., and Moreno, R. 2003. "Nine Ways to Reduce Cognitive Load in

Multimedia Learning," Educational Psychologist (38:1), 2003/03/01, pp. 43-52.

Menschner, P., and Leimeister, J.M. 2012. "Devising a Method for Developing

Knowledge-Intense, Person-Oriented Services – Results from Early

Evaluation," in: Hawaiian International Conference on System Sciences -

HICSS 45. Maui.

Menschner, P., Peters, C., and Leimeister, J.M. 2011a. "Engineering Knowledge-

Intense, Person-Oriented Services - a State of the Art Analysis," in: ECIS 2011

Proceedings. Helsinki, Finland.

Menschner, P., Prinz, A., Koene, P., Köbler, F., Altmann, M., Krcmar, H., and

Leimeister, J.M. 2011b. "Reaching into Patients‘ Homes - Participatory

Designed Aal Services," Electronic Markets (21:1), pp. 63-76.

Moore, M.G. 1989. "Editorial: Three Types of Interaction," American Journal of

Distance Education (3:2), pp. 1-7.

Moreno, R., and Mayer, R. 2007. "Interactive Multimodal Learning Environments,"

Educational Psychology Review (19:3), pp. 309-326.

Patrício, L., Fisk, R.P., and Cunha, J.F. 2008. "Designing Multi-Interface Service

Experiences: The Service Experience Blueprint," Journal of Service Research

(10:4), pp. 318-334.

Schermann, M., Gehlert, A., Pohl, K., and Krcmar, H. 2009. "Justifying Design

Decisions with Theory-Based Design Principles," 17th European Conference

on Information Systems (ECIS), Verona, Italy.

Shostack, G. 1984. "Designing Services That Deliver," Harvard business review

(62:1), pp. 133-139.

Sun, P.-C., Tsai, R.J., Finger, G., Chen, Y.-Y., and Yeh, D. 2008. "What Drives a

Successful E-Learning? An Empirical Investigation of the Critical Factors

Influencing Learner Satisfaction," Computers & Education (50:4), pp. 1183-

1202.

Page 134: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

113

Susman, G.I., and Evered, R.D. 1978. "An Assessment of the Scientific Merits of

Action Research," Administrative science quarterly (23:4), pp. 582-603.

Topping, K.J. 2005. "Trends in Peer Learning," Educational Psychology (25:6), pp.

631-645.

Wang, M.C., Haertel, G.D., and Walberg, H.J. 1993. "Toward a Knowledge Base for

School Learning," Review of Educational Research (63:3), Fall 1993, pp. 249-

294.

Wegener, R., and Leimeister, J.M. 2012. "Peer Creation of E-Learning Materials to

Enhance Learning Success and Satisfaction in an Information Systems Course.

," in: 20th European Conference on Information Systems (ECIS 2012).

Barcelona, Spain.

Wegener, R., Menschner, P., and Leimeister, J.M. 2010. "Analyse Und Optimierung

Von Lehrdienstleistungen Mittels Service Blueprinting - Konzeption Und Erste

Empirische Befunde," Multikonferenz Wirtschaftsinformatik (MKWI)

Göttingen, pp. 383-395.

Zeithaml, V.A., Bitner, M., and Gremler, D.D. 2006. Services Marketing : Integrating

Customer Focus across the Firm. Boston: McGraw-Hill/Irwin.

Zhang, D., Zhao, J.L., Zhou, L., and Jay F. Nunamaker, J. 2004. "Can E-Learning

Replace Classroom Learning?," Commun. ACM (47:5), pp. 75-7

Page 135: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

114

10 Steigerung von Interaktivität, Individualität und Lernerzufriedenheit in einer universitären Massenveranstal-tung durch mobile Endgeräte

René Wegener, Andreas Prinz, Philipp Bitzer, Jan Marco Leimeister

Abstract: Lernerfolg wird durch eine aktive Auseinandersetzung mit Inhalten, die

Anwendung von Wissen und Interaktion wie die Teilnahme an Diskussionen geför-

dert. Diese Aspekte kommen in universitären Massenveranstaltungen aufgrund der

hohen Teilnehmerzahlen jedoch häufig zu kurz. Mobile Endgeräte bieten an dieser

Stelle das Potenzial, bisherige Strukturen aufzubrechen und neue Interaktionsmöglich-

keiten zu schaffen. Im Rahmen eines Pilotprojekts an einer deutschen Universität wur-

den mehr als 150 mobile Endgeräte, vorwiegend in Form von Tablet Computern, als

Leihgeräte an Studierende einer Massenlehrveranstaltung in den Wirtschaftswissen-

schaften ausgegeben. Im Rahmen der Veranstaltung kamen Applikationen zu Teil-

nehmeraktivierungen mit Hilfe der mobilen Endgeräte sowie mobile Lernmaterialien

in Form von Videos und Web Based Trainings zum Einsatz. Abschließend fand eine

Evaluation mittels eines Online Fragebogens statt (n = 128), welche die wahrgenom-

mene Interaktivität und Zufriedenheit der Studierenden mit Lernmaterialien und Teil-

nehmeraktivierungen erfassen sollte. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die

entwickelten Lernanwendungen insgesamt als Bereicherung der Lernerfahrung wahr-

genommen werden. Die Interaktivität der Lehrveranstaltung wird besonders positiv

bewertet, insbesondere das Lernen mit Hilfe eines Tablet Computers steigert bei vielen

Studierenden den Spaß an der Lehrveranstaltung. Die Neuartigkeit der Arbeit liegt im

flächendeckenden Einsatz von mobilen Endgeräten innerhalb und außerhalb einer

Massenveranstaltung. Die Ergebnisse sind für Dozenten in der universitären Lehre von

praktischer Relevanz und zeigen zugleich wichtige didaktische Herausforderungen

beim intelligenten Einsatz von IT in Massenveranstaltungen auf.

Please quote as: Wegener, R.; Prinz, A.; Bitzer, P. & Leimeister, J. M. (2011): Steige-

rung von Interaktivität, Individualität und Lernerzufriedenheit in einer universitären

Massenveranstaltung durch mobile Endgeräte. In: DeLFI 2011, Dresden, Germany.

Page 136: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

115

10.1 Mobile Learning in Massenlehrveranstaltungen

10.1.1 Begriffe und allgemeine Problemsituation

Das deutsche Hochschulsystem sieht sich gegenwärtig mit steigenden Studierenden-

zahlen, unter anderem durch doppelte Abiturjahrgänge konfrontiert [Bu10]. Die stei-

genden Teilnehmerzahlen sind in vielen Lehrveranstaltungen dahingehend

problematisch, dass Interaktivität und Individualität im Lernprozess nicht mehr gege-

ben sind. Dies wiederum zieht verschiedene negative Konsequenzen nach sich.

Der Lernprozess basiert letztlich auf der Interaktion mit Inhalten, im Fall von IT-

gestütztem Lernen auch mit der Informationstechnologie, dem Lehrenden und anderen

Lernern [TW04]. Dies ist in Veranstaltungen mit hoher Teilnehmerzahl zwar nicht

ausgeschlossen, sinnvolle Gruppenarbeiten oder -diskussionen sind jedoch deutlich

schwieriger umsetzbar. Auch Rückfragen an den Lehrenden werden teilweise nicht

gestellt, da sich Studierende aufgrund der vielen Kommilitonen um sie herum unsicher

fühlen. Damit besteht jedoch die Gefahr, dass Lernende nur noch unzureichend an der

Veranstaltung partizipieren und somit auch Zufriedenheit und Lernerfolg auf der Stre-

cke bleiben.

Lernende besitzen zudem unterschiedliche Vorkenntnisse und Lerneigenschaften. Ge-

rade die Heterogenität der Teilnehmer einer großen Veranstaltung stellt hierbei den

Dozenten vor die Herausforderung, möglichst allen Personen gerecht zu werden. Dies

ist jedoch mit einer hochgradig standardisierten Dienstleistung, worum es sich bei ei-

ner Massenveranstaltung in der Regel handelt, kaum möglich. Darüber hinaus besitzen

Lernende auch unterschiedliche Vorlieben oder Eigenschaften, was den eigenen Lern-

prozess angeht [KK05]. So sind beispielsweise für einige Lernende abstrakte Zusam-

menhänge besser nachzuvollziehen, während andere besser durch aktives

Experimentieren lernen. Idealerweise sollten Lerninhalte auf verschiedenen Wegen

präsentiert werden, um möglichst alle Lerntypen anzusprechen. Auch hier gilt jedoch,

dass diese Form von Individualisierung des Lernprozesses im Rahmen einer standardi-

sierten Massenveranstaltung nur schwer und ressourcenintensiv umsetzbar ist.

Eine mögliche Lösung wären kleinere Vorlesungen, die mehr Raum für gezielte Teil-

nehmeraktivierungen bieten. Die damit verbundenen Kosten lassen eine solche Lösung

jedoch gegenwärtig unrealistisch erscheinen. So konstatiert auch der deutsche Wissen-

schaftsrat einen Bedarf nach höherer Effizienz und Effektivität der hochschulischen

Page 137: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

116

Ausbildung [Wi06]. Einen anderen Lösungsansatz stellen mobile Endgeräte dar. Gerä-

te wie Notebooks, Smartphones und zunehmend Tablets sind unter Studierenden mitt-

lerweile weit verbreitet. Eine Befragung unter Studierenden, die im Vorlauf der

nachfolgend vorgestellten Fallstudie durchgeführt wurde, kam zu folgendem Ergebnis:

Von 157 Teilnehmern gaben 68 den Besitz eines üblichen Personal Computers an, je-

doch 88 den Besitz eines Laptops und immerhin 23 den Besitz eines Smartphones.

Zudem sind die Anschaffungskosten für entsprechende Geräte in den letzten Jahren

stark gefallen. Dies macht sogar eine Subventionierung durch die Universitäten inte-

ressant: Laut [Br09] betrugen die durchschnittlichen Kosten eines Studienplatzes für

einen Master-Absolventen 2006 47.400 Euro. In Anbetracht dieser beträchtlichen Kos-

ten scheint die Anschaffung mobiler Endgeräte damit durchaus vertretbar, wenn

Lernerzufriedenheit und Lernerfolg damit nachweislich gesteigert werden können.

Denn der Vorteil dieser Geräte liegt darin, dass durch sie neue Interaktionsmöglichkei-

ten geschaffen werden. Innerhalb einer Lehrveranstaltung können Dozenten durch

Umfragen schnelle Rückmeldungen der Studierenden erhalten oder kurze Selbstlern-

aufgaben zur Reflexion und Vertiefung von Wissen einbauen. Außerhalb der Lehrver-

anstaltung können die mobilen Endgeräte eingesetzt werden, um mittels elektronischer

Lernmaterialien die Vorlesungsinhalte unmittelbar vor- oder nachzubereiten. Dadurch

können einerseits Leerlaufzeiten effizienter genutzt werden, andererseits bieten elekt-

ronische Medien die Möglichkeit, Inhalte zu animieren und mit interaktiven Übungen

zu versehen. Über Learning Management Systeme (LMS) können diese überall, einen

Internetzugang vorausgesetzt, zugänglich gemacht und von den Lernenden zusätzlich

diskutiert werden.

Die didaktische Herausforderung besteht nun darin, die klassische Präsenzveranstal-

tung mit Teilnehmeraktivierungen intelligent zu erweitern und zugleich Selbstlernma-

terialien anzubieten, die einen echten Mehrwert gegenüber einfachen, papierbasierten

Inhalten darstellen. Aus diesem Grund wurde an der Universität Kassel ein Pilotpro-

jekt durchgeführt, bei dem mobile Endgeräte auf Leihbasis für ein Semester an die

Teilnehmer einer Massenveranstaltung ausgegeben wurden. Der nachfolgende Ab-

schnitt soll zunächst den organisatorischen Rahmen dieser Fallstudie erläutern. Darauf

aufbauend wird das didaktische und technische Konzept mit den verschiedenen Lern-

materialien bzw. Lernanwendungen erläutert. Abschließend werden die Evaluationser-

gebnisse einer Online Befragung vorgestellt, in welcher die Teilnehmer der

Lehrveranstaltung ein Feedback zu Aspekten wie den verschiedenen Lernanwendun-

gen und ihrer allgemeinen Zufriedenheit geben sollten.

Page 138: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

117

10.1.2 Vorstellung der Fallstudie

Das Ziel des Pilotprojektes bestand darin, durch gezielten Einsatz mobiler Endgeräte

in einer Massenlehrveranstaltung für Wirtschaftswissenschaftler (Einführung in die

Wirtschaftsinformatik, ca. 250 Teilnehmer pro Semester) die Interaktivität und Indivi-

dualität der Veranstaltung, Zufriedenheit der Teilnehmer sowie deren Lernerfolg

nachhaltig zu erhöhen.

Das Konzept basierte dabei auf dem Gedanken, die mobilen Endgeräte sowohl unmit-

telbar in der Präsenzveranstaltung einzusetzen als auch darüber hinaus als mobile

Lerngeräte. Damit sollte die Interaktivität in mehreren Bereichen gefördert werden

[TW04]: Interaktion mit dem Dozenten durch zusätzliche Abstimmungen während der

Vorlesung, Interaktion zwischen den Studierenden durch Aktivierungen, die den Aus-

tausch untereinander erfordern, und stärkere Interaktion mit den Lernmaterialien durch

rein selbstgesteuerte Lernangebote, welche zur zusätzlichen Auseinandersetzung mit

den Inhalten auffordern.

Pro Präsenzveranstaltung sollten zwei Teilnehmeraktivierungen wie kleinere Diskus-

sionen die Veranstaltung auflockern und die Reflexion der Inhalte fördern. Videos und

Web Based Trainings sollten darüber hinaus als multimediale Selbstlerneinheiten die

Vor- und Nachbereitung der Inhalte erlauben. Ermöglicht wurde das Konzept durch

den Verleih von ca. 150 Endgeräten (vorwiegend Tablet PCs in Form von Apple

iPads) an die Studierenden. Auf diesem Weg konnte zusammen mit den bereits unter

den Teilnehmern vorhandenen Geräten erstmals eine komplette Abdeckung mit mobi-

len Endgeräten (iPads, Netbooks, Laptops) sichergestellt werden.

Im Rahmen dieser Ausarbeitung sollen die folgenden Forschungsfragen in Bezug auf

das Projekt beantwortet werden:

1. Welche technischen Herausforderungen sind mit dem Einsatz mobiler Lernma-

terialien und -anwendungen in Massenveranstaltungen verbunden?

2. Wie zufrieden sind die Studierenden mit den vorgestellten Selbstlernmaterialien

und Teilnehmeraktivierungen?

3. Welchen Einfluss hat der Einsatz besonders benutzerfreundlicher Tablet-PCs

(Apple iPads) auf die wahrgenommenen Lernprozesse der Studierenden?

Page 139: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

118

Während die erste Frage sich eher auf die Implementierung des Projekts aus Entwick-

lersicht bezieht und im nachfolgenden Abschnitt adressiert wird, fokussieren die bei-

den anderen Fragen die Ergebnissicht, sprich die Wahrnehmung der Studierenden,

welche im Abschnitt „Evaluation“ betrachtet wird.

10.2 Didaktisches und technisches Konzept

10.2.1 Technische Anforderungen

Um eine Lerndienstleistung produktiv zu erbringen, ist neben didaktischer Effektivität

auch die wirtschaftliche Effizienz zu betrachten. Hierzu kann IT einen Beitrag leisten,

wenn sie intelligent dort eingesetzt wird, wo Prozesse standardisierbar sind (z. B. bei

der Durchführung von Abstimmungen innerhalb der Lehrveranstaltung). Vorausset-

zung ist jedoch auch stets, dass die Anwendungen effizient einsetzbar sind und den

Aufwand des Dozenten nicht unnötig steigern [We10]. Anforderungen an Lernanwen-

dungen ergeben sich also sowohl aus Input- als auch Output-Perspektive.

Aus technischer Sicht war im vorliegenden Fall somit nötig, dass die zu entwickelnden

Anwendungen möglichst plattformunabhängig und damit auf unterschiedlichsten End-

geräten lauffähig sind. Um zudem den Einsatz der Teilnehmeraktivierungen auch in

anderen Lehrveranstaltungen ohne großen Aufwand zu ermöglichen, wurde für den

Dozenten ein äußerst einfaches Web-Interface zur Bedienung der Anwendungen ent-

wickelt. Zudem sind beide Anwendungen zur Teilnehmeraktivierung, die später noch

vorgestellt werden, prinzipiell von bestimmten Themengebieten unabhängig und damit

in beliebigen Bereichen einsetzbar. Um während der Vorlesung keine unnötige Zeit zu

verlieren, standen zudem die einfache Bedienbarkeit der Anwendungen für Dozenten

und Studierende sowie kurze Ladezeiten als weitere Anforderungen im Vordergrund.

10.2.2 Technische Infrastruktur

Im Rahmen des Projekts kamen unterschiedliche Softwaretools zum Einsatz. Hierzu

zählen die zentrale Lernumgebung der Universität, die auf iPad und Laptop lauffähi-

gen Tools zur Teilnehmeraktivierung, ein Videostream der Veranstaltung sowie Web

Based Trainings (WBTs), welche bestimmte Vorlesungsinhalte noch einmal aufgreifen

und vertiefen sollen.

Page 140: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

119

Die Universität nutzt bereits ein LMS in Form von Moodle. Um dieses auch an das

iPad als Endgerät anzupassen, wurde die App mBook2 auf einer eigens für das Projekt

eingerichteten Moodle-Umgebung installiert. Die Studierenden konnten sich mit ei-

nem frei wählbaren Benutzernamen anmelden, somit waren keine Rückschlüsse auf

den jeweiligen Benutzer möglich.

Der eingesetzte Videoserver wurde an die iOS Restriktionen angepasst, indem der bis-

herige Real-Stream in einen QuickTime-Stream umgewandelt wurde.

Die WBTs wiederum werden von Studierenden der Wirtschaftswissenschaften höherer

Semester mit Hilfe von Adobe Flash entwickelt. Die Wahl von Flash als

Authoringsoftware ist darin begründet, dass auch programmierunerfahrene Studenten

leicht mit dem Programm arbeiten und ansprechende WBTs entwickeln können. Zum

Einsatz auf den iPads gestattet Flash die Konvertierung der Applikationen in native

Apps, die lediglich in Bezug auf das Layout oder die Auflösung ggf. anzupassen sind.

Der Mehraufwand hierfür ist jedoch vergleichsweise gering.

10.2.3 Eingesetzte Lernmaterialien und Lernanwendungen

Web-Based Trainings(WBTs)

Die mobil nutzbaren Lernmodule fördern das selbstständige, aktive Aneignen von

Fakten- und Methodenwissen. Dabei werden gezielt einzelne Themen in kompakten

Einheiten von 20 - 30 Minuten Länge aufbereitet. Die Trainings dienen der Vor- und

Nachbereitung von Lehrveranstaltungen sowie auch der Ausnutzung von Leerlaufzei-

ten an der Universität oder unterwegs. Im Vergleich zu einem klassischen Skript er-

lauben die WBTs eine hohe visuelle Qualität, die Einbindung von Animationen,

Videos und Audiodaten sowie interaktive Übungen zur Wissensüberprüfung. Jedoch

stellen die WBTs lediglich optionale, zusätzliche Lernangebote dar. Dahinter steht die

Überlegung, dass es zum einen unterschiedliche Lerntypen gibt, von denen einige mit

den sehr visuellen WBTs ggf. besser lernen können als bspw. mit einem Skript

[KK05]. Zum anderen sollen die Lernenden mehr Freiraum bei der Gestaltung ihrer

Lernzeiten und -prozesse erhalten [Hu07], [KEH07]. So wird der Anforderung an

mehr Interaktion mit den Lerninhalten Rechnung getragen [TW04].

2 www.moodle.hk

Page 141: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

120

Apps zur Teilnehmeraktivierung

Die Software zur Aktivierung in Massenveranstaltungen ist speziell darauf zugeschnit-

ten, auch bei hohen Studierendenzahlen eine robuste und immer einsatzbereite Interak-

tionsform zu ermöglichen. Innerhalb der Präsenzvorlesung kommen meist zwei

Aktivierungen zum Einsatz: In „Co-Create Your Exam“ entwerfen Studierende eigene

Wahr-/Falsch-Aussagen zu den Inhalten der Veranstaltung. Dann bearbeiten sie je-

weils die von ihrem Sitznachbarn entworfenen Übungen. Die Ergebnisse werden

schließlich in eine Datenbank übertragen und die besten Übungen werden online zur

Nachbereitung zur Verfügung gestellt. Innerhalb der Veranstaltung bekommt zudem

der Dozent fünf zufällig ausgewählte Aussagen auf dem Beamer angezeigt, die er

selbst löst. Auf diesem Wege interagieren die Studierenden zum einen untereinander,

zum anderen mit dem Dozenten [TW04].

Als zweite Aktivierungsübung dient die „Peer Discussion“. Dabei bekommen die Stu-

dierenden eine Fragestellung mit mehreren Lösungsmöglichkeiten, über die sie mit

ihren Nachbarn diskutieren und sich schließlich für eine Lösung entscheiden. Das Ab-

stimmungsergebnis wird in Echtzeit berechnet und vom Dozenten ebenfalls direkt auf-

gegriffen. Dieser kann auf bestimmte Auffälligkeiten eingehen und erkennt ggf.

Verständnisschwierigkeiten der Lernenden. Wie die Integration dieser Anwendung auf

dem iPad aussieht, zeigt die Abbildung 1.

Abbildung 1: Teilnehmeraktivierung auf dem iPad

Appstore

Bislang erforderte das Installieren von nativen Applikationen auf dem iPad/iPhone das

Downloaden auf einen PC oder Mac, mit dem das mobile Endgerät anschließend via

iTunes synchronisiert werden musste. Da dieser Prozess einen Aufwand für den Stu-

dierenden bedeutet und eine zusätzliche Barriere für die Nutzung der WBTs darstellt,

Page 142: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

121

ist im Rahmen des Pilotprojektes ein eigener Appstore entwickelt worden. Studierende

können über diesen die Applikationen einfach mittels ihres Browsers auf ihr iPad la-

den. Hierfür wurde eine Apple Developer Enterprise Version verwendet, die es ermög-

licht, kompilierte Apps over-the-air (OTA) zu distribuieren, ohne auf den Apple

Appstore oder den Umweg, Apps über den PC zu synchronisieren, angewiesen zu sein.

Videostream

Die Vorlesung wird live als Stream im Internet gezeigt und als Aufzeichnung dauer-

haft zur Verfügung gestellt, um das Nachbereiten der Inhalte zu ermöglichen. Auch

dies ermöglicht wiederum mehr Freiräume und Selbststeuerung im Lernprozess

[KEH07].

10.3 Evaluation

Die Evaluation des Projekts umfasste Aspekte wie Wissenstests und Interviews mit

den beteiligten Dozenten. In dieser Arbeit liegt der Fokus jedoch auf einer Selbstaus-

kunft der Teilnehmer zu ihrer Zufriedenheit und wahrgenommenen Lernprozessen. An

der freiwilligen Online Befragung zu Semesterende nahmen insgesamt 128 Teilneh-

mer teil. Die Fragebogenitems sollen dabei die wichtigsten Dimensionen von

Lernerzufriedenheit abdecken wie Kompetenzen des Dozenten, dessen menschliche

Charakteristiken, die Struktur der Veranstaltung oder deren Schwierigkeitsgrad

[Co81]. Zugleich wurden Aspekte zu den virtuellen Lernmaterialien abgefragt, welche

sich auf die technische Qualität, Flexibilität und Nützlichkeit beziehen (vgl. u.a.

[OK09], [Su08]). Abgefragt wurden diese Aspekte mit einer 5er Likert-Skala, die von

1 = „volle Zustimmung“ bis 5 = „gar keine Zustimmung“ reichte. Die Ergebnisse sind

nachfolgend dargestellt.

Page 143: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

122

Abbildung 2: Ergebnisse der Online Befragung

Evaluierung

Allgemeine Fragen Mittelw ert StdAbw

Wie zufrieden sind Sie mit der Veranstaltung generell? 2,38 0,85

Wie würden Sie die Veranstaltung im Vergleich zu anderen bewerten? 2,41 0,83

Wie innovativ finden Sie die Veranstaltung? 1,88 0,87

Würden Sie die Veranstaltung an Kommilitonen weiterempfehlen? 2,37 1,08

Wie zufrieden sind Sie mit dem Dozenten generell 2,07 0,96

Allgemeine Zufriedenheit mit … Mittelw ert StdAbw

Inhalt der Veranstaltung 2,70 0,99

Struktur der Veranstaltung 1,98 0,83

Menge des gelernten Inhalts im Vergleich zum Arbeitsaufwand 3,28 1,06

Schwierigkeitsgrad der Lehrveranstaltung 3,23 1,01

Menge des vermittelten Inhalts im Vergleich zur verfügbaren Zeit 3,44 1,03

Klarheit und Transparenz der Anforderungen an die Leistungserbringung 2,43 1,01

Interaktivität der Veranstaltung (z.B. Mitwirkung der Studenten an der Veranstaltung) 2,13 0,94

Praxisrelevanz der Veranstaltung 2,50 1,03

Begleitmaterialien zur Veranstaltung 1,98 0,87

Fragen zum Dozenten Mittelw ert StdAbw

Der Dozent verfügt über das notwendige Fachwissen 1,20 0,51

Die Erläuterungen des Dozenten sind wertvoll 1,80 0,87

Der Dozent kann begeistern 2,16 1,03

Der Dozent ist gut vorbereitet 1,37 0,67

Der Dozent schafft es Interesse beim Studenten zu wecken 2,23 1,02

Der Dozent ist sympathisch 2,15 1,08

Der Dozent beantwortet Fragen klar und strukturiert 1,73 0,81

Der Dozent steht auch außerhalb der Vorlesung für Fragen zur Verfügung 2,25 0,91

Fragen zum Selbstlernmaterial Mittelw ert StdAbw

Die WBTs sind optisch gut aufbereitet 2,11 0,94

Die WBTs sind ausreichend interaktiv 2,09 0,88

Die WBTs fördern die Nachbereitung der Inhalte aus der Vorlesung 2,02 0,89

Die WBTs unterstützen mein individuelles Lerntempo 2,20 0,89

Die WBTs kommen meinem persönlichen Lernstil entgegen 2,40 0,96

Die WBTs sind eine sinnvolle Ergänzung zu den anderen Unterlagen 2,04 0,92

Ich habe die WBTs häufig genutzt 2,62 1,04

Die Vorlesungsvideos sind ansprechend aufbereitet 2,34 1,11

Die Videos unterstützen mein individuelles Lerntempo 2,14 1,11

Die Videoaufzeichnungen kommen meinem persönlichen Lernstil entgegen 2,10 1,18

Die Videos helfen bei der Nachbereitung der Vorlesung 1,84 0,98

Ich habe die Videos häufig genutzt 2,22 1,31

Die Skype-Sprechstunde ist eine gute Idee 2,35 0,97

Ich würde mir mehr kollaborative Online-Zusammenarbeit (z.B. im Forum) wünschen 2,84 1,12

Page 144: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

123

Abbildung 3: Ergebnisse der Online Befragung (Fortsetzung)

Grundsätzlich lag die generelle Zufriedenheit der Studenten mit einem Mittelwert von

2,38 im guten Mittelfeld der abgefragten Werte. Bei dem Fallbeispiel handelt es sich

um eine Grundstudiumsveranstaltung, an der dementsprechend alle Studierenden teil-

nehmen müssen, die einen Studiengang mit einem wirtschaftswissenschaftlichen An-

teil belegen. Dies kann als Erklärung für den relativ schlechten Mittelwert für die

Antwort auf die Frage nach dem Interesse an den Inhalten und der Veranstaltung

(2,80) dienen.

Die Ergebnisse der anderen Item-Batterien bieten im Folgenden Erklärungshinweise,

was die Bewertung der Veranstaltung maßgeblich beeinflusst hat. Grundsätzlich wurde

die Veranstaltung als innovativ bewertet (1,88), doch wurde offensichtlich die Menge

der vermittelten Inhalte als sehr hoch empfunden. Konkret handelt es sich hierbei um

„Die Menge der vermittelten Inhalte im Vergleich zur Verfügung stehenden Zeit“ mit

einem Wert von 3,44. Somit waren aber zumindest aus didaktischer Sicht die Gege-

benheiten vorhanden, um eine als herausfordernd bewertete Menge von Lehrinhalten

den Studenten ansprechender zu präsentieren und neuartige Konzepte zu erproben.

Fragen zur Teilnehmeraktivierung Mittelw ert StdAbw

Die Übung Co Create Your Exam hilft mir, die Inhalte zu lernen 2,71 1,17

Die Übung Co Create Your Exam macht Spaß 2,72 1,10

Die Übung Co Create Your Exam ist eine sinnvolle Ergänzung der Vorlesung 2,41 1,06

Ich habe häufig am Co Create teilgenommen 2,75 1,23

Die Übung Peer-Discussion hilft mir, die Inhalte zu lernen 2,27 1,03

Die Übung Peer-Discussion macht Spaß 2,30 1,05

Die Übung Peer-Discussion ist eine sinnvolle Ergänzung der Vorlesung 2,12 0,94

Ich habe häufig an der Peer-Discussion teilgenommen 2,45 1,29

Verglichen zum Lernen an PC/Laptop… Mittelw ert StdAbw

...lerne ich mit iPad deutlich länger 3,14 1,24

...lerne ich mit iPad deutlich intensiver 2,86 1,24

...macht mir das Lernen mit iPad mehr Spaß 2,15 1,09

...mache ich aus Interesse mehr als zur Vor- und Nachbereitung der Vorlesung vorgesehen 2,95 1,19

..habe ich mit iPad weniger Zeitdruck beim lernen 3,36 1,22

...erkläre ich anderen die Dinge, die ich in meinem Studium lerne 3,08 1,19

Gesamt Mittelw ert StdAbw

Mein Interesse am Inhalt / der Veranstaltung ist hoch. 2,80 1,12

Die Veranstaltung hat mein Interesse am Fachgebiet gefördert. 2,80 1,21

Ich habe viel Aufwand in diesen Kurs investiert. 2,36 1,00

Ich habe mich aktiv am Kurs beteiligt (Mitarbeit, Anwesenheit bei Veranstaltungen). 2,65 1,18

Ich habe bereits Vorerfahrung im Online-Lernen 3,26 1,42

Page 145: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

124

Vor dem Hintergrund des Projekts ist jedoch vor allem die Evaluation der Lernmateri-

alien und Teilnehmeraktivierungen interessant. Bei den Lernmaterialien fällt auf, dass

besonders die Videos als hilfreich eingeordnet wurden (1,84). Gleichzeitig wird aller-

dings eine stärkere Form der Interaktion über die Online-Plattform zwischen den Stu-

denten nicht gewünscht (2,84). Ein Erklärungsansatz könnten die besonderen

Charakteristika von Massenveranstaltungen sein. So gibt es starke Unterschiede in der

Bereitschaft zur Nutzung von WBTs (2,62), der Vorerfahrung der Studierenden (3,26

mit einer Standardabweichung von 1,42) und den bereits erläuterten Unterschieden in

der studentischen Zusammensetzung der Vorlesung. Dies führt zwangsläufig zu relativ

anonymen Lehr-Lern-Szenarien, was das empfundene Risiko im Austausch, insbeson-

dere im Internet, erhöhen kann. Die Selbstlernmaterialien schneiden ansonsten tenden-

ziell positiv ab, wenn 3 als Mittelwert angesehen wird. Damit zeigt sich, dass durchaus

eine beträchtliche Anzahl der Studierenden diese Materialien schätzt. Dennoch bleibt

auch zu konstatieren, dass die Nutzung der Materialien für viele Studierende weiterhin

noch nicht den nötigen Mehrwert verspricht.

Die Interaktivität hebt sich mit einem Mittelwert von 2,13 hervor. In Anbetracht der

Tatsache, dass es sich um eine Massenveranstaltung handelt, ist dieser Wert als äußerst

positiv zu betrachten. Die Teilnehmeraktivierung wurde im Mittel mit 2,46 bewertet.

Hierbei fällt auf, dass die Aktivierung der Teilnehmer über das Co-Create (2,75) und

über die Peer-Discussion (2,45) zwar nicht uneingeschränkt positiv bewertet wurde,

allerdings ist bei beiden Angaben die Standardabweichung (1,23 bzw. 1,29) relativ

hoch. Insofern gab es hierbei offensichtlich starke Unterschiede in dem studentischen

Engagement. Grundsätzlich ist festzustellen, dass das Co-Create (2,65) als weniger

hilfreich empfunden wurde, als die Peer-Discussion (2,28). Ein möglicher Erklärungs-

ansatz liegt darin, dass die Peer-Discussion in der Anwendung besonders schnell und

einfach ist. Das Co-Create erfordert an dieser Stelle ein höheres Engagement der Stu-

dierenden, was für diese in einer Großveranstaltung möglicherweise noch zu unge-

wohnt ist. Zudem kann die hohe Standardabweichung auch aus den unterschiedlichen

eingesetzten Endgeräten resultieren (iPads bzw. Laptops). Möglicherweise ist die ein-

fache Bedienbarkeit eines Tablet PCs an dieser Stelle ein Vorteil. Unterstützt wird die-

ser Erklärungsansatz von den weiteren Evaluationsergebnissen: So wurde auf die

Frage nach dem Spaß an der Nutzung des iPads ein relativ hoher Wert erzielt (2,15).

Möglicherweise hat sich dieser „Spaß-Faktor“ auch auf die Teilnehmeraktivierungen

übertragen.

Page 146: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

125

Wichtig ist an dieser Stelle jedoch auch die Feststellung, dass eine positive Auswir-

kung auf das selbst wahrgenommene Lernverhalten über das iPad nicht nachgewiesen

werden kann, weder in Bezug auf eine längere Auseinandersetzung mit Lerninhalten

(3,36) noch in Bezug auf das Engagement bei der Vor- bzw. Nachbereitung (2,95).

Der Einsatz von iPads als Endgeräte scheint daher keinen besonderen Einfluss auf die

wahrgenommenen Lernprozesse der Teilnehmer auszuüben.

10.4 Schlussfolgerungen und Ausblick

Die bisherigen Evaluationsergebnisse deuten darauf hin, dass die wahrgenommene

Interaktivität in der Lehrveranstaltung durch den Einsatz der mobilen Endgeräte über-

durchschnittliche Werte erreichen konnte. Die Zufriedenheit der Lernenden sowohl

mit den Anwendungen in der Teilnehmeraktivierung als auch den Videos, Web Based

Trainings und der Veranstaltung insgesamt ist relativ hoch. Dennoch zeigt sich hier

auch noch weiteres Steigerungspotenzial. Ein beträchtlicher Teil der Studierenden

scheint nicht mit allen Materialien zufrieden. Der vergleichsweise „klassische“ Video-

stream schneidet von den Selbstlernmaterialien am besten ab. Die Ergebnisse für die

Selbstlernmaterialien müssen dabei auch unter dem Gesichtspunkt betrachtet werden,

dass diese prinzipiell optional sind. Die Teilnehmer sind frei in der Entscheidung, in-

wiefern sie den Videostream oder die WBTs nutzen möchten. Gerade für die Teilneh-

meraktivierungen sind die Ergebnisse gegenwärtig jedoch noch nicht

zufriedenstellend, da diese anscheinend noch keinen ausreichenden Mehrwert in der

Veranstaltung bieten. Zwar gelingt es, die Vorlesung „aufzulockern“, ein zusätzlicher

wahrgenommener Lernerfolg scheint jedoch nicht in ausreichendem Maße feststellbar.

In Bezug auf den Einsatz von Tablet PCs in Form von iPads ist zu sagen, dass diese

durchaus einen gewissen Spaß-Faktor aufzuweisen scheinen. Dies zeigt, dass der Ein-

satz dieser Geräte prinzipiell vielversprechend ist, da über hohe Usability und Zufrie-

denheit die Chance besteht, auch eine stärkere Auseinandersetzung mit den Inhalten

der Vorlesung zu erreichen. Die Ergebnisse zeigen jedoch auch, dass dies bislang nur

unzureichend der Fall war. Für den zukünftigen Einsatz sollten die Übungen und

Lernmaterialien daher noch weiter angepasst werden. Insbesondere besteht die Heraus-

forderung darin, mittels dieser kurzen Übungen einen didaktischen Mehrwert zu schaf-

fen, der über Auflockerung und Erholung hinausgeht. Aus diesem Grund wird in

kommenden Semestern zusätzlich der Einsatz kollaborativer, spielerischer Elemente in

der Veranstaltung geprüft. Zudem wurden bislang nur die Wahrnehmungen der Ler-

nenden betrachtet. Da jedoch wahrgenommener und tatsächlicher Lernerfolg nicht

Page 147: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

126

immer stark korrelieren müssen [Si210], werden im vorliegenden Projekt noch weitere

Daten ausgewertet, um objektive Aussagen zu möglichen Auswirkungen der mobilen

Endgeräte auf den Lernerfolg treffen zu können.

Page 148: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

127

10.5 Literaturverzeichnis

[Br09] Brugger, P. et al.: Hochschulen auf einen Blick. Statistisches Bundesamt,

Wiesbaden, 2009.

[Bu10]Statistisches Bundesamt: Studierende nach Nationalität und Geschlecht ab

1975. Abgerufen am 20.03.2011, von

http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/

destatis/Internet/DE/Content/Statistiken/Zeitreihen/LangeReihen/Bildung/Conte

nt100/lrbil01a,templateId=renderPrint.psml.

[Co81]Cohen, P.A.: Student ratings of instruction and student achievement: A meta-

analysis of multisection validity studies. Review of Educational Research,

1981.

[Hu07]Hu, P.J.H. et al.: Technology-assisted learning and learning style: A

longitudinal field experiment. IEEE Transactions on Systems Man and

Cybernetics Part a-Systems and Humans, 2007; S. 1099-1112.

[KEH07]Kahiigi, E.; Ekenberg, L.; Hansson, M.: Exploring the e-Learning State of

art. Conference on E-Learning, 2007; S. 349 - 368.

[KK05]Kolb, A. Y.; Kolb, D. A.: Learning styles and learning spaces: Enhancing ex-

periential learning in higher education. Academy of Management Learning &

Education, 2005; S. 193-212.

[OK09]Ozkan, S., Koseler, R.: Multi-dimensional students' evaluation of e-learning

systems in the higher education context: An empirical investigation. Computers

& Education, 2009; S. 1285-1296.

[Si10] Sitzmann, T. et al.: Self-Assessment of Knowledge: A Cognitive Learning or

Affective Measure? The Academy of Management Learning and Education,

2010; S. 169-191.

[Su08] Sun, P.-C. et al.: What drives a successful e-Learning? An empirical

investigation of the critical factors influencing learner satisfaction. Computers

& Education, 2008; S. 1183-202

Page 149: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

128

[TW04]Thurmond, V., Wambach, K.: Understanding interactions in distance

education: A review of the literature. International Journal of Instructional

Technology and Distance Learning, 2004; S. 9 - 26.

[We10]Wegener, R.; Menschner, P.; Leimeister J.M.: Analyse und Optimierung von

Lehrdienstleistungen mittels Service Blueprinting - Konzeption und erste empi-

rische Befunde. Multikonferenz Wirtschaftsinformatik (MKWI), Göttingen,

2010.

[Wi06]Wissenschaftsrat: Empfehlungen zum arbeitsmarkt- und demographiegerechten

Ausbau des Hochschulsystems. Berlin, 2006.

Page 150: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

129

11 Peer Creation of E-learning Materials to Enhance Learning Success and Satisfaction in an Information Systems Course

René Wegener, Jan Marco Leimeister

Abstract: Creating up-to-date high quality learning materials requires significant re-

sources many instructors cannot afford, especially when it comes to appealing eLearn-

ing materials. Peer creation may help to address this challenge. However, existing

concepts of peer learning focus mostly on enhancing active discussion and reflection.

Thus far, little to no research has addressed processes of systematically creating modu-

lar, re-usable learning materials and evaluated the extent to which these materials can

enrich the learning experience. To close this gap, we transferred principles of tradi-

tional peer learning onto the creation of self-contained, high quality eLearning materi-

als: Web Based Trainings that served as an interactive script and multiple-choice tests

as peer assessments. These learning materials were used in a large-scale Information

Systems course. We analyzed user logs, measured learning outcomes by a pre- and

post-power-test (n = 164) and evaluated learner satisfaction by an online questionnaire

(n = 128). Results show a significant correlation between usage of the peer created

eLearning materials and learning outcomes, as well as satisfaction. The study contrib-

utes to the pedagogical research by adapting and evaluating traditional peer learning

concepts onto eLearning content creation. To practitioners, it reveals ways of creating

high quality eLearning materials in spite of limited resources.

Keywords: eLearning, Blended Learning, peer learning, peer creation, peer assess-

ment, Web Based Training

Please quote as: Wegener, R. & Leimeister, J. M. (2012): Peer Creation of E-Learning

Materials to Enhance Learning Success and Satisfaction in an Information Systems

Course. In: Proceedings of the 20th European Conference on Information Systems

(ECIS 2012), Barcelona, Spain.

Page 151: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

130

11.1 Purpose

German Universities are facing the challenge of increasing numbers of students and

stagnating resources. Instructors are often forced to deliver their learning and teaching

services through large scale lectures which suffer from a lack of interactivity and indi-

vidualization. Different learning styles as well as previous experiences of students

cannot be taken into account individually. eLearning was supposed to close this gap, at

least partially through offering visually appealing, interactive learning materials mak-

ing use of the multimedia possibilities of modern PCs. However, the production of

high quality eLearning materials requires skills in education, content creation and

maybe even programming or media editing. Many instructors do not have the re-

sources to create these kinds of learning materials. Thus, university eLearning often

still refers to electronic scripts and blackboards.

One way to face this challenge is to delegate more responsibility to learners, e.g.,

through peer creation. This term refers to learners creating content for their compan-

ions. Usually peer creation takes place in Web 2.0 media such as forums and Wikis,

and is focussed on discussions between learners, often moderated by the instructor. We

propose a different concept of eLearning peer creation. In this concept, students create

multimedia and interactive learning materials for peers that are supposed to supple-

ment or even replace traditional scripts in the long run. The concept is based on well-

known approaches of peer learning, and is highly scalable. That way we try to create a

constant flow of high quality learning materials to support our Information Systems

(IS) courses.

The eLearning peer creation concept is applied onto two different processes of content

creation, with students creating complex Web Based Trainings (WBTs) as well as

more light-weighted multiple-choice tests. These processes were implemented in the

IS courses of a German university. The peer created eLearning materials were then

used in a large scale lecture, and evaluated with regard to learners’ satisfaction, usage

of the materials and learning outcomes. Results implicate that the peer created eLearn-

ing materials were well received and contributed to the learning experience.

Our research framework was based on Action Research (Susman and Evered, 1978):

We diagnosed the problem situation as stated above, planned our actions based on ex-

isting peer learning concepts (section 2), took action by applying these concepts onto

Page 152: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

131

our eLearning peer creation processes (section 3), evaluated the results (sections 4 and

5) and specified our learning (sections 6 and 7).

This work contributes to the didactical research by applying traditional concepts of

peer learning to multimedia eLearning material creation. It presents two different

structured processes of content creation and proves their potential. To practitioners,

this paper shows concrete ways of how to create high quality eLearning content with

limited resources in mind.

11.2 Basics of peer learning, multimedia learning and peer creation

11.2.1 Didactical basics of peer learning

Learning is a change in the state of the human and its behaviour, and is based on expe-

riences (Gagne, 1984). These experiences can occur in different situations, e.g., social

interactions such as conversations and discussions (Alavi et al., 2002). The learning

paradigm of Social Constructivism (Vygotsky, 1988) even posits that learning in gen-

eral is an active process of constructing mental models through interaction with other

human beings.

Peer learning is based on theories of Social Constructivism and refers to learning with

and from companions of an equal status (Topping, 2005). There are different ap-

proaches towards peer learning involving different levels of equality between the

learners. On the one hand, it can be based on strict role concepts with one peer acting

similar to a traditional instructor (Topping, 2005, Damon, 1984), e.g. in peer tutoring.

On the other hand, peer learning may be based on equal status and mutual engagement

like in cooperative learning (Topping, 2005). Peer learning in general is supposed to

have several positive effects on learners. Through discussions cognitive conflict arises

fostering critical thinking and reflection (Damon, 1984) as well as improving commu-

nication skills (Topping, 2005). Learners gain responsibility for themselves and others

(Mynard and Almarzouqi, 2006) and may gain more self-esteem. Team mates have

also proven to increase the learners’ motivation (Gerald, 2010).

Peer learning also promises to be a cost-effective way of learning and teaching. As

early as 1987 Levin et al. revealed that peer learning outperformed other learning

methods, including computer-assisted instruction, in an elementary school setting

(Levin et al., 1987). The cost-effectiveness of peer learning is also stated by Goto and

Schneider (2010). However, since technological possibilities have increased, today

Page 153: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

132

peer learning is often supported by IT tools, e.g. in Virtual Communities. Since many

Web 2.0 tools such as Blogs allow for ratings and comments, they are perfectly suited

for peer assessment purposes (Chang et al., 2008). The mutual content creation in Web

2.0 contexts adds another element to peer learning: the concept of peer creation.

11.2.2 Peer creation in educational contexts

The concept of peer production or peer creation, the term used throughout this work, is

rooted in the phenomenon of Co-creation which has gained importance in recent years

(Zwass, 2010). Co-creation describes that the separation between producers and con-

sumers is blurring in the digital age. Instead customers create value themselves, e.g. by

adding articles to an online encyclopedia like Wikipedia. The resulting product is often

referred to as user-generated content (UGC) which contains three defining aspects

(OECD, 2007): It is published in some way on a platform in the Internet, its creation

demands a certain amount of creative effort and it is created outside of professional

routines. The last aspect also means that creation often is not commercially but intrin-

sically. A typical example of peer creation is Open-source software development, in

which enjoyment of the development process is one of the main motivators for con-

tributors (Lakhani and Wolf, 2003). One of the main advantages of peer creation is

that often a mass of people is involved. Through the collaboration between these par-

ticipants, including editing and validation, the final product is much more elaborated

than that of single person (Blohm et al., 2011). The joint creation process is usually

enabled through Social Media.

Since creating high quality learning materials is a resource intensive process, ideas of

peer creation have been applied to educational contexts as well. In this case, learners

as customers of a learning service add value to this service themselves by supplement-

ing it with their own contents. The structure and goals of this process may be open or

predetermined by an instructor (Auvinen, 2009). The focus however usually lies on the

creation process itself and not on the resulting content. This peer created content is

usually situational, it consists of single postings, discussions and edits. While those

involved may highly benefit from the processes surrounding the content creation, the

results are not designed as modular, re-usable and independent learning units. In addi-

tion, quality management of these contents arises as a major issue. Thus, our research

focuses on peer creation of re-usable, modular eLearning materials. To address the

challenge of quality management we adapt principles from peer learning theories as

described above to the peer creation process.

Page 154: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

133

11.2.3 Principles for designing eLearning materials

eLearning materials in general offer some advantages compared to traditional text-

books. One of the key advantages of multimedia learning is that the same contents can

be explained in different ways, e.g., by narration and visualization, which means that

different sensory memories are being addressed (Mayer, 2003). In addition, multime-

dia materials can offer different ways of interaction. Research in multimedia learning

has identified several key principles for effective presentation of educational content

(Moreno and Mayer, 2007, Clark and Mayer, 2008). These principles are used to avoid

cognitive overload and express facts in an effective way. They include to use words

and relevant visuals rather than words alone (multimedia), to exclude extraneous

words and visuals (coherence), to use easy to understand language and address the

learner directly (personalization), to point out key concepts which the WBT refers to at

the beginning (pretraining), to divide the WBT into several sequences addressing dif-

ferent learning goals (segmenting) and to offer explanatory feedback for all assess-

ments (feedback).

Apart from questions of presentation, eLearning materials like other forms of learning

content should be developed following some instructional design principles. A set of

well known principles comes from the ARCS model of instructional design (Keller,

1987). This model states that to raise motivation in learning, instructors should try to

get students’ attention (A), show the relevance of the learning goals (R), raise stu-

dents’ confidence to achieve these goals (C) and finally leave them satisfied with the

results of their learning process (S). To conclude, effective eLearning materials need to

take into account cognitive aspects of presentation as well as instructional design as-

pects.

11.3 Developing structured processes for eLearning peer creation

11.3.1 Background of the research project

The study was based on two IS courses at a German university. The evaluation took

place in the large scale lecture “Introduction to Business Informatics.” Topics covered

different basics of Information Systems, as well as data and business process model-

ling. The course is offered each semester to around 200-300 students. All students par-

ticipating had the opportunity to borrow a mobile device, such as a netbook, in order to

make full use of any eLearning materials. The course itself consisted of 13 lectures

and four tutorial sessions of three hours each that focussed on applying modelling

Page 155: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

134

techniques. All learning materials and information were offered through the universi-

ty’s learning management system (LMS). Usage of all eLearning materials was gener-

ally optional since there was also a traditional script. Usage of the peer-created

contents was not rewarded with any bonus points for the exam. Students attending the

lecture however were asked by the instructor to participate in the peer creation activity

that will be discussed later on.

11.3.2 Adapting principles of peer learning to peer creation

In this study we attempted to implement structured processes of eLearning peer crea-

tion and evaluate their benefit. As a first step we identified key principles of peer

learning from the literature and adapted them to learning material peer creation (Table

1). These principles are based on requirements that have proven to be important for

successful peer learning. We then implemented and evaluated two distinct creation

processes. The first one transferred the concept of peer tutoring to content creation.

Students would act as teachers and develop their own WBTs through the course of a

whole semester. The WBTs were developed in a separate seminar but used in the al-

ready mentioned large scale lecture. The second peer creation process focussed on a

fast, light-weighted peer-assessment activity where each student acted as both teacher

and learner (or assessor and assessed).

No. Principle

1 Clear and focused instructions to all participants (Hall and Stegila, 2003)

2 Making learners responsible of their learning product, i.e. the WBT (Hall and Stegila, 2003)

3 Ensuring sufficient expert knowledge of the creators (Damon, 1984)

4 Training in didactics, communication/explanation skills and media usage (Damon, 1984, Webb, 2010)

5 Regular supervision by the professional instructor (Damon, 1984, Hall and Stegila, 2003)

6 Offering well structured peer interactions (Webb, 2010) and peer assessments aiming at open-ended, suggestive feedback (Topping, 1998)

Table 1: Principles that served as guideline for the creation process

Page 156: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

135

Process 1: Peer creation of Web Based Trainings

Basically, the WBTs were created by students in a seminar on “Web Engineering”.

These are business and economics students that have already completed the “Introduc-

tion to Business Informatics” course. Most do not have any didactical, media editing

or programming skills. Normally, students in this seminar would learn basics of Web

Engineering from an example such as a homepage. For this purpose, in several semi-

nar sessions they are introduced to the authoring software Adobe Flash. For the re-

search project the seminar was supplemented by an additional instructor who focussed

on didactical and factual aspects of the WBTs. Thus, while one instructor would teach

the students basics of Web Programming like before, the second would offer feedback

to contents and structure of the WBTs. Ideally this instructor should also be (and in

this case was) the one who would eventually use the WBTs in his course, i.e. “Intro-

duction to Business Informatics”. The WBT creation process itself is very focussed on

self-regulated learning and around the product of the WBT, which, in fact, makes up

most of the final grade. The process is structured in several steps (Table 2).

Step Description

1 The instructors explain the course structure, expectations and grading modalities (principle 1) with students being fully responsible of their WBT (principle 2). Students are informed in which course the instructors might use their WBTs but that they retain full copyright of their work.

2 Each student is randomly assigned one topic from the course “Introduction to Business In-formatics” which they already participated in (principle 3).

3 They receive a summary of their topic explaining main contents that should be addressed and possible learning goals (principle 1). Based on this, they search for further literature (princi-ple 3).

4 Simultaneously students are introduced to basics of Web Design and structuring and visualiz-ing contents. They receive guidelines containing best-practices for WBT creation (principle 4).

5 They create a draft storyboard which is a table of contents explaining the learning goals of their WBT. They receive timely feedback on this draft from the instructor (principle 5).

6 They create a final storyboard with all contents and assessments of the WBT. They again receive individual feedback, this time in a session with one of the instructors (principle 5).

7 They create a first working version of the WBT which is peer-reviewed by two others stu-dents. To do so, students receive guidelines on how to give qualitative, open-ended, sugges-tive advice (principle 6).

8 The students create the final WBT which, in this course, makes for most of the final grade (principle 1). The best WBTs are chosen to be used in the course “Introduction to Business Informatics.”

Table 2: Process of WBT peer creation

Page 157: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

136

Students are first introduced to the seminar, especially its purpose, how the WBTs will

be used, and how the creation process will work (step 1). They randomly receive one

topic from the “Introduction to Business Informatics” course (step 2). Most of them

have attended this course in an earlier semester and thus already have some knowledge

concerning their topic. They also receive a short summary created by the instructors

containing possible learning goals and contents for the WBT (step 3). Based on this,

they look for further literature. After they have learned more about their topic they se-

lect and adjust about three to four of the learning goals from the summary for their

WBTs. They write down these learning goals and a short description of each of those

in a draft storyboard which reveals the proposed structure of the WBT. The instructors

offer feedback regarding the storyboards to each student. Detailed work on the actual

WBTs only starts after instructors and students have agreed upon a reasonable WBT

structure and suitable learning goals (step 5). Based on this agreement the students

create a final version of the storyboard containing all learning goals, texts, pictures and

assessments (step 6). They receive a further feedback from the instructors on this final

version. During the whole process of storyboard creation students already learn basics

of Web Design (step 4). Based on what they have learned and their storyboards they

finally create the WBT. A first version gets peer-reviewed by two other students as a

further measure of quality management (step 6). Then they create the final version

which is assessed by the instructors (step 8). The best WBTs are used in the course

“Introduction to Business Informatics”.

During the whole process students may always contact the instructors for any ques-

tions. In addition they can orient themselves at different guidelines they receive. These

contain templates for the WBT layout to ensure visual consistency of the WBTs as

well as examples and hints to create animations, interactive elements and assessments.

Students are advised to take the elements of the ARCS instructional design model into

account as explained in section 2. Following the ARCS model, they should catch the

users’ attention by implementing different forms of interaction like controllable anima-

tions or various assessments. The relevance of the topic should be expressed by using

examples from practice fields showing which problems are addressed by the learning

contents. They should raise confidence by explaining what the learner will be able to

do after completing the WBT, stated as learning goals right at the beginning. Finally,

users should feel satisfied by completing the WBT in the way that every learning goal

gets assessed at the end, so the user realizes what he has achieved so far. The examples

also show how the principles of multimedia learning as explained in section 2 may be

Page 158: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

137

applied to the WBTs. E.g. students are taught that every learning goal should make up

one encapsulated segment in the WBT (segmenting principle) or that complex issues

should be explained by using words and additional visualizations (multimedia princi-

ple). Assessments should address all learning goals and should be enhanced by feed-

back explaining why an answer is right or wrong (feedback principle). These

guidelines are supposed to enhance the quality of the WBTs and guarantee a similar

look and feel (see Figure 1 for an impression).

Figure 1: Examples of peer created WBTs.

Since the seminar is offered each semester with participant numbers ranging from

about 15 to 40, a continual production process of new materials is guaranteed. In this

way, older WBTs can be replaced by new ones from time to time. In the evaluation

semester, a total of 18 WBTs were used.

One thing to mention at this point is potential ethical issues. In contrast to voluntary

forms of peer creation, the WBTs were a substitute for a regular exam. The peer crea-

tion process was extrinsically motivated through the course grade. This might raise

concerns regarding the integration of the students into the creation process. To address

this issue, students were informed at the beginning of the course that the WBTs they

created might be used in the course “Introduction to Business Informatics”. Participa-

tion in the seminar required them to grant the instructors the right to use the materials

for teaching purposes. Still all students retained the full copyrights of their creations.

Apart from that, no student had to attend the seminar but had at least one alternative

course to choose. Additionally, regular evaluations of the seminar revealed that the

students creating the WBTs perceived this procedure as interesting and satisfying

(Wegener et al., 2010).

Page 159: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

138

Process 2: Peer creation of multiple-choice tests

While the WBT creation was delegated to students from a Web Engineering seminar,

the creation of multiple-choice tests was directly implemented into the large scale lec-

ture “Introduction to Business Informatics” itself. As stated earlier, all students in the

course had some sort of mobile device which allowed for IT-supported material crea-

tion. The activity we implemented was called “Co-Create Your Exam!” The idea be-

hind this method is that in traditional frontal lectures, students' concentration will drop

after some time. To avoid this decline of concentration, Olmsted (1999) recommends

an active mid-lecture break, which gives students time to refresh, to reflect and to en-

gage with one other.

During our activity, students create small true-or-false statements with regard to the

topic they have just learned about (principle 3). Each student enters exactly three

statements containing at least one true and one false item (principle 1). The statements

are entered on their mobile device and sent to a database. Students then directly re-

ceive three items from their peers which they are supposed to solve. The usage of IT

also allows for some supplementation of the traditional peer assessment process: Five

items are randomly delivered to the instructor who solves them on-screen during the

lecture, enabling a sort of interaction between students and instructor. Knowing that

one’s item might be shown on-screen is also supposed to enhance the items’ quality

(principle 5). In addition, all items are stored in a database and made available through

the LMS. Quality management is implemented to the degree that any student solving

one of the items is also supposed to contribute a five-star-rating (principle 6). After

one week, just before the next lecture starts, the instructor chooses 20 of the best rated

items which will be available on the LMS permanently as tests. In this way, the bridge

between face-to-face sessions and online activities is closed, at least to some extent,

since the items created during the lecture are carried over to the virtual space of the

LMS. In addition, some of the items are used in the final exam (the multiple-choice

part makes up about 30% of the exam), and thus the activity’s name: “Co-Create Your

Exam!” While the peer ratings help to find those items of a higher quality, the instruc-

tor is still responsible of choosing items that align with the actual learning goals of the

course. Additionally, the students are told that the peer created items do not necessari-

ly reflect the final exam with regard to difficulty and the priority of single topics.

Page 160: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

139

The implementation of this process was subject to one major shortcoming: The final

version of the application we used was only available from the seventh to the thir-

teenth lecture. While the activity of creating items and solving those of a peer was

conducted from the beginning, transferring the data to a database and as a multiple-

choice test to the LMS was only available about half way through the semester. This

means that the peer-created multiple-choice test covered only about half of the topics.

11.4 Evaluation design and instruments

11.4.1 Measurement of satisfaction

Satisfaction with the course in general, as well as satisfaction with specific elements

such as the learning materials, was measured by an online questionnaire. It contained

items with regard to traditional dimensions of learner satisfaction (Cohen, 1981), in-

cluding skill level of the instructor, instructor’s rapport (empathy and friendliness),

course structure, course difficulty and level of interaction. We supplemented the ques-

tionnaire by dimensions taken from eLearning success models for evaluating perceived

quality of the eLearning materials. The items we added covered technological quality

(such as the look and feel), flexibility and usefulness in the learning process (Sun et

al., 2008, Ozkan and Koseler, 2009). In addition, we asked for perceived usage of the

different eLearning materials. All items were rated on a Likert scale ranging from 1

(full agreement) to 5 (no agreement). The questionnaire was available online for sev-

eral days before the exam. Participation was voluntary.

11.4.2 Measurement of eLearning usage

In addition to the questionnaire we used server logs to measure the actual usage of the

different eLearning materials by each of the students. This was only possible since all

names used in the LMS were fictional. The log system tracked whenever a student fol-

lowed the link to one of the learning materials. While the LMS did not log how much

time some person spent on a specific material, the tracking still allowed for counting

how often a student used a specific form of eLearning material.

11.4.3 Measurement of learning outcomes

A suitable way to measure learning outcomes should take into consideration the kind

of knowledge learners are supposed to acquire. In this research project, we focussed on

the cognitive outcomes (such as basic knowledge of terms in the IS domain) and un-

Page 161: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

140

derstanding concepts (such as business process modelling). As suggested by Kraiger et

al. (1993), we used a power test to measure these outcomes. It was a multiple-choice-

test containing 20 items that were mutually created by two instructors. The questions

were designed to cover the course’s learning goals equally. In order to measure

knowledge gains, the test was conducted two times, as a pre- and post-test, at the start

of the semester during the first tutorial sessions (without any feedback on correct or

incorrect answers) and online a few days before the exam. Participation in the second

test was voluntary, but most students took part as preparation for the exam.

Knowledge gain was measured as the difference between post- and pre-test.

With the results of the post-test we also conducted a split-half test reliability analysis.

The twenty items were divided into two groups by the odd-even method. The post-test

was taken by 248 students. From these, we excluded tests being conducted within less

than five minutes which marked the fifth percentile of the data, hinting at random se-

lection of at least several items. This reduced the sample to 233 tests. Between the two

halfs of the test a total correlation of 0.558 was revealed to be significant at the level of

0.01. The reliability computed by the Spearman-Brown formula was 0.72 which can

be considered moderate, and suggests that the test can be used for estimating learning

outcomes.

11.5 Results

11.5.1 Results with regard to students’ satisfaction

We first present main results of the questionnaire with regard to the overall satisfac-

tion, as well as the satisfaction with the eLearning materials and the peer assessment

activity (Table 3).

Page 162: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

141

Dimension Item Mean Stand. Dev.Course Overall

Satisfaction 2.38 0.852Comparison to Other Courses 2.41 0.827Innovativeness 1.88 0.869Recommendation 2.37 1.079

Course Structure

Structure 1.98 0.827Contents 2.70 0.993Relevance 2.50 1.027Materials 1.98 0.874Transparency of Requirements 2.43 1.009

Interaction Interactivity 2.13 0.942Participation 2.65 1.181

Videos Appearance 2.34 1.111Good For Recapitulation 1.84 0.976Usage 2.22 1.310

WBTs Appearance 2.11 0.941Interactivity 2.09 0.882Good For Recapitulation 2.02 0.887Usage 2.62 1.043

Co-Create Your Exam

Is Fun 2.72 1.101Useful 2.41 1.061Usage 2.75 1.230

Table 3: Mean results of the questionnaire (1= best score, 3= neutral, 5= low-est score)

128 students participated in the questionnaire. The course was moderately well per-

ceived with an overall satisfaction rating of 2.38. The most striking facts are that the

perceived interactivity and quality of the learning materials in general received very

good ratings (2.13 and 1.98), especially keeping in mind that this was a large scale

lecture that usually lacks interactivity. The statement that the WBTs are useful to reca-

pitulate the lecture was rated with a mean of 2.02 indicating a high level of quality of

this peer created material. Overall, the WBTs scored on a similar level as the Videos

from the lecture. Visual appearance and interactivity of the WBTs were rated high as

well (2.11 and 2.09), which indicates a high perceived quality level. The activity “Co-

Create Your Exam!” was less appreciated but still rated positively with values ranging

from around 2.4 to 2.7. One major factor behind these ratings may be that participation

in this activity was requested during the face-to-face lectures, while usage of the pure

eLearning materials was completely voluntary. The relatively high standard deviations

of perceived usage of Videos, WBTs and “Co-Create Your Exam” indicate that learn-

ers indeed differ much with regard to their personal learning preferences.

The next step of our evaluation was to search for correlations between perceived usage

of the peer created eLearning materials and learners’ satisfaction. A Kolmogorov-

Page 163: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

142

Smirnov test in SPSS revealed that the data were not normally distributed. Thus, we

had to use a non-parametric two-sided test (Kendall-Tau-b) to check for correlations

(Table 4). Perceived usefulness and usage of the WBTs significantly correlate with

overall satisfaction and satisfaction with content. Perceived usefulness and usage of

“Co-Create Your Exam!” also correlate significantly with overall satisfaction as well

as perceived interaction. The effect sizes are on a medium level (Cohen, 1992). Stu-

dents making active use of the WBTs and the co-creation activity perceived the course

to be more interactive and generally more satisfying. In contrast to this, the perceived

usage of the Videos did not correlate with satisfaction or interactivity on a statistically

significant level. This indicates that the less typical eLearning materials, the WBTs

and co-created assessments, as well as the activating aspect of “Co-Create- Your Ex-

am!” may in fact have contributed to course satisfaction and interactivity.

Satisf. Content Interact. Materials Videos

Useful Videos Usage

WBTs Useful

WBTs Usage

Co-Cr. Useful

Co-Cr. Usage

Satisfaction 1.000 .557** .276** .416** .313** .127 .370** .321** .297** .159*

Content .557** 1.000 .173* .350** .278** .160* .251** .237** .208** .090

Interactivity .276** .173* 1.000 .405** .092 -.041 .278** .083 .412** .242**

Materials .416** .350** .405** 1.000 .307** .101 .406** .174* .329** .151*

Vid. useful .313** .278** .092 .307** 1.000 .515** .324** .160* .247** .003

Vid. usage .127 .160* -.041 .101 .515** 1.000 .083 .110 -.036 -.244**

WBT useful .370** .251** .278** .406** .324** .083 1.000 .527** .346** .075

WBT usage .321** .237** .083 .174* .160* .110 .527** 1.000 .253** .203**

CoCr useful .297** .208** .412** .329** .247** -.036 .346** .253** 1.000 .418**

CoCr usage .159* .090 .242** .151* .003 -.244** .075 .203** .418** 1.000

Table 4. Correlations between satisfaction and specific learning materials (** correlation significant with p < .01, * correlation significant with p < .05)

11.5.2 Results with regard to students’ learning outcomes

First we compared the mean results of the pre- and post-power-tests. The mean score

from the pre-test (n = 206) was 4.58 out of 20, the mean score from the post-test (n =

233) was 8.85. A Mann-Whitney-U-Test revealed that the difference of the mean

scores was significant at p < .001 and thus a general knowledge gain can be assumed.

Since a Kolmogorov-Smirnov test showed that the results of the exam as well as the

values of the media usage were not normally distributed, we again used Kendall-Tau-b

for the correlation analysis between media usage and learning success. In total, 164

students completed both tests and were incorporated in the analysis (Table 5).

Page 164: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

143

The first line in the table contains the correlations between usage of the eLearning ma-

terials and actual learning performance. The Videos show a significant correlation of

.151. WBTs usage is also significantly correlated to learning outcomes. However, the

correlation is not as strong as the one for the Videos. The usage of the online assess-

ment created in the “Co-Create Your Exam!” activity does not correlate with the learn-

ing outcomes on a statistically significant level. However, a value of .057 means that

the results nearly reached significance, probably due to the fact that these tests only

covered about half of the course. With regard to its practical implications the correla-

tions can only be considered of small effect size with values slightly above .1 (Cohen,

1992).

Difference Post-/Pre-Test

Actual Usage of Videos

Actual usage of WBTs

Actual usage of Co-Cr. Assess.

Difference Post-/Pre-Test

Corr. Coeff. 1.000 .151** .109* .109

Sig. (2-sided)

. .006 .048 .057

Actual Usage of Videos

Corr. Coeff. .151** 1.000 .368** .327**

Sig. (2-sided)

.006 . .000 .000

Actual usage of WBTs

Corr. Coeff. .109* .368** 1.000 .320**

Sig. (2-sided)

.048 .000 . .000

Actual Usage of Co-Create As-sessment

Corr. Coeff. .109 .327** .320** 1.000

Sig. (2-sided)

.057 .000 .000 .

Table 5: Correlations between eLearning usage and learning performance (** correlation significant with p < .01, * correlation significant with p < .05)

11.6 Discussion of the results

The mean results of the questionnaire revealed that the peer created WBTs were well

accepted and highly appreciated by students. Perceived usefulness, as well as interac-

tivity and appearance, received high ratings, suggesting a huge potential of the peer

created WBTs. These results are supported by the correlation analyses. Perceived use-

fulness and usage of the WBTs both strongly correlated with overall course satisfac-

tion. The actual usage also correlated on a significant level with the learning

performance, although this correlation was quite small and can hopefully be improved

during the next semesters.

Page 165: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

144

It may be even more surprising though that the activity “Co-Create Your Exam” and

the multiple-choice test resulting from this activity also contributed to the learning ex-

perience. While the activity scored lower than the WBTs and Videos with regard to

satisfaction, it was still positively rated. Perceived usefulness and usage correlated sig-

nificantly with perceived interaction and general satisfaction. In addition, the usage of

the co-created multiple-choice test also correlated with learning performance but

slightly missed statistical significance. One has to keep in mind, however, that the test

was only available for about half of the lectures, a fact that may have flawed the data

to some degree. Still, the results are promising, especially keeping in mind that the

integration of this activity was nearly neutral with regard to the instructor’s resources.

The results indicate that even a light weighted eLearning peer creation activity may

contribute to learning satisfaction and success.

However, while both peer created eLearning materials proved to be valuable supple-

mentary materials, all interpretations of the correlations need to be taken with consid-

eration. These correlations are not necessarily the result of a direct causal relationship.

It is possible to assume that students being more engaged in the WBTs as well as the

“Co-Create Your Exam!” activity and test were more motivated than their companions

and would have scored higher anyway. However, since students in the questionnaire

stated that the materials were helpful in their learning process, we still assume that the

peer created eLearning materials contributed to both satisfaction as well as learning

performance.

11.7 Summarization, limitations and conclusion

This paper introduced two processes of peer creation. In the first process, students of a

Web Engineering seminar created WBTs for their peers in a large scale lecture. In the

second process, students created small multiple-choice items during each lecture

which were made available as tests on the LMS. We evaluated these processes through

satisfaction questionnaires, logs of the media usage and investigation of learning per-

formance. The peer created eLearning materials were well received by students. Per-

ceived usage of these materials significantly correlated with perceived interaction and

overall satisfaction. Actual usage also correlated with learning outcomes. Thus, we

were satisfied with the results of our first implementation. However, so far we have

only adapted this process in IS courses. Results might differ with other target groups,

especially those not confident with IT. These students might need other tools to create

learning contents. Also, not all contents and learning goals might be suitable for being

Page 166: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

145

supplemented by WBTs or other peer creation processes. With regard to the missing

rigorous experimental conditions, we cannot be certain of direct causal relations be-

tween usage of the material and satisfaction or performance. However, since the mate-

rials were generally perceived very well we can assume that correlations at least

partially resulted from causal relations.

With regard to the resources necessary for implementation our results are similar to

others stating that peer learning is time consuming in the beginning but cost-effective

in the long term (Damon, 1984, Topping, 1996). While creating guidelines and IT-

tools was indeed expensive, the supervision of the peer creation is less expensive for

the instructors than creating all materials on their own.

Considering peer creation research and applications, our approach is less focussed on

collaboration and the “wisdom of the crowds” phenomenon. Instead we implemented

relatively strict structures, and relied on the interventions of an expert as measures of

quality management, especially concerning the WBT creation process. Future research

should investigate to what extend these expert interventions can be substituted by more

peer interactions.

The WBT creation process we implemented is continually improved. We create new

assignments, re-work our guidelines and also try to improve our layout templates. Ad-

ditionally, from time to time there are still flaws found and corrected. For this reason,

we will have to further improve on the quality management process. It might make

sense to reward students that find flaws in the WBTs and thus integrate the student

community even more into the quality management process. We are also planning to

have students create WBTs for more courses, maybe even outside the IS courses, to

prove that the concept works in different domains.

Page 167: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

146

11.8 References

Alavi, M., Marakas, G. and Yoo, Y. (2002). A Comparative Study of Distributed

Learning Environments on Learning Outcomes. Information Systems Research,

13 (4), 404-415.

Auvinen, A. M. (2009). The challenge of quality in peer-produced eLearning content.

eLearning Papers. Available:

http://www.elearningeuropa.info/files/media/media21212.pdf

Blohm, I., Bretschneider, U., Leimeister, J. M. and Krcmar, H. (2011). Does

collaboration among participants lead to better ideas in IT-based idea

competitions? An empirical investigation. International Journal of Networking

and Virtual Organisations, 9 (2), 106-122.

Chang, Y. J., Chang, Y. S. and Chen, C. H. (2008). Assessing Peer Support and

Usability of Blogging Technology. Third 2008 International Conference on

Convergence and Hybrid Information Technology, 1, 184-189.

Clark, R. C. and Mayer, R. E. (2008). Learning by viewing versus learning by doing:

Evidence-based guidelines for principled learning environments. Performance

Improvement, 47 (9), 5-13.

Cohen, J. (1992). A power primer. Psychological bulletin, 112 (1), 155-159.

Cohen, P. A. (1981). Student ratings of instruction and student achievement: A meta-

analysis of multisection validity studies. Review of Educational Research, 51

(3), 281-309.

Damon, W. (1984). Peer education: The untapped potential. Journal of Applied

Developmental Psychology, 5 (4), 331-343.

Gagne, R. M. (1984). Learning outcomes and their effects: Useful categories of human

performance. American Psychologist, 39 (4), 377-385.

Gerald, E. (2010). Peer effects, motivation, and learning. Economics of Education

Review, 29 (3), 364-374.

Page 168: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

147

Goto, K. and Schneider, J. (2010). Learning through Teaching: Challenges and

Opportunities in Facilitating Student Learning in Food Science and Nutrition by

Using the Interteaching Approach. Journal of Food Science Education, 9 (1),

31-35.

Hall, T. and Stegila, A. (2003). Peer mediated instruction and intervention. Wakefield:

National Center on Accessing the General Curriculum. Available:

http://aim.cast.org/learn/historyarchive/backgroundpapers/peer-

mediated_instruction

Keller, J. (1987). Development and use of the ARCS model of instructional design.

Journal of Instructional Development, 10 (3), 2-10.

Kraiger, K., Ford, J. K. and Salas, E. (1993). Application of cognitive, skill-based, and

affective theories of learning outcomes to new methods of training evaluation.

Journal of Applied Psychology, 311-328.

Lakhani, K. and Wolf, R. (2003). Why hackers do what they do: Understanding

motivation and effort in free/open source software projects.

Levin, H. M., Glass, G. V. and Meister, G. R. (1987). Cost-effectiveness of computer-

assisted instruction. Evaluation Review, 11 (1), 50-72.

Mayer, R. E. (2003). The promise of multimedia learning: using the same instructional

design methods across different media. Learning and Instruction, 13 (2), 125-

139.

Moreno, R. and Mayer, R. (2007). Interactive Multimodal Learning Environments.

Educational Psychology Review, 19 (3), 309-326.

Mynard, J. and Almarzouqi, I. (2006). Investigating Peer Tutoring. ELT Journal, 60

(1), 13-22.

OECD (2007). Participative Web: User-Created Content. OECD. Available:

http://www.oecd.org/dataoecd/57/14/38393115.pdf

Olmsted III, J. (1999). The mid-lecture break: When less is more. Journal of Chemical

Education, 76 (4), 525-527.

Page 169: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

148

Ozkan, S. and Koseler, R. (2009). Multi-dimensional students' evaluation of e-learning

systems in the higher education context: An empirical investigation. Computers

& Education, 53 (4), 1285-1296.

Sun, P.-C., Tsai, R. J., Finger, G., Chen, Y.-Y. and Yeh, D. (2008). What drives a

successful e-Learning? An empirical investigation of the critical factors

influencing learner satisfaction. Computers & Education, 50 (4), 1183-1202.

Susman, G. I. and Evered, R. D. (1978). An assessment of the scientific merits of

action research. Administrative science quarterly, 23 (4), 582-603.

Topping, K. (1998). Peer assessment between students in colleges and universities.

Review of Educational Research, 68 (3), 249-276.

Topping, K. J. (1996). The effectiveness of peer tutoring in further and higher

education: A typology and review of the literature. Higher Education, 32 (3),

321-345.

Topping, K. J. (2005). Trends in peer learning. Educational Psychology, 25 (6), 631-

645.

Vygotsky, L. (1988). The genesis of higher mental functions. Cognitive development

to adolescence: A reader, 61–79.

Webb, N. M. (2010). Peer Learning in the Classroom. In International Encyclopedia of

Education (Penelope, P., Eva, B. and Barry, M. Eds.), 636-642, Oxford,

Elsevier.

Wegener, R., Menschner, P. and Leimeister, J. M. (2010). Analyse und Optimierung

von Lehrdienstleistungen mittels Service Blueprinting - Konzeption und erste

empirische Befunde. In Multikonferenz Wirtschaftsinformatik (MKWI) 2010

Göttingen. 383-395.

Zwass, V. (2010). Co-Creation: Toward a Taxonomy and an Integrated Research

Perspective. International Journal of Electronic Commerce, 15 (1), 11-48.

Page 170: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

149

12 Do Student-Instructor Co-Created eLearning Materials Lead To Better Learning Outcomes? Empirical Results from a German Large Scale Course Pilot Study

René Wegener, Jan Marco Leimeister

Abstract: Universities in Germany face increasing numbers of students, while re-

sources are stagnating or shrinking. Especially large scale lectures suffer from a lack

of individualization and interaction, often leading to inefficient learning outcomes and

low student satisfaction. We present the concept of instructors co-creating eLearning

modules and even parts of the exam with students for improving learning outcomes

and student satisfaction. Following an action research approach, we developed, ap-

plied, and refined the concept in a mass lecture course setting over four semesters.

Evaluation of questionnaires and exam results show that our concept leads to a signifi-

cant increase in perceived learning satisfaction and learning outcomes. This paper out-

lines and tests new ways of enhanced learner integration into learning service delivery.

It shows the actual impact of student integration into learning content creation, both on

service quality and learning outcomes while taking resource efficiency into account.

Please quote as: Wegener, R. & Leimeister, J. M. (2012): Do Student-Instructor Co-

Created eLearning Materials Lead To Better Learning Outcomes? Empirical Results

from a German Large Scale Course Pilot Study. In: 45. Hawaii International Confer-

ence on System Sciences (HICSS), Hawaii, USA.

Page 171: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

150

12.1 Introduction

The OECD (Organisation for Economic Co-operation and Development) claim that

investments in the educational sector influence the productivity of an economy, and

thus have a high return on investment for society [28]. However, the German educa-

tion sector suffers from a lack of finances and resources [38], especially since the

numbers of students have been increasing for several years and are expected to grow

even further during the next years at a possible ratio of 25% [25]. Thus, delivering a

qualitative learning service fitting to individual needs becomes more and more diffi-

cult.

eLearning materials offer the opportunity of increasing individuality and quality of the

learning process by encouraging students to learn at their own pace. To implement

eLearning, however, instructors may have to re-design courses, create content, admin-

istrate learning platforms, offer students advice, and assess learning outcomes [15].

They have to switch between roles of affective (creating a good atmosphere in the

classroom), cognitive (helping students achieve learning goals) and managerial (creat-

ing, delivering, and assessing the course from an organizational perspective) tasks [8].

Considering this situation, we need to look for new ways of delivering a high quality

learning service that takes into account the possibilities of new media, didactical

needs, and economic constraints. Web 2.0 platforms, such as Wikipedia, show that

content creation does not exclusively depend on single domain experts. In addition,

many people feel motivated when contributing to a product like a Wiki. However, in

educational contexts we need the right processes and tools that support students in

content creation while still providing a guarantee of high quality. With intelligent inte-

gration of students' minds and information technologies, these goals can be achieved

while leveraging the instructor, thus helping to deal with stagnating resources.

This paper presents the results of a case study that was based on a traditional, instruc-

tor-centered, large scale lecture, but was successively enhanced with more interaction

and student created eLearning modules over a period of four semesters. The main

measures taken were the following:

1. Introducing small tasks during the lecture by letting students create their own

true-false-items with regard to the course content that could later be used in the

exam, and

Page 172: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

151

2. Supplementing learning materials through a videoconferencing consultation

hour, a video broadcast and interactive web based trainings (WBTs) that were

implemented not by the instructors but by the students themselves.

The goal was to enhance the course in two ways: First, we wanted to offer students a

better service with higher perceived quality. Second, we wanted to raise the actual

learning outcomes. To evaluate the achievement of objectives, the course was evaluat-

ed after each semester with the help of online questionnaires and a comparison of ex-

am results.

The rest of the paper is structured as follows. The next section introduces related di-

dactical and economic basics. The background of the case study and the research

methodology are described in the third section. The fourth section outlines the evalua-

tion tools before the results are presented. The paper ends with conclusions, limita-

tions, and recommendations for future research.

12.2 Related work, didactical and economic context

The goal of our research was to improve a large scale course with regards to learning

outcomes and learner satisfaction with economically reasonable measures. This re-

quired converging the two different and sometimes conflicting perspectives of eco-

nomically oriented educational and pedagogical control [26]. The next paragraphs

briefly explain didactical basics, as well as the economic challenges, from a service

delivery perspective.

12.2.1 Understanding the learning process

At its core, learning is a change of the state of the human being expressed in a change

in the individual’s behavior based on experiences [13]. When the process of learning is

supported by information and communication technologies, we talk about electronic

learning or the more common “eLearning” [20].

Experiences that trigger learning processes are gained through different ways of inter-

action, e.g., with content or between learners [35]. Learners actively look for meaning

in things [5] and construct their own understanding of the world. Knowledge is viable

as long as it fits with experienced reality. When it comes to testing and adapting one’s

knowledge, social interaction plays an important role: learners need the opportunity to

discuss and reflect on their opinions [1, 6, 14]. In this way, knowledge is co-

Page 173: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

152

constructed through a permanent process of divergence and convergence, where learn-

ers iteratively adjust their understanding.

While this principle describes the learning process at its core, learners differ much

with regard to their experiences, personal needs, desires, and preferred individual

learning styles [23] e.g., a more passive consumption of knowledge, visual representa-

tions, or active engagement in real world scenarios. Offering eLearning modules helps

learners work at their own pace and choose the way in which they want to interact with

contents [19]. Thus, a learning scenario should offer different sources of knowledge

acquisition and different ways of interaction with peers, the instructor, and the learning

materials.

12.2.2 Teaching as service delivery

While a learning arrangement is planned with regard to didactical aspects at its core,

one also has to keep in mind that delivering a lecture is a resource demanding service.

When taking into account the different phases of the service delivery [9], resources are

needed for the potential dimension as well as the factor integration. First, instructors

have to keep available contents, methods, technologies, and everything else they need

for delivering their course. Second, the delivery process itself demands that instructors

spend their or their team’s time on the lessons themselves, adjusting materials, and

supporting or assessing students.

This leads to the question of which parts of the teaching service can now be standard-

ized, automated or delegated to the customer (the learner) in order to save resources

without reducing the perceived service quality. While new technology does allow off-

setting face-to-face lessons, service research clearly states that face-to-face contacts

are a crucial part of service delivery, impacting also perceived quality [11]. These

thoughts are supported by learning theory, which stresses the importance of social pro-

cesses.

However, when splitting the teaching process into several parts, some sub-processes

that demand most resources can be automated or delegated to the learner [37]. For ex-

ample, learners spend a lot of time with self-regulated learning. They recapitulate con-

tents of the lecture with the help of the script or whatever learning materials are

offered. For this reason, cost efficient ways of creating high quality learning materials

are very beneficial for students.

Page 174: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

153

12.3 Background of the Action Research project

The research presented here was conducted at a German University in the course “In-

troduction to Business Informatics” aimed mostly at students of business administra-

tion and economics. The course is offered each semester with 150 to 300 participants.

It was planned and implemented as a traditional frontal lecture supplemented by small-

class tutorials with graduate assistants. Students are graded by the scores of a written

exam at the end of a semester. We wanted to increase learner satisfaction, as well as

learning outcomes, without using too many (or at best no) additional resources. To

achieve our goals, we went through the typical steps of action research.

12.3.1 Methodological approach for the Action Research project

Typically, action research focuses on evaluating measures in real life situations to

solve specific problems, and is divided into five specific steps which are taken itera-

tively [34]: diagnosing, action planning, action taking, evaluation, and specifying

learning. We followed these steps and tried to improve our concepts and tools after

each semester, before restarting the cycle from the beginning. With regard to the case

study, the five steps included the following.

Diagnosing: First, we analyzed our current situation and the problem/s we were facing.

In general, the large scale lecture was lacking interactivity and individuality. In addi-

tion, we were expecting increasing numbers of students, and thus had to look for ways

of raising the level of interaction and individuality without needing to use more re-

sources. As a first step, we used methods from the Service Engineering domain, such

as Service Blueprinting [37], to identify critical parts of the learning and teaching pro-

cess. We identified two main challenges. First, interaction is one key element for

learning and learners’ satisfaction. There are different types of interaction, the most

important being learner-learner, learner-instructor, and learner-content interaction [27,

35]. In the current situation, there was nearly no learner-learner interaction during the

lecture and just a slight level of learner-instructor interaction when the instructor asked

some questions. In addition, learner-content interaction was mostly focused on a tradi-

tional script, offering not much diversity or visual appeal. Second, a major challenge in

teaching is addressing the students’ different learning speeds and styles. Students dif-

fer in the sensory channels through which they best perceive information and also their

preferred learning method: inductive or deductive [10]. Thus, we also wanted to offer

Page 175: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

154

a wide range of high quality learning materials that students could freely choose from

for self-paced learning.

Action Planning: The new learning materials should be more appealing, highly interac-

tive, and diverse. In this context eLearning materials offer the advantage of self-paced

learning as well as stimulating different ways of perception. As stated by other au-

thors, we hoped that a higher degree of learner control might lead to better learning

outcomes [32]. But because development of eLearning materials takes a lot of time,

we decided to involve our students in the creation process based on the idea of “learn-

ing through teaching” [17]. According to this idea, learning can be supported by stu-

dents switching to the role of a teacher. A student acting as a tutor has to reflect deeply

on the content he wants to teach. In addition, explaining things to others requires skills

with regard to creativity, self-confidence, and communication. We adapted this idea

onto the creation of eLearning materials within the framework of a seminar on “Web

Engineering.” After the “Introduction to Business Informatics” course, students could

choose to take part in this course. Since they were supposed to learn the basics of Web

Engineering with Flash, this course was ideally suited for allowing students to create

interactive eLearning modules. This measure will thus be the focus of our paper, ex-

plained in greater detail in the next section.

These Web Based Trainings (WBTs) were supplemented by videos of the lecture of-

fered as live streams, as well as records stored on the learning management system

(LMS). While the videos were not user generated, they offered the possibility of creat-

ing learning materials quickly and at low cost.

In order to raise the interaction in the classroom, two small assignments were integrat-

ed into the 90 minute lecture. At two times in each lecture, students were asked to cre-

ate “true-false-items” with regard to the contents they had just learned. These items

were exchanged, discussed, and revised between the students, and then delivered to the

instructor. The best items were used in the exam at the end of the semester. The idea

behind this is that students’ attention declines during a teacher centered lecture, and

active breaks help them to re-engage as well as reflect on what they have just learned

[29].

Action Taking: Delivery of the lecture as a video stream was easily implemented,

thanks to the central LMS of the university. The assignments where students created

their own “true-false-items” were also easily integrated into the course, since no addi-

Page 176: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

155

tional material was needed for this. The challenging task was to get students from the

Web Engineering lecture to create high quality eLearning modules that would deliver a

real benefit to their peers. The first eight WBTs were used in the first semester, and

then supplemented or exchanged by further WBTs during the next semesters. The con-

tent production process is outlined in detail in the next section.

Evaluation: Evaluation focused on the students’ satisfaction as well as learning out-

comes. Data were collected from two sources: 1) online questionnaires that students

filled out at the end of the semester immediately before the exam, and 2) the results of

the exams with regard to the score students had achieved were compared in order to

measure learning outcomes.

Specifying Learning: After the evaluation, measures were taken again in order to im-

prove the learning scenario further, e.g., the creation process of the WBTs was adjust-

ed in order to generate more appealing and interactive eLearning modules for the next

semester.

12.3.2 Integrating students into content production

Creating true-false-items during the lecture

Students were involved in the process of content production in two different ways.

First, as mentioned, they created true-false-items during the lecture, a method entitled:

“Co-Create Your Exam.” During traditional classroom teaching, there is the tendency

for students’ attention to drop from time to time; however, small breaks of about two

to three minutes are helpful to regain their attention. Olmsted [29] suggests several

types of “active breaks,” including assessments or feedback. We wanted to focus on

one method so that students would not have to adapt to different ones. However, we

chose to combine the assessment with the feedback. By letting students create their

own true-false-questions, the instructor would get insights into what content students

struggled with or had already understood (considering that students would probably

focus only on stuff they felt they had understood well). On the other hand, by having

students pass the questions to their neighbors and solving them, there was a sort of

peer assessment which can foster learning by teaching since it supports critical discus-

sions between students [36].

The implementation was very simple. After about 30 to 60 minutes, the instructor ad-

vised the students to take a sheet and write down three statements dealing with the

Page 177: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

156

content they just heard. At least one of those statements had to be true and one false.

After a few minutes, students exchanged their sheets and tried to answer their peer’s

questions. The students also had the opportunity to discuss answers or adjust what they

had written. The sheets were then collected by the instructor, who would later select

some of the items as part of the final exam, and some were uploaded on the LMS in

electronic format.

In this way, one of the core principles of learning, the social exchange, is introduced to

the large scale lecture. In addition, the process does not demand any resources from

the instructor, except choosing the best items for the exam. Creating similar items

would surely take at least the same amount of time. Apart from that, the created items

could even be used as supplementary learning materials in future semesters.

Creation of web based trainings

The creation of the WBTs was a very complex process. A WBT is an encapsulated

eLearning module that can be used for self-regulated learning. It offers all the ad-

vantages already discussed in the background section. Students can learn at their own

pace, anytime, anywhere. The materials can also stimulate different senses by use of

video, audio, and textual information, which can offer much more interaction than do

paper based materials. The dynamics of the media also allowed for animations that

could aid understanding of complex processes.

But all these advantages are in effect only if the materials are created properly. The

materials need to take advantage of the potentials of the medium, be didactically

sound, and have flawless contents.

The underlying concept of what we did is called learning through teaching [17, 16].

When being responsible for explaining things to their peers, students are expected to

engage at a deeper level and improve their communication skills. But the students need

to be guided in this. The seminar “Web Engineering” was thus extended with some

didactical basics. In addition, the students received guidelines on how a WBT could be

structured, which common mistakes should be avoided, or how interactive assignments

could be implemented. They also received a standardized layout for the WBT, along

with several examples of animations or assignments they could adjust and use in their

own modules. In this manner, we could guarantee that all trainings had the same look

and feel, as well as basic common features.

Page 178: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

157

The general topics of the WBTs were predetermined by the instructor, and all dealt

with the lecture “Introduction to Business Informatics.” However, the students were

offered a great deal of freedom in setting the focus and creating new kinds of anima-

tions or assignments.

The process of implementation of WBTs started with students creating a storyboard.

This was reviewed by an instructor with regard to the learning goals and first impres-

sions. A second storyboard was then developed and again reviewed. Based on this

final review, the students then implemented the actual WBT.

Further, students of the Web Engineering course were introduced to the technical ba-

sics of Flash and Web Programming in several lessons. The course was based on much

self-regulated learning. The instructors were asked to offer their students considerable

freedom when creating the WBTs, since too much instruction would not lead to greater

motivation and deeper learning processes [2]. To facilitate the development process,

the instructor regularly posted hints and templates, or answered questions, thus show-

ing constant presence [31, 22]. Apart from general tips and advice, the instructors al-

ways offered direct 1:1 feedback on questions or products such as storyboards, as

direct feedback is crucial for motivating learners [21].

This process was iteratively improved by instructors. For example, many students

faced problems when planning their WBTs addressing learning goals that were higher

than just pure knowledge acquisition [3]. Even when it came to teaching modeling

techniques - a basic skill in Business Informatics - students often relied on simple mul-

tiple choice tests as assignments. After realizing the problem, the instructors offered a

new template for implementing modeling tasks into the WBTs, thus enabling learners

to compose whole diagrams on their own, instead of just answering simple questions.

This is just one example of how the content production process was gradually im-

proved. During the fourth semester, part of the feedback that the instructors gave on

the WBTs was exchanged for peer-reviews. In this way, even more responsibility was

later delegated to students. During the feedback phase students could take a look at

other’s WBTs and point at good ideas or flaws. Peer assessments have proven to be

quite reliable in identifying strengths and weaknesses of students’ learning products

[36]. The peer review process was also scaffolded by a guideline given to the students

that was intended to encourage them not just to identify their peers’ mistakes, but also

to offer open-ended and suggestive feedback, as implied by Topping [36].

Page 179: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

158

The final WBTs were assessed by instructors who chose which ones were suitable for

being used in the lecture. These WBTs were then finalized by instructors by identify-

ing and deleting the last flaws concerning content or technical implementation.

The content was kept up-to-date in two ways. Smaller changes were implemented by

the teaching staff and the research assistants. If there was need for major changes in a

WBT, it was completely exchanged with a newer one. This was possible due to the

fact that the general topics of the WBTs were determined by the teaching staff, and

each semester new WBTs were created by the students.

12.4 Evaluation

12.4.1 Methodological Aspects

Deriving statements on the efficiency of the different actions aimed at increasing

learning outcomes and learner satisfaction requires defined reference measures not

only for the success of each single action but also for all combined actions (in this

case, measures for the success of the entire blended learning course). However, in field

research it is difficult to define success measures or cause-effect-chains for single ac-

tions / interventions, as these affect the users both independently and in combination

with other actions; therefore, their impact cannot be regarded in isolation. Often it is

only possible to measure and evaluate the sum of several actions and influences as a

whole.

For the proposed formative evaluation, we used self-reporting data sources (online

surveys). Choosing an online survey as a method to collect data poses some important

consequences for the process of the investigation and for the design of the question-

naire (for further details see [12, 4]). Some basic problems generally occur when con-

ducting online surveys. The sample is self-selected, since evaluation participation is

voluntary, and therefore cannot be regarded as being representative; thus, statements

about “non-participants” cannot be made [18]. The questionnaire used in this study

was structured, tested, and consequently adapted to the needs of the specific targeted

audiences. For this purpose, a pretest, followed by a discussion with the test persons,

was conducted. In addition, an online-pretest was carried out, which tested the content

and the functionality of the questionnaire.

Page 180: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

159

12.4.2 Evaluating students’ satisfaction

We wanted the students to be satisfied with their learning experience, and for this rea-

son, we used the questionnaire to keep track of their levels of satisfaction. Since the

course at its core was a typical large scale lecture, part of the items for the question-

naire were developed with regard to traditional dimensions of learner satisfaction [7].

These six dimensions focused mainly on the instructor and course as a whole. The di-

mensions were: skill level of the instructor, instructor’s rapport (empathy and friendli-

ness), course structure, course difficulty, interaction, and feedback. The last dimension

referred to whether the instructor told students about their learning progress or gave

them feedback on their task performance. Since this was a large scale lecture demand-

ing a lot of self-regulated learning without direct feedback from the instructor, this

dimension was excluded from the questionnaire.

The second part of the questionnaire was supplemented by dimensions taken from

eLearning success models. Since the course offered a great deal of eLearning materi-

als, we wanted to take the eLearning parts into account separately. However, there

were some technological aspects that could not be changed by the instructor. For ex-

ample, the LMS or technical infrastructure could also be evaluated, but since both

were maintained by the University itself, there was no possibility of improving these

factors for the instructor. Thus, only factors that the instructor was in charge of were

taken into account. These factors focused on the different virtual learning materials

and included their technological quality (like the look and feel), their flexibility, and

their usefulness in the learning process [33, 30].

All items were rated on a Likert scale ranging from 1 (full agreement) to 5 (no agree-

ment). Table 1 provides an overview of the items.

Page 181: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

160

Course – General (1) Satisfaction with course in general (2) Satisfaction compared to other lectures (3) Innovative-ness (4) Overall recommendation Course – Structure (overall) (1) Overall structure (2) Contents in general (3) Relevance for praxis (4) Learning materials in gen-eral (5) Clarity of performance requirements Instructor – Skill Level (1) Satisfaction with instructor in general (2) Knowledge of the instructor (3) Helpful explanations of the instructor (4) Instructor’s preparation (5) Clarity of question answering Instructor – Rapport (1) Instructor sparks student (2) Instructor is pleasant (3) Instructor raises interest (4) Attainable outside classroom Course – Difficulty (1) Amount of content compared to time at disposal (2) Difficulty of course (3) Amount of content compared to effort (4) Effort put in the course Interaction (1) Interactivity (2) Participation in the course eLearning materials – Technology (1) Visual appearance of WBTs (2) Visual appearance of videos (3) Interactivity of WBTs eLearning materials – Flexibility (1) WBTs supporting individual learning speed (2) WBTs supporting individual learning style (3) Videos supporting individual learning speed (4) Videos supporting individual learning style eLearning materials – Usefulness (1) WBTs helpful in recapitulating the lecture (2) WBTs as useful supplement of materials (3) Us-age of WBTs (4) Videos helpful in recapitulating the lecture (5) Usage of Videos (6) Skype consul-tation hour as useful supplement Affective and motivational outcomes (1) General interest in topics of the course (2) Lecture enhancing interest in the topic

Table 1. Satisfaction questionnaire items

12.4.3 Evaluating learning outcomes

The evaluation of learning outcomes is a complex field. Kraiger et al. (1993) note that

there are three different kinds of learning outcomes: cognitive outcomes (such as fac-

tual knowledge), skill-based outcomes (such as proceduralization capabilities), and

affective outcomes (such as attitudinal or motivational ones). Measurement depends on

which kinds of outcomes are addressed [24].

Cognitive outcomes can be measured by power tests such as multiple choice tests. In

this research, part of the final exam was implemented as a multiple choice test in order

to measure factual knowledge acquisition.

But higher learning outcomes such as specific skills demand the learner not only to

reproduce knowledge but also to take the right steps in solving a task and deciding

which learned concepts are appropriate in a given situation. These skills can be meas-

ured through methods such as observations or hands-on testing. The latter means that a

given task is evaluated with regard to whether a learner chooses and performs the right

Page 182: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

161

steps to solve the problem. In our case, this is exactly what an exam does. For exam-

ple, in the final exam the students were required to develop a model such as an entity-

relationship-diagram to a given problem description. They now had to perform several

steps: identifying the relevant entities, adding the right attributes and relations, and

refining the diagram by using special constructs such as generalizations in order to

avoid redundancy. All these steps were assessed, and scores were given with regard to

the degree of task completion. Thus, skill-based outcomes are also part of the meas-

urement of the exam.

Attitudinal and motivational outcomes refer to states of individuals that will affect how

a person acts. For example, if a learner gains more self-confidence throughout a

course, he might be able to act faster and be more self-aware in future situations.

However, these “softer” factors should not be confused with the motivation that learn-

ers feel during the course. Thinking that a course is interesting and that the instructor is

doing a good job are not learning outcomes, but could be considered feedback on the

overall course quality. Attitudinal and learning outcomes are usually measured through

self-reports. In our case, attitudinal and motivational outcomes were not the focus of

the research, but they were addressed by two items of the satisfaction questionnaire

(see Table 1).

We chose exam scores as a measure for learning success. Since the exams had a simi-

lar proportion of content in each semester (with around one third multiple choice, one

third modeling, and one third open questions), the scores (taken in points, not grades)

were deemed to be a reasonably objective measurement tool for learning outcomes.

12.5 Presentation of Results

The results of our study are presented in this section. Since there are four different

groups of students (one for each semester), results are chronologically related to

groups one to four, with group one being the first group (winter term of 2008/2009)

and group four the last (summer term 2010).

12.5.1 Results with regard to learning outcomes

The learning outcomes were measured by comparing mean results of the exam at the

end of the semester. Students could reach a score from 0 to 82 points. Table 2 shows

the actual results, together with the total number of WBTs available in each semester.

Page 183: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

162

A Kruskal-Wallis test of variance was conducted in SPSS, as well as a Median-test.

Both tests show that differences are highly significant, with p < .001.

Group N Mean score Standard Devia-tion

Median Total WBTs in use

1 144 36.99 12.85 37.75 02 225 37.51 11.01 37.50 93 167 41.01 9.60 41.75 184 249 44.38 10.94 44.25 18Overall 785 40.34 11.48 40.50 Significance: Group results differ significantly with p < .001 (Kruskal-Wallis Test and Median Test)

Table 2. Comparison of exam results3

The mean score at the beginning was around 37 points. They increased in semester

three and four by up to 44 points. In the first semester, there were no WBTs in use,

since development started only at this point. In the second semester, the first nine stu-

dent-produced WBTs were offered. However, they were not directly integrated into

the LMS but placed on a separate website. Since integration did not work properly,

there were issues such as layout problems (very small frames, e.g.).

These issues were overcome in the next semester when the total number of WBTs was

increased to 18 that were directly placed on the LMS with adjustable screen sizes.

While the results do not allow concluding any causal relations, it is still salient that in

the first two semesters, when no WBTs were in use or they covered only some parts of

the lecture, students performed the worst. At the time when 18 WBTs were used

(which covered nearly all contents of the lecture) and properly implemented, student

performance clearly increased.

The hypothesis that the increased performance can at least be partially ascribed to

WBTs is supported by the results of the questionnaire, where many students reported

that the materials were a beneficial supplement to the script. Since WBTs were not

part of the learning materials at the beginning, the question items with regard to the

eLearning quality were only implemented in the questionnaires of the third and fourth

semesters. Table 3 presents the results of the eLearning quality items taken from the

learning service satisfaction questionnaire (explained in detail in the next paragraph)

of the fourth semester.

3 This table has been changed from the original source

Page 184: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

163

Dim eLearning element Mean Variance T

echn

. appearance wbts 1.94 .671appearance videos 1.92 .834interaction wbts 2.08 .786

Fle

xibi

lity

wbt - learning speed 2.17 1,050wbt - learning style 2.26 1.025video - learning speed 1.83 .813video - learning style 1.95 .979

Use

fuln

ess

wbt - recapitulation 1.91 .983wbt - useful 1.94 .998wbt - usage 2.46 1.101videos - recapitulation 1.68 .845videos - usage 1.91 1.107skype - useful 2.04 1.211Table 3. Satisfaction with eLearning materials

The results in general can be considered to be quite good. The students rated the items

on a Likert scale ranging from 1 (full agreement) to 5 (no agreement). Thus, a rating of

1.94 for the item “The WBTs are a useful supplement of the other learning materials”

indeed seems promising. The recapitulation of contents, as well as the visual appear-

ance and interactivity, reached similar results. This seems to support the theory that the

eLearning materials were actually very popular and supported better learning out-

comes. The lowest scores were reached by the items “WBTs support personal learning

style” and “actual usage of WBTs.” These items show quite high variances. This might

hint at the fact that there are indeed different types of learners and learning styles,

some of which value the WBTs, while others make less use of them.

12.5.2 Results with regard to satisfaction

Student satisfaction was measured with an online questionnaire. It was conducted at

the end of the semester just before the exam, and thus participation was voluntary. The

results (mean values) are shown in Table 4. Since our measures were iteratively im-

proved and thus showed the strongest effects in the last semester, we also calculated

the percentile increase (or decrease) of an item by comparing the fourth and the first

semester. We also conducted a t-test of the variance and the medians of the different

question items, comparing these semesters in order to check whether the increases

were significant. Items that increased significantly are marked in Table 4. Details of

the t-test are shown in Table 5 (please note that due to constraints of space, only fac-

tors that increased by nearly 10 percent or more are shown in the table).

Page 185: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

164

Mean of Group Incr. (%)

Dimension Item 1 2 3 4

Course over-all

satisfaction 2.7 2.4 2.6 2.4 9.6 comparison * 2.8 2.5 2.7 2.5 11.3 innovativeness 2.3 2.2 2.1 2.0 11.8 recommendation 2.6 2.3 2.4 2.4 7.6

Course - structure

structure * 2.5 2.2 2.2 2.1 14.9 content * 2.9 2.7 2.8 2.6 10.1 relevance 2.5 2.4 2.5 2.5 -1.4 materials 2.4 2.3 2.1 2.1 11.9 transparency 2.6 2.7 2.9 2.6 1.7

Instructor Skill level

instructor 2.5 2.2 2.2 2.2 9.6 knowledge 1.3 1.3 1.2 1.2 4.5 explanations * 2.2 1.9 1.9 1.9 14.5 preparations 1.4 1.4 1.4 1.4 5.0 answers 1.9 1.7 1.7 1.7 10.9

Instructor Rapport

enthusiasm * 2.8 2.6 2.5 2.4 13.8 raising interest * 2.8 2.4 2.5 2.4 16.0 pleasant 2.4 2.1 2.2 2.2 6.4 attainability 2.2 2.0 2.2 2.2 -1.9

Difficulty

difficulty 3.2 2.9 3.4 3.0 5.4 ratio cont./eff. 3.3 3.2 3.6 3.2 4.6 ratio cont./time 3.5 3.3 3.4 3.3 5.7 effort * 2.4 2.3 2.3 2.2 10.6

Interaction interactivity 2.5 2.5 2.3 2.3 9.1 participation 2.3 2.4 2.6 2.3 0.6

Affective & Motiv.

interest 2.8 2.6 2.7 2.5 8.6 raising interest 3.1 2.8 2.9 2.7 11.5

* Significant increase from semester 1 to 4

Table 4. Results of satisfaction questionnaire

Many of the factors that we addressed directly (such as overall satisfaction, satisfac-

tion with materials, contents, and interactivity) increased by about 0.3 points (very

roughly estimated, coming to an increase of about 10%). To check these increases for

significance, the t-test conducted in SPSS first calculates the significance of the hy-

pothesis that the variances of the variables are homogeneous (Table 5, first column).

Next, two t-tests for the mean values were conducted – one for the case where the

probability of variance homogeneity was not significant (first line of each item) and

one for the other case (second line). The results of the two-tailed t-test of the means

are listed for both cases.

Statistically significant factors include the overall satisfaction compared to other lec-

tures, satisfaction with content, explanations of the instructor, the degree to which the

Page 186: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

165

instructor managed to raise enthusiasm and further interest in the topic, and the effort

students felt they had put into the course. Two of the most important items for our re-

search, namely, the overall satisfaction and satisfaction with the learning materials,

have not increased significantly, but they are at least nearly at a significant level (.077

and .069). Similar results can be identified for the perceived interactivity (.089). Tak-

ing into account both the percentile increase in satisfaction with the different aspects

of the course, as well as results from the t-test, we assume that the supplementary ma-

terials indeed helped increase learners’ satisfaction.

12.6 Discussion of results and limitations

In this paper we presented a concept on how to integrate students into the process of

learning content production using IT tools and concepts. Students were encouraged to

create true-false-items as part of the final exam. In a Web Engineering seminar they

also created WBTs that were used as supplementary learning materials in the large

scale lecture “Introduction to Business Informatics,” thus making students co-

designers of WBTs for their peers. Content creation was implemented as a co-

construction process between the students and instructors. The WBTs were then used

in the lecture, and the questionnaire as well as exam results were gathered over four

semesters. Results show a significant increase in learners’ satisfaction as well as learn-

ing outcomes. We assume that these results are significantly caused by the new forms

of interaction and implementation of the WBTs. Our assumptions are supported by the

online questionnaires, where most students stated that the WBTs indeed were a useful

supplementation to other materials.

Page 187: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

166

Item Test of

Variance T-Test of Means

Sig.

Sig. (biv.) Mean Diff. Stand. Error of Diff.satisfaction .042 .086 .254 .147

.077 .254 .143comparison .864 .032 * .312 .144

.031 .312 .143innovativeness .127 .075 .273 .152

.072 .273 .151structure .008 .014 .369 .149

.011 * .369 .144content .511 .043 * .296 .146

.039 .296 .143materials .068 .073 .282 .156

.069 .282 .154instructor .078 .164 .238 .170

.154 .238 .166explanations .006 .058 .317 .166

.049 * .317 .160answers .288 .127 .213 .139

.114 .213 .134enthusiasm .408 .033 * .391 .182

.031 .391 .180raising interest .244 .011 * .455 .177

.010 .455 .174effort .031 .054 .258 .133

.047 * .258 .129interactivity .015 .100 .227 .137

.089 .227 .133raising interest .467 .059 .351 .185

.057 .351 .183

* Significant with p < .05

Table 5. Overview of significant results

There are, however, several limitations due to the nature of an action research ap-

proach. Working with real students in complex learning arrangements means that it is

very difficult to identify causal relations. As we compare learning scenarios that are

influenced by countless different factors, the usage of single tools or methods can

hardly explain the outcomes on their own. For this reason, we cannot prove causal re-

lations from the data thus far, as we cannot strictly exclude the influence of factors that

were not addressed in this paper directly. Surely, the general approaches of the instruc-

tor and his staff to improve the lecture and the script will also have influenced the out-

comes.

Page 188: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

167

In addition, measuring learning outcomes by exam results is problematic, since the

exams changed from semester to semester. Although the structure and rating scheme

stayed similar, it cannot be guaranteed that the difficulty and rating were the same

each semester.

Still, the significant increases strongly hint at the fact that the concept of co-

construction does work. This result is important for researchers in the domain of peda-

gogy who are looking for new ways of learner integration and self-regulated learning.

In addition, the methods of co-construction described in this paper can also be adapted

by practitioners in their own lectures in order to create valuable content.

There is still much need for further improvements of the processes described. With

regard to Web 2.0 technologies and trends such as Open Innovation, it seems reasona-

ble to enhance the content creation and review process even more by use of these

methods and tools. Also, raising interaction in the classroom with the use of mobile

devices which allow digital content production seems very promising. Thus, we will

develop our course further with the help of Web 2.0 and mobile devices in order to

create a stronger sense of community and collaboration.

12.7 References

[1] M. Alavi, G. Marakas and Y. Yoo, "A Comparative Study of Distributed Learning

Environments on Learning Outcomes", Information Systems Research, 13

(2002), pp. 404-415.

[2] H. An, S. Shin and K. Lim, "The effects of different instructor facilitation

approaches on students' interactions during asynchronous online discussions",

Computers & Education, 53 (2009), pp. 749-760.

[3] L. W. Anderson, D. R. Krathwohl, P. W. Airasian, K. A. Cruikshank, R. E. Mayer,

P. Pintrich, J. Raths and M. Wittrock, "A taxonomy for learning, teaching, and

assessing: A revision of Bloom's taxonomy of educational objectives", (2000).

[4] B. Bantinic, K. Moser and B. Puhle, Der WWW-Fragebogengenerator, in W.

Bandilla, B. Bantinic and L. Graef, eds., Online Research - Methoden,

Anwendungen und Ergebnisse, Verlag fuer Psychologie Dr. C.J. Hogrefe,

Goettingen, 1999, pp. 93 - 102.

Page 189: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

168

[5] G. M. Bodner, "Constructivism - A Theory Of Knowledge", Journal of Chemical

Education, 63 (1986), pp. 873-878.

[6] E. Chernobilsky, A. Nagarajan and C. E. Hmelo-Silver, Problem-based learning

online: multiple perspectives on collaborative knowledge construction,

Proceedings of th 2005 conference on Computer support for collaborative

learning: learning 2005: the next 10 years!, International Society of the

Learning Sciences, Taipei, Taiwan, 2005.

[7] P. A. Cohen, "Student ratings of instruction and student achievement: A meta-

analysis of multisection validity studies", Review of Educational Research, 51

(1981), pp. 281-309.

[8] N. W. Coppola, S. R. Hiltz and N. Rotter, Becoming a virtual professor:

pedagogical roles and ALN, System Sciences, 2001. Proceedings of the 34th

Annual Hawaii International Conference on, 2001, pp. 1-10.

[9] A. Donabedian, "Evaluating the Quality of Medical Care", The Milbank Memorial

Fund Quarterly, 44 (1966), pp. 166-206.

[10] R. M. Felder and L. K. Silverman, "Learning and teaching styles in engineering

education", Engineering education, 78 (1988), pp. 674-681.

[11] J. A. Fitzsimmons and M. J. Fitzsimmons, Service management : operations,

strategy, and information technology, McGraw-Hill/Irwin, Boston, 2005.

[12] A. Gadeib, Ansprueche und Entwicklung eines Systems zur Befragung ueber das

World Wide Web, in W. Bandilla, B. Bantinic and L. Graef, eds., Online

Research - Methoden, Anwendungen und Ergebnisse, Verlag fuer Psychologie

Dr. C.J. Hogrefe, Goettingen, 1999, pp. 103 - 111.

[13] R. M. Gagne, "Learning outcomes and their effects: Useful categories of human

performance", American Psychologist, 39 (1984).

[14] I. Giannoukos, I. Lykourentzou, G. Mpardis, V. Nikolopoulos, V. Loumos and E.

Kayafas, Collaborative e-learning environments enhanced by wiki technologies,

Proceedings of the 1st international conference on PErvasive Technologies

Related to Assistive Environments, ACM, Athens, Greece, 2008.

Page 190: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

169

[15] P. Goodyear, G. Salmon, J. Spector, C. Steeples and S. Tickner, "Competences

for online teaching: A special report", Educational Technology Research and

Development, 49 (2001), pp. 65-72.

[16] K. Goto and J. Schneider, "Learning through Teaching: Challenges and

Opportunities in Facilitating Student Learning in Food Science and Nutrition by

Using the Interteaching Approach", Journal of Food Science Education, 9

(2010), pp. 31-35.

[17] J. Grzega and M. Schöner, "The didactic model LdL (Lernen durch Lehren) as a

way of preparing students for communication in a knowledge society", Journal

of Education for Teaching, 34 (2008), pp. 167 - 175.

[18] P. Hauptmanns, Grenzen und Chancen von quantitativen Befragungen mit Hilfe

des Internet, in W. Bandilla, B. Bantinic and L. Graef, eds., Online Research -

Methoden, Anwendungen und Ergebnisse, Verlag fuer Psychologie Dr. C.J.

Hogrefe, Goettingen, 1999, pp. 21 - 38.

[19] P. J. H. Hu, W. Hui, T. H. K. Clark and K. Y. Tam, "Technology-assisted

learning and learning style: A longitudinal field experiment", IEEE

Transactions on Systems Man and Cybernetics Part a-Systems and Humans, 37

(2007), pp. 1099-1112.

[20] E. Kahiigi, L. Ekenberg and M. Hansson, Exploring the e-Learning State of art,

Conference on E-Learning, Academic Conferences Limited, 2007, pp. 349-368.

[21] F. Ke, "Examining online teaching, cognitive, and social presence for adult

students", Comput. Educ., 55 (2010), pp. 808-820.

[22] K. P. King, "Identifying success in online teacher education and professional

development", The Internet and Higher Education, 5 (2002), pp. 231-246.

[23] A. Y. Kolb and D. A. Kolb, "Learning styles and learning spaces: Enhancing

experiential learning in higher education", Academy of Management Learning

& Education, 4 (2005), pp. 193-212.

Page 191: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

170

[24] K. Kraiger , J. K. Ford and E. Salas, "Application of cognitive, skill-based, and

affective theories of learning outcomes to new methods of training evaluation",

Journal of Applied Psychology (1993), pp. 311-328.

[25] Kultusministerkonferenz, Prognose der Studienanfänger, Studierenden und

Hochschulabsolventen bis 2020, Bonn, 2005.

[26] M. Mohr and H. Krcmar, Bildungscontrolling: State of the Art und Bedeutung für

die IT-Qualifizierung, Technische Universität München, Lehrstuhl für

Wirtschaftsinformatik, Garching b. München, 2005.

[27] M. G. Moore, "Editorial: Three types of interaction", American Journal of

Distance Education, 3 (1989), pp. 1-7.

[28] OECD, The Sources of Economic Growth in OECD Countries, Organisation for

Economic Co-Operation and Development, 2003.

[29] J. Olmsted III, "The mid-lecture break: When less is more", Journal of Chemical

Education, 76 (1999), pp. 525.

[30] S. Ozkan and R. Koseler, "Multi-dimensional students' evaluation of e-learning

systems in the higher education context: An empirical investigation",

Computers & Education, 53 (2009), pp. 1285-1296.

[31] S. Peacock and J. Hooper, "E-learning in physiotherapy education",

Physiotherapy, 93 (2007), pp. 218-228.

[32] G. Piccoli, R. Ahmad and B. Ives, Web-BasedVirtual Learning Environments: A

Research Framework And A Preliminary Assessment Of Effectiveness In Basic

IT Skills Training, MIS Quarterly, MIS Quarterly & The Society for

Information Management, 2001, pp. 401-426.

[33] P.-C. Sun, R. J. Tsai, G. Finger, Y.-Y. Chen and D. Yeh, "What drives a

successful e-Learning? An empirical investigation of the critical factors

influencing learner satisfaction", Computers & Education, 50 (2008), pp. 1183-

1202.

[34] G. I. Susman and R. D. Evered, "An assessment of the scientific merits of action

research", Administrative science quarterly, 23 (1978), pp. 582-603.

Page 192: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

171

[35] V. Thurmond and K. Wambach, "Understanding interactions in distance

education: A review of the literature", International Journal of Instructional

Technology and Distance Learning (2004).

[36] K. Topping, "Peer assessment between students in colleges and universities",

Review of Educational Research, 68 (1998), pp. 249-276.

[37] R. Wegener, P. Menschner and J. M. Leimeister, Analyse und Optimierung von

Lehrdienstleistungen mittels Service Blueprinting - Konzeption und erste

empirische Befunde, Multikonferenz Wirtschaftsinformatik (MKWI) 2010,

Göttingen, 2010.

[38] Wissenschaftsrat, Empfehlungen zum arbeitsmarkt- und demographiegerechten

Ausbau des Hochschulsystems, Wissenschaftsrat, Berlin, 2006.

Page 193: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

172

13 Engineering Learning Services with the Didactical Service Blueprint

René Wegener, Philipp Menschner, Jan Marco Leimeister

Abstract: The purpose of this paper is to develop a new method called the Didactical

Service Blueprint (DSB) for designing educational and training services. It combines

service engineering principles with didactical design requirements to support the de-

sign of didactically sound yet resource efficient learning services. DSB is developed in

an Action Research project based on a large scale university IS-course. Over the

course of eight semesters, we try to enhance learning service quality without additional

personnel resources and evaluate learning outcomes (n = 1593) and satisfaction (n =

699). We find that concerning knowledge-intense services the cognitive process level

is a suitable indicator for decisions regarding self-service and automation. We present

the concept of peer-services as mutually performed consumer self-services. Evaluation

indicates that DSB is a feasible approach for developing didactical solutions for large

learning services. We contribute to service research by extending the Service Blueprint

and service engineering principles to the field of education. We introduce the idea of

segmenting process steps regarding cognitive process levels. We develop principles

for designing consumer peer-services. We offer concrete advice on how to re-design

large scale learning services with limited resources in mind. To the best of our

knowledge this paper offers one of the first approaches combining educational and

service engineering principles in one coherent method.

Keywords: Service design, Service engineering, Education, Blueprint

Please quote as: Article currently under review.

Page 194: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

173

13.1 Introduction

Education and vocational training is one of the biggest service markets. The American

Society for Training & Development (ASTD) states that in 2012 companies in the

U.S.A. spent a total of more than 150 billion US Dollars on employee learning and

development4. The OECD also states that education is a critical factor for the produc-

tivity and wealth of any society (OECD, 2003). While learning is most effective with

intensive supervision and support, many providers have to deal with large masses of

consumers but strictly limited resources. Massive Open Online Courses (MOOCs),

e.g., are offered for free to large audiences and may become especially important in

emerging nations. Providers of explanation-intense products such as software face a

similar challenge. While some companies earn money with software trainings, others

have to train their consumers in low-cost ways such as traditional handbooks, web tu-

torials and online forums. Last but not least, university instructors often have to work

with a constant amount of personnel resources despite increasing numbers of students.

These learning service providers share the same challenge: offering high quality learn-

ing to large audiences that have a low ability or willingness to pay. From a service de-

sign perspective, standardization, automation and customer self-service are common

ways to lower costs, yet they also have a downside: Highly standardized or automated

learning services suffer from lower learning outcomes and satisfaction (Cuseo, 2007).

Thus, when (re-)designing a learning service, one has to carefully consider which parts

of the service should be automated or delegated to the consumer as a self-service. Ex-

isting service engineering methods do not offer enough assistance for this task for

three main reasons:

First, person-centered services with intangible outcomes are generally harder to design

with traditional engineering approaches (Bullinger, Fähnrich, and Meiren, 2003) which

makes generic approaches such as Service Blueprints harder to use. To pay attention to

the specifics of a certain service domain, e.g., didactical design goals, interdisciplinary

approaches may be superior to simply transferring existing methods (Bullinger,

Fähnrich, and Meiren, 2003). The huge economic impact of educational services and

their market size justify an advancement of existing service engineering principles to

this specific domain.

4 ASTD State of the Industry Report 2012: http://www.astd.org/Publications/Research-Reports

Page 195: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

174

Second, learning is a knowledge-intense service. As such, most activities are about

gaining, applying and testing different levels of cognitive processes. Applying

Bloom’s revised taxonomy of learning goals (Anderson and Krathwohl, 2000), we as-

sume that the cognitive process level of any process step is the most suitable indicator

for its strategic importance and thus for decisions regarding automation and self-

service.

Third, learning is a deeply social process, as consumers learn with, and from, one an-

other. Consumers’ service experiences directly depend on the behavior and contribu-

tions of others. For this reason, consumer peer-services should be an integral part of

any educational service design.

Based on the approach for modeling person-oriented services by Menschner et al.

(Menschner and Leimeister, 2012), we develop a method for the analysis and re-design

of learning services, the Didactical Service Blueprint (DSB). It consists of a set of di-

dactical design requirements for analyzing existing learning services and principles for

segmenting, re-designing and prioritizing process steps. It uses an adapted Service

Blueprint as visualization tool. The DSB pays attention to designing consumer-

consumer interactions and segmenting process steps regarding the incorporated cogni-

tive process levels.

The DSB is developed within an Action Research (AR) setting (McKay and Marshall,

2001). Based on the assumptions stated above (Action Planning), we re-designed a

large scale university IS lecture over the course of eight semesters with constant per-

sonnel resources (Action Taking), evaluating our results after each semester (Evalua-

tion). Combining the initial assumptions with our own experiences, we refined the

different parts of our method (Specifying Learning). The application of the method

and the evaluation results of satisfaction questionnaires (n = 699) and exams (n =

1593) suggest that the DSB is a feasible approach for resource efficient re-design of a

learning service.

Our theoretical contribution is threefold: 1) We adapt, concretize and advance existing

service engineering principles as well as the Service Blueprint to the learning domain.

2) We introduce the cognitive process level as an indicator for automation and self-

service decisions in knowledge-intense services. 3) We contribute to the knowledge

about self-services by introducing the basics and design principles for peer-services.

Page 196: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

175

As practical contribution, we provide insights into our project that might inspire other

lecturers in re-engineering their courses. Further, we assume that our findings are val-

uable to practitioners in the overall domain of education and vocational training, as our

concrete requirements, principles and examples for the design of high quality, resource

efficient learning services can be adapted and applied to any educational or vocational

services.

In the next section, we derive basic assumptions on learning service design from exist-

ing literature. We then introduce the concept of the DSB and give a practical example

of its application. Afterwards, we present evaluation results and discuss the contribu-

tion of our research.

13.2 Theoretical Foundations of learning service engineering

13.2.1 Defining basic terms and concepts

Learning is a permanent change of the human mind and behavior (Gagne, 1984), trig-

gered through interactions. The theory and practice of planning these interactions is

referred to as didactics which is why we call our approach The Didactical Service

Blueprint. By the term learning services we refer to any formal learning offerings in

higher education and vocational training. “Formal” means that the learning service is

guided by an instructor, usually offered for a certain amount of time, and leading to a

certificate (Eraut, 2004). The paying customer of a learning service may be a single

person, the learner himself, a company or organization paying for its employees or the

general public, as in, e.g., universities. Thus, we refer to the learner as a consumer in-

stead of a customer. We follow the idea that service quality is defined through an actu-

al impact as well as the consumer’s perception on how this impact came to be (Meyer

and Mattmüller, 1987). Accordingly, we suppose that learning service quality is most-

ly defined by learning satisfaction and learning success.

13.2.2 Advancing service engineering principles to learning

Providers of learning services, especially large scale services, have very limited re-

sources for offering individuality to consumers. Service engineering research states

that standardizing processes (e.g., large classes), automation (e.g., through web based

trainings) and self-services (e.g., self-assessments) are the most promising approaches

to making services scalable. A large degree of automation or standardization, however,

may lead to lower consumer satisfaction and learning success (Wegener and

Page 197: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

176

Leimeister, 2012b; Cuseo, 2007). Educators have to carefully consider which parts of

a learning service should be automated or conducted as a self-service. Service engi-

neering research offers several implications for this task (Fließ and Kleinaltenkamp,

2004; Esch, Leimeister, and Krcmar, 2010; Menschner and Leimeister, 2012). Gener-

ally speaking, process steps that are very time consuming or strategically unimportant

are best candidates for automation and self-service. Consumer-induced activities are

more likely to be candidates for self-services, but demand clear communication of the

consumers’ expected contributions. Automation can easily be applied for process steps

of low complexity or for those that do not require heterogeneous input from consum-

ers.

While these principles are useful, they are very generic. The complexity of a process

step is hard to measure and only a rough guideline for automation decisions. Learning

service designers should also see didactical requirements as prerequisites for success-

ful learning, e.g., learners need clear structures, regular feedback and an opportunity to

cooperate with others (Chickering and Gamson, 1991). Part of our research goal was

thus to concretize existing principles for learning services and to combine them with

the most important didactical requirements.

13.2.3 Cognitive process levels to estimate complexity and strategic im-portance

Knowledge-intense services, such as education, vocational training or support for ex-

planation-intensive products, are characterized by preferably high individualization,

high demand of expertise and lots of personal interaction (Menschner and Leimeister,

2012). A trainer contributes skills and shares domain expertise with consumers. Dif-

ferent kinds of knowledge are easier or harder to share and gain than are others. The

type of knowledge thus predetermines the necessary amount of supervision and inter-

action.

A well-known framework for differentiating knowledge levels is the revised taxonomy

of learning goals (Anderson and Krathwohl, 2000). It separates cognitive processes

into six levels: remembering (pure facts), understanding (meaning of information),

applying (execute known procedures), analyzing (e.g., breaking concepts apart to

compare them), evaluating (e.g., identifying and applying suitable criteria for a judg-

ment) and creating (e.g., developing new ideas, concepts, etc.). Complexity rises from

first to sixth level (lv.), as does also the need for an instructor to support the learner.

Page 198: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

177

As an example, one might think of a consumer trying to learn a foreign language. Re-

membering terms (lv. 1) is easy to test by oneself. Correct translations of whole sen-

tences are more complex (lv. 2) and checking correct application of grammar rules (lv.

3) might require an expert.

To conclude, segmenting process steps regarding the cognitive level is an integral part

of the DSB. As we will show in our AR project, we used this segmentation principle as

the most important indicator for applying any kind of automation or self-service.

13.2.4 The concept of peer-services

Service designers often focus on contacts between consumers and service personnel,

yet consumer-consumer interactions have been shown to impact service quality as

well. Conversations between consumers may have stabilizing effects on consumer

anxiety in certain situations (Harris and Baron, 2004), and companion-influence may

also affect self-service decisions (Wang, Harris, and Patterson, 2012). In educational

contexts, social interaction has a large impact on learning success and satisfaction

(Crouch and Mazur, 2001; Secomb, 2008). Peer interactions occurring in learning,

however, go beyond random conversations. Discussion, cooperative tasks and group

work represent special kinds of mutually performed self-services that are an integral

part of the service experience. We refer to these self-services where only mutual en-

gagement of consumers leads to desired outcomes as peer-services.

We propose peer-services as a special kind of self-service for two reasons: First, in a

peer-service, consumers carry responsibility for others. Hence, aspects such as reward-

ing individual contributions become more important than they are in typical self-

services. Second, peer-services demand additional coordination and communication

efforts of consumers. The more complex a task, the more supervision and support are

probably necessary. Similarly, settings with less physical presence (e.g., virtual teams)

demand more supervision.

Instructors hence need to carefully plan, supervise and assess peer-services. It is cru-

cial to define tasks and individual contributions precisely, as well as to track contribu-

tions and set incentives (Wegener and Leimeister, 2012a).

Page 199: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

178

13.3 Concept of the Didactical Service Blueprint

13.3.1 Methodological Approach

Development of the DSB was conducted in an Action Research (AR) project. The

four-year development process was strongly tied to our own lecture, following the typ-

ical AR steps (Susman and Evered, 1978). The lecture is a large scale IS course for

business students. We realized that as an instructor-centered mass lecture, our learning

service was lacking interaction, students’ engagement and also learning success, a

problem we elaborated on at the beginning of this paper (Diagnosing). Based on the

theoretical assumptions from the previous section, we started to blueprint the service

and combine service engineering principles with our didactical knowledge to improve

learning service quality (Action Planning). We implemented different measures based

on our method (Action Taking), evaluated the results after each semester (Evaluating)

and then tried to improve the DSB, based on these results (Specifying Learning).

For the reader’s convenience, however, we do not explain the different cycles of our

AR project and the evolution of the DSB. Instead, we first introduce the final version

of the DSB concept and then explain how it guided our action taking, i.e., the re-

design of our learning service, as a whole.

13.3.2 Overview

The DSB is supposed to help educational service designers analyze and re-design a

given learning service. It follows an engineering approach for person-oriented services

(Menschner and Leimeister, 2012). It contains five phases that are performed iterative-

ly (Figure 1) and supports each of them by a specific artifact. First, designers visualize

the service using an adapted Service Blueprint. Second, they analyze its quality re-

garding didactical design requirements (Req. 1-8). Third, they segment process steps

to facilitate analysis and re-design using segmentation principles (Seg. 1-3). Fourth,

they re-design them towards a higher degree of automation, self-service and peer-

service with the corresponding design-principles for automation (Des. 1.1-1.3), self-

services (Des. 2.1-2.2) and peer-services (Des. 3.1-3.4). Fifth, they prioritize re-

designed process steps for implementation with prioritization indicators (Prior. 1-4).

Page 200: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

179

Figure 1: Phases and artifacts of the DSB method Phase 1: Visualization with an adapted Service Blueprint

A Service Blueprint visualizes different process steps of a service (Shostack, 1984),

representing their chronological order and dependencies. It separates different layers

of actions like customer actions, onstage and backstage activities. The Service Blue-

print is intuitive to use and helps to understand, discuss and re-design a service.

Unfortunately, the Service Blueprint does not distinguish between different levels of

self-services. As traditional self-services and peer-services differ in many ways, we

introduce an additional line named the “line of consumer interaction.” All activities on

this line are performed mutually by at least two consumers. The line helps to visualize

and re-design the consumer-consumer interactions as our application example later on

reveals.

Phase 2: Analysis with pre-defined didactical requirements

The didactical design requirements can work as a benchmark for analysis. Literature

on learning success factors identifies several core requirements for successful and sat-

isfying learning services (Chickering and Gamson, 1991; Wegener and Leimeister,

2012b; ECS, 1995; Cimer, 2007; Prince, 2004). We consolidated eight requirements

that we translated into applicable advice for analyzing the blueprint (Table 1).

Page 201: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

180

No Didactical Requirement Conclusion for the DSB

Req. 1 Active learning: Integrate a variety of activities that demand students’ individual engagement.

Ensure there is a certain amount of learn-ing activities on or above the line of inter-action

Req. 2 Effective materials: Use learning materials that are cognitively effective (using suita-ble media) and support interaction.

Check learning material quality for activi-ties between the lines of interaction and consumer interaction.

Req. 3 Peer learning: Give learners the chance to learn with, and from each other, in clearly structured and supervised assignments.

Create activities on the line of consumer interaction. Make sure these activities do not “end” on this line but point to supervi-sion or assessment activities on or below the line of interaction.

Req. 4 Assessment: Allow learners to apply knowledge and receive corrective feed-back. Gain an overview of students’ lear-ning progress.

Ensure that assessments consist of as-signments on or above the line of interac-tion and some sort of feedback by the instructor (line of interaction), peers (line of consumer interaction) or software (self-service between both lines). In any case, the feedback activity should be linked to an activity of the instructor reviewing the learning success.

Req. 5 Attainability: Offer learners different ways to get in contact with teaching staff.

Check contact points for efficiency.

Req. 6 Diversity: Offer optional learning activi-ties to support different learning prefer-ences.

Make sure some activities on or above the line of interaction are optional.

Req. 7 Time-on-task: Devote most time in the learning process to precise tasks with clear expectations, deadlines and contributions.

Decide on which activities learners should spend most of their time. Make sure that these are based on precise communication and connected to scaffolding activities such as assessment and feedback (crossing the line of interaction).

Req. 8 Interaction: Implement interactive activi-ties in the classroom.

Offer face-to-face settings if possible. Make sure they include activities along the line of interaction and consumer interac-tion.

Table 1: Design Requirements

Page 202: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

181

Phases 3 and 4: Principles for segmentation and re-design

Segmenting and re-designing are strongly intertwined. Service designers will need to

segment process steps, identify suitable candidates for automation, self-service and

peer-service, adjust process steps and develop new ones. Based on our theoretical as-

sumptions and practical experience, we add the following principles to the DSB (Table

2 and 3). Self-service principles are supposed to hold for both traditional self-services

as well as peer-services. Peer-service principles, on the other hand, are more specific

and only hold for consumers’ mutual activities.

No. Principle

Seg. 1

Seg. 2

Seg. 3

Assign each sub-step unambiguously to one distinct layer or line

Segment sub-steps that differ in complexity / cognitive levels

Segment sub-steps that clearly differ in frequency / duration

Table 2: Segmentation Principles No Principle

Automation

Aut. 1

Aut. 2

Aut. 3

Automate activities of low complexity / that address lower cognitive levels

Automate activities by standardizing input options (useful for assessment)

Automate activities to capture electronic data for supervision purposes

Self-Service

Self. 1

Self. 2

Create self-services for activities that do not offer much space for interaction and individual input (organizational tasks, simple assignments)

Make sure learners have or can acquire the necessary expert knowledge and competencies

Peer-Service

Peer. 1

Peer. 2

Peer. 3

Peer. 4

Clearly define expected individual contributions

Hold learners responsible and reward them for their contributions

Be aware that the higher the cognitive level, the more support and supervision is required

Be conscious that the lower the physical contact, the more support and supervision is re-quired

Table 3: Design Principles

Phase 5: Prioritization

In many cases the re-designed process should not be re-launched at once but subse-

quently. The reason for this could be the provider’s limited resources. Also, an incre-

mental approach can avoid overstraining staff and consumers, and this allows a

smoother transition and adaption to the new concepts. Main indicators for prioritiza-

Page 203: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

182

tion are the provider’s resource consumption on the one site and strategic, i.e., didacti-

cal importance of a process step on the other. To evaluate both aspects, DSB supposes

the following indicators (Table 4).

No. Indicator

Prior. 1 Physical contact: Face-to-face contacts contribute most to consumer satisfaction

Prior. 2 Consumers’ time: The more time learners spend on a task, the bigger its potential impact on learning success

Prior. 3 Frequency and duration: The more often process steps occur and the more difficult they are to handle, the more time the instructor has to spend on them

Prior. 4 Consumer-dependence: Process steps demanding a lot of individual consumer contribution are less scalable and thus demand more of the instructor’s time

Table 4: Indicators for prioritization

13.4 Application example

13.4.1 Background

Application of the DSB is demonstrated on the course Introduction to Business Infor-

matics (IBI), a lecture for business and economics students at a German university.

The course in its initial state was designed as a traditional lecture attended each semes-

ter by 150 to 300 participants. We applied the DSB, re-designed the learning service

iteratively and then tweaked our method based on the evaluation over the course of

eight semesters. We now present our main decisions and final re-design of the learning

service as a whole (Action Planning and Action Taking).

13.4.2 Applying the DSB

Visualization: The first step was to visualize the initial service process. Figure 2

shows the most important parts. The instructor first defines and adjusts learning goals

and employs new student assistants if necessary. The teaching staff refines and re-

creates parts of the script which serves as learning material. Due to the large number of

attendants, the lecture is mostly an instructor-centered presentation. Students as well as

the instructor may ask questions, but there is no pre-defined interaction in the class-

room. Four student assistants offer additional tutorials with class sizes of about thirty

students. Tutorials consist of presentation parts and large interaction parts in which

students apply their knowledge to solving assignments.

Page 204: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

183

Figure 2: Rough Service Blueprint of the initial course process

Analysis: The initial process reveals several shortcomings regarding our didactical

requirements (Table 1):

Students have to rely solely on a simple script for self-directed learning. The

script fosters a passive way of learning instead of true interaction (Req. 1). As a

learning material, it may be cognitively ineffective (Req. 2). Since it’s the only

learning source, there is also a lack of diversity (Req. 6).

Too much time in lecture and tutorials is spent on presentation parts instead of

active learning (Req. 7), along with a general lack of classroom interaction

(Req. 8).

There is nearly no peer interaction, neglecting the potential for students to learn

from each other (Req. 3).

There is no assessment, except for the assignments conducted during the tutori-

als (Req. 4). Students lack feedback regarding their learning progress, and the

instructor does not receive any overview of students’ performance.

Page 205: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

184

Segmentation and re-design: These shortcomings are quite common in large scale

learning services but hard to overcome without additional personnel resources. Over

the course of eight semesters, we iteratively re-designed our service to better meet di-

dactical requirements despite economic constraints. Figure 3 represents the final result.

We now explain the changes we conducted.

Page 206: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

185

Figure 3: Re-designed service process

Page 207: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

186

Overall changes to meet didactical requirements: The re-designed Service Blue-

print contains more process steps than does the initial one; this is because we intro-

duced: 1) additional assignments during lecture and tutorials, 2) an online forum

where exercises are posted and 3) discussed and a weekly multiple choice online test.

We also created additional learning materials, so-called Web Based trainings (WBTs)

that students can use for self-directed learning. The forum and the assignments in class

increase peer interaction, classroom interaction and time-on-task. The online tests and

(to some extent) the forum offer regular assessment and feedback opportunities. To

implement these new process steps in an economically affordable way, we applied the

segmenting and design principles from the DSB as follows.

Differentiating cognitive process levels: The new blueprint differentiates self-service

activities by their cognitive process level (Seg. 2). As self-services and automation

make more sense for lower cognitive levels (Aut. 1 & Self. 1), our first action was to

move higher level assignments to the face-to-face settings. An example for higher lev-

el assignments (level 3-4) is a modeling task where students have to express an exem-

plary situation as an Entity Relationship Model. As tutorials also allow for easier

implementation of peer learning (Peer. 3& Peer. 4), most assignments are conducted as

peer tasks. e.g., students have to create a model, exchange it with their neighbor, mark

flaws and discuss their solutions. These tasks are supplemented by simple exercises

such as polls, hot-spot tasks and fast peer assessments that are performed on mobile

devices. Integrating simple automated assignments in class allows for the gathering

data for the instructor (Aut. 3).

Outside of the classroom, self-services are more difficult to support. Again, we assume

that students can deal with basic facts and concepts on their own (Self. 1), while higher

level assignments demand additional scaffolding and supervision (Peer. 4). To assess

their basic understanding, students are offered weekly online multiple choice tests

(Aut. 1). For more complex assessment, we added the online forum where we posted

additional assignments regularly. The forum is moderated by student assistants that

answer highest rated student questions exactly once a week. In this way, we reduce the

effort for moderation to a constant amount of time. The assistant also posts tasks and

then students upload and discuss solutions. Student postings that receive good ratings

are rewarded with a bonus point for the exam (Peer. 3). While the forum is less effec-

tive than a well-structured small-group peer learning task, it can partially compensate

for such an assignment and is more resource efficient. We can guarantee that students’

Page 208: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

187

self-paced learning is, at least to some extent, supported by the instructor and teaching

staff.

Offering the necessary amount of support and supervision for self-/peer-services:

To reduce our own workload, we delegated to students as many of the new tasks as

possible. The leading questions for this outsourcing are: "Can we expect learners to

deal with this task successfully?" (Self. 2) and "Can we make learners responsible and

supervise their work sufficiently?" (Peer. 1&2). All self-service activities, except for

“preparation and recapitulization” (which, on afterthought, might be a shortcoming of

our re-designed process), are therefore linked to a type of assessing or analyzing ac-

tivity of the instructor. Low cognitive process levels are linked to automated data re-

trieval activities (EDC - electronic data capture). More complex assignments end in

instructor-guided discussions. In this way, students always receive some sort of feed-

back, that is, by peers, the learning application or the instructor.

Creation of learning materials: We delegated the task of creating items for the week-

ly multiple choice test to students. Following the idea of an active mid-lecture break

(Olmsted III, 1999), students create true-or-false items for their peers during the lec-

ture (one of the short in-class assignments called “co-create your exam”). These items

are stored in a database and randomly distributed. Students solve peers’ items and rate

their quality. After class, the instructor chooses 20 of the best-rated items to create the

weekly multiple-choice test mentioned above. This reduces to a minimum the instruc-

tor’s time necessary for test creation. As true-or-false items are very simple, the pro-

cess is easy to automate (Aut. 1 & Self. 1).

To enhance self-regulated learning, we recorded the lecture on video as an optional

(low-cost) learning material. More importantly, over time we also created a set of 20

web based trainings (WBTs) to support diversity of learning styles. WBTs are online

learning modules that rely heavily on potentials of multimedia learning such as anima-

tions and interactive assignments. The main issue regarding WBTs is that their crea-

tion considerable time. Thus, we delegated this task to students from a follow-up

course of IBI, a Web Engineering seminar (hence the activity is in highlighted Figure

3). In this seminar, students work with the authoring software Adobe Flash to create

small multimedia applications. We asked them to create WBTs instead, as they had

already attended the IBI course. Quality of this specific peer-service was guaranteed

through tutorials that taught students the basics of multimedia learning (Self. 1), clear

Page 209: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

188

guidelines for the production process (Peer. 1) and -most importantly- the grading of

the WBTs as the seminar exam (Peer. 2). We present details regarding this process in

(reference blinded for review).

Prioritization: The most value creating actions are lectures and tutorials, as they rep-

resent the main face-to-face contacts. The self-regulated learning tasks are also very

important, as, in our experience, students need to spend even more time on preparation

and recapitalization than they spend on actually attending lectures. Thus, we priori-

tized these parts of the new service-process for implementation.

Page 210: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

189

13.5 Evaluation

We re-designed the lecture over eight semesters, as mentioned earlier. In winter term

(WT) 2008/2009 we added video streaming and introduced the first web based train-

ings that were expanded in later semesters. In WT 09/10 we re-designed the lecture for

more structured interaction. In WT 10/11 we added weekly multiple choice online

tests and the assignments forum. Each semester we evaluated service quality based on

learning success and satisfaction.

Learning success was measured by exam results. The exams consist of three parts:

multiple choice, open questions and modeling tasks. Overall performance as well as

performance in each part of the lecture significantly increased from WT 08/09 to ST

12, at which time results were best (Table 5). While there are outliers, especially WT

10/11, the line chart of the results reveals a clearly positive trend (Figure 4).

Term N Multiple Choice*

Open-ended * Modeling* Exam Total*

WT 08/09 144 52.36 33.47 39.37 44.57 ST 09 225 49.91 38.55 42.00 45.19 WT 09/10 167 50.30 45.42 52.15 50.02 ST 10 249 54.82 38.58 61.74 54.13 WT 10/11 245 41.77 35.61 40.83 39.88 ST 11 164 51.31 26.85 56.83 48.65 WT 11/12 156 47.93 42.50 50.93 47.93 ST 12 243 58.46 41.12 60.38 55.67

Table 5: Exam results´

Page 211: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

190

Figure 4: Line chart and linear trend of exam results

Satisfaction was measured through an online questionnaire containing constructs rep-

resenting typical dimensions of learning satisfaction (Cohen, 1981). It was available

online for several days just before the exam. Participation was voluntary and anony-

mous. Results indicate increasing consumer satisfaction over time. Several items in-

creased significantly, e.g., satisfaction compared to other courses, structure, quality of

learning materials, instructor rating and perceived interaction (Table 6). The line chart

in Figure 5 shows the trend of the dimension “Satisfaction Overall,” revealing a clearly

positive trend.

44.57 45.19

50.02

54.13

39.88

48.65 47.93

55.67

30.00

35.00

40.00

45.00

50.00

55.00

60.00

1 2 3 4 5 6 7 8

Percentual M

ean

 Score in

 Exam

Semester

Page 212: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

191

Term WT

08

ST 09 WT

09

ST 10 WT

10

ST 11 WT

11

ST 12

N (+) 106

(144)

111

(225)

72

(167)

78

(249)

128

(245)

53

(164)

83

(156)

68

(243)

Di

m α

Mean(†)

Ove

rall

0.87

Satisfaction 2.65 2.44 2.57 2.40 2.38 2.81 2.25 2.54

Compar. to other courses* 2.77 2.53 2.65 2.46 2.41 2.77 2.19 2.35

Innovativeness* 2.31 2.19 2.11 2.04 1.88 1.91 1.78 1.81

Recommendation 2.57 2.27 2.40 2.37 2.37 2.66 1.96 2.29

Str

uctu

re

0.8

Structure* 2.47 2.24 2.22 2.10 1.98 2.13 1.81 1.88

Content 2.92 2.68 2.83 2.63 2.70 3.04 2.60 2.74

Practical relevance 2.49 2.42 2.49 2.53 2.50 2.83 2.63 2.81

Learning materials* 2.36 2.33 2.13 2.08 1.98 2.02 1.80 1.87

Transparency of req. 2.62 2.68 2.89 2.58 2.43 2.85 2.63 2.79

Inst

ruct

or S

kill

0.85

Instructor overall* 2.48 2.23 2.21 2.24 2.07 2.30 1.75 2.06

Expertise 1.30 1.33 1.19 1.24 1.20 1.25 1.12 1.37

Explanations 2.19 1.90 1.90 1.87 1.80 1.83 1.59 2.00

Preparation 1.44 1.36 1.36 1.37 1.37 1.38 1.31 1.49

Answers 1.94 1.72 1.74 1.73 1.73 1.89 1.66 1.87

Inst

ruct

. Rap

port

0.82

Enthusiasm 2.84 2.56 2.51 2.45 2.16 2.47 2.11 2.91

Raising interest 2.84 2.43 2.47 2.38 2.23 2.57 2.17 2.90

Pleasance* 2.40 2.14 2.24 2.24 2.15 2.28 1.80 1.93

Attainability* 2.15 2.04 2.17 2.19 2.25 2.19 1.92 1.84

Dif

ficu

lty

0.83

Difficulty 3.20 2.90 3.39 3.03 3.23 3.47 3.22 3.19

Ratio contents/effort 3.32 3.15 3.58 3.17 3.28 3.79 3.24 3.50

Ratio contents/time 3.51 3.32 3.42 3.31 3.44 3.79 3.33 3.57

Inte

ract

ion

0.69

General interaction* 2.51 2.49 2.35 2.28 2.13 2.11 1.82 1.88

Own effort* 2.42 2.34 2.29 2.17 2.36 2.17 1.98 1.96

Own participation 2.28 2.42 2.60 2.27 2.65 2.38 2.18 2.07

Own interest 2.76 2.63 2.69 2.53 2.80 2.89 2.57 2.88

Course raising interest 3.06 2.80 2.90 2.71 2.80 2.98 2.58 2.91

(†) Mean values based on 5-point Likert scale with 1 being the best and 5 the lowest score

(+) Number of participants in questionnaire, in brackets number of students attending final exam

(*) Difference between WT 08/09 and ST 12 significant at p < 0.05 (Mann-Whitney-U test)

Table 6: Results from satisfaction questionnaire

Page 213: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

192

Figure 5: Mean score of all items from dimension “Overall score” and linear trend

There are several limitations to this evaluation. First, evaluation started in WT 08/09

when first measures had already been implemented; thus, we cannot offer a true base-

line measurement. Next, while the trends for consumer satisfaction and learning suc-

cess are positive, negative outliers remain, as is evident in the figures. We assume that

the main reasons for these outliers are changes in the curriculum (opening the course

for more students in the fifth term, WT 10/11) as well as changes to the lecture, espe-

cially dealing with additional modeling techniques such as Business Process Modeling

Notation in the sixth term (ST 11).

Further, we cannot prove the causal relationship between applying our method and the

enhancements in learning service quality. Nevertheless, applying the method and eval-

uating the results reveal the following: First, the application shows that the design re-

quirements can easily be applied to a Service Blueprint of an educational service

process. We also show how the principles we derived guided our re-design process.

Next, we did not employ any additional staff, yet there is a clear positive trend in re-

sults over the course of eight semesters. It is not very likely that such long term results

can completely be attributed to effects such as the instructor’s learning curve and a

2.58

2.362.43

2.322.26

2.54

2.05

2.25

1.50

1.70

1.90

2.10

2.30

2.50

2.70

2.90

1 2 3 4 5 6 7 8

Mean

 score of all items of dim

ension "Overall 

Satisfaction"

Semester

Page 214: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

193

refined script. Taking a look at the results, it is also noteworthy that highest gains in

consumer satisfaction were achieved in dimensions that were directly targeted in our

re-design, namely, interaction (increased by 0.63 points), structure (0.59 points) and

quality of learning materials (0.49 points). And finally, we applied additional evalua-

tion methods that support our thesis, showing that usage of WBTs is significantly cor-

related to learning success and that the additional learning materials are perceived as

an enhancement of the lecture (all references blinded for review).

To conclude, we can always assume that a skilled and experienced instructor could re-

design a learning service without the help of a domain-specific service design method.

We argue, however, that the DSB offers several benefits. It integrates precise princi-

ples from both didactics and service engineering that help in analyzing all aspects of a

learning service. It offers implications on factors most important for a satisfying learn-

ing service. It reveals principles as to what to keep in mind whenever integrating any

peer-services. And, finally, it introduces the idea of dealing in different ways with

learning activities regarding their cognitive process levels. Altogether, we assume that

these aspects should be of high value for educational service designers.

13.6 Theoretical contribution and conclusion

Despite of the limitations discussed above, this study offers several contributions to

service design theory. First, we bring together two distinct and sometimes competing

lines of research: didactics and service engineering. The DSB combines principles

from both disciplines. It transfers didactical requirements into the logic of the Service

Blueprint. It adds several new design principles to service engineering and adapts ex-

isting ones into educational services, making them easier to apply. The implementation

shows that it is indeed possible to take an analytical engineering approach to learning.

Evaluation suggests that learning service quality can be enhanced even with limited

resources.

Second, we introduce the idea of segmenting process steps regarding the involved

cognitive process level and show that this segmentation principle is useful in designing

educational services. While we use this principle for automation and self-service deci-

sions, it should also be useful for the internal delegation of tasks. Higher cognitive

process levels usually demand more experience and competences, while lower level

tasks could be delegated to supportive staff or be automated. We assume that this prin-

ciple can be transferred to other knowledge-intense services that require a strong per-

Page 215: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

194

sonal relation and interaction, e.g., support for an office-software. The different kinds

of support could be clearly structured regarding cognitive levels. Questions such as

“Where do I find function X?” should be answered quickly and inexpensively in an

FAQ. Explaining basic functions could be part of this FAQ or a simple webpage. Ex-

plaining more complex procedures, such as specific computations in a spreadsheet,

software might be used through Video tutorials and WBTs. Finally, higher level tasks,

such as programming one’s own macros, could then be part of webinars or simply

communicated as being out of the scope of free support.

Third, we explicitly address the task for service providers to deal with consumer-

consumer interactions. Researchers have shown that customer actions need to be pre-

cisely planned, e.g., through scripts (Eichentopf, Kleinaltenkamp, and Van Stiphout,

2011). We assume that similarly, service providers need to think of cooperation scripts

and how to support peer-services. The literature discusses several factors influencing

perceived service quality, yet usually consumers influencing each other through their

interactions are not discussed (think of SERVQUAL and its followers as an example).

When considering a bar or a gym, many consumers would probably state that their

perceived service quality and experience largely depends on the other people they

meet there. Service providers need to clearly communicate rules for consumer interac-

tion, and demand compliance through physical presence of personnel, incentives and

individual responsibility.

Last but not least, we also extend didactical research by introducing a new approach

for analyzing and re-designing a given blended learning arrangement and its corre-

sponding artifacts.

We believe that it would be worthwhile for follow-up research to build upon these

contributions. A big issue for service providers is the question of how to support con-

sumer compliance, especially for services where most of value creation is within the

responsibility of the customer. In our approach, we assume that self-service activities

should always be connected to assessment activities of the service provider. As this is

very resource demanding, it has to be carefully considered. Also, there might be con-

flicting issues, as customers might not want to be observed. Additionally, the princi-

ples and guidelines developed in this paper could be expanded and developed further.

The impact and effects of the single measures are worthy of being tested and verified

Page 216: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

195

in empirical or laboratory settings. We hope that our research will inspire others to

contribute to this complex yet interesting field of service research.

13.7 References

Anderson, L. W. and Krathwohl, D. R. 2000. A taxonomy for learning, teaching, and

assessing: A revision of Bloom's taxonomy of educational objectives, Allyn &

Bacon.

Bullinger, H.-J., Fähnrich, K.-P. and Meiren, T. (2003) 'Service engineering—

methodical development of new service products', International Journal of

Production Economics, Vol. 85, pp. 275-287.

Chickering, A. W. and Gamson, Z. F. 1991. Applying the Seven Principles for Good

Practice in Undergraduate Education, Jossey-Bass.

Cimer, A. (2007) 'Effective teaching in science: A review of literature', Journal of

Turkish Science Education, Vol. 4, pp. 20-44.

Crouch, C. and Mazur, E. (2001) 'Peer instruction: Ten years of experience and

results', American Journal of Physics, Vol. 69, pp. 970.

Cuseo, J. (2007) 'The Empirical Case against Large Class Size: Adverse Effects on the

Teaching, Learning, and Retention of First-Year Students', Journal of Faculty

Development, Vol. 21, pp. 5-21.

ECS 1995. Making Quality Count in Undergraduate Education. A Report for the ECS

Chairman's "Quality Counts" Agenda in Higher Education. ECS Distribution

Center.

Eichentopf, T., Kleinaltenkamp, M. and Van Stiphout, J. (2011) 'Modelling customer

process activities in interactive value creation', Journal of Service Management,

Vol. 22, pp. 650-663.

Eraut, M. (2004) 'Informal learning in the workplace', Studies in Continuing

Education, Vol. 26, pp. 247 - 273.

Esch, S., Leimeister, J. M. and Krcmar, H. 2010. Automatisierungsentscheidungen bei

der Gestaltung von Dienstleistungselementen hybrider Produkte. In: Leimeister,

Page 217: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

196

J. M., Krcmar, H., Halle, M. & Möslein, K. (eds.) Hybride Wertschöpfung in

der Gesundheitsförderung: Ergebnisse des Verbundprojekts" Systematisches

Design zur Integration von Produkt und Dienstleistung in der

Gesundheitswirtschaft" (SPRINT). Lohmar: Josef EUL.

Fließ, S. and Kleinaltenkamp, M. (2004) 'Blueprinting the service company Managing

service processes efficiently', Journal of Business Research, Vol. 57, pp. 392-

404.

Gagne, R. M. (1984) 'Learning outcomes and their effects: Useful categories of human

performance', American Psychologist, Vol. 39 pp. 377-385.

Harris, K. and Baron, S. (2004) 'Consumer-to-Consumer Conversations in Service

Settings', Journal of Service Research, Vol. 6, pp. 287-303.

McKay, J. and Marshall, P. (2001) 'The dual imperatives of action research',

Information Technology & People, Vol. 14, pp. 46-59.

Menschner, P. and Leimeister, J. M. 2012. Devising a Method for Developing

Knowledge-Intense, Person-Oriented Services - Results from Early Evaluation.

45. Hawaii International Conference on System Sciences (HICSS). Maui, USA.

Meyer, A. and Mattmüller, R. (1987) 'Qualität von Dienstleistungen – Entwicklung

eines praxisorientierten Qualitätsmodells', Marketing, Zeitschrift für Forschung

und Praxis, Vol. 3, pp. 187-195.

OECD 2003. The Sources of Economic Growth in OECD Countries. Organisation for

Economic Co-Operation and Development.

Olmsted III, J. (1999) 'The mid-lecture break: When less is more', Journal of Chemical

Education, Vol. 76, pp. 525-527.

Prince, M. (2004) 'Does active learning work? A review of the research', Journal of

Engineering Education Washington, Vol. 93, pp. 223-232.

Secomb, J. (2008) 'A systematic review of peer teaching and learning in clinical

education', Journal of Clinical Nursing, Vol. 17, pp. 703-716.

Page 218: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

197

Shostack, G. (1984) 'Designing services that deliver', Harvard business review, Vol.

62, pp. 133-139.

Susman, G. I. and Evered, R. D. (1978) 'An assessment of the scientific merits of

action research', Administrative science quarterly, Vol. 23, pp. 582-603.

Wang, C., Harris, J. and Patterson, P. G. (2012) 'Customer choice of self-service

technology: the roles of situational influences and past experience', Journal of

Service Management, Vol. 23, pp. 54-78.

Wegener, R. and Leimeister, J. M. 2012a. Peer Creation of E-Learning Materials to

Enhance Learning Success and Satisfaction in an Information Systems Course. .

20th European Conference on Information Systems (ECIS 2012). Barcelona,

Spain.

Wegener, R. and Leimeister, J. M. (2012b) 'Virtual Learning Communities: Success

Factors and Challenges', International Journal of Technology Enhanced

Learning (IJTEL) Vol. 4, pp. 383 - 397.

Page 219: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

198

14 Theoretischer Beitrag der Dissertation

14.1 Didaktik und Service Engineering: Kombination zweier Domänen

Im Rahmen dieser Dissertation werden zwei unterschiedliche Forschungsgebiete zu-

sammengeführt, die Didaktik und das Service Engineering bzw. die Dienstleistungs-

forschung. Bislang sind wissenschaftliche Publikationen in diesem

Schnittstellenbereich noch vergleichsweise selten. Zwar wurde die Aus- und Weiter-

bildung auch von anderen Forschern bereits aus Dienstleistungssicht betrachtet

(Schlutz 2006; Gabriel/Gersch/Weber 2007). Eine umfassende Analyse und Neuge-

staltung einer kompletten Lehrveranstaltung aus Dienstleistungssicht existiert jedoch

nach Wissen des Autors bislang genauso wenig wie eine Methode, welche zugleich die

Anforderungen von Lernenden und Lehrenden berücksichtigt. Damit stellt der DSB

einen neuen Ansatz dar, um Lerndienstleistungen zu gestalten. Die Methode kombi-

niert dabei aktuelle didaktische Erkenntnisse mit der analytischen Vorgehensweise des

Service Engineering. Die Umsetzung und Evaluation der Methode zeigt, dass sich ty-

pische Prinzipien des Service Engineering tatsächlich auf den Lernbereich übertragen

lassen. Dabei kann sogar festgestellt werden, dass viele Prinzipien aktuellen didakti-

schen Überlegungen sehr nahe kommen. Die Integration des Kunden in den Dienstleis-

tungsprozess ist ein Element, welches dem didaktischen Ansatz „Lernen durch

Lehren“ und dem Peer Learning sehr ähnelt, auch wenn die Zielsetzung, eine Effizi-

enzsteigerung einerseits und gesteigerter Lernerfolg durch verstärkte Reflexion ande-

rerseits, zunächst unterschiedlich ist. Zudem zeigen die Umsetzungsbeispiele, dass

innovative Lehr-Lern-Prozesse und Effizienzbetrachtungen sich nicht ausschließen

müssen, sondern vielmehr durchaus ergänzen können. Die Übertragung von Aufgaben

des Lehrenden an die Lernenden wird von diesen mitunter positiv wahrgenommen

(Wegener/Menschner/Leimeister 2010), dient didaktischen Zielen wie zusätzlicher

Reflexion und Verantwortungsübernahme und entlastet zugleich den Lehrenden. Die

Betrachtung von Lehr-Lern-Arrangements unter Dienstleistungsgesichtspunkten rückt

zudem grundlegende Eigenschaften derselben in den Blickpunkt, die bislang von der

didaktischen Forschung größtenteils nicht betrachtet wurden. Hierzu zählt die Unter-

scheidung zwischen teilnehmerinduzierten und von den Teilnehmern komplett unab-

hängigen Aktivitäten oder das Vorgehen zur Priorisierung von einzelnen Bestandteilen

der Lerndienstleistung. Ebenfalls neu ist der Gedanke, auf Basis des Interaktionsgrades

im Blueprint Rückschlüsse darauf zu ziehen, welche Mitarbeiter des Lerndienstleisters

die jeweilige Aktivität durchführen sollten. An die Ergebnisse dieser Dissertation an-

Page 220: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

199

knüpfend ergeben sich dementsprechend neue Möglichkeiten zur Erforschung von

Lerndienstleistungen, die zum Ende dieser Arbeit noch einmal aufgegriffen werden.

14.2 Adaption von Service Engineering Methoden auf die Lehre

Die in dieser Dissertation vorgestellte Methode des DSB basiert auf dem bereits 1984

entwickelten und viel genutzten Service Blueprint sowie der von Menschner entwi-

ckelten EPOS-Methode (Menschner et al. 2011). Beides sind vergleichsweise generi-

sche Methoden aus dem Service Engineering, die bislang noch nicht oder zumindest

nicht vorrangig für Lerndienstleistungen benutzt wurden. Die EPOS-Methode diente

hier als Rahmen, um Designziele, -anforderungen und -prinzipien für Lerndienstleis-

tungen mit dem Schwerpunkt universitärer Massenveranstaltungen abzuleiten. Dabei

wurden nicht nur bestehende Prinzipien des Service Engineering auf den Lernbereich

übertragen, sondern auch speziell für diese Domäne neue Prinzipien mit den Schwer-

punkten eLearning und Peer Learning identifiziert und umgesetzt. Zudem wurde der

Service Blueprint als Visualisierungstechnik so angepasst, dass die wichtigsten For-

men von Interaktion im Blueprint visualisiert und unterschieden werden können. Die

Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass beide Methoden auf Lerndienstleistungen im

Allgemeinen und universitäre Massenveranstaltungen im Speziellen angewendet wer-

den können. Gerade vor dem Hintergrund, dass Letztere mehrere Besonderheiten ge-

genüber anderen Dienstleistungsformen aufweisen, so z.B. die fixen Ressourcen auch

bei schwankender Konsumentenzahl, ist dies ein wichtiges Ergebnis. Zugleich konnten

in der Arbeit weitere Besonderheiten von Lehre als Dienstleistung herausgearbeitet

werden. Dazu zählt die Tatsache, dass der Nutzen der Dienstleistung für den einzelnen

Lernenden häufig von den Aktivitäten seiner Kommilitonen abhängt, wie dies bspw.

bei Gruppenarbeiten der Fall ist. Daraus erwächst eine besondere Notwendigkeit, sol-

che Prozesse durch den Lehrenden zu unterstützen und einzelne Beiträge möglichst

genau zu erfassen und zu bewerten.

14.3 Methode zur Entwicklung von Blended Learning Arrangements

Aus didaktischer Sicht ist festzuhalten, dass der DSB eine neue Methode darstellt, um

IT-gestützte Lerndienstleistungen zu analysieren und neu zu gestalten. Bislang existie-

ren als Hilfestellungen zur Gestaltung des Lehr-Lern-Prozesses mehrere Modelle und

Richtlinien. Zu den Modellen gehören Vorgehensmodelle wie die DIN-Norm PAS

1032 oder Instruktionsmodelle wie ARCS (Keller 1987). Zu den Richtlinien gehören

z.B. die Principles of Good Practice (Chickering/Gamson 1991) oder Guidelines für

Page 221: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

200

spezielle Aspekte eines Lehr-Lern-Szenarios wie die Gestaltung multimedialer Lern-

materialien (Mayer/Moreno 2003). Diese stellen ohne Frage wertvolle Hilfestellungen

für Lehrende dar. Sie können aber bspw. nicht dazu verwendet werden, eine bestehen-

de Lehrveranstaltung Schritt für Schritt zu analysieren. Auch helfen sie Lehrenden

nicht dabei, Aktivitäten zu priorisieren und betrachten üblicherweise keine unterstüt-

zenden Tätigkeiten, z.B. Prozesse zur Erstellung von Lernmaterialien. Damit werden

aber wesentliche Bestandteile der Gestaltung einer Lerndienstleistung ausgeklammert.

Aus diesem Grund stellt der DSB auch aus didaktischer Sicht einen neuen Ansatz zur

Analyse und zum (Re-)Design von Lehrveranstaltungen dar. Die Anwendung am Bei-

spiel zeigt, dass der DSB genutzt werden kann, um eine Lehrveranstaltung als Ganzes

im Hinblick auf mögliche Probleme und Verbesserungspotenziale zu analysieren. Der

DSB liefert Implikationen für die Umgestaltung bestehender bzw. Entwicklung neuer

Aktivitäten im Lehr-Lern-Prozess. Diese können genutzt werden, um neue didaktische

Methoden oder wie im vorliegenden Fall neue Lernanwendungen zu entwickeln.

14.4 Peer Creation als neue Form des Peer Learning

Mit Hilfe des DSB wurden beispielhaft mehrere typische Herausforderungen in Mas-

senveranstaltungen adressiert. Einen wichtigen Ansatz stellt dabei die Peer Creation

dar, also die Erstellung von Lernmaterialien von Lernenden selbst. Diese wiederum ist

als spezielle Form des Peer Learning zu betrachten. In der bisherigen Peer Learning

Forschung standen in der Regel die direkte Interaktion der Beteiligten im Vordergrund

sowie deren individueller Lernprozess. Ein typisches Beispiel hierfür ist das Bearbei-

ten von Aufgaben in Gruppen. Die Teilnehmenden lernen hierbei voneinander durch

Fragen, Diskussionen und Reflexion. Das hierbei entstehende Wissen ist jedoch stark

situationsgebunden und in der Regel nur für die Mitglieder der Gruppe zugänglich. In

dieser Arbeit wurde als Ergänzung zum klassischen Peer Learning die Peer Creation

vorgestellt, bei der die Entwicklung in sich geschlossener Lernmaterialien im Vorder-

grund steht. Werden diese in digitaler Form erstellt, ergibt sich der Vorteil, dass sie an

beliebig hohe Zahlen von Lernenden verteilt werden können. Dadurch kann auch eine

kleine Gruppe von „lehrenden Lernenden“ effektiv zum Lernprozess ihrer Kommilito-

nen beitragen. Zur Implementierung entsprechender Prozesse wurden im Rahmen die-

ser Dissertation die Prinzipien des Peer Learning auf den Bereich der Peer Creation

übertragen und ergänzt. Dies stellt nach Wissen des Autors einen der ersten Ansätze

dar, das Konzept des Peer Learning zu erweitern und die Erstellung von Lernmaterial

explizit als einen Bestandteil dieses Feldes zu betrachten. Die Umsetzung der entwi-

Page 222: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

201

ckelten Peer Creation Guideline und die Evaluation der damit entwickelten Lernmate-

rialien zeigen, dass die Übertragung von Peer Learning Prinzipien auf den Bereich der

Peer Creation funktioniert und den Lehr-Lern-Prozess bereichern kann.

14.5 Integration von eLearning in Präsenzveranstaltungen

Im Rahmen der Entwicklung der mobilen Lernanwendungen zur Teilnehmeraktivie-

rung wurde auf Basis des UTAUT-Modells (Venkatesh et al. 2003) untersucht, welche

Faktoren die Nutzungsintention der Studierenden in Bezug auf Lernanwendungen be-

sonders beeinflussen (Wegener et al. 2011b). Auch wenn dieser spezielle Aspekt nicht

Kern der Dissertation war, so sind die Ergebnisse für das Verständnis und die konkrete

Umsetzung von Mobile Learning im Vorlesungssaal relevant. So konnte gezeigt wer-

den, dass sich eLearning als Bestandteil selbstgesteuerten Lernens und als Komponen-

te im Vorlesungssaal deutlich voneinander unterscheiden. Die Nutzungsabsicht hängt

im erstgenannten Fall vorwiegend von der erwarteten Effektivität der Lernanwendun-

gen ab. Im zweiten Fall dagegen sind soziale Einflüsse wie das Verhalten des Lehren-

den und von Kommilitonen wichtiger (Wegener et al. 2011b). Dies ist eine der

wenigen Studien, welche zwei unterschiedliche Einsatzszenarien von eLearning im

Rahmen ein und derselben Lerndienstleistung miteinander vergleichen. Die Ergebnisse

weisen darauf hin, dass die Nutzungsabsicht von Lernanwendungen sehr stark von der

sozialen Lernumgebung abhängt und weniger von der technischen Umsetzung. Die

Ergebnisse ergänzen damit die Forschung im Bereich eLearning in Bezug auf die Fra-

ge, was Lernende zur Nutzung von Lernanwendungen antreibt.

14.6 Implikationen für die Dienstleistungsentwicklung

Auch für die Dienstleistungsforschung weist diese Arbeit einen Beitrag auf. So handelt

es sich bei Lerndienstleistungen um Angebote, bei denen die Interaktion zwischen den

Konsumenten einen entscheidenden Einfluss auf deren Qualitätsempfinden hat. Das

Lernen in Klassen, Kleingruppen oder Tandems genauso wie Mentorenprogramme in

Unternehmen sind nur dann erfolgreich, wenn die Beteiligten in der vorgesehenen

Weise miteinander interagieren. Dieser Aspekt wird in der Dienstleistungsforschung

jedoch oftmals vernachlässigt, da der Fokus auf der Beziehung und Interaktion zwi-

schen Konsument und Anbieter liegt. Die Arbeit zeigt jedoch am Beispiel Peer Lear-

ning auf, wie auch die Interaktion zwischen den Konsumenten durch geeignete Regeln

und Unterstützung auf Anbieterseite modelliert werden kann. Diese Ansätze können

als Ausgangspunkt für entsprechende Modellierungsbestrebungen in anderen Dienst-

Page 223: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

202

leistungsbereichen dienen, bei denen die Konsumenten ständig in Kontakt miteinander

kommen. Beispiele hierfür sind die Gastronomie, der sportliche Bereich wie Fitness-

studios oder Gruppenreisen. Zudem sind Lerndienstleistungen äußerst wissensintensi-

ve Angebote, ähnlich wie telemedizinische Dienstleistungen oder auch der Support

erklärungsintensiver Produkte wie Software. Die Segmentierung und Klassifizierung

von Aktivitäten auf Basis der Lernzielebene, also der kognitiven Prozessebene, kann

auch für diese Formen von Dienstleistungen ein sinnvolles Kriterium für Entscheidun-

gen über Automatisierung und Self-Service darstellen.

Page 224: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

203

15 Praktischer Beitrag der Dissertation

Die praktischen Beiträge dieser Dissertation richten sich vorwiegend an Lehrende im

universitären Kontext. Viele der Beiträge lassen sich jedoch zumindest teilweise auch

auf andere Bereiche wie die schulische oder berufliche Bildung übertragen.

15.1 Anforderungen an didaktisch hochwertige Lerndienstleistungen

Die erste Forschungsfrage beschäftigt sich mit Anforderungen an hochwertige Lern-

dienstleistungen. Diese werden aus der Literatur abgeleitet und kategorisiert. Ein be-

sonderer Fokus gilt dabei den Anforderungen an virtuelle Lerngemeinschaften. Die

Identifikation der Anforderungen stellt eine Hilfe für Lehrende bei der Gestaltung der

eigenen Lerndienstleistungen dar. Der Vergleich einer geplanten oder bestehenden

Lerndienstleistung mit den definierten Anforderungen kann erste wertvolle Erkennt-

nisse über deren Qualität oder mögliche Einschränkungen liefern. In Bezug auf die

Gestaltung virtueller Lerngemeinschaften liefert die Publikation (Wegener/Leimeister

2012c) konkrete Anweisungen für Lehrende, wie sich diese verhalten sollten, wie

Übungsaufgaben gestellt werden sollten und welche Herausforderungen in der Betreu-

ung der Lernenden auf sie zukommen. Die Ergebnisse des Literatur Reviews können

Lehrenden, welche eine virtuelle Lerngemeinschaft aufbauen wollen, als Leitfaden

dienen, um die dafür notwendigen Strukturen zu schaffen.

15.2 Der DSB für Analyse und (Re-)Design von Massenveranstaltun-gen

Der DSB stellt für Lehrende eine einfach anwendbare Methode zur Analyse und zum

(Re-) Design von Lerndienstleistungen dar. Aus praktischer Sicht besonders relevant

ist die Tatsache, dass dabei explizit die knappen zeitlichen Ressourcen von Lehrenden

Berücksichtigung finden. Die Methode ist dabei insbesondere relevant für Lehrende,

welche sehr teilnehmerstarke Veranstaltungen an der Universität betreuen. Jedoch bie-

ten sich auch andere Anwendungsfelder wie Massive Open Online Courses (MOOCs)

an. Die definierten didaktischen Anforderungen sind zudem nicht nur für die universi-

täre Lehre sondern vermutlich für die meisten Formen von Lerndienstleistungen rele-

vant. Der DSB kann damit prinzipiell auch in der schulischen und beruflichen Bildung

genutzt werden, auch wenn in diesen Bereichen ggf. zusätzliche Anforderungen ent-

stehen und die Designprinzipien nicht alle genutzt werden können (der Bedarf nach

Anpassungen wird im letzten Kapitel der Dissertation erläutert). Insgesamt adressiert

Page 225: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

204

der DSB eine zentrale Problematik, das Spannungsverhältnis zwischen didaktischer

Qualität und wirtschaftlicher Tragfähigkeit. Diesem Problem sehen sich zahlreiche

Lehrende gegenüber. Der DSB ist leicht anwendbar und ähnlich dem Service Blueprint

auch für Personen verständlich, die weniger versiert in der Anwendung von Modellie-

rungstechniken sind. Zudem ist der DSB für die Analyse und das Re-Design bestehen-

der Lehrveranstaltungen geeignet. Genauso kann ein Lehrender aber auch eine neue

Lehrveranstaltung planen, vorab mittels des DSB prüfen und umgestalten. Damit er-

öffnen sich zahlreiche Anwendungsfelder im Lernbereich.

15.3 Umsetzungsbeispiele für Massenveranstaltungen

Innerhalb der FF3 wurden mit dem DSB drei Umsetzungsbeispiele für typische Prob-

leme in Massenveranstaltungen entwickelt. Diese zielen darauf ab, die Interaktion in

Präsenzvorlesungen mit hoher Teilnehmerzahl zu steigern, zusätzliche Lernmaterialien

von den Lernenden selbst entwickeln zu lassen und ihnen Möglichkeiten zu geben, ihr

Wissen anzuwenden und zu testen. Unabhängig von der Methode des DSB können

diese Beispiele von Lehrenden aufgegriffen und für die eigene Lehre genutzt werden.

Erleichtert wird die Umsetzung dadurch, dass hierfür zusätzliche Ressourcen, insbe-

sondere auch IT-Werkzeuge, entwickelt wurden.

15.4 IT-Werkzeuge zur Umsetzung der Methode

Zur Steigerung der Interaktivität im Vorlesungssaal wurden unterschiedliche mobile

Lernanwendungen entwickelt. Hierzu zählen die Anwendungen „Co-Create Your

Exam“, „Peer Discussion“ und „Flaw Diagram“ (Wegener et al. 2011a; Wege-

ner/Prinz/Leimeister 2011). Diesen Anwendungen ist gemein, dass sie ohne großen

Aufwand in verschiedensten Lehrveranstaltungen eingesetzt werden können. Die An-

wendung Co-Create Your Exam verlangt dabei keinerlei Anpassung oder Input durch

den Lehrenden, da die Inhalte hier komplett von den Lernenden erstellt werden. Die

Peer Discussion stellt ein Werkzeug zur Umsetzung der Methode der Peer Instruction

nach (2001) dar. Da diese lediglich eine Multiple-Choice Frage als Input verlangt, ist

die Integration in verschiedene Lehrveranstaltungen ebenfalls vergleichsweise einfach.

Das Flaw Diagram repräsentiert eine Hotspot-Aufgabe. Dabei müssen eine oder meh-

rere Stellen in einer Grafik markiert werden, bspw. Modellierungsfehler in Diagram-

men. Zwei Lernende decken diese Fehler abwechselnd auf und diskutieren sie. Der

Einsatz dieses Werkzeuges verlangt vom Lehrenden die Erstellung einer entsprechen-

den Grafik und die Markierung der Fehler. Die Anwendungen repräsentieren damit

Page 226: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

205

sehr generische Übungsaufgaben, die leicht mit Inhalten zu füllen und in vielen Kon-

texten nutzbar sind. Die Werkzeuge erlauben Lehrenden, ohne großen Aufwand die

Ergebnisse dieser Dissertation in der eigenen Lehre einzusetzen. Gegenwärtig werden

im Rahmen eines weiteren Forschungsprojektes die einzelnen Anwendungen in einer

einzigen zusammengeführt, um zusätzliche Funktionen ergänzt und sowohl in der Info

1 als auch einer weiteren Lehrveranstaltung eines anderen Fachgebietes eingesetzt

(Bitzer et al. 2012).

15.5 Guideline und IT-Werkzeug zur Peer Creation

Die im Rahmen des Peer Creation Prozesses entwickelte Guideline unterstützt Lehren-

de dabei, Peer Creation in die eigene Lehre einzubauen. Die beispielhafte Umsetzung

im Rahmen des Forschungsvorhabens kann als Vorlage für die eigene Implementie-

rung dienen. Das zugehörige IT-Tool Co-Create Your Exam erlaubt eine schnelle und

einfache Umsetzung von Peer Creation in der eigenen Lehre, ohne dabei einen neuen

Prozess entwickeln zu müssen. So können Lehrende schnell erste Erfahrungen mit

Peer Creation sammeln und anschließend eigene, komplexere Prozesse auf Basis der

Guideline konzipieren und umsetzen.

Page 227: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

206

16 Einschränkungen

Diese Forschungsarbeit unterliegt mehreren Einschränkungen, die sich aus dem zu-

grunde liegenden Forschungsansatz der AR, den eingesetzten Evaluationsmethoden

sowie den erzielten Ergebnissen ergeben.

Typisch für die AR ist die Tatsache, dass die Beantwortung der Forschungsfragen

starken Bezug zu einer Problemsituation, konkret einer Lehrveranstaltung aufweist.

Die Evaluation des vorgestellten DSB beschränkt sich auf eine Lehrveranstaltung der

Wirtschaftsinformatik und kann damit die Tauglichkeit der Ansätze nur für diesen Fall

bestätigen. Die Übertragbarkeit in andere Bereiche müsste durch weitere Forschung

nachgewiesen werden. Da die Konzeption von Methode und Umsetzungsbeispielen

jedoch auf bestehenden wissenschaftlichen Erkenntnissen aufbaut, ist die Übertragbar-

keit vermutlich über den Einzelfall hinaus gegeben. Die Evaluation im Feld bringt zu-

dem die Einschränkung mit sich, dass zahlreiche externe Einflussfaktoren existieren,

die nicht in der Evaluation berücksichtigt werden können. Hierzu zählen Änderungen

an den Lerninhalten, den involvierten Lehrpersonen, der Studierendengruppe usw.

Diese Einflüsse können zwar, soweit bekannt, bei der Deutung der Ergebnisse berück-

sichtigt werden, ihr exakter Einfluss ist allerdings nicht messbar. Diese Problematik

wird in dieser Arbeit zumindest teilweise dadurch entschärft, dass acht Semester eva-

luiert und damit acht Probandengruppen berücksichtigt wurden. Einzelne Ausreißer

aufgrund externer Einflüsse können so eher erkannt werden und relativieren sich in

Anbetracht der Langzeitergebnisse und des Gesamttrends.

Auch aus den eingesetzten Evaluationsmethoden und -werkzeugen ergeben sich Ein-

schränkungen. Zunächst ist anzumerken, dass die Evaluation nur Output-Faktoren

misst. Input-Faktoren wie die Zeit von Lehrendem und Lernenden werden nur konzep-

tionell berücksichtigt (Lehrende) oder nicht weiter betrachtet (Lernende). Zudem wer-

den durch die Evaluation letztlich Artefakte erfasst, welche mit dem DSB entwickelt

wurden, wie konkrete Lernmaterialien oder -anwendungen. Deren Evaluation lässt nur

indirekt Rückschlüsse auf die Tauglichkeit des DSB zu. So sind etwaige Verbesserun-

gen in der Evaluation möglicherweise zwar auf neue Lernanwendungen zurückzufüh-

ren, die jedoch ohne die zugrunde liegende DSB Methode genauso gewirkt hätten.

Daneben weisen die einzelnen Evaluationsmethoden noch Einschränkungen auf, so

z.B. die Tatsache, dass der Schwierigkeitsgrad von Klausuren über die Semester un-

weigerlich schwankt. Diese Einschränkungen werden jedoch zumindest teilweise

Page 228: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

207

durch die acht verschiedenen Probandengruppen sowie die Kombination unterschiedli-

cher Messmethoden relativiert. So weisen bspw. Selbstauskünfte, tatsächliche Nut-

zungszahlen und Lernerfolgsmessungen auf den Nutzen des von den Studierenden

erstellten Lernmaterials hin.

In Bezug auf die Ergebnisse selbst ist schließlich noch festzustellen, dass es zwischen

den einzelnen Semestern teilweise zu Verschlechterungen in der Evaluation kam. Ins-

besondere existieren in Bezug auf Teilnehmerzufriedenheit und Lernerfolg jeweils

Semester, in denen die Ergebnisse deutlich abfallen und als Ausreißer vom insgesamt

positiven Trend wirken. Zumindest teilweise lassen sich diese Entwicklungen durch

externe Faktoren begründen, sie zeigen aber auch die Schwierigkeit in der zuverlässi-

gen Evaluation von AR Projekten. Der Vergleich des ersten und letzten Semesters

zeigt letztlich dennoch, dass sich ein Großteil der Evaluationsergebnisse statistisch

signifikant verbessert hat.

Page 229: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

208

17 Implikationen für die weitere Forschung

In dieser Dissertation wurde mit dem Didaktischen Service Blueprint eine Methode

vorgestellt, um Lerndienstleistungen, insbesondere universitäre Massenveranstaltun-

gen, zu analysieren und neu zu gestalten. Der DSB berücksichtigt didaktische Anfor-

derungen und wirtschaftliche Restriktionen, welche gerade in Massenveranstaltungen

von Bedeutung sind. Mit Hilfe des DSB wurde die Lehrveranstaltung Info 1 aus dem

Bereich Wirtschaftsinformatik analysiert und über einen Zeitraum von acht Semestern

umgestaltet. Die Evaluation von Lernerfolg und Teilnehmerzufriedenheit deutet darauf

hin, dass die getroffenen Maßnahmen die Qualität der Lehrveranstaltung nachhaltig

verbessern konnten. Zugleich zeigt die Arbeit jedoch an mehreren Stellen einen wei-

terhin hohen Forschungsbedarf auf, der in diesem Kapitel dargestellt wird.

17.1 Weitere Ausarbeitung des DSB und seiner Umsetzung

In den Einschränkungen der Dissertation wurde bereits angemerkt, dass die Entwick-

lung des DSB anhand einer einzelnen Lehrveranstaltung durchgeführt wurde. Hieraus

ergibt sich die Schlussfolgerung, zunächst zu prüfen, inwiefern der DSB tatsächlich

auch in anderen Bereichen anwendbar ist. Hierzu zählen zunächst andere universitäre

Lehrveranstaltungen und in einem zweiten Schritt weitere Lerndienstleistungen, be-

sonders im beruflichen Kontext. In diesem Zusammenhang sind Anpassungen des

DSB denkbar und ggf. notwendig. In der beruflichen Aus- und Weiterbildung sind

bspw. Opportunitätskosten für den Arbeitsausfall der Lernenden ein wichtiger Aspekt,

der die Möglichkeiten aufwendigen Peer Learnings möglicherweise einschränkt. Ge-

nerell ist in diesem Fall die Kostensicht des Lernenden stärker zu berücksichtigen, da

auch Anfahrtswege einen zusätzlichen Kostentreiber darstellen.

Auch beinhaltet der DSB bislang keinerlei Berücksichtigung des Themas bzw. der Art

der Inhalte mit Ausnahme der Lernzielebene. Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass

der konkrete Lerninhalt ebenfalls starken Einfluss auf die Auswahl geeigneter Peer

Learning oder eLearning Aktivitäten hat. So lässt sich mutmaßen, dass sozialwissen-

schaftliche Themen generell besser für Peer Learning in Form von offenen Diskussio-

nen geeignet sind, als mathematisch-abstrakte Inhalte. Diese wiederum sind

möglicherweise leichter mittels eLearning umzusetzen, da hier abstrakte Daten besser

visualisiert und mit realen Beispielen unterlegt werden können und eher „richtige“

oder „falsche“ Lösungen existieren, die eine Lernanwendung automatisiert überprüfen

kann. Einige Lerninhalte sind zudem ggf. schlicht nicht durch eLearning umsetzbar, da

Page 230: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

209

diese bestimmte Hilfsmittel wie Maschinen o.ä. verlangen. Eine entsprechende Analy-

se und ggf. Erweiterung der Designprinzipien des DSB wäre daher sinnvoll.

Zudem wurden auf Basis des DSB bislang lediglich drei Umsetzungsbeispiele für

Massenveranstaltungen vorgestellt. Zukünftige Forschungsvorhaben sollten hier anset-

zen und auf Basis des DSB weitere Ansätze zur Verbesserung der universitären Lehre

entwickeln. Beispiele hierfür sind strukturierte Workflows für Peer Assessments und

Peer Reviews oder neue Formen der Lernerfolgsmessung für hohe Teilnehmerzahlen.

17.2 Peer Learning Prozesse als effektive Workflows

Analog zu anderen wissenschaftlichen Publikationen wurde in dieser Dissertation fest-

gestellt, dass Peer Learning aus didaktischer Sicht ein enormes Potenzial birgt und da-

bei gleichzeitig vergleichsweise effizient für den Lehrenden ist. Bereits einfache

Prozesse der Peer Creation konnten dazu genutzt werden, hilfreiche und von den Stu-

dierenden wertgeschätzte Lernmaterialien zu erstellen. Zugleich zeigte sich aber auch,

dass mit steigender Komplexität der Lernziele auch die Anforderungen an den Leh-

renden steigen im Hinblick auf die Strukturierung, Unterstützung und Beobachtung

der Lern- und Arbeitsprozesse der Studierenden. Der daraus resultierende Aufwand

wiederum ist vermutlich ein Grund, warum das tatsächliche Potenzial des Peer Lear-

ning in der Breite noch nicht ausreichend ausgeschöpft wird.

Zukünftige Forscher sollten hier ansetzen und strukturierte Prozesse des Peer Learning

entwickeln, welche auch komplexe Aufgaben und Lernziele unterstützen und dabei

möglichst effizient vom Lehrenden betreut werden können. Ansätze hierzu existieren

bereits in verschiedenen Formen. Dazu gehören gemeinsame „Verträge“ zwischen den

Beteiligten über Voraussetzungen und Engagement in einer Lerngemeinschaft oder

Lerngruppe (Hübscher-Younger/Narayanan 2003; Yeh 2010) oder Rollenkonzepte,

welche Aufgaben und Verantwortlichkeiten klar verteilen (Strijbos et al. 2007; De

Wever et al. 2009). Um die Zusammenarbeit zwischen Lernenden möglichst effektiv

zu gestalten, wurden zudem von verschiedenen Forschern Kollaborationsskripte einge-

setzt, welche Rollen, Aufgaben und Aktivitäten festlegen (Kobbe et al. 2007). Solche

Kollaborationsskripte finden sich auch bereits in verschiedenen IT-Werkzeugen

(Luxton-Reilly 2009). Sie haben sich jedoch in der universitären Praxis dennoch bis-

lang nicht durchgesetzt, u.a. weil ein nachweisbarer positiver Effekt in Bezug auf das

domänenspezifische Wissen teilweise ausbleibt (Weinberger/Fischer/Stegmann 2005).

Page 231: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

210

In Anbetracht der stetigen Weiterentwicklung der zur Verfügung stehenden Technolo-

gien sollten zukünftige Forschungsvorhaben hier ansetzen und möglichst domänenun-

abhängige Skripte entwickeln, welche den Lehrenden entlasten und durch geeignete

IT-Werkzeuge unterstützt werden. Zu dieser Werkzeugunterstützung sollte gehören,

dass die entsprechenden Prozesse ähnlich organisiert ablaufen wie Workflows. So soll-

te bspw. das LMS die Aufgaben übernehmen, Lerngruppen zu bilden, Dokumente an

den jeweiligen Bearbeiter weiterzuleiten, Rollen anzupassen (z.B. wechselnde Mode-

ratoren in Gruppen), den Lehrenden im Falle von Problemen zu informieren und ihm

in diesem Falle zu helfen, das Problem zu lösen. Liefert bspw. ein Lernender im Rah-

men einer Gruppenarbeit seinen Teil der Aufgabenlösung nicht ab, könnte das System

automatisch vorschlagen, die entsprechende Lösung aus einer anderen Gruppe weiter-

zuleiten. Idealerweise würde ein solches System zudem erlauben, dass Lehrende ihre

eigenen Skripte bzw. Workflows zusammenstellen können. Im Rahmen der Erfor-

schung von Web 2.0 Anwendungen wurde in den letzten Jahren viel Wissen darüber

gewonnen, welche Motive Individuen antreiben, sich an kollaborativen Lern- und Ar-

beitsprozessen zu beteiligen und wie diese gezielt verstärkt werden können. Damit

bieten sich möglicherweise auch neue Ansätze für die Weiterentwicklung von Kolla-

borationsskripten und deren technische Unterstützung.

17.3 Kollaborationsskripte für virtuelle Lerngemeinschaften

Virtuelle Lerngemeinschaften, also Online-Plattformen zum Austausch von Wissen

und für das gemeinsame Bearbeiten von Aufgaben, haben in den letzten Jahren stark

an Bedeutung in informellen Lernkontexten gewonnen. Beispielhaft hierfür stehen

Softwareforen, in denen Programmierer sich über konkrete Lösungen zu Problemen

der Softwareentwicklung austauschen. Auch in formalen Lernkontexten wie universi-

tären Lehrveranstaltungen werden häufig Wikis oder Foren eingesetzt. Die Ergebnisse

der Anforderungserhebung in FF1 (Wegener/Leimeister 2012c) zeigen jedoch deut-

lich, dass typische Web 2.0 Prinzipien in der Lehre nur bedingt greifen. Die intrinsi-

sche Motivation zur Beteiligung ist für gewöhnlich geringer, die Zahl der Mitglieder

ebenso. Zugleich muss der Lehrende die Verantwortung dafür übernehmen, dass alle

Lernenden möglichst viele der vorgegebenen Lernziele erreichen. Aus diesem Grund

sind virtuelle Lerngemeinschaften mit einem hohen Maß an Strukturierung, konkreten

Aufgaben und einer Überprüfung der individuellen Beteiligung didaktisch gesehen

meistens effektiver als unstrukturierte Angebote. All dies beansprucht jedoch wiede-

rum die Ressourcen des Lehrenden in hohem Maße.

Page 232: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

211

Vor diesem Hintergrund stellt sich die dringende Frage, inwieweit Rollenkonzepte,

Skripte und Anreizmaßnahmen dazu geeignet sind, eine effektive Zusammenarbeit in

virtuellen Lerngemeinschaften zu orchestrieren. Die Kombination entsprechender

Elemente könnte einen didaktischen Rahmen vorgeben, der den Dozenten deutlich

entlastet und zumindest teilweise überflüssig macht. So ist es auch in einer offenen

Gemeinschaft denkbar, dass es wechselnde Moderatorenrollen gibt oder Skripte vor-

geben, dass zu bestimmten Zeiten bestimmte Formen von Posts nötig sind wie Fragen,

Antworten, Bereitstellung von Materialien etc. So könnten Lernende zu bestimmten

Zeiten die Aufgabe bekommen, ihre dringendste inhaltliche Frage ins Forum zu stel-

len. Andere Lernende bekommen danach die Aufgabe zugewiesen, bestimmte Fragen

zu elaborieren und bspw. zu konkretisieren. Wiederum andere Lernende müssten dann

gemeinsam auf diese Fragen antworten oder die Ergebnisse des Posts zusammenfas-

sen. Der Fragesteller wiederum muss die Antworten nach ihrer Güte bewerten oder

sortieren. Denkbar sind zusätzlich Bewertungen der Gruppenmitglieder untereinander,

ein wechselnder Status abhängig von Anzahl und Qualität von Posts oder regelmäßige

Auszeichnungen der aktivsten Lernenden.

Dabei wäre interessant zu erforschen, wie bestimmte Maßnahmen sich auf Qualität

und Quantität von Postings auswirken, wie sich der Lernerfolg einer so strukturierten

virtuellen Lerngemeinschaft im Vergleich zu anderen Lehr-Lern-Arrangements entwi-

ckelt oder wie stark die genannten Maßnahmen den Lehrenden tatsächlich entlasten

helfen.

17.4 Entwicklung eines „Mass Lecture-Referenzmodells“

Obwohl in dem vorgestellten AR Projekt bereits mehrere Beispiele zur Umsetzung des

DSB dargestellt wurden, stellt die bisherige Implementierung lediglich einen ersten

Schritt dar. Eine konsequente Anwendung des DSB würde bedeuten, die Vermittlung

grundlegender Begriffe und Konzepte aus der Präsenzvorlesung zu entfernen und in

eLearning Einheiten auszulagern. Hierzu könnten die bereits existierenden Videoauf-

zeichnungen dienen, effektiver wäre aus didaktischer Sicht jedoch eine neue Aufberei-

tung in Form von deutlich komprimierten Videos oder WBTs. Zu diesen könnten

Aufgaben gestellt werden, die dann innerhalb der Präsenzvorlesungen besprochen

werden. Um zusätzliche Aktivitäten zu ermöglichen, wäre es sogar denkbar, die Tuto-

ren zur Unterstützung von Gruppenarbeiten in der Vorlesung einzusetzen. Auch feste

Gruppenzuteilungen und strukturierte online Zusammenarbeit sind naheliegende Be-

standteile eines solchen Konzeptes. Dies komplett zu planen und auszuarbeiten hieße

Page 233: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

212

letztlich, auf Basis des DSB ein Referenzmodell für die Gestaltung universitärer Mas-

senveranstaltungen zu entwickeln, umzusetzen und zu evaluieren.

17.5 Anwendung des DSB auf MOOCs

Wird der DSB auf einen MOOC angewendet, so zeigen sich mehrere Unterschiede im

Vergleich zu einer traditionellen Lehrveranstaltung. Der so wichtige persönliche Kon-

takt zwischen Lehrenden und Lernenden entfällt. Die vergleichsweise effizienten Prä-

senztreffen, im vorliegenden Beispiel zentraler Bestandteil der Lerndienstleistung,

entfallen ebenso. Ohne Vorlesungs- und Tutoriumstermine wird auch das Scaffolding,

das Schaffen eines unterstützenden Rahmens für die Lernenden, erschwert. Alternative

sind Übungen, die online durchgeführt und diskutiert werden, wobei eine individuelle

Kontrolle aufgrund der hohen Teilnehmerzahlen nicht möglich ist. Damit entsteht hier

ein besonders hoher Bedarf nach den bereits genannten Maßnahmen zur Steuerung

einer Lerngemeinschaft. Analog zum vorangehenden Abschnitt könnte ein Referenz-

modell zur Gestaltung von MOOCs entwickelt werden. Der DSB kann dabei als Vi-

sualisierungshilfe dienen und vor allen Dingen den Entwickler des Modells mit seinen

Designanforderungen und Designprinzipien in der Modellierung des entsprechenden

Angebotes unterstützen.

17.6 Analyse und Aufbereitung von Lernendendaten

Nicht nur in Bezug auf Kollaborationsprozesse oder Workflows muss das Manage-

ment einer großen Anzahl Lernender erleichtert werden. Generell mangelt es an Aus-

wertungsmöglichkeiten für Lehrende, welche ihnen Informationen über die Lernenden

in einer solchen Form liefern, dass daraus leicht Handlungsempfehlungen abgeleitet

werden können. Dies ist einerseits ein Problem seitens der Werkzeuge, da gängige

Open Source LMS bislang wenige Funktionen in dieser Hinsicht aufweisen. SCORM-

kompatible Lernumgebungen geben für gewöhnlich Einblicke, wie Lernende bei be-

stimmten Tests abgeschnitten haben oder welche Lernmaterialien sie bislang schon

abgerufen haben. Diese Orientierung an einzelnen Lernmaterialien ist jedoch für Leh-

rende wenig aussagekräftig. Sinnvoller wäre es, wenn der Leistungsstand in Bezug auf

einzelne Lernziele dargestellt würde. So könnten Lehrende sehen, welche Lernziele

generell noch wenig verstanden wurden und z.B. zusätzliche Übungsmaterialien dafür

bereitstellen. Diese Angaben sollten mit weiteren Informationen aus den sozialen Me-

dien wie Foren und Wikis kombiniert werden können. So ist es für Lehrende oftmals

schwierig, schnell festzustellen, wer in den vergangenen Tagen oder Wochen keinen

Page 234: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

213

neuen Post im Forum hinterlassen hat oder in einem bestimmten Forenbereich noch

gar nicht aktiv war. Auch werden Lehrende in der Regel vom LMS nicht darin unter-

stützt, besonders hochwertige Beiträge von Lernenden zu identifizieren und mögli-

cherweise auszuzeichnen. Entsprechende Funktionen zur Identifikation und

Kategorisierung der Lernenden würden Lehrende jedoch direkt in ihrem didaktischen

Handeln unterstützen. So könnten leicht aufmunternde Nachrichten verschickt werden

an Lernende, welche zuletzt weniger aktiv waren oder lobende Nachrichten an beson-

ders engagierte Personen. Die Daten könnten darüber hinaus genutzt werden, um au-

tomatisiert Lernteams zu bilden, die inhaltlich möglichst ausgewogen sind.

Aus Forschungssicht ergeben sich hier jedoch viele Fragen. Dies beginnt mit einer zu-

verlässigen automatisierten Lernerfolgskontrolle auch für komplexere Lernziele, der

Frage nach der Zuverlässigkeit von Peer Assessments oder anderen Peer Ratings, nach

weiteren sinnvollen Datenquellen und wie diese letztlich zu aussagekräftigen Informa-

tionen aggregiert werden können, die zu konkreten Handlungsempfehlungen für Leh-

rende führen. Neben dem praktischen Entwicklungsaufwand setzen entsprechende

Werkzeuge daher zunächst ein tief greifendes Verständnis von Lernerfolg und seinen

Determinanten voraus. Dies ist auch deswegen eine Herausforderung, weil viele Akti-

vitäten, die einen Hinweis auf den Lernerfolg oder das Engagement des Einzelnen ge-

ben könnten, möglicherweise außerhalb der Lernplattform stattfinden. Hier müssten

also zusätzliche Datenquellen wie Befragungen genutzt werden. Deren Aggregation zu

sinnvollen Informationen stellt jedoch ein großes Forschungsfeld dar, weil bislang

Lernerfolgsmessung vorwiegend auf einzelnen Testverfahren bzw. Erhebungen zu be-

stimmten Zeitpunkten beruht. Weiterhin müssten rechtliche Fragestellungen geprüft

werden, u.a. inwiefern automatisiert erhobene Daten für die Benotung von Lernenden

verwendet werden können.

Der DSB kann bei dieser Forschungsfrage dazu eingesetzt werden, eine Lerndienst-

leistung zu segmentieren und anschließend ihre einzelnen Bestandteile auf Potenziale

zur Erfassung lernzielspezifischer Daten hin zu untersuchen. So ist denkbar, dass ab-

hängig von der Verortung einer Aktivität im Blueprint unterschiedliche Formen von

Daten anfallen. Peer Learning Aktivitäten bspw. produzieren vermutlich Daten durch

die nötigen Kommunikationsprozesse. Diese wiederum können in Foren oder Wikis

zur Analyse festgehalten werden. Selbstlernaktivitäten produzieren Log-Daten, sofern

sie mit elektronischen Lernmaterialien durchgeführt werden. Für andere Formen von

Lernmaterialien wiederum müssten Daten gesondert erhoben werden, bspw. durch er-

Page 235: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

214

gänzende Online-Tests. Der DSB könnte also helfen, potenzielle Datenquellen zu

identifizieren oder im Sinne neuer Lernanwendungen auch zu kreieren.

17.7 Lehrevaluation aus Dienstleistungssicht

Im Zusammenhang mit dem Einsatz des DSB fiel im Verlauf der acht Semester auf,

wie schwierig es ist, ein und dieselbe Lerndienstleistung langfristig sinnvoll zu evalu-

ieren. Klassische Evaluationsmaßnahmen in der Hochschule setzen, wie in dieser Dis-

sertation auch geschehen, bei den Aspekten Teilnehmerzufriedenheit und Lernerfolg

an. Problematisch daran ist jedoch, dass diese Aspekte, wenn sie lediglich als Mittel-

werte zum Semesterende erhoben werden, ggf. falsche Eindrücke erwecken können.

Im vorliegenden Fall schwankte die Teilnehmerzahl zwischen rund 150 und 250 Stu-

dierenden. Allein dies kann starken Einfluss auf die Bewertung durch die Studierenden

haben, da Vorlesungen und Tutorien voller und Sprechzeiten knapper werden. In die-

sem Fall kann die Evaluation schnell zu schlechteren Ergebnissen führen, obwohl der

Lehrende seine Dienstleistung auf demselben Niveau wie im Vorsemester erbracht hat.

Werden in einem Semester die Lernmaterialien in hohem Maße überarbeitet, stellt dies

zudem eine Leistung dar, welche nur einen geringen unmittelbaren Einfluss auf die

Evaluation hat, jedoch die Leistungsbereitschaft des Lehrenden in den darauf folgen-

den Semestern deutlich erhöht. Um dieses Problem zu lösen, ist ein anderes Verständ-

nis der Evaluation nötig, das die Produktivität der Lerndienstleistung als Ganzes

erfasst. Dazu müssten zunächst Produktivitätsfaktoren von Lerndienstleistungen ermit-

telt und zusammengeführt werden. Neben den bereits bekannten Faktoren Zufrieden-

heit und Lernerfolg könnten hierzu auch die Anzahl der Lernenden, Menge neu

entwickelter Lernmaterialien, Anteil zufriedener Lernender, Anzahl beteiligter Lehr-

personen, deren Zeitaufwand etc. gehören. Die Bestimmung des Produktivitätsbegriffs

für Dienstleistungen ist jedoch ein vergleichsweise junges und damit noch relativ we-

nig beforschtes Feld, dasselbe gilt entsprechend für Lerndienstleistungen.

Page 236: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

215

Literaturverzeichnis

Anderson, L.W.; Krathwohl, D.R. (2000): A taxonomy for learning, teaching, and

assessing: A revision of Bloom's taxonomy of educational objectives. Allyn &

Bacon 2000.

Bates, A. (2005): Technology, e-learning and distance education. Routledge, London,

New York 2005.

Bitzer, P.; Lehmann, K.; Hirdes, E.; Thillainathan, N. (2012): Managing the

Masses - Developing an Educational Dashboard for Lecturers in Large-Scale

Lectures. Proceedings of the 20th European Conference on Information

Systems (ECIS). Barcelona, Spain.

Bitzer, P.; Wegener, R.; Leimeister, J.M. (2010): Entwicklung eines

Produktivitätsmodells zur Systematisierung von Lerndienstleistungen. 40.

Jahrestagung der Gesellschaft für Informatik 2010. Leipzig, Germany.

Bloom, B.S. (1956): Taxonomy of educational objectives. Handbook I: Cognitive

domain. In: New York: David McKay, Vol. 19 (1956), S. 56.

Bodner, G.M. (1986): Constructivism - A Theory of Knowledge. In: Journal of

Chemical Education, Vol. 63 (1986) Nr. 10, S. 873-878.

Chickering, A.W.; Gamson, Z.F. (1991): Applying the Seven Principles for Good

Practice in Undergraduate Education. Jossey-Bass 1991.

Crouch, C.; Mazur, E. (2001): Peer instruction: Ten years of experience and results.

In: American Journal of Physics, Vol. 69 (2001) Nr. 9, S. 970.

Damon, W. (1984): Peer education: The untapped potential. In: Journal of Applied

Developmental Psychology, Vol. 5 (1984) Nr. 4, S. 331-343.

De Wever, B.; Van Keer, H.; Schellens, T.; Valcke, M. (2009): Structuring

asynchronous discussion groups: Comparing scripting by assigning roles with

regulation by cross-age peer tutors. In: Learning and Instruction, Vol. 20 (2009)

Nr. 5, S. 349-360.

Page 237: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

216

Eraut, M. (2004): Informal learning in the workplace. In: Studies in Continuing

Education, Vol. 26 (2004) Nr. 2, S. 247 - 273.

Esch, S.; Leimeister, J.M.; Krcmar, H. (2010): Automatisierungsentscheidungen bei

der Gestaltung von Dienstleistungselementen hybrider Produkte. In: Hybride

Wertschöpfung in der Gesundheitsförderung: Ergebnisse des Verbundprojekts"

Systematisches Design zur Integration von Produkt und Dienstleistung in der

Gesundheitswirtschaft" (SPRINT). Hrsg.: Leimeister, J.M.; Krcmar, H.; Halle,

M.; Möslein, K. Josef EUL, Lohmar 2010, S. 61-80.

Gabriel, R.; Gersch, M.; Weber, P. (2007): Mass Customization und

Serviceplattformstrategien im Blended Learning Engineering–konzeptionelle

Grundlagen und evaluationsgestützte Erfahrungen. In: Internationale Tagung

Wirtschaftsinformatik (Vol. 8), Hrsg.: Oberweis, A.; Weinhardt, C.; Gimpel,

H.; Koschmider, A.; Pankratius, V.; Schnizler, B., Karlsruhe 2007, S. 3–19.

Gagne, R.M. (1984): Learning outcomes and their effects: Useful categories of human

performance. In: American Psychologist, Vol. 39 (1984) Nr. 4, S. 377-385.

Grzega, J.; Schöner, M. (2008): The didactic model LdL (Lernen durch Lehren) as a

way of preparing students for communication in a knowledge society. In:

Journal of Education for Teaching, Vol. 34 (2008) Nr. 3, S. 167 - 175.

Hall, T.; Stegila, A. (2003): Peer mediated instruction and intervention. In:

http://aim.cast.org/learn/historyarchive/backgroundpapers/peer-

mediated_instruction, zugegriffen am 21.03.2013.

Hipp, C.; Gotsch, M.; Schwarz, C.; Weber, L. (2011): Identification of determinants

and development of a model of productivity in the services sector. RESER.

Hamburg, Germany.

Hübscher-Younger, T.; Narayanan, N.H. (2003): Authority and convergence in

collaborative learning. In: Computers & Education, Vol. 41 (2003) Nr. 4, S.

313-334.

Keller, J. (1987): Development and use of the ARCS model of instructional design.

In: Journal of Instructional Development, Vol. 10 (1987) Nr. 3, S. 2-10.

Page 238: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

217

Kobbe, L.; Weinberger, A.; Dillenbourg, P.; Harrer, A.; Hämäläinen, R.;

Häkkinen, P.; Fischer, F. (2007): Specifying computer-supported

collaboration scripts. In: International Journal of Computer-Supported

Collaborative Learning, Vol. 2 (2007) Nr. 2-3, S. 211-224.

Kop, R. (2011): The challenges to connectivist learning on open online networks:

Learning experiences during a massive open online course. In: The

International Review of Research in Open and Distance Learning, Special

Issue-Connectivism: Design and Delivery of Social Networked Learning, Vol.

12 (2011) Nr. 3, S. 18-38.

Levin, H.M.; Glass, G.V.; Meister, G.R. (1987): Cost-effectiveness of computer-

assisted instruction. In: Evaluation Review, Vol. 11 (1987) Nr. 1, S. 50-72.

Luxton-Reilly, A. (2009): A Systematic Review of Tools that Support Peer

Assessment. In: Computer Science Education, Vol. 19 (2009) Nr. 4, S. 209-232.

Mayer, R.; Moreno, R. (2002): Animation as an Aid to Multimedia Learning. In:

Educational Psychology Review, Vol. 14 (2002) Nr. 1, S. 87-99.

Mayer, R.E.; Moreno, R. (2003): Nine Ways to Reduce Cognitive Load in

Multimedia Learning. In: Educational Psychologist, Vol. 38 (2003) Nr. 1, S.

43-52.

McKay, J.; Marshall, P. (2001): The dual imperatives of action research. In:

Information Technology & People, Vol. 14 (2001) Nr. 1, S. 46-59.

Menschner, P.; Leimeister, J.M. (2012): Devising a Method for Developing

Knowledge-Intense, Person-Oriented Services - Results from Early Evaluation.,

45. Hawaii International Conference on System Sciences (HICSS). Maui, USA.

Menschner, P.; Prinz, A.; Koene, P.; Köbler, F.; Altmann, M.; Krcmar, H.;

Leimeister, J.M. (2011): Reaching into patients‘ homes - participatory

designed AAL services. In: Electronic Markets, Vol. 21 (2011) Nr. 1, S. 63-76.

Meyer, A.; Mattmüller, R. (1987): Qualität von Dienstleistungen – Entwicklung

eines praxisorientierten Qualitätsmodells. In: Marketing, Zeitschrift für

Forschung und Praxis, Vol. 3 (1987), S. 187-195.

Page 239: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

218

Olmsted III, J. (1999): The mid-lecture break: When less is more. In: Journal of

Chemical Education, Vol. 76 (1999) Nr. 4, S. 525-527.

Schlutz, E. (2006): Bildungsdienstleistungen und Angebotsentwicklung. 4. Bd.,

Waxmann Verlag 2006.

Shostack, G. (1984): Designing services that deliver. In: Harvard business review,

Vol. 62 (1984) Nr. 1, S. 133-139.

Strijbos, J.-W.; Martens, R.L.; Jochems, W.M.G.; Broers, N.J. (2007): The effect

of functional roles on perceived group efficiency during computer-supported

collaborative learning: a matter of triangulation. In: Computers in Human

Behavior, Vol. 23 (2007) Nr. 1, S. 353-380.

Susman, G.I.; Evered, R.D. (1978): An assessment of the scientific merits of action

research. In: Administrative science quarterly, Vol. 23 (1978) Nr. 4, S. 582-603.

Topping, K. (1998): Peer assessment between students in colleges and universities. In:

Review of Educational Research, Vol. 68 (1998) Nr. 3, S. 249-276.

Topping, K.J. (2005): Trends in peer learning. In: Educational Psychology, Vol. 25

(2005) Nr. 6, S. 631-645.

Topping, K.J. (1996): The effectiveness of peer tutoring in further and higher

education: A typology and review of the literature. In: Higher Education, Vol.

32 (1996) Nr. 3, S. 321-345.

Twigg, C.A. (2003): Models for online learning. In: EDUCAUSE review, (2003), S.

28-38.

Twigg, C.A. (1999): Improving Learning and Reducing Costs: Redesigning Large-

Enrollment Courses 1999.

Venkatesh, V.; Morris, M.G.; Davis, G.B.; Davis, F.D. (2003): User acceptance of

information technology: Toward a unified view. In: MIS Quarterly, Vol. 27

(2003) Nr. 3, S. 425-478.

Vygotsky, L. (1988): The genesis of higher mental functions. In: Cognitive

development to adolescence: A reader, (1988), S. 61–79.

Page 240: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

219

Webb, N.M. (2010): Peer Learning in the Classroom. In: International Encyclopedia

of Education Hrsg.: Penelope, P.; Eva, B.; Barry, M. Elsevier, Oxford 2010, S.

636-642.

Webster, J.; Watson, R. (2002): Analyzing the Past to Prepare for the Future:

Writing a Literature Review. In: MIS Quarterly, Vol. 26 (2002) Nr. 2.

Wegener, R.; Leimeister, J.M. (2012a): Do Student-Instructor Co-Created eLearning

Materials Lead To Better Learning Outcomes? Empirical Results from a

German Large Scale Course Pilot Study. 45. Hawaii International Conference

on System Sciences (HICSS). Hawaii, USA.

Wegener, R.; Leimeister, J.M. (2012b): Peer Creation of E-Learning Materials to

Enhance Learning Success and Satisfaction in an Information Systems Course. .

20th European Conference on Information Systems (ECIS 2012). Barcelona,

Spain.

Wegener, R.; Leimeister, J.M. (2012c): Virtual Learning Communities: Success

Factors and Challenges. In: International Journal of Technology Enhanced

Learning (IJTEL) Vol. 4 (2012c) Nr. 5/6, S. 383 - 397.

Wegener, R.; Menschner, P.; Leimeister, J.M. (2013): Engineering Learning

Services with the Didactical Service Blueprint (2013). Under Review.

Wegener, R.; Menschner, P.; Leimeister, J.M. (2012): Design and evaluation of a

didactical service blueprinting method for large scale lectures. Proceedings of

the International Conference on Information Systems (ICIS) (Accepted for

Publication). Orlando Florida, USA.

Wegener, R.; Menschner, P.; Leimeister, J.M. (2010): Analyse und Optimierung

von Lehrdienstleistungen mittels Service Blueprinting - Konzeption und erste

empirische Befunde. Multikonferenz Wirtschaftsinformatik (MKWI) (S. 383-

395). Göttingen.

Wegener, R.; Prinz, A.; Bitzer, P.; Leimeister, J.M. (2011a): Steigerung von

Interaktivität, Individualität und Lernerzufriedenheit in einer universitären

Massenveranstaltung durch mobile Endgeräte. DeLFI. Dresden.

Page 241: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

220

Wegener, R.; Prinz, A.; Leimeister, J.M. (2011): Entwicklung innovativer, mobiler

Lernanwendungen für den Einsatz in Massenveranstaltungen. 6. Konferenz

Mobile und Ubiquitäre Informationssysteme. Kaiserslautern.

Wegener, R.; Söllner, M.; Voss, A.; Leimeister, J.M. (2011b): Einflussgrößen auf

die Nutzungsabsicht von Mobile Learning in unterschiedlichen

Einsatzszenarien – eine empirische Studie. DeLFI 2011 Workshop Mobile

Learning. Dresden.

Weinberger, A.; Fischer, F.; Stegmann, K. (2005): Computer-supported

collaborative learning in higher education: Scripts for argumentative knowledge

construction in distributed groups. In: Proceedings of th 2005 conference on

Computer support for collaborative learning: learning 2005: the next 10 years!

Hrsg. International Society of the Learning Sciences, 2005, S. 717-726.

Yeh, Y.-c. (2010): Integrating collaborative PBL with blended learning to explore

preservice teachers' development of online learning communities. In: Teaching

and Teacher Education, Vol. In Press, Corrected Proof (2010).

Page 242: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

221

Vollständige Publikationsliste

Zur Begutachtung eingereicht:

Wegener, R.; Menschner, P.; Leimeister, J.M. (2013): Engineering Learning Ser-

vices with the Didactical Service Blueprint.

Begutachtet und zur Veröffentlichung vorgesehen:

Wegener, R. & Leimeister, J.M. (2014): Factors Influencing Virtual Learning Com-

munity Success. In: Leimeister, J.M. & Rajagopalan, B. (Hrsg.): Virtual Communities.

M.E Sharpe, New York.

Oeste, S.; Wegener, R. & Leimeister, J. M. (2014): Herausforderungen und Best

Practices der E-Learning Einführung im Unternehmen. In: Multikonferenz Wirtschaft-

sinformatik (MKWI), Paderborn, Germany.

Veröffentlicht

Wegener, R.; Prinz, A.; Leimeister, J.M. (2013): Mobiles Lernen mit Tablet PCs in

universitären Massenveranstaltungen – Eine empirische Untersuchung von Einfluss-

faktoren auf Nutzungsintention und Lernendenzufriedenheit. In: Sieber, A.; & de Witt,

C. (Hrsg.): Sammelband Mobile Learning – Potentiale, Einsatzszenarien und Perspek-

tiven des Lernens mit mobile Endgeräten. VS, Springer, Wiesbaden.

Wegener, R. (2013): Ergebnisse des Didaktischen Service Blueprint. In: Leimeister,

J.M. (Hrsg.): Working Paper Series, Nr. 3, Kassel, Germany.

Heußner, M.; Ackermann, L.; Widy, O.; Schmidt, L.; Pippert, M.; Bienhaus, D.;

Durward, D.; Prinz, A.; Wegener, R. & Leimeister, J. (2013): AAL-Weiterbildung

für Pflege und Handwerk: erste Ergebnisse einer Anforderungsanalyse. In: 6. Deut-

scher AAL-Kongress 2013 - Themenschwerpunkt: AAL in der gesundheitlichen Ver-

sorgungskette: Zuhause – Unterwegs – im Krankenhaus – in der Reha – in der Pflege –

im Hospiz , Berlin, Germany.

Stein, K.; Wegener, R. & Schlieder, C. (2013): Pixel-Oriented Network Visualiza-

tion: Static Visualization of Change in Social Networks. In: Özyer, T.; Rokne, J.;

Wagner, G. & Reuser, A. (Hrsg.): The Influence of Technology on Social Network

Analysis and Mining.

Page 243: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

222

Wegener, R.; Leimeister, J.M. (2012): Virtual Learning Communities: Success Fac-

tors and Challenges. In: International Journal of Technology Enhanced Learning

(IJTEL) Vol. 4 (2012) Nr. 5/6, S. 383 - 397.

Wegener, R. & Leimeister, J. M. (2012): Do Student-Instructor Co-Created eLearn-

ing Materials Lead To Better Learning Outcomes? Empirical Results from a German

Large Scale Course Pilot Study. In: 45. Hawaii International Conference on System

Sciences (HICSS), Hawaii, USA.

Wegener, R. & Leimeister, J. M. (2012): Peer Creation of E-Learning Materials to

Enhance Learning Success and Satisfaction in an Information Systems Course. In:

Proceedings of the 20th European Conference on Information Systems (ECIS 2012),

Barcelona, Spain.

Wegener, R.; Menschner, P. & Leimeister, J. M. (2012): Design and evaluation of a

didactical service blueprinting method for large scale lectures. In: Proceedings of the

International Conference on Information Systems (ICIS), Orlando Florida, USA.

Wegener, R.; Krause, N.; Flohr, P. & Leimeister, J. M. (2012): Determinanten der

Lernerzufriedenheit IT-gestützter Lerndienstleistungen in Betrieb und Hochschule. In:

Tagungsband der Multikonferenz Wirtschaftsinformatik (MKWI) 2012, Braun-

schweig, Germany.

Wegener, R.; Oeste, S.; Prinz, A. & Leimeister, J. M. (2012): Wann sind Tablet

PCs die besseren Lernwerkzeuge? Ein empirischer Vergleich unterschiedlicher Endge-

räte im Mobile Learning. In: Mobile und ubiquitäre Informationssysteme MMS 2012,

Braunschweig, Germany.

Wegener, R.; Söllner, M.; Voss, A. & Leimeister, J. M. (2011): Einflussgrößen auf

die Nutzungsabsicht von Mobile Learning in unterschiedlichen Einsatzszenarien – eine

empirische Studie. In: e-Learning Fachtagung Informatik (DeLFI) 2011, Workshop

„Mobile Learning“ , Dresden, Germany.

Wegener, R.; Prinz, A. & Leimeister, J. M. (2011): Entwicklung innovativer, mobi-

ler Lernanwendungen für den Einsatz in Massenveranstaltungen. In: 6. Konferenz

Mobile und Ubiquitäre Informationssysteme (MMS), Kaiserslautern, Germany.

Page 244: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

223

Wegener, R.; Bitzer, P.; Oeste, S. & Leimeister, J. M. (2011): Motivation und Her-

ausforderungen für Dozenten bei der Einführung von Mobile Learning. In: 41. Jahres-

tagung der Gesellschaft für Informatik, Berlin, Germany.

Wegener, R.; Prinz, A.; Bitzer, P. & Leimeister, J. M. (2011): Steigerung von

Interaktivität, Individualität und Lernerzufriedenheit in einer universitären Massenver-

anstaltung durch mobile Endgeräte. In: e-Learning Fachtagung Informatik DeLFI

2011, Dresden, Germany.

Bitzer, P.; Wegener, R. & Leimeister, J. M. (2010): Entwicklung eines Produktivi-

tätsmodells zur Systematisierung von Lerndienstleistungen. In: 40. Jahrestagung der

Gesellschaft für Informatik 2010, Leipzig, Germany.

Stein, K.; Wegener, R. & Schlieder, C. (2010): Pixel-Oriented Visualization of

Change in Social Networks. In: Proceedings of the 2010 International Conference on

Advances in Social Networks Analysis and Mining (ASONAM 2010), Odense, Den-

mark.

Wegener, R.; Menschner, P. & Leimeister, J. M. (2010): Analyse und Optimierung

von Lehrdienstleistungen mittels Service Blueprinting - Konzeption und erste empiri-

sche Befunde. In: Multikonferenz Wirtschaftsinformatik (MKWI) 2010, Göttingen,

Germany.

Wegener, R.; Prinz, A.; Gerhold, R.; Oeste, S. & Leimeister, J. M. (2010): eLear-

ning Konsumenten zu eLearning Autoren machen - Erfahrungen an der Universität

Kassel. In: Hamburger eLearning-Magazin Nr. 5 (2010).

Wegener, R.; Prinz, A. & Leimeister, J. M. (2010): Interaktiv, überall & jederzeit -

wie Tablets und Netbooks die Lehre verändern können. In: Hamburger eLearning-

Magazin Nr. 5 (2010).

Siemon, A.; Wegener, R.; Bader, F.; Hieber, T. & Schmid, U. (2009): Video

Games can Improve Performance in Sports - An Empirical Study with Wii Sports

Bowling. In: Proceedings of the KI Workshop on Human-Machine-Interaction, Pader-

born, Germany.

Page 245: sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der ... · daktischen Service Blueprint“ (DSB) vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleis- tungen zu analysieren und

Research on IT / Service / Innovation / Collaboration

ISBN 978-3-86219-730-9

Hochwertige Lehre erfordert hohen Ressourcenaufwand. Daher

leiden gerade universitäre Massenveranstaltungen unter man-

gelnder Interaktivität und Individualität. In dieser Dissertation

wird die Methode des „Didaktischen Service Blueprint“ (DSB)

vorgestellt, die Lehrenden hilft, Lerndienstleistungen zu analy-

sieren und mit beschränkten Ressourcen zu verbessern. Der DSB

verbindet didaktische Anforderungen mit Designprinzipien des

Service Engineering und Ansätzen des eLearning und des Peer

Learning. In einer Lehrveranstaltung der Wirtschaftsinformatik

werden beispielhaft drei Maßnahmen entwickelt, welche die

Lerndienstleistungsqualität durch eLearning und Peer Learning

steigern und damit auch die Anwendbarkeit des DSB aufzeigen

sollen. Die Evaluationsergebnisse von Lernerfolg und Lernzu-

friedenheit weisen auf den Erfolg des Konzeptes hin. Der theo-

retische Beitrag liegt in der Entwicklung einer auf dem Service

Engineering basierenden Methode zur Gestaltung von Lehr-

Lern-Prozessen. Lehrenden liefert die Dissertation Richtlinien

und erprobte Umsetzungsbeispiele zur Verbesserung der eigenen

Lehre trotz knapper Ressourcen.

René Wegener

Ren

é W

egen

er /

Der

Dida

ktis

che

Serv

ice

Blue

prin

t

Der Didaktische Service BlueprintEine Methode für Analyse und Design

teilnehmerstarker Lerndienstleistungen

22